WETTBEWERB. Mehr. im Netz Neue Digitale Businessmodelle. Kassenpflicht. ab 2016 für jeden 22/15

March 9, 2017 | Author: Ulrich Schmitt | Category: N/A
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P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 19. November 2015

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Mehr WETTBEWERB im Netz Neue Digitale Businessmodelle

Kassenpflicht

© FOTOLIA/GAJUS © Eider

ab 2016 für jeden

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inhalt

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Wie läuft die HAKA?

© Breneis, 08 Picturedesk, 16 Marc Cain, 33 MASCULIN, 21 fotolia

Die da oben, die da Unten …

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Premium: Category Leader Marc Cain

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Retail REvolution: Die Grenzen Verschwimmen

OnlineModehandel: Grösse Zählt

So weit spreizt sich die Mode auseinander: Während am ModehandelsKongress in Düsseldorf die Frage im Fokus stand, wie um alles in der Welt der irische Diskonter Primark so unglaublich billig verkaufen kann, dass man um 100 € ganze Säcke von Ware nach Hause zerren kann, fürchtet man am oberen Rand des FashionBusiness »Geschäftsstörung« der ganz anderen Art. Der französische Luxuskonzern Kering führt in der neuen Studie »Climate change: implications and strategies for the Luxury Fashion sector« aus, dass die Veränderungen von Klima und Umwelt auch das Geschäft mit Mode beeinflussen werden. Temperaturerhöhungen, so liest man, führten zu Lieferengpässen bei extrafeiner Baumwolle, Vikunja oder Cashmere. Also rät Kering, gezielt gegen die Knappheit bestimmter (hochwertiger) Rohmaterialien zu investieren, denn: ohne Luxusmaterial kein Luxusumsatz. Während sich also die einen um Nachhaltigkeit bemühen, streben die anderen nach noch niedrigeren Preisen. Und pfeifen (mehrheitlich) auf erhöhte Kohlenstoffemissionen und unwürdige Arbeitsbedingungen. Was Wunder, dass die Konsumenten zunehmend müde werden, sich an der Kassa nicht nur für passend oder unpassend, schön oder weniger schön, sondern auch für ökologisch und sozial verträglich – oder eben nicht – zu entscheiden? Sollte Shoppen nicht ursprünglich mal Spaß machen? Brigitte pfeifer-medlin

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BUSINESS NEWS

TOP NEWS

Österreich ist reich und glücklich

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ährend in der EU insgesamt von 2013 auf 2014 ein Wirtschaftswachstum um 1,2 % erzielt wurde, hat sich die reale Wirtschaftsleistung (BIP) pro Kopf in Österreich um 0,4 % verringert. Trotzdem nimmt Österreich beim BIP pro Kopf laut einer aktuellen Veröffentlichung der Statistik Austria im EU-Vergleich nach wie vor den ausgezeichneten zweiten Platz ein. Auch der reale Konsum pro Kopf war in Österreich mit −0,6 % im Vorjahr rückläufig (Deutschland: +0,9 %; noch kein EU-28-Durchschnitt vorhanden). Die realen verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kopf verringerten sich nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2013 auch 2014 nochmals leicht um 0,2 % (EU-28: +0,4 %). Dennoch lässt sich bei der Lebensqualität der Österreicher im EU-Vergleich eine hohe Zufriedenheit erkennen. Die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung ist im internationalen Vergleich niedrig. Auf einer Skala von null (überhaupt nicht zufrieden) bis zehn (vollkommen zufrieden) lag der Österreich-Durchschnitt bei 7,8 (EU-28: 7,1).

Brax

© Weekday

feiert Store-Premiere H&M-Töchter expandieren in Österreich

© Brax

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er Premium-Casual-Anbieter Brax eröffnet am 20. November seinen ersten eigenen Store in Österreich, gleichzeitig den ersten MarkenStore im eigenen Retail überhaupt im Ausland. Standort ist die Salzburger Innenstadt, Adresse Sigmund-Haffner-Gasse 7. Mit 280 m2 Verkaufsfläche ist es eine der größten Brax-Filialen bisher. In Summe (Franchise und eigener Retail) gibt es damit international bereits 115  MonolabelGeschäfte von Brax. In Österreich ist das Label »an weiteren schönen Flächen in passender Standortqualität« interessiert, berichtet Firmensprecher Sebastian Geist. Aktuell seien jedoch einstweilen keine weiteren Neueröffnungen geplant.

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un bringt H&M auch sein Tochterunternehmen Weekday nach Österreich. Laut offizieller Mitteilung eröffnet das schwedische Label Anfang des kommenden Jahres seinen ersten Store im Land, und zwar auf der Mariahilfer Straße in Wien. Weekday führt skandinavisch-minimalistische Mode für Damen und Herren im unteren Mittelpreissegment, neben Eigenmarken auch ein ausgewähltes Angebot externer Designer sowie die ebenfalls zu H&M gehörende Streetwear-Marke Cheap Monday. Bisher ist das Label, das 2006 von H&M übernommen wurde, erst in fünf Märkten Europas mit eigenen Läden aktiv. Bestätigt wurde nun außerdem das schon länger kursierende Gerücht, dass die Konzernmarke COS noch im Herbst ihren vierten österreichischen Store in Graz eröffnen wird. Die Filiale in der Herren­ gasse, der wichtigsten Einkaufsstraße der ­Landeshauptstadt, wird 400 m2 groß sein.

Tom Tailor muss sparen eim deutschen Modekonzern Tom Tailor, der seit Jahren nicht nachhaltig aus der Verlustzone herauskommt, wird nun ein strenger Sparkurs eingeschlagen. Um min­ destens 10 Mio. € jährlich sollen die Kosten gesenkt werden, die Hälfte davon soll aus der Kategorie Personalkosten kommen. »Schlan­ kere Strukturen«, »schnellere Prozesse« und »erhöhte Schlagkraft« lauten die Schlagworte, die dem Vorstandsvorsitzenden Dieter Holzer zum Thema einfallen. Eingestellt werden die Linien Tom Tailor Polo Team und Tom Tailor Contemporary Men, beide mit Sommer 2016. Außerdem sollen weitere wenig profitable Filialen geschlossen und das Expansions­ tempo drastisch reduziert werden: Nach 115 Store-Eröffnungen im laufenden Jahr sind für 2016 nur noch »bis zu 30 ­Neueröffnungen« geplant. Auch die Miet- und Logistikkosten sollen gestrafft werden. Im laufenden Geschäftsjahr hat die Gruppe einige Rück­ schläge erlitten. Trotz fortgesetzter Expansion erhöhte sich der Konzernumsatz in den ers­ ten neun Monaten des Jahres 2015 nur um 1,5 % auf 689,6  Mio.  €. Flächenbereinigte

Umsatzzahlen werden nicht mitgeteilt. Pro­ bleme bereitete Tom Tailor vor allem die Inbetriebnahme eines neuen Logistikcenters. Teilweise stark verzögerte Warenauslieferun­ gen haben den Rohertrag mit 7 Mio. € belas­ tet. Während sich der Umsatz nur geringfügig erhöhte, stiegen die Kosten durch die neuen Stores und die dortigen Mitarbeiter überpro­ portional. Auch eine TV-Kampagne für die Konzerntochter Bonita wird als Kostentreiber erwähnt. In Summe stürzte das Perioden­ ergebnis nach neun Monaten deshalb von +1,8 Mio. im Jahr 2014 auf nun −10,3 Mio. € ab.

© Picturedesk

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Primark: Wachstumstempo hält nicht

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ie irisch-britische Modekette Primark konnte ihre Umsätze im Geschäftsjahr 2014/15 (per September) um 8 % auf 5,3 Mrd. britische Pfund (7,3 Mrd. €) steigern. In loka­ len Währungen betrug das Wachstum 13 %. Der bereinigte operative Gewinn stagnierte bei 673  Mio. Pfund (+2 %), die operative ­Marge sank von 13,4 auf 12,6 %. Das Umsatz­ wachstum verlief in etwa parallel zum Wachstum der Verkaufsfläche, die um 9 % anstieg. Like for like stiegen die Umsätze immerhin um 1 %. Besonders ­hervorgehoben wird im Jahresbericht die gute Performance

jener Stores, die erst in den letzten 18 Mona­ ten eröffnet wurden. Insbesondere der Markteintritt in Frankreich wird als »unser bisher erfolgreichster« gelobt. Auch die Geschäfte in Spanien, Portugal, Irland und Großbritannien seien gut gelaufen, während sich in den Niederlanden und Deutschland Neueröffnungen negativ auf die Umsätze bestehender Stores ausgewirkt hätten. Öster­ reich wird im Bericht nicht explizit erwähnt, aus gut informierten Quellen ist jedoch ­Ähnliches zu hören. Eine weitere schon fast fixierte Neueröffnung in Wien sei deshalb abgeblasen worden. Sorgen bereitet Primark auch der starke US-Dollar, der die SourcingKosten gegenüber dem Euro erhöht. Im neuen Geschäftsjahr soll die Expansion in den USA vorangetrieben werden, auch der Markteintritt in Italien ist geplant. Im Vorjahr hatte der irische Discounter den Umsatz noch um 16 % steigern können, flächen­ bereinigt hatte das Plus bei 4 % gelegen. Der operative Gewinn war um 29 % gestiegen.

Wolfgang glaser Handelsagentur ges.m.b.H. Fashion Mall Salzburg 2. OG Top 35/36 Tel.: +43 (0)662/45 50 00 Mobil: +43 (0)664/30 300 00 [email protected]

e&e braunstein gmbH MGC Wien, 1. OG, B74 Tel.: +43 (0)1/799 1776 [email protected]

BUSINESS NEWS

Schuhhändler Mannequin sperrt zu

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neu im Grazer Shopping Nord

H&M

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© Picturedesk

&M hat im Grazer Shopping Nord seine 74.  Filiale hier­zulande eröffnet. Die Filiale misst 2.000  m² und führt Damen- und Herrenmode sowie Kollektionen für Jugendliche, Kinder und ­Babys. International blickt H&M abermals auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Bisher konnte in zehn von elf Monaten des aktuellen Geschäftsjahres (bis Ende November) der Umsatz im zweistelligen Bereich gesteigert werden. Lediglich im August wuchsen die Umsätze nur einstellig. Allerdings wurde heuer auch die Expansion besonders rasch vorangetrieben: Die Zahl der Stores stieg innerhalb der letzten zwölf Monate um 370 auf 3.807.

short cuts

© Ringstrassen Galerien

ie Schuhhandelskette Mannequin Shoes, spezialisiert auf Geschäfte in Einkaufszentren, ist pleite und stellt ihren Geschäftsbetrieb ein. Das erst Mitte 2012 von Zhenyi Cai und Zhishi Chen gegründete Unternehmen ist zu schnell gewachsen. Die Mannequin Shoes GmbH betrieb Filialen in den Wiener Einkaufszentren Auhofcenter, Columbus Center und Citygate, im G3 Gerasdorf, in der Merkurcity Wiener Neustadt, in der Shoppingcity ­Seiersberg und in der PlusCity in Pasching. Erst vor wenigen Wochen wurde der letzte neue Store im Fischapark in Wiener Neustadt eröffnet, in dem erstmals neben Schuhen und Modeschmuck auch ein volles Bekleidungssortiment verkauft wurde.

Opera Mall statt RingstraSSen-Galerien

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as Einkaufszentrum Ringstraßen Galerien im Herzen Wiens bekommt einen umfassenden Relaunch verpasst. Die 13.000  m2 große Mall direkt gegenüber der Staatsoper soll als »Home of Affordable Luxury« neu positioniert werden und künftig in erster Linie internationale Marken aus der Luxus-Einstiegspreislage beherbergen. Denn laut Eigentümervertreterin Sabine Hofstötter »verfügt die Stadt bis dato über keinen Cluster für leistbaren Luxus«. Die baulichen Maßnahmen sehen u. a. eine Öffnung der Handelsimmobilie nach außen vor, um die Sichtbarkeit der Handelsnutzung zu erhöhen. Laut Immobilienvermarkter EHL »schlummert enormes Potenzial« im Standort, alleine durch die 614.000 Hotelnächtigungen alleine in fußläufiger Distanz. Entstehen soll bis 2020 ein Branchenmix, »der internationalen Vergleichen standhält und verwöhnte Touristenherzen höher schlagen lässt«. Die Neupositionierung läuft unter dem Arbeits­ titel »Opera Mall Vienna«, doch ob das Center künftig auch ­tatsächlich so heißen soll, steht noch nicht fest.

+++GEHÄLTER STEIGEN UM 1,5 %+++ Handelsangestellte erhalten ab 1. Jänner im Schnitt um 1,5 % mehr Gehalt. Die Lehrlingsentschädigungen werden um 1,55 % angehoben. Damit liegt der Abschluss deutlich über der Inflationsrate von 1,1 %. Nicht durchsetzen konnten sich die Arbeitnehmervertreter mit ihrer Forderung nach einer sechsten Urlaubswoche. Dafür wurde von Arbeitgeberseite zugesagt, die Anrechnung der Karenzzeiten im nächsten Kollektivvertrag zu verbessern. +++MICHAEL KORS STATT DIESEL+++ Michael Kors eröffnet in Kürze seinen österreichischen Flagship-Store auf der Wiener Luxusmeile Kohlmarkt. Der Store zieht in den Räumlichkeiten des ehemaligen Diesel-Flagships ein, das vor einigen Monaten geschlossen wurde. +++VÖGELE MODERNISIERT FILIALEN+++ Wie das WirtschaftsBlatt berichtet, nimmt die Schweizer Modekette Charles Vögele im heurigen Jahr für die Modernisierung ihrer österreichischen Filialen rund 7,5 Mio. € in die Hand. Bis Jahresende sollen 40 von insgesamt 140 Filialen auf den letzten Stand gebracht werden. 2016 sollen ebenfalls 40 Filialen umgebaut werden. Die Filialzahl selbst soll stabil bleiben. +++OLSEN: SIMON GEHT+++ Michael Simon verlässt das Stricklabel Olsen und den Mutterkonzern VeldhovenGroup mit Jahresende. Wie die VeldhovenGroup mitteilt, wurde die Marke Olsen neu positioniert, der finanzielle Turnaround geschafft und Olsen erfolgreich in das Veldhoven-Portfolio integriert. Olsen wurde 2013 aus der Insolvenz heraus von der VeldhovenGroup übernommen, zu der u. a. auch die Marken Sandwich und Turnover gehören. +++ARQUEONAUTAS WIRD EINGESTELLT+++ Das Casual-Label Arqueonautas wird mit 30. April 2016 eingestellt. »Arqueonautas konnte unsere wirtschaftlichen Erwartungen langfristig leider nicht erfüllen«, erklärt Wolfgang Müller-Tonder, Geschäftsführer der Dachgesellschaft House of Brands, die wiederum zur Hamburger Otto-Gruppe gehört. Die F/S-Kollektion 2016 soll noch geordnet abgewickelt werden, alle Orders werden erfüllt. +++FREEPORT-OUTLET VERKAUFT+++ Die Fashion Outlet Parndorf Beteiligungs-GmbH, bisher lediglich als Mitbewerber von McArthurGlen in Parndorf aufgetreten, expandiert. Neben der Erweiterung des Fashion Outlet Parndorf um weitere 8.000 m2 (siehe ÖTZ 21/15), die vor Kurzem begonnen hat, erwirbt das Unternehmen nun auch das Freeport Fashion Outlet bei Kleinhaugsdorf an der tschechisch-österreichischen Grenze. Das Outlet umfasst eine vermietbare Fläche von 22.400 m2 mit rund 75 Shops und punktet im Wettbewerb besonders mit der Sonntagsöffnung. Das Center wird künftig (wie auch das Fashion Outlet Parndorf) von ROS Retail Outlet Shopping rund um Thomas Reichenauer gemanagt.

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BUSINESS NEWS

Tally Weijl

wird erwachsen

Filialen. Zuletzt wurde im neuen Einkaufszentrum Weberzeile in Ried im Innkreis ein neuer Franchise-Store eröffnet. »Österreich ist für Tally Weijl ein wichtiger strategischer Markt, den wir weiter mit neuen und bestehenden Partnern erschließen möchten«, meint Stephan LeitnerHölzl, der das Geschäft hierzulande verantwortet.

© Shoe4You

ie Young-Fashion-Marke Tally Weijl hat ihre Ausrichtung geändert. Bisher war die Schweizer Marke, die nach ihrer Mitbegründerin und Kreativchefin Tally Elfassi-Weijl benannt ist, klar auf die zwölf- bis 20-jährigen Kundinnen fokussiert. Künftig will man verstärkt auch Frauen jenseits der Zwanzig ansprechen. Präsentiert wurde die neue Handschrift im Rahmen der Neueröffnung des umgebauten und vergrößerten Flagship-Stores an der Zürcher Bahnhofstrasse. Die ­laute Musik und das grelle Pink sind einer deutlich ruhigeren Atmosphäre gewichen, Parkettböden und weiß gefärbelte Wände sowie schlichte weiße oder schwarze Warenträger dominieren. »Wir haben das getan, was viele Unternehmen tun, wenn sie ihre angestammten Kunden dazu bringen wollen, ihrer Marke länger treu zu bleiben: Wir haben das Produktangebot erweitert und unseren Auftritt angepasst«, sagt Beat Grüring, Mitinhaber und CEO von Tally Weijl. Wobei Tally ElfassiWeijl durchaus nicht nur die gealterten Kundinnen weiter begleiten, sondern auch neue dazugewinnen will: »Auch Frauen, die bisher vielleicht noch nie einen Fuß in eines unserer Geschäfte gesetzt haben, werden sich vom Ambiente unseres neuen Stores und der erweiterten Produktlinie angesprochen fühlen.« Der internationale Rollout des Konzepts wurde bereits eingeleitet, »wichtige« Standorte haben laut Grüring Vorrang. Tally Weijl betreibt mittlerweile rund 800 Stores in 37 Ländern, darunter in Österreich 55 Partner-Stores sowie fünf eigene

© Tally Weijl

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Shoe4You erstmals in der City

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er Schuhfilialist Shoe4You eröffnete vergangene Woche seinen ersten Innenstadt-Store. Bisher konnte man dieses Konzept der Grazer Leder & Schuh AG nur außerhalb der Stadt in Fachmarkt- und Einkaufszentren sowie Grüne-Wiese-Standorten sichten. Es ist der 37. Store in Österreich und zählt zu über 90 Filialen in Österreich und Deutschland. Der City-Store mit 483  m² Verkaufsfläche befindet sich in Graz am zentral gelegenen Jakominiplatz.

Kreps Lederwaren in Konkurs

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ie Kreps Lederwaren GmbH, die unter mehreren Namen (u.  a. Leder Ritter, Kofferzentrale, Kreps Lederwaren) zuletzt ­ 18  Geschäfte für Ledertaschen, Accessoires und Reisegepäck betrieb, hat Konkurs angemeldet. Das aus Wien-Favoriten stammende Traditionsunternehmen hatte zuletzt zusätzlich zu den alteingesessenen Wiener Fachgeschäften verstärkt Filialen in Einkaufszentren eröffnet  – was sich als nicht so profitabel wie erhofft herausstellte. Als Insolvenzursachen werden der Konkurrenzdruck durch preisaggressive Onlinehändler, die angespannte allgemeine Wirtschaftslage sowie ein verändertes Konsumverhalten angegeben. Nun werden die Filialen in der Shopping City Süd, im Wiener Shopping Center Nord, im Wiener Riverside, im G3 in Gerasdorf sowie in Graz-Seiersberg zugesperrt. In den restlichen Filialen, die sich hauptsächlich in Wiener Einkaufsstraßen befinden, soll erst einmal das Weihnachts­ geschäft abgewickelt werden. Danach möchte das Unternehmen einen Sanierungsplan vor­ legen. Passiva von knapp 5 Mio. € sollen Aktiva von 1,2 Mio. € gegenüberstehen.

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HANDEL

Retail

Revolution

Taggleiche Lieferung – ist das nun das endgültige Ende des klassischen Einzelhandels? Natürlich nicht. Vielmehr bescheinigt offensichtlich sogar Amazon selbst dem Fachhandel noch ein langes Leben. Wie wäre es sonst zu erklären, dass der mit dem Versand von Büchern bekannt gewordene Onlineriese  – ebenfalls rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft – nun ausgerechnet seinen ersten stationären Buchladen eröffnet? Klar, es handelt sich vorerst einmal nur um einen einzigen Laden, in einem Shoppingcenter nahe dem Firmenhauptsitz in Seattle. Doch würde Amazon den Erfolg der stationären Buchhandlung nicht zumindest für möglich halten, hätte sich der Konzern wohl nicht die Arbeit gemacht, sich extra ein Store-Konzept zu überlegen. Und auch Zalando spricht immer öfter über seine Überlegungen, mit dem stationären Modehandel zu koope­ rieren, um näher an seine Kunden heranzurücken.

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mmer öfter werden Weihnachtseinkäufe online erledigt. Noch mehr als für den stationären Handel ist Weihnachten für die Onlinebranche der wichtigste Umsatzbringer des Jahres. Laut dem deutschen Handelsverband HDE erzielt das Online-Business ein Viertel seines Jahresumsatzes in den Monaten November und Dezember – im stationären Einzelhandel sind es nur knapp 19 %. Während der stationäre Handel ganz auf Weihnachtsstimmung, Dekorationen und Wohlfühlklima setzt, will es der Onlinehandel seinen Kunden so bequem wie möglich machen. Ganz vorne in der Entwicklung ist wie immer der weltgrößte Onlinehändler, Amazon. Er bietet Mitgliedern seines Stammkundenprogramms »Prime« in den 14 wichtigsten deutschen Großstädten und Ballungs­ gebieten ab sofort kostenfrei einen Lieferservice noch am selben Tag an. Artikel, die am Morgen eines Werktages oder Samstages bestellt wurden, werden noch am selben Abend zwischen 18 und 21 Uhr geliefert – ohne Aufpreis, ab einem Mindestbestellwert von 20  €. Nicht-PrimeMitgliedern soll der Service für 9,99  € zur Verfügung stehen. Das Sortiment umfasst mehr als 1  Mio. Artikel, u.  a. aus den Kategorien Unterhaltungselektronik, Bücher, Reisezubehör, Heimwerker-, Bastelund Schreibbedarf sowie Kosmetik. Zalando experimentiert mit einem ähnlichen Service.

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© Picturedesk

Amazon eröffnet Geschäfte, Media Markt setzt auf Drive-in: Online und Offline wachsen zusammen, Branchengrenzen verschwimmen.

Digitales Denken überall. All das zeigt: Die Grenzen zwischen der lange beschworenen Dichotomie Online und Offline verschwimmen tatsächlich immer stärker. Unter diesen Vorzeichen stand der Kongress »Retail Revolution«, veranstaltet von der Industrie- und Handelsplattform ECR Mitte November in Wien. Petri Kokko, bei Google Deutschland für den Retail-Bereich verantwortlich, erinnert an einen heute schon fast vergessenen Internet-Hype des Jahres 2003, an die Plattform »Second Life«, auf der User online mit anderen Identitäten experimentieren konnten. »Heute ist das anders«, so Kokko. »Heute gibt es nicht mehr unser ›richtiges‹ Ich und unsere virtuelle andere Identität. Heute bewohnen wir beide Welten gleichzeitig, es existiert kein Unterschied mehr zwischen Online und Offline.« So müsse auch der Handel Online als ganz selbstverständlichen Teil des Geschäfts­ lebens immer mitdenken und das Thema nicht als getrennten Geschäftsbereich von einem eigenen Team bearbeiten lassen. »Das digitale Denken muss überall sitzen.« Als ­Beispiel für ein erfolgreiches übergreifendes Denken nennt der gebürtige Finne Media Markt: »Die setzen ganz stark auf Click and

FEBRUARY 13 –15 2016

JANUARY 19–21 2016

MOC MUNICH

STATIONBERLIN

www.premiumexhibitions.com

HANDEL

24-Stunden-Shopping. Auch der deutsche Handelspro­ fessor Martin Fassnacht betont in seinem Vortrag immer wieder, wie wichtig es heute sei, über die Branchengrenzen hinauszuschauen. Amazon verstehe sich längst nicht nur als Händler, sondern vielmehr als Technologie-, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen. Wichtigste Geschäftsgrundlage sei die permanente Innovation. »Jeder Unternehmer muss heute über Branchengrenzen hinwegschauen«, so Fassnacht. »Den Kunden ist egal, ob sie etwas bei einem Hersteller kaufen oder bei einem Händler, bei einer Onlineplattform oder in Zukunft direkt auf Google oder Facebook oder Pinterest. Hauptsache, sie kriegen, was sie wollen.« Tendenziell verliere deshalb der Handel seine Macht – eine Entwicklung, die schon vor Jahrzehnten mit der Vertikalisierung begonnen hat. »Das Spiel wird facettenreicher«, so Fassnacht. Doch auch der stationäre Handel wird kreativer: In seinem Wiener Flagship-Store hat Nespresso kürzlich ein Foyer eröffnet, das rund um die Uhr geöffnet hat. Ähnlich den Bankfoyers finden sich dort Automaten  – bloß dass man hier die berühmten Kaffeekapseln kaufen kann. »Derartige Innovationen, die auch eine Umgehung der Ladenöffnungsgesetze ermöglichen, werden wir in Zukunft öfter sehen«, glaubt Fassnacht. Möglich wären etwa auch Abholstationen, an denen die Kunden noch nach Geschäftsschluss ihre zuvor online bestellten Einkäufe abholen könnten. Auch bei seinen weiteren Ratschlägen lehnt sich der Handelsprofessor an Amazon und Co. an: Eines der Erfolgsgeheimnisse der Onlinekraken sei ihr riesiger Datenschatz. Genauso wie Amazon seine Kunden kenne und das Kundenverhalten permanent durchleuchte, müsse auch der stationäre Handel seine Kunden kennen und deren Wünsche antizipieren. »Sie müssen sich Ihr Kundensegment aussuchen, sich stringent positionieren, und dies dann maßgeschneidert bedienen, ihm ganz individuelle Angebote machen.« Interessant ist auch, sich anzusehen, was Amazon da in seinem ersten stationären Laden verkauft: Klar, auch Bücher, in erster Linie Bestseller. Zusätzlich aber wird ein Schwerpunkt auf die elektronischen Geräte gelegt, die der Onlineriese mittlerweile im Angebot hat. E-Book-Reader, Tablets, Smartphones, TV-Geräte. Gadgets mit Erklärungsbedarf, die man vielleicht vor dem Kauf ausprobieren

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oder zumindest anfassen will. »Der Laden als Showroom, wo man Produkte erleben kann und ermutigt wird, Neues auszuprobieren.« Dafür brauche es freilich sehr gut geschultes Personal, das sich besser auskenne als die Kunden – in Zeiten des World Wide Web keine Selbstverständlichkeit mehr! Der wohl wichtigste Ratschlag des Professors folgt zum Schluss: »Wir nehmen uns zu wenig Zeit zum Denken!« Als Unternehmer solle man »nicht zu viel Operatives machen«, sondern sich mehr mit der generellen Ausrichtung und der Entwicklung der Kundenbedürfnisse und der Märkte beschäftigen.

Hausaufgaben erledigen. Für Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Instituts für Handelsforschung, ist klar, dass der Anteil des Onlinehandels an den Ausgaben der Konsumenten weiter stark wachsen wird. Dem stationären Handel sagt Hudetz zwar einen Rückgang voraus (»wir werden weniger Geschäfte sehen, und die Schere zwischen guten und schlechten Standorten wird sich weiter öffnen«), doch eine Zukunft werde auch dieser Vertriebskanal fraglos haben: Selbst unter den Smart Natives, also den jungen Kunden, die 1990 oder noch später geboren sind, bezeichnet sich nur jeder vierte als wirklicher Onlineshopping-Fan, der lieber online als im Geschäft kauft. Der weitaus größte Teil dieser jungen Kundengruppe sind »Sowohl-als-auch-­ Käufer«. »Die sind vom stationären Handel gut ansprechbar, wenn er ihnen einen Mehrwert bietet«, so Hudetz. Problematischer als für den stationären Handel sieht der Handelsforscher übrigens die Zukunft für reine Onlinehändler: »Von denen werden 90 % nicht überleben. Amazon und Zalando fahren über alles drüber, da kommt kein anderer mit.« Dem klassischen Fachhandel empfiehlt Hudetz deshalb auch nicht unbedingt, übers Internet zu verkaufen, sondern diesen Kanal als Schaufenster, Marketing-Tool und Serviceangebot zu nutzen. Die Königsdisziplinen seien dann die Onlineabfrage der Warenverfügbarkeit in der Filiale sowie Click and Collect. Selbst für manche Weltmarken erweise sich ein großer Onlineshop nicht als zielführend. Beispiel Ikea: »Die leben davon, dass wir am Samstag mit dem großen Einkaufswagen durch das gesamte Geschäft kurven und Sachen in den Wagen legen, von denen wir daheim noch gar nicht wussten, dass wir sie brauchen. Die würden sich wichtige Frequenz aus dem Laden nehmen, wenn sie ihren Onlineshop pushen würden.« Darum finde man bei Ikea nach wie vor nur ein ganz kleines Sortiment online. Hudetz’ Kernbotschaft: »Seien Sie stark in Ihrem eigentlichen stationären Geschäft. Wenn Sie das sind, können Sie online experimentieren. Wenn Sie stationär ­Defizite haben, werden Sie auch online nichts gewinnen.«  mf © ECR

Collect. Circa 40 % der E-Commerce-Bestellungen werden im Laden abgeholt. Media Markt hat auch Filialen mit Drive-in-Schalter, wo die Mitarbeiter den Kunden die Bestellungen gleich in den Kofferraum einpacken.« Gefragt nach den größten Herausforderungen für ein Unternehmen heute, muss Kokko übrigens nicht lange nachdenken: »Gute Leute zu finden«, sagt er wie aus der Pistole geschossen.

© s.Oliver

ADVERTORIAL

Freier Group ordnet sich neu Die s.Oliver Group gibt sich eine neue Konzern- und Markenstrategie. Vor dem Hintergrund der Etablierung eines strategischen Markenportfolios wird der Konzern im Laufe des Jahres 2016 zu einem Multimarkenkonzern mit HoldingStruktur umgestaltet. Zudem wird das Unternehmen in FREIER GROUP ­umbenannt. Die neue Konzernstrategie sieht zukünftig jede Marke des Unternehmens als eine eigenständige rechtliche Einheit mit einer entsprechenden operativen Geschäftsführung. Wie comma und LIEBESKIND Berlin wird die Marke s.Oliver daher in eine neue Gesellschaft überführt. Alle Marken werden zukünftig von der FREIER GROUP gehalten und unterstützt, die zentrale Dienstleistungs­ funktionen wie IT, Finance, Controlling oder Legal bündelt.

ZUKÜNFTIGE S.OLIVER MARKENSTRATEGIE AB 1. AUGUST 2016

Armin Fichtel, CEO der s.Oliver Group, baut den Konzern um. Neue Markenstrategien und das Comeback von QS prägen die Zukunft der Freier Group. »Wir sind davon überzeugt, dass die neue HoldingStruktur unser operatives Geschäft stärken wird. Aus einem großen Tanker wird ein Mutterschiff mit vielen Marken-Schnellbooten«, sagt Armin Fichtel, CEO der s.Oliver Group. Im Rahmen der neuen s.Oliver-Markenstrategie werden die Marken s.Oliver und s.Oliver PREMIUM ab August 2016 in eine komplementäre Markenwelt zusammengeführt. s.Oliver mit dem Schwerpunkt auf Casual-Mode wird zu s.Oliver RED LABEL, s.Oliver PREMIUM mit dem Fokus auf anlassorientierte Mode zu s.Oliver BLACK LABEL. Die Marke s.Oliver DENIM hingegen stellt sich, mit neuem Namen, wie die anderen Marken der Gruppe eigenständig auf. Sie kehrt ebenfalls ab August 2016 unter dem von Handel und Kunden geschätzten Markennamen QS zurück. QS wird zunächst in der s.OliverMarkenwelt verbleiben, mittelfristig aber ebenfalls zu einer eigenen Gesellschaft entwickelt.

UNTERNEHMENSINFORMATION (PREMIUM)

(CASUAL)

(DENIM)

WIRD ZU

WIRD ZU

WIRD ZU

(BLACK LABEL)

(RED LABEL)

(QS)

Die 1969 von Bernd Freier gegründete s.Oliver Group hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem der führenden europäischen Modeunternehmen entwickelt. Der Konzern wies 2014 einen Markenumsatz von 1,65  Mrd.  € aus und beschäftigt international rund 7.600 Mitarbeiter. Neben den Marken s.Oliver, s.Oliver DENIM, s.Oliver PREMIUM und TRIANGLE gehören auch comma und LIEBESKIND Berlin zum Portfolio des Unternehmens.

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KONGRESS

Sebastian Paas (links), KPMG, und H ­ ansjürgen Heinick, IFH, präsentierten die Studie »Fashion 2025«.

Wetterfühlig

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icht nur der heimische Modehandel steht derzeit vor großen Veränderungen, auch andere Länder sind von den Auswirkungen der Digitalisierung, der Verschiebung der Anteile zwischen Offline- und Onlineshopping, zwischen inhabergeführtem Einzelhandel und Vertikalen sowie den veränderten Anforderungen der Kunden an einen Laden betroffen. Wie groß diese Veränderungen und auch die damit einhergehenden Unsicherheiten sind, welche Chancen diese Verschiebungen aber andererseits auch bieten können, das zeigte der Deutsche Modehandels-Kongress, den BTE und TextilWirtschaft gemeinsam in Düsseldorf veranstalteten. Zukunftsmusik stand also auf dem Programm, auch wenn diese nicht durchgängig wohl­ klingend sein wollte. »Internet und Internationalisierung sind die beiden Einflussfelder, die den Markt derzeit durcheinanderwerfen«, zeigte sich TW-Chefredakteur Michael Werner überzeugt. Wie man mit diesen beiden Herausforderungen zukunftsträchtig umgeht, versuchten die vortragenden Experten in ihren jeweiligen Teil­ bereichen zu klären. Denn sicher ist: Die eine richtige Antwort auf die Frage, wie man in Zukunft als Modeeinzelhändler bestehen kann, gibt es nicht. Aber es gibt viele Anregungen und Unternehmen, an denen man sich ein Beispiel nehmen kann. Oder aus deren Fehlern man lernen kann. Um zu wissen, was sich im Modehandel in den nächsten zehn Jahren ändern wird, beleuchteten Hansjürgen Heinick, Senior Consultant bei IFH Retail Consultants, und Sebastian Paas, Partner bei KPMG, in der Studie »Fashion 2025« zunächst die letzen 15 Jahre. Dabei wurde klar, dass sich die Vertikalisierung des Marktes zulasten der Multilabel-Händler weiter fortsetzen wird. Gerade die großen ­Filialisten werden den Markt mit verschiedensten Konzepten

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Michael Kliger stellte das Erfolgsrezept von Mytheresa vor.

GF Wolfgang Krogmann erklärte, wie Primark seine niedrigen Preise halten kann.

Alle Bilder © Euijae Kim

Beim Deutschen Modehandels-Kongress in Düsseldorf wurde nicht nur übers Wetter gesprochen, sondern auch über künftige Herausforderungen und Erfolgsgeschichten.

­ ominieren, wie das heute schon die Inditex-Gruppe d oder H&M tun. Am meisten Chancen sehen die ­Studienmacher für den Multilabel-Handel, wenn er – am besten im Verbund mit anderen  – neue Wege geht. Auch der Onlinehandel wird in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen, davon gehen 60 % der für die Studie Befragten aus. Doch der Handels­ gewinner wird nicht der reine Internet-Player sein, vielmehr ist für 75 % schon heute klar, dass im Jahr 2025 Cross-Channel-Services zum Standardangebot eines stationären Modehändlers gehören werden. Und dass die sogenannten »Smart Natives« keine reinen Webkunden sein werden, sondern selektive Onlineshopper.

Mir ist egal, was du denkst. Ich bin ab morgen bei der Nr. eins.

Comeback. Mit viel Spannung wurde der Auftritt von Armin Fichtel, seit 1. Juni CEO bei s.Oliver, erwartet, der sich im Gespräch mit TW-Chefredakteur Michael Werner zu den neuesten Änderungen in Rottendorf äußerte. Kurz vor dem Kongress war bekannt geworden, dass das Label QS zurückkehrt. Dieses war erst im Sommer letzten Jahres unter dem damaligen CEO Reiner Pichler in s.Oliver Denim umbenannt worden. Eigentlich, so Fichtel am Podium, sei in den letzten Jahren so viel beim Thema Markenstrategie passiert, dass er hier ursprünglich nichts ändern wollte. Doch ein Marktforschungsinstitut habe herausgefunden, dass es keine Alternative zur Veränderung gibt. Was war das Problem mit s.Oliver Denim? Zum einen der Name: »Die Marke war dadurch schon überdehnt«, sagte Fichtel, »und das Gefühl der Überdistribution dadurch noch stärker.« Zum anderen habe man mit s.Oliver Denim auch verloren, zwar nicht massiv, aber »wenn man so etwas macht, dann muss es sich am Ende auch positiv auswirken.« Neben der Denimabteilung gibt es noch weitere Baustellen, mit denen sich der neue CEO nun beschäftigt. Etwa bei der Marke Liebeskind Berlin, die heute zwar bereits 100 Mio. € macht (beim Einstieg von s.Oliver vor fünf Jahren waren es 15 Mio. €), aber in der Vergangenheit auch nicht ganz rund lief. Fichtel: »Ich weiß, dass wir momentan nicht die optimalen Produkte draußen haben, aber ich kann versprechen, dass das ab Herbst 2016 wieder besser wird. Wir haben jetzt ein Team, mit dem wir gut aufgestellt sind.« Auch die Hauptmarke, s.Oliver Red Label, hat einiges an Veränderungen vor sich oder steckt bereits mittendrin. Marketinggelder, die eigentlich für bestimmte Kampagnen gedacht waren, wurden ins Produkt umgeleitet. Investitionen in Produkt und Preis/Leistung stehen derzeit an oberster Stelle, das reine Image-Marketing wurde stark eingeschränkt. Wenn Werbung gemacht wird, dann solche, die einen direkten Kaufanreiz auslöst, wie die erfolgreiche Hosenpromotion der letzten Wochen. Eine weitere große Aufgabe sieht Fichtel zuletzt darin, die Vertriebskanäle optimal miteinander zu verknüpfen: »Wir sind derzeit Multichannel, aber noch nicht Omnichannel.«

Gegensätze. Neben s.Oliver präsentierten noch zwei weitere Unternehmen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten, ihre Erfolgsrezepte. Den Anfang machte Michael Kliger, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Luxus-Onlinehändler mytheresa.com. Für ihn liegt das Erfolgsgeheimnis seines Unternehmens, das 2014 von der Neimann Marcus Group übernommen wurde, vor allem in der Genialität des Gründerehepaars Susanne und Christoph Botschen, das es geschafft hat, Technologie und Luxusmode perfekt miteinander zu verbinden. »Um zu verhindern, dass es bei der Verbindung zweier Dinge zur Phasentrennung kommt, wie etwa beim O-Saft, muss man beständig rühren«, sagte Kliger und meinte damit die Energie, die dem Konzept Mytheresa permanent zugeführt wird. Das Erfolgsrezept besteht aus drei Komponenten: der Kuratierung des Sortiments und auch der Darstellung auf der Homepage, der Leidenschaft für Luxus, die sich sowohl in der respektvollen Zusammenarbeit mit den wertvollsten Marken der Welt als auch in der Kommunikation mit den Kundinnen äußert, und dem außergewöhnlichen Service, den die exklusiven Kundinnen gewöhnt sind. In einer ganz anderen Ecke des Marktes ist der irische Filialist ­Primark beheimatet. Und das nicht nur, weil er keinen Onlinehandel betreibt. Deutschland- und Österreich-Geschäftsführer Wolfgang

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MUSTERSEITE

CEO Armin Fichtel sprach über die Rückkehr von QS und die Zukunft von s.Oliver.

Krogmann hielt zu Beginn seines Vortrags ein Krawatten-Zweierpack um 5 € in die Höhe und spielte damit auf eine Frage an, die viele der Zuhörer interessierte: Wie hält Primark die Preise so niedrig? Das läge unter anderem an den großen Volumina, die Primark bestellt. Und an den sehr geringen Ausgaben fürs Marketing. Denn Primark macht keine Werbung, nur bei Neueröffnungen gibt es ein kleines Werbebudget. Auch die Verwaltung ist sehr schmal organisiert. So sind zum Beispiel in Essen, von wo aus 33 Läden in drei Ländern betreut werden, nur 30 Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem könne man direkt bei großen Lieferanten bestellen, wodurch man einerseits einen niedrigeren Preis bekäme und andererseits genau wisse, wo produziert wird. Denn, so gab Krogmann zu bedenken, 98 % der Primark-Lieferanten arbeiten auch für andere Filialisten. Gerade der irische Anbieter steht oft im Verdacht, zu schlechten Bedingungen zu produzieren. Dazu wies Krogmann auf den Leader-Status hin, den Primark bei der Ethical Trading Initiative hat. »Wir wissen, dass in der Produktion Fehler passieren. Wir suchen sie und sprechen mit den Lieferanten darüber, um das ­abzustellen, denn wir wollen die Bedingungen gemeinsam mit den Lieferanten verbessern.«

Modeklima. Wenn sich jemand schon von Berufs wegen mit dem Blick in die Zukunft auskennt, dann der Vortragende des ersten Abends des Modehandels-Kongresses. Obwohl es Sven Plöger, seines Zeichens Diplom-Meteorologe und Wettermoderator, gar nicht gewöhnt ist, so viel Sprechzeit zur Verfügung zu haben – bleiben ihm bei der allabendlichen Wetteransage im ARD doch nicht einmal drei Minuten. Dabei hat er noch viel mehr zu sagen, als sich in einer Stunde Vortrag unterbringen lässt. Was ein Wettermoderator auf einer Modeveranstaltung tut? Nun, gerade das Wetter ist einer der Einflussfaktoren, die die Branche aktuell besonders beschäftigen, wie auch TW-Chefredakteur Hagen Seidel anmerkte, der sich in seiner Eröffnung über die 16 °C in Düsseldorf wunderte – noch nicht wissend, dass das Quecksilber hierzulande am darauffolgenden Novemberwochenende auf über 20  °C klettern würde. Mit dick

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Alle Bilder © Euijae Kim

Diplom-Meteorologe und ARD-Wettermann Sven Plöger eröffnete den Modehandels-Kongress.

gefütterten Winterjacken wird man an so einem Einkaufssamstag wohl kein großes Geschäft machen. Gerade bei der Beantwortung der Frage, wann man welche Ware auf die Fläche bringen soll, kann es kaum schaden, wenn man die Hintergründe von Wetter- und Klimaveränderungen einmal von einem Experten wie Sven Plöger erklärt bekommt. Und auch für den persönlichen Umgang mit der Umwelt ist es vielleicht interessant zu wissen, dass wir zum Beispiel jedes Jahr die Ressourcen von 1,4 Erden verbrauchen. Der Temperaturanstieg, den der Klimawandel mit sich bringt, wird sich noch beschleunigen. In den letzten 100 Jahren nahm die Temperatur um 0,8 °C zu, in den nächsten 100 Jahren werden es zwischen 2 °C und 4 °C mehr sein. Die Ursache für die veränderten Wetter- und Klimabedingungen ist unser hoher Kohlendioxidausstoß, für dessen Eindämmung es dringend weltweiter Regelungen bedürfte. »Menschen sind haptische Wesen, das unsichtbare und geruchlose CO2 ist für sie nicht wahrnehmbar«, wies Plöger auf die Schwierigkeiten im Kampf gegen die umweltschädlichen Emissionen hin und gab weiter zu bedenken: »Wenn CO2 schwarz wäre oder stinken würde, dann hätte sich wahrscheinlich schon lange was geändert.« BN

© Linnerth

HANDEL

Überraschendes

Comeback Vor gut einem Jahr gab der bekannte Wiener Herrenausstatter Linnerth das Ende der Geschäftstätigkeit bekannt. Jetzt feiert man Wiederauferstehung in der Walfischgasse statt am Lugeck.

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o-Partner und Geschäftsführer Herbert Broneder äußerte sich damals offiziell zu den Gründen für das Aus: »Die widrigen Umstände der letzten Jahre, wie zum Beispiel die vierjährige Baustelle direkt vor unserem Geschäft, die allgemein angespannte Wirtschaftslage und letztendlich auch das Ausbleiben der russischen Kundschaft durch die Ukraine-Krise in den letzten Monaten ließen uns diesen schweren Schritt gehen.« Komplikationen unter Partnern vermuteten hingegen Insider. Bis zum März 2015 lief der Totalabverkauf am Lugeck, wo Dietlieb-Georg Linnerth 1976 das Unternehmen gründete. 2008 gab’s zwar einen Umzug, doch nur wenige Türen weiter. Seitdem verkaufen am ursprünglichen Standort Fryderyka und Marcel Sandberg design­ betonte und sportive Men’s Fashion. Und im heuer aufgegebenen Geschäftslokal eröffnete Bogner vor wenigen Wochen Österreichs ersten Monomarken-Store rein für Männer. Alles deutete auf einen endgültigen Schlussstrich unter der Modeinstitution Linnerth, die hierzulande als eine der ersten Armani und Zegna offerierte und insbesondere mit Politprominenz jeglicher Couleur auf Du und Du war.

NEUSTART. Nicht nur die Branche, selbst die Stammkunden zeigten sich überrascht, als nun »der neue« ­Linnerth zum Shop-Opening in die Walfischgasse lud. In Sichtweite zu Oper und Sacher und dort, wo Nespresso zuvor seine Kaffeekapseln verkaufte, verfügt man mit

220 m² über ein Plus an Fläche, die zuvor 160 m² betrug. Architektin Iris Zopf bediente sich nicht genormten Ladenbaus, sondern alles wurde von einem Wiener Schlosser und einem Tischler aus dem Weinviertel maßgefertigt. Den ansonsten puristisch gehaltenen Hauptverkaufsraum dominieren großzügige Vorlagetische mit markant gemaserten Platten aus brasilianischem Marmor. Im Sortiment zeigt man sich italophil – und bleibt somit der altbekannten Handschrift treu: Boglioli, Cantarelli, Gabriele Pasini, Gimo’s, Cruciani. Dazu u. a. Hemden von Truzzi, Eton oder Van Laack und Hosen von Jacob Cohën sowie PT01. Auch das Business mit Maßkonfektion wird bespielt, einer der Partner ist Pal Zileri. Die Abrundung nach unten stellen Konfektion von Féraud und ein Eigenmarken-Bau­ kastensystem aus gleichem Hause dar.

SERVICEBEREIT. Dietlieb-Georg Linnerth und Christian Köpf, die zuvor schon Partner waren, werden nun im Verkauf von ­Constantin Prochazka unterstützt. Der ehemalige Filialleiter bei Colli in der Rotenturmstraße tritt nebenbei auch als Fashion-Blogger (»The Dandy Dudes«) auf. Köpf managt den Einkauf, der ihn auf die einschlägigen Messen nach Florenz, Mailand, München, Düsseldorf und Salzburg führt. Auch Paris, insbesondere die Tranoï Homme, steht auf seiner Agenda, denn »die Franzosen sind stark im Kommen«. Die kurzfristige und späte Entscheidung zur Neueröffnung machte die Herbstorderrunde zum Hasardspiel, wie sich der HAKASpezialist mit Schaudern erinnert. So richtig rund wird sich das Sortiment zum Frühjahr 2016 präsentieren. Dann werden auch ­wieder Teile bis Größe 70 (!) bevorratet – gerade im Hinblick auf die Luxushotellerie im Umkreis: »Wenn ein korpulenter Russ in so ein Sackl reinschlupft und es vorne auch noch zu bekommt, dann ist’s schon im Sackerl«, erzählt Köpf aus dem Nähkästchen. Seit 1989 arbeitet er eng mit Herrn Linnerth zusammen. Dass es statt dem Abschluss eines Jusstudiums das Fashion-Business wurde, ist dem Kirtag in Kitzbühel zu verdanken: Für einen Freund, der sich das Fest nicht entgehen lassen wollte, sprang Köpf ein, stellte sich an seiner Stelle in den Verkauf und blieb schlussendlich hängen. Ein Blick ins Firmen-ABC zeigt das aktuelle Partnerschaftsverhältnis. Die am 23.  3. 2015 gegründete Köpf & Linnerth Handels GmbH hat zwei Gesellschafter: Dietlieb-Georg Linnerth mit 20 %, Christian Köpf mit 80 % der Anteile. Seinen Job versteht der Geschäftsführer als 24-Stunden-Kundendienst: »Special-Service ist das Um und Auf  – ohne das geht’s gar nicht!« Unlängst rief ihn DJ Antoine an, der nichts Passendes für den gleich stattfindenden Wien-Auftritt im Gepäck hatte. Da war’s Mitternacht … CD

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ALLE BILDER © marc cain

»Warenbild macht den Erfolg aus«

Marc Cain gilt als Category Leader bei Premium. Norbert Lock, Managing Director Wholesale & Retail, sieht dennoch in jeder neuen Saison eine enorme Herausforderung. Im Gespräch mit der TZ gibt er (auch) einen Ausblick auf die neue Saison. Kein anderer Bereich in der Mode hat sich in den letzten Saisonen so sehr geändert wie die DOB. Anspruchsvolle Kunden, kritische Einkäufer, eine Verschiebung von Sortimenten und Produktgruppen. Wo sehen Sie die größten Veränderungen? Die klassische Coordinates-Abteilung hat sich aufgelöst, kombinierbare Einzelteile sind an ihre Stelle gerückt. Die erfolgreichen Anbieter haben darauf reagiert und die Modethemen noch spitzer gemacht. Spitz, das heißt Farbe, spannende Qualitäten, Drucke. Aber klar und unmissverständlich auf die Key-Items fokussiert. Diese »Minestrone«, wie ich sie immer nenne, also diese durchmischte Suppe aus allen möglichen Zutaten, damit punktet man nicht mehr.

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Wie entwickelt sich Premium aus Ihrer Sicht? Die Anbieter rund um Marc Cain werden weniger … Ja, und das ist eine Entwicklung, die uns allen nicht gefallen kann. Denn manche mittelständischen Modehäuser ­stellen ihre gesamte Premiumabteilung infrage. Aber die Frau, die Premium sucht und tragen will, ist ja nicht ausgestorben. Premium kann dauerhaft nur überleben, wenn sich das Warenbild permanent ändert. Die Premiumkundin ist eine Stamm­ kundin, sie kommt im Schnitt alle zehn Tage in den Laden, was wir bei unseren eigenen Läden sehr genau beobachten können. Wenn sie dann nicht jedes Mal etwas Neues sieht, kauft sie woanders ein. Warum tun sich jene Marken, die für ­deutsches Premium standen, derzeit so schwer? Spürt man neue Konkurrenz aus Italien? Ich glaube nicht, dass das auf einzelne Länder beschränkt ist. Klar, viele Me-too-Kollek­ tionen haben es schwer bzw. fliegen aus den Sortimenten. Im Premium hat nur Daseinsberechtigung, wer einen eigenen Stil hat oder eine echte Marke ist. Der allzu damenhafte Stil bricht weg, andererseits kommen tolle Labels dazu wie Michael Kors oder Zadig & Voltaire. Wenn Sie Italien ansprechen: Max Mara weitet seine Distribution aus, das stimmt. Dabei sollte man nicht vergessen: Das ist ein Milliardenkonzern mit zwölf Kollektionen, klar haben die noch Potenzial. Der Wechsel in den Sortimenten, die neuen Kollektionen, all das tut Premium gut, die Kundinnen haben geradezu darauf gewartet. Was sagen Sie Händlern, die ihre Premiumabteilung ­auflösen wollen? Ich antworte dann: Kein Problem, dann machen wir aus der Marc-Cain-Fläche einen Concept Store. Wir entwickeln viele unserer Flächen in diesem Sinne weiter, zeigen unsere Schuhe und Taschen, verkaufen aber auch Charity-Vasen aus Indien. Kommen wir noch einmal auf die Sortimente: Mit welchen Maßnahmen hat Marc Cain auf geänderte Kundenwünsche reagiert? Wie greifen die Strategien? Wir haben reagiert, indem wir unsere Marke in Collections, Sports, Essentials und Additions sauber strukturiert haben. Über unsere Essentials decken wir Basics ab und holen die Einstiegs- oder die sehr klassischen Kunden ab, mit Additions

INDUSTRIE

kann man ganz neue Themen aufgreifen. Egal, ob bei Hosen, Blusen oder Cocktailkleidern, diese Additions-Idee ist toll aufgegangen. Dass die Strategien greifen, spüren wir an unserer Kundenstruktur. Sie sind nicht nur jünger, sondern sie sind auch viel mehr geworden. 2014 musste Marc Cain einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, wie sieht es 2015 aus? Wo will man wachsen – und womit? Der Rückgang war marginal von 253 auf 248 Mio. € und vor allem dem russischen Markt geschuldet. Wenn man für einen Markt und seine Partner Verantwortung trägt, führt man die Budgetgespräche automatisch mit kleineren Limits. Russland bereitet uns nach wie vor Sorge, unsere Exportoffensive in die ganze Welt kom­pensiert dies aber. Wer in Zeiten wie diesen stabil ist, macht einen ausgezeichneten Job. Stichwort Wholesale versus eigener Retail: Wie wird sich der unternehmergeführte Einzelhandel entwickeln? Auf welches »Pferd« setzt Marc Cain in Zukunft? Wir haben stets auf alle Distributionskanäle gesetzt. Wholesale, Franchise, eigene Läden. Ich denke, es ist die Mischung, die es ausmacht und die sich absolut bewährt hat. Wir arbeiten im Wholesale mit den besten Häusern zusammen, haben tolle Franchisepartner und eigene Läden in den besten Lagen. Das Risiko der Überdistribution sehen Sie nicht? Nein, weil die Formate so unterschiedlich sind und wir unsere Flächen sehr genau auf die Läden abstimmen. Klar sind wir in manchen Ländern am Limit. Wen wollen Sie beispielsweise in Österreich noch beliefern? Da arbeiten wir schon mit den Besten! Marc Cain gilt als Category Leader … Ja, und das ist manchmal mehr Bürde als »Green Card«. Klar schauen viele Anbieter auf uns, und ja, wir haben noch immer die besten Abverkaufszahlen. Wir machen aber auch viel dafür: verstärken den Werbeauftritt, coachen die Verkäuferinnen auf den Flächen, arbeiten am Ausbau der Marke. Natürlich gilt alle Anstrengung dem ­Produkt, aber darum herum muss immer mehr passieren. Wir haben soeben unsere neue Bags & Shoes-Kollektion neu präsentiert, weil

Accessoires der Markenbildung extrem dienlich sind. Aber hier gilt wie in der Mode: Das Produkt muss hundertprozentig stimmen. Mit einem neuen, »grünen« Logistikcenter setzt Marc Cain in Bodelshausen neuerdings auf noch mehr Nachhaltigkeit. Wie wichtig ist das für die MC-Kundin? Ich glaube, es ist ihr sehr wichtig. Wir agieren auf vielen Ebenen nachhaltig, da war es ein logischer Schritt, auch in den Logistikprozessen so zu agieren. Bei Tierschutz gilt das schon. Wir verarbeiten keine echten Felle mehr, diesen kleinen Umsatz gönnen wir anderen, weil wir unsere Kundinnen damit nicht verschrecken wollen. Ich bin sicher, dass die Kundinnen immer kritischer nachfragen werden, von wo ein Teil kommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wird. Wir sehen im Strick, wie viel die Herkunftsbezeichnung »Made in Germany« bringt. Sie führen gerade die ersten Gespräche mit den Key-Händlern in Europa, was wird die kommende Saison prägen? Für welche Trends sollte man sich für den nächsten Herbst/Winter rüsten? Wie werden sich die Preise entwickeln? Ich bin stolz, zu sagen, dass wir seit vielen Jahren keine Preisgespräche mehr führen, weil Händler wie Kunden wissen, wofür und für welches Preisgefüge Marc Cain steht. Es ist uns zum nächsten Winter gelungen, einen härteren Cut zwischen Collections und Sports zu ziehen. Collections heißt diesmal noch mehr Silhouette, feminin und couturig, Sports steht für Rock, Punk und Tattoos. Man muss Saison für Saison schauen, wie die Kundin drauf ist, ob sie es sportiv oder wieder angezogener will – oder beides! Die Kundin ist extrem informiert. Ein Vorteil für Premium? Also manchmal ist das ganz schön anstrengend (lacht). Nein, es ist toll, dass sich unsere Kundinnen so intensiv mit unserer Mode auseinandersetzen. Noch spannender sind die neuen Vertriebswege, Online oder Click and Collect. Aber letztlich gilt für alle Vertriebs­ formen: Wir müssen die Begeisterung, die Emotion, mit der wir die Kollektion erstellen, bis zu unserer Kundin bringen. Wie auch immer diese Kundin einkauft. BPM

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Kassen-Sturz

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Mit 1. Jänner 2016 tritt die erste Stufe der Registrierkassenpflicht in Kraft. Ab dann braucht jedes Unternehmen eine elektronische Kassa. Ab Anfang 2017 kommt dann die verpflichtende Sicherungseinrichtung.

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er Vorwurf wiegt schwer. Unter der Überschrift »Betrugsbekämpfung« wurde der gesamten Unternehmerschaft die Pflicht aufgebrummt, künftig eine elektronische Registrierkasse zu führen. 900  Mio.  € an Mehreinnahmen erhofft sich der Staat dadurch. Eine Zahl, die unter Experten mehr als umstritten ist. »Der administrative, finanzielle und technische Mehraufwand für die Kaufleute steht in keinerlei Verhältnis zu den von der Finanz erhofften Zusatzeinnahmen«, empört sich etwa Rainer Trefelik, Modehändler und Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Auch Verena Trenkwalder von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder ortet »eine unverhältnismäßig hohe finanzielle und bürokratische Mehrbelastung«, der »in vielen Facetten keine erhöhte Sicherheit in der Betrugsbekämpfung« gegenüberstehe, und fragt sich: »Wer soll die 15 Millionen

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Belege, die täglich zu erstellen sind, kontrollieren?«Grob zusammengefasst herrscht durch die neue Gesetzeslage für jedes Unternehmen Handlungsbedarf. Auch für solche, die schon längst ein funktionierendes Kassensystem haben. »Keine einzige derzeit im Einsatz befindliche Registrierkasse wird ab dem 1. Jänner 2017 ohne Änderungen verwendet werden dürfen«, stellt Markus Knasmüller klar, Prokurist beim Softwareentwickler BMD.

Was ist die Registrierkassenpflicht? Das Thema besteht eigentlich aus zwei Teilen: aus der Barumsatzverordnung, die bereits mit 1. Jänner 2016 in Kraft tritt, und aus einem Wortungetüm namens Registrierkassensicherheitsverordnung, das ein Jahr später folgt. Bereits ab Anfang 2016 ist jedes Unternehmen verpflichtet, alle Einnahmen (Barzahlungen, Zahlungen per Kredit- und Bankomatkarte sowie Zahlungen mit Gutscheinen o. Ä.) einzeln über eine elek-

IT & LOGISTIK

tronische Regis­trierkasse zu erfassen und jedem Kunden dafür einen Beleg auszuhändigen. Bisher waren Paragons und ein Kassabuch ausreichend. Unternehmer, die weniger als 150.000 € im Jahr umsetzten, durften die Losungen sogar vereinfachend per Kassasturz ermitteln. Künftig brauchen sogar Kleinstunternehmen mit einem Umsatz von 15.000 € eine Registrierkasse – selbst wenn diese gar nicht steuerpflichtig sind. Eine Steuerpflicht entsteht ja erst ab einem Gewinn von 11.000 €. Was ist nun eine elektro­nische Registrierkasse? Der Begriff umfasst alle EDV-Systeme, die die einzelnen Barumsätze elektronisch dokumentieren und so die Losung ermitteln. Dabei kann es sich um »Stand-alone-Geräte« handeln (also Einzelplatz-Computerkassen oder klassische elektronische Registrier­kassen), oder um serverbasierte Systeme (also Kassensysteme mit mehreren Eingabestationen). Eine direkte Verknüpfung mit der B ­ uchhaltung ist nicht notwendig. Unternehmen, die bereits eine der gängigen EDV-Kassenlösungen verwenden, sind von der ersten Änderung 2016 noch kaum betroffen. Üblicherweise erfüllen diese Systeme bereits jetzt alle Anforderungen – oder es kommt noch ein Update des Softwareherstellers, das das System rechtskonform macht. »Unsere Kassensoftware entspricht standardmäßig den gesetzlichen Kassenrichtlinien«, heißt es etwa vonseiten des Herstellers Höltl Retail Solutions. »Auch ältere Programmversionen können durch entsprechende Updates auf den aktuellen gesetzlichen Stand gebracht werden.« Entwarnung kommt auch von Hiltes, dem Kassenpartner der ModeRing-Häuser: »2016 sind alle unsere Kunden auf der sicheren Seite.« Iris Thalbauer, zuständige Expertin der Wirtschaftskammer (WKO), rät trotzdem, beim Kassen-

hersteller rückzufragen. Probleme könnten z. B. Händler bekommen, die keinen aufrechten Wartungsvertrag haben. Wer jedoch noch kein elektronisches Kassensystem hat, muss sich eines besorgen. Experten warnen vor übereilten Anschaffungen: »Ein Modehändler hat andere Anforderungen an eine Kasse als ein ­Taxifahrer oder ein Gastronomiebetrieb«, sagt etwa Marius Giovanelli von Service4work. »Kassenanbieter schießen jetzt wie Pilze aus dem Boden. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass davon in zwei Jahren viele wieder weg sind. Am besten ist, man wendet sich an etablierte Anbieter, die im Fashion-Bereich Erfahrung haben.« Service4work hat etwa das schlanke Kassensystem Futura4POS im Angebot, das laut Giovanelli »für Neukunden und kleine Händler eine günstige und einfache Lösung« ist. Auch das Softwarehaus Hiltes wendet sich mit Hiltes Basic an Einsteiger. Auch Mietmodelle gibt es  – etwa eine Onlinekasse von Herold Business Solutions in Zusammenarbeit mit Etron, die auf jedem Computer, Laptop, Tablet oder Handy mit Internetverbindung läuft. WKO-Expertin Iris Thalbauer rät in jedem Fall allen Händlern, die sich nun eine neue Kasse kaufen, sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass die Kasse auch über das Jahr 2017 hinaus den neuen Regeln entspricht.

Belegerteilungspflicht. Ebenfalls ab 1.  Jänner 2016 muss jedem Kunden für jeden Kassiervorgang ein Beleg ausgestellt werden. Der Kunde muss diesen Kassenbeleg mitnehmen und bis außerhalb der Geschäftsräumlichkeiten behalten. Der Beleg einer elektronischen Registrierkasse muss künftig verpflichtend beinhalten:

DIE GEWINNER 2015 Der Manstein Verlag und seine Partner gratulieren den Preisträgern der Medien-Zukunftspreise sehr herzlich: ZUKUNFTSWEISENDE MEDIEN-

ZUKUNFTSWEISENDE DENKER,

ZUKUNFTSWEISENDE DENKER,

Z. PARTNERSCHAFTEN WIRT-

UNTERNEHMEN & IHR MEDIUM

GRÜNDER UND LENKER

GRÜNDER UND LENKER

SCHAFT/AGENTUREN/MEDIEN

Gewinner: „TONIO“ von

Ex - aequo - Gewinner:

Ex - aequo - Gewinner: DEBBIE

Gewinner: OMV mit

Florian Novak. Mit Tonio

FLORIAN GSCHWANDTNER

FRY, VERENA EDELBACHER

„Österreich sucht die

Informationen von Radio- und

mit „Runtastic“.

und MAGDALENA BOCK

Technikqueens”.

Fernsehsendern live auf das

Welterfolg aus Linz:

mit „OMNIS“. Ein Brettspiel

Kampagne für junge, technik-

Smartphone.

einzigartige Fitness-App.

für Sehende und Blinde

interessierte Mädchen und

gemeinsam.

Frauen.

EHRE. STARTGELD. AUFMERKSAMKEIT. Visionäre Trophäen, insgesamt 10.000 Euro Preisgeld und breite mediale Präsenz für die Gewinner.

Eine Initiative des

Und seiner Partner

Design der Trophäe: Maren Gabler und Vanessa Meyer

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IT & LOGISTIK

»Unsere Kassensoftware entspricht standardmäßig den gesetzlichen Kassenrichtlinien. Auch ältere Programmversionen können durch entsprechende Updates auf den aktuellen gesetzlichen Stand gebracht werden.« Christian Glöck, Höltl Retail Solutions

2017: Digitale Signatur. Die nächste Verschärfung kommt dann mit 1. Jänner 2017. Da tritt die sogenannte Registrierkassensicherheitsverordnung (RKSV) in Kraft. Diese sieht vor, dass jeder Beleg digital signiert werden muss, damit Aufzeichnungen nicht nachträglich manipuliert oder Belege gelöscht werden können. Jedes Unternehmen benötigt dann für seine Kassen eine sogenannte Signatur­ erstellungseinheit sowie ein Zertifikat von einem zertifizierten Dienstleister (in Österreich sind das derzeit A-Trust und Globaltrust). In der Praxis ist das ein Kartenlesegerät, das es bereits ab unter 20 € zu

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kaufen gibt, sowie eine Smartcard, die dem eigenen Unternehmen eindeutig zugeordnet ist. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit einer Cloud-Lösung. »Dafür muss die Registrierkasse mit dem Internet verbunden sein«, erklärt Siegfried Gruber von A-Trust. »Die Daten des Belegs werden dann ins Rechenzentrum geschickt, dort signiert und übers Internet wieder zurückgeschickt.« Vorteile dieser Lösung: Sie ist billiger und man braucht kein zusätzliches Hardware-Teil. Nachteil: Die Internetverbindung ist möglicherweise störungsanfällig. »Wenn die Verbindung einmal nicht funktioniert, werden die Belege nach­ signiert, wenn die Verbindung wieder stabil ist«, präzisiert Gruber. Für Händler, die bereits jetzt Kunden eines der großen Anbieter sind, gilt dasselbe wie oben: Wer einen aufrechten Wartungsvertrag hat, dem wird geholfen. Zwischen 1.  Juli und spätestens 31.  Dezember 2016 muss man seine Kasse über FinanzOnline registrieren. Auch dabei kann man auf die Unterstützung seines Kassenanbieters zählen. Investitionen für eine Registrierkasse können sofort im Jahr der Anschaffung bzw. Umrüstung in voller Höhe als Betriebsausgabe geltend gemacht werden. Bei der Anschaffung eines neuen Systems sowie bei der Umrüstung bestehender Systeme kann eine steuerfreie Prämie von 200 € beantragt werden. Verfügt ein Kassensystem über mehrere Erfassungseinheiten, gibt es zusätzlich 30 € je Erfassungs­einheit. Das alles gilt für Anschaffungen bis Ende 2016. So lange sollte man sich allerdings nicht Zeit lassen, rät Christian Endrikat, Vertriebsleiter von Hiltes: »Aus Erfahrung kann ich sagen: Die Zeit vergeht schneller, als wir alle denken. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Bitte nicht erst im letzten Quartal 2016!« MF

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• eindeutige Bezeichnung des Unternehmens, • Kassenidentifikationsnummer, • UID-Nummer, • fortlaufende Nummer zur Identifizierung des Geschäftsfalls, • Tag und Uhrzeit der Belegausstellung, • Menge und Bezeichnung der Waren, • den Betrag der Zahlung, getrennt nach Steuersätzen. • Ab 2017 kommt dann auch noch ein maschinenlesbarer Code (entweder als QR-Code oder als Link zum Abruf der Daten) dazu, der jeden Beleg unverwechselbar machen soll. Haarig wird es in dieser Aufzählung beim Punkt »Bezeichnung der Waren«. Laut Thalbauer wird gerade das eine »Katastrophe für alle, die kein Warenwirtschaftssystem haben«. Denn nach derzeitigem Stand des relevanten Erlasses muss auf jeder Rechnung die handelsübliche Bezeichnung jedes verkauften Artikels stehen. Sammel­ begriffe wie »Accessoires«, »Wäsche« oder gar »Sonstiges« sind nicht zugelassen. Stattdessen braucht es genaue Bezeichnungen wie »Schal«, »Armband«, »Ring« usw. Wer auf Warengruppenbasis kassieren will, braucht daher für jede noch so kleine Produktgruppe eine eigene Kategorie  – und Kassenpersonal, das damit umgehen kann. »Da wird es zu langen Staus an der Kasse und Fehlerquellen en masse kommen«, prognostiziert Thalbauer. Über diesen Details laufen noch Verhandlungen zwischen Wirtschaftskammer und Finanzministerium. »Wir geben noch nicht auf«, so Thalbauer, »denn gerade dieser Punkt ist wirklich eine unverhältnismäßige Belastung.« Ein Verhandlungserfolg der Wirtschaftskammer war in jedem Fall die »Amnestieregelung«, die aufgrund der überfallsartigen Einführung der neuen Regelungen mehr als notwendig war: Laut Erlass werden die Finanzämter im ersten Quartal 2016 noch nicht strafen, sondern die Unternehmen lediglich »beraten«. Auch im zweiten Quartal soll noch nicht gestraft werden  – so man glaubhaft machen kann, dass man eine Registrierkasse bereits bestellt hat, diese aber z. B. aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch nicht in Betrieb genommen wurde.

»Kassenanbieter schießen wie Pilze aus dem Boden. Von denen werden in zwei Jahren viele wieder weg sein. Am besten, man wendet sich an etablierte Anbieter, die im Fashion-Bereich Erfahrung haben.« Marius Giovanelli, Service4work

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IT & LOGISTIK

Säbelrasseln im

E-Modebusiness Der Wettbewerb im Onlinemodehandel hat sich verschärft. Eine Reihe von Fusionen in den vergangenen Monaten hat gezeigt, dass Größe zählt. Mit neuen digitalen Geschäftsmodellen will man zudem die Gewinne steigern.

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m vergangenen Jahr war der E-Commerce-Markt massiven Veränderungen unterlegen. Die riesige US-Kaufhauskette Neiman Marcus hat den deutschen Mode-E-Tailer MyTheresa gekauft, das US-Shopportal Farfetch hat die Londoner Browns-Boutiquen gekauft, um Omnichannel-Expertise zu entwickeln, und der Verlag Condé Nast hat angekündigt, seine style.com-Site dem E-Commerce zu widmen. Im Menswear-Markt sorgte der französische E-Tailer Menlook mit der Übernahme des deutschen Frontline-Shops für Konzentration. Zuvor hatte Menlook bereits den britischen E-Tailer oki-ni.com gekauft. Jetzt vereint das Unternehmen Menswear-Kompetenz auf drei Märkten unter einem Dach. Neben den Online-Pure-Playern tummelt

sich eine steigende Zahl von Department- und Monomarken-Stores auf dem digitalen Marktplatz. Resultat dieser Veränderungen ist, dass sich 15  Jahre nach dem Durchbruch des Internets der Wettbewerb online zunehmend jenem im stationären Sektor angleicht. Die sich steigernde Dynamik, im Luxus-E-Commerce-Markt kommt nicht von ungefähr. Es steht etwas auf dem Spiel. Laut der Boston Consulting Group werden die Onlineverkäufe in den kommenden fünf Jahren um 20 bis 25 % wachsen. Vergleichsweise werde die gesamte Luxus­ industrie nur um 3 bis 4 % wachsen (Quelle: Business of Fashion (BOF) am 23. 9. 2015; »Who is winning the fashion e-commerce race« von Alexei Kansara).

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Der spektakulärste Deal trug sich zwischen Yoox und Net-A-Porter zu. Das Mailänder Unternehmen Yoox willigte im März 2015 ein, alle Gesellschaftsanteile von Net-A-Porter zu übernehmen. 50 % der Aktien verblieben beim Schweizer Konzern Richemont, der die britische Net-A-Porter 2010 gekauft hatte. Gemeinsam erreichen sie – nach Konzernangaben – einen Jahresumsatz von 1,3 Mrd. € und ein EBITDA von annähernd 108 Mio. €. Die Marktabdeckung umfasst 180  Länder weltweit. Den größten Marktanteil hält der angelsächsische Markt mit Nordamerika (28 %) und UK (15 %). Yoox-Gründer und CEO Federico Marchetti sagte damals: »Wir planen gemeinsam (…) die Partnerschaften mit den führenden Luxusmarken zu stärken und bisweilen unerschlossenes Wachstumspotenzial nutzbar zu machen.« Marchetti ist CEO der neuen Yoox Net-A-Porter Group. Die als geschäftsführende Vorstandsvorsitzende vorgesehene Net-A-Porter-Gründerin Natalie Massenet hat das Unternehmen laut Konzernmitteilung vom 2. September verlassen. Nach der Zustimmung von Aktionären und Wettbewerbsbehörde wurde der Handel am 5. Oktober finalisiert. Die Yoox Net-A-Porter Group ist an der Mailänder Börse gelistet.

hochkomplementär, aber nicht groSS genug. Die Fusion wird von Experten hochkomplementär eingestuft. Gleichzeitig vermutet man sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen. Ein erstes Zeichen dafür war der Abgang von Massenet. Für komplementär hält man die beiden Shopformate, weil sie den MultibrandSektor sowohl im regulären Saisonverkauf als auch im Abverkauf abdecken. Net-A-Porter ist im regulären Verkauf groß geworden und wird sein herausragendes Editorial und die integrierten Marketingplattformen in die Fusion einbringen. Yoox hat seine Wurzeln im Abverkaufssektor. Mit hoch entwickelter und auf Mode zugeschnittener Technik und Logistik konnte Marchetti sein Geschäftsfeld aber mittlerweile ausweiten und einige Online-Flagship-Stores führender Luxus- und Modebrands sowie ein Joint Venture mit Kering für seine Plattform gewinnen. Luca Solca, Leiter der Sektion Luxusartikel bei Exane BNP Paribas, bringt die individuellen Eigenschaften auf den

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Punkt, wenn er sagt, Net-A-Porter sei marketing­ affin und Yoox technikaffin (ebd., BOF, 23. 9. 15). Geht es nach Johann Rupert, dem Vorsitzenden von Richemont, dann ist die neue LuxusmodeOnlineplattform noch nicht groß genug. Einer Bloomberg-Meldung (8.  Juni 2015) zufolge bot Rupert den beiden französischen Luxuskonzernen LVMH und Kering am 8.  Juni 2015 die Teilnahme an der neuen Plattform an, um gemeinsam den weltgrößten Onlinehändlern die Stirn bieten zu können. Sein Argument: Luxusgüterhersteller brauchen mehr kritische Masse im E-Commerce, um im Wettbewerb bestehen zu können. Mit den weltgrößten Onlinehändlern meint er nicht zuletzt Amazon, das jährlich 89 Mrd. € umsetzt. Im vergangenen Jahr kaufte ein Siebtel der Amazon­ kunden (40 Mio.) Modeprodukte ein. Der Gigant kommt Richemont im Luxusuhren- und Schmucksektor in die Quere. Im Schweizer Konzern sind einige der größten Namen der Luxusuhren- und Schmuckindustrie versammelt.

Amazon investiert in Mode. Amazon hat am Heimmarkt Amerika in der vergangenen Dekade in seinen Modesektor investiert. Zudem wurde mit der von Gap Inc. kommenden Cathy Beaudoin ein Branchenprofi engagiert. Aber bis dato scheitert das Unternehmen in den Verhandlungen mit Hochpreisanbietern an seiner historischen Billigpreispolitik und dem Mangel an einer Onlineumgebung, die dem Luxusimage der Brands gerecht wird. Die Vorteile von Amazon liegen klar in seiner Datenbank mit den Hunderten Millionen von Konsumenteninformationen sowie seiner einzigartigen Technologie und Logistik für Lieferung und Bezahlung. Weiters beeindruckt der Gigant mit seinem algorithmischen Empfehlungsdienst. Wenn auch der Algorithmus für die Buchempfehlung nicht notwendigerweise für die Empfehlung von Kleidung funktionieren muss, wie Liz Dunn, eine Analystin bei Talmage Advisors anmerkt, die in einer erfolgreichen Adaption der Expertise ein deutliches Unterscheidungsmerkmal für Amazon sehen würde (BOF: ›Amazon Fashion, Playing the Long Game‹, Lauren Sherman, 30. Juni 2015). Vor der geplanten Fusion von Yoox und Net-A-Porter wurde Amazon als potenzieller Käufer des Luxus-E-Tailors Net-A-Porter gehandelt. Das Interesse am Luxusmarkt wurde letztendlich aber von einem Unternehmenssprecher dementiert, der erklärte, dass Amazon auf die Entwicklung eines ­Kauferlebnisses für seine riesige Datenbank fokussiert sei (ebd., BOF: 30. Juni 2015). Neue digitale BusinessModelle. Die erste Generation E-Commerce hat sich in ihrem Businessmodell weitgehend am stationären Einzelhandel orientiert und fungiert in Multibrand-Art als Mittler zwischen Großhandel und Endverbraucher. Kapitalbindung und Arbeitsaufwand der Lagerhaltung hat sie mit den stationären Händlern gemeinsam. Um sich dieser Last zu entledigen, orientieren sich digitale Businessmodelle wie Farfetch oder Lyst nicht länger am Multibrand-Modell, sondern an jenem von Einkaufsstraßen oder -centern. Das tun sie, indem sie ihr Businessmodell auf die Bereit­ stellung des Vertriebskanals für Marken und/oder Stores weltweit reduzieren. Basis ist ein riesiges Datenportal, in dem Millionen von

IT & LOGISTIK

Modeprodukten und Hunderte von Händlern gelistet sind. Lyst, ein 2010 in London gegründetes Unternehmen, hat eine Reihe von Investoren wie LVMH, Michael Kors und Oscar de la Renta hinter sich. Das Datenportal will das Einkaufserlebnis durch Trendfeatures und smarte Technologie noch persönlicher gestalten. Aber auch Datenportale kämpfen mit lagerbedingten Schwierigkeiten wie etwa der Echtzeitsynchronisierung mit Händlerlagern. Neue Produkte kommen ins Sortiment, vorhandene Produkte sind ausverkauft, Produkte werden zurückgeschickt und Produkte gehen in den Abverkauf. Bei Lyst ist ein Team aus Technikern und Wissenschaftern damit befasst. Zudem wurde ein universeller Einkaufskorb entwickelt, der es den Kunden erlaubt, in einer Transaktion Produkte verschiedener Händler zu bezahlen. Kontrolle über Markenerfahrung und Daten. Auf eine noch direktere Verbindung von Marken und Konsumenten setzt das New Yorker Start-up Spring, indem es mit Monobrand-Stores kooperiert und derzeit über 800 Brands in Form einer Mobile App verfügbar macht. Die Produkte werden in Instagram-ähnlichen Feeds präsentiert. CEO Alan Tisch erklärt in einem Statement (ebd., BOF, 23. 9. 2015), dass die App die Antwort auf die Präferenz der Smartphone-User sei, die 85 % der Zeit in Apps verbringen, aber keine Monobrand-Apps auf ihre Screens laden wollen, sondern einen Button, der ihnen die Convenience von Multibrand-Erfahrung vermittle. Zugleich sei zu beobachten, dass Luxusbrands versuchen, ihre Businessmodelle von Großhandel auf den Direktverkauf an den Konsumenten umzustellen, um von den drei- bis viermal höheren Margen zu profitieren und die Kontrolle über die Markenerfahrung und die Daten zu haben. Tisch stellt das Kaufen von Lager fundamental infrage. Schließlich habe Net-A-Porter eine unglaubliche Kundenerfahrung, werfe aber nach 15 Jahren im Business immer noch kaum Gewinne ab.

Zukunft des Handels ist physisch und digital. Das amerikanische Datenportal Farfetch hat kürzlich angekündigt, in E-Commerce-Sites für Brands zu expandieren. Dazu wurde eine Standardlösung mit individuell wählbaren Ausstattungs- und Servicemodulen entwickelt. Unter anderm bietet Farfetch die Verlinkung von Lager des stationären Stores und Website, um ein Click-and-CollectService mit Lieferung und Retouren im stationären Store zu ermöglichen. José Neves, der Gründer von Farfetch, sieht die Notwendigkeit, den E-Commerce in die physischen Einzelhandelsoperationen zu integrieren. Die große Mehrheit der Verkäufe (94 %) passiere zwar nach wie vor in den physischen Stores, aber online beeinflusse mehr als 50 % der Kaufentscheidungen, so seine Theorie (ebd., BOF, 23. 9. 2015). Als Testfeld für Omnichannel-Innovationen für das globale Farfetch-Boutiquennetzwerk sollen die Londoner Browns-Boutiquen dienen, die Farfetch im Mai 2015 gekauft hat. Dieses Netzwerk umfasst eine Gesamtfläche von ca. 92.000 m2 in über 30 Ländern. Zweifel am dominanten Businessmodell in der Mode hatten auch Bahman Nedaei und Zahir Dehnadi, die 2009 in Deutschland Navabi, einen Multibrand-Webshop für Plus-Size-Mode, gründeten. CoGeschäftsführer Dehnadi erklärte in einem Interview, es sei nicht fair, dass der Produzent jegliches Risiko an den Einkäufer bzw. an den Händler abgebe (BOF: »Navabi rips up the rulebook for e-commerce«, Kate Abnett, 7. 7. 2015). Um das zu ändern, beschäftigte er ein Team aus Automobil- und Computerindustrie mit der Umsetzung eines Just-in-Time-Produktionsmodelles. Auf zwei Jahre Entwicklungs­ arbeit und die mühsame Suche nach experimentierfreudigen Produk-

tionsbetrieben folgte 2011 der Launch der ersten Kollektion. Das Prozedere: Die Prototypen werden online gestellt und die Produktion erfolgt erst dann, wenn die Bestellung eines Kunden eingeht. Die Lieferzeit beträgt zehn Tage. Für den Fall, dass sich ein Style ungewöhnlich schnell verkauft, wurde ein Algorithmus entwickelt, der den Produzenten die höhere Nachfrage ankündigt. Der wesentliche Vorteil des Modells liegt in der geringeren Lagerhaltung, die Restriktion in der Limitiertheit der Modelltypen, die in zehn Tagen produziert und geliefert werden können. Ein großer Teil des Erfolgs hängt vom detaillierten Wissen über den Kunden ab. Heute wächst das Unternehmen um 120 % jährlich und die Just-in-Time-Produktion macht etwa 25 % des gesamten Business aus. Eine marken- und händlerunabhängige Modesuchmaschine wurde zuletzt mit Custom gelauncht. Als solche soll sie den persönlichen Bedürfnissen des Endverbrauchers entgegenkommen und helfen, das Gesuchte schnell und einfach zu finden, ohne unzählige Seiten zu besuchen oder durch irrelevante Resultate zu gehen. Je mehr Suchen durchgeführt werden und je mehr Stücke gelikt oder blockiert werden, desto mehr lernt die Suchmaschine und schneidet die Resultate auf die persönlichen Stilpräferenzen zu. Onlineshopping beginnt in 89 % der Fälle mit der Suchfunktion, sagt der Erfinder der Software, Max Madile, auf startupbeat.com (23. 10. 2015), der zuvor bei Google beschäftigt war. Den Grund, warum die Suchergebnisse in den Shops oft nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen, sieht Madile darin, dass die Seiten um die Bedürfnisse des Händlers aufgebaut seien, nicht um jene der Kunden. Zudem sei es natürlich eine technische Frage, weil kraftvolle Suchalgorithmen nicht einfach zu bauen seien. HS

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Unterhaltsam und nützlich

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Am WKO-Handelstag 2015 drehte sich alles um Facebook, Twitter und Co. ORF-Anchorman Armin Wolf verriet, worauf es in den Social Media ankommt.

einem Hacker auf dem Account der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press gepostet wurde, schlug innerhalb kürzester Zeit so hohe Wellen, dass der US-Aktienindex Dow Jones in einer (!) Minute um 200 (!) Punkte fiel.

Relevante Inhalte. Social-Media-Experte Armin Wolf fasste zusammen: Inhalte in den sozialen Medien müssen unterhaltsam oder für den Moment nützlich sein, dann sind sie für User relevant. Außerdem gilt: Was (in erster Linie von Freunden, aber auch von Fremden) empfohlen wird, ist automatisch relevanter. Die Nielsen-Untersuchung »Global Trust in Advertising« belegt, dass Empfehlungen die höchste Vertrauenswürdigkeit unter Konsumenten genießen. Wolf gibt zu bedenken, dass Bewertungen auf Social Media mehr Einfluss besitzen als jene Meinungsäußerungen auf reinen Bewertungsplattformen. Facebook ist und bleibt in dieser Hinsicht wichtigster Kanal. Neben internatio­ nalen (Coca-Cola hat weltweit 93 Mio. Fans) und heimischen Erfolgsbeispielen (Red Bull hat weltweit 43  Mio. Fans) sind vor allem jene Success-Storys von Start-ups beeindruckend, die ihre Kunden hauptsächlich via ­Facebook erreichen: Das kleine Unternehmen CupCakes Wien hat über 50.000 Fans. »Jederzeit 50.000 Menschen erreichen zu können, ohne dafür zu bezahlen, ist Gold wert«, kommentiert Wolf. Auch das Wiener Start-up Kitsch Bitch (25.000 Fans) und das Tiroler Label »Es keat oanfach viel mehr gschmust« (30.000 Fans) nutzen Facebook erfolgreich. Wichtig sei dabei, sich nicht ausschließlich auf Likes zu konzentrieren, sondern die Beitragsreichweite im Auge zu behalten, so Armin Wolf. © Pictures Born Foto Nessler

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acebook. Twitter. Instagram. Die Liste der Social-Media-Kanäle wird in Zukunft noch länger ­werden. »Die sozialen Medien haben alle Lebens­ bereiche erobert. Wir alle schauen ständig auf Bildschirme«, leitet Armin Wolf, ORF-­ ­ Spitzenjournalist und Social-Media-Profi, seine Keynote beim WKO-Handelstag ein. Der Redoutensaal der Wiener Hofburg ist voll besetzt. Manche Besucher setzen das Thema gleich in die Tat um – und twittern, was das Zeug hält. Armin Wolf erklärt indes, dass die Mediennutzung bei Menschen über bzw. unter 30 Jahren sehr unterschiedlich ist. Während über 30-Jährige am liebsten in das Fernsehgerät schauen, dann dem Radio lauschen und erst dann im Internet surfen, entscheiden sich unter 30-Jährige in erster Linie fürs Internet, dann für das Radio und erst in letzter Instanz fürs Fernsehen. Ebenjene unter 30-Jährigen zählen zur Gruppe der sogenannten »Digital Natives«, die mit Smartphones und sozialen Netzwerken groß geworden sind. Erstaunlich auch Wolfs Statistik zur Informationsbeschaffung im Netz. Unter den Top-Ten-Websites in Österreich findet sich nur eine Seite einer Tageszeitung (standard.at). Dafür sind gleich zwei Social Media Kanäle in den top vier gerankt: facebook.com rangiert auf Platz zwei, youtube.com auf Platz drei. Platz eins und vier belegt Google: einmal mit google.at und einmal mit google.com. Facebook wird in Österreich von insgesamt 3,2 Mio. Menschen regelmäßig genutzt, immerhin 3 Mio. tummeln sich auf YouTube. Etwas abgeschlagen bei den Nutzerzahlen: Twitter (400.000), Instagram (370.000) und Snapchat (180.000). Die Macht der Social Media beweist Armin Wolf eindrücklich anhand eines Beispiels. Ein »Fake«-Tweet über eine Bombardierung des Weißen H ­ auses, der von

Unterhalten Sie sich! Keynote-Speaker Armin Wolf bringt Kommunikation via Facebook und Co. auf den Punkt: »Social Media funktionieren wie jede Unterhaltung. Man muss etwas zu erzählen haben, zuhören und sich Zeit nehmen, um zu antworten.« Klingt einfach, ist es aber nicht. Social Media sind sehr zeitaufwendig, will man sie seriös betreiben. Nicht umsonst tummeln sich unzählige »Facebook-Leichen« im Netz. Außerdem muss man seine Zielgruppe genau kennen, um zu wissen, welcher Social-Media-Kanal funktioniert. (Instagram ist z. B. überwiegend weiblich.) Zumindest ein- bis zweimal pro Woche sollten Follower mit interessanten oder lustigen Posts versorgt werden. Die Interaktion mit der Community ist zur Währung geworden. »Wenn Fans nicht mit dir interagieren, dann rutscht dein Post nach unten und ist irgendwann in der Timeline der Fans nicht mehr sichtbar«, so Wolf. Und: »Wenn man in den Social Media etwas verspricht, muss man es halten.« Armin Wolf, der auf Twitter 202.000 Follower hat, überlässt dem Publikum eine letzte Weisheit in Sachen richtiger Umgang mit Social Media und zitiert dabei aus den ORF-Social-MediaGuidelines: »Tue nichts Dummes – so einfach ist es.«  SA

IT & LOGISTIK

© Marc Cain

Marc Cain eröffnet neues Logistikcenter

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TGW wächst und wächst

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ie Welser TGW Logistics Group, einer der weltweit führenden Systemanbieter automatisierter Logistiklösungen, konnte ihren Umsatz im Wirtschaftsjahr 2014/15 (per Juni) um 28 % auf 475 Mio. € steigern. Das Ergebnis EBIT verdoppelte sich auf 29,2 Mio. €. »Wir erleben eine Sonderkonjunktur aufgrund des Onlinehandels«, kommentiert TGW-Vorsitzender Georg Kirchmayr. Für das neue Geschäftsjahr wird abermals ein Wachstum von 20 % erwartet. Darum sucht ­Kirchmayr »händeringend« neue Mitarbeiter, alleine 180 am Standort Wels. In den nächsten beiden Jahren soll ein neues Werk bei Marchtrenk gebaut werden, wo abermals 600 neue Arbeitsplätze, großteils in Bereichen wie Maschinenbau, Mechatronik, Automatisierungstechnik und Software-Entwicklung, entstehen. Zu den Kunden von TGW zählen Moderiesen wie H&M, Adidas, Mango und Esprit sowie die relevanten Onlineriesen von Amazon abwärts.

© TGW

ain City« – so heißt der immer größer werdende Firmensitz von Marc Cain in Bodelshausen (D) intern. Nun ist die »City« abermals gewachsen: Nach zweijähriger Bauphase wurde der Vollbetrieb im neuen Logistikzentrum aufgenommen. Auf einer Grundfläche von 7.100 m2 wurde ein viergeschoßiger Funktionsbau für Büros, Lager, Technik, Verpackung, QS und Retouren errichtet. Direkt daneben befinden sich der Lagerbau für Versandvorbereitung, ein Shuttlelager mit 60.000 Plätzen für Liegeware sowie ein Hängewarenlager, das sich über fünf Ebenen erstreckt und eine Kapazität von ca. 500.000 Hängeteilen aufweist. Investiert wurden knapp 35  Mio.  €. Geplant wurde die neue Intralogistik­lösung in Zusammenarbeit mit der Grazer Knapp AG.

DHL baut Paketnetz auf

Vorschau EuroCIS

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ie nächste Ausgabe der Retail-Technology-Messe EuroCIS findet von 23. bis 25. Februar 2016 in Düsseldorf statt. Nachdem schon heuer ein neuer Rekord in Sachen Ausstellerzahl erzielt wurde (320 Unternehmen vom Big Player bis zum Start-up), deutet alles darauf hin, dass die EuroCIS dieses Ergebnis 2016 nochmals toppen wird. Auch bei den Besucherzahlen wurde 2015 mit 8.866 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt. Schwerpunkte sind u.  a. Omnichannel-Management, Zahlungssysteme, POS-­Softund -Hardware sowie Digital Marketing/Digital Signage. Abgerundet wird das Programm wie immer durch interessante Vortragsreihen, u.  a. in einem eigenen Omnichannel-Forum.

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-Commerce ist das Wachstumsthema schlechthin in der Logistik. Nun will die Deutsche Post in Form ihrer Marke DHL der Österreichischen Post AG auf diesem Feld harte Konkurrenz machen. Bis nächstes Jahr will DHL ein eigenes Paketnetzwerk in Österreich aufbauen. Ein dreistelliger Millionenbetrag wird in Infrastruktur und den Aufbau von Services wie Paketshops und Packstationen investiert. In den Fokus ihrer Bemühungen stellt die DHL, möglichst viele Pakete bereits beim ersten Versuch zuzustellen. Für Endkunden bedeutet der Markteintritt in jedem Fall eine weitere Attraktivierung der Onlinekäufe: Sendungen aus Deutschland sollen per DHL durchschnittlich einen Tag nach dem Versand beim Empfänger in Österreich eintreffen. Gleichzeitig öffnet die DHL österreichischen Unternehmen ihr Paketnetz im Ausland.

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Start me up!

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Was früher Neugründung hieß, wird heute ganz hip als Startup bezeichnet. Schnelldrehend und nicht immer nachhaltig, ist vielen dieser Unternehmen kein sehr langes Leben beschieden. Frischen Wind bringen sie jedoch allemal in die Branche, und einige Ideen setzen sich auch langfristig durch.

ine Studie der Vienna Business Agency hat ergeben, dass der ­Großteil der Start-ups im Techno­ logiebereich verortet ist. Diese Neu­ unternehmer haben den Dienstleistungs- und Handelssektor in den vergangenen Jahren mit pfiffigen Ideen aufgemischt. Mittlerweile hat das Gründungsfieber auch auf den Kreativbereich übergegriffen: »Wir haben bemerkt, dass es in Wien eine Renaissance in der kreativen Produktion gibt«, erklärt etwa Ursula Kainz, ­Pressesprecherin der Vienna Business Agency. Es gebe hier eine große Tradition und seit einigen Jahren auch wieder mehr Bewegung. So habe man heuer einen Ideenwettbewerb gelauncht, der wegen des Erfolges auch im kommenden Jahr stattfinden soll. Mit seiner aktiven Unterstützung von jungen Unternehmen hat sich Werner Wutscher, ehemaliger Kabinettschef von Minister Molterer und COO bei Rewe den Titel Business Angel 2012 erworben. Dabei hat er jedoch das große Ganze im Auge: »Ich will in erster Linie etwas für den etablierten Handel tun«, erklärt er. Seine Idee ist es, den statisch stationären Handel mit den beweglichen Jungen zusammenzubringen, um so Synergien für beide Seiten zu erzielen: »Man soll Modelle ja nicht kopieren, aber in einen Dialog treten«, ist er überzeugt. Die Händler könnten so in neue Ideen, über die sie sich nicht wirklich drübertrauen, hineinschnuppern, beispielsweise bei der Implementierung eines Social-Media-

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Zugangs oder der Schaffung einer eigenen App: »Wir müssen den Handel fit machen – solche Kooperationsmodelle können dabei helfen.« Leider verstehen sich die beiden Seiten teilweise nicht: »Ich fungiere hier als eine Art Übersetzer.« Auch »Faszinationsexperte« Bernhard Kloucek betreut und berät neben alteingesessenen Unternehmen Jungstarter. Der ehemalige ­Textilhändler und Branchenexperte ist seit 2014 als Berater und Coach tätig und setzt dabei auf Faszination statt auf Einheitsbrei: »In Zukunft wird es immer wichtiger sein, dass Unternehmen faszinierende Produkte und Mitarbeiter haben«, so seine Überzeugung. Für Kloucek ist Faszination »die Begegnung mit etwas Besonderem. Faszination erfasst die Gedanken und die Gefühle, Faszination ist das gewisse Etwas, das überrascht und zum Staunen bringt.« Start-ups müssten diese Philosophie von Anfang an im Auge behalten. Produkte seien austauschbar: »Man muss auf etwas Neues, anderes ­setzen und hier der Erste sein.« Er warnt aber vor Kurzsichtigkeit: »Viele Startups laufen Gefahr, ihr Produkt nicht dem Markt anzupassen.« Und sie ­meinen, kein Marketing zu benötigen: »Die Story fehlt.« Mit Geschichten kennt sich auch Ali Mahlodji, Gründer der Plattform Whatchado aus: Hier bietet er ein »Handbuch der Lebensgeschichten«. »Man kann von den Lebensgeschichten anderer lernen«, ist er überzeugt. Als Kind hatte er keine Ahnung, welchen Job er einmal machen wolle, so der Schulabbrecher, spätere Lehrer und Unternehmensberater. Daraus sei irgendwann die Idee zu Whatchado entstanden. Auf der Plattform finden sich Videos unterschiedlichster Menschen, die ihren Lebens- und Karriereweg beschreiben. Mahlodji will damit das Paradigma, es gebe nur eine begrenzte Anzahl von Jobs auf dieser Welt, brechen. Mittlerweile sind große nationale und inter­ nationale Unternehmen auf den Wiener aufmerksam geworden und nutzen sein Angebot, um damit ihre Firmenphilosophie zu kommunizieren, das öffentliche Image geradezurücken und so letztendlich neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu interessieren. Mahlodji ist somit einerseits selbst Begründer eines Start-ups, andererseits kann sein Produkt auch von Start-ups genutzt werden: »Menschen, die zu einem Start-up gehen, machen das sicher nicht wegen des Gehalts«, schmunzelt er. »Sie wollen etwas gestalten.«

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START-UP

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01 + 02 Die Plattform Lieblingsbrand bringt seit Kurzem heimische Designer und Käufer zusammen.

Start-up oder Pop-up? Waren Firmen-

Einkaufshilfen. Viele der Start-ups im

gründungen früher vorrangig darauf ausgerichtet, ein Geschäftsmodell zu etablieren und den Unternehmer auf Generationen zu ernähren, scheint diese langfristige Planung heute nicht mehr im Vordergrund zu stehen. Start-ups werden hingegen als sexy, frisch, innovativ und verlässliche Geldmaschinen betrachtet. »Ein riesiges Missverständnis«, zeigt sich Werner Wutscher schon fast verärgert über diese Zuordnung. Viele der Start-ups seien sehr wohl langfristig als KMU angelegt. »Die Leute hören dauernd Start-up und werden schon ganz wirr im Kopf, weil sie sich den großen Geldsegen erhoffen.« Bei manchen Ideen würde das sogar zutreffen  – siehe die Erfolgsgeschichte der österreichischen App Runtastic. Aber auch hier seien dem lukrativen Verkauf Jahre harter Arbeit vorausgegangen. »Für Nachhaltigkeit braucht es Kapital und Investitionen.« Anfängliche Erfolge müssten mit Vorsicht genossen werden: »Das heißt noch nicht, dass es wirklich funktioniert.« Anderenfalls wird das Start-up sehr rasch zum Pop-up – heute hier, morgen weg. Für Ali Mahlodji sind Start-ups Unternehmen, die versuchen, mit neuen Ansätzen ein Problem zu lösen, und dabei in extrem kurzer Zeit einen Markt besetzen. »Dabei gibt es aber immer auch ein Risiko.« Die Geschwindigkeit des Wachstums wird für ihn durch die Art des Produkts vorgegeben: Dennoch: »Start-ups schießen aus dem Boden, weil die Leute alle das schnelle Geld wittern.«

Modebereich beschäftigen sich weniger mit 03 + 04 Untenrum was anderes: Das Team von True Boxers verleiht Design, sondern vielmehr mit Dienstleis­ Herrenunterhosen das gewisse Extra. tungen, sowohl für Hersteller, als auch für 05 + 06 Nicht nur für Schneehaserln: Kunden. Ein relativ neuer Trend ist dabei das Neuschnee produziert genau die Shirts sogenannte Curated Shopping. Was sich und Hoodies, die man selber immer tragen wollte. ­früher Personal Shopping nannte, soll viel beschäftigten, modeaffinen Kunden das Leben leichter machen, aber auch Menschen, die vom Modeangebot überfordert sind oder schlicht nicht wissen, was ihnen steht. Einer der bekanntesten Anbieter ist die deutsche Plattform Outfittery, die seit nunmehr drei Jahren Männer modisch auf Vordermann bringen will. Das System ist einfach: Man(n) füllt online einen Fragebogen mit modischen Vorstellungen, Größe und Preishorizont aus, lernt seinen persönlichen Stylisten telefonisch kennen und erhält anschließend per Post eine Box mit einem Outfit-Vorschlag. Weder muss das Service abonniert werden, noch besteht eine Kaufverpflichtung, der Kunde hat zwei Wochen Zeit, alles anzuprobieren, und kann ungewünschte Ware retournieren. Vor Kurzem führte Outfittery in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut GfK eine Untersuchung zum Thema Personal-Shopping-Markt durch. Darin wurden über 1.600  User befragt. Das Ergebnis: Über 80 % der Personal-ShoppingNutzer möchten den Service erneut nutzen. Auch Konsumenten, die Personal Shopping noch nicht nutzen, zeigen Interesse: Jeder dritte Online-User plant, zukünftig so ein Service in Anspruch zu nehmen. Insgesamt nehmen bisher rund 6 % der Internet-User das kuratierte Einkaufen in Anspruch. Das Berliner Start-up Kisura bietet seit 2013 kuratierten Mode­einkauf für Frauen. Im kommenden Jahr will man mit dem Aufbau einer US-Tochter beginnen – man begibt sich damit auf den Ursprungsmarkt des Curated Shopping. Dort startete 2009 das Unternehmen Trunk Club, mittlerweile gibt es zahlreiche Curated-Shopping-Konzepte, in denen auch Promis Mode oder Kosmetika empfehlen. Dennoch sehen die Deutschen Potenzial am amerikanischen Markt: »Wir verbinden künstliche Intelligenz mit menschlicher Betreuung.

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Damit sind wir in der Lage, unseren Kundinnen aber selbst nicht mehr tragen möchte, verkaufen oder mit jemandem aus ein einmaliges Kauferlebnis anzubieten«, so die der Community tauschen. Einziger Wermutstropfen: Das bis vor Kurzem Kisura-Geschäftsführerin Linh Nguyen. kostenlose Service verlangt nun – ähnlich wie eBay – Gebühren für VerEin verwandtes Modell bietet auch der brandkäufe. Ganz auf Neues konzentriert sich die Omnichannel-Plattform neue Shoppingdienst My Fashionary, der Mitte Shoperience, die die Lücke zwischen On- und Offlinehandel schließen November gelauncht wurde. Die Onlineplattmöchte. Einzelhändler erhalten Infos zum Einkaufsverhalten der Kunden, form will Konsumenten mit inhabergeführten Mitarbeiter umfassende Verkaufsunterstützung, und Onlinekäufe sollen Handelskonzepten und jungen Designern im im stationären Store integriert werden. Kunden hingegen können frei im Bereich Mode und Accessoires typgerecht und Kaufprozess wählen, erhalten individuelle Angebote und Empfehlungen interessenkonform zusammenbringen. Dafür und können rund um die Uhr mit dem Händler in Kontakt treten. Eine haben die Gründer Beatrix von Winterfeldt-Heueigene Kunden-App fungiert als dauerhafte Schnittstelle zum Kunden. Sie ser und Karsten Heuser eine interaktive und für ermöglicht es, gezielt Angebote zu senden und ein persönliches Einkaufsden Nutzer hoch individualisierte erlebnis zu schaffen. Die Kunden-App kann auch in besteShopping- und Angebotslösung hende Apps integriert werden. Die korrespondierende entwickelt. Anhand eines persönMitarbeiter-App bietet hingegen die Möglichkeit, Kundenlichen Nutzerprofils, das Besonprofile einzusehen und so die Beratung individuell anzuderheiten wie die eigene Kon­ passen. Zusätzlich können Beratungsanfragen bearbeitet fektionsgröße, Vorlieben und und Produkte und Angebote einsehen werden. Ein In-StoreStil­r ichtungen berücksichtigt, Terminal bringt das Netz in den Laden: Durch die Anmelkönnen sich Nutzer online dung am Terminal werden Profildaten und der aktuelle modisch inspirieren lassen und Warenkorb geladen. Kunden können Anfragen an Mitarbeigleichzeitig in ihrer Umgebung ter senden und sowohl verfügbare als auch nur online verden passenden Anbieter finden. fügbare P ­ rodukte kaufen – und das alles in mehreren SpraDie österreichische Plattform chen. Unter den kleinen Helferlein, die das Lieblingsbrand hat sich hingegen Shoppingerlebnis prickelnder machen sollen, gibt es natürzur Aufgabe gemacht, als Matchlich Apps zuhauf. Ganz neu und zudem eine heimische maker zwischen heimischen DesiEntwicklung ist Sweazer, eine Art Tinder für Textil. Nach gnern und heimischen Fashionisder Wisch-und-Weg-Methode soll hier das perfekte Outfit tas zu fungieren. Seit Juni dieses DesignYourDirndl: Maßdirndl mit besonderer, gefunden werden. persönlicher Betreuung Jahres hat der neue, gemeinsame Onlineshop Stücke rund 60 österHands on. Mode wird aber schlussendlich immer mit reichischer Designer im Angebot. Das Sortiment Nadel, Faden und Schere gemacht. Junge Modemacher, die sich ihre umfasst Mode und Accessoires und stammt von Nische gesucht haben, gab es zwar schon immer, die Fashion-Start-ups professionellen, inhabergeführten Designvon heute gehen aber häufig neue Wege. Das Label Neuschnee wurde brands, bei Bestellung wird die Ware direkt aus von drei Studenten und begeisterten Snowboardern gegründet. Ihnen den Ateliers und Shops der Designer verschickt. fehlte ein Bioangebot am Sportswear-Sektor. So entschloss man sich, Auch eine Abholung vor Ort in den Shops ist Hoodies und T-Shirts aus Biobaumwolle produzieren zu lassen und mit möglich und ausdrücklich erwünscht. witzigen Aufdrucken und dem coolen Neuschnee-Logo zu versehen. So neu, dass es sie eigentlich noch gar nicht gibt, sind True Boxers. Die Jungunternehmer Alexander Bayer und Marcus Stadler haben erst vor Modedienstleister. Früher hieß es wenigen Wochen über Crowdfunding das Kapital für ihr Start-up zusamSecondhand, heute spricht man von Vintage: menbekommen und wollen zukünftig witzige, nachhaltige Boxershorts Ein Projekt von Cloed Baumgartner nennt sich mit perfekter Passform produzieren: »Wir arbeiten sehr hart mit unserem Top Swap und macht Hand-me-downs wieder Team und Unterstützern zusammen, ein in sich stimmiges Produkt zu salonfähig. Bereits seit 2010 können auf regelentwickeln, um eine neue Marke zu etablieren. Es ist ein sehr harter und mäßig veranstalteten Kleidertauschpartys gut langer Weg, aber wir sind überzeugt, dass wir es schaffen.« erhaltene Oberbekleidung, aber auch AccesJennifer Zittier ist einer von Bernhard Klouceks Schützlingen. Mit ihrem soires getauscht werden. Was bei den Swap-VerLabel DesignYourDirndl bietet sie seit Sommer »konfigurierte« Dirndl anstaltungen keinen Abnehmer findet, wird an: »Meine Mutter und ich wollten aufs Oktoberfest gehen, haben dafür karitativen Einrichtungen gespendet. Ein Konaber kein passendes Dirndl gefunden«, so die Vorgeschichte. Kurzerhand zept, das auch online boomt. Hierzulande ist schneiderten sie selber – daraus entstand die Idee, mithilfe eines KonfiKleiderkreisel wohl eine der bekanntesten gurators Dirndl anzubieten, deren Entstehungsprozess die zukünftige Plattformen. Userinnen können entweder über Trägerin laufend begleiten kann. Jedes Stück ist ein Unikat und innerhalb die Homepage oder eine eigene App »upcyceln«. weniger Tage lieferbar: »Es läuft wirklich gut – wir arbeiten hier auf einer Auf seinem persönlichen Profil kann man Kleisehr persönlichen Ebene mit den Kunden.« dung, die zwar noch etwas hermacht, die man Claudia Stückler

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Ganz nah dran Seit Jänner 2015 sind Sie als Chief Merchant bei Navabi Die Private-Label-Kollektion »Navabi Collection« tätig. Worin liegen Ihre Verantwortlichkeiten? ist seit August 2015 online erhältlich. Warum Ich bin im Jänner in dieser Position gestartet, bin aber haben Sie sich für eine eigene Kollektionsschon seit Mai 2014 an Bord. Zunächst habe ich die linie entschieden? Gründer Zahir Dehnadi und Bahman Nedaei, die Wir waren auf der Suche nach einer PreNavabi 2009 ins Leben gerufen haben, als Consulmiumkollektion wie Elena Mirò, aber tant unterstützt. Die Zusammenarbeit hat sich der Look sollte cooler sein und sophistiwie Flitterwochen angefühlt (lacht). Wir haben cated. Unsere Analysen ergaben, dass uns einfach wahnsinnig gut verstanden und dabei unsere Kundin nach solchen Teilen beschlossen, dass ich permanent Teil des Navabisucht. »The art of cool« – so hieß unsere Teams werde. In meiner Position bin ich verantMission (lacht). Wir mussten etwas finden, wortlich für den Einkauf, das Merchandising, die das diesem Motto entspricht. Als wir keinen ­Entwicklung der Eigenmarken sowie die Koordination Lieferanten ausfindig machen konnten, der alles vereint, von Marketing, Content und User Experience. haben wir beschlossen, mit einer eigenen DesiNavabi ist noch immer ein Start-up, und wir gnerin eine eigene Kollektion zu entwickeln. Miriam Lahage ist Chief glauben daran, dass es noch viel mehr Kundin- Merchant bei Navabi, einem Head of Design Christine Shaw hat mit ihrer nen gibt, die genau das suchen, was wir anbieeigenen Handschrift tolle Styles entworfen. Die internationalen Onlineten. Tolle Qualität in der Mode sollte nicht bei erste Kollektion mit ca. 100 Teilen konnten wir shop für Plus-Size-Mode. für Herbst/Winter 2015 präsentieren. Nun gibt Größe 42 aufhören! Was dieses wachsende Wie erreichen Sie diese Kundin denn? es fast jeden Monat eine neue Lieferung. Segment und vor allem Wir denken immer an die Konsumentin, die Welchen Mehrwert bietet Navabi der Plusnoch keine loyale Kundin ist. Wir überlegen, Size-Kundin? seine Kundin ausmacht, wie wir ihr helfen können. Die Antworten lieWir bieten ihr über unsere Website zusätzliche verrät sie im Interview. gen in den Unmengen an Kundendaten, die wir Inspiration. Die Plus-Size-Kundin fühlt sich von auswerten. Ein Beispiel: Im Frühling 2015 hatModemagazinen nicht abgeholt, sie erhält keine ten wir noch keine Anlassmode im Sortiment. Wir konnten aber bei modischen Tipps, wird vernachlässigt. Wir schaffen ihr einen Raum, Traffic-Analysen feststellen, dass diese anlassbezogene Mode zu in dem sie sich wohlfühlt, sich über modische Trends informieren den meistgesuchten Themen der Plus-Size-Kundin zählt. Also bieund inspirieren lassen kann, und entwickeln so eine sehr nahe ten wir nun tolle Mode für Hochzeiten und andere schöne Anlässe ­Beziehung zu unseren Kundinnen. an. Die Konsumentin kennt uns vielleicht noch nicht, stößt aber auf Was macht Navabi aus? ihrer Suche nach Mode auf uns, ihr gefällt, was sie sieht, und vielDie Gründer Zahir Dehnadi und Bahman Nedaei glauben daran, leicht kauft sie sogar gleich bei ihrem ersten Besuch in unserem dass jede Frau wunderschöne Premiummode tragen können sollte – Onlineshop. unabhängig von ihrer Kleidergröße. Wenn sich eine Frau in einen Und wie sprechen Sie die Plus-Size-Konsumentin an, die nicht Look oder ein Material verliebt, sollte sie sich nie denken müssen: von selbst zu Navabi findet? »Wie schön wäre es, wenn es das in meiner Größe gäbe!« In den sechs Kunden, die nicht sowieso schon online shoppen, erreichen wir mit Jahren seit der Gründung haben wir viel dazugelernt. Wir wissen Fernsehwerbespots (aktuell gerade in Deutschland), außerdem genau, was die Plus-Size-Kundin will und was nicht. Der riesengroße arbeiten wir eng mit Plus-Size-Bloggern zusammen, die sehr starke Fehler ist doch, dass diese Konsumentin oftmals nur etwas kauft, weil Communitys hinter sich haben und wichtige Multiplikatoren für es ihr passt. Nicht weil es super aussieht. Wir konnten uns aufgrund uns sind. Diese Blogger sollen uns deshalb weiterempfehlen, weil unseres Fokus komplett auf die Wünsche der Plus-Size-Kundin sie Navabi lieben. Und natürlich wollen wir mit der hohen Qualität ­spezialisieren. Nun sind wir Experten auf dem Gebiet und haben unserer Produkte überzeugen – nicht zuletzt mit unserer Eigenlinie über 100  Marken im Sortiment  – mehr als jeder andere Plus-Size»Navabi Collection«, die zu einem großen Teil in Italien produziert Onlineshop. Das bringt uns hohe Glaubwürdigkeitswerte bei unserer wird. Ist erst einmal eine Kundin von dieser Qualität überzeugt, Kundin ein und damit haben wir ihr Vertrauen gewonnen. empfiehlt sie uns weiter, und so erfährt auch die Freundin, die nicht Warum funktioniert das Geschäft mit Plus-Size-Mode so gut im onlineaffin ist, von uns. Internet?

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ALLE BILDER © Navabi

Im stationären Handel gibt es doch meist nur eine kleine Auswahl an Plus-Size-Labels bzw. stehen nur wenige Modelle zur Wahl. Außerdem sind diese Flächen oft im hintersten Winkel im dritten Stock neben der Kofferabteilung untergebracht, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die Plus-Size-Kundin fühlt sich nicht willkommen und unverstanden. Das Kundenservice für Plus-Size-Kundinnen kann herausfordernd sein und vermutlich funktioniert der Onlinehandel in diesem Segment gerade deshalb so gut. Das Wohnzimmer der Kundin wird dann zur gemütlichen und vertrauten Garderobe. Sie kann in Ruhe alles anprobieren und die Teile, die ihr nicht ­gefallen, ganz einfach retournieren. Apropos Retouren: Wie hoch ist die Quote und wie shoppt die Plus-Size-Kundin online? Die Plus-Size-Kundin bestellt gerne ein Modell in mehreren Größen. Natürlich schickt sie dann auch einiges wieder retour, aber sie kauft in den meisten Fällen auch mehrere Teile. Betrachtet man den gesamten Kundenlebenszyklus, ist ein einzelner Einkauf nicht entscheidend, sondern es zählt, eine langjährige Beziehung zur Kundin aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Und loyale Kunden schätzen es, wenn wir ihnen die Retouren so einfach wie möglich machen. Der Rückversand ist deshalb auch gratis. Gibt es Besonderheiten, die es zu beachten gilt, wenn man PlusSize-Mode online verkauft? Natürlich! Die Produktbeschreibung muss sehr genau sein und an die speziellen Bedürfnisse dieser Kundin angepasst. Bei einer Größe 50 gibt es wesentlich mehr Figurunterschiede als bei einer Größe 36. Deshalb bieten wir auf unserer Website auch einen Figur- und ­Stylingguide an. In diesem Modesegment geht es viel um Aufklärung und darum, der Frau zu zeigen, welche modischen Möglichkeiten sie hat. Außerdem ist es unheimlich wichtig, die Mode im Onlineshop möglichst originalgetreu abzubilden, um die Erwartungs­ haltung unserer Kundin nicht zu enttäuschen. Aus diesem Grund arbeiten wir mit Videos in der Darstellung.

PLUS SIZES

Wer ist die NavabiZur Person … Frau? Miriam Lahage ist seit Jänner 2015 Chief Sie ist erwachsen, steht Merchant des Plus-Size-Online-Retailers mit beiden Beinen im Navabi. Ihre Berufung in diese Position Leben und weiß, wer folgte auf eine erfolgreiche Finanzierungssie ist. Wir sprechen 25runde des deutschen Start-ups, in der bis 65-Jährige an, aber 25  Mio.  € eingesammelt werden konnten. unsere Kernzielgruppe Vor Navabi war Lahage bei Peek & Clopsind die 45- bis 65-jähripenburg und leitete den Bereich New Busigen Frauen, die gerne ness und E-Commerce. Außerdem arbeitete Geld in ihr Aussehen die in London ansässige E-Commerceinvestieren wollen. Das Expertin als Consultant für Net-A-Porter Besondere daran ist, und war Global Head of Fashion bei eBay. dass die Navabi-Frau mit ihrem Körper zufrieden Zu Navabi … ist und sich nicht damit Der Onlineshop für große Größen wurde beschäftigt, morgen eine 2009 von den Freunden Zahir Dehnadi und Diät zu beginnen. Bahman Nedaei gegründet. Die Firma hat Was will die Navabiihren Sitz in Aachen und betreibt ein weiteFrau im Winter 2015? res Büro in London. Der Onlineshop bietet Und was nicht? mehr als 100 Marken aus dem Plus-SizeSie liebt schöne MateriaSegment, darunter u. a. Elena Mirò, Anna lien – es ist generell eine Scholz, James Jeans oder die UnterwäscheMaterialsaison! Ponchos marke von Plus-Size-Model Ashley Graham. und dramatische Mäntel Navabi versendet bis dato in 36 Länder. sagen ihr zu. Statement Pieces sind gefragt. Sehr erfolgreich sind Chunky Knits, und Blusen erleben eine Renaissance. Kleider werden auch nach wie vor gerne gekauft, allerdings müssen es Modelle sein, die man von früh bis spät, vom Büro zum Dinner tragen kann. Was sie nicht will, sind simple Schnitte und allzu klassische Mäntel und Kleider. Die Plus-Size-Kundin war schon immer modisch, nur hat der Markt nicht frühzeitig aufgeschlossen.  SA

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INDUSTRIE

© Inge Prader

Fritsch. Krappwurzeln sorgen für ein Rotbraun, Reseda – das wie Unkraut wuchert – schafft Gelb, Indigo ist hingegen gut fürs Blaumachen. Cochenille-Läuse, die als Parasiten auf Kakteen leben, erzeugen mit ihren Drüsen das Carmin, welches je nach verwendeter Menge helles bis tiefdunkles Rot hervorruft. Blauholz wird zum Färben dunkler Violett- und Schwarztöne herangezogen. Gibt’s da eine Farbe, die am besten läuft? Rudolf Fritsch: »Die Kunden wollen immer die, die nicht in der Farbkarte ist …«

Fashion vom Färber Österreichs Textilindustrie sah manche kommen, aber mehr gehen. Wie man in der Nische überlebt, zeigt ein Besuch bei Textilfärber Rudolf Fritsch.

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riginell: Außen an der Bürotür hängt ein Skelett – angenagelt, einer Voodoo-Puppe gleich. Wegen Halloween? »Gegen Steuerbeamte«, lautet die knappe Antwort. Herr Fritsch hat Humor, das macht ihn gleich sympathisch. »Wir waren beim Niedergang der Textil­ branche einer der ersten Betriebe, die Pleite gingen. Und im Endeffekt sind wir jetzt einer der letzten, die überlebt haben. Nächstes Jahr feiere ich 40-jähriges Firmenjubiläum!« Das macht neugierig auf die Unternehmensgeschichte. Der Vater besaß eine große Färberei – und verlor alles, als er aus dem Sudetenland vertrieben wurde. Am Stadtrand von Wien wagte er die Neugründung, baute auf und scheiterte. Erst musste sein größter Kunde Konkurs anmelden und blieb eine stolze Schillingsumme schuldig. Dann ging eine Investition in neue Maschinen schief. Die Insolvenz war unausweichlich. Sohn Rudolf, ein gelernter Maschinenbauer, der mit Textil bislang gar nichts am Hut hatte, beschloss 1976, dort weiterzumachen, wo der Vater aufhören musste. Nicht

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zuletzt, weil die verbliebenen Kunden ihn dazu aufforderten. Der Quereinsteiger stellte früh von einer reinen Lohnfärberei auf den Handel mit eigenen Garnen um. Und von der Strangfärberei auf die effektivere, aber deutlich anspruchsvollere Kreuzspulfärberei. Das Know-how im Umgang mit Seide und schrumpfende Konkurrenz öffneten Türen. Waren oberösterreichische Stricker zuvor schon entfernte Kunden, wurde nun bis nach Deutschland in die ­Seidenstadt Krefeld exportiert. Heute hat man Abnehmer in England, Frankreich sowie Italien. Und natürlich weiterhin in Österreich, wie die Weberei Flemmich in Wien oder Jil Silk im Waldviertel.

WURZELN, LÄUSE, UNKRAUT. Zusätzliche Märkte tun sich mit Naturgefärbtem auf: z. B. die Benelux-Staaten und Skandinavien. »Sicherlich haben wir die letzten Jahre an die 300.000 € in die Entwicklung der Technologie gesteckt«, erklärt

KOLLEKTION RUDOLF. Ganz neu im Portfolio der Färberei sind Fertigprodukte, für die Tochter Lisa Mladek und deren Freundin aus Schultagen, Antonia Maedel, verantwortlich zeichnen. Erstere hat im väterlichen Betrieb die Ausbildung zur Textil­chemikerin absolviert, letztere schloss am Chelsea C ­ ollege of Art and Design das Bachelor- sowie Masterstudium ab. »Ich habe mich während meines Studiums in London auf Färben mit Naturfarben und Weben spezialisiert, da passt ganz gut dazu, dass wir alle Stoffe in unserer Kollektion selbst entwerfen und produzieren lassen, anstatt die Meterware fertig anzukaufen«, erklärt die Designerin. Rudolf Vienna heißt die puristische Damenmoden- und Accessoires-Kollektion, die sich zur Saison F/S 2016 erstmals in Form eines Lookbooks in Szene gesetzt zeigt. A ­ usschließlich mit Naturfarben gefärbt ist die eine Besonderheit, alles im Umkreis von maximal 180 Kilometern gefertigt die andere. Nicht nur der ökofaire Einzelhandel steht im Fokus, auch für andere Kollektionen möchte man tätig werden und das kreative Know-how einbringen. Dabei ist man sich der ­Sensibilität ökologisch denkender Konsumenten bewusst: Wenn Seide, dann kommt nur gesponnene Schappseide zum Einsatz. Die zählt zum »Abfall« der Seidenverarbeitung. Und dafür müssen keine Raupen des ­Maulbeerspinners getötet werden …  DENISE DERFLINGER

Die Textilfärberei Fritsch … … liegt im 23. Wiener Gemeindebezirk und ist zum Teil in ehemaligen Stallungen des »Ziegelbarons« Drasche Ritter von Wartinberg untergebracht. Zwölf Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten auf rund 500 m² Produktionsfläche, das Lager umfasst 300 m². Zu 80 % werden eigene Garne hergestellt und gehandelt, der Rest ist Lohnfertigung. Gefärbt wird ab einem Mindestbestellwert von 173 € sowie von einem Kilo als kleinste bis zu maximal 1.000 Kilo als größte Partie. Ca. 25 Tonnen beträgt der monatliche Output. Rudolf Vienna als hauseigene, designbetonte Modekollektion (fertig konfektionierte Strick- und Webware) wurde 2014 lanciert und zeigt sich zum Frühjahr 2016 deutlich erweitert.

HAKA

Herrenmode im

Schlaglicht

Alle Bilder © MASCULIN

Was hat den bisherigen Verlauf der Verkaufssaison Herbst/Winter 2015/16 geprägt? Und welche Schlüsse werden daraus gezogen? Die TZ fragte – Österreichs HAKA-Händler antworteten.

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HAKA

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orstinger Jochen hatte die letzten Tage etliche Kontakte zu Repräsentanten und Vertretern seiner Lieferanten. Welche ihm unisono berichteten, dass sich die Problematik schwach gewordener Kundenfrequenzen durchs ganze Land zieht  – egal, welche Betriebsform oder wie groß die Fläche. Der Geschäftsführer, der gemeinsam mit Bruder Michael die Modehäuser Forstinger in Gmunden und Bad Ischl sowie ein Outlet leitet, sieht sich in den beiden Kleinstädten schon länger mit dem Frequenzproblem konfrontiert. Und fokussiert sich deshalb aufs Thema Stammkundschaft: »Wir kümmern uns sehr stark um die Kunden, die wir haben. Und nicht um die, die wir noch nicht haben.« Sein Rezept lautet hohe Beratungs- und Servicekompetenz in einem ­Einkaufsambiente weit abseits genormter Systemläden. Und »dass wir uns als Dienstleister sehen und nicht als reine Händler«. Betreuung auf Termin, Maßkonfektion und Produkte, bei denen die Besonderheit (und nicht der Preis) im Vordergrund steht, sind für ihn Geschäftsfelder mit Zuwächsen. Denn bei geringerer Frequenz ist es kaufmännisches Gebot, dass der Bon höher ausfällt. »Ich bin überzeugt: Der HAKA-Laden erlebt dort wieder eine Renaissance, wo man sich bewusst um den Kunden bemüht. Und um seine besonderen Wünsche. Individualität steht da für uns ganz stark im Vordergrund.«

RÜCKSCHAU. Welche Herrenmodenthemen stechen im Herbst 2015 bislang positiv hervor? Für Christoph Miessgang (Façona Fashion, ­Hörbranz) sind es innovative Sakko-Styles – ob mit geschnittener Kante, in Jersey-Qualität oder in Strickoptik. Dazu schlanke Hosenformen und der neue Stretchkomfort bei Denim. Ähnliches hört man aus dem Hause Steinecker (mit ­Zentrale in Randegg): Für Sonja Deutschbauer zählen modisch knapp geschnittene Jersey-­ Sakkos, Hemden mit Mikromuster und Ausputz, Jogg-Jeans, Replays hochelastisches HyperflexHosenthema und einmal mehr die Steppjacken zu den Stars der Saison. Bei Mode & Textilwelten Lederer (Saalfelden) sind Jacken und Mäntel in Walkoptik auffallend gut abgeflossen. Laut Bernd Lederer konnte auch der Anzugumsatz angenehm überraschen und »Sweater und Shirts in Batikoptik waren richtige Selbstläufer!«. Christian Adelsberger (Einkaufsleitung Herrenmode bei Kastner & Öhler, Graz) bestätigt bereits Genanntes (neue Stretch-Denims, Stepper und Light-Daune), führt weiters Mäntel im Street-

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Style ins Treffen und berichtet von einem neuen Flächenkonzept, das auf Anhieb über den Erwartungen liegt: »Unsere 76-m²-Fläche zum Thema Nachhaltigkeit haben wir wie einen Shop gebrandet und ›Wear Fair‹ genannt. Die Mitarbeiter sind speziell geschult und die Kunden springen so sehr darauf an, dass wir nun auch eine Damenmodenfläche planen.« Wichtige Sortimentssäulen sind hier die Marken Knowledge Cotton Apparel, Ecoalf und Armedangels. Während sich im Konsumgenre dem Vernehmen nach Strick recht schwertut, ist bei Herrenausstattern vor allem Grobstrick ein häufig genannter Umsatzbringer, wie bei Penz Moden in Linz (»besonders Westen waren ein Renner«) oder bei Fellinger Moden in Vöcklabruck (»Strick war durch die Bank gut: Pullis, Westen, Stricksakkos. Ja nicht zu schwer ist dabei wesentlich«). Stephan Lanzer (Knilli, Graz) berichtet: »Nicht ganz unerwartet, aber dennoch überraschend gut läuft das ganze Thema Wolle, Wolljersey und dicker Strick. Auch Kombinationen von grobem Strick und Leder sind voll im Trend. Die Cabanjacke, aber auch der Wollmantel – ob klassisch oder sportlich – sind Schlüsselteile der Saison.« Dass tolle Optik unpassende Witterung ausstechen kann, beweist die Beobachtung von Paul Fink (Fink’s, Innsbruck): »Wollmäntel generell, doch auch Strickmäntel mit Teddy-Fütterung und Lammfellkragen oder -kapuze zählen zu den erfreulichen Überraschungen. Dazu der Parka und Öko­ alternativen zu den Daunenjacken.« Jochen Forstinger meint: »Die Sportswear definiert sich momentan sehr stark über den Look, weniger über Marken. Dennoch: Das obere Preissegment  – mit Marken wie Moncler, Parajumpers oder Stone Island – stellt kein Problem dar.« Auch sieht er sich auf gutem Weg mit gehobener, aber nicht überteuerter Konfektion: Dressler,

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Boss, Baldessarini – nach unten abgerundet mit Carl Gross. Und Joop! ­funktioniert nicht nur bei ihm gut – von diesem Label der Holy Fashion Group hört man mehrfach, dass die Rückkehr zur schärferen Kollekti­ onsaussage und ein höheres Qualitätsbekenntnis voll am Markt ein­ geschlagen haben. Christian Adelsberger: »Joop! ist der absolute Gewinner im Vergleich zum Vorjahr und performt weit über dem Durchschnitt!«

Alle Bilder © MASCULIN

AUSBLICK. Und was hat die HAKA-Einkäufer in der laufenden Saison enttäuscht? Bei K&Ö wundert man sich über diverse Baukas­ tenlieferanten, die es immer noch nicht geschafft haben, ihr Anzug­ sortiment um strukturierte – und somit interessantere – Warenbilder zu erweitern. Im Hause Knilli rechnete man schon beim Ordern mit einem Einbruch bei Daune, was sich zugunsten des Wolltrends nun auch bestätigt. »Überraschend ist nur die Geschwindigkeit, in der die Daune vom Straßenbild verschwindet«, so Stephan Lanzer. Bei Stein­ ecker macht man sich Sorgen um langjährige Bestseller: »StandardBaumwollpulli und Karohemd? Die Kunden suchen jetzt was Neues!« Bernd Lederer stößt in dasselbe Horn: »Enttäuschen tut alles, was im Standardsegment angesiedelt ist.« Rückschlüsse darauf, dass selbst im hohen Genre die Bäume nicht in den Himmel wachsen, lassen Aussa­ gen aus den Häusern Fellinger und Penz zu: Hier tun sich die obersten Preislagen in luxuriöser Konfektion schwer, während Hosen um 275 €, z. B. von Incotex, problemlos abfließen. Und dort verspürt man eine gesteigerte Sensibilität in puncto Preis/Leistung – etwas, dem in der kommenden Orderrunde mit besonderem Augenmerk auf einen guten Preismix in allen Sortimentsbereichen entsprochen werden soll. Welche Erfahrungen haben die Verkaufssaison Herbst 2015 geprägt? Für Bernd Lederer ist es der Trend zur Mode in allen Altersschichten und Warengruppen. Sonja Deutschbauer ortet, dass die Kundschaft mehr selektiert und bewusster einkauft. Tragekomfort ist das eine Megathema: »Der Wohlfühlfaktor ist immens wichtig«, meint ­Christoph Miessgang. Und Christian Adelsberger verstärkt dieses Statement: »Die stabilen Denims werden im Moment zu Grabe getra­ gen!« Das andere Megathema heißt wohl Individualität. »Der Kunde will sich immer mehr von der breiten Masse differenzieren und sucht Teile, die nicht überall erhältlich sind. Besondere Einzelstücke gehen hier wirklich gut«, sagt Stephan Lanzer. Und weiter: »Auch das Thema Nachhaltigkeit hat eine immer größere Bedeutung. Hier wird vor allem wieder mehr Wert auf das ›Made in‹ gelegt.« Der Saisonverlauf zeigte bislang auch, dass die Nachfrage nach (gedeckter) Farbigkeit unterschätzt wurde. Das will man in der anste­ henden Order für H/W 2016/17 berücksichtigen. Weiters werden Lie­ feranten auf den Prüfstand gestellt: Einerseits, ob sie zu einer stringen­ teren Sortimentsausrichtung noch passen, andererseits, ob sie mit Service  – explizit Warenaustausch und Lagerversorgung  – punkten können. Differenzieren vom Mitbewerb (egal, von welcher Betriebs­ form) ist ein allgemeines Credo, was nicht zuletzt auch in der Sorti­ mentszusammensetzung gelingen soll. »Noch mehr auf Mode fokus­ sieren, die sich von herkömmlichen Produkten abhebt« oder »Aufmerksam sein für außergewöhnliche Produkte und die Key-Pieces aus den einzelnen Kollektionen selektieren« sind in diesem Zusam­ menhang genannte Aussagen. Sonja Deutschbauer bringt ihr ­Augenmerk, das sie sich zur bevorstehenden Orderrunde vorgenom­ men hat, mit drei Wörtern auf den Punkt: »Qualität, Individualität, Themenwelten«. CD

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MODE AKTUELL

UGG X LIBERTY

Kollaboration I

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lumige Aussichten: Mit Liberty Art Fabrics hat sich die amerikanische Footwear-Company Ugg ein Traditionshaus zur Seite geholt, das als Wegbereiter schlechthin in puncto farbenfrohe Stoffprints gilt. Gemeinsam haben die beiden Qualitätsmarken eine außergewöhnliche Limited Edition fürs Frühjahr 2016 kreiert. So ist man mit dem hochwertigen Gummistiefel »Reignfall Liberty« und seinem kleinen Bruder »Sivada Liberty« hip und wetterfest unterwegs: Mit weichem Jersey als Futter und der Einlegesohle eine klare Empfehlung für Outdoorfans. Für den Wohlfühlfaktor daheim sorgt hingegen der Indoor-Slipper »Scuffette Liberty« mit All-over-Print und Lammfell-Einfassung. Die Sohle aus Gummi und Kork hält auch dem Gang zum Briefkasten stand. Ein wahrer Allrounder ist der »Classic Mini Liberty«: wohl temperierend mit Lammfell gefüttert und an der Ferse mit verspielter Dessinierung geschmückt.

Freitag

© Fr eitag / Yv es Ba ch ma nn

No-Sweat-Shirt

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© Thomaskettner.com

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as ursprünglich auf Taschen aus Lkw-Planen spezialisierte Label Freitag erweitert seine noch junge Bekleidungslinie. Neu hinzu kommt das »No-Sweat-Shirt«: Das Unisex-Sweatshirt wird aus speziell entwickeltem French-Terry-Stoff aus nachhaltig in Europa produzierten Modal- und Bast­ fasern (75 % Modal, 15 % Leinen, 10 % Hanf) gefertigt. Sie sorgen für feuchtigkeitsaufnehmende und anti­ bakterielle Eigenschaften. Durch das kompostierbare Logo­label und Nähgarn ist das Shirt zu 100 % biologisch abbaubar. Vor dem Kompostieren sollte man das Shirt mit eingenähten Seitenpartien, Raglanärmeln mit speziellem Nahtverlauf und Rückenpasse, das in den Farben Seagrass, Dark Red und Dark Blue kommt, aber unbedingt noch tragen. Genauso wie das neue Kleid, das in Dunkelblau oder Schwarz mit langen Ärmeln, Seitentaschen sowie schützendem Webband ausgestattet ist. Gefertigt wird es aus weichem Délavé-Stoff aus 100 % Leinen, das ebenso biologisch abbaubar ist wie die Steinnussknöpfe, das Logolabel und das Nähgarn.

© Umdasch

© Eterna

Umdasch

Ladenbau-Lektüre

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ETERNA

Transparent mit Code und Siegel

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© UGG

ls weltweit einziger Hersteller aus der Modewelt wurde der Passauer Hemden- und Blusenproduzent bereits im Jahr 2000 mit dem höchsten Oeko-Tex-Standard 100plus zertifiziert. »Wir waren damit ein Pionier. Heute ist uns das aber nicht mehr genug«, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Henning ­Gerbaulet und fügt hinzu: »2015 übernehmen wir wieder eine Vorrei­ terrolle für die Modebranche weltweit, indem wir unsere Wertschöp­ fungsketten für jedermann offenlegen.« So signalisiert das exklusive Siegel »Good Shirt« die Nachprüfbarkeit aller Herstellungsschritte. Gibt der Verbraucher den in jedem Eterna-Kleidungsstück einge­ nähten EAN-Code auf www.good-shirt.eu ein, erhält er umfassende Informationen (bis dato sind bereits rund 450.000 Datensätze hinter­ legt): Wo wurde der Stoff gewebt? Wer lieferte die Knöpfe? Wo wurde das Hemd zusammengenäht? Damit wird die Aussage »Made in Europe« deutlich unterstrichen, denn ein Großteil der Eterna-Pro­ duktion stammt aus dem eigenen Betrieb im slowakischen Bánovce, wo 725 der 1.100 Konzernmitarbeiter beschäftigt sind.

echtzeitig zum Umdasch Shopfit­ ting Academy Forum in Wien stell­ te das Unternehmen sein neues »Handbuch Ladenbau« vor, einen Leit­ faden für sämtliche Bereiche, die mit erfolgreichem Ladenbau einhergehen: Ladenarchitektur, Shopdesign, Ladenbau, Digital Shopfitting, Shopbeleuchtung, Marketing und Visual Merchandising. Das Handbuch Ladenbau stellt das Nach­ folgewerk des bereits 2011 von Umdasch herausgegebenen »Ladenbau- und Laden-Marketing-Lexikons« dar. Neu ist vor allem der Bereich Ladenplanung, wo Strategieentwicklung, Konzept, Planung und Realisierung unter die Lupe genom­ men werden. Tipps und Beispiele aus der Praxis sorgen für Verständlichkeit und kreative Anregungen. Im Abschnitt Expertenforum kommen 39 Autoren zu aktuellen Themen wie Online vs. Offline, Airport-Shopping oder Trendforschung zu Wort, darunter Christian Mikunda oder Max Hollein. Das abschließende Laden­ bau-Lexikon erläutert mehr als 1.000 Fachbegriffe. Das Buch ist bei www.umdasch-shop-academy.com bestellbar.

Pepe Jeans London

Anna-Fenninger-Design

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chön länger darf sich Pepe Jeans darüber freuen, dass Anna Fenninger als Markenbotschafterin des Denim-Labels fun­ giert. Nun geht man noch einen Schritt weiter und bringt die Zusammenarbeit auch in kreativer Form zum Ausdruck. Das Ergebnis ist eine limitierte Auflage der Jeans »Cheetah«. Das gemeinsam von Fenninger und Pepe entwickelte Design der Hose erinnert mit einem Knopf im Gepardenmuster, einer passend

abgesteppten Gurtschlaufe und dem persönlichen Logo der Ski­ rennläuferin an die Botschaft hinter der Denim. Denn beim Ver­ kauf des Modells »Cheetah« werden je 5 € an den Cheetah Conser­ vation Fund gehen, eine Stiftung zum Schutz von Geparden, die Anna Fenninger bereits seit Längerem unterstützt. Erhältlich ist die »Cheetah« in den Pepe-Jeans-Stores sowie bei Fachhändlern in ganz Österreich um 110 €. TZ 22 2015

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MODE AKTUELL

PUBLISH X TIMBERLAND

Kollaboration II

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© Pub l is

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© Zimmerli by Zigerli

as kalifornische Lifestyle-Label Publish und der Schuh- und Outdoor-Spezialist Timberland aus New Hampshire launchen ihre erste gemeinsame Kollektion unter dem Titel »Re­inventing California«. Dabei trifft New Englands traditionsverankerte Handwerkskunst auf die Kultur der US-amerikanischen West Coast. Die ungewöhnliche Kollaboration bezieht ihre Inspiration von den Stränden, Wüsten und der einzigartigen Architektur Kaliforniens. Und natürlich vom speziellen StreetStyle, den die 2010 gegründete Marke Publish (ein Pionier in Sachen Jogger-Pants) verkörpert. So ergänzen nunmehr zwei zeitlose Schuhmodelle – ein Chelsea- und ein Oxfordstiefel – die breite Kollektion an T-Shirts, Hemden, Pullovern, Jacken und neuartig geschnittenen Hosenmodellen.

Schöffel

ÖSV-Ausstatter

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©Gepa

er deutsche Ski- und Bekleidungsprofi Schöffel versorgt Österreichs Skistars bereits in der siebten Saison mit Rennsuits und Freizeitbekleidung. Insgesamt sind es 120 Sportler aus den Bereichen Ski Alpin und 15 Ski-Cross-Profis, die ab sofort die Rennanzüge und Freizeitoutfits von Schöffel in den Wettkämpfen tragen werden. In diesem Jahr gehören zur ÖSV-Kollektion von Schöffel technische Daunen­ jacken und multifunktionelle Skijacken, Stepp­ hoodies, Fleeceteile sowie passende Hosen. Die hochtechnischen Rennanzüge werden von Schöffel maßgeschneidert und bereits im Vorfeld auf Gleitstrecken sowie im Windkanal intensiv getestet.

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© Benetton

Tracht in der ÖTZ 02/2016 Zimmerli

Kapsel mit Zigerli

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ie Schweizer Traditionsmarke Zim­ merli of Switzerland hat sich mit dem ebenfalls aus der Schweiz stammen­ den Designer Julian Zigerli zusammengetan. Gemeinsam hat man eine Capsule Collection mit dem Titel »Sunny Side Up« entwickelt, die 13 Daywear- und Loungewear-Teile umfasst. Dabei stehen Zigerli-typisch frische Prints sowie junge Modelle und höchste Qualität im Fokus. Inspirieren ließ man sich von den frühen Mor­ genstunden. So zeigen die beiden Boxershorts »Day&Night« aus merzerisierter Baumwolle einen Farbverlauf, der dem Sonnenlauf nach­ empfunden ist. Eine eigens entwickelte Rippe aus Baumwolle und Seide kommt für Slip, Rag­ lan-T-Shirt und Tanktop in den beiden Farben Eggshell und Espresso zum Einsatz. Aufmerk­ samkeit erregen T-Shirt, Loungepant und Swea­ ter mit einem Muster, das von einer abstrahier­ ten Vichy-Tischdecke inspiriert ist, witzig sind farbenfrohe Crunchies, die bei Hoodie-Jacket und Badeshorts auf einem schokofarbenen Braunton gedruckt werden. Die Kapselkollek­ tion wird ab Februar 2016 an ausgewählten ­Verkaufspunkten erhältlich sein.

Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! Wir freuen uns über Ihr Interesse! Erscheinungstermin: 25. Jänner 2016 Druckunterlagen-Schluss: 08. Jänner 2016

Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222

Benetton

Women Empowerment

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© GIESSWEIN

it einer eigenen Kollektion und einem speziellen Programm setzt sich die italienische Marke Benetton für die Rechte der Frauen ein. Die neue Kampagne trägt den Namen »Collection Of Us«: Frauen aus unterschiedlichen Verhältnissen und Generationen erzäh­ len über sich und jede bringt eine Botschaft der Emanzipa­ tion und Legitimation mit. Ergänzend wird es vier Mini­ kollektionen im Oktober, Dezember, Februar und April geben. Jede steht unter einem anderen Motto (Heritage, Technique, Color, Performance). Das Benetton Women Empowerment Program ist ein langfristig ausgerichtetes soziales Programm, mit dem verschiedene Projekte und Initiativen für Frauen unterstützt wer­ den. Es basiert auf den Zielen, die die Vereinten Nationen bis 2030 für Frauen weltweit durchsetzen möchten.

ALLE BILDER © © TLT/Larl

SOCIETY

GELUNGENE KOOPERATION: Carina Fink (2. v. l.) und Dorothee Schumacher (3. v. l.) in gemeinsamer Sache für das Tiroler Landestheater

SCHUMACHER TANZT Wer? Dorothee Schumacher x Fink’s Wo? Tiroler Landestheater, Innsbruck Was? Eine tolle Idee, zwei starke Frauen und eine gemeinsame Leidenschaft – Modehändlerin Carina Fink und Designerin Dorothee Schumacher, die beide Theater und Ballett lieben, kooperierten für eine wunderbare Veranstaltung am Tiroler Landestheater in Innsbruck. Schumacher inter­ pretierte dafür Teile ihrer »Resort Collection« 2016 für das Tanzstück »Peer Gynt« und stattete die Tänzerinnen mit Kollektionsteilen aus, die Frauen in der kommenden Saison durch den Alltag begleiten werden und dennoch genügend Freiraum für Tanz und Fantasie ließen. Carina Fink gab den Impuls zu dieser außergewöhnlichen Liaison und brachte Dorothee Schumacher, die Tänzerinnen des Tiroler Landestheaters und Choreograf Enrique Gasa Valga zusammen. Am 23. Oktober wurde die Kollektion am Abend vor der eigentlichen Premiere 400 geladenen Kundinnen in einer »Preview« gezeigt. Im Anschluss konnte die Kollektion auch bestellt werden.

DESIGN AUF DER BÜHNE: Ein Tänzerin der Dance Company des Tiroler Landestheaters in eigens interpretierten Entwürfen von Designerin Dorothee Schumacher

LODEN IM WEISSEN RAUM

KUNST UND MODE: (v. l. n. r.) Weber+Weber-Designer Christian und Manuel Weber, Maria Simma-Keller vom Bildraum Bodensee, Maßschusterin Christine Dünser und Gastgeber Clemens Sagmeister

Wer? Sagmeister x Weber+Weber Wo? Bildraum Bodensee, Bregenz Was? ? Am 29. Oktober kamen Kunst- und Modeliebhaber in Bregenz gleichermaßen auf ihre Kosten. Der Einladung von Modehändler Clemens Sagmeister folgten zahlreiche Kunden und Freunde des Hauses. In der cleanen Location des Bildraumes Bodensee wurde neben handgefertigten Maßschuhen der Manufaktur Christine Dünser die neue Kollektion der aufstrebenden Vorarlberger Modedesigner Weber+Weber präsentiert. Sagmeister war der erste Kunde von Weber+Weber weltweit. Diese spezielle Partnerschaft musste gefeiert werden, und so konnte Sagmeister exklusiv die Kapselkollektion »Felted«, bei der sich alles um den Traditionsstoff Loden dreht, vorstellen. Die Designer waren persönlich anwesend und führten interessierte Kunden durch die hochwertigen und detailverliebten Entwürfe. Der erst im Juli 2015 eröffnete Ausstellungsraum im alten Postgebäude bot den perfekten Rahmen und betonte durch sein kühles Ambiente die Wärme und Qualität der Lodenkollektion. 40

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BILDRAUM BODENSEE: Der Ausstellungsraum diente als Präsentationsfläche für Mode von Weber+Weber und Schuhe von Christine Dünser.

Alle Bilder © Udo Mittelberger

LODEN MAL ANDERS: Loden im neuen Look von Weber+Weber

PRETTY HAPPY: »Geburtstagskind« Lena Hoschek (Mitte) feierte mit Burlesque-Tänzerin Lada Redstar (r.) und Schauspielerin Verena Altenberger, die den Abend moderierte.

ZEHN JAHRE LENA HOSCHEK

SCHMETTERLING? BIENE? MAUS?: Der Kopfschmuck von Moderatorin Enie van de Meiklokjes ließ Spielraum für Interpretation offen.

Wer? Lena Hoschek Wo? Spiegelzelt des Palazzo, Wien Was? Keine kann so feiern wie sie – bereits während der Berliner Fashion Week bewies Austro-Designstar Lena Hoschek, dass sie eine hervorragende und ausdauernde Gastgeberin ist und legendäre Partys schmeißt. Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum ließ es sich die gebürtige Steirerin daher nicht nehmen, eine grandiose Feier zu veranstalten, die vor lauter Extravaganz und Sex-Appeal nur so sprühte. Der Dresscode Varieté passte perfekt zur Location: Im Palazzo-Spiegelzelt in Wien versammelten sich rund 700 Gäste in Pailletten, Spitze und viel nackter Haut. Dazwischen tummelte sich Dragqueen Tamara Mascara mit ihrem Gefolge Kalinka Kalaschnikov, Jacques Patriaque und Dandy Carlo. Den heißesten Auftritt des Abends legte Burlesque-Tänzerin Lada Redstar hin – sie tanzte schließlich splitternackt und doch sehr stilvoll über die Bühne des Spiegelzeltes. Nicht viel mehr trugen die Models, die im Rahmen einer komödiantischen Fashion-Show die Dessous aus der Lena-Hoschek-Kooperation mit Palmers vorführten. Eine Geburtstagstorte gab es natürlich auch und Kanonen, die Tausende rote Papierherzen in die Luft schleuderten – Lena Hoschek selbst verdrückte beinahe ein Tränchen auf der Bühne, als sie ihre sympathische und direkt von Herzen kommende Dankesrede hielt. Mit ihre feierten Wegbegleiter wie Moderatorin Enie van de Meiklokjes, Sängerin Vera Doppler oder Moderatorin Silvia Schneider bis weit in die frühen Morgenstunden hinein.

WETTGLITZERN: Moderatorin Silvia Schneider und Drag-Star Jacques Patriaque

GROSSES THEATER: Die Zehn-Jahre-Jubiläumsparty von Lena Hoschek ließ das Varieté hochleben und endete in einer rauschenden Nacht.

Alle Bilder © agoodlifecrew.at

SOCIETY

SÜSSE VERSUCHUNG: Die Geburtstags­ torte für Lena Hoschek kam von der Kurkonditorei Oberlaa.

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Auch 2016 bietet die Akademie für Mode­ management Infotage für Interessenten. Am 16.  März, 22.  Juni, 28.  September und 30.  November können Lehrveranstaltungen besucht, Studierende sowie Dozenten befragt und das Umfeld des »Studierens im Nord­ schwarzwald« kennengelernt werden. Übri­ gens: Der letzte Schnuppertag im heurigen Jahr findet am Mittwoch, 25. November, von 9.30 bis ca. 15.30 Uhr statt. Und am Samstag, 30.  Jänner, haben auch Berufstätige die Chance, sich vor Ort zu informieren. Mehr Details auf www.ldt.de.

BUGATTI: PM FÜR BUSINESS-LOOK Ab 1. Jänner 2016 hat die Division Sakko & Anzug bei Bugatti wieder einen eigenen Produktmanager. Nach dem Abgang von Klaus-Dieter Schwer­ ma (aktuell Geschäftsführer für Vertrieb und Produkt bei Stones) und einer Interims­ lösung mit der Agentur Uwe Hessel Fashion Consulting übernimmt Holger Schmidt die Aufgabe mit dem Ziel, die Bugatti-Konfekti­ on weiter auszubauen. Der 51-jährige kommt von der Ahlers AG, wo er in vergleichbarer Position für Pierre Cardin und Otto Kern tätig war. Davor betrieb der gelernte Schneider und Bekleidungstechniker mehrere Mode­ einzelhandelsgeschäfte in Bielefeld.

STRENESSE: PLUTA AUSGESCHIEDEN Der Restrukturierungsvorstand Michael Pluta ist nun aus dem Vorstand der Strenesse AG ausge­ schieden. Die Entscheidung sei einvernehm­ lich mit dem Aufsichtsrat gefallen, heißt es in einer offiziellen Aussendung. Im April 2014 war Pluta zum Chief Restructuring Officer (CRO) berufen worden, um das gerichtliche Sanierungsverfahren von Strenesse in Eigen­ verwaltung in die Hand zu nehmen. In den letzten eineinhalb Jahren war Michael Pluta gemeinsam mit Vorstand Gerhard Geuder für die Sanierung der Modefirma verantwortlich gewesen. Wie Strenesse am Donnerstag bekannt gab, sei der überwie­ gende Teil der Restrukturierung abgeschlos­ sen. Die Pluta Rechtsanwalts GmbH wird aber weiter beratend für Strenesse tätig sein, um die Eigenverwaltung zu unterstützen.

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Das perfekte Portal für’s digitale Business Wer tagtäglich mit der Digitalisierung der Wirtschaft zu tun hat, der sollte stets am schnellsten und kompetentesten informiert sein. Der Manstein Verlag bietet mit TrendingTopics.at genau diese schnellen und kompetenten Informationen an - egal ob Social Media, Startups, Mobile Business, Digital Advertising, Online Media, Big Data oder Netzpolitik - das Online-Portal bietet alle relevanten Informationen fürs digitale Business. Hier finden Sie all jene Features, die genau das und noch mehr ermöglichen: nämlich nicht nur eine zeitgemäße B2B-Plattform zur Verfügung zu stellen, sondern auch eine, die inhaltlich wie technisch bereits in der Zukunft angekommen ist. Die wichtigsten Features So passt sich zum Beispiel das Design sämtlichen gängigen Displays an, kann man mit jedem Smartphone Artikel via WhatsApp versenden, bietet ein News Stream täglich die wichtigsten Meldungen aus der digitalen Welt in Wort und Bild, wird der Datenverkehr zwischen Server und User HTTPSverschlüsselt, werden die Inhalte der Plattform im wöchentlichen Printmedium HORIZONT widergespiegelt und umgekehrt. Außerdem kooperiert man mit dem Startup Storyclash, der Puls-4-Start-up-

BONITA: NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG Die Bonita GmbH, Tochter der Tom Tailor Group, hat ihre Füh­ rungsriege neu aufge­ stellt. Seit 1.  November ist Doris Strätker bei Bonita beratend für den Bereich Produkt aktiv. Klaus Friedrich leitet nun den operativen Bereich des Unterneh­ mens. Udo Greiser, bisheriger Geschäfts­ führer bei Bonita, hat die Firma auf eigenen Wunsch verlassen. Er war 2012 als Chief Product Officer (CPO) zur Tom-TailorGruppe gekommen. Doris Strätker war von 2008 bis 2013 Mitglied des Vorstandes der Gerry Weber International AG und sam­ melte dort vor allem Erfahrungen im Bereich »Modern Woman«. Von 1999 bis 2008 war sie Geschäftsführerin für Produkt und Einkauf bei der Biba Mode GmbH. Auch bei SinnLeffers war die heute 55-Jäh­ rige schon tätig. Ihre Karriere startete die neue Frau an Bord von Bonita bei Kaufhof. Der neue Geschäftsführer Operation bei

Bild: Jakob Steinschaden

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Show “2 Minuten 2 Millionen” und dem deutschen Online-Magazin Netzpiloten.de. Und: TrendingTopics.at ist auch eine ideale Werbeplattform und längst kein Geheimtipp mehr. Kontakt: Martina Hofmann Anzeigenleitung [email protected].

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Bonita, Klaus Friedrich, arbeitete seit 2009 für Gerry Weber, wo er zuletzt als Senior Manager Retail und Wholesale u.  a. auch internationale Markteintritte leitete. Von 2005 bis 2008 verantwortete der heute 62-Jäh­ rige den Einkauf der Damenkonfektion für ausländische Stores in der Geschäftsführung von Peek & Cloppenburg Düsseldorf. Eben­ falls zu seinen Karrierestationen zählen die SinnLeffers AG sowie die Klaus Steilmann GmbH & Co. KG.

JOOP!: NEUER KREATIVCHEF FÜR MENSWEAR Gregor Langerspacher ist seit 1.  November offiziell Head of Design bei Joop! Menswear. Er folgt auf Matthias Rehbeck, der das Unter­ nehmen im ersten Halbjahr 2015 verlassen hatte. Langerspacher schloss sein Mode­ studium in München mit Auszeichnung ab und arbeitete danach für verschiedene Pre­ miumlabels in Tokio als Designer. Bis Okto­ ber war er bei der Strellson AG tätig, zuletzt als Senior Design Specialist.

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GERMANFASHION: SEIDENSTICKER BLEIBT PRÄSIDENT Auch in den kommenden zwei Jahren wird Gerd Oliver Seidensticker als Präsident von GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. agieren. Er wurde nun bei einer Mitgliederversammlung in seinem Amt bestätigt. Seiden­ sticker sieht seine künftige Herausforderung vor allem in der Förderung von Nachhaltigkeit in der Textilbranche: »Eine wichtige Aufgabe wird darin bestehen, den Prozess um das Bündnis für nachhaltige Textilien weiterhin konstruktiv und engagiert zu begleiten.« Weiter im Präsidium bestätigt wurden Vizepräsident und Schatzmeister Klaus Berthold (HB Schutzbekleidung), Vizepräsidentin Martina Cruse (Riani) und Vizepräsident Heiko A. Westermann (Roy Robson). Auch die Präsidiumsmitglieder Peter Gross (Création Gross), Silke Kamps (Rofa) und Norbert Lock (Marc Cain) verbleiben in ihren Ämtern. Neu dabei sind Michael Horst (Leineweber) und Justus Lebek (Lebek International Fashion).

REED EXHIBITIONS: MARKETING DIRECTOR Seit 16. November ist Florian Moritz offiziell im Team von Reed Exhibitions in Österreich. Er soll nun das Management als Marketing Director unterstützen und direkt an Benedikt BinderKrieglstein berichten, der seit 1. April 2015 operativer Geschäftsführer von Reed Exhibitions Österreich ist. Der neue Mann an Bord von Reed Exhibitions arbeitete zuletzt als Head of Marketing des Mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Davor leitete Moritz das internationale Laden-Business der Lomographischen AG sowie als Marketingchef sämtliche Marketing- und PR-Agenden des Unternehmens. Beim Mobilfunkbetreiber One (heute Drei) zeichnete er für den Bereich Strategy & Communications verantwortlich.

SHOW&ORDER: BRAND MANAGER Mit November hat Marie-Lise Theiner die Position des International Brand Managers bei der Show&Order übernommen. Damit unterstützt die 29-Jährige das Führungsteam rund um CEO Verena Malta. Die gebürtige Kanadierin Theiner verantwortet nun das operative Sales Business und ist hier besonders für die strukturelle Internationalisierung der Orderplattform verantwortlich. Nach ihrem Diplom für Womenswear Fashion Design am La Salle College in Montreal arbeitete Theiner als Sales Supervisor und Retail Operations Coordinator bei Michael Kors in New York und Kanada. Zuletzt war sie als Brand Manager von Se Ce Apparel, einem kanadischen High-EndFashion-Distributor, tätig.

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IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Hildegard Suntinger (hs), [email protected], Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, [email protected], Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textil­zeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected],

Sunny Gansch, DW 216, [email protected] Anzeigenassistenz: A ­ nika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigentrainee: Karoline Kowarz, DW 216, [email protected], Lektorat: Angelika HierzenbergerGokesch, grafisches Konzept: Christa Schnellrieder, Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, [email protected], ­Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto.-Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhof­ straße 43–45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feld­straße 45, Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil­ handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar.

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