[ Villa Kunterbunt eröffnet ]

June 2, 2016 | Author: Bettina Bachmeier | Category: N/A
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MitarbeiterInnen-Zeitung des Landeskrankenhauses (AöR) und seiner Einrichtungen

Ausgabe 2/2010

Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Glantal-Klinik Meisenheim · Reha-Klinik Rheingrafenstein

[ Villa Kunterbunt eröffnet ] Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach

Inhalt

geschäftsführung. kurzmeldungen. news.

Editorial

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4, 5, 11, 13, 14, 17, 18, 21, 31, 33, 35, 43, 46 Einweihung der Villa Kunterbunt Welt-Alzheimer-Tag 20. Alzeyer Symposion 100 Jahre Betriebsfeuerwehr der RFK Schlaganfallbehandlung in der RMF Gesundheitstage 2010 RMF und RFK Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bei Borderline-Persönlichkeitsstörung Beitrag zum Klimaschutz: Neue Heizungsanlage der RFK Regionales »Bündnis gegen Depression Rhein-Ahr-Wied« E-Learning im Landeskrankenhaus (AöR) … was ist Facility Management eigentlich? Neue Psychiatriekoordinatorin Frührehatag »Focussierte Funktionalität« Krankenhaushygiene im LKH Auszeichnung »Zukunft mit Familie« BFLK-Tagung in Andernach Forensiktage 2010 der Klinik Nette-Gut Angehörigenfest in Station M2 Konferenz: Entwicklung der Heimbereiche Förderverein »Strubbelkids e.V.« Zuweiserbefragung der Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung in RLP

6 8 9 10 12 15 16 20 22 23 27 27 32 34 36 38 40 41 42 43 44

Frank Voss Lilly Ramich Christina Alix Simfeld

19 26 39

panorama.

Winterliche Impressionen

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reportage.

»Ein Tag ...« in der Glantal-Klinik

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persönlich. forum Ausgabe 02/2010

redaktion Dr. Wolfgang Gather, RFK Frank Müller, RFK Wolfgang Willenberg, LKH

auflage 2.500

layout bfk, Peter Zilliken Offenbach

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geschäftsführung.

Fort- und Weiterbildungen sichern die Qualität unserer Arbeit

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

das Landeskrankenhaus (AöR) verpflichtet sich mit seinem Leitsatz Kompetenz schafft Vertrauen zu einer überdurchschnittlichen Leistung für seine Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner. Diesen hohen Anspruch müssen wir immer wieder aufs Neue beweisen – zuerst natürlich unseren Patienten und Bewohnern sowie deren Angehörigen. Darüber hinaus stellen wir uns aber auch externen Prüfungen durch Zertifizierungsagenturen, dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen oder den Gesundheitsämtern. Dies gelingt uns offensichtlich sehr gut, denn in den Zertifizierungen erreichen wir hohe Punktzahlen und bei den unangekündigten Prüfungen des MDK zuletzt in den gerontopsychiatrischen Tagesstätten erhielten wir die Noten 1,2 und 1,8. Die Zahl der Patientenbeschwerden liegt auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Anfang 2011 beginnen wiederum flächendeckende Patientenbefragungen, die uns ein umfassendes Bild unserer Leistung aus Sicht der Patienten und Bewohner geben werden. Ich bin, wie Sie sicher auch, sehr gespannt auf die Ergebnisse. Wir alle können stolz sein auf unsere Arbeit und wir sollten viel öfter einmal inne halten und uns dies ins Bewusstsein rufen, nicht nur wenn Außenstehende uns darauf aufmerksam machen. Natürlich sind eine gute Infrastruktur, moderne Medizintechnik

und Räumlichkeiten, in denen sich die Patienten wohlfühlen, wichtige Voraussetzungen für deren Zufriedenheit. In erster Linie aber ist die Kompetenz unserer Leistung von Ihnen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, abhängig. Ihre freundliche, respektvolle und wertschätzende Gestaltung der Beziehung zu den Patienten und Bewohnern und die fachlichen Fähigkeiten, mit denen Sie sich um diese Menschen kümmern, sind das, was die Menschen direkt spüren und Wert schätzen und was (wissenschaftlich belegt) den Therapieerfolg deutlich steigert. Dort wo sich die Patienten und Bewohner durch die sie umgebenen Menschen gut aufgehoben fühlen, treten dann auch weniger attraktive Räumlichkeiten in den Hintergrund. Umgekehrt funktioniert das niemals. Das Landeskrankenhaus (AöR) als Träger unserer Einrichtungen an den insgesamt 13 Standorten in Rheinland-Pfalz sorgt mit der Rhein-Mosel-Akademie für eine umfassende Fort- und Weiterbildung, um unseren Leitspruch Kompetenz schafft Vertrauen mit Leben zu füllen. In unseren Krankenpflegeschulen in Andernach und Alzey schließen jedes Jahr rund 70 neue Gesundheits- und Krankenpflegepersonen ihre Ausbildung ab. Die meisten werden in unseren eigenen Einrichtungen übernommen. Eine Vielzahl weiterer Ausbildungsplätze, Praktikanten- und Traineestellen sind in allen Einrichtungen besetzt. Ärzte und Psychologen in Weiterbildung prägen das Bild in allen Leistungsbereichen. In den letzten fünf Jahren hat sich Zahl der angebotenen Seminare bei der Rhein-Mosel-Akademie und deren fachliche Bandbreite eindrucksvoll weiterentwickelt. So stieg die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit 2004 von 4.600 auf 6.500 Teilnehmende und die Zahl der Veranstaltungsstunden von 29.000 Stunden in 2004 auf 40.000 Stunden. Doch es ist nicht die bloße Anzahl der Angebote, die die Qualität unserer Anstrengungen in der Fort- und Weiterbildung ausmachen. Vielmehr sind dies die Bandbreite, die Individualität und die Aktualität des Angebotes. In jedem Jahr führen die Mitarbeiterinnen der Rhein-Mosel Akademie eine sogenannte Qualifikationsbedarfsanalyse durch, um zu ermitteln, welche aktuellen Fortbildungswünsche in Forum | 3

»Unterwegs für unser Land« unseren Einrichtungen bestehen. Dazu führen sie mit allen Direktorien und Bereichsleitungen eingehende Gespräche. So können sehr konkret bereits vorhandene, aber auch anstehende fachliche Herausforderungen erfasst und mit entsprechenden Veranstaltungsangeboten beantwortet werden. Die Zielgenauigkeit dieses Angebotes ist aber nur so gut, wie die konkreten Qualifikationswünsche an die Rhein-Mosel Akademie gemeldet werden. Es hat sich gezeigt, dass das jährlich stattfindende Mitarbeitergespräch eine ideale Gelegenheit bietet, Fortbildungswünsche und Fortbildungsbedarf zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern abzustimmen. In diesem Gespräch werden die bestehenden und neu anstehenden Aufgaben diskutiert. Mitarbeiter sollten hier auch auf erforderliche Unterstützung durch spezifische Fort- und Weiterbildung hinweisen, um ihre Aufgaben im Sinne unseres Unternehmens kompetent wahrnehmen zu können. Die Vorgesetzten können die sich aus den Mitarbeitergesprächen ergebenden Fort- und Weiterbildungsbedarfe zusammengefasst über ihre Direktorien an die Akademie melden. So entsteht quasi »von unten« ein zielgenaues Jahresprogramm, aus dem sich die Mitarbeiter die passende Veranstaltung aussuchen können. An vielen Stellen funktioniert das von mir beschriebene Zusammenspiel bereits sehr gut. Dort wo Sie für sich noch Entwicklungsbedarf sehen sollten Vorgesetzte und Mitarbeiter diese Möglichkeiten noch intensiver nutzen. Im Jahr 2011 werden wir Ihnen eine bedeutsame Neuerung anbieten können. Diverse regelmäßig zu besuchende Veranstaltungen (Hygiene, Brandschutz, etc.), die weitgehend über standardisierte Lerninhalte abgedeckt werden können, stellen wir auf das sogenannte E-Learning um. Dies bietet Ihnen dann die Möglichkeit, an Ihrem Arbeitsplatz oder auch von zu Hause auf diese Seminare zuzugreifen und sich die methodisch professionell aufbereiteten Inhalte zeitlich und örtlich flexibel anzueignen. Ich möchte Sie ausdrücklich ermutigen, nicht nur die im engeren Sinne fachlichen Fort- und Weiterbildungen zu besuchen, sondern auch die Seminare, die Sie in Ihrer gesamten persönlichen Lebensführung unterstützen (z.B. Burnout-Prophylaxe, Zeitund Stressmanagement, »bewegte Mittagspause«, Gesundheitstage). Ich bin überzeugt, dass unser Angebot an Aus-, Fort- und Weiterbildung im Vergleich zu anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen vorbildlich ist. Allein für das Gesamtangebot der RheinMosel Akademie wendet das Landeskrankenhaus (AöR) im Jahr fast eine Million Euro auf. Sie sind uns das Wert. Fachliche und menschliche Kompetenz schafft Vertrauen. Herzliche Grüße

Ihr Dr. Gerald Gaß

4 | Forum 02/2010

08 | 2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Am 30. August fand in der Staatskanzlei in Mainz die Abschlussveranstaltung der Besuchsreihe »Unterwegs für unser Land« statt, bei der Ministerpräsident Kurt Beck eine Bilanz seiner Besuche in den verschiedensten Einrichtungen in Rheinland-Pfalz vorstellte. Einer seiner Besuche hatte ihn im Juni 2009 in die Glantal-Klinik Meisenheim geführt, wo er sich sowohl über die Arbeit der neurologischen Abteilungen als auch des Sprachheilzentrums und die bevorstehenden Baumaßnahmen auf dem Liebfrauenberg informierte. Das Foto zeigt Kurt Beck im Gespräch mit Holger Wienpahl, dem Moderator der Veranstaltung, zu der Vertreter aller besuchten Einrichtungen eingeladen waren. π

GTS besteht mit Auszeichnung 06 | 2010 Rhein-MoselFachklinik Ω Am 2. Juni 2010 führte der Medizinische Dienst der Krankenkassen Rlp (MDK) in unserer Gerontopsychiatrisch /-geriatrischen Tagesstätte eine Qualitätsprüfung gemäß §§ 114, 114a i.V.m. § 112 SGB XI durch. Diese Prüfungen finden bundesweit mindestens einmal jährlich unangemeldet in allen Pflegeeinrichtungen statt. Geprüft werden dabei sowohl die Ausstattung der Einrichtung, als auch die Organisation, Durchführung und das Ergebnis sowie die Dokumentation aller pflegerischen Prozesse und Abläufe der Einrichtung. Zusätzlich werden die subjektiven Meinungen und Bewertungen der Gäste zu den verschiedenen Themen erhoben und bewertet. Der Prüfbericht bescheinigt den Mitarbeiterinnen mit der gemittelten Gesamtnote von 1,2 (sehr gut) eine hervorragende Umsetzung des Arbeitsauftrags. Gleichfalls erteilen auch die Gäste der Einrichtung den Mitarbeiterinnen mit der Note 1,2 eine sehr gute subjektive Bewertung. »Hohe Qualität der Leistung, gute, aussagefähige Planung und Dokumentation des Pflegeprozesses und subjektiv erlebte Zufriedenheit unserer Gäste und deren Angehörigen sind für uns kein Widerspruch.« heißt es in der Stellungsnahme der Einrichtung zum Prüfbericht. Dies haben Ute Eyring, Agnes Francois, Vera Giesen, Ute Kossmann, Christina Hildebrandt und die Praktikanten und Schülerinnen der GTS hier eindrücklich bewiesen. Der Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR) und das Direktorium der RMF gratulieren den Mitarbeiterinnen der GTS herzlich zu diesem hervorragenden Ergebnis. π

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kurzmeldungen.

Besuch beim ZDF in Mainz

07 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am 22. Juli unternahmen einige Bewohner der

Psychiatrischen und heilpädagogischen Heime Alzey gemeinsam mit dem Förderbereich einen sehr gelungenen Ausflug zum ZDF nach Mainz. Bei einer interessanten Führung konnten die Bewohner die Studios und Regieräume des ZDF ansehen, sich einmal wie ein Nachrichtensprecher fühlen und vor der Kulisse der Tagesschau für ein Foto posieren. Es wurde veranschaulicht, wie aus einem einzigen großen runden Raum durch den Umbau von Kulissen und mit vielen gestalterischen Elementen mal ein Sportstudio und mal ein Nachrichten-

»Sister Act« in Meisenheim

06 | 2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Bei idealem Biergartenwetter fand das diesjährige Mitarbeiterfest der Glantal-Klinik Meisenheim statt. Mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren der Einladung des Festausschusses, der Personalver-

tretung und des Direktoriums gefolgt, um gemeinsam zu feiern. Aber es wurde nicht nur gefeiert – es gab auch historisches zu bestaunen: unter der Moderation von Pflegedirektor Klaus Clemens wurde Schwesternkleidung unterschiedlicher Zeitepochen gekonnt von eigenen Models – und zwei Dressmen auf dem den Laufsteg präsentiert. Von hochgeschlossenen, langen Kleidern aus der Zeit von Florence Nightingale, über die Mini-Mode und Hot-Pants der wilden 70er-Jahre bis zu den Zukunftsmodellen wurde alles an Schwesternkleidung geboten. Zum Schluss sang unter großer Beteiligung der Mitarbeitschaft der »Schwesternchor der GKM« zwei bekannte Songs aus der Verfilmung »Sister Act«. π

Zertifikatkurs Praxisanleitung

08 | 2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Am 30. und 31. August fand die Abschlussprüfung des Zertifikatkurses Praxisanleitung 2009 – 2010 in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey statt. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde

den Teilnehmenden der erfolgreiche Abschluss der 1-jährigen Weiterbildung an der Rhein-Mosel-Akademie bestätigt. Ihren Abschluss feierten damit 14 Teilnehmer aus den Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) und ein externer Teilnehmer: Angela Frohnhöfer, Tanja Keller, Jennifer Steinbach, Peter Lechthaler, Yvonne Adam, Daniel Mandler, David Anthony Loch, Corinna Damberger (alle Rheinhessen-Fachklinik Alzey), Florian Banasch, Björn Daum, Nadine Leonhardt (alle Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach), Patrick Pies (Reha-Klinik Rheingrafenstein), Yvonne Fuhr (GlantalKlinik Meisenheim), Michael Carls (Wohnstätte Viktorheim Krefeld). π

studio wird. Es wurden Daten und Fakten sowie die Geschichte des ZDF auf interessante Weise vorgetragen und mit Anekdoten über bekannte Persönlichkeiten gewürzt. Alle Fragen der Bewohner, z.B. wie der Nachrichtensprecher eigentlich seinen Text abliest, ohne den Blick von der Kamera abzuwenden oder warum in den Fernsehstudios im Vergleich zu den 70er Jahren nicht mehr geraucht werden darf, wurden anschaulich beantwortet. Und um es letztlich nicht zu vergessen: die Mainzelmännchen begleiteten die Gruppe überall hin. π

Tag der offenen Tür

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am 5. September hatten die Tagesstätte und Wohngruppe für seelisch erkrankte Menschen und die Kontakt- und Informationsstelle Bingen ihre Türen weit geöffnet. Bei bestem Wetter konnten sich Betroffene, Angehörige und Interessierte ein Bild von den vielfältigen Angeboten machen und die zentral gelegenen Räumlichkeiten am Fruchtmarkt 6 besichtigen. Auch die Oberbürgermeisterin Frau Collin-Langen nutzte die Gelegenheit und war von den vielfältigen Angeboten beeindruckt. Die Einrichtung bietet für psychisch erkrankte Menschen eine breite Palette an Hilfen an, von der stundenweise ambulanten Betreuung und offenen Treffen in der Kontaktstelle über den festen Besuch der Tagesstätte mit Ergotherapie und dem Training sozialer Kompetenzen bis hin zur Möglichkeit eines intensiv betreuten Wohnens. Abgerundet wird all das durch den geplanten Ausbau zum Gemeindepsychiatrischen Zentrum für Bingen, dem ab Anfang 2011 auch noch eine Geriatrische Tagesstätte für Menschen mit Demenzerkrankungen angegliedert sein wird. π Forum | 5

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news.

Integrative Tagesstätte an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach in neuem Haus

Einweihung der Villa Kunterbunt

Sonja Hees, Leiterin der neuen Kindertagesstätte, wurde der symbolische Schlüssel der Villa Kunterbunt übergeben

»Sie ist etwas ganz Besonderes, das es in dieser Form bundesweit relativ selten gibt«, ist sich Wolfgang Krause, Landesgeschäftsführer von »Der Paritätischen«, Träger der Kindertagesstätte auf dem Klinikgelände sicher. Die integrative Kindertagesstätte konnte jetzt offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. Sinn der Villa Kunterbunt des HTZ (Heiltherapeutisches Zentrum GmbH) ist, dass beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Kinder gemeinsam ihren Tag verbringen, gemeinsam spielen und lernen. Dazu werden 138 Kinder mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen in 10 Gruppen betreut: in den integrativen Gruppen werden jeweils 10 Kinder ohne und fünf Kinder mit Behinderung, in der heilpädagogischen Gruppe werden acht Kinder mit Behinderung betreut und gefördert, in der »Mäusegruppe« werden Kleinkinder ab dem Alter von 12 Monaten bis drei Jahren betreut. Das setzt ein 6 | Forum 02/2010

interdisziplinäres Team voraus, das für die Betreuung der Kinder zuständig ist. So kommt man auf eine beachtliche Mitarbeiterzahl, zusammengesetzt aus den verschiedensten Berufsgruppen. Einer der Ursprungsgedanken im Gründungsjahr 1993 sei gewesen, so Krause, Alleinerziehenden zu ermöglichen, dem Beruf nachzugehen. Gleichzeitig sollte die Teilhabe behinderter Kinder in Regeleinrichtungen ermöglicht werden – das, wovon heute vermehrt gesprochen wird, wurde seinerzeit in Andernach bereits

vorweggenommen. Mit der Vergrößerung im neuen Gebäude mit großem Außengelände wurde ein Spielraum geschaffen, der seinesgleichen sucht. Jedes der Kinder ein Original. Christoph Habermann, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, rechnete vor, dass von den 138 Plätzen 33 für beeinträchtigte Kinder reserviert sind. Der Rest sind so genannte Regelplätze. Insgesamt habe im Land in den letzten Jahren die Zahl der integrativen Angebote stark zugenommen. Heute wisse man schließlich: »die Vorteile gemeinsamer Betreuung liegen auf der Hand.« Und er sei »froh, dass es gelungen ist, ein breites Bewusstsein dafür zu schaffen«, so der Staatssekretär. Die Kinder lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und das andere anders sein können, machen also früh die »Erfahrung von Verschiedenheit«, sagte Habermann. Schließlich sei »jedes der Kinder ein Original.« Dass die Kita jetzt mitten auf dem Klinikgelände untergebracht sei, trage nebenher auch dazu bei, dass das Gelände »nicht mehr als abgeschlossener Raum« empfunden werde, »sondern sich mehr in die Stadt integriert.« Oberbürgermeister Achim Hütten hob das Dreiecksverhältnis hervor, dass durch die Einrichtung entstand: HTZ, RheinMosel-Fachklinik Andernach und die

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Stadt Andernach – alle drei sind mitverantwortlich für die Unterhaltung der Kita. In Andernach, so Hütten, verspüre man eine gewachsene hohe Akzeptanz bei Eltern und Bevölkerung, was die Kindertagesstätte auf dem Klinikgelände angehe. Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), freute sich über den druckfrischen Bewilligungsbescheid, den der Staatssekretär mitbrachte. Damit ist die Kostenbeteiligung des Landes mit 293.000 4 sichergestellt (durch vorzeitigen Baubeginn kam dieser Bescheid erst nach Fertigstellung der

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Maßnahme). Von den insgesamt zwei Millionen Euro Projektkosten übernimmt die Klinik 1,5 Millionen Euro. Den Rest teilen sich das Land Rheinland-Pfalz in den genannter Höhe und die Stadt Andernach. »Dieses Projekt liegt uns am Herzen. Als Arbeitgeber und als Klinik sei die Umsetzung ein ganz großes Anliegen«, das Geld für den Umbau »sehr gut angelegt«. Gaß unterstrich die Wichtigkeit familienfreundlicher Angebote, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben (für Mitarbeiter der Klinik sind 15 Plätze in der Kita reserviert) und das

Angebot in der Stadt aufrechtzuerhalten. Heidrun Walburg, erste Vorsitzende des Vereins für körper- und mehrfach behinderte Menschen Neuwied/Andernach, betonte das deutlich vergrößerte Raumangebot. »Kinder benötigen Raum« und auch für Kinder mit besonderem Förderbedarf ist »viel Raum gegeben.« Sonja Hees, Leiterin der Villa Kunterbunt, der vom Architekten symbolisch der Schlüssel überreicht wurde, erzählte, man sei nun seit sieben Wochen im neuen Haus, »ein großes Haus.« Und noch immer würden gemeinsam mit den Kindern neue Ecken erkundet. HTZ-Geschäftsführer Wilbert Peifer sagte voller Euphorie, die Villa Kunterbunt als Haus für Kinder »mit beispielhafter, großzügiger Raumplanung und großem Außengelände« und mit guten Mitarbeitern tauge neben dem Geysir zur neuen Attraktion der Stadt. | Andernacher Stadtzeitung, 13. Oktober 2010 π

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news.

Vergangenheit erklingt mit Musik – Reha-Klinik Rheingrafenstein belebt Aktionstag mit vielen Angeboten

Welt-Alzheimer-Tag

Menschen mit Demenzerkrankungen haben einen Teil ihrer Biographie verloren, manchmal sind auch alle Erinnerungen gelöscht. Aber Musik, die sie ein Leben lang in unterschiedlichen Formen begleitet hat, oder auch handwerkliche Tätigkeiten können Vergangenheit zum Klingen bringen. Beim diesjährigen Welt-Alzheimer-Tag hatten die rheinland-pfälzische Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit dem Bad Kreuznacher Netzwerk Demenz Chöre und Musikschulen eingeladen, den Aktionstag unter dem Motto »Gemeinsam leben« mitzugestalten. Den Leitgedanken haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Reha-Klinik Rheingrafenstein in Bad Münster um Stationsleiterin Monika Kleinert durch mehrere Angebote bereichert. Sie luden am Alzheimer-Tag auch Angehörige, Kollegen aus anderen Einrichtungen und Patienten des benachbarten DRK-Seniorenheims Rheingrafenstein ein, einige Stunden Gemeinsamkeit zu leben und zu erleben. »Gemeinschaft leben passiert dort, wo Menschen zusammen kommen und an einer gemeinsamen Sache Spaß haben«, war das Ziel des OrganisationsTeams. Gemeinsam Freude hatten Patienten und Besucher nicht nur beim Auftritt des Frauenchors aus Roth, wenn Lieder wie »Bunt sind schon die Wälder« oder »Am Brunnen vor dem Tore« Melodien aus einem anderen Lebensabschnitt bei Patienten wieder ins Bewusstsein rückten. Zum Programm in der Reha-Klinik gehörte auch ein Sitztanz, an dem sich 8 | Forum 02/2010

Der Frauenchor aus Roth erhielt viel Applaus für seine musikalische Darbietung.

jeder beteiligen konnte. Im Klinikalltag ist dieses Angebot eine Möglichkeit, Therapie und Beschäftigung miteinander zu kombinieren, denn dieses Angebot birgt verschiedene Elemente. Die Musik erreiche auch hochgradig verwirrte Menschen und spreche Gefühle an, so Schwester Monika Kleinert. In den »Tanz« werde außerdem Physiotherapie eingebunden, um die Beweglichkeit zu unterstützen, und schließlich ist die Gemeinsamkeit innerhalb der Gruppe eine wichtige soziale Komponente. Beim kreativen Gestalten wird nicht nur Fingerfertigkeit trainiert, wenn etwa Handarbeit in vereinfachter Form frühere Fähigkeiten in Erinnerung ruft, sondern auch Merkfähigkeit wird unterstützt. Entscheidend ist aber auch: Das Selbstwertgefühl wird gefördert, denn die Frauen und Männer können am Ende etwas vorzeigen oder mit nach Hause nehmen, wie Susanne Günzel, Leiterin

der Ergotherapie, betont. Auch diese Facette beachtete die RehaKlinik, deren Klientel zwischen 70 und 90 Jahre alt ist: »Die Herstellung von Fingerfood.« Speisen sind bei diesem Workshop nicht nur »fingertauglich« gewesen, sondern appetitlich anzusehen, regten zum Zugreifen an und kitzelten die visuellen Reize, um eigenständig zuzugreifen. Aufgeschnittene Pfannkuchenröllchen, in die Lachs eingerollt war, reizten ebenso zum Schnabulieren wie die Milchreisbällchen mit Heidelbeeren und einer Haube aus Kokosraspeln oder die Fruchtschnitten aus püriertem Obst, das durch Gelatine Form erhielt – alles zum Reinbeißen verführerisch. Dies ist von Bedeutung, da viele Menschen, die an Demenz erkrankt sind, unter Appetitlosigkeit leiden oder das Essen vergessen. Die Folge sind Vitamin- und MineralstoffMangel. | Allgemeine Zeitung, 23. September 2010 π

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news.

Fortbildungsreihe der Rheinhessen-Fachklinik besteht seit 1984

20. Alzeyer Symposion

Text: Dr. Wolfgang Guth

Der Ärztliche Direktor Dr. Wolfgang Guth bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Am 10. November fand zum 20. Male das jährliche überregionale Alzeyer Symposion

statt. Ziel war hier von Anfang an, ein großes und überregionales Symposion

durchzuführen mit deutschlandweit renommierten Referenten zu jeweils aktuellen Themen aus unseren Fachgebieten. Dieses Symposion hat im Laufe der Jahre große Anerkennung gefunden und ist zur Tradition geworden. Die Themen erstrecken sich von jeweils neueren Erkenntnissen im Bereich Psychosen und Depressionen bis hin zu Sucht und Suizidprophylaxe. Weitere Themen waren psychotherapeutisch bzw. psychosomatische Verfahren sowie Themen aus der Neurologie und Kinderund Jugendpsychiatrie. Auch die Chancen aus der Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen im Krankenhaus wurden behandelt sowie moderne Behandlungsstrategien wie IVVerträge und Home-Treatment. Ein großer Schwerpunkt lag in der Definition und Umsetzung der Sozialpsychiatrie, der s.g. gemeindenahen Psychiatrie. Das erste Symposion dieser Reihe im Frühjahr 1984 hatte das Thema: »Von drinnen nach draußen« und mit diesem Symposion wurde die Umsetzung der Sozialpsychiatrie in Alzey eingeläutet. Es war auch der Wandel von der Anstalt zum Fachkrankenhaus mit den verschiedensten Fachabteilungen und ambulanten sowie teilstationären Angeboten bis hin zum modernen Konzept des Home-Treatments. Bei dieser Umsetzung waren die Referenten der Alzeyer Symposien uns immer eine große Hilfe. π

Liste der Referenten aus 20 Jahren Alzeyer Symposion: Adler, Georg – Mannheim Althaus, David – München Ansel, Andreas – Mainz Bäuml, J. – München Bauer, Michael – Berlin Becker, B. – Berlin Bergemann, N. – Heidelberg Böhme, K. – Hamburg-Ochsenzoll Bohus, M. – Mannheim Braus, D. – Wiesbaden Brederode van, M. – Köln Breitmaier, J. – Ludwigshafen Brüninger, M. – Klingenmünster

Deister, A. – Itzehoe Diethelm, A. – Frankfurt Dörner, K. – Gütersloh Dyer, A. – Mannheim Ercal, N. – Bern Eisele, U. – Mainz Ferstl, R. – Kiel Fritz, M. – Niefern-Öschelbronn Fritze, J. – Köln Gallhofer, B. – Gießen Gather, W. – Alzey Gerber, H. G. – Merzig Guth, W. – Alzey

Karb, A. – Alzey Kielholz, W. – Basel Knoll, M. – Marburg Koch, H. G. – Freiburg Kossack, J. – Welschbillig Kühner, C. – Mannheim Kuhlhanek, F. – München

Oberhausen, W. – Simmern, Alzey Petermann, F. – Bremen Pieschl, D. – Frankfurt Prior, R. – Heidelberg Reimer, F. – Weinsberg Ruhrmann, S. – Köln Schmahl, Ch. – Mannheim

Lambert, M. – Hamburg-Eppendorf

Schmidt, L. – Mainz

Langosch, J. M. – Freiburg

Scholten, B. – Mainz

Lieb, K. – Mainz Limmroth, V. – Köln Lissmann, L. – Wiesloch Mann, K. – Mannheim

Schulz, M. – Bielefeld Steil, R. – Frankfurt Stein, A. – Alzey Tegeler, J. -Düsseldorf

Cranach von, M. – Kaufbeuren

Gouzoulis-Mayfrank, E. – Köln

Muller, J. P. – Köln

Crome, A. – Lengerich

Hogarty, G. E. – Pittsburg-USA

Müller, F. – Alzey

Winkelmann, K. – Osnabrück

Neundörfer, B. – Erlangen

Wolfersdorf, M. – Ravensburg

Dannenmaier, G. – Berlin

Huss, M. – Alzey, Mainz

Werner, W. – Merzig

Dauwalder, H.P. – Bern

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news.

Löschgruppe der Rheinhessen-Fachklinik ist seit 100 Jahren eine Erfolgsgeschichte

Im Notfall schnell vor Ort

Wilmut Gehm, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Alzey-Worms, und Jörg Weber

Jörg Weber, Leiter der Löschgruppe der Rheinhessen-Fachklinik Alzey

»Unsere Betriebsfeuerwehr – für die Klinik ist sie eine Erfolgsgeschichte«, lobt Alexander Schneider, Verwaltungsdirektor der Rheinhessen-Fachklinik, Idee und Konzept, die vor 100 Jahren ihren Anfang nahmen. 1910, so dokumentiert es eine alte Fahne, die bei der gestrigen Jubiläumsfeier im Betriebsrestaurant über die Brandschützer wachte, hatten sich Freiwillige im Betrieb zusammengeschlossen, um für Brandfälle gerüstet zu sein. Mit voller Unterstützung der Leitung der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt hielten sich Mitarbeiter im Dienst in Bereitschaft, bei Feuern und Notfällen schützend einzugreifen. Natürlich mit ganz anderen Voraussetzungen als heute, betonte Heiko Sippel, Erster Beigeordneter der Stadt. »Weil die Feuerwehr in Alzey mit Handpumpen, die von Pferden gezogen werden mussten, noch nicht in der Lage war, schnell vor Ort zu sein, war diese Löschgruppe sehr wichtig. Das ist 10 | Forum 02/2010

aber bis heute keine Selbstverständlichkeit.« Die Klinikleitung spendiert zweites Fahrzeug und T-Shirts. Wie vor 100 Jahren erhalten die derzeit 15 Aktiven der betriebseigenen Löschgruppe, darunter zwei Frauen, auch aktuell Hilfe und Anerkennung. »Wir sind sehr froh darüber, dass wir im Jubiläumsjahr ein zweites Fahrzeug bekommen haben. Das Jubiläum zeigt ja, dass die Notwendigkeit für unsere Tätigkeit stets da ist«, zeigte sich Löschgruppenleiter Jörg Weber dankbar. Zusätzlich wurden neue Uniformjacken angeschafft. Verwaltungsdirektor Schneider schenkte symbolische T-Shirts. Zwar sind große Brände selten geworden – in den vergangenen 20 Jahren hat es nur zweimal gebrannt – doch das Aufgabengebiet hat sich gewandelt. Mittlerweile stellt die Klinikleitung ihre freiwilligen Wehrleute, die im Alltag in den Werkstätten, im Pflegedienst oder der

Verwaltung arbeiten, neben Fortbildungen auch für technische Hilfeleistung, Unfallfürsorge oder Insektenbekämpfung frei. Auch die Patientensuche gehört zu den Aufgaben. Ortskenntnisse und Fachkompetenz sind neben der Kollegialität die großen Stärken des Teams um Jörg Weber. »Doch auch die Patientensuche gehört immer wieder dazu, wenn alte oder verwirrte Leute nicht mehr in ihre Station zurück finden. Gerade, wenn es früh dunkel wird, die Leute bei Helligkeit aus dem Haus gehen und sich im Dunklen dann verlaufen, sind wir gefragt«, erinnern sich Weber und sein Vorgänger Erhard Kutzner. Einmal monatlich trainieren die Männer und Frauen für den Ernstfall, gestalten mit den Alzeyer Wehrkollegen jährlich Evakuierungsübungen, darüber hinaus sind viele auch in anderen freiwilligen Feuerwehren aktiv. Somit gesellte sich auch der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor Klaus Anders, der einige der Brandschützer selbst im Kreis ausgebildet hatte, zu den Gratulanten. »Man kann Feuerwehr lernen und machen, aber man muss Feuerwehr auch leben – das ist hier so.« | Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 2010 π

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kurzmeldungen.

Neue Stationsleitungen im Haus Alsenztal

07 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Nachdem der langjährige Stationsleiter der Station A4, Wilfried Schlaegel, die Freizeit-

phase seiner Altersteilzeit angetreten hat, kam es bzgl. der Stationsleitungen im Haus Alsenztal der Rheinhessen-Fachklinik Alzey zu einer Neubesetzung: Astrid Häußer übernahm die Stationsleitung der Station A4 und Nicole Hoffmann die Leitung der Stationen A1 und A2. Sieglinde Herbst ist weiterhin Stationsleitung der Station A3. Die Pflegedirektion sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung für Gerontopsychiatrie wünschen den Kolleginnen viel Erfolg sowie gutes Gelingen bei der Gestaltung ihres neuen Aufgabenbereiches. π

Spende für Flutopfer in Pakistan

09 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Von den größten Überschwemmungen aller Zeiten sind in Pakistan über 20 Millionen Menschen betroffen. Viele Millionen sind auf Hilfe angewiesen. Das Direktorium der Rhein-MoselFachklinik Andernach hat gemeinsam mit dem Personalrat beschlossen, die Eintrittsgelder des diesjährigen Personalfestes im

Juni in Höhe von rd. 2.450,- Euro an die »Aktion Deutschland Hilft« zu spenden. Die »Aktion Deutschland Hilft« ist ein Zusammenschluss verschiedener seriöser Organisationen (u.a. Malteser Hilfsdienst, AWO international, Paritätischer Wohlfahrtsverband, World Vision), so dass sicher gestellt ist, dass die Hilfsgelder genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Die »Aktion Deutschland Hilft« leistet für die betroffenen Menschen in Pakistan koordinierte Nothilfe mit Nahrungsmitteln, Wasser, Decken, Notunterkünften und versorgt die Flutopfer medizinisch. Damit haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach einen deutlichen Beitrag zur Linderung der kaum ermessbaren Not in Pakistan geleistet. π

Veronika Becker im Ruhestand

07 | 2010 Klinik Nette-Gut Ω Nach 33 Jahren Tätigkeit im Öffentlichen Dienst und 32 Jahren in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach wurde Veronika Becker am 20. Juli 2010 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenpflegehelferin in Regensburg wurde sie zunächst von 1971 bis 1972 in der RheinMosel-Fachklinik eingesetzt. Anschließend leistete sie sich eine Stippvisite in einer Sonderschule für Geistig Behinderte und eine Tätigkeit in einem Altenheim, bevor sie erneut in der RMF tätig wurde. Ab 1978 wurde sie in der Klinik Nette-Gut eingesetzt. Sie war damit die erste Mitarbeiterin im Pflegedienst in der forensischen Psychiatrie in Andernach. Zu ihrer feierlichen Verabschiedung fanden jetzige und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Weg in die Klinik, um ihr für ihren weiteren Lebensweg alles Gute zu wünschen. Pflegedirektor Werner Stuckmann dankte Frau Becker für die langjährige Mitarbeit. π

Großer Festumzug in Meisenheim

06 | 2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Unter Beteiligung zahlreicher Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter und der Gestaltung eines eigenen Motivwagens fand der diesjährige Festumzug anlässlich des Meisenheimer Heimbachfestes statt. Unter dem Motto »Das Krankenhaus im Wandel der Zeit, so war es früher, so ist es heut!« hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Freizeit einen wunderschön geschmückten Festwagen gestaltet. Neben der Versorgung eines Patienten mit Gipsverband und Extension wurde die Historie der beiden Meisenheimer Krankenhäuser in Form der Logos des Saar-

länd. Schwesternverbandes und des ehemaligen Landeskrankenhauses, die seit 2003 zur Glantal-Klinik Meisenheim zusammengeführt wurden, dargestellt. Den Besuchern wurde von Krankenschwestern in historischen Schwesterntrachten kühle Säfte gereicht. Die Beteiligung der Glantal-Klinik am Festumzug war eine gute Gelegenheit die Einrichtung zu präsentieren. Für ihr Engagement erhielten die Kolleginnen und Kollegen der Glantal-Klinik viel Lob und Anerkennung von den Besuchern. π Forum | 11

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news.

Benchmarking-Ergebnisse

Schlaganfallbehandlung in der Rhein-Mosel-Fachklinik

Text: Dr. Ulrike Lange Seit dem 1. August 2005 betreibt die Rhein-Mosel-Fachklinik eine regionale Stroke unit mit vier Betten. Eine Erweiterung auf 8 Betten ist im Jahre 2011 geplant. In dieser Zeit ist die Anzahl der Schlaganfall-Patienten deutlich angestiegen. Im Jahre 2007 waren es noch 400 Patienten, im Jahre 2008 508 Patienten und im Jahre 2009 628 Patienten. Durch eine zügige Weiterverlegung auf eine periphere Station war es möglich, einen Großteil der Patienten mit einer TIA, einem Infarkt oder einer Blutung primär auf die Stroke unit aufzunehmen und nach Stabilisierung auf eine andere neurologische Station zur Weiterbehandlung zu verlegen. So wurden im Jahre 2009 98,8% aller Patienten mit den Symptomen eines Schlaganfalls zunächst auf der Stroke unit aufgenommen, deutlich mehr als durchschnittlich in Rheinland-Pfalz (89,4%).

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Durch die spezielle Vorgehensweise auf der Stroke unit der Rhein-Mosel-Fachklinik kann sehr zügig nach der Aufnahme eine erste diagnostische Einordnung vorgenommen werden und die daraus folgende Therapie eingeleitet werden. Das bedeutet, dass spezielle Therapien wie z.B. die Lyse-Therapie, in Andernach im Vergleich zu anderen Kliniken deutlich schneller durchgeführt werden können. Bei einem Schlaganfall wird ein bestimmter Bereich des Gehirns durch ein »verstopftes Gefäß« nicht mehr durchblutet, das primäre Ziel muss sein, diese Verstopfung aufzulösen durch die sog. Lyse-Therapie. So wurde 2009 in Andernach bei Patienten, die potentiell einer solchen Behandlung zugänglich waren, diese Behandlung in 58,7% der Fälle durchgeführt, im Vergleich zu

Gesamt-Rheinland-Pfalz, wo sich diese Zahl auf 24,2% belief. Durch die sehr schnelle Diagnostik sind die Lyse-Zahlen in Andernach im Vergleich zu GesamtRheinland-Pfalz auch deutlich höher. So wurden 2009 von den Patienten, die innerhalb von drei Stunden nach Auftreten des Schlaganfalls in Andernach zur Aufnahme kamen, bei 38,9% eine LyseBehandlung durchgeführt, im Vergleich zu Gesamt-Rheinland-Pfalz belief sich hier die Zahl auf 15,7%. Auf der Stroke unit wird bei fast allen Patienten innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme auch eine neurosonographische Untersuchung der Halsschlagadern durchgeführt. In Andernach lag 2009 diese Zahl bei 98,2%, im Vergleich zu Gesamt-Rheinland-Pfalz bei 83,3%. Durch einen eigenen Internisten mit kardiologischer Erfahrung wurden 2009 auch

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kurzmeldungen.

Historischer Flügel restauriert

87,4% aller Patienten während des stationären Aufenthaltes mit einem Herzultraschall untersucht. Für Patienten, bei denen wir ein offenes Foramen ovale (PFO) als Ursache des Schlaganfalls finden, besteht eine Kooperation mit der Universitätsklinik in Mainz, um zügig das PFO mittels Schirmchen verschließen zu können. In der Krankengymnastik hat es eine personelle Aufstockung ergeben, so dass die Krankengymnasten die Stroke-Patienten auch am Wochenende schnell mobilisieren. Da es sich in letzter Zeit immer mehr heraus kristallisiert hat, dass bei den Stroke-Patienten auch häufig eine Schluckstörung besteht, die man unter Umständen schnell übersehen kann, mit möglichen fatalen Folgen (Pneumonie), haben wir eine eigene Schluckdiagnostik entwickelt, die entweder in der Woche von der Logopädin, oder am Wochenende von den Krankengymnasten durchgeführt wird. Dies hat zur Folge, das die Zahl der Pneumonien deutlich zurückgegangen ist: so lag sie 2009 in Andernach bei 2,2% im Vergleich zu Gesamt-Rheinland-Pfalz bei 6%. Wenn wir eine Stenose der A. carotis interna als Ursache des Schlaganfalls finden, haben wir Kooperationen sowohl mit dem Stiftungsklinikum Mittelrhein in Boppard zur chirurgischen Intervention als auch mit der Neuroradiologischen Abteilung des Stiftungsklinikums Mittelrhein in Koblenz zum Stenting. So konnten 2009 in Andernach 86,7% aller Patienten mit einer ipsilateralen hochgradigen Stenose entweder chirurgisch oder mittels neuroradiologischer Intervention behandelt werden. In Gesamt-RheinlandPfalz belief sich die Zahl auf 70,2%. Alles in allem hat sich die SchlaganfallTherapie in der Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach gut etabliert und die Zahlen im Benchmarking mit den anderen Kliniken sprechen für sich. π

08 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Im Jahr 1902 wurde für die damalige Andernacher Klinik ein Konzertflügel angeschafft, der jahrzehntelang im ehemaligen Festsaal der Klinik bei besonderen Feierlichkeiten bespielt

wurde. Der Flügel wurde gebaut von der heute nicht mehr existierenden, damals aber sehr bekannten Klavierbauerfirma »Carl Mand«, die auch eine Zweigstelle in Andernach hatte. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten wurde dieser Flügel von hohem historischem Wert jetzt wieder im heutigen Betriebsrestaurant der RheinMosel-Fachklinik Andernach aufgestellt. Zum ersten Mal angeschlagen wurde der Flügel vom Ärztlichen Direktor Dr. Stefan Elsner in Begleitung der Assistenzärztinnen Dr. Juliane Gluer (Cello) und Viola Alankus (Geige), die im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier einige Stücke von Joseph Haydn spielten. π

Sommerfest der Heime Alzey

08 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am 23. August fand das diesjährige Sommerfest des Heimbereichs statt. Nachdem das Fest aufgrund der Wetterlage kurzerhand vom Freien in das Tagungszentrum der Rheinhes-

sen-Fachklinik Alzey verlegt wurde, verbrachten die Bewohner einen schönen und geselligen Nachmittag. Neben Kaffee und Kuchen wurde ausgiebig gegrillt, gesungen und gelacht. Für Stimmung sorgte Modo Seck mit seiner Trommelaufführung, die nicht nur die Bewohner, sondern auch die anwesenden Mitarbeiter und Krankenpflegeschüler in seinen Bann zog und zum Mitmachen animierte. Ein herzliches Dankeschön geht auch in diesem Jahr an die Schüler des Mittelkurses der Krankenpflegeschule, welche mit ihrer Unterstützung, wie schon bei der Fastnachtsfeier, einen großen Beitrag zum Gelingen des Festes leisteten. π

Betriebsausflug Landeskrankenhaus

08 | 2010 Landeskrankenhaus Ω Echte Überlebensqualitäten zeigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeskrankenhauses,

die sich im August zu einer Kanutour auf dem Glan bei Meisenheim auf den Weg gemacht hatten. Alle erreichten das Ziel, wenn auch nicht ganz trocken, da sich der ruhige Glan über Nacht durch den starken Regen der Vortage zu einem reißenden Wildwasser entwickelt hatte. Doch sportlicher Ehrgeiz und Teamverständnis sorgten dafür, dass auch die unterwegs gekenterten Boote ihre Besatzungen wieder aufnahmen und schließlich alle den ausgesprochen erlebnisreichen Tag im Alten Brauhaus in Meisenheim ausklingen lassen konnten. π

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kurzmeldungen.

Arbeitskreis Standardpflegepläne

07 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω In regelmäßigen Abständen trifft sich der

»Arbeitskreis Standardpflegepläne«, um gemeinsam für die Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) abgestimmte Standardpflegepläne zu entwickeln und diese in das Krankenhausinformationssystem zu integrieren. Das Foto zeigt Miriam Steppacher (RFK), Annette Rost (RMF), Eva-Christine Dhaen (RMF), Albert Burkart (RFK), Tanja Meyer (GKM) und Pflegedirektor Frank Müller (RFK) bei einem Treffen des Arbeitskreises in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey am 30. Juli. π

Reinhold Marx feierte 40-jähriges Dienstjubiläum

08 | 2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Am 27. August konnte Reinhold Marx, Direktor des Sprachheilzentrums der Glantal-Klinik

Meisenheim, sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Reinhold Marx hat seine berufliche Laufbahn 1970 in einer Sonderschule für lernbehinderte Kinder begonnen. 1973 wechselte er an das Sprachheilzentrum in Meisenheim und wurde zum 1. Mai 1991 zum Direktor ernannt. »Mein Lebenselexier sind die Kinder und Jugendlichen und die engagierten Mitarbeiter im Sprachheilzentrum«, so Reinhold Marx. Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß, Direktorium und Personalrat sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratulierten Reinhold Marx zu seinem Jubiläum. π

Siegerehrung

08 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Im Rahmen des diesjährigen Gesundheitstages in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey am Mittwoch, den 25. August, nahmen wieder zahlreiche Soccer-Mannschaften teil, welche mit kreativen Mannschaftsnamen den Spielplan befüllten. Angefeuert wurden die Spieler durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Spielfeldrand. Im hart erkämpften Finalspiel konnte sich die ärztliche Mannschaft souverän gegen ihre Gegner durchsetzen. Verdient ging auch in diesem Jahr der Siegerpokal wieder an die Mannschaft »Ärzte«, den Pflegedirektor Frank Müller an die Spieler überreichte. π

Martinsumzug

Besuchskommission in Klinik Nette-Gut

08 | 2010 Klinik Nette-Gut Ω Vom 19. bis 20. August überprüfte die Besuchskommission die Einhaltung der Vorgaben des Maßregelvollzugsgesetzes in der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie. Herr Dr. Asmus, 14 | Forum 02/2010

Vorsitzender der Besuchskommission und Präsident des Landgerichtes Kaiserslautern, würdigte die positive Entwicklung der Klinik Nette-Gut. Die baulichen Veränderungen und die inhaltliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine positive Atmosphäre in der Klinik. Man spüre nicht mehr den Druck wie vor 10 Jahren, so Dr. Asmus. Dieses sei Ausdruck einer sehr professionellen Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Hierarchieebenen und zeuge von der Motivation für die Arbeit mit psychisch kranken Rechtsbrechern. Kein Patient habe sich bei den Gesprächen negativ über das therapeutische Personal oder die Pflegenden geäußert. π

11|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Zum St. Martinstag am 10. November fand in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey der traditionelle Umzug für die jungen Patienten der Kinderneurologie und der Kinder- und Jugendpsychiatrie statt. Viele Kinder dieser Abteilungen nahmen mit ihren Eltern an dem abendlichen Umzug im Klinikgelände teil und hatten große Freude beim Singen der bekannten St. Martinslieder, die Seelsorger Peter Schreiber auf der Gitarre begleitete. π

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kurzmeldungen.

Gesundheitstage 2010 08 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik · Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am Mittwoch, 18. August, und am Mittwoch, 25. August, fanden in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach und in der Rheinhessen-Fachklinik

Alzey die diesjährigen Gesundheitstage statt. Das Angebot umfasste ein Showkochen, Ernährungsberatung, Venendruckmessung, Pilates, Tai-Chi, Nordic Walking und vieles mehr. In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey wurde zusätzlich die Nutzung des Hochseilgartens und ein Soccer-Turnier geboten. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen die unterschiedlichen Angebote wahr. Die nächsten Gesundheitstage werden voraussichtlich am 17. August 2011 (Rheinhessen-Fachklinik Alzey) und am 24. August 2011 (Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach) stattfinden. π Forum | 15

Tagesklinik Alzey mit zertifizierter DBT-Therapeutin

Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bei Borderline-Persönlichkeitsstörung Text: Martina Hansmann Lange Zeit galt die BorderlinePersönlichkeitsstörung (BPS) als psychotherapeutisch nur unbefriedigend behandelbar. Seit Entwicklung störungsspezifischer Behandlungsverfahren wir der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach Marsha Linehan gilt die Prognose als deutlich günstiger. Basis der DBT ist die kognitive Verhaltenstherapie, welche jedoch aufgrund der Komplexität der Störungsbildes modifiziert werden musste: So stellen Akzeptanz und Validierung momentan auftretenden Verhaltens wesentlich Säulen des Therapiekonzepts dar. Weitere wesentliche Elemente sind nicht nur eine klare Struktur, sondern auch eine schulenübergreifende Haltung. Dem Behandlungskonzept zugrunde liegt die sog. »biosoziale Theorie«. Es wird angenommen, dass der BPS eine Störung der Affektregulation zugrunde liegt, welche auf eine hohe emotionale Verwundbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Gefühle zu steuern, zurückzuführen ist. Hinzu kommen schwerwiegende psychosoziale Belastungsfaktoren. Die Behandlung folgt einer Therapiezielhierarchie, bei der zunächst die Verbesserung der Überlebensstrategien, anschließend der Abbau therapiegefährdenden Verhaltens und schließlich Verhaltensweisen, die die emotionale Balance gefährden, im Vordergrund stehen. Wesentlich sind zudem die

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Tagesklinik Alzey

therapeutische Beziehung sowie die Betonung von dialektischen Prozessen. So wird beispielsweise einerseits darauf geachtet, in der Therapiezielhierarchie zu bleiben, andererseits aber auch an aktuellen Themen gearbeitet, welche in die Agenda der Therapiesitzung eingebaut werden. Parallel zur Einzeltherapie erhalten die Patientinnen und Patienten ein begleitendes Fertigkeitentraining, im Rahmen dessen zunächst grundlegendes Störungsund Behandlungswissen sowie die Module Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Fertigkeiten und Selbstwert vermittelt werden. Begleitend besteht die Möglichkeit eines Telefoncoachings, zudem wird die Notwendigkeit von Super- und Intervision für die behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten betont. Mittlerweile arbeiten sowohl viele stationäre Einrichtungen als auch ambu-

lante Therapeutinnen und Therapeuten mit dem DBT-Konzept. Auf unterschiedlichen Ebenen sind Netzwerke von Behandlern, aber auch von Betroffenen entstanden. In der Tagesklinik der RheinhessenFachklinik Alzey wird bereits seit 2005 mit vielen BPS-Patienten und -Patientinnen nach DBT gearbeitet. Seit Oktober ist die Psychologin der Tagesklinik zertifizierte DBT-Therapeutin – in vielen Regionen nichts Unübliches, in der Region Alzey-Worms jedoch ein Novum. Damit das nicht so bleibt, wird seitens der Rheinhessen-Fachklinik ein regionales Borderlinenetzwerk geplant. Gegenstand sollen die Verbesserung der Versorgung von BPS-Patienten und -Patientinnen, der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen stationärem, teilstationären und ambulanten Angeboten sein sowie die Unterstützung der behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten sein. π

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kurzmeldungen.

Neue Mitarbeiterinnen der RMA

KTQ-Cafe

10 | 2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Melitta Hofer ist Jahrgang 1957 und lebt in Koblenz. Sie ist staatlich anerkannte Fachkrankenschwester für psychiatrische Pflege und verfügt über mehrere Jahre Berufserfahrung sowohl in der Allgemeinpsychiatrie als auch in der Forensischen Psychiatrie. Vor ihrer Tätigkeit als Krankenschwester erwarb sie auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur und studierte in Bonn Ernährungs- und Haushaltswissenschaften sowie in Koblenz Biologie und Chemie für das Lehramt an Realschulen. Neben ihrer pflegerischen Tätigkeit ist sie seit einigen Jahren freiberuflich als Ernährungsberaterin sowie als Dozentin für verschiedene Einrichtungen tätig. Seit Oktober 2010 ist sie in der RheinMosel-Akademie als Pflegepädagogische Mitarbeiterin angestellt. π

11 | 2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Nadja Scheuermann ist Jahrgang 1982 und lebt seit kurzem in Andernach. Nach ihrem Studienabschluss als Dipl.-Sozialpädagogin/Dipl.-Sozialarbeiterin an der Hochschule in Mannheim arbeitete sie vier Jahre im Bereich Betreutes Wohnen für psychisch kranke und für substituierte drogenabhängige Menschen. In dieser Zeit absolvierte sie die Weiterbildung zum systemischen Coach. Seit Oktober 2010 studiert Frau Scheuermann berufsbegleitend Personalentwicklung an der Technischen Universität Kaiserslautern. Seit November 2010 ist sie als Trainee für betriebliche Bildung in der Rhein-Mosel-Akademie tätig. π

08 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik Alzey waren am Mittwoch, 18. August, zum KTQ-Cafè im Betriebsrestaurant der Rheinhessen-Fachklinik eingeladen. Hier konnten sie sich bei Kaffee und Kuchen über alle Fragen rund um das Thema KTQ und QM, die bevorstehende Rezertifizierung sowie den aktuellen Stand der Vorbereitungen informieren. Gemeinsam mit den QM-Beauftragten der Rheinhessen-Fachklinik standen darüber hinaus die Abteilung für Qualitätsmanagement/ Organisationsentwicklung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedensten Beauftragtenfunktionen für Fragen zur Verfügung. π

Jubiläum

Andreas Reifenrath ist neuer Betriebsarzt

07 | 2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Personalratsvorsitzende Petra Gulla-Hesse und Verwaltungsdirektorin Gabriele Döhn gratulierten Heidi Kuss zum 25-jährigen Dienstjubiläum. Sie bedankten sich bei ihr für die vielen Jahre Einsatz und Tatkraft und wünschten ihr alles Gute für die weiteren Jahre. π

07 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Seit Juli dieses Jahres ist Andreas Reifenrath Betriebsarzt in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. Als Betriebsarzt versteht er sich als kompetenter Ansprechpartner zu allen arbeitsmedizinischen Fragestellungen unter strikter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht. Wichtig ist ihm die gute Zusammenarbeit mit Personalrat und Geschäftsführung. Dabei freut er sich auf die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsfachkräften Paul Enzmann und Michael Busenthür sowie Ursula Neffgen als Assistentin der Betriebsmedizin vor Ort. Durch Teilnahme an Begehungen sowie Austausch bei ASA-Sitzungen wird er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern näher kennenlernen und zunehmend den beson-

deren Bedürfnissen der Klinik gerecht werden. Andreas Reifenrath hat seine berufliche Ausbildung ab 1992 im ElisabethKrankenhaus Neuwied absolviert und war zuletzt von 2003 bis Ende 2006 als Oberarzt der Nephrologie tätig. Von Januar 2007 bis März 2009 arbeitete er in einer nephrologischen Schwerpunktpraxis, bevor er im Juni 2009 die Weiterbildung Arbeitsmedizin/ Betriebsmedizin beim AMD TÜV-Rheinland begonnen hat. π Forum | 17

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kurzmeldungen.

Information, Rat und Raum für Eltern

08 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Das gemeinsame Interesse an Unterstützungsmöglichkeiten für psychisch kranke Eltern führte zu der Idee, in Kooperation (RMFJugendamt) ein Modellprojekt für ein Elternkompetenztraining ins Leben zu rufen. Die psychische Erkrankung mit all ihren Auswirkungen auf das Familiensystem bedarf niedrigschwelliger Unterstützungsmöglich-

keiten für Betroffene. Es ist das erste und einzige Projekt dieser Art in unserem kommunalen Bereich für psychisch kranke Eltern mit der Besonderheit der interdisziplinären Zusammenarbeit. Das Projekt beinhaltet zwei Zielvorgaben: Erstens die praktische Unterstützung für Betroffene, und zweitens die vorhandene Vernetzung zu intensivieren und die Kooperation der Hilfesysteme fördern. Am Modellprojekt beteiligt sind Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) Ingrid Klee (RMF), Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) Manuela Gesell (Jugendamt Andernach) Dipl.-Pädagogin Anja Kwade (Haus der Familie Andernach) und Dagmar Neuhaus, Studentin der sozialen Arbeit FH Koblenz. Das Elternkompetenztraining findet wöchentlich statt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ingrid Klee, Tel.: (0 26 32) 4 07-52 53. π

Brandschaden wurde verhindert 10 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Ω Durch schnelles und umsichtiges Eingreifen der beiden Pflegekräfte, Thomas Pfannebecker und Andreas Pfaff, konnte am 4. Oktober im Sozialraum des Hauses Jakobsberg der Rheinhessen-Fachklinik Alzey ein größerer Schaden infolge eines Brandes vermieden werden. Das Direktorium dankt den Mitarbeitern für Ihr beherztes Eingreifen. π

Smiley 10 | 2010 RheinMosel-Fachklinik Ω Seit Ende Oktober verfügt die Rhein-Mosel-Fachklinik über eine Geschwindigkeitsmesstafel. Das System wurde auf dem Weg zwischen der Krankenpflegeschule und der Rhein-Mosel-Akademie installiert und stellt einen weiteren Baustein im Konzept zur sicheren Gestaltung der innerbetrieblichen Wege dar. Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb des Klinikgeländes beträgt 20 km/h und die Messanlage bewertet die Einhaltung dieser Geschwindigkeit mit einem lachenden und das Überschreiten mit einem weinenden »Smiley«. Die bisherige Auswertung der Daten zeigt, dass 80% der Fahrer den lachenden »Smiley« noch nicht gesehen haben können. Die Messanlage wurde an einem Standort installiert, der aufgrund der nachfolgenden Kurve und einer »Rechts vor Links« Kreuzung ein hohes Gefahrenpotential beinhaltet. Ziel dieser Maßnahme ist, mit der Rückkopplung der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit den Gefahrenpunkt ins Bewusstsein zu rücken und damit zu entschärfen. π

Basar

1. Gesundheits- und Selbsthilfetag in Alzey

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Bei strahlendem Sonnenschein fand am 4. September im Rahmen des Alzeyer Stadtfestes der 1. Gesundheits- und Selbsthilfetag in der St. Georgenstraße in Alzey statt. Neben der 18 | Forum 02/2010

Rheinhessen-Fachklinik Alzey nutzten zahlreiche weitere Anbieter an 35 Ständen die Gelegenheit, über ihre vielfältigen Angebote zu informieren. Die Besucher hatten u.a. die Möglichkeit, ihren Blutdruck und ihre Blutfettwerte messen zu lassen, erste Kontakte zu Leistungsanbietern zu knüpfen oder sich über das gesamte Spektrum der Gesundheits- und Selbsthilfeangebote der Stadt Alzey zu informieren. Landrat Ernst-Walter Görisch, der zugleich Schirmherr des 1. Gesundheits- und Selbsthilfetages war, zeigte sich sehr zufrieden über die Veranstaltung, über die große Beteiligung der Leistungsanbieter sowie über den Andrang und die Nachfrage seitens der Besucher. π

11 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am Donnerstag, 25. November, fand der traditionelle Weihnachtsbasar der Ergotherapie statt. Zahlreichen Besucherinnen und Besuchern wurde ein vielfältiges Angebot weihnachtlicher Dekorationen, liebevoll gestalteter Holz- und Textilarbeiten u.v.m. geboten. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. π

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persönlich.

M Frank Voss Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach

Seit dem 1. Juli 2010 hat Frank Voss die Assistenz von Rita Lorse in der Pflegedirektion der Rhein-Mosel-Fachklinik übernommen. In dieser Funktion arbeitet Frank Voss mitverantwortlich in enger Abstimmung und Absprache mit Rita Lorse sowohl aufgaben- als auch projektbezogen im Bereich von Mitarbeiterführung, Personalentwicklung und Beteiligung an wirtschaftlichen Aspekten der Betriebsführung der Einrichtung. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit sind die Projekte Einführung des DVgestützten Pflegeprozesses, Pflegeorganisation (multiprofessionelle Zusammenarbeit, Einführung einer personenbezogenen Bezugssystematik und Prozessoptimierung) und die Umsetzung des neuen Entgeltsystems in der Psychiatrie im Sinne von tagesbezogen Fallpauschalen. Die Tätigkeit in der Pflegedirektion ist für ihn eine logische Konsequenz seiner bisherigen beruflichen Sozialisation im Landeskrankenhaus (AöR). Die ersten Wochen empfand er als äußerst spannend und ereignisreich. Die kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Rita Lorse und den Kolleginnen und Kollegen der Pflegedirektion sind aus seiner Erfahrung gelebte und erlebbare Realität. Aus Andernach stammend entschied Frank Voss sich nach Abschluss der Berufsfachschule Wirtschaft zunächst für

eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Obwohl ihm schon im Verlauf der Ausbildung klar wurde, dass ihn dieser Beruf nicht bis zur Rente begleiten würde schloss er die Ausbildung ab. Durch eine glückliche Fügung wurde er im Rahmen seines Zivildienstes auf der Pflegestation eines Altenpflegeheims eingesetzt. Hier kam er das erste Mal mit dem Berufsbild Pflege in Kontakt und sammelte viele positive und motivierende Erfahrungen. Diese führten dazu, dass er im Anschluss eine Ausbildung zum Krankenpfleger an der damaligen Landesnervenklinik Andernach absolvierte, in deren Verlauf sein immer noch andauerndes Interesse für den Fachbereich Psychiatrie geweckt wurde. Nach Abschluss der Ausbildung war er von 1997 – 1998 in der Akutpsychiatrie tätig. Danach wechselte er in die forensische Psychiatrie der Klinik Nette-Gut. Durch die Erfahrungen in der Akutpsychiatrie und Forensik ergab sich für Frank Voss sehr schnell die fachliche Notwendigkeit der konsequenten Fortund Weiterbildung. Von 1999 bis 2001 nahm er an der sozialtherapeutischen Weiterbildung zu Fachkraft im Maßregelvollzug beim Institut IFOBS in Bielefeld, in Kooperation mit der FH-Bielefeld teil. Da er hauptsächlich in die Betreuung persönlichkeitsgestörter Straftäter eingebunden war, kamen weitere längerfristige Seminare zu den Themenbereichen Kriminologie, Persönlichkeitsstörungen

und sexuelle Devianzen hinzu. Ab 2003 folgten die Teilnahme am Führungskolleg an der Rhein-Mosel-Akademie und 2007 eine Weiterbildung zum Praxisanleiter. Zurzeit befindet er sich noch in einem Berufbegleitenden Studiengang für Medizinalfachberufe mit dem Schwerpunkt Management. Parallel dazu entwickelten sich zwei weitere Interessensgebiete. Ab Ende 2002 war er als Stationsleiter einer hochgesicherten Station für persönlichkeitsgestörte Patienten in der Klinik Nette-Gut eingesetzt. Ebenfalls ab 2002 startet er seine Tätigkeit als Dozent für forensischpsychiatrische Themen, zunächst in der Rhein-Mosel-Akademie. Später folgten weitere externe Dozenten- und Vortragstätigkeiten und erste Veröffentlichungen von Fachartikeln. Ende 2005 wechselte er mit einem Stellenanteil von 60% als pflegepädagogischer Mitarbeiter in die Rhein-Mosel-Akademie und übernahm dort u.a. die Kursleitung der psychiatrischen Fachweiterbildung. Ab 2008 nahm er mit 40% Stellenanteil die Tätigkeit als Pflegeexperte in der Rhein-Mosel-Fachklinik war. Besonders positiv erlebt Frank Voss, dass sowohl seine Führungserfahrung als auch seine Erfahrungswerte aus dem Bereich Fort- und Weiterbildung mit in die neue Tätigkeit einfließen können. Hinzu kommt ein hohes Maß an direkter Mitgestaltung an wesentlichen und grundsätzlichen Prozessen. Als wesentliche Ziele seiner Tätigkeit beschreibt er vor allem die notwendige Präsenz und enge Anbindung an die Kollegen im Pflegedienst bei der Begleitung und gemeinsamen Umsetzung von aktuellen und zukünftigen Projekten sowie die inhaltliche Gestaltung von psychiatrischer Pflege an der Rhein-Mosel-Fachklinik. Privat lebt Frank Voss mit seiner Frau und seinem 4-jährigen Sohn in Andernach, den Hauptteil seiner Freizeit verbringt er mit dem Schlagzeugspiel. π

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news.

Rheinhessen-Fachklinik Alzey hat die zentrale Wärmeerzeugung der Klinik umweltfreundlich modernisiert

Nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz

Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß bei seiner Begrüßungsansprache

Zur Veranstaltung anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage der Rheinhessen-Fachklinik Alzey konnte Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), zahlreiche Mitarbeiter und Gäste, darunter Umweltministerin Margit Conrad und Gesundheitsministerin Malu Dreyer, im Betriebsrestaurant der Klinik begrüßen.

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Die Ministerinnen Malu Dreyer und Margit Conrad nahmen an der Veranstaltung anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage teil.

Im März 2009 hat die RheinhessenFachklinik mit der Modernisierung ihrer zentralen Wärmeerzeugung und ihres kompletten Nahwärmenetzes im gesamten Klinikgelände begonnen. Neben der Sanierung des sieben Kilometer langen Nahwärmenetzes auf dem weit verzweigten Klinikgelände wurden ein Holzpelletkessel, neue Gasbrennwertkessel und ein Blockheizkraftwerk installiert. Der Holzpelletkessel deckt zu rund 80 Prozent den zukünftigen Wärmebedarf der Klinik ab. Zum Teil wurden Anlagen ersetzt, die noch aus der Gründerzeit der Klinik von vor über 100 Jahren stammten. »Diese Anlagen waren natürlich bei weitem nicht mehr zeitgemäß«, stellte Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache fest. »Durch die jetzt abgeschlossene Sanierung ist es uns gelungen, den CO-2-Ausstoß um rund 80% zu senken und so einen nachhaltigen Beitrag zum

Klimaschutz und zur Schonung der Ressourcen zu leisten. Gleichzeitig haben wir die Energieeffizienz verbessern und damit die jährlichen Energiekosten für die Klinik deutlich reduzieren können – Umweltschutz rechnet sich.« Die Wärmeerzeugung erfolgt nun mittels Pellets, die überwiegend aus Holz oder Sägenebenprodukten hergestellt werden. Diese Form der Energiegewinnung ist nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern stärkt auch – anders als bei Öl oder Gas – die regionale Wirtschaft. Die moderne Technik wurde harmonisch integriert in das denkmalgeschützte Gebäude der Heizzentrale der Klinik. Damit ist es gelungen, den Denkmalschutz zu würdigen und gleichzeitig einen zeitgemäßen Energiestandard zu sichern. 5,5 Millionen Euro hat die Rheinhessen-

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Fachklinik Alzey in diese Maßnahmen investiert, finanziell unterstützt im Rahmen des Energieeffizienzförderprogrammes des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums. Die Förderung des Landes aus diesem Programm beträgt eine halbe Million Euro. »Das Förderprogramm zielt darauf ab, durch die Verbindung von hocheffizientem Wärmestandard mit dem Einsatz erneuerbarer Energien unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu werden«, hob Umweltministerin Margit Conrad hervor. »Ich freue mich, dass mit der Rheinhessen-Fachklinik ein großes Krankenhaus neben der qualifizierten Behandlung der Patientinnen und Patienten auch im Bereich des Umweltschutzes eine Vorbildfunktion einnimmt.« Dies bestätigte auch Ministerin Malu

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Gäste die neuen Anlagen besichtigen und von Dipl.-Ingenieur Oliver Durstberger von der Fa. Entec detaillierte Erläuterungen zur modernen Technik erhalten.

Dreyer: »In der Regel komme ich in meiner Eigenschaft als Gesundheitsministerin in die Rheinhessen-Fachklinik und kenne die Klinik seit langem als ein höchst innovatives Unternehmen. Heute bin ich vor allem als Arbeitsministerin hier, denn die Gesundheitswirtschaft ist ein kontinuierlich wachsender Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Deshalb begrüße ich alle Maßnahmen, welche die wirtschaftliche Kraft der Klinik als größter Arbeitgeber in der Region stärken und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind sowohl umwelt- als auch arbeitsmarktpolitisch von hoher Bedeutung.« π

kurzmeldungen.

Zertifikat für Stroke-Unit

09 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am 30. September wurde die Schlaganfalleinheit der

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach extern durch die Auditoren Prof. Dr. med. Lowitzsch und Herrn Auner visitiert. Nach der eingehenden Visitation wurde von Prof. Dr. Lowitzsch ausdrücklich die Empfehlung zur Zertifizierung der Schlaganfalleinheit ausgesprochen. Die Geschäftsführung des Landeskrankenhauses (AöR) und das Direktorium der Rhein-Mosel-Fachklinik gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der StrokeUnit sowie allen mitwirkenden Abteilungen und danken für die kompetente und qualitativ hochwertige Vorbereitung und Begleitung. π

Krankenpflegeexamen bestanden

09 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am 6. September fanden die letzten Prüfungen für das Krankenpflegeexamen in der Krankenpflegeschule der Rhein Mosel Fachklinik

statt. Die Pflegedirektion und die Mitarbeiter der Krankenpflegeschule freuten sich über die guten Ergebnisse und wünschen den zukünftigen examinierten Pflegekräften alles Gute für den weiteren Weg. Das Krankenpflegeexamen haben bestanden: Julia Domanski, Melanie Chlupka, Christophe Conrad von Heydendorff, Christiane Zimmermann, Elisabeth Funk, Patrick Ermantraut, Daniel Esser, Alexander Gaponow, Stefanie Gipp, Shirley Yvonne Herrlich, Arthur Hübner, Carina Mallmann, Sabine Schlich, Lillian Schmitz, Christina Sprung, Fabrice Weiler und Liane Wolfin. π

Sommerfest in Klinik Nette-Gut

08 | 2010 Klinik Nette-Gut Ω Am 26. August haben die stationsübergreifenden Therapien der Klinik Nette-Gut für die Patientinnen und Patienten ein Sommerfest mit überwiegend sportlichen Angeboten organisiert. Wenn auch die Wolken an diesem Tag nicht den Blick auf die Sonne freigeben wollten, so blieb es doch bei angenehmen Tempe-

raturen trocken. Den Auftakt des Festes machte die Trommelgruppe der Musiktherapie mit Frau Spence. Nach einer Ansprache durch das Direktorium, vertreten durch Pflegedirektor Werner Stuckmann, folgten weitere musikalische Beiträge (Livegesang zweier Patientinnen, Heimatlieder mit Mundharmonika sowie die Gruppe »Just B« der Musiktherapie). Das Spiel- und Sportangebot (u.a. Unihoc, Tennis, Slackline, Schach, kognitive Übungen) fand genauso Anklang wie die leckeren Kuchen, welche von Patienten mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebacken wurden sowie der Eiswagen, der am Nachmittag ins Gelände kam. Alles in Allem war es ein gelungener Tag mit sehr angenehmer Atmosphäre für alle Beteiligten. π Forum | 21

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Depression kann jeden treffen

Regionales »Bündnis gegen Depression Rhein-Ahr-Wied«

In der vergangenen Ausgabe unserer »Aktuellen Befunde« haben wir Sie bereits informiert über die Absicht, ein regionales Bündnis gegen Depression ins Leben zu rufen. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach haben die Psychiatriekoordinatoren der Stadt Koblenz und der Kreise Mayen-Koblenz, Neuwied und Ahrweiler gemeinsam mit den Chefärzten Dr. Elsner (Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach), Dr. Balzer (Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig), Prof. Dr. Degenhardt (St. Antonius-Krankenhaus Waldbreitbach) und Dr. Smolenski (Dr. von Ehrenwall´sche Klinik in Bad NeuenahrAhrweiler) das »Bündnis gegen Depression Rhein-Ahr-Wied« gegründet. Das wesentliche Ziel der Bündnismitglieder ist es, möglichst vielen Menschen in der Region mehr Wissen über Depressionen zu vermitteln. Obwohl die Krankheit gut behandelbar ist, erhalten viele depressive Menschen keine ausreichende Therapie, weil sie ihre Beschwerden nicht richtig deuten können, zu wenig über die Behandlungsangebote wissen und deshalb 22 | Forum 02/2010

Im Rahmen der Veranstaltung im Kreishaus Koblenz berichtete eine Betroffene im Gespräch mit Dr. Stefan Elsner über ihre Erkrankung.

den Gang zur Ärztin, zum Arzt oder zur Therapeutin bzw. zum Therapeuten scheuen. Die Informationsvermittlung des Bündnisses gegen Depression soll dazu beitragen, diesen Zustand zu verändern. Als erste Maßnahme hat das Bündnis am 6. Oktober zu drei zeitgleich angesetzten Veranstaltungen mit dem Titel »Wege aus der Depression« in Bad NeuenahrAhrweiler, Koblenz und Neuwied für alle Betroffenen, Angehörigen und interessierten Laien eingeladen. Alle drei Veranstaltungen trafen auf eine hohe Resonanz. Im Großen Saal der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz informierten Dr. Stefan Elsner, Dr. Bernd Balzer und Dipl.-Psychologe Andreas

Gilcher über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung, eine Betroffene berichtete von ihrem Umgang mit der Depression. Im Anschluss ergab sich eine angeregte Diskussion zwischen Fachleuten, Betroffenen und den rund 80 Teilnehmenden. Auch die lokale Presse berichtete ausführlich zum Thema »Depression« und speziell über diese Veranstaltung. Das »Bündnis gegen Depression RheinAhr-Wied« plant für das kommende Jahr 2011 weitere Initiativen in diese Richtung. Wer mehr über die »Bündnis«-Arbeit wissen oder sie unterstützen will, kann sich jederzeit an Dr. Stefan Elsner, Tel.: (0 26 32) 4 07-54 96, [email protected], wenden. π

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Rhein-Mosel-Akademie startet E-Learning-Module

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Bündnisse gegen Depression in Rheinland-Pfalz Noch immer erkennen viele Menschen eine Depression nicht als Krankheit an. Dabei hat eine depressive Erkrankung für die Betroffenen und ihr Umfeld schwerwiegende Folgen und führt zu beträchtlichen Einschränkungen der Lebensqualität und der Teilhabe am täglichen Leben. Als Sozialministerin in RheinlandPfalz ist es mir ein großes Anliegen, depressiv erkrankten Menschen und ihren Angehörigen zu helfen und dazu beizutragen, dass sich ihre Situation nachhaltig verbessert. Alle Bürgerinnen und Bürger von Rheinland-Pfalz sollen Depression als Krankheit verstehen, die jeden treffen kann und kein Zeichen persönlicher Schuld oder Schwäche ist. Sie sollen die Hilfsangebote vor Ort kennen und frühzeitig nutzen können. Denn schon jetzt existieren in Rheinland-Pfalz regionale Kooperationen und vielfältige Angebote zum Thema Depression. Diese Kooperationen und Zusammenschlüsse möchte ich weiter fördern. Daher habe ich die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) beauftragt, den Aufbau regionaler Bündnisse anzuregen und zu unterstützen.

Malu Dreyer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz

Text: Sigrun Lauermann | Projektleitung E-Learning und Stv. Leiterin der Rhein-MoselAkademie bereits jetzt möchte ich Sie über eine weitreichende Änderung im neuen Jahr informieren. Ab 2011 wird es im Landeskrankenhaus (AöR) möglich sein, mit Hilfe von E-Learning auf dem aktuellen Wissenstand zu bleiben oder neue Inhalte zu lernen. Sie ahnen es schon: Wieder kommt etwas Neues auf Sie zu und ganz sicher wird es ein paar »Kinderkrankheiten« bei der Umstellung geben. Aber Sie können sicher sein: Wir haben bei der Auswahl und Zusammenstellung der neuen Angebote den Nutzen für die Mitarbeiter absolut in den Vordergrund gestellt: Bald können Sie die Inhalte lernen, wann und wo Sie wollen, Hauptsache eine Datenleitung steht zur Verfügung. Die Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) und die einzelnen Bereiche sind inzwischen so gut vernetzt, dass Sie unabhängig und selbst gesteuert auf Lerninhalte zuzugreifen können und Ihnen die richtigen Informationen aktuell und zur rechten Zeit zur Verfügung stehen. In Zeiten, in denen Sie ausreichend Ruhe und Konzentration zum Lernen finden, melden Sie sich auf einfache Weise an und können jederzeit die Lernarbeit beginnen oder fortsetzen. Aber mehr noch: Lernen wird Ihnen

als Mitarbeiter / Mitarbeiterin im Landeskrankenhaus (AöR) in Zukunft überall möglich sein, am Arbeitsplatz in der Klinik, am eigenen PC zu Hause oder am Notebook unterwegs. Zur Anrechnung der Arbeitzeit wird verfahren nach dem Prinzip: »Lernzeit = Arbeitszeit«, so dass Ihnen die vorgesehenen Lernzeiten als Arbeitszeit anerkannt werden. Auch die E-Learning Angebote werden akkreditiert/zertifiziert und so werden Sie damit auch wie gewohnt Fortbildungspunkte sammeln können. Im ersten Schritt ist geplant, die Pflichtveranstaltung »Hygiene« als E-Learningprogramm anzubieten. Danach sollen die Veranstaltungen Brandschutz und Arbeitssicherheit in Angebot aufgenommen werden. Keinesfalls sollen mit der Einführung von E-Learning jedoch alle Präsenzseminare abgeschafft werden. Im Gegenteil, durch die Kombination bewährter Methoden mit neuen Möglichkeiten, soll eine bessere Qualität erreicht werden. Sie dürfen sich weiterhin auf einen Besuch bei der Rhein-Mosel-Akademie freuen. Selbstverständlich werden Sie bei der Nutzung der E-Learning-Angebote Unterstützung erhalten. Wir glauben jedoch, dass sie leicht zu bedienen sind, dass dies sogar Spaß macht und dass Sie sich ganz schnell daran gewöhnen werden, auch wenn der Computer für Sie immer noch nicht das Lieblingsgerät ist. Wir sind gespannt und hoffen auf viele Rückmeldungen dazu! π Forum | 23

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Augenblicke Winterliche Impressionen aus der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und der RheinMosel-Fachklinik Andernach. π

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persönlich.

M Lilly Ramich Landeskrankenhaus (AöR) Am 1. April 2010 nahm Lilly Ramich ihre Tätigkeit als Facility Managerin im Landeskrankenhaus auf. Lilly Ramich, von Hause aus Architektin, bringt mehrjährige Erfahrung im Bereich Facility Management im öffentlichen Immobiliensektor mit. Vor ihrem Wechsel zum Landeskrankenhaus war sie fünf Jahre bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, zuletzt als Teamleiterin, tätig und verantwortlich für die Steuerung sämtlicher FM-Prozesse und Bauherrentätigkeit für die Liegenschaft Kurfürstliches Schloss Koblenz. In der Datenaufnahme wird Lilly Ramich durch die Mitarbeit von Katharina Trinkenschuh unterstützt, die bereits seit einigen Jahren in der Rhein-MoselFachklinik tätig ist.

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Das zurzeit ehrgeizigste Projekt ist die Einführung des Störmeldewesens. Zukünftig können auftretende Störungen und Schäden an Gebäuden und ihrer Infrastruktur landeskrankenhausweit einfach per Mausklick von jedem beliebigen PC aus gemeldet werden. Die Weiterleitung an den entsprechenden Bearbeiter in der Werkstatt erfolgt automatisch. Die Meldung wird bis zur Erledigung mit einer eindeutigen Bearbeitungsnummer im System geführt – damit ist es möglich, den Bearbeitungsstand der Störung jederzeit abzufragen. Der jeweilige Service-Mitarbeiter kann von unterwegs die nächsten Aufträge in Angriff nehmen, ohne zuvor in die Werkstatt zurückkehren zu müssen. Erste Erfolge konnte dieses Projekt schon in zahlreichen Stationen der Rhein-Mosel-Fachklinik verbuchen, die bereits an das entsprechende Software-Modul angeschlossen wurden. Ein weiteres geplantes Projekt ist die Durchführung eines Vertragscontrollings sämtlicher FM-relevanten Service- und Dienstleistungsverträge mit dem Ziel der Optimierung und Vereinheitlichung der Verträge. Im Anschluss sollen die geprüften Verträge ins CAFM-Programm integriert werden. Auch die Ergänzung der vorhandenen Standort- und Gebäudestrukturen im CAFM-Programm durch wichtige gebäude- und prozessrelevante Daten (wie

z.B. EDV, Telefone, Kopierer, brandschutztechnische Anlagen und Einrichtungen, Wärmeerzeugungsanlagen, Schließanlage, Abbildung der Unternehmensstruktur, interne Kostenverrechnung …) wird noch viel Zeit beanspruchen. Zielsetzung all dieser Vorgänge und Teilprojekte ist die transparente Darstellung sämtlicher kostenrelevanten Vorgänge rund um die Gebäude und ihrer Anlagen im CAFM-Programm. Diese Daten können daraufhin als Entscheidungsgrundlage für erforderliche Innovationen innerhalb des Unternehmens genutzt werden. »Bis alle Daten gepflegt und nutzbar gemacht worden sind ist es noch ein weiter Weg, aber es macht mir besondere Freude zu sehen, dass die Einführung des Facility Managements im Landeskrankenhaus von allen Seiten Unterstützung erfährt und man die Fortschritte gespannt und neugierig verfolgt,« sagt Lilly Ramich. π

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Vorstellung des Facility Managements – oder

Landkreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz

… was ist Facility Management

Neue Psychiatrie-

eigentlich?

koordinatorin

Text: Lilly Ramich Hinter dem klangvollen neudeutschen Namen steht eine international etablierte Managementdisziplin, die in Industrie und Dienstleistungswirtschaft seit Anfang der 90er Jahre die internen Dienste der Unternehmen optimiert und verändert. Facility Management (FM) umfasst die Analyse, Dokumentation und Optimierung aller kostenrelevanten Vorgänge rund um Gebäude und ihrer Anlagen (facilities) unter besonderer Berücksichtigung vom Arbeitsplatz der Nutzer. Die hierdurch erreichte Kostentransparenz bietet Anreiz für einen sparsamen Umgang mit der Ressource Immobilie. Es geht hierbei jedoch nicht allein um kurzfristige Kostenreduzierung, sondern um die Schaffung günstiger Voraussetzungen für erforderliche Innovationen zur Erhöhung der Werthaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Gebäudenutzung. Das Management erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie, von der ersten Entwurfszeichnung des Architekten bis hin zum Abriss. Gerade die Bewirtschaftung von Liegenschaften der öffentlichen Hand stellt in Umfang und Komplexität besondere Herausforderungen. Noch vor wenigen Jahren war FM nur wenigen Experten vertraut. Diese Situation hat sich grundlegend verändert und die Professionalisierung schreitet auch hier seit Jahren voran, da immer deutlicher wahrgenom-

men wird, dass durch die Nutzung von Gebäuden Kosten anfallen (Energiekosten, Wartung und Instandsetzung technischer Ablagen, Gebäudeunterhalt, Gebäudereinigung …), die über die Jahre betrachtet, die Baukosten bei weitem übersteigen. Der Facility Manger nimmt eine koordinierende Rolle im Unternehmen ein und steuert die Bewirtschaftung von Gebäuden und Anlagen interdisziplinär und abteilungsübergreifend. Das Werkzeug des Facility Managers und aller Mitarbeiter, die im Bereich FM angesiedelt sind, ist ein CAFM-Computerprogramm (CAFM= Computer-aided facility management, zu deutsch: Computer-unterstützes Facility Management). Hier werden sämtliche Informationen zu den Gebäuden und deren Anlagen, sowohl in einer Datenbank als auch grafisch erfasst. Die Software ermöglicht es, sich am Bildschirm durch einzelne Liegenschaften, Gebäude und Räume zu bewegen. Hier können alle wichtigen Informationen abgerufen werden. Es lassen sich Bedingungen analysieren und Bestände oder Verbrauchsdaten überprüfen. Auch Aussagen über die Störanfälligkeit und die entstandenen Kosten einzelner Gebäudeteile, Räume oder Anlagen können abgerufen und transparent gemacht werden. π

Andrea Bayer ist neue Psychiatriekoordinatorin für den Landkreis MayenKoblenz und die Stadt Koblenz. Die Aufgabe, Hilfen für psychisch kranke und behinderte Menschen zu planen und zu koordinieren, hat sie im Mai 2010 übernommen. Besonderen Wert will Andrea Bayer auf die Zusammenarbeit mit allen Ebenen der Gemeindenahen Psychiatrie und der Verwaltung legen. Seit 1992 ist die 40-jährige in verschiedenen Bereichen bei der Kreisverwaltung tätig gewesen, zuletzt im Referat »Personal«. »Die neue Aufgabe ist für mich eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle«, so Andrea Bayer. Da der persönliche Kontakt zu den Anbietern der psychiatrischen Hilfen für die Arbeit unerlässlich ist, hat sie in den vergangenen Monaten die verschiedenen Einrichtungen und Anbieter besucht, um sich vor Ort ein Bild zu machen. »Besonders wichtig sind die Kontakte zu den Betroffen selbst sowie deren Angehörigen. Diesen gilt es herzustellen und zu pflegen.« Den Ausgleich zum Berufsalltag findet die Urmitzerin bei einem guten Buch, beim Wandern oder auf Reisen gemeinsam mit ihrem Mann. π

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reportage.

»Ein Tag ... « in der Glantal-Klinik Meisenheim

Ein Beitrag von Wolfgang Willenberg | [email protected]

»Ich weiß, dass dies ein altes Gebäude mit einigen Mängeln ist, aber diese Unzulänglichkeiten werden durch die sehr, sehr gute Behandlung aufgefangen«, sagt Herr S. und fragt immer wieder nach, ob man ihn verstehen kann. Er wurde mit Verdacht auf ParkinsonErkrankung in der Glantal-Klinik Meisenheim akut aufgenommen und ist jetzt zur Reha-Behandlung hier. »Meine Stimme war sehr schwach, hat sich aber im Laufe der Behandlung deutlich verbessert«, freut er sich. Herr S. ist 82 Jahre alt und hat sich ganz bewusst dafür entschieden, zur Rehabilitation in die Glantal-Klinik zu gehen. Mit seinen Anwendungen, von der Krankengymnastik über indikationsspezifische Gruppenbis zur logopädischen Einzelbehandlung, ist er sehr zufrieden, »und das Essen ist auch gut«, fügt er hinzu. Die Glantal-Klinik Meisenheim verfügt 28 | Forum 02/2010

auf dem Liebfrauenberg über 65 Betten für die neurologische Akutbehandlung, davon vier Betten auf der zertifizierten Stroke Unit. Auf der Abteilung Neurologische Rehabilitation bietet die Klinik 30 Betten für neurologische Rehabilitationsleistungen der Phasen C und D an. Auf der Neurologischen Akutabteilung steht am heutigen Vormittag zunächst die Grundversorgung der Patienten im Vordergrund, d.h. waschen, anziehen, mobilisieren, Frühstück verteilen, Vitalzeichenkontrolle und die Begleitung der Patienten zu Diagnostik und Therapie. Im Anschluss muss die Visite ausgearbeitet werden, die heute von Assistenzärztin Gisela Neubauer durchgeführt wurde. Sie ist seit zwei Jahren in der Glantal-Klinik tätig, um Fachärztin für Neurologie zu werden. Aus privaten Gründen wollte sie ihre Weiterbildung in Rheinland-Pfalz absolvieren und hat sich damals zunächst an der Rheinhessen-Fachklinik Alzey beworben. Da zu diesem Zeitpunkt alle Stellen in Alzey besetzt waren, wurde sie auf die Glantal-Klinik hingewiesen. »Ich habe meinen Entschluss, hier anzufangen, nie bereut«, sagt Gisela Neubauer. »Die Arbeitsatmosphäre ist ausgesprochen gut, ich habe hier einen persönlichen Mentor und fühle mich in einem kleineren, überschaubaren Haus wie diesem sehr wohl.«

Diese persönliche Einschätzung deckt sich mit den Ergebnissen einer Umfrage zur »Evaluation der medizinischen Weiterbildung«, die im Jahr 2009 von Bundes- und Landesärztekammern durchgeführt wurde. Mit dieser Evaluation wollten die Ärztekammern Stärken und Schwächen des ärztlichen Weiterbildungssystems aufzeigen. Die GlantalKlinik Meisenheim hat mit ihrer Weiterbildungsstätte an der Befragung teilgenommen und in den Bereichen Fachkompetenz, Lernkultur, Führungskultur und Entscheidungskultur im Vergleich mit den übrigen beteiligten Kliniken auf Bundes- und Landesebene überdurchschnittlich gute Beurteilungen erhalten. Die Station Neuro 1 ist heute mit 22 Patienten belegt, auf der Stroke-Unit befindet sich zur Zeit ein Patient. »Das kann sich bis heute abend schon wieder geändert haben«, sagt Tanja Weber. »Akute Notfälle sind natürlich nicht planbar.« Tanja Weber ist Stationsleitung auf der Neurologischen Akutabteilung und darüber hinaus Mitglied in verschiedenen Arbeitskreisen wie dem »Prozessteam Pflege«, in dem die pflegerische Dokumentation im Krankenhausinformationssystem und der DV-gestützte Pflegeprozess weiterentwickelt werden, oder der »Nanda-Arbeitsgruppe«, die Standard-Pflegepläne für die häufigsten Krankheitsbil-

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der in der Neurologie entworfen hat und dies jetzt auch für die Innere Medizin und Chirurgie in Angriff nehmen will. Darüber hinaus arbeitet sie mit im »Netzwerk Pflege«, in dem Sozialstationen, Pflegeheime und Kliniken der Region zusammengeschlossen sind. Das »Netzwerk Pflege« hat im April dieses Jahres den gemeinsamen Tag der Pflege organisiert, zu dem viele Interessierte in die Glantal-Klinik kamen. Seit 1995 ist Tanja Weber in der Glantal-Klinik tätig. Wie fällt bei ihr der Vergleich der damaligen mit der heutigen Zeit aus? »Alles ist wesentlich schnelllebiger geworden«, stellt sie fest. »Die Liegedauer der Patienten ist heute deutlich niedriger als in den neunziger Jahren und es finden viel mehr Reha-Maßnahmen statt. Dabei mussten sich die Ärzte noch bis vor wenigen Jahren selbst um alle Formalitäten zur Beantragung von Rehabilitationsleistungen für ihre Patienten kümmern, heute haben wir dazu mit

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Frau Partenheimer einen eigenen Sozialdienst.« Der Sozialdienst wurde mit der Eröffnung der Abteilung Neurologische Rehabilitation in der Glantal-Klinik im Jahr 2004 neu geschaffen. Seitdem kümmert sich Dr. Sabine Partenheimer um die Versorgung der Patienten nach der Entlassung, um die Beratung von Patienten und Angehörigen hinsichtlich der Antragstellungen bei Behörden und Krankenkassen, bei Betreuungen, Vollmachten, Patientenverfügungen und bei AHB Antragstellungen. »Bei den Anschlussheilbehandlungen schwankt die Zahl der Antragstellungen je nach Belegung und Situation zwischen 5 und 15 Anträgen pro Woche«, fasst sie zusammen. Die Patienten auf der Abteilung Neurologische Rehabilitation kommen aus ganz verschiedenen Krankenhäusern in der Region, u.a. dem Westpfalzklinikum Kaiserslautern, dem Klinikum Worms,

der Uniklinik Mainz und natürlich von der Akutabteilung der Glantal-Klinik. Am heutigen Tag ist die Abteilung mit 26 Patienten belegt, davon sind drei gemeinsam mit ihren Ehepartnern in einem Doppelzimmer untergebracht. Die Einbeziehung von Angehörigen während der Rehabilitation bietet die Abteilung für alle Patienten an. Das Angebot der Neurologischen Rehabilitation unter einem Dach mit der Akutneurologie hat sich bis heute sehr bewährt, sagen die Mitarbeiter. Den Patienten stehen damit alle diagnostischen Möglichkeiten des neurologischen Akutkrankenhauses zur Verfügung, so dass einer eventuellen Verschlechterung des Zustandes der Patienten unmittelbar begegnet werden kann, ohne dass die Rehabilitationsmaßnahme unterbrochen werden muss. »Schwieriger wird es, wenn die Patienten auf die Abteilungen Innere Medizin oder Chirurgie verlegt werden müssen. Dann benötigen wir für den Transport hinunter in den Betriebsteil II extra einen Krankenwagen«, erläutern Michaela Fischer und Peter Horbach vom Pflegedienst. »Das wird sich mit dem geplanten Neubau auf dem Liebfrauenberg und der Zusammenlegung aller Abteilungen natürlich ändern.« Wie werden die Planungen für den Neubau der Klinik innerhalb der Mitarbeiterschafft diskutiert? Die Reaktionen auf diese Frage fallen unterschiedlich aus. »Uns nimmt das Tagesgeschäft in so hohem Maß in Anspruch, dass wir über dieses Thema kaum sprechen«, sagt Tanja Weber von der Akutneurologie. »Ich erlebe seit 1989, dass hinter dem Krankenhausstandort Meisenheim ein Fragezeichen steht«, erinnert sich Petra Gulla-Hesse, Mitarbeiterin in Labor und Röntgenabteilung und Personalratsvorsitzende der Klinik. »Genauso wie viele andere Beschäftigte bin ich trotzdem zuversichtlich, dass die Finanzierung des Neubaus erreicht wird und in absehbarer Zeit konkrete Baumaßnahmen beginnen werden. Die Verbundenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Klinik ist bei uns ausgesprochen groß.« Das bestätigt auch Rita Maskell, Stationsassistentin und Krankenschwester auf der Station Neuro II: »Ich habe früher in einem großen Krankenhaus in Hessen gearbeitet. Im Vergleich dazu empfinde Forum | 29

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reportage.

ich die Atmosphäre in einem kleineren Haus wie der Glantal-Klinik persönlicher und familiärer. Ich weiß auch, dass viele Patienten das genauso sehen und sehr gerne hierher kommen.« »Wir freuen uns auf den geplanten Neubau, um dann für unsere Patienten zeitgemäße Unterbringungsbedingungen anbieten zu können«, sagt Harald Köhler, Chefarzt der Neurologischen Rehabilitation. »Heutzutage erwarten die Patienten bei Rehabilitationsmaßnahmen ganz selbstverständlich die Unterbringung in modernen Einzelzimmern.« Die Planungen für den Neubau auf dem Liebfrauenberg sehen über die Zusammenlegung der Versorgungsbereiche Innere Medizin und Chirurgie mit den neurologischen Leistungsangeboten hinaus auch Räumlichkeiten für ein

ambulantes Facharztzentrum vor. Erstmalig werden in der neuen Klinik auch Betten zur interdisziplinären Belegung der Fachbereiche HNO, Urologie und Gynäkologie angeboten werden, zusätzlich sind Räumlichkeiten für die Bereitschaftsdienstzentrale und den Notarztdienst vorgesehen. Im aktuellen Landeskrankenhausplan des Landes Rheinland-Pfalz ist dieses Vorhaben als Pilotprojekt für den ländlichen Raum aufgenommen. Der Landeskrankenhausplan wurde im 30 | Forum 02/2010

Oktober dieses Jahres von Gesundheitsministerin Malu Dreyer der Öffentlichkeit vorgestellt. »Im Vordergrund der Planung steht, die Krankenhäuser in der Fläche zu sichern, damit alle Menschen im Land auch zukünftig ein möglichst wohnortnahes und qualitativ hochwertiges stationäres Angebot zur Verfügung haben«, so die Ministerin. »Der zur Mitte 2011 bevorstehende personelle Wechsel in der chirurgischen Belegarztpraxis ist zwar bedauerlich,

ändert aber nichts daran, dass wir den eingeschlagenen Weg hin zum ›Gesundheitszentrum Glantal‹ konsequent weiter verfolgen werden«, unterstreicht der Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß. »Es war in den letzten zwei Jahren für uns alle ein hartes Stück Arbeit bis zu diesem Punkt zu kommen und ich bin nicht nur zuversichtlich, sondern sicher, dass wir im kommenden Jahr den ersten Spatenstich gemeinsam vollbringen werden.« π

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kurzmeldungen.

»Woche der Demenz« im Landkreis Mayen-Koblenz 09 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Vom 21. September bis zum 8. Oktober fand im Landkreis Mayen-Koblenz die »Woche der Demenz« statt. Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz und beteiligte sich gemeinsam mit anderen Einrichtungen mit zwei besonderen Veranstaltungen zu diesem Thema. Am 22. September referierte Holger Thiel in den Räumen der Geriatrischen Tagesstätte im Personalwohnheim der Rhein-Mosel-Fachklinik für pflegende Angehörige zum Thema »Demenz und Depression«. Mehr als 30 Gäste waren der Einladung gefolgt. Es wurde

deutlich, dass der Titel »Der schmale Grat zwischen Verpflichtung und Selbstfürsorge« die Problemlage trifft; pflegende Angehörige stehen hier in einem Dilemma. Es gelang

dem Referenten, dies anschaulich darzustellen und Perspektiven aufzuzeigen. Am 28. September war Katja Krebs Referentin in der Geriatrischen Tagesstätte. Sie stellte ihre Methode zum Einsatz von speziellen Handpuppen in der Betreuung von demenzkranken Menschen vor und verdeutlichte sehr anschaulich, wie Handpuppen zur Gemütsund Kommunikationsverbesserung bei älteren Menschen eingesetzt werden können. Im Workshop hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, ein Gefühl für die Handhabung mit den Puppen zu entwickeln und in Kleingruppen gegenseitig im Dialog auszuprobieren. π

Tagesstätte Bad Sobernheim informierte 10 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Ω Im Oktober 2010 informierte die Tagesstätte Bad Sobernheim im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen über ihre Angebote. So beteiligte sich die Tagesstätte zum einen mit einem Informationsstand am Sonntag, 24. Oktober, auf dem traditionellen Obst- und Traubenmarkt von Bad Sobernheim. Zum anderen veranstaltete die Tagesstätte selbst nur wenige Tage später, am Freitag, 29. Oktober, ihren mittlerweile 2. »Tag der offenen Tür«. Beide Veranstaltungen waren gut besucht; so nutzten auch der neue Bürgermeister der Stadt

Bad Sobernheim sowie Vertreter ortsansässiger Parteien und Mitarbeiter der Kostenträger die Gelegenheit, die Angebote und Räum-

lichkeiten der Tagesstätte Bad Sobernheim kennenzulernen. Darüber hinaus konnten Kontakte zu anderen Sobernheimer Vereinen geknüpft oder bestehende Kontakte vertieft werden. Besonders hervorzuheben ist als ein Ergebnis dieser öffentlichen Veranstaltungen, dass mit der Werbegemeinschaft Bad Sobernheim ein gemeinsames Projekt vereinbart wurde: So werden die Teilnehmer der Tagesstätte im Rahmen der Ergotherapie den Schmuck für den Sobernheimer Weihnachtsbaum herstellen, der ab dem ersten Advent den Markplatz der Stadt schmückt. π

Jobmesse für Studierende 11|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey | Klinik Nette-Gut | Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Ω Die diesjährige Jobmesse für Studierende und Absolventinnen und Absolventen in Studiengängen des Gesundheits- und Sozialwesens fand am 4. November unter dem Motto: »Studiert! Und dann? – Der Weg geht weiter!« statt. Ausgerichtet wurde die Informationsveranstaltung durch die Katholische Fachhochschule (KFH) Mainz in Kooperation mit der Agentur für Arbeit am Standort der KFH. Arbeitgeber aus den Bereichen Gesundheit & Pflege sowie Soziale Arbeit haben im Rahmen der Veranstaltung

Gelegenheit, über sich selbst und die Tätigkeitsbereiche ihres Unternehmens zu informieren und zu berichten. Die Veranstaltung

soll die Berufsvorbereitung der Studierenden unterstützen und Arbeitgebern die Möglichkeit bieten, ihre Dienstleistungen und Arbeitsplätze zu präsentieren. Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey, die Rhein-Mosel Fachklinik Andernach sowie die Klinik NetteGut beteiligten sich an der Veranstaltung mit einem gemeinsamen Informationsstand. Das Foto zeigt Prof. Dinter (Professor der KFH) sowie den Pflegedirektor und Heimleiter Frank Müller am gemeinsamen Informationsstand mit Isabella Dominikowski (RFK), Claudia Härtel (RFK) sowie Andreas Emmerich (KNG). π Forum | 31

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Alzeyer Frühreha Tag 2010 – Neurologogische Frührehabilitation Phase B

»Focussierte Funktionalität«

Text: Dr. Inge Kelm-Kahl, Rheinhessen-Fachklinik Alzey Über 100 Besucher konnte Dr. Christof Keller, Chefarzt Neurologie und Neurologische Frührehabilitation, gemeinsam mit seinem Team zum traditionellen Frühreha-Tag am 1. September im Festsaal der Rheinhessen-Fachklinik Alzey begrüßen. Inhaltlich wurden Aspekte der »focussierten Funktionalität« auf hohem Niveau interdisziplinär erörtert, die Fachvorträge (OA Kampfner, M. Morcinietz – Physiotherapie, M. Wunderlich – Ergotherapie, S. Weinheimer – Stationsleitung G3, I. Erkrath – Neuropsychologin, I. Krtz – Logopäde, OA Dr. Welschehold – Neurochirurgie Uni Mainz) regten zu einem intensiven Erfahrungsaustausch mit dem Fachpublikum an, insbesondere die instruktiven Videobeiträge wurden vom Auditorium sehr anerkennend gewürdigt. Beim nachmittäglichen Patienten-Forum wurden ehemalige Patienten bei Kaffee und Kuchen begrüßt, die Frühreha-Abteilung konnte besichtigt werden. Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Verlauf der Veranstaltung hoch zufrieden, der nächste Frühreha-Tag in Alzey wird am 14. September 2011 stattfinden.

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Chefarzt Dr. Christoph Keller bei der Eröffnung des diesjährigen Frührehatages.

Nach einem Schlaganfall bestehen bei vielen Patienten zu Beginn der Frühreha noch schwere körperliche und geistige Beeinträchtigungen. Möglichkeiten der gezielten Förderung der gestörten Funktionen durch ein interdisziplinäres Konzept wurden auf dem Frühreha-Tag in Alzey unter der Leitung von Dr. med. Christof Keller (Chefarzt Neurologie, Schlaganfalleinheit und Neurologische Frührehabilitation RFK Alzey) vorgestellt. Damit das Frühreha-Konzept erfolgreich wird, steht ein Angehörigengespräch bei Aufnahme an erster Stelle. Wichtige Punkte der Krankengeschichte, letzte Bildgebung, Abklärung der Betreuung, Patientenverfügung/mutmaßlicher Wille werden geklärt; die aktuelle Prognose und weitere Versorgungsoptionen dargestellt. Das Risiko nosokomialer Infektionen und entsprechende Präventivmaßnahmen

gerade in der ersten Zeit werden erörtert. Im Verlauf bespricht das interdisziplinäre Team die Fortschritte des Patienten in einem wöchentlichen Protokoll und setzt neue Ziele fest. Hygienemaßnahmen in der Frührehabilitation sind so wichtig, dass sie für die weitere Prognose entscheidend sind: Treffen doch Patienten mit schwersten neurologischen Erkrankungen nach meist langem Voraufenthalt auf verschiedenen Intensivstationen zusammen, oft nach Antibiotikatherapie gegen Problemkeime mit der Gefahr der Multiresistenzentwicklung. Wie Daniel Kampfner, Oberarzt der Frühreha-Abteilung in Alzey erläuterte, betrifft dies insbesondere den methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MRSA), E. coli und Klebsillen mit ESBL (Extended Spectrum ß-Lactamase), Clostridien sowie Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). Für eine Infektion mit diesen Bakterien sind ältere Patienten, Diabetiker, Kranke mit Immunsuppression (z.B. Kortisontherapie), mit Schrittmachern/Herzklappen oder mit offenen Wunden prädisponiert; »Zugänge« nach außen wie ein Blasenkatheter, Zentralvenenkatheter oder Tracheostoma stellen ein hohes Risiko für eine nosokomiale Infektion mit den Keimen dar. Dank der Sensibilisierung und Schulung des gesamten für Patientinnen und Patienten verantwortlichen Teams sowie der Angehörigen gemäß Hygienemanagement nach RKI-Empfehlungen hat Händewaschen und Händedesinfektion zur Prävention höchste Priorität (Hände sind Übertragungsfaktor Nr. 1); in den ersten 24 Stunden nach Aufnahme erfolgt die Isolation des Patienten, bis eine mögliche Kontamination mit MRSA – nach mehreren Hautabstrichen – ausgeschlossen ist. Vor Ermittlung des Kontaminationsstatus und bei Nachweis einer Infektion erfolgen sofortige Schutzmaßnahmen wie Isolierung, Handschutz, Schutzkittel, Mundschutz und Haube bis zum negativen Abstrich und Endisolation. Ähnliche Aufmerksamkeit und Präventionsmaßnahmen gelten auf der Frührehastation Clostridium difficile, einem Darmkeim, der ansonsten bei 50% der über 4 Wochen stationären mit Antibiotika vorbehandelten Patienten eine Colitis als nosokomiale Infektion auslöst, im

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Mittel nach 19 Tagen; ist der Zimmernachbar betroffen, verkürzt sich das Intervall auf 3 Tage. Bei jedem 5. Patienten reicht das Absetzen des colitisverursachenden Antibiotikums aus der Vorklinik zum Sistieren der Symptome aus, ansonsten hilft eine bewährte Therapie mit Metronidazol oder Vancomycin. Insbesondere die Aspirationspneumonie – begünstigt durch Verschlucken bei noch ungenügenden Schutzreflexen – ist eine Bedrohung im Frühreha-Bereich; daher erfolgt im Rahmen der »Therapie des facio-oralen Trakts« eine sofortige Befunderhebung bei Aufnahme des Patienten und orale Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz bei (in)direkten Aspirationszeichen. Das Ausmaß der neurogenen Störung (Aspiration von Speichel) kann auch bei schwer beeinträchtigten Patienten nichtinvasiv mit »Bedside«Videoendoskopie belegt werden. Die Ergotherapie erfolgt, so Martina Wunderlich, alltagsbegleitend und interdisziplinär, um die Phasen des Schluckens wieder erlernen zu lassen. Am Anfang des therapeutischen Schlucktrainings steht die Erarbeitung der Sitzhaltung und Kopfkontrolle bei Nahrungsaufnahme, denn »Haltung ist die Basis jeder Bewegung« (Wright 1954). Neben Haltungskontrolle umfasst die Aufgabe der Therapeutin Tonusnormalisierung im gesamten Körper (auch durch Klangmassage zur Entspannung und Verbesserung der Körperwahrnehmung), Stimulation der Speichelsekretion, Förderung von Schutzreflexen, Anbahnen der Kanülenentwöhnung, Atem-Schluck-Koordination und Mundhygiene, bis der Patient wieder unter Aufsicht und später selbständig essen kann. Die Mundhöhle steht im Zentrum der »basalen Stimulation und Aromatherapie« in der Frühreha; handelt es sich doch um die »wahrnehmungsstärkste Körperzone« des Menschen (S. Weinheimer). Frau Weinheimer stellte die im Pflegealltag sorgfältig vorbereitete basale Stimulation als »Begegnung zweier Menschen« vor, die den Patienten unabhängig von seiner körperlichen und geistigen Verfassung ernst nimmt. Die nach Reinigen des Mundes vorgenommene Aromatherapie mit Watteträgern, in Tee, Saft oder Zitrone getaucht, soll anregen, harmoni-

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»Tag der seelischen Gesundheit«

08 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Ein voller Erfolg war der erstmals durchgeführte »Tag der seelischen Gesundheit« in Bingen. Am 18. August wurde, auf Initiative der Kontakt- und Informationsstelle Bingen, einer Einrichtung der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, der Binger Speisemarkt in eine Informationsmesse rund um das Thema des seelischen Wohlbefindens verwandelt. Im Rahmen von 15 Infoständen, mehreren Fachvorträgen, Musik und Unterhaltung, einer Bilderausstellung sowie Lesungen von

Betroffenen wurde sich auf vielseitige Art dem Thema der seelischen Gesundheit gewidmet. Wesentliches Ziel der Veranstaltung war, Schwellenängste abzubauen, die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten und Leistungsanbieter vorzustellen und soziale Perspektiven aufzuzeigen. Zum Abschluss des Tages wurde abends im Binger Kino der Film »BenX« gezeigt, welcher bei den Kinobesuchern zum Nachdenken anregte und einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. π

sieren, Erinnerungen wecken, und die Wachheit positiv beeinflussen (was im Selbstversuch erprobt werden sollte). Körperwahrnehmung und Muskeltonus der Frühreha-Patientinnen und -patienten stellen auch die Basis dar, an denen Physiotherapeuten täglich arbeiten. Körperwahrnehmungsstörungen verursachen in der Übungssituation massiven Stress, der den Patienten am Entspannen hindert; so ist er nicht in der Lage, die avisierten Ziele (z.B. Beinstreckung durch Muskelanspannung) zu erreichen. Diese Voraussetzung muss der Therapeut mit Hilfsmitteln bzw. Hilfspersonen schaffen. z.B. mit Schienen oder Bewegungstrainer, bei Pusher-Symtomatik im Laufband, so dass der Patient sich völlig auf seine Übung konzentrieren kann. Ist das aktuelle Ziel erreicht, werden im therapeutischen Team neue Möglichkeiten erwogen, nach dem Motto »Defizite erkennen, Ressourcen erfassen, individuell angepasst therapieren« (M. Morcinietz).

Häufige kurze, der Aufmerksamkeitsstörung angepasste Termine vermeiden Überforderung bei einer anderen häufigen Störung auf dem Gebiet der Neuropsychologie, dem Hemineglect. Nach rechtsseitigem Hirninfarkt tritt diese Vernachlässigung der linken Körperhälfte häufig und ausgeprägt auf, so die Erfahrung der Neuropsychologin Isabelle Erckrath. Durch die räumlichen Defizite kommt es bei Geh-Versuchen zur PusherSymptomatik (aktives Wegdrücken zur gelähmten Seite), aber auch zu komplexen Aufmerksamkeitsdefiziten. Am schwerwiegendsten ist die Anosognosie, die fehlende Krankheitseinsicht, welche die Motivation zur Therapie erschwert; der Patient ist zu Beginn der Frühreha »noch nicht in der aktuellen Situation angekommen« (Erckrath). Im Fokus der Therapie steht das Einüben alltagsorientierter dosierter Anforderungen zur Förderung von Wahrnehmung und Einsicht, wobei Angehörigen im sozialen Bezugsrahmen helfen können. π Forum | 33

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Unseren Händen können Sie vertrauen

Krankenhaushygiene in den Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR)

Text: Juliane Pett, Dr. Johannes Küpper, Willi Monn Die Krankenhaushygiene gewinnt rasant an Bedeutung im täglichen Ablauf der Patientenversorgung. Die Behandlung der Patienten wird immer häufiger erschwert durch Infektionen, die während des Aufenthaltes im Krankenhaus erworben werden, Oft handelt es sich oft um Erreger, die im Umfeld des Krankenhauses

Dr. Christian Brandt 10 | 2010 Landeskrankenhaus Ω Dr. med. Christian Brandt, Jahrgang 1966, geboren in Bremen, verheiratet, 2 Kinder. Medizinstudium in Freiburg/Br. und Göttingen. Facharztausbildung zum Kinderarzt in Genf und Dresden. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalen Referenzzentrum für Surveillance nosokomialer Infektionen am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité, Universitätsmedizin Berlin. Facharzt für Hygiene seit 2006. Seitdem als Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Klinikum der GoetheUniversität Frankfurt am Main. Mitbegründer des Netzwerks Multiresistente Erreger Rhein-Main (mre-rhein-main.de). Mitglied im wissenschaftlichen Beirats der »Aktion Saubere Hände«. Mitglied im »Netzwerk Zukunft Hygiene« π

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Mitglieder des Arbeitskreises Hygiene bei ihrem Treffen am 28. Oktober im Gespräch mit Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß.

Resistenzen gegen etablierte Antibiotika entwickeln konnten und somit für den betroffenen infizierten Menschen eine besondere Gefahr darstellen. Hinzu kommt, dass immer mehr Patienten aufgrund ihres Alters oder anderer Begleitumstände abwehrgeschwächt sind und dadurch empfänglicher für Infektionen sind. Die im Krankenhaus erworbenen Infektionen bezeichnet man als nosokomiale Infektionen. Unter den resistenten Erregern sind wegen der häufigen Erwähnung in der Tagespresse vor allem MRSA (eine bestimmte Art von StaphylokokkenBakterien) bekannt. Die Mitarbeiter der Krankenhaushygiene arbeiten an der Aufgabe, das Einschleppen, das Entstehen, und/oder die Verbreitung von Infektionen in den Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) zu verhindern. Durch verbindliche Vorgaben von Ar-

beitsabläufen und hygienischen Maßnahmen, Schulungen sowie regelmäßigen Kontrollen, versuchen die Hygieneteams der einzelnen Standorte des Landeskrankenhauses, diesen Aufgaben gerecht zu werden. Die Dokumente sind im Intranet zugänglich. Die personelle und materielle Ausstattung der Hygieneabteilungen richtet sich dabei nach den Vorgaben des RobertKoch-Institutes. Die Hygieneteams in den Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) bestehen aus Hygienefachkräften und Hygienebeauftragten Ärzten unter der Aufsicht des Ärztlichen Direktors der jeweiligen Einrichtung. Übergreifend unterhalten wir im Rahmen des Landeskrankenhauses (AöR) einen Arbeitskreis für Hygiene, dem die Hygienefachkräfte und Hygieneärzte der einzelnen Einrichtungen angehören. Dort erarbeiten wir Maßnahmenkataloge, die übergreifend für

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kurzmeldungen.

das Landeskrankenhaus (AöR) gelten, die aber in den einzelnen Institutionen noch den örtlichen Gegebenheiten angeglichen werden können.

Klinik Nette-Gut ist Weiterbildungsstätte für Forensische Psychiatrie

Aufgaben der Krankenhaushygiene - Festlegung und Implementierung von infektionspräventiven Maßnahmen, die in Hygieneplänen(Intranet) und Aushängen in den Bereichen beschrieben sind - Hygienesichernde Maßnahmen wie z.B. mikrobiologische Untersuchungen von Geräten, Medien und technischen Prozessen - Management bei Ausbrüchen von Infektionen - Erfassung und Bewertung von nosokomialen Infektionen - Begehungen aller klinischen Bereiche wie Stationen und Funktionsbereiche - Regelmäßige Fortbildungen des ärztlichen und pflegerischen Personals - Unterricht an der Krankenpflegeschule - Mitwirkung bei Planungs-, Sanierungsund Baumaßnahmen

11 | 2010 Klinik Nette-Gut Ω Seit dem 10. November ist die Klinik Nette-Gut durch die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz als Weiterbildungsstätte für die Schwerpunktbezeichnung »Forensische Psychiatrie« anerkannt. Jens-Christian Piel, Chefarzt der Suchmedizinischen Abteilung, und Dr. Frank Goldbeck, Chefarzt der Psychotherapeutischen Abteilung und stellvertretender Ärztlicher Direktor, wurde gemeinsam die Befugnis zur Weiterbildung für die gesamte Weiterbildungsdauer von 36 Monaten erteilt. Ärztinnen und Ärzte, die diese Schwerpunktbezeichnung anstreben, können sich nun in der Klinik Nette-Gut zum »Forensischen Psychiater« weiterbilden lassen. Nach

Ansprechpartner für krankenhausspezifische Belange der Hygiene sind: Juliane Pett, Tel.: (0 67 31) 50-15 01 Andre Packmohr, Tel.: (0 67 31) 50-15 56 Willi Monn, Tel.: (0 26 32) 4 07-52 10

Zusätzlich steht uns der Leiter der Bereichskrankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, Dr. med. Christian Brandt, als Berater zur Seite. Er ist einerseits Ansprechpartner und Ratgeber für unsere Hygieneteams und nimmt andererseits an den Begehungen unserer Einrichtungen teil und ist auch zu den Sitzungen der Hygienekommission der einzelnen Standorte eingeladen. Im Rahmen der Qualitätssicherung führen wir die nach dem Infektionsschutzgesetz vorgeschriebenen Datenerhebungen durch und setzen gewonnene Erkenntnisse unmittelbar um. π

Ansicht des Direktoriums der Klinik NetteGut wurde durch diese Entscheidung der Landesärztekammer auch die hohe Fachlichkeit der größten Maßregelvollzugsklinik in Rheinland-Pfalz gewürdigt. π

Berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen 11 | 2010 Reha-Klinik Rheingrafenstein Ω Nachdem Patrick Pies seine Ausbildung zum Praxisanleiter, Anett Volles-Thiel ihre Weiterbildung zur Wundexpertin und Waltraud Oberthier die Prüfung zur Pflegeberaterin erfolgreich abgeschlossen haben, würdigte das Direktorium der Reha-Klinik Rheingrafenstein ausdrücklich das nebenberufliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und überreichte zur bestandenen Prüfung ein Buchgeschenk. π

Wahl der Schwerbehindertenvertretung 11 | 2010 Reha-Klinik Rheingrafenstein Ω In der Wahlversammlung zur Schwerbehindertenvertretung in der Reha-Klinik Rheingrafenstein wurde Claudia Schmäler als Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen und Silvia Ingebrand erneut zur Stellvertretung gewählt. Verwaltungsdirektor Michael Kloos gratulierte Claudia Schmäler und Silvia Ingebrand zur Wahl und sicherte die Unterstützung des Direktoriums bei der Ausübung dieses Ehrenamtes zu. Gedankt wurde Ute Stenzhorn, die in den letzten vier Jahren das Amt der Vertrauensfrau der schwerbehinderten

Menschen ausübte. Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß schloß sich den Glückwünschen an. π Forum | 35

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Wettbewerb des Kreises Mayen-Koblenz: »Zukunft mit Familie«

Rhein-Mosel-Fachklinik als besonders familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet

Auszeichnung im Wettbewerb »Zukunft mit Familie« für die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.

v.l.n.r.: Landrat Alexander Saftig, Kreis Mayen-Koblenz, Verwaltungsdirektor Werner Schmitt, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, Pflegedirektor Werner Stuckmann, Klinik Nette-Gut, und Bürgermeister a.D. Josef Nonn, Stadt Andernach, während der Auszeichnung der Klinik als »familienfreundliches Unternehmen«.

Der Landkreis Mayen-Koblenz hat mit Unterstützung der Fachhochschule Koblenz einen Wettbewerb »Familienfreundlicher Landkreis« für regionale Unternehmen ausgeschrieben, an dem sich die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach beteiligt hat. Der Wettbewerb war – nach Größe der Unternehmen – in verschiedene Kategorien unterteilt. In der Kategorie »mehr als 100 Beschäftigte« ist die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach für ihre vielfältigen Maßnahmen u.a. zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, für Elternförderung und Serviceangebote für Familien, bei der Kinderbetreuung und der Pflege bedürftiger Angehöriger, mit dem zweiten Preis ausgezeichnet worden. Am Mittwoch, 24. November, fand die 36 | Forum 02/2010

Preisverleihung durch Landrat Dr. Alexander Saftig statt. »Unternehmen leisten mit familienbewusster Personalpolitik einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Mayen-Koblenz. Mit einer familienbewussten Unternehmenskultur werben sie um qualifizierte Arbeitskräfte und schaffen sich damit spürbare Wettbewerbsvorteile. Im Wettbewerb der Regionen wird nur profitieren, wer Fachkräfte in der Region binden oder neu gewinnen kann«, so Alexander Saftig in seiner Laudatio. »Der Landkreis MayenKoblenz möchte Unternehmen öffentlich würdigen und auszeichnen, die sich in besonderem Maße für ihre Beschäftigten mit Familie engagieren. Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit für das Thema Familien-

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freundlichkeit weiter sensibilisiert werden.« Die Jury mit Vertretern der Kreisverwaltung, der WFG (Wirtschaftsförderungsgesellschaft) und den Kammern IHK und HWK sowie der Fachhochschule Koblenz wählte die Preisträger aus, die sich alle mit besonderen Angeboten und betrieblichen Maßnahmen um das Thema »Familienfreundliches Unternehmen« verdient gemacht haben. Für die RheinMosel-Fachklinik und die Klinik Nette-Gut nahmen Verwaltungsdirektor Werner Schmitt und Pflegedirektor Werner Stuckmann die Auszeichnung entgegen. π

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Beispiele einer familienbewussten Personalpolitik an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach

- Beschäftigte, die familiäre Verpflichtungen haben, werden mit Gleitzeit, Teilzeit und Jahresarbeitszeitkonto unterstützt. - Beschäftigte werden während der Elternzeit bzw. beim Wiedereinstieg in den Beruf mit Weiterbildungsangeboten und Wiedereinstiegsprogrammen unterstützt, bei der Urlaubsplanung werden die Bedürfnisse von Eltern bevorzugt berücksichtigt, Beratungsangebote zur Elternzeit, Teilzeit, Alleinerziehung. - Die Angebote zur Kinderbetreuung sind durch die Eröffnung der neuen Kindertagesstätte auf dem Klinikgelände noch einmal erweitert worden. - Zur Betreuung pflegebedürftiger Ange-

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höriger bietet die Klinik in ihrer Geriatrischen Tagesstätte Sonderkonditionen für Beschäftigte an. In Kooperation mit der »Besser betreut GmbH« werden Angebote für die häusliche Pflege u.v.m. vorgehalten. - Die Klinik bietet Unterstützung bei der Wohnungssuche an, verfügt über einen Gleichstellungsplan und führt regelmäßig Untersuchungen zur Mitarbeiterzufriedenheitsmessung durch. - Die Klinik betreibt eine aktive betriebliche Gesundheitsförderung. - Es finden regelmäßige Betriebsfeste mit und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. π

kurzmeldungen.

Paradigmenwechsel Gesundheits- und Krankenpflegeim Prüfungsvorsitz examen bestanden

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am 6. und 7. September wurde in der Krankenpflegeschule der Rheinhessen-Fachklinik die mündliche Prüfung von den Gesundheitsund Krankenpflegeschülerinnen und -schülern absolviert. Als richtungsweisender Meilenstein ist besonders hervorzuheben, dass erstmals seit Bestehen der Krankenpflegeschule der Prüfungsvorsitz von der Pflegewissenschaftlerin Frau Brigitte AnderlDoliwa übernommen wurde. π

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am 30. September fand in einer offiziellen Feierstunde im Tagungszentrum der Rheinhessen-Fachklinik Alzey die Urkundenüberreichung zur bestandenen Prüfung in der Gesundheits- und Krankenpflege statt. Es gratulieren der Stv. Pflegedirektor Stephan Backs, die leitende Lehrerin für Pflegeberufe Christiane Schwarz-Große sowie die Pflegedirektorin des DRK-Krankenhauses Monika Maletzki–Wolf. Das Examen erfolgreich

bestanden haben Tobias Adrian, Thomas Becker, Alexandru Breban, Heidrun Holzinger, Julian Kampf, Nina Klippel, Annalena Müller, Alexandra Niemann, Christian Piaskowski, Hendrik Seger, Christian Stempel von der Rheinhessen-Fachklinik Alzey sowie Mareike Greis, Katharina Günther, Romina Höckendorf, Lucas Popp, Jan Prigge und Rebecca Meike Wick vom DRK-Krankenhaus Alzey. Seit 2007 hat die Krankenpflegeschule der Rheinhessen-Fachklinik Alzey eine Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule Mainz. Im Rahmen dessen hat Tobias Adrian erstmals erfolgreich den dualen Studiengang Bachelor of Science Gesundheit und Pflege belegt. Von den Absolventinnen und Absolventen begrüßen wir seit dem 1. Oktober neun examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger in verschiedenen Fachbereichen der Rheinhessen-Fachklinik Alzey. π Forum | 37

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Aktuelle Entwicklungen in der Psychiatrischen Pflege diskutiert

Tagung in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach fand hohe Resonanz

Der Landesverband der BFLK RheinlandPfalz veranstaltete in diesem Jahr zum dritten Mal die Fachtagung »Pflege in der Psychiatrie aktuell«, Tagungsort war die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. Werner Stuckmann, Landesvorsitzender der BFLK Rheinland-Pfalz/Saarland und Pflegedirektor der Klinik Nette-Gut, freute sich über die Teilnahme von rd. 90 Pflegenden aus der Psychiatrie in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und SachsenAnhalt. Die BFLK (Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V.) ist ein Zusammenschluss Leitender Krankenpflegepersonen aus ambulanten und stationären psychiatrischen Einrichtungen. Sie vertritt auch Leitungen der Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen. Seit ihrer Gründung 1975 ist die BFLK auf Bundes- und Landesebene aktiv und ist Mitglied im Deutschen Pflegerat. Werner Schmitt, der stellvertretende Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), erläuterte in seinem Grußwort die Anforderungen an die zukünftige Pflege in der Psychiatrie aus Sicht des Trägers. Die Pflege stehe gemeinsam mit anderen Berufsgruppen im Krankenhaus vor der Herausforderung, bestimmte Abläufe und Strukturen im Arbeitsalltag neu abzustimmen und an die weiter wachsenden 38 | Forum 02/2010

Werner Stuckmann, Vorsitzender der BFLK Rheinland-Pfalz e.V., bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Dr. Julia Kuschnereit, Psychiatriereferentin des Landes Rheinland-Pfalz, bei ihrem Redebeitrag.

Anforderungen anzupassen. Dies bestätigte auch der Beitrag von Prof. Dr. jur. Heinrich Hanika, der die Pflegeausbildung in verschiedenen europäischen Ländern verglichen und dabei für die Ausbildung in Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf festgestellt hat. Dr. Julia Kuschnereit, Psychiatriereferentin des Landes Rheinland-Pfalz, ging in ihrem Beitrag auf die Umsetzung der Psychiatriereform in Rheinland-Pfalz ein.

Die Ziele der Psychiatriereform, Normalität und Selbstbestimmung für psychisch kranke Menschen zu erreichen, seien nach wie vor aktuell und wichtig. Es gelte, an diesen Zielen weiterzuarbeiten und damit eine Gleichstellung psychisch Erkrankter zu somatisch erkrankten Menschen herzustellen. In weiteren Vorträgen wurden neue Inhalte psychiatrischer Pflege vorgestellt. »Aufgrund der zukünftigen weitreichenden Veränderungen in der Psychiatrie sind solche Tagungen wichtig, um sich fachlich auszutauschen und neue Entwicklungen frühzeitig zu diskutieren«, so Werner Stuckmann in seinem Schlusswort. Interessierte Tagungsteilnehmer hatten zum Abschluss die Gelegenheit, in einem Rundgang das Leistungsangebot der Rhein-Mosel-Fachklinik kennen zu lernen. π

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persönlich.

M Christina Alix Simfeld

Landeskrankenhaus (AöR) Christina Simfeld wurde 1970 in Dortmund geboren. Das 11. Schuljahr verbrachte sie in einer amerikanischen Familie als Austauschschülerin an der Fountain Valley High School in Kalifornien, USA. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin (FH) beim Auswärtigen Amt, die unter anderem einen einjährigen Aufenthalt an der Deutschen Botschaft beim Königreich Belgien umfasste. Nach Abschluss der Ausbildung entschied sie sich für ein Studium der Rechtswissenschaften, das sie in Bonn absolvierte. Bereits vor der anschließenden Juristischen Referendarzeit, u.a. beim Senat für Arzthaftungsrecht beim Oberlandesgericht Köln und bei der Mediationsstelle des Verwaltungsgerichts Freiburg im Breisgau, betrachtete sie das Feld der Konfliktlösungen einmal nicht von der rechtlichen Seite, sondern unter dem Aspekt einer einvernehmlichen Streitlösung unter Beteiligung aller Parteien. Aus diesem Grund absolvierte sie eine Ausbildung zur Mediatorin an der Fernuniversität Hagen. Ihre Begeisterung für die Mediation hat bis heute angehalten: »Ein Rechtsstreit kann nur in den seltensten Fällen zu einer einvernehmlichen Lösung des Streits führen. In der Mediation dagegen kann auf die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten eingegangen werden. Dadurch wird die einvernehmli-

che und dauernde Konfliktlösung erst möglich.« Häufig können die Methoden der Mediation auch in Verhandlungen und normalen rechtlichen Auseinandersetzungen zu einer Lösung verhelfen. Vor ihrer Beschäftigung im Landeskrankenhaus (AöR) war sie sechs Jahre lang als Rechtsanwältin und Mediatorin mit eigener Kanzlei in Bonn tätig. Dabei betreute sie Mandate aus dem allgemeinen Zivilrecht, dem Arbeitsrecht, aber auch der Strafverteidigung und gab Einführungskurse in die Mediation und die Streitschlichtung für Schülerinnen und Schüler. Seit dem 1. August 2010 ist Christina Simfeld im Landeskrankenhaus (AöR) als Stabsstelle der Geschäftsführung in einer Doppelfunktion Referentin für Rechtsangelegenheiten und Assistentin der Geschäftsführung tätig. Das Tätigkeitsfeld lässt sich in zwei große Bereiche teilen: Als Rechtsreferentin berät sie den Geschäftsführer, die Direktorien der Standorte und die Bereichsleiter in allen rechtlichen Fragen der trägerweiten Unternehmensführung. Sie ist erste juristische Ansprechpartnerin bei geschäftlichen Vorgängen, die einer versierten rechtlichen Betreuung bedürfen. Die rechtlichen Fragen kommen zumeist aus den Bereichen des Arbeits-, Medizin- und Vergaberechts. Hier kann es um Fragen rund um die ärztliche Schweigepflicht, die Formulierung von Kooperations- oder Mietverträgen, die Prüfung von Ausschreibungen oder

Schadensersatzansprüche gehen. Zudem liegt die Prozessführung im Arbeits- und Verwaltungsrecht in ihrem Aufgabenbereich. Hier sind gerichtliche Termine wahrzunehmen und Schriftsätze an das Gericht zu fertigen. Als Assistentin der Geschäftsführung unterstützt sie den Geschäftsführer bei der Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen, wirkt in unternehmensweiten Projektgruppen mit und koordiniert die Zusammenarbeit mit dem Gesamtpersonalrat. Konkret war sie zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten mit der Neufassung des Frauenförderplans des Landeskrankenhauses (AöR) befasst und arbeitet sich in das Thema »Great-Placeto-work®« ein. Christina Simfeld ist Mitglied im Klinischen Ethikkomitee des Landeskrankenhauses (AöR). Das Komitee setzt sich in erster Linie mit ethischen Aspekten im patientenorientierten Handeln und im Umgang mit Patienten, Angehörigen, Mitarbeitern und deren Umfeld auseinander. Hier spielen u.a. Patientenbeschwerden eine große Rolle. Christina Simfeld freut sich, dass sie im Landeskrankenhaus (AöR) von allen Mitarbeitern sehr freundlich und äußerst hilfsbereit aufgenommen worden ist. Das hat ihr die erste Einarbeitungszeit bei den zahlreichen neuen Kollegen und Kolleginnen, der Vielzahl der Einrichtungen und der großen Bandbreite an Themen sehr erleichtert. Von ihrem Wohnort Bonn fährt sie täglich mit dem Zug zur Arbeit. Zu einer überzeugten Zugfahrerin ist sie allerdings noch nicht geworden. Das wird auch noch etwas dauern – dazu macht Autofahren doch zu viel Spaß. π

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»Früh erkannt, Gefahr gebannt«

Forensiktage der Klinik Nette-Gut – Thema Prävention stand im Vordergrund

Gesundheitsministerin Malu Dreyer lobte das Engagement der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Am Montag starteten im Tagungszentrum der Rhein Mosel Fachklinik Andernach die Forensiktage der Klinik Nette-Gut. Die zweitägige Tagung bildet mittlerweile einen wichtigen Punkt in fachspezifischen Erfahrungsaustausch, gilt es doch, die Behandlung von Straftätern stetig weiterzuentwickeln. Doch Erfolge in der Behandlung von Straftätern ist weder einheitlich definiert, noch operationalisiert und die entsprechenden Erwartungen sind nicht immer miteinander kompatibel, heißt es in der schriftlichen Begrüßung zur Fachtagung. Dies führt nicht selten zu Missverständnissen und Spannungen zwischen den verschiedenen Interessengruppen und Disziplinen. Sollte man Täter für immer wegsperren? Wie die Betroffenen damit um, wenn sich Täter durch Suizid einer Behandlung entziehen? Welche personalen und situativen Faktoren erschweren eine Behandlung im Straf- oder Maßregelvollzug? Solche Fragen versuchen die 40 | Forum 02/2010

Forensiktage auf den Grund zu gehen. Dazu bieten die Forensiktage zum einen Referate und zum anderen Vertiefungsseminare zu den jeweiligen Referaten. Am Montagmorgen begrüßte Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, die Gäste. Die Klinik habe sich mit den nunmehr zum siebten Mal stattfindenden Forensiktagen einen Namen gemacht, ist er sicher, kamen diese Woche doch Teilnehmer aus neun Bundesländern sowie aus dem Ausland nach Andernach. Es sei ein »ganz wichtiger Erfahrungsaustausch.« Mit dabei seien Mitarbeiter forensischer Einrichtungen und von Wohnheimen, aber auch von Angehörigenverbänden – es sei wichtig, nicht alleine den rein professionellen Blick zu haben. Von allen Teilnehmern wünschte sich Dr. Gaß, dass sie sich beteiligen; dieses Forum diene dazu, sich auszutauschen, voneinander zu lernen. Das rheinland-pfälzische Gesundheits-

und Sozialministerium habe maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Maßregelvollzug weiter entwickelte, so Dr. Gaß. So wurde Geld zur Modernisierung des Maßregelvollzuges in die Hand genommen. Im Februar erfolgt die Einweihung eines neuen Gebäudes auf dem Gelände der Klinik Nette-Gut. Im März wird ein Gebäude einer Klinik in Alzey (gehört ebenfalls zum Landeskrankenhaus) eingeweiht. Mit dem Globalbudget erhalten Kliniken flexibel einsetzbares Geld und müssen zugleich weniger Bürokratie

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erduldet. Und letztlich wurden forensischpsychiatrische Ambulanzen eingerichtet. In der Stadt Andernach, so Dr. Gaß abschließend, sei es gelungen, Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Mit der Verwaltung arbeite man sehr gut zusammen, Genehmigungen würden schnell erteilt. Ministerin Malu Dreyer, wie eigens zur Eröffnung nach Andernach kam, hob das Engagement der Tagungsteilnehmer hervor, sich auszutauschen. Es werde mit hoher Bereitschaft daran gearbeitet, sich weiter zu entwickeln. Mit Blick auf die zwei folgenden Tage freute sie sich über die interdisziplinär zusammengestellten Referenten, darunter auch Juristen. »Tun Sie sich selbst den Gefallen, das Netz zur Justiz zu knüpfen«, appellierte Dreyer, die selbst Juristin ist. »Da liegen oft Welten dazwischen.« Anknüpfend an Geschäftsführer Gaß sagte sie zu den forensischpsychiatrischen Ambulanzen, man möchte, »dass Patienten irgendwann auch eine Perspektive haben.« Oberbürgermeister Achim Hütten erinnerte daran, dass kürzlich im selben Haus die Einweihung der neuen Heimstätte auf dem Klinikgelände der Kindertagesstätte HTZ gefeiert wurde. Dass die Stadt den ungewöhnlich hohen Deckungsgrad bei den Kitaplätzen aufweisen kann, sei eine Leistung, die »wir auch mit Hilfe der freien Träger erreichen.« Und heute gehen die Menschen wie selbstverständlich durch das Klinikgelände zur Kita. Das habe sich besonders in den letzten 20 Jahren erheblich verändert, das Vertrauen der Bevölkerung in den letzten 20 Jahren sei stark gewachsen. »Wir werden immer internationaler«, freute sich Wolfram Schumacher-Wandersleb, Ärztlicher Direktor der Klinik Nette-Gut, mit Blick auf die Teilnehmerliste, darauf auch Teilnehmer aus Österreich und Holland. Dazu kamen in diesem Jahr auf zwei Referate aus dem eigenen Haus, nämlich von Pflegedirektor Werner Stuckmann und von Heilerziehungspfleger Thomas Schumacher. Schumacher-Wandersleb versprach »einige interessante Themen, die uns nachdenklich und auch hoffnungsfroh stimmen dürften«. | Andernacher Stadtzeitung, 10.11.2010 π

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Klinik Nette-Gut für forensische Psychiatrie

Angehörigenfest der Station M2

Text: C. Matheus | Heilerziehungspflegerin auf der Station M2 Mit dem Besuch zahlreicher Angehörigen fand in diesem Jahr das zweite Angehörigenfest der Station M2 statt. Unter dem Motto der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft wurde in unserem herrlich dekorierten Stationsgarten das »zweite Sommermärchen« gefeiert. Eröffnet wurde das Fest am frühen Vormittag. Die Gastgeber an diesem Tag waren die Patienten der Station M2. Vorher wurde ein ausgewähltes Fest- und Organisationskomitee unter den Patienten gebildet, welche sich je nach Stärken und Schwächen in die verschiedensten Vorbereitungen mit einbrachten. Das Zubereiten verschiedener Salate, das Backen »süßer« Backwaren, sowie die Gestaltung des Tagesverlaufs sorgten nicht nur für anfängliches Chaos, sondern auch für reichlich Spaß und einen besseren Zusammenhalt und eine bessere Zusammenarbeit untereinander. Die Abteilungsband fand auf einer Bühne reichlich Platz für das umfangreiche Musik-Equipment und dessen Entfaltung. Durch das Event konnten auch Personen, welche nicht in der Abteilungsband aktiv sind, ihr musikalisches Können unter Beweis stellen. Auch die Theatergruppe des M-Hauses inspirierte mit einer tollen Geschichte für unsere kleinen und großen Gäste. Dies kam bei den Angehörigen ebenso gut an wie unser restliches Rahmenprogramm.

Es wurde im Vorfeld eine Torwand aufgebaut an der unsere »Kleinen« ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen konnten. Dieses Engagement wurde von uns natürlich belohnt, es gab Urkunden und tolle Preise die der Renner für alle waren. Man konnte schon Potenzial erkennen, welches unserem Bundestrainer gefallen hätte. Dies rundete das Rahmenprogramm unserer Station ab. Für eine andere Perspektive sorgte eine Führung über Station, die Einblicke in den Therapiealltag sowie in das Privatleben der Patienten geben sollte. Hierdurch ergaben die gesammelten Eindrücke interessante Gespräche, in denen Angehörige auch von Ihren Sorgen und Vorurteilen berichten konnten. Bei heißen Temperaturen, die bis über die 38 C gingen, genossen die Patienten die Anwesenheit Ihrer Familien und ihren Besuch in einem gelockertem Rahmen stattfinden zu lassen. Es war ein gelungenes Fest, dass nach Wünschen als fester Bestandteil weiter geführt werden sollte. Denn dieses stärkte nicht nur das soziale Netz zwischen den Patienten und ihren Familien, sondern nahm einigen Festbesuchern Vorurteile und gab ihnen das Gefühl, dass es ihren Angehörigen bei uns trotz den Umständen gut geht. π

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Konkrete Punkte für die weitere Arbeit wurden diskutiert …

Zukunftskonferenz – Entwicklung der Heimbereiche

Staatssekretär Christoph Habermann, Aufsichtsratsvorsitzender des Landeskrankenhauses (AöR), bei seinem Grußwort.

Am Freitag, 8. Oktober, fand im Konferenzzentrum der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach eine Zukunftskonferenz zur Thematik der weiteren Entwicklung des Heimbereiches statt. In Vertretung des Staatssekretärs, Christoph Habermann wurden die Teilnehmer zu Beginn der Tagung von Klaus-Peter Lohest, Leiter der Abteilung Soziales im MASGFF über die politischen Zielstellungen der Landesregierung informiert. Karlheinz Saage und Dr. Stefan Elsner stellten in ihrem kurzen Eingangsreferat die Entwicklungen der Heime im Landeskrankenhaus (AöR) und die Überlegungen zum Thema »stattkrankenhaus«, sowie die Planungen zur neuen Einrichtung in Cochem-Brauheck vor. Die Vorabinformationen vervollständigend berichtete Dagmar Neises, Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Cochem-Zell, über die dortigen Erfahrun42 | Forum 02/2010

gen bei der Realisierung von Angeboten für Menschen mit psychischer Erkrankung. Unter Beteiligung der zuständigen Abteilungsleiter des MASGFF und des Landesamtes in Mainz, der Heimaufsicht, Vertreter der Landkreise Mayen-Koblenz, Rhein-Lahn-Kreis, Westerwald und Cochem-Zell, der Stadt Koblenz sowie Heimbeiräten, Bewohnern unserer Heime, Vertretern des Personalrates und

Mitarbeitern der Wohnbereiche wurde über den Tag in verschiedenen Gesprächsgruppen über vorhandene, noch notwendige Angebote und die Rahmenbedingungen zur Realisierung von Hilfen diskutiert. Besondere Beachtung erhielten dabei die in den verschiedenen Landkreisen doch sehr unterschiedlichen spezifischen Bedingungen, wie örtliche Gegebenheiten, bereits vorhandene Angebote und regionale Bedarfe. Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse der Diskussionsgruppen zusammengetragen und es zeigten sich durchaus konkrete Punkte für die weitere Arbeit. Für den Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz wurden konkret noch fehlende Hilfen formuliert, die jetzt über die Steuerungsgruppe des gemeindepsychiatrischen Verbundes Kreis MayenKoblenz/Stadt Koblenz in die weitere Bearbeitung einfließen werden. Ähnliches geschieht mit den Ergebnissen für den Landkreis Cochem-Zell, der aktuell eine umfassende Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung erstellt. Für den Rhein-Lahn-Kreis und den Westerwaldkreis wurde die Fortführung der Gespräche mit dem Landeskrankenhaus (AöR) vereinbart, wobei das Ministerium ausdrücklich die Mitarbeit angeboten hat. Alles in allem ein gelungener Tag und eine gelungene Veranstaltung. π

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STRUBBELKIDS – Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen e.V.

Einladung Der Förderverein STRUBBELKIDS e.V. lädt interessierte Laufgruppen (und Einzelläufer) zum sechsten Alzeyer 24-StundenLauf am 28. Mai und 29. Mai 2011 im Alzey Wartbergstadion recht herzlich ein! Die STRUBBELKIDS werden damit erneut die Möglichkeit dieser gemeinnützigen Veranstaltung nutzen, um ihrem Unterstützungsauftrag gegenüber Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen gerecht zu werden und Projekte (z.B. Therapeutischer Hochseilgarten, Elternschule) zu deren Förderung zu finanzieren. Dafür ist es erforderlich, dass die Mannschaften eigene Sponsoren

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mitbringen. Das Startgeld beträgt 10 Euro pro Läufer. Der Lauf beginnt am Samstag um 11.00 Uhr und endet am Sonntag um 11.00 Uhr, im Anschluss findet die große Siegerehrung statt. Prämiert wird außerdem die Mannschaft, welche den höchsten Spendenbetrag eingelaufen hat. Während der ganzen Veranstaltung werden die Läufer musikalisch unterstützt, von mitgereisten Freunden und Angehörigen angefeuert und erfahren stündlich den aktuellen Zählstand der bisher gelaufenen Runden. Ein reichhaltiges Verpflegungsangebot für die Läufer, ihre Angehörigen und die Helfer steht Tag und Nacht bereit. Für folgende Kategorien können Anmeldungen vorgenommen werden: - Laufgruppen für Mannschaften mit je 10 Läuferinnen oder 15 Läufern (Gemischtgeschlechtliche und Frauen-Laufmannschaften), - Einzelläufer

10 Jahre »Strubbelkids«

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Der Verein »Strubbelkids e.V.«, der sich seit Jahren für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen einsetzt, feierte am 20. September im Betriebsrestaurant der Rheinhessen Fachklinik Alzey sein 10-jähriges Bestehen. Die Vereinsvorsitzende Marion Fiox begrüßte den Geschäftsführer des Landeskrankenhauses(AöR) und das Direktorium der Rheinhessen Fachklinik sowie die Mitglieder und Förderer des Vereins und gab nachfolgend den Anwesenden einen

Einblick in die vielfältigen Projekte und Aufgaben, die im letzten Jahrzehnt von den »Strubbelkids« ins Leben gerufen wurden. Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß würdigte nachfolgend in seinem Grußwort insbesondere die für die Patienten der Rheinhessen-Fachklinik entstandenen Angebote wie z.B. den therapeutischen Hochseilgarten sowie das Kleinsportfeld für die Kinder des Fachbereiches Kinderund Jugendpsychiatrie, aber auch andere erfolgreiche Projekte wie z.B. die Elternschule, Sozialkompetenz- und Anti-MobbingTrainings für Schulklassen und die Ausrichtung des Alzeyer 24-Stunden-Laufes. Er dankte dem Vorstand und den Mitgliedern für ihr langjähriges Engagement und sagte seine Teilnahme am nächsten Alzeyer 24Stunden-Lauf zu. π

- Schüler-Laufmannschaften mit je 15 Läufer - Neu: Walking-Laufgruppen (für Mannschaften mit je 10 oder 15 Läuferinnen oder Läufern) Wir freuen wir uns sehr darüber, den Geschäftführer des Landeskrankenhauses (AöR), Dr. Gerald Gaß, bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Gleichzeitig würden wir uns über die Anmeldung einer eigenen Mitarbeiter-Laufgruppe sehr freuen. Hilfe beim Aufbau, Abbau, bei der Verpflegungsausgabe, bei der Organisation usw. ist jederzeit ganz herzlich willkommen! Sie erhalten die vollständige Ausschreibung sowie die Unterlagen für die Anmeldung und weitere Auskünfte bei: Marion Fiox (0 67 31) 50-16 78 bzw. [email protected]  oder Kirsten Sartorius, (0 67 31) 50-13 57 bzw. [email protected] π

»Strubbelkids«

09 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages Kinderrechte beteiligten sich Mitglieder des Vereins Strubbelkids gemeinsam mit verschiedenen örtlichen Institutionen an diesem Tag. Mit einer Bodenzeitung zur Entwicklung der Kinderrechte weltweit und einem Kletterangebot von Seiten der »Strubbelkids« auf dem Alzeyer Roßmarkt konnte eine gelungene Veranstaltung den Kindern, Eltern und Lehrern von Alzey präsentiert werden. π Forum | 43

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Zuweiserbefragung der Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung in Rheinland-Pfalz

Text: Hans Tilly, Sprecher der LIGA-AG, Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung, Rheinland-Pfalz | Georg Bickelmann QMB-Sprecher der Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung, Rheinland-Pfalz

Die Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung (SPZ) in Rheinland-Pfalz mit ihrem umfassenden Angebot an Diagnostik, Therapie und Beratung für entwicklungsbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche und deren Familien, befinden sich seit Anfang 2001 in einem systematischen Qualitätsentwicklungsprozess. In diesem Zeitraum sind zahlreiche Verbesserungen bei den internen Abläufen, der Kundenzufriedenheit, der Transparenz der Dienstleistungen und der Leistungsdokumentation erzielt worden. Im Jahre 2009 haben die beteiligten Zentren vereinbart, im 3-Jahres-Rhythmus eine Elternbefragung, eine Befragung der zuweisenden Ärzte und eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen.

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Befragungsergebnisse Fachrichtung der Zuweiser | Insgesamt gehören 54% zur Fachrichtung »Allgemeinmedizin/Hausarzt« und 42% zur Fachrichtung »Kinder- und Jugendmedizin«. Die restlichen 4% verteilen sich auf andere Fachrichtungen (»Hals-, Nasen-, Ohren«, »Kinder- und Jugendpsychiatrie«, «Neurologie«, »Orthopädie«, »Innere Medizin«). Überweisungspraxis | Von den befragten Ärzten überweisen jeweils etwa ein Drittel »weniger als 5 Kinder« bzw. »5 bis 10 Kinder« im Jahr an das SPZ. Lediglich 62% der Zuweiser begründen die geringe Anzahl von Überweisungen. Mehr als die Hälfte dieser Ärzte nennen als Argument, dass sie keine oder nur wenige Kinder mit einer SPZ-Diagnose in Betreuung haben. Ein Viertel der Ärzte bezeichnet als Grund die Entfernung zum SPZ. Krankheits- und Störungsbilder der Patienten | Die an der Befragung teilnehmenden Ärzte nehmen zum Anlass für eine Überweisung an das SPZ folgende Störungsbilder: Entwicklungsstörung (17%), ADHS-Diagnose (13%) und vorliegende Störung des Sozialverhaltens (11%). Jeweils mit etwa 10% werden motorische Störungen, Sprachentwicklungsstörungen und Schulleistungsstörungen beziffert. Die restlichen 29% beinhalten Behinderungen, emotionale Störungen, Autismusspektrumsstörungen, psychosomatische

Störungen und frühkindliche Regulationsstörungen. Dringende Anmeldung | Mehr als 50% der Befragten gibt an, Kinder aus Dringlichkeitsgründen bereits persönlich im SPZ angemeldet zu haben. Diese Ärzte geben zu 58% an, dass eine dringende Anmeldung im SPZ problemlos möglich gewesen ist. Kontaktwege | Mit knapp 43% kennen die meisten der Befragten das jeweilige SPZ von einem persönlichen Kontakt. Rund ein Drittel gab an, das SPZ von Kollegen zu kennen. Durchschnittlich über 10% der Befragten kennen die SPZ durch Fortbildungen in den Zentren. Öffentlichkeitsarbeit des SPZ | Auf die Frage, wie gut sich die Ärzte über die Arbeit des SPZ informiert fühlen, haben die Befragten zwischen folgenden Bewertungskriterien gewählt: sehr gut (1), eher gut (2), eher schlecht (4), sehr schlecht (5). Die durchschnittliche Einschätzung aller Zuweiser beträgt 2,65. Zwischen den Zentren sind minimale Abweichungen in der Bewertung zu erkennen. Fortbildungsangebot des SPZ | Insgesamt geben 81% der Befragten an, bisher noch kein Fortbildungsangebot im SPZ wahrgenommen zu haben. Etwa die Hälfte der Ärzte, die noch kein Fortbildungsangebot genutzt haben, gibt einen Grund dafür an (z.B. dass keine Fortbildungen angeboten werden, dass sie keine

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Zuweiserbefragung Januar bis März 2010

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde erstmals eine gemeinsame Befragung der Ärzte vorgenommen, die in den beiden zurückliegenden Jahren Kinder ins SPZ überwiesen haben. An der Befragung haben sich alle 8 SPZ in Rheinland-Pfalz mit einem einheitlichen Befragungsbogen beteiligt: - Kreuznacher Diakonie, Bad Kreuznach - Heilpädagogisch-Therapeutisches Kinderzentrum, Göllheim - St. Laurentius und St. Paulusstift, Landau - REHA Westpfalz, Landstuhl - Kinderzentrum Ludwigshafen am Rhein - Kinderneurologisches Zentrum, Mainz - Heilpädagogisch-Therapeutisches Zentrum, Neuwied - Kinderfrühförderung und Elternberatung, Trier

Informationen darüber erhalten oder dass sie nicht an Fortbildungen im SPZ interessiert sind). Unterstützung der ärztlichen Arbeit | Auf die Frage, wie wichtig das SPZ zur Unterstützung der Arbeit des niedergelassenen Arztes ist, beträgt die durchschnittliche Einschätzung aller Zuweiser (auf einer Skala von 1 bis 5) 1,73, d.h. sie liegt zwischen wichtig und sehr wichtig. Die Ergebnisse der einzelnen Einrichtungen weichen nur geringfügig voneinander ab. Erfahrungen mit dem SPZ | Die Befragten haben zu folgenden Themen ihre Bewertungen vorgenommen: Wartezeit bis zum Ersttermin, Informationsgehalt der Arztbriefe, zeitnaher Zugang der Arztbriefe, telefonische Erreichbarkeit. Als Bewertungsmöglichkeiten sind folgende Kategorien vorgegeben: »sehr zufrieden« (1), eher zufrieden« (2), »eher unzufrieden« (4), »sehr unzufrieden« (5). Zum Thema Wartezeit beträgt die durchschnittliche Einschätzung aller Zuweiser 3,05 (mittlere Zufriedenheit). Die Frage nach der Bewertung des Informationsgehaltes der Arztbriefe fällt positiv aus und beträgt durchschnittlich 1,73. Bei der Beurteilung der Zeitnähe der Arztbriefe erreichen die Zentren eine durchschnittliche Note von 2,18 (»eher zufrieden«). Bei der Einschätzung der telefoni-

Ziele der Befragung | ∏ Erfassung der Zufriedenheit der zuweisenden Ärzte als Kooperationspartner mit der Zusammenarbeit und den Dienstleistungen der SPZ ∏ Anregungen und Verbesserungsvorschläge für die zukünftige Zusammenarbeit ∏ Vergleich der Befragungsergebnisse der SPZ im Sinne von Benchmarking. Erhebungsinstrument und Durchführungsmodus | Der Fragebogen ist von den Qualitätsmanagementbeauftragten der Zentren auf der Grundlage des Zuweiserfragebogens der Bundesarbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) entwickelt und optimiert worden. Die Zuweiserbefragung ist im Zeitraum Januar bis März 2010 schriftlich durchgeführt worden. Es wurden 2.482 Fragebögen an die Ärzte verteilt und die Antworten direkt an die PQ GmbH Berlin zur Auswertung versandt (insgesamt 907 Bögen). Die Rücklaufquote betrug im Durchschnitt 36,54%. π

schen Erreichbarkeit der Einrichtungen beträgt die mittlere Note 2,22. Zufriedenheit mit der Arbeit des SPZ | Insgesamt ist die Zufriedenheit der überweisenden Ärzte mit den Diagnostik- und Therapieleistungen der Zentren hoch. Die durchschnittliche Einschätzung der diagnostischen Ergebnisse liegt bei 1,50 und der therapeutischen Arbeit bei 1,62 (zwischen »eher zufrieden« und »sehr zufrieden«). Dies gilt für alle Zentren. Zufriedenheit insgesamt | Zu der Frage, wie zufriedenstellend die Zusammenarbeit mit dem SPZ insgesamt bewertet wird, geben die Zuweiser mit dem Wert 1,87 eine durchschnittliche Einschätzung ab (»eher zufrieden« mit Tendenz »sehr zufrieden«). Offene Fragen | Aus den Antworten der Ärzte zu der Frage, welche Aspekte im SPZ verändert werden sollten, lässt sich für alle Zentren vor allem ein Problembereich benennen, nämlich die langen Wartezeiten bis zur Erstvorstellung. Als weitere Verbesserungswünsche werden genannt: mehr Information über die Arbeit der Zentren und besserer kollegialer Austausch mit den Ärzten des SPZ. Zusammenfassende Bewertung | Die Ergebnisse der ersten Zuweiserbefragung der rheinland-pfälzischen Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung sind

insgesamt als positiv zu bewerten. Die Zusammenarbeit mit den Zentren wird von den überweisenden Ärzten wird als gut beurteilt, die Zufriedenheit erstreckt sich auf die diagnostische und therapeutische Arbeit der Zentren und auf den Informationsgehalt der Arztbriefe. Die Bedeutung der Zentren in der Unterstützung der Arbeit der niedergelassenen Ärzte ist hoch. Als Verbesserungsbereiche ergeben sich folgende Themen: Verkürzung/Differenzierung der Wartezeiten, kollegialer Austausch und telefonische Erreichbarkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungsangebote im SPZ. Die einzelnen Zentren werden aus den Befragungsergebnissen konkrete Verbesserungsmaßnahmen ableiten und durchführen. In der Zusammenarbeit mit den anderen rheinland-pfälzischen SPZ werden die Maßnahmen vorgestellt und im Sinne von Benchmarking diskutiert. Zur Sicherstellung einer dauerhaften Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung der Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung in Rheinland-Pfalz ist für das Jahr 2013 die Durchführung der zweiten Zuweiserbefragung geplant. π

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kurzmeldungen.

Aufsichtsratssitzung des Landeskrankenhauses (AöR)

Suizidprophylaxe ist »exzellent«

11 | 2010 Landeskrankenhaus (AöR)Ω Die Aufsichtsratssitzung des Landeskrankenhauses (AöR) fand am Freitag, 5. November, in der Klinik Nette-Gut statt. Die Aufsichtsratsmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über die Arbeit in der forensischen Psychiatrie und die Fortschritte bei den Neubaumaßnahmen in der Klinik zu informieren. Das Foto zeigt die Aufsichtsratsmitglieder gemeinsam mit dem Direktorium der Klinik Nette-Gut. π

Gesamtstationsleiterbesprechung

11 | 2010 Rheinhessen-Fachklinik Ω Am 5. November fand im Tagungszentrum der Rheinhessen-Fachklinik Alzey eine Gesamtstationsleiterbesprechung unter Moderation des Pflegedirektors und Heimleiters Frank Müller statt. Im Rahmen der mehrstündigen Veranstaltung informierte Frank Müller die Anwesenden über das neue »Leitungskonzept der Pflegedirektion und Heimleitung«.

Unter Bezugnahme auf die Ziele der Pflegedirektion (z.B. im Bereich der Pflege und Erziehung, aber auch hinsichtlich der Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes) erklärte Pflegedirektor Frank Müller anhand des Konzeptes und des Organigramms der Pflegedirektion die Aufgaben, Zuständigkeitsbereiche und Expertenfunktionen der in Pflegedirektion und Heimleitung tätigen Mitarbeiter. Darüber hinaus wurde über weitere, übergreifende Themen wie z.B. »stattkrankenhaus« und anstehende DVZufriedenheitsmessungen informiert. Dagmar Weiße, Leiterin der Fachweiterbildung »Psychiatrische Pflege« der Universitätsmedizin Mainz, die ebenfalls bei der Gesamtstationsleiterbesprechung anwesend war, informierte die Teilnehmer über die Inhalte des neu konzeptionalisierten Studienbuchs der Fachweiterbildung Psychiatrie. π

Neuer Oberarzt Neurologie

10 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Nach Studium und AiP bei Prof. Zierz in 46 | Forum 02/2010

Halle/Saale hat Dr. Christoph Mueller eine vierjährige Assistentenzeit bei Prof. Claus in Darmstadt durchlaufen. Anschließend war er im Sächsischen Krankenhaus für Neurologie und Psychiatrie ein Jahr psychiatrisch tätig. Nach der Facharztprüfung Neurologie arbeitete er von Juli 2006 bis Oktober 2010 als Arzt in Weiterbildung im Bereich Anästhesie/Intensivtherapie am Uniklinikum Dresden. Seit dem 1. November ist Dr. Christoph Mueller als neuer Oberarzt für die Neurologische Intensivstation der RheinMosel-Fachklinik Andernach tätig. π

10 | 2010 Klinik Nette-Gut Ω Am Freitag, 29. Oktober, traf sich Prof. Dr. Wolfersdorf – einer der führenden Experten in Sachen »Suizidprävention« – mit dem Direktorium der Klinik Nette-Gut und Mitgliedern der Projektgruppe »Suizidprävention«. Die Aktivitäten der Projektgruppe wurden nochmals ausführlich vorgestellt und auf die bisher schon umgesetzten präventiven Maßnahmen wie Änderung des Kriseninterventionsraumstandards, Entwicklung des Flyers und insbesondere die mit der Rhein-MoselAkademie abgestimmte Entwicklung eines Schulungskonzeptes zur Suizidprävention verwiesen. Im Rahmen der sich anschließenden Diskussion wurde auch die »Verkehrssicherheit eines Gebäudes« thematisiert. Zu diesem Zweck beging Prof. Wolfersdorf zusammen mit dem Direktorium die Station A 1/A 2 und wies darauf hin, welche baulichen Strukturen er für bedenklich hält (z.B. Querverstrebung im Toilettenbereich). Im Anschluss hielt Prof. Wolfersdorf einen Vortrag zum Thema »Suizide in psychiatrischen Kliniken« vor ca. 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Abschließend ergab sich noch eine Diskussionsrunde, die damit endete, dass Prof. Wolfersdorf die Maßnahmen, die die Klinik Nette-Gut aufgrund der vermehrten Suizide 2008/2009 unternommen hat, als wörtlich »exzellent« bewertete. Er äußerte, dass es beeindruckend sei, was die Klinik unternommen habe, um das Suizidrisiko in der Einrichtung zu minimieren, wies allerdings auch darauf hin, dass es diesbezüglich nie eine hundertprozentige Sicherheit geben könne. π

www.landeskrankenhaus.de www.rheinhessen-fachklinik-alzey.de www.kinzmainz.de www.kjpmainz.de www.rhein-mosel-fachklinik-andernach.de www.klinik-nette-gut.de www.glantal-klinik-meisenheim.de www.reha-klinik-rheingrafenstein.de www.rhein-mosel-akademie.de www.conmedico.de

Behandlungszentren des Landeskrankenhauses (AöR) Rheinhessen-Fachklinik Alzey Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie Glantal-Klinik Meisenheim Zentrum für Krankenhausbehandlung, Neurologische Rehabilitation und Therapie von Kommunikationsstörungen Reha-Klinik Rheingrafenstein Zentrum für Geriatrie, Orthopädie und Rehabilitation

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