UNTERRICHTSMODELLE + INFORMATIONEN

August 3, 2017 | Author: Emma Klein | Category: N/A
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1 UNTERRICHTSMODELLE + INFORMATIONEN für den RU an Realschulen und Gesamtschulen 15. Jahrgang 1995 / Heft 3 Gott gi...

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UNTERRICHTSMODELLE + INFORMATIONEN für den RU an Realschulen und Gesamtschulen 1995 / Heft 3

15. Jahrgang

Gott gibt Leben (Klasse 8 / LPE1) Lehrerkommentar und Unterrichtsanregungen

Cäcilia Braun-Müller Sr. Nikola Richter Dr. Hans-Walter Nörtersheuser

Informationen

INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK der Erzdiözese Freiburg • Habsburgerstraße 107 • 79104 Freiburg

IRP UNTERRICHTSMODELLE UND INFORMATIONEN FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT AN REALSCHULEN UND GESAMTSCHULEN Herausgeber:

Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg Habsburgerstraße 107, 79104 Freiburg i.Br. Telefon: (0761)

3 68 20 - 0 (Sekretariat) 3 68 20 -14 (Dr. Nörtersheuser) 3 68 20 - 16 (Bestellungen)

Telefax: (0761)

3 68 20 - 18

Redaktion:

Dr. Hans-Walter Nörtersheuser, Dipl. Theol. Referent für Religionspädagogik im IRP Bereiche: Realschule / Gesamtschulen / Hauptschule

15. Jahrgang

1995 / Heft 2

September 1995

Gott gibt Leben (Klasse 8 / LPE 1) Lehrerkommentar und Unterrichtsanregungen

Autor:

Cäcilia Braun-Müller, Fachberaterin und Erzb. Schulbeauftragte, Nenzingen Sr. Nikola Richter, Religionspädagogische Arbeitsstelle (RPA) Singen Dr. Hans-Walter Nörtersheuser, IRP Freiburg

© Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg 1995 Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Die abgedruckten Arbeitsmaterialien können für den Unterricht vervielfältigt werden, soweit nicht die Urheberrechte Dritter berührt sind.

Inhaltsverzeichnis 1. Stunde: Was mein Leben bedroht - was mein Leben schützt Stundenverlauf zur 1. Stunde 2. Stunde: Was die Umwelt und die Menschen zerstört Stundenverlauf zur 2. Stunde Kurzbeschreibung der Medien zur 2. Stunde Meditation zum Bild von Roland Peter Litzenburger „Mich dürstet nach reinem Wasser" 3. Stunde: Was die Umwelt zerstört - was die Umwelt schützt Stundenverlauf zur 3. Stunde Umwelt-Konferenz Symbole für den Umgang mit der Natur und Umwelt 4. Stunde: Angst vor der Zukunft - Hoffnung auf Zukunft Stundenverlauf zur 4. Stunde Katastrophenängste oder Schöne Neue Welt Fürbitten 5. Stunde: Woher kommen Welt und Leben? - Erzählungen vom Anfang Stundenverlauf zur 5 Stunde 6. Stunde: Gott erschafft die Welt und schenkt Leben Stundenverlauf zur 6. Stunde Vorlage zum Ausschneiden fürText-Puzzle zu Gen 1,1 - 2,4a Vorbemerkung zur 7. Stunde Rekonstruktionsversuch eines biblischen Weltbildes von Othmar Keel Vorlage für Folie: Gott wirkt in der Welt 7. Stunde: Ein biblisches Weltbild: Gott wirkt in der Welt Stundenverlauf zur 7. Stunde Symbole für Gottes Schöpferkraft I. Feuer Einführung zur Verklanglichung der Elemente und zu den Phantasie-Übungen Phantasie-Übung „Feuer" Zur Radierung von Marc Chagall „Mose vor dem brennenden Dornbusch" II. Wasser Phantasie-Übung „Wasser Die Wolke Gott, die Quelle des Lebens: Psalm 36,10 Wir sind ein Teil dieser Erde (Die Rede des Häuptlings Seattle) III. Erde Phantasie-Übung „Erde" Jeder Teil dieser Erde: Lied und Tanzbeschreibung IV. Luft/Wind Phantasie-Übung „Luft 7 Wind" „Elija am Horeb": Bildbeschreibung und gestaltpädagogische Bibelarbeit Verklanglichung des Bibeltextes „Elija am Horeb" (1 Kon 19, 9-13) Wunder der Schöpfung Ein biblischer „Schöpfungstag" in Frottage-Technik Bodenbild zum Thema „Wunder der Schöpfung" Sonnengesang: Lied / Tanzbeschreibung 8. Stunde: Jeder Mensch ist Abbild Gottes Stundenverlauf zur 8.Stunde 9. Stunde: - und als Frau und Mann geschaffen Stundenverlauf zur 9. Stunde Bildbeschreibung zu Sieger Köder „Schöpfung" und zum Yin-Yang-Symbol Yin-Yang-Tanz 10. Stunde: Der Mensch ist als „Mitschöpfer" für die Welt verantwortlich Stundenverlauf zur 10. Stunde Gedicht:Bestimmung (Dietmar Wolthaus) Gott erhält das Leben Arche Noach heute

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1. Stunde: Was mein Leben bedroht - was mein Leben schützt (Zum Schülerheft, Seite 2 - 3) Intentionen: Zum Teil unbewußte Ängste vor der Bedrohung und möglichen Beeinträchtigung des eigenen Lebens bewußt machen und äußern. Hoffnungen für das eigene Leben und das Überleben der Menschheit formulieren. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Beginn: Folien anfertigen von der Zeichnung „Bedrohung" von Christine Georg, im Schülerheft, S. 2 und von dem Holzschnitt „Staunen und Dank" von Frans Masereel, im Lehrerheft, S. 2 Erarbeitung: Plakatkarton, graue und gelbe Karteikarten (DIN A 6) vorbereiten. Medien:

Motiv aus: Frans Masereel, Mein Stundenbuch, Europa Verlag Zürich

Literaturhinweise: 1. Agnes Wuckelt, Wohin mit meiner Angst? Alltagserfahrung und Gottesglaube. Reihe: Von gestern für heute 4, Kösel Verlag, München 1992 2. Ralph Sauer, Mystik des Alltags. Jugendliche Lebenswelt und Glaube - Eine Spurensuche, Herder Verlag, Freiburg 1990

1. Stunde: Was mein Leben bedroht - was mein Leben schützt Stundenverlauf:

Methoden

U-Schritte

Inhalte

Medien

Beginn

Bedrohung

Bild still betrachten Folie 1 von Zeichnung im Gefühle und Stimmungen Schülerheft, S. 2 äußern: An welche Erlebnisse und Situationen erinnert das Bild?

Erarbeitung

Meine Ängste Schüleräußerungen Eigene Ängste

Vertiefung

Meine Hoffnungen Bild: Sonnenaufgang

Schülerheft, S. 2 vorlesen anonym aufschreiben, graue Zettel einsammeln und vorlesen

Folie 2 von Holz- Bild still betrachten schnitt im LehGefühle und Stimmungen äußern: An welche Errerheft, S. 2 lebnisse und Situationen erinnert das Bild?

Schüleräußerungen Eigene Hoffnungen

Schülerheft, S. 2 vorlesen gelbe Zettel aufschreiben und vorlesen

Zusammenfassung

„Was mein Leben bedroht - was mein Leben schützt"

Plakat

Schluß

Vertrauen auf Gott

Holzschnitt „In Bild still betrachten manibus tuis" Psalmvers vortragen von Walter Habdank, Schülerheft, S. 3

Schüleräußerungen auf den grauen und gelben Zetteln zusammenstellen

Hausaufgabe Gebet selber verfassen oder Gebete, Texte, Lieder suchen zum Thema „Meine Ängste meine Hoffnungen"

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2. Stunde: Was die Umwelt und die Menschen zerstört (Zum Schülerheft, Seite 4 - 5) Intentionen: Umweltschäden bewußt wahrnehmen und den Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Krankheiten aufzeigen. Sich mit der beschädigten und zerstörten Umwelt identifizieren, dem Schrei nach Hilfe und Schutzmaßnahmen Ausdruck geben und die Hoffnung auf Rettung veranschaulichen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Erarbeitung: Für die Collage „Was die Umwelt zerstört" bringt Lehrer/in am besten selber alte Zeitungen, Zeitschriften usw. mit. Außerdem sind Plakatkarton, Scheren, Klebestifte und farbige Filzstifte notwendig. Vertiefung: Beispiele dafür, wie die Zerstörung der Umwelt krankmachende Folgen für das Leben der Menschen hat: Luftverschmutzung: Atemwegserkrankungen, vor allem bei Kindern Atomare Strahlung: Leukämie (Blutkrebs) Künstliche Bestandteile in Nahrungsmitteln: Allergische Reaktionen Mülldeponien: Gifte im Grundwasser und damit im Trinkwasser Schluß: Beschreibung und Deutung des Bildes von Roland Peter Litzenburger „Mich dürstet nach reinem Wasser" findet sich im Lehrerheft, S. 7. Dort außerdem die Struktur eines Klagepsalms nach Albert Höfer. Hausaufgabe: Zusätzlich wird den Schüler/innen eine Kopie des Bildes von Roland Peter Litzenburger ausgeteilt, das so verändert werden soll, daß aus den sterbenden Fischen lebendige Fische werden (siehe Schülerheft, S. 5). Medien: „Unkraut": Animationsfim VHS, 5 Minuten, Thomas Stellmach, Katholisches Filmwerk Frankfurt/M., BRD 1990 (Kurzbeschreibung im Lehrerheft S. 6) „Das weiße Loch", VHS, Jürgen Haacks, Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, Geiselgasteig/München, BRD 1992 (Kurzbeschreibung im Lehrerheft S. 6) „Amazonien - Wenn die Bäume sterben", VHS 13 Minuten, Videomontage von Wolfgang Poeplau, Misereor 1994 (Kurzbeschreibung im Lehrerheft, S. 6) „Wenn die Bäume fallen, stehen die Menschen auf, Signal-Tonbild, 14 Minuten, Studio Union, Limburg 1983 (Kurzbeschreibung im Lehrerheft, S. 6) Literaturhinweise: Günter Biemer / Hermann Kochanek, Menschenbild und Gottesbild in der Bibel, Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1981 Markus und Stefan Rösler, Aktionsbuch Naturschutz, Rösler, Kosmos Verlag, Stuttgart 1989 Josef Griesbeck, Anfang gut - alles gut, Kösel Verlag, München 1994 Sabine Alex / Klaus W. Vopel, Lehre mich nicht, laß mich lernen, Band 1, iskopress, Hamburg 1992

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2. Stunde: Was die Umwelt und die Menschen zerstört

Stundenverlauf:

U-Schritte

Inhalte

Beginn

Umweltschäden

Erarbeitung

Vertiefung

Methoden

Medien

(Unterrichtsgang in den Wald ist vorausgegangen)

z.B. Waldsterben

Foto im Schülerheft, S. 4 oder: siehe Medien im Lehrerheft S. 4 und S. 6

Was die Umwelt zerstört

Fotos / Artikel aus Collage gestalten, einzelne Fotos und WörZeitungen... ter farblich und graphisch hervorheben

Zerstörung der Umwelt Aktuelle Filme - Folgen für das Leben und Videos der Menschen

L-S-Gespräch im Anschluß an die Filme

Die (zerstörte und) be- Bild von Roland Peter Litzenburschädigte Umwelt ger, Schülerheft, schreit nach SchutzS. 5 maßnahmen

Bildbetrachtung Klagepsalm verfassen

Zusammenfassung

— Schluß

Klage und Hoffnung

— Selbstverfaßter Klagepsalm

Hausaufgabe Hoffnung auf Rettung Kopie des Bildes für die beschädigte und von Roland Peter Litzenburger, zerstörte Umwelt Schülerheft, S. 5

— Texte vorlesen und mit meditativer Musik unterlegen

Bild kreativ verändern

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Zum Video-Film „Unkraut": Im Kurzfilm „Unkraut" geht es um die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes. Trickfilmartig wird das Leben einer Schnecke auf einem winzigen Unkrautflecken inmitten grauen Steins gezeigt. Was der Schnecke wundersam und paradiesisch erscheint, ist Straßenbauern Anlaß zu letzten Ausbesserungsarbeiten an einer riesigen Plattenfläche. Auf die Bedrohung ihres Lebens reagiert die Schnecke auf ungewöhnliche Weise. Der Film eignet sich als Impuls-Medium zum Thema „Zerstörung der Umwelt". Zum Video-Film „Das weiße Loch": Inhalt des Kurzfilms: Auf der Erde erscheint eines Tages ein mysteriöses schwarzes Loch, das sämtliche Formen von Materie und Energie verschluckt. Die Menschen setzen eine aufwendige Maschinerie in Gang, um das Phänomen zu untersuchen und zu klären, jedoch vergeblich. Da kommen sie auf die Idee, es sich nutzbar zu machen. Das Loch wird ausgebaut und es entsteht eine riesige komplexe Anlage, in der man alles einfach und schnell verschwinden lassen kann: Abfälle.Giftmüll, Altöl, Waffen, Raketen... Bis eines Tages plötzlich ein weißes Loch erscheint, aus dem alles, was in das schwarze Loch gestopft wurde, wieder herauskommt. Der Film verzichtet auf verständliche Sprache, nur künstliche Laute und sparsam eingesetzte Geräusche unterstützen die Handlung. Die schematisch — typisierte Darstellungsform spricht für sich. Der Film macht deutlich, daß Ausbeutung der Umwelt und verantwortungsloser Umgang mit der Schöpfung zwangsläufig auf die Menschen zurückfällt. Zum Video-Film „Amazonien - Wenn die Bäume sterben": Inhalt des Film: Das Amazonasbecken, 20 mal so groß wie die Bundesrepublik, ist zum Schauplatz rücksichtsloser Ausbeutung und Umweltzerstörung geworden. Die Regenwälder sterben und mit ihnen eine unvergleichliche Pflanzenfülle und Artenvielfalt. Das Land ist daran, sich in eine Wüste zu verwandeln, mit noch unbekannten Folgen für das ökologische Gleichgewicht, für die Ozonschicht, den Wärmehaushalt der Erde, die jährlichen Niederschlagsmengen, das weltweite Klima und mit verheerenden Konsequenzen für acht Millionen Menschen, deren Existenzgrundlage der Urwald ist: Die indianischen Bevölkerungsgruppen. Jahrhundertelang lebten sie von Jagd, Fischfang und Feldwirtschaft, angepaßt an das ökologische Gleichgewicht des Urwalds. Jetzt haben sie kaum eine Chance, sich gegen die Zerstörung ihrer Umwelt zur Wehr zu setzen. Wenn die Bäume sterben, sterben auch die Menschen, sagt ein indianisches Sprichwort. Zum Kurztonbild „Wenn die Bäume fallen, stehen die Menschen auf Das Tonbild versucht, die ökologische Frage von ihrem ethischen und religiösen Aspekt her anzugehen. Es will bewußt machen, wie sehr die Schöpfung bedroht ist. Es ruft dazu auf, die Zukunft verantwortlich zu planen, damit auch künftige Generationen sich an der Natur freuen und in ihr leben können.

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Bildbeschreibung und Deutung zum Bild von Roland Peter Litzenburger: „Mich dürstet nach reinem Wasser" Was sehen wir? Sterbende Kreatur ? - Vernichtete Umwelt ? Auf dem Grunde des Meeres ein Heer kleiner verendender und toter Fische. Darüber das Gerippe eines großen verendeten Fisches. Die kleinen Fische, kaum dem Laich entschlüpft, schnappen nach Wasser und Luft. Haben sie eine Lebenschance? Oder sind sie geboren, um gleich wieder zu verenden im stinkenden, öligen Wasser? Über dieser sterbenden Kreatur erhebt sich senkrecht vom Meeresboden ein übergroßer noch lebender Fisch. Er streckt sich bis zur Wasseroberfläche und schnappt mit weit geöffnetem Maul nach Luft und nach Wasser, von dem sein Leben abhängt. Im Gerippe des Fisches hängt ein Mensch, die Arme ausgebreitet, den Kopf seitlich herunterhängend - ein Gekreuzigter. Das Fischzeichen ist für die Christen seit der Urkirche das Symbol des Christus. Und das ist das Thema des mehrdimensionalen Bildes: Die sterbende Kreatur - der gekreuzigte Mensch - der gekreuzigte und sich erhebende (auferstehende) Christus. Im erhobenen, sich nach oben reckenden Fisch hängt der gekreuzigte Christus und reckt sich gleichzeitig empor, erhebt sich zur Auferstehung. „Mich dürstet", sagt der Gekreuzigte und mit ihm der Mensch und alle Kreatur. „Mich dürstet nach reinem Wasser" nennt Litzenburger sein Bild. CIO Antwort darauf hören wir in der Offenbarung des Johannes: „Ich will euch reines Wasser zu trinken geben. Wer durstig ist, der komme und empfange umsonst das Wasser des Lebens" (Offb 22,17). Reines Wasser bedeutet Leben - Überleben - Weiterleben - Neues Leben. Für den Glaubenden ist der Tod, die Vernichtung nicht das Letzte. Aus der sterbenden Umwelt erhebt sich der gekreuzigte Christus zur Auferstehung, zum Leben, das Gott gibt. Sr. Nikola Richter

Struktur eines Klagepsalms zum Bild: Ich bin wie der sterbende Fisch... Ich fühle mich... Ich bitte dich, Herr... Ich habe Hoffnung...

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3. Stunde: Was die Umwelt zerstört - was die Umweit schützt (Zum Schülerheft, Seite 6 - 7 ) Intentionen: Verschiedene Standpunkte zum Umweltschutz kennenlernen und zu einer eigenen Einstellung und Verhaltensweise gelangen. Das Bewußtsein für den notwendigen Umweltschutz wecken und im fächerverbindenden Unterricht (zusammen mit Biologie) eine Umweltschutzaktion planen und durchführen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Erarbeitung: Beispiele für die „Umwelt-Konferenz" stehen im Lehrerheft, Seite 10. Nach der ersten Spielphase wird eine „Manöverkritik" eingeschoben: - Warum bringt eine Konferenz dieser Art nichts? - Wie müßte sie anders geführt werden, so daß konstruktive Beschlüsse für Umweltschutz dabei zustande kommen? Hausaufgabe: Ergänzendes Arbeitsblatt zum Schülerheft, S. 7 im Lehrerheft, S. 11.

Medien: Zusätzliche Medien in den Katalogen der Medienstellen unter dem Stichwort „Umwelt".

Literaturhinweise: Markus und Stefan Rösler, Aktionsbuch Naturschutz, Rösler, Kosmos Verlag, Stuttgart 1989 Josef Griesbeck, Anfang gut - alles gut, Kösel Verlag, München 1994 Sabine Alex / Klaus W. Vopel, Lehre mich nicht, laß mich lernen, Band 1, iskopress, Hamburg 1992

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3. Stunde: Was die Umwelt zerstört - was die Umwelt schützt Stundenverlauf:

U-Schritte

Inhalte

Beginn

Die in der Hausaufgabe Hoffnung auf Rettung Bild von Roland für die beschädigte und Peter Litzenburveränderten Bilder vorstelzerstörte Umwelt ger, Schülerheft, len S. 5 und die veränderten Bilder der Schüler/innen

Erarbeitung

Umwelt-Konferenz a) Vorstellung der unterschiedlichen Standpunkte der Teilnehmer b) Konstruktive Beschlüsse für Umweltschutz

Schülerheft, S. 6 (Beispiele für mögliche Szenen im Lehrerheft, S. 10)

Interaktionsübung Rollenspiele in Gruppen erarbeiten und der Klasse vorführen

Vertiefung

Gebote für den Umgang mit Natur und Umwelt

Schülerheft, S. 7

Gruppenarbeit, Ergebnisse im L-S-Gespräch zusammentragen zu einer gemeinsamen Fassung

Methoden

Medien

Zusammenfassung

— Schluß



Umwelt-SchutzAktionen

— Hausaufgabe Mein Verhalten gegen- Arbeitsblatt im über der Umwelt, oder: Lehrerheft, S. 1 1 Symbole für Natur- und Umweltschutz

— Fächerübergreifend mit Biologie u.a. Fächern planen und an Projekttagen durchführen Selbstbeobachtung, konkrete, individuelle Schutzmaßnahmen, oder: Symbole zeichnen zu den in der Klasse erarbeiteten Natur- und Umweltschutzgeboten, oder: bereits bekannte Symbole für Natur- und Umweltschutz zusammenstellen

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Umwelt-Konferenz : Beispiele für die (unkonstruktive) erste Phase: A: Unsere Flüsse und Meere sind verseucht. B: Kein Grund zur Besorgnis. Das Wasser reinigt sich selbst. C: Wir werden es schaffen, aus den Kloaken wieder frische Gewässer zu machen. Es müssen nur einige Milliarden investiert werden, um Klärsysteme zu bauen. D: Das Geld haben wir doch gar nicht. A: Unsere Wälder gehen kaputt oder werden abgeholzt. B: Kein Grund zur Aufregung. Dann haben wir eben mehr Wiesen. Wir erfinden neue Möglichkeiten der Sauerstofferzeugung. C: Wir brauchen Katalysatoren und Luftreinigungsanlagen. Oder wir erfinden neue Möglichkeiten, Sauerstoff zu erzeugen. D: Erfinden geht aber nicht auf Kommando. Bis etwas Neues erforscht wird, ist es vielleicht zu spät. Und der Katalysator ist auch nicht die Lösung. A: Der Regen ist sauer, der Erdboden verseucht. B: Und wenn schon. Solange wir nicht sauer sind, ist ja alles okay. C: Es gibt besondere Substanzen, die die Übersäuerung des Bodens aufheben. Wir werden geeignete Filtersysteme entwickeln. D: Aber der Dreck bleibt immer irgendwo. A: Die Müllberge häufen sich, werden unübersehbar. B: Aber bitte sehr: Nur nicht die Übersicht verlieren. Schließlich gibt es Möglichkeiten, den Müll zu bewältigen. Wir schaffen ihn eben nach Übersee. C: Wir haben Müllvermeidungsprogramme, und wir sortieren den Müll, um ihn wiederzuverwerten. D; Da macht doch keiner mit. A: Das große Fischsterben in den Meeren B: Was kümmert es uns? Wenn es keine Fische mehr gibt, konsumieren wir eben mehr Fleisch. C: Die großen Fischindustrien werden angewiesen, andere Produkte zu vermarkten. D: Aber es trifft ja die kleinen Fischer, deren Existenz dahin ist. Vor allem in der Dritten Welt. A: Wir teilen die Welt ein in eine Erste, Zweite, Dritte und Vierte Welt. B Das ist auch recht so. C. Es hat seine Gründe in den sozialen, gesellschaftlichen und politischen Unterschieden. D: Gott schuf die Welt als eine Welt, darin jeder Mensch sein Abbild ist. Von Menschen zweiter, dritter und vierter Klasse hat er nichts gesagt. Sr. Nikola Richter/Cäcilia Braun-Müller

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Symbole für den Umgang mit der Natur und Umwelt

> Setze zu den einzelnen Umwelt-Schutz-Geboten bereits bekannte Symbole oder gestalte selber Symbole.

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4. Stunde: Angst vor der Zukunft - Hoffnung auf Zukunft (Zum Schülerheft, Seite 8 - 9) Intentionen: Globale Ängste von Katastrophen und Unglück bewußt machen und als Anstöße verstehen zum Umdenken, Helfen und Neuanfangen. Aus dem christlichen Glauben Kraft erbitten, um notleidenden Menschen tatkräftig beistehen zu können. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Beginn: Zum Bild „Apokalyptische Landschaft" von Ludwig Meidner (Schülerheft S. 8) „Während des Sommers 1912 wird Berlin von einer mehrmonatigen Hitzewelle heimgesucht. Meidner, der das Naturvorbild hinter sich gelassen hat und ganz seiner Phantasie vertraut, gerät in einen Schaffensrausch. Er 'schlottert vor dampfenden Leinwänden, die in allen Flächen, Wolkenfetzen und Sturzbächen die künftige Erdennot ahnten. Ein schmerzhafter Drang gab mir ein, alles Gradlinig-Vertikale zu zerbrechen. Auf alle Landschaften, Trümmer, Fetzen und Asche zu breiten. Mein Hirn blutete in schrecklichen Gesichten. Ich sah nur immer einen Tausendreigen der Skelette tänzeln. Viele Gräber und verbrannte Städte durch die Ebene sich winden.' Die dunklen Ahnungen von einem katastrophalen Weltende, kubo-futuristisch vorgetragen, haben angesichts der atomaren und ökologischen Problematik wenig von ihrer Brisanz verloren. Nicht lange vor seinem Tode vertraute Ludwig Meidner einem Freund seine Befürchtung an, 'alles in Feld und Wald wird in der Hitze verderben, wenn die Sonne Fieber bekommt. Der Mensch wird seinen Mitmenschen auffressen. Im magisch-mystischen Zeitalter des Wassermanns wird es Feen, Zwerge und Zauberer geben. Eine gänzlich neue Menschenwelt wird entstehen.'" (Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 50 vom 28. 2. 1990, S. 33) Erarbeitung: Diese „Reportage" ist nach einer Idee von Sabine Alex und Klaus W. Vopel ausgearbeitet worden. Die ausführliche Anleitung zur Interaktionsübung „Katastrophenängste oder Schöne Neue Welt" ist in diesem Lehrerheft auf Seite 14 abgedruckt Zusammenfassung und Schluß: Zu den Fürbitten (Schülerheft, S. 9) ist eine leichtere Version in diesem Lehrerheft auf Seite 15 abgedruckt.

Medien: „Unsere gemeinsame Zukunft", VHS, 13 Minuten, Synchronisation exodus Hamburg, Evangelische Zentralbildkammer Bielefeld (EZB) „Die Zukunft der Welt liegt in unserer Hand", Tageslichtfolien, MC und Arbeitstexte von Manfred Suermann, av-edition München/Offenbach 1984 Literaturhinweise: Sabine Alex / Klaus W. Vopel, Lehre mich nicht, laß mich lernen! Neue Interaktionsspiele, Band 1, iskopress, Hamburg, 2.Auflage 1992, S. 32 - 34, Nr. 15; vgl. auch dies., a.a.O., Band 3, S. 68 - 70, Nr. 42: Untergang einer Stadt. Alwin Renker, Die geheime Offenbarung des Johannes (Apokalypse), Teil II: Auslegung im Kontext des NT, IRP Freiburg o.J.

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4. Stunde: Angst vor der Zukunft - Hoffnung auf Zukunft Stundenverlauf:

U-Schritte

Inhalte

Medien

Methoden

Beginn

Was mir Angst macht

Folie vom Bild im Schülerheft, S. 8

still betrachten, dann Gefühle, Stimmungen, Erinnerungen äußern Bild farblich ausgestalten

Schüleräußerung Wörter der Angst rund um im Schülerheft.S.8 das Bild wie einen Rahmen anordnen Erarbeitung

Angst vor Naturkatastrophen und Unglück Reportage über a) Naturkatastrophe b) Krieg c) Krankheit d) Unglück und konkrete Schritte der Hilfe

Anleitung im Schülerheft, S. 8

Partnerarbeit kreatives Schreiben oder Szenenabfolge bildlich gestalten (ähnlich wie Comic)

oder im Lehrerheft, S. 14 Vertiefung

Angst vor Naturkatastrophen und Unglück Auswertungsfragen von Alex / Vopel im Lehrerheft, S. 14

Zusammenfassung

Was wir tun können in Notsituationen im Schülerheft,S.9 Die jeweiligen Partner formulieren ihre Fürbitte oder im Lehrerheft, S. 15

Fürbitten

Schluß

Die Ergebnisse der Partnerarbeit werden der Klasse vorgestellt L-S-Gespräch

Hoffnung auf Zukunft Fürbitten

Einer der Partner trägt die jeweilige Fürbitte vor

Hausaufgabe







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Katastrophenängste oder Schöne Neue Welt Ziele Ein Teil der Ängste unserer Kinder gilt jenen möglichen Katastrophen, die die Natur, die Technik, die menschliche Aggressivität über uns alle bringen kann. Erdbeben, Kriege, Flutwellen, Kernschmelzen in Atomkraftwerken, vergiftetes Trinkwasser, Klimakatastrophen, Eisenbahnunglücke, Attentate usw. Die Kinder hören von all diesen unkontrollierbaren Ereignissen. Und in einem Alter, in dem das eigene Vermögen, die Dinge zu kontrollieren, noch ganz im Wachsen ist, sind diese mehr oder minder wahrscheinlichen Katastrophenphantasien für die Kinder äußerst furchterregend. Sie verstärken das Empfinden, daß die Welt gefährlich und unzuverlässig ist. Und das Verhalten der Erwachsenen steigert oft die Angst der Kinder. Ihre Vogel-Strauß-Politik und unklare Haltung schürt die kindliche Angst, Spielball unheimlicher Entwicklungen zu sein. Es ist daher angebracht, all diesen Befürchtungen ein Forum zu geben und mit den Kindern zu überlegen, wie sie sich hier sinnvoll verhalten können. Lassen Sie sich durch die Reaktion der Kinder nicht verblüffen. Viele gehen mit Begeisterung und scheinbarer Herzlosigkeit an die Aufgabe. Sie haben gelernt, ihre Ängste um die Entwicklung ihrer Umwelt tief zu verstecken. Teilnehmer ab 10 Jahren Zeit ca. 60 Minuten Material Papier und Bleistift Anleitung Macht Ihr Euch, manchmal Sorgen, daß etwas Schlimmes über uns hereinbrechen könnte? Ein Erdbeben? Eine Kernschmelze in einem Atomkraftwerk? Ein Winter, der nie aufhört? Ein unendlicher Regen, der in seinen Wassermassen alles versinken läßt? Oder fürchtet ihr manchmal, daß ein Krieg ausbricht? Daß ihr in ein Eisenbahnunglück geratet? Oder interessiert Ihr Euch einfach für die Meldungen all der Katastrophen, die sich überall auf der Erde ereignen? Oder hört Ihr weg, wenn davon die Rede ist? Ich möchte Euch vorschlagen, daß Ihr über irgendein schlimmes Unglück schreibt, so, als ob Ihr ein Augenzeuge der Vorgänge seid. Und damit das für Euch nicht zu gräßlich wird, sollt Ihr das zu zweit tun. Mit wem würdet Ihr diese Aufgabe gern gemeinsam übernehmen? Wollt Ihr jemanden, den Ihr beschützen könnt? Jemanden, an den Ihr Euch anlehnen könnt? Der mit Euch durch dick und dünn geht? Schaut Euch um und sucht Euch den einen Partner aus, mit dem Ihr das Unglück zusammen beschreiben wollt... Ihr könnt ein Unglück erfinden, das sich vielleicht ereignen könnte. Ihr könnt auch ein Unglück nehmen, das sich tatsächlich ereignet hat. Einigt Euch zunächst, welche Katastrophe Euch interessiert... Dann könnt Ihr zwischen zwei Möglichkeiten wählen. Ihr könnt eine gemeinsame Beschreibung des Unglücks machen. Oder Ihr könnt eine Unterhaltung aufschreiben, die Ihr selbst führt, während sich das Unglück ereignet. Und während Ihr zusammen arbeitet, werdet Ihr bemerken, daß es gar nicht leicht ist, bei so aufregenden Vorgängen auf den anderen zu achten und sich mit ihm abzustimmen. Achtet darauf, daß Ihr Euch bei dem Unglück nicht verliert. Ihr habt eine halbe Stunde Zeit... (Lassen Sie einige Freiwillige ihren Text vortragen. Auswertung im Plenum) Auswertung * Wie hat mir das Experiment gefallen? * Wie ist es mir mit meinem Partner ergangen? Wie haben wir auf diese Herausforderung reagiert? * Welches Unglück haben wir ausgewählt? * Welche Gefühle hat das vorgestellte Unglück bei mir geweckt? * Wie ist das Unglück für uns beide ausgegangen? * Was können Kinder tun, um mit drohenden Katastrophen zurechtzukommen? * Wie reagieren Erwachsene auf mögliche Katastrophen? * Wie zeigen sie ihre Angst? * Wie fühle ich mich jetzt?

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Fürbitten Du unser Gott, in der Welt erfahren wir viel Unglück und Unheil. Viele Menschen werden von Naturkatastrophen aller Art heimgesucht: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Hochwasser, orkanartige Stürme, Waldbrände und vieles mehr verwüsten das Land, zerstören ganze Dörfer und Städte und vernichten die Existenzgrundlage vieler Menschen. Gott, gib uns die Kraft, die Not der Mitmenschen wahrzunehmen und ihnen nach Kräften zu helfen. Herr, erbarme dich... Viele Menschen haben unter Krieg und gewaltsamen Auseinandersetzungen zu leiden. Millionen sind auf der Flucht und ringen um ihr Überleben. Gott, gib uns die Kraft

Herr, erbarme dich... Viele Menschen werden von Krankheiten und Leiden heimgesucht, die ihr Leben langsam und schmerzhaft zerstören und gegen die sie sich nicht wehren können. Gott, gib uns die Kraft

Herr, erbarme dich... Viele Menschen werden von Unglück und Not getroffen, oft durch das Verschulden anderer. Gott, gib uns die Kraft

Herr, erbarme dich... Du Gott, bist ein Gott aller Menschen. Laß deine lebenspendende Kraft in uns allen wirksam werden, damit wir mit dir und miteinander leben können in der Welt, die du uns gegeben hast. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

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5. Stunde: Woher kommen Welt und Leben? - Erzählungen vom Anfang (Zum Schülerheft, Seite 10-11) Intentionen: In den Schöpfungserzählungen der Völker - am Beispiel der Germanen und der Maya - den literarischen Ausdruck der jeweiligen Lebensumstände und fundamentalen Ängste der Völker erkennen. Die literarische Gattung Mythos als religiöse Hoffnungsgeschichte entdecken, durch die eine optimistische Lebensperspektive von Generation zu Generation weitergegeben wird. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Beginn: Aus den Farbfolien „Weltall" die Folie 1, siehe unten bei den Medien. Erarbeitung: Zu den Schöpfungserzählungen der Germanen und der Maya: Lebenserfahrungen und Lebensängste, die sich in diesen Erzählungen widerspiegeln: Erfahrung von Kälte, Eis, Wüste. Der Mensch fühlt sich ohnmächtig den Naturgewalten ausgesetzt, die er aus eigener Kraft nicht bändigen kann. Er hat Angst, in einen gähnenden, lautlosen Abgrund zu stürzen. Hoffnungen, die in den Erzählungen angesprochen werden: Der Allvater schenkt Wärme, Feuer, damit in der Welt großes, reiches Leben entsteht. Gott ermöglicht das Leben. Die in den Schöpfungserzählungen der Germanen und der Maya hell bzw. dunkel unterstrichenen Wörter können auch in zwei Spalten nebeneinander herausgeschrieben und dadurch stärker betont werden: Ängste

Hoffnungen

Schluß: Zu einem Hoffnungsmotiv in den Schöpfungserzählungen der Völker ein Symbolbild malen. Medien: Farbfolien „Weltall", hg. vom Religionspädagogischen Seminar der Diözese Regensburg o.J., Erläuterungen zu den 8 Folien Dr. Wolfgang J. Duschl. Literaturhinweise: Barbara C. Sproul, Schöpfungsmythen der westlichen Welt, Eugen Diederichs Verlag, München 1994 Hubertus Halbfas, Das Welthaus. Ein religionsgeschichtliches Lesebuch, Calwer Verlag, Stuttgart 1983. Seite 120-134. Franz König/Hans Waldenfels, Lexikon der Religionen, Verlag Herder, Freiburg 1987

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U-Schritte

Inhalte

Beginn

Die Erde (als Planet im Farbfolien „Welt- still betrachten Weltall) all" (Regensburg), spontane Äußerungen Folie 1 : Unsere Erde

Methoden

Medien

Gen 2,4b -6

Erarbeitung

Vertiefung

Schöpfungserzählung a) der Germanen b) der Maya

Schöpfungserzählungen als Mythos - Ausdruck der Lebensumstände und Ängste - Ausdruck optimistischer Lebensperspektive

Schülerheft, S. 10 Partner- oder GruppenSchülerheft, S. 1 1 arbeit Texte lesen und Wörter mit farbigen Stiften unterstreichen



Zusammenfassung

Erzählungen vom Anfang der Welt und des Lebens

Schluß

Hoffnungsmotive in meditative Musik den Schöpfungserzählungen der Völker

Hausaufgabe (siehe Schluß)

meditativ vorlesen Gefühle, Stimmungen, Gedanken äußern

Ergebnisse der Partneroder Gruppenarbeit werden der Klasse vorgestellt und miteinander verglichen

Schülerheft, S. 10 Lehrer/in faßt mit eigenen Worten zusammen

Bild malen

6. Stunde: Gott erschafft die Welt und schenkt Leben Die Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel (Zum Schülerheft Seite 12-13) Vorbemerkung: Im früheren Religionsunterricht der 8. Klasse wurde bisher, vermittelt durch die historisch-kritische Exegese, die literarische Struktur des Schöpfungstextes Gen 1,1 - 2,4a (sieben Strophen) und die theologische Aussageabsicht (Alles Geschaffene ist sehr gut) dazu verwendet, daß dieser biblische Text kein Gegenargument gegen eine wie auch immer vorstellbare evolutive Entwicklung der Welt darstellt. Dieser Bibeltext, historisch-kritisch betrachtet als Glaubenszeugnis der Prieterschrift im Exil von Babylon entstanden, ist aber auch keine Argumentationshilfe für einen wie auch immer gearteten Kreationismus (Glaube, daß alles von Gott direkt geschaffen wurde). Die Fragestellung Naturwissenschaft - Bibel wurde im Lehrplan Realschule in die 10. Klasse, LPE 7 verlegt, weil erst in der 10. Klasse in Biologie ausführlich die Evolutionstheorien behandelt werden. Der Schöpfungstext Gen 1 steht jetzt im Religionsunterricht der 8. Klasse im Kontext: Funktion des Mythos. Die Gattung Mythos hat kultur- und religionsgeschichtlich dazu beigetragen, fundamentale Lebensängste und Hoffnungen sprachlich zu fassen und in einer Erzählgemeinschaft Lebens- und Überlebensoptimismus von Generation zu Generation weiterzugeben. Wir arbeiten also jetzt im Religionsunterricht die allen Schöpfungsmythen gemeinsame, Lebensmut fördernde Funktion der Texte heraus und lassen die Schüler/innen selber spüren, ob der Bibeltext Gen 1 oder ein anderer Schöpfungsmythos mehr Optimismus vermitteln kann.

Intentionen: In der biblischen Schöpfungserzählung Gen 1,1 - 2,4a den literarischen Ausdruck von Lebensängsten und Hoffnungen gläubiger Israeliten sehen und durch Vergleich mit den Schöpfungserzählungen der Völker Gemeinsamkeiten in der Aussageabsicht der Mythen unterstreichen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Erarbeitung: Zu Gen 1,1-2,4a: Vorlage für Textpuzzle zu Gen 1 im Lehrerheft S. 16. Wenn Gen 1 in die richtige Reihenfolge gebracht ist, dann den Text mit verteilten Rollen lesen: Sprecher/in, Stimme Gottes, alle. Beispiel: Sprecher: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Stimme Gottes: Es werde Licht. Sprecher: Und es wurde Licht. Alle: Gott sah, daß das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Sprecher: Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag. Dann sprach Gott:...usw. > Bildet sechs Gruppen. Jede Gruppe verteilt den Bibeltext für einen weiteren Tag auf einen Sprecher, die Stimme Gottes und Alle tragen den Text dann vor. Medien: Zusätzliche Medien in den Katalogen der Medienstellen unter dem Stichwort „Schöpfung". Literaturhinweise: Alwin Renker, Zentralthemen des Alten Testaments im Religionsunterricht der Sekundarstufe l und II, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn/München/Wien/Zürich 1984, S. 95 -104, bes. S.102 -104. Alwin Renker, Zentralthemen des Alten Testaments (Biblische Theologie), IRP Freiburg, 2. verbesserte Auflage, o.J.S., 7-17, bes. S. 12 -15.

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6. Stunde: Gott erschafft die Welt und schenkt Leben Die Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel Stundenverlauf:

U-Schritte

Inhalte

Beginn

Hoffnungsmotive in Hausaufgabe von Ergebnisse der Hausaufgabe (Bilder) vorstellen den Schöpfungserzäh- 5. Stunde lungen der Völker

Erarbeitung

Die Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel: Gen 1,1 -2,4a - Bibeltext Textpuzzle (Vorlage im Lehrerheft, S. 20)

Vertiefung

Zusammenfassung

Schluß

Methoden

Medien

Gruppenarbeit Text in der richtigen Abfolge und mit verteilten Rollenvorlesen

- Lebensumstände der Israeliten: Ängste - Hoffnungen

Schülerheft, S. 12 Wörter mit hellen und dunklen Farben unterstreichen

- Zur Entstehung der biblischen Schöpfungserzählung

Schülerheft, S. 13 Sachinformation lesen oder Lehrer/in gibt Inhalt mit eigenen Worten wieder

Vergleich der Schöpfungserzählungen: Bibel - Germanen/Mayas Schülerheft, S. 1 0, - Gemeinsamkeiten 11 und 12 - Unterschiede der Lebensumstände, Ängste und Hoffnungen Schöpfungserzählungen - gemeinsame Hoffnungen — Gen 1,1 -2,4a

L-S-Gespräch

Collage aus den hell unterstrichenen Wörtern in den Schöpfungserzählungen

Schülerheft, S. 12 mit verteilten Rollen vorlesen

Hausaufgabe







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Vorlage zum Ausschneiden für Text-Puzzle zu Gen 1,1 - 2,4a

D

ann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihren Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihren Samen darin. Gott sah, daß es gut war.

S

o wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.

ott sprach: Es werde Licht Und es wurde Licht Gott sah, daß das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht ann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten, über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, daß es gut war.

D D

ann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über der Wasser.

D

ann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut

D

ann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und andere Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, daß es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.

Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag. 20

Es wurde Abend, und es wurde Morgen: fünfter Tag. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: sechster Tag.

Vorbemerkung zur 7. Stunde: (Zum Schülerheft, Seite 13) 1. Kritik am bisher im RU verwendeten „altorientalischen Weltbild" (1) Viele Religionsbücher- und materialien enthalten zum Themenbereich „Schöpfung - Evolution / Glaube Naturwissenschaft" bildliche Darstellungen des altorientalischen Weltbildes in der Art wie die hier wiedergegebene Darstellung. (2) Dazu wird die Stockwerktheorie erklärend beigegeben: Festland und Meer, der Bereich der Menschen; darüber die Welt der Götter / Gottes, jenseits des Firmaments mit den Gestirnen; darunter die Unterwelt, der Bereich des Todes. Diese modernen Darstellungsversuche des angeblich altorientalischen Weltbildes, die sich auch in der fachwissenschaftlichen Literatur zum Alten Testament finden, sind aber alle von Graphikern des 20. Jahrhunderts gezeichnet worden aus einer materialistisch - naturwissenschaftlichen Perspektive. Diese modernen „altorientalischen Weltbilder" haben nach Michael Helsper keine Entsprechungen in der altorientalischen Bilderwelt. Die Begründung ist stichhaltig: Die tatsächlichen altorientalischen Weltbilddarstellungen sind symbolisch und bleiben einem Mitteleuropäer ohne entsprechendes SpezialWissen über antike Symbolik unverständlich. Das modern gezeichnete angeblich „altorientalische Weltbild" dagegen wirkt auf den ersten Blick realistisch bzw. materialistisch (Gestirne, Regen, Berge usw.) Die gröbsten Fehler im bisherigen angeblich „altorientalischen Weltbild" sind nach Helsper: 1. Der Transzendenzbezug fehlt bildlich. Für die Menschen des Alten Orients war alles in der empirischen Welt Ergebnis des Wirkens der Götter / Gottes. Alles bot die Möglichkeit, die Abwesenheit oder die Nähe der Götter / Gottes im Symbol zu erleben, zu erahnen. Die Menschen des Alten Orients hat mehr „die Frage nach den Fundamenten des Alls, nach dem letzten Grund und der Sicherung des menschlichen Lebensraumes" (M. Helsper) beschäftigt, als die Frage nach den materialistischen und mechanischen Zusammenhängen im All. 2. Fehlender bildlicher Ausdruck von Ängsten und Hoffnungen. In den angeblich „altorientalischen Weltbildern" herrscht ein seltsamer Friede. Nichts läßt bildlich etwas ahnen von den fundamentalen Ängsten der Lebensbedrohung und von den Hoffnungen, die der Glaube an die Götter / Gott bewirkte.

1) Michael Helsper, Zur biblischen Rekonstruktion des alttestamentlichen Weltbildes, in: Katechetische Blätter 114. Jhg. (1989) S. 356-359; vgl. Arbeitshilfen zum Lehrplan für das Fach Katholische Religionslehre Realschule in Baden-Württemberg 1994, Rottenburg-Stuttgart 1994 S. 304 2) siehe: Grundlagen, Kath. RU an Beruflichen Schulen 10./11. Jahrgangsstufe, Kösel Verlag, München 1982, S. 155.

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2. Ein Rekonstruktionsversuch von Othmar Keel Othmar Keel hat mit der zeichnerischen Hilfe seiner Frau einen Versuch gemacht, ein alttestamentliches Weltbild aufgrund der biblischen Texte und ikonographischer Elemente aus Israel / Palästina zu rekonstruieren, wobei viele ähnliche Bilder vorstellbar sind, die alle gleicherweise die gröbsten Fehler der bisherigen Modelle vermeiden könnten. Im Rekonstruktionsversuch von O. Keel wird die Himmelssphäre durch die Präsenz Jahwes bestimmt. Sie wird dabei durch vierflüglige Kobras, die biblischen Serafim, und den Kerubenthron signalisiert. „Ahnlich dicht wie in der himmlischen Welt ist die Präsenz Jahwes im Jerusalemer Tempel. Hier dämmt Jahwe die nach oben drängenden Chaoswasser ein und verwandelt diese in lebenspendende Bäche. Die stilisierten Bäume charakterisieren den Tempel als Bereich des Lebens. Die stete Gefährdung dieses Bereichs durch das Chaoswasser verkörpert die gehörnte Schlange. Das Absinken der bewohnbaren Erde in die Tiefen' verhindern die Wunderkraft und die Weisheit Jahwes. Sie sind hier durch die ausgebreiteten Arme dargestellt. Das atttestamentliche Weltbild nach O. Keel

3. Ein biblisches Weltbild: Gott wirkt in der Welt Auf der nebenstehenden Darstellung ist die Welt eingeteilt in einen oberen und einen unteren Bereich. Die obere Region, der Himmel, ist bestimmt durch die Gegenwart Gottes, symbolisch dargestellt durch den Gottesnamen. Eine biblische Darstellung Gottes ist denn Volk Israel im I.Gebot untersagt, daher wird statt eines Bildes der biblische Name Gottes Jahwe" eingesetzt. Der Bereich Gottes ist nicht in sich abgeschlossen, sondern geht in den unteren Bereich der Erde über. Dieser ist zunächst gekennzeichnet durch die alles überflutenden Wasser. Nur die Gegenwart Gottes dämmt das Wasser ein und schafft Leben ermöglichende Ordnung. Auch die Sonne und der Mond symbolisieren, daß Gott aus Finsternis Licht schaffen und damit Leben ermöglichen kann. Die Gegenwart Gottes auf der Erde ist durch den Gottesnamen Jahwe und den Tempel symbolisiert. Neben dem Tempel stehen Lebensbäume und vom Tempel gehen lebenspendende Bäche aus. Die Erde ist aber immer noch vom Unheil bedroht. Das ist im Symbol der gehörnten Schlange ausgedrückt. Doch auch im gefährdeten Bereich ist Gott da. Er hält die Welt und bewahrt sie vor dem Absinken in die Tiefe, symbolisiert durch die Arme, die von der Tora ausgehen und die Säulen der Erde halten. Die Tora-Rolle mit dem Gottesnamen Jahwe drückt aus: Gott schuf die Welt und erhält sie durch sein Wort. Das gesamte Weltbild stellt symbolisch dar, was die Menschen der Bibel von ihrem Gott geglaubt und was sie für das Leben erhofft haben.

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Ein alttestamentliches Weltbild nach O. Keel, Fassung für den RU von den Autor/innen des Lehrerheftes

7. Stunde: Ein biblisches Weltbild: Gott wirkt in der Welt (Zum Schülerheft, Seite 13) Vorbemerkung: siehe Lehrerheft, Seite 21 - 22 Intentionen: Den auch graphisch „materialistisch" dargestellten antiken Weltbildern ein von der Symbolik des Glaubens der Bibel an Gottes Gegenwart und Wirken in der Welt gezeichnetes biblisches Weltbild als Ausdruck der Hoffnung und Zuversicht gegenüberstellen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Beginn und Erarbeitung: Im Lehrerheft, S. 21 - 22 ist das bisher im RU übliche altorientalische Weltbild dem Rekonstruktionsversuch des alttestamentlichen Weltbildes von Othmar Keel und der für den RU abgeänderten Fassung dieses Weltbildes im Schülerheft, S. 13 gegenübergestellt. Die Erläuterungen zum Weltbild von Othmar Keel stammen von Michael Helsper, Zur biblischen Rekonstruktion des alttestamentlichen Weltbildes, in: Katechetische Blätter 1989, S. 356 - 359, hier: S. 358. Bei der von uns vereinfachten Fassung im Schülerheft ist die Gegenwart Gottes über, auf und unter der Erde einheitlich durch den Gottesnamen, das Tetagramm JHWH, gekennzeichnet. Eine DIN A 4 Vorlage für eine Folie oder Fotokopien für die Schüler/innen findet sich im Lehrerheft, S. 23. Eine Gegenüberstellung des „materialistisch" gezeichneten antiken Weltbildes und des gläubig gezeichneten biblischen Weltbildes findet sich im Lehrerheft, S. 21. Vertiefung: Verschiedene Methoden, ein Bild zur biblischen Schöpfungserzählung zu gestalten: 1. Wollfadenbild „Schöpfung (siehe Literaturhinweise: Elsbeth Bihler) Material: Einfarbiger Teppichboden oder Teppichfliesen, eine Schüssel mit Wasser, bunte Wollfäden. Methode: Wollfäden ins Wasser legen. Den einzelnen Schöpfungstagen entsprechend mit den bunten Wollfäden Bilder legen: Entweder nur die Umrisse oder auch ausgefüllte Bilder (dazu muß man die Fäden ganz dicht legen). 2. Tischtuchbild „Schöpfung" (In „Jahresringe 5", S. 33 findet sich eine kunsthistorische Vorlage, ein Ausschnitt aus dem „Schöpfungsteppich", 11. -12. Jahrhundert, Museum der Kathedrale von Gerona, Spanien.) Material: Weißes Tischtuchpapier, Fingerfarben Bei der Einteilung des Tischtuchs werden die sechs Schöpfungstage rund um einen inneren Kreis, der den 7. Tag darstellt, angeordnet. Im 7. Tag soll in symbolischer Form die Gegenwart Gottes in seiner Schöpfung dargestellt werden. Es können Symbole des jüdischen Schabbat und des christlichen Sonntag einbezogen werden. Medien:

Literaturhinweise: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band II, Lahn Verlag, Limburg 1994.

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7. Stunde: Ein biblisches Weltbild: Gott wirkt in der Welt Stundenverlauf: U-Schritte

Inhalte

Beginn

Ein ungewohntes biblisches Weltbild Bildbeschreibung: - Zeichnung Folie und Fotokopien(Vorlage im - ich sehe Lehrerheft, S. 23)

Erarbeitung

Ein biblisches Weltbild: Gott wirkt in der Welt - Zeichnung

-Psalm 104

Vertiefung

Zusammenfassung

Darstellung des Wirkens Gottes in der Schöpfung durch Symbole

Methoden

Medien

Bildbeschreibung: - ich deute Lehrerheft, S. 22 Zusatzinformation durch Lehrer/in Schülerheft, S. 13 Zeichnung farbig ausmalen Text vortragen die zum biblischen Weltbild passenden Verse herausschreiben

Bibel



Vertrauen auf Gottes Wirken in der Welt



Schluß

Gruppenarbeit Bilder gestalten, z. B. Wollfadenbild, Tischtuchbild Ergebnisse der Gruppenarbeit der ganzen Klasse vorstellen Kreatives Schreiben: Ein persönliches Glaubensbekenntnis an Gott, den Schöpfer formulieren

Lob des Schöpfers

Bibel, PS 104

Verse aus PS 104 meditativ vortragen (einer der Schritte des Bibelteilens)

Hausaufgabe Lob des Schöpfers

Bibel, PS 104

Einen Vers aus Ps 104 als Spruchkarte gestalten

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Symbole für Gottes Schöpferkraft Für die Wahlthemen innerhalb der Lehrplaneinheit „Gott gibt Leben" sind in diesem Lehrerheft methodische Anregungen gegeben, aber keine Stundenverläufe ausgearbeitet. Aus den vielen methodischen Anregungen für einen ganzheitlichen, kreativen Unterricht soll Lehrer/in zusammen mit den Schüler/innen auswählen können. I. Feuer (Zum Schülerheft, Seite 14-15) Intentionen: Zu ganzheitlichen Erlebnissen mit dem Element Feuer hinführen: - an ambivalente Erlebnisse mit Feuer erinnern, - die eigenen inneren Bilder von Feuer aktivieren, - Feuer als Symbol ganzheitlich erleben, - die biblischen Traditionen von Feuer als Ort der Erfahrung von Gottes Wirken in der Welt kennenlernen, - eine spirituelle Haltung zum Element Feuer einüben. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Phantasie-Übung „Feuer": siehe Einführung und Vorlage im Lehrerheft, S. 27 und 28. Als Meditationsmusik zur Phantasie-Übung schlagen wir vor: CD „Klangfelder von Orten der Kraft, Element Feuer", Bauer Musikverlag Freiburg. Zur Verklanglichung des Elementes „Feuer": Siehe Vorlage im Lehrerheft, S. 27. Zur Erarbeitung der Lithographie „Mose vor dem brennenden Dornbusch" von Marc Chagall: Siehe Bildbeschreibung und -deutung von Annemarie Zorger im Lehrerheft, S. 29 und ein Arbeitsblatt zu diesem Bild im Lehrerheft, S. 30. Medien: CD: Klangfelder von Orten der Kraft: Element Feuer, Bauer Musikverlag, Freiburg MC: Licht-Impressionen, Meditationsmusik, Impuls Studio, München Literaturhinweise: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band l, Lahn Verlag, Limburg 1992 Annemarie Zorger, Gestaltwandel biblischer Motive bei Marc Chagall, Bilder und Symbole im RU 5, IRP Freiburg 1994 Biblische Motive bei Marc Chagall. Orientierungszeichnungen - Ausmalvortagen - Arbeitsblätter, IRP, Freiburg 1994. Jörg Zink, Erde, Feuer, Luft und Wasser, Kreuz Verlag Stuttgart, 1986 Jörg Zink / Hans-Jürgen Hufeisen, Feier der Schöpfung, Vier Liturgien für die Erde, Kreuz Vertag, Stuttgart 1993

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Methodische Einführung zur Verklanglichung der Elemente Für ganzheitliches Erleben der Elemente kann ein besonderer Zugang gewonnen werden, indem versucht wird, ihren „Klang" mit Instrumenten nachzuempfinden. Es empfiehlt sich, die Schüler/innen nicht nur auf die Instrumente loszulassen, sondern diese zusammen „in Besitz zu nehmen", um ein eigenes Klangerlebnis zu ermöglichen. Das kann auf folgende Weise geschehen: Zuerst sucht sich jede/r einen Klangkörper aus. Dann werden die Instrumente einzeln vorgestellt. Dabei versucht die Gruppe/Klasse, Assoziationen zu finden, wie „hart", „weich", „dunkel", „hell", „schrill"..., der Ton erinnert mich an..., ich würde dem Ton die Farbe... zuordnen usw. Der nächste Schritt besteht darin, eine Improvisation zu versuchen: Die Trommel legt einen Rhythmus vor, die Instrumente setzen abwechselnd oder nacheinander ein, die Lautstärke wird verändert. Danach können Begriffe bzw. Bilder in Klänge umgesetzt werden. Sinnvoll ist es, vor der Verklanglichung von biblischen Texten eine einfache metaphorische Geschichte zu gestalten, in der die Begriffe und Bilder des Bibeltextes vorkommen. Rosemarie Braun

Methodische Einführung zu den Phantasie-Übungen: Eine Phantasiereise ist eine Stille-Übung, bei der durch die sprachliche Führung einer anleitenden Person die Aufmerksamkeit der Teilnehmer von der .Außenwelt" auf eine „Innenwelt" gelenkt wird. Der Ablauf einer Phantasiereise folgt in der Regel einem bestimmten Schema: Einstimmung: In ihr werden die Schüler/innen informiert, was eine Phantasiereise bewirken kann, was sie erwartet, was sie dabei tun müssen und wie lange diese etwa dauern wird. Dadurch sollen eventuell vorhandene Unsicherheiten und Ängste oder Vorbehalte abgebaut, sowie eine positive Einstellung und Bereitschaft, sich auf sie einzulassen, gefördert werden. Vorbereitungsphase: Sie dient der Schaffung einer entspannten Aufmerksamkeit. Die Schüler/innen werden angeleitet, die Augen zu schließen, sich zu entspannen und auf bestimmte körperliche Signale zu achten. Imaginationsphase: Hier erfolgt die Loslösung von der Alltagssituation und die Hinwendung zur Vorstellungswelt, die durch die Reise an einen angenehmen Ort angeregt wird. Rückkehrphase: Die Rückkehr vom Phantasieort in die Alltagsrealität wird vollzogen, indem die Situationen der Hinreise in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen werden bis die Ankunft in der Klassenraumgegenwart mit dem öffnen der Augen und dem Recken und Strecken erreicht ist. Diese Phase kann bei den einzelnen Schüler/innen unterschiedlich lange dauern. Es ist soviel Zeit zu lassen, daß auch diejenigen, die länger brauchen, diesen Schritt in Ruhe vollziehen können. Gestaltungshase und/oder Aussprache: Die Schüler/innen erhalten hier die Möglichkeit, ihre Gefühle, Gedanken oder Erlebnisse aus der Phantasiereise, in bildnerischer Gestaltung festzuhalten. Dies kann mit unterschiedlichen Materialien und Techniken geschehen. Der Austausch über die Erlebnisse bei der Phantasiereise ist, wie die bildnerische Darstellung, offen zu führen. Die einzelnen Mitteilungen bedürfen keiner Deutung, weder von Lehrer/in noch von Mitschüler/innen. Es ist wichtig, daß keinerlei Leistungsdruck entsteht. Alle Ausführungen zu dem in der Phantasiereise Erlebten sind richtig. (Auszugsweise entnommen aus: Beten - mit Gott sprechen. Spuren, M 11.8. Arbeitshilfen für einen ganzheitlichen Religionsunterricht an Förderschulen, hg. vom Bischöflichen Schulamt RottenburgStuttgart und IRP Freiburg 1993, S. 18 - 21.)

Bei den Phantasie-Übungen im Lehrerheft auf den Seiten 28, 32, 39 und 42 ist nur die Imaginationsphase detailliert ausgeführt. Eine ausführliche Anleitung für die Vorbereitung, Rückkehr- und Gestaltungsphase findet sich im angegebenen Spuren-Heft, S. 18 - 24. 27

Phantasie-Übung „Feuer" (Methodische Einführung: siehe Lehrerheft, Seite 27) Setze dich bequem hin... werde ganz ruhig... schließe die Augen.... stelle dir vor: Es ist ein sonniger Spätsommertag. Die Sonne steht strahlend am Himmel und taucht alles in ein goldenes Licht: Die Wiesen, die abgeernteten Felder, jeden Strauch, jeden Baum, den ganzen Wald, die Weinberge, die Gebirgskette am Horizont... Du läßt die Stadt hinter dir und gehst den Waldpfad entlang... durch die Wiese... dann wieder durch eine Waldschneise... höher und höher steigst du auf. Der Wald verdichtet sich. Da und dort bricht sich das Sonnenlicht an den dunklen Tannen und taucht ein Stück Waldweg in helles Licht... Du gehst weiter. Der Wald lichtet sich und vor dir tauchen mehrere Bergkegel auf. Die schroffen Felsen aus Granitgestein leuchten im Sonnenlicht. Die ganze Welt erscheint dir wie in Licht getaucht... Du steigst den Bergpfad aufwärts, höher und höher... Allmählich sinkt sie Sonne. Du spürst, wie es kühler wird. Am Horizont ziehen Wolken auf. Zwischen den Wolkenwänden siehst du die Sonne. Sie hat sich zu einem glühenden roten Ball verdichtet... Nun verschwindet sie langsam hinter einer Gebirgskette und taucht den Horizont in feuriges Abendrot... Lange gehst du so auf das glühende Firmament zu... bis das Licht allmählich der Dunkelheit weicht, in ihr versinkt... In der gegenüberliegenden Himmelsrichtung ist inzwischen ein anderer gelb-roter Ball aufgetaucht: Der Vollmond. Und dann... als es ganz dunkel ist... strahlt und glitzert es über und über am Firmament... Eine sternklare Nacht... Einige Sterne flakkern auf, gleiten ein Stück am Himmel entlang und verlöschen dann wie abgebrannte Feuer... Das letzte Stück des Weges ist rings um dich tiefe Dunkelheit... Nur der Mond steht als Leuchtkugel am Himmel und sein Licht dringt ab und zu durch das Dickicht des Waldes... Du fröstelst und sehnst dich nach Wärme... Nun macht der Weg eine langgezogene Linkskurve... der Wald ist zu Ende. In der Ferne siehst du ein kleines Licht auftauchen: Es ist die erleuchtete Berghütte, in der du übernachten willst... Nach einer viertel Stunde sitzt du in der Hütte vor dem Kaminfeuer... Die brennenden Zweige knistern und knacken... die dicken Holzscheite glühen... die Flammen züngeln... das Feuer lodert violett, rot, orange, gelb... Wohlige Wärme durchrieselt deinen Körper und gibt dir das Gefühl von Geborgenheit... Lange sitzt du so und schaust in das Feuer, bis es verglüht... Am nächsten Morgen brichst du in aller Frühe auf. Noch ist die Nacht tiefdunkel... Du willst auf den Gipfel des Berges... Du steigst und steigst... der Morgendämmerung entgegen... Du erreichst den Gipfel noch vor Sonnenaufgang. Frierend an die Felswand gelehnt wartest du... Am Horizont beginnt es zu dämmern... Plötzlich wird das Weiß-Grau der Dämmerung am Horizont rot-orange... Und dann... in Sekundenschnelle... steigt die Sonne empor... Und nochmals Sekunden später ist das ganze Gebirge wie in Feuer getaucht... Und du bist mitten drin im Feuer... Die Sonne steigt höher und höher und mit jedem Stück wird dir wärmer... Ringsum bekommt alles Farbe, erwacht zum Leben... Du spürst noch einmal bewußt die Kraft des Feuers, dieses Ur-Elements, ohne das es kein Leben gäbe... Langsam, ganz langsam steigst du den Berg hinab und trittst den Rückweg an... Du nimmst die Erinnerung an das Feuer mit... Sr. Nikola Richter

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Zur Radierung von Marc Chagall „Mose vor dem brennenden Dornbusch" Komposition und Darstellungsmittel

Das Aufbauschema ist einfach, klar und antithetisch. Zwei Senkrechte, ein Baum links (1), der kniende Mose rechts (2), bilden das Grundgerüst. Die größte Dunkelheit ist auf der Seite des Mose, die stärkste Helligkeit in den konzentrischen Kreisen über dem Baum (3). Von dort breitet sich der Lichtschein nach rechts aus, so daß der Wolkenschleier (4) über Mose sich hebt wie ein Vorhang. Hinter Mose wird eine Herde (5) sichtbar. Der Gesamteindruck der Komposition ist eher statisch. Schraffuren, in Richtung und Dichte wechselnd, beleben den Bildgrund. Die Bildgegenstände sind flächig und vereinfacht dargestellt. Lediglich Kopf und Hände des Mose wurden detailliert herausgearbeitet. Die Größenverhältnisse folgen keiner zentralperspektivischen Gesetzmäßigkeit. Sie werden von ihrer Bedeutsamkeit für das Geschehen bestimmt. Deshalb die Übergröße des Mose zur Rechten und der Lichtkreis zur Linken. Bildbeschreibung und Deutung Bei aller Einfachheit der Gesamtkomposition entfaltet Chagall in diesem Blatt eine bemerkenswert eigene Sicht:

Statt eines brennenden Dombusches stellt er einen Phantasiebaum mit lichtdurchflammter Krone dar. Die Gotteserscheinung symbolisiert er durch einen dreifachen Lichtkreis, dessen Zentrum der hebräische Schriftzug Jahwe bildet. Wie in der Bibel geboten, hat Mose bloße Füße. Man sieht sie in der Dunkelheit ganz unten am rechten Bildrand. Aber im Gegensatz zum Text hat Mose sein Haupt nicht verhüllt. Er blickt schräg nach oben am brennenden Baum vorbei. Seine gefurchte Stirn, seine scharf gebogene Nase, sein dichter Bart, auch seine Hände die eine vor die Brust gehoben, die andere nach unten gestreckt - werden vom Licht der Himmelserscheinung getroffen. Es durchstrahlt das Mose-Haupt so stark, daß Lichtstrahlen daraus hervorbrechen. Der sichelförmige Mund läßt Betroffenheit erkennen. Am sonderbarsten sind die Augen: das eine hat einen nach innen gerichteten Blick, das andere einen verdoppelten; denn unter einer rhomboiden Form zeigt sich eine zweite Pupille. Beide zusammen versinnbilden die unfaßliche Tiefe der Mose zuteilwerdenden Gottesoffenbarung. Es gibt in unserer Zeit kaum einen Künstler, der wie Chagall religiöses Erleben so unmittelbar sichtbar zu machen wagt. Zusammenfassung Insgesamt verfährt Chagall in dieser radierten Bibelillustration ziemlich frei und eigenwillig gegenüber dem Text: Er wandelt den brennenden Dombusch in eine Wundererscheinung aus lichtdurchwirktem Baum und sonnenhaftem JahweSymbol um. Die Strahlung, die davon ausgeht, ist so stark, daß sie das MoseHaupt überflammt - obwohl in der Bibel an dieser Stelle keine Rede davon ist. Die Schilderung hat poetische Kraft, bleibt jedoch zurückhaltend. Chagalls Hauptinteresse gilt offenkundig Mose. Ihn charakterisiert er als den älteren, sorgenvollen Mann, den die Gottesnähe zu überwältigen droht. Die schwere Bürde, die ihm mit seiner Berufung auferlegt wird, überrascht und erschreckt ihn. Seine lebhafte Mimik und Gestik verraten das. Sie lassen auch sein Zaudern, seine innere Abwehr erkennen. Es ist ein zutiefst menschlicher Mose, den Chagall hier geschaffen hat. 29

Arbeitsblatt zur Radierung „Mose vor dem brennenden Dombusch" von Marc Chagall

Lies den Bibeltext Ex 3. Welche Szene des Bibeltextes hat Marc Chagall im Bild dargestellt?

Beschreibe die Radierung "Mose vor dem brennenden Dombusch* von Marc Chagall und folge dabei den angegebenen Zahlen in der Orientierungszeichnung.

1.

2.

3.

4.

5.

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II. Wasser (Zum Schülerheft, Seite 16-19) Intentionen: Zu ganzheitlichen Erlebnissen mit dem Element Wasser hinführen: - an ambivalente Erlebnisse mit Wasser erinnern, - die eigenen inneren Bilder von Wasser aktivieren, - Wasser als wichtiges Symbol in den großen Religionen kennenlernen und ganzheitlich erleben, - die biblischen Traditionen von Wasser als Ort der Erfahrung von Gottes Wirken in der Welt kennenlernen, - eine spirituelle Haltung zum Element Wasser einüben. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Phantasie-Übung „Wasser": siehe Vorlage im Lehrerheft, S. 32. Zur Verklanglichung des Elementes „Wasser": siehe die Anweisungen zum Text „Die Wolke" im Lehrerheft, S. 33. Um die Bibelarbeit zum Element Wasser zu erleichtern, sind die im Schülerheft, S.17 angegebenen Bibelstellen auf einem eigenen Blatt im Lehrerheft, S. 34 herausgeschrieben. Für die Arbeitsanweisung im Schülerheft, S. 15, nämlich für den Vergleich der Bibelstellen mit der Rede des Häuptlings Seattle, ist diese Rede im Lehrerheft, S. 35 37 abgedruckt. Bei der Meditation „Wasser als Ursprung alles Lebendigen" im Schülerheft, S. 19 kann auch der Sonnengesang des Franz von Assisi eingesetzt werden. Siehe Text und Melodie im Lehrerheft, S. 48 und Tanzbeschreibung von Waltraud Schneider im Lehrerheft, S. 49. (Eine weitere Anregung zur Verklanglichung des Textes und zur gestischen Gestaltung findet sich in den Arbeitshilfen zum Lehrplan für das Fach Katholische Religionslehre Realschule, Rottenburg / Freiburg 1994, S. 51 - 53.) Medien: MC: Wasser-Impressionen, Meditationsmusik, Impuls Studio, München CD: Klangfelder von Orten der Kraft: Element Wasser, Bauer Musikverlag, Freiburg CD: Glasharfe, Bauer Musikverlag,Freiburg Tonbild / Bildmeditation: Gerhard Grosche, Wasser - Zeichen des Lebens, 13 Min., av-edition, München/Offenbach 1983 Tonbild / Dia-Meditation: Elmar Gruber, Wasser ist Leben, 14 Min., Impuls-Studio, München o.J. Literaturhinweise: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band II, Lahn Verlag, Limburg 1994 Jörg Zink, Erde, Feuer, Luft und Wasser, Kreuz Verlag, Stuttgart, 1986 Jörg Zink / Hans-Jürgen Hufeisen, Feier der Schöpfung, Vier Liturgien für die Erde, Kreuz Verlag, Stuttgart 1993 Häuptling Seattle, Wir sind ein Teil der Erde, Die Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1855, Walter -Verlag, AG Ölten 1989 Waltraud Schneider, Lobt ihn mit Tanz. Neue Vorschläge für den Gottesdienst, Herder Vertag, Freiburg 1990

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Phantasie-Übung „Wasser" (Methodische Einführung: siehe Lehrerheft, Seite 27) Setze dich bequem hin... werde ganz ruhig... schließe die Augen... stelle dir vor: An einem strahlenden Sommertag sitzt du im Gras an einer kleinen Bucht am Seeufer... Du schaust über den See... Der See ist ganz ruhig... Das Wasser spiegelt das tiefe Blau des wolkenlosen Himmels wider... In der Ferne tauchen einige Segelboote auf... Sie scheinen zu stehen, denn kein Lufthauch regt sich... Das Wasser trägt... Du nimmst einen Kieselstein und wirfst ihn in den See... Sofort kommt Bewegung in das ruhige Gewässer... Der Stein zieht Kreise... die Kreise mehren sich und werden größer... bis die Formen wieder auf der glatten Oberfläche des Wassers zerfließen... Du stehst auf und gehst ein Stück am Seeufer entlang. Die Bucht weitet sich und dahinter siehst du eine Wiesenlandschaft. Durch die Wiese schlängelt sich ein Fluß. Du gehst bis zu der Stelle, wo der Fluß in den See mündet... Ist dies das gleiche Wasser, das sich im See befindet? Hier erscheint es anders... es fließt... es bewegt sich wie in Schüben in den See hinein... ständig ist es im Fluß... Du gehst nun flußaufwärts am Ufer entlang... Du siehst die Bewegung des Wassers... es fließt dir entgegen... es glänzt und glitzert in der Sonne blau, weiß, grün... Ab und zu gluckst es und es steigen Luftblasen hoch... Fische schnappen nach Insekten, die sich über der Wasseroberfläche tummeln... Da und dort führt der Fluß etwas mit sich: Einen abgebrochenen Ast... einen weggeworfenen leichten Gegenstand, der sich dann irgendwo an der Uferböschung festkrallt... Du gehst weiter... immer am Flußufer entlang... immer dem Fluß des Wassers entgegen... Das Wasser wird klarer und an einigen Stellen dringen die Sonnenstrahlen bis auf den Grund... Dann geht der Weg am Fluß in einen schmalen Pfad über und führt dich höher und höher hinauf... Plötzlich hörst du ein Rauschen... es kommt näher und verdichtet sich, je weiter du aufwärts gehst... und jetzt stehst du vor einem tosenden Wasserfall... GewaItige Wassermassen stürzen über felsige Klippen herunter... schäumen auf... sammeln sich dann im Flußbett, um in rascher Bewegung stromabwärts zu fließen...Du spürst, wie das Wasser sich zu geballter Kraft sammelt, bevor es am Felsen hinunter in die Tiefe stürzt... Du gehst weiter...Nach und nach wird der Fluß schmäler und seichter... Er rauscht... und plätschert.... Du ziehst deine Schuhe aus und steigst an einer niederen Stelle vorsichtig ins Wasser... erfrischend spürst du das kühle Naß... Du tauchst auch die Hände hinein und erfrischst dir das Gesicht... wie das wohltut!... Ein paar Schritte läufst du im Wasser... du spürst den Sand und die Kieselsteine auf dem Grund... und die Wucht des Wassers, das dir entgegenfließt... Es fließt durch dich hindurch...du bist selber im Fluß des Wassers drin... Dann mußt du nicht mehr weit gehen, nur noch ein kleines Stück... Jetzt stehst du an der Quelle... das Wasser sprudelt aus dem Felsen hervor... kristallklar... An einigen Stellen sprudelt es oben aus dem Berg und fließt am Felsen herab... an anderer Stelle quillt es unter dem Felsen aus dem Erdboden hervor... Dann sammelt es sich wie in einem Becken... Du formst die Hände und trinkst von dem Wasser... Du bist gestärkt... belebt... wie neu geboren... Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen von der Quelle und zurückzukehren... Du wendest dich um... gehst langsam, Schritt für Schritt am Flußufer entlang zurück. Du nimmst die Erinnerungen und Gefühle an die Quelle mit... Sr. Nikola Richter

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Die Wolke Am Morgenhimmel schwebte eine kleine Wolke. Sorglos und selbstverständlich ruhte sie in sich, umgeben von anderen, größeren, die jede ihre eigene Art und Form hatte. Etwas selbstgefällig genoß sie ihr Aussehen, das einem kleinen weißen Gebirge glich. Und manchmal dachte sie auch, wie schön sie wohl wirke mit dem Rand aus Sonnenstrahlen gegen das Blau des Himmels. Zwar schmiegte sie sich wohlig mal an diesen, mal an jenen Wolkengefährten, aber sie löste sich gerne wieder. So träumte sie vor sich hin... Aber wie erschrak sie, als sie aus solch einem Traum erwachte und fühlte, daß etwas mit ihr geschah, das sie nicht kannte. Etwas schob sie und zerrte an ihr, und sie wurde, ob sie wollte oder nicht, an die Gefährten geweht, mit ihnen verquickt. Es entstand ein riesiges Wolkengebilde. „Wo bin jetzt i c h ? " fragte sie sich ängstlich und verstört. Sie hatte Mühe, sich wiederzufinden. So mußte sie sich einfügen und ihren Platz ausfüllen. Das Wolkengebilde veränderte sich oft. Auch wurden sie zuweilen auseinandergerissen, und ein Teil von ihr blieb zurück. Sie lebte dann als eine neue Wolke weiter. Manches hatte sie dann von ihren Gefährten übernommen, um zu dieser neuen Wolke zu werden. Eines Tages aber geschah wieder etwas Neues, Erschreckendes: Die kleine Wolke fühlte eine große Kälte und spürte, wie sie sich verwandeln mußte. Sie wurde schwerer und schwerer. Denn nun fiel sie in großen Tropfen herab und sank tief in die Erde. An das, was nun mit ihr geschah, konnte sie sich später nur im Traum erinnern: Sie stieg im Saftstrom eines Baumes von einer anderen Kraft gezogen nach oben. Sie breitete sich in den Adern aus... spürte, wie ihre Frische auf die Blätter überging... und fühlte beglückt durch das grüne Leuchten die Wärme der Sonne. Diese lichte, leuchtende Wärme zog sie an, immer stärker. Sie merkte nun, wie sie in einen anderen, noch leichteren, feineren Zustand überging. Sie konnte sich kaum noch selber wahrnehmen... und stieg empor,... immer höher und höher,... bis sie schließlich als neue Wolke am Himmel geboren wurde... Noch mehrere solcher Veränderungen erlebte die kleine Wolke: Einmal lebte sie als Tropfen eines Meeres, in das sie geregnet war. Dann wurde sie zum Nebel, der über den Wassern schwebte - und dann wieder zur Wolke. Es war für die kleine Wolke unwichtig, neblig oder wäßrig zu sein. Sie freute sich, da zu sein und sang leise ihr Lied. Erika Meyer-Glitza (Leicht verändert und gekürzt übernommen)

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Gott, die Quelle des Lebens: Psalm 36,10

Psalm 36,10: Bei dir ist die Quelle des Lebens. Psalm 42, 2:

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.

Psalm 63,2-3: Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Psalm 74,15: Hervorbrechen ließest du Quellen und Bäche. Psalm 87, 7:

All meine Quellen entspringen in dir.

Psalm 114,8: Gott, der den Fels zur Wasserflut wandelt und Kieselgestein zu quellendem Wasser. Jesaja 12,3:

Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heils.

Jesaja 41,18: Auf den kahlen Höhen lasse ich Ströme hervorbrechen und Quellen inmitten der Täler. Ich mache die Wüste zum Teich und das ausgetrocknete Land zur Oase. Jesaja 44,3:

Ich gieße Wasser auf den dürstenden Boden, rieselnde Bäche auf das trockene Land.

Jeremia 17,13: Sie haben den Herrn verlassen, den Quell lebendigen Wassers. Amos 5,24:

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Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.

Wir sind ein Teil dieser Erde Die Rede des Häuptling Seattle an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1855 Der große Häuptling in Washington sendet Nachricht, daß er unser Land zu kaufen wünscht. Der große Häuptling sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten Willens. Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen, er bedarf unserer Freundschaft nicht. Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen - wenn wir nicht verkaufen kommt vielleicht der weiße Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land. Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen - oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen? Wir werden unsere Entscheidung treffen. Was Häuptling Seattle sagt, darauf kann sich der große Häuptling in Washington verlassen, so sicher wie sich unser weißer Bruder auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann. Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter. Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig, in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes. Die Toten der Weißen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln. Unsere Toten vergessen diese wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter. Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys - und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie. Wenn also der große Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, daß er unser Land zu kaufen gedenkt - so verlangt er viel von uns. Der große Häuptling teilt uns mit, daß er uns einen Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater und wir werden seine Kinder sein. Aber kann das jemals sein? Gott liebt Euer Volk und hat seine roten Kinder verlassen. Er schickt Maschinen, um dem weißen Mann bei der Arbeit zu helfen, und baut große Dörfer für ihn. Er macht Euer Volk stärker, Tag für Tag. Bald werdet Ihr das Land überfluten wie Flüsse, die die Schluchten hinabstürzen nach einem unerwarteten Regen. Mein Volk ist wie eine ablaufende Flut - aber ohne Wiederkehr. Nein, wir sind verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen, und unsere Alten erzählen nicht die gleichen Geschichten. Gott ist Euch gut gesinnt, und wir sind Waisen. Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Das wird nicht leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig. Wir freuen uns an diesen Wäldern. Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die Eure. Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht nur Wasser - sondern das Blut unserer Vorfahren. Wenn wir Euch das Land verkaufen, müßt Ihr wissen, daß es heilig ist, und Eure Kinder lehren, daß es heilig ist und daß jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt. Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter. Die Flüsse sind unsere Brüder - sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder. Wenn wir unser Land verkaufen, so müßt Ihr Euch daran erinnern und Eure Kinder lehren: Die Flüsse sind unsere Brüder - und Eure - , und Ihr müßt von nun an den Flüssen Eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch. Der rote Mann zog sich immer wieder zurück vor dem weißen Mann - so wie der Frühnebel in den Bergen von der Morgensonne weicht. Aber die Asche unserer Väter ist heilig, ihre Gräber sind geweihter Boden, und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde uns geweiht. Wir wissen, daß der weiße Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht. Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er läßt die Gräber seiner Väter zurück - und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern - und kümmert sich nicht. 35

Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen. Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als eine Wüste. Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die Eure. Der Anblick Eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Vielleicht, weil der rote Mann ein Wilder ist und nicht versteht. Es gibt keine Stille in den Städten der Weißen. Keinen Ort, um das Entfalten der Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten. Aber vielleicht nur deshalb, weil ich ein Wilder bin und nicht verstehe. Das Geklappere scheint unsere Ohren nur zu beleidigen. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei des Ziegenmelkervogels hören kann, oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht?Ich bin ein roter Mann und verstehe das nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über eine Teichfläche streicht - und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern. Die Luft ist kostbar für den roten Mann - denn alle Dinge teilen denselben Atem - das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen denselben Atem. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken; wie ein Mann, der seit vielen Tagen stirbt, ist er abgestumpft gegen den Gestank. Aber wenn wir Euch unser Land verkaufen, dürft Ihr nicht vergessen, daß die Luft uns kostbar ist - daß die Luft ihren Geist teilt mit all dem Leben, das sie enthält. Der Wind gab unseren Vätern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und der Wind muß auch unseren Kindern den Lebensgeist geben. Und wenn wir Euch unser Land verkaufen, so müßt Ihr es als ein besonderes und geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weiße Mann spürt, daß der Wind süß duftet von den Wiesenblumen. Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken, und wenn wir uns entschließen anzunehmen, so nur unter einer Bedingung. Der weiße Mann muß die Tiere des Landes behandeln wie seine Brüder. Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausend verrottende Büffel gesehen, vom weißen Mann zurückgelassen - erschossen aus einem vorüberfahrenden Zug. Ich bin ein Wilder und kann nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als der Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben. Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, s^ stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht - geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Ihr müßt Eure Kinder lehren, daß der Boden unter ihren Füßen die Asche unserer Großväter ist. Damit sie das Land achten, erzählt ihnen, daß die Erde erfüllt ist von den Seelen unserer Vorfahren. Lehrt Eure Kinder, was wir unsere Kinder lehren: Die Erde ist unsere Mutter. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbst. Denn das wissen wir: Die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört zur Erde - das wissen wir. Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser. Was immer Ihr dem Gewebe antut, das tut Ihr Euch selber an. Nein, Tag und Nacht können nicht zusammenleben. Unsere Toten leben fort in den süßen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche der Teiche kräuselt. Das Ansinnen des weißen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken. Aber mein Volk fragt, was denn will der weiße Mann? Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen - oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir Euch diese Dinge verkaufen - und wie könnt Ihr sie kaufen? Könnt Ihr denn mit der Erde tun, was Ihr wollt nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet - und es dem weißen Manne gibt? Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen - wie könnt Ihr sie von uns kaufen? Könnt Ihr die Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist? Wir werden Euer Angebot bedenken. Wir wissen, wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weiße Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land. Aber wir sind Wilde. Der weiße Mann, vorübergehend im Besitz der Macht, glaubt, er sei schon Gott - dem die Erde gehört. Wie kann ein Mensch seine Mutter besitzen?

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Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken, Tag und Nacht können nicht zusammenleben - wir werden Euer Angebot bedenken, in das Reservat zu gehen. Wir werden abseits und in Frieden leben. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Krieger wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage müßig - vergiften ihren Körper mit süßer Speise und starkem Trunk. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden, ein paar Winter - und kein Kind der großen Stämme, die einst in diesem Land lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein, um an den Gräbern eines Volkes zu trauern - das einst so stark und voller Hoffnung war wie das Eure. Aber warum soll ich trauern über den Untergang meines Volkes, Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem. Menschen kommen und gehen wie die Wellen im Meer. Selbst der weiße Mann, dessen Gott mit ihm wandelt und redet, wie Freund zu Freund, kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder. Wir werden sehen. Eines wissen wir, was der weiße Mann vielleicht eines Tages erst entdeckt - unser Gott ist derselbe Gott. Ihr denkt vielleicht, daß Ihr ihn besitzt - so wie Ihr unser Land zu besitzen trachtet - aber das könnt Ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen - gleichermaßen der Roten und der Weißen. Dieses Land ist ihm wertvoll - und die Erde verletzen heißt ihren Schöpfer verachten. Auch die Weißen werden vergehen, eher vielleicht als alle anderen Stämme. Fahret fort, Euer Bett zu verseuchen, und eines Nachts werdet Ihr im eigenen Abfall ersticken. Aber in Euerem Untergang werdet Ihr hell strahlen - angefeuert von der Stärke des Gottes, der Euch in dieses Land brachte - und Euch bestimmte, über dieses Land und den roten Mann zu herrschen. Diese Bestimmung ist uns ein Rätsel. Wenn die Büffel alle geschlachtet sind die wilden Pferde gezähmt - die heimlichen Winkel des Waldes, schwer vom Geruch vieler Menschen - und der Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten - wo ist das Dickicht - fort, wo der Adler - fort, und was bedeutet es, Lebewohl zu sagen dem schnellen Pony und der Jagd: Das Ende des Lebens - und den Beginn des Überlebens. Gott gab Euch Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Mann, aus einem besonderen Grund - doch dieser Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüßten, wovon der weiße Mann träumt - welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden schildert - und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so daß sie sich nach einem Morgen sehnen. Aber wir sind Wilde - die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eigenen Wege gehen. Denn vor allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selber es wünscht gleich wie verschieden von seinen Brüdern er ist. Das ist nicht viel, was uns verbindet. Wir werden Euer Angebot bedenken. Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das Ihr versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen. Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde, wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter. Wenn wir Euch unser Land verkaufen, liebt es, so wie wir es liebten, kümmert Euch, so wie wir uns kümmerten, behaltet die Erinnerung an das Land, so wie es ist, wenn Ihr es nehmt. Und mit all Eurer Stärke, Eurem Geist, Eurem Herzen, erhaltet es für Eure Kinder und liebt es - so wie Gott uns alle liebt. Denn eines wissen wir - unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Selbst der weiße Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder. Wir werden sehen.

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III. Erde (Zum Schülerheft, Seite 20-21) Intentionen: Zu ganzheitlichen Erlebnissen mit dem Element Erde hinführen: - an ambivalente Erlebnisse mit Erde erinnern, - die eigenen inneren Bilder von Erde aktivieren, - Erde als Symbol ganzheitlich erleben, - die biblischen Traditionen von Erde als Ort der Erfahrung von Gottes Wirken in der Welt kennenlernen, - eine spirituelle Haltung zum Element Erde einüben. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Phantasie-Übung „Erde": Siehe Vorlage im Lehrerheft, S. 39. Für den Vergleich der Rede des Häuptling Seattle mit den biblischen Texten Gen 2,4b und 8,22: siehe Text der Rede im Lehrerheft, S. 35 - 37. Zum Kanon-Tanz „Jeder Teil dieser Erde": Siehe Tanzbeschreibung im Lehrerheft,

S. 40. Medien: CD: Klangfelder von Orten der Kraft: Element Erde, Bauer Musikverlag, Freiburg CD: Mantras, Meditationsmusik, Bauer Musikverlag, Freiburg 1985 Medienpaket: Fritz Baltruweit und Johanna Linz, Die Erde ist des Herrn, av-edition München/Offenbach 1985 Literaturhinweise: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band II, Lahn Verlag, Limburg 1994 Wir sind ein Teil der Erde, Die Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1855, Walter-Verlag AG, Ölten 1989 Jörg Zink, Erde, Feuer, Luft und Wasser, Kreuz Verlag, Stuttgart 1986 Jörg Zink, Kostbare Erde, Kreuz Verlag, Stuttgart 1989 Jörg Zink / Hans-Jürgen Hufeisen, Feier der Schöpfung, Vier Liturgien für die Erde, Kreuz Verlag Stuttgart 1993 Leonardo Boff, Von der Würde der Erde, Patmos Verlag, Düsseldorf 1994 Johannes Thiele, Die Heiligkeit der Erde. Bewahrung der Schöpfung und Lebenslust,Verlag Styria Graz/Wien/Köln1992

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Phantasie-Übung „Erde" (Methodische Einführung: siehe Lehrerheft, Seite 27) Setze dich bequem hin ... stelle die Füße bewußt auf den Boden... werde ganz ruhig... schließe die Augen... stelle dir vor: Du stehst an einer Wiese und schaust in die weite Landschaft... Du siehst vor dir Wiesen... Felder... Hügel... Wälder... Am Horizont ragen zwischen Wolkentürmen zackige, schneebedeckte Gipfel hervor... Du bist mitten drin in dieser Landschaft... du stehst auf der Erde... Du fühlst unter deinen Füßen den weichen, grasbewachsenen Erdboden... Du ziehst die Schuhe aus, um die Erde, auf der du stehst, unmittelbar zu spüren... Du läufst den Pfad am Wiesenrand entlang und spürst unter deinen Füßen, wie lebendig die Erde ist... Jedes Stück Erde, das du betrittst, fühlt sich anders an... Du bist am Ende der Wiese angelangt und stehst vor einem frisch gepflügten Akker... Die braun-roten Schollen erscheinen wie eine in sich geschlossene Hügellandschaft, die sich vom saftigen Grün der Wiese abhebt... Du beobachtest, wieviel winziges Leben sich in der Erdscholle regt... du nimmst eine Hand voll Erde und läßt sie langsam durch die Finger rinnen... Am Feldrand entlang ist der Acker lehmig... du nimmst einen Klumpen davon und formst ihn zu einem Gebilde... Was entsteht in deinen Händen?... Behalte es bei dir... Jetzt betrittst du das Ackerfeld... Du gräbst deine Füße in den Ackerboden hinein und stehst aufrecht wie aus der Erde gewachsen und in der Erde verwurzelt... Du spürst die Kraft, die Energie, die aus der Erde in dich hineinströmt... Alle Wesen bauen ihr Leben auf aus der Erde: Pflanzen, Tiere, Menschen... Auch du bist ein Teil von ihr... bist lebendig..., weil du von ihr lebst... Du trittst aus dem Ackerfeld wieder auf den Weg... Vor dir liegt ein Wald... Du gehst in den Wald hinein... du spürst unter deinen Füßen den weichen Waldboden... Du nimmst die Gerüche wahr, die vom Erdboden ausströmen... Du riechst das Laub... die Tannen... die Pilze... das Moos... Und alles ist hervorgebracht und genährt aus der einen Erde... Der Weg wird steiniger und damit mühsamer für dich... du spürst die Härte der Steine... ihren Widerstand... wie sie nicht nachgeben unter deinen Tritten... Du spürst aber auch ihre Festigkeit... den Halt, den sie geben... Auch die Steine sind aus der Erde gewachsen, haben sich in Jahrmillionen geformt, sind ein Teil der Erde... leben von ihr und werden wieder zu Erde... Der Weg verändert sich, er wird sandig... Du fühlst, wie der Sand unter deinen Füßen nachgibt... dir durch die Zehen rieselt... deine Fußspuren bleiben im Sand zurück... Du stellst dich bewußt auf den Boden... Du bist getragen, gehalten... Die Erde ist der Grund, auf dem du stehst... Behalte dieses Gefühl und gehe langsam zurück auf dem sandigen Weg... auf dem steinigen Weg... durch den Wald... am Acker entlang... durch die Wiese... bis hierher... Sr. Nikola Richter / Cäcilia Braun-Müller

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Jeder Teil dieser Erde

T: Arrow Smith M: Stefan Vesper Quelle: Rede des Indianerhäuptlings Seattle Aus: Für heute und morgen, Liederbuch l, 1981 Alle Rechte im tvd-Verlag, Düsseldorf.

Tanzbeschreibung: Die Tanzer/innen stehen in vier Ecken des Raumes jeweils im kleinen Kreis. Sie symbolisieren die vier Himmelsrichtungen. Der Tanz wird erst von allen gleichzeitig, dann als Kanontanz getanzt. Schrittfolge: halbe Noten. Takt 1-4:

Acht Schritte: rechts seit, links kreuzt hinten, rechts seit, links kreuzt vorne ..., der letzte Schritt links wird nur neben dem rechten Bein aufgetippt. Takt 5-8: Acht Schritte links seit, rechts kreuzt hinten, links seit, rechts kreuzt vorne ..., der letzte Schritt rechts wird beigestellt. Takt 9: Rechts wiegen. Takt 10: Links wiegen. Takt 11-12: Jeder dreht sich um sich selbst mit ausgebreiteten Armen. Takt 13-14: Die Hände werden zum Kreis durchgefaßt, vier Schritte in die Mitte. Takt 15-16: Vier Schritte mit gesenktem Oberkörper zurück.

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IV. Luft / Wind Intentionen: (Zum Schülerheft, Seite 22) Intentionen: Zu ganzheitlichen Erlebnissen mit dem Element Luft / Wind hinführen: - an ambivalente Erlebnisse mit Luft / Wind hinführen, - die eigenen inneren Bilder von Luft / Wind aktivieren, - Feuer als Symbol ganzheitlich erleben, - die biblischen Traditionen von Luft / Wind als Ort der Erfahrung von Gottes Wirken in der Welt kennenlernen, - eine spirituelle Haltung zum Element Luft / Wind einüben. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Phantasie-Übung „Luft / Wind": siehe Vorlage im Lehrerheft, S. 42. Zur gestaltpädagogischen Bildarbeit mit dem Bild „Elija am Horeb" von Sieger Köder: siehe im Lehrerheft, S. 43. Zum ganzheitlichen Erleben von Bibeltexten: siehe im Lehrerheft, S. 43. Zur Verklanglichung des Bibeltextes 1 Kon 19,9-13 (Elija am Horeb): siehe im Lehrerheft, S. 44. Geeignete Instrumente, die an der Schule vorhanden sind, bei der Regie-Anweisung selber eintragen. Medien: CD: Klangfelder von Orten der Kraft, Element Luft, Bauer Musikverlag, Freiburg MC: Luft-Impressionen, Meditationsmusik, Impuls Studio, München Farbfolien „Von allen Seiten umgibst du mich". Bilder zur Bibel von Sieger Köder, Verlag Kath. Bibelwerk, Stuttgart 1992, Bild Nr. 6: Elija erfährt die Nähe Gottes, Begleithefts. 11 f. Literaturhinweise: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band l, Lahn Verlag, Limburg 1992 Jörg Zink, Erde, Feuer, Luft und Wasser, Kreuz Verlag, Stuttgart, 1986 Jörg Zink / Hans-Jürgen Hufeisen, Feier der Schöpfung, Vier Liturgien für die Erde, Kreuz Verlag, Stuttgart 1993

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Phantasie-Übung „Luft / Wind" (Methodische Einführung: siehe Lehrerheft, Seite 27) Setze dich bequem hin... werde ganz ruhig... schließe die Augen... stelle dir vor: Du gehst zur Haustür (zum Schultor) hinaus... Du gehst die Straße entlang, bis du zu einer Wiese gelangst... Du legst dich ins Gras... Du spürst die Luft... Du atmest tief ein... und aus... ein und aus... Die Luft dringt in dich ein... und strömt wieder aus dir heraus... du spürst, wie sie dich belebt... Die Luft ist in dir... und außerhalb von dir... um dich herum... du bist ganz eingehüllt in Luft... lebst durch die Luft... Du nimmst wahr, wie der Wind weht... er streichelt über dein Gesicht... er kitzelt deine Nasenspitze...er spielt mit deinen Haaren... deinen Kleidern... er erfrischt dich... Der Wind hat große Kraft... er setzt vieles in Bewegung... er bewegt die Grashalme, die Ähren... die Blätter an den Bäumen, so daß sie rascheln und eine Melodie durch die Luft schwingt... hörst du sie?... Der Wind bewegt auch die Wolken... er weht sie zu Haufen zusammen und läßt sie am Horizont dahinziehen... Der Wind rauscht durch die Tannenbäume... er pfeift um die Ecken... um die Berggipfel... er wiegt die Birken... und biegt die Weiden am Flußufer... er bringt das Wasser in Bewegung... die Wellen türmen sich auf und klatschen wieder in den Fluß zurück... das Getreidefeld wogt, wenn der Wind darüber hinwegbraust... Der Wind wird stärker... du spürst, welche Kraft er hat... Du stehst auf und überläßt dich der Kraft des Windes... läßt dich von ihm treiben... Und dann... ganz plötzlich legt sich der Wind, wird leise und sanft... Kühl und erfrischend spürst du ihn auf deiner Haut... du wiegst deinen Körper im Winde leise hin und her... und spürst die Frische der Luft... du atmest tief ein... und aus... ein... und aus... Du bist ganz von Luft durchdrungen... du kannst leben und atmen... Langsam gehst du nun wieder den Weg zurück, den du gekommen bist... über die Wiese... die Straße entlang bis zum Haus (zur Schule)... und bist wieder in der Wohnung (im Klassenzimmer)... Sr. Nikola Richter

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Bildbeschreibung zu Sieger Köder „Elija am Horeb" Die Szene der Elija-Geschichte, die dargestellt ist, wurde in der Kunstgeschichte bisher nicht aufgegriffen. Sturm, Erdbeben und Feuer sind vorbei, ihre Nachwehen noch deutlich erkennbar, Elija (hört das sanfte, leise Säuseln,) verhüllt sein Gesicht mit dem Mantel und hält die rechte Hand zusätzlich vor die Augen. Er ist vor die Höhle getreten und auf die Knie gesunken. Seine linke Hand hält er ausgestreckt, ein Blatt von einem Baum gleitet in seine Hand. Gestaltpädagogische Bildarbeit > Nehmt die Körperhaltung des Elija auf dem Bild von Sieger Köder ein. Legt die rechte Hand vor die Augen. Haltet die linke Hand geöffnet. - Ich fühle, ich denke, ich erlebe... > Schreibt ein Dankgebet an Gott, der sich im Leisen, Unscheinbaren zu erkennen gibt: - Ich habe erlebt... Warst du im Verborgenen dabei anwesend? - Ich bitte dich... - Ich danke dir... Ganzheitliches Erleben von Bibeltexten Anschauungsphase: Mit braunen Tüchern wird ein Kreis in der Mitte eines Stuhlkreises auf dem Boden ausgelegt. > Woran erinnert euch dieser braune Kreis? (Erde, Höhle) Erlebnisphase: Bibeltext 1 Kon 19,9-13 vorlesen. Während der Bibeltext vorgelesen wird, vollziehen die Schüler/innen die Körperhaltung des Elija nach. Sie kauern sich zuerst wie in eine Höhle und legen den Kopf auf die Knie. Dann stellen sie sich aufrecht hin. Sturm, Erdbeben und Feuer können durch Musik von MC / CD oder von den Schüler/innen selber mit Orff'schen Instrumenten ausgemalt werden. (Zur Verklanglichung: siehe Lehrerheft, S. 27 und 44.) Nach dem Säuseln knien alle hin, legen die rechte Hand vor die Augen und halten die linke Hand geöffnet hin. Der Lehrer / die Lehrerin legen jedem / jeder ein Blatt von einem Baum in die geöffnete Hand. Die Schüler/innen befühlen das Blatt. Gestaltungsphase: Mit Legematerial trägt jede/r Schüler/in etwas bei zur Gestaltung der braunen Mitte. Dabei kann jede/r um sein Blatt herum legen, wie ihr / ihm jetzt zumute ist, was sie/er eben erlebt hat. Schluß: Frei formuliertes Gebet, Lied aus dem Schülerheft S. 23. Hans-Walter Nörtersheuser

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Verklanglichung des Bibeltextes „Elija am Horeb" (1 Kon 19, 9-13)

Regie- Anweisung:

1 Kon 19, 9 -13

Verklanglichung von 1 Kon 19, 9 - 13 Elija ging in eine Höhle, um darin zu

Instrumente für Höhle...

übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija? Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten

deinen

Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berg zerriß und

Instrumente für Sturm...

die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbe-

Instrumente für Erdbeben...

ben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer.

Instrumente für Feuer...

Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.

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Instrumente für Säuseln...

Wunder der Schöpfung (Zum Schülerheft, Seite 24 - 25) Intentionen: Angesichts der Wunder der Schöpfung Staunen und Dank im Gestalten, kreativen Schreiben und Tanzen ausdrücken und in einem Gottesdienst feiern. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Collage „Wunder der Schöpfung" als Frottage-Bild: Siehe im Lehrerheft, S. 46. Es handelt sich um eine Technik, die von Margarete Luise Goecke-Seischab in ihrem Buch „In Farben und Formen" beschrieben wird. Zum Bodenbild „Wunder der Schöpfung" bringen die Schüler/innen Gegenstände aus der Natur mit. Hinweise für die meditative Musik stehen im Lehrerheft auf den Seiten 26, 31, 38, und 41. Zum Sonnengesang des Franz von Assisi: Text und Musik im Lehrerheft, S. 48. Tanzbeschreibung von Waltraud Schneider, S. 49. Medien: „Die Schöpfungsgeschichte ein Psalm", Tonbild mit Gestaltungsvorschlägen von Christian Keller, Calig-Verlag, München 1981 „Schwester Sonne, Bruder Mond", Tonbild, 14 Minuten, steyl, München 1991 „Spielleute Gottes", Der Sonnengesang des Franziskus gespielt, gesungen und getanzt (mit Lichtbildern), eine Medieneinheit von Waltraud Fink-Klein, av-edition München/Offenbach 1993 Literaturhinweise: Margarete Luise Goecke-Seischab, In Farben und Formen, Biblische Texte gestalten, Kösel-Vertag, München 1993, S. 51 Waltraud Schneider, Lobt ihn mit Tanz, Verlag Herder, Freiburg 1990, S. 68 - 70 Wolfgang Schmeiser, Ganzheitliches Erleben von Bibeltexten im Religionsunterricht, IRP Unterrichtsmodelle&Informationen für den RU an Realschulen und Gesamtschulen, 11.Jhg. (1991) Heft 3.

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Ein biblischer „Schöpfungstag" in Frottage-Technik Anleitung: Unter ein dünnes Zeichenblatt werden nacheiander die verschiedenen Gegenstände mit möglichst grober, interessanter Oberflächenstruktur gelegt. Dann mit dem schräggelegten, breiten Bleistift oder besser mit einer mit einer Ölkreide oder einem Stück Graphit so lange an dieser Stelle über das Blatt reiben, bis sich die Strukturen als deutliche Spuren auf dem Papier abgebildet haben. Es empfiehlt sich, die Technik auf Abfallpapieren erst einmal auszuprobieren, um ein Gefühl sowohl für den richtigen Auflagewinkel und Druck des Stiftes als auch für die am besten geeigneten Stellen auf den „Abreibstücken" zu bekommen Sehr schnell, fast spielerisch findet jeder den Kniff heraus und wird Stück für Stück Abriebstellen zueinander ordnen, sie übereinanderarbeiten und sich von allerlei Zufallsformen zu neuen Gestaltungen anregen lassen. Tip. Die Maserung alter, verwitterter Bretter bietet besonders schöne Strukturen.

Mit feinsten, rhythmisch geordneten Abriebstrukturen gelang auf dieser Frottage der Eindruck fliegender Samen, Fruchte und Blätter über einem noch bewegten Untergrund Das Blatt laßt viel Spielraum für die Phantasie Margarete Luise Goecke-Seischab

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Bodenbild gestalten zum Thema „Wunder der Schöpfung" Einstimmungphase: Schüler/innen sitzen im Kreis auf ihren Stühlen oder auf dem Boden. Atemübungen - Ruhigwerden Anschauungsphase: In der Mitte wird ein Kreis mit gelben Tüchern ausgelegt. Schüler/innen äußern sich spontan, was ihnen zu dieser Farbe einfällt (Sonne, Licht, Wärme usw.) Erlebnisphase: „Lied auf die Schöpfung" von Jörg Zink (Schülerheft, S. 25) meditativ vortragen. Bei dem Satz: „Ich bringe, was ich empfange, auf dem kurzen Weg, den ich gehe" stehen die Schüler/innen auf und legen die Gegenstände aus der Natur, die sie mitgebracht haben, an den Rand des gelben Kreises. Bei dem Satz: „Die Erde singt mir vor" gestalten einige Schüler/innen mit Tüchern und Legematerial „Erde" an dem gelben Kreis in der Mitte in nördlicher Himmelsrichtung. Bei dem Satz: „Das Feuer singt" gestalten andere Schüler/innen mit Tüchern und Legematerial „Feuer" an dem gelben Kreis in der Mitte in südlicher Himmelsrichtung. Bei dem Satz: „Der Wind atmet seinen Gesang" gestalten wieder andere Schüler/innen mit Tüchern und Legematerial an dem gelben Kreis in der Mitte in westlicher Richtung „Wind". Bei dem Satz „Das Wasser singt mir" gestalten Schüler/innen mit Tüchern und Legematerial an dem gelben Kreis in östlicher Richtung „Wasser". Bei dem Satz: „Ich preise dich, Christus" wird eine brennende Kerze in die Mitte des gelben Kreises gestellt. Gestaltungsphase: Schüler/innen gestalten mit Legematerial rund um den Gegenstand aus der Natur, den sie mitgebracht haben, was sie fühlen und empfinden. Dazu kann meditative Musik leise im Hintergrund spielen. Schüler/innen können ihr jeweiliges Bodenbild vorstellen und auf Rückfragen der Mitschüler/innen antworten. Schluß: Lied: „Gott, umhülle uns" (im Schülerheft, S. 23) oder: Sonnengesang getanzt (im Lehrerheft, S. 48 und 49). Hans-Walter Nörtersheuser

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Sonnengesang

Kv: Höch-ster,all-mäch-ti - ger und gu - ter Herr, Lo - bet und prei-set den Herrn in Dank-bar- keit,

dein sind der und die - net

gro - ßer

I.Herr, 2. Herr, 3. Herr, 4. Herr, 5. Herr, 6. Herr, 7. Herr, 8. Herr,

1. er 2. und 3. durch 4. sie 5. der 6. die 7. und 8. dem

sei sei sei sei sei sei sei sei

Lob - preis,die Herr-lich-keit und ihm mit

De -

ge ge ge ge ge ge ge ge -

lobt lobt lobt lobt lobt lobt lobt lobt

Ehr?"

mut.

durch Bru - der Son - ne, durch uns - re Schwe-ster Mond, durch uns - ren Bru - der Wind, durch Schwe-ster Was - ser, durch Bru - der Feu - er, durch Mut - ter Er - de, durch je - ne, die ver-zeihn, durch uns - ren Bru-der Tod,

ist der— Tag, durch die Ster - ne, Luft und Wol - ken ist gar nütz - lich, uns er - leuch - tet uns er - nährt, die er - tra - gen kein Mensch le - bend

der leuch - tet für und die du ge - bil - det und jeg - lich Wet de muts - voll und die Dun - kel - heit und e r - hält und Früch-te Schwach - heit, Leid und je ent - rin - nen

1. für. Er ist dein Glanz und E - b e n - b i l d , o Herr. 2. hast. Sie sind so hell, so kost-bar und so schön. 3. ter. Dein O-dem weht, dort, wo es ihm ge - fällt. 4. keusch. _ Sie löscht den Durst, wenn wir er - mü- det sind. 5. Nacht. Er ist so schön, gar kraft-voll und auch stark. 6. trägt. Die auch ge-schmückt durch Blu-men und Ge-sträuch. 7. Qual. Von dir, du Höch - ster, wer-den sie ge - krönt. 8. kann. Der zwei-te Tod tut uns kein Lei - de an. T.: Johannes Lehrner M.: Filmmusik aus „fratello sole sorella luna" 48 Tanz: Rebekka-Chiara Hengge

Tanzbeschreibung: Ausgangsstellung: Kniend in einer Linie. Nach Möglichkeit zu einem Altar oder einem Kreuz gewandt. Kehrvers: Höchster, allmächtiger: Die Arme werden seitlich nach oben geführt, bis die Handflächen zusammenliegen. und guter Herr: Die Handflächen zu einer Schale öffnen, diese nach unten führen und anschauen. dein sind der Lobpreis: Die Tanzenden stehen auf und drehen sich mit erhobenen Armen einmal um sich selbst. die Herrlichkeit: Kleine Kreise bilden ( 3 - 6 Personen). Flankenkreise, d,h. linke Seite zeigt zur Kreismitte. Den linken Arm zur Kreismitte strecken und dort mit den anderen zusammenlegen. Den rechten Arm nach außen strecken, leicht angehoben. Vorwärts im Kreis gehen. und Ehr: Auf einem Knie knien und Blick senken. Strophen: Bei jeder Strophe: Herr, sei gelobt: Kopf und Blick heben. Schlußzeile: Aufstellung in der ursprünglichen Linie. 1. „Sonne": Die Finger spreizen. Mit den Armen große Bogen in beliebiger Weise beschreiben, dabei knien bleiben. 2. „Mond": Mit dem rechten Arm einen Halbkreis zur Kreismitte hin darstellen (Mondsichel) „Sterne": Die Hände mehrmals schnell öffnen von einer Faust zu einer Hand mit gespreizten Fingern. Dabei die Arme etwas bewegen. (Sterne blinken auf) 3. „Wind": Die Arme parallel in großen Wellen bewegen. Jede/r Tanzende beliebig. 4. „Wasser": Die Hände von der Kreismitte als Wellen nach außen bewegen. Zuerst kleine, dann immer größer werdende Bewegungen. 5. „Feuer": Die Tanzenden wenden sich zur Kreismitte hin. Sie stellen Flammen dar durch schnelle auf- und absteigende Hände. 6. „Mutter Erde": Mit den Armen einen großen Kreis (Erdkugel) über dem Kopf bilden und sich dabei sachte zur Kreismitte neigen. „erhält und Früchte trägt": Die Arme seitlich nach unten führen, Handflächen dabei nach oben geöffnet. 7. „verzeihn": Die rechten Hände auf die Schulter des Vordermanns legen. Den Kopf auf den Arm legen. In dieser Position verharren. 8. „Tod": Alle Tanzenden werfen sich auf den Boden und bleiben dort liegen bis „zweite Tod": aufrichten. Aufstellung zur Linie. Schlußrefrain: Lobet und preiset den: Arme seitlich nach oben führen bis in die Orantehaltung. Dabei aufstehen. Herrn in Dankbarkeit: Mit den Armen in der Orantehaltung um sich selbst drehen. und dienet ihm in großer Demut: Sich niederknien und Arme langsam nach unten führen. Handflächen dabei nach oben geöffnet. Den Kopf neigen. Auch wenn bei den Strophen bei den Erklärungen nur jeweils ein Begriff genannt wurde, so gelten die Bewegungen selbstverständlich für die ganze Strophe. Wenn es nicht ausdrücklich anders angegeben ist, sollen die Bewegungen immer im Fluß bleiben.

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8. Stunde: Jeder Mensch ist Abbild Gottes (Zum Schülerheft, Seite 26) Intentionen: Beim kreativen Gestalten mit Ton die Zusammenhänge erkennen zwischen dem/der Töpfer/in und seinem/ihrem Tongefäß. Aus diesem Zusammenhang den biblischen Glauben an die Verbindung zwischen Schöpfer und Geschöpfen begreifen und erahnen, daß sich der Schöpfer im Geschaffenen widerspiegelt. Als Abbild Gottes stellvertretend für den im Verborgenen in seiner Schöpfung wirkenden Gott das Bewahren und Schützen der Natur und aller Lebewesen übernehmen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Einstieg ins Thema mit dem Animationsfilm „Adam". Kurzcharakteristik: Der Trickfilm stellt in humorvoller Weise die Menschwerdung dar. In motivischer Anlehnung an die biblische Schöpfungserzählung zeigt der Film den Menschen Adam als ein Wesen, das in Abhängigkeit von seinem Schöpfer seine Umwelt kennenlernt, erforscht, sich in ihr bewegt und schließlich nach Gemeinschaft strebt. Drei anthropologische Wesensmerkmale des Menschen scheinen auf: Der Mensch als Lernender, als soziales Wesen und der Mensch in Abhängigkeit von Transzendenz. Erarbeitung: Die Anregung zur Arbeit mit Ton stammt von Albert Höfer. Zur Arbeit mit dem Psalm 139 siehe auch: Helena Rimmele / Christa Sträub. Schluß: Lied: „Gott schuf die Erde..." Hausaufgabe: Anregungen für die Gottesdienstvorbereitung: siehe bei den Literaturhinweisen. Medien: „Adam", Trickfilm von Peter Lord.VHS, 7 Minuten, Produktion Aardman Animations, Bristol, Kath. Filmwerk, Frankfurt 1991 Literaturhinweise: Albert Höfer, Gottes Wege mit den Menschen. Ein gestaltpädagogisches Bibelwerkbuch, Don Bosco, München 1993, S. 86. Helena Rimmele / Christa Sträub, Zwischen 18 und 30. Werkstattbuch für die Arbeit mit jungen Erwachsenen, Herder, Freiburg 1993, S. 156 (Arbeiten mit Ton zum Psalm 139) und S. 69f. (Bibel teilen mit dem Psalm 139). Ludger Edelkötter, Wir sind Kinder dieser Erde. 111 Friedenslieder und Gedichte. IMPULSEMusikverlag, Drensteinfurt 1991, S. 37 (+ MC). Für die Gottesdienstvorbereitung: Unterwegs zur Quelle. 39 Gottesdienste mit jungen Menschen, zusammengestellt und bearbeitet von Regina Gröger, Deutscher Katechetenverein, München, 1991 (bes. Nr. 33/34, S. 281 - 302). Materialbrief Gebet und Gottesdienst mit jungen Menschen (10 Hefte pro Jahr), Herausgeber: Deutscher Katechetenverein, München, Preysingstr. 83c, 81667 München, Tel 089 / 4 80 92-242.

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8. Stunde: Jeder Mensch ist Abbild Gottes Stundenverlauf: U-Schritte

Inhalte

Medien

Methoden

Beginn

Der Mensch als Geschöpf Gottes

Trickfilm „Adam"

spontane Äußerungen zum Film

Erarbeitung

Der Zusammenhang kreatives Gestalten, Ton o.a. ganzheitliches Bilderleben zwischen Schöpfer und Geschöpf Bibeltext PS 139, meditativ vortragen 26-29

Vertiefung

Jeder Mensch ist AbBibeltext Gen 1 , bild Gottes - Aufgaben 26-29 der Menschen in der Schöpfung Gottes

L-S-Gespräch

Zusammenfassung

Schöpfung bewahren und gestalten

L-S-Gespräch konkrete Aufgaben, die die Klasse oder jede/r einzelne übernehmen kann



Schluß

Schöpfung bewahren und gestalten

Lied: „Gott schuf die Erde...", evtl. MC

Hausaufgabe Ich bin Abbild Gottes Schöpfung bewahren und gestalten



singen (mit Instrumentalbegleitung oder MC / CD)

Schulgarten anpflanzen, Collage Meditationsheft, Gottesdienst vorbereiten

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9. Stunde: - und als Frau und Mann geschaffen (Zum Schülerheft, Seite 27) Intentionen: Aussprechen, was Mädchen und Jungen jeweils am anderen Geschlecht positiv erleben und mögen und dadurch den Umgangsstil in der Klasse verbessern. Zielvorstellungen der Bibel über das Verhältnis von Frau und Mann bewußt machen. Jede/r ist Abbild Gottes; je eigene und gemeinsame Aufgaben als Abbild Gottes. Symbole für die gegenseitige Ergänzung von Frau und Mann, von weiblichen und männlichen Anteilen in jedem Menschen gestalten. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Erarbeitung, Vertiefung und Schluß können jeweils eine Unterrichtsstunde ausfüllen. Beginn: Das Dia von Sieger Köder stammt aus der Diareihe „Bilder zum Alten Testament". Eine Bildbeschreibung steht im Lehrerheft, S. 54 Erarbeitung: Die Anregung für die Interaktionsübung „Miteinander auskommen" stammt aus: Sabine Alex / Klaus W. Vopel. Schluß: Die Tanzanleitung im Lehrerheft, S. 55 stammt von Maria-Gabriele Wosien und ist auch abgedruckt in den Arbeitshilfen zum Lehrplan für das Fach Katholische Religionslehre Realschule in Baden-Württemberg 1994, Rottenburg-Freiburg 1994, S. 160. Hausaufgabe: Zum Yin und Yang- Symbol siehe auch den Text von Albert Höfer im Lehrerheft, S. 54. Medien: Bilder zum Alten Testament von Sieger Köder, 48 Farbdias, Schwabenverlag, Stuttgart, o.J. CD: Brandenburgische Konzerte Nr. 1, 3, 5. Meister Klassik, Jägel Verlag, BadenBaden 1988. Literaturhinweise: Sabine Alex / Klaus W. Vopel, Lehre mich nicht, laß mich lernen! Neue Interaktionsspiele.Teil 2, iskopress, Hamburg 2.Aufl. 1992, S. 88f.; weitere Möglichkeiten: S. 81 - 89. Maria-Gabriele Wosien, Sakraler Tanz, Der Reigen im Jahreskreis, Tanzbeispiele mit Tonkassette, Kösel Verlag, München 1988, S. 74. Albert Höfer, Gottes Wege mit den Menschen. Ein gestaltpädagogisches Bibelwerkbuch, Don Bosco Verlag, München 1993, S. 93.

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9. Stunde: - und als Frau und Mann geschaffen Stundenverlauf: Methoden

U-Schritte

Inhalte

Medien

Beginn

Frau und Mann in der Schöpfung Gottes

Bildbetrachtung, Bild im Schülerspontane Äußerungen heft, S. 27 oder: Dia von Sieger Köder, Bilder zum AT, Dia 3

Erarbeitung

Das Verhältnis von Mädchen und Jungen in der Klasse

Interaktionsübung mit abschließendem L-S-Gespräch

Vertiefung

Leitbilder vom VerBibeltexte, hältnis von Frauen und Karten, Männern in der Bibel Farben

kreatives Gestalten

Zusammenfassung

Frau und Mann als Abbild Gottes

eigene Spruchkar- L-S-Gespräch Spruchkarten der Klasse ten vorstellen

Schluß

Auf dem Weg zur Ganzheit

Tanzanleitung im Lehrerheft, S. 55 CD: Brandenburgisches Konzert Nr.1

tanzen

Materialien nach eigener Wahl

kreatives Gestalten

Hausaufgabe Symbole für Ganzheit

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Bildbeschreibung zu Sieger Köder „Schöpfung" Das Bild von Sieger Köder wird von unten nach oben betrachtet. Aus den Händen Gottes kommt alles und alles wird von diesen Händen getragen und am Leben erhalten. Zwischen den Händen ist schwebend ein Feuerball gemalt, vielleicht ein Hinweis auf den „Urknall" als Beginn einer Evolution. Die Hände ragen in ein tiefes Blau, das das Meer andeutet (Fische links, Muscheln rechts). Jeweils die letzten beiden Finger der Hände begrenzen einen grauen Bildteil, der aussieht wie die Ablagerungen und Versteinerungen einer langen Geschichte der Entwicklung der Erde und der Lebewesen. Sie sind Teil der Erdkugel, die sich aus dem Meer erhebt. Mit Grün und Gelb wird Wachsen und Reifen auf der Erde angedeutet, grüne Wiese und reifes Kornfeld. Die obere Bildhälfte ist von unten abgesetzt, besteht aber aus demselben blauen Grundton und stellt die Luft und den Himmel dar. Links geht die Sonne auf bzw. feuerrot unter. Vögel steigen in die Luft empor. Rechts ist der Nachthimmel mit Mond, Sternen und schwarzen Nachtwolken dargestellt. Über der Erde erhebt sich wie eine zweite Erdkugel das Paradies, der grüne Lebensbaum, übersät mit den für Sieger Köder typischen Rosen für „Liebe" und reifenden Trauben. Mitten in diesem Paradiesbaum stehen Mann und Frau, als Paar einander zugewandt. Von der Erde reicht ein Schlangenleib in den Paradiesbaum, der Kopf der Schlange ist versteckt. Nach biblischer Weltdeutung ist in allem „der Wurm drin", aber er ist Teil des Ganzen und kann das Ganze nicht spalten. Gelingendes Leben in dieser Schöpfung wird von den Händen Gottes garantiert. Nichts kann herausfallen oder abhanden kommen. (Für das Grundschul-Religionsbuch „Mein bist Du", Unterrichtsbuch für Katholische Religion im 4. Schuljahr, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1991, S. 9 hat Sieger Köder mit Rücksicht auf die Lebenserfahrung der Grundschüler die Schlange weggelassen und statt dessen den Optimismus seines Bildes verstärkt durch zwei Schmetterlinge über dem Kornfeld.) Hans-Walter Nörtersheuser Zum Yin und Yang-Symbol

„Das chinesische Menschenbild kennt für das Verhältnis von Männlich - Weiblich das Zeichen Yin und Yang, das von einem Kreis umschlossen ist. Das Yin-YangModell zeigt eine in sich geschlossene, runde Gestalt mit zwei gleich großen ineinander verwobenen Anteilen. Die Anteile sind allerdings deutlich voneinander abgegrenzt, zerfließen nicht und unterscheiden sich sichtbar. Wichtig daran ist weiterhin, daß sowohl Anteile des Männlichen im Weiblichen als auch Anteile des Weiblichen im Männlichen vorhanden sind, gekennzeichnet jeweils durch einen Kern im entgegengesetzten Teil" (Michael Cöllen, Laß uns für die Liebe kämpfen, 1986, S. 36). Man beachte, daß es sich um ein abstraktes Idealbild handelt, dessen Ausgewogenheit in Wirklichkeit so nicht vorkommt, sondern ständig im Wandel begriffen ist. Wenn wir nun die Schüler/innen dieses Zeichen mit Farben malen lassen, dann sollen sie die Anteile von Männlich und Weiblich so verteilen, wie es bei ihnen ihrem Empfinden nachzutrifft; auch der Kreis muß nicht stimmen, wenn die Beziehung nicht „rund" ist. Anstelle eines Fließgleichgewichtes kann manches über- oder untergewichtig sein, z.B. der Punkt des anderen Geschlechtes in mir. Das Bild gibt umsomehr Auskunft über mich, je tiefer es aus meinem Inneren kommt. Das Verhältnis von Weiblich-Männlich und die angestrebte Harmonie können sich beziehen auf: a) eine wirkliche Partnerschaft von Mann und Frau, b) darauf, wie ich das Mann-FrauVerhältnis überhaupt empfinde, oder c) auf die Anteile von Yin und Yang in mir wie: empfangend - gebend, meditativ - aktiv, Gefühl - Verstand, innen - außen... Wenn die Schüler/innen ihr Symbol der Ganzheit malen, sollen sie vorher entscheiden, welche der drei Möglichkeiten sie darstellen wollen. Albert Höfer

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Yin-Yang-Tanz (Musik: Bach, Brandenburgisches Konzert Nr. 1, Adagio) Dieser ruhige, meditative Schreittanz ist eine Darstellung des Gesetzes der Verwandlung der dual gepolten Kräfte Hell-Dunkel, als Basismuster des Daseins, in das jeweils Gegensätzliche. Die Verwandlung erfolgt durch die Energie, die als neutrale Kraft immer weiter fließt: das Dunkle birgt in sich den Keim des Hellen, das Helle birgt in sich den Keim des Dunklen. Dadurch geht eins in das andere über in einem Prozeß ständiger Umwandlung.

Die beiden Pole des Zeichens werden durch zwei einander gegenüberstehende Personen verkörpert, die am Platz stehen und ihre Qualität jeweils durch Gebärden des Sichausbreitens, öffnens und des sich Zusammenziehens, Engwerdens ausdrücken. Der Energiefluß wird durch die rhythmisch schreitende Tänzerkette dargestellt, die dem Symbol entsprechend ihren Weg nimmt, das heißt anfänglich im geschlossenen Kreis, der sich öffnet und dann von einem Anführer gezogen wird. Choreographie: M.-G. Wosien Takt: Rhythmus: Handhaltung: Aufstellung: Geschlossener Kreis, der zur Kette wird Bewegungseinheiten : 1. TR: R, L-Ballen ransetzen im Wechsel 2. L, R-Ballen ransetzen Aufrecht und ruhig schreiten.

Solange der Kreis geschlossen ist, bleiben die beiden Pole noch neutral, das heißt sie stehen. Erst wenn die Kette die Mitte zwischen den beiden Polen erreicht hat, nimmt jeder die entsprechende Haltung ein. Demjenigen, dem der Anführer der Kette sich zuwendet, und nach ihm dann jeder einzelne Tänzer der Kette, wird hell, das heißt er nimmt eine offene, nach außen gekehrte Haltung ein (erhobener Kopf, ausgebreitete Arme); während der gegenüberstehende Pol gleichzeitig dunkel wird, das heißt er nimmt eine introvertierte Haltung ein (senkt den Kopf, kauert sich z.B., oder kreuzt die Arme vor der Brust). Beim nächsten Durchgang der Kette wandeln sich die beiden Pole spiegelbildlich in ihr Gegenteil, sobald der Anführer des Zuges wieder zwischen sie kommt. Nach Möglichkeit zu Ende der Musik wieder einen Kreis bilden, wobei die beiden Pole Hell-Dunkel wie zu Anfang eine neutrale Position einnehmen. Maria-Gabriele Wosien 55

10. Stunde: Der Mensch ist als „Mitschöpfer" für die Welt verantwortlich (Zum Schülerheft, Seite 28-29) Intentionen: Durch Aufzeigen des Zerstörerischen und Selbstzerstörerischen in der Welt die Schüler/innen zum Umdenken führen. Das Bewußtsein wecken, daß wir Menschendie Schöpfung verantwortlich mitgestalten müssen, damit wir nicht unsere eigene Lebensgrundlage vernichten. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Beginn: Eine Anregung, den Bibeltext Gen 1 mit verteilten Rollen zu lesen, steht im Lehrerheft, S. 18. Der Bibeltext Gen 1 und der Text von Jörg Zink können auch tageweise im Wechsel gegeneinander gelesen werden. Erarbeitung: Für die Collage sollen die Schüler/innen Zeitungen und Zeitschriften mitbringen. Diese Collage kann auch als Hausaufgabe individuell angefertigt werden. Das Originalgedicht von Dietmar Wolthaus steht im Lehrerheft, S. 58. Schluß: Um das Originalgedicht die Fassungen der Schüler/innen zu einer Text-Collage anordnen und im Klassenzimmer ausstellen. Die Anregung, einen abgebrochenen Text zu Ende zu schreiben, stammt von Alexander Rajcsanyi, siehe bei den Literaturhinweisen. Hausaufgabe: Für die Collage wählen die Schüler/innen einen Tag aus. Medien: „Die letzten sieben Tage", Kurztonbild, 8 Min., Impuls Studio, München, o.J. Zum Kurztonbild „Die letzten sieben Tage", mit dem Text von Jörg Zink: Der moderne Mensch greift durch selbstsüchtiges Planen und Handeln immer mehr in die Schöpfungsordnung ein. Wohin diese Entwicklung führt, schildert Jörg Zink im „Umgekehrten Schöpfungsbericht". Diese apokalyptische Vision wird durch die atmosphärischen Impressionen von Michael Rastinger verstärkt. Die gegenstandslosen Farbkompositionen wollen dem Betrachter das freie Assoziieren von individuellen Bildern aus seinem Erfahrungsbereich ermöglichen. Literaturhinweise: Alexander Rajcsanyi, Kreativer Umgang mit Gedichten und anderen Texten im Religionsunterricht, Teil 1-3, IRP Unterrichtsmodelle+lnformationen für den RU an Realschulen und Gesamtschulen, 14.Jahrgang (1994), Heft 1, 2, 3-4. Vom selben Autor gibt es ein Lyrikbändchen: Alexander Rajcsanyi, Was zählt. Lyrik & Prosa, IRP Freiburg 1995. In diesem Buch gibt es Texte, die zur Thematik passen, z.B. S.54, 56 u.a.

56

r

10. Stunde: Der Mensch ist als „Mitschöpfer" für die Welt verantwortlich Stundenverlauf: U-Schritte

Inhalte

Medien

Methoden

Beginn

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde

Bibeltext Gen 1,1 -2,4a

Text mit verteilten Rollen lesen

Erarbeitung

Die letzten sieben Tage der Erde - aktuelle Situation heute?

Text von Jörg Zink vorlesen L-S-Gespräch im Schülerheft, S. 28 und 29

Vertiefung

Der Mensch ist „Mitschöpfer"

Gedichtteil von D. kreatives Schreiben (die ersten Strophen des GeWolthaus im Schülerheft, S. 18 dichts ergänzen)

Zusammenfassung

Der Mensch ist „Mitschöpfer", nicht Zerstörer der Welt

Schülertexte

selber ergänzte Gedichte vortragen und vergleichen

Schluß

Wir denken um

Gedicht von D. Wolthaus im Lehrerheft, S. 58 und Schülerfassungen

Gedicht still lesen L-S-Gespräch

Bilder und Artikel aus Zeitungen

Collage

Hausaufgabe Die letzten sieben Tage der Erde - aktuelle Situation heute?

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Bestimmung Am ersten Tage dankte der Mensch seinem Gott für das Wunder der Natur Am zweiten Tage begann er seine Herrschaft über alle Kreatur Am dritten Tage waren die Wasser und die Lüfte vergiftet Am vierten Tage starben die letzten Arten Am fünften Tage erhob sich ein großes Wehklagen da der Schöpfer sein Werk nicht an den Menschen angepaßt hatte Am sechsten Tage gingen tausend mal tausend Sonnen auf Ihr Name war Atom Die Erde brannte und ward wüst und leer Am siebten Tage aber ruhte der Mensch denn auf sein Grab rieselte der strahlende Schnee der Endzeit Es war vollbracht Diemar Wolthaus

Gott erhält das Leben Für die Wahlthemen innerhalb der Lehrplaneinheit „Gott gibt Leben" sind in diesem Lehrerheft methodische Anregungen gegeben, aber keine Stundenverläufe ausgearbeitet. Aus den vielen methodischen Anregungen für einen ganzheitlichen, kreativen Unterricht soll Lehrer/in zusammen mit den Schüler/innen auswählen können. Intentionen: Bei diesem Wahlthema wird eine Interpretation biblischer Texte praktiziert, die bei den Texten des Buches Genesis das Grundsätzliche, das Allgemeinmenschliche und Immerwiederkehrende betont. In einer Zeit der Bedrohung des Lebens schickt Gott Menschen, die umkehren, eine verantwortliche Einstellung zum Leben entwikkeln und damit Welt und Leben vor dem Untergang retten. Schüler/innen versetzen sich in die Lage des Noach heute und verstehen die Zusage Gottes, das Leben, das er geschaffen hat, vor der zerstörerischen und selbstzerstörerischen Praxis von Menschen zu schützen. Methodische Anregungen zu einzelnen Unterrichtsphasen: Zur Karikatur „Halt! Diesmal ohne euch" (Schülerheft, S. 31): Die Karikatur ohne Titel als Folie projizieren und die Schüler/innen Überschriften dazu finden lassen. „Ich bin Noach" (Schülerheft, S. 32): Die gestaltpädagogische Bildarbeit ist angeregt von Albert Höfer. „Noach heute" (Schülerheft, S. 33): Schüler/innen besorgen sich Informationsmaterial von Umweltschutzorganisationen wie „Green Peace" u.a. (Auf Gruppen vor Ort hinweisen.) Für die Collage findet sich eine vergrößerte Kopiervorlage im Lehrerheft, S. 60. „Regenbogen als Symbol der Hoffnung" (Schülerheft, S. 34): Die Anregung für das Farbassoziationsspiel stammt von Elsbeth Bihler, siehe Literaturhinweise. Zum Mandala (Schülerheft, S. 35) „Ein Mandala ist ein Bild, das sich von der Mitte ausgehend nach außen entfaltet oder dessen einzelne Elemente auf eine Mitte bezogen sind. (...) Vielleicht eine seltsame Idee, einfach etwas auszumalen, so wie früher als Kind. Aber es hilft, zur Ruhe zu kommen, sich der Mitte anzunähern. Sich Zeit nehmen, etwas ganz Zweckfreies, Nutz-loses tun, mit einfachen Mitteln etwas Schönes gestalten." (Rimmele / Sträub) Medien: MC: Da hat der Himmel die Erde berührt, Neue geistliche Lieder von Detlev Jöcker und Reinhard Bäcker, Menschenkinder Verlag, Münster Literaturhinweise: Albert Höfer, Gottes Wege mit den Menschen. Ein gestaltpädagogisches Bibelwerkbuch, Don Bosco, München 1993, S. 50f., 101 -108. Bruno Dörig, Schenk Dir ein Mandala Helena Rimmele / Christa Sträub, Zwischen 18 und 30. Werkstattbuch für die Arbeit mit jungen Erwachsenen, Herder, Freiburg 1993, S. 160 Rüdiger Dahlke, Mandalas der Welt. Ein Meditations- und Malbuch, Heyne Verlag, München, 1991 Sigrid und Horst Klaus Berg, Und siehe, es war sehr gut, Biblische Texte verfremdet, Kösel-Verlag, München 1988 Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens, Band l, Lahn-Verlag, Limburg 1992 Theodor Eggers, Gott und die Welt, Ein Lesebuch für den Religionsunterricht, Kösel Verlag, München 1987 59

ergänzendes Arbeitsblatt zum Schülerheft, Seite 33

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