SONNABEND, 30. JUNI Der entzauberte Fußball-Magier. Nach dem EM-Aus gibt es viel Kritik an Bundestrainer Joachim Löw. Das Special ab S.

August 27, 2017 | Author: Matthias Becker | Category: N/A
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Berliner

Morgenpost

Immobilien www.morgenpos t.de/immobilien

NUMMER 26 30. JUNI 2012

BERLINS ERSTE ADRESSE FÜR IM MOBILIEN

SONNABEND, 30. JUNI 2012

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Der entzauberte Fußball-Magier Nach dem EM-Aus gibt es viel Kritik an Bundestrainer Joachim Löw. Das Special ab S. 21

Immobilien 1721 Häuser, Wohnungen und Grundstücke im Extraheft

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DER EURO-GIPFEL

ENTSCHÄDIGUNG

3:1

Am 1. Juli startet der Fonds für Opfer der DDR-Heimerziehung (www.fonds-heimerziehung.de). Die Entschädigung mit einem Volumen von 40 Millionen Euro könne das Leid einer Vielzahl von Heimkindern in der früheren DDR zwar nicht ungeschehen machen, sagte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) am Freitag. „Aber wir eröffnen damit für Betroffene Unterstützungsmöglichkeiten, die ihnen helfen, heute noch andauernde Folgeschäden aus der Zeit ihrer Heimunterbringung zu mildern.“

Fonds für ostdeutsche Heimopfer startet am 1. Juli

für Italien Erst schlägt Italien Deutschland bei der Fußball-EM 2:1, dann erzielt Italiens Regierung ein weiteres Tor. Und setzt sich beim Euro-Gipfel in Brüssel gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durch. S. 2/3

DPA/OLIVIER HOSLET; MONTAGE: BM

Lübars: Freund soll Mörder für 1000 Euro engagiert haben BERLIN – Der Fall der in Lübars tot aufge-

fundenen jungen Frau hat eine überraschende Wendung genommen. Nach dem Freund der Pferdewirtin hat die Polizei drei weitere Tatverdächtige festgenommen. Demnach soll der Freund den Mord an der 21-Jährigen in Auftrag gegeben haben, weil er die Lebensversicherung des Opfers in Höhe von 245.000 Euro kassieren wollte, die sie selbst zu seinen Gunsten Anfang Juni abgeschlossen hatte. Wie die Polizei mitteilte, soll eine 26 Jahre alte Bekannte des Freundes gemeinsam mit ihrem Bruder einen 22-Jährigen für 1000 Euro für den Mord angeworben haben. In der Tatnacht soll der Freund die Frau unter einem Vorwand auf den Parkplatz am Lübarser Freibad gelockt haben. Laut Polizei haben dann er und die 26-Jährige ihr Opfer durch ein Gespräch abgelenkt, bis der 22-Jährige sie von hinten angegriffen und erwürgt haben soll. Das Opfer wurde am 21. Juni von einer Passantin gefunden. Die Chefin der Mordkommissionen, Jutta Porzucek, sprach von „einer unglaublichen Kaltblütigkeit der festgenommenen Personen“. Bereits kurz nach Versicherungsabschluss soll es den Ermittlern zufolge vermutlich schon einen Tötungsversuch mit K.O.-Tropfen gegeben haben, der jedoch misslang. Gegen die drei aus Dortmund stammenden Beschuldigten wurde bereits am Donnerstag Seite 9 Haftbefehl erlassen.

Übernahme von Rhön-Klinikum gescheitert

Streit ums Wasser: Berlin muss 340 Millionen Euro zahlen Geheimes Schiedsgericht hält Argumente von RWE und Veolia gegen den Senat für richtig T VON JOACHIM FAHRUN

BERLIN – Das Land Berlin verliert den teuersten Kampf mit den privaten Anteilseignern der Berliner Wasserbetriebe. Das geheime Schiedsverfahren, in dem die Miteigentümer Veolia und RWE vom Land Berlin 340 Millionen Euro fordern, wird wohl zuungunsten des Senats ausgehen. Das ist nach Informationen aus Regierungskreisen das Fazit einer mündlichen Verhandlung, die das dreiköpfige Schiedsgericht Anfang Juni angesetzt hatte. Demnach tendieren die Juristen in vier von fünf umstrittenen Punkten zu der Rechtsauffassung der privaten Kläger. Zwar ist der endgültige Schiedsspruch noch nicht ergangen; offiziell äußern sich deshalb weder der Senat noch Veolia und RWE. In Senatskreisen geht man jedoch davon aus, dass der Streit nicht gewonnen werden kann und Berlin grundsätzlich verpflichtet wird, die Forderungen der beiden Unternehmen zu erfüllen. Nach einer Vereinbarung im Konsortialvertrag ist es nicht möglich, ordentliche Gerichte anzurufen. Das Schiedsverfahren ist eine Folge der Teilprivatisierung von 1999, als das Land Berlin 49,9 Prozent seiner Wasserbetriebe zu gleichen Teilen an den Essener Energiekonzern RWE und den französischen

Versorger Veolia verkaufte. Es geht um komplizierte Fragen wie die kalkulatorische Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals und geänderte Abschreibungsregeln. Nachdem das Berliner Verfassungsgericht Teile des Teilprivatisierungsvertrages für nichtig erklärt hatte, hatten sich die privaten Investoren ausbedungen, dass ihnen Nachteile aus diesem Richterspruch auf andere Weise ausgeglichen werden. 2003 kamen dann das Land und die Privaten überein, die Abschreibungs-

regeln zu ändern. Die Umstellung auf „Wiederbeschaffungszeitwerte“ ist aber interpretierbar, weil man darüber streiten kann, wie viel es kostet, in 50 Jahren eine Rohrleitung zu ersetzen oder ein neues Klärwerk zu bauen. Entsprechend groß waren die Differenzen zwischen Privaten und dem Land. 2008 erwirkten RWE und Veolia eine Neuberechnung und riefen das Schiedsgericht mit ihrer Forderung nach 340 Millionen Euro an. Die Juristen der Senatswirtschaftsverwaltung kamen ih-

Komplizierter Juristen-Poker Hohe Kosten Vier Jahre lang haben sich die drei Schiedsrichter mehrfach mit den Anwälten der Privaten und des Landes getroffen und die komplexe Materie bearbeitet. Die Kosten für die Anwälte und die Honorare der Schiedsrichter liegen bisher bei mehreren Millionen Euro. Die Gesamtkosten sind noch unklar, weil der Schiedsspruch noch nicht ergangen ist.

Schiedsrichter Die Kläger, also RWE und Veolia, haben Klaus J. Hopt, den früheren Direktor des Max-PlanckInstituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg, entsandt, das Land Berlin den Frankfurter Anwalt und früheren MannesmannAufsichtsrat Wilhelm Haarmann. Obmann ist der frühere Richter am Bundesgerichtshof, Volker Röhricht.

Geheimhaltung Die Verhandlungen vor dem Schiedsgericht sind, anders als ordentliche Gerichtsverfahren, nicht öffentlich. Lange Zeit war es darum in Berlin auch überhaupt nicht bekannt, dass die Anteilseigner der Berliner Wasserbetriebe über derartig enorme Summen im Streit lagen. Die Berliner Morgenpost hatte 2009 erstmals über dieses Verfahren berichtet.

rerseits zu dem Schluss, dass sie noch 298 Millionen von den Privaten zu erhalten hätten. Wenn nun das Land das geforderte Geld bezahlen muss, wird zumindest der RWE-Anteil mit dem Kaufpreis für deren Beteiligung an den Berliner Wasserbetrieben verrechnet. Denn die Essener haben mit Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) einen Vertrag ausgehandelt, ihre 24,95 Prozent für insgesamt 650 Millionen Euro an das Land Berlin zu verkaufen. In diese Summe ist ein erwarteter Ausgang des Schiedsverfahrens bereits eingerechnet. Dem Vernehmen nach hatte die RWE jedoch einen solchen Erfolg, wie er sich jetzt abzeichnet, nicht vorhergesehen und hat deswegen weniger eingerechnet als die bis zu 170 Millionen Euro, die RWE nach dem Schiedsspruch wohl zustehen. Sollte auch Veolia über den Verkauf seiner Anteile verhandeln, streben sie einen ähnlichen Kaufpreis an. Falls es nicht zum Verkauf kommt, stünde Veolia das Geld jedoch zu. Bisher geht Finanzsenator Nußbaum davon aus, den Rückkauf der Wasserbetriebe aus den künftigen Erlösen des Unternehmens finanzieren zu können. Das soll auch gelten, wenn die Wasserpreise sinken werden – wie vom BundeskartellSeite 11 amt angeordnet.

CHINA

Sicherheitskräfte verhindern Flugzeugentführung Sicherheitsbeamte haben in Chinas Unruheregion Xinjiang eine Flugzeugentführung verhindert. Mindestens zehn Insassen seien dabei verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Sechs Entführer hätten versucht, zehn Minuten nach dem Start in Hotan eine Maschine der Tianjin Airlines mit 100 Insassen in ihre Gewalt zu bringen. Die Angreifer seien überwältigt worden. Zwei Sicherheitsbeamte hätten schwere Verletzungen erlitten. Auch sieben Passagiere und der Chef-Steward seien verletzt worden, hieß es. BUNDESRAT

Sportwetten sind künftig steuerpflichtig Anbieter von Sportwetten müssen ab 1. Juli einen einheitlichen Steuersatz von fünf Prozent auf alle Einsätze zahlen. Der Bundesrat beschloss am Freitag ein Gesetz, wonach künftig der gleiche Steuersatz für alle Buchmacher gelten soll – egal, ob sie im In- oder im Ausland sitzen. Die neue Steuer bezieht sich sowohl auf niedergelassene Buchmacher als auch auf Anbieter von Internetwetten. Bislang galt ein Steuersatz von 16,66 Prozent, der allerdings vor allem vom staatlichen Anbieter Oddset entrichtet wurde. ABSTURZ

Hubschrauber stürzt in Weinberg – ein Toter Ein Hubschrauber ist in Rheinland-Pfalz in eine Hochspannungsleitung geflogen und abgestürzt. Der 26 Jahre alte Pilot aus Backnang kam dabei ums Leben. Der Mann flog mit dem Hubschrauber einen Spritzeinsatz über Weinbergen, als er plötzlich in die Stromleitung geriet, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der Hubschrauber stürzte kopfüber in den Weinberg und zerbrach in mehrere Teile. Der Pilot starb noch in seiner Maschine. Der Unfall führte für mehrere Stunden zu einem massiven Stromausfall in der weiteren Umgebung.

Kasupke sagt …

nikum durch den Konkurrenten Fresenius ist geplatzt. Fresenius habe mit seiner Übernahmeofferte nur 84,3 Prozent der Rhön-Aktien eingesammelt, teilte der Konzern am Freitag mit. Für ein Gelingen des Kaufs wären mehr als 90 Prozent nötig gewesen. Eine Verlängerung der Frist zur weiteren Andienung von Aktien ist nicht möglich. Fresenius-Chef Ulf Schneider kündigte aber an: „Wir sind weiterhin von den großen Vorteilen eines Zusammenschlusses von Rhön-Klinikum und Helios überzeugt und werden unsere Handlungsmöglichkeiten eingehend prüfen.“ Das Klinikunternehmen Helios gehört zu Fresenius. Insgesamt 3,1 Milliarden Euro hatte das Unternehmen geboten. Die hohe Schwelle von mindestens 90 Prozent plus einer Aktie hängt mit der Rhön-Satzung zusammen, die eine Sperrminorität von 10 Prozent vorsieht. Seite 5

Zorn in Bethlehem BETHLEHEM – Es ist wie so oft in der Poli-

tik: Eigentlich sind sich ja alle einig. Im Grundsatz. Aber über das Wie gibt es dann Streit – auch wenn es eigentlich gar nicht um Politik gehen sollte. Denn eigentlich sind sich ja alle einig, dass die Geburtskirche in Bethlehem geschützt werden soll. Und dass sie auf die Liste des UnescoWeltkulturerbes gehört. Aber dass die palästinensische Präsidentschaft einen Dringlichkeitsantrag gestellt hatte, um dieses Ziel zu erreichen, und die Unesco dem stattgab, das sorgte für Verstimmung. Und wurde von den Beteiligten entsprechend politisiert. Die Palästinenser sprachen von einem „Sieg der Gerechtigkeit“, Israel von einer

„politischen Entscheidung“. Klar ist, dass das Bauwerk aus dem vierten Jahrhundert zunehmend verfällt. Laut den Palästinensern wurde es seit 50 Jahren nicht mehr

AFP/MUSA AL SHAER

BAD HOMBURG – Der Kauf von Rhön-Kli-

Bahnstrecke Hamburg–Berlin nach Unesco erklärt die Geburtskirche zum Weltkulturerbe – und empört Israel Unwetter gesperrt

Heilig Die Geburtskirche in Bethlehem zieht jährlich Millionen Besucher an

restauriert. Israel kritisiert, mit dem Dringlichkeitsantrag werde suggeriert, dass man die Stätte nicht schütze. Es stellt sich die Frage, ob es den Palästinensern tatsächlich um den Schutz der Kirche ging, die zu den heiligsten Stätten der Christenheit gehört und zu der jährlich zwei Millionen Menschen pilgern. Denn seit 2011 sind die Palästinenser trotz Protesten von Israel und den USA Vollmitglied in der Unesco. Und der Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sagte: „Diese globale Anerkennung der Rechte des palästinensischen Volkes ist ein Sieg für unsere Sache und für die Gerechtigkeit.“ So ist es wie immer: Alle wollen etwas Gutes, aber streiten sich trotzdem. alu

BERLIN – Schwere Unwetter haben in

Deutschland mehrere Menschen das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet. In Hessen wurden drei Frauen auf einem Golfplatz durch einen Blitzschlag getötet, als sie in einer Hütte Schutz vor dem Gewitter suchten. In MecklenburgVorpommern musste die Bahnstrecke Hamburg–Berlin wegen umgestürzter Bäume komplett gesperrt werden. Ein Bahnsprecher sagte am Freitagabend, zwischen Brahlsdorf und Schwanheide im Landkreis Ludwigslust-Parchim seien Bäume auf die Oberleitungen gefallen. Die Reparaturen sollten die ganze Nacht dauern. Die Fernverkehrszüge wurden Seiten 8 und 14 umgeleitet.

… WIE ES IST

Aus der Traum: Det hätte ja so schön sein können, aba der hochjelobte Jogi und seine Jungs ham’s nich’ jepackt. Warum muss der ooch wieda den Stand-Fußballer Gomez bringen, der nich’ rennt und nur uffpasst, detta die Haare schön hat. Und denn Poldi, anstatt mit der Uffstellung zu spiel’n, die sich jejen Jriechenland bewährt hat! Man kann’s ooch übatreiben mitta Übaraschungstaktik. Und wenn ick denn sehe, wie die jesamte italienische Mannschaft aus volla Kehle die Nationalhymne singt, während die Hälfte unsra Nationalspiela den Mund nich uffkricht, wundert mich nich’, dettse valiern. Für mich is’ die EM vorbei. Ob Italien oda Spanien Europameista wird, is’ mir ejal. Wir sind wieda mal nur Europas Zahlmeista. [email protected]

Berliner Morgenpost

Wetter Schauer, 28 Grad

Inhalt BELGIEN ¤ 2,10 / DÄNEMARK DKK 16,50 / ITALIEN ¤ 2,10 / GRIECHENLAND ¤ 2,10 / ÖSTERREICH ¤ 2,10 / POLEN PLZ 9,00 / SCHWEIZ CHF 2,70 / SPANIEN ¤ 2,10 / SLOWAKISCHE REPUBLIK ¤ 2,10 / TÜRKEI TL 5,30 / UNGARN FT 650

Börse ......................... 6 Wissen ...................... 7 Berlin ................... 9–14 Kultur ...................... 15 Live .................... 16, 17

Leserforum ............. 18 Rätsel/Horoskop ..... 18 TV-Programm ......... 19 Leute ....................... 20 Sport ................. 21–24

Wechselhaft mit Schauern und Gewittern. Die Temperatur steigt auf 28 Grad. Seite 20

Dax legt zu

Euro im Plus

Der Leitindex verbessert sich um 4,33 Prozent auf 6416,28 Punkte.

Der Wert der Währung steigt um 1,39 Prozent auf 1,259 US-Dollar.

+

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THEMA

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SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Leitartikel

Überraschung in Brüssel Vor dem EU-Gipfel gab Angela Merkel eine harte Linie aus. Doch ein energischer

Europa und die Vernunft

Als die Kanzlerin mürbe wurde T VON STEFANIE BOLZEN, FLORIAN EDER UND JAN HILDEBRAND

N

och haben sich die Nebel von Brüssel nicht gelichtet. Kein Zweifel, Angela Merkel ist – anders, als sie behaupten muss – nicht bei ihrer Philosophie geblieben. Erstmals reichten ihr Geschick und die schiere wirtschaftliche Macht Deutschlands nicht mehr aus, um jenen vielen in der Europäischen Union einen Riegel vorzuschieben, denen es vor allem darum geht, den Primat des Schuldenabbaus zu zertrümmern. Ein Tor wurde aufgestoßen zu einer EU der unentwirrbaren Zahlungsströme und auch des neuen Schuldenmachens, angeblich im Namen von Schuldenabbau und Aufschwung. Doch ob es wirklich die schmähliche Niederlage der Bundeskanzlerin war, die man in Italien, Frankreich und in Kreisen der deutschen Opposition trunken begrüßt: Das muss sich noch weisen. Angela Merkel hat gekämpft, und sie hat Schlimmeres verhindert: den Weg in die bedingungslose Transferunion. Der italienische Ministerpräsident Mario Monti, so ist es zu hören, hat mit einem unerbittlichen Auftritt Angela Merkel in die Defensive getrieben. Wenn es so war, muss man nach den Gründen fragen. Er war stets als eisenharter Ordnungspolitiker bekannt, als EU-Kommissar hatte er es bewiesen. Nun hat es den Nicht-Politiker in die Politik verschlagen, und er musste lernen, dass er zu Hause auf Dauer nicht von dem Bonus leben kann, den ihm ein von Berlusconi befreites Italien in erster Begeisterung so reichlich gegeben hat. Seine technische Regierung stand zuletzt auf der Kippe, seine ungemütlichen Reformen lösen Widerstand aus. Abhängig von einem Parlament, das für Italiens Misere verantwortlich ist, hätte er bald zum Rücktritt gezwungen werden können. Um das zu vermeiden und um seinen Italienern einen Happen bieten zu können, hat er in Brüssel hoch gepokert. Der Ordnungspolitiker musste ins Gewand des Keynesianers schlüpfen. Man wird sehen, ob die schwächelnden Staaten Europas durch das Tor gehen werden, das da aufgestoßen wurde. Oder ob es Angela Merkel und anderen gelingen wird, im Kleingedruckten neue Sicherungsmechanismen einzubauen. Das weiß man ja: In der EU ist das Vermögen, Dinge unter der Hand in ihr Gegenteil zu verkehren, bekanntlich riesengroß. Vielleicht auch diesmal. Ein Problem hat der Brüsseler Reigen aber so deutlich werden lassen wie wohl nie zuvor: Als transnationale Veranstaltung bedarf die EU verbindlicher Regeln und muss strikt einer, wenn man so will, transnationalen Vernunft verpflichtet sein. Was die europäische Räson gebietet, wird jedoch von den Interessen nationaler Regierungen derb durchkreuzt. Auch einem Mario Monti ist das Überleben seiner Regierung wichtiger als eine Brüsseler Vernunftentscheidung, die dem eigenen Land nicht unmittelbar nützt, ihm aber sofort politisch schadet. Doch zu Angela Merkels Schwächung haben nicht nur Mario Monti und François Hollande, sondern auch SPD und Grüne beigetragen. So staatstragend sie sich geben, etwas mehr als ein Jahr vor der Bundestagswahl lockt sie die Versuchung, dem Ruf der Kanzlerin ein paar Kratzer zu verpassen. Das bleibt auch den Bewohnern des Brüsseler Raumschiffs nicht verborgen.

Zitat des Tages Der ist natürlich ein anderer Mensch. Das kann man ja unschwer erkennen Angela Merkel, Bundeskanzlerin (CDU), über Frankreichs Präsident François Hollande

Kopfnoten DPA/RAINER JENSEN

Das war zumindest ein schwieriger Tag für Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Erst heißt es, dass Jean-Claude Juncker weiter Chef der Eurozone bleibt – die deutsche Regierung wollte Schäuble gerne in diesem Job sehen – und dann muss er auch noch durch die Fraktionen tingeln, um für die Gipfelbeschlüsse zu werben. Für korrekte Haltung in einer turbulenten Zeit: Note 3

DAPD/CLEMENS BILAN

Den Durchblick zu behalten ist bei der Euro-Rettung schwierig. Und der Haushaltsexperte der SPD im Bundestag, Carsten Schneider, will sich von der Kanzlerin keinen Sand in die Augen streuen lassen. Die Regierung müsse ihre Wende um 180 Grad erklären, forderte er. Seine Partei könne einer „Black Box“ nicht zustimmen. Weil er sich nicht so leicht ein X für ein U vormachen lässt: Note 2

BRÜSSEL – Verbal lässt sich eine jede

Niederlage ummünzen in ein Standhalten, einen Sieg am Ende sogar. „Wir haben eine gute Entscheidung getroffen“, sagte die Kanzlerin, sichtlich erschöpft, die Augenlider schwer, die Haare aus der Fasson. Linie und Prinzip deutscher Hilfsbereitschaft seien eingehalten worden: „Keine Hilfe ohne Gegenleistung.“ Aber die Frau, die in den vorangegangenen zwölf Stunden die Einigung verhandelt hatte, die Frau, die Freitagmorgen gegen 4.45 Uhr aus dem Ratsgebäude kam, verhielt sich nicht wie eine Siegerin. Beim Kampf um die Deutungshoheit der Ergebnisse unterlief ihr ein seltener Lapsus: Sie lief am Team des ZDF vorbei, das auf sie wartete – und sprach ihre beruhigenden Sätze stattdessen in die Kamera eines arabischen Senders. Ganz anders Mario Monti. Der italienische Premier gab sich keine Mühe, bescheiden zu wirken. Er habe „massiv Druck gemacht“ und Erfolg gehabt, sagte er auf dem Weg ins Hotel. Der Weg zu Euro-Bonds sei hiermit frei, und eine Troika käme ihm und den Italienern nie ins Haus.

In Bedrängnis geraten Das ist eine bemerkenswerte Interpretation von drei „Sofortmaßnahmen“, um die „finanzielle Stabilität der EuroZone zu sichern“. Aber ihm geben die eineinhalb Seiten, auf die sich die 17 Euro-Regierungen tief in der Nacht einigten, die Chance, als Sieger nach Hause zurückzukehren. Das wollte er, das hat er bekommen. Der Brüsseler Gipfel wurde mit viel Aplomb einberufen, er sollte eine neue Phase der europäischen Integration anstoßen und Brüssel mehr Einfluss geben. Stattdessen hatte die Innenpolitik diesen Europäischen Rat im Griff, die deutsche wie die italienische. Mit absurden Folgen. So musste die Bundeskanzlerin für den Wachstumspakt kämpfen, der doch ein Herzenswunsch der Südeuropäer samt Frankreich war – weil sie ohne ihn um die mühsam verabredete Mehrheit für die Ratifizierung von Fiskalpakt und Rettungsschirm ESM im Bundestag zittern musste. So blockierten Italien und Spanien eben diesen Pakt, um noch mehr zu erreichen: Maßnahmen, die ihnen kurzfristig gegen die hohen Zinslasten helfen könnten. Frankreichs Präsidenten François Hollande hatten sie am Mittag bereits in den erpresserischen Plan eingeweiht, Monti ließ streuen, er bleibe auch bis Sonntag, wenn er sich anders nicht durchsetzen könne. Er traute sich nicht nach Hause ohne diesen Erfolg. Dass es einer werden könnte, deutete sich allerdings schon früh an – und zwar in Warschau bei der EM, wo Deutschland im Halbfinale auf Italien traf. Da waren erst 35 Minuten abgelaufen, als Mario Balotelli den italienischen Sieg bereits perfekt machte. Er stürmte Philipp Lahm davon, ohne jede Verteidigung stand Ma-

nuel Neuer im Torkasten. Dann zimmerte der Italiener den Ball in die obere rechte Ecke, so heftig, dass das Netz beinahe zerriss. Die Nationalmannschaft war traumatisiert, ohne Chance, das Spiel noch einmal herumzureißen. Die Kanzlerin litt bei der Niederlage der deutschen Elf nicht mit. Sie hatte keine Möglichkeit, sich vor einen Fernseher zu setzen. Denn Angela Merkel war zu dieser Zeit ebenfalls in arge Bedrängnis durch einen Italiener mit Vornamen Mario geraten – nicht Balotelli, sondern Monti. Die Deutschen haben mit einem so entschlossenen Mario nicht gerechnet. Was von der Bundesregierung als ein Gipfel ohne große Beschlüsse angekündigt worden war, von dem kein Befreiungsschlag zu erwarten sei, stellt sich jetzt als möglicher Wendepunkt in der Euro-Krise heraus. Merkels Leute hatten das Pressing unterschätzt, mit dem die Italiener auftreten sollten; die neue Phalanx, die sich gegen die bisher in der Krise dominanten Deutschen aufgebaut hatte, unter der Führung Montis. Dabei hatte der ehemalige EU-Kommissar in Berlin lange Zeit als Idealbesetzung gegolten, um das Land aus dem von Silvio Berlusconi hinterlassenen Desaster zu führen. Die Einschätzung, es gebe in Italien keinen besseren als Monti, ist allerdings immer noch weitverbreitet: „Müsste er zurücktreten, es wäre eine Katastrophe für den italienischen Reformweg“, sagt ein EU-Diplomat, und er spricht nicht pro domo. Im Gegensatz zu Merkel wusste Frankreichs Präsident bereits vor Beginn des Gipfels, was der Italiener im Verbund mit Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy plante. Am Donnerstagmittag gegen 14 Uhr, kurz vor Beginn der Tagung, unterrichtete Monti Hollande von ihrer geplanten Blockade des Wachstumspakts. Milliarden an Konjunkturhilfe seien gut und schön – aber sowohl Rom als auch Madrid stehe das Wasser bis zum Hals. „Es gibt in Spanien bereits Behörden, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können“, warnte Rajoy. Monti und Rajoy war es ernst. Sie brachten das Gipfelprogramm von EUPräsident Herman Van Rompuy heftig durcheinander. Die 27 EU-Chefs berieten mit Parlamentspräsident Martin Schulz zumindest noch die – ebenfalls heftig umstrittene – Finanzplanung ab 2014. Danach stand der Wachstumspakt an, das Lieblingsprojekt von Hollande. Eigentlich hatte Merkel erwartet, dieses Thema schnell abzuhaken.

„Der Teufelskreis zwischen Staatsfinanzen und Banken muss durchbrochen werden“ Herman Van Rompuy, EU-Ratspräsident

Schließlich hatte sie das 120-Milliarden-Paket bereits Freitag vergangener Woche mit Monti, Rajoy und Hollande in Rom vereinbart. Für die Kanzlerin hingen an dem Paket indessen weit mehr als europapolitische Zusagen. Ohne seine Verabschiedung wollte die Opposition dem Fiskalpakt und dem Rettungsschirm ESM nicht zustimmen. Doch dann begann „Montis Show“, voller Verve, gravitätisch, erklärte der Italiener die dramatisch Finanzlage, berichten Teilnehmer. Und blockierte die Verabschiedung des Pakts: Italien und Spanien würden nur mitmachen, wenn auch kurzfristig in die Krise eingegriffen würde. „Wir müssen bis zum Morgen den Märkten eine überzeugende Lösung bieten“, sagte ein italienischer Diplomat. So redete Monti die Bedrohung herbei, die er anschließend entschärft haben wollte. Er war nach Brüssel gereist mit dem Erfolg, eine Arbeitsmarktreform – das wichtigste Vorhaben seiner Amtszeit – durch das Parlament gebracht zu haben. Nun wollte er eine Belohnung bekommen. Er musste. Ansonsten hätte es ihn sein Amt kosten können. Die Parteien, die ihn stützen, drohten bereits offen mit einem Ende der Gefolgschaft. Der Italiener brauchte kurzfristige Maßnahmen, und das sofort. An seiner Seite kämpfte der Spanier Rajoy. Um Merkel wurde es einsam. Die Finnen, die immer auf deutscher Linie waren, wollten den Südländern ebenfalls unter die Arme greifen und schlugen als Lösung Pfandbriefe vor. Die Unterstützung der sparsamen Niederländer reichte für den Widerstand aus dem Süden nicht mehr recht aus.

Feilschen um jeden Satz Rund zehn Mal trafen sich Merkel und Monti zu kurzen vertraulichen Gesprächen zu zweit, steckten die Köpfe zusammen. In einem Nebenraum schoben sich Unterhändler Papiere hin und her, feilschten um Sätze, strichen Wörter und setzen andere ein. Um 4.45 Uhr rief Van Rompuy die verbliebenen Journalisten in den Pressesaal und verkündete die Einigung: „Der Teufelskreis zwischen Staatsfinanzen und Banken muss durchbrochen werden.“ Rompuy präsentierte drei wesentliche Beschlüsse, welche mit Berlin eigentlich nie zu machen gewesen wären. Zum einen sollen sie sich in Zukunft direkt Geldspritzen aus dem Rettungsfonds ESM holen dürfen. Als noch dramatischer könnte sich die Einigung für die Rettungsfonds EFSF und ESM erweisen. Deren Instrumente können künftig „in flexibler und effizienter Weise“ genutzt werden. Will heißen: ohne langwierige Verhandlungen mit der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds über strenge Reformauflagen. Monti konnte seinen Sieg gar nicht genug auskosten. Die Troika werde nie nach Rom kommen, verkündete er. Sein Signal an das Heimatpublikum, vor allem aber an die Finanzmärkte: Wenn nötig, wird Rom schnell Hilfe erhalten.

Mitten in der Nacht Frankreichs Staatspräsident François Hollande verlässt gut gelaunt die Verhandlungen in Richtung Hotel

Zufrieden Zyperns Präsident Dimitris Christofias übernimmt zum 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft

Das parlamentarische Nachspiel im Bundestag T VON ROBIN ALEXANDER UND THORSTEN JUNGHOLT

BERLIN – Der EU-Rat war noch nicht

beendet, die Kanzlerin weilte noch in Brüssel, da begann in Berlin schon das parlamentarische Nachspiel. Als Erstes traf sich der Haushaltsausschuss zu einer Sondersitzung. „Die Regierung muss ihre Wendung um 180 Grad erklären“, wetterte der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider. Doch das war nur Theaterdonner: Die rot-grüne Opposition wollte die Kanzlerin zwar öffentlich als Verliererin des Gipfels brandmarken, stellte die Zustimmung zum dauerhaften Euro-Rettungsmechanismus ESM und zum Fiskalpakt aber nie ernsthaft infrage. Warum auch? Hatte doch zuerst Frankreich durchgesetzt, dass zusätzlich ein 120-Milliarden-Euro-„Wachstumspakt“ beschlossen wurde, und in der Nacht Italien und Spanien der Kanzlerin auch noch abgerungen, dass

Hilfen künftig nicht mehr so strikt an Auflagen gebunden werden. All das hatten Rot und Grün schon seit Monaten gefordert. Ehrlich bestürzt waren einige Abgeordnete von Schwarz-Gelb. Zwar hatte vor allem die Union seit dem Morgen beruhigt, Deutschland sei seiner Philosophie treu geblieben. Aber vielen schien die Äußerung Mario Montis glaubhafter: Der Einstieg in die Euro-Bonds sei geschafft, wurde der italienische Premierminister zitiert. Machte die neue Lage nicht wenigstens neue Beratungen notwendig? Immerhin hatten die Abgeordneten bisher einen Vertragstext zum ESM beraten, der jetzt nicht mehr zu den neuen Gipfel-Beschlüssen passt. Am Abend eröffnete Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) die Debatte deshalb mit der ungewöhnlichen Bemerkung, man werde sicherlich über den Brüsseler Gipfel reden, aber: „Nichts von dem, was da besprochen wurde, steht zur Abstimmung.“ Die

mittag im Keim erstickt. Auf der Sitzung der Unionsfraktion fiel auf, dass auch der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt die Gipfelergebnisse sehr kritisch kommentierte: Das Gipfelpapier lasse zu viele Interpretationen zu. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Arnold Vaatz (CDU) sagte: „Ich fühle mich von der Regierung getäuscht.“ Merkel sieht das ganz anders. So undenkbar die beschlossenen Maßnahmen vor kurzem noch gewesen seien, so notwendig seien sie heute, führte sie

in ihrer Regierungserklärung aus: „Deutschland sendet ein Signal der Geschlossenheit nach innen und außen. Ein Signal, dass Europa unsere Zukunft ist.“ Da wusste Merkel schon, Kanzlerin selbst sagte in ihrer Regiedass nach Probeabstimmungen bei rungserklärung zu eben jenem Gipfel: SPD und Grünen die notwendige „Das sind die Maßnahmen, die wir Zweidrittel-Mehrheit sicher war. Und entwickelt haben. Sie betreffen in keiso kam es dann: 491 von 608 Abgeordner Weise die heutige Beschlussfasneten votierten dafür. Auch der Bunsung.“ Debatte zum Stand nach dem desrat stimmte kurz vor Mitternacht Gipfel, Abstimmung zum Stand davor? mit Zweidrittel-Mehrheit zu. Die parlamentarische GeschäftsführeDennoch sind Fiskalpakt und ESM rin der Linksfraktion, Dagmar Enkelnoch keineswegs durch. Es wird mit mann, forderte mit insgesamt vier Klagen vor drastischen Worten dem Bundesverfassungsgeden Abbruch der Verricht gerechnet, die darauf anstaltung: „Das ist eigerichtet sind, die EU-Verne – Entschuldigung träge zu stoppen. Zentrales Herr Präsident – VerarArgument der Kläger, zu schung des Parladenen auch etliche Abgements!“ So fühlten auch ordnete gehören: Mit der zahlreiche AbgeordneAutonomie des Bundeste aus anderen Fraktiotags, über den Haushalt zu nen. Doch die Führunbestimmen, gehe ein Kerngen von Union und bereich deutscher StaatFDP hatten Überlegunlichkeit verloren. Das sei gen, die Entscheidung vom Grundgesetz nicht von der Tagesordnung Debatte Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Petra Merkel mehr gedeckt, lautet das zu nehmen, am Nach- (SPD, v.l.), Wolfgang Schäuble (CDU) und Steffen Kampeter (CDU) Hauptargument.

Regierung soll Zugeständnisse an Italien und Spanien rechtfertigen. SPD und Grüne kritisieren 180-Grad-Wende, stimmen aber zu

DPA/ WOLFGANG KUMM

Thomas Schmid über den Euro-Gipfel und die folgenreichen Entscheidungen in Brüssel

Ernste Mienen Schon beim Gruppenfoto zieht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem Vieraugengespräch mit dem italienischen Premier Mario Monti zurück

* BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

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italienischer Regierungschef Mario Monti setzt mit spanischer Hilfe durch, dass die Hürden für die finanzielle Nothilfe gesenkt werden

Direkte Bankenhilfe Um den Teufelskreis zwischen angeschlagenen Banken und Staatsfinanzen zu durchbrechen, sollen Geldhäuser direkt aus dem Rettungsfonds ESM rekapitalisiert werden, heißt es in der Gipfelerklärung. Durch die Notkredite wird sich dann die öffentliche Verschuldung nicht mehr erhöhen – und die Zinsen könnten sinken. Mit dem Beschluss wird eine Kernforderung Spaniens erfüllt. Aber auch Irland wird in Aussicht gestellt, davon Gebrauch machen zu können, um die Schuldentragfähigkeit zu erhöhen. Die Hilfe soll an „angemessene Bedingungen“ geknüpft werden. Voraussetzung für die direkte Bankenhilfe ist eine effiziente Aufsicht. Rettungsprogramm Das bereits zugesagte Rettungsprogramm für die spanischen Banken soll so schnell wie möglich beschlossen werden. Anders als bislang vorgesehen, sollen die Kredite der Euro-Partner keinen Vorrang vor Krediten der Privatgläubiger haben, wenn das Geld aus dem ESM kommt. Im Falle einer Pleite müssten die öffentlichen Geldgeber also genauso verzichten wie die Privatwirtschaft. Erleichterter Zugang Länder, die den Brüsseler Spar- und Reformverpflichtungen nachkommen, erhalten einen erleichterten Zugang zu den Rettungsschirmen. Wenn sie die Instrumente – etwa den Aufkauf von Staatsanleihen durch den Fonds – nutzen, müssen sie sich keinem zusätzlichen Anpassungsprogramm unterwerfen. Sie müssen lediglich eine Vereinbarung unterzeichnen, dass sie die Vorgaben aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt und die Hausaufgaben der Kommission fristgerecht erfüllen. Das ist ein großes Entgegenkommen an Italien, das bislang aus Sorge vor den strengen Konditionen vor dem Griff zum Euro-Tropf zurückgeschreckt war. Die Euro-Gruppe soll die Beschlüsse bis zum 9. Juli umsetzen. Vertiefung der Euro-Zone Die Vertiefung der Euro-Zone geht weiter. Die Euro-Chefs einigten sich auf den Aufbau einer Bankenunion, einer Fiskalunion und einer politischen Union. Im Arbeitspapier der Vierergruppe um EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy findet sich weiter der Unterpunkt einer schrittweisen Ausgabe von Gemeinschaftsanleihen. Die Bundesregierung wies die Mutmaßung von Italiens Ministerpräsident Mario Monti zurück, damit sei die Tür zu EuroBonds geöffnet.

Gewinner Spaniens Premier Mariano Rajoy gilt neben seinem Kollegen Monti als zweiter Sieger der Gipfelnacht

REUTERS/POOL; AFP/JOHN THYS; DAPD/VIRGINIA MAYO (2); DPA/OLIVIER HOSLET

Vorzeitig im Bett Der britische Premier David Cameron (Mitte) geht als einer der Ersten. Sein Land hat keinen Euro

Milliarden Euro schwer ist das Wachstumspaket, auf das sich die Regierungschefs geeinigt haben. Das erklärte der französische Staatspräsident François Hollande zum Abschluss des Gipfels in Brüssel. Das Geld soll zur Ankurbelung der europäischen Konjunktur und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze verwendet werden. Zu den Instrumenten gehören neben einer Kapitalaufstockung um zehn Milliarden Euro für die Europäische Investitionsbank auch die wachstumsfreundliche Umwidmung ungenutzter Mittel aus den EU-Strukturfonds sowie Projektanleihen für grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte.

verlangen die Sozialdemokraten von der Bundesregierung Auskunft über die aus ihrer Sicht vollzogene Kehrtwende der Kanzlerin. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles äußerte sich am Freitag zunächst weitgehend positiv über die Gipfelergebnisse. Zwar habe Merkel in wesentlichen Punkten, in denen sie vorher rote Linien markiert habe, nachgeben müssen, sagte Nahles. Sie fügte allerdings hinzu: „Aus meiner Sicht ist das inhaltlich aber durchaus begründet, und insoweit kann ich mit dem Ergebnis leben.“ Zufrieden zeigte sich Nahles, dass das Wachstumspaket, das auch die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen soll, jetzt auf dem Weg sei. Auch aus Sicht von Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat Merkel Positionen räumen müssen, die zuvor als unverrückbar galten. Allerdings seien die Beschlüs-

se richtig, weil es keine Lösung der Euro- schiedung des Wachstumspakts begrüßte. Krise gebe, ohne dass der Zinsdruck auf FDP-Generalsekretär Patrick Döring Spanien und Italien gemindert werde. warb um Verständnis für Merkel. Ihre VerTrittin fügte mit Blick auf Merkel hinzu: handlungsposition in Brüssel sei nicht ein„Sie musste sich jetzt bewegen – uns freut fach gewesen. Eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag bekomme Merkel nur mit das.“ Linke-Chef Gregor Gysi kritisierte hin- dem Wachstumspakt. Das wiederum hätgegen die Ergebnisse des Brüsseler EU- ten Italiener und Spanier für ihre InteresGipfels. Es gehe immer nur um die Ret- sen genutzt. Am Ende entscheide aber imtung von Banken und Hedgefonds, „bloß mer auch der Bundestag, wer Hilfen aus dass es jetzt direkter geht“. Damit seien dem ESM bekomme, hob Döring hervor. solche Hilfen keine offiziellen StaatsschulDer Bundestagsabgeordnete Frank Steffel (CDU) sagte: „Euroden. Die Länder könnten pa besteht nicht nur aus die Euro-Kriterien dann Deutschland. Unsere Kanzleichter erfüllen, „um sich eilerin hat stark verhandelt, ne Troika zu ersparen“. aber am Ende zählt auch die Kritik kam auch vom Gemeinsamkeit. Es liegt CDU-Innenexperten Wolfgang Bosbach. Einige Beweder im deutschen Inteschlüsse widersprächen den resse oder entspricht dem bisherigen Positionen Naturell der Kanzlerin, eiDeutschlands, sagte Bosnen EU-Gipfel platzen zu bach im Deutschlandfunk. lassen. Es ist nach wie vor „Bisher haben wir deshalb richtig und notwendig, finie rote Linien überschritnanzielle Hilfen an Bedinten, weil immer dann, wenn gungen zu knüpfen. Einen die rote Linie erreicht war, Blankoscheck für deutsches sie weiter verschoben wurGeld kann und darf die Bunde“, beklagte der CDU-Poli- Verständnis Andrea desregierung nicht aussteltiker, der aber die Verab- Nahles (SPD) len.“ BM DAPD/BERTHOLD STADLER

BERLIN – Nach dem Brüsseler EU-Gipfel

T VON FRANK STOCKER

FRANKFURT/MAIN – Analysten, Volks-

wirte und Politiker streiten noch darüber, was sie von den Beschlüssen des Brüsseler EU-Gipfels halten sollen. Die Reaktion der Finanzmärkte dagegen ist an Eindeutigkeit kaum zu überbieten. Als um 4.30 Uhr in der Nacht zum Freitag die Ergebnisse bekannt wurden, sprang der Kurs des Euro zum Dollar im asiatischen Handel binnen Sekunden um anderthalb Cent nach oben. Der deutsche Aktienindex (Dax) eröffnete den Handel wenige Stunden später mit 2,5 Prozent im Plus, das über den Tag hinweg noch ausgebaut wurde, die Renditen für spanische und italienische Anleihen gaben deutlich nach und jene für deutsche Titel stiegen im Gegenzug. Eine Reaktion wie aus dem Bilderbuch. Also war der Gipfel ein voller Erfolg? „Alles in allem übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen“, sagt Marco Valli, Chefökonom für die Euro-Zone bei der italienischen Bank Unicredit. Sie seien ein Schritt in die richtige Richtung, und diese geht, seiner Meinung nach, hin zu einem leichteren Zugang der Problemländer zu den Mitteln des Rettungsschirms ESM sowie zu einer grenzüberschreitenden Integration der Haftung bei Bankenschieflagen. Tatsächlich waren Bankaktien am Freitag auch die größten Gewinner, vor allem jene aus den südeuropäischen Staaten. Die Papiere von BBVA, Intesa Sanpaolo oder Unicredit, aber auch jene von französischen Instituten wie BNP Paribas oder Société Générale legten um über sechs Prozent zu. Die Deutsche Bank brachte es immerhin noch auf ein Plus von fünf Prozent, bei der Commerzbank waren es nur vier. Das hat seinen guten Grund. „Spanien wird in die Lage versetzt, mit Geld aus den europäischen Rettungsmechanismen seinen Bankensektor zu sanieren“, sagt Philipp Dobbert, Volkswirt bei der Quirin Bank. Und zwar, ohne dass das Land dafür irgendwelche Auflagen erfüllen muss und ohne dass die Kredite auf dessen Staatsschuld angerechnet werden. „Es entsteht ein europäischer

Noch keine Entscheidung über Juncker

Selbstbedienungsladen zur Bankenrettung“, so Dobbert. „Man könnte auch sagen: Euro-Bonds für den Bankensektor.“ Und das, obwohl Angela Merkel noch lebt – denn sie hatte genau solche EuroBonds ausgeschlossen, solange sie lebt. Bankenaktien könnten daher auch in den kommenden Wochen zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt gehören. Denn sie können nun wieder eifrig in Staatsanleihen der Peripheriestaaten investieren, die derzeit üppige Renditen bringen, und so ihre Gewinne aufpeppen. Gleichzeitig können sie sicher sein, im Zweifelsfall durch den europäischen Rettungsschirm aufgefangen zu werden, wenn sie sich verspekulieren sollten.

BRÜSSEL – Beim EU-Gipfel in Brüssel ist

anders als erwartet noch keine Entscheidung über den künftigen Vorsitz der Euro-Zone getroffen worden. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sagte, für eine solche Entscheidung müssten die Staats- und Regierungschefs aller 17 Eurostaaten versammelt sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe den Gipfel jedoch wegen der anstehenden Abstimmung im Bundestag über den Fiskalpakt und den Euro-Rettungsfonds ESM verlassen müssen. Es sei allerdings sehr wahrscheinlich, dass die Entscheidung im Juli getroffen werde. „Diese Personalien sind noch nicht entschieden worden“, sagte Merkel mit Blick auf den EuroGruppe-Vorsitz und Zukunft offen die künftige Leitung J.-C. Juncker des ESM. „Da gibt es noch Abstimmungsbedarf.“ Der Luxemburger Jean-Claude Juncker hat den Posten des Euro-Gruppe-Chefs, der für die Finanzminister der 17 Staaten der EuroZone spricht, seit 2005 inne. Der 57-Jährige hatte sich zuletzt amtsmüde gezeigt und in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, er werde den Posten zum 17. Juli aufgeben. Lange galt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Favorit für eine Nachfolge, doch machte Paris nach der Wahl des Sozialisten François Hollande zum Staatschef Vorbehalte gegen den deutschen Finanzminister geltend. Vonseiten der französischen Delegation hatte es beim Gipfel geheißen, es sei wahrscheinlich, dass Juncker im Amt bestätigt werde. Allerdings werde er nur ein weiteres Jahr amtieren und nicht die vollen zweieinhalb Jahre. Auch Juncker hatte mit einer Entscheidung am Freitag gerechnet, aber darauf hingewiesen, dass er nicht bereit sei, „ein volles Mandat“ auszuüben. Schon am Donnerstag hatten Diplomaten gesagt, sie rechneten damit, dass Juncker sich erneut in die Pflicht nehmen lasse. BM

Euor-Bonds nicht vom Tisch Parallel würde dies zu einem Rückgang der Renditen bei den Anleihen Spaniens und Italiens führen – das war letztlich das große Ziel der beiden Länder beim Gipfel. „Da auch das Thema Euro-Bonds nicht explizit vom Tisch gewischt wurde – der italienische Präsident sieht durch die jüngsten Beschlüsse sogar eine Basis hierfür geschaffen – stellt sich aus Anlegersicht andererseits erneut die Frage eines sich allmählich veränderten Risikoprofils deutscher Staatsanleihen“, sagt Ulf Krauss, Anleihenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen. Eine unmittelbare Auswirkung könnten die Beschlüsse schon in der kommenden Woche haben. Denn nun dürfte der Weg frei sein, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag den Leitzins senkt. Bisher hatte die Notenbank gezögert, weil sie nicht für die Politik in die Bresche springen wollte. Ob all diese Maßnahmen jedoch wirklich dazu beitragen, Europa aus der Krise zu führen, steht auf einem anderen Blatt.

„Alles in allem übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen“ Marco Valli, Chefökonom bei der italienischen Bank Unicredit

Die Berliner Morgenpost präsentiert:

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„Europa ist nicht nur Deutschland“ Geteilte Reaktionen der Parteien auf die Rolle der Deutschen beim Gipfel in Brüssel

Märkte bejubeln den Start in die Schuldenunion

Ticket-Hotline:

01805 969 000 606 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 €/Min. aus dem Mobilfunknetz)

Donnerstag, 5. Juli, 19.30 Uhr

Freitag, 6. Juli, 19.30 Uhr

Sonntag, 8. Juli, 19.30 Uhr

Herbert Feuerstein präsentiert:

Dance, Dance, Dance

Let it Swing

First Night – Best of Classics

Das spektakuläre Show-Konzert von Schwanensee bis Breakdance

Andrej Hermlin & his Swing Dance Orchestra; Gustav Brom Big Band

Musik, die die Welt eroberte Anhaltische Philharmonie Dessau, Dirigent: Stefan Diederich; Studio-Chor Art Of Contrast, Ltg. Dieter Himmer; Johanna Winkel; Sirje Aleksandra Viise; Anna Goryachova; Yma América mit Renis Mendoza; Hugo Mallet; César Mesa; 12 Tenors

Feuerwerksfinale

Special Guest: Flying Steps Special Guest: Sarah Connor Neue Elblandphilharmonie, Dirigent: Christian Voß; Deutsches Fernsehballett; Ballett-Ensemble des Anhaltischen Theater Dessau; Solisten des Anhaltischen Theater Dessau: Cornelia Marschall (Vocal) und David Ameln (Vocal); Staatliche Ballettschule Berlin; Rumpelstil

Samstag, 7. Juli, 19.30 Uhr

Opera Italiana Verdi, Puccini, Rossini Norddeutsche Philharmonie Rostock, Dirigent: Peter Leonard; Karolina Andersson – Komische Oper; Adriane Queiroz – Staatsoper Unter den Linden; Jana Kurucová – Deutsche Oper; Felipe Rojas Velozo – Deutsche Oper; Markus Brück – Deutsche Oper; Andreas Bauer – Staatsoper Unter den Linden; Berliner Oratorienchor

Programmänderungen vorbehalten Bild: © Mathias Wodrich

Dirigent: Vlado Valoviˇc; David Hermlin; Bettina Labeau; David Rose; Kgomotso Tsatsi; The Skylarks; Stepptanzpaar Ebersbach; Joan Faulkner

Montag, 9. Juli, 19.30 Uhr

Katie Melua Secret Symphony Tour 2012 Deutsches Filmorchester Babelsberg

DPA/OLIVER HOSLET

Beschlüsse im Überblick

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POLITIK

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SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Betreuungsgeld: Selbst der Termin für die Anhörung ist strittig

PolitikNews BUNDESRAT

Gesetz für C02-Speicherung endgültig beschlossen Der Bundesrat hat den Weg freigemacht für ein Gesetz zur unterirdischen Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid in Deutschland. Nach dem Beschluss soll das Gesetz nun ab sofort gelten. Die verpresste CO2-Menge wird auf 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr und Speicher begrenzt – zunächst waren drei Millionen Tonnen geplant. Zudem gibt es eine Länderklausel, mit der Länder Speicher in ihrem Gebiet verhindern können. SchleswigHolstein will davon für das gesamte Landesgebiet Gebrauch machen. Die Bundesregierung sieht die Abscheidung von CO2 bei der Kohleverbrennung oder in der Industrie als Klimaschutzhoffnung. TERRORZELLE

Grüne fordern nach Aktenvernichtung Auskunft Nach der Aktenvernichtung im Fall der Zwickauer Terrorzelle verlangen die Grünen Auskunft über alle geheimdienstlichen Operationen und V-Leute in der rechten Szene zwischen 1997 und 2011. Entsprechende Anträge habe die Fraktion im Untersuchungsausschuss des Bundestages eingereicht, sagte Hans-Christian Ströbele. Es müsse geklärt werden, „wer geworben werden sollte, wie viel Geld gezahlt und wie instruiert wurde“. Zuvor war bekannt geworden, dass der Verfassungsschutz im November 2011 Akten vernichtete, aus denen hervorging, wie die Zusammenarbeit mit V-Leuten lief.

Debatte um den Bundesfreiwilligendienst Lob und Kritik zum einjährigen Bestehen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD): „Wo 2010 noch 45.000 Zivis im Einsatz waren, sind heute knapp 80.000 Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst und den Jugendfreiwilligendiensten engagiert“, sagte Florian Bernschneider (FDP). Besonders erfreulich sei, dass erstmals Ältere die Möglichkeit hätten, sich zu engagieren „und dies auch tun“. Aus Sicht der Linken hat der Dienst hingegen dazu geführt, „dass vor allem in Ostdeutschland immer mehr Ältere und Erwerbslose in den Bundesfreiwilligendienst gedrängt werden“. KATHOLISCHE KIRCHE

Wieder mehr Taufen als Austritte Die katholische Kirche hat 2011 weniger Kirchenaustritte als im Jahr zuvor verzeichnet. 126.488 Katholiken kehrten ihrer Kirche den Rücken, das sind 30 Prozent weniger als 2010, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn bekanntgab. Katholisch getauft wurden im zurückliegenden Jahr demnach 169.599 Personen. Damit gab es wieder mehr Taufen als Kirchenaustritte. Das Erzbistum Berlin gewann den Zahlen der Bischofskonferenz zufolge im vergangenen Jahr sogar rund 10.000 Katholiken durch Zuwanderung. GROSSBRITANNIEN

Zwei mutmaßliche ETA-Mitglieder gefasst Die britische Polizei hat zwei mutmaßliche Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation ETA gefasst, darunter einen wegen mehr als 20 Morden gesuchten Aktivisten. Der 55-jährige Antonio Troitino Arranz, ein Ex-Mitglied des ETA-Kommandos von Madrid, und der 39-jährige Ignacio Lerin Sanchez wurden am Freitagmorgen in einem Haus im Londoner Stadtteil Hounslow festgenommen, wie das spanische Innenministerium mitteilte. Die ETA wird für mehr als 825 Tote verantwortlich gemacht. In 2011 wurde eine Waffenruhe verkündet.

PA/BREUEL-BILD/J. REETZ

Im Publikum Der Rapper hört sich auf der Besuchertribüne des Bundestags Angela Merkels Regierungserklärung zum Euro-Gipfel an Im Bundestagsbüro Computer, Telefon, Handbuch: Bushido bei der Arbeit

DPA/WOLFGANG KUMM

DPA/MAURIZIO GAMBARINI

Praktikant Bushido Der Rapper aus Tempelhof arbeitet bei einem CDU-Abgeordneten. Schließlich will er eine Partei gründen und wie „Der Pate“ regieren T VON GÜNTHER LACHMANN

BERLIN – Mag Christian Freiherr von Stet-

ten bislang vor allem interessierten Beobachtern des politischen Betriebs in Berlin oder seiner Heimat Baden-Württemberg bekannt gewesen sein, so hat sich dies nach dieser Woche grundlegend geändert. Inzwischen wird er von einer breiten Öffentlichkeit als jener CDU-Abgeordnete identifiziert, der Bushido in den Bundestag holte. Zwar ist es nicht so, dass es dieser Tage keine anderen Themen gäbe als einen Rapper im Bundestag. Die Europäische Union könnte an der wie ein Krebsgeschwür wuchernden Finanzkrise zugrunde gehen, Gesellschaften drohen zu zerfallen, politische Ordnungen geraten ins Wanken. Aber all das rückt sichtlich in den Hintergrund, als der umstrittene Rapper aus Berlin, der mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi heißt, auf der Besuchertribüne des Bundestags Platz nimmt und der Debatte im Anschluss an die Regierungserklärung der Kanzlerin lauscht. Teenies und Mütter mit hochrotem Kopf bitten um Autogramme, einige lassen Bushido gar auf Geldscheinen unterschreiben. Kaum zu glauben, welchen Sammlerwert die bekommen könnten, wenn der Euro tatsächlich zerbricht! Fotografen und Kameraleute richten ihre Objektive auf den Mann, der mit ebenso schlüpfrigen wie gewaltverherrlichenden Texten pubertäre Hormonschübe ausgelöst hat und der sich „auf jeden Fall sexuell“ mit der Kanzlerin „einlassen“ würde, wie er gerade erst in der „FAS“ betonte. „Dann könnte ich sagen, ich habe mit der Bundeskanzlerin geschlafen.“ Au-

AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Emissionsmessungen der Klärschlammverbrennungsanlage Ruhleben der Berliner Wasserbetriebe für das Jahr 2011 Die Berliner Wasserbetriebe teilen entsprechend §18 der 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (17. BImSchV) mit, dass die Ergebnisse der kontinuierlichen und diskontinuierlichen Emissionsmessungen an der Klärschlammverbrennungsanlage Ruhleben vorliegen und durch die zuständige Behörde bewertet worden sind. Es konnte nachgewiesen werden, dass die sich aus der 17. BIMSchV bzw. laut Genehmigung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt für den Betrieb der Klärschlammverbrennungsanlage ergebenden Anforderungen erfüllt wurden. Nähere Informationen über die Messergebnisse der untersuchten Emissionen können dem Amtsblatt für Berlin Nr. 26 vom 22.6.2012, Seiten 1026 f, entnommen werden. Das Amtsblatt für Berlin kann vom Kulturbuchverlag bezogen werden. Darüber hinaus können diese Informationen auch im Internet abgerufen werden: http://www.bwb.de/content/language1/html/981.php bzw. http://www.bwb.de/content/language1/downloads/KW_Ruhleben_Emission_11.pdf

ßerdem will Bushido eine Partei gründen und regieren wie „Der Pate“ in dem gleichnamigen Mafiafilm. Und so einer sitzt jetzt als Gast im Bundestag, weil der Freiherr von Stetten ihn über einen gemeinsamen Freund, der allerdings nicht genannt werden möchte, als Praktikanten in sein Büro geholt hat. Ist das nicht alles wahnsinnig aufregend, wahnsinnig anders, wahnsinnig sexy? Adieu Euro-Krise, es lebe Bushido!

Zusage per SMS „Ich habe ihm vor wenigen Monaten das Praktikum angeboten, weil Bushido mehrfach angekündigt hatte, dass er in die Kommunalpolitik gehen wolle“, sagt der Abgeordnete von Stetten, der für den Wahlkreis Schwäbisch-Hall und Hohenlohe im Bundestag sitzt. Der Rapper habe dann per SMS zugesagt, absolviere aber das „ganz normale Programm“, sagt von Stetten. Das heißt, er wird im Büro des Abgeordneten über die Instrumente und Mechanismen des Parlamentarismus aufgeklärt. „Er ist sehr interessiert“, sagt von Stetten, was allerdings doch ein bisschen so klingt, als müsse er jemandem mit zwei linken Händen ein anspruchsvolles Handwerk beibringen. Der Freiherr ist übrigens nicht nur von Adel, sondern der Spross einer baden-württembergischen „Politiker-Dynastie“, die für ihren Konservatismus bekannt ist. Doch zurück zu Bushido. Am Dienstagabend dann, auf dem Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand, kann sich nicht einmal Bundesinnenminister HansPeter Friedrich (CSU) dem rauen Charme des Rappers entziehen, der bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist. Die österreichische Justiz warf

ihm im August 2005 vor, mit zwei Freunden einen 20 Jahre alten Mann zusammengeschlagen zu haben, weil dieser grundlos die Reifen des von Bushido angemieteten BMW zerstochen haben soll. Zwar konnte der genaue Hergang nicht aufgeklärt werden, doch Bushido übernahm die Verantwortung. Wegen Beleidigung wurde der heute 33-Jährige gleich mehrfach verurteilt. Zuletzt hatte er im Dezember 2011 in Steglitz einen Mitarbeiter des Ordnungsamts als „Vollidioten“ beschimpft, was ihm 19.500 Euro Geldstrafe einbrachte. Bis heute werden ihm Kontakte ins kriminelle Milieu nachgesagt. All das ficht Innenminister Friedrich offenbar nicht an, denn auf dem Fest der Mittelständler legt er freundschaftlich den Arm um den Rapper und lässt sich in ebendieser Pose mit ihm fotografieren. Tags drauf muss Bundesinnenminister Friedrich sich Vorhaltungen von Rainer Wendt, dem Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, machen lassen, und im Abgeordnetenbüro des Freiherrn von Stetten steht das Telefon nicht mehr still. Jeder möchte ein Interview oder doch wenigstens ein Foto mit Bushido. Nicht einmal die öffentlich-rechtliche ARD mag darauf verzichten und schickt ein Fernsehteam, das mit dem bekannten Rapper durchs Paul-Löbe-Haus zieht, vorbei an Abgeordnetenbüros und Sitzungssälen. So viel Aufmerksamkeit wird an diesem

„Wir überlegen schon, ob wir Bushido in ein anderes Büro setzen, damit er in Ruhe arbeiten kann“ Christian Freiherr von Stetten, CDU-Abgeordneter, über seinen Praktikanten, der im Bundestag die Aufmerksamkeit auf sich zieht

Ort vermutlich nicht einmal der Bundeskanzlerin zuteil. Was hier geschieht, hat durchaus etwas Surreales. Genau genommen ist es die Banalisierung des Politischen zugunsten der genialen PR-Nummer eines Rappers, der den Fernsehteams Fragen wie diese beantwortet: „Wie lautet Artikel 1 des Grundgesetzes?“ und zwischendurch immer wieder mit Besuchergruppen oder dem Servicepersonal posiert. „Ihr wollt ein Foto?“, fragt er. Na, dann mal los. Immer freundlich, immer locker, irgendwie authentisch. Wenn sich hier jemand verbiegt, dann die Politik, die, aus welchen Gründen auch immer, dieses Treiben im Bundestag inmitten einer Krise historischen Ausmaßes überhaupt erst ermöglicht. Einigen Abgeordneten ist das Unbehagen über den Rummel allerdings deutlich anzusehen. „Tut mir leid, dass ich hier arbeiten muss“, sagt einer schroff und schiebt die Journalisten gar nicht zimperlich beiseite.

„Das ist doch mein Job“ „Wir überlegen schon, ob wir Bushido in ein anderes Büro setzen, damit er in Ruhe arbeiten kann“, sagt von Stetten. Er glaubt, sich erklären zu müssen. „So hatten wir uns das natürlich nicht gedacht“, versichert er. Und: „Damit konnte doch keiner rechnen.“ Wirklich? Bushido selbst sieht es anders. „War doch klar, dass ich nicht unerkannt in den Bundestag gehen kann“, sagt er. Die Frage, ob ihn der ganze Trubel nerve, findet er geradezu komisch. „Das ist doch mein Job, das mit den Medien. Davon lebe ich“, sagt er und macht sich Punkt 16 Uhr auf den Weg in den Feierabend, um endlich seinen Führerschein abzuholen. Den hatte ihm die Polizei vor zehn Monaten wegen zu schnellen Fahrens abgenommen. „Hey Bushido“, ruft ihm ein Mädchen aus einer draußen vor dem Paul-Löbe-Haus wartenden Besuchergruppe zu. Er winkt ihr kurz zurück, und dann ist er bereits um die Ecke. Für heute ist die Show zu Ende.

Mursi lässt sich von seinen Anhängern in Kairo umjubeln KAIRO – Vor der Ablegung seines Amts-

eids hat sich der vor wenigen Tagen gewählte ägyptische Präsident Mohammed Mursi demonstrativ an die eigenen Anhänger gewandt. Vor zehntausenden Menschen rief er am Freitagabend auf dem Tahrir-Platz in Kairo: „Keine Institution steht über dem Willen des Volkes.“ Denn das Volk sei die Quelle jeder Macht und Legitimität. Einige ägyptische Medien wollten diese Worte als „symbolischen Eid“ deuten, den Mursi abgelegt hätte. Die Menge unterbrach ihn immer wieder mit „Allahu akbar“-Rufen (Gott ist groß). Der Nachfolger des im Vorjahr gestürzten Langzeitherrschers Husni Mubarak ist der erste frei gewählte Präsident Ägyptens. Der 60-jährige Metallurgie-Ingenieur ist der erste Zivilist, aber auch der erste Islamist im höchsten Staatsamt. Seine Macht ist begrenzt. Der Oberste Militärrat, der das Land seit dem Abgang Mubaraks regiert, hatte vor zwei Wochen das Parlament aufgelöst, durch Verfassungszusätze die Befugnisse des Präsidenten stark eingeschränkt. Der kalte Machtkampf mit dem Militär, das an seinen Privilegien festhalten, aber auch eine Islamisierung des Landes verhindern will, spiegelte sich auch im Tauziehen um den Ort der Vereidigung Mursis. Die Generäle beharrten darauf, dass Mursi – wie in ihren Verfassungszusätzen vorgesehen – den Amtseid vor dem Verfassungsgericht ablegt. Mursi und seine Organisation, aus der er nach der offiziellen Bekanntgabe des Wahlsiegs formell ausgetreten war, gaben schließlich nach. Der neue Präsident wird sich den Eid von den Verfassungsrichtern abnehmen lassen. Auf dem Tahrir-Platz vermied er es am Freitag, die Eidesformel zu sprechen. dpa

Syrien marschiert an der türkischen Grenze auf Präsident Assad mobilisiert 2500 Soldaten – UN berät über Plan für eine Übergangsregierung DAMASKUS – Kurz vor einer neuen Syrien-

Konferenz in Genf lässt Präsident Baschar al-Assad nach Angaben eines Rebellengenerals Truppen an der Grenze zur Türkei aufmarschieren. Schätzungsweise 2500 Soldaten seien am Freitag mit 170 Panzern und Militärfahrzeugen etwa 15 Kilometer vor der Grenze stationiert worden, sagte Mustafa al-Scheich. In Genf bereiteten Diplomaten ein Treffen der sogenannten Syrien-Aktionsgruppe vor. Ein Teil der Soldaten sei unweit der Stadt Aleppo im Norden Syriens stationiert worden, sagte General al-Scheich unter Berufung auf Kämpfer der Rebellenarmee vor Ort. Der Truppenaufmarsch sei eine „Demonstration der Stärke“ und eine Reaktion auf eine Verstärkung türkischer Truppen an der Grenze zu Syrien nach dem

Abschuss eines türkischen Kampfjets vor einer Woche. In türkischen Medien hieß es derweil, Ankara sei dabei, ein neues Abwehrsystem für Langstreckenraketen für umgerechnet gut 3,2 Milliarden Euro anzuschaffen. In Genf wollen die Außenminister der UN-Vetomächte und aus Staaten der Region am Sonnabend über einen neuen Plan des Sondergesandten Kofi Annan zur Bildung einer Übergangsregierung in Syrien beraten. Vor allem Russland und China hatten sich in der Vergangenheit gegen ein hartes Vorgehen der Vereinten Nationen gegen Assad gestemmt und bei zwei Gelegenheiten Re- Im TV Baschar

solutionen des UN-Sicherheitsrats gegen Syrien verhindert. Zuletzt deutete Moskau zwar Verhandlungsbereitschaft an, betonte jedoch, einen Plan, der Assad von vornherein von der geplanten Übergangsregierung ausschließt, nicht mittragen zu wollen. Nach Ansicht Lawrows muss über das weitere Schicksal des Staatschefs in Syrien und nicht von außen entschieden werden. Assad warf dem Ausland indes die heimliche Unterstützung der Aufständischen in Syrien vor. Zwar gebe es keine materiellen Beweise, weil die Unterstützung meist versteckt und indirekt sei, die „Beziehungen“ zur bewaffneten Oppoal-Assad sition in Syrien seien aber DAPD/IRIB TV

ZWISCHENBILANZ

Beim Sommerfest Bushido signiert einen 20-Euro-Schein

BERLIN – Der Streit ums Betreuungsgeld geht mit einer Diskussion um einen Termin für die Anhörung im Familienausschuss des Bundestages in eine neue Runde. Die Obleute der Oppositionsfraktionen im Ausschuss erklärten am Freitag gemeinsam, die schwarz-gelbe Mehrheit habe einen Termin am 14. September durchgedrückt, obwohl es Bedenken von den anderen Mitgliedern gegeben habe. Das Datum falle in die Haushaltswoche, in der öffentliche Beratungen unüblich seien. Die Obleute Caren Marks (SPD), Katja Dörner (Grüne) und Jörg Wunderlich (Linke) kritisierten, dass vorgeschlagene Alternativtermine ignoriert worden seien. Den Regierungsfraktionen gehe es darum, Kritik am Betreuungsgeld „durch rigides Verfahren und eine schnelle Verabschiedung des Gesetzes zu überrollen“. Die Ausschuss-Sprecherin der Unionsfraktion, Dorothee Bär (CSU), sagte dagegen, die Anhörung am 14. September sei notwendig, um das Gesetz Ende September im Bundestag verabschieden zu können und es auf die Tagesordnung des Bundesrates Anfang November zu bringen. Die umstrittene Prämie, die Eltern für ihre unter dreijährigen Kinder bekommen sollen, wenn sie keine öffentlich geförderte Betreuung in Anspruch nehmen, soll zum 1. Januar 2013 in Kraft treten. Der Bundesrat berät allerdings nach dem Termin am 2. November noch zweimal im Jahr 2012. Die CSU lehnt eine von der FDP ins Gespräch gebrachte „Väterkomponente“ ab. Das Betreuungsgeld setze gerade nicht die persönliche Betreuung durch die Eltern voraus, sondern werde auch gezahlt, wenn beide Eltern erwerbstätig sind, sagte Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer. BM

eindeutig, sagte Assad in einem Interview mit dem iranischen Staatsfernsehen, das am Donnerstagabend ausgestrahlt wurde. Das Interview wurde iranischen Medien zufolge bereits vor einer Woche aufgenommen, eine Erklärung für die späte Ausstrahlung wurde nicht gegeben. Bei Kämpfen in Syrien wurden am Donnerstag nach Oppositionsangaben mehr als 180 Menschen getötet. Die meisten von ihnen seien Zivilisten gewesen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Heftige Kämpfe gab es in der Rebellenhochburg Duma nordöstlich der Hauptstadt Damaskus, wo Dutzende Menschen, darunter mehrere Frauen und Kinder, getötet worden seien. Assad lässt seit Mitte März 2011 Proteste gegen seine Führung niederschlagen. AFP

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WIRTSCHAFT SONNABEND, 30. JUNI 2012

WirtschaftsNews MOBILFUNK

Telefonate im EU-Ausland werden preiswerter Rechtzeitig zum Beginn der Sommerferien werden Handy-Telefonate im EUAusland billiger. Ab Sonntag dürfen die Telekommunikationskonzerne ihren Kunden dafür höchstens 29 Cent pro Minute plus Mehrwertsteuer in Rechnung stellen, sechs Cent weniger als bisher. Für ankommende Anrufe dürfen höchstens acht Cent pro Minute plus Mehrwertsteuer berechnet werden, drei Cent weniger als bisher.

Belgische Brauerei kauft Hersteller von Corona-Bier Der weltgrößte Brauereikonzern AB Inbev hat den mexikanischen Hersteller der Biermarke Corona übernommen. AB Inbev zahlt für die Übernahme der zweiten Hälfte der Anteile an Grupo Modelo insgesamt 20,1 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro). Die belgische Brauerei hielt bereits 50 Prozent an dem mexikanischen Unternehmen. Zu AB Inbev gehört neben Budweiser und Stella Artois auch das in Bremen gebraute Beck’s. FRANKREICH

Urteil gegen Skandalbanker Kerviel fällt im Oktober Nach vier Wochen ist am Donnerstagabend in Paris der Berufungsprozess gegen den französischen Skandalbanker Jérôme Kerviel zu Ende gegangen. Richterin Mireille Filippini kündigte das Urteil gegen den 35-Jährigen, der der Großbank Société Générale einen Milliardenverlust zugefügt hatte, für den 24. Oktober an. In seinem Schlusswort entschuldigte sich Kerviel bei den Angestellten der Bank. Die Verteidigung fordert Freispruch, die Staatsanwaltschaft eine fünf Jahre Haft ohne Bewährung. QUELLE-ERBIN

Schickedanz-Klage wird im Dezember verhandelt Der Prozess um die Milliardenklage von Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim und den Immobilienentwickler Josef Esch soll im Dezember beginnen. Als erster Verhandlungstermin am Kölner Landgericht sei der 18. Dezember vorgesehen, sagte ein Gerichtssprecher. Der Streitwert betrage 1,9 Milliarden Euro. Schickedanz hatte sich durch die Insolvenz von Arcandor fast ihr gesamtes Vermögen verloren.

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Land Frankreich Griechenland Großbritannien Italien Niederlande Österreich Polen Portugal Schweiz Spanien Türkei USA

Vorwahl 01086* 01086* 01086* 01069* 01069* 01069* 010012* 01086* 010012* 01086* 01086* 01086*

Cent/Min. 1,20 1,60 1,20 1,49 1,74 1,84 1,59 1,38 1,67 1,60 2,10 1,30

*Anbieter mit Tarifansage. Alle Angaben ohne Gewähr, da kurzfristige Preisänderungen möglich sind. Sonderangebote bleiben unberücksichtigt. Bei einigen Anbietern kann es wegen Kapazitätsengpässen zu Einwahlproblemen kommen. Stand: 29.06.2012, 12.00 Uhr Quelle: www.biallo.de

Börse Dax 6416,28 + 4,33%

MDax 10335,94 + 3,97%

Euro 1,259 $ + 1,39%

Dow 12880,09 + 2,20%

Börsen mit kräftigen Gewinnen Nach dem EU-Gipfel schießt der Dax kräftig nach oben und der Euro legt zu

Wirtschafts-Redaktion: 2591 - 718 31 Telefax: 2591 - 718 70 E-Mail: [email protected]

BÖRSE





FINANZEN

BERLINER MORGENPOST

Die 0,1-Prozent-Reform Mit dem Umbau der Pflegeversicherung reagiert die Koalition auf die wachsende Zahl Demenzkranker. Ein Überblick

Die neue Pflegeversicherung Höhere Leistungen bei der ambulanten Versorgung Angaben in Euro Aktuell

von Verbänden, Gewerkschaften und Opposition hat der Bundestag die Pflegereform der schwarz-gelben Koalition verabschiedet: Demenzkranke erhalten dadurch ab 2013 höhere Leistungen, und pflegende Angehörige sollen leichter als bisher eine Auszeit nehmen können. Zudem werden private Pflege-Zusatzversicherungen vom Staat gefördert. SPD, Grüne und Linke kritisierten das Gesetz als unsozial und unzureichend. Die Sozialverbände beklagten, die Koalition bleibe eine Antwort auf die wahren Probleme in der Pflege schuldig. Gesundheitsminister Daniel Bahr betonte dagegen, während überall in Europa Sozialleistungen eingeschränkt würden, beschließe die Koalition hier Mehrausgaben. Das Neuausrichtungsgesetz stelle „niemanden schlechter, aber viele besser“. So seien Demenzkranke bislang kaum berücksichtigtworden. Auch hätten Pflegebedürftige nun erstmals Wahlmöglichkeiten bei den Leistungen. Mit der Reform setzt die Koalition ein Kernvorhaben des Koalitionsvertrags um, das vor allem der FDP am Herzen lag. So hatte Bahrs Vorgänger – der heutige FDPChef Philipp Rösler – das Jahr 2011 zum „Jahr der Pflege“ ausgerufen. Doch die Verhandlungen verliefen zäh. Am Ende steckten die Liberalen eine Niederlage ein, denn die von ihr geforderte verpflichtende kapitalgedeckte Zusatzversicherung scheiterte am Widerstand der Union. Als Kompromiss wird nun der freiwillige Abschluss von privaten Zusatzpolicen gefördert. Gerade die Bevölkerungsentwicklung macht Sorge: Gibt es derzeit rund 2,4 Millionen Pflegebedürftige, werden für 2030 bereits 3,28 Millionen und für 2050 rund 4,4 Millionen Menschen mit Pflegebedarf prognostiziert. Ebenso wird die Zahl der Demenzkranken steigen: 2030 werden es bereits 1,8 Millionen sein. Dem steht ein wachsender Mangel an Pflegefachkräften gegenüber. So werden bis 2025 mehr als 152.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. 52 Prozent der Bürger sorgen sich um ihre finanzielle Absicherung im Pflegefall, wie Ende vergangenen Jahres eine Umfrage des Allensbach Instituts ergab. Die Berliner Morgenpost gibt einen Überblick über die ab dem Jahr 2013 geltenden Änderungen: T Demenzkranke Die Zahl altersverwirrter Menschen wird auf mindestens 1,2 Millionen geschätzt, mit steigender Tendenz. Viele von ihnen bekommen nur geringe Leistungen oder fallen bei Begutachtungen komplett durchs Raster. Denn

Geplant

Pflegegeld (Pflege durch Angehörige)

100

Pflegesachleistungen (Pflegedienste)

120

Menschen ohne Pflegestufe (Pflegestufe 0)

235

305

Pflegebedürftige (Pflegestufe I)

450

665

440

525

Pflegebedürftige (Pflegestufe II)

1100

1250

200

225

für zusätzliche Betreuungsleistungen

BERLIN – Begleitet von massiver Kritik

ÜBERNAHME

0 - 24

UNTERNEHMEN

*

T Flexibilität Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erhalten die Möglichkeit, die Leistungen der Pflegedienste auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. So können sie Zeitkontingente wählen und mit den Pflegediensten beraten, wie diese genutzt werden sollen. Auch eine reine Betreuung ist möglich.

Bei Kurzzeitpflege durch die Angehörigen: 50% des Pflegegeldes

T Privatvorsorge Wer zusätzlich zur gesetzlichen Absicherung privat für den Pflegefall vorsorgt, wird mit fünf Euro im Monat (60 Euro im Jahr) vom Staat gefördert. Dafür muss er mindestens zehn Euro monatlich einzahlen. Eingeplant sind vom Bund zunächst 100 Millionen Euro. Eine Gesundheitsprüfung oder Risikozuschläge darf es nicht geben.

Pflege-Wohngemeinschaften Gründungszuschuss von bis zu:

10 000

2500 200 pauschal monatlich für eine Hilfskraft

je Pflegebedürftigem

je Wohngruppe

Finanzierung der Reform

Zahl der Pflegebedürftigen

Erhöhung des Betragssatzes ab 1.1.2013: 2,05% (Aktuell: 1,95%) Erwartete Mehreinnahmen in Milliarden Euro

im Jahr 2030

1,14

1,18

1,22

Pflegebedürftige 2030 in 1000

Baden-Württemberg Bayern

486

Berlin

159

Brandenburg

146

Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorp. Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen 2013

2014

2015

Deutschland

BM Infografik

die Einstufungen orientieren sich vor allem an täglichen Verrichtungen wie Ankleiden, Essen oder Körperpflege. Demenzkranke können viele dieser Dinge noch selbst erledigen, sind aber dennoch oft rund um die Uhr auf Betreuung angewiesen. Demenzkranke, die bislang nicht in einer der Pflegestufen eingruppiert sind (Pflegestufe 0), erhalten zu den bislang schon möglichen 100 bzw. 200 Euro erstmals Anspruch auf Pflegegeld (120 Euro) oder Sachleistungen (bis zu 225 Euro). In den Pflegestufen I und II werden die Beträge aufgestockt. Kritiker sprechen al-

Veränderung zu 2007 in Prozent

57,8

374

28 60 259

54,7 66,0 71,6 34,2 38,3 47,5

93

63,5

353

45,7

693

43,0

149

45,1

40 191 117 123

34,8 50,2 45,3 55,8

109

50,3

3371

50,0 Quelle: AFP/DAPD

lerdings von einem Tropfen auf den heißen Stein. Ambulante Pflegedienste bieten künftig neben der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung auch gezielte Betreuungsleistungen an. Ein Expertenbeirat wird zudem eine neue Definition von Pflegebedürftigkeit erarbeiten, damit Demenzkranke stärker profitieren. Gesundheitsminister Daniel Bahr hat angedeutet, dass es bis zur Umsetzung eines solchen neuen Pflegebegriffs mehrere Jahre dauern kann. Die Opposition wirft Bahr vor, diesen Teil der Reform hinauszuzögern.

Fresenius scheitert bei Übernahme Deutschlands größter Klinik-Konzern bleibt Zukunftsmusik BAD HOMBURG – Es sollte der mit Ab-

stand größte Klinik-Konzern Deutschlands werden. Doch die Übernahme von Rhön-Klinikum durch Fresenius ist am Freitagabend spektakulär gescheitert. Insgesamt hätten die Aktionäre nur 84,3 Prozent des Grundkapitals von Rhön angedient, teilte das Dax-Unternehmen mit. Nötig wären 90 Prozent plus eine Aktie gewesen. Am Mittwoch um Mitternacht war die Frist zur Andienung der Aktien ausgelaufen. Der Konkurrent Asklepios Kliniken hatte sich kurz vor Fristablauf eingeschaltet und 5,01 Prozent an Rhön-Klinikum erworben. Fresenius hatte bei der Veröffentlichung des Übernahmeangebots angekündigt, mit seiner Tochter Helios und Rhön den weitaus größten Krankenhauskonzern Deutschlands schmieden zu wollen, der auf etwa acht Prozent Marktanteil und einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro käme. Konkurrenten wie Asklepios oder Sana sollten deutlich überflügelt werde. Dafür hatte der Konzern 22,50 Euro je Aktie in bar oder insgesamt 3,1 Milliarden Euro für den fränkischen Konkurrenten geboten, was einem Aufschlag von

50 Prozent auf den Kurs der Rhön-Aktie vor Bekanntwerden der Übernahmepläne entsprach. Inklusive einer Nettofinanzverschuldung von circa 800 Millionen Euro wurde Rhön so mit etwa 3,9 Milliarden Euro bewertet. Die Rhön-Aktie brach nachbörslich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz um fast 10 Prozent ein. Die Fresenius-Aktie dagegen reagierte kaum. Bereits seit dem Ende der Frist hatten bei allen Beteiligten die Nerven blank gelegen. Schon am Donnerstag hatte es geheißen, dass „das Thema tot“ sei. Die „Chancen stehen sehr schlecht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt“, hatte ein Insider gesagt. Offenbar hatte auch das Eingreifen von Asklepios dazu beigetragen, die Hürde unüberwindlich zu machen. Am letzten Tag der Annahmefrist waren mehr als 13 Millionen Rhön-Aktien gehandelt und damit deutlich mehr als an normalen Tagen. Asklepios teilte mit, man wolle sich mit dem Einstieg „alle Gestaltungsmöglichkeiten offen halten“.

Konzerninterne Widerstände Hinter den Kulissen flogen laut Insidern die Fetzen. Fresenius-Chef Ulf Schneider habe die Annahmequote für die Rhön-Offerte in der vergangenen Woche auf 85 Prozent senken wollen, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Dies wäre gemäß der Angebotsunterlagen möglich gewesen. Mit seinem Vorstoß sei

T Angehörige Um Angehörige zu entlasten, sollen sie leichter eine Auszeit nehmen können. Wenn sie für ein pflegebedürftiges Familienmitglied etwa während eines Urlaubs eine Kurzzeit- oder Verhinderungspflege in Anspruch nehmen, wird das Pflegegeld zur Hälfte weitergezahlt. Bei der Beantragung von Reha-Maßnahmen der Krankenkassen sollen ihre Belange stärker berücksichtigt werden.

Schneider jedoch an konzerninternen Widerständen gescheitert, unter anderem im Aufsichtsrat. „Viele wollen sich nicht auf eine teure Hängepartie mit Rhön einlassen und lieber mit Fresenius-Kabi expandieren“, sagte ein Insider. Kabi ist auf intravenös zu verabreichende Generika spezialisiert und hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Gewinnanstieg des Konzerns beigetragen. Als in der vergangenen Woche Gerüchte über einen Einstieg von Asklepios-Eigner Bernard Broermann bei Rhön-Klinikum aufkamen, habe Schneider versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen, berichten drei Insider. Broermann war aber im Urlaub und nicht zu erreichen. Ein Fresenius-Sprecher wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Rhön hatte 2011 selbst über ein Zusammengehen mit Asklepios verhandelt, wie mehrere Experten sagten. Dieses Vorhaben sei daran gescheitert, dass Broermann nur einer Kooperation zustimmen wollte. Später platzte Finanzkreisen zufolge auch eine Fusion von Rhön und Sana, weshalb Rhön-Gründer und -Großaktionär Eugen Münch letztlich den Verkauf an Fresenius einfädelte. Branchenkenner schätzten nun, dass Broermann die Übernahme blockieren wollte, um in den nächsten Jahren nicht stets mit einem übermächtigen Rivalen aus Rhön-Klinikum und der Fresenius-Kliniktochter Helios konkurrieren zu müssen. dpa/rtr

T Arztbesuche Damit Ärzte und Zahnärzte öfter Heimbesuche machen, erhalten sie hierfür eine zusätzliche Vergütung. T Wohnformen Senioren sollen sich zusammenfinden und gemeinsam Unterstützung einkaufen können. Die Pflegebedürftigen in einer Wohngruppe können 200 Euro pro Monat zusätzlich erhalten, um dem höheren Organisationsaufwand gerecht zu werden. Für die Gründung einer Wohngruppe können pro Person einmalig 2500 Euro gezahlt werden – maximal 10.000 Euro je WG. Allerdings handelt es sich dabei um ein zeitlich befristetes Programm. Die 30 Millionen Euro reichen für 3000 Wohngemeinschaften. Wie bislang erhalten Betroffene für Umbaumaßnahmen 2557 Euro. Bislang wurde die Summe einmal pro Wohneinheit ausgezahlt, nun können sie bis zu vier Personen erhalten. Experten warnen, Wohngruppen ohne Aufsicht könnten zu „Elendsquartieren“ verkommen. T Service Nach einer Antragstellung müssen Pflegekassen innerhalb von zwei Wochen Pflegebedürftigen oder ihren Angehörigen einen Beratungstermin anbieten. Wenn Pflegekassen nicht fristgerecht über den Antrag von Leistungen entscheiden, müssen sie dem Antragsteller pro Woche der Fristüberschreitung 70 Euro zahlen. T Beiträge Um die neuen Leistungen im Umfang von 1,2 Milliarden Euro zu finanzieren, wird der Beitrag zum 1. Januar 2013 um 0,1 Prozentpunkte angehoben auf dann 2,05 Prozent des Bruttolohns – Kinderlose zahlen 2,3 Prozent. Kritiker beklagen, für deutliche Verbesserungen wäre mehr Geld nötig. Die Versicherten dürften die moderate Erhöhung im Portemonnaie wohl nicht merken, weil gleichzeitig eine Senkung des Rentenbeitrags um bis zu 0,6 Prozentpunkte zu erwarten ist. BM/rtr

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Kündigungsklage: Schlecker geht in die Berufung Insolvenzverwalter Geiwitz widerspricht Gericht FRANKFURT/MAIN – Der Insolvenzverwalter der Drogeriekette Schlecker, Arndt Geiwitz, will nach der erfolgreichen Klage einer entlassenen Mitarbeiterin gegen ihre Kündigung in Berufung gehen. Weder die Insolvenzverwaltung noch der Betriebsrat könnten eine grobe Fehlerhaftigkeit erkennen, „wenn man eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern weiterbeschäftigt und dafür eine etwas ältere, ledige Mitarbeiterin ohne Kinder entlässt“, sagte ein Sprecher von Geiwitz. Damit trat der Insolvenzverwalter einem am Donnerstag bekannt gewordenen Urteil des Arbeitsgerichts Heilbronn entgegen. Das hatte die Kündigung einer ehemaligen Filialleiterin für unwirksam erklärt. Dem Gericht zufolge war die Sozialauswahl grob fehlerhaft. Der Insolvenzverwalter als Beklagter habe keine vollständige Auskunft über seine subjektiven Erwägungen zur Sozialauswahl gegeben. Zudem habe die Klägerin eine vergleichbare Arbeitnehmerin genannt, die bei Zugrundelegung des von Geiwitz behaupteten Punkteschemas weit weniger Sozialpunkte aufweise als sie. Bei einer Sozialauswahl fließen verschiedene Punkte wie das Alter, die Anzahl der Kinder oder die Betriebszugehörigkeit mit ein. Dem Sprecher zufolge bezog sich die Klägerin auf ein Punkteschema, das so nicht mit dem Betriebsrat vereinbart war und auch nicht angewendet wurde. Zudem habe nicht Geiwitz allein die Sozialauswahl getroffen, sondern vielmehr in Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern im Betriebsrat und der Personalabteilung von Schlecker.

Keine wirtschaftliche Perspektive Die erste erfolgreiche Klage einer Mitarbeiterin zeigt nach Angaben von Geiwitz auch einen Grund für die erfolglose Investorensuche. „Der Anspruch der Frau auf einen Arbeitsplatz geht auf einen Investor über“, sagte Geiwitz. Aus diesem Grund seien auch Teilverkäufe gescheitert: „Wenn jemand zum Beispiel 50 Filialen übernähme, könnten sich die bisherigen Schlecker-Mitarbeiter in diese Betriebsstätten einklagen oder es jedenfalls versuchen.“ Das Risiko aus bundesweit mehr als 4500 Kündigungsschutzklagen gilt als ein Grund für die gescheiterte Rettung. Die verbliebenen 2800 Schlecker-Filialen hatten am Mittwoch endgültig geschlossen. In einer ersten Kündigungswelle im März waren 10.000 Beschäftigte, vornehmlich Frauen, entlassen worden. Mit dem endgültigen Aus der Drogeriekette werden auch die restlichen über 13.000 Mitarbeiter voraussichtlich im Juli ihre Kündigung erhalten. Auch das Aus für die Tochtergesellschaft Schlecker XL, die mit größeren Filialen und einem breiteren Produktsortiment antrat, wurde am Donnerstag besiegelt. Für eine Fortführung gebe es „keine wirtschaftlich vertretbare Perspektive“, teilte Insolvenzverwalter Werner Schneider mit. dapd

Nach Skandalen und Verlusten: Die WestLB ist Geschichte T VON SEBASTIAN JOST

FRANKFURT/MAIN – Rein äußerlich war es

schon am Donnerstag vorbei. Da verschwanden sechs Buchstaben, die aus dem Düsseldorfer Straßenbild lange ebenso wenig wegzudenken waren wie aus der Welt des großen Geldes. Das Logo der WestLB wurde abgeschraubt – und ist museumsreif. An diesem Sonnabend hört die einst stolzeste aller Landesbanken, die zeitweise das größte Kreditinstitut in ganz Deutschland war, auf zu existieren. Zermürbt von Jahren der Krisen und Skandale. Zerschlagen in einige kleine gesunde Teile, die erhalten bleiben, und deutlich größere unrettbare. Für die öffentliche Hand ist es ein Ende mit Schrecken. Rund 18 Milliarden Euro dürfte der Niedergang der Bank die Steuerzahler und die Sparkassen am Ende kosten. Dabei war die nordrhein-westfälische Landesbank noch vor zehn Jahren das Flaggschiff unter den öffentlich-rechtlichen Geldinstituten Deutschlands. Sie galt als die „Macht am Rhein“ – finanzstark und äußerst einflussreich. Entstanden war die Bank 1969. In den folgenden zwei Jahrzehnten wuchs sie unter Bankchef Friedel Neuber zu einer in der ganzen Welt agierenden Bank heran. Nach mehreren Krisen konnten die Eigentümer – Nordrhein-Westfalen sowie

die rheinischen und westfälischen Sparkassenverbände – die Bank in der Finanzkrise 2008 nur noch mit Milliardenspritzen retten, die es erlaubten, toxische Wertpapiere und unerwünschte Aktivitäten in Deutschlands erste „Bad Bank“ auszulagern. Der Preis war hoch. Die EU forderte Verkauf oder Zerschlagung der Bank. Nun kommt das Sparkassen- und Mittelstandsgeschäft bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) unter. Alle anderen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der WestLB werden auf die „Bad Bank“ übertragen, die bereits Schrottpapiere der NRW-Landesbank abwickelt. Das Volumen der WestLB-Papiere, die neu hinzukommen, dürfte bei rund 100 Milliarden Euro liegen. Die Lasten der Abwicklung teilen sich der Bund, die Landesregierung und die Sparkassenverbände in NRW in einem komplizierten Haftungssystem auf. Die Mitarbeiter bleiben formal in der WestLB, die in die Servicegesellschaft Portigon Financial Services umgewandelt wird. Mit der Zerschlagung zum 30. Juni ist auch ein drastischer Arbeitsplatzabbau vorgezeichnet: Rund 3500 Mitarbeiter soll Portigon zunächst haben, bis Jahresende sollen es dann weniger als 2700 Menschen sein – und die Zahl der Beschäftigten soll weiter schrumpfen, bis Ende 2016 soll das Service-Geschäft verkauft sein.

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WIRTSCHAF T & BÖRSE

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Blackberry sucht Microsofts Hilfe

Ermittlungen gegen EnBW wegen möglichen Steuerbetrugs MANNHEIM/KARLSRUHE – Die Mannhei-

mer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Russlandgeschäften des drittgrößten deutschen Stromkonzerns gegen sieben EnBW-Führungskräfte, die teils schon aus dem Unternehmen ausgeschieden sind. Darunter seien Ex-Vorstandsmitglieder, nicht aber der jetzige EnBW-Chef HansPeter Villis, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Peter Lintz. Die EnBW kündigte an, die Staatsanwaltschaft selbstverständlich konstruktiv zu begleiten. Derzeit habe man aber keine konkreten Anhaltspunkte, warum das Verfahren eingeleitet worden sei. Nach Angaben der Behörde vom Freitag wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Untreue zum Nachteil der EnBW eingeleitet. Es gebe „konkrete Anhaltspunkte“ für Straftaten, so Lintz. Einen Anfangsverdacht auf Korruption sehen die Ermittler derzeit aber nicht. Hintergrund sind Verträge mit dem russischen Lobbyisten Andrey Bykov. Die

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

EnBW mit Sitz in Karlsruhe streitet sich mit diesem vor Schiedsgerichten um rund 120 Millionen Euro. Der Stromkonzern hat nach eigenen Angaben mit der BykovGruppe Geschäfte mit einem Gesamtvolumen von 220 Millionen Euro vereinbart. Davon seien Leistungen im Wert von 90 Millionen Euro erbracht worden. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt wegen möglicher zu Unrecht geltend gemachter Betriebsausgaben in Steuererklärungen der EnBW und ihrer Töchter in den Jahren 2001 bis 2008, Vorauszahlungen ohne Leistung in Höhe von insgesamt 59 Millionen Euro sowie wegen „in wirtschaftlicher Hinsicht nicht nachvollziehbaren Verträgen, bei denen der Vertragspartner und der Leistungsempfänger nicht eindeutig feststellbar“ seien. Auslöser der Ermittlungen war eine schon vor Monaten von Bykov vor dem Karlsruher Landgericht eingereichte Klage gegen die EnBW. Das Verfahren kommt jedoch nicht in Gang, weil Bykov den Gerichtskostenvorschuss nicht gezahlt hat. dpa

Partnerschaft wird geprüft. Hersteller RIM rutscht tiefer in die roten Zahlen als befürchtet

hen. Es ist furchtbar“, sagte Analyst Matthew Thornton von Avian Securities. Die RIM-Aktie brach nachbörslich um 18 Prozent ein. Binnen Jahresfrist haben die Titel drei Viertel an Wert verloren, an der Börse ist das Unternehmen nur noch mit knapp fünf Milliarden Dollar bewertet. Fachleute sehen in den Plänen einen Akt der Verzweiflung des deutschen Firmenchefs Thorsten Heins ohne große Aussicht auf Erfolg. Auch der ebenfalls kriselnde Handygigant Nokia hatte sich im Abwehrkampf gegen die Aufsteiger Apple und Samsung an den US-Softwareriesen gewandt, die Trendwende blieb allerdings bislang aus. Im Gegenteil: Der finnische Konzern weitet seinen Verlust aus und streicht Zehntausende Stellen. Der frühere Siemens-Manager Heins, der als Chef der Mobilfunksparte den Niedergang des Handygeschäfts der Münchner begleitete, war mit dem Ziel angetreten, das Ruder bei RIM mit einem eigenen, neuen Betriebssystem herumzureißen. Doch die Entwicklung der Software dauert länger, wie das Unternehmen zum

TORONTO – Der angeschlagene Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) sucht in seiner Not offenbar Zuflucht in einer Kooperation mit Microsoft. Nachdem das Unternehmen den Marktstart seines neuen Hoffnungsmodells um mehr als ein Jahr verschieben muss, sondiert es eingeweihten Personen zufolge, das eigene Betriebssystem aufzugeben und Microsofts Windows-Variante einzusetzen. Allerdings befürchten Branchenexperten bereits das Schlimmste für den kanadischen Konzern, der nun auch für das abgelaufene Quartal einen Verlust auswies. „Es ist, wie einen Welpen sterben zu se-

dings immer weniger Modelle. Bei einer Partnerschaft mit Microsoft könnte der Softwareriese auch Anteile von RIM übernehmen und das Unternehmen finanziell unterstützen. Diese Möglichkeit ist den Kreisen zufolge aber bei dem Konzern aus dem kanadischen Waterloo besonders unpopulär, weil sie dessen Eigenständigkeit beenden würde. Blackberry-Chef Heins hielt im Gespräch mit Analysten an seiner Strategie eines integrierten Konzerns fest – mit Handys, eigener Software und eigenem Netz. Heins hatte eine Strategieüberprüfung angestoßen, bei der Investmentbanker von JPMorgan Chase die Optionen für das Unternehmen ausloten. Klar ist: Die Lage hat sich seit Beginn dieser Prüfung nicht verbessert: Im ersten Geschäftsquartal stand unter dem Strich ein Verlust von 192 Millionen Dollar in den RIM-Büchern, nach einem Gewinn von 695 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz brach um 33 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar ein. Zudem kündigte RIM die Streichung von 5000 Stellen an. rtr

Entsetzen der Anleger am Donnerstag einräumte. Deshalb kommen die neuen Modelle erst 2013 auf den Markt. Schon kurz nach Heins’ Amtsantritt klopfte Microsoft-Chef Steve Ballmer Insidern zufolge bei RIM an, um dem Unternehmen eine ähnliche Partnerschaft wie mit Nokia schmackhaft zu machen. Der ebenfalls gegen den Abstieg kämpfende einstige Handy-Platzhirsch aus Finnland setzt in seinen Mobiltelefonen das aktuelle Microsoft-Betriebssystem ein.

Einst Statussymbol Mit dem Siegeszug des iPhone von Apple und dem Android-Betriebssystem von Google, das auf diversen Handys unter anderem von Samsung läuft, zog sich die Schlinge um RIM und Nokia immer enger. Das nächste iPhone wird noch in diesem Jahr erwartet, neue Handys mit GoogleSoftware kommen ständig nach. Einst waren die Blackberry-Geräte Statussymbole von Managern rund um den Erdball, seit dem Erfolg der Konkurrenz aus Asien und den USA verkaufen die Kanadier aller-

BÖRSE INDIZES Name Dax MDax TecDAX SDax Dow Jones Euro-Stoxx 50 FTSE-100 Nasdaq (N.Y.) Nikkei 225 SMI (Zürich)

Schluss 29.06. 6416,28 10344 743,74 4804,29 12837 2264,72 5571,15 2923,48 9006,78 6066,86

+/- 52-Wochen in % Hoch Tief 4,33 4,05 2,48 2,55 1,86 4,96 1,42 2,60 1,50 1,34

7523,5 11259 912,61 5633,7 13339 2887,3 6084,1 3134,2 10255 6357,5

4965,8 7636,6 616,87 4108,0 10404 1935,9 4791,0 2298,9 8135,8 4695,3

DAX 6380

Schluss 29.06. aap Implantate 0,82 AdCapital 10,82 Air Berlin (X) 1,80 Axel Springer# 33,83 Bastfaserkontor (B) 1850 BerlinerEffekten 6,85 Beta Syst. 1,47 Camera Work (B) 4001 CBechstein Piano 5,80 DEAG 2,66 Dt. Grundstück 11,22xD Eckert&Ziegler 22,27 Epigenomics 1,56 Estavis 1,99 Fernheizwerk Nkn 31,15 First Sensor 9,61 Francotyp-P. 2,25 Frogster (M) 28,05 Gruschwitz (B) 501,0 GSW Immobilien# 26,90xD Heliocentris (S) 5,95 Herlitz 1,75 HMS Bergbau 7,71 Hypoport 10,45 IMW Immob 3,62 IVU Traffic 1,10 LB Berlin 4,06 Madison Property 11,96 MagForce 3,07 Magix 2,40 Marseil.Klinik 2,55 MaternusKliniken 0,51 MBB Industries 8,45 MME Moviement 9,74 Mologen 8,50 MPH Mittel. Vz. 2,45 MyHammer 1,03 Odeon Film 1,20 Polis Immob. 9,01 PSI AG 15,50 quirin bank 1,42 Senator Film 1,08 SHF Comm 4,77 Smart Grids AG 2,44 TradeGate 4,66 Ventegis Cap. (B) 6,20 W.O.M 12,90 Windsor AG 1,31 YOC 11,04 Zoo Berl.m.Aq. (B) 3600

+/in % 0,12 -1,10 5,83 2,38 0,00 1,48 -3,04 0,00 -0,02 -3,24 -1,72 3,24 -4,42 -0,85 -0,00 1,45 0,90 0,00 0,00 -0,04 3,10 2,34 0,10 3,20 2,09 -0,09 0,05 -0,04 6,20 -1,88 0,55 -5,18 1,44 0,00 -0,79 -0,81 -4,65 -4,15 0,00 2,10 0,57 4,85 1,42 -5,06 0,00 0,00 -0,52 1,16 1,46 2,86

52-Wochen Hoch Tief 1,08 0,65 12,95 8,15 3,34 1,46 39,77 24,54 2475 1840 9,35 6,63 2,43 1,47 5100 3600 6,21 5,00 3,01 1,90 11,89 9,20 30,39 20,37 6,75 1,18 2,53 1,64 35,44 28,84 11,37 7,56 3,56 1,76 29,00 25,71 690,0 360,0 28,37 19,58 6,57 4,60 2,14 1,31 11,00 7,24 12,08 6,77 6,50 3,12 1,39 0,90 4,20 3,00 18,00 11,67 18,51 2,67 5,38 2,01 3,29 1,33 0,95 0,50 9,41 4,35 12,50 8,34 12,40 6,15 3,13 2,10 1,40 0,71 1,45 0,96 10,32 8,46 23,34 13,45 1,98 1,15 1,34 0,27 6,54 3,86 8,20 1,80 6,15 4,66 11,50 5,98 14,00 10,50 2,01 1,22 31,60 10,50 3600 3150

DEUTSCHE WERTE Name

Schluss 29.06. Aareal Bank# 12,96 ad pepper 0,92 adesso 6,80 Adler Mode 5,41 ADM Hamburg 246,0 Adva 4,07 Agennix 1,78 Ahlers 9,74 AIRE (S) 18,27 Aixtron 11,22 Allgussa 78,12 alstria office (X) 8,35 Amadeus (X) 35,39 Analytik Jena 10,66 artnet 6,36 Asian Bamboo 7,87 Aurubis# 38,13 Baader Bank 1,79 Balda (X) 4,79 Bauer (X) 18,78xD BayWa# 28,73 BB Biotech 63,15 Bechtle (S) 29,07 Berentzen Vz. 4,53 Bertrandt (X) 59,02 Bijou Brigitte 65,27 Bilfinger Berger# 64,12 Biotest Vz. (X) 37,50 BMW Vz. 38,67 Bor. Dortmund 2,41 Bremer Lager (H) 8,50 Bremer Str. (H) 85,00 Brenntag# 86,98 C.A.T. oil (X) 4,99 Carl Zeiss Med (S) 19,01 cash.life 3,03xD Celesio# 12,86 Centrosolar 0,90 Centrotec (X) 12,99 Centrotherm Pv 2,32 CeWe Color (X) 28,88 Colonia R.E. 2,69 comdirect bk (X) 7,12 CompuGroup 10,45 Conergy 0,50 Constantin Med. (X) 1,50 Continental# 65,27 CropEnergies 4,64 CTS Eventim (X) 23,75 Curanum 1,68 DAB bank 3,25 Delticom (X) 51,90 Demag Cranes (S) 50,85 Deutz# 4,03 Dialog Semicon. 14,12 DIC Asset (X) 6,80 Douglas# 31,00 Drägerwerk (S) 69,61 Drägerwerk Vz. 78,48 Drillisch 7,53 Dt. Beteiligungs (X) 15,57 Dt. Euroshop# 27,92 Dt. Immob. 2,28 Dt. Postbank 28,43 Dt. Wohnen# 13,24 Dürr# 48,33 Dyckerhoff Vz. 28,70 elexis 23,10 ElringKlinger# 18,74 EnviTec Biogas 8,17 Euromicron 18,61

+/in % 7,48 8,11 3,19 -1,04 0,00 7,19 1,89 3,07 -0,16 5,25 2,33 1,83 1,37 0,44 -0,36 5,82 5,26 0,56 3,01 1,05 3,67 0,32 1,77 -0,53 3,43 0,67 3,87 1,13 5,57 1,39 -0,06 0,00 3,92 0,40 -0,52 1,68 4,43 6,26 4,76 9,43 3,13 2,60 2,45 0,00 -0,60 -0,99 3,77 -0,92 3,24 4,36 0,00 1,37 0,20 4,36 3,48 9,68 2,48 0,78 2,78 3,16 4,36 3,00 3,26 1,37 4,04 4,31 -0,27 -0,27 6,72 -1,93 5,02

52-Wochen Hoch Tief 24,61 9,07 2,01 0,84 7,85 5,66 10,23 3,77 263,0 228,4 5,68 2,88 3,30 1,45 11,23 8,40 18,53 7,57 24,80 8,33 88,00 66,00 10,96 7,29 39,09 23,33 12,70 7,51 6,48 3,03 28,49 7,44 46,15 32,28 3,00 1,49 9,60 3,00 32,48 15,71 33,16 22,95 66,97 17,08 35,32 22,51 6,40 4,05 62,50 32,33 88,60 60,32 76,19 49,92 50,00 35,00 48,08 31,00 2,84 1,76 9,80 7,52 140,0 76,09 95,95 61,59 6,85 3,61 21,33 12,26 3,89 2,70 15,72 9,21 4,46 0,45 21,92 10,50 30,50 2,07 35,55 24,50 5,17 2,61 8,90 5,65 12,25 7,34 1,74 0,23 1,94 1,19 77,14 38,60 6,23 4,06 30,03 19,60 2,82 1,49 4,14 2,69 82,51 50,61 60,46 44,68 7,31 3,19 18,89 9,93 8,97 4,71 36,75 25,30 77,24 45,50 89,45 60,97 9,72 3,28 19,21 13,69 30,27 22,48 2,37 1,48 31,00 19,63 13,24 8,25 49,78 22,11 37,84 27,20 25,18 18,50 25,21 14,73 10,68 6,54 23,41 15,18

6416

6260

Dow Jones

Aktuelles Börsenwetter

Marktstimmung in Deutschland

Prozentuale Veränderung zum Vortag des jeweiligen Hauptindex

gemessen am Angst-Index VDax Aktuell

Vorheriger Handelstag

30.05.12

Schluss 29.06. Evotec 2,13 Fielmann# 72,90 Fraport# 42,36 Freenet 11,44 Frosta 16,75 Fuchs Petro Vz.# 43,05 Funkwerk 3,07 GAGFAH# 7,41 GEA Group# 20,97 Gerresheimer# 37,28 Gerry Weber# 32,55 Gesco (X) 60,02 GfK (X) 39,10 Gigaset 1,45 Gildemeister# 12,36 Grammer (X) 13,78 Grenkeleasing (X) 43,55 H&R (X) 14,15 Hamborner R. (X) 6,94 Hannover Rück# 46,85 Hawesko (X) 37,35 HCI Capital 0,45 Heidelbg.Druck (X) 1,10 Henkel 43,74 HHLA# 20,13 Highlight (X) 3,33 Hochtief# 38,06 Homag Group (S) 12,23 Hornbach Bau. 25,55 Hornbach Vz. (X) 57,20 Hugo Boss (S) 78,20* Indus (X) 21,68 Interseroh 58,45 Intershop 2,09 IVG Immobilien (X) 1,57 Jenoptik 5,00 Joyou 7,45 Junghein. Vz. (X) 22,95 Kabel Deutschlnd# 49,14 Klöckner & Co# 8,05 Koenig&Bauer (X) 12,43 Kontron 4,83 Krones# 39,57 KSB Vz. 360,4 KTG Agrar 14,22 KUKA# 17,72 KWG Kom.W. 4,90 KWS Saat (X) 205,0 Lanxess# 49,43 Leoni# 30,10 Lewag Holding (B) 4,88 Loewe 4,68 Logwin 0,80 MAN Vz. 77,00 Manz 24,60 MediClin 4,01 MediGene 1,08 Medion 16,00 Mifa 8,15xR MLP (X) 5,03 Morphosys 17,65 MPC Capital 0,77 MTU Aero Engines# 58,10 Mühlbauer 21,39 MVV Energie (X) 20,70 Nord.Steingut 8,55 Nordex 2,96 NORMA Group (X) 17,34 Patrizia Imm. (X) 4,40 PEH Wertpapier 14,01 Pfeiffer Vacuum (S) 80,28 Phoenix Solar 1,64 PNE Wind 1,59 Porsche Vz. (S) 39,34 Praktiker (X) 1,24 Pro7SAT.1# 17,50 Puma# 228,3 Q-Cells 0,14 QIAGEN 13,20 QSC 2,17 Rational# 184,7 Rheinmetall# 38,32 Rhön Klinikum# 18,66 Roth & Rau 17,40 Rücker 12,34 Sachsenmilch 3750 Salzgitter# 32,34 Sartorius Vz. 52,45 SGL Carbon# 30,82 Singulus 1,84 Sixt (X) 13,20 SKW Stahl (X) 12,51 Sky Deutschland# 2,87 Sloman Neptun (H) 37,13 SMA Solar Tech. 27,07 Smartrac 10,49 Software 24,39 Solarworld 1,38 Stada# 24,14 Strabag 208,0 Stratec 34,80 Ströer out-of (X) 7,76 Südzucker# 27,84 Surteco 17,97 Süss Microtec 9,00 Symrise# 23,95 TAG Immob. (X) 7,42 TAKKT (X) 9,83 Telegate 5,76 Teleplan Int. 1,89* Tipp24 (X) 39,59 Tognum 27,40 Tom Tailor (X) 12,87 Tomorrow Focus 3,41 TUI# 4,70 United Internet 13,58 VBH (S) 3,37 VERBIO 2,37 Villeroy&B Vz 6,91 Vossloh# 66,23 12,13 VTG (X)

29.06.12

+/-52-Wochen in % Hoch Tief 1,33 2,96 1,59 2,07 80,82 60,16 4,21 58,31 37,26 0,22 13,54 6,60 -0,16 18,89 15,54 5,58 46,21 26,95 -0,19 5,59 2,06 1,93 7,49 3,45 6,61 26,69 15,87 2,88 37,50 27,48 5,27 33,25 17,00 3,59 72,68 53,22 0,59 40,80 26,74 5,75 3,85 1,27 6,74 15,78 8,48 5,96 19,10 10,66 0,57 51,00 32,55 0,00 20,47 12,75 -1,76 7,79 5,87 3,07 47,52 28,65 0,95 39,91 28,32 -1,75 1,51 0,44 1,66 2,89 1,00 2,97 47,44 30,23 4,83 30,67 19,20 -0,06 4,41 2,90 4,81 58,90 35,61 0,08 16,06 7,75 0,76 29,00 21,31 4,38 63,75 43,80 2,87 24,90 16,53 0,00 60,50 48,30 0,48 3,60 1,95 5,81 5,15 1,25 1,28 6,50 3,96 0,12 13,55 7,35 1,53 30,57 17,25 2,49 49,19 32,48 6,71 21,90 7,30 -1,89 16,87 9,40 2,66 7,81 4,44 6,09 59,46 33,67 0,39 559,2 351,4 0,78 17,19 12,96 6,14 19,80 12,17 0,72 5,65 4,39 1,64 205,2 129,8 5,89 64,06 31,44 3,97 42,92 20,63 0,00 6,26 4,40 1,34 6,70 2,30 0,63 1,46 0,78 2,20 86,68 36,40 3,36 33,70 14,80 0,30 4,50 3,40 0,19 1,65 0,83 0,47 16,91 12,50 12,67 10,26 2,67 0,68 7,12 4,11 1,73 21,67 14,66 -0,78 3,21 0,75 3,68 64,62 40,30 -0,28 37,50 19,95 2,48 28,00 18,67 0,00 11,00 5,00 6,02 6,34 2,63 5,03 20,70 11,42 0,85 5,31 2,80 -4,04 30,50 14,01 -0,47 95,17 57,09 3,08 17,88 0,62 2,05 2,38 1,39 3,17 58,86 30,27 3,26 6,07 1,05 3,49 20,93 10,11 -1,34 274,5 189,9 7,03 1,64 0,11 1,27 13,80 9,06 0,23 3,18 1,65 6,26 193,6 134,7 4,07 64,54 30,00 6,99 22,20 13,56 2,78 23,58 12,15 -1,53 15,13 8,40 0,00 4200 3250 2,88 54,93 30,93 1,30 56,50 25,28 2,14 48,23 28,75 3,31 4,05 1,68 5,18 20,76 11,69 -0,71 18,67 11,11 3,99 3,82 1,33 0,00 50,00 34,55 1,71 79,60 22,71 -2,46 15,60 8,99 3,29 44,38 21,69 0,66 9,28 1,28 4,05 28,88 14,08 0,00 240,5 168,7 4,60 36,45 24,79 3,88 20,89 7,19 1,98 28,00 19,18 0,00 27,73 15,40 5,41 11,25 5,20 2,65 24,00 16,11 3,78 8,04 5,58 0,57 11,30 7,81 -0,45 8,55 4,92 0,00 -0,19 45,89 26,76 0,50 28,00 24,86 3,00 15,70 9,60 1,28 4,96 3,05 6,05 7,66 3,12 2,86 15,20 10,60 10,26 4,72 2,78 4,08 3,90 2,11 3,66 8,78 4,85 3,81 97,60 63,31 0,66 19,86 11,10

Euphorie Gleichgültigkeit

12225

6020

SORTEN & DEVISEN

Beschwingtheit

keine Angaben

12837

6140

Name

Vortag: 12602

12725 12475

BERLINER AKTIEN Name

Vortag: 6150

Niedergeschlagenheit

30.05.12

Name VW Wacker Chemie# Wacker Neus. (X) Wincor Nixdorf# Wirecard WMF Youbisheng zooplus (X)

29.06.12

Schluss 29.06. 118,7 54,28 10,44 27,91 15,28 37,53 5,83 25,80

-12% -6

+/-52-Wochen in % Hoch Tief 4,91 138,7 82,78 2,76 155,6 50,59 3,93 13,65 7,87 5,30 51,17 26,47 4,48 15,28 9,27 -1,47 39,95 22,00 0,59 6,80 5,21 3,22 68,24 23,02

AUSLANDS-WERTE Name

Schluss 29.06. 3M 70,40 ABB 12,82 Abbott Labs 49,94 Accor 23,75 Actelion 32,32 Adecco 34,73 Adobe Syst. 24,68 AIG 24,31 Air France-KLM 3,67 Alcoa 6,87 Altera (S) 26,08 Altria Grp. 27,23 Am. Express 45,73 Amazon.com 178,2 AMD 4,51 Amgen 57,35 Anglo Amer. 25,91 Apollo Group 28,53 Appl.Material 9,02 Apple 458,7 AstraZeneca 35,56 AT & T 28,14 Autodesk (S) 26,64 Autom Data Proc 43,51 Aviva 3,37 BAE Systems 3,56 Bank of Am. 6,31 Bank of NY 16,84 Barclays 2,02 BAT 40,65 Baxter Int. 41,25 BG Group 16,39 BHP Billiton 22,43 Biogen Idec 112,0 BMC Software 33,36 Boeing 57,16 Bombardier 3,11 BP 5,23 Bristol-Myers (S) 27,78 BT Group 2,61 Canon 31,64 Carlsberg B 61,00 Caterpillar 66,50 Chevron 82,89 Cisco Syst. 13,39 Citigroup 21,54 Coca-Cola 61,32 Colgate-Pal. 81,89 Comcast A 24,75xD Conoco Ph. 43,99 CS Group 14,45 CVS Caremark 36,99 Daiwa Sec. 2,91 Dell 9,82 Diageo 20,29 Dow Chem. 24,45 DuPont 39,95 EADS# 28,00 eBay 32,65 Electrolux B 15,26 Eli Lilly 33,56 Ericsson B 7,20 Erste Bank 14,75 Exelon 30,17 Exxon Mobil 67,14 Facebook (X) 24,57 Fedex 71,33 Fiat 3,87 Ford Motor 7,60 Freeport-McMoRan 26,26 Fujitsu (S) 3,75 Gazprom 7,44 Gen.Electric 16,33 Gen.Motors 15,28 Gilead Scien. 39,94 GlaxoSmithK. 17,91 Goldm.Sachs 74,60 Goodyear 9,34 Google 455,7 Halliburton 22,28 Heineken 40,99 Hennes&M. 28,23 Hewl.-Pack. 15,60 Hitachi 4,81 Holcim 43,12 Home Depot 41,86 Honda 27,59 Honeywell 42,00 HSBC Hldgs 7,04 IBM 153,2 Imperial Oil 32,49 Int Air Group 1,92 Intel 20,89 J.P. Morgan 28,29 Johnson&J. 53,29 Julius Bär Grp. 28,08 Kraft Foods 30,12 Lloyds Bank 0,39 Lonmin 9,00 Lukoil 43,57 Mazda 1,07 McDonald‘s 69,80 Medtronic 30,24 Merck & Co. 32,69 Micron Tech. 4,84 Microsoft 24,09 Mo.Stanley 11,46 Mosener. 3,46

+/in % 1,73 2,54 -0,48 1,67 1,67 3,01 -2,03 0,16 4,23 1,31 0,68 -0,22 0,86 0,11 4,14 -0,63 1,27 0,21 1,65 0,44 0,57 -0,34 -0,43 0,01 2,06 2,36 2,57 0,15 -5,31 0,11 -0,75 3,03 1,19 0,54 0,71 -1,38 1,17 1,97 -0,31 0,38 2,00 1,21 0,60 1,28 1,40 3,06 0,11 0,22 0,12 1,33 4,13 0,61 0,00 1,71 -0,74 -0,16 1,12 5,32 0,52 0,61 0,49 5,07 5,55 1,27 1,05 -2,31 1,73 4,94 -5,19 3,00 -0,03 2,28 2,00 -2,34 -0,61 -0,99 0,27 2,45 1,26 0,04 3,40 2,76 1,30 0,94 3,57 1,85 2,78 -2,46 1,63 0,23 2,03 -1,24 1,00 -0,43 -0,75 0,00 0,74 3,49 1,22 2,07 4,07 -0,94 0,06 1,07 6,58 1,28 4,02 6,43

52-Wochen Hoch Tief 70,40 52,00 17,90 11,49 50,96 32,90 31,22 16,68 36,13 22,54 44,91 26,02 26,17 15,69 26,89 14,75 10,95 3,06 11,71 6,50 33,54 22,95 27,43 16,56 46,63 29,15 182,2 123,6 6,32 3,27 58,16 33,99 35,90 23,87 45,53 23,95 10,70 7,43 491,8 230,0 37,78 28,58 28,60 19,03 32,35 16,27 43,98 31,24 5,02 3,12 4,08 2,82 7,92 3,77 18,55 13,07 3,11 1,55 40,93 28,34 45,85 35,00 18,85 12,83 28,50 18,96 115,0 59,36 39,42 23,77 60,10 39,87 4,99 2,44 6,11 4,15 28,08 18,26 2,78 1,80 36,48 29,76 76,26 43,18 87,90 51,70 86,57 62,00 16,00 9,56 29,97 16,29 61,73 44,78 82,35 56,50 25,00 13,84 45,48 32,78 26,43 13,71 36,99 22,36 3,29 2,28 13,95 9,26 20,81 12,50 27,18 15,87 41,06 28,30 31,67 18,91 34,46 18,25 17,17 10,20 34,02 24,09 10,30 6,50 36,93 10,57 33,74 27,74 67,99 47,55 30,15 20,43 73,37 48,97 7,80 3,26 9,95 6,75 40,20 22,00 4,35 3,24 10,49 6,40 16,33 10,45 22,26 14,60 43,02 24,89 18,57 13,25 96,43 65,28 12,60 6,62 519,3 339,0 40,20 21,20 43,75 30,93 28,51 19,37 26,05 15,37 5,04 3,48 51,31 34,38 42,20 19,86 30,11 20,60 46,74 28,96 7,13 5,35 158,4 109,1 36,77 25,03 2,89 1,53 22,43 13,32 34,80 21,21 54,06 42,07 31,49 22,67 31,28 22,93 0,58 0,25 16,33 8,42 50,42 34,65 1,95 0,90 79,80 57,10 31,10 21,21 32,69 20,56 6,79 3,13 25,22 16,68 16,95 9,31 6,68 3,20

-3 -1,5 0

1,5 3

DAX-WERTE Name Adidas Allianz BASF Bayer Beiersdorf BMW Commerzbank Daimler Deutsche Bank Deutsche Boerse Deutsche Post Deutsche Telekom E.ON Fres.Med.Care Fresenius Vz Heidelbg.Cement Henkel Vz Infineon K+S Linde Lufthansa MAN Merck Metro Münchener Rück RWE SAP Siemens ThyssenKrupp VW Vz

Trend 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Verzweiflung

6 12%

(IN EURO) Ffm Xetra Vortag Schluss Schluss Schluss 56,55 78,99 54,62 56,53 51,01 56,90 1,33 35,38 28,55 42,34 13,89 8,62 16,90 55,84 80,89 37,70 52,33 5,32 35,97 122,61 9,07 80,72 77,97 23,05 111,24 32,02 46,72 66,07 12,80 124,30

56,46 79,11 54,70 56,78 51,15 56,93 1,34 35,35 28,50 42,53 13,94 8,65 17,00 55,83 81,78 37,77 52,37 5,33 36,00 122,65 9,11 80,54 78,72 23,01 111,15 32,18 46,55 66,14 12,84 124,60

56,47 74,69 51,89 54,02 50,46 54,16 1,26 33,82 26,91 39,46 13,26 8,46 16,57 54,57 80,24 35,42 50,61 5,10 34,84 117,20 8,77 76,98 76,84 22,71 107,05 31,24 44,97 63,06 12,22 118,00

+/in %

52 WochenHoch Tief

Div. Euro

KGV

-0,02 +5,92 +5,42 +5,11 +1,37 +5,11 +6,20 +4,52 +5,91 +7,78 +5,13 +2,26 +2,60 +2,31 +1,92 +6,64 +3,48 +4,65 +3,33 +4,65 +3,91 +4,62 +2,45 +1,30 +3,83 +2,99 +3,51 +4,88 +5,03 +5,59

64,30 98,60 69,80 58,64 55,67 73,95 3,18 53,95 42,08 54,67 14,83 10,94 20,00 57,03 83,38 46,68 57,77 8,17 56,84 136,90 15,50 103,00 87,45 42,11 118,35 39,24 54,44 96,19 35,91 152,20

1,00 4,50 2,50 1,65 0,70 2,30 0,00 2,20 0,75 2,30 0,70 0,70 1,00 0,69 0,95 0,35 0,80 0,12 1,30 2,50 0,25 2,30 1,50 1,35 6,25 2,00 0,75 3,00 0,45 3,06

14,84 7,00 9,39 10,90 25,12 7,08 5,27 6,77 6,08 9,48 11,17 13,49 12,05 18,23 15,25 11,97 14,47 14,10 11,49 15,22 23,32 14,61 10,71 8,37 7,52 7,92 15,32 10,67 5,69

42,42 56,16 42,19 35,36 38,26 43,49 1,12 29,02 20,79 34,83 8,90 7,69 12,50 42,56 58,80 23,92 36,52 4,89 30,14 94,63 7,88 50,78 55,92 21,82 77,80 21,15 32,63 62,13 11,45 86,40

Deutsche DAX-Werte, die im Euro-Stoxx 50 enthalten sind: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, E.ON, Münchener Rück, RWE, SAP, Siemens, VW Vz;

EURO STOXX 50 Name

(IN EURO)

Trend Schluss Schluss 29.06. Vortag

+/in %

52 WochenHoch Tief

Div. Euro

Marktap. KGV in Mrd.

Air Liquide SA (F) 1 89,79 85,20 +5,39 92,95 74,43 2,27 16,98 28,083 AnheusrBuschInBe (B) 1 61,28 58,62 +4,54 61,31 34,21 0,90 17,19 98,467 ArcelorMittal (NL) 1 12,15 11,33 +7,24 24,75 10,49 0,24 10,25 18,903 ASML Holding NV (NL) 38,50 38,50 0,00 40,19 22,04 0,46 14,82 16,821 AXA SA (F) 1 10,43 9,84 +6,00 15,90 7,91 0,69 5,73 24,703 Banco Bilbao (E) 1 5,56 5,13 +8,38 8,18 4,54 0,08 10,63 29,095 Banco Santander (E) 1 5,18 4,88 +6,10 7,88 4,19 0,11 9,11 48,875 BNP Paribas SA (F) 1 30,49 27,45 +11,09 54,82 22,90 1,20 5,52 37,901 Carrefour SA (F) 1 14,49 13,97 +3,72 24,91 13,46 0,52 10,40 9,881 CieGenrled‘Optqe (F) 1 73,55 55,51 +3,43 75,17 47,41 0,85 26,11 15,513 CRH PLC (IRL) 1 14,85 18,50 +4,36 16,89 10,39 0,44 16,44 10,912 Danone SA (F) 1 48,58 47,15 +3,03 54,85 41,93 1,39 15,66 31,525 Enel SpA (I) 1 2,55 2,41 +5,68 4,54 2,23 0,16 7,08 23,903 Eni SpA (I) 1 16,77 16,00 +4,81 18,71 11,84 0,52 7,35 67,210 France Telecom (F) 1 10,41 10,00 +4,10 14,71 9,47 0,80 7,88 27,482 GDF Suez (F) 1 18,97 18,20 +4,23 25,43 15,66 0,67 11,76 43,544 Generali (I) 1 10,55 9,98 +5,62 14,75 8,22 0,20 8,23 16,596 Iberdrola (E) 1 3,70 3,49 +6,08 6,25 3,01 0,02 8,14 22,213 Inditex (E) 1 81,29 77,58 +4,78 81,42 48,01 0,16 22,69 50,820 ING Groep (NL) 1 5,26 4,82 +9,21 8,71 4,22 0,00 4,46 20,177 Intesa Sanpaolo (I) 1 1,09 0,99 +9,82 1,92 0,85 0,05 7,81 18,165 L‘Oréal (F) 1 91,98 88,36 +4,10 94,70 69,00 2,00 19,55 55,679 LVMH (F) 1 120,85 114,15 +5,87 136,65 94,27 1,80 16,57 60,901 Nokia OYJ (FIN) 5 1,61 1,71 -5,62 5,18 1,61 0,20 6,067 Philips Electr (NL) 1 15,54 14,91 +4,23 18,01 12,01 0,75 12,87 16,185 Repsol YPF (E) 1 12,70 11,75 +8,09 24,32 11,03 0,46 7,91 16,133 Saint-Gobain (F) 1 28,97 26,97 +7,42 45,78 25,94 1,24 9,19 15,454 Sanofi (F) 1 59,78 57,90 +3,25 59,78 43,00 2,65 10,06 78,966 Schneider Electr (F) 1 42,91 40,44 +6,11 58,75 35,91 1,70 10,92 24,005 Société Générale (F) 1 18,33 16,71 +9,66 42,50 14,48 0,00 5,71 14,288 Telefónica (E) 1 10,33 9,82 +5,19 17,05 8,82 0,71 8,03 47,194 Total SA (F) 1 35,40 33,97 +4,21 42,96 29,48 0,57 6,66 83,941 Unibail-Rodamco (F) 139,35 139,35 0,00 162,20 126,65 8,00 15,47 13,337 UniCredit SpA (I) 1 2,97 2,60 +13,98 10,12 2,20 0,00 8,74 17,264 1 26,42 25,64 +3,04 27,11 20,99 0,24 16,36 79,107 Unilever NV (NL) Vinci SA (F) 34,70 34,70 0,00 44,44 28,50 1,22 10,38 21,157 Vivendi SA (F) 1 14,67 14,14 +3,75 18,82 12,05 0,97 7,10 18,856 Deutsche DAX-Werte, die im Euro-Stoxx 50 enthalten sind: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, E.ON, Münchener Rück, RWE, SAP, Siemens, VW Vz; KGV: (Kurs-Gewinn-Verhältnis) Quotient auf Basis der aktuellen Jah-

Name Motorola NEC Corp. Nestlé Nike Inc. Nikon (S) Nippon Steel Nissan Motor Norsk Hydro Novartis NYSE Euron. Occ. Petrol. Oracle PepsiCo PetroChina Peugeot Pfizer Philip Morris Procter&G. Qualcomm Red Hat Renault Rio Tinto Roche Rolls-Royce (E) Rostelec. Roy.Bk.Scotl. Roy.Dut.Sh.A Samsung Scania B Schlumberger Sears Holding

Schluss 29.06. 37,21 1,22 47,03 69,70 23,79 1,77 7,31 3,49 43,88 19,75 64,93 23,21 55,26 1,02 7,79 18,06 68,93 48,34 43,66 42,96 31,30 37,74 136,2 10,74 16,87 2,64 26,73 258,0 13,18 51,03 45,72

29.06., 19:50 Uhr Name

FONDS

+/-52-Wochen in % Hoch Tief -0,99 39,50 26,24 0,00 1,70 1,06 0,68 47,83 38,99 -9,46 88,41 54,34 -0,38 24,37 13,96 -0,28 2,41 1,60 0,07 8,32 5,60 3,14 5,48 3,05 -0,25 45,24 36,68 0,00 24,92 16,70 -0,28 79,93 50,40 3,09 24,25 17,14 -1,29 56,14 42,30 2,40 1,15 0,81 6,74 28,10 7,09 0,12 18,21 11,49 0,84 70,40 45,47 0,21 52,52 40,95 -0,76 52,20 32,18 -0,68 47,02 21,99 5,51 43,71 22,37 4,72 51,78 30,95 0,78 140,4 107,7 0,51 10,79 6,30 2,68 32,55 14,30 1,34 4,56 2,00 1,72 29,33 20,28 3,61 275,5 150,6 3,41 16,50 9,85 2,38 66,37 42,00 0,67 63,80 22,49

Name SEB Softbank Sony Sprint Nextel Statoil Swiss Re Target Tesco Teva Pharm. Texas Instr. Time Warner Tokyo El.Pow. Toyota Motor Travelers Tyco Intl UBS United Tech. UnitedHealth UPS US Bancorp Verizon Vodafone Volvo B Wal-Mart Walt Disney Wells Fargo Wolters Kl. Xcel Energy Xerox Yahoo Zurich Ins.

Schluss 29.06. 48,08 29,00 11,20 2,60 18,85 49,59 45,50 3,90 30,87 22,23 29,90 1,54 31,61 50,07 40,91 9,15 58,31 47,75 62,18 24,79 35,09 2,22 8,78 54,78 38,22 26,15 12,43 22,36 6,12 12,37 177,7

+/-52-Wochen in % Hoch Tief 0,00 74,62 47,88 -1,01 29,44 20,29 1,41 19,47 10,14 4,80 3,91 1,61 3,07 21,80 13,81 0,89 49,80 28,81 -1,08 47,14 31,85 0,21 4,97 3,67 -0,80 35,80 25,35 3,18 26,43 17,20 -1,76 30,48 19,13 -1,28 5,50 1,50 1,49 32,69 22,50 0,02 51,16 32,92 -0,64 43,53 26,20 2,83 12,71 7,61 -0,10 66,87 46,67 0,52 47,98 29,09 1,67 62,18 42,66 -0,65 25,18 14,01 0,48 35,40 22,97 -1,81 2,28 1,70 4,16 12,30 7,00 0,41 55,00 33,87 0,10 38,71 21,00 0,00 26,33 15,75 2,56 15,57 11,45 0,73 22,79 15,11 -0,07 7,51 5,03 0,02 12,88 7,40 2,66 190,4 122,4

29.06., 19:50 Uhr AusRuckName gabe nahme Allianz Global Invest Adirenta 14,20 13,79 Adireth 86,64 84,12 AS AktivDynamik 47,03 45,22 AS AktivPlus 34,76 33,42 Best-in-One Bal. 30,60 29,42 Best-in-One Eur. Bal. 33,80 32,50 Biotech 73,97 70,45 Bond Spezial B 138,50 134,47 Commodities Strategy 88,90 84,67 Concentra 62,25 59,29 Convest 21 VL 31,32 29,83 DEGI Europa 32,47 30,92 Flexi Euro Balance 53,06 51,02 Flexi Euro Dynamik 50,11 47,72 Flexi Immo 100,39 Flexi-Renten 75,87 73,30 Fondak 95,37 90,83 Fondak Europa Fondirent 48,06 46,66 Fondis 44,24 42,13 Fondra 91,25 87,74 Global EcoTrends 73,48 69,98 Global Equity Dividend 82,91 78,96 Industria 74,05 70,52 Kapital Plus 50,82 49,34 Nebenwerte Dtld. 142,54 135,75 Nürnberg A 75,67 72,07 PIMCO Convertible Bd. P49,23 47,80 PIMCO Euro Bd Tot.Ret. 59,41 57,68 PIMCO Euro Bond 10,42 10,12 PIMCO Euro Renten K 43,55 42,70 PIMCO Euro Rentenf. 55,02 53,68 PIMCO Europa HiYield 35,77 34,73 PIMCO Europazins 49,12 47,69 PIMCO Geldmarkt Spezial50,34 50,34 PIMCO Geldmarktf. 49,75 49,75 PIMCO Int. Renten K 37,16 36,25 PIMCO Intern. Renten 46,98 45,61 PIMCO Rentenfonds 77,55 75,66 Plusfonds 92,96 88,53 RCM Adifonds 68,72 65,45 RCM Adiverba 85,91 81,82 RCM Aktien Europa 55,85 53,19 RCM Asia Pacific 18,27 17,40 RCM BRIC Stars 123,96 118,06 RCM Eastern Europe 83,67 79,69 RCM Energy 57,42 54,69 RCM Euroaktien 35,33 33,65 RCM EuropaVision P 20,70 19,71 RCM Glob.Em.Mkts. 35,52 33,83 RCM Informationstech 90,29 85,99 RCM Interglobal 161,08 153,41 RCM Japan 34,98 33,31 RCM Japan Smaller 29,75 28,33 RCM Rohstoffonds 93,72 89,26 RCM Schweiz 225,04 214,32 RCM Telemedia 34,74 33,09 RCM Thesaurus 495,96 472,34 RCM US Large Cap Gr. 36,52 34,78 RCM Vermögensb. Dtl. 102,01 97,15 RCM Vermögensb. Eur. 33,34 31,75 RCM Vermögensb. Gl 30,49 29,04 RCM Wachstum Eur. A 70,13 66,79 RCM Wachstum Euroland63,82 60,78 SGB VARIOZINS 75,14 74,77 Strat. Wachstum Plus 57,83 57,83 Deka/Depsa AriDeka 48,37 45,95 Berolina-Chance 42,85 41,60 Berolina-Premium 40,17 38,81 Berolina-Rent 36,98 35,68 Berolina-Sicherheit 43,21 42,16 Berolina-Wachstum 39,55 38,49 DekaFonds 63,21 60,05 DekaImmob. Europa 49,08 46,63 DekaImmob. Global 59,37 56,40 DekaRent Int. 19,62 19,05 EuropaSelect 38,38 36,99 Liquidität: EURO TF 66,24 66,24 LiquiditätsPlan 2 TF 1025,00 1025,00 Lux-Bond D 65,64 63,73 Lux-Deutschland 71,03 71,03 Lux-Europa 42,62 42,62 Lux-MidCap TF 40,59 40,59 RenditDeka 21,45 20,83 Spezial 205,64 195,36 Staatsanleihen Eur. 103,81 100,79 TeleMedien 42,72 42,72 DWS/DVG/DBIM Akkumula 568,31 541,24 Akt. Strat. D.land 158,35 150,80 Alpha Fonds 948,52 925,38 Convertibles 123,92 120,31 Deut.Aktien O 188,39 188,39 Deutschland 103,84 98,89 Dt. Vermög.F.I. 86,77 82,63 Dt. Vermög.F.R. 17,48 16,97 Em. Markets TypO 79,82 79,82 Energiefonds TypO 103,04 103,04 Euro Reserve 134,92 133,57 Euro-Bonds (Med.) 1521,17 1491,33 Euroland Strat. (Renten)35,43 34,56 Europ. Aktien TypO 149,60 149,60 Europa Strategie (Renten)41,38 40,37 European Opp. 152,92 145,63 Eurorenta 51,60 50,09 Eurovesta 83,16 79,20 Finanzwerte TypO 30,56 30,56 Flexizins Plus 67,83 67,83 Floating Rate Notes 83,20 82,37 Global Small/Mid Cap 39,14 37,27 Global-Gov Bonds 289,67 282,60 Gold Plus 2080,47 2019,87 Health Care TypO 105,58 105,58 High Income Bonds 25,51 24,77 Inter Genuss 35,59 34,55 Inter. Renten TypO 116,02 116,02 Inter-Renta 15,86 15,39 Inter-Vario-Rent 69,03 67,35 Intervest 114,18 108,74 Investa 87,70 83,52 Japan Opp. 34,16 32,84 Rendite (Medium) 136,68 132,70 Ring-Aktienf. 41,23 39,37 Ring-International 86,49 82,60 Ring-Rentenfds 23,46 22,40

Ruckn. Vortag 13,84 84,49 44,83 33,27 29,44 32,40 72,92 135,81 84,49 57,85 29,84 30,90 50,28 46,68 100,39 72,96 88,23 47,04 42,14 86,47 69,21 78,89 69,25 49,11 132,09 70,23 47,67 57,69 10,13 42,75 53,72 34,67 47,85 50,32 49,72 36,49 45,96 75,66 86,43 63,65 81,54 51,99 17,17 118,11 79,18 54,18 32,73 19,43 33,71 87,25 153,35 33,17 28,40 88,50 211,88 33,04 458,68 35,18 94,10 30,98 28,94 65,48 59,40 74,75 57,75 45,08 41,66 38,99 35,60 42,12 38,47 58,64 46,63 56,39 19,16 36,39 66,23 1024,98 63,91 69,34 41,94 40,03 20,81 195,43 100,49 42,86 541,24 150,80 925,38 120,31 188,39 98,89 82,63 16,97 79,82 103,04 133,57 1491,33 34,56 149,60 40,37 145,63 50,09 79,20 30,56 67,83 82,37 37,27 282,60 2019,87 105,58 24,77 34,55 116,02 15,39 67,35 108,74 83,52 32,84 132,70 39,37 82,60 22,40

Ausgabe

Rucknahme

Ruckn. Vortag

Technology TypO 70,44 Telemedia TypO 91,22 Top 50 Asien 102,41 Top 50 Europa 91,17 Top 50 Welt 59,37 US Aktien TypO 191,91 US Growth 85,54 Vors.AS Dyn.D 81,64 Vors.AS Flex D 78,65 HansaInvest Amerika 38,91 Asia 38,15 Europa 31,19 International 20,45 Renta 23,77 Secur 26,18 Zins 24,90 Pioneer Akt.Rohstoffe A 78,08 Aktien-Dt. 100,35 Balanced Ecology Chance A 686,42 CoreEuropean Dt. Aktien 120,23 Ertrag 536,11 EuroRent Med. 54,18 Inv. Substanzwerte 54,32 nordasia.com 40,70 Top Eur. Players TopGlobal A 73,54 Union BBV-Fonds 45,17 Condor-Fonds 50,06 Delbrück Renten GeldmarktFonds 50,34 Invest Euroland 33,68 UniAsia 43,87 UniAsiaPacific A 94,05 UniCommodities 63,99 UniDeutschland 113,78 UniDynamicEuropa 50,80 UniDynamicGlobal 31,78 UniEuroAktien 40,75 UniEuroBond 72,15 UniEuropa 1219,23 UniEuropa -net38,74 UniEuropa Renta 45,36 UniEuroSTOXX50 32,50 UniFavorit: Renten 28,15 UniFonds 33,29 UniGlobal 123,82 UniKapital 109,83 UniKapital -net43,37 UniMid&Small Europa 27,90 UniNordamerika 142,04 UniOptimus -net730,30 UniRak 81,80 UniRenta 21,24 UniZins 67,54 Universal Berenb. 1590-Ertrag 63,62 Berenb. Globalway 49,42 Berenb. Sel.Inc. 52,31 Berenb. Select Inv. 40,69 BW Renta Int.Univ. 42,26 BW Renta Univ. 25,74 Fiduka 98,55 H&A-Geldmarkt 47,77 Diverse (BHW)Europa 31,04 (BHW)TriSelect 43,74 (FFT)Accuzins 275,41 (FFT)Frankfurt-Eff. 142,45 (FFT)Interspezial I 23,54 (FFT)Total Return 58,57 (FID)Euro Growth (FID)Euro Sm.Comp. (JPM)American Fd. $ 91,50 (JPM)European Fonds 30,69 (JPM)Internat.Bond $ 13,72 (LBB)Deutschland 62,29 (LBB)Europa-Invest 45,48 (LBB)EuroRent 44,70 (LBB)Keppler Em..M. 36,08 (LBB)Ling.-Asien-Syst. 78,21 (LBB)Ling.-Europa-S. 43,52 (LBB)Lingohr System. 82,40 (LBB)Multirent-Invest 40,32 (LBB)Strat. Konserv. 29,17 (LBB)Strat. Wachstum 29,27 (LBB)Stratego Ertrag 29,25 (LBB)Stratego Grund (LBB)TopPortfolio 33,46 (MEA)EuroBalance 41,98 (MEA)EuroKapital 58,15 (MEA)EuroRent 31,30 (MEA)ProInvest 89,54 (MEA)ProZins A 49,74 (OPP)Bond Active 51,69 (OPP)DAX-Werte 168,20 (OPP)Global Sec. 77,32 (SEB)Aktienfonds 61,93 (SEB)EuroCompanies 39,17 (SEB)Europafonds 40,40 (SEB)Geldmarkt D 41,86 (SEB)ImmoInvest 43,32 (SEB)Rentenfds 26,86 (SEB)Zinsglobal 31,99 (TEM)Growth $ 17,41 (UBS)Mid Caps-Ger. 189,84 (UBS)Sm.Caps-Ger. 267,53 (UBS)Special I Dtld. 368,01 (WAR)DaxTrend 38,76 (WAR)Rentenfonds 56,79 (WAR)Select 26,84 Grundbesitz-Invest 43,54 Haus-Invest 42,62 iii-Fonds 3 54,42 UniImmo Deutschl. 96,31 UniImmo Europa 59,44 UniImmo Global 52,75

70,44 91,22 98,47 87,66 57,08 191,91 81,47 78,50 75,62

70,44 91,22 98,47 87,66 57,08 191,91 81,47 78,50 75,62

37,06 36,33 29,70 19,76 22,97 24,93 24,65

37,10 35,56 29,90 19,74 22,98 25,21 24,66

75,08 96,49 653,73 6,49 114,50 510,58 52,60 52,48 38,76 5,01 70,04

74,98 93,65 653,94 6,49 111,47 511,55 52,53 52,31 38,91 5,01 69,71

43,85 48,60 50,34 32,70 41,78 90,43 60,94 109,40 48,85 30,56 38,81 70,05 1161,17 38,74 44,04 31,25 27,33 31,70 117,92 107,68 43,37 26,83 135,28 730,30 79,42 20,62 65,57

43,85 48,60 50,34 32,70 41,78 90,43 60,94 109,40 48,85 30,56 38,81 70,05 1161,17 38,74 44,04 31,25 27,33 31,70 117,92 107,68 43,37 26,83 135,28 730,30 79,42 20,62 65,57

60,30 46,84 49,58 38,57 41,23 25,11 92,97 47,77

60,30 46,84 49,58 38,57 41,23 25,11 92,97 47,77

29,56 41,66 267,39 135,67 22,42 56,86 9,19 24,08 86,70 29,08 13,25 59,32 43,31 43,40 34,36 74,49 41,45 78,48 39,15 28,18 28,14 28,40 26,18 31,87 40,37 55,38 30,24 85,28 49,74 50,18 160,19 73,64 59,55 37,30 38,85 41,86 41,16 25,83 30,76 16,41 182,54 257,24 353,86 36,91 54,09 26,06 41,46 40,59 54,16 91,72 56,61 50,24

28,77 41,20 268,21 132,26 22,43 56,77 9,19 24,08 86,70 29,08 13,25 57,69 42,44 43,38 34,23 73,82 40,22 77,06 39,39 28,16 28,10 28,39 26,18 31,58 40,46 55,46 30,23 86,24 49,74 50,24 155,61 73,44 59,55 37,30 38,85 41,86 51,40 25,83 30,76 16,41 182,54 257,24 353,86 36,91 54,09 26,06 41,46 40,59 54,18 91,72 56,61 50,24

FONDSHÄUSER ALL = Allianz • BBI = BB-Invest • BHW = BNY Mellon FID = Fidelity • FFT = Frankfurt Trust • GER = Gerling Invest JPM = JPMorgan Ch • LBB = Landesbank • MEA = MEAG MER = Merrill Lynch • NOR = Nordinvest • OPP = Oppenheim PIO = Pioneer • TEM = Templeton • WAR = Warburg Invest

29.06 14:00 Ankauf Verkauf Variabel Euro in US-$ 1,21 1,30 1,26 Australien, 1 A$ 0,76 0,88 0,81 Bulgarien, 1 Lev 0,44 0,57 0,51 Dänemark, 100 dkr 12,9 14,1 13,5 Großbritannien, 1 £ 1,20 1,29 1,24 Japan, 100 Yen 0,95 1,04 1,00 Kanada, 1 C$ 0,74 0,81 0,78 Lettland, Lat 1,27 1,64 1,44 Litauen, 1 Litas 0,26 0,33 0,29 Neuseeland, 1 NZ$ 0,56 0,72 0,64 Norwegen, 100 nkr 12,4 13,9 13,3 Polen, 1 Zloty 0,21 0,26 0,24 Rumänien, 1 Leu 0,19 0,26 0,22 Russland, 1 Rubel 0,02 0,03 0,02 Schweden, 100 skr 10,6 12,0 11,4 Schweiz, 100 sfr 81,0 85,6 83,1 Südafrika, 1 Rd 0,08 0,11 0,10 Tschechien, 100 czk 3,54 4,42 3,90 Türkei, 1 Lira 0,37 0,51 0,44 USA, 1 US$ 0,77 0,82 0,79 Ungarn, 100 Ft 0,32 0,39 0,35

METALLE & MÜNZEN 29.06 Ankauf Brent Oil London 96,57 Gold ($/Unze) 1602,30 Krügerrand /Eagle (Oz.) 1234,75 400,50 Goldbarren, (Euro/10 g) 800,75 Goldbarren, (Euro/20 g) Goldbarren, (Euro/50 g) 2007,25 Goldbarren, (Euro/100 g) 4004,25 Goldbarren, (Euro/1 kg) 40043,00 Silber ($/Unze) 27,54 Platin ($/Unze) 1449,10 29.06. Umicore Gold (Euro/kg) 39430,00 Umicore Silber (Euro/kg) 681,90 613,21 Kupfer Del (Euro/100kg) Messing63 (Euro/100kg) 539,00 London Alum. ($/t) 1834,50 London Blei ($/t) 1796,00 London Cu gr.A ($/t) 7604,50 London Nickel ($/t) 16475,00

Verkauf 96,54 1602,10 1319,75 434,50 843,75 2076,25 4122,25 40843,00 27,53 1448,10 Vortag 39860,00 683,50 606,02 534,00 1832,50 1769,00 7421,00 16375,00

AUSLANDSRENDITEN 29.06. 10jährige Staatsanleihen (%) Australien 3,13 Niederlande 2,10 Belgien 3,17 Norwegen 1,84 Dänemark 1,42 Österreich 2,40 Deutschland 1,58 Polen 5,14 Finnland 1,92 Portugal 9,93 Frankreich 2,68 Schweiz 0,64 Griechenland 25,38 Slowakei 3,87 Großbritannien 1,73 Spanien 6,29 Italien 5,81 Südafrika 7,23 Japan 0,83 Tschechien 2,97 Kanada 1,74 Ungarn 7,71 Neuseeland 3,28 USA 1,66

ANLEIHEN LaufZins zeit in % Bundesanleihen 15.08.2012 0,000 05.12.2012 0,000 26.06.2013 0,000 13.06.2014 0,000 10.04.2015 2,250 08.04.2016 2,750 07.04.2017 0,500 04.07.2018 4,250 04.07.2019 3,500 04.07.2020 3,000 04.07.2021 3,250 04.07.2022 1,750 04.07.2027 6,500 04.07.2034 4,750 04.07.2039 4,250 04.07.2044 2,500 Bundesobligationen 12.10.2012 4,250 12.04.2013 3,500 11.10.2013 4,000 11.04.2014 2,250 10.10.2014 2,500 27.02.2015 2,500 09.10.2015 1,750 26.02.2016 2,000 14.10.2016 1,250 Umlaufrendite

Schluss 29.06

+/-

Rend. in %

100,00 100,01 99,97 99,77 105,64 108,88 99,49 119,85 116,35 113,36 115,54 101,55 156,37 141,89 138,41 103,90

0,00 0,00 -0,01 -0,03 -0,07 -0,12 -0,17 -0,32 -0,41 -0,52 -0,66 -0,64 -0,89 -1,36 -1,51 -1,42

-0,02 -0,02 0,04 0,12 0,20 0,37 0,61 0,84 1,06 1,24 1,40 1,58 2,09 2,30 2,32 2,33

101,15 102,76 105,01 103,87 105,37 106,13 104,85 106,04 103,23 1,31%

-0,01 0,06 -0,02 0,00 -0,06 -0,07 -0,10 -0,12 -0,16 0,07

-0,02 0,01 0,05 0,07 0,12 0,18 0,25 0,33 0,48 -

ZINSSÄTZE 3-Monats-Euribor Bund-Future

0,653% 140,79%

Guthabenzinsen § Tagesgeld 5000 Euro Festgeld 10000 Euro, 3 Jahre Sparbrief 10 Jahre Finanzierungsschätze des Bundes § 1 Jahr 2 Jahre Tagesanleihe des Bundes Bundesschatzbriefe (Rendite) § Typ A/B

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

0,05%/0,05% 0,05%/0,05% 0,05%/0,05%

1,42 1,79 2,91 NULL% NULL% 0,18% Typ A/B

4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr

Kreditzinsen § Hypothekenzinsindikator (100 000 Euro, 60% Beleihung) 5 Jahre/10 Jahre Dispokredit (Giro) Überziehungskredit (Giro) Ratenkredit 5000 Euro 24 Monate Ratenkredit 5000 Euro 48 Monate Ratenkredit 10000 Euro 36 Monate Ratenkredit 10000 Euro 60 Monate

0,09%/0,09% 0,27%/0,27% 0,51%/0,51% - /0,69%

2,26%/2,71% 11,02% 15,47% 6,66% 6,82% 6,83% 7,02%

LEGENDE Die Buchstaben hinter dem Aktiennamen stehen für den Börsenplatz: Kein Buchstabe: Frankfurt, B: Berlin,D: Düsseldorf, E: Europas Börsen, H: Hamburg, Hn: Hannover, M: München, S: Stuttgart, X: Xetra. Kurse für Dax-, MDax-, TecDax- und SDax-Werte auf XetraBasis. #: Mitglied im MDax, Vz: Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Kurszusätze: : Aktie mit geringer Liquidität, mglw. wurde nur ein Teil der Kauf-/Verkaufsorders ausgeführ, xD: Dividendenabschlag, xBA: ex Berichtigungsaktien, xR: ex Bezugsrechte, *: Letztgenannter Kurs, kann längere Zeit zurückliegen, in der Aktie fand mindestens in den vergangenen zehn Tagen kein Handel statt. Dividenden und Historien sind um Kapitalmaßnahmen bereinigt. : Daten von vwdgroup : Daten von §: Daten von www.fmh.de Zusammenstellung: Bloomberg

* BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

THEMA

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Ein Rendezvous von Mond, Mars und Jupiter

WissenNews KINDER

Reisebetten sind oft mit Schadstoffen belastet Reisebetten für Kinder können erheblich mit Schadstoffen belastet sein. Prüfer von „Öko-Test“ fanden in einzelnen Betten eine allergieauslösende Dispersionsfarbe, in einem anderen eine giftige Chemikalie. Zum Teil gefährliche Farbmittel würden in einer Konzentration verwendet, die bei Spielzeug verboten ist. Drei von neun Betten erhielten die Note „mangelhaft“. Bei einem Modell bestehe zudem die Gefahr, dass sich ein Kind mit dem Fuß einklemme. Gebrauchsanweisungen seien oft unverständlich, und der Aufbau einiger Betten gestalte sich kompliziert, so die Prüfer. Die Ergebnisse findet man unter www.oekotest.de (Link „Kinder“).

Der Himmel im Juli: Venus ist sogar am Tag zu sehen

NASA/JPL-CALTECH

HAMBURG – In den frühen Morgenstun-

EVOLUTION

Vorfahre des Menschen aßen auch Holz und Rinde Einer unserer frühen Vorfahren, Australopithecus sediba, aß vor zwei Millionen Jahren neben Früchten und Gräsern auch Baumrinde und Holz, berichten Forscher vom Leipziger Max-PlanckInstitut für evolutionäre Anthropologie in „Nature“ nach Zahnanalysen an Skeletten. Die Vormenschen ernährten sich demnach eher wie heutige Schimpansen und nicht wie andere Vertreter der Gattung Australopithecus oder frühe Menschen. Die Skelette waren bei Johannesburg gefunden und auf Zahnstein und Abnutzung untersucht worden. Die Ergebnisse zeigten, dass A. sediba seine Nahrung vor allem in Wäldern fand und nicht in den damals weitverbreiteten Savannen. TREIBSTOFF

Pilz soll bei der Herstellung von Biosprit helfen Pilze können helfen, aus Pflanzen effizienter Biosprit herzustellen. Weißfäulepilze bauen den für Bakterien unverdaulichen Stoff Lignin ab. Damit würde es leichter fallen, mit Bakterienhilfe Zucker in Pflanzen in Sprit umzuwandeln, so US-Forscher in „Science“. Eigentlich hatten sie untersucht, warum die Bildung von Steinkohle vor 290 Millionen Jahren endete. Dabei fanden sie, dass zu dieser Zeit die Weißfäulepilze auftauchten. Damit aus Holz Steinkohle entsteht, darf es zuvor nicht verrotten. Davor schützt Lignin, weil es Holz unverdaulich macht. Mit den ligninzersetzenden Pilzen war dieser Schutz aber verschwunden. AUTOTECHNIK

Klimaanlage verbraucht bis zu zwei Liter Benzin Das Auto im Sommer mit der Klimaanlage runterzukühlen, geht kräftig auf den Spritverbrauch. Deshalb sollten Fahrer behutsam kühlen und zumindest auf Kurzstrecken darauf verzichten, raten die Deutsche Umwelthilfe und der Verkehrsclub Deutschland. Auf 100 Kilometer steige der Benzinverbrauch mit eingeschalteter Klimaanlage um bis zu zwei Liter. Der Unterschied zwischen Außenund Innenluft solle höchsten sechs Grad betragen. Das schone Tank und zudem auch die Gesundheit. Vor allem älteren Menschen drohen sonst Kreislaufprobleme, sobald sie das Fahrzeug verlassen. Weitere Informationen auf der Website www.autoklimaanlage.info.

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Steinbrocken Im All fliegen Milliarden von Felstrümmern umher. Die meisten von ihnen auf geordneten Bahnen zwischen Mars und Jupiter – aber nicht alle

Kosmische Kartierung Das erste private Weltraumteleskop sucht nach Asteroiden, die der Erde gefährlich werden T VON GUIDO MEYER

SAN FRANCISCO – Spätestens seit vor einigen Wochen erstmals eine kommerzielle Raumkapsel an der Internationalen Raumstation angelegt hat, ist im All die Ära der privaten Raumfahrt angebrochen. Nun macht sich erstmals ein Konsortium daran, ein privat finanziertes Weltraumteleskop zu bauen und in Richtung Sonne zu schießen. Am vergangenen Donnerstag hat die B612 Foundation in San Francisco ihre Pläne für ein Fernrohr namens „Sentinel“ vorgestellt. Fast auf den Tag genau vor 104 Jahren war in der sibirischen Region Tunguska ein Asteroid niedergegangen und hatte im Umkreis von 30 Kilometer alle Bäume entwurzelt. Menschen waren in der dünn besiedelten Gegend nicht zu Schaden gekommen. „Wir wissen, dass es dort draußen im Weltall ungefähr eine Million Asteroiden gibt, die so groß sind wie der von Tunguska oder sogar noch größer“, sagt Ed Lu, ehemaliger Nasa-Astronaut. Einige dieser Asteroiden kreuzen regelmäßig die Umlaufbahn der Erde. „Wir müssen unser Wissen über diese Objekte vergrößern“, sagt Lu. „Nur so können wir die Gefahr rechtzeitig erkennen, wenn sich ein solcher Himmelskörper auf Kollisionskurs mit der Erde befinden sollte, um Abwehrmaßnahmen einzuleiten.“

Flugbahnen erfassen Bei diesen Himmelskörpern handelt es sich um Brocken aus Gestein und Eisen in Größen von wenigen Metern bis zu mehreren Kilometern. Sie ziehen ihre Bahnen nicht im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter, ungefähr in der Mitte des Sonnensystems, sondern umrunden die Sonne auf Orbits, die regelmäßig den der Erde kreuzen. Ihre exakten Umlaufbahnen jedoch sind meist unbekannt. „Das wollen wir ändern“, sagt Lu. „Wir“, das ist die B612 Foundation. Deren geplantes Weltraumteleskop „Sentinel“ („Wache“) soll vor kosmischen Einschlägen warnen. „Wir werden dann nicht Monate oder Jahre, sondern einige Jahr-

zehnte vorher wissen, ob ein Objekt Kurs auf die Erde hält“, hofft Lu. Denn bestehe genügend Zeit, sich Abwehrmechanismen auszudenken. Ist solch ein Brocken noch weit entfernt von der Erde, besteht die sinnvollste Lösung darin, ihn von seiner Bahn abzulenken. Dies ließe sich über den gezielten Einschlag eines „Impaktors“ erreichen, der dem Asteroiden einen Schubs gibt mit der Folge, dass seine Umlaufbahn sich geringfügig ändert. Je früher der Kollisionskurs bekannt wird, je weiter also weg von der Erde dies geschieht, desto geringer müssen der Schub auf den Asteroiden und die Kursänderung ausfallen. Dass dieses Verfahren prinzipiell funktioniert, hat die Nasa 2005 beim Aufschlag ihrer Sonde „Deep Impact“ auf den Kometen Temple 1 bewiesen. Wird die Gefahr erst kurzfristig erkannt, bliebe nur die Sprengung des Asteroiden mittels Atombomben – die zweitbeste Lösung, da sich das Objekt dabei in Tausende kleinere Bestandteile auflösen würden, die nach wie vor auf die Erde zufliegen und eine Gefahr darstellen. Ed Lu ist der Vorsitzende der B612-Stiftung, die sich nach dem Asteroiden „Bésixdouze“ benannt hat, auf dem der „kleine Prinz“ im gleichnamigen Roman von Antoine de Saint-Exupéry lebt. Zur Stiftung

gehören weitere ehemalige Shuttle- und „Apollo-Astronauten, Wissenschaftler und frühere Mitarbeiter der Nasa wie Scott Hubbard. Die Nasa kann sich solch ein Weltraumfernrohr momentan nicht leisten. Budgetvorgaben aus dem Weißen Haus zwingen die Behörde, sich auf den weiteren Betrieb der ISS zu konzentrieren, auf die Entwicklung einer Nachfolgerakete und eines Nachfolgeraumschiffs für die ausrangierte Spaceshuttle-flotte sowie auf die Fertigstellung des James-WebbSpace-Telescopes. „Also wollen wir private Sponsoren für dieses Projekt gewinnen – so wie es Museen und andere Observatorien auf dem Boden schließlich auch machen“, sagt Hubbard. Derzeit steckt das Fernrohr noch in seiner ersten Studienphase. Bislang haben sich unter anderem Manager aus den Chefetagen von Facebook und Google an der Finanzierung des Konzepts beteiligt. Die Namen weiterer Sponsoren will die Stiftung in den kommenden Jahren schrittweise veröffentlichen. Denn auch die Finanzierung wird sich über Jahre erstrecken. Einmal fertiggestellt soll „Sentinel“ Richtung Venus geschossen werden. Dort soll es auf einer ähnlichen Umlaufbahn wie die Venus die Sonne umkreisen. Dabei wird es sich zwischen 40 Millionen und 275 Millionen Kilometer von der

Sonne im Rücken Hitze Im Gegensatz zu den meisten Satelliten hat „Sentinel“ keine Sonnensegel. Stattdessen ist seine Rückseite mit Solarzellen bedeckt. Sie sollen das Sonnenlicht einfangen und so das Teleskop mit Strom versorgen. Andererseits dienen sie als Schutzwand vor der Hitze der – je nach Flugposition – recht nahen Sonne. Um eine konstante

Temperatur der empfindlichen Instrumente zu gewährleisten, wird „Sentinel“ permanent auf

- 233 Grad Celsius gekühlt, was nur wenig über dem absoluten Nullpunkt von minus 273 Grad liegt.

Bodenstationen 96 Gigabyte an Daten können auf „Sentinel“ gespeichert werden, bevor die Informationen über eine Antenne zu einem Netz aus NasaBodenstationen in den USA, Australien und Spanien geschickt werden. Bauen wird das Fernrohr die Firma Ball Aerospace, die auch schon das Himmelsteleskop „Hubble“ mitkonstruierte.

Erde entfernen. Auf seinem Beobachtungsposten angekommen soll es ins innere Sonnensystem blicken und die regelmäßig auf lang gezogenen Ellipsen an der Sonne vorbeischießenden Asteroiden aufspüren. „Sentinel“ reagiert auf die Sonnenhitze, die von den Asteroiden reflektiert wird. Denn „Sentinel“ ist ein Infrarotteleskop. Wie ein Nachtsichtgerät reagiert es auf die Wärmestrahlung von Objekten. Wenn sich ein und derselbe Himmelskörper über einen gewissen Zeitraum vor dem Sternenhintergrund weiter bewegt hat, besteht eine Art Anfangsverdacht, dass es sich um einen Asteroiden handeln könne. Beim jeweils nächsten Sonnenumlauf blickt das Fernrohr dann an eine Stelle, an der sich das Objekt rein rechnerisch befinden müsste. Wird es dort detektiert, können Astronomen anhand seiner Geschwindigkeit und Entfernung seine Flugbahn und damit seinen vollständigen Umlauf berechnen.

500.000 Objekte erkennen Fünfeinhalb Jahre lang soll sich die Mission von „Sentinel“ erstrecken. Dabei wird es jeden Monat einmal den kompletten Nachthimmel auf sich bewegende Objekte hin scannen. Nach Ende seiner Lebenszeit soll es 90 Prozent aller erdnahen Asteroiden erkannt und erfasst haben – ungefähr eine halbe Millionen Stück, die meisten von der Größe eines Busses. Um auch die kleinsten Brocken zu erfassen, wird die Auflösung des Teleskops nicht reichen. Objekte von nur wenigen Metern Größe können nur dann entdeckt werden, wenn sie sich zufällig gerade in relativer Nähe zum Teleskop befinden. Zwar wird sich die Nasa finanziell nicht an dem Projekt beteiligen, will aber logistisch unterstützen. Die Daten von „Sentinel“ sollen von Nasa-Bodenstationen aufgefangen werden. Auch wollen Nasa-Forscher die Auswertung übernehmen. Als Gegenleistung erhält die Behörde kostenlosen Zugang zu den Daten. Geplanter Starttermin für das wachsame Teleskop soll das Jahr 2017 sein.

den des 15. Juli kann man ein seltenes Schauspiel beobachten, das Himmelsfreunde begeistern dürfte. Der abnehmende Mond nähert sich dem Riesenplaneten Jupiter und bedeckt schließlich ihn und seine vier hellsten Monde. In Berlin beginnt die Bedeckung des Gas-Planeten um 3.46 Uhr und endet um 4.20 Uhr. Vielleicht noch spannender als die Bedeckung ist jedoch das Wiederauftauchen des hellen Jupiters am dunklen, kaum wahrnehmbaren Rand des Mondes. Neben Jupiter findet man auch unseren Nachbarplaneten Venus am Morgenhimmel. Der Planet geht Anfang des Monats gegen 3.30 Uhr auf und steht ganz nahe bei Jupiter. Am 17. des Monats erreicht die Venus den so genannten größten Glanz, also ihre maximale Helligkeit. Bei guten Bedingungen kann man sie dann sogar am Tage sehen. Im Fernrohr erscheint Venus allerdings nicht kreisrund, sondern als Sichel, da nur ein kleiner Teil ihrer uns zugewandten Oberfläche von der Sonne beleuchtet wird. Am Abendhimmel kann man nach wie vor die Planeten Mars und Saturn beobachten. Nach Einbruch der Dunkelheit findet man sie im Südwesten. Der schnelle Mars nähert sich mehr und mehr dem Saturn, den er im kommenden Monat, nämlich Mitte August, erreichen wird. Das ist eine gute Gelegenheit, die Bewegung eines Planeten zu beobachten. Mars‘ Helligkeit geht im Juli um fast eine Größenklasse zurück. Gegen Monatsende ist der rötliche Planet so hell wie die bläuliche Spica. Mars verkürzt drastisch seine Sichtbarkeitsdauer. Anfang Juli geht er eine dreiviertel Stunde nach Mitternacht unter, Ende Juli kurz nach zehn Uhr abends. Der gegenwärtige Sommerhimmel ist eine Pracht: Im Süden findet man die Tierkreissternbilder Skorpion und Schütze. Darüber steht der Schlangenträger, der streng genommen auch zu den Tierkreisbildern gehört, durch die im Laufe des Jahres die Sonne läuft. Im Südosten findet man das große Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Die Milchstraße zieht mitten durch das große Dreieck. Leider kann man die Milchstraße in der Großstadt kaum erkennen, dazu ist schon ein Ausflug ins Umland nötig – mit möglichst großem Abstand zum Lichtermeer. Im Osten gehen die Herbststernbilder Andromeda und Pegasus auf. Im Westen verabschiedet sich das Sternbild Jungfrau, in der die Planeten Mars und Saturn derzeit zu Gast sind. Der Große Wagen (oder Große Bär) steht hoch über dem nordwestlichen Horizont. Die Sonne nähert sich derzeit ihrem Aktivitätsmaximum und zeigt immer wieder schöne Flecken. Es ist sogar möglicht, dass die gewaltigen Eruptionen Polarlichter entstehen lassen, die bis hinab in unsere Breiten sichtbar sind. E.Ü.

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SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Kapuze auf, Hände hoch, Ruhe bewahren

Kanadische Polizei bestätigt Tod von Berliner Student

AUS UND VORBEI

Tom Cruise und Katie Holmes lassen sich scheiden

22-Jähriger bei Wanderung ums Leben gekommen

PA/DPA/JOSE MANUEL VIDAL

Nach fünf Jahren Ehe lassen sich die Schauspieler Katie Holmes (33) und Tom Cruise (49) scheiden. „Katie hat die Scheidung eingereicht, und Tom ist zutiefst traurig darüber, er wird sich jetzt auf seine drei Kinder konzentrieren“, sagte die Vertreterin Cruises. Holmes habe den Antrag am Donnerstag eingereicht, sagte Cruises Anwalt, Bert Fields. Das Paar hat eine Tochter, die sechsjährige Suri. Mit seiner vorherigen Ehefrau Nicole Kidman, hat Cruise zwei weitere Kinder. ANGEWIDERT

Schauspieler Mark Wahlberg musste sich für seine neue Komödie „Ted“ erst einmal an einen ungewöhnlichen Co-Star gewöhnen: einen übergroßen Teddybären. „Am Anfang ist es ein bisschen abgefahren. Ich mag es eigentlich mehr, mit Schauspielern zu arbeiten. Aber man muss sich neuen Herausforderungen stellen. Wenn man es nicht ein bisschen locker sieht, dann hat man keinen Spaß“, sagte er „USA Today“. In „Ted“ lebt Wahlberg mit seinem sprechenden Teddy zusammen – bis seine Freundin den Auszug des Teddys fordert.

DPA/FRANCIS R. MALASIG

Mark Wahlberg musste sich an Teddy gewöhnen

MANILA – Ein wenig unsicher, manchmal noch ein bisschen müde sehen diese Volksschüler der Pasing City Central School aus. Aber nicht ängstlich. Und das ist wichtig, denn die Kinder nehmen in der Nähe der phi-

lippinischen Hauptstadt Manila an der landesweiten Erdbebenübung teil. Also Kapuze überziehen, Hände zum Schutz über den Kopf legen und ruhig bleiben, lautet die Anweisung. Die Übung ist wichtig für die

Kinder, denn die Philippinen liegen auf dem „Pazifischen Feuerring“. Dort finden besonders viele schwere Erdbeben statt. Und dafür steht regelmäßig das richtige Verhalten auf dem Stundenplan. BM

ANGEKÜNDIGT

EINGESPERRT

Metal-Sänger Randy Blythe in Prag verhaftet Randy Blythe, Frontmann der US-amerikanischen Metal-Band „Lamb of God“, ist vor einem Konzert in Prag verhaftet worden. „Der Sänger einer ausländischen Band wird der Körperverletzung mit Todesfolge beschuldigt“, teilte eine Sprecherin der tschechischen Polizei mit. Wie Prager Medien berichten, beziehen sich die Ermittlungen auf eine Schlägerei zwischen dem Leadsänger und einem Fan nach einem Konzert in Prag vor zwei Jahren. Der Fan sei kurz darauf gestorben.

Drei Frauen auf Golfplatz von Blitz erschlagen WALDECK – Tragisches Unglück auf dem

Golfplatz: Drei Frauen sind am Freitagnachmittag in einer Schutzhütte auf einem Golfplatz in Nordhessen vom Blitz erschlagen worden. Eine vierte Frau wurde lebensgefährlich verletzt, wie das zuständige Polizeipräsidium in Kassel am Abend mitteilte. Bei dem heftigen Unwetter über Nordhessen hatten die Frauen den Angaben zufolge Schutz in einer Hütte auf der Anlage des Golfplatzes Waldeck gesucht. Ausgerechnet dort aber schlug kurz nach 17 Uhr der Blitz ein, wie es weiter hieß. Polizei, Rettungsdienst und mehrere Notärzte waren vor Ort. Trotz intensiver ärztlicher Bemühungen seien aber drei der vier Frauen gestorben. Dabei soll es sich um Frauen im Alter von 41, 66 und 67 Jahren aus dem Landkreis Kassel handeln, wie die Polizei später mitteilte. Die schwer verletzte Frau ist 50 Jahre alt und kommt aus der Stadt Kassel. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, wo sie auch Stunden nach dem Unglück noch in Lebensgefahr schwebte. Andere Personen seien infolge des Blitzschlags auf dem Golfplatz nicht zu Schaden gekommen, hieß es weiter. Der Deutsche Wetterdienst hatte am Nachmittag immer neue Unwetterwarnungen für weite Teile Hessens herausgegeben, darunter auch für den von dem Unglück betroffenen Kreis WaldeckFrankenberg. Auch in Westhessen kam es zu Unwettern mit Blitzschlag. Dabei wurde in Rüdesheim am frühen Nachmittag ein Dachdecker verletzt. Der 32-Jährige wurde in Rüdesheim auf einem Gerüst vom Blitz getroffen, wie Augenzeugen berichteten. Verletzt wurde auch die 73-jährige Besitzerin eines Nachbarhauses. dapd

Strauss-Kahn allein zu Haus Der ehemalige Chef des IWF soll von seiner Frau Anne Sinclair verlassen worden sein mit der Presse.“ Und dann sagte sie außerdem noch, dass sie nicht der Typ sei, der schnell verzeihe. Die sogenannte „Carlton“-Affäre in Frankreich soll für die Chefredakteurin der französischen „Huffington Post“ nun der eine Skandal zu viel gewesen sein, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Die französische Justiz ermittelt nämlich gerade gegen den ehemaligen sozialistischen Wirtschaftsminister. Er wird verdächtigt, wissentlich an Sexpartys mit Prostituierten, die unter anderem im Hotel „Carlton“ in Lille organisiert wurden, teilgenommen zu haben. Eines der Callgirls hatte sogar behauptet, sie sei während einer der dortigen Partys vergewaltigt worden. Strauss-Kahn war von September 2007 bis zu seinem Rücktritt am 18. Mai 2011 Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF). Er musste von seinem Amt an der Spitze des IWF zurücktreten, nachdem ihn ein Zimmermädchen des New Yorker „Sofitel“-Hotels wegen versuchter Vergewaltigung anzeigte. Zunächst war er festgenommen, später unter Hausarrest ge-

T VON GESCHE WÜPPER

PARIS – Sie gelten als eines der glamourösesten Paare Frankreichs – und als eines, das in letzter Zeit die meisten Skandale aushalten musste. Nun sollen sich der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique StraussKahn, und die bekannte Journalistin Anne Sinclair getrennt haben. Sinclair, die die französische Ausgabe der Internetzeitung „Huffington Post“ leitet, soll ihren Ehemann bereits vor einem Monat aus der gemeinsamen Wohnung am edlen Place des Vosges im Pariser Marais-Viertel geworfen haben, berichten Medien in Frankreich. Strauss-Kahn soll zunächst in einem Hotel untergeschlüpft sein und inzwischen eine Wohnung im vornehmen 16. Arrondissement der französischen Hauptstadt bezogen haben, die Freunden von ihm gehört.

Niedergeschlagen und frustriert Der 63-jährige Politiker, den viele kurz einfach nur DSK nennen, soll am Boden zerstört sein, heißt es. Nun soll die Beziehung darunter gelitten haben, dass sich DSK, frustriert über mangelnde Jobperspektiven, immer mehr aus dem Gesellschafsleben zurückgezogen habe. Denn er musste letztes Jahr bereits seinen Traum begraben, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy an der Spitze des französischen Staats abzulösen. Nun hat ihn offenbar auch noch seine gleichaltrige Frau verlassen, nachdem es zunächst so schien, als würde sie seine Skandale und außerehelichen Eskapaden mit stoischer Ruhe ertragen. Doch die Fassade täuschte offenbar. Schon im März erzählte sie in einem Interview, wie schwierig die zurückliegenden Monate für sie waren: „Es war eine harte Zeit und nicht die angenehmste Erfahrung

stellt worden, nachdem Sinclair eine Kaution in Höhe von einer Million Euro zahlte. Die strafrechtliche Anklage wurde zwar fallen gelassen, doch Nafissatou Diallo, das Zimmermädchen aus dem „Sofitel“, reichte eine zivilrechtliche Klage auf Schadensersatz ein. Das Verfahren ist noch nicht entschieden. Damals begrub Strauss-Kahn seine Pläne, als Kandidat der Sozialisten bei den Präsidentschaftswahlen gegen Nicolas Sarkozy anzutreten. Er galt als aussichtsreichster Kandidat.

Isoliert in der Partei

Inzwischen wurde statt ihm François Hollande gewählt, und Strauss-Kahn gilt in der eigenen Partei als isoliert. Als er Ende April auf der Geburtstagsfeier eines Abgeordneten auftauchte, verließen Parteigenossen wie Ségolène Royal empört das Fest. Sinclair soll ihrem Ehemann nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters nun auch vorwerfen, dass er sich daheim vergräbt und gesellschaftliche Anlässe meidet. Das Paar, das sich während einer Fernsehsendung kennengelernt hatte, die die bekannte Journalistin damals moderierte, ist seit 20 Jahren verheiratet. Für die Enkelin des Kunsthändlers Paul Rosenberg, einst Galerist von Pablo Picasso, ist es die zweite Ehe, für Strauss-Kahn die dritte. Sinclair gilt als die vermögendere der beiden. So besitzt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern neben einer auf mehr als zehn Millionen Euro geschätzten Kunstsammlung ein luxuriöses Penthouse im 16. Arrondissement von Paris, Bessere Zeiten Anne Sinclair steht Dominique eine Villa in Washington, eiStrauss-Kahn vor einem Gerichtstermin 2011 bei nen Riad in Marrakesch und

andere Immobilien. Dazu kommt das Appartement Place des Vosges, das das Paar gemeinsam gekauft hat. Strauss-Kahn – Ökonom, Anwalt, Politiker – dagegen galt zwar einst mit einem Jahresgehalt von mehr als 300.000 Euro als der am besten bezahlte Beamte Frankreichs, doch sein Privatvermögen ist eher gering. Er ist Vater von vier Töchter aus einer anderen Verbindung. Sinclair war einst eine der Starmoderatorinnen des größten französischen Fernsehsenders TF1, doch als Strauss-Kahn 1997 Wirtschafts- und Finanzminister wurde, verzichtete sie auf ihre Fernsehkarriere und übernahm stattdessen die Leitung der Internetaktivitäten von TF1. Als ihr Mann seinen Posten wegen der Verwicklung in einen Skandal um fiktive Arbeitsplätze niederlegen musste, blieb sie an seiner Seite. Genau wie auch im Jahr 2008, als er bereits Chef des IWF in Washington war und mit einer Affäre mit einer Mitarbeiterin für einen weiteren Skandal sorgte. „Jeder weiß, dass das Sachen sind, die im Leben von jedem Paar passieren können“, schrieb sie damals in ihrem Blog. „Wir haben ein neues Kapitel begonnen.“ Strauss-Kahn und sie würden sich noch immer lieben wie am ersten Tag. Und doch muss es für die Powerfrau Sinclair nicht einfach gewesen sein, die ständig neuen Gerüchte über die Besuche ihres Gatten in Swingerclubs und bei Prostituierten zu ertragen. Strauss-Kahn sei als Ökonom brillant, aber sexbesessen, munkelte man in Paris. Weder Sinclair noch Strauss-Kahn äußerten sich bisher offiziell zu den Trennungsgerüchten. Sie ließen über ihre Anwälte aber wissen, dass sie juristisch gegen die Zeitschrift „Closer“ vorgehen wollen, „wegen Verletzung des Privatlebens“.

WeltNews GEBRANNT

Obama erklärt Waldregion zum Katastrophengebiet US-Präsident Barack Obama hat die Waldbrand-Region im Bundesstaat Colorado zum Katastrophengebiet erklärt. Damit werde garantiert, dass örtliche Behörden und Hilfsorganisationen Bundesmittel bekommen, teilte das Weiße Haus am Freitag kurz vor einem Besuch Obamas in der Region mit. Unterdessen wurde bekannt, dass bei dem Großbrand nahe der Stadt Colorado Springs mindestens ein Mensch in den Trümmern eines Hauses ums Leben kam. GEBLITZT

Raser in Paris muss sich vor Gericht verantworten Nachdem er 94 Mal geblitzt wurde, hat sich ein französischer Raser vor Gericht verantworten müssen. Laut Anklage fuhr der Autofahrer in der Nähe von Paris mehrfach mit 180 Stundenkilometern durch einen Tunnel, in dem nur 70 Stundenkilometer erlaubt sind. Der 40 Jahre alte Unternehmer wies die Vorwürfe zurück. Das Auto gehöre seiner Firma und werde von verschiedenen Fahrern benutzt. Die französischen Radare blitzen die rückwärtige Nummer der Fahrzeuge, die Fahrer sind somit nicht zu erkennen. GEFÄHRDET

Die Großmutter am Plattenteller Die Britin Ruth Flowers ist 72 Jahre alt und damit die wohl älteste DJane der Welt LONDON – In ihrem ganzen Leben habe sie sich noch keine Minute gelangweilt, sagt Ruth Flowers und strahlt aus ihrem Großmuttergesicht, das von hochtoupierten hellen Haaren und eckiger Riesensonnenbrille dekoriert wird. „Das Leben ist nie langweilig. Es ist so viel los, es gibt immer viel zu tun“, meint die 72-Jährige aus Bristol, die als älteste DJane der Welt in der House-Club-Szene gefeiert wird. Am Donnerstagabend kam „Mamy Rock“ nach Hamburg, um vor mehr als 500 Gästen bei einer Veranstaltung unter dem Motto „Alter neu erfinden“ im Forum der Körber-Stiftung eine Stunde lang temperamentvoll zu performen. Ob in den USA oder in Japan, im angesagten Pariser Club „Queen“ oder Open Air in Brüssel vor dem EU-Parlament – Mamy Rock ist eine Dancefloor-Sensation, die die übliche Kluft zwischen den Ge-

nerationen locker überbrückt. Rund 100 Gigs pro Jahr dürfen es schon sein. Am heutigen Sonnabend erscheint ihre zweite CD mit dem Titel „69 Mamy Rock“ – ein koketter Flirt mit dem Alter, denn offiziell wird eine Lady ihres Kalibers eben niemals älter als 69. Ein Spielfilm über sie ist in Vorbereitung. Wie fühlt sie sich bei ihren lautstarken und heißen Auftritten am Mischpult, bei denen sie auch mal fetzig tanzt? „Glücklich“, sagt Flowers schlicht. In Glitzerjacke, pfundweise falschen Perlen und Brillanten und schwarzer Hose erzählt die Britin höchst plauderfreudig aus ihrem Leben, von dem sie sagt, dass es gut sei, „weil ich meine Talente genutzt habe“. Die Tochter eines Methodistenpredigers studierte Lied- und Operettengesang, heiratete früh, bekam einen Sohn und betrieb ein Stoffgeschäft. Bis heute ist Ruth Flowers auch noch als „public speaker“

250 Grundschüler in Bayern wegen Gasleck evakuiert

aktiv – man kann sie buchen, damit sie, niemals den Massen zu folgen“, erklärt die zum Teil in historischer Kleidung, Vorträ- Exzentrikerin ihren Lifestyle. Heute sei es ge hält, etwa über die sechs Frauen von vor allem der Kontakt mit den jungen König Heinrich VIII. Leuten, der sie inspiriere – und umgekehrt Nach der Pensionierung ihres Mannes sei es anscheinend genauso. „Die Generalebte Flowers einige Jahre in Portugal, war tionen sollten viel mehr Zeit und Geduld dort Pantomimen-Theater-Regisseurin, miteinander haben, sich umeinander Sängerin und Gesangstrainerin. Zur elek- kümmern“, meint Flowers. tronischen Tanzmusik fand sie 2005, als Den elektronischen Sound liebt sie wesie mit ihrem Enkel in Longen seines Beats, man könne don einen Club besuchte und toll dazu tanzen – aber eben den Sound mochte. Es gab einur allein. „Zu meiner Zeit nen Kontakt zum französihatte man einen Partner, das schen Produzenten Orel Siwar viel intimer“, sagt die Semon, der eine DJane aus ihr niorin. Als Mamy Rock mixt machte – der Durchbruch sie Charterfolge mit Rockklaskam bei einem Auftritt bei sikern von Queen und den den Filmfestspielen in Rolling Stones zu ihrem perCannes 2009. „Es gibt zu viesönlichen Signature-Stil. „Ich le traurige Witwen“, sagt Floliebe viele der Freiheiten von wers und findet ihre Aktivitäheute“, resümiert die lebensten völlig normal, „solange nahe Dancefloor-Heldin ihre man fit ist“. Ein Ende ihrer Erfahrungen, „doch manchspäten Musikkarriere wäre mal wünsche ich den Jungen ihr dabei „völlig egal“. „Mei- Mamy Rock Ruth weniger Druck, alles ausprone Großmutter lehrte mich, Flowers legt auf bieren zu müssen.“ dpa DPA/DANIEL REINHARDT

Die britische Sängerin Adele (24) ist schwanger. „Ich bin glücklich, zu verkünden, dass Simon (Konecki) und ich unser erstes Kind erwarten“, schrieb die Grammy-Gewinnerin auf ihrer Webseite. Sie seien beide total aus dem Häuschen. Adele bat ihre Fans in dieser „kostbaren“ Zeit ihre Privatsphäre nicht zu stören. Im Februar hatte der Shootingstar („Rolling in the Deep“, „Someone Like You“) dem US-Magazin „Vogue“ mit, dass sie kürzer treten und ihre Liebe zu ihrem Freund pflegen wolle. Konecki hat aus einer früheren Beziehung eine Tochter.

DPA/ANDREW GOMBERT

Sängerin Adele bekommt ihr erstes Kind

VANCOUVER – Nach dem Fund einer männlichen Leiche in den Bergen North Vancouvers im Westen von Kanada hat die Royal Canadian Mounted Police (RCMP) den Toten identifiziert. Wie bereits vermutet, handelt es sich um den vermissten Berliner Studenten Jasper H. Der 22-Jährige war seit vergangenem Sonnabend vermisst worden. Am vergangenen Mittwoch wurde schließlich seine Leiche an einem steilen Hang in der Nähe des Dreamweaver-Trail gefunden. Offenbar ist Jasper H. zu Tode gestürzt. Ein Fremdverschulden schließt die Polizei nach derzeitigen Erkenntnissen aus. Das gerichtsmedizinische Institut der Provinz British Columbia hatte zuvor keine Hinweise auf ein Verbrechen gefunden. Die kanadische Polizei drückte der Familie des Studenten ihre Anteilnahme aus. „Viele Menschen haben in den vergangenen Tage hart dafür gearbeitet, um ihn zu finden“, sagte RCMP-Sprecher Peter DeVries. Neben den Beamten hatten auch Freunde des Studenten in Vancouver mehr als 3000 Poster aufgehängt und via Facebook eine Suchaktion gestartet. Gleichzeitig wies die RCMP darauf hin, wie wichtig es sei, die Risiken einer Bergwanderung in den Bergen von North Vancouver ernst zu nehmen. Der 22-jährige Jasper H. war offenbar alleine zu einer Tour aufgebrochen. Die Sprachschule, an der H. seit Februar einen Englischkurs belegt hatte, bevor er in den vergangenen Wochen ein Praktikum in der Finanzbranche absolvierte, lud für Freitagnachmittag zu einer Trauerfeier ein. H. galt in der Sprachschule als intelligenter und vor allem beliebter Student. Die Nachricht vom Tod des jungen Mannes hatte Mitarbeiter und Mitschüler geschockt. Die Eltern des Studenten waren bereits am Mittwoch nach Vancouver geflogen. Jaspers Leichnam soll nun nach Berlin überführt werden. BM

Wegen eines Lecks in einer Gasleitung sind rund 250 Grundschüler im niederbayerischen Geisenhausen evakuiert worden. Das Gas war ausgeströmt, nachdem auf einer benachbarten Baustelle ein Baggerfahrer eine Leitung verletzt hatte, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Schüler seien deshalb in die Turnhalle der benachbarten Mittelschule gebracht worden. Das Gasleck war den Angaben zufolge bereits nach einer halben Stunde geschlossen. GESTRANDET

Mysteriöses Massensterben von Schildkröten in Australien Das Massensterben von Suppenschildkröten im Nordosten Australiens gibt Forschern Rätsel auf. Mehr als 70 tote Reptilien wurden in der vergangenen Woche an die Strände gespült, wie die Behörden erklärten. Die auch als Grüne Meeresschildkröten bezeichneten Tiere seien gut ernährt gewesen und trügen keine Zeichen einer Krankheit, hieß es. Es gebe keinen offensichtlichen Grund für das mysteriöse Massensterben.

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BERLIN SONNABEND, 30. JUNI 2012

LANDESPOLITIK

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Ich engagiere mich … „ … für den Verein Herzenswünsche“



STADTLEBEN



SERVICE

BERLINER MORGENPOST

Freund soll den Mörder angeheuert haben Wendung im Mordfall Christin R. aus Lübars: Drei weitere Festnahmen, das Motiv war Habgier T VON ULLA REINHARD

Wera Röttgering erfüllt mit dem Verein Herzenswünsche schwer kranken Kindern und Jugendlichen lang ersehnte Wünsche. „In Berlin kümmern wir uns hauptsächlich um mukoviszidosekranke Patienten im Christiane-Herzog-Zentrum der Charité und um Kinder und Jugendliche im Deutschen Herzzentrum“, sagt die 67-Jährige, die Gründerin und Vorsitzende des Vereins ist. Es geht darum, den jungen Patienten auf ihrem langen Weg durch eine Erkrankung Mut zu machen, Freundschaften aufzubauen und Kontakt zu halten. „Wir möchten den Kranken und deren Angehörigen schöne Momente bescheren, von denen sie zehren können. Das Wissen, dass das Leben für die Betroffenen nicht nur Kampf und Krankheit bedeutet, sondern auch eine unbeschwerte Zeit sein kann, macht stark und gibt Zuversicht. Das ist unser Ziel seit mehr als 20 Jahren“, sagt Wera Röttgering. BM Ehrenamt Sind Sie ehrenamtlich aktiv oder kennen jemanden, der es ist, dann mailen Sie uns: [email protected] ANZEIGE

Berliner Hells Angels klagen gegen Verbot Der Berliner Rockerclub der Hells Angels wehrt sich gegen das vom Innensenator verhängte Clubverbot. Die Gruppe habe beim Oberverwaltungsgericht BerlinBrandenburg Klage gegen die Verfügung erhoben, bestätigte die Innenbehörde am Freitag. Das Klageverfahren werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ferner seien Anträge gestellt auf Herausgabe von Gegenständen, die bei der Durchsetzung des Verbots beschlagnahmt worden waren. Dabei geht es unter anderem um ein Motorrad und Einrichtungsgegenstände eines Nebenraums des Clubhauses. dpa STREIT

22-Jähriger nach Messerstich in Lebensgefahr Ein 22-Jähriger ist in Charlottenburg niedergestochen und lebensbedrohlich verletzt worden. Am Hardenbergplatz war es am Freitag gegen 6 Uhr zu einem Streit gekommen, bei dem der junge Mann durch einen Messerstich in den Bauch verletzt wurde. Er wurde in einem Krankenhaus notoperiert. Polizeibeamte konnten am Tatort fünf Verdächtige vorläufig festnehmen. Zu den noch ungeklärten Hintergründen der Auseinandersetzung ermittelt noch die Kriminalpolizei. pol

Willkommen NEUGEBORENE IN BERLIN

JOACHIM SCHULZ

Saif El Deen El Khaled Am 24. Juni um 9.28 Uhr kam Saif El Deen El Khaled im Sankt-Joseph-Krankenhaus in Tempelhof zur Welt. Die Eltern Doha El Khaled (20, Kosmetikerin) und Ali El Khaled (24, Friseur) aus Neukölln freuen sich über ihr erstes Kind. Der kleine Saif El Deen wog bei seiner Geburt 3380 Gramm und war 50 Zentimeter groß. Der Name komme aus dem Arabischen, erzählt die Mutter. Saif El Deen schlafe bisher sehr gut und gewöhne sich schon sehr gut an sein Schaukelbettchen – eines der ersten Geschenke. mek

Redaktion Stadtleben Telefon: 2591 - 7 36 36 Telefax: 2591 - 7 30 49 E-Mail: [email protected] Gewinnzahlen ................................. Seite 11

Ermittlungen Experten der Spurensicherung untersuchen den Tatort nahe dem Freibad in Lübars. Hier wurde die Leiche von Christin R. (21) in den frühen Morgenstunden des 21. Juni gefunden

Freibad Am Freibad Lübars

er Str. rlin

ROCKER

Das Motiv soll nach derzeitigem Ermittlungsstand eine Lebensversicherung in Höhe von 245.000 Euro gewesen sein, die Christin R. Anfang Juni zugunsten ihres Freundes Robin H. abgeschlossen hatte. Der 23-Jährige, der einen Reiterhof im brandenburgischen Friesack nordwestlich von Berlin betreibt und ein talentierter Pferdesportler sein soll, wollte durch die Ermordung seiner Freundin an das Geld kommen und sich davon offenbar einen Pferdehof im nordrhein-westfälischen Dorsten kaufen. Weil er wohl Skrupel hatte, Christin R. selbst zu töten, weihte er eine 26 Jahre alte Frau ein, die er vom Reitsport aus Nordrhein-Westfalen kannte. Die 26-Jährige soll dann ihren 23 Jahre alten Bruder, der schon mal im Gefängnis saß, um Hilfe gebeten haben. Der wiederum stellte den Kontakt her zu einem ehemaligen Mitgefangenen (22). Für 1000 Euro soll der sich bereit erklärt haben, Christin R. zu töten. Jutta Porzucek, Leiterin der Berliner Mordkommissionen, sagte am Freitagvormittag bei der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz: „Es handelt sich um eine perfide geplante Tötung.“ Und während sie die neuesten Ermittlungsergebnisse mitteilte, fiel immer wieder das Wort „kaltblütig“. Am Tattag rief Robin H. bei Christin R. an und lockte sie unter einem Vorwand in die Nähe des Freibads. Nach Angaben der Polizei soll Christin R. zu diesem Zeitpunkt bereits Angst vor ihrem Freund gehabt haben oder zumindest misstrauisch gewesen sein. Sie war erst kurz zuvor von H.’s Hof im brandenburgischen Friesack (Havelland) ausgezogen und zu ihren Eltern nach Lübars zurückgekehrt. Um sich nicht alleine mit Robin H. treffen zu müssen, nahm Christin R. eine Freundin mit. Laut Polizei soll der Auftragskiller dort bereits im Gebüsch gewartet haben. Weil die Freundin dabei war, setzte er allerdings die Tat zunächst nicht um. Nachdem Christin R. wieder nach Hause gegangen war, rief Robin H. sie erneut an. Er wolle sie noch einmal treffen. Auch eine 26 Jahre alte Bekannte würde mitkommen, die Christin R. ein Pferd abkaufen wolle.

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BerlinNews

Töten für 1000 Euro

STEFFEN PLETL; PRIVAT

Wera Röttgering (67) ist Kauffrau und wohnt in Mitte

Routine gehört zum Job der Ermittler der Mordkommission. Aber der Mord an der 21 Jahre alten Christin R. aus Lübars schockt selbst die erfahrensten Beamten. Denn anders als bisher angenommen kann die Polizei inzwischen nicht mehr davon ausgehen, dass Robin H. (23) seine Freundin Christin R. selbst tötete. Vielmehr soll er zwei weitere Männer und eine Frau in die Tat mit einbezogen haben. Einer der Männer soll Christin R. dann auf einem Weg nahe dem Freibad in Lübars getötet haben – für 1000 Euro. Wie berichtet, hatte eine Spaziergängerin dort die Leiche der 21 Jahre alten Pferdewirtin in den frühen Morgenstunden des 21. Juni gefunden. Eine Obduktion ergab, dass sie erwürgt worden war.

Hermsdorfer See

Tatort

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Opfer Die Pferdewirtin Christin R. wurde 21 Jahre alt

Christin R. kannte die 26-Jährige bereits über ihren Freund, sie soll der 21-Jährigen nach Angaben der Polizei sogar sympathisch gewesen sein. Im Vertrauen, nicht alleine auf ihren Freund zu treffen, ging Christin R. also erneut zum Treffpunkt. Dort sollen sie Robin H. und die 26-Jährige dann zu einem Auto gelockt haben. Von hinten habe sich dann der Täter herangeschlichen und Christin R. erwürgt. Auch der Berliner Oberstaatsanwalt Michael von Hagen meint: „Es handelt sich hier um eine sehr perfide geplante Tötung im gutbürgerlichen, gehobenen Milieu.“ Die Polizei hatte Robin H. bereits kurz nach der Tat festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Der Ex-Freund habe bislang alles abgestritten. Jedoch wisse er noch nicht, dass seine drei Komplizen ge-

BERLIN

BM Infografik

fasst seien und Geständnisse abgelegt hätten. Seit Donnerstag sitzen sie in U-Haft. Im Verhör soll H. nun mit den neuen Erkenntnissen konfrontiert werden. Die Auswertungen von Handydaten führten die Ermittler auf die Spur der anderen drei Verdächtigen. Sie wurden in dieser Woche in Nordrhein-Westfalen aufgespürt und sollen bald nach Berlin überstellt werden. Nach Angaben der Leiterin der Berliner Mordkommissionen räumte der Auftragsmörder die Tat zunächst ein, streitet sie aber inzwischen ab. Die 26Jährige habe sich hingegen ausführlich zur Tat eingelassen. Anders als bei Robin H. und dem Auftragsmörder sollen die 26Jährige nicht finanzielle Absichten angetrieben haben. Sie soll in Robin H. verliebt gewesen sein und sich eine gemeinsame Zukunft mit ihm auf dem Gestüt in NRW erhofft haben. Robin H. hatte ihr offenbar

verschwiegen, dass er eine Beziehung mit Christin R. führte. Vor der Tat soll die 26Jährige sogar selbst versucht haben, Christin R. umzubringen. Bei einer Verabredung in einer McDonalds-Filiale mischte sie nach Angaben der Polizei K.O.Tropfen in R.’s Getränk. Doch das Gift wirkte nicht. Rätsel gibt den Ermittlern eine weitere Attacke auf, die auf Christin R. verübt wurde. Im Frühjahr soll die junge Frau durch Messerstiche verletzt worden sein, der Täter ist jedoch noch unbekannt. Damals hatte Christin R. Anzeige erstattet und die Mutter ihres Freundes bezichtigt. „Wir haben ganz arge Zweifel, dass sie etwas mit der Tat zu tun hat“, sagt Porzucek. Warum Christin R. die Mutter von Robin H. ins Spiel brachte, ist unklar.

Rätsel um die Versicherung Zweifel hegt die Chefin der Mordkommissionen auch daran, dass Christin R. die Lebensversicherung zugunsten ihres Freundes freiwillig abgeschlossen hat. Möglicherweise seien Unterschriften gefälscht worden oder Christin R. auf andere Weise zum Abschluss der Versicherung genötigt worden sein. Und möglicherweise gibt es noch weitere Versicherungsverträge. Neben den anstehenden Ermittlungen, um die Hintergründe und den Ablauf der Tat gänzlich aufzuklären, stehen nun auch rechtliche Prüfungen an. Die Staatsanwaltschaft muss jetzt klären, ob sie die Tatverdächtigen alle als „Mittäter“ oder womöglich nur als „Anstifter“ oder „Gehilfen“ anklagt.

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Internationaler Gesundheitskongress bleibt in Berlin Der Internationale Weltgesundheitskongress World Health Summit bleibt in Berlin – und wird noch stärker an die Hauptstadt gebunden. Wie die Begründerin des hochkarätigen Medizinkongresses, die Charité, in einer gemeinsamen Presseerklärung mit visitBerlin und der Messe Berlin am Freitag mitteilte, „haben sich die Messe Berlin und visitBerlin als Mehrheitsgesellschafter (je 42,5 Prozent) der World Health Summit Foundation GmbH klar in Richtung Standortbindung des Kongresses an Berlin positioniert“. Die Charité halte 15 Prozent der Gesellschaftsanteile. Die Gesellschafter wollen damit einen Beitrag zur Sicherung des Standortes leisten und die Rolle als führender Gesundheits- und Kongressstandort in Europa stärken. Dass sich visitBerlin als Tourismusund Kongressorganisation an der Standortsicherung eines Kongresses beteiligt, sei eine Premiere und unterstreiche die hohe Relevanz für die Stadt. Dazu Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin: „Wir sind uns sicher, dass der von der Charité organisierte World Health Summit ein enormes Potenzial für Berlin als Kongressstandort und Gesundheitszentrum birgt. Der Gesundheitsgipfel, der in Berlin geboren wurde, soll hier bleiben. Deshalb sind wir erstmals diesen ungewöhnlichen Schritt gegangen, damit das ‚Davos der Medizin‘ in Berlin verankert wird.“ Der World Health Summit ist ein Großereignis mit etwa 1500 Medizinexperten aus über 90 Nationen – mit ähnlichem Stellenwert wie das jährliche Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) im schweizerischen Davos. LR Mehr Informationen: worldhealthsummit.org und health.visitBerlin.com

71-Jähriger will mit Granate im Koffer in die USA reisen Die Entdeckung einer Handgranate im Reisegepäck eines 71-Jährigen hat am Flughafen Tegel für Aufregung gesorgt. Der US-Amerikaner wollte am Freitagvormittag über Amsterdam in seine Heimat reisen und hatte die Granate in seinem Koffer. Der Sprengkörper war nach Angaben der Bundespolizei gegen 7 Uhr bei der üblichen Kontrolle im bereits aufgegebenen Gepäck entdeckt worden. „Die Untersuchung der Granate ergab, dass sie noch Reste von Sprengstoff enthielt“, sagte Jens Schobranski, Sprecher der Bundespolizei. Die aus Warschauer-Pakt-Beständen stammende Granate sei bedingt zündfähig gewesen. Der Flugschalter musste vorübergehend gesperrt werden. Gegen den 71-Jährigen wird wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Nach Aufnahme der Personalien durfte der Amerikaner seinen Flug über Amsterdam in die USA antreten. Er gab an, die Granate in Belgien gekauft zu haben. pol

Berlins Wasserwege nur noch zweitrangig Berlin kassiert 70 Millionen Euro Bund will Flüsse und Kanäle nicht weiter ausbauen. Kritik der Wirtschaft

von Verkehrssündern T VON DOMINIK EHRENTRAUT

Der Bund wird in die Wasserstraßen von und nach Berlin künftig nur noch das Notwendigste investieren. Nach einem Bericht, den Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) dem Bundestag vorgelegt hat, haben die Flüsse und Kanäle in der Region Berlin-Brandenburg im Bundeswasserstraßennetz nur noch untergeordnete Bedeutung. Rund 500 Millionen Euro will Ramsauer bei Ausbau und Instandhaltung der deutschen Wasserwege einsparen. Künftig wird der Bund deshalb nur noch die Flüsse und Kanäle der Kategorie A ausbauen, auf denen große Gütermengen von mehr als fünf Millionen Tonnen pro Jahr transportiert werden. Wasserwege in Berlin und Brandenburg wurden wegen ihres geringeren Transportaufkommens nun ausschließlich in die Kategorien B, C und Sonstige eingestuft, für die lediglich eine Erhaltung des Ist-Zustandes vorgesehen ist. „Wir müssen unsere begrenzten Mittel dort konzentrieren, wo viel Potenzial ist“, sagte der Minister. Dazu wird auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bis 2020 neu geordnet und erheblich verschlankt. Zwar hat der Hauptausschuss des Bundestags die Beratung des Konzepts bis nach der Sommerpause vertagt. Die neue Eintei-

lung sei dennoch für die Verwaltung bereits verbindlich, hieß es am Freitag in Ramsauers Ministerium. Begonnene Projekte würden allerdings zu Ende gebracht. So werde am Ausbau von Havel und Spree bis zum Berliner Westhafen festgehalten – wenn auch in deutlich reduzierter Form. Bereits vor gut einem Jahr wurden Pläne für eine zweispurige Wasserautobahn in Berlin auf Eis gelegt. Die Anhebung vieler Brücken ist gestoppt. Die Stadtspree soll voraussichtlich nur an wenigen Stellen ausgebaggert werden. Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) verlangt von Ramsauer eine Korrektur der Pläne. Teltowkanal und Spree-OderWasserstraße hätten eine internationale Verbindungsfunktion nach Polen. Auch Wirtschaftsvertreter kritisieren das Konzept. „Die Planungen führen zur

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Trockenlegung der Wasserstraßen in der Region und damit zu einer massiven Verkehrsverlagerung vom Binnenschiff auf den Lkw“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Industrie- und Handelskammern (IHK) von Berlin und Brandenburg. Die Erreichbarkeit per Güterschiff sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins, betonte Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Das Konzept sei nicht „in Stein gemeißelt“, sagte dazu Ministeriumssprecherin Vera Moosmayer am Freitag: „Wir werden es alle fünf Jahre überprüfen, und auf ein erhöhtes Güteraufkommen werden wir dann auch reagieren.“ hel

„Wir müssen unsere begrenzten Mittel dort konzentrieren, wo viel Potenzial ist“ Peter Ramsauer (CSU), Bundesverkehrsminister

In Berlin wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Verkehrsordnungswidrigkeiten registriert. Insgesamt verzeichnete der Senat 4,35 Millionen Verstöße wie etwa Falschparken, zu schnelles Fahren, Rotlichtverstöße oder Trunkenheitsfahrten. Dabei wurden insgesamt rund 70 Millionen Euro an Verwarnungs- und Bußgeldern eingenommen. Dies geht aus einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Trapp hervor. Damit sind sowohl die Anzahl der Verkehrsordnungswidrigkeiten als auch die erzielten Einnahmen im dritten Jahr in Folge gestiegen. 2010 wurden laut Senatsinnenverwaltung 3,6 Millionen Ordnungswidrigkeiten festgestellt, 2009 waren es 3,4 Millionen. Stärker stiegen dagegen die Einnahmen. Erzielte das Land Berlin 2009 noch 56 Millionen Euro an Buß- und Verwarnungsgeldern, stiegen die Einnahmen 2010 auf 61,1 Millionen Euro. 2011 stiegen sie erneut um knapp neun Millionen Euro. Erhöht hat sich auch die Zahl der erteilten Fahrverbote. Waren es 2009 noch 11.967, stiegen sie 2010 auf 12.406 und im vergangenen Jahr auf 12.843. In den meisten Fällen sprachen Polizei und Ord-

nungsämter 2011 allerdings Verwarnungsgelder aus (insgesamt 4,1 Millionen Anzeigen). In rund 256.000 Fällen wurden Bußgeldbescheide erlassen. Allerdings mussten auch 28.538 Verfahren wegen Verjährung eingestellt werden, wie es in der Antwort von Innensenator Frank Henkel (CDU) heißt. Die gestiegene Zahl der Anzeigen führt CDU-Politiker Peter Trapp auf den stärkeren Kontrolldruck der Polizei und der Ordnungsämter zurück. „Allein der sogenannte Schwarzblitzer im Britzer Tunnel an der Stadtautobahn A 100 hat einen großen Anteil daran“, so Trapp. Im vergangenen Jahr wurden knapp 150.000 Blitzeraufnahmen mit unsichtbarem Infrarotlicht gemacht – das war mehr als jede zweite Aufnahme, die in Berlin von den sechs fest installierten Tempoblitzern gemacht wurde. Zudem habe die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in Pankow zu mehr Einnahmen geführt, so Trapp weiter. Mehr Kontrollen bedeuteten schließlich mehr Anzeigen und somit Einnahmen, so der CDU-Politiker weiter. Pankow hatte die Parkraumbewirtschaftung zum 1. Oktober 2010 in drei Zonen in Prenzlauer Berg eingeführt. Etwa 13.000 öffentliche Stellplätze sind seitdem kostenpflichtig. Zum 1. Januar 2013 soll es weitere Parkzonen geben.

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BERLIN

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SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

BerlinNews

Garten Lust

UNFALL

Gabriella Pape über haltbare, zuverlässig blühende Rosen

Zwei Berliner sterben in Autowrack auf Landstraße Zwei Männer aus Berlin sind am Freitagmorgen bei einem Verkehrsunfall im Salzlandkreis ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei in Bernburg kam ihr Fahrzeug auf einer Kreisstraße kurz vor Egeln in einer Kurve von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Rettungsversuche waren vergebens: Die 31 und 32 Jahre alten Männer starben noch an der Unfallstelle. Die Ursachen für den Unfall werden noch untersucht. dpa

Wo sich das Alte bewährt weiß, denn viele wissen gar nicht, dass es Schneewittchen auch als Kletterrose gibt, und nur zu gern wird ihnen in ungeeigneten Verkaufsstellen die Strauchrose als Kletterer verkauft. Da heißt es, achtgeben, denn die Strauchrose klettert nicht. Noch verwirrender ist, dass diese in Deutschland bereits 1958 gezüchtete Rose der Firma Kordes, in England als Rosa „Iceberg“ gehandelt wird und dass viele Gartenbesitzer denken, es handele sich um eine andere Pflanze. Ich erwähne hier das kletternde Schneewittchen besonders, weil ich immer das Gefühl habe, dass sie als Kletterrose viel heftiger blüht; und da ihre Blüten oft dazu neigen, sich zu verneigen, ist sie besonders gut für einen Rosenbogen geeignet, denn so strahlt sie einen beim Durchgehen von oben herab ins aufschauende Auge an. Wer Weiß nicht mag, dem empfehle ich die üppig rosa blühenden R. Madame Gregoire Staechelin, mit der ich in Berlin und Umgebung sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Obwohl sie nur einmal blüht, ist sie hinreißend und für Pergolen und kleine alte Obstbäume wie geschaffen. Auch sie ist eine alte, bewährte Züchtung aus dem Jahr 1927, deren CE IAN Blütenköpfe nach unten L L A RE TU nicken, und stark duften, darüPIC ber hinaus produziert sie sehr gesunde Neutriebe. Eine eher wütend als preußisch wachsende Rose, ist der Rambler Mme Alfred Carrière, die kaum zähmbar ist, aber dennoch hinreißend duftet und sogar remontiert, also wiederholt blüht. Auch traumhaft duftend, mit zuverlässiger Blüte und sehr gesunden Neutrieben ist R. Alister Stella Gray. Diese Dame erblüht in einem sanften Gelb und wird im Verblühen cremefarben. Wer Probleme mit Kletterern an Wänden oder über Rosenbögen hat, sollte es einmal mit einer Kombination Großstrauch oder Kleinbaum und Kletterose versuchen, Sie werden überrascht sein.

RELIGION

Keine Beschneidungen im Jüdischen Krankenhaus

Zentrum Rund um die Synagoge an der Oranienburger Straße wird eine Open-Air-Ausstellung an verfolgte Berliner erinnern

Berlin erinnert an die Verbrechen der Nazizeit

PRÜFUNGEN

Fast alle Zehntklässler bestehen mittleren Abschluss

Machtübernahme, Gleichschaltung, Pogrome: 2013 wird zum Gedenkjahr T VON SVEN FELIX KELLERHOFF

War Deutschland unter Adolf Hitler eine Diktatur? Laut aktuellen Forschungsergebnissen der Freien Universität Berlin bejaht nur etwa jeder zweite deutsche Neunt- und Zehntklässler diese Frage uneingeschränkt. Solche Umfragewerte werfen kein gutes Licht auf das historische Wissen der jungen Generation, und das macht sie zur Bestätigung für den Plan des Senats und vieler Initiativen, im kommenden Jahr ein umfangreiches Programm über die NS-Vergangenheit anzubieten. Jetzt haben Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) und Alexander Koch, der Präsident des Deutschen Historischen Museums (DHM), erste konkrete Planungen für das Gedenkjahr 2013 vorgestellt.

Gabriella Pape ist Leiterin der Königlichen Gartenakademie in Berlin und schreibt regelmäßig am Sonnabend an dieser Stelle.

Zehn Monate Programm

Doppelmord: Anwältin fordert Unterbringung in Psychiatrie Im Prozess gegen den 25-jährigen Mehmet Y., der am 4. August 2011 in der Kolberger Straße in Wedding zwei Menschen erschoss, hat die Verteidigung die Unterbringung in der Gefängnispsychiatrie gefordert. Ihr Mandant habe zur Tatzeit unter einer wahnhaften Psychose gelitten und sei nur vermindert schuldfähig, sagte Anwältin Ria Halbritter in ihrem Abschlussplädoyer. Sie widersprach damit der Einschätzung des psychiatrischen Gutachters Norbert Konrad, der Mehmet Y. eine paranoide Persönlichkeitsstörung attestierte, ihn gleichzeitig jedoch für voll schuldfähig hielt.

Wegen des Beschneidungsurteils nimmt das Jüdische Krankenhaus Berlin keine religiös begründeten Beschneidungen an Jungen mehr vor. Das erklärte Chefarzt Kristof Graf. Nach Prüfung des umstrittenen Urteils des Kölner Landgerichts durch einen internen und einen externen Juristen sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass man die Chirurgen nicht mehr in einem nun quasi rechtsfreien Raum operieren lassen könne. Das Landgericht Köln hat die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen als Straftat bewertet. epd

PA /HUBER/GRÄFENHAIN

I

ch habe mich wieder mit den Rosen versöhnt, denn es sind nicht halb so viele bei uns und in den Gärten eingegangen, wie vorerst befürchtet. Viele Rosen haben von unten, aus der Basis, völlig neu und kräftig ausgetrieben und blühen nun besser denn je. Wer allerdings jetzt immer noch kein Lebenszeichen an seiner Rose entdeckt, der sollte sich mit dem Gedanken an eine neue Rose anfreunden. Vielleicht wählen Sie einmal eine nicht ganz so „unerfahrene“ Sorte, sondern bleiben bei Bewährtem. Das möchte auch ich hier heute tun und mit Ihnen meine Erfahrungen mit Kletterern austauschen, denn auch hier gibt es fast zu viel Auswahl, aber nur wenige Pflanzen, die dem Bild, das Sie und ich vor Augen haben, auch entsprechen können. Da ich persönlich die Ramblerrose der Kletterrose vorziehe, stellt sich zuerst die Frage, worin genau der Unterschied besteht, also was ist denn bitte ein Rambler? Die Kletterrose bringt nur wenige, recht steife Triebe hervor, wogegen Rambler gern viele, sehr biegsame Triebe auf einmal produzieren, die es dann möglichst schnell anzubinden und zu zähmen gilt. Die Steifheit der Kletterrosen macht vor allem den neuen Rosenbesitzern zu schaffen, denn sie trauen sich nicht, die jungen Triebe im Frühjahr so an die Rankhilfen und Bögen zu biegen und zu binden, dass sie an der gesamten Hauswand blühen, sondern sie lassen sie meist steif nach oben wachsen, mit dem Resultat, dass sie auch nur oben an der Spitze blühen. Wegen der Biegsamkeit der immer neu erscheinenden Triebe der Ramblerrosen ist auch das Hinbiegen leichter, mit dem Erfolg, dass sie meist von der Basis bis zur Spitze blühen. James Foggin vom Rosengarten Ettenbühl ist sogar der Meinung, dass Ramblerrosen die besseren Kletterrosen sind, aber das sei dahingestellt, denn ich hatte versprochen, ein paar der zuverlässigeren Kletterer vorzuschlagen. Da wäre zum Beispiel eine zauberhafte, rein weiße Dame Schneewittchen, die den Gartenbesitzer gleich in zweifacher Hinsicht zu verwirren

Staatsanwältin Heike Hagedorn hatte für Mehmet Y. eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen zweifachen Mordes und dreifachen Mordversuchs gefordert. Zudem beantragte sie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Mehmet Y. hatte am 4. August auf ein Auto geschossen, in dem seine geschiedene Frau saß. Getötet wurden eine Schwester der Ex-Frau und deren Mutter. Er habe „aus Rache, Hass, Eifersucht und Verärgerung wegen des Verlustes seines Aufenthaltsstatus“ gehandelt, sagte Hagedorn. Der Prozess wird am 9. Juli fortgesetzt. mim

Den äußeren Rahmen für das Themenjahr bilden zwei düstere Jubiläen: Am 30. Januar 2013 jährt sich zum 80. Mal die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, der die rücksichtslos brutale Eroberung Deutschland folgte sowie die oft blutige Unterdrückung jeder Opposition. An diesem Tag soll das Themenjahr offiziell beginnen. Anfang November 2013 wird es formal mit dem 75. Jahrestag der organisierten Pogrome gegen Deutschlands Juden enden. Die Übergriffe in der sogenannten „Reichskristallnacht“ waren keineswegs die ersten, aber die bis dahin schlimmsten antisemitischen Ausschreitungen, und sie bildeten die Wende von der puren Unterdrückung hin zur physischen Vernichtung von rund 50.000 Berlinern jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung. Mehr als einhundert Ausstellungen und Kunstaktionen sind in diesen fast zehn Monaten geplant, dazu noch viel mehr Vorträge, Diskussionen und Buchpräsentationen. Das Jahr 2013 wird geprägt sein von der Erinnerung an die Verbrechen der

Nazizeit, so wie 2011 der 50. Jahrestag des Mauerbaus im Mittelpunkt stand und 2009 die 20. Wiederkehr ihres Falls. Das gemeinsame Motto der Veranstaltungen lautet „Zerstörte Vielfalt“. Damit soll auf eine wesentliche Entwicklung in Berlin zwischen Anfang 1933 und Ende 1938 hingewiesen werden: In diesen Jahren zwängten die Nazis entsprechend ihren schon vor der Machtübernahme angekündigten Maximen die weltberühmte Pluralität Berlins in das enge Korsett der „Volksgemeinschaft“. Diese Gleichschaltung fast der ganzen Gesellschaft funktionierte jedoch nur, weil man zugleich Gegner und Skeptiker als „Feinde“ ausgrenzte. Das traf nicht nur die Berliner Juden, sondern zum Beispiel auch sozialdemokratisch engagierte Mitarbeiter der damaligen BVG, wie eine eigene kleine Ausstellung zeigen soll. Im Mittelpunkt des Programms stehen eine Portalausstellung im Deutschen Historischen Museum, die alle Interessierten als Wegweiser über die auf die Bezirke verteilten dezentralen Projekte aufmerk-

Früher Terror Ausstellung In wenigen Monaten wurde 1933 aus der instabilen, aber im Kern rechtsstaatlichen Weimarer Republik eine skrupellose, aber auch in Berlin sehr populäre Diktatur. Wie das geschehen konnte, wird 2013 eine Ausstellung in der Stiftung Topographie des Terrors untersuchen. Sie beschäftigt sich mit dem „Weg in die Diktatur“. Bei fairen Wahlen hatte die NSDAP in der Reichshauptstadt nie mehr als ein Drittel der Stimmen geholt – und trotzdem gelang es Hitlers Anhängern vor allem mit Terror, die Stadt bis Sommer 1933 weitgehend, ein Jahr später fast total zu beherrschen.

sam machen soll, sowie zwei Open-AirAusstellungen auf dem Kudamm und der Oranienburger Straße. Dort geht es besonders um die Biografien verfolgter Berliner, vor allem, wenngleich nicht nur Berliner Juden. Über die äußere Form dieser Ausstellungen ist noch nicht entschieden, doch könnte es sich, so Moritz van Dülmen von der Kulturprojekte GmbH, um eine Art Litfasssäulen handeln. Weitere Ausstellungen behandeln die Instrumentalisierung des Pariser Platzes durch die Nazis, die Bauten verfolgter Architekten und die Zwangsarbeit in Berlin.

4000 „Stolpersteine“ Zu den inzwischen in Berlin fast allgegenwärtigen Denkmalen gehören die „Stolpersteine“ des in Berlin geborenen und in Köln lebenden Künstlers Gunter Demnig. Die pflastersteingroßen Metallplatten werden im Boden vor Häusern verlegt, aus denen Nazi-Opfer deportiert wurden. Anfang 2013 soll endlich, so kündigte es Christine Fischer-Defoy vom Verein Aktives Museum an, die Internetseite mit allen derzeit rund 4000 verlegten „Stolpersteinen“ freigeschaltet werden. Neben bürgerschaftlichen Initiativen wie dem Aktiven Museum beteiligen sich aber auch wichtige Berliner NS-Gedenkstätten wie die Topographie des Terrors, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und das Holocaust-Mahnmal am Themenjahr. Insgesamt 2,8 Millionen Euro der Lotto-Stiftung und des Hauptstadtkulturfonds ermöglichen das Programm. Zusätzlich bringen die beteiligten Institutionen noch einmal mindestens die gleiche Summe aus eigenen Mitteln auf, eher sogar mehr. Ziel ist es, bei möglichst vielen Berlinern und Berlin-Besuchern Interesse für die Ereignisse in den ersten Jahren der NS-Diktatur zu wecken und daran zu erinnern, wie innerhalb weniger Jahre die brodelnde Weltstadt gleichgeschaltet wurde.

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Prozent der Berliner Zehntklässler haben die Prüfung zum mittleren Schulabschluss bestanden. Insgesamt seien 18.300 Schüler angetreten, teilte die Senatsbildungsverwaltung am Freitag mit. Damit sei die Quote des Vorjahres bereits ohne die Ergebnisse der Nachprüfungen erreicht worden. Der mittlere Schulabschluss ersetzt seit einigen Jahren den Realschulabschluss. Besonders gut schnitten die Prüflinge in Englisch ab, am schlechtesten mit 72 Prozent bestandenen Prüfungen in Mathematik. dpa ANGRIFF

Hund beißt Mädchen Stück vom Ohr ab Ein Hund hat am Donnerstag im brandenburgischen Ketzin einem siebenjährigen Mädchen ein Stück vom Ohr abgebissen. Wie die Polizei am Freitag in Falkensee mitteilte, hatte das Kind mit dem Bordercollie der Großeltern gespielt, als das Tier zuschnappte. Das Mädchen wurde mit einem Hubschrauber in eine Berliner Spezialklinik geflogen. Da der Hund das Ohrstück nicht verschluckt hatte, konnte es von den Großeltern gesichert und dem Notarzt übergeben werden. Das Ordnungsamt nahm die Ermittlungen auf. VERFOLGUNGSJAGD

Diebe rammen Streifenwagen und verletzen Polizisten Bei der Verfolgung von Motorraddieben über die Stadtautobahn haben die Täter in der Nacht zu Freitag zwei Polizeiwagen mehrfach mit einem Kleintransporter gerammt. Die Kollisionen in Charlottenburg und im Britzer Autobahntunnel blieben ohne Folgen, doch bei der Festnahme am Sieversufer wurden zwei Polizisten leicht verletzt. Ein Täter entkam, gegen die Komplizen wird Haftbefehl beantragt. Im Transporter waren eine gestohlene Honda und eine Suzuki. pol

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* BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

BERLIN

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City-Triathlon: Wettkampf der Alleskönner

Kritiker fordern Offenlegung des Schiedsverfahrens

Schwimmen, Rad fahren, laufen: 1000 Sportler treten am Sonntag an. Finale am Vormittag auf dem Tempelhofer Feld

Wasserbetriebe: Land und Private streiten um Millionen

SERGEJ GLANZE; AMIN AKHTAR

T VON ANDREAS GANDZIOR

Am Sonntag fällt der Startschuss für den ersten City-Triathlon in der Hauptstadt. Zur Premiere des „5150 Triathlon Berlin“, so der offizielle Name des Wettkampfes, haben sich rund 1000 Teilnehmer angemeldet. „5150“ steht für die olympische Triathlon-Distanz, zusammengesetzt aus 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen – in der Summe macht das 51,50 Kilometer. Als Erstes wird geschwommen – los geht es am Badeschiff der Arena in Treptow. Auf einer großen Runde in der Spree werden die Athleten die erste der drei Disziplinen absolvieren. Spitzenathleten wollen die 1,5 Kilometer lange Strecke in 17 bis 20 Minuten kraulen. „Die Wechselzone, in der die Sportler aufs Rad steigen, ist in der Arena“, sagt Mark Milde, Renndirektor von SCC Events. „Auf dem Rad geht es dann 40 Kilometer durch Kreuzberg und Neukölln zum Tempelhofer Feld, wo die Athleten noch drei Runden fahren müssen.“ Die Laufstrecke und das Ziel sind im östlichen Bereich der Start- und Landebahnen. Für den Wettkampf am Sonntag müssen sowohl die Athleten als auch die Zuschauer früh aufstehen. Zwischen 5.30 Uhr und 7.30 Uhr ist der Check-in für die Räder an der Arena. Um 8 Uhr fällt der erste Startschuss – die Schwimmer werden in mehreren Gruppen auf die Runde geschickt, sonst reicht der Platz nicht. Nach dem Schwimmen führt die Radrennstrecke von der Arena an der Eichenstraße über Elsen- und Wildenbruchstraße, vorbei am Rathaus Neukölln, auf die Flughafenstraße, den Columbiadamm und von dort auf das Flughafengelände. Die Polizei rechnet ab 8 Uhr bis ungefähr 12 Uhr mit Verkehrsbehinderungen rund um die Rennstrecke. Der Veranstalter weist darauf hin, dass an den Veranstaltungsorten keine Parkplätze zur Verfügung stehen. Ab 12 Uhr findet die Siegerehrung im „Luftgarten Berlin“ statt. In dem Biergarten können Besucher am Sonntag von 8 Uhr bis 14 Uhr eine Ausstellung namens „Expo“ besuchen und am Abend das Finale der Fußball-Europameisterschaft ansehen. Neben dem 5150-Wettkampf gibt es auch einen Triathlon-Sprint für sportliche Einsteiger. Die „Anfänger“ schwimmen 750 Meter in der Spree, fahren 20 Kilometer auf dem Rad zum Flughafen Tempelhof und laufen fünf Kilometer. Die Teilnehmer am Sprint-Wettbewerb starten direkt im Anschluss an den Hauptwett-

Kontrolle Alexandra Weber bekommt nach dem Schwimmtraining Blut abgenommen

kampf. Für die kurze Distanz haben sich nach Angaben des SCC rund 800 Sportler angemeldet. Nicht nur beim Veranstalter laufen die Vorbereitungen für die Premiere auf Hochtouren. Auch die Triathlon-Teilnehmer des Morgenpost-Teams haben sich intensiv auf den Wettkampf vorbereitet. „Ich musste am vergangenen Sonntag beim Schwimmen im Schlachtensee feststellen, dass das Wasser noch sehr kalt ist“, sagt Stephan Exler. „Beim Kraulen ist mir teilweise richtig die Luft weggeblieben.“ Ein Schwimmversuch mit einem Tauchanzug aus Neopren einen Tag später

schlug fehl. „Der ist viel zu schwer und bietet nicht die richtige Bewegungsfreiheit.“ Am Sonntag, so Exler weiter, „werde ich sicher persönliche Grenzen überwinden müssen. Ich werde aber ohne Uhr und ohne Zeitdruck an den Start gehen“. Sascha Schmidt hat sich vorgenommen, die Ziellinie nach spätestens zweieinhalb Stunden zu überqueren. In den letzten Tagen vor dem Wettkampf hat er nur noch kurze Trainingseinheiten absolviert. „Lockeres Schwimmen, kurze schnelle Fahrten auf dem Rad über zwei Kilometer und auf der Tartanbahn schnelle Läufe über jeweils 400 Meter“, erklärt er seine Trainingspläne. „Ich wollte nur eine gewisse Spritzigkeit in den Körper hineinbekommen.“ Nach einem Triathlon über die mittlere Distanz Mitte Juni seien seine Beine noch recht leer. Alexandra Weber, die einzige Frau im Morgenpost-Team, sagt, dass sie ihr Training drei Tage vor dem Wettkampf „runtergefahren“ hat. „Kurze Lauf- und Radeinheiten und am Sonnabend eine lockere Belastung.“ Dann will sie viele Kohlehydrate essen und früh ins Bett gehen. Einen Wunsch hat sie noch für Sonntag: „Sonniges, nicht zu warmes und trockenes Wetter und keinen Gegenwind.“ Ein Wunsch, den sie vermutlich mit den Hauptfavori-

Morgenpost-Triathleten Stephan Exler, Jörg Preiss und Alexandra Weber (v. l.)

ten teilt. Seine Teilnahme zugesagt hat unter anderem der Rostocker Michael Raelert. Der zweifache Weltmeister auf der Mitteldistanz (70.3) hatte zuletzt Wettkämpfe auf Mallorca und in der Schweiz gewonnen. Bei einem Ironman-70.3-Rennen schwimmen die Sportler 1,9 Kilometer, legen 90 Kilometer auf dem Rad zurück und laufen einen Halbmarathon über 21,1 Kilometer. Die Gesamtdistanz über 113 Kilometer entspricht 70,3 Meilen. Daher der Name 70.3. Dieser Wettkampf feiert im kommenden Jahr in Berlin Premiere – am 16. Juni 2013. „Wir freuen uns, dass wir in der deutschen Hauptstadt mit ihrem sportlichen Image ab dem kommenden Jahr mit einem Ironman 70.3 mit hochklassigem Triathlonsport auftreten können“, sagt Rolf Aldag, Managing Director Germany WTC. Die World Triathlon Corporation veranstaltet und vermarktet unter anderem den offiziellen Ironman-Triathlon auf Hawaii. „Jeder Athlet, der am Sonntag beim 5150 in Berlin ins Ziel kommt, hat ein Anrecht auf einen Startplatz beim Ironman 70.3 Berlin im kommenden Jahr.“ Bei diesem Wettkampf über insgesamt 113 Kilometer werden je nach Platzierung Punkte verteilt, die dann zur Teilnahme am legendären Hawaii-Ironman im Oktober 2013 berechtigen.

Sportlicher Dreiklang Schwimmen Der Startschuss für den ersten Wettbewerb fällt um 8 Uhr am Badeschiff der Arena an der Eichenstraße 4 in Treptow. Bis 8.50 Uhr gehen die Teilnehmer des Sprintwettbewerbes ins Wasser. Vom Ufer aus können Zuschauer die Athleten gut sehen. Radfahren Ab 8.20 Uhr sitzen die Spitzenathleten auf dem Rad. Entlang der Strecke gibt es viele Plätze zum Anfeuern und Zuschauen. Die Radstrecke führt von der Eichenstraße auf die Elsenstraße, die Wildenbruchstraße, die Flughafenstraße und den Columbiadamm. Dann geht es auf den ehemaligen Flughafen. Laufen Die Wechselzone und der Laufwettbewerb finden auf der Tempelhofer Freiheit statt. Dort müssen die Teilnehmer die zehn Kilometer laufen. Entlang der ehemaligen Start- und Landebahnen gibt es ebenfalls viele Plätze zum Zusehen. ag

Der Tag danach: Das EM-Aus der deutschen Elf ist Gesprächsthema Nummer eins. Die meisten nehmen es gelassen

SVEN LAMBERT

Er will nicht reden. Nein, nicht schon jetzt, einen Tag nach der Niederlage. In der Stimme von Stephan Kreck liegt ein wenig Ironie. „Der Schmerz sitzt verdammt tief “, sagt der Berufsschüler und albert vor einer kleinen Gruppe von Klassenkameraden herum, die mit ihm am Brandenburger Tor steht. „Nein, aber jetzt mal im Ernst“, sagt Kreck. „Traurig ist das natürlich schon, man ist ja eigentlich davon ausgegangen, dass es Deutschland ins Finale schafft.“ Die große Party fällt jetzt also aus. Aber auch von der kollektiven Trauerfeier nach der Niederlage gegen Italien ist auf der Berliner Fanmeile am Tag nach dem Halbfinale nichts mehr zu sehen. Vor der großen Leinwand, wo am Vortag noch Hunderttausende Fans fieberten, hofften und dann trauerten, ist der Asphalt so sauber gefegt, als wäre nichts passiert. Die Bewältigung der Niederlage klingt aus dem Mund des Berufsschülers so: „Im Jahr 2006 war es gegen Italien noch bitterer. Diesmal hat es sich ja schon nach dem ersten Tor angedeutet, dass Deutschland verlieren könnte“, sagt Stephan Kreck. Geknickt und betrübt seien er und seine Mitschüler dennoch, weil alles so schön hätte werden können: Die Klasse kommt aus Bamberg und erkundet auf ihrer Abschlussreise das Nachtleben der Hauptstadt. Es hätte eine Reise werden können, an die man Jahre später denkt, ins Schwärmen kommt, die Erzählung mit den Worten einleitet: Damals, 2012, als wir in Berlin waren und Europameister wurden… Die Klasse aus Bamberg wird nun anders darüber sprechen. Und wie gehen die

Berliner mit dem plötzlichen EM-Aus um? Sind sie in Trauer – oder ist ihnen das ganze dann doch nicht so wichtig? Das Thema zumindest bestimmt am Tag danach sehr viele Gespräche. Trauer ist wohl ein zu großes Wort, doch etwas bedrückt, ein wenig verzagt, in jedem Fall überrascht und von dem Spiel bewegt, zeigen sich viele Hauptstädter, sobald man sie auf die Niederlage anspricht. Philip Solymosi blickt vom Pariser Platz aus auf das Brandenburger Tor. Der Rikscha-Fahrer verabschiedet einen Fahrgast und schaut hinüber zu einer Gruppe von Straßentänzern, die Touristen unterhalten. Aus der Musikanlage donnert „Also sprach Zarathustra“, Richard Strauss epochales Werk. Irgendwie unpassend.

Entspannt Die Studentin Pia Ostach hat das Halbfinale auf der Fanmeile gesehen

„Das Spiel habe ich hier auf der Fanmeile geguckt“, sagt der Rikscha-Fahrer und rückt seine Sonnebrille zurecht. Gemeinsam mit seinen Freunden habe er versucht, Stimmung zu machen. „Wir haben die einschlägigen Lieder angestimmt, zum Beispiel: Zieht den Italienern die Pizza über den Kopf “, sagt Solymosi und schmunzelt. „Doch nach dem zweiten Tor war nichts mehr zu retten.“ Schluss und vorbei. Da halfen auch keine Wir-wollenTore-sehen-Chöre mehr, sagt Solymosi. Italienische und deutsche Fahnen hängen am Holzdach des Restaurants „Yasmin“ in Mitte. In dem kleinen Biergarten essen die Gäste zur Mittagszeit Pizza. „Wir hatten gestern einen Fernseher draußen aufgebaut. In der zweiten Halbzeit haben viele Deutsche geknickt das Lokal verlassen“, sagt Roberto Almilo, einer der Restaurantchefs. An einem der Tische wendet man den Spielverlauf noch immer hin und her. „Die Italiener waren das Quäntchen besser“, sagt einer der Gäste, Tobias Seidel. „Löw hat Fehler gemacht. Warum Hummels?“, entgegnet ihm Oliver Koch. Und fügt hinzu: „Wir sehen uns 2014 wieder.“ Pia Ostach spaziert durch Kreuzberg und sucht sich eine kleine Grünfläche aus, um dort das Handtuch auszubreiten und ihre Bücher aufzuschlagen. Die Studentin muss lernen. Für die Bücher interessiert sich auch ihr Rauhaardackel. „Distel komm her, Platz“, sagt die angehende Tiermedizinerin. Auch sie hat das Spiel am Vortag auf der Fanmeile verfolgt. Während die Menschen neben ihr den Kopf hängen ließen, nahm sie alles lockerer. „Es war eben Pech. Eine Entschädigung ist ja, dass wir heute tolles Wetter haben.“

Es ist eine der letzten großen Unbekannten im Streit über das Berliner Wasser. Die Konsortialverträge, die das Land Berlin und die privaten Miteigentümer der Wasserbetriebe (BWB), RWE und Veolia, bei der Teilprivatisierung abgeschlossen haben, sind inzwischen öffentlich. Aber kaum jemand wusste bislang, wie es um das Schiedsverfahren zwischen den Privaten und dem Land Berlin steht. Dabei geht es um viel Geld. 340 Millionen Euro wollen RWE und Veolia noch vom Land Berlin haben. Für eine solche Summe könnte Berlin das ICC sanieren oder eine neue Zentralbibliothek bauen. Nun sind erstmals belastbare Informationen nach außen gedrungen über ein Verfahren, dessen Existenz bis vor drei Jahren in der Öffentlichkeit nicht bekannt war. Die drei Schiedsrichter haben in mündlicher Verhandlung erkennen lassen, dass sie den Argumenten der Privaten zu 80 Prozent folgen und deren Ansprüche bestätigen werden. Berlin wäre dann verpflichtet, die Ansprüche der Privaten zu befriedigen. Auf welcher Grundlage ein solches Urteil zustande kommt, ist für Außenstehende völlig undurchsichtig. Denn die Materie ist überaus komplex, nicht umsonst haben die Schiedsrichter, allesamt Juristen und Experten in Fragen der Zusammenarbeit öffentlicher und privater Unternehmen, vier Jahre gebraucht, um zu einer Einschätzung zu gelangen.

Es geht um Rücklagen

„Es war eben Pech“ T VON LEON SCHERFIG

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Nicht weit entfernt vom U-Bahnhof Mehringdamm sitzt Carsten Schneider mit seiner Freundin in einem Café. „Ich bin emotional schon mitgegangen, auch, wenn ich die verbissene Haltung einiger Leute etwas fehl am Platze finde“, sagt der Informatiker aus Schöneberg. Er erlebte die Niederlage bei seiner Schwägerin. Freude und Trauer hielten sich in sei-

nem Familienkreis die Waage. Die Mutter der Schwägerin servierte Antipasti und fieberte voll Freude mit. Schließlich ist sie Italienerin. Das Finale Italien gegen Spanien können Fans am Sonntag wieder am Brandenburger Tor verfolgen. Die Fanmeile öffnet von 13 bis 24 Uhr.

Vereinfacht gesagt ist es umstritten, wie viel Geld die BWB für die Wiederbeschaffung von Anlagen zurücklegen muss. Seit der Teilprivatisierung 1999 gehört der Berliner Wasserversorger dem Land Berlin (50,1 Prozent) und den Unternehmen RWE und Veolia (je 24,95 Prozent). 2003 haben sich die Partner auf neue Regeln für Abschreibungen und Rücklagenbildung verständigt. Diese führten dazu, dass die BWB einen größeren Anteil ihrer Gewinne im Unternehmen behalten muss. Jedes Jahr ging es dabei um einen Betrag von rund 40 Millionen Euro. Diese zusätzlichen Reserven haben schon vor rund vier Jahren Begehrlichkeiten bei den privaten Investoren geweckt. RWE und Veolia verlangten, dass ihnen ein Teil der Rücklagen ausbezahlt werden müsste. Der Senat lehnte das ab. Ihren Anspruch leiten die Privaten aus der wohl umstrittensten Klausel der Teilprivatisierungsverträge ab – der Garantie, wonach ihnen das Land Berlin Nachteile ausgleichen müsse, die sich ergeben, weil eine ursprünglich 1999 geplante Begünstigung vom Berliner Verfassungsgerichtshof kassiert worden war. Die Kritiker der Wasserprivatisierung sind alarmiert. In einem offenen Brief fordert ein Bündnis aus der Bürgerinitiative Berliner Wasserbürger, der Grünen Liga, des Verbandes deutscher Grundstücksnutzer, des Bundes der Steuerzahler und eine Gruppe unabhängiger Juristen Finanzsenator Ulrich Nußbaum auf, den Schiedsspruch und die Hintergründe öffentlich zu machen. Damit sind die Absender etwas voreilig, weil es noch keinen abschließenden Schiedsspruch gibt. jof

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Serie, Teil 7

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Von A bis Z – Berühmte Buchstaben im Museum „He, du! Willst du ein A kaufen?“ – „Ein A?“ – „Psssst. Genaaau …“ Wer mit der Sesamstraße aufgewachsen ist, wird sich an Dialoge wie diesen erinnern. Und ein bisschen so stellt man sich den Alltag der Betreiberinnen des in dieser Form weltweit einzigen Buchstabenmuseums in Mitte vor. Das 2005 gestartete Projekt muss ohne öffentliche Förderung auskommen. Was die Macherinnen antreibt, ist die Liebe zur Typografie. Hunderte Buchstaben und Schriftzüge haben sie bisher schon vor der Verschrottung gerettet. Auch ein buchstäblich explosives Exponat nennen sie ihr eigen. Für den Film „Inglourious Basterds“ hatte Kultregisseur Quentin Tarantino das E in den Babelsberger Filmstudios in die Luft gejagt. Jetzt hängt es – notdürftig geflickt – im Buchstabenmuseum. fal Buchstabenmuseum, im Berlin-Carré, Karl-Liebknecht-Str. 13., S- und U-Bahn Alexanderplatz. Geöffn.: Do.-Sa., 13–15 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro.

100 Dinge, die Sie in Berlin erlebt haben müssen. Heute: Von der Obstbaumwiese in die Berge

„Ein Geheimnis, das verraten werden will“ Zu Besuch im Neuköllner Comenius-Garten – mit Obstbäumen, Liegewiesen, duftenden Rosen und einem Teich ergstr Rollb

T VON ANNETTE KUHN

R ic Ratlosigkeit vor dem Grundstück Riha Karl-Marxrd chardstraße 35 in Neukölln. Der junge str Comenius-Garten Str. . Mann rüttelt am Türknauf, zieht, drückt, Thomasasdie Tür bleibt verschlossen. Es ist garhöhee NEUKÖLLN Richardnicht so einfach, in den Comenius-Garten platz zu gelangen. Aber sicher kommt gleich je. tr ass mand, der weiß, wie es geht. Oder der Bem o Th sucher lässt sich von einem Besucher, der str. Jonas schon im Garten ist, helfen. „Es ist ein GeKörnerheimnis, das verraten werden will“, sagt park BERLIN Gartenleiter Henning Vierck. Dabei ist Neukölln das Geheimnis eigentlich profan – ein Summer befindet sich neben der Tür. Aber BM Infografik es passt zu diesem Ort, dass man nicht einNeukölln fach in ihn hineinpoltern kann. Es ist ein Ort zwischen zwei Welten, zwischen Karl-Marx-Straße und Rixdorf, getrennt nur durch einen 1,40 Meter hohen Holzzaun. Dazwischen liegen 1,2 Hektar voller Obstbäume, betörend duftender Rosen, einem Teich mit Molchen Öffnungszeiten Es gibt keine festen und Blumen, die mitunter so poetische Öffnungszeiten, „aber bei guter WitteNamen tragen wie „Tränendes Herz“. Es rung hat man sehr gute Chancen, zwiist ein Ort der Ruhe. Besucher sitzen auf schen 16 und 18 Uhr hineinzukommen“, den Bänken und lesen, Eltern spielen mit erklärt Gartenleiter Henning Vierck. Der ihren Babys auf der Liegewiese. Kein Rest ist Glückssache. Außer sonntags Müll, keine Schmierereien beeinträchtisteht in diesem Zeitraum auch die Werkgen das Bild. statt des Wissens für Kinder offen. Nur die rot-weißen Absperrbänder vor dem Maulbeerbaum und im Rosenhain Spaziergänge Zum 275. Geburtstag lassen vermuten, dass der Frieden doch des Böhmischen Dorfes bietet Henning schon mal gestört wird. Henning Vierck Vierck bis Ende Oktober jeden Sonntag hat die Bänder gespannt – zum Schutz der von 15 bis 16 Uhr Führungen an. Eine Blumenwiese. Es tut ihm weh, wenn er Anmeldung ist nicht erforderlich. sieht, wie Besucher die Blumen niedertreten, um sich die Früchte und Blumen anInfos Der Eingang zum Comeniuszuschauen oder gar zu pflücken. ErwachGarten liegt an der Richardstraße 35 in sene seien es zumeist, Kinder seien viel Neukölln. Mehr im Netz unter comeniusvorsichtiger. Die meisten würden wie garten.de Störche über die Wiese staksen, um die Pflanzen zu schonen. Am Anfang, also vor 20 Jahren, als der Garten auf einer Brache angelegt wurde, es mit dem Gartenleiter zu tun. So gutmüwar das nicht immer so. „Ich habe mit den tig dieser fast zwei Meter große Mann mit Kindern zusammen Regeln erarbeitet, seinem imposanten weißen Bart ist, so und sie halten sich daran“. Die Kinder klar sind seine Regeln. wissen, dass sie – für Erwachsene gilt das Die Kinder, die sich draußen im rustinicht – über den Gartenzaun klettern dür- kalen Nord-Neukölln mit Ellbogen durchfen, wenn der Summer abgestellt ist. Die setzen müssen, sollen hier im Garten eine Kinder wissen auch, dass Vierck im Som- Gegenwelt erleben. So wünscht es sich der mer und Herbst jeden Abend um 18 Uhr Wissenschaftshistoriker Henning Vierck mit ihnen Obst pflückt und die Früchte und so ist es im Sinne von Johann Amos verteilt. Gerade radelt wieder ein Junge Comenius (1592–1670), dem Namensgeber vorbei: „Ist es schon sechs?“ Vierck des Parks. Bekannt geworden ist der streicht ihm über den Kopf: „Nein, du tschechische Pädagoge mit seiner Fordemusst noch etwas warten.“ Und die Kin- rung einer Schulpflicht für alle Kinder, der haben gelernt, dass es den Bäumen egal ob reich oder arm, ob Mädchen oder schadet, wenn man auf ihnen herumklet- Junge. Im 17. Jahrhundert geradezu revotert. Wer sich nicht daran hält, bekommt lutionär. Überhaupt verglich Comenius rx-Str. Karl-Ma

Wer hierherkommt, findet das Außergewöhnliche. Das „Chamäleon Varieté“ liegt mitten in den Hackeschen Höfen, in einer der großen Sehenswürdigkeiten von Mitte. Einzigartig ist der erste Hof mit seinen Jugendstilfassaden. Von hier aus führt der Weg hinauf ins Theater. In dem historischen Jugendstil-Ballsaal werden seit 2004 originelle Shows mit internationalen Artisten präsentiert. Die erste Eigenproduktion „Soap“ entwickelte sich zu einem Dauerbrenner mit internationalem Erfolg. Man sitzt gemütlich an Bistro-Tischen und lässt sich von VarietéGlanzlichtern bezaubern. Zurzeit ist die furiose Show „Loft“ der ehemaligen Cirque-du-Soleil-Artisten „7 Fingers“ im Chamäleon zu erleben. Und mit „Leo“ haben die „Soap“-Produzenten eine neue Ein-Mann-Show entwickelt, in der der Held (immer montags) der Erdanziehungskraft ein Schnippchen schlägt. pem

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

So kommen Sie in den Garten

JÖRG KRAUTHÖFER

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Paradiesisch Der Holzsteg über den Teich – für Jessica Cremer (34) ein idealer Ort, um in Ruhe ein Buch zu lesen

das Leben mit einem Schulweg – von der Schule des vorgeburtlichen Lebens und der Mutterschule, über die gemeine Schule, die Lateinschule, die Akademie bis zur Greisenschule. All diese Stationen sind in dem Garten umgesetzt, in einer Mischung aus unberührter und von Menschenhand gestalteter Natur. Der Comenius-Garten ist aber nicht nur ein Ort für Kinder, sagt Vierck. „Er ist für alle da, für Mustafa und Aisha von nebenan genauso wie für den Professor aus Japan.“ Immer häufiger kommen Touristen, denn der Garten taucht inzwischen in vielen Reiseführern als „hidden place“ auf. Vierck freut sich zwar darüber, er sieht den Andrang aber auch mit Sorge:

„Wenn mehr als 30 Besucher da sind, kommt der Garten an seine Kapazitätsgrenze.“ Dann fehlt auch die Ruhe, ein Buch zu lesen. Selbst Jessica Cremer (34), die oft zum Lesen kommt, klappt irgendwann ihr Buch zusammen und verlässt den Garten. Vierck verabschiedet sich von ihr. Er kennt die meisten Besucher aus dem Kiez, von der Karl-Marx-Straße genauso wie aus dem Böhmischen Dorf. Wie in einem Dorf geht es hier auch zu: Henning Vierck grüßt, schüttelt Hände, winkt. Der 64-Jährige ist so etwas wie der gute Geist des Gartens. Er organisiert die Pflege, für die der Senat jedes Jahr 110.000 Euro zur Verfügung stellt und kümmert sich um die kulturellen Angebote, allen voran

die Werkstatt des Wissens, in der Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte jeden Nachmittag mit den Kindern im Kiez den Dingen des Lebens auf den Grund gehen. In diesem Jahr geht es um das Thema Himmelsreise. Damit solche Angebote auch in Zukunft erhalten bleiben, baut Vierck gerade eine Stiftung auf. „Als öffentliche Grünanlage überlebt der Garten nicht.“ Es gab hier einmal in der Nähe einen Obstgarten. Nur kurze Zeit trugen die Bäume Früchte, dann wurden Äste und Blumen abgerissen. Der Garten verhungerte. So etwas will er im Comenius-Garten nicht erleben. Er weiß, wie wichtig dieses kleine Paradies für Neukölln ist.

Für Rundfahrer IN CHARLOTTENBURG UND MITTE

Buslinie 100: Sich einmal wie ein Tourist fühlen Am Zoo steigen sie ein. Menschen in funktioneller Outdoorbekleidung, die seelenruhig mitten im Weg rumstehen. Zu gern schimpft man als Berliner über die Besucher, die glauben, die BVG-Buslinie 100 nehme ihren Weg einzig zur touristischen Stadterkundung auf. Aber setzt man sich mal mit ausreichend Zeit auf einen der gefleckten Sitze des Doppeldeckers mit eigener Website, kann man den Spieß umdrehen und den BerlinTouristen selbst zur Sehenswürdigkeit erklären. Man sieht sie wie kleine Kinder über die „kaputte Kirche“ staunen. Man sieht sie kreischend im Obergeschoss des Busses in die Kurven gehen und fiebernd jedem Ast ausweichen. Und staunt dann an der Siegessäule, wenn sich zwischen einem Wasserfall aus Spanisch das Wort „Goldelse“ mischt. Sie sind stolz, sie haben die Stadt verstanden. Nach einer halben Stunde am Alexanderplatz angekommen, sieht man ihnen milde grinsend hinterher, wenn sie mit dem Ziel aussteigen, auf den „Alex“ hochzufahren. jf

Mit sizilianischen Pistazien auf den Kreuzberg Das schönste Programm im Sommer: Ein Eis an der Hagelberger Straße kaufen und dann hoch zum Denkmal T VON BRITTA KLAR

Ein kleines Stück Häuserwand in sattem Pink ist das Ziel vieler Kreuzberger im Sommer. Dort wartet eine ganz besondere Art der Erleuchtung, gepaart mit Sünde in einer ihrer schönsten Formen. Nicht brandheiß, sondern eiskalt. Indische Mango, Marille aus der Wachau oder sizilianische Pistazie. Bei der Eismanufaktur Vanille & Marille an der Hagelberger Straße 1 werden Groß und Klein verführt. Im Hinterhof stellen die staatlich geprüften Eismacher täglich frisch ihr Eis her – alles hundert Prozent natürlich. Viermal gibt es Vanille & Marille in Berlin, von Mitte März bis Mitte Oktober, mit Eis auf die Hand oder im 550-ml-„Zu Hause Becher“. Der hübsche Laden in der Hagelberger Straße aber hat noch ein Tüpfelchen auf dem i vorzuweisen: die Nähe zum Viktoriapark mit seinem Wasserfall.

Aus dieser Kombination ergibt sich ein wunderbares „Sommerabend-Spezial“. Man nehme: Mindestens zwei, am besten drei Kugeln Eis (zum Beispiel: ProseccoMinze, Caramel Beurre salé und Sesam mit karamellisiertem Honig), schnappe sich die Kinder, den Liebsten, eine Freundin (oder alle zusammen) und mache sich auf in Richtung Wasserfall. Wenn man von der Hagelberger Straße links in die Großbeerenstraße abbiegt, geht man direkt auf ihn zu, auf den Kreuzberg, die höchste natürliche Erhebung der Innenstadt. Der Viktoriapark, der sich um ihn herum erstreckt, hat eine Größe von 12,8 Hektar Fläche. 1821 wurde das Nationaldenkmal auf dem höchsten Punkt des Kreuzberges eingeweiht, damit begann die Geschichte des Parks, der erst etwa 70 Jahre danach entstand. Das Nationaldenkmal, das an eine gotische Kathedrale erinnert, entstand nach einem Entwurf von Karl Friedrich

Schinkel und erinnert an die siegreichen Befreiungskriege (1813–1815) gegen Napoleon Bonaparte. So, nun aber genug der Geschichte, jetzt gilt es, das Hier und Jetzt zu genießen! Links und rechts des Wasserfalls führen verschlungene Pfade auf direktem und teilweise sehr steilem Weg hinauf auf den sandigen Platz oberhalb des Wasserfalls und unterhalb des Denkmals. Hier kann man erst mal verschnaufen. ImmerSommerabend-Special Am Wasserfall, mit Blick über die Stadt, schmeckt ein Eis besonders gut

hin befindet man sich nun 66 Meter über Normalnull – auch echte Bergsteiger fangen klein an! Schnell noch einmal am Eis geschleckt (wenn noch welches da ist), und auf geht es, die Stufen zum Denkmal hinauf. Leider weisen dort oft Scherben und Flaschenreste auf die Partytauglichkeit dieses schönen Fleckchens Berlin hin. Nicht zuletzt deswegen wird das Nationaldenkmal seit Sommer 2011 ab 22 Uhr geschlossen. Wenn man oben angekommen ist, kann man den Moment des Umdrehens so richtig genießen. Von hier bietet sich ein 360-Grad-Rundumblick auf das Häusermeer der Innenstadt. Nicht umsonst ist der Kreuzberg auch ein beliebtes Mitternachtsziel zu Silvester. An normalen Tagen gibt es zwar kein Feuerwerk, aber das Auge hat trotzdem genug zu sehen. Den Potsdamer Platz, den Fernsehturm am Alex, den Gaso-

meter – je nachdem, in welche Richtung man guckt. Irgendwie ist das eine gute Höhe: Man bekommt einen Überblick über Berlin und ist trotzdem noch mittendrin. Auch das Ambiente stimmt: Ein verliebtes Paar, das eigentlich gar keinen Ausblick braucht, weil es eh nur Augen füreinander hat. Daneben eine Gruppe spanischer Jugendlicher, die sich in allen möglichen Kombinationen mit Berlin im Hintergrund fotografieren. Zwei Freundinnen, die ihren Feierabendsalat essen, den sie auf den Knien balancieren. Hier oben schmeckt eben alles: Döner, Salat, Eis, Bier – was auch immer. Denn Höhenluft macht Appetit! Viktoriapark mit Kreuzberg, Kreuzbergstraße, 10965 Berlin. Verkehrsverbindungen: U-Bahnlinie 6 bis Platz der Luftbrücke oder Mehringdamm, Bus M19, oder 140.

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ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Menschen in Not sowie der Jugend- und Altenhilfe. Jede Spende wird zu hundert Prozent weitergegeben. Personal-, Verwaltungs- und Werbekosten trägt die Berliner Morgenpost. Internet www.berliner-helfen.de; Adresse Axel-Springer-Str. 65, 10888 Berlin; Telefon 030/25 91 738 19; E-Mail [email protected]

Bankverbindung Bank für Sozialwirtschaft, Spendenkonto 55, BLZ 100 205 00

Berliner Bank, Konto 039 25 6300, BLZ 100 708 48

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Kinderschutzengel spenden Trost

T VON PETRA GÖTZE

Wildwasser – das klingt nach ungebändigter Kraft und Stärke. „Und genau das wollen wir unseren Mädchen auch mitgeben“, sagt Irina Leichsenring, Leiterin des Mädchennotdienstes von Wildwasser e.V. Der Verein unterhält in Wedding eine Krisenwohnung, ein Zufluchtsort für Mädchen, die wegen häuslicher oder sexueller Gewalt oder anderen schwerwiegenden Gründen ihr Zuhause verlassen müssen. Zurzeit leben zehn Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren in der großen Altbauwohnung über zwei Etagen, die vor drei Jahren durch Spenden von Berliner helfen saniert und eingerichtet wurde. Die Räume bieten elf Mädchen Platz, dazu kommen noch Küche, Aufenthaltsräume und Büros für die sechs Betreuerinnen, die im Schichtdienst arbeiten. Denn die Mädchen werden nie allein gelassen. „Die meisten sind schwer traumatisiert, versuchen oft, sich selbst etwas anzutun“, sagt die Leiterin des Mädchennotdienstes, Irina Leichsenring. Manche sind aus ihren türkischen oder arabischen Familien geflüchtet, weil ihnen eine Zwangsheirat drohte, andere sind von männlichen Familienangehörigen missbraucht worden. „Abends und nachts ist es am schlimmsten, dann kommen die Krisen. Die Mädchen schreien und toben. Manchmal müssen wir sogar den Notarzt rufen“, sagt Irina Leichsenring. Mindestens eine Betreuerin ist Tag und Nacht anwesend und immer ansprechbar. Sechs bis acht Wochen bleiben die Mädchen nach der Einweisung durch das Jugendamt in der Krisenwohnung. In die-

ser Zeit versuchen Sozialpädagoginnen und Psychologinnen, die Lage der Mädchen zu ergründen. Kann das Mädchen in die Familie zurückkehren? Sind die Eltern bereit, bestimmte Verhaltensweisen zu ändern? Gibt es andere Verwandte, die das Mädchen aufnehmen können? Ist eine Rückkehr in die Familie etwa wegen sexuellen Missbrauchs durch den Vater oder die Brüder unmöglich, suchen die Betreuerinnen eine Einrichtung, zum Beispiel eine betreute Wohngruppe, die die Mädchen aufnimmt, den Schulbesuch oder eine Ausbildung ermöglicht. Etwa die Hälfte der Mädchen, die in der Krisenwohnung aufgenommen werden, kommt aus Familien mit türkischen

Beratung und Hilfsangebote Wildwasser Die Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e. V. ist ein gemeinnütziger Verein und bietet Mädchenberatungsstellen in Wedding und Mitte, einen Mädchennotdienst mit der Krisenwohnung in Wedding und die Wohngruppe Donya für Mädchen. Die Beratungsangebote – telefonisch, persönlich oder per Internet – für Mädchen und junge Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben oder sich bedroht fühlen, sind nach Terminvereinbarung kostenlos und auf Wunsch anonym. Infos unter www.wildwasser-berlin.de

oder arabischen Wurzeln oder aus dem früheren Jugoslawien. „Sie wurden geschlagen und misshandelt. Diese Mädchen sind Opfer eines gestörten Frauenbildes. Sie erleben, wie ihre eigenen Mütter geschlagen werden, ohne sich zu wehren.“, sagt Irina Leichsenring. „Hier bei uns treffen sie oft zum ersten Mal auf Frauen, die selbstbewusst sind.“ Doch viele der Mädchen hätten eine innere Stärke und den Willen, sich aus ihrer Situation zu befreien. Die Leiterin des Notdienstes erzählt von einer 17-jährigen Türkin, die nach Deutschland zwangsverheiratet wurde, ihrem Mann hier weglief, ohne eine Wort Deutsch zu sprechen und schließlich in der Krisenwohnung landete. „Sie hatte alles verloren, ihr Zuhause, ihre Familie. In einem Sprachkurs hat sie ganz schnell Deutsch gelernt, wir haben ihr mit der Scheidung geholfen und inzwischen lebt sie ein selbstbestimmtes Leben“, erzählt Irina Leichsenring stolz. Sie kümmert sich nicht nur um die Mädchen, sondern wirbt auch in der Nachbarschaft um Verständnis. Dort haben in den vergangenen Monaten Lokale und Cafes mit überwiegend männlicher Kundschaft aufgemacht. „Wir wollen unsere Mädchen schützen und haben deshalb die Wirte gebeten, unsere Mädchen abzuweisen, etwa wenn sie nach Zigaretten fragen“, erzählt Irina Leichsenring. Sie ist auf der Suche nach einem neuen Domizil für die Krisenwohnung, am besten ein alleinstehendes Haus in einer ruhigeren, aber dennoch zentralen Gegend. „Aber das ist fast unbezahlbar geworden“, sagt sie und hofft dennoch auf einen Vermieter, der den Mädchen eine Chance gibt.

MARKUS NASS

Krisenwohnung des Vereins Wildwasser bietet Minderjährigen eine Zuflucht vor häuslicher Gewalt und Missbrauch

Care-Pakete Jacqueline Boy und Kristina Busch vom Verein Kinderschutzengel beim Verladen der Spendenpakete

Bei einem furchtbaren Busunglück in der Schweiz sind im März 22 Kinder und sechs Erwachsene ums Leben gekommen. Die Kinder, Schüler aus der belgischen Stadt Lommel, waren auf der Heimfahrt aus den Skiferien. „Unvorstellbar, wie groß das Leid und die Trauer der Angehörigen und überlebenden Mitschüler sein muss“, sagt Jacqueline Boy. Die Gründerin des Vereins Kinderschutzengel, der in Berlin schwer kranken Kindern und ihren Familien beisteht, wollte

den betroffenen belgischen Familien zeigen: Auch in Deutschland nehmen wir Anteil an Eurem Schicksal. Ihr Verein packte 52 Päckchen, für die Familien der verstorbenen und der überlebenden Kinder und für die sechs Familien der toten Lehrer und der Busfahrer. Päckchen mit gemalten Bildern und Briefen von Berliner Schulkindern, einem großen Plüschengel und einem silbernen Schutzengel, die in dieser Woche in Lommel übergeben wurden. Gö

Berlin ist, wenn’s härter gesagt als gemeint ist. Kneipe Veritas, Charlottenburg

Ausgezeichnet als European Newspaper of the Year. dasistberlin.de

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BERLIN & BRANDENBURG

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SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Eine Zukunft für die Heide CHRISTIAN MANG

BerlinRadar

Sielmann-Stiftung übernimmt das „Bombodrom“ und will die Naturlandschaft für Wanderer zugänglich machen

Protest Mit Transparenten fordern die Besetzer den Erhalt der Seniorenstätte

Senioren protestieren NIEDERSCHÖNHAUSEN – Unruhe in der

Stillen Straße 10 in Niederschönhausen. Etwa 30 Senioren haben am Freitag gegen 13 Uhr den Seniorentreff des Bezirks Pankow besetzt. „Wir gehen hier nicht weg“, skandierten die Rentner, die mit Trans-

parenten, Matratzen und Decken den Altbau bezogen haben und ihn nach eigenem Bekunden vorerst nicht verlassen werden. Einige wollen dort auch übernachten. Grund des Protests: Die Freizeitstätte in der alten Villa soll geschlossen werden. Die Bezirksverordneten-Versammlung hatte beschlossen, dass das Gebäude aus Kostengründen an den Liegenschaftsfonds abgegeben wird. sg

TEMPELHOF-SCHÖNEBERG

LICHTENBERG

Liegenschaftsfonds verkauft einstiges Gesundheitshaus

Apotheken spenden Geld für Reparatur von Parkbänken

SCHÖNEBERG – Das ehemalige Gesundheitshaus an der Erfurter Straße Ecke Wexstraße wurde vom Liegenschaftsfonds verkauft. Das teilte Sibyll Klotz (Grüne), Stadträtin für Stadtentwicklung, im Ausschuss mit. Der neue Eigentümer wolle im bestehenden Gebäude ein Hotel einrichten. Von dem Verkaufspreis, der 2,3 Millionen Euro betragen soll, erhält der Bezirk 20 Prozent. bsm

FENNPFUHL – Mit einer Spendenaktion haben zehn Lichtenberger Apotheken für erneuerte Parkbänke gesorgt. Sieben Bänke konnten zwischen Ärztehaus an der Karl-Lade-Straße und Storkower Bogen saniert, eine neue Bank angeschafft werden. 2780 Euro waren in den Apotheken zusammengekommen, indem Jahreskalender gegen eine Spende von 50 Cent abgegeben wurden. rg MITTE

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Kulturfabrik kann mit Lottomitteln saniert werden

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MOABIT – Die Kulturfabrik Moabit in der Lehrter Straße 35 kann saniert werden. Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie stellt für den Innenausbau 1,6 Millionen Euro bereit. Der gemeinnützige Verein, der Konzerte, Theater, Partys, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen veranstaltet, hat das Haus 1991 übernommen. Das Fabrikgebäude stand 20 Jahre leer. Aufgrund des schlechten Zustandes sind Teile gesperrt. „Dank der Stiftung hat das einzige soziokulturelle Zentrum Moabits wieder eine Zukunft“, sagt Stefan Fürstenau vom Vorstand der Kulturfabrik. kla NEUKÖLLN

Rundblick vom Rathausturm ist wieder möglich

TREPTOW-KÖPENICK

NEUKÖLLN – Der 67 Meter hohe Turm des

Berliner Architekten planen Neubauten am Spreeufer

Rathauses an der Karl-Marx-Straße 83 kann wieder besichtigt werden. Bis zum 3. November bietet der Verein Berliner Stadtleben für einen Euro regelmäßige Führungen an. Sie starten mittwochs um 16 Uhr, 16.30 Uhr und 17 Uhr und sonnabends um 11 Uhr, 11.30 und 12 Uhr. Treff ist der Brunnen vor dem Eingang. Von der Plattform zu Füßen der Glücksgöttin Fortuna haben die Besucher einen Panoramablick über Berlin. rg

TREPTOW – Das Berliner Büro Pysall

Architekten hat den Wettbewerb der Agromex GmbH für ein Grundstück am Treptower Spreeufer gewonnen. Das Unternehmen will Wohnungen und ein Hotel an der Fanny-Zobel-Straße bauen. Der Entwurf soll Ausgangspunkt für das Bebauungsplan-Verfahren sein. Er werde bei einer Veranstaltung im August vorgestellt, sagte eine Sprecherin. saf SPANDAU

Ausschuss beschäftigt sich mit Schließung des Ponyhofs SPANDAU – In einer nicht öffentlichen

Sondersitzung am 11. Juli wird sich der BVV-Ausschuss für Bürgerdienste und Ordnungsamtsangelegenheiten mit der umstrittenen Schließung des Ponyhofs in Staaken im Mai beschäftigen. Dabei werde das Veterinäramt vertreten sein und darlegen, warum der Hof geschlossen worden sei, sagte Christian Haß, SPDFraktionsvorsitzender. saf

CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF

Elterngeldstelle des Jugendamtes schließt WILMERSDORF – Die Elterngeldstelle des

Jugendamtes schließt vom 2. Juli bis 3. August. Die Mitarbeiter sind zu den telefonischen Sprechzeiten montags und mittwochs, 9–11 Uhr, erreichbar. Anträge kann man beim Pförtner abgeben oder in den Hausbriefkasten des Rathauses, Fehrbelliner Platz 4, werfen. bsm Wenn Sie Interessantes aus Ihrem Bezirk zu berichten haben, bitte eine E-Mail an: [email protected]

T VON THOMAS FÜLLING

WITTSTOCK – Das rot umrandete Schild

am Wegrand lässt keine Zweifel aufkommen. „Lebensgefahr! Kampfmittel. Betreten und Befahren verboten!“ steht warnend darauf. Hinter dem Schild liegt das Land der Kyritz-Ruppiner-Heide. Rund 60 Jahre lang haben hier erst Piloten der Sowjetarmee, dann die der Bundeswehr geübt, wie man Bomben zielgenau abwirft. Hinterlassen haben die Militärs am Ende eine völlig verwüstete Landschaft, durchsetzt mit – vorsichtig geschätzt – 1,5 Millionen hochgefährlichen, noch nicht detonierten Sprengsätzen. Was für den Laien auf den ersten Blick eine unwirtliche Einöde ist, gilt unter Experten als einzigartiger Naturraum. Als besonders schützenswert werden dabei die Trockenrasen- und Heideflächen eingeschätzt, die ausgerechnet in dem Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes liegen, der als „Bombodrom“ genutzt wurde. „Getestet und abgeworfen wurde so ziemlich alles, was die Armeen des Warschauer Pakts an konventionellen Waffen hatten“, sagt Meinhard Voigt, einst Verbindungsoffizier der DDR-Armee zu den russischen Befehlshabern auf dem Platz. Bis heute liegen im Boden etwa Streubomben und Anti-Personen-Minen, bei denen schon leichte Erschütterungen ausreichen, um sie zur Explosion zu bringen. Trotz dieser Gefahren ist die Landschaft für Michael Spielmann, Vorstand der Heinz-Sielmann-Stiftung, „eine Premiumfläche des Naturschutzes in Deutschland“. Genau aus diesem Grund hat sich die private Stiftung, die 1994 vom vor einigen Jahren verstorbenen Tierfilmer Heinz Sielmann gegründet wurde, bereit erklärt, sich für den Erhalt und die touristische Erschließung der einzigartigen Heidelandschaft zu engagieren. Ihr besonderer Wert liegt insbesondere auch in ihrer Größe. „So viel zusammenhängende Fläche gibt es in Deutschland kaum noch“, sagt Spielmann. Andere Schutzgebiete seien kaum größer als 150 Hektar. In der Kyritz-Ruppiner-Heide wird die Stiftung dagegen gleich 4000 Hektar und damit knapp ein Drittel des insgesamt 12.700 Hektar großen Truppenübungsplatzes Wittstock übernehmen. Im September soll dann „Sielmanns Naturland-

DAPD/KLAUS-DIETMAR GABBERT

PANKOW

Touristische Zukunft Die Luftaufnahme zeigt einen Teil des ehemaligen Bombodroms in der Kyritz-Ruppiner Heide

Experte Lothar Lankow wird Bomben und Minen räumen

schaft Kyritz-Ruppiner-Heide“ feierlich eröffnet werden. Vorbild ist die Döberitzer Heide westlich von Berlin – ebenfalls ein ehemaliges Militärgelände, von dem die Sielmann-Stiftung 3442 Hektar für 2,3 Millionen Euro erworben hat. Seither entsteht dort eine Naturerlebnis-Landschaft mit Wisenten und Wildpferden, die jährlich zehntausende Besucher vor allem aus Berlin anzieht. Eine ähnliche Entwicklung soll es für die Kyritz-Ruppiner-Heide geben, wenngleich in deutlich kleinerer Dimension und langsamerer, sagt Lothar Lankow. Der Ingenieur und Feuerwerker hat für die Sielmann-Stiftung schon das Döberitzer Projekt gemanagt, nun wird er seine Erfahrung in das neue Vorhaben einbringen. Gerade seine Profession als Feuer-

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gen eine Weiternutzung der Heide als militärischer Übungsplatz gekämpft. Denn die Bundeswehr probte nach der Wiedervereinigung dort weiter Bombenabwürfe, was sie sonst nirgendwo anders in Deutschland durfte. Nachdem 2009 ein Gericht weitere Tiefflüge untersagte, gab sie den Platz auf.

Seltene Tiere Die Sielmann-Stiftung will sich nun um den Erhalt der einzigartigen Heidelandschaft kümmern. „Wir haben hier so ziemlich alles, was die Rote Liste hergibt“, sagt Ute Steinke, die sich im Auftrag der Bima um den Naturschutz auf dem einstigen Bombenabwurfplatz kümmert. Seeadler, Wiesenweihe, Braunkehlchen, Steinschmätzer und andere bedrohte Vogelarten hätten ihre Heimat hier gefunden. Und mindestens ein Wolf habe hier sein Jagdrevier. Ein starker Rüde, der sehr zum Verdruss der Landwirte, auch Schafe reißt. Die Sielmann-Stiftung wird zunächst einen insgesamt 13 Kilometer langen Weg zwischen Rossow und Neuglienicke so von Kampfmitteln räumen und sichern lassen, dass künftig regelmäßig geführte Fahrten und Wanderungen durch die Heide möglich sind. Auch ein Rastplatz ist in Planung. Die Schilder, die ein Betreten des gesamten Geländes untersagen, werden aber noch viele Jahre stehen bleiben.

Schweres Unwetter: Bäume auf Bahnstrecke gestürzt

BER-Rollbahnen in Betrieb – trotz der verschobenen Eröffnung

HAMBURG/BERLIN – Nach einem schweren Unwetter ist die Bahnstrecke Hamburg– Berlin wegen umgestürzter Bäume voraussichtlich bis zum heutigen Sonnabend komplett gesperrt. Ein Bahnsprecher sagte am Freitagabend, zwischen Brahlsdorf und Schwanheide im Landkreis LudwigslustParchim (Mecklenburg-Vorpommern) seien Bäume auf die Oberleitungen gefallen. Die Reparaturen dauerten voraussichtlich die ganze Nacht über. „Für Sonnabend rechnen wir wieder mit einem normalen Betriebstag“, sagte der Sprecher. Die Fernverkehrszüge zwischen der Hamburg und Berlin wurden nach Bahnangaben über Uelzen/Salzwedel umgelei-

BERLIN/SCHÖNEFELD – Trotz der verscho-

tet. Bahnreisende müssten deshalb mit Verspätungen von 30 Minuten bis zu einer Stunde rechnen. Wegen Sturmböen in der Prignitz ist die Feuerwehr am Freitagabend Dutzende Male ausgerückt. Die meisten Einsätze gab es in den beiden Bereichen Groß Pankow und Pritzwalk, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Innerhalb von zwei Stunden wurden rund 50 Einsätze registriert. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Im Raum Groß Pankow lösten sich Aluminiumteile von einem Turm, zudem gab es zahlreiche Dachschäden. In beiden Bereichen entwurzelten Bäume oder knickten um und behinderten den Verkehr auf Landesstraßen. dpa/-ker

HEIRATEN/BEKANNTSCHAFTEN Bekanntschaften männlich

werker, also als Kenner von scharfer Munition, dürfte wichtig für die Arbeit der nächsten Jahre sein. Zwar pachtet die Sielmann-Stiftung den am geringsten mit Munition belasteten Teil im Süden des „Bombodroms“, doch selbst dort lauern fast überall die Gefahren von noch nicht geräumten Blindgängern. Viele sind inzwischen kaum noch erkennbar, weil sie zugewachsen sind oder unter der Oberfläche liegen. Bevor Wege und Flächen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, müssen sie kampfmittelfrei sein. „Das wird teuer und viele, viele Jahre dauern“, sagt Projektleiter Lankow. Die Sielmann-Stiftung selbst kann zunächst nur 320.000 Euro pro Jahr bereitstellen, mit denen sie anteilig Personalkosten für die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) eingesetzten Mitarbeiter übernimmt. Gerade einmal vier Revierförster, fünf Waldarbeiter und ein Feuerwerker kümmern sich derzeit um das insgesamt gut 120 Quadratkilometer große Gelände. Ihr Chef, der Forstwirt Rainer Entrup, hat im Vorjahr bereits erste Kremserfahrten mit Besuchern durch das Sperrgebiet erlaubt. „Es gibt eine große Erwartungshaltung, gerade in den umliegenden Orten, dass das Gebiet touristisch genutzt werden kann“, sagt Entrup. Die Gemeinden und ihre Bewohner haben jahrelang politisch und juristisch ge-

Bekanntschaften weiblich

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benen Eröffnung des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) sind bereits neue Rollbahnen in Betrieb. Genutzt werden sie für den bestehenden Flughafen in Schönefeld, wie am Freitag ein Sprecher des Brandenburger Verkehrsministeriums in Potsdam sagte. Die Rollwege böten jetzt eine „größere Flexibilität“ für den Geschäfts- und Werksverkehr, ergänzte ein Flughafensprecher. So könnten zum Beispiel gewartete Maschinen über die Wege geführt werden. Weil der BER nicht wie geplant am 3. Juni eröffnet wurde, müssen die Airports in Tegel und Schönefeld den Sommerrei-

severkehr auffangen. Nach dem Ansturm am ersten Ferienwochenende habe die Zahl der Flugbewegungen mittlerweile abgenommen. Mit Blick auf den Ferienbeginn hatte der Flughafensprecher gesagt, dass die Abfertigung der Passagiere in Tegel „den Umständen entsprechend gut geklappt“ habe. Der Flughafen sei nun einmal „auf Kante genäht“. Laut Verkehrsministerium wurden die Rollbahnen abgenommen und sind seit Donnerstag in Betrieb. Bis zum neuen Eröffnungstermin am 17. März 2013 würden weitere Teile des neuen Flughafens hinzukommen. Im August soll feststehen, ob das Datum tatsächlich zu halten ist. dpa

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Udo Lindenbergs „Panik City“ soll in die Speicherstadt ziehen

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ULRIKE BOROWCZYK

Gabriele Seebode (58), Buchhandlung Richard Auerbach, Albrechtstr. 10, Steglitz: Spannende Thriller gibt es ja wie Sand am Meer. Chris Morgan Jones Debütroman „Der Lockvogel“ ist jedoch ein ganz besonderer Solitär, weil er authentisch und ungekünstelt daherkommt. Ungeheuer packend erzählt der Autor, der selbst jahrelang als Sicherheits- und Regierungsberater gearbeitet hat, die Geschichte des Ex-Journalisten Webster, der den Auftrag erhält, die kriminellen Geschäfte des mächtigen und skrupellosen russischen Oligarchen Konstantin Malin zu durchleuchten. Während seiner Recherchen lernt er die wichtigste Figur im verworrenen Geflecht unzähliger Scheinfirmen kennen, den Strohmann Richard Lock, nach außen ein sympathischer Familienvater. Um Malin zu Fall zu bringen, freundet sich Webster mit Lock an – und steht plötzlich zwischen allen Fronten. Ein Politthriller der Extraklasse.

KulturNews MUSIK

Für den Rundfunkrat ist die Orchesterfusion eine Option Die von SWR-Intendant Peter Boudgoust vorgeschlagene Fusion der SWR-Orchester wird wahrscheinlicher. Der Rundfunkrat beschloss die Fusion als realistischste Zukunftsoption. Sollte bis zur nächsten Sitzung Ende September jedoch ein belastbares Alternativkonzept vorliegen, werde sich das Gremium erneut mit dem Thema befassen. Der SWR gibt nach eigenen Angaben fast 30 Millionen Euro – 30 Prozent des Etats der Hörfunkdirektion – für seine Klangkörper aus. Der Sender muss bis 2020 voraussichtlich 166 Millionen Euro einsparen. MUSEUM

Kulturstiftung fördert Kauf von Renaissance-Kunst Die Kulturstiftung der Länder hat bei einer Sitzung in Kiel über eine Förderung für Museen, Bibliotheken und Archive entschieden. Sie unterstützt beispielsweise das Stadtmuseum Weilheim (Bayern) beim Ankauf von vier Altarflügeln mit Szenen aus dem Leben der heiligen Agathe des süddeutschen RenaissanceMalers Jörg Greimolt. Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach wird beim Ankauf von Briefen des Dichters Rainer Maria Rilke an die Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé gefördert. FILM

Regisseurin Katrin Seybold stirbt 68-jährig Die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Münchner Filmemacherin Katrin Seybold ist tot. Wie die Berliner Akademie der Künste mitteilte, starb sie am Mittwoch in München im Alter von 68 Jahren. Seybold war seit 1994 Mitglied der Akademie. Sie hatte in ihren Werken immer wieder die Verbrechen des Nationalsozialismus thematisiert, besonders an den Sinti. Der Film „Es ging Tag und Nacht, liebes Kind“ (1982) wurde für ihr Schaffen von zentraler Bedeutung. „Die Widerständigen – Zeugen der Weißen Rose“ war ihr letzter Film, er wurde 2008 nach jahrelanger Arbeit fertiggestellt. TV-CHARTS

Das Erste belegt gleich die ersten fünf Plätze Die höchste Zuschauerzahl erreichte das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien zu Beginn der zweiten Halbzeit mit fast 29 Millionen. Doch die Hoffnung auf ein Weiterkommen schwand, insgesamt verabschiedeten sich rund eine Million Zuschauer vor dem Ende. In den Tages-Charts belegt Das Erste die Ränge 1 bis 5: Die Halbzeit-„Tagesthemen“ kamen auf 24,06 Mio. Zuschauer, das „EM-Studio“ auf 12,96 Mio. und die 20-Uhr-„Tagesschau“ auf 7,22 Mio. Selbst „Waldis Club“ (3,09 Mio.) konnte sich vor der Konkurrenz behaupten.

Kultur-Redaktion: 2591 - 72917 Telefax: 2591 - 73299 E-Mail: [email protected]

Einer geht, einer kommt Intendant Andreas Homoki (links) wechselt ans Opernhaus Zürich, Barrie Kosky löst ihn an der Komischen Oper ab

PA/DPA, TIM BRAKEMEIER

Oper der Provokateure Der Chefwechsel von Andreas Homoki zu Barrie Kosky ist ein großer Bruch für die Komische Oper T VON VOLKER BLECH

Tiefschneidende Veränderungen liegen in der Luft, auch unausgesprochene. Dabei ist die Komische Oper zuständig für die direkten, schrilleren Töne. Man nennt es Regietheater. Aber auch der Intendant – und der wechselt gerade – muss öffentlich mehr Wellen schlagen, um sein kleines Schiff zwischen den beiden Riesendampfern Staatsoper und Deutsche Oper im Gespräch zu halten. Andreas Homoki, der jetzt nach zehn Jahren Intendanz die Komische Oper verlässt, war selbst ziemlich rüde eingestiegen. Er hatte „Die verkaufte Braut“ inszeniert und damit erst mal das angestammte Ost-Publikum vor den Kopf gestoßen. Was ihm danach auch die Treue verweigerte. „Der Wessi kommt und verkauft den Ossis das Dosenbier“, erklärt Homoki den Buhfaktor seiner damaligen Inszenierung und zuckt trotzig mit den Achseln. „Das war doch eine sehr heitere Aufführung, dass viele das nicht kapiert haben, hat mich schon verblüfft – und auch enttäuscht.“ Klar, jeder Provokateur will eigentlich geliebt werden.

Verzicht auf Felsensteins Erbe Rückblickend hat Homoki das Richtige getan, er hat versucht, Abhängigkeiten zu kappen. Das Opernhaus ächzte bereits unter seiner eigenen patriarchalischen DDRTradition. Walter Felsenstein hatte das zerstörte Metropol-Theater nach dem Krieg als ein Opernhaus wiedereröffnet. Ein Hort für die deutschsprachige Oper, für ehrliche Inszenierungen, ein Künstlerkollektiv sollte es sein. Es war zugleich die ideologische Verdrängung der nahen Vergangenheit. Felsensteins MusiktheaterModell hat viel Gutes bewirkt und sich irgendwann totgelaufen. Opernhäuser sind heute eher Durchlauferhitzer, die Komische Oper ganz besonders. Das strenge Opernregie-Patriarchat hatte Felsensteins karrieresüchtiger Meisterschüler Götz Friedrich übrigens später mit nach West-Berlin an die Deutsche Oper genommen. Statthalter in Ost-Berlin blieb der Regisseur Harry Kupfer, der allerdings nach der Wiedervereinigung zusehends die Lust verlor. Homoki, sein

hemdsärmliger Nachfolger zunächst als Chefregisseur, schob alles Patriarchalische beiseite, holte verschiedene Regisseure mit an den Tisch und stritt sich lustvoll herum. Auf gut 60 Neuproduktionen kann Homoki in seiner Ära zurückblicken. Das ist beachtlich. 2007 wurde man gar „Opernhaus des Jahres.“ Vieles lief hervorragend, vieles schief. Oper in Berlin – mit drei Häusern, vielen Theatern und einem heterogenen Publikum – das sei immer eine Achterbahnfahrt, sagt er. Und gerade mit dem Humor ist das so eine Sache. Beispielsweise wollte das Publikum partout nicht über Rimski-Korsakows „Der goldene Hahn“ 2006 lachen. „Es ist eine harte russische Satire, aber bei uns war es eine absurde, zu böse comic-hafte Inszenierung.“ Homoki sagt übrigens meistens wir, wenn er über seine eigenen Inszenierungen spricht. Es ehrt ihn. Gleich zu Beginn hatte er einen jungen trashigen Regisseur aus Australien geholt, über den zunächst alle den Kopf schüttelten. Barrie Kosky inszenierte Ligetis „Le grand macabre“. Es war widerlich und grandios. Es war sein europäisches Operndebüt und seither ist er gefragt. Als Homoki vor vier Jahren das Angebot bekam, als Intendant 2012 an Opernhaus Zürich zu wechseln, schlug er Klaus Wowereit, seinem obersten Dienstherrn, als sei-

Die letzten Vorstellungen Patrick Lange Der Chefdirigent ist noch zu erleben in „Idomeneo“ am 1. Juli, im „Freischütz“ am 6. Juli – seine letzte Vorstellung ist „Die Meistersinger von Nürnberg“ am 7. Juli. Andreas Homoki Drei seiner Inszenierungen laufen am Ende der Intendanz: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ am 30. Juni, „Die Meistersinger“ am 7. Juli sowie „Das schlaue Füchslein“ am 8. Juli. Der Janacek ist sein offizieller Abschied von der Komischen Oper. G 47 99 74 00

nen Wunschkandidaten Kosky vor. Aus dem Roten Rathaus zurückgekehrt, holte er Kosky aus einer Beleuchtungsprobe und beide besprachen sich in der Opernkantine. Einige Tage später saß Wowereit in der glamourösen Musical-Premiere von „Kiss me, Kate“, kurz darauf waren die Verhandlungen abgeschlossen. Homoki sagt, sein Verhältnis zu Kosky sei immer sehr freundschaftlich. Aber er sagt auch, dass „Regisseure normalerweise nicht untereinander kommunizieren, weil sie oft gegeneinander ausgespielt werden“.

Rückkehr der jüdischen Tradition Schwer zu sagen, wann Kosky angefangen hat, allein über die Zukunft der Komischen Oper nachzudenken. In aller Stille hat er sich ein eigenes Führungsteam zusammen geholt. Alle wirken auf ihn eingeschworen, es herrscht ein eigener Humor, das Ganze mutet auch wieder etwas Patriarchalischer an. Über die programmatischen Ziele druckst man noch ein wenig herum. Aller Voraussicht nach wird sich die Komische Oper in der Ära Kosky endgültig von der Felsenstein-Tradition verabschieden. Zunächst einmal hat Kosky das Dogma der deutschsprachigen Aufführungen aufgehoben. Auch in der Stückwahl will sich das neue Team viel breiter aufstellen, von der Barockoper bis hin zum Musical. Kosky definiert die Komische Oper nicht mehr zurück ins Jahr 1947, sondern in die Eröffnungszeit des Metropol-Theaters 1898. Alles soll möglich sein. Es ist auch die Rückkehr der jüdischen Unterhaltungstradition, die bis zum Machtantritt der Nazis an diesem Standort gepflegt wurde. Das scheint Kosky, dessen jüdische Vorfahren von Europa nach Australien ausgewandert waren, wichtig zu sein. Weniger wichtig ist ihm die Pflege des vertrauten Opernkanons. Deswegen glaubt der scheidende Chefdirigent Patrick Lange auch nicht, dass er vorläufig ans Haus zurückkehren wird. Wenn große Oper ansteht, dann wird sie sein Nachfolger, der Ungare Henrik Nanasi, lieber selber dirigieren. Möglicherweise ist Lange, der 1981 nahe Nürnberg geboren und bei den Regensburger Domspatzen erwachsen wurde, der – wenn

man so will – letzte konservative Dirigent des Hauses. Er weiß, dass „es nicht immer leicht ist, ein Gleichgewicht zwischen Musik und Theater herzustellen: man muss da für die Musik schon kämpfen“. Die Dirigenten werden immer schneller verschlissen am Haus. Homokis Ära begann mit dem Russen Kirill Petrenko, gefolgt vom Amerikaner Carl St. Clair. Letzterer war völlig genervt von den Regieideen, die er am Pult stillschweigend begleiten sollte. Beethovens „Fidelio“ zwischen Mülltonnen gab ihm den Rest. Vor Homokis „Meistersinger von Nürnberg“-Inszenierung warf er hin, der junge Kapellmeister Lange rückte nach. Der Premierenerfolg war auch seiner. Über 200 Vorstellungen hat er am Hause dirigiert, „wahnsinnig viel Zeit in der Oper verbracht“. Zuletzt hat er mit Skandalregisseur Calixto Bieito einen splitterfasernackten „Freischütz“ gemacht. Eine interessante Arbeit, sagt er lächelnd: „Und lieber nackt als mit hässlichen Kostümen.“ Lange hat keine Berührungsängste mit provokantem Regietheater. „Ich bin nicht prüde“, sagt er. Rückblickend spricht er von „zwei tollen Jahren, aber es war der richtige Zeitpunkt aufzuhören“. Um seine Karriere sorgt sich keiner. Lange hat große, seriöse Produktionen in Wien, Zürich, München, Hamburg im Terminkalender zu stehen. Seinen Abschied von der Komischen Oper gibt er am 7. Juli mit den „Meistersingern“, Homoki tut es tags darauf mit seiner wundervollen Inszenierung vom „Schlauen Füchslein“. Nachfolger Barrie Kosky eröffnet seine Amtszeit am 16. September mit einem Monteverdi-Spektakel, an dem Sonntag werden drei Opern nacheinander aufgeführt. Danach ist die Komische Oper eine andere.

In die Verhandlungen für Udo Lindenbergs „Panik City“ kommt Bewegung. Die Stadt hat dem Musiker einen konkreten Vorschlag für sein geplantes Museum gemacht. „Ich glaube, das kann jetzt eine runde Sache werden. Wir haben in der Speicherstadt Räume gefunden, die man für das Museum nutzen kann“, sagte Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) der Nachrichtenagentur dpa. „Die Gespräche werden jetzt über den Sommer hin konkretisiert. Ich gehe davon aus, dass wir das zusammen hinbekommen können.“ Über die Finanzierung laufen derzeit noch Gespräche. Das Gebäude gehört der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) und könnte dem Museum zu einem günstigen Mietpreis zur Verfügung gestellt werden. Der Rockmusiker selbst hatte von dem neuen Angebot noch nichts gehört. „Aber dann liegt die „frohe Botschaft“ wohl im Büro eines Panik-Mitarbeiters. Ich bin gespannt“, sagte er gestern. „Man muss dahin gehen, wo die Action ist“, sagte Lindenberg – und bezog dies nicht nur auf den Standort in der Speicherstadt. Seit Jahren nun ist er schon mit der Stadt Hamburg im Gespräch über sein Projekt. Doch ausgerechnet die Stadt, wo der Rockpionier vor mehr als 40 Jahren erstmals seine Zelte aufschlug, enttäuschte ihn in dieser Hinsicht zunehmend.

Blaue Kunst von Produzent Siggi Loch bringt Millionen Eine von Musikproduzent Siggi Loch (71) gegründete Stiftung kann mit einem Grundkapital von mehreren Millionen ihre Arbeit beginnen: Die Auktion von Teilen der Kunstsammlung des Jazzkenners und Wegbereiters von Musikern wie Klaus Doldinger und Marius Müller-Westernhagen hat die erhofften Summen eingebracht. Gerhard Richters „Abstraktes Bild“ etwa erreichte am Mittwochabend bei Christie’s in London umgerechnet 1,45 Millionen Euro. Yves Kleins Abdruck eines Frauenkörpers mit dem Titel „Anthropométrie“ verkaufte sich für 1,6 Millionen Euro. Siggi Loch lebt in Berlin. Die Stiftung soll sich um Menschen in Not kümmern. Die Bilder seiner Sammlung kamen bei der Abendauktion für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst zum Aufruf und stachen heraus: Sie sind alle in seiner Lieblingsfarbe Blau gehalten. Der Blues- und Jazzfan Loch, Gründer des Labels ATC, hatte sich mit seiner Frau Sissy entschieden, die hochkarätige Sammlung zu verkaufen und das Geld in eine gemeinnützige Stiftung fließen zu lassen. „Wir haben unser ganzes Leben der Förderung von Kunst und Kultur gewidmet“, sagte Loch. Nun wollten sie Menschen helfen, die sich nicht mehr selber helfen könnten.

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Die Gemäldegalerie wird verschachert Das „20. Jahrhundert“ zieht dort ein. Was aus den Alten Meistern wird, bleibt unklar T VON GABRIELA WALDE

Man muss die Geschichte noch einmal von vorne aufrollen: Die Idee für die Rochade der Gemäldegalerie am Kulturforum auf die Museumsinsel ist nicht neu – und auch nicht so abstrus wie sie dieser Tage vielen Beobachtern und Kritikern erscheinen mag. Ganz im Sinne der universellen Museumsidee Wilhelm von Bodes würden auf der Insel die Gemälde und Skulpturen zusammengeführt und ein stimmiges alteuropäisches Gesamtpanorama ergeben. Die Alten Meister würden dann dorthin zurückkehren, woher sie kommen. Der Plan selbst geht schon auf Überlegungen des ehemaligen Museumsgenerals Peter-Klaus Schuster zurück. Dieser Master-

plan hat allerdings einen Haken, der Neubau, der die Gemäldegalerie auf der Insel aufnehmen soll, ist bis jetzt nicht durchfinanziert. Humboldt-Forum first. Vor zwei Wochen überraschte der Kulturstaatsminister Bernd Neumann nun mit einem unerwarteten Geldsegen aus dem Nachtragshaushalt von zehn Millionen Euro, einzusetzen für den Umbau der Gemäldegalerie in eine „Galerie des 20. Jahrhunderts“. 2016 könnte sie eröffnet werden. Gemäldegalerie-Direktor Bernd Lindemann erreichte diese Neuigkeit in Tokio. Eine Machbarkeitstudie soll demnächst die Details für die Umgestaltung analysieren. Klassische Moderne wird anders präsentiert als Alte Meister. Für Lindemann heißt das, dass große Teile seiner hochkarätigen Kollektion im Depot landen, oder das Museum in ein Ausweichquartier umziehen müsste, bis der Neubau auf der Insel gebaut ist. Was ist das für eine ungewisse Perspektive für eine der bedeutendsten Altmeistersammlungen der Welt, die Botticelli, Dürer & Co. in einer großen Fülle versammelt? Das schlechteste Szenarium: Wenn diese zusammenhängende

Kollektion, das ist ihre Qualität, auf wenige Highlights „eingedampft“ wird, und der Rest in Magazinen verschwindet – und das auf unabsehbare Zeit. Die Worte der Bundesregierung sind da eindeutig – „deutlich nach 2018“ könne mit dem Galerienneubau am Bode-Museum gerechnet werden. 150 bis 200 Millionen Euro werden als Bauvolumen für dieses Projekt genannt. Doch was ist, wenn es zu gar keinem Neubau kommt? Nicht nur ausländische Museumsdirektoren schütteln über so eine unsinnige Übergangslösung den Kopf. Da wird ein Haus regelrecht verschachert. Manche sehen schon einen Museumskrieg zwischen Nationalgalerie und Gemäldegalerie aufziehen. Motto: der eine gegen den anderen. Das wäre mit einem andern Berliner Fall durchaus vergleichbar: Man In der Zwickmühle Stiftungspräsident Hermann Parzinger

stelle sich vor, die Staatsoper, die saniert wird, würde ins Gebäude der Deutschen Oper ziehen, die dann nur die Hälfte ihres Repertoires in einem Ausweichquartier spielen könnte. Doch das Dilemma, in dem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz steckt, ist wirklich groß. Es gibt nicht nur ein Sorgenkind – alles hängt nun einmal mit der Neuen Nationalgalerie zusammen. Ab 2015 muss sie generalsaniert werden – und steht somit ohne Domizil da. Zumal sie im Mies van der Rohe-Bau immer schon aus allen Nähten platzte und dringend mehr Raum braucht für ihre Sammlung der Moderne, die bis dato immer nur in Teilabschnitten gezeigt werden konnte. Hinzu kommt, dass auch die Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch mit ihrer SurrealistenSammlung dringend eine dauerhafte Heimstatt braucht, die Schenkung des Ehepaares ist an eine Bedingung geknüpft: CHRISTIAN KIELMANN

Chris Morgan Jones: Der Lockvogel, Heyne Verlag, 448 Seiten, 12,99 Euro.

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Ihre Kunstwerke müssen ausgestellt werden, und dürfen nicht im Depot landen. Auch die Sammlung Marx, die derzeit noch im Hamburger Bahnhof zu Hause ist, käme in einer „Galerie des 20. Jahrhunderts“ unter. Beuys und Warhol zählen schließlich nicht mehr zur Gegenwartskunst. Das mag alles richtig komponiert sein, nur eben nicht auf Kosten einer halbierten Gemäldegalerie, die sehen darf, wo sie bleibt mit ihren wundervollen Werken. „Man kann sich dieser Geschichte allerdings nicht versperren, ohne das Gesamtziel zu gefährden“, kommentiert Lindemann die verzwickte Situation. Und Hermann Parzinger wiegelt ab: „Das ist nun einmal der Preis, wenn sich Museen weiterentwickeln sollen.“ Lindemann arbeitet derzeit an einer Broschüre über das Museum. Er braucht unbedingt Werbung für sein Haus, das bei vielen HauptstadtBesuchern erstaunlicher Weise gar nicht auf der Agenda steht. Unglücklich auch die Lage am architektonisch wenig einladenden Kulturforum. Nun müssen die Verantwortlichen sehen, dass er bald Planungssicherheit erhält für sein Haus.

BERLIN LIVE

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Das Beste am Sonnabend

Pop Madonnas zweites Berlin-Konzert in Friedrichshain

Bühne „Frank Sinatra – ein musikalisches Porträt“

Show „SchlagWorte XL“ in Tempelhof

Familienführung „Gespielt wird überall“ in Dahlem

Die Königin des Pop Madonna zeigt in der O2-World noch einmal ihre aufwendige Show „MDNA“.

Einfach Songs wie „My Way“ oder„Strangers in the Night“ zu singen, ergibt zwar auch schon einen schönen Abend, aber in „Frank Sinatra – ein musikalisches Porträt“ leistet Christoph Schobesberger mehr. Und so kommt der Entertainer als charakterlich gespaltene Persönlichkeit auf die Bühne. Seine Mafiakontakte, sein Jähzorn, seine politischen Ansichten werden nicht verschwiegen. Ein unterhaltsames Programm mit Swing und Tiefgang.

Wolfgang Neuss vereinte Kabarett noch mit dem Einsatz einer Pauke. Der Körperkünstler und Sprachakrobat Marcus Jeroch arbeitet bei seinem Programm „SchlagWorte XL“ mit dem Trommler Schroeder zusammen. Ergänzt wird die Show durch Luftkünstlerin Tanja Stolting und Musikerin Bella Nugent. Zum Abheben.

„Gespielt wird überall“ heißt eine Führung, die sich an Familien mit Kindern von fünf bis zehn Jahren richtet. Während eines Rundgangs durch verschiedene Abteilungen lernen die Teilnehmer Spiele aus Nordamerika, dem Südseeraum und Afrika kennen und probieren sie selbst aus. Das ist spannend. Denn gespielt wird überall auf der Welt. Aber eben überall anders.

20:00

20:00

∑ O2 World O2-Platz 1, Friedrichshain, G 01805 57 00 70, Karten ab 87,15 Euro

AFP/MARWAN MAAMANI

Pop, Show, Klassik: Zehn Veranstaltungen, die sich heute wirklich lohnen

20:00

∑ Kleines Theater Südwestkorso 64, Steglitz, G 821 20 21, Karten 15-20 Euro

KinoProgramm CHARLOTTENBURGWILMERSDORF

Babylon, Dresdener Str. 126, G 61 60 96 93, Ai Weiwei - Never Sorry (OmU) 17, 19, 21 Dein Weg (OmU) 17, 21.30 Wagner & Me (OmU) 19.30 Uhr fsk, Segitzdamm 2, G 614 24 64, Small Town Murder Songs (OmU) 18.15, 20 Alpen (OmU) 18.30 Copacabana (OmU) 20.30, 22.30 Aurora (OmU) 21.30 Uhr Intimes, Niederbarnimstr. 15, G 29 66 46 33, Sams im Glück 16 Moonrise Kingdom 18, 20 Die Kunst zu lieben 22 Uhr Kino Zukunft, Laskerstr. 5, G 426 81 29, Barbara 18 Tomboy 18.15 Luks Glück 20 Marieke und die Männer 20.15 Marieke und die Männer (OmU) 21.45 Bar25 Tage außerhalb der Zeit 22 Uhr Moviemento, Kottbusser Damm 22, G 692 47 85, Marieke und die Männer 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 Lippels Traum 10.15, 16.15 Das Sams 11 Kuddelmuddel bei Pettersson & Findus 12.30 Der kleine Maulwurf 13.15 Bar25 - Tage außerhalb der Zeit 14.15, 20.30, 22.45 Martha Marcy May Marlene 14.45 17 Mädchen 17, 21 Sushi - The Global Catch (OmU) 18.30 Tomboy 19, 23 Pornografie und Holocaust (OmU) 24 Sputnik, Hasenheide 54, G 694 11 47, Ponyo - Das große Abenteuer am Meer 15 Deutschland von oben 15 Lachsfischen im Jemen 17 Luks Glück 17 Ausgerechnet Sibirien 18.45 Barbara 19.30 Moonrise Kingdom (OmU) 20.45 Ziemlich beste Freunde (OmU) 21.30 Berlin für Helden 22.30 Marley (OmU) 22.30 Our Idiot Brother 23.15 Uhr Tilsiter, Richard-Sorge-Str. 25 a, G 426 81 29, Wie soll man Dr. Mracek ertränken? oder Das Ende der Wassermänner in Böhmen 14.45 Krieg der Knöpfe 16.15 Die Kunst zu lieben (OmU) 18 Die Kunst zu lieben 20 Small Town Murder Songs (OmU) 22 Berlin Calling 23.30 Uhr UCI Kinowelt Friedrichshain, Landsberger Allee 54, G 42 20 42 20, Amazing Spider-Man 3D 14, 16, 19.30, 23 Snow White and the Huntsman 14, 17, 20.15, 23.15 The Avengers 3D 14, 19.45, 23 Hanni & Nanni II 14.30, 17.15 Ziemlich beste Freunde 14.45 Men in Black III 14.45, 17.15 Noch tausend Worte 14.45, 17.30, 20 StreetDance II 3D 17.30 Chernobyl Diaries 17.30, 20.15, 23 Men in Black III 3D 17.30, 20.15, 23 Rock of Ages 20 Dark Shadows 23 Der Diktator 23 Uhr Yorck, Yorckstr. 86, G 78 91 32 40, Dein Weg 17, 19.30, 22 Moonrise Kingdom 17.45, 20, 22.15 Uhr

LICHTENBERG Cinemotion Hohenschönhausen, Wartenberger Str. 174, G 96 24 31 00, Amazing Spider-Man 3D 14.30, 17.15, 20, 23 Amazing Spider-Man 14.30, 17.30, 20.15, 23 Die Piraten 14.45 Sams im Glück 14.45 Snow White and the Huntsman 14.45, 17.30, 20.15, 23 Hanni & Nanni II 15 LOL 15, 17.30 Janosch - Komm, wir finden einen Schatz! 15.15 Fischen Impossible 15.15 Spieglein Spieglein 17.15 Deutschland von oben 17.15 Ziemlich beste Freunde 17.15 StreetDance II 3D 17.30 Men in Black III 17.30, 20.15 American Pie: Das Klassentreffen 19.45 The Avengers 19.45 Die Trauzeugen 20 Dark Shadows 20, 22.30 Men in Black III 3D 20, 22.45 Rock of Ages 22.30 Der Diktator 22.30 Act of Valor 22.45 Project X 23 Uhr

MARZAHN-HELLERSDORF UCI Kinowelt am Eastgate, Märkische Allee 176-178, G 93 03 02 60, Men in Black III 3D 14, 17, 20, 22.45 Snow White and the Huntsman 14, 17, 20, 22.45 Amazing Spider-Man 14, 17, 20.15 Uhr Men in Black III 14.30 Hanni & Nanni II 14.30, 17 Amazing Spider-Man 3D 16, 19.30, 23 Chernobyl

MITTE Acud Kino, Veteranenstr. 21, G 44 35 94 98, Die Piraten 17 Work Hard - Play Hard 18 Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden 19 Amador und Marcelas Rosen 20 Lachsfischen im Jemen 21 Bar25 22 Uhr Arsenal, Potsdamer Str. 2, G 26 95 51 00, Moskwa Moskau (OmU) 19.30 She, a Chinese (OmU) 20 Uhr Babylon:Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, G 242 59 69, Unser Leben 16.30 Geistesgegenwart Die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich 17 Die Farbe des Ozeans 17.15 I Want to Run 18 Knistern der Zeit 18.15 Absolute Giganten 19.15 Der Himmel über Berlin 20 Leb wohl, meine Königin! 20.15 Das Schloss 20.45 Uhr Central, Rosenthaler Str. 39, G 28 59 99 73, Die Farbe des Ozeans (OmU) 12.15 Der Diktator (OF) 13 Das kleine Gespenst 14.30 Take Shelter (OmU) 15 Der Diktator (OmU) 16.30, 18.45 Small Town Murder Songs (OmU) 17.15, 20.30, 22 Iron Sky (OmU) 18.15, 20 Drive (OF) 21.45 Berlin Calling 23.30 Bar25 23.45 Uhr CinemaxX, Potsdamer Str. 5, G 01805/24 63 62 99, Amazing Spider-Man 10.30, 13.30, 16.35, 19.45, 23 LOL 11.15, 13.50, 16.20 Das Hochzeitsvideo 11.30 Amazing Spider-Man 3D 11.30, 15, 18.30, 19.15, 20.30, 21, 22 Hanni & Nanni II 11.50, 14, 16.40 Yoko 12 StreetDance II 3D 12.15, 14.45, 17, 18.45 The Lucky One 12.30 Noch tausend Worte 12.30, 14.35, 16.40 Men in Black III 3D 12.30, 15.10, 17.50, 20.30, 23.15 Sams im Glück 12.45 Spieglein Spieglein 12.45 The Avengers 13.10, 16.20, 19.30, 22.40 Snow White and the Huntsman 13.30, 16.30, 19.30, 22.30 Der Diktator 14, 16.15, 18.30, 20.45, 23.10 Ausgerechnet Sibirien 14.15 Kochen ist Chefsache 14.20 Die Tribute von Panem

HEUTE IM KINO

0800/00 22 833 116 117 56 84 00 112 192 40 349 99 34 31 00 31 110 390 63 10, 20 - 90 0800/111 01 11 0800/111 02 22 832 290 00 58 8900 43 33 0800/002 28 33

NEUKÖLLN Cineplex Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Str. 66, G 01805/05 06 44, Spy Kids 4D 12.30 Sams im Glück 12.45 Spieglein Spieglein 12.45 Hanni & Nanni II 12.45, 15.15, 17.20 Das Haus Anubis - Pfad der 7 Sünden 13 Die Piraten 13, 15.15 Amazing Spider-Man 3D 13, 16.10, 19.20, 22.30 Snow White and the Huntsman 13.30, 16.30, 19.40, 22.30 Amazing Spider-Man 14, 17, 20 Men in Black III 3D 14.30, 19.45, 22.30 Men in Black III 15, 17.30 Türkisch für Anfänger 15.05 Der Diktator 15.15, 17.30, 20, 22.30 StreetDance II 3D 17.10 Luks Glück 17.30, 20.10, 22.40 Chernobyl Diaries 17.30, 20.15, 22.30 Sag Salim - Unverletzt (OmU) 20.10, 22.40 Dark Shadows 20.15, 22.45 Iron Sky 22.55 Passage, Karl-Marx-Str. 131, G 68 23 70 18, Krieg der

Zimmer mit Aussicht

Eine frühe Emanzipation in wunderschönen Bildern: Auf einer Reise nach Florenz verliebt sich anno 1907 eine junge Engländerin in einen, nun ja, exzentrischen jungen Mann. Zurück auf der Insel, geht sie zunächst eine Vernunftverlobung ein, und entscheidet sich dann doch gegen alle Konventionen für ihr Herz. Stimmungsvoller Filmklassiker zum Schmachten und Schmelzen. ∑ Kostümfilm Großbritannien 1986, 116 min., von James Ivory, mit Helena Bonham-Carter, Julian Sands, Maggie Smith (Zeughauskino, Mitte, OmU)

14.20 Janosch 14.30 Deutschland von oben 15 Best Exotic Marigold Hotel 15.15 Ziemlich beste Freunde 15.15, 17.50, 20.30 Buck - Der wahre Pferdeflüsterer 16.30 Luks Glück 16.40, 19 Men in Black III 16.45, 19.30, 22.30 17 Mädchen 17.30 Der Seidenfächer 17.40, 20.15, 22.45 W. E. 18 Dein Weg 18, 20.45 Die Trauzeugen 18.40 Moonrise Kingdom 18.50 Chernobyl Diaries 19, 21.15, 23.25 Rock of Ages 19.40 American Pie: Das Klassentreffen 20.40 Wanderlust 21, 23.20 Dark Shadows 21.10 Project X 21.15 Safe 22.30 The Avengers 3D 22.45 Act of Valor 23.10 Ein Jahr vogelfrei! 23.20 Bad Sitter 23.25 21 Jump Street 23.30 Uhr Cinestar Cubix, Rathausstr. 1, G 25 76 10, Amazing Spider-Man 3D 11, 14.45, 16.30, 19.30, 20.30, 22.10, 22.45 The Avengers 3D 11.10 21 Jump Street 11.30 Janosch - Komm, wir finden einen Schatz! 11.30 Deutschland von oben 11.50 LOL 12, 14.30 Der Diktator 13.30, 15.45, 18, 20.20 Hanni & Nanni II 13.30, 15.55 StreetDance II 3D 14.10 Snow White 14.10, 17, 19.40, 20.10, 22.40 Rock of Ages 14.40 Kochen ist Chefsache 17.10 Dark Shadows 17.40, 20.30, 23.10 Im Banne der Rouladenkönigin 17.50 Chernobyl Diaries 18.15, 20.40, 23 Men in Black III 3D 19.20, 22.50 Wanderlust 20.20 Safe 23 Die Trauzeugen 23.10 Uhr Cinestar Event Cinema, Potsdamer Str. 4, G 26 06 64 00, African Adventure 3D 11 Amazing

Wichtige Telefonnummern Medizinische Notdienste Apotheken-Notdienst Ärztlicher Bereitschaftsdienst Augenärztlicher Notdienst Feuerwehr/Notarzt Giftnotruf Jugend-Notdienst Kinderärztlicher Notdienst Polizei/Notruf Berliner Krisendienst Telefonseelsorge kirchl. Telefonseelsorge kirchl. Tierärztlicher Notdienst Zahnärztlicher Notdienst Apotheken-Notdienst-Suche

Spider-Man 3D 13.15, 16.30, 19.40, 22.50 Uhr Cinestar im Sony Center, Potsdamer Str. 4, G 26 06 64 00, Amazing Spider-Man 3D (OF) 13.50, 16.15, 17.10, 19.30, 20.30, 21.50, 22.45 Noch tausend Worte (OF) 14, 16.30, 19 Snow White and the Huntsman (OF) 14, 17, 20, 22.55 Dark Shadows (OF) 14, 20, 23 Wanderlust (OF) 14.15, 19.30 Dein Weg (OF) 14.20 Lachsfischen im Jemen (OF) 14.45 Der Diktator (OF) 14.45, 17, 19.15 The Avengers 3D (OF) 16.45, 21.30 W. E. (OF) 16.50 Moonrise Kingdom (OF) 17.30, 20 Men in Black III 3D (OF) 17.30, 20.30, 23 Uhr Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Str. 40-41, G 283 46 03, Lachsfischen im Jemen (OmU) 14.30, 19.15 Amador und Marcelas Rosen (OmU) 14.45 Die Wohnung (OmU) 15.30, 17.45 Dein Weg (OmU) 15.30, 20 Barbara 15.45 Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden 17, 21.45 Knistern der Zeit (OmU) 17.15 Ai Weiwei - Never Sorry (OmU) 18 Moonrise Kingdom (OmU) 18, 20.15, 22.30 Wagner & Me (OmU) 19.30 17 Mädchen (OmU) 20.15, 22.15 Marieke und die Männer (OF) 21.30 My Week with Marilyn (OmU) 22.30

PICTURE-ALLIANCE

FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG

∑ Ufa-Fabrik Viktoriastraße 10-18, Tempelhof, G 75 50 30, ufafabrik.de, Karten 15-19 Euro

15:00

∑ Museen Dahlem Treffpunkt Foyer, Lansstraße 8, Dahlem, G 266 42 42 42, smb.museum.de, Kosten 3 Euro, plus Eintritt ab 3 Euro ab 18 Jahre

Termine Diaries 17, 20.15, 22.30 StreetDance II 3D 17.30, 20.15, 22.45 Wanderlust 20 Dark Shadows 20 Der Diktator 22.45 Safe 22.45 Uhr

Astor, Kurfürstendamm 225, G 883 85 51, Ziemlich beste Freunde 15.30 Kochen ist Chefsache 17.50 Rock of Ages 20 Men in Black III 3D 22.40 Uhr Bundesplatz-Kino, Bundesplatz 14, G 85 40 60 85, Krieg der Knöpfe 13.30 Die Vorstadtkrokodile 15.45 Ziemlich beste Freunde 18 Lachsfischen im Jemen 20.30 Uhr Cinema Paris, Kurfürstendamm 211, G 881 31 19, Copacabana (OmU) 12.50, 21 Kochen ist Chefsache 15, 19 Wagner & Me (OmU) 17 Uhr Delphi-Filmpalast, Kantstr. 12 a, G 312 10 26, Die Wohnung 13.15, 18.15 Dein Weg 15.30, 20.30 Uhr Eva-Lichtspiele, Blissestr. 18, G 92 25 53 05, Hanni & Nanni II 13.30 Ausgerechnet Sibirien 15.30 Best Exotic Marigold Hotel 17.45 Lachsfischen im Jemen 20.30 Filmkunst 66, Bleibtreustr. 12, G 882 17 53, Deutschland von oben 15.15 Simon 15.30, 18 W. E. 17.30, 20, 22.15 Der Seidenfächer 20.30 Moonrise Kingdom (OmU) 22.30 Uhr Kant Kino, Kantstr. 54, G 319 98 66, Rapunzel - Neu verföhnt 14 Hanni & Nanni II 14.30 Buck 15, 19 Lachsfischen im Jemen 16, 18.15, 20.30 Ausgerechnet Sibirien 16, 18.15, 20.30 Die Königin und der Leibarzt 16.15 Moonrise Kingdom 16.30, 18.45, 21 Ai Weiwei (OmU) 17, 21 Barbara 19 West Is West 21.15 Uhr

PROMO

16

Gas – Wasser – Strom Vattenfall Gasag oder Wasserbetriebe Taxi-Ruf City-Funk Funk-Taxi Berlin Taxi-Funk Berlin Würfel-Funk Geldkarten-Verlust Zentrale Sperrung alle Karten American Express EC-Card Mastercard/Visa

01802/11 25 25 78 72 72 01801/42 72 42 0800/292 75 87 21 02 02 26 10 26 44 33 22 21 01 01 11 61 16 069/9797 10 00 01805/02 10 21 069/7933 19 10

Knöpfe 15.15 Lachsfischen im Jemen 15.45, 20.30, 22.45 Ausgerechnet Sibirien 16, 18.15, 20.30, 22.45 Kochen ist Chefsache 17, 19, 21, 23 Simon 17.30, 20 Barbara 18 Shame 22.30 Uhr UCI Kinowelt Gropius Passagen, Johannisthaler Chaussee 295, G 66 68 12 34, LOL 12, 14.30 Men in Black III 3D 12, 14.30, 17.10, 19.45, 22.45 Amazing Spider-Man 3D 12.15, 14.30, 17, 20.30, 22.30 Hanni & Nanni II 12.30, 14.45 Deutschland von oben 14.30 Rock of Ages 17.10 StreetDance II 3D 17.20 Snow White and the Huntsman 20, 23 Der Diktator 20.15 Wanderlust 20.15, 22.45 Men in Black III 20.15, 23 Uhr

PANKOW Blauer Stern, Hermann-Hesse-Str. 11, G 47 61 18 98, Wolfsbrüder 15.30 Hanni & Nanni II 16 Die Wohnung 18 Kochen ist Chefsache 18, 20.15 West Is West 20.15 BrotfabrikKino, Caligariplatz, G 471 40 01, Medianeras (OmU) 19.30 Shame (OmU) 21.30 Uhr Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstr. 1-5, G 42 84 51 88, Krieg der Knöpfe 13.45 Wolfsbrüder 14 Janosch - Komm, wir finden einen Schatz! 14 Knerten traut sich 14.30 Kochen ist Chefsache 15, 17, 21 Hanni & Nanni II 15.45 Ausgerechnet Sibirien 15.45, 18, 20.15 Die Piraten 16.15 Copacabana (OmU) 16.15, 18.30, 20.45, 23 Moonrise Kingdom 17.45, 20, 22.15 Die Wohnung 18.15 Ai Weiwei - Never Sorry (OmU) 19, 23 Wagner & Me (OmU) 20.30 Dark Shadows 22.30 Der Diktator (OmU) 22.45 Uhr Kino in der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, G 44 35 44 22, Best Exotic Marigold Hotel 14.45 Dein Weg 14.45, 17.15, 19.50, 22.30 Simon 14.45, 17.20, 20, 22.40 Ai Weiwei - Never Sorry 15.10, 19.45 Hanni & Nanni II 15.15 Deutschland von oben 15.20 Janosch 16 Kochen ist Chefsache 16, 18, 20.15, 22.30 Ausgerechnet Sibirien 17.15 Buck - Der wahre Pferdeflüsterer 17.20 Der Diktator (OmU) 17.20 Ziemlich beste Freunde 17.40 Moonrise Kingdom 18, 20.30, 22.50 Lachsfischen im Jemen 19.30 Men in Black III 3D 19.30 W. E. 20.10, 22.40 Marley (OmU) 22 Dark Shadows 22 West Is West 22 Uhr UCI Kinowelt Colosseum, Schönhauser Allee 123, G 44 01 92 00, Ziemlich beste Freunde 12.40 Men in Black III 12.45, 15.15, 17.45, 20.15, 23 StreetDance II 3D 13, 15.15 Hanni & Nanni II 13, 15.15 LOL 14.30 Snow White 14.30, 17.20, 20.10, 23.05 Amazing Spider-Man 14.30, 17.30, 20.30 Deutschland von oben 14.45 Spieglein Spieglein 14.45 Der Diktator 15.15, 17.30, 20, 22.30 Amazing Spider-Man 3D 16, 19.30, 23 Rock of Ages 17 Dark Shadows 17.15, 20 Wanderlust 17.30, 20, 22.45 Simon 17.30, 20.15 Men in Black III 3D 17.30, 20.15, 23 Kochen ist Chefsache 20.15 Tribute von Panem 22.45 Iron Sky 22.45 Die Trauzeugen 23 Uhr

REINICKENDORF

THEATER

TANZ, REVUE

Cinestar Tegel, Am Borsigturm 2, G 43 09 04 30, Hugo Cabret 11 Spieglein Spieglein 11.15 Deutschland von oben 11.25 Die Piraten 3D 11.30 Noch tausend Worte 11.30, 15, 17.30 Fünf Freunde 11.50 Hanni & Nanni II 11.50, 14.20, 16.50 LOL 12, 17.40 Amazing Spider-Man 3D 12.10, 15.45, 16.30, 19.30, 20.15, 22.15, 22.40 Men in Black III 3D 14, 16.45, 19.30 21 Jump Street 14.05 StreetDance II 3D 14.05, 20 American Pie: Das Klassentreffen 14.15 Snow White and the Huntsman 14.15, 17, 20.15, 23.20 Ziemlich beste Freunde 14.45 Wanderlust 17, 19.35 Chernobyl Diaries 17.20, 20.10, 22.45 Dein Weg 19.10 Dark Shadows 20.15 Rock of Ages 22.20 Project X 22.30 Der Diktator 23 Das Hochzeitsvideo 23.10 Uhr

Ballhaus Ost J 20.00: Bye Bye Blondie J 20.00: Schwesterherz, G 44 03 91 68, Pappelallee 15, Prenzlauer Berg Berliner Ensemble J 19.00: Stallerhof. Gastspiel Burgtheater Wien J 21.00, Heurigen-Garten: WienerLieder, G 28 40 81 55, Bertolt-Brecht-Platz 1, Mitte Berliner Kriminal-Theater 20.00: Die Mausefalle, G 47 99 74 88, Palisadenstr. 48, Friedrichshain Brotfabrik 21.00: Uraufführung: Bella, G 471 40 01, Caligariplatz, Weißensee Freilichtbühne Stadtschloss Moabit 20.00: Moabiter Theaterspektakel: Gerüchte Gerüchte, G 39 03 80 88, Rostocker Str. 32, Moabit Hexenkessel-Hoftheater J 19.30: Candide J 21.30: Was ihr wollt, G 288 86 69 99, Monbijoupark/Monbijoustr. 3, Mitte Naturpark Schöneberger Südgelände 19.00, 21.30: Die Zähmung der Widerspenstigen! Shakespeare Company Berlin, Karten: G 21 75 30 35, Am S-Bhf. Priesterweg, Schöneberg Renaissance-Theater 20.00: Hello I’m Johnny Cash, G 312 42 02, Knesebeckstr. 100, Charlottenburg Schlosspark Theater 20.00: Komiker aus Versehen. Theo-Lingen-Abend, G 78 95 66 71 00, Schloßstr. 48, Steglitz Theater am Kurfürstendamm 20.00: Pension Schöller, G 88 59 11 88, Kurfürstendamm 206-209, Charlottenburg Theaterdiscounter 20.30: Iffland - Fragmente der Menschendarstellung, G 28 09 30 62, Klosterstr. 44, Mitte Volksbühne 19.30: Der Geizige, G 24 06 57 77, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte

ada - Studio & Bühne für zeitgenössischen Tanz 20.30: Nah dran extended: Tanzstipendiaten. Stücke junger Tänzer und Choreografen, G 21 80 05 07, Uferstudios, Studio 7, Uferstr. 23, Wedding Bluemax-Theater 18.00, 21.00: Blue Man Group. Karten: G 01805/44 44, Marlene-Dietrich-Platz 4, Tiergarten Chamäleon 19.00, 22.00: Loft, G 400 05 90, Rosenthaler Str. 40/41, Mitte Deutsche Oper 15.00, 20.00: West Side Story, G 34 38 43 43, Bismarckstr. 35, Charlottenburg Dock 11 20.30: Zweisam. Zwei Soli von Clébio Oliveira, Geraldo Si, G 35 12 03 12, Kastanienallee 79, Prenzlauer Berg Estrel Festival Center 20.30: All You Need Is Love. Beatles-Musical, G 68 31 68 31, Sonnenallee 225, Neukölln Friedrichstadt-Palast 15.30, 19.30: Yma, G 23 26 23 26, Friedrichstr. 107, Mitte Radialsystem V 20.00: gefaltet. Choreografisches Konzert von Sasha Waltz und Mark Andre, G 288 78 85 88, Holzmarktstr. 33, Friedrichshain Theater am Potsdamer Platz 15.30, 20.00: Hinterm Horizont, G 01805/44 44, Marlene-Dietrich-Platz 1, Tiergarten Theater des Westens 14.30, 19.30: Tanz der Vampire, G 01805/44 44, Kantstr. 12, Charlottenburg

SPANDAU Cineplex Spandau, Havelstr. 20, G 01805/05 02 11, Wolfsbrüder 10 Janosch - Komm, wir finden einen Schatz! 10, 12.10 Hanni & Nanni II 10, 12.15 Amazing Spider-Man 3D 10, 13, 14, 16.10, 17, 19.20, 20, 22.30, 23 Amazing Spider-Man 10.30, 13.30, 16.30 StreetDance II 3D 11.35 LOL 13.35 Der Diktator 14.30, 21.45 Noch tausend Worte 15.45, 19.30 Snow White and the Huntsman 16.30, 19.30, 22.30 Men in Black III 3D 18, 20.30, 23 Uhr

STEGLITZ-ZEHLENDORF Adria, Schloßstr. 48, G 01805/05 07 11, Ziemlich beste Freunde 15.15 Kochen ist Chefsache 17.45, 20, 22.15 Uhr Bali Kino, Teltower Damm 33, G 811 46 78, Der kleine Maulwurf 16 Out of Darkness 18 Die Tunisreise 20.30 Uhr Capitol Dahlem, Thielallee 36, G 831 64 17, Dein Weg 15.30, 20.30 Die Wohnung 18.15 Uhr Cineplex Titania, Schloßstr. 5-6, G 01805/05 05 20, Janosch 10 Fischen Impossible 10 Die Piraten 10 Wolfsbrüder 10, 11.55 Hanni & Nanni II 10, 12.10, 14 Men in Black III 3D 10, 12.20, 14.45, 17.20, 20, 22.45 Amazing Spider-Man 3D 10, 13, 14, 16.10, 17, 19.20, 20, 22.30, 23 Deutschland von oben 11.40 Sams im Glück 11.50 Spy Kids 4D 12.20 Der Diktator 14.30, 20.30 StreetDance II 3D 14.45 LOL 16.05 Rock of Ages 16.45 Snow White and the Huntsman 16.50, 19.40, 22.30 Die Räuberin 18.15 Wanderlust 19.30, 22 Safe 20.30, 22.50 American Pie: Das Klassentreffen 22.40 Uhr Thalia, Kaiser-Wilhelm-Str. 71, G 774 34 40, Sams im Glück 12 Hanni & Nanni II 12, 14, 16 Fünf Freunde 12.15 Amazing Spider-Man 3D 12.15, 15, 17.45, 20.30 Bibi Blocksberg - Eene meene eins, zwei, drei! 14.15 Snow White and the Huntsman 15, 17.45, 20.30 Spieglein Spieglein 16 Ziemlich beste Freunde 18 American Pie: Das Klassentreffen 18 Der Diktator 20.30 Dark Shadows 20.30 Uhr

TEMPELHOF-SCHÖNEBERG Cinema, Bundesallee 111, G 852 30 04, Pippi geht von Bord 15 Monsieur Lazhar 17.30 Und wenn wir alle zusammenziehen? 20, 22.30 Uhr Cosima, Sieglindestr. 10, G 85 07 58 02, Wenn wir zusammenziehen? 18 Exotic Marigold Hotel 20.15

TREPTOW-KÖPENICK Astra, Sterndamm 69, G 636 16 50, Spy Kids 4D 10 Fischen Impossible 10, 12 LOL 10, 12 Hanni & Nanni II 10, 12, 14 Noch tausend Worte 10, 12, 14, 16, 20 Spieglein Spieglein 12.30 Amazing Spider-Man 3D 14, 17, 20, 22.30 Snow White and the Huntsman 15, 17.30, 20, 22.30 Men in Black III 3D 15, 18, 20.15, 22.45 StreetDance II 3D 16, 18, 20.15 Dark Shadows 17.30 Rock of Ages 22.30 Der Diktator 22.30 Uhr Casablanca, Friedenstr. 12-13, G 677 57 52, Fünf Freunde 14.30 Und wenn wir alle zusammenziehen? 16.15 Ausgerechnet Sibirien 18.15 Kochen ist Chefsache 20.30 Uhr Cinestar Treptower Park, Elsenstr. 115-116, G 538 94 10, Spieglein Spieglein 11.30, 14 Amazing Spider-Man 3D 14, 16.30, 19.30, 22.30 Men in Black III 3D 14, 17.30, 22.30 Snow White and the Huntsman 14.10, 17, 19.50, 22.50 StreetDance II 3D 14.20, 16.50, 20.10 Ziemlich beste Freunde 14.40 Deutschland von oben 14.50 Der Diktator 14.50, 17.10, 19.40, 22.20 Hanni & Nanni II 15 Rock of Ages 16.40 LOL 17.15 Dark Shadows 17.20, 20.10 The Lucky One 17.30 Tribute von Panem 20 Safe 20.20 Chernobyl Diaries 20.20, 22.40 Das Hochzeitsvideo 22.45 Project X 23 Avengers 3D 23 Act of Valor 23.10 Uhr Alle Angaben ohne Gewähr ANZEIGE

KLASSIK, OPER Französische Friedrichstadtkirche 20.00: Berliner Klassiksommer: Chopin Nacht. Moskauer Kammermusik Akademie, Leitung: Igor Bobowitsch, Natalie Strelchenko (Klavier). Werke von Chopin, Karten: G 230 99 30, Gendarmenmarkt 5-6, Mitte Galerie Mutter Fourage 20.00: Ji-Yeoun You (Klavier). Werke von Mozart, Schubert und Chopin, G 805 23 11, Chausseestr. 15 a, Wannsee Komische Oper Berlin 19.30: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Oper von Kurt Weill, G 47 99 74 00, Behrenstr. 55-57, Mitte Konzerthaus Berlin J 20.00, Großer Saal: Berlin International Music Festival: Trondheim Soloists, Vadim Repin (Violine). Werke von Grieg, Mendelssohn Bartholdy, Bartók u. a. J 20.00, Kleiner Saal: Sebastian See-Schierenberg (Violine), Julian Jacobson (Klavier). Werke von de Falla, Piazzolla, Albéniz u. a., G 203 09 21 01, Gendarmenmarkt 2, Mitte Philharmonie 19.00: Fest der Kulturen: Sevenoaks Gospel Choir, Chor und Instrumentalsolisten des Konservatoriums für Türkische Musik Berlin, Chor INA, Koreanischer Konzertchor Berlin, Rundfunkchor Berlin u. a., Karten: G 20 29 87 22, Herbert-vonKarajan-Str. 1, Tiergarten Schloss Britz 18.00: Barocktrompeten Ensemble Berlin. Werke von Boyce, Sanz, Stanley u. a., G 60 97 92 30, Alt-Britz 73, Britz Schloss Glienicke 16.00: Poinsett Piano Trio. Werke von Beethoven, Ravel, Mendelssohn, Karten: G 34 70 33 44, Königstr. 36, Wannsee

JAZZ, ROCK, FOLK A-Trane 22.00: Dela Miles. Soul, G 313 25 50, Bleibtreustr. 1, Charlottenburg Bergmannstraßenfest bis 1.7., Sa 11.00-22.00, So 11.00-20.00: Kreuzberg jazzt! Über 50 Bands auf drei Bühnen, rund um die Bergmannstraße, Kreuzberg Freilichtbühne Zitadelle Spandau 20.00: Harry Collin & White Spirit, G 333 40 21, Am Juliusturm, Spandau Magnet Club 20.00: Die Lokalmatadore, Shook Troops; 23.00: Rockbar „Vopo Records“ Geburtstagsspezial, DJs: The Goodfellas, El Pogo, Vossi u. a., G 44 00 81 40, Falckensteinstr. 48, Kreuzberg Parkbühne Biesdorf 15.00: Rock im Grünen: Newcomersause. Mit The Jerx, Melloy, Before I Forget, PhonoOne, Alltagsdasein, Kreuzverhör, Cosma, G 998 74 81, Nordpromenade 5, Biesdorf Teehaus im Englischen Garten 16.00: Konzertsommer: Vio Trio. Jazz, Swing, Bossa; 19.00: Jessie Evans. Afrobeat, Mambo, G 39 48 04 00, Altonaer Str. 2, Hansaviertel Volksbühne/Grüner Salon 23.00: The Blue Angels Lounge, Kill All Hipsters DJs, G 688 33 23 90, RosaLuxemburg-Platz 2, Mitte Wabe 21.00: The Incredible Herrengedeck, Django Lassi. Chanson, Punk, Swing, G 902 95 38 50, Danziger Str. 101, Prenzlauer Berg

PARTY

27. 6. - 19. 7. & 25. 7. - 29. 7. 2012 ESTREL FESTIVAL CENTER

TICKETS AB 20 € ZZGL. GEBÜHREN UNTER: 030 68 31 68 31 MI - SA 20.30 UHR / SO 19.00 UHR WWW.STARS-IN-CONCERT.DE SONNENALLEE 225

.HBC 21.00: DJane Female Macho, G 24 34 29 20, Karl-Liebknecht-Str. 9, Mitte A-Lounge 21.00: Ü31-Club, G 24 72 72 50, KarlMarx-Allee 35, Mitte Asphalt 23.00: Asphalt Allstars. DJs: 2Horn.Disko, Alex Gallus, Oliver Tabillion, G 22 48 73 32, Mohrenstr. 30, Mitte Cookies 23.00: Spy Club. DJs: Mark Hardbone, Edgar Retro, Gerald Van Der Hint; Cookies Dream: Bader & Bernhard, Friedrichstr./Unter den Linden, Mitte Horst Krzbrg 24.00: Keep Singing: John Roberts, Carsten Jost, Pawel, Tempelhofer Ufer 1, Kreuzberg Insel Berlin 17.00: Flash Back - Zeitreise auf die Insel der Jugend. Mit Pilskills, Barney Millah, Ill O., Selektah Mik, André Langenfeld, Bobba Fett u. a., G 80 96 18 50, Alt-Treptow 6, Treptow K 17 21.00: 13 Jahre K 17-Geburtstagsparty, G 42 08 93 00, Pettenkofer Str. 17 a, Friedrichshain Kingkongklub 22.00: We Destroy Disko! DJs: The Foxy Boxers, G 28 59 85 38, Brunnenstr. 173, Mitte Ritter Butzke 23.59: The Whitest Horse Alive: Jake the Rapper, Umami, Kollektiv Ost u. a., Lobeckstr. 30-35, Kreuzberg Union-Filmtheater 21.00: Ü-30-Party. Disco, Classics, G 65 01 31 41, Bölschestr. 69, Friedrichshagen

KLEINKUNST Bar jeder Vernunft 20.00: Annamateur: Screamshots, G 883 15 82, Schaperstr. 24, Wilmersdorf BKA-Theater 20.30: Ades Zabel & Company: Linie 8, G 202 20 07, Mehringdamm 34, Kreuzberg Distel 17.00, 20.00: Staatsratsvorsitzende küsst man nicht, G 204 47 04, Friedrichstr. 101, Mitte Quatsch Comedy Club 19.00, 22.00: Club Mix, G 01805/969 00 09 69, Friedrichstr. 107, Mitte 0Stachelschweine 20.00: Planet paradox, G 261 47 95, Tauentzienstr. 6, Charlottenburg Tertianum-Residenz 17.00: Marcus Jeroch: Wortsetzung folgt, G 21 99 20, Passauer Str. 5-7, Schöneberg Tipi am Kanzleramt 20.00: PaGAGnini - Das verrückte Streichquartett, G 39 06 65 50, Große Querallee, Tiergarten Wühlmäuse 20.00: Georg Schramm: Meister Yodas Ende, G 30 67 30 11, Pommernallee 2-4, Westend Zimmertheater Steglitz 20.00: Saison-AbschlussMix. Mit Günter Rüdiger, Tanja Arenberg, Kevin Patzke u. a., G 25 05 80 78, Bornstr. 17, Steglitz

KINDERTHEATER Charlottchen 15.30: Kasper und der Farbenklau. Theater Mobil, ab 3 J., G 324 47 17, Droysenstr. 1, Charlottenburg Figurentheater Grashüpfer 17.00: Das Glück, das nicht vom Baum fallen wollte. Ab 3 J., G 53 69 51 50, Puschkinallee 16 a, Treptow Puppentheater Felicio 17.00: Dornröschen. Ab 4 J., G 44 67 35 30, Schivelbeiner Str. 45, Prenzlauer Berg Puppentheater Firlefanz 16.00: Das tapfere Schneiderlein. Ab 4 J., G 283 35 60, Sophienstr. 10, Mitte Theater an der Parkaue 11.00: Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt. Ab 5 J., G 55 77 52 51, Parkaue 29, Lichtenberg Theater Mirakulum 11.00: Die Abenteuer der Strubbelköpfe. Von 4-6 J., G 449 08 20, Brunnenstr. 35, Mitte

FÜHRUNGEN Archenhold-Sternwarte 15.00: Sterne über Berlin. Führung durch das himmelskundliche Museum und Demonstration des aktuellen Sternenhimmels, G 534 80 80, Alt-Treptow 1, Treptow Berliner Stadtleben 12.00: Kleistpark - den Namen des großen Erzählers im Herzen, spannende Bauten ringsherum. Treff: vor dem Restaurant Ypsilon, Hauptstr. 163, Anmeldung erforderlich, G 69 20 11 40 Individuelle Stadt- und Parkspaziergänge 14.00: Literatur und Kunst in Schmargendorf. Treff: Alte Dorfkirche, Kirchstr., Anmeldung erforderlich, G 892 13 38 Naturpark Schöneberger Südgelände 14.00: PflanzenErlebnisFührung. Treff: Parkeingang am S-Bhf. Priesterweg, Information: G 787 48 29

LITERATUR Britzer Garten 15.00: Schneider-Lesungen: Rosmarin und Thymian wächst in unserem Garten. Musik und Liter(N)atur im Hexengarten, G 700 90 60, Sangerhauser Weg 1, Britz Buchhändlerkeller 20.30: Sommerfest. Lesungen, Musik, Buffet u. v. m., G 791 88 97, Carmerstr. 1, Charlottenburg Bürgerhaus Schustehrusstraße 19.00, Garten: Gartenzauber: Hinter der Eiche die nächste Leiche. Hildegard Schroeder liest regionale Krimigeschichten, Anmeldung erforderlich: G 902 92 41 08, Schustehrusstr. 13, Charlottenburg Literaturforum im Brecht-Haus 15.00-23.00: Sommerfest. Führungen, Filme, Gespräche, Musik, G 282 20 03, Chausseestr. 125, Mitte

AUSSTELLUNGEN Ausstellungsraum Céline und Heiner Bastian Damien Hirst, bis 22.9., Do+Fr 11-17, Sa 11-16, Am Kupfergraben 10, Mitte Haus am Waldsee Wie kommt das Neue in die Welt? Neun internationale Bildhauer in Berlin, bis 26.8., Di-So 11-18, G 801 89 35, Argentinische Allee 30, Zehlendorf Liebermann-Villa am Wannsee Max Liebermann und Emil Nolde - Gartenbilder, bis 20.8., Mi-Mo 11-18, Do,So 10-19, G 80 58 59 00, Colomierstr. 3, Wannsee September Ursula Döbereiner, Dirk Krecker: The View, bis 7.7., Mo-Sa 12-18, G 25 93 06 84, Adalbertstr. 8, Kreuzberg Villa Schöningen J Andreas Slominski: Walls, bis 1.10., J Georg Baselitz: Die Berliner Jahre - Bilder aus der Sammlung Baselitz, bis 1.8., Di-Fr 11-18, Sa+So 10-18, G 0331/200 17 41, Berliner Str. 86, Potsdam

* BERLIN LIVE

*

Live-Übertragung „Don Giovanni“ am Bebelplatz

Die US-Band Blink-182 bietet grandiosen StadionRock. Nichts für zarte Seelen.

Live aus dem SchillerTheater wird Mozarts Oper „Don Giovanni“ auf die große Leinwand am Bebelplatz übertragen. Seit die Staatsoper saniert wird, residiert das Ensemble im SchillerTheater. Ursprünglich sollte Anna Netrebko singen, für sie ist Maria Bengtsson eingesprungen. Aber Netrebkos Lebenspartner Erwin Schrott ist zu erleben. Am Pult steht Daniel Barenboim.

19:30

Theater „Der zerbrochne Krug“ in Mitte

Potsdam Holly Johnson beim Stadtwerke-Fest

Das „Open Air – Jubiläumskonzert 2012“ vom Berliner Rundfunk 91.4 sorgt mit Bonnie Tyler, Matthias Reim, Karat, Chris Norman und Jimmy Somerville für gute Laune.

Die kleine Märchentüte präsentiert das Stück „Im Wald, im Zoo und anderswo“. Auch Kuscheltiere haben Sorgen: Hilfe finden sie bei Doktor Hilfmir, dem einzigen Doktor der „PlüschtierProblemlösologie“. Diesmal haben fünf Tiere im Wartezimmer Platz genommen, die auf Heilung hoffen. Ein amüsantes Figurenspiel für Kinder ab drei Jahren.

„Der zerbrochne Krug“ beginnt bei den Garderoben. Da steht plötzlich ein nackter und übel zugerichteter Dorfrichter Adam. Edgar Selge spielt ihn in dieser sehr sehenswerten Inszenierung von Jan Bosse. Im Anschluss wird zum Sommerfest gebeten.

Welcome to the Pleasuredome: Holly Johnson, einst charismatischer Frontmann der Band Frankie Goes To Hollywood, tritt beim Stadtwerke-Fest auf. Mit einer siebenköpfigen Band wird der Musiker die größten Hits von Frankie Goes To Hollywood wie „Relax“, „The Power of Love“ und „Two Tribes“ sowie Songs aus seiner Solokarriere präsentieren. Retro-Tag.

∑ Kindl-Bühne Wuhlheide Straße zum Fez 4, Wuhlheide, G 01805 57 00 70, Karten 36,50 Euro

∑ Theater Lichterfelde Drakestraße 49, Lichterfelde, G 84 31 46 46, theater-lichterfelde.de, Eintritt 5 Euro

∑ Maxim Gorki Theater Am Festungsgraben 2, Mitte, G 20 22 11 15, gorki.de, Karten 10 bis 28 Euro

∑ Neuer Lustgarten Am Lustgartenwall, Potsdam, Eintritt frei, Stadtwerke-Fest heute ab 15 Uhr

19:00

PA/ZUMAPRESS/RICHARD ISAAC

∑ Max-Schmeling-Halle Falkplatz 1, Prenzlauer Berg, G 01805 57 00 70, mit Glück Restkarten vor Ort

∑ Bebelplatz Mitte, G 20 35 45 55, staatsoper-berlin.org, Eintritt frei

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Kinder Sprechstunde bei Doktor Hilfmir

Open Air Bonnie Tyler & Co. in der Wuhlheide

18:00

16:00

19:30

LEONARD ZUBLER

Rock Blink-182 in Prenzlauer Berg

PA/SVEN SIMON

BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

23:00

Morgenpost Menü

Horrmanns Gourmetspitzen

Zur Ruhe gekocht

Das Lanninger ohne Lanninger ist nicht mehr das Lanninger

Seit sechs Jahren empfängt Holger Zurbrüggen Gäste im Balthazar. Im Juli mit Menü für die Leser

Nur drei von vier Restaurants nutzen die „zweite Chance“

T VON ALEXANDRA KILIAN

Frischer Start Asiatischer Sommersalat mit Garnelen, Mango und Avocado

Kühl weiter Geeiste ZitronengrasPaprikasuppe mit Thunfisch-Tatar

bekannt). Mit seinem Abschied scheint Andreas Lanninger leider auch jede Küchenkultur mitgenommen zu haben. Mein Essen in dieser Woche hatte nur noch unterstes Kantinenniveau. Das Wiener Schnitzel wirkte wie aufgewärmt, die Panade lag ohne jede Bindung rechts und links vom hart gewordenen Fleisch. Die „Röstkartoffeln“ waren höchstens dazu vorbereitet, aber nicht zubereitet: sie lagen halbiert, halb roh auf dem Teller. Das Rösten, Braten und Würzen hatte man wohl vergessen. Der Spargel war – sagen wir mal großzügig – lauwarm. Ist es denn eine Kunst, ein Essen wenigstens heiß auf den Tisch zu bringen? Nach meiner Kocharena-Wertung war das nur noch ein einziger Höflichkeitspunkt (von 10 möglichen). Nichts war wie vorher, nur der Namen Lanninger blieb erhalten. Und der Service war

Punktlandung im Fritz 101

Zarte Mitte Kalbstafelspitz mit Petersiliensauce und Kartoffel-Erbsen-Salat

Herrlicher Hauptgang Terzetto vom Stubenküken mit getrüffeltem Kohlrabi

AMIN AKHTAR (6)

Von den Bahamas nach Berlin

„Hauptstädtisch, selbstbewusst, kommunikativ“ – so urteilte ein Kritiker über Holger Zurbrüggen. Er vereint Hausmannskost mit italienischer Leichtigkeit

BERLIN

Restaurant Balthazar

Eisenzahnstr.

Adenauerplatz

BM Infografik

Schlüterstr.

Wielandstr.

Leibnizstr.

„Ist gut“, sagt Sebastian Berger. „Bisschen Zucker noch“, sagt Holger Zurbrüggen, während er die giftgrüne Sauce probiert. „Hab den ja auch vorher noch nie so gemacht“, sagt er und grinst. Sebastian Berger grinst auch. Die gesamte Küchenmannschaft, Julian, Matthias, Patrick, Phillis, Sebastian, Christopher, Stella, Bettina, steht am Pass und betrachtet den Teller. „Ja“, sagt Stella, „ja“, auch Holger

ndamm Olivaer Platz

Kurfürste

e gisc h enbur Brand Str.

„Geduld und Kreativität“, das sei sein Rezept, sagt Holger Zurbrüggen. Geduld, die musste er lernen. Nach Stationen in Greven, Grömitz, Braunschweig und Berlin segelte er als Privatkoch auf der „Anny von Hamburg“ um die Welt, arbeitete auf den Bahamas und den Balearen, bevor er 1988 nach Berlin zurückkehrte. Im Bacco an der Marburger Straße perfektionierte er italienischen Kochstil, wurde nebenbei Risotto-Weltmeister in Italien, bot danach bei Langhans am Gendarmenmarkt asiatisch-europäische und schließlich im Restaurant Louis im Hotel Steigenberger japanisch-italienische Küche. Letztlich mit dem Titel „Aufsteiger des Jahres 2002“ und 16 Punkten im Gault Millau belohnt. Die Punkte hat er wieder verloren, einen Michelin-Stern nie bekommen. Doch das störe ihn nicht, sagt er. Holger Zurbrüggen hat sich am Kurfürstendamm zur Ruhe gekocht. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die auf der Terrasse des Restaurants saß. Hier fragte er sie, ob sie ihn heiraten möchte. Und hier läuft heute Sohn Matz Andrea (2) über die Dielen. Nach dem Stern strebe er nicht mehr, sagt Holger Zurbrüggen. „Ne, wozu? Das Team zählt. Und mit ihnen ist es auch immer nett“, sagt er. Dann wendet er sich dem dritten Gang zu. „Toll oder nicht toll?“, fragt er in die Küchenrunde, die sich über den Kalbstafelspitz mit Petersiliensauce und lauwarmem Kartoffel-Erbsen-Salat beugt.

Sie kennen ja meine Meinung: Gastronomie-Tests sind stets Momentaufnahmen. Gewiss haben Küche und Service die Möglichkeit, sich zu verbessern und Ausrutscher, die ja mal passieren können, vergessen zu machen. Aber es lauert auch die Gefahr, eine gute Wertung zu verschlechtern. Hier sind die spektakulärsten Beispiele, positiv wie negativ. Im Wilson’s, The Prime Rib Restaurant, einem der besten Steak-Häuser der Stadt, ist vieles neu: die inzwischen richtig einladende Terrasse, die Speisekarte, das Konzept. Da hat sich Michael Zehden viele Anregungen auf seinen USAReisen geholt. Die ganze Palette der Burger-Kreationen beispielsweise, das New York Reuben Sandwich mit Pastrami. Da finde ich besonders die karamellisierten Zwiebelringe und das behutsam eingelegte Sauerkraut gut. Spektakulär sind die riesigen Salatplatten nach FloridaArt und geblieben sind die großen Portionen von Prime Rib. Die Pflege der amerikanischen Weine, die dem Restaurant eine Alleinstellung garantieren, soll demnächst in gepflegten Wein-Events gipfeln. Alles in allem: Kompliment für eine kontinuierliche, positive Entwicklung.

AMIN AKHTAR

So sanft dreht er die Blätter, wendet er das Grün im Dressing der Silberschüssel. Dann ruht die linke Hand einen Moment, mit der freien zweiten greift er zu Cous Cous, Radieschen, Tomate, Spargel, wirft sie in den Salat. „Kannst Du mir die Garnelen braten, bitte?“, fragt er seinen Gardemanger, Sebastian Berger. Ganz ruhig, ganz bestimmt, während er noch Rote Bete, Seealgen, Sauerampfer hinzufügt. Dann wendet Holger Zurbrüggen wieder das Grün, bevor er mit Blick aufs Blatt anrichtet. Für das Morgenpost-Menü im Juli lädt Holger Zurbrüggen die Leser in sein Restaurant am Kurfürstendamm, das Balthazar. Zum Salat drapiert der 46-Jährige noch hauchdünne Avocadoscheiben, Mangowürfel, die gebratenen Garnelen und Sesamkörner. Dazu reicht er einen 2011er Sauvignon Blanc vom Château Sainte Eulalie aus Südfrankreich. Leicht exotisch nach Stachelbeere und Mango duftend, stimmt er zum Asiatischen Sommersalat frisch und leicht auf folgende Gänge und Weine ein. Vor sechs Jahren eröffnete Holger Zurbrüggen sein erstes eigenes Restaurant. Im Erdgeschoss des historischen Gründerzeithauses des Hotels Louisa‘s Place empfängt der gebürtige Grevener mit seiner Frau Ulrike von Oy-Zurbrüggen und Serviceleiter Axel Kudelka die Besucher mit komplett verglaster Front zur Terrasse, Mobiliar in warmen Cremetönen und klassisch mitteleuropäischer Küche. „Metropolitan Cuisine“ oder „die neue moderne Großstadtküche“, wie er sie nennt. Das seien einfache Produkte aus den Metropolen der Welt, die kreativ auf den Teller gebracht werden. So wie beim zweiten Gang, der Geeisten Zitronengras-Paprikasuppe mit Thunfisch-Tatar und Joghurt KokosSchaum. Um das mit Rosenpaprika und Thai-Basilikum verfeinerte Tatar lässt Holger Zurbrüggen langsam die Suppe fließen. Dazu kleckst er den KokosraspelSchaum wie Wolken auf das frische Nass. Das volle Aroma der Paprika, gepaart mit frischen Zitronengras, wird mit einem leichten 2010er Chardonnay Somontano aus der Kellerei Vinas del Vero aus Spanien aufgefangen.

CHARLOTTENBURGWILMERSDORF

Zurbrüggen, der sich das Kalb schnappt und zum Gast bringt. Der kann sich den Salat zum zarten Kalbstafelspitz und dem 2012er Rosé Cape Bridge aus Südafrika schmecken lassen. So bodenständig und breit die Produktauswahl, so fein die Anrichtung, so sympathisch groß sind die Portionen. „Ganz übersichtlich mag ich das nicht so“, sagt Holger Zurbrüggen. Auch beim

Ans Menü Preis Das Fünf-Gänge-Menü mit Weinbegleitung kostet 59,50 Euro pro Person. Es wird vom 1. bis 31. Juli zu den Öffnungszeiten des Restaurants Balthazar am Kurfürstendamm 160, täglich von 18-23 Uhr, angeboten. Reservierungen bitte telefonisch unter G 89 40 84 77. Verlosung Die Berliner Morgenpost und das Balthazar verlosen fünf mal zwei Fünf-Gänge-Menüs in den Ausgaben am 8. Juli und am 22. Juli 2012.

Aufwendiges Ende Limetten-MirinoParfait mit Erdbeermousse

vierten Gang, Terzetto vom Stubenküken mit getrüffeltem Kohlrabi, bringt er von allem Guten genug. Zufrieden schaut er auf die mit Minze verfeinerten Ravioli, die in Butter gebratene Keule, die in Panko-Mehl gewälzte Brust, empfiehlt den 2009er Abouriou Merlot von der Côtes du Marmandais aus Südfrankreich dazu. Zum fünften und letzten Gang, mit dünnem Marzipan ummanteltes Limetten-Mirino-Parfait mit Erdbeermousse gibt es Prosecco Aperol, spritzig frisch zum Schluss. „Haben sie gut gemacht“, sagt er zur Arbeit seiner Patissiers.

Gar nicht wohl gefühlt hatte ich mich beim ersten Besuch im „Fritz 101“ auf der Friedrichstraße, in den ehemaligen Räumen des San Nicci. Roland Mary, der von mir über alles geschätzte BorchardtKonzeptgeber, hatte das Restaurant für eine völlig andere Klientel geplant. Beim zweiten Besuch erkannte ich seine Punktlandung. Ein Borchardt sollte das nie sein, sondern eine rustikal-gastronomische Reise durch deutsche Lande, Schwerpunkt Bayern. So tritt dann auch der Service auf, und bei gutem Wetter wandelt sich die neu eingerichtete Innenhof-Terrasse zum exklusiven Biergarten. Ich probierte die kross aufgearbeitete Schweinshaxe, bei der wie man es mag, die Haut splitterte, dazu wird Bayrisch Kraut serviert. Für das, was es sein soll, war es diesmal sehr ordentlich. Und die sehr herzhaft gewürzte Currywurst war eine der besten, die ich in Berlin gegessen habe. Lediglich die Fritten litten an kränklicher Blässe. Sehr gut sind die Salate, ohne Schnickschnack, nur mit Kräutern und einer Vinaigrette mit feiner Säure kombiniert. Da spürt man eindeutig Marys Handschrift. Die Verbesserung in der Küche hat sich augenscheinlich herumgesprochen, bei meinem Besuch war auf der Terrasse jeder Tisch besetzt. Erwähnenswert ist noch die Wochenkarte mit Tagesgerichten, die mit 7,50 Euro nahezu auf Kantinenpreis-Niveau abgesenkt sind. Eine negative Veränderung in heftiger Form habe ich im Restaurant Lanninger im Abion Hotel am Fuße des Innenministeriums erlebt. Der mehrfach ausgezeichnete Barkeeper und Namensgeber des Restaurants mit Bar und Terrasse an der Spree hat sich vor einiger Zeit verabschiedet (die Gründe sind mir nicht

Gute Wertung Wilson’s Chefkoch Ren Lessmann und Restaurantleiterin Annabell Block

in Ordnung. Dem freundlichen Kellner schien die Küchenleistung auch ein wenig peinlich. Er schaute mich mitleidig an und hob hilflos die Hände. Herbert Secklers Sansibar habe ich oft genug begeistert gefeiert, es auch begrüßt, dass sie nun auf der großzügigen Straßenterrasse des Adlon vertreten ist. Wie aber ist hier die Qualität? Ist das vergleichbar mit dem Stammhaus? Die zahlreichen Trainingseinheiten haben sich gelohnt. Der Steinbutt im Ganzen gebraten und in der Pfanne serviert, war ebenso unübertrefflich und im Geschmack unverfremdet wie auf Sylt. Das gilt auch für die Vorspeisen-Variationen. Insgesamt ist die Karte eingedickt, um die Küche nicht zu überfordern, aber das ist kein Problem, denn das Adlon bietet nach wie vor die ganze kulinarische Breite im Karree. Wilson’s – The Prime Rib Restaurant Nürnberger Straße 65, Schöneberg, täglich ab 12 Uhr, G 21 00 70 00, www.restaurant-wilsons.de Fritz 101 Friedrichstraße 101, Mitte, täglich ab 10 Uhr, G 306 454 980, www.fritz101.de Restaurant Lanninger im Hotel Abion, Alt-Moabit 99, Moabit, Mo.-Fr. ab 10 Uhr, Sbd./So. ab 11 Uhr, G 399 20 798, www.lanninger.de Adlon Sansibar im Hotel Adlon Kempinski, Unter den Linden 77, Mitte, täglich 12 Uhr bis 23 Uhr, G 22 61 19 59, www.kempinski.com Heinz Horrmann schreibt jeden Sonnabend für die Berliner Morgenpost

Immer freundlich fordernd Vielleicht klingt es ähnlich väterlich, wenn er die Prominenten für die VoxKocharena trainiert. Das macht er seit 2007, steht hinter der Kamera, immer unscheinbar, aber immer hilfsbereit und fordernd zugleich. „Hundert Prozent gibt er immer“, sagt Sebastian Berger. „Dabei ist er aber immer nett und loyal – und sehr freundlich.“ Es lohnt sich, Holger Zurbrüggen und sein Team einmal zu erleben. So geht es selten in Spitzenküchen zu. So nett, so freundlich, so sanft.

Restaurantführer Die besten Lokale Berlins Das Buch „Gourmetspitzen“ von Heinz Horrmann mit den besten 100 Restaurants in Berlin ist zum Preis von 16,90 Euro* erhältlich unter der Bestellhotline G 0800 198 20 00 (kostenlos aus dem deutschen Festnetz) oder im Internet: www.morgenpost.de/gourmetfuehrer *zzgl. 3,90 Euro einmalige Versandkosten für Nicht-Abonnenten

Gourmetspitzen Der Restaurantführer stellt die besten Lokale Berlins vor - bewertet vom Morgenpost-Kolumnisten Heinz Horrmann

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LESERFORUM

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Karikatur

KreuzGitter

KREUZGITTER

KREUZ UND QUER DURCH DAS LABYRINTH

Kreuz und Quer durchs Labyrinth

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Europäische Krisen

JÜRGEN TOMICEK

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Heine 2112

Bernd Brade, Friedrichshain

Was ich im Freundeskreis schon vor der EM äußerte, wurde nun wiederholt bestätigt: Mit Löw holen wir nie einen Titel. Dessen Jugendwahn ist mal wieder fehlgeschlagen, seine Lieblinge Özil, Khedira und Co. haben versagt. Nach 2014, wenn dann endlich der Trainervertrag ausläuft und Löw, Bierhoff und Konsorten den Hut nehmen, haben wir wieder Chancen.

O. Berger, per E-Mail

Ich gebe zu und kann es nicht verhehlen, dass ich die Niederlage der Deutschen bei der FußballEM mit Gelassenheit und auch Zufriedenheit zur Kenntnis genommen habe. Denn diese FußballEuphorie und dieser Medienhype, der vor allen Dingen bei ARD und ZDF mit teilweise dümmlichen Sendungen wie „Waldis Club“ oder der ZDF-Arena von der Insel Usedom betrieben wurde, war schon nicht mehr auszuhalten. Vorbei die Silvesterknallerei, der übertriebene Fahnenkult an den Autos und der hysterische PartyPatriotismus: Der Ausnahmezustand der Gehirne ist beendet und man wendet sich endlich wieder dem normalen Alltag zu und kümmert sich um die wirklich brennenden politischen Fragen, die uns vor allen Dingen in Europa stark beschäftigen und interessieren sollten. Thomas Henschke, Reinickendorf

Christian Hahn, Friedenau

Spirituelle Shamballa-Armbändchen ersetzen eben nicht die innere Einstellung, mit der man ein EM-Halbfinale angehen muss. Dass die italienischen Spieler den deutschen weit überlegen waren, konnte jeder vom Beginn des Abspielens der Nationalhymnen bis zur letzten Minute der Nachspielzeit sehen. Während die deutsche Elf Fußball spielen wollte, hatten die Italiener den unbedingten Willen zum Sieg. Klinsmann und Löw ist es hoch anzurechnen, dass sie die deutsche Nationalmannschaft mit attraktivem Fußball wieder salonfähig gemacht haben. Dennoch sollte jetzt

Merkwürdige Ungereimtheiten und sonderbare Zufälle Zum Artikel: „Verfassungsschutz vernichtet wichtige Geheimdienstunterlagen“ vom 29. Juni

Am 4. November 2011 wurden die Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach einem Banküberfall im Wohnmobil von der Polizei aufgespürt und erschossen sich. Am selben Tag war ihre Komplizin Beate Zschäpe aus dem Unterschlupf des Trios in Zwickau geflüchtet. Der Verfassungsschutz soll wichtige Geheimakten zur Zwickauer Zelle am 11. November 2011 vernichtet haben, genau an dem Tag, als die Bundesanwaltschaft die

Horoskop

HOROSKOP

DAS SAGEN DIE STERNE

Das sagen die Sterne

Widder 21.3. – 20.4. Momentan befinden Sie sich in einer blendenden Verfassung. So überwinden Sie große Hindernisse mit Witz und Esprit. Mit Charme erobern Sie ein wundervolles Herz im Sturm. Der Schwung ist ideal, um die Weichen für eine süße Zukunft zu stellen.

Krebs 22.6. – 22.7. Leichtsinn kann Ihr Körper nicht gut wegstecken. Einer gesundheitlichen Störung sollten Sie darum auf den Grund gehen. Wenn Sie streiten, bitte mit Stil! Pauschale Vorwürfe und alte Wunden sind tabu. Konzentrieren Sie sich auf den Streitpunkt.

Stier 21.4. – 20.5.

Löwe 23.7. – 23.8.

Leben Sie mehr nach Ihrem eigenen Rhythmus. Es ist sehr ungesund, wenn Sie sich das Leben durch Hektik schwer machen. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Betrachten Sie Ihren Anteil an dem Konflikt, beginnen Sie ein klärendes Gespräch!

Morgenstund’ hat Gold im Mund! Wachen Sie jetzt auf und verschlafen Sie jetzt nicht die sich Ihnen bietenden Möglichkeiten. Laut Sternenkonstellation sind Sie top-gesund. Bis zum Abend sollten Sie jedoch die wichtigsten Dinge erledigt haben.

Zwillinge 21.5. – 21.6. Die Liebessterne liegen etwas quer. Gehen Sie mit Ihrem Partner besonders aufmerksam um. Nicht an der Oberfläche bleiben! Ihr Körper ist zwar keine Maschine, trotzdem bedarf er einer gewissenhaften Wartung, wenn er keine Probleme machen soll.

Jungfrau 24.8. – 23.9. Es geht Ihnen uneingeschränkt gut. Selbst große Strapazen schütteln Sie schnell ab. Kraftakte sind kein Problem. Ein Tag ohne Liebe lohnt sich nicht. Da haben Sie das große Los gezogen! Am heutigen Tag badet Ihr Herz in rosa Venusstrahlen.

G B E M T E S U S E Y N

I S CH N HU A S E R I O E NN A I M S T E E T E

T EG E T T E N HO N F O O S H

O F E E

ALSO - HOF - NUS - INFO - TRE MYN - MASERN - SHE - ESTE RETORTE - GLATT - ETE - HUETTE - ORO - GISCHT - EGO - UEBEN ISLAM - AIM - SENN - MAL - AAR - CHE - METRONOM - TENNO GEMESSEN - ETHOS - SONATE FEE - GEO - AUTOR - GRAM ATOLLE - INA - SOLE - HURI - NIET

SuDoKu

SUDOKU Der Rätselkult aus Japan Die Regeln Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei gilt es, Folgendes zu beachten: In jeder waagerechten Zeile und jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen! Und auch in jedem der neun umrahmten 3x3Felder kommt jede Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor. Schwierigkeit: leicht

„Löw kann keinen Titel holen“ I

M E T R O N O M

französisch: ja - unentschieden beim Schach - französisch: Osten - hervorragend, bestens - Vorname der Basinger - deutsche Vorsilbe: schnell - Tanztheatergebäude robust, standfest - hinweisendes Fürwort - eigenartiger Mensch - Halt! - weibl. Borstentier - selten - fix, unbeweglich - Hinweis - australischer Strauß - Klostervorsteher - Berühmtheit - ein Bundesland (Abk.) - elektr. geladenes Teilchen - Futterpflanze - Bezirk - Reisemesse in Berlin (Abk.) - Fremdwortteil: unter - Einsiedler - mehrsätziges Musikstück - Jetzt-Zustand - Sage, Kunde - bezahlter Sportler - Gezeitenstrom - Gattin des Odysseus - undurchsichtig - nicht gebraucht - Stern im ‚Pegasus‘ - Getreideblüten (Mz.) - lateinisch: ich liebe - Pferdemensch

IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG

auch ein wenig Selbstkritik einsetzen, denn wohl selten hat ein Bundestrainer einen qualitativ so hochwertigen Kader zur Verfügung gestellt bekommen. Daraus eine erfolgreiche Mannschaft zu kreieren, die auch Titel gewinnt, ist die Aufgabe des Bundestrainers. Da haben andere Trainer schon aus weniger mehr gemacht.

L A U A T T O OR L L S E

Lösung des letzten Rätsels

LeserBriefe

rgendwie hat man es ja geahnt, dass es erneut gegen Italien nicht reichen wird. Trotz des jüngeren Kaders und der längeren Verschnaufpause nach dem Viertelfinale war die deutsche Mannschaft vor allem wohl auch mental nicht in der Lage, den Italienern Paroli zu bieten. Schon der Blick in die verängstigten, wenig optimistischen Gesichter der deutschen Spieler beim Abspielen der Nationalhymne ließ Schlimmes erahnen. Da wirkten die inbrünstig ihre Hymne trällernden Azzurri selbstbewusster und entschlossener. Nach dieser Niederlage muss sich auch der Bundestrainer fragen lassen, welche persönlichen Konsequenzen er aus der erneuten Niederlage seiner Mannschaft im Halbfinale eines wichtigen Turniers zieht. Ein Trainer für den Gewinn eines EM- oder WM-Titels ist er offensichtlich nicht.

I S O G L R E A MA A T R

R E

Die Regeln Mit Hilfe der vorhandenen Buchstaben ist ein Gitter von Worten zu bilden. Unten finden sich die Erklärungen in ungeordneter Reihenfolge.

DER RÄTSELKULT AUS JAPAN

Leser zum Ausscheiden der deutschen Fußballer nach der EM-Halbfinalniederlage gegen Italien

S

Aufklärung der NSU-Mordserie übernahm. Merkwürdig. Da gibt es Zufälle, an die man nicht glauben will. Ebenso wie die Spekulationen zum Tod von Mundlos und Böhnhardt. Mal war es Selbstmord, mal ein Versehen. Die Frage drängt sich auf, ob sie vielleicht irrtümlich erschossen wurden.

Lösung des letzten Rätsels

Roger Morell, per E-Mail

Kaum erkennbare Maßnahmen gegen die Gefahr durch Raupen Zum Artikel: „Deutschland unter weißen Schleiern“ vom 24. Juni

Der Befall der Eichen im Land Brandenburg mit den Eichenprozessionsspinnerraupen ist in diesem Jahr dramatisch angestiegen. Die allergischen Reaktionen bis hin zu Atembeschwerden, die die Härchen dieser Raupen beim Menschen auslösen, konnten wir am eigenen Körper erleben. Ärgerlicherweise wird von der Brandenburger Behörden kaum etwas gegen den Befall unternommen. Teilweise werden befallene Bäume lediglich mit rot-weißem Band markiert, teilweise ein Schild vor einer Baumgruppe angebracht, oft aber gibt es keine Hinweise auf die Gefahr.

KreuzwortRätsel KREUZWORTRÄTSEL KREUZEN SIE DIE WÖRTER, BIS SIE DAS RÄTSEL Sie GELÖST HABEN bis Sie das Rätsel gelöst haben Kreuzen die Wörter,

Hartmut Kalesky, Stahnsdorf

So erreichen Sie die Leserbriefredaktion: Berliner Morgenpost, Redaktion, Brieffach 3110, 10888 Berlin Telefon: 030/259 17 36 39 Fax: 030/259 17 34 33 E-Mail: [email protected] SMS: bm brief an die 42020 (norm. SMS-Tarif) Internet: www.morgenpost.de Diese Zuschriften geben die Meinung unserer Leser wieder, nicht die der Redaktion. Wegen der großen Zahl an Briefen ist es uns leider nicht möglich, jede Zuschrift zu veröffentlichen oder zu beantworten. Die Leserbriefe werden auch im Internet auf www.morgenpost.de veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Mathias Stengel kümmert sich als Redakteur um die Leserbriefe. Er ist Ansprechpartner und Mittler zwischen Lesern und Redaktion.

Waage 24.9. – 23.10. Zurzeit sind bei Ihnen viele Dinge im Unreinen. Sie gehen trotzdem positiv an die Dinge heran und haben damit Erfolg. Sie haben die Geduld verloren und sich zurückgezogen. Bald erkennen Sie, dass dieser Rückzug zu dem eigentlichen Ziel führt.

Skorpion 24.10. – 22.11. Nach Feierabend können gleich mehrere Ihrer geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Solisten sollten immer flirtbereit sein. Sie wissen, wie der Hase läuft. Gut für Sie, denn so können Ihnen Pessimisten im privaten Bereich heute nichts anhaben!

Schütze 23.11. – 21.12. Manchmal muss man ganz neue Wege gehen, um die gleichen, alten Ziele zu erreichen. Verlassen Sie endlich den gewohnten Pfad. Gehen Sie Ihrer Nervosität auf den Grund. Sie können nicht vor dem eigenen Stress davonlaufen. Ein ruhiger Feierabend!

Steinbock 22.12. – 20.1. Die Herausforderungen des Lebens stellen für Sie kein grundlegendes Problem dar. Leichtigkeit ist Ihr wichtigstes Lebensmotto. Mit Humor ist nichts zu viel für Sie! Schnappen Sie sich heute die positivsten Gedanken und feiern Sie Ihren Alltag.

Wassermann 21.1. – 19.2. Sie strotzen vor Gesundheit. Fegen Sie mit dieser Power alle alten Gedanken und Sorgen vom Tisch: Zeit für Neues! Geistig sind Sie gut drauf und auch in eskalierenden Situationen bewahren Sie Ruhe und fördern das allgemeine Harmoniebedürfnis.

Fische 20.2. – 20.3. Sie können über den Dingen stehen und sind sicher in Ihren eigenen Gefühlen. Eine herrliche Voraussetzung, um gut zu flirten. Ihnen steht ein hohes Maß an Energie zur Verfügung. Sie versorgt Ihren Alltag mit mehr Leichtigkeit und Spontaneität.

Berliner

Morgenpost

Berliner Allgemeine

Gegründet 1898, jetzt im 114. Jahrgang; Pflichtblatt der Börse Berlin Verleger: Axel Springer (1985 †) Herausgeber: Thomas Schmid Chefredakteur: Carsten Erdmann Chefredaktion: Sandra Garbers, Christine Richter, Dr. Marius Schneider Geschäftsführender Redakteur: Holger Zöllner Textchefin: Diana Zinkler Nachrichten (Politik/Wirtschaft/ Panorama): René Gribnitz, Heike Dietrich (Stellv.), Björn Hartmann (Stellv.) Berlin & Brandenburg: Christine Richter, Gilbert Schomaker, Andreas Abel (Stellv.) Berliner Illustrirte Zeitung: Felix Müller Seite 1: Alexander Uhl Kultur/Medien: Matthias Wulff Sport: Stefan Frommann, Lutz Teske (Stellv.) Immobilien: Thomas Exner Chefreporter: Michael Behrendt, Joachim Fahrun Reporter: Dirk Banse Autoren: Prof. Hellmuth Karasek, Dr. Hajo Schumacher, Jochim Stoltenberg Morgenpost online: Dirk Nolde Leitung Produktion: Torsten Kroop, CvD: Tanja Rylewicz, Foto: Michael Dilger, Grafik: Karin Sturm

Berliner helfen e.V.: Carsten Erdmann (1. Vorsitzender), Christoph Rüth (2. Vorsitzender), Petra Götze Schüler machen Zeitung: Andrea Huber Redaktion Sonderthemen für die Berliner Morgenpost: Astrid Gmeinski-Walter Abonnenten-Service: 030/58 58 58; Anzeigenannahme: 030/58 58 88, Telefax: 030/58 58 89 Postanschriften in 10888 Berlin: Redaktion: Brieffach 3110; Anzeigen: Brieffach 3150; Leserservice: Brieffach 3144 in 10867 Berlin Verlag: Ullstein GmbH, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Tel.: (030)25 910 Verlagsgeschäftsführer: Jan Bayer , Christoph Rüth

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FERNSEHEN

BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

19

ARD

ZDF

SAT.1

RTL

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KABEL 1

VOX

RBB

5.30 Kinder-TV 10.00 Tagesschau 10.03 ¥ Checker Can 10.30 Deutschland deine Dörfer 11.15 ¥ Landfrauenküche 12.00 Tagesschau 12.03 H ¥ g Eine Robbe und das große Glück. TV-Komödie, D 2007 13.30 H ¥ Bezaubernde Marie. TVMelodram, D 2007 15.00 ¥ g Deutsche Tourenwagen Masters 16.30 ¥ Europamagazin 17.00 ¥ Tagesschau 17.03 ¥ Ratgeber: Geld. Öko-Geldanlagen: Anlegerschutz ist Fehlanzeige 17.30 ™ ¥ Brisant 96 479 17.50 ™ ¥ Tagesschau 5 630 214 18.00 ™ ¥ g Sportschau 62 769 18.55 ™ g Henker & Richter Krimiserie 730 769 19.50 ™ Wetter/Börse 6 131 479 19.57 ™ Glücksspirale 209 357 295 20.00 ™ ¥ Tagesschau 10 419

5.40 Kinder-TV 10.00 heute 10.05 ¥ g Leichtathletik: EM. Live aus Helsinki. U. a. Siebenkampf 15.00 Traumwohnung in der Traumstadt 15.45 Lafer!Lichter!Lecker! – XXL. Gäste: Inka Bause, Désirée Nick u. a. 17.00 ¥ heute 17.05 Länderspiegel. Hauptstadt-Flughafen wird immer teurer 17.35 ™ ¥ Menschen – das Magazin 5 617 363 17.45 ™ ¥ g Leichtathletik: EM Live aus Helsinki. 93 078 092 U. a. Siebenkampf (2. Tag); Finale: Dreisprung Herren, Diskuswerfen Herren, Stabhochsprung Damen, 200 m Damen, 100 m Hürden Damen, 3000 m Hindernis Damen, 10000 m Herren, 200 m Herren, Hammerwerfen Herren

5.05 Was guckst du?! 5.50 Die dreisten Drei 7.10 Zack! Comedy nach Maß 8.10 Mensch Markus 9.35 Die dreisten Drei 11.05 Sechserpack 12.05 Weibsbilder 13.00 Zwei bei Kallwass 14.00 Familien-Fälle. Reihe 16.00 Richter Alexander Hold 17.00 Niedrig und Kuhnt. Letzte Rate Sex 17.29 So gesehen 17.30 ™ Niedrig und Kuhnt 1 450 Reihe 2009. Abschiedskuss 18.00 Lenßen 32 276 Reihe 2012. Candy Diamond / Familienvater im Kreuzfeuer 19.00 ™ K 11 – Kommissare im Einsatz 1 059 Reihe. Tag der Abrechnung 19.30 ™ K 11 – Kommissare im Einsatz 3 030 Ritters Reifeprüfung 20.00 Sat.1 Nachrichten 77 721

5.15 Betrugsfälle 5.40 Verdachtsfälle. Reihe 6.40 Familien im Brennpunkt 7.45 Mitten im Leben! Dokusoap 9.45 Exclusiv – Das Star-Magazin (Wh.) 9.55 Explosiv – Das Magazin (Wh.) 10.25 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Serie 13.00 Betrugsfälle. Reihe 13.55 Mitten im Leben! Dokusoap 14.50 Verdachtsfälle. Reihe 15.50 Familien im Brennpunkt. Reihe 16.45 ™ Die Trovatos – 6 947 011 Detektive decken auf Mann taucht mit falsch überwiesenem Riesenbetrag unter 17.45 ™ Die Schulermittler Dokureihe 9 288 672 18.45 ™ RTL Aktuell 518 634 19.03 ™ Das Wetter 300 086 943 19.05 ™ Explosiv – Weekend Magazin 9 459 674

6.25 Malcolm mittendrin 7.15 Scrubs – Die Anfänger 8.30 ¥ The Big Bang Theory (Wh.) 9.30 How I Met Your Mother 10.50 Switch reloaded 11.55 Family Guy 12.25 Futurama 13.20 Community. Die Parkplatzsegler / Die Spaßbremse 14.15 Malcolm mittendrin. Der perfekte Dad / Anonyme Alkoholiker 15.10 Scrubs – Die Anfänger. Meine Lügen / Meine Sitcom 16.05 ¥ The Big Bang Theory 17.00 ¥ How I Met Your Mother. Atlantic City 17.30 ¥ How I Met Your Mother Im Pärchen-Koma 9 092 18.00 Newstime 15 092 18.10 Die Simpsons 7 404 059 Zeichentrick. Der Lehrerstreik / Zu Ehren von Murphy 19.05 Galileo 6 586 856 Moderation: Stefan Gödde

6.35 Achtung Kontrolle! (Wh.) 7.40 Kinder-TV 7.55 Puppy in My Pocket 8.15 Tom & Jerry 8.20 The Looney Tunes Show 8.45 Mission ScoobyDoo 9.10 Bakugan: Mechtanium Surge 9.35 Ben 10 10.00 Ben 10: Ultimate Alien 10.25 Regular Show – Völlig abgedreht 10.50 Adventure Time 11.15 Die Super-Heimwerker 11.45 Achtung Kontrolle! 12.45 Die strengsten Eltern der Welt 14.40 Charmed – Zauberhafte Hexen 15.30 Ghost Whisperer 16.25 Cold Case 17.20 kabel eins news 17.30 Castle 8 267 301 Anatomie eines Mordes (Wh.) 18.25 J.A.G. – Im Auftrag der Ehre Actionserie 9 242 108 19.20 J.A.G. – Im Auftrag der Ehre Actionserie 806 951

6.15 H Tödlicher Verdacht. TV-Thriller, USA 1997. Mit Richard Crenna, Angie Dickinson, Molly Gross. Regie: Arthur Allen Seidelman 7.50 Menschen, Tiere & Doktoren. Dokusoap 8.50 Wildes Wohnzimmer. Dokureihe. Lama Socke muss weg! 9.45 Der V.I.P. Hundeprofi. Reihe 10.45 Endlich Zuhause! Dokusoap 11.50 Die Einrichter. Dokusoap 12.45 H Die Herzogin. Drama, GB 2008. Mit Keira Knightley, Ralph Fiennes, Charlotte Rampling. Regie: Saul Dibb 15.00 mieten, kaufen, wohnen. Dokusoap 17.00 ™ Menschen, Tiere & Doktoren 765 566 18.00 hundkatzemaus 5 285 360 Berlin – Hauptstadt der Bienen 19.10 ™ Der V.I.P. Hundeprofi Reihe 3 813 837

10.30 rbb Gartenzeit 11.00 Das Fest der nackten Männer 11.30 Landschleicher 11.35 Wünsch dir Sass! – Urlaubsküche 12.05 ¥ Lindenstraße 12.35 Kluge Vögel 13.20 Wuhladko 13.50 Eisenbahnromantik 14.20 Ich trage einen großen Namen 14.50 H Die Lümmel von der ersten Bank: Betragen ungenügend. Komödie, D 1972 16.20 ¥ Die Stein. Serie 17.10 ™ Der Sonne entgegen – Das Duell 50 442 672 17.55 ™ Sandmännchen 4 159 740 18.02 ™ Alles koscher in Berlin? Doku 201 726 160 18.32 ¥ Ratgeber: Recht201 741 479 Moderation: Frank Bräutigam 19.00 ™ Heimatjournal 7 083 566 19.30 ™ Abendschau 9 146 721 20.00 ™ ¥ Tagesschau 8 536 059

20.15 ™ ¥ Frag doch mal die Maus 8 803 924 Die große Familienshow. Gäste: Annette Frier, Otto, Florian Silbereisen, Alec „Boss“ Völkel, Sascha „Hoss“ Vollmer, Armin Maiwald, Christoph Biemann, Ralph Caspers 22.45 ™ Lotto Ziehung 4 294 450 22.50 ™ Tagesthemen 1 073 672 23.08 ™ Wetter 305 095 740 23.10 Wort zum Sonntag 5 094 011

21.05 ¥ g Leichtathletik: EM Live aus Helsinki. 4 359 856 Hammerwerfen Herren. Moderation: Norbert König 21.45 ™ ¥ heute-journal4 628 498 21.58 ™ ¥ Wetter 308 380 672 22.00 Das aktuelle Sportstudio Live vom 38 924 ZDF-Fußballstrand auf Usedom 23.00 H ¥ g Die nackte Wahrheit Liebeskomödie, USA ’09. 29 363 Mit Katherine Heigl

20.15 H Lissi und der wilde Kaiser Animation, D 2007. 10 498 22.00 H Das Experiment 5 553 059 Psychothriller, D 2000. Mit Moritz Bleibtreu, Christian Berkel, Antoine Monot jr.. Zwanzig Freiwillige haben sich gegen Honorar als Teilnehmer an einem Experiment gemeldet. Prof. Thon will Aggressionsverhalten in einer künstlichen Gefängnissituation testen…

5 032 617 20.15 H Push Fantasyaction, USA/AUS/CDN 2009. Mit Chris Evans, Dakota Fanning, Camilla Belle. Regie: Paul McGuigan. Nick und sein Vater sind auf der Flucht vor der Regierungseinheit „Division“. Als sein Vater getötet wird, wird es Nick bewusst, dass mit ihm etwas nicht stimmt…

20.15 Schlag den Star 9 665 479 Gäste: Tim Lobinger, Steffen Henssler, Daniel Aminati, Mundstuhl. Moderator: Steven Gätjen. Stefan Raab darf sich ausruhen, für die Promi-Variante seiner Spielshow treten Mutige aus Show, Film und Sport gegen einen Herausforderer an. 22.20 Michael Mittermeier: Safari Comedyshow 2008 70 061 547

20.15 Navy CIS 662 585 Krimiserie. Das Duell (1). Mit Mark Harmon, Michael Weatherly 21.15 Navy CIS 8 330 653 Krimiserie. Das Duell (2) / Der Mann in der Todeszelle. Mit Mark Harmon 23.15 Numb3rs – Die Logik des Verbrechens 7 479 363 Krimiserie. Buckleys Spiel. Mit Rob Morrow, David Krumholtz

20.15 H õ Meine himmlische Verlobte 518 905 Komödie, USA 2007. Mit Eva Longoria, Lake Bell 22.05 ™ Herr Glööckler zieht um Doku. 4 750 740 Harald Glööckler ist einer der erfolgreichsten und schrillsten Modedesigner Deutschlands. Kreiert und vertrieben wird seine Mode aus Berlin-Charlottenburg. Doch das soll sich nun ändern.

20.15 H ™ ¥ Der Seerosenteich (1/2) 8 780 295 TV-Liebesdrama, D 2002. Mit Natalia Wörner, Tim Bergmann, Hannelore Elsner. Regie: Johannes Fabrick 21.45 ™ ¥ rbb aktuell 4 814 382 22.15 H ™ ¥ Der Seerosenteich (2/2) 9 858 214 TV-Liebesdrama, D 2002. Mit Natalia Wörner

23.15 H ¥ g Ich liebe Dich Phillip Morris 4 161 301 Komödie, USA/F 2009 0.45 ™ Tagesschau 95 506 975 0.50 H ¥ The Tuxedo – 59 229 888 Gefahr im Anzug Actionkomödie, USA 2002. Mit Jackie Chan, Jason Isaacs 2.23 ™ Tagesschau 348 038 772 2.25 H ™ Scorpio, der Killer Spionagethriller, 62 711 994 USA 1973. Mit Burt Lancaster

0.30 ™ heute 8 452 997 0.35 H ¥ Der Eindringling Psychodrama, B ’05. 2 921 468 Mit Koen De Bouw, Els Dottermans 2.30 H ™ ¥ Gerechtigkeit bis in den Tod 6 100 401 Thriller, USA/CDN 1997. Mit Jeff Fahey (Wh.) 3.55 Lafer!Lichter!Lecker! – XXL Magazin (Wh.) 82 373 284 5.05 ™ citydreams 4 889 082

6 142 994 0.20 H Anatomie Horrorthriller, D 2000. Mit Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos 2.05 H Das Experiment 1 997 555 Psychothriller, D 2000. Mit Moritz Bleibtreu, Christian Berkel, Antoine Monot jr. (Wh.) 1 800 389 4.05 H Anatomie Horrorthriller, D 2000. Mit Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos (Wh.)

22.15 H ¥ Drag Me to Hell 136 189 Horror, USA 2009. Mit Alison Lohman, Justin Long, Lorna Raver 3 058 913 0.10 H Push Fantasyaction, USA/AUS/CDN 2009 (Wh.) 2.10 H ¥ Drag Me to Hell Horror, USA 2009 8 665 449 3.50 ™ Die Trovatos – 1 076 536 Detektive decken auf 4.40 ™ Verdachtsfälle 1 311 178

1 866 197 0.30 H 7 Seconds Actionthriller, USA/CH/GB 2005. Mit Wesley Snipes, Tamzin Outhwaite 2.15 H ™ Mayday! Überfall auf hoher See 4 473 265 TV-Actionthriller, D 2001. Mit Klaus Löwitsch 1 804 333 3.55 H 7 Seconds Actionthriller, USA/CH/GB 2005 (Wh.)

0.10 Navy CIS 8 075 710 Krimiserie (Wh.) 2.40 Numb3rs – 4 894 178 Die Logik des Verbrechens 3.20 J.A.G. – Im Auftrag der Ehre Actionserie (Wh.) 8 378 197 4.40 Cold Case 9 452 623 5.20 Ghost Whisperer – 9 439 772 Stimmen aus dem Jenseits Mysteryserie (Wh.) 6.00 Blockbuster TV – Making-of Kinosommer (Wh.) 83 536

0.15 H Konkurrenz der Sterne – Luxus-Hotels für König Gast Dokufilm, GB 2006 4 093 178 2.05 CSI:NY 8 190 449 Trennungsschmerzen / Im Jahr des Affen. Mit Gary Sinise, Melina Kanakaredes 3.30 ™ Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin 5 620 062 5.10 ™ Die Einrichter 8 940 468 Dokusoap (Wh.)

23.45 H ™ Wenn die Gondeln Trauer tragen 34 373 030 Psychothriller, GB 1973. Mit Julie Christie, Donald Sutherland 1.30 H ™ ¥ Der Seerosenteich (1/2) 80 561 062 TV-Liebesdrama, D 2002 (Wh.) 4.30 ™ Kowalski & Schmidt (Wh.) 61 168 307 4.55 ™ rbb Gartenzeit 73 011 807 5.25 Bahnstrecken 67 244 826

DieHöhepunkte Höhepunkte am Samstag, 30.30. Juni Die Sonnabend, Juni2012 2012

Komödie Die Wasserprinzessin

Show Frag doch mal die Maus

Animation Lissi und der wilde Kaiser

Komödie Der letzte schöne Herbsttag

Eine amerikanische Farmerfamilie in Finanznöten wird von einem geschäftstüchtigen Vertreter dazu überredet, an einem hoch dotierten Wettschwimmen durch den Ärmelkanal teilzunehmen. Die Hoffnungen der Familie ruhen auf Tochter Katy (Esther Williams), einer herausragenden Schwimmerin, die sich jedoch kurz vor dem Start in einen französischen Champagner-Händler verliebt … 3SAT, 16.15 Uhr

Clevere Kinderfragen halten die Großen auf Trab. Unverzichtbar dabei: spannende Experimente und Käptn Blaubär mit seinem Wahrheitsoder-Seemannsgarn-Test. Wie gut sich die prominenten Gäste Annette Frier, Otto, Florian Silbereisen sowie die musikalischen Cowboys von „The BossHoss“ auskennen, beurteilen Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen (o.), Armin, Christoph und Ralph. ARD, 20.15 Uhr

Kaiserin Lissi und Kaiser Franz werden an ihrem Turteltag auseinandergerissen. Der Yeti entführt das schönste Mädchen der Welt, um sie dem Teufel für sein Leben zu verkaufen. Nicht nur Franz versucht seine Holde zurück zu bekommen, sondern auch ein Kopfgeldjäger-Duo setzt sich auf die Spur des Yeti. – Herrlich synchronisierte Parodie der „Sissi“-Trilogie von Michael „Bully“ Herbig. SAT.1, 20.15 Uhr

Was nicht passt, wird passend gemacht. Schon seit zwei Jahren sind Claire (Julia Koschitz) und Leo (Felix Hellmann) ein Paar. Aber passen sie wirklich zueinander? Sie will immer über alles diskutieren, er eher nicht. Sie macht exzessiv Yoga, er geht lieber wandern. Nur eins haben sie gemeinsam: jede Menge Zeit, die sie in ihre Beziehungsarbeit investieren können … BR, 20.15 Uhr

TV.BERLIN

3 SAT

ARTE

WDR

NDR

BAYERN

MDR

RTL 2

6.00 Nicht ohne Grund 6.15 tv.berlin Talk 6.30 Yagaloo 7.00 Blaulicht 7.15 tv.berlin Talk 7.30 Vier Ringe für Berlin 7.45 Nicht ohne Grund 8.00 Harry hilft 8.30 Brandenburg Journal 9.00 Berlin kocht 9.15 Yagaloo 9.45 Ostsee Live TV. Magazin 10.00 QVC PLUS. Teleshopping 16.00 Harry hilft 16.30 Knobi Vital 16.45 Capital Beat 17.00 tv.b Die Woche 17.30 Berliner Bühnen 18.00 tv.b Die Woche 18.15 Kuno’s 45 296 276 19.00 tv.b Die Woche 8 694 479 19.15 ars vivendi 3 595 585

13.15 ¥ Gernstl in Istanbul 14.00 Kunst & Krempel. Magazin 14.30 Wald der Meere. Doku 15.15 Ländermagazin 15.45 Schweizweit 16.15 H ™ Die Wasserprinzessin Komödie, USA 1953 78 971 276 17.50 ™ South Dakota 23 707 634 18.00 ™ ¥ Englands schönste Gärten 6 134 011 18.30 Die Zeit im Nacken 6 142 030 19.00 ™ ¥ heute 4 028 653 19.25 ™ Filmfest München 2012 Magazin 1 762 382 20.00 ™ ¥ Tagesschau 6 904 721

9.30 g Unter wilden Tieren 10.00 g 360° – Geo Reportage 10.45 g Die Entdeckung der Zeit 12.15 g Hilfe bei Autismus? 13.05 Dünn bis in den Tod 14.00 g Mit offenen Karten 14.15 Yourope 14.45 Die Schatztruhen des Kaisers von China 15.15 H g Philippe Pétain. Dokufilm, F 2010 17.00 Frankreichs mythische Orte Vézelay 976 585 17.30 g Metropolis 2 953 924 18.20 g Arte Reportage 8 736 740 19.15 Arte Journal 2 757 585 19.30 360° – Geo Rep. 701 214

12.00 ¥ Quarks & Caspers 12.45 ¥ Doku am Freitag (Wh.) 13.30 ¥ Erlebnisreisen-Tipp. Nairobi 13.50 H ¥ Alinas Traum. TV-Jugendfilm, D 2005 15.20 ¥ Land und lecker 16.50 ¥ Wege der Genüsse. Auf der Apfelweinroute durch den Taunus 17.20 ™ ¥ Kochen mit 104 092 Martina und Moritz 17.50 ™ ¥ Der Pottkoch 587 301 18.20 ™ ¥ Servicezeit 942 214 18.50 ™ ¥ Akt. Stunde 5 623 011 19.30 ™ Lokalzeit 729 030 20.00 ™ ¥ Tagesschau 129 837

12.15 Karlchens letzter Wille. Eine Sommerreise durch Böhmen 12.45 Verrückt nach Rosen 13.30 Elefant, Tiger & Co. 13.55 Verrückt nach Meer 14.45 ¥ Das Herz vom Ammerland 15.30 ¥ Adelheid und ihre Mörder 17.00 ™ ¥ Rute raus, der Spaß beginnt! 348 189 17.30 ™ g Tim Mälzer kocht! – auf Mallorca 341 276 18.00 ™ Nordtour 974 769 18.45 DAS! 3 870 108 19.30 Ländermagazine 721 498 20.00 ™ ¥ Tagesschau 114 905

12.30 ¥ Dahoam is Dahoam 14.30 Glockenläuten aus der Klosterkirche in Vornbach am Inn 14.35 Zeit für Tiere 15.00 Nachfolger gesucht 15.30 ¥ Landgasthäuser 16.00 Bayern Burgen Blasmusik 16.45 Rundschau 17.00 ¥ Bergauf-Bergab 344 363 17.30 Sportclub Stars 347 450 18.00 Rundschau 117 127 18.05 ¥ Zwischen Spessart und Karwendel 728 672 18.45 ¥ Rundschau 149 856 19.00 ¥ Natur exclusiv 183 295 19.45 Kunst & Krempel 564 566

11.55 ¥ Selbstbestimmt! 12.25 ¥ Lindenstr. 12.55 Metropolen des Ostens 13.40 Die Königinnen der Showbühne 15.10 Elefant, Tiger & Co. 16.00 Vor Ort um vier 16.30 H ™ ¥ Ein Herz wird wieder jung 5 550 214 Liebeskomödie, A 1997 18.00 … Nachbarschaft 9 938 108 18.15 ™ Unterwegs 9 725 856 18.45 ™ Glaubwürdig 6 095 160 18.54 ™ Sandmann 416 900 547 19.00 ™ MDR regional 8 761 479 19.30 ™ ¥ MDR aktuell 5 468 382

10.20 H Howard – Ein tierischer Held. SF-Komödie, USA 1986 12.25 H Ein Fall für die Borger. Fantasykomödie, GB/USA 1997 14.05 H Beethovens großer Durchbruch. Komödie, USA 2008. Mit Jonathan Silverman 16.00 H ™ Trennung mit Hindernissen 925 092 Liebeskomödie, USA 2006 18.00 Privatdetektive im Einsatz Dokusoap 774 214 19.00 Privatdetektive im Einsatz Dokusoap 784 566 20.00 News 508 653

20.00 Sonnenklar TV Reiseshopping 6 875 160 21.00 tv.b Die Woche 5 083 030 21.15 Berlin kocht 46 979 504 Magazin mit Sarah Breuer 21.30 Bleib Gesund 5 215 059 Das AOK-Gesundheitsmagazin 22.00 tv.b Die Woche 9 211 160 22.15 Kuno’s 2 811 837 Oldie-Magazin 22.45 tv.berlin Talk 84 815 295 Best of Frühcafé

20.15 ™ Rheingau Musik Festival Aufz. aus der 5 166 081 Basilika Kloster Eberbach. Werke: Claude Debussy: „La mer“ und Carl Orff: „Carmina Burana“ 21.55 Auf das Leben! – 2 269 818 Jüdisch in Deuschland 23.25 ™ Tonspur – der 3 565 924 Soundtrack meines Lebens Gespräch mit Miriam Meckel 23.55 ¥ Deutschland, deine Künstler: Senta Berger 31 128 721

20.15 g Helden der Aufklärung Dokumentation. 5 148 818 Die Macht des Wissens 21.05 g Helden der Aufklärung Dokumentation. 8 783 276 Veränderung der Gesellschaft 22.00 g London Calling 506 721 Dokureihe. Master of Puppets 22.55 ™ g Tracks 1 105 030 U. a.: Die Barbie-Philosophie der Narcissister; Die Entdeckung der Langsamkeit

20.15 H ™ ¥ Hardcover 9 802 634 Krimikomödie, D 2008. Mit Lucas Gregorowicz, Wotan Wilke Möhring, Justus von Dohnányi. Regie: Christian Zübert 21.40 ™ ¥ Bernd Stelter 6 414 189 Show 2012. Mundwinkel hoch! Aufz. vom April ’12 aus der Historischen Stadthalle Wuppertal 23.10 ™ ¥ Bernd Stelter – 336 295 Lachgeschichten

20.15 Ohnsorg-Theater: 142 653 Mutter Griepsch mischt mit Komödie 1975. Mit Heidi Kabel, Jens-Werner Fritsch, Rudolf Möller 21.55 ™ Die schönsten OhnsorgMomente 911 295 22.40 H ¥ Das Traumhotel – Dubai – Abu Dhabi 955 769 TV-Abenteuer, D/A 2007. Mit Christian Kohlund

20.15 H ¥ Der letzte schöne Herbsttag 9 800 276 Komödie, D 2010. Mit Julia Koschitz, Felix Hellmann, Katharina M. Schubert 21.40 Rundschau 9 115 009 21.45 Kino Kino extra 731 276 786 301 22.15 H ¥ Transit Drama, D 2010. Mit Clemens Schick, Annika Blendl, Bernd-Michael Lade

19.50 ™ Quickie XXL 44 997 905 Das Promi – Sommer – Spezial 21.45 ™ ¥ MDR aktuell 10 946 924 22.00 H ™ ¥ Codename: Medizinmann (4/4) 6 215 009 TV-Krimi, S 2005. Mit Mikael Persbrandt, Lennart Hjulström. Regie: Kjell Sundvall 23.30 H ¥ Das Tribunal 80 929 127 Militärdrama, USA 2002. Mit Bruce Willis, Colin Farrell

20.15 Stargate 511 092 SF-Serie. Avalon. Mit Amanda Tapping, Michael Shanks, Christopher Judge. Regie: Peter DeLuise 21.50 Stargate 9 485 905 SF-Serie. Das Geheimnis der Ori. Mit Amanda Tapping 22.45 Stargate Atlantis 6 215 112 SF-Serie. Der verlorene Stamm. Mit Joe Flanigan, David Hewlett

23.00 tv.b Die Woche 8 535 363 Nachrichten im Rückblick 23.15 tv.berlin Talk 84 825 672 23.30 tv.berlin Spezial 5 450 837 Magazin 0.00 tv.b Die Woche 6 611 401 0.15 Nachtprogramm 99 129 555

0.40 ™ lebens.art 61 006 401 1.40 ™ Sportstudio 45 530 536 2.39 ™ ¥ Geheimnis Mensch – Die Kinder des Feuers Doku 431 800 994 3.24 ¥ Geheimnis Mensch – Die Herren der Eiszeit430 835 826

23.50 ™ g Introducing @ARTE Live Web 5 347 924 1.20 ™ g Reiseskizzen aus… Reihe. 2007. Kuba 8 917 975 1.50 H ™ g Die Jacksons – Ein amerikanischer Traum (1/2) Biografie, USA 1992 79 728 888

23.55 ™ ¥ Stratmanns 5 370 092 Jupps Kneipentheater im Pott 0.55 H ™ ¥ Eine französische Hochzeit 84 736 284 Tragikomödie, F 2004. Mit Mathilde Seigner 2.30 Lokalzeit… 1 432 791

0.10 ¥ Ein Leben für die Hallig Reportage 7 707 710 1.10 ¥ Typisch! 9 394 420 Fritten mit Fördeblick 1.39 Mast- und Schotbruch Reportage 447 358 604 2.10 ¥ Entdeckerlust! 9 903 081

23.25 H ™ ¥ Die fetten Jahre sind vorbei 6 831 905 Tragikomödie, D/A 2004 1.25 Planet Erde 46 564 913 1.30 H ¥ Der letzte schöne Herbsttag 4 997 913 Komödie, D 2010 (Wh.)

1.25 H ® Kennwort: Reiher Kriegsfilm, D 1963. 30 115 265 Mit Peter van Eyck 3.00 H ® Der Schatten einer Frau Thriller, USA 1946. 53 940 807 Mit Helmut Dantine 4.15 SachsenSpiegel 29 368 997

23.35 H The New World 1 893 837 Abenteuer, GB/USA 2005 6 167 081 2.00 H One Way Psychothriller, D/CDN 2006 3.45 H Tödliche Verschwörung TV-Thriller, USA 2008 2 395 246 5.10 Smallville 2 104 352

SUPER RTL

KI.KA

TELE 5

MTV

SWR

SPORT1

N-TV

PHOENIX

6.05 Benjamin Blümchen 6.30 Wow! Wow! Wubbzy! 7.00 Spezialagent Oso 7.20 Gustavs Welt 7.30 Caillou 8.00 Finger Tips 8.25 Katrin und die Welt der Tiere 8.50 Cosmo & Wanda 9.30 Eddie Angsthorn 10.00 Disneys American Dragon 10.30 Disneys Fillmore 10.55 Yin Yang Yo! 11.20 Cosmo & Wanda 12.00 H Hugo, das Dschungeltier – Auf und davon . Zeichentrick, DK 2007 13.15 Cosmo & Wanda 13.35 Phineas und Ferb 14.00 Cosmo & Wanda 15.00 Sally Bollywood 17.10 Eddie Angsthorn 17.40 Cosmo & Wanda 18.20 Disneys Fillmore 18.50 Disneys American Dragon 19.20 Phineas und Ferb 19.45 Zeke und Luther. Drei, zwei, Eis 20.15 H In einem Land vor unserer Zeit 10 – Die große Reise. Zeichentrick, USA 2003 21.55 H Nausicaä – Aus dem Tal der Winde. Anime, J 1984 0.10 Shop24Direct 3.10 Kaminfeuer

8.25 õ SamSam 8.40 Au Schwarte! 9.00 Raumfahrer Jim 9.20 õ Feuerwehrmann Sam 9.40 Nouky & seine Freunde 9.45 Mit-Mach-Mühle 9.55 OLI’s Wilde Welt 10.10 3, 2, 1… keins! – Das OLI-Quiz 10.20 Tanzalarm 10.45 Tigerenten Club 11.45 Prank Patrol – Die Streichpatrouille 12.10 Matzes Monster 12.45 õ Garfield 13.10 Mini Ah! 13.15 Trickfabrik 13.40 Tigerenten Club Xtra 14.10 õ Fluch des Falken 14.35 Schloss Einstein 15.00 H õ Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen. Fantasy, D 2004 16.45 õ Dino Dan 17.25 Willi wills wissen – A bis Z 17.35 1, 2 oder 3 18.00 Gawayn 18.15 õBabar und die Abenteuer von Badou 18.40 õ Zoés Zauberschrank 18.50 Sandmännchen 19.00 Jim Knopf 19.25 Checker Can. Entdeckershow 19.50 logo! 20.00 KI.KA Live. Magazin 20.10 Endlich Samstag!

13.00 H Father Hope – Mit Gottes Segen. Komödie, I ’05 15.05 Eine himmlische Familie 17.00 Smallville 18.50 Star Trek – Das nächste Jahrhundert 20.05 Tele 5 Filmfest München Special 20.15 H Snake Man. Thriller, CDN/USA 2005 22.10 H Einsatz in Afghanistan – Angriff der Wüstenschlangen. Thriller, USA 2009 0.05 H Der stählerne Adler IV. Action, CDN 1994

11.35 Punk’d 12.20 Plain Jane International 17.35 Punk’d 18.00 Teen Mom II 19.00 Game One 20.00 Behind the Music 20.45 MTV World Stage 21.30 40 Naughtiest Celebrity Scandals 22.10 Jersey Shore 22.50 Punk’d 23.15 The Pauly D Project. Fools Rush In 23.40 Caged 0.25 Mike Judge’s Beavis and Butt-Head 1.10 Fantastic Music Videos 2.10 Night Videos

16.00 Kaffee oder Tee 17.15 Mit dem Zug durch die Highlands 18.00 aktuell 18.15 Im Grünen 18.45 LS Mobil 19.15 Landesschau – KulTour 19.45 aktuell 20.00 Tagess. 20.15 H Mord in bester Gesellschaft: Der Tote im Elchwald. TV-Krimikomödie, D/A 2008 21.40 aktuell 21.45 Wer zeigt’s wem? 22.15 Frank Elstner: Menschen der Woche 23.30 Elstner-Classics

12.15 Motorradsport: Straßen-WM: Großer Preis der Niederlande. Live 15.30 Truck Racing: FIA-EM 16.00 Motorsport: Scirocco R-Cup 16.45 Deutsche Tourenwagen Masters 17.45 Sport-Quiz 20.00 FIFA-WM: Die besten Spiele der Deutschen 21.00 FIFA-WM: Die besten Spiele der Deutschen 22.00 SmackDown 23.00 BottomLine 0.00 Sport-Clips

15.10 Umbau XXL: Facelift für einen Stadtteil 16.00 Nachr. 16.10 Die Fabrikstadt: Made in China 17.05 Deluxe 18.00 Nachr. 18.30 PS – Klassik mobil 19.05 Welt der Wunder 20.05 Wir Deutschen – Vom Reich zur Republik 1871 – 1933 21.05 Wir Deutschen – Vom Reich zur Republik 1871 – 1933 22.05 Die Nazi-Jäger: Adolf Eichmann 23.05 Welt der Wunder

14.15 Die Germanen 17.15 Untergang der Wikinger 18.00 Machtkampf um die Weltmeere 19.50 Leuchttürme an der Ostsee 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Chinas verbotene Stadt 21.00 Chinas verbotene Stadt 21.45 ZDFHistory. Geliebte Mutter – William und die Prinzessin der Herzen 22.30 H Die Jungs vom Bahnhof Zoo. Dokufilm, D 2011 0.00 Historische Ereignisse

DAS VIERTE

VIVA

CNN

EUROSPORT

N 24

SKY CINEMA

6.00 Shamwari – Wildes Leben 6.30 Gesammeltes Wissen 7.00 Living Gospel 10.30 Teleshopping 11.00 Lebensberatung 13.00 Teleshopping 15.00 Das Vierte Lebensberatung 18.00 Teleshopping 19.15 MiniMovie 19.30 Teleshopping 20.15 H ® Die schwarze Kobra. Krimi, A 1963. Mit Ann Smyrner 22.30 Teleshopping 23.15 Heiße Girls 0.55 Das Vierte Girls

8.00 SMS-Guru 9.15 Special Charts 10.10 VIVA Lieblingsklicks 11.10 Get the Clip 12.15 Feat. 12.40 The Short List 13.10 VIVA Top 100 15.05 Neu 16.05 Party, Bruder! 16.35 Friendzone 17.25 Party, Bruder! 20.10 Detektiv Conan 22.25 Crash Canyon 22.55 Mike Judge’s Beavis and Butt-Head 23.40 Death Valley 0.30 Ridiculousness 0.50 Criss Angel Mindfreak

17.15 Marketplace Africa 17.30 The Brief 18.00 World Sport 18.30 Aiming for Gold 19.00 International Desk 19.30 Inside Africa 20.00 International Desk 20.30 Leading Women 20.45 Future Cities 21.00 The Best of the Situation Room 22.00 World Report 22.30 Road to Rio – A Green City Journey 23.00 Winning Post 23.30 World Sport 0.00 World Report 0.30 TalkAsia

9.30 Olympische Spiele: Together to London 9.45 Leichtathletik-Stars im Porträt 10.00 Leichtathletik: EM 14.15 g Radsport: Tour de France 18.00 Leichtathletik: EM 21.45 Fußball: EURO 2012 Show 22.15 Springreiten: Global Champions Tour 23.30 Horse Racing Time: Das Pferderennsport-Magazin 23.45 g Radsport: Tour de France 0.45 Leichtathletik: EM (Wh.)

16.05 g Robin Hood – Die wahre Geschichte 17.05 g Robin Hood – Die wahre Geschichte 18.05 Legenden der Vergangenheit 19.00 Nachr. 19.10 Zukunft ohne Menschen 20.00 Nachr. 20.15 Codename „Geronimo“ – Killing Bin Laden 21.05 g It’s good to be President – Leben im Weißen Haus 23.05 Die Geschichte der Atombombe 0.05 Planeten-Killer: Die Erde im Visier

16.10 H Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Fantasy, GB/USA 2011 18.20 H Der Zoowärter. Komödie, USA 2011 20.00 Making of… 20.10 Zapping der Woche 20.15 H Final Destination 5. Horror, USA 2011 21.50 H Green Lantern. Fantasyaction, USA 2011 23.40 Making of… 23.50 H Bucky Larson: Born to Be a Star. Komödie, USA 2011 1.25 H Scream 4. Horror, USA 2011

Erklärung:

¥ Videotext für Hörgeschädigte auf Tafel 150

® Schwarz/Weiß

† Zweikanalton

õ Dolby-Stereo

a Audio-Description

H Film

(Wh.) Wiederholung

307-615-149 Show-View-Code

* BERLIN

*

Im Zeichen der Freundschaft

Leute CAROLINE RUDELT ÜBER MENSCHEN UND IHRE GESCHICHTEN

DPA/FLORIAN SCHUH

Madonnas Freund erkundet Berlin

Unterwegs Brahim Zaibat kehrt nach seinem Ausflug ins Soho House zurück

Versteckspiel Cro mit Panda-Maske

Danksagung Der Botschafter Simon McDonald und seine Frau Olivia baten in ihre Residenz

Die Verehrung für ihre Monarchin ist ungebrochen. Trotz mancher Reibereien in der Vergangenheit – die Briten haben zum 60jährigen Kronjubiläum von Queen Elizabeth II. ausgiebig ihre Zuneigung demonstriert. Nun wollte das Vereinigte Königreich etwas davon zurückgeben. Auch an all jene, die sich für die Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien verdient gemacht haben. So bat der britische Botschafter Simon McDonald am Freitag rund 35 Gäste zu einem Dinner in seine Residenz im Grunewald. Die Teilnehmer des exklusiven Kreises einte dabei eines: Sie alle wurden von der Königin für ihren Einsatz, zwischen den Ländern zu vermitteln, ausgezeichnet. „Dafür möchte ich Ihnen danken“, sagte der Botschafter. Ehrengast der Tafelrunde war der Träger eines des höchsten Ordens Großbritanniens: Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der in Oxford studierte, erhielt 1992 die von Eduard VII. geschaffene Royal Victorian Chain. Nur zwölf Persönlichkeiten dürfen sich derzeit mit der Kette schmücken. „Ich werde nie vergessen, was wir den Engländern zu verdanken haben“, sagte er. Als „Knight Grand Cross of the British Empire“ wurde der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher einst geehrt, der neben Berlins langjährigem Bürgermeister Eberhard Diepgen („Knight Commander of the British Empire“) und dem ehemaligen NatoBotschafter Gebhart von Moltke („Knight Commander of the Victorian Order“) zu den Gästen gehörte. Auch der Gastgeber war dekoriert: Simon McDonald wurde bereits als „Commander of the Order of St. Michael and St. George” ausgezeichnet. cru

Vom Phantom zum Phänomen Als „heißesten Newcomer der deutschen Rapszene“ handelte ihn der Musiksender MTV im vergangenen Jahr und sollte damit recht behalten. „Easy“, Cros DebütHit, war gleich ein Volltreffer: mehr als 20 Millionen Klicks bei YouTube, auf Anhieb Platz zwei in den deutschen Single-Charts und eine goldene Schallplatte. „Echt krass“, sagt der junge Mann, der eigentlich Carlo heißt und aus Stuttgart kommt. „Jeder Tag wird getoppt vom nächsten.“ Sein Markenzeichen ist die Panda-Maske, ohne die er nie bei öffentlichen Auftritten und

InKürze

Der britische Botschafter bedankt sich bei deutschen Ordensträgern

Wenn Madonna in Berlin Station macht, dann bleibt das nicht folgenlos. Rund um das Soho House, wo die „Queen of Pop“ nächtigt, herrscht Ausnahmezustand. Paparazzi beobachten jeden Schritt der Sängerin, die zehn Tage in der Hauptstadt verbringen wird. Außerhalb ihrer Residenz hat man die 53-Jährige aber bisher nur bei ihrem Konzert gesehen. Ganz im Gegenteil zu Tochter Lourdes. Die schlenderte am Donnerstag zum Brandenburger Tor. Auch Brahim Zaibat, Freund der Diva, war unterwegs, besuchte am Freitag eine Moschee. Er nutzte einen ihn verfolgenden Fotografen ganz praktisch – und ließ sich zurück ins Hotel kutschieren. BM

Interviews zu sehen ist. Sein vollständiger Name, Alter und Geburtstag bleiben ebenfalls sein Geheimnis. Das Versteckspiel mit der Maske machte ihn – wie PRStrategen sagen – vom „Phantom zum Phänomen“. Für den jungen Mann, der früher als Cartoonist arbeitete und nun nebenbei ein Modelabel betreibt, bedeutet es vor allem einen unbeschwerten Alltag. „Ich kann jederzeit dorthin zurückflüchten“, sagt Carlo. „Einfach ohne Maske raus, und ich hab mein altes Leben wieder.“ Auch musikalisch geht Cro eigene Wege: Er steht für einen neuen Ton im Sprechgesang, für artige Strophen statt GangsterRap, für niedliche Pandabären statt Totenköpfe. BM

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

SCHLUSSPUNKT

Star-Tenor Carreras steigt bei Benefiz-Gala aus Star-Tenor José Carreras (65) steigt bei der nach ihm benannten Benefiz-Gala aus. Der MDR werde die Charity-Show zugunsten leukämiekranker Menschen am 13. Dezember zum letzten Mal mit Carreras als Gastgeber und Moderator produzieren, teilte die Dreiländeranstalt am Freitag mit. Das sei eine Entscheidung von Carreras gewesen, sagte MDR-Sprecher Walter Kehr. „Das hat er uns so mitgeteilt.“ Die Gründe für den Ausstieg sind noch unklar. Laut MDR sind seit dem Start der Gala 1995 insgesamt fast 100 Millionen Euro gespendet worden. NEUSTART

Frank-Thomas Mende macht jetzt Theater statt „GZSZ“ Der langjährige „GZSZ“-Schauspieler Frank-Thomas Mende (62) versucht sich an anspruchsvollerem Theaterstoff. Im Sommer spielt der in Berlin lebende Mende bei einer Inszenierung der Tiroler Volksschauspiele Telfs mit. Er übernimmt die Rolle des „Falstaff “ in einer Shakespeare-Bearbeitung: „Die windigen Weiber von Winzor“. Die Proben haben bereits begonnen, Premiere ist am 26. Juli. In der RTL-Serie „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ war Mende von 1992 bis 2010 zu sehen. „Komisch ist das, was existenziell ist“, sagte er über seine neue Theaterrolle.

Ehrengast Altbundespräsident Richard von Weizsäcker

DAUERSCHLEIFE

Barbara Schöneberger erleidet Krise durch Google AMIN AKHTAR (3)

20

TV-Moderatorin Barbara Schöneberger (38) gibt zwar regelmäßig ihren eigenen Namen bei Google ein, aber „wenn ich mir da die erste Seite der Ergebnisse durchlese, kriege ich eine Schaffenskrise“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Grund sei nicht nur die im Netz festgehaltene Szene, in der sie Ina Müller bei der Echo-Preisverleihung auf den Mund küsst. „Gleich nach dem Kuss kommt meist ein Video, in dem Olli Pocher mir an die Brüste fasst. Wenn ich mir diese Übersicht angucke, würde ich mich am liebsten aus dem Mediengeschäft zurückziehen.“

Ordensträger Eberhard Diepgen mit Thomas Kielinger („Welt“-Korrespondent)

DAPD/CHRISTOPH SOEDER

Kunst für den guten Zweck

„Ich interessiere mich überhaupt nicht für Fußball. Sport ist generell nicht so meine Sache – und das Endspiel der EM werde ich deshalb auch komplett ignorieren. Da ist mir meine Freizeit doch zu wertvoll, als dass ich sie vor dem Fernseher verbringe.“ DPA/PA/BRITTA PEDERSEN

Anna Thalbach, Schauspielerin

ZWANGSPAUSE

Fotografien von Mary McCartney im Club „The Grand“

Tim Bendzkos Magen verdarb ihm den Mexiko-Urlaub

Es war ein Abend der guten Taten. Im The Grand an der Hirtenstraße wurden am Freitagabend Werke der Fotografin Mary McCartney, Tochter von „Beatle“-Sänger Paul McCartney, gezeigt. Die gefühlvollen Bilder hatten alle eines gemein: Sie zeigten lachende Kinder. Das dem so ist, verdanken diese der gemeinnützigen Organisation Smile Train, die kostenlos Lippen-Gaumen-Spalten operativ korrigieren lässt. Unterstützt wurde die Organisation vom Luxusmobiltelefonhersteller Vertu. Für jedes verkaufte Handy der „Constellation Smile“-Serie gehen 200

Der Berliner Sänger und Songwriter Tim Bendzko (27) hat kürzlich einen eher unentspannten Urlaub erlebt. „Eigentlich war der Plan, den ganzen Urlaub am Strand zu liegen“, sagte er der Nürnberger Ausgabe des Magazins „Prinz“. „Am Ende bin ich aber wie wild durch New York gelaufen und habe das komplette TouriProgramm gemacht.“ Auch an der nächsten Station verliefen die Ferien nicht wie geplant. „In Mexiko saß ich wegen des Regens die ganze Zeit im Hotelzimmer rum, und später musste ich auch noch wegen meines Magens ins Krankenhaus.“

Hier: Blick aufs Wetter. Dort: Blick aufs Meer.

Euro an die gemeinnützige Organisation – mindestens jedoch eine Million Euro. Im Rahmen der Zusammenarbeit porträtierte Mary McCartney weltweit die glücklichen, operierten Kinder. Diese Bilder sind noch bis Sonntag zu besichtigen und ziehen dann weiter nach New York. Zur Vernissage kamen Schauspieler Franz Dinda, Moderator Jochen Schropp, Produzent Oliver Berben und KPMG-Chef Jörg Woltmann, der sein Handy Zuhause gelassen hatte. „Abends gehe ich immer ohne aus, aber zum Glück haben eh nur zehn Leute die Nummer“, verriet er. tim

49 Ziele ab Berlin nonstop

49

ab

lufthansa.com



SCHROEWIG/EVA OERTWIG

RASEN-GEFLÜSTER

Unterstützer Moderator Jochen Schropp hilft gern kranken Kindern

Einfach hin: z. B. nach Split Jetzt buchen

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Berlin & Brandenburg

Deutschland

Wetterlage

Prenzlau

17 25

Sonne, Wolken und Schauer, maximal 28 Grad

Pritzwalk Wittenberge

18 26

19 27 20 28

Schwedt

Neuruppin

19 29

Oranienburg

BERLIN

13

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25 Emden

22

Dienstag

14 21

14 23

Berlin

Hannover

28

25

Kassel

Leipzig

24

Köln

28

26 Montag

14 Rostock

Hamburg

Aussichten

19 25

Kiel 23

Eberswalde

19 27 Ein Tiefdruckkomplex zwischen den 20 28 20 28 Britischen Inseln und NordskandinaviFrankfurt en sorgt für wechselhaftes Wetter. In Brandenburg Potsdam 19 28 schwülwarmer Luft gibt es von WestEisenhüttenstadt 18 26 über Mitteleuropa bis zum Ostseeraum 19 29 Luckenwalde teils kräftige gewittrige Schauer. In Guben 18 29 und um Berlin herrscht wechselhaftes Cottbus Wetter, lokal sind gewittrige Schauer dabei. Die 20 30 Finsterwalde Temperaturen steigen von 20 Grad auf Höchstwerte 19 28 um 28 Grad. Der Wind weht schwach aus West.

Sonntag

Europa

Dresden

29

Mittwoch

Saarbrücken

14 21

24 Stuttgart

29

Biowetter & Berliner Luft Der Gräserpollenflug ist unverändert meist mäßig bis stark. Das schwüle Wetter drückt häufig auf den Kreislauf, der Blutdruck sackt ab, Kopfschmerzen und Migräne treten auf. Alles geht heute ein wenig langsamer von der Hand, und wer kann, sollte es ruhig angehen lassen. Die kommende Nacht verläuft teils unruhig. Feinstaub spielt keine große Rolle, die Luftqualität insgesamt ist jedoch nur ausreichend.

Mond

Sonne

München

32

Konstanz

31

Heute 13 Uhr

Heute 13 Uhr

Aachen 24 wolkig Bochum 25 heiter Bonn 25 wolkig Bad Kissingen 27 Gewitterneigung Bremen 25 heiter Brocken 18 Gewitterneigung Dresden 29 Gewitterneigung Düsseldorf 25 heiter Erfurt 26 Gewitterneigung Essen 25 wolkig Fehmarn 20 heiter Flensburg 22 wolkig Frankfurt 26 Gewitterneigung Frankfurt/O. 29 Gewitterneigung Freiburg 28 Gewitterneigung Garmisch 31 Gewitterneigung Hamburg 25 heiter Hannover 25 wolkig Hof 27 Gewitterneigung Karlsruhe 28 Gewitterneigung Kassel 23 wolkig Kiel 23 wolkig Köln 26 wolkig Konstanz 31 Gewitterneigung Leipzig 28 Gewitterneigung Magdeburg 26 Gewitterneigung München 32 heiter Nürnberg 31 Gewitterneigung Passau 32 heiter Rostock 25 heiter Rügen 22 heiter Saarbrücken 24 Gewitterneigung Schwerin 24 heiter Stuttgart 29 Gewitterneigung Sylt 19 wolkig Travemünde 25 wolkig Trier 23 wolkig Usedom 26 wolkig Würzburg 28 Gewitterneigung Zugspitze 12 Gewitterneigung

Algier 33 sonnig Amsterdam 22 wolkig Antalya 37 sonnig Athen 33 sonnig Bangkok 32 einzelne Schauer Barcelona 29 heiter Belgrad 33 sonnig Bozen 35 heiter Budapest 36 sonnig Dublin 14 Regen Izmir 35 sonnig Kairo 36 sonnig Kapstadt 17 wolkig Larnaca 32 sonnig Las Palmas 26 heiter Lissabon 23 wolkig London 21 Regen Los Angeles 20 wolkig Mallorca 31 sonnig Miami 32 heiter Moskau 19 wolkig New York 34 sonnig Nizza 27 heiter Ottawa 29 heiter Palermo 30 sonnig Paris 23 wolkig Peking 29 sonnig Prag 31 Gewitterneigung Rhodos 32 sonnig Rom 35 sonnig Salzburg 33 heiter San Francisco 19 bedeckt Seoul 23 einzelne Schauer Stockholm 22 einzelne Schauer Sydney 17 wolkig Tel Aviv 30 heiter Tokio 27 einzelne Schauer Warschau 31 heiter Washington 35 Gewitterneigung Zürich 30 Gewitterneigung

Reykjavik

01:43

03.07.

11.07.

19.07.

26.07.

04:47

21:33

-9 bis -5

-4 bis 0

Archangelsk

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1020 995

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EM 2012 SONNABEND, 30. JUNI 2012

BERLINER MORGENPOST

Rücktritt kein Thema: Aber Löw gibt Fehler zu

23. Spieltag NAMEN & NEWS

DEUTSCHLAND

Ballack sieht Löw-Fehler und ein Luxusproblem

Bundestrainer übernimmt Verantwortung für das Aus

Der frühere DFB-Kapitän Michael Ballack sieht die Wechselspiele von Bundestrainer Joachim Löw als Ursache für das Scheitern im EM-Halbfinale. „Der Trainer hat vielleicht ein, zwei Wechsel zu viel gemacht“, sagte Ballack nach dem 1:2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Italien im TV-Sender ESPN. Es werde daher Fragen zu Löws Arbeit bei der Europameisterschaft geben, meinte der 35-Jährige. „Sie haben mit 18, 20 Klassespielern ein Luxusproblem. Das heißt aber nicht, dass alle auch spielen müssen“, sagte Ballack. „Man muss eine Gruppe von 13, 14 oder maximal 15 Spielern finden, mit denen man das ganze Turnier bestreitet“, erklärte er.

DPA/WOLF, DAPD/HARTMANN (2), DAPD/WITTEK,

T VON JULIEN WOLFF UND LARS GARTENSCHLÄGER

Fast 28 Millionen sehen deutschen K.o. 27,98 Millionen Fans sahen den deutschen Halbfinal-K.o. gegen Italien in der ARD. Der Marktanteil betrug 76,8 Prozent. Der EM-Quoten-Rekord wurde allerdings nicht geknackt. 2008 sahen 29,46 Millionen Menschen das Halbfinale Deutschland–Türkei. WM 2014

DFB-Team verpasst Generalprobe in Brasilien Die Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien findet ohne Deutschland statt. Durch das 1:2 im Halbfinale gegen Italien hat das Team die Teilnahme beim Konföderationen Pokal 2013 am Zuckerhut verpasst. Dafür sind die Italiener neben dem bereits qualifizierten Spaniern, die als Weltmeister automatisch gesetzt sind, der zweite europäische Starter. PUBLIC VIEWING

Ausschreitungen nach dem Scheitern Nach dem bitteren Aus der deutschen Mannschaft haben einige Chaoten ihren Frust in Gewaltaktionen ausgelassen. Zu einem besonders heftigen Polizei-Einsatz kam es in Wuppertal, wo sich nach Spielende auf einer Kreuzung etwa 800 deutsche und 600 italienische Fans begegneten. Die Polizei konnte durch Fahrzeugsperren und den Einsatz von Pfefferspray aber verhindern, dass sich beide Fanlager in großer Zahl attackierten. Dennoch gab es in Wuppertal 13 Verletzte. Auch auf der Fanmeile in Berlin wurden 17 Menschen, vor allem wegen Abbrennens von Pyrotechnik, kurzzeitig festgenommen. Angesichts der Masse von Fans, die sich auf der Party-Meile aufhielten, sei es jedoch relativ normal verlaufen, meinte ein Sprecher der Berliner Polizei.

ZahlenWerk

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Die beste Vorrunden-Mannschaft konnte nur zweimal auch den EM-Titel gewinnen: Deutschland (1980) und Frankreich (1984). Das Löw-Team scheiterte nun als sechster Vorrundenprimus im Halbfinale.

Top & Flop

Herzogenaurach kann feiern. Mit adidas (Spanien) und Puma (Italien) kommen die zwei Ausrüster der Finalisten immerhin aus Deutschland. Ein klitzekleiner Trost! Sport-Redaktion: Telefax: E-Mail:

DPA

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ABSEITS VOM PLATZ

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Ciao! Mesut Özil wollte bei der EM als Regisseur groß auftrumpfen. Doch zu sanft und schwankend waren seine Leistungen

Heimreise der Unvollendeten Das deutsche Nationalteam galt als fast unbesiegbar. Das EM-Aus gegen Italien war allerdings auch hausgemacht T VON LARS WALLRODT, JULIEN WOLFF UND LARS GARTENSCHLÄGER

WARSCHAU – Thomas Müller schüttelte es. Der Nationalspieler versuchte, seine Tränen unter einem Handtuch zu verbergen. Doch was bleibt schon verborgen bei einer voll ausgeleuchteten Europameisterschaft? Nichts, weder die grenzenlose Enttäuschung des Bayern-Profis noch das Verhalten einiger seiner Kollegen, das erstaunlich komplementär zu Müllers Trauer war. Warf Mats Hummels seiner Freundin tatsächlich Kusshändchen zu, die auf der Tribüne saß, noch bevor er sich bei den deutschen Fans für ihre Unterstützung bedankte? Hatte Mesut Özil tatsächlich nichts anderes im Sinn, als sein Trikot zu den Kumpels zu tragen und dort Küsschen links, Küsschen rechts zu geben? Natürlich hat jeder Spieler seinen eigenen Umgang mit Niederlagen. Nach dem 1:2 (0:2) im EM-Halbfinale gegen Italien war allerdings erstaunlich, wie gefasst viele deutsche Spieler mit einem Ergebnis umgingen, das sich einreihen wird in die Historie der bitteren Niederlagen gegen die Südländer. Vielleicht wird sie gar zum Meilenstein eines Italien-Traumas der Deutschen ausgerufen, schließlich war es das vierte Scheitern im vierten Versuch, die Italiener in einem K.o.-Spiel zu bezwingen.

Nutzloser Weltrekord Doch große Gefühlsausbrüche wie bei Müller blieben die Ausnahme. Während 2008 nach der Finalniederlage noch ein konsternierter Michael Ballack den Teammanager Oliver Bierhoff in den Senkel stellte, weil der ihn zu einer Ehrenrunde mit Dankesplakat hatte animieren wollen, zuckelten die Spieler diesmal mit hängenden Köpfen und überaus gesittet in die Kabine. Ähnlich brav hatte das Team vorher gegen die Italiener gewirkt. Zwar war der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw das ehrliche Bemühen nicht abzusprechen, den ersten Titel seit 16 Jahren zu erobern. Doch Italien zeigte ihr die Grenzen auf und ernüchterte ein Team, das sich zuvor an der eigenen Stärke berauscht hatte. 15 Pflichtspiele in Folge hatte Deutschland gewonnen, das war Weltrekord und fraglos eine große Leistung. Doch was nützen makellose Qualifikationsrunden und verlustpunktfreie Gruppenphasen, wenn am Ende das große Ziel deutlich verpasst wird? Wenn zum vierten Mal hintereinander mindestens das Halbfinale einer WM oder EM erreicht wurde und trotzdem kein Titel dabei heraussprang? Es ist im Angesicht des Ausscheidens an der Zeit, den kritischen Blick auf die Nationalmannschaft wieder zu schärfen. Kaum ein Spiel eignet sich besser dazu als

die Partie gegen die Italiener, deren Mannschaft wie ein Gegenentwurf zur deutschen wirkt: voller Brüche, voller schräger Typen. Da gibt es einen Stürmer wie Mario Balotelli, der mehr Kerben im Lebenslauf hat als alle deutschen Spielern zusammen. Lachen würde der zweimalige Torschütze des Halbfinals vermutlich über einen Aufreger wie den von Jerome Boateng, der sich vor dem Abflug zur EM mit dem Nacktmodel Gina-Lisa Lohfink erwischen ließ. Oder Gianluigi Buffon, der Wettskandal-erschütterte Torwart der Italiener. Er ließ die Angriffe der Deutschen an sich abprallen. In Deutschland wäre es fraglich gewesen, ob er nach den ganzen Vorwürfen im Vorfeld überhaupt hätte mitspielen dürfen. Typen wie Balotelli oder Buffon werden im deutschen Team vergeblich gesucht. Freundliche, hochbegabte Fußballspieler hat der Bundestrainer um sich geschart, die in guten Momenten jede Mannschaft der Welt aus den Schuhen spielen können. Die jüngste Mannschaft des Turniers stellte der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Eine, der die Zukunft gehören müsste. Doch im Konjunktiv wurde noch nie ein Titel geholt. Im allgemeinen Harmoniegesang vor der EM gingen kritische Stimmen wie die des DFB-Sportdirektors Matthias Sammer oft unter. „Die Mannschaft ist der Star? Dieses Denken ist gefährlich“, predigt er, der genau unter diesem Motto 1996 Europameister wurde. Eine große Gefahr sei es, so Sammer, wenn die Nachwuchsarbeit keine Typen mit Ecken und Kanten mehr hervorbringe: „Nur mit stromlinienförmigen Spielern ist kein Erfolg möglich. Es muss auch Anführer geben. Ohne Struktur und Hierarchie in einer Mannschaft ist alles nichts.“ Leider scheint genau dieser Fehler Deutschland den Finaleinzug gekostet zu haben. Anführer à la Sammer wurden am Donnerstag im deutschen Team jedenfalls nicht gesichtet. Sami Khedira ist zwar auf dem besten Weg, ein Leitwolf zu werden, doch im zweiten Turnier der Karriere war seine Zeit noch nicht gekommen. Bastian Schweinsteiger kämpfte während der gesamten EM mehr mit seinem lädierten Knöchel als mit den Gegenspielern. Vor dem Halbfinale sendete er klare Signale in Richtung Bundestrainer. Sein Sprunggelenk mache ihm Sorgen, hatte er in einem Interview mit der „Morgenpost“ gesagt und von erheblichen Problemen berichtet. Gar einen Platz auf der Bank wollte er akzeptieren, wenn Löw das für richtig hielte. Doch der Bundestrainer stellte ihm eilig eine Stammplatzgarantie aus: „Wenn er trainieren kann, wird er spielen.“ So kam es – Schweinsteiger gehörte zu den schwächsten Deutschen.

Schweinsteiger im tiefen Tal Während ein fitter Schweinsteiger zweifellos jene Führungsfigur sein kann, die dem deutschen Spiel gegen Italien fehlte, wird Kapitän Philipp Lahm es nicht mehr gelingen, sich eine Aura wie einst Michael Ballack, Oliver Kahn oder Torsten Frings zuzulegen. Bis auf sein Tor gegen Griechenland blieb auch Lahm blass bei der EM. Blass wäre bei Lukas Podolski noch geschmeichelt. Zwar kommt er auf mittlerweile 101 Länderspiele. Doch er wirkt

Abfahrt Bastian Schweinsteiger (Foto oben) schleppt sich zum Teambus. Im Flieger verbreitete Sami Khedira etwas Frohsinn, Mario Götze scheint das polnische Essen geschmeckt zu haben

weile übertrieben ist. Wie schon in den vergangenen Jahren hat der Verband die Spieler auch in Polen abgeschottet. Wer das Teamhotel in Danzig sah, kam sich vor wie in Fort Knox: zwei Sicherheitsringe, Polizeisperren, kilometerlange abgehängte Zäune, patrouillierendes Sicherheitspersonal. Wie 2010 in Südafrika wurde die totale Abgeschiedenheit gewählt und für die Spieler eine klinisch reine und weitgehend reizfreie Umgebung geschaffen. Aus der Trutzburg drang kaum etwas heraus, und wenn, rief der DFB die große Maulwurfsuche aus, weil Aufstellungen zu früh bekannt geworden sind. Doch jene urdeutsche Abgeklärtheit fehlte dem deutschen Team. Wurde Joachim Löw noch nach dem Viertelfinale gepriesen, weil er gegen die mauernden Griechen maßgerechte personelle Umstellungen vorgenommen hatte, so muss er sich nach dem Ausscheiden gegen Italien vorhalten lassen, sich in Taktikfragen zu devot am Gegner orientiert zu haben. Löw hatte Toni Kroos erstmals in die Startformation beordert, offenbar mit dem Auftrag, die Kreise von Italiens Mittelfeldstar Andrea Pirlo einzuengen, was mitunter wie Manndeckung aus den 80erJahren aussah. Da Pirlo allerdings auf die Sonderbewachung pfiff und stur im Zentrum blieb, war der deutsche Spielgestalter Mesut Özil immer wieder gezwungen, von der überfüllten Mitte auf die Außenbahn auszuweichen – kein guter Platz für einen Taktgeber. Aus Löws geplantem Taktikcoup war ein Nachteil geworden. Und auch die Entscheidungen, Gomez für Klose zurück ins Team zu beordern und Podolski für Reus spielen zu lassen, entpuppten sich als falsch.

Der Bundestrainer ist unantastbar

immer öfter wie ein Anachronismus im deutschen Spiel. Beeindruckte er früher durch gewaltige Schusskraft, scheint er heute Mühe zu haben, das schnelle Passspiel der deutschen Mannschaft mitspielen zu können. Für ihn wird sich bald zeigen, wohin sein Weg führt. Der Wechsel von der Fahrstuhlmannschaft 1. FC Köln zum FC Arsenal ist Chance und Risiko zugleich: Entwickelt er sich in London weiter, kann er zum Weltklassespieler reifen. Bleibt sein fußballerisches Repertoire beschränkt, wird er auf Sicht um seinen Platz in der Nationalmannschaft bangen müssen. Es muss zudem die Frage gestellt werden, ob der Umgang des DFB mit seinen Nationalspielern nicht mittler-

Um eines klarzustellen: Löw ist und bleibt unantastbar. Er hat hervorragende Arbeit geleistet und ist der Vater einer Mannschaft, die – auch an dieser Stelle – zu Recht hoch gelobt wurde. Doch auch er hatte sich den Titelgewinn als Ziel gesetzt und wird nun analysieren müssen, warum es auch im dritten Anlauf unter seiner Führung nicht geklappt hat. Vielleicht ist die Mannschaft schlicht ideologisch überfrachtet. Eine toreschießende Wollmilchsau wird gewünscht. Multikulti soll sie sein, aber bitte geschlossen die deutsche Hymne singen, am besten mit der Inbrunst der Italiener. Fußballerisch wenn möglich modern und offensiv spielen, aber stets mit Rückbesinnung auf die deutschen Tugenden, quasi elf grätschende Rastellis. Irgendwie hat sie im Gezerre ihre eigene, naturgegebene Identität aus den Augen verloren. Während die Italiener spielen, was sie können, kommt die deutsche Elf daher wie ein Schweizer Taschenmesser, das alles kann – aber nichts wirklich in Perfektion. Vielleicht ist das der Ansatz, an dem Joachim Löw seine Truppe am ehesten packen kann, um sie auf das nächste Level zu hieven. Denn bei aller Trauer über das Aus im Halbfinale wäre eine große Fußballdepression die falsche Reaktion. Das deutsche Team bleibt gesegnet mit dem wohl stärksten Kader weltweit. Wer allerdings an einen Selbstläufer glaubte und forderte, der DFB solle schon einmal seine Trophäenvitrine erweitern für all die Pokale, wird nun schweigen. Zumindest bis 2014.

WARSCHAU – 13.07 Uhr war das Projekt Europameisterschaft 2012 endgültig beendet. Die deutsche Nationalmannschaft hob mit einer Chartermaschine der Lufthansa vom Flughafen Warschau ab. Trainerteam, Spieler, Spielerfrauen, Freunde und Familienangehörige – allen war die Enttäuschung am Tag nach dem 1:2 gegen Italien im Halbfinale anzusehen. „Die kann man nicht so leicht abschütteln“, sagte Bundestrainer Joachim Löw während des Fluges. „Es braucht etwas Zeit, bis wir das alles verarbeitet haben.“ Löw wird ein paar Tage in seine Heimat nach Freiburg fahren, ehe es mit seiner Frau Daniela zum Erholen nach Sylt geht. Es gelte nun erst einmal, das Turnier und die verlorene Partie zu analysieren. „Es wurde ja schon viel über die Aufstellung gesprochen. Diese Verantwortung übernehme ich natürlich auch“, sagte Löw. Offenbar sieht er es mittlerweile als Fehler, sich gegen Italien für Toni Kroos und Mario Gomez entschieden zu haben. Löw schränkt es gleichzeitig etwas ein: Die Gegentore hätten allerdings nicht unmittelbar mit der Aufstellung zu tun gehabt. „Und Gomez hatte bis dahin mit drei Toren ein sehr gutes Turnier gespielt.“ Wie bei der WM 2010 hätte auch diesmal eine Kleinigkeit gefehlt. Innenverteidiger Mats Hummels hatte bei seinem ersten großen Turnier bis zum Halbfinale überragend gespielt, „aber die Flanke vor dem 0:1 hätte er verhindern müssen.“ So schlecht der Dortmunder gegen Italien erstmals bei der EM gespielt hatte, so wenig Glück hatte der Bundestrainer erstmals mit Aufstellung – und Taktik. Während er und seine Spieler im Turnier immer propagiert hatten, auf dem Platz am liebsten selbst zu agieren, musste man nach dem Italien-Spiel fragen: Hat sich Deutschland zu sehr nach den Italienern gerichtet? „Es ist nicht hundertprozentig aufgegangen“, gestand Löw. Trotz der Enttäuschung verschwendete er auch am Tag danach keine Gedanken an einen Rücktritt. Auf die Frage danach entgegnete Löw: „So eine Frage zu stellen, das ist unpassend. Die stellt man vielleicht, wenn man in der Vorrunde ausgeschieden ist“. Löw unterbrach, hielt kurz inne und fuhr dann fort: „Die Mannschaft hat ein gutes Turnier gespielt, wir haben vieles gut gemacht. Jetzt muss man Abstand gewinnen um zu sehen, was für neue Reize und Möglichkeiten es gibt“, sagte Löw, dessen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund bis 2014 läuft. Den Titel hatten Löw und die Spieler als Ziel ausgegeben. Doch nach diesem Turnier ist Deutschland seit 16 Jahren ohne Titel. Stellt sich die Frage, ob möglicherweise etwas Grundsätzliches fehlt – bei aller Freude über eine junge und qualitativ sehr gute Generation? „Nein“, sagte Löw, „die Mannschaft hat sich in den vergangenen Jahren nach vorn gearbeitet. Wir haben andere Nationen fußballerisch eingeholt. Das ist eine große Leistung. Ziel wird es sicher sein, die eine oder andere Nation zu überholen.“

„Wir haben andere Nationen fußballerisch eingeholt. Ziel wird es sicher sein, die eine oder andere Nation zu überholen“ Joachim Löw, Bundestrainer

Schon unmittelbar nach der Niederlage kamen erste Fragen nach fehlenden Führungsspielern auf. Nach Spielern, die im entscheidenden Moment mal dazwischen hauen, aber am Donnerstag im deutschen Team bis auf Sami Khedira nicht zu sehen waren. Löw verneinte das: „Ich denke nicht. Wir haben sehr gute Führungsspieler, die auf dem Platz Verantwortung übernehmen. Es ist eine andere Art von Führung heutzutage. Die Bayernspieler kamen vor der EM enttäuscht zu uns und haben die Mannschaft trotzdem sofort vorangetrieben.“ Nach der Ankunft in Frankfurt um 14.40 Uhr verabschiedeten sich die Spieler bereits auf dem Rollfeld voneinander. Die Bayernprofis stiegen direkt in einen Learjet, der sie nach München brachte. Auch die Dortmunder flogen mit einer eigenen Maschine heim.

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EM 2012

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Italiens Klinsmann verweigert Treueschwur

Eine Statue zum Verlieben Sven Flohr über ein wenig mehr Gelassenheit

Italien berauscht sich am Spiel der Nationalmannschaft und feiert seinen neuen Helden

Prandellis Wirken erinnert an Arbeit des Schwaben

WARSCHAU – Der Papst ist zwar Deut-

S

chon Charles Dickens wusste, dass gute Laune auf die Menschen übertragbar ist. „Nichts in der Welt ist so ansteckend wie Gelächter und gute Laune“, stellte der große englische Schriftsteller einst fest. Tatsächlich neigt unser Gehirn dazu, positive Emotionen nachzuahmen. Das fanden britische Neurologen in einer Studie heraus. Allein das Geräusch eines Gelächters löse in der Großhirnrinde den Reflex aus, das Gegenüber aufs Mitlachen zumindest vorzubereiten. Die Antithese zu den Ergebnissen der Engländer wurde am Donnerstagabend in der Halbzeitpause des Spiels zwischen Deutschland und Italien geliefert. Die ARD setzte einen interessanten Sprecher für die Nachrichtensendung ein: Ingo Zamperoni, Vorname und Mutter aus Deutschland, Nachname und Vater aus Bella Italia. „Möge der Bessere gewinnen“, gab Zamperoni den Zuschauern am Ende der Sendung in beiden Sprachen mit auf den Weg – da stand es aber bereits 2:0 für Italien. Zamperoni lächelte bei diesen Sätzen ein Lächeln, das vor den Bildschirmen wiederum kein Lächeln erzeugte. Etliche Zuseher vermuteten vielmehr einen glasklaren Italien-Fan, der sich über das von Balotelli gebeutelte deutsche Fußballvolk lustig mache. Die ARD-Chefredaktion erhielt daraufhin nach eigenen Angaben „waschkörbeweise“ erboste Reaktionen wie: „Das war eine Unverschämtheit, diesen Mann einzusetzen“. Oder: „Man sollte Zamperoni bitteschön ermahnen, dass er im deutschen Fernsehen tätig ist.“ Die ARD stellte sich hinter ihren Nachrichtenmann. Richtig so. Den Kritikern wollen wir den emotionalen Zeitpunkt zugutehalten. Ihnen sei geraten: Einfach mal zurücklächeln. SPRUCHREIF

Ich dachte, nach 16 Jahren sind wir wieder reif für den Titel. Irgendetwas fehlt uns noch Franz Beckenbauer, nach dem Halbfinal-Aus von Warschau

VorSpiel AUS DEM GESCHICHTSBUCH DER EM

Weitblick Man darf ihn schon als Visionär bezeichnen, den Franzosen Henri Delaunay. Schon 1927 hatte der Generalssekretär des französischen Fußballverbandes und des europäischen Verbandes Uefa die Idee, die besten Nationalmannschaften des Kontinents bei einer Europameisterschaft antreten zu lassen. Das Veto des Weltverbandes Fifa kam prompt, man wollte sich durch eine EM nicht ein noch größeres Projekt kaputt machen lassen: die erste Weltmeisterschaft 1930. Dass die EM-Trophäe nach Henri Delaunay benannt wurde, der bereits 1955, also fünf Jahre vor der ersten EM, verstarb, war dann wohl das Mindeste, was die Fußballfunktionäre zu tun hatten.

T VON SIMON PAUSCH

BERLIN – Als die Italiener kurz vor dem

Fast perfekt gespielt Nach dem verdienten Sieg durch den Doppelschlag des überragenden „Super Mario“ Balotelli über eine konsternierte DFB-Elf schwelgten die Azzurri in Superlativen. „Das war das schönste Spiel meiner Trainerkarriere. Es war fast perfekt“, meinte Cesare Prandelli, der auch gegen die Deutschen mutig auf Angriff spielen ließ. Trotz des Wettskandals, den Gerüchten um Gianluigi Buffons angeblich wieder aufgeflammte Wettleidenschaft und der Affäre um Antonio Cassanos schwulenfeindliche Äußerungen setzen die Italiener zu einem nicht für möglich gehaltenen Höhenflug an. „Vor 20 Tagen war das nur ein Traum, jetzt ist es ein Traum, den Millionen Italiener mit uns erleben“, meinte der staunende Abwehrspieler Giorgio Chiellini. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel beim EU-Gipfel in Brüssel mit Italiens Regierungschef Mario Monti politisch rang, sorgten die Azzurri für die sportliche Erlösung. Minuten nach dem Erfolg strömten tausende Tifosi auf die Piazza del Popolo in Rom, sprangen in Brunnen und kletterten die Tricolore schwenkend auf Monumente. „Das ist nur die Generalprobe für das Endspiel am Sonntag“, sagte Paolo Di Nicola, ein 23-jähriger Fan. Es war der Startschuss zu einer langen Partynacht von Mailand bis Palermo. „Das ist ein Sieg für die Millionen von Fans in der von Krisen gebeutelten Heimat“, kommentierte Mittelfeldmann Claudio Marchisio voller Stolz. „Italienische Giganten. Die Azzurri haben dem Land die Freude zurückgegeben“, stimmte der „Corriere dello Sport“ am Freitag in den nationalen Freudentaumel ein. „Ganz Italien feiert. Wir haben es geschafft!!!“, titelte die „Gazzetta dello Sport“. Aus dem Außenseiter ist plötzlich ein Titelanwärter geworden, der die vierjährige Dominanz der Spanier beenden könnte. „Wir haben bewiesen, dass wir mit Spanien mithalten können“, erklärte Marchisio, auch wenn der in offiziellen Spielen ungeschlagene Prandelli einräumte: „Spanien ist Favorit.“ Schon beim 1:1 im ersten Gruppenspiel brachten die Europameister von 1968 das Star-Ensemble um Andrés Iniesta an den Rand einer Niederlage. Seit dieser Partie am 10. Juni in Danzig ist das Team immer mehr zusammengewachsen, das Selbstvertrauen immens gestiegen. „Beim 2:0 habe ich in den Gesichtern der Deutschen

DPA/VASSIL DONEV

Zamperonis Lächeln

scher, aber Patriotismus liegt ihm eher fern. Vor dem Halbfinale zwischen Deutschland und Italien hatte er ausrichten lassen, dass er neutral sei und wünsche, dass die bessere Mannschaft dieses Spiel gewinnen möge. Als Bischof von Rom habe er an der Freude seiner Gläubigen teil, auch wenn die Italiener sind. So beglückwünschte Benedikt der XVI. den italienischen Staatschef Giorgio Napolitano am Freitag nicht nur zu dessen 87. Geburtstag, sondern auch zum Sieg und dem Einzug der Nationalmannschaft in das EM-Finale. Grande Italia! „Dieser Sieg ist eine einmalige Leistung. Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie toll diese Mannschaft ist“, sagte der Präsident den Azzurri in einem Telefonat mit Trainer Cesare Prandelli und Kapitän Gianluigi Buffon. Zwei Jahre nach dem peinlichen Vorrunden-Aus des Titelverteidigers bei der Weltmeisterschaft in Südafrika ist die Squadra Azzurra wieder eine Fußballmacht. Nach dem beeindruckenden 2:1 (2:0) im Halbfinale gegen einen der EM-Favorit haben die Italiener auch vor Welt- und Europameister Spanien keine Angst mehr. Berauscht von ihrer Lehrstunde für die DFB-Elf und dem Elfmeter-Triumph gegen England prognostizierte der Deutsch-Italiener Riccardo Montolivo für das Finale am Sonntag in Kiew: „Die Chancen stehen 51:49 – für uns!“

Man of the Match Mario Balotelli (l.) wurde mit seinen beiden Toren im Halbfinale zum gefeierten Star der Italiener

Im Fiat zum Titel Duelle Spanien und Italien standen sich bereits 30-mal in der Fußball-Geschichte gegenüber. Dabei behielt Italien zehnmal die Oberhand, achtmal gewann Spanien. Dazu gab es zwölf Unentschieden. Dabei kam es mitunter zu denkwürdigen Duellen zwischen den beiden mediterranen Fußballnationen. Wiederholung Das WMViertelfinale von 1934 ging als „Schlacht von Florenz“ in die Geschichte ein. Bei sengender Hitze lieferten sich beide Mannschaften einen großen Kampf. Es kam zu vielen Zusammenbrüchen mehrerer Spieler. Das Spiel endete 1:1 nach Ver-

längerung, ein Elfmeterschießen gab es damals noch nicht. Das Spiel musste wiederholt werden. Italien setzte sich dank des Schiedsrichters, der mit einem Fiat bestochen worden sein soll, durch und wurde später Weltmeister.

1994 WM-Viertelfinale Der italienische Superstar Roberto Baggio hatte seinen großen Auftritt. Der Stürmer erzielte beide Treffer zum 2:1-Sieg. Die Italiener marschierten bis ins Finale, ehe sie im Elfmeterschießen gegen Brasilien verloren.

gesehen: Wir haben gewonnen!“, meinte Daniele De Rossi. Prandelli sagte: „Das war bislang unser größter Sieg, gemessen an der Bedeutung des Spiels.“ Selbst der lange Zeit kritisch beäugte Exzentriker Balotelli entpuppt sich mehr und mehr als Teamspieler. „Das war der schönste Abend meines Lebens“, jubelte der wegen Krämpfen ausgewechselte

EM-Viertelfinale 2008: Im Elfmeterschießen stieg Spaniens Torhüter Iker Casillas zum großen Helden auf. Nach 120 torlosen Minuten parierte der Keeper von Real Madrid zwei Elfmeterschießen. Spanien gewann 4:2 gegen den amtierenden Weltmeister und holte sich kurz darauf zum zweiten Mal nach 1964 den EM-Titel. Endspiel Der Portugiese Pedro Proença pfeift das EM-Finale zwischen Italien und Titelverteidiger Spanien in Kiew. Der 41-Jährige leitete bereits das Viertelfinale zwischen Italien und England am vergangenen Sonntag in Kiew.

Stürmer, um sich dann bei Vorbereiter Antonio Cassano zu bedanken: „So etwas kann nur er.“ Dann blickte er nach vorn. „Immerhin sind wir die einzige Mannschaft, die gegen Spanien getroffen hat. Alles ist möglich“, sagte Balotelli. Die „Repubblica“ schrieb: „Mit zwei wunderbaren Toren vernichtet der umstrittenste Spieler der Nationalmannschaft die deut-

sche Truppe, die unbesiegbar schien.“ Nachdem er seine Adoptivmutter Silvia auf der Tribüne umarmt hatte, erklärte Balotelli: „Ich habe ihr gesagt: Diese Tore waren nur für dich. Zum Finale wird auch mein Vater da sein – da mache ich vier!“ Torwart Gianluigi Buffon bittet sehr darum. In Warschau stürmte der Kapitän wutentbrannt in die Kabine und las seinen völlig entkräfteten Mitspielern wegen der vergebenen Chancen zum 3:0 die Leviten: „Eine EM ist eine ernste Sache. Da spielt man nicht mit dem Feuer“, schimpfte der Juve-Star, weil Italiens Sieg am Ende noch in Gefahr geriet. „Wenn sie den Ausgleich geschafft hätten, wäre es 10:2 in der Verlängerung für Deutschland ausgegangen“, meinte Buffon.

Viel erinnert an 2006 Vieles erinnert nun an den Triumph bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Damals wie heute überschattete ein Wettskandal die Vorbereitung der Mannschaft. Und wie schon vor sechs Jahren scheinen diese Turbulenzen eher zu beflügeln als zu stören. Mit einer taktischen Meisterleistung zeigte der viermalige Weltmeister der zuvor höher gehandelten DFB-Elf die Grenzen auf. Nur die schwache Chancenauswertung bei Kontern in der zweiten Halbzeit verhinderte einen noch höheren Sieg. Der geniale Regisseur Andrea Pirlo versprach seinen Landsleuten ein „grandioses Finale“. Marchisio träumt schon vom sechsten Cup im neunten Turnier-Finale der Italiener: „Jetzt wollen wir den Titel!“ BM

EM-Start 0:3 gegen Russland verloren, wurde es auf einmal eng für ihren Trainer Cesare Prandelli. In der Heimat schrien die ersten Kolumnisten nach einer Ablösung des 54-Jährigen, der zuvor nur Vereine wie Florenz, Parma und Venedig trainiert hatte. Doch der Lombarde blieb ruhig und hielt an seinem Konzept fest. Exakt 28 Tage später steht er im EM-Finale. Es ist die auffälligste Parallele zur Arbeit Jürgen Klinsmanns als Bundestrainer – auch der Schwabe geriet nach einer derben Testspielniederlage (1:4 in Italien 2006) kurz vor dem Turnier ins Kreuzfeuer. Doch auch im Detail erinnert das Wirken Prandellis stark an die Arbeit des früheren Bundestrainers. Als er nach dem Vorrundenaus in Südafrika das Amt vom im ganzen Land bewunderten Weltmeistertrainer Marcello Lippi übernahm, kündigte er eine radikale Verjüngung des Kaders an. Was für die Deutschen, bei denen Klinsmann ebenfalls die großen Fußstapfen von Sympathieträger Rudi Völler ausfüllen hatte müssen, Christoph Metzelder und Lukas Podolski waren, sind in Italien Stürmer Mario Balotelli und Verteidiger Leonardo Bonucci. Der eine von ihnen führt nun mit drei Treffern die Torjägerliste an, der andere hält als zentrale Figur die italienische Abwehr zusammen. „Überraschend ist nicht, dass wir im Endspiel stehen“, sagte Prandelli nach dem Sieg über Deutschland: „Überraschend ist, mit welchem Tempo sich die einzelnen Spieler zu einer sehr starken Mannschaft entwickelt haben.“ Vor dem Start der Qualifikation für das Turnier in Polen und der Ukraine hatte er als Ziel seiner ersten Legislatur ausgegeben, überhaupt zur EM zu kommen. Dennoch sieht er sein Team mit dem Finaleinzug noch nicht am Ziel. Zwar Trainerfuchs wird Prandelli nicht Cesare Prandelli müde zu betonen, dass „Spanien schon vor dem ersten Spiel der haushohe Favorit auf den Titel war. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wir sind nur Außenseiter“. Gleichzeitig deutete er schon im Vorrundenduell der beiden Teams (1:1) an, ein Konzept gegen die iberischen Passstafetten zu kennen. DPA

Anpfiff

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Exzellenter Stratege Auch im Duell mit Joachim Löw, dessen taktische Maßnahmen weitgehend verpufften, rechtfertigte Prandelli seinen Ruf als exzellenter Stratege auf der Bank. Um seinen Spielgestalter Andrea Pirlo, der von seinen Kollegen geschützt wird wie der König beim Schach, lässt er einen flexiblen Angriffsfußball spielen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballs wird Italien nicht mehr für seine Effizienz gefürchtet, sondern muss stattdessen seine fahrlässige Chancenverwertung erklären. Der attraktive Stil der „Squadra Azzurra“ ist der größte Verdienst Prandellis. In den Stolz darüber mischt sich in der Heimat jedoch die Sorge, Prandelli könnte Klinsmann noch in einer weiteren Hinsicht nacheifern. Während des Turniers betonte Italiens Trainer immer wieder, wie sehr ihm als Nationaltrainer die tägliche Arbeit für einen Klub fehle. Zwar gilt sein Vertrag bis 2014, doch Prandelli verweigerte bisher jeden Treueschwur. Er habe keinen Kopf für derlei Dinge, mehr wolle er dazu derzeit nicht sagen. In Italien wissen sie genau, dass auch Klinsmann allen Überredungsversuchen zum Trotz nach seinem ersten Turnier Schluss gemacht hat.

PresseEcho GEDRUCKTES ZWISCHEN KIEW, BERLIN UND ROM – WAS DIE EUROPÄISCHEN ZEITUNGEN ÜBER ITALIENS JUBEL UND DEUTSCHLANDS TRAUER BERICHTEN

ITALIEN Gazzetta dello Sport: Deutschland, wieder einmal besiegt. Ganz Italien feiert mit Super-Mario. Balotelli-Show – und die Deutschen brechen zusammen. Deutschland kapituliert vor der Stärke der Azzurri. Gomez ist unbeweglich wie ein Laternenpfahl. Dabei war er als deutscher Super-Mario beschrieben worden. Corriere dello Sport: Italien erteilt Deutschland eine harte Fußballlehre. Balotellis Doppelpack ist einfach fantastisch und führt die Azzurri ins Finale gegen die spanischen Favoriten. Tuttosport: Balotalia! Ganz Italien liegt König Mario zu Füßen. Das Sorgenkind ist zum Helden der Nation geworden. Endlich ist ein Stern geboren.

La Repubblica: Super-Mario hat eine magische Nacht erlebt. Das Meisterwerk von Coach Prandelli ist, dass er eine Mannschaft aufgebaut hat, die mit Technik, Dribblings und Pressing gewonnen hat, genau wie er es will. Corriere della Sera: Italien versenkt die Deutschen, die vor einer unerwartet starken Mannschaft kapitulieren. Deutschland hatte alle Spiele der Gruppenphase gewonnen. Die Spieler hatten zwei Ruhetage mehr, doch die Truppe löst sich auf, und niemand begreift, warum.

POLEN Gazeta Wyborcza: Finale? Nein! Fußball ist ein Spiel, in dem 22 Männer herumlaufen und am Ende immer Deutschland

gewinnt? Diesmal nicht! Super-Mario, Super-Italien! Die Deutschen haben nur einige Minuten Fußball gespielt. Sport: Offensive Italiener, Deutsche ohne Killerinstinkt: Die Euro zerstört Stereo-

typen. Die Italiener waren besser, und Deutschland muss damit leben.

DÄNEMARK Jyllandsposten: Die Deutschen machten so groteske Abwehrfehler, wie man sie nicht für möglich hielt. Was in aller Welt hat Hummels getan, als Cassano mit der Leichtigkeit eines Sommervogels an ihm vorbeiflog? Lahm? Der Kapitän stand schlicht noch nie falsch auf dem Platz – bis Montolivo einen langen Ball spielte und ihn wie einen gewöhnlichen Kicker am Sonntagmorgen aussehen ließ.

SPANIEN El Pais: Die Deutschen fielen ihrer Arroganz und ihrem Übermut zum Opfer. Sie

dachten nur an eine Revanche gegen Spanien und vergaßen die Italiener. Von Özil war wenig zu sehen, dagegen führte Pirlo Regie in meisterhafter Manier. El Periodico: Balotelli versenkt Deutschland. Das Spiel der Teutonen erlitt einen verheerenden Kurzschluss. Die deutsche Elf war eine totale Enttäuschung. Marca: Italien bleibt das Schreckgespenst der Deutschen. Egal ob das deutsche Team – wie jetzt bei der EM – als Favorit antritt oder ob es daheim im eigenen Land spielt, in der Stunde der Wahrheit kann es die Hürde der Italiener einfach nicht überwinden. As: Adios, Alemania. Die Deutschen waren den Italienern deutlich unterlegen und mit dem 1:2 noch gut bedient.

ENGLAND The Times: Balotellis Brillanz schickt verstörtes Deutschland heim – für Balotelli war es die stolzeste Nacht seiner Karriere. Italien war im Traumland, Deutschland fassungslos. The Daily Mail: Magic-Mario beansprucht Ruhm für sich: Es konnte nur einen Super-Mario geben in diesem Halbfinale. Dass es Balotelli war und nicht Gomez ist möglicherweise der Schock des Turniers. Daily Mirror: Balotelli mag zwar darauf bestanden haben, es sei nicht nötig, seine Tore zu feiern, wie ein Postbote nicht feiert, wenn er Briefe einwirft. Doch letzte Nacht fand er etwas, worüber er lächeln konnte. Super, Mario!

* BERLINER MORGENPOST | SONNABEND, 30. JUNI 2012

SPORT

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Erstes Tor für Hertha-Zugang Kachunga

SportNews

1300 Fans beim 3:0 gegen Berliner SC. Luhukay kritisch

Mit der Vorstellung der Spieler für die Zweitliga-Saison 2012/13 startet der 1. FC Union heute (15 Uhr) in der Baustelle Alte Försterei ins Training. Gegen 14.15 Uhr wird das neue Trikot präsentiert. Um 15.30 Uhr ist ein Trainingsspiel mit den Zugängen Torwart Daniel Haas, Björn Kopplin und Fabian Schönheim angesetzt.

FUSSBALL

Union beginnt heute mit dem Training auf der Baustelle

T VON UWE BREMER

BERLIN – Das Europameisterschafts-Aus

der deutschen Nationalmannschaft war keine 24 Stunden her, doch 1300 Anhänger waren neugierig auf die neue Hertha. Der Zweitligist hatte ins Stadion an der Finsterwalder Straße geladen, zum ersten Vorbereitungsspiel der neuen Saison gegen den Berliner SC. Der Bundesliga-Absteiger gewann eine einseitige Partie mit 3:0 (1:0). Die Tore erzielten Elias Kachunga (30.), Marvin Knoll (47.) und Marco Djuricin (65.). Trainer Jos Luhukay machte eine süß-saure Miene zu der wenig aufregenden Leistung: „Es war nicht so einfach, wir müssen erst mal den Rhythmus und den Spielfluss bekommen.“

Niemeyer als Kapitän Der Favorit tat sich schwer, ins Rollen zu kommen. Zunächst war von den Neuen nur Kachunga im Einsatz, nach der Pause kamen Peer Kluge und Marcel Ndjeng. Luhukay ließ seine Mannschaft im 4-4-2System mit zwei Stürmern spielen, als Kapitän führte Peter Niemeyer die Mannschaft aufs Feld. Vor allem Djuricin erarbeitete sich diverse Chancen, brachte aber zunächst keinen Ball im Tor unter. Auch Ronny hatte im Mittelfeld reichlich Ballkontakte, doch Hertha brachte kaum vernünftige Kombinationen zustande. So war es ein zähes Ringen, in dem der Außenseiter aus der sechsten Liga sich trotz drückender Temperaturen lange verbissen gegen die Angriffe stemmte. Hertha hatte mittlerweile so viele Chancen ausgelassen, dass der Führungstreffer von Kachunga nach einer halben Stunde nur noch matten Applaus einbrachte. Der Favorit hatte auch keine seiner vielen klaren Möglichkeiten genutzt, das 1:0 war ein klassisches Abstaubertor.

Zweiter Test gegen Midjylland Die zweite Hälfte begann mit spürbar mehr Schwung. Vor allem Kluge brachte im Mittelfeld etwas Struktur ins Spiel. Auf der rechten Außenbahn hinterließ Ndjeng einen ordentlichen Eindruck. Knoll traf zum 2:0. Und der bemühte, aber weitgehend glücklose Djuricin belohnte sich am Ende doch noch für den Aufwand, den er betrieb und traf zum 3:0. „Wir hätten deutlich mehr Tore erzielen müssen“, sagte Trainer Luhukay. Angesprochen auf die Form antwortete der Coach: „Ich gehe davon aus, dass die Spieler von Tag zu Tag besser werden. Aber klar, es ist noch ein langer Weg.“ Der nächste Gegner zur Standortbestimmung wird ein besserer sein. Am kommenden Mittwoch (4. Juli) spielt Hertha im Amateurstadion (18 Uhr) gegen den dänischen Erstligisten FC Midjylland. Unterdessen hat der Verein Berufung eingelegt gegen das Urteil des DFB-Sportgerichtes. Dort war Hertha wegen drei Fällen von Böllern und Feuerwerkskörpern verurteilt worden, das erste Heimspiel der Saison gegen Paderborn vor nur 20.000 Zuschauern austragen zu dürfen. Hertha ist damit nicht einverstanden, nun geht die Angelegenheit vor das DFB-Bundesgericht.

RAD

GETTY IMAGES/CLIVE ROSE

Tour-Prolog: Tony Martin greift das Gelbe Trikot an

Sensation Es war nicht der Tag des Rafael Nadal. Egal, was der Spanier versuchte, am Ende stand das Aus in Wimbledon

Höchststrafe für den Kannibalen Superstar Nadal geht in Wimbledon gegen Nobody Rosol unter: „Als hätte ein tschechischer Zweitligist bei Real Madrid gewonnen“

strahler endete. Wie ein Ufo lag der hell erleuchtete Centre Court im Dunkel des Rasenreichs da. Und wie von einem anderen Planeten spielte drinnen der krasse Außenseiter aus Tschechien. Jener Rosol, der über drei Stunden und 20 Minuten einen wahren Trommelwirbel von Assen und Siegschlägen entfachte und erst recht im dramatischen Zielspurt, bei den Big Points, ungerührt ins Schwarze traf. „Im fünften Satz konnte ich nichts mehr machen. Da gab es einfach keine Chance für mich“, sprach der niedergeschlagene Nadal hinterher. So entnervt hatte ihn der böhmische Riese, dass der Welt-Star seinen Gegner einmal sogar beim Seitenwechsel unsanft anrempelte – ein Blackout, für den sich Nadal noch auf dem Centre Court entschuldigte. Dass ihm da einer auf der Nase herumtanzte, der vor der Turnierauflage 2012 fünfmal vergeblich versucht hatte, sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld von Wimbledon durchzuschlagen, überforderte die Nervenkraft des sonst so eisernen spanischen Wettkämpfers. Als ihm der Tscheche in den beiden letzten Aufschlagspielen in Satz fünf noch einmal fünf Asse und serienweise Siegpunkte von der Grundlinie ins Feld knallte, blickte Nadal ebenso frustriert wie entgeistert hoch zu seiner Entourage in der Ehrenloge. Doch so sehr er sich in einem Albtraum oder falschem Film wähnte – das Drama auf dem Centre Court war real. Schmerzlich und bitter. „Das tut schon sehr weh“, sagte der elfmalige Grand-Slam-Champion, der sich unfreiwillig zur sommerlichen Siesta in der mallorquinischen Heimat verabschieden musste.

T VON JÖRG ALLMEROTH

LONDON – Es ging auf Mitternacht zu, als Lukas Rosol den letzten Volltreffer dieses denkwürdigen Wimbledon-Tages landete, mit seinem Spruch zum „Schocker auf dem Centre Court“ (The Mirror): „Das ist, als ob ein tschechischer Zweitligist bei Real Madrid gewonnen hätte, im Bernabeau“, strahlte der 1,96-m-Riese. Der zuvor unbekannte Tscheche hatte in den späten Abendstunden des 28. Juni eine echte Grand-Slam-Überraschung auf den Centre Court des All England Club gezaubert. Nicht nur das Resultat gegen Rafael Nadal war eine Hingucker: 6:7 (7:9), 6:4, 6:4, 2:6, 6:4 hieß es am Ende des ZweitrundenSpiels für den Nobody. Doch nicht die Tatsache, dass einer der drei „Unberührbaren“ an der Spitze der Tennis-Welt schon in der zweiten Turnierrunde ausgezählt am Boden lag, war der eigentliche „Hammer von Wimbledon“ (Tennis.com). Sondern der Mann, der diesen Knock-out mit steinharten Punchs, 22 Assen und einer irritierenden Furchtlosigkeit besorgt hatte: Lukas Rosol, 26 Jahre alt wie Nadal, aus Brünn stammend – bisher in der Klassengesellschaft des Wanderzirkusses Profitennis ein unbekannter Mitläufer, ohne Turniersieg, ohne jegliches Highlight in seiner Biografie. Es schien, als habe sich Rosol alle Kraft, alle Klasse, allen Mut für diese eine magische Vorstellung in Wimbledon aufgespart – für ein Match, das unter geschlossenem Hallendach und im Licht der Flutlicht-

Kritik von John McEnroe Erstmals seit 2005, als er nach dem Pariser Titelgewinn Nummer eins in Wimbledon früh ausgerutscht war – ebenfalls in Runde zwei – scheitete Nadal auch an jener heiklen Umstellung vom Sandplatzzum Rasentennis. Einer Transformation, die stets in aller Hektik ablaufen muss, in nur zwei Wochen vom French-Open-Fina-

le bis zu den ersten Ballwechseln in Wimbledon. „Rafael machte einen insgesamt nervösen, angespannten Eindruck – nicht nur im Spiel gegen Rosol“, befand TV-Experte John McEnroe. Beim einzigen Vorbereitungsturnier auf Wimbledon hatte Nadal im Viertelfinale der Gerry Weber Open gegen Philipp Kohlschreiber verloren. Kurios: Nach seinem Hand-Streich gegen den „Tennis-Kannibalen“ (L ´ Equipe) trifft Rosol in der dritten Runde heute auf Kohlschreiber. Rosols berauschendes Gastspiel auf dem Centre Court, der Auftritt eines Mannes, der in Melbourne zu Jahresbeginn in der ersten Runde beim 0:6, 0:6, 2:6 gegen Philipp Petzschner gerade um die peinliche Höchststrafe einer dreifachen Null herumgekommen war, kann durchaus als Inspiration für das große Heer der Profitruppe hinter Djokovic, Nadal und

MOTORRAD

Sandro Cortese startet von der Poleposition

Federer dienen – für die Frustrierten, die nun schon eine kleine Ewigkeit unter der erdrückenden Dominanz des Spitzentrios leiden und die Übermacht gelegentlich wie ein Naturgesetz hinnahmen. „Harte, saubere Schläge. Unbedingtes Risiko. Und keine Angst vor großen Namen. So kann man auch gegen einen Topmann gewinnen“, sagte Schwedens ehemaliger Weltklassespieler Mats Wilander. Man dürfe nie vergessen, befand Englands pensionierter Tennisstar Tim Henman, „dass auch die Jungs um Platz 100 ganz klar die Substanz haben, einen dieser Topstars zu schlagen. Nur haben sie oft Angst vor der eigenen Courage.“ Die Erkenntnis des einstigen Lokalmatadors („Tiger Tim“): „Man kann Spiele hier mit richtig Power gewinnen, mit Tennis, wie es früher in Wimbledon gespielt wurde. Mit echtem Rasentennis.“

Lisicki im Achtelfinale Drei Siege Sabine Lisicki steht in Wimbledon im Achtelfinale. Die Nummer 15 der Setzliste bezwang Sloane Stephens (USA) mit 7:6 (7:5), 1:6, 6:2. Nun steht der 22-jährigen Berlinerin eine Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr gegen Maria Scharapowa (Russland) bevor. Auch Angelique Kerber (Kiel) steht im Achtelfinale. Sie besiegte Christina McHale (USA) mit 6:2, 6:3 und trifft auf Kim Clijsters (Belgien). Florian Mayer (Bayreuth) zog durch ein mühevolles 7:6 (7:5), 3:6, 2:6, 6:3, 7:5 über Jerzy Janowicz aus Polen nach. Wechsel Nach dem Zweitrunden-Aus von Rafael

Nadal rückt Roger Federer nach dem WimbledonTurnier wieder auf Platz zwei der Tennis-Weltrangliste vor. Das sei unabhängig vom Ausgang seines Drittrunden-Matches gegen den Franzosen Julien Benneteau, bestätigte die Herrentennis-Organisation ATP. Vorjahresfinalist Nadal büßt nach seiner frühen Niederlage gegen die Nummer

100 der Weltrangliste, Lukas Rosol aus Tschechien, reichlich Punkte ein.

Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Omega Quickstep) geht beim Prolog zur 99. Tour de France am Sonnabend in Lüttich als 179. von 198 Fahrern ins Rennen. Der 27-Jährige („Mein Ziel ist das Gelbe Trikot“) nimmt den 6,4 km langen Stadtkurs um 16.58 in Angriff. Die Rivalen im Kampf um den Etappensieg starten nach Martin. Tour-Favorit Bradley Wiggins (Sky), Olympiasieger Fabian Cancellara (RadioShak) und Vorjahressieger Cadel Evans (BMC Racing).

Betrug Die britische Tennishoffnung Andy Murray ist mit viel Mühe in die dritte Runde von Wimbledon eingezogen. Nach dem 7:5, 6:7 (5:7), 6:2, 7:6 (7:4) witterte sein Gegner Ivo Karlovic, dem elf Fußfehler beim Aufschlag angekreidet worden waren, allerdings eine Verschwörung. „So etwas habe ich hier nicht erwartet. Auch wenn ich gegen einen Briten gespielt habe, der hier immer schon gewinnen wollte“, schimpfte der Kroate: „Nach diesem Spiel hat das Turnier seinen ganzen Kredit bei mir verspielt.“ Karlovic war überhaupt nicht mehr zu beruhigen: „Ich fühle mich betrogen.“

Sandro Cortese aus Berkheim unterstrich beim Qualifying zum Großen Preis der Niederlande seine Titelambitionen. In Assen fuhr der WM-Zweite mit seiner KTM in 1:43,645 die beste Zeit und startet beim siebten WM-Lauf der Moto3-Klasse heute von der Poleposition. Maverick Vinales (Spanien/FTR), wurde Sechster. Stefan Bradl (Zahling) geht mit seiner Honda von Platz vier ins MotoGP-Rennen. Derweil wurde entschieden, dass der Große Preis von Deutschland bis 2016 auf dem Sachsenring stattfinden wird. VOLLEYBALL

Deutsches Männerteam stehen vor Weltliga-Premiere Nach acht vergeblichen Anläufen ist den deutschen Männern der erstmalige Sprung zur Weltliga-Endrunde so gut wie nicht mehr zu nehmen. Zum Auftakt des letzten Vorrunden-Wochenendes besiegte das Team in Sofia Argentinien locker mit 3:0 (25:16, 25:21, 25:21). Damit können die Schützlinge von Bundestrainer Vital Heynen am Sonnabend gegen Portugal alles perfekt machen. FOOTBALL

German Bowl im Oktober im Jahnsportpark Der German Bowl, das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im American Football, wird in diesem Jahr in Berlin ausgetragen. Das Finale soll am Sonnabend, den 13. Oktober, im FriedrichLudwig-Jahn-Sportpark stattfinden. FERNSEH-TIPP

Motorsport, Leichtathletik und Tour de France 10 Uhr ZDF und Eurosport: Leichtathletik-EM. Eurosport 14.15 Rad: Prolog der Tour de France in Lüttich, Einzelzeitfahren. ARD 13.45 Uhr: DTM-Rennen auf dem Norisring. Sport1 10.45 Uhr: Motorrad-WM-Rennen in Assen.

Das Wunder von Wuppertal

Leichtahtletik-EM: Kleinert und Storl überzeugen in Helsinki

Vor 50 Jahren holte der SC Tegel sensationell den deutschen Amateurtitel

HELSINKI – Gleich zweimal Gold im Kugelstoßring für Nadine Kleinert und David Storl. Silber und Bronze für die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl: Die deutschen Leichtathleten sind am dritten Tag der Europameisterschaften zu Höchstform aufgelaufen. Der bärenstarke Weltmeister Storl war mit 21,58 Metern wieder mal Chef im Ring, und Kleinert holte sich bei der OlympiaGeneralprobe ihren ersten EM-Titel ab. Storl schockte seine elf Rivalen gleich im ersten Durchgang mit 21,19 Metern; in der dritten Runde legte der 21 Jahre alte Chemnitzer nach und steigerte seine Saisonbestleistung um 45 Zentimeter. Dem Niederländer Rudger Smith (20,55) nahm der Sachse mehr als einen Meter ab. Dritter: Asmir Kolasinac (Serbien) 20,36 m. „Ich war schon etwas angespannt, wollte sehen, was so geht“, sagte der strahlende Sieger. Mit Blick auf London fügte er hinzu: „Das Ziel ist Olympia. Das hier war eine Zwischenstation. Bei Olympia fangen alle von vorne an.“ In der Abendsonne von Helsinki hatte Kugelstoß-„Oma“ Nadine Kleinert zuvor ihren ersten Europameister-Titel bejubelt, auch Speerwerferin Christina Obergföll erkämpfte wieder eine Medaille. Bis zum vierten Versuch lag die Favoritin sogar auf Titelkurs, am Ende glänzte Silber. Die 30Jährige von der LG Offenburg, die jahre-

T VON MICHAEL FÄRBER

DPA/BERND THISSEN

Doppel-Gold im Kugelstoßen

Jaaaa! Europameister David Storl schreit seine Freude über den Titel heraus

lang im Schatten von Steffi Nerius stand, musste sich mit 65,12 Metern der Ukrainerin Wira Rebryk (66,86) geschlagen geben. „Ich bin froh, dass ich im ersten Versuch eine gute Weite gezeigt habe. Ich bin froh über die gute Serie, aber ich bin ein bisschen enttäuscht, dass es schon wieder Silber ist“, sagte Obergföll. Für Titelverteidigerin Linda Stahl aus Leverkusen reichten 63,69 Meter diesmal zum dritten Platz. Mit 36 Jahren holte sich Nadine Klei-

nert ihr erstes internationales Gold. Die Magdeburgerin stieß die Kugel auf 19,18 Meter, machte ihrer Freude mit einem Schrei Luft. Nach drei sechsten Plätzen und einem siebten Rang hat die OlympiaZweite von 2004 das erste EM-Gold wie eine Erlösung empfunden, sie konnte die Freudentränen nicht mehr zurückhalten. „Ich kann auch heulen, wenn ich gut war. Mittlerweile strahle ich heller als die Sonne“, meinte die dreimalige WM-Zweite. Beim Siegerfoto mit der deutschen Fahne lachte Kleinert schon wieder und ging auf die Ehrenrunde. „Ich ziehe den Hut vor Nadine, in ihrem Alter so was noch zu erreichen. Sie ist noch nicht am Ende ihrer Leistungsfähigkeit für dieses Jahr“, sagte ihr Trainer Klaus Schneider. Silber holte die Russin Irina Tarasowa (18,91) vor der Italienerin Chiara Rosa (18,47). Auch Diskus-Weltmeister Robert Harting peilt am Sonnabend sein erstes EMGold an. Nach einer fast schlaflosen Nacht war der Berliner müde in den Ring gestiegen, entledigte sich im Vorkampf aber mit Weiten von 64,88 und 65,49 Meter seiner Pflicht. „Ich hatte es mir leichter vorgestellt“, meinte der Weltmeister von 2009 und 2011. Für Betty Heidler (Frankfurt/ Main) war die EM schon am Vormittag zu Ende. Die Hammerwurf-Weltrekordlerin patzte überraschend in der Qualifikation mit enttäuschenden 65,06 Metern. sid

BERLIN – „Ich hätte nicht geglaubt, dass

wir das schaffen.“ Als Horst Gräbe dies sagt, kann er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Seinen beiden Tischnachbarn geht es ähnlich. Wie auf Bestellung nehmen alle drei einen Schluck aus ihren Gläsern, so wie es sich für eine Mannschaft gehört. Gräbe, Volker Behnke und Ingo Stütze sitzen am Kamin des Schollenkrugs. Hier, in der gemütlichen Ecke des Restaurants in Tegel, beginnen die Augen des Trios zu leuchten, als die Sprache auf dieses Ereignis kommt. An das sie selbst nicht geglaubt haben. Weil „wir vorher schon aufgeregt und nervös waren“, erinnert sich Behnke. Und einfach „stolz, dort zu sein“, so der 72-Jährige weiter. Dort, in Wuppertal, wo das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der Amateurfußballer stattfand. Und Behnke, Gräbe und Stütze waren mit ihrem SC Tegel nicht nur dabei, sie waren mittendrin. Warm war es an jenem 30. Juni 1962, richtig warm. Genau richtig, um einen Ausflug zu machen, in den Zoo vielleicht. Doch die rund 200 Berliner, die sich an diesem Sonnabend auf die Reise gemacht hatten, wollten ins Stadion am Zoo. Ihre Helden, die Mannschaft des SC Tegel, waren bereits einen Tag zuvor mit dem Flugzeug und dem Bus angereist. Den Platz be-

gutachten, schon ein wenig Endspielatmosphäre schnuppern. „Am meisten fasziniert hat mich, dass doch so viele mitgereist waren“, sagt Stütze. Der heute 69-Jährige war damals Mittelstürmer des Berliner Amateurmeisters. Und wie seine Klubkameraden stand er nun auf dem Rasen, der ein Fußballwunder bereithalten sollte. Keine Gedanken mehr an den Berliner Titel, den man vor dem großen Favoriten Minerva errungen hatte. Die Siege im deutschen Viertelfinale gegen die SpVgg Büchenbach (4:2) und im Halbfinale gegen Phoenix Bellheim (1:0) – verdrängt. Es war nur eines wichtig: die kommenden 90 Minuten gegen Tura Bonn. Bonn – damals nicht nur Bundeshauptstadt, sondern auch haushoher Favorit. Die Schärpen, auf denen Tura Bonn zur Meisterschaft gratuliert wurde, waren schon an den Siegerkränzen befestigt. Es gab auch keine anderen. Wer war schon der SC Tegel, der sogar auf dem offiziellen Ankündigungsplakat des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) als „FC Tegel“ präsentiert wurde? Auch für die 12.000 Zuschauer in Wuppertal war klar: Die Berliner sind nur schmückendes Beiwerk. Wie sehr man sich doch irren kann. Es lief die 67. Minute. Nach einem Foul an Stütze legt sich SC-Kapitän Karl Bölk den Ball zum Freistoß zurecht. Eine Mauer stellten die Bonner nicht, was sollte

schon groß passieren, wenn der 35-jährige Kraftfahrer aus Berlin antritt? Sekunden später zappelte der Ball im Netz – ein Schock, von dem sich Bonn nicht mehr erholte. „An Tegels Abwehr blieb Bonns Meisterschaftskranz hängen“, titelte die Presse. Und Helmut Schön, damals noch Assistent von Bundestrainer Sepp Herberger, attestierte „das stärkste Amateurendspiel der letzten Jahre. Die Berliner haben taktisch klug gespielt.“ Das Geheimnis der Meisterelf ist schnell enthüllt. „Wir haben Fußball gespielt, weil wir Spaß hatten. Und anschließend haben wir den Stiefel kreisen lassen“, erzählt Behnke. „Vielleicht waren es auch zwei“, ergänzt Stütze. Es wurde in jedem Fall etwas getrunken. Als Prämie gab es für die Elf, die den SC Tegel auf einen Schlag schuldenfrei gemacht hat, einen Kasten Bier und 200 Mark pro Person. Die folgende Saison in der Vertragsliga (mit Hertha BSC und Tasmania 1900) bekam den Tegelern jedoch schlecht. Das Team wurde nicht verstärkt, es fiel auseinander. Die Erinnerung an das Wunder von Wuppertal ist jedoch geblieben. Und sie wird aufgefrischt werden, wenn sich die letzten Acht der Meisterelf zusammen mit rund 30 Gästen heute im Schollenkrug jenen Tag im Juni wieder ins Gedächtnis rufen. Weil sie etwas geschafft haben, an das sie vorher kaum zu glauben gewagt hatten.

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EM 2012

SONNABEND, 30. JUNI 2012 | BERLINER MORGENPOST

Auf ein Neues

Top Ten Europas Beste Hier macht den Deutschen keiner etwas vor

1

Zehnkampf

GETTY/IAN WALTON

Laufen. Werfen. Springen. Schnell, weit und hoch. Für den Frankfurter Pascal Behrenbruch ging bei der EM in Helsinki gerade die Sonne auf.

2 Tischfußball

PA/DPA

Im herrlich offensiven 2-5-3-System fegten die Jungs aus Hannover gerade im Finale Frankreich vom Tisch. Ohne zu kurbeln, versteht sich.

Nachdenken Alle Hoffnung dahin, der große Traum ausgeträumt. Verlieren kann so bitter sein – damit muss man erst mal klarkommen…

land. Wie hier in Berlin kannte die Enttäuschung der einheimischen Fans nach dem bitteren 1:2 gegen Italien keine Grenzen. Auf der größten Fanmeile

Deutschlands am Brandenburger Tor trauerten knapp 500.000 Zuschauer gemeinsam. Trotz des Ausscheidens der DFB-Elf soll die Public-ViewingFläche in der Hauptstadt nicht verkleinert werden.

Allerdings erwarten die Veranstalter deutlich weniger Besucher zum Finale zwischen Italien und Spanien. Den Abschluss der Europameisterschaft soll nach der Pokalübergabe an den neuen Konti-

nental-Champion durch Uefa-Präsident Michel Platini ein großes Feuerwerk bilden. Für die Fans heißt es warten bis zur WM 2014 in Brasilien und dann: Auf ein Neues

RasenSchach

So., 17. Juni 2012, 20:45 Uhr Lemberg Dänemark–Deutschland 1:2 (1:1)

1. Tschechien 2. Griechenland 3. Russland 4. Polen

1. Deutschland 2. Portugal 3. Dänemark 4. Niederlande

3 3 3 3

4:5 3:3 5:3 2:3

6 4 4 2

D

So., 10. Juni 2012, 20:45 Uhr Posen Irland–Kroatien 1:3 (1:2)

GRUPPE

GRUPPE

So., 17. Juni 2012, 20:45 Uhr Charkow Portugal–Niederlande 2:1 (1:1)

Sa., 16. Juni 2012, 20:45 Uhr Breslau Tschechien–Polen 1:0 (0:0)

So., 10. Juni 2012, 18:00 Uhr Danzig Spanien–Italien 1:1 (0:0)

C

Do., 14. Juni 2012, 18:00 Uhr Posen Italien–Kroatien 1:1 (1:0) Do., 14. Juni 2012, 20:45 Uhr Danzig Spanien–Irland 4:0 (1:0) Mo., 18. Juni 2012, 20:45 Uhr Danzig Kroatien–Spanien 0:1 (0:0)

3 3 3 3

5:2 5:4 4:5 2:5

9 6 3 0

Mo., 11. Juni 2012, 18:00 Uhr Donezk Frankreich–England 1:1 (1:1) Mo., 11. Juni 2012, 20:45 Uhr Kiew Ukraine–Schweden 2:1 (0:0) Fr., 15. Juni 2012, 18:00 Uhr Donezk Ukraine–Frankreich 0:2 (0:0) Fr., 15. Juni 2012, 20:45 Uhr Kiew Schweden–England 2:3 (0:1) Di., 19. Juni 2012, 20:45 Uhr Kiew Schweden–Frankreich 2:0 (0:0)

Mo., 18. Juni 2012, 20:45 Uhr Posen Italien–Irland 2:0 (1:0)

Di., 19. Juni 2012, 20:45 Uhr Donezk England–Ukraine 1:0 (0:0)

1. Spanien 2. Italien 3. Kroatien 4. Irland

1. England 2. Frankreich 3. Ukraine 4. Schweden

3 3 3 3

6:1 4:2 4:3 1:9

7 5 4 0

3 3 3 3

5:3 3:3 2:4 5:5

7 4 3 3

K

ennen sie Emoticons? Es handelt sich dabei um diese Riesenauswahl an Smartphone-Smileys, die aber auch sehr, sehr ärgerlich gucken können. Dazu parallel gibt es Herzchen, niedliche Gesichter und diverse Teufelchen. Für jede Stimmung etwas. Millionen von ärgerlichen bis todtraurigen Mienen wurden nun gestern durch Deutschland geschickt – nach dem erneuten Italien-Desaster. Aber wo, bitte schön, ist in diesem Wald von Gefühlsausdrücken der Stinkefinger, wenn er gebraucht wird? In der Liste dieser Emoticons ist sogar ein lachender brauner Haufen zu finden, aber leider eben keinen Stinkefinger. Den hätte ich nämlich wahnsinnig gern gen Italien verschickt, wo ich zwei Jahre gelebt habe und von wo aus mich viele Freunde gestern mit triumphierenden SMS nur so bombardiert haben. Aber ich will ja auch kein schlechter Verlierer sein. Der Sieg der Azzurri, an dieser Stelle angemerkt, war absolut verdient. Das Spiel unserer „Jogi“-Jungs gegen die Männer in Blau erinnerte an den Vergleich Weimaraner gegen Pitbull. Bei einem Weimaraner handelt es sich um einen eleganten, wunderschönen und intelligenten Jagdhund, deutlich schneller und schlauer als der Kampfhund. Das Problem: Der Weimaraner ist toll, aber der Pitbull

Anführer Eisen-Kohler im Zweikampf mit Italiens Maldini PA/DPA

beisst einfach zu. Basta. Wir mochten ja beinahe Mitleid haben mit Philipp Lahm, als er versuchte, Mario Balotelli beim 0:2 noch abzulaufen. Ein komplett aussichtsloses Unterfangen, das auch bewies, dass uns genau der Rüpelfaktor fehlt in der deutschen Nationalmannschaft. So ein Typ Balotelli zwischen Lahm und „Schweini“? Undenkbar. Die Vermutung liegt nahe, dass Mario Balotelli durchaus ein Fall für Therapeuten ist. Das schwere Kind-

heitstrauma, darin begründet, dass ihn seine Eltern zur Adoption freigaben, weil sie die Kosten für die Behandlung seiner Darmerkrankung nicht zahlen konnten, hat deutliche Spuren hinterlassen. Aber wen interessiert das, wenn diese Kante Tore schießt? Und während unsere Jungs teilweise noch auf Bartwuchs warten, sieht Andrea Pirlo aus, als hätte er mit Benjamin Button bei der Geburt getauscht. Am Ende des Tages gibt es viele Gründe, warum wir wieder dem italienischen Fluch erlegen sind. Normalform haben nur wenige erreicht. Lukas Podolski, Mario Gomez und Toni Kroos blieben ihren Arbeitsnachweis schuldig. Und die Aufstellung sorgte schon vor dem Spiel für Verwunderung. Leider sind wir hinterher immer schlauer. Es ist nichts darüber bekannt, ob der Deutsche Fußball-Bund einen Antrag beim europäischen Verband Uefa und bei der Weltföderation Fifa stellen möchte, grundsätzlich nicht mehr gegen Italien zu spielen. Und wenn, dann nur mit Typen wie Mario Basler oder Jürgen Kohler. Mit denen wäre uns das nicht passiert. Jessica Kastrop (38) ist Fußball-Moderatorin beim Bundesligasender Sky und Fan des 1. FC Kaiserslautern

VIERTELFINALE

V1

TORJÄGER

Donnerstag, 21. Juni 2012, 20:45 Uhr, Warschau

Tschechien–Portugal

V2 V3

Sonnabend, 23. Juni 2012, 20:45 Uhr, Donezk

V4

Sonntag, 24. Juni 2012, 20:45 Uhr, Kiew

Deutschland–Griechenland

Spanien–Frankreich

4:2 (1:0)

2:0 (1:0)

England–Italien

0:0 n.V./2:4 i.E.

HALBFINALE

H1 H2

F

inale

1. Mario Balotelli (ITA)

3

Mario Gomez (GER)

3

Mario Mandzukic (CRO)

3

Alan Dsagojew (RUS)

3

Cristiano Ronaldo (POR)

3

6. u.a. Petr Jiracek (TCH)

2

Fernando Torres (SPA)

2

Cesc Fabregas (SPA)

2

Andrej Schewtschenko (UKR)

2

Zlatan Ibrahimovic (SWE)

2

der bislang 72 EM-Tore sind zwischen der 46. und 60. Minute gefallen. Damit ist die Viertelstunde nach der Pause die torreichste des Turniers. Sollte das Finale morgen zwischen Spanien und Italien nicht in einem wahren Torfestival enden, ist die torärmste Europameisterschaft seit 1996 (64 Treffer) perfekt. Im Jahr 2000 gab es 85 Tore, 2004 und 2008 immerhin 77.

Treffsicher Mario Balotelli schoss Italien ins Finale DAPD/SOHN

0:0 n.V./2:4 i.E.

Donnerstag, 28. Juni 2012, 20:45 Uhr, Warschau

Deutschland–Italien

1:2 (0:2)

Sonntag, 1. Juli 2012, 20:45 Uhr, Kiew

Spanien– Italien

Das Halbfinale in Zahlen Tore Ballbesitz Angriffe Torschüsse davon aufs Tor Torwartparaden Ecken Abseits Gelbe Karten Fouls BM Infografik

WUSSTEN SIE SCHON, DASS...

Deutschland

Italien

1

2

54%

5

3 0 0 1

8 6

46% 31

15

10

49

14

2 4

13

19 Quelle: DW

Philipp Lahm mit nun 14 Einsätzen deutscher EM-Rekordspieler ist? Mit der Halbfinalpartie gegen Italien hat er den bisherigen Spitzenreiter Thomas Häßler (13 EM-Spiele) abgelöst. Häßler muss sich Rang zwei nun auch noch mit Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose DAPD/LANG teilen.

Dank der Olympiasiegerin Britta Steffen aus Berlin hat Deutschland in allen Becken immer Oberwasser. Nicht nur in Europa.

6 Skat 18, 20, weg – und schon war die Konkurrenz aus Polen und Spanien ausgestochen. Die deutschen Buben hatten alle Trümpfe in der Hand.

7 Zimmern Konsequent gebohrt, bis die Lücke da war, dann per Hammer aus Nahdistanz einen an die Latte genagelt – EM-Gold für deutsche Zimmerer.

8 Coursing

16

Mittwoch, 27. Juni 2012, 20:45 Uhr, Donezk

Portugal–Spanien

5 Schwimmen

ZAHL DES TAGES

0:1 (0:0)

Freitag, 22. Juni 2012, 20:45 Uhr, Danzig

REUTERS/HANSCHKE

Mi., 13. Juni 2012, 20:45 Uhr Charkow Niederlande–Deutschland1:2 (0:2)

Mit Kohler wär das nicht passiert

Niemand bringt die Luft so zum Vibrieren wie Rockgöre Aline Westphal. Die Weltmeisterin ist natürlich auch die Beste des Kontinents.

DPA/MARIUS BECKER

Sa., 16. Juni 2012, 20:45 Uhr, Warschau Griechenland–Russland 1:0 (1:0)

Mi., 13. Juni 2012, 18:00 Uhr Lemberg Dänemark–Portugal 2:3 (1:2)

PA/DPA

Di., 12 Juni 2012, 20:45 Uhr Warschau Polen–Russland 1:1 (0:1)

Sa., 9. Juni 2012, 20:45 Uhr Lemberg Deutschland–Portugal 1:0 (0:0)

Jessica Kastrop grübelt über die Gründe einer und findet, man sollte nicht mehr gegen Italien spielen

PA/DPA

Di., 12. Juni 2012, 18:00 Uhr Breslau Griechenl.–Tschechien 1:2 (0:2)

Sa., 9. Juni 2012, 18:00 Uhr Charkow Niederlande–Dänemark 0:1 (0:1)

PA/ARCO

Fr., 8. Juni 2012, 20:45 Uhr Breslau Russland–Tschechien 4:1 (2:0)

GRUPPE

GRUPPE

B

4 Luftgitarre

Dem Objekt schnell wie Windhunde hinterherjagen – waren ja auch welche, die die Rennen der Feld-Europameisterschaft in Ungarn gewannen.

9 Tischtennis DPA/GENTSCH

Fr., 8. Juni 2012, 18:00 Uhr Warschau Polen–Griechenland 1:1 (1:0)

A

Was Sörnewitz bei Meißen so zu bieten hat? Den besten Jungwinzer Europas zum Beispiel, Matthias Schuh. Darauf erst mal einen Schluck…

DPA/MARUIS BECKER

BERLIN – Donnerstagabend, 22.38 Uhr in Deutsch-

3 Weingärtnern

AFP/CARSTEN KOALL

Timo Boll ein Schläger? Dann sollten Sie mal den kleinen weißen Zelluloidball fragen, wenn der Europameister wieder seine Kelle schwingt.

10 Treppenlauf In Deutschland geht es kontinuierlich bergauf. Thomas Dold und Melanie Albrecht haben dies gerade bei der EM bewiesen, über 1202 Stufen.

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