sofid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

February 2, 2017 | Author: Leonard Peters | Category: N/A
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1 sofid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2006 Soziale Probleme GESIS-IZ Bonn 20062 Sozialwissenschaf...

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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2006

Soziale Probleme

GESIS-IZ Bonn 2006

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Soziale Probleme

Band 2006/2

bearbeitet von Hermann Schock

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006

ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb:

0938-605x Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn Hermann Schock Udo Riege, Siegfried Schomisch Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1

Armut, Obdachlosigkeit ..................................................................................................11

2.1

Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand..........................................................87

2.2

Altern und Lebensbedingungen im Alter ......................................................................121

2.3

Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter........................................................................159

3.1

Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration.....................................................................................................183

3.2

Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter .................................................208

4

Krankheit, Pflege, Rehabilitation ..................................................................................216

5

AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) .................................................272

6

Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)..........278

7

Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.).........................................294

Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................323 Personenregister ............................................................................................................................325 Sachregister...................................................................................................................................337 Institutionenregister.......................................................................................................................359 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................369 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................369

soFid Soziale Probleme 2006/2 Vorwort

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Vorwort zum soFid „Soziale Probleme“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

*** Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale Brennpunkte. Ihre Auswahl ergibt sich aus der Abgrenzung mit dem Gesamtprogramm des soFid, das eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“ enthält, die soziale Problemlagen abbilden. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu verstehen. Ein Bemühen, alle Themen zu sozialen Problemen in einem Dienst vollständig nachzuweisen, müßte aus quantitativen Gründen scheitern. Zu beachten ist, dass historische und entwicklungspolitische Themen weitgehend ausgegliedert sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Gesundheitsforschung“, Aufgaben der Politik im Rahmen der Sozialen Sicherung im soFid „Sozialpolitik“ und Ausländerfragen im soFid „Migrati-

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soFid Soziale Probleme 2006/2 Vorwort

on und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt und tiefer gegliedert dargeboten. Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen: Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Obdachlosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebezug, weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch die Behandlung von Extremlagen von Kindern und Jugendlichen ist hier eingruppiert. Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Auch enthalten sind Arbeiten zur Wiederbeschäftigungsperspektive älterer Arbeitsloser. Die thematische Spanne des zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbedürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung. Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema. Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen. Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evaluiert werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten. Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krankheitssituationen je Altersstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet. Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwissenschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz. Im folgenden Kapitel sind alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten Fragestellungen zum Problembereich Sucht mit allen ihren Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholismus zusammengeführt. Enthalten sind Themen der Prävention bzw. der darauf ausgerichteten Politik, der Behandlungsmethoden und Institutionen sowie den therapeutischen Erfolgsaussichten.

soFid Soziale Probleme 2006/2 Vorwort

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Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Homosexuellen, Trebegängern, gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand. Weiterhin zählen Integrationspolitik sowie Maßnahmen und ihre Erfolgsaussichten mit zum Scope.

soFid Soziale Probleme 2006/2 1 Armut, Obdachlosigkeit

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1 Armut, Obdachlosigkeit [1-L] Aisenbrey, Silke: Niedrigeinkommen: Risiken und Chancen: Bildung, Erwerbstätigkeit und Familie als Schutz vor Armut?, Berlin: dissertation.de 2005, 268 S., ISBN: 3-86624-045-7 INHALT: "Die Dissertation beschäftigt sich mit Personen und Haushalten, die im Niedrigeinkommenssektor leben. Der Fokus gilt dabei Merkmalen und Strukturen, die Individuen vor einem abrutschen in Armut schützen. Die klassischen Merkmale, die mit sozialer Mobilität zusammenhängen, sind dabei zentral: Bildung, Familienformationen und Erwerbstätigkeitsstatus. Bildung etwa erhöht erwartungsgemäß die Chancen langfristiger Armut zu entkommen. Diese Chancen gelten jedoch nicht für alle. Frauen sind durch Bildung weniger vor Armutsrisiken geschützt als Männer. Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden auch bei der Analyse von Familienformen deutlich: Für Frauen sind traditionelle Familienformen ein 'sicherer Hafen', für Männer dagegen ein Armutsrisiko. Bei der Betrachtung individueller Wohlfahrt werden das gesamte Haushaltseinkommen und alle Haushaltsmitglieder berücksichtigt. Die empirischen Analysen beruhen auf den Daten des Niedrigeinkommenspanels." (Autorenreferat)

[2-L] Andreß, Hans-Jürgen; Krüger, Anne: Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich: institutionelle Hilfeangebote, individuelle Aktivitäten und soziale Netzwerke, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 68), Berlin: Ed. Sigma 2006, 156 S., ISBN: 3-89404-999-5 INHALT: "Soziale Ungleichheit und Einkommensarmut haben in den letzten Jahren zugenommen - das ist erwiesen. Auch die soziodemographische Struktur der Bevölkerung am unteren Ende der Einkommensverteilung ist gut erforscht. Inwieweit prekäre Lebenslagen aber ein dauerhaftes Schicksal oder eine temporäre und damit prinzipiell überwindbare Krise der Betroffenen darstellen, wurde bislang lediglich hinsichtlich Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebezug untersucht. Doch nicht alle Arbeitslosen sind arm, nicht alle von Armut betroffenen Menschen sind arbeitslos oder beziehen Sozialhilfe, und nicht zuletzt sind Ausstiege aus Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebezug nicht unbedingt mit wesentlichen Einkommensverbesserungen verbunden. Die Autoren nehmen in diesem Buch den gesamten - alles andere als homogenen - Niedrigeinkommensbereich in den Blick. Anhand repräsentativer Längsschnittdaten werden Handlungsoptionen und -restriktionen der Betroffenen identifiziert, um daran ihr faktisches Verhalten zu messen: Wie verändern sich Erwerbsbeteiligung und materielle Situation im Zeitablauf? Welche Rolle kommt dabei der Eigeninitiative der Individuen, ihrem sozialen Netzwerk sowie Hilfeangeboten von institutioneller Seite zu? Und nicht zuletzt: In welchem Maße sind Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich nachhaltig und von Dauer?" (Autorenreferat)

[3-L] Apolte, Thomas; Kortenjann, Ansgar: Integrierte Steuer-Transfer-Systeme: Lösung des Anreizproblems in der sozialen Grundsicherung?, in: Matthias Göcke, Stefan Kooths (Hrsg.): Entscheidungsorientierte Volkswirtschaftslehre : Festschrift für Gustav Dieckheuer, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 263-290, ISBN: 3631-54430-8

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soFid Soziale Probleme 2006/2 1 Armut, Obdachlosigkeit

INHALT: "In dem Beitrag werden integrierte Steuer-Transfer-Systeme auf ihre Fähigkeit untersucht, das Anreizproblem in der sozialen Grundsicherung zu mildern und dabei zugleich praktikabel und finanzierbar zu sein. Nach einer Darstellung der konzeptionellen Grundlagen und ihrer Problematik werden verschiedene Modelle für die Bundesrepublik Deutschland diskutiert. Im Anschluss an einen kurzen Überblick über die Probleme der Kostenschätzung werden die zu erwartenden Verschiebungen in den finanziellen, administrativen und gesetzgeberischen Zuständigkeiten dargelegt. Auf dieser Grundlage wird eine abschließende Einschätzung versucht." (Autorenreferat)

[4-L] Bäcker, Gerhard: Was heißt hier "geringfügig"?: Minijobs als wachsendes Segment prekärer Beschäftigung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 5, S. 255-262 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm) INHALT: "Der Beitrag untersucht, welche Entwicklung die Minijobs nach der Neuregelung von 2003 genommen haben. Skizziert werden die Strukturmerkmale dieser Beschäftigungsverhältnisse, und bei der Suche nach den Bestimmungsfaktoren der expansiven Entwicklung wird zwischen dem Arbeitsangebot und der Arbeitsnachfrage unterschieden. Es wird die These entwickelt, dass das Interesse der Unternehmen an einer Ausweitung von Minijobs vor allem dem Tatbestand geschuldet ist, dass es sich hier um ausgesprochene Niedriglohntätigkeiten handelt, die zudem in der Praxis nur eingeschränkt den üblichen tarif- und arbeitsrechtlichen Regelungen unterliegen. Daraus lässt sich ein hohes ökonomisches Interesse der Unternehmen ableiten, reguläre, das heißt sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse durch die preiswerteren Minijobs zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund werden die Beschäftigungseffekte der Neuregelung kritisch bewertet und Alternativvorstellungen entwickelt. Vor allem ein gesetzlicher Mindestlohn könnte als Sperrriegel gegenüber einer zunehmenden Prekarisierung dieser Beschäftigungsverhältnisse wirken." (Autorenreferat)

[5-L] Balla, Balint: Knappheit als Ursprung sozialen Handelns, Hamburg: R. Krämer 2005, 309 S., ISBN: 3-89622070-5 INHALT: "Der Autor untersucht den Begriff und die Phänomene von Knappheit. Er geht davon aus, dass der existentielle Grundtatbestand des Menschen die Knappheit ist, also das Missverhältnis zwischen Bedürfnissen, Zielen und den Verfügbarkeiten. Es werden die Idealtypen der materiellen und immateriellen Bereiche der Knappheit dargestellt, so zum Beispiel die komparative Knappheit, die auf Vergleichen mit Lebenslagen und Bedürfnissen Anderer beruht. Balint Balla gibt einen Überblick über die Geschichte anthropologischen, philosophischen und soziologischen Denkens unter dem Aspekt der Knappheit und entwickelt eine Soziologie der Knappheit. Soziales Handeln ist in diesem Sinne Knappheitsbekämpfung. Er zeigt, wie sich der Entzug knapper Güter in der Gesellschaft auswirkt und untersucht die Möglichkeiten der Knappheitsbekämpfung. Das Buch von Balint Balla ist eine grundlegende Analyse der Knappheit als Ursprung sozialen Handelns und vor dem Hintergrund der Probleme unserer Zeit von aktueller Bedeutung." (Autorenreferat)

soFid Soziale Probleme 2006/2 1 Armut, Obdachlosigkeit

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[6-L] Becker, Irene; Hauser, Richard: Dunkelziffer der Armut: Ausmaß und Ursachen der Nicht-Inanspruchnahme zustehender Sozialhilfeleistungen, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 64), Berlin: Ed. Sigma 2005, 287 S., ISBN: 3-89404-995-2 INHALT: "Es gehört zu den sozialstaatlichen Mindestansprüchen, für Bedürftige ein soziokulturelles Existenzminimum zu sichern; hierzulande sollen Sozialhilfe, die bedarfsorientierte Grundsicherung für Alte und dauerhaft Erwerbsunfähige und das Arbeitslosengeld II dafür sorgen. Allerdings ist fraglich, ob dieses Minimalziel überhaupt erreicht wird. Denn ein Teil der Bedürftigen nimmt zustehende Leistungen nicht in Anspruch - niemand weiß genau, wie groß dieser Anteil ist und wo die Ursachen der Nicht-Inanspruchnahme liegen. Die Dunkelziffer der Armut ist nicht unmittelbar beobachtbar; sie zu ermitteln setzt ein avanciertes Methodeninventar voraus. Genau dieser Herausforderung stellt sich diese Studie: Sie schätzt die Größe und soziodemographische Struktur des Bevölkerungsteils in 'verdeckter Armut' anhand verschiedener Mikrodatenquellen ab. Mit Simulationsmodellen wird geprüft, welche Haushalte anspruchsberechtigt sind und ob sie die zustehende Leistung erhalten haben. Ausgehend von theoretischen Überlegungen und vorliegenden Untersuchungen werden schließlich Ursachen analysiert; dabei stehen subjektiv ausgerichtete Fragen an die Bevölkerung des Niedrigeinkommenssektors vor allem zu Kenntnissen des Leistungsrechts, zu Einstellungen, Wahrnehmungen und Stigmatisierungsängsten im Zentrum." (Autorenreferat)

[7-L] Bernhard, Stefan: Sozialpolitik im europäischen Mehrebenensystem: die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung im Rahmen der offenen Methode der Koordinierung, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2005, 162 S., ISBN: 3-86573-103-1 (Standort: USB Köln(38)-32A7443) INHALT: "In der vorliegenden Monographie beschäftigt sich der Autor mit der Europäisierung von Sozialpolitik. Er konzentriert sich dabei auf das Politikfeld der Armuts- und Exklusionsbekämpfung, an dessen Beispiel die Genese, die innere Logik und die Relevanz der sog. Offenen Methode der Koordinierung (OMK) analysiert wird. Die zentrale These, die in Auseinandersetzung mit der einschlägigen Sekundärliteratur zur europäischen Integration entwickelt wird, lautet folgendermaßen: 'Die Offene Methode der Koordinierung ermöglicht Sozialpolitik auch vor dem Hintergrund des Mehrebenensystems und der heterogenen Wohlfahrtsstaaten. Deshalb wird sie sich als grundlegendes Instrument der europäischen Sozialpolitik etablieren'. Die empirische Überprüfung dieser These zur OMK basiert auf qualitativem Datenmaterial, das sich aus amtlichen Dokumenten der europäischen Institutionen sowie 8 Interviews mit Vertretern der Europäischen Kommission, des Bundesministeriums für Arbeit sowie einiger freier Wohlfahrtsverbände auf nationaler und europäischer Ebene zusammensetzt, wobei die Probleme der methodischen Vorgehensweise (z.B. der Verzicht auf komparative Analyse) vom Autor kritisch reflektiert werden. Vor dem Hintergrund einer historischen Skizze zur Entstehung von Politiken der Armutsbekämpfung, analysiert der Autor drei Dimensionen der OMK: die Beteiligungsmöglichkeit gesellschaftlicher Akteure und die entsprechende Entstehung von Netzwerkstrukturen, die Bedeutung von Lernprozessen im politischen Prozess, die der Autor wiederum in die Formen der Rekombination von Wissen, der Dekontextualisierung, der Erweiterung des kognitiven Horizonts und der rekursiven Reflexion aufteilt und schließlich die Sanktionsmöglichkeiten der OMK, die insbesondere die Mobilisierung von normativem Druck über die Öffentlichkeit betreffen. Alle drei Dimensionen

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werden auf der Grundlage des empirischen Materials differenziert analysiert und systematisch miteinander in Verbindung gesetzt. Es entsteht so ein äußerst informatives und analytisch gehaltvolles Bild des Politiknetzwerkes im Bereich der Armutsbekämpfung, das sowohl dessen öffentliche (bzw. staatliche) und zivilgesellschaftliche Seiten als auch dessen lokale, nationale und europäische Ebenen umfasst. Gestützt auf viele einzelne Einsichten in Chancen und Probleme der OMK im Bereich der Armutsbekämpfung kommt der Autor zu einer differenzierten und durchaus ambivalenten Einschätzung der OMK im Bereich der Sozialpolitik insgesamt. Ihre Chancen lägen v.a. in dem kollektiven Lernpotenzial, das durch die 'doppelte Differenzierung' von Ziel- und Mittelebene sowie von sozialpolitischem Prozess und sozialpolitischen Inhalten bedingt sei. Gleichzeitig sei in ihrer Funktionsweise aber auch ein Widerspruch von Lernen und Politik angelegt, der die Grenzen von Effektivität und Legitimität dieser neuen Form von Governance erkläre." (Textauszug)

[8-F] Berth, Hendrik, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Brähler, Elmar, Prof.Dr.; Förster, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitslosigkeit und Gesundheit - Langzeitstudie zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit bei jungen Ostdeutschen INHALT: Die Sächsische Längsschnittstudie begleitet seit 1987 eine Stichprobe junger Ostdeutscher. In der 16. Welle wurden im Jahre 2002 420 Personen u.a. zum Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit befragt. Die Daten belegen die massiven negativen gesundheitlichen Folgen von Arbeitsplatzverlust und Arbeitsplatzunsicherheit bei jungen Erwachsenen. 1. Kontext/ Problemlage: Die negativen gesundheitlichen Folgen von Arbeitslosigkeit sind seit langem bekannt und vielfach untersucht. Erste Studien datieren bis ins Jahr 1933 zurück. Arbeitslose leiden demnach häufiger unter objektiven Folgen wie der Erhöhung des Blutdrucks oder der Chronifizierung von Krankheiten. Subjektive Folgen von Arbeitslosigkeit können Ein- oder Durchschlafstörungen, Herzbeschwerden, erhöhte Depressivität, Erschöpftheit und Angespanntheit, Erhöhung des Alkohol- und Nikotinkonsums, Verlust sozialer Bindungen und sozialer Identität, Statuseinbußen, pessimistische Zukunftseinstellungen oder Verschlechterung der Familienbeziehungen sein. Diskutiert werden in der Literatur zwei Überlegungen zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Gesundheit: Kausalitäts- vs. Selektionshypothese. 2. Fragestellung: Die Studie widmet sich den gesundheitlichen Auswirkungen von Arbeitslosigkeit (Häufigkeit, Dauer), wahrgenommener Sicherheit des derzeitigen Arbeits- oder Ausbildungsplatzes und subjektivem Bedrohungserleben durch Arbeitsplatzverlust in einer umfassenden, speziellen Stichprobe junger Erwachsener. Während es zur Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und zu den Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit bei älteren Erwachsenen eine Reihe von Studien gibt, fehlen Aussagen zur gesundheitlichen Bewältigung von Arbeitsplatzverlust bei den Personen, die typischerweise mitten im Berufsleben stehen. Vor dem Hintergrund der Massenarbeitslosigkeit in Folge der deutschen Einheit in Ostdeutschland und den aktuellen gesamtdeutschen wirtschaftlichen Entwicklungen gewinnt dieses Thema weiter an Bedeutung. 3. Ergebnisse: 120 Befragte waren mehrmals, 143 einmal und nur 157 Befragte bislang niemals arbeitslos. Die Dauer der Arbeitslosigkeit reicht von 1 bis 76 Monaten. In Abhängigkeit von den Arbeitslosigkeitserfahrungen finden sich Unterschiede in Subgruppen: Personen, die über mehr Arbeitslosigkeitserfahrungen und längere Zeiten der Arbeitslosigkeit berichten, leiden unter einem höheren globalen Distress, mehr Angst und Depression, geringerer Selbstwirksamkeitserwartung und einem subjektiv schlechteren Gesundheitszustand. Knapp ein Drittel der Teilnehmer schätzen ihren Arbeitsplatz als unsicher ein oder fühlten

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sich durch Arbeitsplatzverlust bedroht. Diese Befragten haben signifikant mehr Angst, Depression, Körperbeschwerden und psychischen Distress und eine geringere Selbstwirksamkeitserwartung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland METHODE: Im Jahre 2002 wurden 420 Personen (47% Männer, 53% Frauen, mittleres Alter 29 Jahre) im Rahmen der mittlerweile 16. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie mittels Fragebogen untersucht. Diese Studie begleitet seit 1987, d.h. über die Wiedervereinigung hinweg, längsschnittlich ein ostdeutsches Sample. Die Mehrzahl der Befragten lebt in den neuen Bundesländern. Eingesetzt wurden neben Fragen zu politischen Einstellungen und Arbeitslosigkeitserfahrungen (Häufigkeit, Dauer) auch standardisierte psychologische Instrumente zur Erfassung des Gesundheitszustandes: SCL-9 (Globaler Distress), HADS-D (Angst und Depression), GBB-24 (Körperbeschwerden) und SWE (Selbstwirksamkeitserwartung). Erfragt wurden auch der subjektiv wahrgenommene Gesundheitszustand und dessen Beeinflussbarkeit. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berth, H.; Förster, P.; Brähler, E.: Gesundheitsfolgen von Arbeitslosigkeit und Arbeitsplatzunsicherheit bei jungen Erwachsenen. in: Das Gesundheitswesen (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Berth, H.; Förster, P.; Brähler, E.: Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Ergebnisse der 16. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie. Abschlussbericht. Leipzig u. Dresden, Febr. 2003. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung; OttoBrenner-Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig) KONTAKT: Brähler, Elmar (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Förster, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[9-L] Butterwegge, Christoph: Globalisierung: Herrschaft des Marktes - Abschied vom Wohlfahrtsstaat?: Folgen der neoliberalen Hegemonie für die Krise und Renaissance des Sozialen, in: Kurt Imhof, Thomas S. Eberle (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus, Zürich: Seismo Verl., 2005, S. 111-126, ISBN: 3-03777-038-4 (Standort: UB Siegen(467)-31OWH1265) INHALT: In diesem Beitrag wird untersucht, ob die neoliberale Modernisierung bzw. die Globalisierung den nordwesteuropäischen Wohlfahrtsstaat in der Weise transformiert, dass die soziale Frage eine Renaissance erfährt. Außerdem wird diskutiert, ob die neoliberale Wende der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik das Ende des Sozialstaates bedeutet und welche Folgen die Meinungsführerschaft des Marktradikalismus hat. Die neoliberale Globalisierung geht mit wachsender ökonomischer, sozialer oder politischer Unsicherheit einher. Man hat den Eindruck, dass die Welt zerfällt, Wirtschaft, Gesellschaft und (Sozial-)Staat gespalten werden. Der ganze Planet wird in Gewinner- und Verliererstaaten, jede einzelne Gesellschaft noch einmal in soziale Auf- und Absteiger gespalten. Pauperisierung, Entsolidarisierung und soziale Polarisierung sind die Folgen, was besonders eklatant im Bereich der Zuwanderungen nach Westeuropa aufscheint, wo die Politik stark zwischen Eliten- und Expertenmigration einerseits sowie Elendsmigration anderseits differenziert. Die neoliberale Hegemonie, wie man die Meinungsführerschaft des Marktradikalismus nennen kann, verschärft jedoch nicht nur die soziale Asymmetrie, sie ist vielmehr auch Gefahr für die Demokratie, weil sie Politik, begriffen als gesamtgesellschaftliche Willensbildungs- und Entscheidungsprozess, durch sozialökonomische Selektionsmechanismen substituiert. Zunehmende Entdemokratisierung ist die

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Konsequenz der neoliberalen Standortpolitik. Der neue Standortnationalismus ist ein auf die Weltökonomie angewandter Sozialdarwinismus, welcher unter Berufung auf nationale Tugenden die Überlegenheit des eigenen Industriestandortes gegenüber anderen Volkswirtschaften einklagt. Von einer Renaissance der sozialen Frage kann man insofern sprechen, als sich die Kluft zwischen Arm und Reich immer mehr vertieft. Sie war seit der Herausbildung entwickelter Wohlfahrtsstaaten in Westeuropa noch nie so ausgeprägt wie zur Zeit. (ICB2)

[10-L] Blaschke, Roland: Garantierte Mindesteinkommen: aktuelle Modelle von Grundsicherungen und Grundeinkommen im Vergleich, Dresden 2005, 73 S. (Graue Literatur; URL: http://www.grundeinkommen.info/fileadmin/Text-Depot/Texte/Blaschke_SynopseGMaktualisiert.pdf) INHALT: "Mit der Studie wird das Ziel verfolgt, die aktuellen Grundsicherungen und ausgewählte Reform-Modelle in Deutschland darzustellen und zu vergleichen. Dabei wird sich aus Begrenzungsgründen auf diejenigen Modelle konzentriert, die a) ein Garantiertes Mindesteinkommen konzipieren, b) von Wissenschaftlern, Verbänden oder Initiativen entwickelt worden sind, c) sich entweder auf die gesamte Bevölkerung oder auf mehrere Personengruppen beziehen, d) relativ weit entwickelt und e) aktuell sind. Die Auswahl der zu vergleichenden Modelle wurde unter dem Gesichtspunkt getroffen, verschiedene Ziele, Begründungen und Ausgestaltungen dieser zu verdeutlichen. Die ehemalige Sozialhilfe und die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Hartz IV, Arbeitslosengeld II) werden den Reform-Modellen gegenübergestellt. Nicht einbezogen in den Vergleich werden die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie Reform-Modelle, die ebenso lediglich auf eine Personengruppe zielen, wie Kindergrundsicherung, Grundrente, Erziehungsgehalt, Grundsicherung für Erwerbslose etc." (Autorenreferat)

[11-L] Blos, Kerstin; Rudolph, Helmut: Simulationsrechnungen zum Arbeitslosengeld II: Verlierer, aber auch Gewinner, (IAB Kurzbericht, 17/2005), Nürnberg 2005, 6 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2005/kb1705.pdf) INHALT: "Bei der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe (ALHI) zum neuen Arbeitslosengeld II hat sich vor allem die Einkommenssituation von ehemaligen ALHIBeziehern verändert. Familieneinkommen werden stärker angerechnet als bisher, die Leistungen orientieren sich am gesetzlich definierten Bedarf und nicht mehr am früher erzielten Erwerbseinkommen. Dadurch sind seit Januar 2005 nur noch 83 Prozent der ALHI-Bezieher bedürftig im Sinne des SGB II und erhalten weiterhin Transferleistungen - die einen mehr, die anderen weniger als vorher. Zu den Verlierern zählen z.B. Paarhaushalte bei Erwerbstätigkeit des Partners oder Ältere, die relativ hohe ALHI-Ansprüche hatten. Gewinner der Reform sind vor allem jene Leistungsempfänger, deren Arbeitslosenhilfe unter dem Sozialhilfeniveau lag. In der Wirkung des SGB II auf die Haushaltseinkommen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost und West sowie nach Zusammensetzung der Bedarfsgemeinschaften. Anrechenbare Vermögen spielen bei der Bedürftigkeitsprüfung kaum eine Rolle. ALHI-Haushalte haben sie meist schon unter den zuletzt verschärften Bedingungen des ALHI-Bezugs aufgebraucht." (Autorenreferat)

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[12-L] Bohn, Irina (Hrsg.): Dokumentation der Fachtagung "Resilienz - Was Kinder aus armen Familien stark macht" am 13. September 2005 in Frankfurt am Main, (ISS-Aktuell, 2/2006), Frankfurt am Main 2006, 77 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iss-ffm.de/downloads/tagungsberichte/doku_ft_resilienz_2006_09.pdf) INHALT: "Die Dokumentation ist das Ergebnis der Fachtagung 'Resilienz: Was Kinder aus armen Familien stark macht', die das ISS-Frankfurt a.M. am 13. September 2005 durchgeführt hat. Ziel der Fachtagung war es, notwendige Brücken zwischen den fachlichen Diskursen zu bauen. Es sollten Informationen zur aktuellen Kinderarmutsforschung und Resilienzforschung gegeben, Herausforderungen für das professionelle sozialpädagogische Handeln identifiziert sowie Erfahrungen praktische Handlungsansätze reflektiert werden. Hierfür konnten Referentinnen und Referenten gewonnen werden, die wichtige Beiträge in der Diskussion der Folgen von Kinderarmut und des Konzepts der Resilienz erbracht oder wichtige Praxismodelle begleitet haben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Corinna Wustmann: Das Konzept der Resilienz und seine Bedeutung für das pädagogische Handeln (6-14); Andreas Schick: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule mit Faustlos (15-26); Uta Meier-Gräwe: Armut von Kindern: welche Bedeutung hat die Förderung von Resilienz? (27-40); Irina Bohn: Das Modell der "Vensterschools" aus den Niederlanden. Ein integriertes Projekt zur Sicherstellung von Bildung als biographische Schlüsselressource (41-46); Insa Fooken: FAST (Families and Schools Together) - ein Programm zur Stärkung von Kindern an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe, Schule und Familie (47-60); Alexandra Sann: OPSTAPJE - ein Programm zur Stärkung von sozial benachteiligten Familien mit Kleinkindern (61-75).

[13-L] Böhnke, Petra: Einkommensarm, aber beziehungsreich?: zum Zusammenhang von Armut und sozialen Beziehungen in der erweiterten EU, in: Jens Alber, Wolfgang Merkel (Hrsg.): WZB-Jahrbuch 2005 : Europas Osterweiterung: Das Ende der Vertiefung?, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 107-134, ISBN: 3-89404-005-X INHALT: "Die Autorin zeigt in ihrem Beitrag, dass arme Europäer ihre Einkommensarmut keineswegs durch einen Beziehungsreichtum kompensieren können. Wirtschaftliche und soziale Verarmung gehen vielmehr Hand in Hand. So leiden in ärmeren Ländern höhere Anteile der Bevölkerung auch unter Defiziten sozialer Einbindung, während Ärmere in allen Ländern über weniger soziale Beziehungen verfügen als Wohlhabende. Der individuelle Zusammenhang zwischen materieller Deprivation und Defiziten sozialer Einbindung ist allerdings umso stärker, je reicher ein Land ist. Das lässt sich mit der geringeren Stigmatisierung Armer in ärmeren Ländern erklären, in denen Armut ein verbreitetes Kollektivschicksal darstellt und deshalb weniger auf individuelles Fehlverhalten als auf Defizite der Gesellschaftsordnung zurückgeführt wird. Jenseits der allen Ländern Europas gemeinsamen Tendenz zur Kumulation von materieller und sozialer Verarmung lassen sich für bestimmte Ländergruppen typische Problemballungen identifizieren. So ist Armut in den reichen skandinavischen und kontinentaleuropäischen Ländern zwar relativ selten, im Falle ihres Auftretens aber stark mit dem Verlust sozialer Beziehungen verknüpft. In den mediterranen Ländern ist die Einkommensarmut hingegen verbreiteter, doch der soziale Rückhalt und insbesondere die Unterstützung durch Familienmitglieder gehen im Falle materieller Not weniger verloren. Ähnliches gilt auch für Polen. Die baltischen Länder sowie die Slowakei fallen demgegenüber durch die

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weite Verbreitung von materieller und sozialer Armut auf. Erneut zeigt sich somit, dass es jenseits der Unterscheidung von alten und neuen Mitgliedsländern große länderspezifische Unterschiede innerhalb beider Gruppen gibt, die von der europäischen Politik nicht negiert werden sollten." (Autorenreferat)

[14-L] Böhnke, Petra: Am Rande der Gesellschaft - Risiken sozialer Ausgrenzung, (edition recherche), Opladen: B. Budrich 2006, 249 S., ISBN: 3-938094-93-1 INHALT: "Obwohl soziale Ausgrenzung als unbestrittener Tatbestand gegenwärtiger Gesellschaftsstrukturen diskutiert wird und für eine neue Qualität sozialer Benachteiligung steht, weisen die entsprechenden Überlegungen viele Defizite auf. Das betrifft die Begriffsklärung und Abgrenzung zur herkömmlichen Armutsforschung sowie die theoretische Fundierung, Konzeptionalisierung und Messbarkeit der behaupteten Prozesse. Das größte Manko ist der Mangel an empirischen Analysen, die dieser veränderten Perspektive auf ungleiche Lebenschancen gerecht würden und die propagierten Thesen zum sozialstrukturellen Wandel überprüften. Dieser Sachverhalt ist Grundlage und Motivation für die vorliegende Studie, in deren Mittelpunkt der Zusammenhang von Versorgungsdefiziten und sozialer Integration steht. Die Arbeit ist im Kontext der europäischen Debatte um soziale Ausgrenzung platziert, der dieser klassischen soziologischen Thematik neuen Auftrieb verleiht und die Armutsforschung um Aspekte sozialer Integration erweitert. Ausgangspunkt ist der zugrunde liegende deutungsmächtige Gegenwartsdiskurs zum sozialstrukturellen Wandel und sozialer Ungleichheit, die Frage seiner empirischen Fundierung sowie nach seinem Nutzen. In deskriptiver Hinsicht geht es darum, einen Beitrag zur empirischen Messung sozialer Ausgrenzung zu leisten. Auf dieser Grundlage werden Bestrebungen der europäischen Sozialberichterstattung, ein Indikatorensystem zur Dokumentation sozialer Ausgrenzungsrisiken zu etablieren, kritisch diskutiert und ergänzt. In analytischer Hinsicht liefert die vorliegende Arbeit eine Überprüfung wesentlicher Thesen des Ausgrenzungsdiskurses zu Risikogruppen, strukturellen Mustern von Ausgrenzungserfahrungen und ihren Folgen für die politische Stabilität eines Landes." (Textauszug)

[15-L] Brinkmann, Ulrich; Dörre, Klaus; Röbenack, Silke; Kraemer, Klaus; Speidel, Frederic: Prekäre Arbeit: Ursachen, Ausmaß, soziale Folgen und subjektive Verarbeitungsformen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse, (Gesprächskreis Migration und Integration), Bonn 2006, 102 S., ISBN: 3-89892-309-6 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03514.pdf) INHALT: "Die Expertise gliedert sich in fünf Teile. In Teil I geht es um Diskurse, Theoriefolien und Begriffsdefinitionen, in Teil II werden Strukturdaten zum Ausmaß prekärer Beschäftigung befragt. Teil III beinhaltet einen Exkurs zu Prekarität und Migration. In Teil IV werden die subjektiven Verarbeitungsformen prekärer Beschäftigung diskutiert. Teil V beschäftigt sich abschließend mit Ansatzpunkten für eine Politik der Entprekarisierung. Zentral ist dabei die Frage, ob durch die Festlegung eines Mindestlohns, der über eine Vollzeitarbeit ein existenzsicherndes Einkommen gewährleisten soll, die Probleme gelöst werden können." (Textauszug)

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[16-L] Bude, Heinz: The phenomenon of exclusion, in: Helmuth Berking, Sybille Frank, Lars Frers, Martina Löw, Lars Meier, Silke Steets, Sergej Stoetzer (Hrsg.): Negotiating urban conflicts : interaction, space and control, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 227-233, ISBN: 3-89942-463-8 INHALT: Der Beitrag versucht eine Explikation des Begriffs "soziale Exklusion" aus einer phänomenologischen Perspektive. Exklusion wird dabei vom Problem bloßer Armut mit den drei Dichotomien Resignation und Handlungsfähigkeit, Disparität und Kohäsion sowie "Selbst" und "Die Anderen" unterschieden. Über diese Differenzen hinausgehend bedeutet Exklusion eine Wendung zur "sozialen Verantwortlichkeit". Gemäß dieser Fassung sind sozial Exkludierte in der Regel Arme, die jedoch nicht nur unter Geldmangel und knappen Transferzahlungen leiden, sondern bei denen sich weitere Deprivationen und Defizite kumulieren. Insgesamt analysiert der Autor soziale Exklusion als einen Drift im Lebensweg von Menschen, in dem im wesentlichen eine strukturelle Konstellation von vier Diskriminierungen und Benachteiligungen zusammenkommt: gering qualifizierte Arbeit, Arbeitslosigkeit, Herkunft aus sozial schwachen Familien, dis Stigmatisierung durch staatliche Institutionen und Instanzen und die Sichtbarkeit von stigmatisierenden Merkmalen am menschlichen Körper. (ICA)

[17-L] Bundesministerium der Finanzen (Hrsg.): Zehn Jahre Existenzminimumbericht: eine Bilanz, in: Monatsbericht des BMF, 2005, Nr. 10, S. 47-57 (URL: http://www.bundesfinanzministerium.de/lang_de/DE/Aktuelles/Monatsbericht__des __BMF/2005/10/051019agmb003,templateId=raw,property=publicationFile.pdf) INHALT: "Die Sozialhilfe als unterstes soziales Netz und das darauf aufbauende Arbeitslosengeld II wirken sich auf die Ausgabenseite der öffentlichen Haushalte aus. Übersehen wird oft, dass die Sozialhilfe verfassungsrechtlich als Bezugsgröße für den Grundfreibetrag und den Kinderfreibetrag im Einkommensteuerrecht dient und daher auch die Einnahmenseite des Staatshaushalts maßgeblich bestimmt. Seit zehn Jahren berichtet die Bundesregierung regelmäßig über die Höhe des von der Einkommensteuer zu verschonenden Existenzminimums. In diesen Existenzminimumberichten werden die verfassungsrechtliche Koppelung zwischen Sozialhilferecht und Steuerrecht sowie die Entwicklung der steuerfrei zu stellenden Beträge dargestellt. Im Folgenden wird, ausgehend von den bislang ergangenen verfassungsrechtlichen Entscheidungen, die Entstehung und Bedeutung der Berichterstattung zum steuerlichen Existenzminimum erläutert. Dabei werden grundlegende verfassungsrechtliche, gesetzgeberische und ökonomische Wirkungszusammenhänge dargelegt." (Autorenreferat)

[18-L] Buscher, Herbert S.; Hardt, Gabriele; Parys, Juliane: Schwache Tendenz zu mehr Ungleichheit: Einkommensverteilung in Ostdeutschland 1999 und 2002, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 11/2005, H. 11, S. 344-350 (Standort: USB Köln(38)MXG 07758; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/11-05.pdf) INHALT: "Der Beitrag untersucht die Einkommensverteilung in Ostdeutschland (ohne Berlin) für die Jahre 1999 und 2002 mit den Daten des Mikrozensus. Bislang wurden diese Daten nur sehr selten zur Analyse der Einkommensverteilung verwendet. Aufgrund der großen Fallzahlen jedoch bietet der Mikrozensus die Möglichkeit, detailliert bestimmte Gruppen der Gesell-

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schaft hinsichtlich ihrer Einkommenslage und ihrer persönlichen Merkmale zu untersuchen. Neben bekannten Maßen zur Charakterisierung der Einkommensverteilung werden Dezilanteile und -verhältnisse berechnet und spezifische Armutsmaße ausgewiesen. Im Unterschied zur überwiegenden Zahl von Untersuchungen zur Einkommensverteilung, die auf dem traditionellen Familienkonzept beruhen, werden hier die Lebensgemeinschaften entsprechend dem Konzept der neuen Lebensform verwendet, das seit 1996 vom Statistischen Bundesamt ausgewiesen wird. Schließlich, und dies ist der dritte Unterschied zu den meisten Untersuchungen, wird durch Logit-Schätzungen versucht, das Konzept der neuen Lebensformen durch eine Auswahl geeigneter erklärender Variablen zu spezifizieren. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf mögliche Determinanten einer relativen Armut, definiert als äquivalenzgewichtetes Einkommen, das 60 Prozent der Medianeinkommens nicht überschreitet. Die eindimensionalen Verteilungs-, Ungleichheitsund Armutsmaße legen den Schluss nahe, dass sich die Einkommensverteilung in Ostdeutschland im Beobachtungszeitraum zu einer größeren Ungleichheit hin entwickelt hat. Aus den Logit-Schätzungen kann als Ergebnis festgehalten werden, dass insbesondere Lebensgemeinschaften mit Kindern einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt sind als Paare ohne Kinder. Weiterhin steigt mit zunehmender Kinderzahl das Armutsrisiko deutlich an." (Autorenreferat)

[19-F] Busch-Geertsema, Volker, Dipl.-Soz.Wiss.; Avramov, Dragana, Dr.; Koch-Nielsen, Inger; Soulet, Marc-Henry, Prof.; Tosi, Antonio, Prof.Dr.; Lyons, Maureen; Tentschert, Ursula (Bearbeitung); Giorgi, Liana, Dr. (Leitung): The housing dimension of welfare reform (IMPACT) INHALT: IMPACT ist ein internationales EU-Projekt mit dem Ziel, Wohnpolitik im Kontext der Reformbestrebungen der Sozialsysteme in Europa zu evaluieren. Im Laufe dieses 3-jährigen Projektes sollen (1) bestehende Sozialnetze allgemein und im Bereich Wohnen in ihrem institutionellen und politischen Rahmen bewertet werden. (2) Es soll ein Evaluierungsinstrument zur Bewertung von wohnpolitischen Maßnahmen entwickelt und getestet und (3) im speziellen die Effizienz von Leistungsanbietern, die Hilfestellung bei Wohnproblemen sozial Schwacher bieten, evaluiert werden. Die empirische Analyse fokussiert dabei besonders auf die (1) Identifikation von armen und sozial ausgegrenzten Menschen, die (2) Feststellung ihrer Wohnsituation und (3) wie weit ihren Bedürfnissen und Notsituationen durch sozial- und wohnpolitische Maßnahmen begegnet wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union; Schweiz, Dänemark, Irland, Italien, Österreich, Belgien METHODE: Objectives: The more general aims of the project are the development of a methodology for housing policy impact analysis and performance measurements for services which aim at: improving housing conditions of the socially deprived; to evaluate how well are current welfare and housing transfers and allowances reinforcing housing security of socially vulnerable individuals and families; to propose measures to improve the system by identifying programs with positive outcomes potentially applicable across Europe. More specifically the objectives are: To analyse the impact of welfare transfers and housing related benefits on the quality of life and housing conditions of people living on the borderline of deprivation; to test the methodology which will be developed on housing support services in selected European Union countries; to develop standards of service delivery in the field of supported accommodation assistance which take info account the needs and the points of view of users. Brief description of the project: In order to investigate the relationship between policies and services on the one side, and poverty/ housing deprivation on the other, the project will em-

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ploy the following methods: A desk review with the objective of synthesising relevant research, evaluation, and data analysis carried out at the national level (work packages 2 to 4); statistical data analysis of available data sources, her instance of the ECHP (work package 2); case study evaluations of select services (work package 3); follow-up surveys of beneficiaries of housing schemes (work package 3). On the basis of the results emerging from the application of the above methods to the study material, the proposed project will be developing and, in part, testing: performance indicators for services; a quality assurance approach in the form of a manual; best-practice models; an overall strategic assessment tool which incorporates all of the above and relates these to the more objective exercise of impact assessment through data analysis. WP 2 will produce a comparative report on the main trends with regards social exclusion with on emphasis on the risk groups; an overview of the measures operating or planned in EU countries in the field of housing paying attention to the differences between welfare systems; and examine the extent to which the measures implemented address the needs of the risk groups. For WP 3 performance indicators for services will be developed and tested through case studies of relevant institutions. It will also include follow-up surveys of beneficiaries in order to examine the long-term effect of specific measures in meeting needs as well as for exploring different coping strategies at the individual or group level and how these relate to the success and/ or failure of policy measures. WP 4 will consequently develop a quality assurance approach for services that considers policy demands as well as use needs and coping strategies; develop best-practice models for policies covering the whole decision process: from the formulation part to implementation to monitoring and evaluation and in close relation to the various actors involved a each stage.WPs 1 and 5 are concerned with Project Management and co-ordination and dissemination. methods: desk reviews; secondary analysis of existing sources at national level; Data Analysis (ECHP; family survey); Expert interviews; field work for follow up studies and evaluation of services. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: ECHP; family survey). Dokumentenanalyse, standardisiert. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Giorgi, Liana; Tentschert, Ursula; Avramov, Dragana: Housing conditions in Europe. http://www.iccr-international. org/impact/downloads.html .+++Till, Matthias: Risk of poverty and social exclusion in Europe. http://www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++Giorgi, Liana; Kofler, Angelika: European housing policies compared. http://www.iccr-international.org/impact/ downloads.html .+++Kofler, Angelika: Housing policies in Austria. http://www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++Avramov, Dragana: Housing conditions and housing policies in Belgium. http://www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++ Koch-Nielsen, Inger; Fridberg, Torben; Mlink, Anders: Housing policies in Denmark. http:// www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++Busch-Geertsema, Volker: Housing policies in Germany. http://www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++ Higgins, Mary: Housing policies in Ireland. http://www.iccr-international.org/impact/down-loads.html .+++Tosi, Antonio; Cremaschi, Marco: Housing policies in Italy. http://www.iccr-international.org/impact/downloads.html .+++Chatel, Vivianne; Soulet, Marc-Henry: Housing policies in Switzerland. http://www.iccr-international.org/impact/ downloads.html .+++Avramov, Dragana: Housing the poor in Europe. http://www.iccr-international.org/im-pact/downloads.html .+++Busch-Geertsema, Volker: Follow-up studies on re-housed people in selected European countries. http://www.iccr-international.org/ impact/downloads.html . +++ Avramov, Dragana: The socio-demographic context of housing policy. http://www.iccrinternational.org/impact/downloads.html .+++Busch-Geertsema, Vol-ker: Follow-up studies

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of rehoused homeless people in Germany and the UK. Methodological approaches and what we can learn from them. Working Paper for EUROHOME-IMPACT. Bremen: 2000 http:// www.iccr-international.org/impact .+++Busch-Geertsema, Volker: Follow-up studies on rehoused people in selected European countries. Working paper for Eurohome-Impact. Bremen: 2001. http://www.iccr-international.org/impact .+++Busch-Geertsema, Volker: Rehousing homeless people. The case of Soziale Wohnraumhilfe Hannover. A basic analytical evaluation and a follow-up study of tenants and ex-tenants. Working paper for Eurohome-Impact. Bremen: 2002. http://www.iccr-international.org/impact .+++Busch-Geertsema, Vol-ker: Does re-housing lead to re-integration? Synthesis paper for Eurohome-Impact: Bremen 2002. http://www.iccr-international.org/impact . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung; Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS(Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen); Interdisciplinary Centre for Comparative Research in the Social Sciences -ICCR- (Schottenfeldgasse 69, 1, 1070 Wien, Österreich); Universität Fribourg, Département Sozialarbeit und Sozialpolitik (Rte des Bonnesfontaines 11, 1700 Fribourg, Schweiz) KONTAKT: Busch-Geertsema, Volker (Tel. 0421-334708-2, e-mail: [email protected])

[20-L] Butterwegge, Christoph: Wege aus der Kinderarmut, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 32-38 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf) INHALT: "Um die Kinderarmut in der Bundesrepublik wirksam zu bekämpfen, muss die Politik auf mehreren Wirkungsebenen ansetzen. Es gibt zwar keinen Königsweg aus der Kinderarmut; mittels arbeitsmarkt-, beschäftigungs-, sozial-, bildungs-, familien- und wohnungspolitischer Reformschritte kann man sie aber verringern." (Autorenreferat)

[21-L] Butterwegge, Christoph: Globalisierung, Migration und die Armut in den Metropolen, in: Michael Berndt, Ingrid El Masry (Hrsg.): Konflikt, Entwicklung, Frieden : emanzipatorische Perspektiven in einer zerrissenen Welt ; eine Festschrift für Werner Ruf, Kassel: Jenior u. Pressler, 2003, S. 224-237, ISBN: 3934377-83-1 (Standort: UB Kassel(34)-25polT3KSF) INHALT: Der Beitrag betrachtet die gesellschaftlichen Auswirkungen von neoliberalen Globalisierungsprozessen in nordwestlichen Metropolen wie der Bundesrepublik Deutschland. Hierbei geht der Autor insbesondere auf neue Polarisierungsprozesse im Kontext einer Entsolidarisierung ein, die im Rahmen einer neoliberalen Globalisierung zum Programm wird, und skizziert die sich daraus ergebenden Konfliktpotentiale. In das Thema einführend, werden zunächst Begriff, Entstehungsgeschichte und Grundlagen der Globalisierung behandelt. Daran knüpft die Betrachtung der sozialen Folgen neoliberaler Modernisierung an, die von Pauperisierung, sozialer Polarisierung und Entsolidarisierung geprägt ist, und sich in folgende Aspekte gliedert: (1) Dualisierung der Zuwanderung in Eliten- und Elendsmigration, (2) Zerfall der (Welt-)Gesellschaft in Arm und Reich, (3) Aufspaltung der Armutspopulation in arme Ar-

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beitslose und 'arbeitende Arme' sowie (4) Krise der (Groß-)Stadt aufgrund einer sozialräumlichen Differenzierung ihrer Bewohner. (ICG2)

[22-L] Christensen, Björn: Die Lohnansprüche deutscher Arbeitsloser: Determinanten und Auswirkungen von Reservationslöhnen, (Kieler Studien / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, 333), Berlin: Springer 2005, XXIV, 208 S., ISBN: 3-540-25647-4 INHALT: "Liegt eine Ursache der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland in der Höhe der Lohnansprüche der Arbeitslosen? Dieser Frage geht die Studie anhand empirischer Untersuchungen nach. Sie zeigt, dass die Lohnansprüche in Deutschland - auch im internationalen Vergleich - insgesamt hoch sind. Dies trifft insbesondere auf Personen mit geringer Ausbildung zu. Ursächlich hierfür ist der zum Teil geringe Abstand zwischen Löhnen und Sozialleistungen. Die Analysen belegen, dass die hohen Lohnansprüche in der Tat die Arbeitslosigkeitsdauer verlängern und dass die Hartz-IV-Reformen die Lohnansprüche nur unwesentlich absenken und somit kaum zur Verringerung der Arbeitslosigkeit beitragen werden." (Autorenreferat)

[23-L] Dischinger, Norbert: Leihhauskarrieren in Deutschland: vom Umgang mit Geld und Vermögen ; arm und doch vermögend? ; Analyse der Motivation von Pfandkreditnehmern, Marburg: Tectum Verl. 2005, IX, 213 S., ISBN: 3-8288-8828-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.45021) INHALT: "Der richtige Umgang mit Geld und Vermögen ist für die Mehrheit der Bevölkerung eine Kernkompetenz. Im Zentrum der Geschäftstätigkeit eines Leihhauses steht der Tausch von eigenem Gütervermögen in Geld. Durch das Hinterlegen eines Gegenstands wird jedem Erwachsenen ein Pfandkredit gewährt. Dieser Kredit muss verlängert bzw. ausgelöst werden, ansonsten verliert der Kunde sein Pfand. In seiner soziologisch und ökonomisch angelegten Arbeit hinterfragt Norbert Dischinger die Motivation der Kunden ein Leihhaus zu besuchen, beobachtet deren Kontoverläufe und analysiert dadurch das Verhalten der Klientel im Bezug auf Geld. Die Arbeit stützt sich neben Interviews auf die Kundendatenbank eines Nürnberger Leihhauses. Demnach handeln die meisten Menschen trotz mangelndem Finanzierungswissen und auch ohne Abwägung von Finanzierungsalternativen mikroökonomisch effizient, weil sie ihre Handlungsoptionen in der sozialen Sphäre reflektieren. Dazu gehören persönliche Empfehlungen, die kulturelle Prägung sowie traditionelle und milieuspezifische Verhaltensweisen." (Autorenreferat)

[24-L] Ditton, Hartmut; Krüsken, Jan: Sozialer Kontext und schulische Leistungen: zur Bildungsrelevanz segregierter Armut, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 135-157 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In einem Mehrebenendesign werden die Auswirkungen sozialräumlicher Segregation auf den schulischen Kompetenzerwerb untersucht. Für die Analysen werden die Daten einer Vollerhebung zu den Schülerleistungen in der zweiten Jahrgangsstufe der Grundschulen in

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Berlin (N=23.188 Schüler in 1.060 Schulklassen) sowie einer inhaltlich differenzierteren Begleitstudie (N=2.205 Schüler in 97 Schulklassen) herangezogen. Die Annahme, dass eine unterschiedliche Zusammensetzung der Schulklassen nach Merkmalen der sozialen Herkunft bedeutsam für den Lernerfolg ist, wird durch die Analyseergebnisse bestätigt. Für die näher betrachteten Merkmale der sozialen Herkunft (Muttersprachlichkeit, Bildungsstatus, Buchbesitz) finden sich vergleichbare und sich überlagernde Effekte. Besonders auffällige Leistungsdifferenzen bestehen im Vergleich zwischen Extremgruppen, d.h. in der Gegenüberstellung von Schulklassen mit einer hohen Konzentration von Schülern mit günstigen vs. ungünstigen Eingangsvoraussetzungen." (Autorenreferat)

[25-L] Divivier, Rosie; Groß, Dirk: Bekämpfung vom Armutsfolgen durch Soziale Arbeit - zwei Modellprojekte in Saarbrücken, in: Magherita Zander (Hrsg.): Kinderarmut : einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 253-279, ISBN: 3-531-14450-2 INHALT: Die Entwicklung von geeigneten Modellen und Konzepten zur Armutsprävention stellt mittlerweile eine der zentralen Herausforderungen für Forschung Praxis der Sozialen Arbeit dar. Der Beitrag stellt zunächst Initiativen zur Armutsprävention auf verschiedenen Politikebenen vor, unter anderem Bundesmodellprogramme (das Armutspräventionsprogramm der Bundesregierung, das Bundesmodellprogramm "Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten") und kommunale Praxisprojekte (Aachener Modellprojekt "Kids und Knete", das Projekt "Monheim für Kinder"). Anschließend werden zwei Modellprojekte aus Saarbrücken vorgestellt, die seit 2003 konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen von Kinderarmut auf Stadtteilebene modellhaft erproben. Berichtet wird über Konzepte, Schwerpunktsetzungen, Verlauf und Arbeitsweise der Projekte. Zum Abschluss werden auf der Basis der Projekterfahrungen Herausforderungen für Soziale Arbeit und Sozialpolitik formuliert, die sich auf sozialräumliche Vernetzung, kommunale Querschnittsaufgaben und weitere Förderung von Projekten zur Armutsprävention beziehen. (ICH)

[26-F] Dragano, Nico, M.A. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Ungleichheit, psychosoziale Umwelt und gesundheitsvergleichende Untersuchungen bei städtischen Bevölkerungsgruppen in West- und Osteuropa INHALT: Um den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit innerhalb und zwischen Ländern besser erklären zu können, werden epidemiologische Daten städtischer Bevölkerungsgruppen aus einem westeuropäischen (Deutschland) und zwei osteuropäischen (Tschechien, Polen) Ländern vergleichend ausgewertet. Mit Hilfe statistischer Verfahren, insbesondere der Mehrebenenanalyse, wird geprüft, welchen Beitrag makrostrukturelle Faktoren (z.B. Arbeitslosenquote) im Vergleich zu Einflüssen auf Individualebene bei der Erklärung ungleicher Krankheitsrisiken leisten. Letztere umfassen gesundheitsschädigende Verhaltensweisen sowie chronische psychosoziale Belastungen, die an Hand dreier Modelle gemessen werden (fehlender sozialer Rückhalt; geringer Entscheidungsspielraum am Arbeitsplatz; Gratifikationskrisen in der Erwerbsrolle). Ergebnisse dieses neuartigen Ansatzes international vergleichender Forschung lassen eine bessere Identifizierung gesundheitlich besonders gefährdeter Personengruppen erwarten und bilden damit eine wichtige Voraussetzung für

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gezielte präventive Maßnahmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Tschechien, Polen ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[27-L] Edelstein, Wolfgang: Bildung und Armut: der Beitrag des Bildungssystems zur Vererbung und zur Bekämpfung von Armut, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 120-134 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zu Beginn des Beitrags wird die Armutsfalle beschrieben, dann die verschiedenen Facetten der Kinderarmut bestimmt: zunächst Einkommensarmut als ökonomische, sodann Zertifikatsarmut und Kompetenzarmut als funktionale Aspekte der Bildungsarmut. Ein weiterer Abschnitt beschreibt den Beitrag des mehrgliedrigen Schulsystems, seiner soziokulturellen Segregationsleistung und seiner vor allem zeitlichen Operationsweise zur Reproduktion und intergenerationellen Vererbung der Armut. Im letzten Teil werden pädagogische Strategien für eine entwicklungs- und kompetenzorientierte Überwindung von Bildungsarmut skizziert." (Autorenreferat)

[28-L] Eggen, Bernd: Das Kreuz mit der Armut in einer reichen Gesellschaft, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 3, S. 168-170 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm) INHALT: "Armut als Leben unterhalb des sozialen Mindestbedarfs, ist weder ein statistisches Phänomen, wie Kritiker des wissenschaftlichen Konzepts der relativen Armut behaupten, noch setzt ihre Beseitigung eine völlige Gleichverteilung der Einkommen voraus. Armut ist vielmehr ein Ergebnis, das individuelles Handeln und gesellschaftliche Strukturen gleichermaßen zu verantworten haben." (Autorenreferat)

[29-L] Egger, Andrea; Wohlschläger, E.; Osterode, W.; Rüdiger, H. W.; Wolf, C.; Kundi, M.; Trimmel, M.: Gesundheitliche Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, in: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis, Klinik, Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg 41/2006, H. 1, S. 16-20 INHALT: "Auf Grundlage eines Anforderungs-Ressourcen-Modells und eines biopsychosozialen Modells wird auf die Belastung durch Arbeitslosigkeit eingegangen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die psychischen und physischen Auswirkungen dieses Ereignisses gelegt. Die Literatur gibt eindeutige Hinweise darauf, dass Arbeitslosigkeit zu psychischen und physischen Problemen führen kann. Wie diese Mechanismen allerdings funktionieren und welche Moderatoren dabei zu berücksichtigen sind, bleibt unklar. In einer kombinierten Quer- und

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Längsschnittstudie wurden psychologische und physische Auswirkungen dieses kritischen Lebensereignisses untersucht und versucht, diese Mechanismen näher zu beleuchten. Es konnte gezeigt werden, dass sich sowohl die psychische (Lebensqualität, Stimmung, Stressbewältigung) als auch die physische Befindlichkeit (Kortisolkonzentration im Serum, Body Mass Index, medizinischer Status, körperliche Leistungsfähigkeit) in Abhängigkeit der Zeit verschlechtert. Somit kann die psychische und physische Gesundheit als Ressource bewertet werden, die im Sinne des Anforderungs-Ressourcen-Modells zu mehr Balance und damit zu einem besseren Umgang mit Arbeitslosigkeit führt. Daraus kann geschlossen werden, dass durch die beobachtete Zeitabhängigkeit der Parameter präventive Maßnahmen frühzeitig eingesetzt werden sollten, um der Verschlechterung des Gesundheitszustandes entgegenzuwirken und um die Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitsmarkt individuell zu stärken." (Autorenreferat)

[30-L] Emunds, Bernhard; Ludwig, Heiner; Zingel, Heribert (Hrsg.): Die Zwei-Verdiener-Familie: von der Familienförderung zur Kinderförderung?, (Studien zur christlichen Gesellschaftsethik, Bd. 8), Münster: Lit Verl. 2003, 227 S., ISBN: 3-8258-6530-4 INHALT: "Die Lebensform Familie befindet sich in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Er ist gekennzeichnet durch einen rapiden Anstieg der Kinderarmut, eine dramatische demografische Entwicklung, ein neues, auf Erwerbsarbeit und Familie zielendes Selbstverständnis der meisten Frauen und vieler Männer und schließlich durch eine Entmonopolisierung der herkömmlichen Kleinfamilie, auf deren Schutz und Förderung Familienpolitik vornehmlich abzielt. Muss daher nun "Kinderpolitik" an die Stelle der Familienpolitik treten? In welchem Zusammenhang stehen die genannten Trends mit dem epochalen Wandel der Arbeit? Individualisierung und Pluralisierung der Lebensformen erweitern die Spielräume freier Entscheidungen; sie sind aber auch Teil eines technologisch und ökonomisch angetriebenen Desintegrationsprozesses, der das Risiko erhöht, durch die Maschen der familialen und sozialstaatlichen Solidaritätsnetze zu fallen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Alt: Familiale Entwicklungslinien - ein historischer Rückblick; Hans Bertram: Arbeitswelt und Familie in der postindustriellen Gesellschaft; Christa Schnabl: Fürsorgearbeit in modernen Gesellschaften. Eine sozialethische Reflexion; Ilona Ostner: Familienbild und Frauenrolle. Normative Traditionen, emanzipatorischeSelbstverständlichkeiten und familienpolitische Konzepte; Max Wingen: Familienpolitik als Gesellschaftspolitik der Zukunft. Zehn Anmerkungen; Friedhelm Hengsbach: Die Familie im Blick - welcher Blick, welche Familie?; Sibylle Raasch: Familienschutz und Gleichberechtigung in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts; Jürgen Borchert: Der "Wiesbadener Entwurf" einer familienpolitischen Strukturreform des Sozialstaats; Margherita Zander: Kinderarmut und geschlechtsspezifische Verteilung der Erziehungsarbeit. Zweifamilienpolitische Problemlagen des Sozialstaates; Mechthild Veil: Familienpolitische Erneuerung des Sozialstaates - aktuelle Debatten und Maßnahmen in Europa.

[31-L] Engbersen, Godfried: Zwei Formen der sozialen Ausgrenzung: langfristige Arbeitslosigkeit und illegale Immigration in den Niederlanden, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 99121, ISBN: 3-518-12252-5

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INHALT: Der Autor wendet sich gegen den Begriff der "Unterklasse" und geht von einem dynamischen Konzept der sozialen Ausgrenzung aus, das Exklusion als Prozess der Marginalisierung begreift. Er arbeitet dabei fünf Dimensionen heraus: räumliche (erzwungene Mobilität), ökonomische (Arbeitsmarkt), institutionelle (Wohlfahrtsstaat) Exklusion sowie Stigmatisierung und Selbstausgrenzung (abweichendes Verhalten, Resignation). Er gibt anschließend einen Überblick über die Veränderungen des holländischen Wohlfahrtsstaates und berichtet über die Ergebnisse seiner empirischen Studie über die Coping-Strategien von Langzeitarbeitslosen. In einem weiteren Abschnitt geht er auf die räumliche Exklusion der Immigranten, insbesondere der Gruppe der illegalen Einwanderer, in westlichen Wohlfahrtsstaaten ein und zieht einen Vergleich zwischen den verschiedenen Formen der Ausgrenzung, von denen die "registrierten" Arbeitslosen und die "nicht registrierten" (illegalen) Immigranten betroffen sind. Sein Beitrag schließt mit drei Thesen: (1) Langzeitarbeitslosigkeit ist nicht notwendig identisch mit Armut und sozialer Isolation. (2) Der Wohlfahrtsstaat spielt bei diesen sozialen Problemen eine entscheidende Rolle. (3) In Zukunft wird die "unbekannte" Stadt der informellen Ökonomie bis hin zur illegalen Ökonomie an Bedeutung gewinnen. (ICI2)

[32-F] Engels, Dietrich, Dr. (Bearbeitung): Armut, soziale Ausgrenzung und Teilhabe an Politik und Gesellschaft INHALT: Im Rahmen der Expertisen zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht wurde das ISG mit einer Aufarbeitung der Thematik des politischen und gesellschaftlichen Engagements unter dem spezifischen Aspekt einer Verknüpfung mit den Fragen von Armut und sozialer Ausgrenzung beauftragt. Die Expertise referiert aktuelle Forschungsergebnisse und präsentiert die Ergebnisse eigener Analysen, um zur Klärung dieser Frage beizutragen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Engels, Dietrich: Armut, soziale Ausgrenzung und Teilhabe an Politik und Gesellschaft. Köln: ISG 2004, 40 S. ( http: //www.isg-institut.de/download/Partizipation-Bericht.pdf ). ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln); Bundesregierung (11044 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267)

[33-L] Faik, Jürgen: Armut ökonomisch betrachtet: zur methodischen Klärung eines viel genutzten Begriffes, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium : Zeitschrift für Ausbildung und Hochschulkontakt, Jg. 34/2005, Nr. 10, S. 542-547 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1242; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwist.htm) INHALT: "Zielgerichtete Wirtschafts- und Sozialpolitik setzt eine präzise Eingrenzung des wissenschaftlichen Konstrukts 'Armut' unbedingt voraus. Eine solche Eingrenzung nimmt der nachfolgende Beitrag vor. Nach der Behandlung möglicher Begriffsinhalte von Armut wird auf Probleme der Armutsmessung Bezug genommen, wobei verschiedene alternative Armutsmaße diskutiert werden. Es folgen eine Reihe spezifischer methodischer Festlegungen, welche für Armutsanalysen zentral sind. Im Einzelnen geht es hierbei um die Wahl des Wohlstandsindikators und der Untersuchungseinheit, um den Einfluss von Äquivalenzskalen

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sowie um die zeitliche Perspektive von Armut (d.h. statische versus dynamische Armut)." (Autorenreferat)

[34-L] Farago, Peter; Hutter Kiraly, Petra; Brunner, Beat; Suter, Christian: Prekäre Lebenslagen: subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen, (Beiträge zur sozialen Sicherheit, 02/05), Bern 2004, 110 S., ISBN: 3-909340-13-X (Standort: IAB-90-1SE0-115000 BR 571; Graue Literatur) INHALT: "Im Zentrum der empirischen Untersuchung über 'Prekäre Lebenslagen' standen vier Themenbereiche: die Lebensbedingungen und die Lebensumstände, der Bezug finanzieller Unterstützungsleistungen, die Problemlagen und die Einschätzung von Hilfestellungen sowie die Bewältigung der Lebenssituation. Es wurden 2791 Haushalte in den Kantonen Bern und St. Gallen telefonisch befragt. Die Auswahl stützte sich auf Steuerdaten und berücksichtigte insbesondere untere Einkommen. Für die Zwecke der statistischen Analyse wurden die Antworten vorgängig der Auswertung rückgewichtet. Die befragten Haushalte wurden je nach der Höhe ihres verfügbaren Äquivalenzeinkommens in drei Gruppen unterteilt. Insgesamt weisen die Resultate auf die große und bislang vernachlässigte Bedeutung subjektiver Faktoren hin. Dies zeigt sich daran, dass sich die Lebenslage der Haushalte in der unteren Einkommensgruppe in verschiedenen Bereichen nicht wesentlich von den Lebensumständen der Haushalte in der mittleren Einkommensgruppe unterscheidet. Das gilt in besonderem Masse für die subjektive Bewertung von Mangellagen oder Benachteiligungen. Ähnliches trifft zu auf die Art der einschneidenden Probleme: Bei diesen handelt es sich weniger um finanzielle Probleme, sondern in erster Linie um solche im Bereich der Privatsphäre und der persönlichen Sozialnetze. Bei der Problematik der Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen liegt ein vergleichbares Muster vor. Nicht ob man gemäß 'objektiven' Maßstäben prekarisiert ist, sondern ob man sich so fühlt, ist entscheidend für das Niveau der nachgefragten Unterstützung. Die Faktoren, die das Gefühl - und nicht den 'objektiven' Tatbestand - der Prekarisierung hervorrufen, sind weitgehend unbekannt. Wir vermuten, dass neben sozialen Ressourcen (soziales Netz, Selbsthilfepotential) das Ausmaß der empfundenen Fremdbestimmung und das Gefühl, das eigene Leben nicht im Griff zu haben, ausschlaggebend sind. Neben einer breiter abgestützten Validierung unserer Ergebnisse (andere Kantone) sind es insbesondere diese sozialen und psychischen Faktoren, die einer weiteren Abklärung bedürfen." (Autorenreferat)

[35-L] Farwick, Andreas: Segregierte Armut: zum Einfluß städtischer Wohnquartiere auf die Dauer von Armutslagen, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 286-314, ISBN: 3-518-12252-5 INHALT: In Bezug auf die Frage, inwieweit Handlungsspielräume genutzt werden können, um eine Armutslage zu beenden, kommt der sozialen Umwelt als System von Netzwerken sozialer Beziehungen eine bedeutende Rolle zu. Da sozial schwache Bevölkerungsgruppen in stärkerem Maße lokale Kontakte pflegen, ist für diese Gruppen die nähere Wohnumgebung als Ressource der Alltagsbewältigung von erheblicher Bedeutung. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zwei empirische Fragestellungen, die im vorliegenden Beitrag anhand von Daten der Städte Bremen und Bielefeld näher untersucht werden: (1) Kommt es in deutschen Städten zu

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einer Verfestigung der räumlichen Konzentration von Armut und auf welche Ursachen ist dies zurückzuführen? (2) Verringert ein von Armut geprägtes Wohnumfeld die Chance, eine Armutslage zu beenden? Zur Beantwortung dieser Fragen wird zunächst das Ausmaß der segregierten Armut in Bremen und Bielefeld beschrieben, um anschließend die Prozesse und Mechanismen einer räumlichen Konzentration von Armut zu analysieren. Abschließend wird überprüft, ob und in welchem Maße ein von Armut geprägtes Wohnquartier die Lebenslage der in diesen Gebieten wohnenden Bevölkerung negativ beeinflusst. (ICI2)

[36-L] Faßmann, Heinz; Klagge, Britta; Meusburger, Peter (Hrsg.): Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland: Bd. 7, Arbeit und Lebensstandard, Heidelberg: Spektrum, Akad. Verl. 2006, 168 S., ISBN: 3-8274-0962-4 INHALT: "Die Welt der Arbeit, besonders der differenzierte Arbeitsmarkt, zu dem heutzutage auch die Arbeitslosigkeit mit dem speziellen Problem der Langzeitarbeitslosigkeit gehört, bilden einen wichtigen Aspekt des Lebensstandards der Menschen in Deutschland. Arbeit integriert oder schließt aus; sie ist der Schlüssel zur Teilhabe am Konsum, an Wohn- und Freizeitangeboten sowie zur Ausstattung mit Statussymbolen, die immer größere Bedeutung zu erlangen scheinen." (Autorenreferat)

[37-L] Fernández de la Hoz, Paloma: Familienleben und Gesundheit - aus der Perspektive der sozialen Inklusion, (Materialiensammlung des ÖIF, H. 20), Wien 2004, 31 S., ISBN: 3-901668-37-3 (Graue Literatur; URL: http:// 62.116.39.195/ftp/projekte/mat_20_familienleben_gesundheit_2004/mat_20_familienleben_gesun dheit_2004.pdf) INHALT: "Hinter dieser Zielsetzung lassen sich einige Anliegen erkennen, die heute in Europa immer stärker werden und die auf aktuelle soziale Vorgänge verweisen: Unleugbare - wenn auch nicht gänzlich erklärte - Zusammenhänge zwischen ökonomisch-sozialer Prekarität und Gesundheitsdefiziten, demographische Alterungsprozesse, soziale Entwicklungen, welche Familien als primäre Unterstützungsgruppen schwächen, Anpassungsprozesse des Sozialstaates, in deren Rahmen Einsparungsstrategien in sozialen Diensten (darunter auch im Gesundheitswesen) entwickelt werden, werfen heute die dreifache Frage nach der Anfälligkeit von Familien für Armut und soziale Ausgrenzung und dabei auch für die Beeinträchtigung der Gesundheit ihrer Mitglieder, nach dem Potenzial von Familien als Faktoren zur Implementierung der Gesundheit sowie nach den angebrachten sozialpolitischen Richtlinien, welche Familien bei dieser Funktion unterstützen können, auf. So ist im September 2003 von der damaligen italienischen Präsidentschaft der EU der zweite Europäische Runde Tisch organisiert worden, deren TeilnehmerInnen sich mit dem Arbeitsthema 'Die innere Kohäsion von Familien bestärken' auseinandergesetzt haben. In diesem Bericht wird daher aus der Perspektive der Sozialwissenschaft versucht, der komplexen Frage nach den Verbindungen zwischen Armut und sozialer Ausgrenzung einerseits und Gesundheit andererseits näher zu kommen und ganz konkret diese Wechselwirkungen im Familienleben zu beobachten. Somit können einige Schwerpunkte identifiziert werden, welche bei der Definition von sozialen Projekten unentbehrlich werden, um Familien bei ihrer Funktion als Gesundheitsfördernde Instanzen zu bestärken. Die Komplexität des Begriffs 'Gesundheit' erfordert einige Klarstellungen. Daher

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wird zunächst auf dieses Konzept sowie auf das Gesundheitsaktionsprogramm der EU eingegangen." (Autorenreferat)

[38-L] Fertig, Michael; Tamm, Marcus: Kinderarmut in reichen Ländern, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 18-24 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf) INHALT: "In den OECD-Staaten variiert der Anteil an Kindern, die in relativer Armut leben, zwischen rund 3 und 25 Prozent. In den meisten dieser Länder war im letzten Jahrzehnt ein Anstieg der Kinderarmut zu verzeichnen. Dieser Beitrag analysiert den Einfluss potenzieller Determinanten von Kinderarmut, insbesondere von familienbezogenen Sozialausgaben." (Autorenreferat)

[39-F] Feustel, Elke, Dr.phil. (Bearbeitung): Neue Kinderarmut - Armut an Kindern. Wie kommt Deutschland aus dieser Sackgasse heraus? INHALT: Es geht darum, sozialethisch begründete, politisch durchsetzbare und ökonomisch verkraftbare Lösungsstrategien für das wachsende Problem der Kinderarmut zu erarbeiten sowie Zusammenhänge zwischen der Kinderarmut und Armut an Kindern (niedrige Geburtenrate) aufzuzeigen. METHODE: Auswertung und Neubewertung empirischer Studien wie PISA-2003-, IGLU-, OECD-, Shell-Jugendstudie etc. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Bischöfliche Stiftung gemeinsam für das Leben, Hildesheim INSTITUTION: Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (Gerberstr. 26, 30169 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-8113955, e-mail: [email protected] o. [email protected])

[40-F] Geiger, Manfred, Dr. (Bearbeitung): Verarmungs- und Ausgrenzungsrisiken in den Zeiten von "Hartz IV" INHALT: Mit den jüngsten Arbeitsmarkt- und Sozialreformen sind gravierende Einschnitte in die Lebenssituation vieler Menschen verbunden. Das Risiko von Verarmung und Ausgrenzung scheint größer zu werden. Umso wichtiger ist es, Ablaufprozesse und Auswirkungen dieser Reformbestrebungen zu verfolgen und Möglichkeiten einer Gegensteuerung zu sondieren. Hierzu hat die Arbeitskammer des Saarlandes einen Forschungsauftrag an das iso-Institut vergeben, der sich vor allem mit den Eingliederungsbemühungen nach SGB II befasst. Primär zuständig für diese Aufgabe sind im Stadtverband Saarbrücken und in vier der fünf saarländischen Landkreise die zu diesem Zweck von Arbeitsagentur und Kommunen gegründeten Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) sowie in der Optionskommune St. Wendel die kommunale Arbeitsförderung. Weiterhin beteiligt sich das iso-Institut an der Aufbereitung einschlägiger Daten für eine saarlandweite Bestandsaufnahme von Ausgrenzungsrisiken und erkundet die

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Auswirkungen von "Hartz IV" auf die Jugendhilfe sowie die Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Arbeitskammer des Saarlandes FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-95424-26, Fax: 0681-95424-27, e-mail: [email protected])

[41-L] Geißler, Rainer; Meyer, Thomas: Die Sozialstruktur Deutschlands: zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 428 S., ISBN: 3-531-42923-X INHALT: "Das Buch bietet einen umfassenden, für die 4.Auflage erneut überarbeiteten und aktualisierten Überblick über die sozialstrukturelle Entwicklung und die Perspektiven des sozialen Wandels in Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung. Auf empirischer Grundlage werden die folgenden Teilbereiche dargestellt: Bevölkerungsentwicklung, materielle Lebensbedingungen, soziale Ungleichheiten und Schichtstrukturen, Umschichtungsprozesse in wichtigen Gruppen (Eliten, Dienstleistungsschichten, Selbständige, Bauern, Arbeiterschichten, Randschichten, ethnische Minderheiten), soziale Mobilität, Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern, Bildungssystem und Familienstrukturen. Alle Kapitel enthalten auch eine Zusammenfassung des Forschungsstandes zum sozialen Umbruch in den neuen Bundesländern. Insgesamt wird so eine Bilanz zur deutschen Vereinigung aus der Perspektive der Sozialstrukturanalyse gezogen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rainer Geißler: Zum Begriff der Sozialstruktur (17-19); Rainer Geißler: Die Entstehung der Industriegesellschaft: sozioökonomischer Wandel im 19. Jahrhundert (21-40); Rainer Geißler und Thomas Meyer: Struktur und Entwicklung der Bevölkerung (41-67); Rainer Geißler: Die Entwicklung der materiellen Lebensbedingungen (69-92); Rainer Geißler: Soziale Klassen und Schichten - soziale Lagen - soziale Milieus. Modelle und Kontroversen (93-120); Rainer Geißler: Eliten (121-138); Rainer Geißler: Selbstständige, bürgerlicher Mittelstand, Bauern (139-162); Rainer Geißler: Dienstleistungsschichten und industrielle Dienstleistungsgesellschaft (163-188); Rainer Geißler: Arbeiterschichten: Entproletarisierung und Differenzierung (189-200); Rainer Geißler: Deutsche Randschichten: Arme - Obdachlose - Langzeitarbeitslose (201-230); Rainer Geißler: Ethnische Minderheiten (231-254); Rainer Geißler: Soziale Mobilität (255-271); Rainer Geißler: Bildungsexpansion und Wandel der Bildungschancen. Veränderungen im Zusammenhang von Bildungssystem und Sozialstruktur (273-299); Rainer Geißler: Die Entwicklung der sozialen Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern (301-329); Thomas Meyer: Private Lebensformen im Wandel (331-357); Rainer Geißler: Grundlinien der Entwicklung zu einer modernen Sozialstruktur (359-374).

[42-L] Genenger-Stricker, Marianne; Schirra-Weirich, Liane: Allein Erziehende in Sozialhilfe, in: Brigitte Hasenjürgen, Christiane Rohleder (Hrsg.): Geschlecht im sozialen Kontext : Perspektiven für die soziale Arbeit, Opladen: B. Budrich, 2005, S. 235-262, ISBN: 3-938094-81-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/92)

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INHALT: Im Zuge der Pluralisierung der Familienformen zeichnet sich eine Zunahme der EinEltern-Familien bei gleichzeitiger Verweiblichung der Haushaltsvorstände ab. Diese Personengruppe ist in Hinblick auf Entstehung, Dauer, Erziehungskonstellationen, materielle Absicherung und soziale Einbindung äußerst heterogen. Auf der Basis einer qualitativen Befragung von allein erziehenden Sozialhilfeempfängerinnen zeigen die Verfasserinnen, dass sich in dieser Gruppe auch systematische Unterschiede in den lebensbiographischen Voraussetzungen, den schulischen und beruflichen Qualifikationen, der aktuellen Lebenssituation sowie den Zukunftsorientierungen zeigen. Die Verfasserinnen entwerfen eine Typologie, die die Möglichkeit eröffnet, vor dem Hintergrund der Unterschiede in den Lebenslagen passgenaue Unterstützungsangebote zum Aufbau einer eigenständigen, von Sozialhilfe unabhängigen sozialen Sicherung zu entwickeln. Für den sozialen Kontext "Stadtteil" stellen die Autorinnen ein gemeinwesenorientiertes Handlungsmodell zur Reintegration von allein Erziehenden in die Erwerbsarbeit vor, das neben strukturellen Verbesserungen individuelle Unterstützungsangebote umfasst. (ICE2)

[43-L] Groh-Samberg, Olaf; Grundmann, Matthias: Soziale Ungleichheit im Kindes- und Jugendalter, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 11-18 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf) INHALT: "Es wird gezeigt, dass die Ausgrenzungsrisiken bei Kindern und Jugendlichen in extremer Weise nach klassenspezifischer und ethnischer Herkunft differenziert sind. Angesichts dieser strukturellen Benachteiligung muss das Bewältigungshandeln widersprüchlich bleiben. Kritisiert wird die Pädagogisierung sozialer Struktureffekte." (Autorenreferat)

[44-L] Guio, Anne-Catherine: Materielle Entbehrung in der EU, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 21/2005), Luxembourg 2005, 11 S. (Graue Literatur; URL: http://epp.eurostat.cec.eu.int/cache/ITY_OFFPUB/KS-NK-05-021/DE/KS-NK-05-021-DE.PDF) INHALT: "Auf EU-Ebene stützen sich die am häufigsten verwendeten Indikatoren im Bereich von Armut und sozialer Ausgrenzung auf einen eindimensionalen (monetären) Ansatz, der relativ ist (d.h. sich an einem Grenzwert orientiert, der in Bezug auf die Einkommensverteilung in den einzelnen Länder definiert ist). Mit dem in diesem Papier vorgeschlagenen Ansatz sollen die in den Indikatoren zusammengefassten Informationen ergänzt werden, indem auf der Grundlage unterschiedlicher Dimensionen ('ökonomische Anspannung', 'unfreiwilliger Mangel an Gebrauchsgütern' und 'Wohnen') 'absolutere' Messgrößen der materiellen Entbehrung (Deprivation) betrachtet werden. Die Überschneidungen zwischen relativer monetärer Armut und materieller Entbehrung werden ebenso untersucht wie die Risikofaktoren der Entbehrung innerhalb der verschiedenen Dimensionen. Vorgeschlagen wird darüber hinaus eine gewichtete Version der Indikatoren, um eine weniger 'absolute', eher dem jeweiligen nationalen Kontext entsprechende Darstellung der materiellen Entbehrung zu ermöglichen." (Autorenreferat)

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[45-L] Hagen, Jutta: Wenn Überflüssige aufsässig werden: Armut als Ordnungsproblem, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 31/2006, H. 2, S. 38-42 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Jugendkrawalle in Frankreich im November letzten Jahres sind aus verschiedenen Gründen für die Fachöffentlichkeit der Sozialen Arbeit von Interesse. Bevor jedoch Handlungsbedarf angemeldet wird und Quartiersmanagement, Sozialraum orientierte Konzepte der Jugendhilfe und Ähnliches mehr empfohlen werden, gilt es zu prüfen, ob bessere Sozialarbeit das ist, was den Jugendlichen in den Banlieues fehlt. Mit diesem Artikel sollen diesbezüglich Zweifel angemeldet werden, die einer nüchternen Analyse dieser Ereignisse und ihrer Besprechung in der deutschen Öffentlichkeit entspringen." (Autorenreferat)

[46-L] Hartmann, Michael (Redakteur): Grundsicherung für Arbeitsuchende: Entwicklung bis Juli 2005, Nürnberg 2005, 46 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051207f21.pdf) INHALT: Der Übergang von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende wurde auf der Basis von revidierten Daten bis März 2005 in einem Sonderbericht vom August 2005 beschrieben. Der vorliegende Bericht schließt daran an und stellt die Entwicklung von Januar bis Juli dar. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl der Bedarfsgemeinschaften deutlich erhöht, und zwar von Januar bis Juli um 450.000 oder 14 Prozent. Dabei haben alle Typen von Bedarfsgemeinschaften zugenommen, den relativ stärksten Anstieg verzeichneten Bedarfsgemeinschaften mit nur einer Person (16 Prozent). Mit den Bedarfsgemeinschaften ist auch die Zahl der hilfebedürftigen Personen gestiegen. Im Juli wurden an 3,78 Mio Bedarfsgemeinschaften Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts ausgezahlt. In diesen Bedarfsgemeinschaften lebten 5,06 Mio erwerbsfähige und 1,80 Mio nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige, letztere fast alle jünger als 15 Jahre. Von den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen waren im Juli 56,7 Prozent arbeitslos gemeldet. Die Bedarfsgemeinschaften sind überwiegend klein, sie bestehen zu 57,1 Prozent aus einer Person und in 70,6 Prozent der Bedarfsgemeinschaften gibt es nur einen einzigen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Die Hilfebedürftigkeit ist auch nach Regionen sehr unterschiedlich. Der Anteil der Arbeitslosengeld II-Empfänger an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist in Ostdeutschland mit 15,6 Prozent mehr als doppelt so groß wie in Westdeutschland mit 7,4 Prozent. (IAB)

[47-L] Hartmann, Michael (Redakteur): Der Übergang von der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende: Sonderbericht, Nürnberg 2005, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051102f20.pdf) INHALT: "Am 1. Januar 2005 wurde die Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Erwerbsfähige durch die neue Grundsicherung für Arbeitsuchende ersetzt. Vor der Reform Ende Dezember gab es 3,92 Mio Arbeitslosenhilfe- und Sozialhilfeempfänger im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Mitte Januar erhielten dann 4,50 Mio Personen das neue Arbeitslosengeld II für erwerbsfähige Hilfebedürftige. Von Januar bis März stieg die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger dann noch mal auf 4,79 Mio. Die Zunahme der Empfängerzahlen vom alten auf das neue Sys-

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tem erklärt sich zu einem großen Teil mit dem Einbezug von Angehörigen ehemaliger Arbeitslosenhilfebezieher in die Grundsicherung. Im alten System wurden Ehepartner und erwerbsfähige Kinder von Arbeitslosenhilfeempfängern nicht statistisch erfasst, sofern sie keinen eigenen Anspruch auf Leistungen hatten. Darüber hinaus wird die neue Grundsicherung wohl stärker in Anspruch genommen als die alte Sozialhilfe. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe hat auch die Arbeitslosenzahlen deutlich erhöht. Das beruht im Wesentlichen auf zwei Gründen: Ehemalige Sozialhilfeempfänger, die nun Arbeitslosengeld II beziehen, werden in stärkerem Maße als Arbeitslose erfasst - im alten System ist die Arbeitslosmeldung häufig unterblieben oder wurde nicht regelmäßig erneuert. Darüber hinaus müssen sich auch erwerbsfähige Angehörige von ehemaligen Arbeitslosenhilfeempfängern arbeitslos melden, wenn ihnen eine Arbeit zumutbar ist. Aufgrund dieser beiden Effekte ist die registrierte Arbeitslosigkeit bis zum März um bis zu 380.000 gestiegen. Von den Arbeitslosengeld II-Empfängern waren Ende März 57 Prozent arbeitslos. Im März wurden an 3,55 Mio Bedarfsgemeinschaften Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts ausgezahlt. In diesen Bedarfsgemeinschaften lebten 4,79 Mio erwerbsfähige und 1,68 Mio nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige, letztere fast alle jünger als 15 Jahre. Die Bedarfsgemeinschaften sind überwiegend klein, sie bestehen zu 57 Prozent aus einer Person und in 70 Prozent gibt es nur einen einzigen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. In lediglich 28 Prozent der Bedarfsgemeinschaften leben Kinder unter 15 Jahren. Von 1.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren erhielten im März 87 Arbeitslosengeld II, ausländische Mitbürger deutlich häufiger als Deutsche (162 zu 78). Junge Menschen sind überdurchschnittlich auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen. Von 1.000 Jüngeren zwischen 15 und 25 Jahren bekamen 99 Arbeitslosengeld II und von 1.000 Kindern unter 15 Jahren 137 Sozialgeld. Die Hilfebedürftigkeit ist auch nach Regionen sehr unterschiedlich. Der Anteil der Arbeitslosengeld II-Empfänger an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist in Ostdeutschland mit 14,8Prozent mehr als doppelt so groß wie in Westdeutschland mit 7,0 Prozent. Die zehn Kreise mit den niedrigsten Quoten kommen ausschließlich aus Bayern, bei den zehn Kreisen mit den höchsten Quoten handelt es sich, mit Ausnahme von Bremerhaven, um ostdeutsche Kreise. Im Durchschnitt wurden für eine Bedarfsgemeinschaft im März insgesamt 848 Euro aufgewendet. Die Leistungen nehmen naturgemäß mit der Größe der Bedarfsgemeinschaft zu, und reichen von durchschnittlich 709 Euro für einen Alleinstehenden bis zu 1.402 Euro für eine Bedarfsgemeinschaft mit fünf und mehr Personen. Auch zwischen den Regionen gibt es deutliche Unterschiede, die sich vor allem mit dem regional unterschiedlichen Mietniveau erklären." (Autorenreferat)

[48-F] Hauser, Richard, Prof.Dr. (Bearbeitung); Becker, Irene, Dr. (Leitung): Auswirkungen der Hartz IV-Reform auf die personelle Einkommensverteilung INHALT: Ziel des Projekts ist die Abschätzung der finanziellen Auswirkungen der Ersetzung der bisherigen Arbeitslosenhilfe durch das Arbeitslosengeld (Alg) II für die Betroffenen. Mit Simulationsrechnungen auf der Basis von Haushaltsstichproben (EVS und SOEP) wird zudem der unmittelbare Reformeffekt auf die Einkommensverteilung insgesamt und auf das Ausmaß relativer Einkommensarmut ermittelt. Kontext/ Problemlage: Die Verabschiedung des Hartz IV-Gesetzes ist auf heftige Kritik von Betroffenen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden, Teilen der SPD und einigen Wissenschaftlern gestoßen. Die Einwendungen richten sich nicht etwa generell gegen die Reform von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten und auch nicht prinzipiell gegen eine Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Sie bezie-

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hen sich vielmehr auf die mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe verbundenen Leistungskürzungen im Zusammenhang mit der gleichzeitig verschärften Definition der Zumutbarkeit von Arbeit(sgelegenheiten). Dem Vorwurf der Förderung der Verarmung von Langzeitarbeitslosen wird von der Regierung entgegengehalten, dass mit dem neuen Arbeitslosengeld II lediglich für eine Teilgruppe kurzfristige Einkommenseinbußen verbunden seien, denen Verbesserungen bei anderen Gruppen gegenüberstehen würden. Mit dem Projekt wird auf der Basis empirischer Analysen zu einer Teilevaluation des umstrittenen Gesetzes beigetragen. Fragestellung: Im Zentrum des Projekts steht die Frage nach unmittelbaren Einkommenswirkungen der mit dem 4. Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz IV) eingeführten Grundsicherung für Arbeitssuchende. Das Ausmaß der Reformeffekte, die aus der Gegenüberstellung der Regelungen der früheren Arbeitslosenhilfe mit denen des neuen Arbeitslosengeldes II für einzelne Gruppen von Betroffenen theoretisch ableitbar sind, wird empirisch abgeschätzt. Zunächst geht es um die Frage nach Reformgewinnern und -verlierern. Dabei wird nach Ost- und Westdeutschland sowie nach Haushaltstypen, der Erwerbskonstellation im Haushalt und Altersgruppen differenziert. Zudem wird untersucht, ob die Reform infolge der verschärften Anrechnung von Partnereinkommen besonders zu Lasten der (individuellen) Einkommen von Frauen geht. Schließlich werden die reformbedingten Veränderungen der personellen Einkommensverteilung insgesamt und insbesondere von Armutsquoten berechnet. Ergebnisse: Etwa drei Fünftel der Personen, die in Haushalten mit früherem Bezug von Arbeitslosenhilfe leben, erfahren Einkommensverluste. Überdurchschnittliche Verliererquoten finden sich in Ostdeutschland und unter Frauen mit Bezug von Arbeitslosenhilfe, die häufig einen erwerbstätigen Partner haben (verschärfte Einkommensanrechnung). Der Effekt auf die Armutsquote (bezogen auf 60% des Medians) insgesamt ist moderat, auf die gruppenspezifische Armutsquote der Betroffenen allerdings erheblich: diese Quote steigt von 50% je nach Äquivalenzskala - auf 60% bis 65%. Zwar treten bei immerhin zwei Fünfteln der früheren Arbeitslosenhilfebezieher durch das Alg II Einkommensverbesserungen ein; offenbar hat diese Gruppe vor der Reform in verdeckter Armut gelebt. Diese Gewinner verbleiben aber wegen des geringen Niveaus der Grundsicherung meist unter der relativen Armutsgrenze, so dass Abstiege unter die Armutsgrenze infolge von Einkommenseinbußen der Verlierer kaum kompensiert werden. METHODE: Die (Teil-)Evaluation des Hartz IV-Gesetzes erfolgt empirisch unter Berücksichtigung der beobachtbaren Sozialstruktur und Einkommensverteilung. Da bisher keine Verlaufsdaten vorliegen, werden die Abschätzungen mit Hilfe einer Mikrosimulation auf der Basis repräsentativer Haushalts- und Personendaten durchgeführt. Dabei beschränken sich die Projektbearbeiter auf die unmittelbar eintretenden Einkommensveränderungen ohne Berücksichtigung von Rückwirkungen infolge gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge. Mit dem Simulationsmodell wird für Personen, die vor der Hartz IV-Reform Arbeitslosenhilfe bezogen haben, die kontrafaktische Situation nach Einführung von Alg II im jeweiligen Haushaltskontext simuliert und der faktischen Situation gegenübergestellt. Die Modellrechnungen erfolgen auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 sowie des Sozio-ökonomischen Panels 2003, wobei freilich jeweils anders gelagerte Einschränkungen zu berücksichtigen sind. VERÖFFENTLICHUNGEN: Becker, I.; Hauser, R.: Verteilungseffekte der Hartz-IV-Reform. Ergebnisse von Simulationsanalysen. Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 69. Berlin: Ed. Sigma 2006, 111 S. ARBEITSPAPIERE: Becker, I.; Hauser, R.: Auswirkungen der Hartz IV-Reform auf die personelle Einkommensverteilung. Abschlussbericht. Frankfurt am Main, Jan. 2006, 86 S.

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Hans-BöcklerStiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL Professur für VWL, insb. Verteilungs- und Sozialpolitik (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[49-L] Hauser, Richard; Becker, Irene (Hrsg.): Reporting on income distribution and poverty: perspectives from a German and a European point of view, Berlin: Springer 2003, 191 S., ISBN: 3-540-44064-X INHALT: Der Band gibt zunächst einen Überblick über die Armuts- und Verteilungsberichterstattung in Deutschland. Die Beiträge widmen sich der sozialen Lage in Deutschland und behandeln die Entwicklung der Einkommensverteilung und Einkommensarmut, mehrdimensionale Ansätze zur Messung von Armut und von extremer Armut sowie Fragen der Umverteilung. Im Mittelpunkt eines Beitrags steht ein kritischer methodologischer Vergleich der wichtigsten deutschen Datenbestände zur Verteilungsanalyse (EVS und SOEP), dem die Empfehlungen der Canberra-Group als Referenz zugrunde gelegt werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Bandes sind Erfahrungen mit neuen Berichterstattungsformen in zwei anderen EU-Ländern, Großbritannien und Irland: Der Stand der Forschung zur Messung von Armut und zur Armuts- und Wohlstandsverteilung in Irland und zum Monitoring von Armut und sozialer Ausgrenzung in Großbritannien werden dargestellt. Abschließend werden Konzepte einer vergleichenden Sozialberichterstattung und zur Entwicklung sozialer Indikatoren für das Monitoring sozialer Integration in der Europäischen Union thematisiert. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Richard Hauser, Irene Becker: Introduction (1-6); Richard Hauser: The development of the distribution of income and wealth in Germany - an overview (7-28); Irene Becker: Income redistribution: tax-financed versus contribution-financed components (29-54); Irene Becker, Joachim R. Frick, Markus M. Grabka, Richard Hauser, Peter Krause, Gert G. Wagner: A comparison of the main household income surveys for Germany: EVS and SOEP (55-90); Hans-Jürgen Andreß: Resources, standard fo living and Lebenslagen - and what does all thes habe to do with poverty? (91-104); Monika Ludwig, Udo Neumann: A conceptual framework for recording extreme poverty (105-125); Peter Semrau, Uwe Müllenmeister-Faust: The poverty and wealth report and the National Action Plan (NAPlincl): mutual co-ordination and prospects (127-142); John Hills: The case of Great Britain: monotoring povertiy and social exclusion (143-159); Brian Nolan: Measuring and targeting poverty in Ireland (161-173); Anthony B. Atkinson: Developing comparible indicators for monitoring social inclusion in the European Union (175-191).

[50-F] Häußermann, Hartmut, Prof.Dr.; Kronauer, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Desintegration und soziale Kohäsion in Berlin - Erfahrungen, Kenntnisse, Forschungsfragen INHALT: Die vorliegende Literatur zur Entwicklung von sozialer Ungleichheit in Berlin wird in dem Bericht zusammenfassend ausgewertet. Kontext/ Problemlage: Berlin befindet sich in einer tiefen ökonomischen Krise. Arbeitslosigkeit und Armutslagen nehmen zu. Allerdings gibt es bisher keine Analysen, die die Situation Berlins mit der Entwicklung anderer Städte ver-

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gleichen. Fragestellung: Industrialisierung, kollektive Lohnfindung und Sozialstaat haben im 20. Jahrhundert zu einer starken Reduktion der Einkommensdifferenzen geführt. Zumindest bis in die siebziger Jahre hinein war für die breiten Schichten der Lohnempfänger die Teilhabe am Wohlstandswachstum gesichert. Im Zusammenwirken von ökonomischem Wachstum und stadtpolitischer Regulierung haben sie sich als Integrationsmaschinen erwiesen. Im Vergleich zur Stadt des 19. Jahrhunderts - und im Vergleich zur Stadtentwicklung in den USA haben sich letztlich unter sozialstaatlichen Bedingungen in der Bundesrepublik und anderen westeuropäischen Ländern relativ homogene Stadtgesellschaften entwickelt: Dies scheint sich nun, am Übergang zum 21. Jahrhundert, zu ändern. Ergebnisse: Es zeigen sich Tendenzen zur Einkommenspolarisierung und zum Wachstum der Armut in Berlin. Auch die sozialräumliche Konzentration von Problemhaushalten nimmt zu. Verglichen mit anderen europäischen Städten ist die Segregation in der Stadt wahrscheinlich noch nicht sehr stark. Im Gegensatz zu Paris oder London, wo die gesamte Stadt jeweils von Aufwertungstendenzen geprägt ist, zeichnet sich in Berlin die Residualisierung von Teilen der Stadt ab. Dies gilt für innerstädtische Quartiere ebenso wie für Großsiedlungen am Stadtrand. Bei den Ergebnissen zur politischen Kultur sind in zwei Berliner Quartieren erheblich stärkere Erosionstendenzen beim politischen Vertrauen zu erkennen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Auswertung vorhandener Untersuchungen; Auswertung von Umfragedaten zur politischen Kultur in Berlin VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht (im Erscheinen). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, FB I Wirtschaftswissenschaften, Professur für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive (Badensche Str. 50-51, 10825 Berlin) KONTAKT: Häußermann, Hartmut (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[51-L] Häußermann, Hartmut; Kapphan, Andreas: Berlin: Ausgrenzungsprozesse in einer europäischen Stadt, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 203-234, ISBN: 3-518-12252-5 INHALT: Nach der These der Autoren hat die starke Stellung der politischen Administration der Städte in Verbindung mit den Sozialversicherungssystemen des Wohlfahrtsstaates verhindert, dass die europäischen Städte vergleichbare Formen der Segregation wie in den USA ausgebildet haben. Gegenwärtig überlagern sich jedoch neue soziale Spaltungen mit räumlicher Segregation, so dass Quartiere entstehen können, welche eigenständige ausgrenzende Wirkungen entfalten. Diese Überlagerung kommt vor allem durch einen kollektiven Abstieg der Ansässigen und eine selektive Mobilität, bei der bessergestellte Haushalte fort- und sozioökonomisch schwache Haushalte zuziehen, zustande. Die Autoren beschreiben diese Prozesse sozialräumlicher Polarisierung am Beispiel Berlins und zeigen, dass sich im Westteil der Stadt nicht grundsätzlich neue Quartiersprofile entwickeln, sondern dass die bereits bestehenden vereinseitigt und geschärft werden. Die Vermutung, dass Gebiete mit sehr unterschiedlicher Qualität der Bausubstanz ähnlich negative Entwicklungen durchlaufen könnten, belegt, dass zunehmend soziale und weniger bauliche Probleme die Ursache sind. Die Autoren for-

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dern vor diesem Hintergrund stärkere sozialpolitische Stabilisierungsstrategien anstelle von einseitigen baulichen Sanierungsmaßnahmen. (ICI2)

[52-L] Häußermann, Hartmut; Kronauer, Martin; Siebel, Walter: Stadt am Rand: Armut und Ausgrenzung, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 7-40, ISBN: 3-518-12252-5 INHALT: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden in Westeuropa und in den USA wieder bestimmte Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit diskutiert, die man in der Entwicklungsgeschichte moderner Gesellschaften eher im 19. Jahrhundert verorten würde. Neue Armut, neue Unterklasse, Ausgrenzung - so lauten die Stichworte, mit denen eine neue Qualität im Ausmaß und in der Form sozialer Ungleichheit umschrieben wird. War also die Phase von Prosperität und Vollendung des Wohlfahrtsstaates nur ein kurzes "goldenes Zeitalter", das die entwickelten westlichen Industrieländer nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten? Die Autoren beleuchten in ihrem Einleitungsbeitrag die Gründe für die Wiederkehr von Arbeitslosigkeit und Armut sowie die Ursachen von Armut und Ausgrenzung. Sie setzen sich ferner mit dem Begriff der "new urban underclass" kritisch auseinander und diskutieren dessen Übertragbarkeit auf europäische Städte. Weitere Themenschwerpunkte ihres Beitrags bilden die Auswirkungen der räumlichen Segregation auf die Ausgrenzung, die Effekte von segregierten Quartieren und die zukünftigen Trends in deutschen Städten. Die Autoren geben außerdem einen kurzen Überblick über die einzelnen Beiträge des Sammelbandes. (ICI2)

[53-L] Häußermann, Hartmut; Kronauer, Martin: Inklusion - Exklusion, in: Fabian Kessl, Christian Reutlinger, Susanne Maurer, Oliver Frey (Hrsg.): Handbuch Sozialraum, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 597-609, ISBN: 38100-3957-8 (Standort: USB Köln(38)-33A3734) INHALT: "In den Großstädten der westlichen Industrieländer hat sich mit dem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft eine Umschichtung der Arbeitsmärkte und der Einkommensverteilung ergeben, die zu einem Anwachsen der Armut geführt hat. Betroffen davon sind entweder dauerhaft Arbeitslose oder solche Erwerbstätige, deren Einkommen nur noch dafür ausreicht, eine Lebensführung weit unterhalb der durchschnittlichen Konsumstandards zu führen ('working poor'). Armut hat soziale und kulturelle Konsequenzen, die zu einer Situation führen können, die als 'Ausgrenzung' oder 'Exklusion' bezeichnet wird. Die Gefahr der Ausgrenzung wird auch davon bestimmt, in welchen räumlichen Zusammenhängen Menschen leben, die in Armut geraten sind. Denn der Sozialraum hat Einfluss auf die Einbindung in soziale Netzwerke und auf die Verfügung über Ressourcen, die nicht direkt vom Einkommen abhängig sind. Sozialräume werden durch die quartierlichen sozialen Strukturen und die Alltagspraxis ihrer Bewohner geprägt. Die soziale Zusammensetzung einer Bewohnerschaft, die vorherrschenden sozialen Lagen und die Verhaltensweisen der Bewohner formen Milieus, die ihrerseits Rückwirkungen auf die Orientierungen, die Verhaltensmöglichkeiten und Lebenschancen der Bewohner haben." (Autorenreferat)

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[54-L] Heekerens, Hans-Peter; Ohling, Maria: Kinder, Armut und Sozialstaat, in: Unsere Jugend : die Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik, Jg. 57/2005, H. 9, S. 365-376 INHALT: "In den letzten Jahren hat sich sie Aufmerksamkeit verstärkt auf das Thema Kinderarmut konzentriert. Diese Diskussion ist jedoch einseitig geführt worden. In den vorliegenden Ausführungen wird gezeigt, wie das gesamte Spektrum auszuleuchten ist. Hierbei erweist sich eine Vielzahl neuerer (internationaler) Studien als außerordentlich hilfreich und weiterführend." (Autorenreferat)

[55-L] Hein, Birgit: Soziale Arbeit in der Diakonie zwischen Idee und Pragmatik: eine exemplarische Studie zu Fragen der Identität der Diakonie und dem Selbst- und Diakonieverständnis von SozialarbeiterInnen in der Diakonie, Tönning: Der Andere Verl. 2005, 239 S., ISBN: 3-89959-301-4 (Standort: NLB Hannover/ZB(35)-2005/1734) INHALT: "In der vorliegenden Arbeit wird die Wohnungslosenhilfe als ein Handlungsfeld des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt. Das Diakonische Werk der EKD stellt mit mehr als 26.000 Einrichtungen und Diensten, innerhalb derer mehr als 400.000 MitarbeiterInnen hauptberuflich beschäftigt sind, einen der größten Anbieter personenbezogener sozialer Dienstleistungen dar. In diesen quantitativen Ausmaßen drückt sich zudem die Relevanz des Diakonischen Werkes als eines erheblichen Wirtschaftsfaktors und eines expandierenden Arbeitsmarktsegmentes aus. Während bisherige Arbeiten zur Praxis der Sozialen Arbeit der Diakonie auf systemtheoretische Überlegungen als normatives Paradigma rekurrieren, geht diese Arbeit von einer lebensweltlichen Betrachtung der Diakonie aus und legt hierbei ein interpretatives Paradigma zu Grunde. Spezifisch für die vorliegende Studie erweist sich die Konzentration des Forschungsinteresses auf die Soziale Arbeit als einer professionellen Praxis in der verbandlichen Diakonie. Die SozialarbeiterInnen werden hierbei als diejenigen betrachtet, die Diakonie von ihrer Basis her sowie uno-acto und gleichsam 'face to face' in der Interaktion mit den AdressatInnen für diese Diakonie und Soziale Arbeit der Diakonie repräsentieren. Vorgelegt wird hier eine exemplarische Untersuchung, die Diakonie aus den unterschiedlichen Perspektiven: ihrer Diskussion um das eigene Selbstverständnis, der Diakonie als Organisation und des alltäglichen Erlebens der Sozialarbeiterinnen im Handlungsfeld der Wohnungslosenhilfe der Diakonie rekonstruiert:" (Textauszug)

[56-L] Helmert, Uwe: Soziale Ungleichheit und Krankheitsrisiken, (Beiträge zur Sozialpolitikforschung, Bd. 13), Augsburg: Maro Verl. 2003, XVI, 224 S., ISBN: 3-87512-183-X (Standort: UB Duisburg (464)01ODJ1900) INHALT: "Das Ausmaß sozialer Unterschiede im Gesundheitszustand der Bevölkerung kann als ein wichtiges Barometer für das Funktionieren des Sozialstaats angesehen werden. Mittlerweile werden in Deutschland mehr als ein Zehntel des Bruttoinlandprodukts für die Gesundheit aufgewendet, und jeder zehnte Arbeitsplatz ist der Wachstumsbranche Gesundheit zuzurechnen. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen, dass diese enormen Gesundheitskapital-

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Ressourcen tatsächlich dazu beitragen, die soziale Ungleichheit von Krankheitsrisiken zu verringern. Helmert erstellt anhand repräsentativer Datenquellen eine sozialepidemiologische Bestandsaufnahme für zentrale Indikatoren des Gesundheitszustandes, der Morbiditätsbelastung und der Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland. Dabei wird sehr deutlich, dass viele vermeintlich als überwunden angesehene soziale Bestimmungsfaktoren wie Einkommensarmut, Bildungsdefizite, niedrige berufliche Qualifikationen, unterwertige Beschäftigungsverhältnisse und prekäre Familienkonstellationen nach wie vor einen sehr bedeutsamen direkten Einfluss auf den Zustand und die Entwicklung der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Sozial- und Wohlfahrtsstaat Deutschland ausüben. In der aktuellen gesundheitspolitischen Debatte stehen dagegen wirtschaftliche, medizinische und technologische Aspekte stark im Vordergrund. Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es, basierend auf vorhandenen und in der Regel als Public-Use-Files allgemein zugänglichen Datenkörpern verschiedene sozialepidemiologische Fragestellungen zu untersuchen. Handlungsleitend ist dabei die Fragestellung, ob, und wenn ja, in welchem Maße sich für Deutschland nachweisen lässt, dass soziale Einflussfaktoren nach wie vor einen aus gesundheitswissenschaftlicher und gesundheitspolitischer Perspektive relevanten Effekt hinsichtlich der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung ausüben." (Textauszug)

[57-L] Henschel, Angelika: Hartz IV für von Misshandlung betroffene Frauen: Armutsfalle oder neue Zugangschance zum Arbeitsmarkt, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 31/2006, H. 4, S. 12-23 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Solidarität der Gesellschaft und des Gemeinwesens mit den sozial Benachteiligten, den Langzeitarbeitslosen und gesellschaftlich Ausgegrenzten sowie die Idee eines Staates, der nach sozialer Gerechtigkeit und Ausgleich strebt, finden aktuell scheinbar ihre Begrenzung, bewirken einen Umbau des Sozialstaates und schlagen sich im Abbau sozialstaatlicher Leistungen nieder. Frauen, so soll aufgezeigt werden, können aufgrund bestehender Geschlechterverhältnisse, der aktuellen sozialpolitischen Entwicklungen sowie der neuen sozialrechtlichen Regelungen hiervon in besonderer Weise betroffen sein. Welche spezifischen Risiken sich hieraus für von Misshandlung betroffene Frauen ergeben, aber auch welche möglichen Chancen in den gesetzlichen Neuregelungen liegen können, soll anhand von konkreten Beispielen aufgezeigt und diskutiert werden." (Autorenreferat)

[58-L] Hepp, Rolf-Dieter: Prekarisierung: Expansion von Formen sozialer Unsicherheit, in: Kurt Imhof, Thomas S. Eberle (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus, Zürich: Seismo Verl., 2005, S. 127-141, ISBN: 3-03777-038-4 (Standort: UB Siegen(467)-31OWH1265) INHALT: Der Verfasser dieses Beitrags untersucht das Phänomen der Prekarisierung, also die Zunahme von Arbeitsplätzen mit geringer Arbeitsplatzsicherheit, niedrigem Lohn, Teilzeitbeschäftigung, befristeten Verträgen und mangelndem Kündigungsschutz. Oft scheint es so als wären Arbeit und Arbeitslosigkeit sich gegenseitig ausschließende Oppositionsbestimmungen, voneinander getrennte Sphären. Doch unter den Aspekten der Prekarisierung, mit der Ausbreitung der Teilzeitarbeitsverträge und der Minijobs findet ein Austausch zwischen den Sphären Arbeit und Arbeitslosigkeit statt. Es handelt sich also nicht um sich gegenseitig aus-

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schließende Oppositionsbestimmungen, sondern um Begriffe, die in einer gewissen Relation zueinander stehen. Die Prekarisierung, bedingt durch diese Relation zwischen Arbeit und Arbeitslosigkeit, verankert unsichere Lebensverhältnisse und Lebensperspektiven in die Gesellschaft. Dabei dringen prekäre Lebensverhältnisse von der Peripherie in das Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzung ein, verlagern soziale Problemkontexte und richten gesellschaftliche Horizonte mit aus, indem sie Effekte sozialer Ungleichheiten streuen. Dadurch, dass von der Vollzeitbeschäftigung zu einer potentiellen Ausweitung der verschiedenen Formen der Teilzeitbeschäftigung (Teilzeit-, Leih- und Heimarbeit, Zeitarbeit) übergegangen wird und sich mit diesen Tendenzen qualitative Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durchsetzten, verankern diese neuen Ausprägungen innerhalb des Arbeitsmarktes eine grundlegende soziale Verunsicherung weitaus stärker als bisher im Sozialgefüge. (ICB2)

[59-L] Hollederer, A.: Arbeitslosigkeit, Gesundheit und ungenutzte Potenziale von Prävention und Gesundheitsförderung, in: Bernhard Badura, Henner Schnellschmidt, Christian Vetter (Hrsg.): FehlzeitenReport 2005 : Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit ; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft, Berlin: Springer, 2006, S. 219-239, ISBN: 3-540-27970-9 INHALT: "Einer von vier Arbeitslosen hat im Schnitt vermittlungsrelevante gesundheitliche Einschränkungen in der offiziellen Arbeitslosenstatistik. Der Anteil von Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen nimmt mit der Dauer der Arbeitslosigkeit schon nach drei Monaten rapide zu, insbesondere bei Männern. Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen haben im Vergleich zu den übrigen Arbeitslosen öfter so genannte multiple Vermittlungshemmnisse wie höheres Alter, niedrigeren Bildungsgrad oder fehlende Berufsausbildung. Im Bereich der Zielberufe 'Ordnungs- und Sicherheitsberufe' ist der Anteil der Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen mit rund zwei Dritteln am höchsten. In amtlichen Gutachtenverfahren diagnostizierte der Ärztliche Dienst der Bundesagentur für Arbeit am häufigsten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und psychische Erkrankungen. Die Arbeitsunfähigkeitsfälle von Arbeitslosen werden zwar von BA und Krankenkassen erfasst, die Daten bislang aber wenig genutzt. Die wechselseitigen Beziehungen zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit zeigen einen spezifischen Bedarf für Prävention und Gesundheitsförderung auf. Die Ansätze zur arbeitsmarktintegrativen Gesundheitsförderung sind aber bisher kaum entwickelt. Die Potenziale sollten von Krankenkassen und der Bundesagentur für Arbeit zukünftig ausgeschöpft werden." (Autorenreferat)

[60-L] Holz, Gerda: Lebenslagen und Chancen von Kindern in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 3-11 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf) INHALT: "Kindheit bedeutet für die größer werdende Zahl Minderjähriger ein Aufwachsen unter Armutsbedingungen. Im Beitrag werden die Folgen heute und für die Zukunft als Vergleich zwischen armen und nicht-armen Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit skizziert. Konsequenz muss ein Perspektivenwechsel im Sinne einer kindbezogenen Armutsprävention sein." (Autorenreferat)

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[61-L] Hummer, Christian: Entwicklungen relativer Einkommensarmut in Österreich seit Mitte der 1980er Jahre, in: Wolfgang Schulz, Max Haller, Alfred Grausgruber (Hrsg.): Österreich zur Jahrhundertwende : gesellschaftliche Werthaltungen und Lebensqualität 1986-2004, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 179-207, ISBN: 3-531-14623-8 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozx180s389) INHALT: Der Verfasser fragt zunächst nach der Bestimmung der Armutsgrenzen (weniger als 60% des Medianeinkommens pro Jahr und Kopf) und der Auswahl geeigneter Indikatoren. Auf der Basis der Sozialen Surveys 1986 bis 2003 wird dann ein Armutsprofil für Österreich gezeichnet, das Armut nach soziodemographischen (Geschlecht, Alter, Haushaltszusammensetzung, Lebenslage) und sozioökonomischen Merkmalen (Schulbildung, Wohnort, Arbeitsmarkt) sowie nach Einkommen beschreibt. Arm ist aber auch, auch darauf wird hingewiesen, wer über wenige oder gar keine sozialen Kontakte verfügt. Es zeigt sich, dass vor allem Einpersonenhaushalte, Kinder und Jugendliche, Frauen, junge Familien, große Familien, Arbeitslose und Studenten von Armut bedroht sind. Frauen sind eher materiell, Männer sozial arm. Auf subjektiver Einstellungsebene fühlen sich Arme benachteiligt und ungerecht behandelt; sie sind unglücklich. (ICE2)

[62-L] Huster, Ernst-Ulrich: Zugangsgerechtigkeit - Befreiung des Menschen aus seiner unwürdigen Objektrolle, in: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit, Jg. 56/2005, H. 2, S. 56-61 (Standort: USB Köln(38)-XG3336; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zugangsgerechtigkeit impliziert neben dem Zugang zur Möglichkeit, etwas für sich und den eigenen Lebenszusammenhang zu leisten, dem Zugang zur Möglichkeit, solidarisch etwas für die Gesellschaft mitgestalten zu können, auch den Zugang zu Hilfestellungen für all diejenigen Fälle, bei denen die beiden ersteren Möglichkeiten ausfallen. Diese Grundüberlegungen, auf die von C. Wolfgang Mueller beschriebene Sozialpädagogik angewandt, umfassen alle drei Ebenen: die Möglichkeit, in ein Berufsfeld zu gelangen, die Möglichkeit, sich in solidarische Interaktionen zu begeben, wie auch das Erlangen von Hilfestellungen, wo weder ein Leistungs- noch ein solidarisches Potenzial mobilisierbar ist. Auf der Suche nach Zugangsgerechtigkeit und der Bestimmung des erwünschten Zieles stößt man somit auch auf den Kernbereich sozialpädagogischen Denkens: die Auseinandersetzung mit Wertentscheidungen. Kinderarmut, deren soziale Verbreitung in Deutschland durchaus keine Randerscheinung ist, errichtet Zugangsbarrieren für Kleinkinder bereits unüberwindbar hoch, so dass sich der Zusammenhang mit geringen Chancen und allen fatalen Folgen im Schulalter nicht leugnen lässt. Eine zunehmende Ausdifferenzierung der Lebensbedingungen und -stile sind mit erhöhtem Risiko des Scheiterns verbunden - eine Zuspitzung der Schieflage der Verteilung zeichnet sich bereits ab. Zugangsgerechtigkeit kann aufklärend durch empirische Sozialforschung analysiert und nicht ideologisch verdeckt aufgezeigt werden. Wissenschaftliche Probleme zeigen sich allerdings beim Umgang mit statistischen Angaben. Lassen sich auch keine konkreten Zahlen über reales Haushaltsvermögen, materielle und immaterielle Ressourcen gewinnen, so sind doch Werte und Möglichkeiten der Veränderung durch das Aufzeigen von Zugangsmöglichkeiten nutzbar umzusetzen, wobei die erstrebte Zugangsgerechtigkeit durch die Befreiung aus unwürdiger Objektrolle durch egalisierende Verteilungspolitik und gerecht praktizierte Sozialpädagogik erreichbar sein kann. (DJI/EL)

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[63-L] Jürgens, Olaf: Soziale Sicherheit, Armut und Gerechtigkeit: Gerechtigkeitspräferenzen und ihre distributiven Konsequenzen in europäischen Wohlfahrtsstaaten, in: ZeS-Report, Jg. 10/2005, Nr. 2, S. 1-5 (Standort: USB Köln(38)-XG8621; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.zes.uni-bremen.de/) INHALT: In der vorliegenden Analyse wird der Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsstaat und sozialer Gerechtigkeit empirisch überprüft. Zunächst werden die Gerechtigkeitspräferenzen in der Bevölkerung anhand der Daten des "International Social Science Project" (ISSP) des Jahres 1996 evaluiert. Die Analyse der wohlfahrtsstaatlichen Performanz erfolgt dann auf der Grundlage des Europäischen Haushaltspanel (ECHP) ebenfalls für das Jahr 1996. Von den zentralen Bereichen der Verteilungsgerechtigkeit werden vor allem die Einstellungen zur Erwerbslosigkeit und die Inklusion in den Arbeitsmarkt betrachtet, wobei die wohlfahrtsstaatliche Performanz auf zwei unterschiedliche Dimensionen bezogen wird: Zum einen auf die Extensität, d.h. die Verantwortlichkeit des Wohlfahrtsstaates für einen bestimmten Bereich, und zum anderen auf die Intensität, d.h. das Ausmaß sozialpolitischer Intervention. Um die Frage nach der Funktionsweise des Wohlfahrtsstaates zu beantworten, wird ein komparatives Forschungsdesign verwendet und auf der Basis der Typologie von Esping-Andersen für jeden Wohlfahrtsstaatstyp ein Land ausgewählt. Es handelt sich hierbei um Deutschland (konservativ-korporatistischer Typ), Finnland (skandinavischer Typ), Großbritannien (liberaler Typ) und Italien (südeuropäischer Typ). Mit Hilfe der genannten Daten werden sowohl deskriptive Modelle als auch Logitmodelle auf der Länderebene berechnet. (ICI2)

[64-F] Kahl, Sigrun (Bearbeitung); Streeck, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Kulturen der Armutspolitik: Aktivierungsstrategien für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger in Europa und den USA INHALT: Der Aktivierungsansatz in der Sozialpolitik ist ein zentrales Element der Wohlfahrtsstaatsreform. Dieses Projekt untersucht, wie in den USA und Europa langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger mit schwerwiegenden Beschäftigungshemmnissen aktiviert werden. Welche Wege gibt es, die am wenigsten Produktiven in einen Arbeitsmarkt zu integrieren, in dem zunehmend hohe berufliche Qualifikationen, "Soft Skills" und Anpassungsfähigkeit nachgefragt werden? Was geschieht mit Sozialhilfeempfängern, bei denen weder das "Fördern" noch das "Fordern" Früchte trägt? Basierend auf 200 Interviews in Ministerien, Behörden und lokalen Jobcentern in sieben Ländern wird untersucht, ob und wie Regierungen ihre Aktivierungsstrategien für diese Gruppe verändert haben. Trotz gemeinsamer Trends unterscheiden sich die Ansätze stark; sie reichen von einer "Work First"-Strategie (USA, Großbritannien), über "soziale Aktivierung" (Dänemark, Schweden, Deutschland) bis hin zur Aufgabe des Arbeitspostulats in der "insertion sociale" (Frankreich, Italien). Das Projekt fragt, warum Gesellschaften so verschieden mit Armut und Arbeit umgehen und argumentiert für eine systematische Einbeziehung kultureller und vor allem religiöser Faktoren in die Analyse des Wohlfahrtsstaates. Sozialhilfe und Aktivierung sind zutiefst moralisch geprägt und haben lange institutionelle Traditionen, die entscheidend durch die Sozialdoktrinen der christlichen Konfessionen (katholisch, lutherisch, calvinistisch) geprägt worden sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Länder (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Dänemark, Schweden, Bundesrepublik Deutschland)

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METHODE: Untersuchungsmethoden: vergleichende qualitative (historische) Analyse. Empirisches Verfahren: nationale und lokale Ebene; Experteninterviews; Analyse von Gesetzen und adminstrativen Regeln, Regierung, Arbeitsverwaltungen, Ministerien, lokale Ämter und Projekt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, telefonisch. VERÖFFENTLICHUNGEN: The religious roots of modern poverty policy: Catholic, Lutheran, and Reformed Protestant traditions compared. in: Archives Européennes de Sociologie / European Journal of Sociology (ISSN 0003-9756), Vol. 46, 2005, 1, pp. 91-126. ARBEITSPAPIERE: Kahl, Sigrun: "Hard-to-serve" or "hardly served"? Activating minimum benefit recipients with multiple barriers to employment in selected OECD countries. Research report 2004. Unveröffentlichtes Arbeitspapier.+++Adema, Willem; Gray, Donald; Kahl, Sigrun: Social assistance in Germany, labour market and social policy. Occasional papers, No. 58. Paris: OECD 2003.+++Kahl, Sigrun: Welche Antworten werden auf aktuelle Heraus-forderungen an die Balance von Zivilgesellschaft und Sozialstaat in Deutschland gefunden? In engl.: Redesigning the balance between civil society and social state in Germany. Paper for the German American transatlantic dialogue, organised by the Hans Böckler Foundation, Friedrich Ebert Foundation and the U.S. Consulate General NRW: "Die Balance zwischen Sozialstaat und Zivilgesellschaft in den USA und Deutschland", 21. February 2003, Bonn. Unveröffentlichtes Konferenzpapier. ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: [email protected])

[65-L] Kaltenborn, Bruno; Schiwarov, Juliana: Hartz IV: Ausgaben deutlich unterschätzt, (Blickpunkt Arbeit und Wirtschaft, 02/2005), Berlin 2005, 5 S. (Standort: IAB-43209 BR 942; Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051229f14.pdf) INHALT: "Im Jahr 2004 hatten die Ausgaben für erwerbsfähige Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfänger/innen im Rahmen der Arbeitslosen- und Sozialhilfe sowie des Wohngeldes eine Größenordnung von 39 Mrd. EUR. 2005 werden die analogen Ausgaben im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach derzeitigem Stand etwa 45,6 Mrd. EUR und damit 6,5 Mrd. EUR bzw. ein Sechstel mehr betragen. Dies werden etwa 10 Mrd. EUR mehr als ursprünglich erwartet sein. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Erwartungen in einem politischen Kompromiss im Vermittlungsausschuss gebildet wurden. Mit etwa 3,5 Mrd. EUR dürfte mehr als die Hälfte des Ausgabenanstiegs gegenüber dem Vorjahr auf zusätzliche Ausgaben im Rahmen der sozialen Sicherung für Empfänger/innen von Arbeitslosengeld II zurückzuführen sein. Dies sind jedoch zunächst nur Umschichtungen innerhalb der öffentlichen Haushalte einschließlich Sozialversicherung. Im Übrigen dürften die Ausgaben im Wesentlichen auf eine Zunahme der Zahl der Leistungsempfänger/innen zurückzuführen sein, die zumindest teilweise aufgrund der ungünstigen Arbeitsmarktentwicklung auch ohne die Reform erfolgt wäre." (Autorenreferat)

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[66-L] Kaltenborn, Bruno; Schiwarov, Juliana: Hartz IV: Deutlich mehr Fürsorgeempfänger/innen, (Blickpunkt Arbeit und Wirtschaft, 01/2005), Berlin 2005, 5 S. (Standort: IAB-43209 BR 941; Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051229f13.pdf) INHALT: "Mit dem vierten Hartz-Gesetz ('Hartz IV') wurden ab Anfang 2005 Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Erwerbsfähige zur Grundsicherung für Arbeitsuchende im neuen SGB II zusammengelegt. Vorliegend werden die Übergänge der Fürsorgeempfänger/innen in das neue System zur Jahreswende 2004/2005 dargestellt. Aufgrund der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende gab es Anfang 2005 1,24 Mio. zusätzliche Leistungsempfänger/innen bzw. 25Prozent mehr Fürsorgeempfänger/innen als Ende 2004. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Angehörige ehemaliger Empfänger/innen von Arbeitslosenhilfe. Außerdem gab es aufgrund einer besseren Erfassung ehemaliger Empfänger/innen von Sozialhilfe sowie von Angehörigen ehemaliger Empfänger/innen von Arbeitslosenhilfe zusätzliche Arbeitslose. Insgesamt wurden die Zahl der Leistungsempfänger/innen und damit die Ausgaben im Vorfeld der Reform deutlich unterschätzt. Auch daher dürfte die föderale Verteilung der Kosten im Rahmen des anstehenden Revisionsverfahrens umstritten sein." (Autorenreferat)

[67-L] Kastner, Michael; Hagemann, Tim; Kliesch, Gesa (Hrsg.): Arbeitslosigkeit und Gesundheit: arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung, Lengerich: Pabst 2005, 411 S., ISBN: 3-89967-241-0 INHALT: "Arbeitslosigkeit ist nicht nur aus menschlichen und ökonomischen Gesichtspunkten eine Katastrophe und höchst unsozial, sie wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus. Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer dreijährigen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern in der Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft Netzwerk Arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung (N.A.G.). Dieses Netzwerk wurde durch den Europäischen Sozialfond im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAL gefördert. In diesem Netzwerk wurden zahlreiche Aktivitäten zu folgenden Fragestellungen konzipiert, umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit überprüft: Wie kann Gesundheit von Arbeitsuchenden und instabil Beschäftigten gefördert werden? Welche theoretischen Konzepte und praktischen Empfehlungen für die tagtägliche Arbeit sind hilfreich? Welche Verfahren und Methoden zur Gesundheitsförderung Arbeitsloser und instabil Beschäftigter versprechen Erfolg? Wie können die vielfältigen Erfahrungen unterschiedlichster Institutionen ausgewertet und in konkrete Hilfsmaßnahmen umgesetzt werden? Das Buch gibt einen fundierten Überblick über den wissenschaftlichen Forschungsstand zum Thema Gesundheit, Arbeit und Arbeitslosigkeit." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Kastner: Arbeitslosigkeit und Gesundheit - arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung (11-14); Cesa Kliesch: Ein Projektleben lang (15-552); Michael Kastner: Arbeitslosigkeit und Gesundheit - was bewirkt was und was ist zu tun? (53-89); Alexandra Karas, Peter Kuhnert: Keine Arbeit, kein Stress? Stress und psychische Beeinträchtigungen in der Arbeitslosigkeit (91-114); Tim Hagemann, Peter Kuhnert: Netzwerk Arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung (115-127); Christine Reick: Möglichkeiten der Diagnostik arbeitslosigkeitsbedingter gesundheitlicher Beeinträchtigungen (129-148); Andre Deutschmann, Peter Kuhnert: Kohärenzgefühl - Instrument für Risikogruppen in der Arbeitslosigkeit. Ergebnisse einer Vergleichsstudie (149-168); Birgit Petter: Armut und Gesundheit (169-187); Peter Kuhnert, Alexandra Karas, Andre Deutschmann: Arbeitslosigkeit - Weg in

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die Sucht? (189-211); Tim Hagemann: Nachhaltiges Gesundheitsverhalten (213-228); Jessica Rasche: Sport und Gesundheit (229-240); Gesa Kliesch: Outdoor, Indoor, was denn nun? (241-254); Birgit Petter: Gender Mainstreaming und eine Umsetzung (255-272); Peter Kuhnert: "Wie ein Motor ohne Treibstoff..." - Männergesundheit in der Arbeitslosigkeit (273293); Christa Zaremba-Rüdiger: Einsatz von Kommunikationstrainings (295-312); Katrin Bökenkamp, Bea Kastner: Gesundheitsorientierte Selbstmanagementberatung für Arbeitslose und instabil Beschäftigte (313-328); Maike Susanne Raddatz: Konzeptionelle Überlegungen einer Bildungseinheit als Interventionsansatz der professionellen Sozialarbeit in der Gesundheitsförderung von (Langzeit-)Arbeitslosen (329-360); Peter Kuhnert: Reformen der Arbeitsförderung - Irrwege oder Auswege für arbeitslose Menschen (361-386); Christine Reick: Und was hat EQUAL jetzt gebracht? Darstellung ausgewählter Ergebnisse des N.A.G.Evaluationskonzeptes (387-400); Bea Kastner: Fazit: Wie kann der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Krankheit entkoppelt werden? (401-409).

[68-L] Keller, Berndt; Seifert, Hartmut: Atypische Beschäftigungsverhältnisse: Flexibilität, soziale Sicherheit und Prekarität, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 5, S. 235-240 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm) INHALT: "Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über Entwicklung und Ausmaß atypischer Beschäftigungsverhältnisse; gut ein Drittel der Beschäftigung entfällt auf dieses Segment. Anschließend diskutiert er, welchen Beitrag diese Formen zur betrieblichen Flexibilität leisten können und welche langfristigen Konsequenzen sie für die sozialen Sicherungssysteme haben. Danach wird anhand ausgewählter Kriterien untersucht, inwieweit atypische Beschäftigungsformen als prekär einzuschätzen sind. Es zeigt sich, dass es in der Tat unterschiedliche Prekaritätsrisiken gibt und dass einzelne Formen die sozialen Sicherungssysteme gefährden." (Autorenreferat)

[69-F] Keller, Carsten (Bearbeitung); Häußermann, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Soziale Exklusion in Plattenbausiedlungen - Armut, Alltag und Milieu INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 030-2093-4208, Fax: 030-2093-4213, e-mail: [email protected])

[70-L] Klammer, Ute; Leiber, Simone: Atypische Beschäftigung und soziale Sicherung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 5, S. 287-292 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)

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INHALT: "Arbeitsmarktreformen haben in den letzten Jahren eine Reihe neuer institutioneller Weichenstellungen für ArbeitnehmerInnen in 'atypischen' Beschäftigungsverhältnissen vorgenommen. Dieser Beitrag untersucht den Zusammenhang von atypischer Beschäftigung und sozialer Sicherung in zwei Dimensionen. Betrachtet werden einerseits die Folgen für die individuelle Absicherung von Personen sowie andererseits finanzielle Auswirkungen auf die Systeme der sozialen Sicherung. Wie sich zeigt, ist 'atypische' Beschäftigung als Sammelbegriff für vom Normalarbeitsverhältnis abweichende Beschäftigungsformen von nur begrenztem Nutzen zur Erklärung von Problemen der individuellen sozialen Absicherung wie auch solcher der Finanzierung der Sozialleistungssysteme. Ob die soziale Absicherung einer Person ausreichend oder 'prekär' ist, hängt wesentlich von der Beschäftigungsdauer und vom familiären Kontext mit ab. Im Rahmen der arbeitsmarktpolitisch motivierten Förderung atypischer Beschäftigung werden diese Zusammenhänge häufig nicht angemessen berücksichtigt." (Autorenreferat)

[71-L] Klee, Günther: Armuts- und Reichtumskonzepte und deren Operationalisierung in Deutschland: zwischen Beliebigkeit und Überforderung?, in: Jürgen Volkert (Hrsg.): Armut und Reichtum an Verwirklichungschancen : Amartya Sens Capability-Konzept als Grundlage der Armuts- und Reichtumsberichterstattung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 47-70, ISBN: 3-531-14675-0 (Standort: UB Bonn(5)-2006-2491) INHALT: Der Beitrag zur Armutsforschung untersucht die Fragen, (1) welche grundlegenden konzeptuellen und methodischen Unterscheidungen den Diskurs um die Definition und Messung von Armut/Reichtum kennzeichnen und (2) welche Fortschritte hinsichtlich der zuvor gestellten Diagnose in der empirischen Armuts- und Reichtumsforschung in Deutschland zu konstatieren sind. Der erste Abschnitt diskutiert, inwieweit Armut vornehmlich als absolute Armut oder eher durch den Wohlstand anderer, das Wohlstandsniveau der Gesellschaft (als relative Armut) zu charakterisieren ist. Der zweite Abschnitt erörtert, inwieweit Armut primär einen objektiven Tatbestand oder eher einen subjektiv empfundenen Zustand darstellt. Das dritte Kapitel geht sodann der Frage nach, inwieweit direkte oder indirekte Indikatoren besser geeignet sind, Armut in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen und zu quantifizieren. Im vierten Abschnitt werden Ansätze vorgestellt, die versuchen, durch die Kombination und Integration verschiedener Armutsmaße die Multidimensionalität des Phänomens einzufangen. Im fünften Kapitel werden schließlich die vorherrschenden Ansätze zur Operationalisierung von Reichtum in Deutschland skizziert. Im sechsten Abschnitt wird abschließend mit Blick auf den beklagten Mangel an Konsistenz in der empirischen Armuts- und Reichtumsforschung ein Fazit gezogen. (ICG2)

[72-L] Klocke, Andreas: Armut im Kontext: die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in deprivierten Lebenslagen, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 158-170 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dem Beitrag wird die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen analysiert. Die Frage richtet sich auf die Bedeutsamkeit von Armut im Kontext weiterer sozi-

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aler Merkmale. Dazu werden die gesundheitlichen Zielvariablen nach folgenden Merkmalen aufgebrochen: nach Alter, Geschlecht und Nationalität, Armut, Wohnumfeld und Familienform sowie der Qualität der Eltern-Kind-Beziehung und der Schulatmosphäre. Datengrundlage ist die im Jahre 2002 durchgeführte Studie 'Health Behaviour in School-Aged Children - A WHO Cross National Study', eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative chülerbefragung in über 35 Ländern. Hier wird der deutsche Teildatensatz herangezogen (N=5.650). Die Analysen zeigen einen signifikanten Effekt der Armut auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, der allerdings von anderen sozialstrukturellen und sozialen Faktoren z.T. deutlich überlagert wird." (Autorenreferat)

[73-L] Koll-Schretzenmayr, Martina; Ritterhof, Frank; Siebel, Walter: Wie global ist die Weltstadthypothese?: soziale und räumliche Polarisierung in der europäischen Stadt ; das Beispiel Zürich, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 41/2005, H. 4 = H. 163, S. 50-73 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/de/content/download/1228/7400/file/) INHALT: Vorgelegt wird eine empirische Untersuchung des sozialen Polarisierungsprozesses in globalen Städten. Auf der Basis von Daten aus New York, London und Tokio behauptet Sassen, dass die mit der Globalisierung verknüpften Prozesse ökonomischen Wandels zu einer zunehmenden Polarisierung der Berufs- und Einkommensstruktur führen, und zwar dergestalt, dass die Schichten der Gering- und Hochverdiener zunehmen und der Mittelstand rückläufig ist. Die Restrukturierung der Sozial- und Wirtschaftsstruktur globaler Städte führt laut Sassen zu neuen sozialräumlichen Konfigurationen, darunter Gentrifizierung sowie räumliche Konzentrationen von Armut und physischem Verfall. Am Beispiel Zürichs zeigen die Verfasser, dass soziale Polarisierung zwar wie erwartet stattfindet, die gesellschaftlichen und räumlichen Konsequenzen aber nicht mit dem vergleichbar sind, was Sassen voraussagt. Die Verfasser zeigen, welche Faktoren die Auswirkungen globaler Kräfte in Europa - genauer in der Schweiz - vermitteln. (ICEÜbers)

[74-L] Körner, Thomas; Meyer, Iris; Minkel, Hertmut; Timm, Ulrike: Leben in Europa: die neue Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen, in: Wirtschaft und Statistik, 2005, H. 11, S. 1137-1152 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ 126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung im Jahr 2001 als politisches Ziel mit hoher Priorität ausgerufen. In diesem Zusammenhang wurde vereinbart, die Erfolge bei der Armutsbekämpfung mit Hilfe eines Systems von Berichten und Indikatoren in allen Mitgliedstaaten einem jährlichen Monitoring zu unterziehen. Die Bereitstellung einer zuverlässigen und vergleichbaren Datenbasis zur Berechnung dieser Indikatoren ist eine der Aufgaben der Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC), die in Deutschland den Namen 'Leben in Europa' trägt und jährlich durchgeführt wird. In Deutschland ist EUSILC erstmals im Jahr 2005 erhoben worden. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Ziele und methodischen Grundlagen der Erhebung, die Implementierung von Stichprobe, Feldarbeit und Aufbereitung in Deutschland. Ein Ausblick auf die künftigen Nutzungsmöglichkeiten der im Rahmen von EU-SILC gewonnenen Daten schließt den Beitrag ab." (Autorenreferat)

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[75-F] Kraemer, Klaus, Dr.; Speidel, Frederic, FIAB (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr.; Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Prekäre Beschäftigungsverhältnisse - Ursache von sozialer Desintegration und Rechtsextremismus INHALT: Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, anhand von ausgewählten Problemkonstellationen die komplexen Zusammenhänge zwischen der Marktsteuerung von Arbeit, sozialer Desintegration und deren politischer Verarbeitung aufzuhellen. Hierbei geht die qualitativ ausgerichtete Untersuchung von der forschungsleitenden Prämisse aus, dass das soziale Integrationspotential von Erwerbsarbeit insgesamt schwindet. Im Spannungsfeld von Erwerbsbiografie, Arbeitserfahrungen und individuellen Integrationsvorstellungen wird ein Problemrohstoff generiert, der unter spezifischen Bedingungen Übergänge zu fremdenfeindlichen und rechtspopulistischen Orientierungen begünstigen kann. Die Erhebungsphase (80 halbstrukturierte Interviews, 30 Experteninterviews, Gruppengespräche etc.) ist inzwischen abgeschlossen. Die zurzeit vorliegenden empirischen Befunde verdeutlichen, dass in jenen Untersuchungsfeldern, die der 'Zone der Prekarität' zuzuordnen sind, nicht nur Desintegrationseffekte, sondern auch Re-Integrationsprozesse anzutreffen sind. Bemerkenswerterweise trifft dieser Befund auch für die Untersuchungsfelder innerhalb der 'Zone der Normalität' zu. Am Beispiel des Einsatzes von Leiharbeitern in der westdeutschen Automobilindustrie sowie der inneren Erosion von Normarbeitsverhältnissen in der ostdeutschen Bauwirtschaft kann etwa verdeutlicht werden, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse nicht nur arbeitsweltliche Desintegrationserfahrungen schüren, sondern zugleich mit unterschiedlichen Re-Integrationsbemühungen der Prekarisierten bzw. der von Prekarisierung Bedrohten einher gehen. Mit der Diffusion von Prekarisierungsängsten gewinnt ein arbeitsweltlicher Integrationsmodus an Bedeutung, der weniger auf Teilhabe und Partizipation, sondern auf Disziplinierung und Drohung gründet, betriebliche Verhaltenskonformität erzwingt sowie von der Hoffnung lebt, dass die eigene instabile Erwerbslage überwunden und die 'Normalität' eines sozial geschützten, regulären Arbeitsverhältnisses nur dann wieder hergestellt werden kann, wenn die betrieblichen Leistungserwartungen (über)erfüllt werden. Diese Transformation des arbeitsweltlichen Integrationsmodus kann Dispositionen zu Überanpassung verstärken und ausgrenzende Integrationsvorstellungen begünstigen, die sich gegen jene Bevölkerungsgruppen (ethnische Minderheiten, Sozialhilfeempfänger, outgroups etc.) wenden, die solch einseitig definierten Integrationsnormen nicht entsprechen. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 80; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 2 Gruppen; Auswahlverfahren: Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bischoff, J.; Dörre, K.; Gauthier, E.: Moderner Rechtspopulismus. Hamburg: VSA-Verl. 2004.+++Dörre, K.: Prekäre Arbeitsgesellschaft. Subjektive Verarbeitungen, politische Konsequenzen. in: Widerspruch, Jg. 25, 2005, 49.+++Dörre, K.: Prekarität - eine arbeitspolitische Herausforderung. in: UniA. Le Syndicat (Hrsg.): Bau-Input No. 3. Zürich 2005, S. 3-8.+++Dörre, K.: Prekarisierung contra Flexicurity. Unsichere Beschäftigungsverhältnisse als arbeitspolitische Herausforderung. in: Kronauer, M.; Linne, G. (Hrsg.): Flexicurity. Die Suche nach Sicherheit in der Flexibilität. Berlin: Sigma 2005, S. 5372.+++Dörre, K.: Integration durch prekäre Arbeit? Zur arbeitspolitischen Bedeutung unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. in: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz, 2005, 1, S. 21-23.+++ Dörre, K.: Wiederkehr der Unsicherheit - Konsequenzen für die Arbeitspolitik. in: Detje, R.; Pickshaus, K.; Urban, H.-J.: Arbeitspolitik kontrovers, Zwischen Abwehrkämpfen und Offensivstrategien. Hamburg: VSA-Verl. 2005, S. 73-103.+++Dörre, K.: Die

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"Zone der Verwundbarkeit". Unsichere Beschäftigungsverhältnisse, Prekarisierung und Gewerkschaften. in: Sommer, M.; Dörre, K.; Schneidewind, U.: Die Zukunft war vorgestern. Der Wandel der Arbeitsverhältnisse: Unsicherheit statt Normalarbeitsverhältnis? Oldenburger Universitätsreden, 2005, Nr. 162, S. 19-56.+++Dörre, K.: Zwischen Freisetzung und Prekarisierung. Arbeitspolitik im flexiblen Kapitalismus. in: Jahrbuch Kritische Medizin, 2003, 29, S. 10-30.+++Dörre, K.; Fuchs, T.: Prekarität und soziale (Des-)Integration. in: "Z." Vierteljahresschrift, Jg. 16, 2005, H. 63, S. 20-35.+++Dörre, K.; Kraemer, K.; Speidel, F.: Marktsteuerung und Prekarisierung von Arbeit - Nährboden für rechtspopulistische Orientierungen? in: Bischoff, J.; Dörre, K.; Gauthier, E. (Hrsg.): Moderner Rechtspopulismus. Ursachen, Wirkungen, Gegenstrategien. Hamburg: VSA-Verl. 2004, S. 77-118.+++Kraemer, K.: Prekäre Erwerbsarbeit - Ursache gesellschaftlicher Desintegration? in: Allmendinger, J. (Hrsg.): Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede. Kongressband des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Wiesbaden: 2005.+++Kraemer, K.; Speidel, F.: Soziale Desintegration durch Prekarisierung? in: Jahrbuch Arbeit Bildung Kultur, 2005/2006 (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Brinkmann, U; Dörre, K.; Röbenack, S.: Ursachen, Ausmaß, soziale Folgen und subjektive Verarbeitungsformen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. Eine Expertise im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. MS. Jena 2005.+++Dörre, K.; Kraemer, K.; Speidel, F.: Prekäre Beschäftigungsverhältnisse - Ursache von sozialer Desintegration und Rechtsextremismus? Teilprojekt 2 im Forschungsverbund "Desintegrationsprozesse - Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft". Endbericht. Jena/ Recklinghausen: 2005.+++Dörre, K.; Kraemer, K.; Speidel, F.: Prekäre Beschäftigungsverhältnisse Ursache von sozialer Desintegration und Rechtsextremismus. Projektbericht zur Zwischenbegutachtung. Ms. Recklinghausen 2003. ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena); Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen); Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 02 Sozialisation (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Dörre, Klaus (Prof.Dr. Tel. 03641 945521, e-mail: [email protected])

[76-L] Kreckel, Reinhard: Soziologie der sozialen Ungleichheit im globalen Kontext, (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2006-4), Halle 2006, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0604.pdf) INHALT: Die Soziologie der sozialen Ungleichheit ist eines der zentralen Forschungsgebiete der Soziologie, das in den letzten Jahrzehnten theoretisch und methodisch hervorragend ausgebaut worden ist. Dennoch ist zu konstatieren, dass die soziologische Ungleichheitsforschung noch immer ein Problem vor sich her schiebt: das Problem der globalen Ungleichheit. Vor diesem Hintergrund geht es dem Autor darum, die 'Bedingungen der Möglichkeit einer weltgesellschaftlichen Öffnung der Soziologie der sozialen Ungleichheit' zu explorieren. Dabei wird die Argumentation als eine wissenschaftsinterne Diskussion aufgezogen. In das Thema einführend, wird zunächst der soziologische Forschungsstand zur globalen sozialen Ungleichheit dargestellt und in diesem Zusammenhang der Frage nachgegangen, warum die makrosoziologische Sozialstrukturanalyse so hartnäckig auf der nationalstaatlichen und nati-

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onalgesellschaftlichen Begrenzung ihres Gegenstandes beharrt und das Feld der nationenübergreifenden Ungleichheitsforschung preisgibt. Der zweite Schritt betrachtet die neuen wissenschaftlichen Akzente in der globalen Armuts- und Ungleichheitsforschung, die vor allem von Ökonomen geprägt sind. Somit ist die gegenwärtige Diskussion über globale Ungleichheiten in Form und Inhalt stark von wirtschaftswissenschaftlichen Denkweisen und Methoden gekennzeichnet. Allerdings ist mittlerweile auch eine gewisse Soziologisierung der ökonomischen Armuts- und Ungleichheitsforschung zu beobachten. Der dritte Schritt erörtert den eigentlichen Untersuchungsgegenstand, indem die globale soziale Frage als mögliche neue 'Polanyi-Konstellation' dargestellt wird. Polanyi hat in seinem Werk 'The Great Transformation' (1944) darauf hingewiesen, dass das ungebremste Wirken kapitalistischer Marktprinzipen unweigerlich zur Entwurzelung (disembedding) des Wirtschaftslebens führen müsse und einen Teufelskreis von Ausbeutung und Verelendung in Gang setze, der den sozialen Zusammenhalt gefährde. Im vierten Schritt wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass der heutige Weltmaßstab noch nicht einer Polanyi-Konstellation entspricht, in der bereits ernsthafte weltsozialpolitische Korrekturen des globalen Pauperismus und Strategien zu einer erfolgversprechenden Weltmarktintegration der exkludierten Regionen zu erkennen sind. Dementsprechend sieht der Autor die Soziologie der globalen Ungleichheit in einer 'Prä-Polanyi Konstellation'. Er benennt abschließend die Möglichkeiten und Grenzen dieses soziologischen Forschungsbereiches. (ICG2)

[77-F] Kreher, Simone, Prof.Dr.; Sparschuh, Vera, PD Dr.; Jürgens, Olaf, Dipl.-Soz.; Bombosch, Claudia; Heckenhahn, Silvia; Schönfelder, Armin; Land, R., Dr.; Willisch, A.; Bohnsack, Ralf, Prof.Dr.; Höckner, Ulrich; Storr, Birgit (Bearbeitung): Armutsdynamik im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns INHALT: Die wissenschaftliche Zielsetzung des Projekts richtet sich sowohl auf die Analyse des Verlaufs ländlicher Armutsprozesse als auch auf Fragen der soziokulturellen Tradierung im Umgang mit Armut und Benachteiligung, die bis in die Vorwendezeit zurückreicht. Die Studie ist als ein Beitrag zum umfassenden Verständnis der sozialen Entwicklung in den Neuen Bundesländern geplant: über drei Generationen und zwei Gesellschaftssysteme hinweg werden Aussagen über die jüngere soziale Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns angestrebt. Mit dem Projekt wird intendiert, zur Diskussion um mögliche Entwicklungsperspektiven ländlicher Regionen beizutragen. Das Projekt stellt sich dieser Frage. Wissenschaftlich begründete Aussagen zur Armutsentwicklung auf dem Land finden sich im Gegensatz zu Untersuchungen in der Stadt eher selten. Am Beispiel Ostvorpommerns wird im Forschungsprojekt untersucht, wie die durch Arbeitsverlust geprägten, seit 1990 häufig von Arbeitslosengeld und -hilfe, Umschulungen, ABM oder Sozialhilfe begleiteten Lebensverläufe der ländlichen Bevölkerung zu charakterisieren sind. Die Armutsentwicklung im Landkreis Ostvorpommern wird einerseits als Prototyp ländlicher Armut im ostdeutschen Raum untersucht. Im Vergleich zu den Problemlagen "städtischer Armut" werden auf der Grundlage einer Sozialamtsaktenanalyse Unterschiede in der Art und Weise der Unterversorgung und Benachteiligung nachgewiesen. Zum anderen interessieren die Spezifika Ostvorpommerns: unter dem Gesichtspunkt des Generationszusammenhangs wird den Fragen nach den Besonderheiten von Armut und Sozialhilfebezug im ostdeutschen ländlichen Raum nachgegangen. Die in besonderer Weise vom Wegbrechen industrieller Strukturen betroffenen Problemgruppen (z.B. Frauen über 50) werden mit Blick auf ihre vorangegangene sowie ihre nachfolgende Generation untersucht. Hierfür werden Drei-Generationen-Familien aus dem Landkreis Ostvorpommern

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hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Familiengeschichte interviewt. Welche Veränderungen haben sich über die letzten 15 Jahre ergeben, wie werden diese von den drei Generationen jeweils spezifisch wahrgenommen und verarbeitet? Das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse zielt sowohl auf eine methodisch-quantitative als auch auf eine methodisch-qualitative Untersuchung der Armutsdynamik. Die Projektidee entstand im Jahr 2004 im Rahmen des vom Thünen-Institut e.V. initiierten Forschungsverbundes "Modernisierung ländlicher Gesellschaften". Rainer Land, Ingrid Oswald und Doris Rentzsch diskutierten die ersten Überlegungen, die darauf abzielten, den Ansatz der dynamischen Armutsforschung auf die ländliche Armut zu beziehen. Doris Rentzsch erarbeitete das Konzept zur Umsetzung des Bremer/ Hallenser Ansatzes für den ruralen Raum. Da sich hinsichtlich des ländlichen Bereichs speziell die Frage stellte, inwiefern Tradierungsprozesse wirksam werden, konzipierte Vera Sparschuh einen qualitativen Untersuchungsansatz hinsichtlichintergenerationeller Zusammenhänge zwischen drei Generationen in Bezug auf die Tradierung von Armut und Benachteiligung. Peter A. Berger (Universität Rostock), Ralf Bohnsack (FU-Berlin), Petra Buhr (Universität Bremen), Eva Barlösius (Universität Essen), Kurt Lüscher (Emeritus, Universität Konstanz), Simone Kreher (HS Fulda) sowie weitere Mitglieder des geplanten Projektverbundes unterstützten den Abschluß des Antrages durch Anregungen und Hinweise. Simone Kreher, zu dieser Zeit Professorin an der FH Neubrandenburg, brachte ihre Forschungserfahrungen aus dem Landkreis Ostvorpommern ein. Sie stellte den Kontakt zur Sozialagentur OVP her und ermöglichte damit den Zugang zum Untersuchungsfeld. Seit dem Wechsel von Simone Kreher an die HS Fulda wird das Projekt hier weitergeführt. Kooperartionspartner: Landkreis Ostvorpommern; Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V., Bollewick; Freie Universität Berlin; Caritas Kreisstelle Anklam; Informationszentrum Sozialwissenschaften, GESIS. ZEITRAUM: 1990-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern METHODE: 1. Durchführung von 14 Expertengesprächen zur Erschließung des Untersuchungsfeldes im Juli/ August/ September 2005, u.a. wurden befragt: die Landrätin, der Dezernent des Landkreises, Verwaltungsbeamte, Angestellte der Sozialagentur/ des Sozialamts. 2. Quantitative Erhebung August und September 2005 (Auswahl des Gemeindeverbandes: 13488 Einwohner, 437 HLU-Beziehende 12/2004, 3,2% der Bev. HLU-Empfänger (SHDichte), d.h. nahezu Landesdurchschnitt). 3. Qualitative Erhebung, Beginn September 2005. Problemskizze der ersten Beobachtungen in den Gemeinden des Landkreises und zugleich Bemühungen um Kontakte zu Familien, die für ein Interview infrage kommen (über die ehrenamtl. Bürgermeister, Sozialverbände, insb. Caritas und Demokratischer Frauenbund e. V.). Erste Erhebungsphase: Oktober/ November 2005. Im Februar/ März 2006 erfolgte die zweite Erhebungsphase sowie Folgeinterviews. Weitere Folgeinterviews in den Familien sind für Juli/ August 2006 geplant. Zugleich erfolgt ein Nachfassen bei der Suche nach Familien über eine Briefaktion mit Unterstützung der Sozialagentur Anklam. ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, Fachbereich Pflege und Gesundheit (Marquardstr. 35, 36039 Fulda); Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V. (Str. des Friedens 26, 17207 Röbel); Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Qualitative Bildungsforschung (Arnimallee 11, 14195 Berlin); GESIS Servicestelle Osteuropa (Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin) KONTAKT: Kreher, Simone (Prof.Dr. Tel. 0661-9640-630, Fax: 0661-9640-649, e-mail: [email protected]); Sparschuh, Vera (PD Dr. e-mail: vera.sparschuh@ pg.fh-fulda. de); Jürgens, Olaf (e-mail: [email protected])

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[78-F] Kröger, Sandra (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr. (Betreuung): In search of coordination: Möglichkeiten und Grenzen sozialpolitischer Steuerung der EU jenseits regulativer und distributiver Politiken – Eine vergleichende Analyse zur Effektivität der OMK im Bereich der Bekämpfung sozialer Ausgrenzung INHALT: Mit einem institutionentheoretischen Ansatz wird der Prozess des Erstellens sowie der Weiterentwicklung der Nationalen Aktionspläne (NAPincl) zur Bekämpfung von Armut und Exklusion als dem zentralen nationalen Element dieser OMK sowie der vermutete Einfluss der OMK auf die Entwicklung von Politiken analysiert (output-Analyse). Ferner wird gefragt, ob dieses EU-Instrument der Politiksteuerung die intendierten Ziele im Politikbereich 'soziale Eingliederung' mit welchen Folgen für die Wahl alternativer Instrumente erreichen kann. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[79-L] Kronauer, Martin; Vogel, Berthold: Erfahrung und Bewältigung von sozialer Ausgrenzung in der Großstadt: was sind Quartierseffekte, was Lageeffekte?, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 235-257, ISBN: 3-518-12252-5 INHALT: Die Autoren untersuchen die Auswirkungen des Quartiers auf die soziale Lage seiner Bewohner unter zwei Gesichtspunkten: zum einen als Ressource und zum anderen als sozialen Erfahrungsraum. Sie gehen insbesondere der Frage nach, welchen Einfluss Quartiere mit hoher Armut und Arbeitslosigkeit auf die Erfahrungen und die Bewältigung von Ausgrenzungsbedrohung haben. Die empirische Grundlage bilden Ergebnisse einer Untersuchung in zwei Hamburger Stadtvierteln, die zum einen die monofunktional auf das Wohnen ausgerichtete Großsiedlung und zum anderen das gemischt genutzte innerstädtische Viertel repräsentieren. Die Autoren zeigen, dass zwischen dem Quartierstyp und der Erfahrung und Bewältigung von Arbeitslosigkeit und Armut kein eindeutiger Zusammenhang besteht. Dafür sind zwei Gründe ausschlaggebend: Zum einen unterscheiden sich nicht nur die Quartiere in ihren Nutzungsangeboten, sondern auch die Armutspopulationen in den Quartieren. Zum anderen wirken die Lebensbedingungen im Quartier auf verschiedene Teilpopulationen in jeweils unterschiedlicher Weise. Was für die einen Bewohnerinnen und Bewohner eine soziale oder institutionelle Ressource darstellt, kann für andere hingegen eine zusätzliche soziale Beeinträchtigung bedeuten. Die Frage nach dem Einfluss von Quartieren muss somit spezifiziert werden: Wer kann die sozialen und institutionellen Ressourcen eines Quartiers jeweils nutzen, wer nicht und aus welchen Gründen? (ICI2)

[80-L] Küblböck, Karin (Redakteur): Was Reichtümer vermögen: warum reiche Gesellschaften bei Pensionen, Gesundheit und Sozialem sparen, Wien: Mandelbaum Verl. 2004, 341 S., ISBN: 3-85476-128-7 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A8342)

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INHALT: Inhaltsverzeichnis: Gerhard Wohlfahrt: Einkommensverteilung in Österreich (14-40); Claus Schäfer: Die ökonomische Effizienz des Sozialen (41-63); Ernst Ulrich Huster: Reichtum eine unbekannte bekannte Größe (64-83); Michael Wagner-Pinter: Ist Reichtum das Gegenteil von Armut? (84-96); Luise Gubitzer: Reichtum ist begehrlich (97-117); Christine Mayrhuber: Spare in der Zeit, dann hast du deine Not (118-133); Karen Rowlingson: Ungleiche Vermögensverteilung in Großbritannien (134-154); Vanessa Redak/Christa Schlager: Auf den Weg in die 40%-Ökonomie? (155-173); Martin Schenk: Lieber reich und gesund als arm und krank (174-191); Karin Küblböck/Bernhard Obermayr: Reichtum schafft Institutionen Enron oder wie die freie Marktwirtschaft funktioniert (194-211); Alessandro Pelizzari: Kommodifizierte Demokratie -Zur politischen Ökonomie der 'Modernisierung' im öffentlichen Sektor (212-227); Suzanne de Brunhoff: Geld und Verteilung - Gewinner und Verlierer der neoliberalen Geldpolitik (228-246); Bernd Ladwig: Arm und Reich -Eine normative Betrachtung (248-268); Maria Maiss: Das gute Leben oder Reichtum als volle Erfüllung menschlicher Verwirklichungschancen (269-286); Karl Bachinger: Im Namen Gottes, der Gesellschaft und der Natur: Zur Legitimation von Reichtum im Kapitalismus (287-303); Nikolaus Dimmel: Reichtumspflege und Marktreligion (304-328).

[81-L] Lahusen, Christian; Baumgarten, Britta: Die Fragilität kollektiven Handelns: Arbeitslosenproteste in Deutschland und Frankreich, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 2, S. 102-119 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Proteste französischer und deutscher Arbeitsloser in den Jahren 1994 bis 2004 belegen, dass eine Mobilisierung marginalisierter Personengruppen unter bestimmten Randbedingungen gelingen kann. Der vorliegende Beitrag geht von der Annahme aus, dass die vorhandenen Organisationsstrukturen der lokalen Erwerbslosenarbeit zwar eine notwendige Bedingung darstellen, das Protestaufkommen und die Unterschiede zwischen den Ländern aber nicht hinreichend erklären können. Deshalb wird auf die Unterstützung durch 'Dritte' hier vor allem durch die Gewerkschaften - verwiesen, welche wiederum deutlich von der landesspezifischen Struktur des Gewerkschaftssystems abhängt. Die vergleichende Fallanalyse der französischen und deutschen Protestepisoden kommt zu dem Ergebnis, dass die kompetitive Kooperation der Erwerbslosen mit linken Gewerkschaftsdissidenten in Frankreich wesentlich förderlicher war als die Aktivitäten der Erwerbslosen in Deutschland, die sich lange Zeit im Windschatten der nationalen Gewerkschaftsverbände bewegten." (Autorenreferat)

[82-L] Lange, Elmar: Zur Verschuldung der Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 35/2005, H. 5, S. 444-458 (Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine zunehmende Verschuldung und Überschuldung ist nicht nur bei Erwachsenen sondern mittlerweile auch bei Jugendlichen festzustellen. Auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung der Einkommens-, Konsum- und Verschuldungsmuster von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren kommt der Autor insgesamt zu dem Ergebnis, dass die Ursache für eine Überschuldungssituation weniger in einem gestörten sozialen Umfeld oder in defizitären Persönlichkeitsmerkmalen zu suchen ist sondern eher in

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unzureichenden ökonomischen Kenntnissen über die Folgen der Verschuldung im kritischen Alter des Übergangs vom Jugendlichen zum Erwachsenen." (Autorenreferat)

[83-L] Löcherbach, Peter; Klug, Wolfgang; Remmel-Faßbender, Ruth; Wendt, Wolf Rainer (Hrsg.): Case Management: Fall- und Systemsteuerung in der Sozialen Arbeit, München: Reinhardt 2005, 284 S., ISBN: 3-497-01775-2 INHALT: "Mit der Methode des Case Management können Probleme der Kooperation und Koordination von Dienst- und Gesundheitsleistungen minimiert werden, die Versorgungsleistung wird so optimiert. Die Beiträge des Buches vermitteln einen Einblick in Case Management, mit Schwerpunkten im Bereich der Sozialen Arbeit. In den Beiträgen werden theoretische und praktische Fragen zum Case Management beantwortet: Angebotsorientierung im Case Management; Generelle und spezifische Anwendung von Case Management; Qualifizierungsfragen im Case Management; Fall- und Systemsteuerung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolf Rainer Wendt: Case Management. Stand und Positionen in der Bundesrepublik (14-39); Wolfgang Klug: Case Management im US-amerikanischen Kontext. Anmerkungen zur Bilanz und Folgerungen für die deutsche Sozialarbeit (40-66); Ruth Remmel-Faßbender: Case Management als Methode der Sozialen Arbeit. Erfahrungen und Perspektiven (67-86); Ergebnisse und Anwendungen: Friedrich Porz, Andreas Podeswik, Horst Erhardt: Case Management in der Sozialpädiatrie. Das Augsburger Modell (88-108); Siglinde Bohrke-Petrovic, Rainer Göckler: Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II (109-131); Martina Schu: Case Management in der Suchtkranken- und Drogenhilfe. Ergebnisse eines Modellprojektes (132-151); Christine Sellin: Case Management in der AIDS-Arbeit (152-180); Claus Reis: Case Management als zentrales Element einer dienstleistungsorientierten Sozialhilfe (181-198); Michael Wissert: Case Management mit alten pflegebedürftigen Menschen. Lehren aus einem Modellversuch (199-215); Peter Löcherbach: Qualifizierung im Case Management. Bedarf und Angebote (218-246). Anhang: Standards und Richtlinien für die Weiterbildung: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen und in der Beschäftigungsförderung (DGS/ DBSH/ DBfK); Berufsethische Prinzipien des DBSH; ICN-Ethikkodex für Pflegende.

[84-L] Machin, Stephen: Social disadvantage and education experiences, (OECD social, employment and migration working papers, 32), Paris 2006, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://www.oecd.org/dataoecd/13/60/36165298.pdf) INHALT: Der Beitrag untersucht, wie soziale Benachteiligungen die Lernerfahrungen von Familienhaushalten mit geringen wirtschaftlichen Ressourcen auf jeder Stufe des persönlichen Lebensweges beeinflussen. Bildung kann sich einerseits als 'Aufzug' aus der sozialen Benachteiligung erweisen, auf der anderen Seite kann ein Scheitern bei Lernanstrengungen dazu führen, die Benachteiligung noch zu verstärken. Dies zeigt sich u.a. daran, dass eine signifikante Minderheit in mehreren OECD-Ländern keine abgeschlossene Grundschulausbildung vorweisen kann. Der Beitrag diskutiert, in welcher Weise und mit welchen Maßnahmen Bildungsund Sozialpolitik auf die Lernerfahrungen von Personen mit Benachteiligungshintergrund als Teil einer breit angelegten Strategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Exklusion ein-

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gehen kann. Bei der Entwicklung von einschlägigen Bildungsprogrammen kommt es auf das richtige 'Timing' an. Unter diesem Gesichtspunkt präsentiert der Beitrag Erkenntnisse aus drei unterschiedlichen Programmen: (1) schulbasierte Programme für die Zielgruppe benachteiligter Schüler, (2) finanzielle Unterstützung und Begleitung von benachteiligten Schülern und (3) Programme für Erwachsene und Schulabbrecher. Die Evaluation der Programme lässt den Schluss zu, dass sie geeignet sind, sowohl die Beschäftigungs- als auch die Einkommensperspektiven von Personen aus armen Familien zu verbessern, wenn sie richtig organisiert sind, zielgruppenorientiert durchgeführt werden, angemessen finanziert sind und von evaluierenden Begleituntersuchungen beobachtet werden. (IAB)

[85-L] Mäder, Ueli: Sozialer Ausgleich, in: Denise Buser, Natalie Berger, Felix Hafner, Claudia Mund, Béatrice Speiser (Hrsg.): Menschenrechte konkret - Integration im Alltag : Referate des 2. Basler Menschenrechtssymposions und weitere Beiträge, Basel: Helbing & Lichtenhahn, 2005, S. 51-66, ISBN: 37190-2391-5 (Standort: SB München(12)-PVB2005.8841) INHALT: Auf der Basis qualitativer Interviews (n=30) geht der Beitrag zunächst der Frage nach, wie Reiche selbst die soziale Verträglichkeit ihres Reichtums beurteilen. In der Regel, so zeigt sich, betrachten Reiche ihren Reichtum als sozialverträglich; sie spenden viel Geld für soziale Projekte und geben einer privaten Umverteilung gegenüber staatliche Maßnahmen den Vorzug. Der Beitrag referiert sodann Ergebnisse einer qualitativ und quantitativ verfahrenden Untersuchung in den Kantonen Basel-Stadt und Fribourg zu der Frage, was die Sozialhilfe zur Verbesserung der Lage der "working poor" beitragen kann. Abschließend werden Perspektiven für einen den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördernden sozialen Ausgleich im Sinne einer umfassenden Menschenrechts- und Friedenspolitik skizziert, die auch den globalen Kontext berücksichtigt. (ICE)

[86-L] Maeder, Christoph; Nadai, Eva: Arbeit am Sozialen: die Armen im Visier aktivierender Sozialarbeit, in: Kurt Imhof, Thomas S. Eberle (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus, Zürich: Seismo Verl., 2005, S. 184-197, ISBN: 3-03777-038-4 (Standort: UB Siegen(467)-31OWH1265) INHALT: Es ist unübersehbar, wie in den letzen Jahren der klassische europäische Wohlfahrtsstaat ins Schussfeld neoliberaler Kritik geraten ist. Sozialpolitik gilt heute eher als Wachstumshindernis denn als Standortvorteil. Der Staat soll nicht mehr nur interne Marktfreiheit, Recht und Sicherheit garantieren sondern vielmehr selbst ökonomisiert werden. Diese Entwicklung zeigt sich nicht zuletzt an den laufenden Bemühungen zur Umstrukturierung des Wohlfahrtsstaates weg vom ehemals helfenden, hin zum aktivierenden und in extremer Form strafenden Staat. Der neue "aktivierende" Staat fordert von seinen Bürgern, dass sie ihre Risiken und Problemlagen möglichst autonom und selbstverantwortlich bewältigen. Am Beispiel eines sozialstaatlichen Interventionsfeldes, der öffentlichen Sozialhilfe, wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, wie dieses Leitbild des selbstverantwortlichen Subjekts in die Praxis umgesetzt wird und woran dieser Diskurs seine praktischen Grenzen findet. Als Agenten der Vermittlung neoliberaler Sozialpolitik an die Betroffenen fungieren in diesem Kontext Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, auf deren Rolle im zweiten Abschnitt eingegangen wird. Anhand eines empirischen Fallbeispiels werden die Widersprüche zwischen propagier-

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ter und faktischer Praxis im Umgang mit den Armen aufgezeigt, deren strukturellen Ursachen abschließend in einem Resümee zusammenfassend analysiert werden. (ICB2)

[87-L] Mansel, Jürgen; Endrikat, Kirsten; Hüpping, Sandra: Krisenfolgen: soziale Abstiegsängste fördern feindselige Mentalitäten, in: Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Deutsche Zustände : Folge 4, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006, S. 39-66, ISBN: 3518-12454-4 INHALT: Die funktionale Ausdifferenzierung der Gesellschaft führt zu tiefgreifenden Veränderungen der Lebensbedingungen und zum Teil auch zu krisenhaften Entwicklungen, die sowohl konstruktive als auch destruktive Auswirkungen haben können. Im Rahmen des Modernisierungsprozesses lassen sich neben einer Struktur- und Kohäsionskrise auch eine Regulations- und Loyalitätskrise feststellen, wie die Autoren zu Beginn ihres Beitrages zeigen. Sie gehen anhand eines theoretischen Analysemodells und empirischer Daten zum einen der Frage nach, welche Erfahrungen die Menschen angesichts der gegenwärtigen Veränderungsprozesse machen und welche Ängste von den Krisen bedrohte oder betroffene Menschen entwickeln. Sie betrachten zum anderen die Folgen, die sich daraus für das Zusammenleben von Individuen und Gruppen in der Gesellschaft ergeben. Ihre Ausführungen beziehen sich auf die Desintegrationsgefahren, die Handlungsunsicherheiten und Orientierungsprobleme bei Personen in unterschiedlichen Soziallagen, die Angst vor dem sozialen Abstieg und auf die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF). Ihre Ergebnisse belegen die Befürchtung, dass die Wahrnehmung der verschiedenen Krisenvarianten bei Menschen in unterschiedlichen Soziallagen nicht ohne negative Auswirkungen auf das Zusammenleben bleibt. Dies gilt insbesondere für das Verhältnis zu den Migranten, das durch eine wachsende konkurrenzorientierte Fremdenfeindlichkeit gekennzeichnet ist. (ICI2)

[88-L] Martens, Rudolf: Vermuteter Sozialmissbrauch und gefühlte Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld II: ein Vergleich mit empirischen Befunden zum Missbrauch von Sozialhilfe, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 54/2005, H. 11, S. 358-363 (Standort: USB Köln(38)Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.infothek.paritaet.org/ pid/fachinfos.nsf/ea9f9d85bd60223bc12569ff0049c532/4d48bdbf5ef26316c12570d8003bb8f5/$FI LE/Arbeitsmarktpol_2.pdf) INHALT: "Zu einem nicht geringen Teil sollen missbräuchliche Antragstellungen und Leistungserschleichungen für die vermeintliche Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld II verantwortlich sein. Zunächst wurde der Anteil der Missbrauchsfälle auf zehn, später sogar auf 20 Prozent geschätzt.' Diese Zahlen werden aber aus Einzelfällen abgeleitet. Empirische Untersuchungen und differenzierte Statistiken zum missbräuchlichen Bezug der neuen Hartz-IVLeistungen gibt es (noch) nicht. Der folgende Beitrag beleuchtet, zu welchen Ergebnissen bisherige Untersuchungen zum Missbrauch von Sozialhilfeleistungen kamen. Und er geht der Frage nach, ob es wirklich eine 'Kostenexplosion' bei Hartz IV gibt." (Autorenreferat)

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[89-L] Martens, Rudolf: Kinder und Hartz IV: eine erste Bilanz der Auswirkungen des SGB II ; Expertise, Berlin 2005, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k050919f01.pdf) INHALT: Acht Monate nach Inkrafttreten untersucht das Gutachten die Auswirkungen der neuen Grundsicherung für Arbeitsuchende auf deren soziale Lage und die ihrer Familienangehörige und insbesondere auf die soziale Lage ihrer Kinder. Fazit: In 3,6 Millionen Bedarfsgemeinschaften leben deutschlandweit 6,5 Millionen Leistungsempfänger unter denen 1,6 Millionen Kinder unter 15 Jahren zu finden sind, damit erhalten über 13 Prozent der Kinder unter 15 Jahren Sozialgeld. In Westdeutschland sind das über 11 Prozent - und damit jedes 9. Kind; in Ostdeutschland erhält etwa jedes 4. Kind Sozialgeld, der Prozentanteil beträgt hier über 24 Prozent. Um eine vollständige Sozialbilanz zu erhalten, werden alle Sozialleistungen betrachtet, die - wie z.B. die Ein-Euro-Jobs - das sozialpolitische Bild verändern, hierzu gehört auch die quantitative Bestimmung der Dunkelziffer der Personen, die ihre sozialstaatlichen Ansprüche nicht wahrnehmen. Arbeitsgelegenheiten und der befristete Zuschlag im Arbeitslosengeld II senken den Anteil der Menschen, die auf Sozialhilfeniveau leben müssen. Dies wird aber vollständig kompensiert durch Personen bzw. Kinder in der Sozialhilfe und der Kinder bzw. Personen aus der Dunkelziffer. (IAB)

[90-L] Mau, Steffen: Soziale Ungleichheit in der Europäischen Union: Perspektiven und Befunde, in: Robert Hettlage, Hans-Peter Müller (Hrsg.): Die europäische Gesellschaft, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 223-247, ISBN: 3-89669-540-1 INHALT: Dem auf Konsens aufbauenden Integrationsmodell der EU droht bei zu großen sozialen Schieflagen die Gefahr, am Veto der Verlierer der Integration zu scheitern. Die Ungleichheitsfrage rückt somit ins Zentrum des politischen Systems der EU. So ist die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes nur möglich geworden, weil die ökonomisch starken Länder als die größten Nutznießer eines gemeinsamen Marktes der Schaffung des Kohäsionsfonds zur Kompensation der schwächeren Länder zustimmten. Der vorliegende Beitrag präsentiert einige empirische Befunde zur sozialen Ungleichheit in Europa. Es wird zunächst ein Vergleich der Mitgliedsländer hinsichtlich zentraler Ungleichheitsindikatoren wie Armutsquote oder Einkommensverteilung vorgenommen. Zweitens wird im Zuge einer Diskussion der sozialen Konvergenz das Wohlstandsgefälle zwischen den Mitgliedsstaaten thematisiert. Drittens wird der interregionale Vergleich als eigenständige Ungleichheitsperspektive eingeführt, weil im Zuge der Europäisierung die Regionen aufgewertet wurden. Sie kommen als politische, aber auch sozioökonomische Handlungseinheiten stärker zum Zuge und sind unter dem Stichwort der "territorialen Disparitäten" in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Insgesamt wird deutlich, dass sich eine größere "Europa-Abhängigkeit" von Ungleichheiten herauskristallisiert, die die Rolle der Nationalstaaten beim "Management sozialer Ungleichheiten" zurückdrängt. Im letzten Teil wird schließlich dargelegt, warum die Ungleichheitsforschung hinsichtlich des Europäisierungsprozesses deutliche Innovationsdefizite hat und in welcher Hinsicht konzeptionelle Neuorientierungen notwendig sind. (ICA2)

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[91-L] Mehlich, Michael: Langzeitarbeitslosigkeit: individuelle Bewältigung im gesellschaftlichen Kontext, (Nomos Universitätsschriften : Soziologie, Bd. 6), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2005, 296 S., ISBN: 38329-1517-6 INHALT: Seit Mitte der 80er Jahre ist konstant ein Drittel aller registrierten Arbeitslosen ein Jahr und länger arbeitslos. Ausgehend von dieser Tatsache widmet sich die Untersuchung sowohl den unmittelbaren subjektiven Erfahrungen als auch dem gesellschaftlichen Umgang mit Langzeitarbeitslosigkeit. Im ersten Kapitel 'Gesellschaftsanalyse' wird mit Hilfe der Figurationstheorie von Elias der theoretische Rahmen für die Untersuchung geschaffen, indem die Trennung von Individuum und Gesellschaft aufgehoben wird. Im folgenden Kapitel werden die wesentlichen gesellschaftlichen Wandlungsprozesse, die das Phänomen Langzeitarbeitslosigkeit betreffen, analysiert. Für die empirische Untersuchung wurden zwei lokale Arbeitslosenprojekte ausgewählt: Das Moerser Arbeitslosenzentrum e.V. (MALZ) und der Volksverein Mönchengladbach (VV). Im Rahmen der Untersuchung wurden Dokumente beider Projekte ausgewertet und Verantwortliche sowie betroffene Langzeitarbeitslose befragt. Insgesamt wurden mit jeweils zwei Männern und einer Frau aus jedem Projekt problemzentrierte Interviews geführt. Diese belegen die herausragende Bedeutung von Verlust und Erhalt der Tagesstruktur und die allmähliche Zerstörung des sozialen Netzes durch Langzeitarbeitslosigkeit. Diese kann zu einer zunehmend subjektiv verzerrten Wahrnehmung der eigenen Lebenssituation angesichts der gesellschaftlichen Realitäten führen. Die Erfahrung der Vergeblichkeit und Nutzlosigkeit eigenen Handelns ist grundlegend. 'Hinzu kommt ein gesellschaftliches Klima von individuellen Schuldzuweisungen in der Öffentlichkeit, in der politischen Gestaltung, in den Institutionen bis zu den Experten der Arbeitslosenprojekte.' (IAB)

[92-L] Metzler, Barbara: Armut und Bildungschancen: wie beeinflussen Armutslagen im Vorschulalter die Bildungschancen von Kindern?, (Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit), Bern: Ed. Soziothek 2005, 82 S., ISBN: 3-03796-099-X INHALT: "Die Arbeit beschäftigt sich mit Armut und Bildungschancen, insbesondere mit der Fragestellung, wie Armutslagen im Vorschulalter die Bildungschancen von Kindern beeinflussen. Bildung gilt als zentrale Weichenstellung für die spätere Berufslaufbahn und ist ausschlaggebend für künftige Lebenschancen. Klein- und Vorschulkinder gehören zu denjenigen Altersgruppen unter den Minderjährigen, die prozentual am häufigsten von Armutslagen betroffen sind. Auf der Grundlage des Lebenslagekonzeptes beleuchtet diese Arbeit die Lebenssituation von Kindern bzw. Vorschulkindern in Armutslagen sowie das entsprechende familiäre und gesellschaftliche Umfeld. Es wird aufgezeigt, welche Entwicklungsbedürfnisse in der Phase des Vorschulalters im Vordergrund stehen und wie diese durch Armutslagen beeinträchtigt werden können. Dann wird die gesellschaftliche Bedeutung von Bildung, insbesondere das demokratische Prinzip der Chancengleichheit in Hinblick auf seine Funktionsweise im Bildungssystem, beleuchtet. Es wird begründet, in welcher Weise die negativen Auswirkungen der sozialen Herkunft mit der verfestigten Armutslage korrespondieren. Es geht aus dieser Arbeit deutlich hervor, dass im Vorschulalter die Grundlagen für eine positive Bildungslaufbahn gelegt werden. Nicht jedes von Armut betroffene Kind erfährt eine Beeinträchtigung seiner Bildungschancen. Beeinträchtigungen treffen maßgeblich auf Vorschulkinder in verfestigten Armutslagen zu. Der Einflussbereich der Familie, insbesondere wie El-

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tern mit ihrer Armut umgehen und wie sie ihre Kinder unterstützen, wirkt sich direkt auf die Armutsbelastung des Vorschulkindes aus. Der Schulübertritt ist als erste Selektionshürde hoch wirksam auf die Bildungschancen des Vorschulkindes. Diese Arbeit vermag zudem aufzuzeigen, dass die häufig geforderte Chancengleichheit auf Ungleichheit beruht und nicht zur Verbesserung der Bildungschancen von Vorschulkindern in Armutslagen beiträgt. Da sich die Voraussetzungen für den Schulleistungserfolg bereits im Vorschulalter manifestieren, müssen Interventionen frühzeitig erfolgen. Familienergänzende Einrichtung können in präventiver und kompensatorischer Weise die Bildungschancen von Vorschulkindern erhöhen, vorausgesetzt, die Lebensbedingungen von Kindern in Armutslagen werden berücksichtigt. Unter bestimmten Voraussetzungen sind die Auswirkungen von Armutslagen auf die kindliche Entwicklung und damit auf die Bildungschancen erheblich. Zur Verbesserung von Bildungschancen von betroffenen Kindern bedarf es einer interdisziplinären Konzeption, die alle Verantwortlichen der sozialen Wohlfahrt von Kindern einbezieht." (Autorenreferat)

[93-L] Mielck, Andreas: Soziale Ungleichheit und Gesundheit: Einführung in die aktuelle Diskussion, (Verlag Hans Huber, Programmbereich Gesundheit), Bern: Huber 2005, 112 S., ISBN: 3-456-84235-X (Standort: UB Bielefeld(361)-RQ240M631) INHALT: Drei zentrale Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung: (1) Wie groß sind die Unterschiede im Gesundheitszustand zwischen den sozialen Statusgruppen, differenziert nach Bildung, beruflicher Stellung und Einkommen? (2) Wie lassen sich diese gesundheitlichen Ungleichheiten erklären? (3) Wie können diese gesundheitlichen Ungleichheiten verringert werden? Der Verfasser referiert zunächst den Forschungsstand zur gesundheitlichen Ungleichheit in Deutschland, wobei er sich auf die statusspezifischen Unterschiede in Mortalität und Morbidität konzentriert. Daran anschließend werden Ansätze zur Erklärung dieser gesundheitlichen Ungleichheit skizziert sowie statusspezifische Unterschiede bei den gesundheitsbelastenden bzw. -fördernden Faktoren. Auf dieser Basis werden abschließend Möglichkeiten einer Planung von Interventionsmaßnahmen skizziert, wobei auch auf Erfahrungen aus anderen westeuropäischen Staaten zurückgegriffen wird. (ICE2)

[94-L] Mika, Tatjana: Informationsdefizite und Schonung Angehöriger, Hauptgründe für Verzicht auf Sozialhilfe: Dunkelzifferstudie erhellt Ursachen verdeckter Armut, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMA-Publikation, 2006, H. 35, S. 7-10 (URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-35.pdf) INHALT: "Aufgabe der Sozialhilfe ist es, die Armut in der Bevölkerung zu bekämpfen und den Betroffenen ein Existenzminimum zu gewährleisten. In dem Maße, in dem die in Armut lebenden Personen und Haushalte Sozialhilfe beantragen und Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen, kann man von 'bekämpfter Armut' sprechen. Wird die Sozialhilfe von Berechtigten jedoch nicht in Anspruch genommen, besteht die Armut fort. Diese 'verdeckte Armut' ist nicht aus der Sozialhilfestatistik ersichtlich, stellt aber ein wichtiges Problem für die Sozialpolitik dar. Die Gestaltung geeigneter Maßnahmen zur Behebung der verdeckten Armut setzt allerdings zunächst die Kenntnis von Ausmaß und Ursachen der Nicht-Inanspruchnahme von So-

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zialhilfe voraus. Seit 2004 wurde die Sozialhilfe (HLU) für alle erwerbsfähigen und längerfristig arbeitslosen Personen und ihre Angehörigen durch das Arbeitslosengeld II abgelöst." (Autorenreferat)

[95-L] Möhring-Hesse, Matthias: Schlechte Zeiten für die Verteilungsgerechtigkeit, in: Matthias Möhring-Hesse (Hrsg.): Streit um die Gerechtigkeit : Themen und Kontroversen im gegenwärtigen Gerechtigkeitsdiskurs, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2005, S. 134-146, ISBN: 3-89974211-7 (Standort: UB Münster Sozialwiss. Zweigbibl.(6A)-MD4550/30) INHALT: In den aktuellen theoretischen wie auch politischen Debatten wird die Verteilungsgerechtigkeit als sinnvolles Konzept häufig zurückgewiesen, zumindest aber werden ihr vermeintlich modernere Vorstellungen von Gerechtigkeit vorgezogen. Der Autor wendet sich gegen diese Rückstellung der Verteilungsgerechtigkeit und weist sie als eine notwendige Dimension der allseits geforderten allgemeinen Beteiligung aus. Um die gesellschaftliche Beteiligung aller zu gewährleisten, sollten seiner Meinung nach die Ungleichheiten bei Einkommen und Vermögen weiterhin in einer akzeptablen Spannweite gehalten werden. Einzelne Personen oder Personengruppen dürfen auf Grund ihrer höheren Einkommen oder Vermögen keine außerordentlichen Einflussmöglichkeiten aufbauen und dadurch die Beteiligungsmöglichkeiten anderer verhindern. Vorteile bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen dürfen daher maximal das Niveau erreichen, dass sie die Bürgerinnen und Bürger mit geringerem Einkommen und Vermögen durch andere Machtressourcen, vor allem durch politische Macht, kompensieren können. Sofern diese beiden Bedingungen verwirklicht sind, werden die sozialen Ungleichheiten in einer demokratischen Gesellschaft nach unten wie nach oben begrenzt. Da jedoch in der Bundesrepublik beide Bedingungen allgemeiner Beteiligung nicht gesichert erscheinen, ist es höchste Zeit für eine andere, gerechtere Reichtumsverteilung. (ICI2)

[96-L] Motakef, Mona: Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung: Exklusionsrisiken und Inklusionschancen, (Studie / Deutsches Institut für Menschenrechte), Berlin 2006, 50 S., ISBN: 3-937714-19-7 (Graue Literatur; URL: http://files.institut-fuer-menschenrechte.de/488/d50_v1_ file_4472c3f75f94b_IUS-010_S_RAB_RZAnsicht_ES.pdf) INHALT: "Das Recht auf Bildung ist nicht nur ein eigenständiges Menschenrecht, sondern auch ein zentrales Instrument, um den Menschenrechten zur Geltung zu verhelfen. Als empowerment right hat es eine wichtige Bedeutung für die Befähigung von Menschen, sich für die eigenen Rechte einzusetzen und sich im solidarischen Einsatz für die Menschenrechte anderer zu engagieren. Die Studie erklärt die normativen Grundlagen des Menschenrechts auf Bildung und erläutert die menschenrechtlichen Strukturelemente, die bei der umfassenden Verwirklichung der Bildungsrechte von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus werden exemplarisch vier Problemfelder untersucht: Kinder und Jugendliche in relativer Armut, aus Familien mit Migrationshintergrund und die eine sonderpädagogische Förderung erhalten. Dabei spielt auch die Kategorie Geschlecht, d.h. die Untersuchung nach genderrelevanten Kriterien eine Rolle. Diese vier Problemfelder werden als Exklusionsrisiken analysiert, die nicht voneinander getrennt zu sehen sind. Die Studie bietet auch Anregungen

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für eine Politik der Inklusion und Integration in der Bildung, die angemessen auf die Diversität der Lernenden reagieren kann." (Autorenreferat)

[97-F] Müller, Rolf; Timm, Andreas, Dr. (Bearbeitung); Helmert, Uwe, Dr.; Voges, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Einflussfaktoren von Morbidität und Mortalität als Teil des 2. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung INHALT: Mortalität gilt als der stärkste Indikator für den Gesundheitszustand der Bevölkerung einer Gesellschaft. Unter sozialpolitischen Gesichtpunkten stellt sich die Frage nach vermeidbarer vorzeitiger Sterblichkeit und damit nach den Einflussgrößen, die Unterschiede in der Lebenserwartung bedingen. Im angloamerikanischen und skandinavischen Raum hat sich eine lange Tradition zur Untersuchung sozio-ökonomischer Bedingungen von Überlebenschancen und Übersterblichkeit entwickelt. Dabei wurden stets auch die geschlechtsspezifischen Disparitäten in Morbidität und Mortalität verdeutlicht. In Deutschland hat sich eine derartige Forschungstradition nicht etablieren können. Von daher besteht nicht nur ein erhebliches Forschungsdefizit zum Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Mortalität im Allgemeinen, sondern insbesondere auch in Bezug auf "Geschlecht und Übersterblichkeit". Der soziologische Kontext für bessere Überlebenschancen wird häufig vernachlässigt. Im Fokus sind eher die medizinischen und biologischen Faktoren für die Übersterblichkeit. METHODE: Mit den GEK-Krankenkassendaten liegt eine Datenbasis vor, anhand der das Morbiditäts- und Mortalitätsgeschehen im zeitlichen Verlauf erfasst und in Verbindung mit anderen zeitveränderlichen Einflussgrößen gebracht werden kann. Mit einer solchen Messung von Morbidität und Mortalität eröffnet sich eine Reihe von möglichen Ansatzpunkten für Analysen, die die bisherige Forschung auf diesem Gebiet um einiges zu erweitern vermögen: Zum einen wird es möglich, Aspekte des sozialen Wandels bezüglich der Morbidität und Mortalität eingehender zu untersuchen. Zum anderen wird es leichter sein, die Art der Beziehung abzuschätzen, die zwischen sozialem Status und Morbidität und Mortalität von bestimmten Bevölkerungsgruppen existiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Voges, Wolfgang; Helmert, Uwe; Müller, Rolf; Timm, Andreas: Endbericht. Auswertung der Leistungsdaten einer Gesetzlichen Krankenkasse in Richtung Heil- und Hilfsmittel. 2005. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Robert Koch Institut INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeitsund Sozialmedizin (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-4362, Fax: 0421-218-7540, e-mail: [email protected])

[98-L] Napolitano, Sandro: Straßenkinder in Deutschland: eine Lebenssituation ; Erklärungsversuche und Handlungsstrategien für ein soziales Phänomen, (Pädagogische Reihe, Bd. 16), Oldenburg: Freire 2005, 127 S., ISBN: 3-86585-216-5 (Standort: LB Detmold(51)-OHT140) INHALT: Es wird der Frage nachgegangen, welche Antworten die soziale Arbeit zur Lösung bzw. zur Linderung der Probleme der "Straßenkinder" gibt. Dabei wird besonderes Augen-

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merk auf die Heterogenität dieser Zielgruppe gelenkt Im Anschluss werden die Ursachen für sozial auffälliges und unangepasstes Verhalten näher betrachtet. Zum Schluss werden Handlungsstrategien und Interventionsmöglichkeiten für den Umgang der Sozialarbeiter mit "Straßenkindern" entwickelt. Da das staatliche Jugendhilfesystem oft über die Köpfe der Betroffenen hinweg Entscheidungen fällt, sind Ansätze, die an die Selbstverantwortlichkeit der Jugendlichen anknüpfen, nach Meinung des Autors wesentlich effektiver für die Arbeit mit "Straßenkindern". Das Zusammenwirken ungünstiger Sozialisationsfaktoren, die Lebensbedingungen in einer individualisierten Gesellschaft zusammen mit einem immer brüchiger werdenden sozialen Absicherungssystem sowie die Maßnahmen der Kontrollinstanzen scheinen ausschlaggebend zu sein für die Entwicklung hin zu einer Straßenkarriere. Das bei den Jugendlichen vorrangige Bedürfnis nach Geborgenheit und Zuwendung kann nach Meinung des Autors nur durch einen Ressourcen orientierten sozialpädagogischen Ansatz befriedigt werden. (ICF)

[99-F] Nospickel, Claudia (Bearbeitung); Busch, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Strategien und Instrumente der Europäischen Union zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung in den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten INHALT: 15 Jahre nach dem Ende des real existierenden Sozialismus sind Armut und soziale Ausgrenzung allgegenwärtige Realität in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Das Dissertationsprojekt analysiert die Beteiligung der neuen EU-Mitgliedstaaten an der EU-Strategie gegen Armut und soziale Ausgrenzung und der Methode der offenen Koordinierung (MOK) im Bereich soziale Eingliederung vergleichend am Beispiel der neuen EU-Länder Estland, Polen, Tschechische Republik und Ungarn. Im Zentrum der Analyse steht dabei die Beteiligung der staatlichen, nichtstaatlichen und privaten Akteure an der Erarbeitung und Umsetzung von Lösungsstrategien in den Bereichen Beschäftigung und soziale Dienste. GEOGRAPHISCHER RAUM: Estland, Polen, Tschechische Republik, Ungarn ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HansBöckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Osnabrück, Promotionskolleg "Europäische Integration? Perspektiven des Wohlfahrtsstaates in der Europäischen Union" (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-777-8189, e-mail: [email protected])

[100-L] Nospickel, Claudia: Armut und soziale Ausgrenzung in den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten im Kontext der EU-Strategie zur sozialen Eingliederung, in: Alexandra Baum-Ceisig, Anne Faber (Hrsg.): Soziales Europa? : Perspektiven des Wohlfahrtsstaates im Kontext von Europäisierung und Globalisierung ; Festschrift für Klaus Busch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 95-114, ISBN: 3-531-14644-0 INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, in wie weit sich die länderspezifisch unterschiedliche Ausgangslage in den neuen Mitgliedstaaten mit den auf EU-Ebene entwickelten Definitionen und Indikatoren erfassen lässt. Die Armutsdefinitionen in den alten und den neuen Mitgliedstaaten sind unterschiedlich. Dies gilt auch für ihre Auswirkungen auf Strategien der Armutsbekämpfung. Die aktuellen Armutsdefinitionen und Lösungsvorschläge der EU in Gestalt der Laeken-Indikatoren und ihrer sozialpolitischen Umsetzung sind für die neuen Mitgliedstaaten

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unzureichend. Es gilt, einen multidimensionalen Ansatz zu entwickeln, der neben dem Beschäftigungssektor auch das niedrige Lohn- und Gehaltsniveau, das Ausmaß der Schattenwirtschaft, das Phänomen der ländlichen Armut und die Langzeitarbeitslosigkeit berücksichtigt. (ICE2)

[101-L] Oelerich, Gertrud; Schaarschuch, Andreas (Hrsg.): Soziale Dienstleistungen aus Nutzersicht: zum Gebrauchswert Sozialer Arbeit, München: Reinhardt 2005, 182 S., ISBN: 3-497-01750-7 INHALT: Zwar zeichnet sich in Diskursen der Sozialarbeit und -pädagogik eine zunehmend stärkere Orientierung an den konkreten Lebenssituationen und -welten der AdressatInnen ab, im Bereich der sozialpädagogischen Forschung wurde jedoch der Ansatz einer systematischen Nutzerforschung erst vereinzelt beachtet. In der vorliegenden Publikation werden zu dieser übergreifenden Thematik grundlegende Fragestellungen und Forschungsansätze vorgestellt, deren vorrangige Fragestellung immer der "Gebrauchswert" Sozialer Arbeit ist, was NutzerInnen von Sozialer Arbeit "haben". MitarbeiterInnen aus verschiedenen Handlungsfeldern nähern sich mit unterschiedlichen Forschungsmethoden der Fragestellung, wobei sie nicht nur eine feldspezifische Antwort geben, sondern auch exemplarische und somit generalisierbare Perspektiven eröffnen, die für eine fachpolitische Diskussion nützlich und anregend sind. Nach Darlegung der theoretischen und methodologischen Rahmenkonzeption werden traditionelle, retrospektiv-biographische Zugänge zur Nutzerperspektive thematisiert. Ausgehend vom dienstleistungstheoretischen Paradigma in der Sozialen Arbeit werden Dimensionen und Kontexte des Nutzens Sozialer Dienstleistungen für den Nutzer, Prozesse und Strategien, nutzenfördernde oder -begrenzende institutionelle Bedingungen untersucht. Sozialstaatliche und -politische Kontextbedingungen, unter denen die jeweiligen Dienste in Anspruch genommen werden, im sozialen Raum noch "nutz"bare Ressourcen werden analysiert und empirisch fundierte Überlegungen und Lehren aus der (Nicht-)Nutzung wohlfahrtsstaatlicher Dienste dargestellt, womit auch die Frage nach Kompetenzen der Lebensführung und die sie ermöglichende Sozialstaatlichkeit einbezogen wird. (DJI/EL). Inhaltsverzeichnis: Andreas Schaarschuch, Gertrud Oelerich: Theoretische Grundlagen und Perspektiven sozialpädagogischer Nutzerforschung (9-27). I Retrospektiv-biographische Zugänge zur Perspektive der Nutzer Edina Normann: "Wenn man wollte, konnte man es durchhalten!" Erzieherische Hilfen aus der Nutzerperspektive (28-48); Wilfried Hellmann: "Das Eltern-Kind-Haus war für mich die Rettung." Ein Angebot Sozialer Arbeit in der retrospektiven Evaluation (49-64); Andreas Hanses: Perspektiven biographischer Zugänge für eine nutzerInnenorientierte Dienstleistungsorganisation (65-79). II Nutzen und Nutzung sozialer Dienstleistungen - Gertrud Oelerich, Andreas Schaarschuch: Der Nutzen Sozialer Arbeit (80-98); Romana Dolic, Andreas Schaarschuch: Strategien der Nutzung sozialpädagogischer Angebote (99-116); Katja Maar: "Nicht lange fackeln, einfach machen." Zum Nutzen und Nichtnutzen von Angeboten der Wohnungslosenhilfe (117-131); Christof Beckmann, Martina Richter: "Qualität" sozialer Dienste aus der Perspektive ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Theoretische und methodologische Annäherungen (132149). III Sozialstaat und sozialer Raum als Infrastruktur und Ressource der Nutzung - Kerstin Rathgeb: Ressourcen im "sozialen Raum". Gemeindestudien als Perspektive der Nutzungsforschung (150-162); Helga Cremer-Schäfer: Lehren aus der (Nicht)Nutzung wohlfahrtsstaatlicher Dienste. Empirisch fundierte Überlegungen zu einer sozialen Infrastruktur mit Gebrauchswert (163-177).

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[102-L] Olejniczak, Claudia; Schaarschmidt, Maike: Die 'Öffnung von Schulen' in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf: eine geeignete Strategie zur Verbesserung der Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien?, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 159-171, ISBN: 3-631-54449-9 INHALT: Da der Anteil sozial benachteiligter Familien in einzelnen Stadtquartieren höher ist als in anderen, stellt auch die Bildungsbenachteiligung ein räumlich konzentriertes Problem dar. Schulleitungen und Lehrkräfte stehen in diesen städtischen Quartieren vor vielfältigen Herausforderungen und Aufgaben, wie im vorliegenden Beitrag gezeigt wird. Kennzeichnend sind prekäre Lebenslagen bei überdurchschnittlich vielen Familien, eine oftmals unzureichende Unterstützung der Kinder und Jugendlichen durch die Eltern sowie sprachliche Defizite in Familien mit und auch ohne Migrationshintergrund. Erziehungs- und Versorgungsaufgaben rücken somit stärker in den Mittelpunkt, wobei sich die Situation für die Grundschulen sowie die Haupt- und Lernbehindertenschulen als besonders schwierig darstellt. Die Autorinnen erörtern daher die Frage, welche Strategien geeignet sind, um die Bildungsvoraussetzungen der Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu verbessern. Da sich die soziale Benachteiligung räumlich konzentriert darstellt, ist damit auch die Frage verbunden, welchen Beitrag die sozialräumlich ausgerichtete Stadtteilerneuerung im Zusammenhang des Bund-LänderProgramms "Soziale Stadt" bei diesem Entwicklungsprozess leisten kann. (ICI2)

[103-L] Opielka, Michael: Chancen einer Grundeinkommensversicherung, in: Erwin Carigiet, Ueli Mäder, Michael Opielka, Frank Schulz-Nieswandt (Hrsg.): Wohlstand durch Gerechtigkeit : Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich, Zürich: Rotpunktverl., 2006, S. 170-189, ISBN: 3-85869314-6 INHALT: Der Beitrag zur Sozialhilfe bzw. Grundsicherung in der Bundesrepublik Deutschland untersucht die Möglichkeiten eines allgemeinen Grundeinkommens am Beispiel einer Grundeinkommensversicherung. In einem ersten Schritt werden zunächst die gesetzliche Einkommenssicherung im deutschen Sozialstaat und die entsprechenden Instrumente dargestellt. Der zweite Schritt beschreibt sodann die Krise der Sicherung des Existenzminimums seit Anfang des 21. Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund wird im dritten Schritt die Wohlfahrtsstaatsreform durch die so genannte 'Hartz'-Gesetzgebung, vor allem durch 'Hartz IV', die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld, erörtert. Im vierten Schritt wird abschließend die Einführung eines Grundeinkommens in der Form einer Grundeinkommensversicherung diskutiert. Dieses Konzept wäre eine bürgerrechtliche Form der Grundeinkommenssicherung, deren Realisierung in Deutschland offen, aber nicht unwahrscheinlich ist. (ICG2)

[104-L] Oyen, Else: Erzeugung von Armut: eine andere Herangehensweise an das Verständnis von Armut, in: Nikolai Genov (Hrsg.): Die Entwicklung des soziologischen Wissens : Ergebnisse eines halben Jahrhunderts, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 353-374, ISBN: 3-8100-4121-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3498)

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INHALT: Die Entwicklung der Auffassungen von Armut und der Armutsforschung lässt sich für die Autorin grob in drei Phasen unterteilen: "Geschichtenerzählen", Studien mit einem klientenzentrierten Fokus und Entwicklungsforschung sowie die Produktion und Akkumulation von Wissen über Armutsbekämpfung. Nach ihrer Auffassung ist die Zeit reif für eine neue Phase, nämlich für das Verstehen der Prozesse, die Armut erzeugen und weiterhin Armut in einem Tempo produzieren, mit welchem die gegenwärtigen Armutsbekämpfungsmaßnahmen nicht mithalten können. Die Herausforderung ist daher, sichtbar zu machen, wie Armut erzeugt wird. Der neue Diskurs über die Erzeugung von Armut und die Auswirkungen unterschiedlicher Typen von Armutserzeugung besteht in Wissen, welches auf empirischen Forschungen gründet und eine neue Sprache entwickelt, die mit angemesseneren Konzepten arbeitet und in der Lage ist, die Erzeugung von Armut als eine "Realität sui generis" zu erfassen. Einen dritten Schwerpunkt bildet eine kritische Herangehensweise an den heute dominierenden Diskurs, der Armut in einer pseudowissenschaftlichen Sprache beschreibt, welche die Hauptkräfte, die Armut hervorbringen, verschleiert. Ein vierter Fokus besteht in einer Haltung, welche die Macht der alten traurigen "Geschichten" ausblendet bzw. relativiert. (ICA2)

[105-L] Palentien, Christian: Aufwachsen in Armut - Aufwachsen in Bildungsarmut: über den Zusammenhang von Armut und Schulerfolg, in: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 51/2005, H. 2, S. 154-169 (Standort: USB Köln(38)-BP6740; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Noch bis zum Ende der Siebzigerjahre wurde in Deutschland, wie auch in vielen anderen westlichen Industriestaaten, von der Vorstellung ausgegangen, Kinder- und Jugendarmut sei ausschließlich ein Phänomen, das in den so genannten Entwicklungsländern vorkomme. Erst heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen westlichen Industrieländern eine Infantilisierung der Armutspopulation stattgefunden hat. Im Mittelpunkt des folgenden Beitrags steht diese Zunahme des Anteils der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen an der Bevölkerung und ihre Auswirkung auf den Bereich der Bildung. Nach einem kurzen Überblick über die Situation der Verbreitung von Armut wird gefragt, wie sich Armut von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen der schulischen Bildung sowie der beruflichen Ausbildung auswirkt und welche Rolle der Schule heute bei ihrer Verfestigung zukommt. Gezeigt wird, dass es trotz zahlreicher bildungspolitischer und pädagogischer Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland bisher nicht gelungen ist, die Chancen benachteiligter Kinder aufgrund ihres familialen Hintergrunds, zu verbessern." (Autorenreferat)

[106-L] Paugam, Serge: Armut und soziale Exklusion: eine soziologische Perspektive, in: Hartmut Häußermann, Martin Kronauer, Walter Siebel (Hrsg.): An den Rändern der Städte : Armut und Ausgrenzung, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 71-96, ISBN: 3-518-12252-5 INHALT: Der Autor kritisiert zunächst den populärwissenschaftlichen Gebrauch der Begriffe von Armut und Ausgrenzung und beleuchtet einige zentrale Elemente des soziologischen Ansatzes über die Entwicklung und die gegenwärtigen Formen von Armut und sozialer Exklusion in Europa. Er schlägt anstelle substantieller und objektiver Definitionen unter Rückgriff auf Georg Simmel einen konstruktivistischen Zugang vor, wodurch Armut und Ausgrenzung an-

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hand einer Analyse der auf sie gerichteten sozialen Interventionen und der Selbstdefinitionen der Betroffenen bestimmt werden können. Um die Unterschiede zwischen Europa und den USA zu erklären, entwickelt er ferner drei idealtypische Definitionen: Integrierte Armut (Spanien, Süditalien), marginalisierte Armut (BRD, Schweden) und ausgrenzende Armut (Frankreich, Großbritannien). Sein Beitrag schließt mit einem Appell an die Soziologie, sich im Sinne Max Webers auf eine Klärung der Begriffe und eine Analyse der Widersprüche und Nebenfolgen von Armut und Ausgrenzung zu konzentrieren. (ICI2)

[107-L] Peter, Waltraut: Der britische Working Tax Credit: Beispiel für eine Strategie gegen Arbeitslosigkeit und Armut, (Arbeitspapier / Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Nr. 150), Sankt Augustin 2006, 27 S., ISBN: 3-937731-74-1 (Graue Literatur; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_8202_1.pdf) INHALT: "New Labour ist 1997 mit dem Versprechen angetreten, eine neue Balance zwischen Eigenverantwortung und staatlicher Fürsorge, zwischen Rechten und Pflichten zu schaffen. Eine Modernisierung des Steuer- und Transfersystems, ein flexibler Arbeitsmarkt und niedrige Lohnnebenkosten sollten Arbeitsanreize verbessern, Erwerbschancen für jeden in einem sich verändernden Arbeitsmarkt schaffen, Familien unabhängig von ihrem Erwerbsstatus besser unterstützen und langfristig die Kinderarmut beseitigen. Waren die Maßnahmen der ersten Amtsperiode auf erwerbsabhängige Transfers konzentriert, so verschob sich in der zweiten Periode der Schwerpunkt hin zu erwerbsundabhängigen Familienleistungen - von 'work' zu 'welfare' - mit negativen Folgen für die Arbeits- und Leistungsanreize. Im Zuge der Sozialreformen konnten Erfolge beim Abbau der Arbeitslosigkeit, vor allem von Jugendlichen erzielt werden. Alle Erwerbstätigenquoten, besonders die der Alleinerziehenden sind gestiegen, gleichzeitig sank die Anzahl der sozialhilfeabhängigen Alleinerziehenden. Die Kinderarmut konnte reduziert, aber nicht beseitigt werden. Gestiegen ist hingegen die Zahl der IncapacityBenefit-Empfänger. Die Reformbilanz zeigt, wie schwierig es ist, die Balance zwischen welfare und work, zwischen staatlicher Fürsorge und Arbeitsanreizen zu finden." (Autorenreferat)

[108-L] Peter, Waltraut: Der amerikanische Earned Income Tax Credit als Beispiel einer "make work pay"-Strategie, in: IW-Trends : Quartalshefte zur empirischen Wirtschaftsforschung, Jg. 32/2005, H. 3, S. 3-16 (Standort: USB Köln(38)-XG2323; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwkoeln.de/data/pdf/content/trends03-05-1.pdf) INHALT: "Trotz Hartz IV verbleiben in Deutschland zu viele potenzielle Arbeitnehmer in der Sozialhilfe, und eine nachhaltige Integration von Geringqualifizierten in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze kommt nicht genügend voran. Der Earned Income Tax Credit in den USA ist dagegen ein Beispiel für eine Kombination von aktivierender Sozialhilfe und einer Steuergutschrift für Erwerbstätige mit niedrigem Einkommen. Eine solche Steuergutschrift belohnt Arbeit und verhindert Armut. Sie wird deshalb auch als 'make work pay'-Strategie bezeichnet. Die Erfahrungen mit dem EITC hinsichtlich Zielgenauigkeit, Armutsvermeidung und Erwerbsbeteiligung sind insgesamt positiv. Drei Viertel der Auszahlungen gehen an Al-

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leinerziehende, deren Armutsrisiko am höchsten ist. Sie werden durch den Steuerkredit ermutigt, in den Arbeitsmarkt zu gehen, anstatt in der Sozialhilfe zu verharren." (Autorenreferat)

[109-L] Reis, Claus: Case Management als zentrales Element einer dienstleistungsorientierten Sozialhilfe, in: Peter Löcherbach, Wolfgang Klug, Ruth Remmel-Faßbender, Wolf Rainer Wendt - 3., akt. Aufl. (Hrsg.): Case Management : Fall- und Systemsteuerung in der Sozialen Arbeit, München: Reinhardt, 2005, S. 181-198, ISBN: 3-497-01775-2 INHALT: Der Beitrag versucht einen Überblick bzw. eine Systematisierung der kommunalen Konzepte, die dem Case Management/ Fallmanagement nach den Reformen im Bereich der Sozialhilfe zugrunde liegen. Bei der Diskussion um die "Zukunft der Sozialhilfe" geht es aus fachlicher Sicht darum, die richtige Kombination materieller Hilfen und persönlicher Hilfen in der örtlichen Sozialhilfepraxis zu bestimmen und ein entsprechendes Leistungsangebot als "komplexe Dienstleistung" unter Berücksichtigung der örtlich gewachsenen Aufgabenteilung zwischen öffentlichen und freien Trägern zu organisieren (Bartelheimer 2000). Die Leistungskette einer idealtypischen "integrierten Hilfe zur Arbeit" besteht aus den Elementen: Beratung, Diagnose, Hilfeplanung, Case Management, Qualifizierung und schließlich Beschäftigung. Dem Case Management kommen dabei drei Funktionen zu: anwaltliche Funktion, vermittelnde Funktion, selektierende Funktion. Elemente der Angebotssteuerung sind: Bedarfsanalyse, Bestandsanalyse, Zielentwicklung, Planung, Koordination, Controlling und Evaluation. Bei einer Ausweitung der skizzierten Instrumente und Elemente auf die Sozialhilfe allgemein darf jedoch der normative Kontext, in dem die Sozialhilfe steht nicht übersehen werden. (FR2)

[110-L] Reißlandt, Carolin; Nollmann, Gerd: Kinderarmut im Stadtteil: Intervention und Prävention, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 24-32 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf) INHALT: "Viele Untersuchungen bestätigen, dass sich die Armut bei Kindern und Jugendlichen in benachteiligten Sozialräumen konzentriert. Bei der Bekämpfung negativer Folgen für kindliche Lebensverläufe ist eine Ergänzung von klassischen Interventions- durch Präventionsmaßnahmen zu erkennen. Der Sozialraum und kindliche Entwicklungspotenziale stehen dabei im Mittelpunkt." (Autorenreferat)

[111-L] Reuband, Karl-Heinz: Lebenslagen und Sozialkapital in sozial deprivierten Stadtteilen: eine vergleichende Analyse, in: Norbert Gestring, Herbert Glasauer, Christine Hannemann, Werner Petrowsky, Jörg Pohlan (Hrsg.): Jahrbuch StadtRegion : Jg. 2004/05, Schwerpunkt: Schrumpfende Städte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 131-148, ISBN: 3-531-14599-1 INHALT: "Untersucht werden vier sozial deprivierte Stadtteile in Nordrhein-Westfalen auf der Basis repräsentativer Bevölkerungsumfragen. Die Mehrheit der Befragten lebt gern in ihrer

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Stadt. Im Vergleich zu einer Befragung unter Düsseldorfer Einwohnern und anderen Erhebungen ist das Ausmaß an lokaler Identifikation in den vier Stadtteilen jedoch überall weniger intensiv ausgeprägt. Von einer sozialen Isolation der Befragten oder einem geringen Sozialkapital, gemessen an der Zahl sozialer Beziehungen, kann in den vier untersuchten Stadtteilen nicht die Rede sein. Soziale Unterprivilegierung und geringes Sozialkapital gehen nicht notwendigerweise parallel." (Autorenreferat)

[112-F] Reuter, Enrico (Bearbeitung); Schubert, Klaus, Prof.Dr.; Priester, Karin, Prof.Dr. (Betreuung): Armut und Exklusion im aktivierenden Sozialstaat INHALT: Entgegen früheren Hoffnungen hinsichtlich ihrer Überwindung und trotz aller Unterschiede zwischen verschiedenen sozialstaatlichen Modellen, bleibt relative Armut in den sogenannten entwickelten Industrienationen ein Problem, das an Schärfe und Ausbreitung zu gewinnen droht. Obgleich Fragen sozialer Exklusion und Armut zumeist nicht im Zentrum der Reformbemühungen der letzten Jahre standen, lässt sich vermuten, dass der begonnene Umbau wohlfahrtsstaatlicher Einrichtungen hin zum aktivierenden Sozialstaat mit all seinen Folgen auch im Bereich der "Armenfrage" beachtenswerte Auswirkungen entfaltet. Unter theoretischem Rückgriff auf die Armutsforschung und Arbeiten zur sozialen Exklusion sollen die Sozialstaatsreformen der letzten Jahre in den drei größten Staaten der Europäischen Union (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) vergleichend auf ihre Effekte hinsichtlich des Problemfeldes untersucht werden. Dabei werden nicht nur Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf ihre Wirksamkeit befragt, sondern der Versuch unternommen, ein umfassenderes Bild der "neuen Armutspolitik" dieser Länder zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu skizzieren. ZEITRAUM: 21. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. A Grundlagen der Politikwissenschaft und politisches System der Bundesrepublik Deutschland (Schlossplatz 7, 48149 Münster) KONTAKT: Schubert, Klaus (Prof.Dr. Tel. 0251-83-25389, Fax: 0251-83-24388, e-mail: [email protected])

[113-L] Rock, Joachim: Zuviel zuwenig: zur Armutspolitik der rot-grünen Bundesregierung, in: Joachim Bischoff, Wolfram Burkhardt, Uli Cremer, Axel Gerntke, Rolf Gössner, Joachim Rock, Johannes Steffen, Franz Walter: Schwarzbuch Rot-Grün : von der sozial-ökologischen Erneuerung zur Agenda 2010, Hamburg: VSA-Verl., 2005, S. 37-51, ISBN: 3-89965-137-5 (Standort: LB Detmold(51)PDFA151) INHALT: Der Beitrag erörtert kritisch die Armutspolitik der rot-grünen Bundesregierung von 1998 bis 2005. Dabei gliedern sich die Ausführungen zur sozialen Gerechtigkeit in folgende Aspekte des politischen Reformprogramms von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, verankert in der Agenda 2010: (1) Die Grundzüge und Ziele der Armutspolitik, (2) die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe durch das Hartz IV-Gesetz und die Folgen, (3) die Festlegung der Regelsätze, (4) weitere Maßnahmen wie die Modernisierung der Sozial- und

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Krankenversicherung sowie (5) der Wandel des Armutsdiskurses. In einem Fazit merkt der Autor an, dass soziale Gerechtigkeit wohl ein Ziel in den Parteiprogrammen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, jedoch keine Eigenschaft der bestehenden Verhältnisse darstellt. (ICG2)

[114-L] Romaus, Rolf; Weizel, Ruth (Bearbeitung): Bedarfslage und Struktur wohnungsloser Frauen in München: Ergebnisse einer Verlaufsstichprobe Oktober 2003 - November 2004, München 2005, 44 S. (Standort: USB Köln(38)20060106089; Graue Literatur) INHALT: Die Studie untersucht in Form einer Befragung im Zeitraum Oktober 2003 bis November 2004 die Sozialstruktur und die soziale Lage wohnungsloser Frauen in München. Die Ergebnisse der Analyse, die sich in zwei Phasen (299 Frauen in Phase 1 und 123 Frauen in Phase 2) gliedert, umfassen folgende Informationen: (1) Soziodemographische Struktur, (2) Unterkunftssituation und Ansässigkeitsdauer in München vor Inanspruchnahme des Hilfesystems, (3) Lebenssituation und Art des Hilfebedarfs im Zeitverlauf sowie (4) Veränderung der Wohn- und Unterkunftsverhältnisse durch entsprechende Angebote. Ferner wird das entsprechende Hilfesystem seitens der Mitarbeiterinnen der sieben an der Erhebung beteiligten Einrichtungen und Dienste der Wohnungslosenhilfe für Frauen empirisch erfasst. Dazu gehören (1) die Interaktionsprozesse mit den Klientinnen hinsichtlich der Häufigkeit und Dauer der Kontakte, (2) die Vermittlung einer angemessenen Wohnmöglichkeit sowie (3) die Bearbeitung weiterer Probleme der Frauen durch Kooperation mit Externen. Die Ergebnisse der Studie erlauben zwei Schlussfolgerungen: (1) Trotz der entspannten Situation auf dem Wohnungsmarkt fehlt vor allem ein ausreichendes Angebot preiswerter Wohnungen für alleinstehende Frauen. (2) Wohnungslose Frauen mit gravierenden psychischen Problemen und Suchtkrankheiten bedürfen spezieller Interventionsformen, um sie in gesicherte Wohnformen vermitteln zu können. (ICG2)

[115-L] Schnepf, Sylke Viola: Gender equality in Central and Eastern Europe: a comparison of labour market attitudes, educational achievement and poverty between east and west, Hamburg 2005, VIII, 222 S. (Graue Literatur; URL: http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2005/2657/ pdf/Schnepf_ GenderEqualityCEEC.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977183459&dok_var=d1& dok_ext= pdf&filename=977183459.pdf) INHALT: "Die Systemtransformation von der Plan- zur Marktwirtschaft in Mittel- und Osteuropa hat zu einem dramatischen Fall des BSP und einem erheblichen Anstieg von Armut und Einkommensungleichheit geführt. Ein großer Teil der Literatur vertritt die Auffassung, dass die Bürden der Systemtransformation nicht gleichmäßig verteilt worden sind und damit Frauen einen größeren Teil der Kosten des Transformationsprozesses zu tragen hatten. Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es, den heutigen Stand von 'gender equality' in Transformationsländern in drei Bereichen, welchen für das 'economic empowerment' von Frauen eine wesentliche Bedeutung zukommt, zu bewerten: Arbeitsmarkt, Bildung und Armut. Große und komplexe Datensätze zu Einstellungen und Urteilen der Bevölkerung sowohl über die 'Bildungsqualität' von Schülern in Transformationsländern werden mit unterschiedlichen statistischen Methoden untersucht, um eine Vielzahl von Aspekten und Determinanten von 'gender inequality' zu

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analysieren. Mitgliedsländer der OECD (vor dem Jahre 1990) dienen als Kontrollgruppe, um die Resultate von Transformationsländern zu bewerten. Der 'value added' dieser Studie ist die Verwendung von umfangreichen neuen Datensätzen sowie alternativen Indikatoren zur Messung von 'gender inequality', die Ergebnisse ökonomischer Indikatoren, welche normalerweise für die Analyse von 'gender inequality' angewandt werden, wesentlich ergänzen. Die Verwendung dieser Indikatoren führt zu wichtigen neuen Resultaten bezüglich verschiedener Aspekte von 'gender inequality' in Transformationsländern. Weiterhin wird hinterfragt, inwieweit bisher diskutierte Ergebnisse von der Wahl der verwendeten Indikatoren abhängig waren. Zum Beispiel ist ein Resultat dieser Studie, dass die Bevölkerung in Transformationsländern relativ homogen der traditionellen Aufteilung der Arbeit nach den Geschlechtern zustimmt und sich daher wesentlich von der Bevölkerung in OECD-Ländern unterscheidet, die größtenteils der Partizipation von Frauen im Arbeitsmarkt positiv gegenübersteht. Die in dieser Studie gefundenen großen Unterschiede zwischen Ost und West in den Einstellungen zu der Arbeit von Frauen stehen im Gegensatz zu Resultaten, die aus der Analyse ökonomischer Indikatoren folgen und darauf hinweisen, dass Transformationsländer gleich hohe Standards von 'gender equality' erreichen wie OECD-Länder. Daten über Bildungsabschlüsse, die normalerweise für die Bewertung von 'gender inequality' im Bildungssektor verwendet werden, zeigen, dass 'gender equality' in Transformationsländern erreicht wurde. Im Gegensatz dazu stehen die Resultate dieser Studie, die mit dem Indikator "Bildungsqualität" darauf hinweisen, dass Schüler und nicht Schülerinnen einen wesentlichen Nachteil bezüglich ihrer Leistungen erfahren. Diese Ungleichheiten sind größer in Transformations- als in OECD-Ländern. Bezüglich der 'feminisation of poverty' zeigen die Daten über 'subjective well-being', dass Frauen in Transformationsländern schlechter gestellt sind als Männer und dass diese Ungleichheit größer im Osten als im Westen ist. Im Gegensatz zu der generellen Auffassung, dass mehr Frauen als Männer während des Transformationsprozesses in Armut gefallen sind, zeigt der 'economic well-being'-Indikator, dass dieses Muster von Ungleichheit schon vor der Transformation bestanden hatte." (Autorenreferat)

[116-F] Schommer, Martin, Dipl.-Verw.Wiss.; Foschi, Matteo, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Flora, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Soziale Differenzierung und Soziale Transfers. Eine vergleichende Analyse von Deutschland, Großbritannien und Italien im Zeitraum 1980-2000 INHALT: Wie hat sich angesichts des sozialen Wandels und der sozialpolitischen Reformen die Lebenslage ausgewählter Bevölkerungsgruppen verändert? Im Fokus stehen drei Risikogruppen: junge Erwachsene, Arbeitslose und Niedrigeinkommensbezieher sowie alte Menschen. ZEITRAUM: 1980 bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Italien METHODE: Vergleichende Forschung; Kombination von Institutionen- und Wirkungsanalyse. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 5.000-50.000; Mikrodatensätze/ Surveys, Herkunft der Daten: Deutschland -SOEP-, Großbritannien -BHPS-, Italien -Bol-). ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Fritz Thyssen Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (68131 Mannheim)

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KONTAKT: Schommer, Martin (Tel. 0621-181-2011, e-mail: [email protected])

[117-L] Schröder, Christoph: Armut in der Wohlstandsgesellschaft: auch eine Frage der Definition, Köln: Dt. Inst.-Verl. 2005, 43 S., ISBN: 3-602-14646-4 INHALT: "Der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der von relativer Einkommensarmut betroffen ist, ist zwischen 1998 und 2003 gestiegen. Gleichzeitig nahm der Anteil des reichsten Zehntels der Bevölkerung am Gesamtvermögen zu. Nun müssen auch die größten Skeptiker zugeben: Zahlen lügen nicht! Die eigentliche Frage aber ist: Sagen sie denn die ganze Wahrheit? Darauf eine Antwort zu finden und auf viele andere Fragen, die mit dem Thema Armut zusammenhängen, ist die Absicht dieser Broschüre. Und Armut ist nun einmal relativ. Deshalb wird der Blick keineswegs nur auf Deutschland beschränkt, sondern bezieht insbesondere die 'alte' EU mit ihren 15 Mitgliedsstaaten in die Betrachtung ein." (Textauszug)

[118-L] Schröder, Christoph: Weniger Armut durch mehr Wachstum?: der irische Weg zur Bekämpfung der Armut, (IWAnalysen - Forschungsberichte, 13), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2005, 91 S., ISBN: 3-602-14703-7 INHALT: "Armut und Verteilung in Europa: Verteilungskampf und Verteilungsgerechtigkeit. Im Rahmen dieses Langfrist-Projektes des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln untersucht der vorliegende Beitrag am Beispiel Irlands, wie sich Wirtschaftswachstum auf die Entwicklung von Armut auswirkt. Nimmt die Einkommensungleichheit durch das Wachstum eher zu oder profitieren auch die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen vom Erfolg der Unternehmen? Der Autor skizziert die Entwicklung Irlands vom Armenhaus Europas zum 'Keltischen Tiger' von heute, diskutiert den komplexen Armutsbegriff und stellt die Entwicklung von Armut in Irland differenziert dar. Das Beispiel zeigt, welche Potentiale zur Armutsbekämpfung sich aus einem dynamischen Wirtschaftswachstum ergeben. Lesen Sie im Fazit, welche Schlussfolgerungen aus dem Beispiel Irland für Deutschland und die Europäische Union zu ziehen sind." (Autorenreferat)

[119-L] Schulten, Thorsten; Bispinck, Reinhard; Schäfer, Claus (Hrsg.): Mindestlöhne in Europa, Hamburg: VSA-Verl. 2006, 306 S., ISBN: 3-89965-154-5 INHALT: "Was kann man hierzulande (wo kein gesetzlicher Mindestlohn, stattdessen eine sinkende Tarifbindung aufgrund der Blockadepolitik von Arbeitgeberverbänden existiert) von der Mindestlohnpolitik in den europäischen Nachbarländern lernen? Wie werden Mindestlöhne festgelegt, auf welchen Niveaus verglichen mit den Durchschnittseinkommen? Gibt es einen - wie die herrschende Wirtschaftsdoktrin immer wieder behauptet - negativen Zusammenhang zwischen Mindestlohnhöhe und Beschäftigung oder gar Hinweise auf eine positive Korrelation? Das sind nur einige Fragen, die in diesem Buch beantwortet werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Thorsten Schulten: Gesetzliche und tarifvertragliche Mindestlöhne in Europa - ein internationaler Überblick (9-27). 1. Gesetzliche Mindestlöhne - Pete Burgess: Der gesetzliche Mindestlohn in Großbritannien (31-55); Roland Erne: Gesetzliche Mindest-

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löhne in Irland (56-70); Thorsten Schulten: Mindestlöhne in den BeNeLux-Staaten (71-101); Bernard Schmid, Thorsten Schulten: Der französische Mindestlohn SMIC (102-126); Albert Recio: Der gesetzliche Mindestlohn in Spanien (127-147); Heribert Kohl, Hans-Wolfgang Platzer: Mindestlöhne in Mittelosteuropa (148-178); Kai Burmeister: Gesetzliche Mindestlöhne in den USA (179-202). 2. Tarifliche Mindestlohnregelungen - Havard Lismoen: Regulierung von Niedriglöhnen in Skandinavien (205-224); Daniel Oesch, Andreas Rieger: Mindestlohnpolitik via Tarifverhandlungen in der Schweiz (225-245); Christoph Hermann: Mindestlöhne in Österreich (246-268); Reinhard Bispinck, Claus Schäfer: Niedriglöhne und Mindesteinkommen: Daten und Diskussionen in Deutschland (269-297).

[120-L] Schümer, Gundel: Zur doppelten Benachteiligung von Schülern aus unterpriviligierten Gesellschaftsschichten im deutschen Schulwesen, in: Gundel Schümer, Klaus-Jürgen Tillmann, Manfred Weiß (Hrsg.): Die Institution Schule und die Lebenswelt der Schüler : vertiefende Analysen der PISA-2000Daten zum Kontext von Schülerleistungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 73-114, ISBN: 3-531-14305-0 (Standort: USB Köln Erziehungswiss. Abt.(38)-200559) INHALT: "Die Autorin befasst sich mit Konsequenzen der gegliederten Schulorganisation, die entweder nicht genügend bedacht oder aber billigend in Kauf genommen werden. In einer komplexen Mehrebenenanalyse weist sie nach, dass viele Schülerinnen und Schüler, die unter günstigen Bedingungen aufwachsen, auch in der Schule unter günstigen Bedingungen lernen; zugleich kommt es für andere Heranwachsende, die schon aufgrund ihrer Schichtzugehörigkeit benachteiligt sind, aufgrund des Lernmilieus ihrer Schule zu weiteren Nachteilen. Dies gilt insbesondere für die 15-Jährigen, die in solchen Hauptschulen lernen müssen, in denen sich eine sozial besonders problematische Schülerschaft konzentriert. Die Analyse verdeutlicht, dass es nicht ausreicht, weitere Möglichkeiten zur Korrektur bereits getroffener Schulwahlentscheidungen bereitzustellen. Vielmehr wird klar, dass hier durch Strukturvorgaben und Selektionsprozesse Lernmilieus geschaffen werden, die sich gerade für 'schwache' Schülerinnen und Schüler nachteilig auswirken. Damit stellt sich die bildungspolitische Frage, ob und wie solche selektiven Lernmilieus künftig verhindert werden können." (Autorenreferat)

[121-L] Schwarzer, Thomas: Soziale Prekarität in der Stadt, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 135-158, ISBN: 3-631-54449-9 INHALT: Der Autor berichtet über einige Ergebnisse von gesamtstädtischen Sozialraumanalysen im Zeitraum 1987 bis 2004 und weist am Beispiel der Stadt Hannover nach, dass hier seit den 1980er Jahren nach wie vor 70% aller Empfänger von sozialen Transferleistungen, insbesondere der Sozial- und Arbeitslosenhilfe, nicht in sozial benachteiligten, sondern in den sogenannten Stadtteilen der "sozialen Mitte" leben. Die einzelnen Stadtteiltypen verzeichnen in diesem Zeitraum aber einen enormen Anstieg der sozialen Leistungsempfänger in Höhe von etwa 55%. Der Autor möchte mit diesem Befund darauf aufmerksam machen, dass die räumliche Verteilung sozialer Prekarität nahezu unverändert auftritt, obwohl die Summe der Hilfeempfänger drastisch angestiegen ist. Er nimmt dies zum Anlass, die häufig "alarmierende" Aufmerksamkeit, die sozial benachteiligten Stadtteilen erteilt wird, zu relativieren, indem er

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unter Bezug auf ein Konzept der qualitativen Sozialraumanalyse den Stadtteil HannoverVahrenheide in seinen sozialen Binnenstrukturen näher analysiert. Er berichtet ferner über die Zielsetzungen des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt". (ICI2)

[122-L] Sedmak, Clemens (Hrsg.): Option für die Armen: die Entmarginalisierung des Armutsbegriffs in den Wissenschaften, Freiburg im Breisgau: Herder 2005, 629 S., ISBN: 3-451-28777-3 INHALT: "Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer und droht, solidarische Bande zu zerschneiden. Welche Rolle kann die Wissenschaft angesichts des Anliegens, an einer menschlichen Welt zu bauen, spielen? Dieser Frage geht der vorliegende Band nach. Die ursprünglich nur binnentheologisch diskutierte 'Option für die Armen' wird hier fruchtbar gemacht für zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen. Wissenschaftler aus vielen Bereichen setzen sich mit ihr auseinander, z.B. aus den Bereichen Afrikanistik, Architektur, Bevölkerungswissenschaft, Bodenforschung, Chemie, Computerwissenschaft, Cultural Studies, Ernährungswissenschaft, Ethnologie, Forstökologie, Geschichte, Geographie, Klimaforschung, Krebsforschung, Kunstwissenschaft, Landwirtschaft, Musikwissenschaft, Pharmazie, Philosophie, Physik, Politikwissenschaft, Psychologie, Publizistik, Rechtswissenschaft, Sprachwissenschaft, Soziologie, Statistik, Technik, Umweltforschung, Verkehrsplanung, Volkswirtschaft, Wassertechnik. Es zeigt sich, dass die Option für die Armen Forschung und Erkenntnis in neue Bahnen lenken kann." (Textauszug). Zum Themenbereich 'Gesellschaft-WirtschaftRecht' sind u.a. die folgenden Beiträge enthalten: Ludwig Zurbriggen: Soziologie des gesellschaftlichen Leidens und die "Option für die Armen" (245-258); Daiva, Döring: "Option für die Armen" in der Soziologie? (259-273); Sabine Kurath, Urs Baumann: Armut aus psychologischer Perspektive (275-299); Ruth Zimmerling Option für die Armen: Politikwissenschaft (301-319); Franz Nuscheler: Politikwissenschaft und Option für die Armen (321-345); Norbert Brieskorn: Option für die Armen in den Wissenschaften des Rechts Rechtswissenschaft, Völkerrecht und Rechtsphilosophie (385-398); Peter Koller, Edith Zitz: Armut und Recht (399-418); Thomas Fent: Armut, Bevölkerungsdynamik und Wirtschaftswachstum (419-428); Gebhard Kirchgässner: Option für die Armen: eine ökonomische Perspektive (439-458); Andreas Exenberger, Josef Nussbaumer: Eine Option für die Armen? Ökonomische Chiffren zu einem brennenden Globalproblem (459-482).

[123-L] Seifert, Hartmut; Tangian, Andranik: Globalization and deregulation: does flexicurity protect atypically employed?, (WSIDiskussionspapier, Nr. 143), Düsseldorf 2006, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_diskp_143.pdf) INHALT: "Hitherto, discussion of flexicurity has focused on normal employment (permanent full-time), with atypical work receiving only cursory attention. Nevertheless, the most affected are just atypically employed (= other than normally employed). To monitor effects of flexicurity policies in Europe, flexicurity indices are constructed from: (a) scores of the strictness of employment protection legislation provided by the OECD, (b) qualitative juridical data on social security benefits (unemployment insurance, public pensions, etc.), and (c) data on the dynamics of employment types (permanent, temporary, full-time, part-time, selfemployed, etc.). The empirical investigation shows that, contrary to political promises and

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theoretical opinions, the deregulation of European labour markets absolutely predominates. Its moderate compensation by advantages in social security occurred only twice: in Denmark and Netherlands at the end of the 1990s. The flexibilization reduces the average employment status, i.e. employees are more often employed not permanently but temporarily, not full-time but part-time, and more frequently they involuntary turn to self-employment. On the other hand, the eligibility to social benefits depends on the employment status. Thereby these trends disqualify employees from social benefits. The apparent compensation of the labour market deregulation by social advantages is therefore insufficient." (author's abstract)

[124-L] Statistisches Bundesamt Zweigstelle Bonn (Hrsg.): Sozialhilfe im Städtevergleich 2003: ein Vergleich 76 deutscher Großstädte, Bonn 2004, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Statistik-Portal/Sozialh_Vergleich.pdf) INHALT: Im Ausmaß des Sozialhilfebezugs sind in der Bundesrepublik Deutschland größere regionale Unterschiede festzustellen. Die Studie gibt einen Überblick über diese regionalen Disparitäten, insbesondere im Vergleich der Großstädte. Die Untersuchung bezieht sich ausschließlich auf die Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (sog. 'Sozialhilfe im engeren Sinne'). Den Ausführungen liegen dabei die Sozialhilfedaten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder für die Berichtsjahre 1997 bis 2003 zugrunde. Dargestellt werden die Ergebnisse der Sozialhilfeempfängerstatistik nach dem Wohnortprinzip für insgesamt 76 Großstädte, die in diesem Zeitraum zumindest einmal mehr als 100.000 Einwohner hatten. Für Nordrhein-Westfalen werden die kreisfreien Städte - insbesondere aus Gründen der Übersichtlichkeit - erst ab einer Größe von 150.000 Einwohnern betrachtet. Die Angaben gliedern sich in folgende Punkte: (1) Daten zum Jahresende 2003, (2) Alterstruktur der Sozialhilfeempfänger sowie (3) Entwicklung von 1997 bis 2003. Ferner wird in einem Exkurs der Zusammenhang von Arbeitsmarktsituation und Sozialhilfebezug beschrieben, indem die Arbeitslosen- und Sozialhilfequoten der Bundesländern sowie das Arbeitskräftepotenzial in ausgewählten Großstädten dargestellt werden. (ICG2)

[125-L] Stolterfoht, Barbara; Rock, Joachim: Armut und Reichtum in einem gespaltenem Land: die gesellschaftliche Entwicklung im Spiegel des Zweiten Armuts- und Reichtumsberichts, in: Unsere Jugend : die Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik, Jg. 57/2005, H. 9, S. 354-364 INHALT: "Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeichnet ein aktuelles Bild insbesondere der Armut in Deutschland sowie ihrer Entwicklung in den zurückliegenden Jahren. Bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Pinselstriche nicht zufällig gewählt sind, sondern bestimmte Aspekte betonen und andere ausblenden. Ein solches Verfahren bedarf der kritischen Aufhellung, die im vorliegenden Artikel geleistet wird." (Autorenreferat)

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[126-L] Strategien gegen Arbeitslosigkeit und Armut: Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte ; Expertenworkshop der Konrad-Adenauer-Stiftung, (Arbeitspapier / KonradAdenauer-Stiftung e.V., Nr. 153), Sankt Augustin 2006, 18 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_7876_1.pdf) INHALT: "Thema des hier dokumentierten Workshops sind die Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte. Experten aus Wissenschaft und Praxis legen Fakten und Zusammenhänge dar, beschreiben Ursachen und Wirkungen und geben Anstöße, durch welche Veränderungen der Arbeitsmarkt- und Sozialordnung die Aussichten für Geringqualifizierte auf eine Integration in den Arbeitsmarkt verbessert werden können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Walwei: Fördern und Fordern - Aktive Arbeitsmarktpolitik für Menschen mitgeringer Qualifikation (3-4); Ilka Houben: Der Niedriglohnsektor im Kontext der aktuellen Arbeitsmarktreformen (5-6); Michael Gerhardt: Das Hamburger Modell - wie kann Beschäftigung für Geringqualifizierte staatlich gefördert werden? (7); Elisabeth Müller-Neumann: Wie kann Beschäftigungsförderung für Geringqualifizierte auf kommunaler Ebene organisiert werden? (8); Volker Enkerts: Wo entstehen die neuen Jobs? (9); Waltraut Peter: Ist der Earned Income Tax Credit (EITC) ein Modell der Beschäftigungsförderung und Armutsvermeidung für Deutschland? (10-11); Joachim Wiemeyer: Die sozialethischen Aspekte des Niedriglohnsektors (12-13); Eric Thode: Best practice - welche Ansätze verfolgen erfolgreiche Länder zur Erhöhung der Beschäftigungschancen Geringqualifizierter? (14-15); Zusammenfassung und Ausblick - Ansätze für eine erfolgreiche Beschäftigungsstrategie für Geringqualifizierte (16).

[127-L] Strategien gegen Arbeitslosigkeit und Armut - "Was kommt nach Hartz IV?": Expertenworkshop der Konrad-Adenauer-Stiftung, 3.-6. Juli 2005, (Arbeitspapier / KonradAdenauer-Stiftung e.V., Nr. 154), Sankt Augustin 2006, 41 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_7921_1.pdf) INHALT: "Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat in einem Workshop im Sommer 2005 an Experten aus Wissenschaft, Politik und Verbänden die Frage gestellt: 'Was kommt nach Hartz IV?'. Diskutiert wurden auf Grundlage der ersten Erfahrungen mit Hartz IV und einer Analyse des Niedriglohnsektors in Deutschland verschiedene grundlegende Reformoptionen sowie Erfahrungen aus dem europäischen Ausland." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hilmar Schneider: Erste Erfahrungen mit Hartz IV - ordnungspolitische Evaluation (5-7); Christoph Schmidt: Belebung des Niedriglohnsektors in Deutschland - Fakten, Analysen, Handlungsoptionen (8-11); Herbert S. Buscher: Der deutsche Niedriglohnsektor unter Einbeziehung der speziellen Situation in Ostdeutschland (12-13); Martin Werding: Wie kann ein zukünftiges Modell für den Niedriglohnsektor aussehen? (14-17); Christoph Wilk: Was kann und muss eine neue Bundesregierung zukünftig tun? (18-19); Regina Görner: Die Dienstleistungsagentur - sektorspezifisches Wachstum in personalintensiven Märkten (20-21); Markus Keller: Kompetenz für kommunale Arbeitsmarktpolitik (22-24); Dick Vink: Dezentralisierung und Privatisierung in den Niederlanden (25-26); Susanne Koch: Zum Zusammenhang von Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung gering Qualifizierter (27-29); Johannes Jakob: Das Freibetragsmodell des DGB (30-33); Waltraut Peter: Die britische Politik des "Make work pay" (34); Ronnie Schöb: Arbeit ist machbar - Lösungen für den Niedriglohnsektor (35-40).

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[128-L] Strengmann-Kuhn (Hrsg.): Das Prinzip der Bürgerversicherung: die Zukunft im Sozialstaat, (Perspektiven der Sozialpolitik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 208 S., ISBN: 3-531-14509-6 (Standort: UB Siegen(467)-31PDI1372) INHALT: "Dass der Sozialstaat in Deutschland auf Dauer einer grundlegenden Reform bedarf, ist in der öffentlichen Diskussion unstrittig. Umso größer sind die Differenzen über die richtige Art und Weise, diesen Umbau zu gestalten. Zur Zeit wird die Einführung einer Bürgerversicherung vor allem für den Bereich Krankenversicherung diskutiert. Anliegen des Buches ist es ausgehend von dieser aktuellen Diskussion die Idee der Bürgerversicherung grundsätzlich und auch für andere Bereiche der sozialen Sicherung - Rentenversicherung, Grundsicherung, Familienpolitik - zu diskutieren. Die genaue Ausgestaltung der Bürgerversicherung ist umstritten. In diesem Band wird der Vorschlag Bürgerversicherung von führenden Expertinnen für Sozialpolitik aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Politwissenschaften wissenschaftlich fundiert, aber auch für interessierte Laien verständlich näher beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Strengmann-Kuhn: Das Modell Bürgerversicherung zur Reform der sozialen Sicherung in Deutschland (7-27); Christoph Butterwegge: Bürgerversicherung - Alternative zum neoliberalen Umbau des Sozialstaates? (2950); Frank Nullmeier: Leistungsfähigkeitsprinzip und Generationengerechtigkeit als Legitimation der Bürgerversicherung (51-65); Karl W. Lauterbach, Andreas Gerber, Markus Längen, Björn Stollenwerk und Gabriele Klever-Deichert: Bürgerversicherung und Gesundheit (67-82); Gert G. Wagner: Eine Bürgerversicherung für die Gesundheitsversorgung - Pauschalprämie hat gegenüber einen Beitragssatz-System mehrere Vorteile (83-98); Michael Opielka: Die Idee einer Grundeinkommensversicherung - Analytische und politische Einträge eines erweiterten Konzepts der Bürgerversicherung (99-139); Hans-Jürgen Krupp und Gabriele Rolf: Bürgerversicherung für das Alter (141-156); Christina Stecker: Vom Ausland lernen? Schlussfolgerungen aus Schweden und den Niederlanden für eine etwaige Bürgerversicherung in Deutschland (157-188); C. Katharina Spieß: Eine Familienkasse als familienbezogene Ergänzung einer Bürgerversicherung? (189-203).

[129-L] Strohmeier, Rahel; Knöpfel, Carlo: Was heißt soziale Integration?: öffentliche Sozialhilfe zwischen Anspruch und Realität, (Diskussionspapier / Caritas Schweiz, 14), Luzern: Caritas Verl. 2005, 108 S., ISBN: 3-85592-089-3 (Standort: USB Köln(38)-32A4865) INHALT: "Working poor, Jugendarbeitslosigkeit, immer mehr Einpersonenhaushalte und Alleinerziehende: Die Zeichen eines tief greifenden Wandels auf dem Arbeitsmarkt und in den sozialen Beziehungen sind unübersehbar. Den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern ist zu einer zentralen Aufgabe der Sozialhilfe geworden. Diese Studie zeigt die Grenzen des Eingliederungsansatzes der öffentlichen Sozialhilfe auf und präsentiert Vorschläge zu einer effektiveren und nachhaltigeren Integrationspolitik. Das Diskussionspapier plädiert für eine Neubestimmung des sozialpolitischen Integrationsbegriffs. Integration soll als wechselseitiger Prozess zwischen der Gesellschaft und dem Individuum verstanden werden, bei dem beide Seiten zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen." (Autorenreferat)

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[130-L] Tamm, Marcus: The effect of poverty on the health of newborn children: evidence from Germany, (RWI-Discussion Papers, No. 33), Essen 2005, 26 S., ISBN: 3-936454-53-1 (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PUBLIKATIONEN/RWIDP/RWI_DP033/ DP_05_033.PDF) INHALT: "In dem Papier wird der Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand neugeborener Kinder und Armut der Mutter während der Schwangerschaft analysiert. Hierzu wurde ein neuer Fragebogen des Sozio-ökonomischen Panels benutzt, der zahlreiche Informationen über die Gesundheit erfragt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es generell keinen Effekt von Armut auf den Gesundheitszustand gibt. Eine Ausnahme stellt jedoch die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten dar. Zudem gibt es Anzeichen für eine Übertragung des Gesundheitszustands von Eltern auf ihre Kinder." (Autorenreferat)

[131-L] Thomas, Stefan: Berliner Szenetreffpunkt Bahnhof Zoo: Alltag junger Menschen auf der Straße, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 249 S., ISBN: 3-531-14614-9 (Standort: LB Detmold(51)OCZ112) INHALT: Nach einjähriger ethnographischer Feldforschung beschreibt der Autor das Leben junger Menschen am "Bahnhof Zoo". Das besondere Interesse dieser Studie besteht einerseits in der Armutsproblematik und andererseits an der konkreten Lebenswelt der jungen Menschen. In einer ersten Hinführung soll das Thema Armut gesellschaftstheoretisch eingeordnet werden, um die Frage nach den Ursachen für das Herausbrechen der jungen Menschen aus sozialen und gesellschaftlichen Integrationsformen zu konkretisieren. Andererseits wird im methodischen Teil die subjektwissenschaftliche Forschungsperspektive über die Explikation eines handlungstheoretischen Interpretationsmodells systematisiert und der Untersuchung als metatheoretischen Rahmen zugrunde gelegt. Im zweiten Kapitel wird der Versuch unternommen, anhand einer ethnographischen Beschreibung den Leser mit der Lebenswelt "Bahnhof Zoo" vertraut zu machen. Durch die Darstellung des Alltags soll es möglich werden, die Beweggründe der jungen Menschen für den täglichen Aufenthalt am Bahnhof herauszuheben. Im dritten Kapitel sind drei Lebensgeschichten exemplarisch zusammengestellt, aus denen die biographischen Hintergründe der Hinwendung zum "Bahnhof Zoo" deutlich werden sollen. Das vierte bis sechste Kapitel bilden insofern einen übergreifenden Zusammenhang, als auf drei unterschiedlichen Ebenen die Armutslage, die Auswirkungen auf die subjektive Erfahrungswelt und auf die alltägliche Lebenspraxis beschrieben werden. Im vierten Kapitel geht es zunächst um die Erfassung der Einschränkungen und Entbehrungen, die aus der Armutslage resultieren. Im fünften Kapitel wird dann die Wohnungsnot im Mittelpunkt stehen, die nicht nur an die Armut, sondern auch an die Schwierigkeiten gebunden ist, sich an gesellschaftliche Institutionen (Behörden, Vermieter, Arbeitgeber) zu wenden und diese in Anspruch zu nehmen. Im sechsten Kapitel sollen schließlich die Themen Arbeit und Bildung behandelt werden. Im siebten Kapitel werden zunächst die Erwartungen und Wünsche der jungen Menschen hervorgehoben, die diese an die eigene Gegenwart und Zukunft richten. Erst von den individuellen Lebensentwürfen aus soll dann auch die Bedeutung der Sozialarbeit und anderer psychosozialer Berufsfelder dargestellt werden. Die Studie schließt im achten Kapitel damit ab, verschiedene Vorschläge zu formulieren, um die Lebenssituation der jungen

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Menschen derart zu verbessern, dass diese ein selbstbestimmtes Leben außerhalb der Armut und Marginalität führen können. (FR2)

[132-F] Trojan, Alf, Prof.Dr.Dr.; Süß, Waldemar, Dipl.-Soz.; Lorentz, Christian, Dipl.-Soz. (Leitung): Strukturbildung (Capacity Building) für Prävention und Gesundheitsförderung bei Kindern und Eltern in einem benachteiligten Quartier INHALT: Das Gesundheitsamt Hamburg-Eimsbüttel hat mit Partnern in der Lenzsiedlung ein Präventionsprogramm vorbereitet, das gemeinsam mit dem 'Runden Tisch' und weiteren Kooperationspartnern umgesetzt werden soll. Für diesen Prozess der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung eines systematischen Handlungskonzeptes für ein benachteiligtes Quartier hat das Forschungsprojekt die wissenschaftliche Begleitung übernommen. Dabei werden im Wesentlichen zwei Hauptziele verfolgt: 1. Für die Lenzsiedlung soll in mehreren Schritten für die Weiterentwicklung des Handlungskonzeptes eine 'Quartiersdiagnose' erstellt werden, die einerseits die gesundheitliche Situation beschreibt (kleinräumige GBE) und andererseits die Strukturen und Kapazitäten für Gesundheitsförderung abbildet. 2. Das Präventionsprogramm soll im Hinblick auf seine Wirksamkeit evaluiert werden. Dabei steht der Blick auf die Bildung, Implementierung und Stabilisierung von nachhaltigen Strukturen für Gesundheitsförderung und Prävention im Vordergrund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg, Bezirk Eimsbüttel, Lenzsiedlung METHODE: a) Evaluation (Instrumentenentwicklung "Capacity Building" und Erprobung); b) Aktionsforschung (Beteiligung an der Weiterentwicklung des Handlungskonzeptes und Aktivierung der Bewohnerschaft im Hinblick auf Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung des Handlungskonzeptes); c) Sozialraumanalyse und kleinräumige Gesundheitsberichterstattung (sekundärstatistische Analysen sozialer und gesundheitsrelevanter Daten, Primärerhebungen durch Bewohnerbefragung, Expertenbefragung und im Rahmen der Entwicklung des Evaluationsintrumentes zur Messung von Capacity Building zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Projektverlauf). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Bewohnerschaft des Forschungsgebietes -Lenzsiedlung in HamburgEimsbüttel-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 150; Bewohnerschaft des Forschungsgebietes -Lenzsiedlung in Hamburg-Eimsbüttel-; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Hauptakteure im Forschungsgebiet -Lenzsiedlung in Hamburg-Eimsbüttel-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universitätsklinikum HamburgEppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-Soziologie Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Süß, Waldemar (Tel. 040-42803-2096, e-mail: [email protected])

[133-L] Vanderborght, Yannick; Parijs, Philippe van: Ein Grundeinkommen für alle?: Geschichte und Zukunft eines radikalen Vorschlags, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 167 S., ISBN: 3-593-37889-2

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INHALT: "Wer über die Zukunft des Sozialstaates nachdenkt, kommt an der Idee eines allgemeinen Grundeinkommens nicht vorbei. Danach würde jeder Bürger und jede Bürgerin, vom Arbeitslosen bis zur Topmanagerin, regelmäßig einen festen Betrag erhalten, der durch andere Einkommensarten aufgestockt werden kann. Die Autoren schildern die wichtigsten historischen Stationen der Idee sowie Versuche ihrer Umsetzung in verschiedenen Ländern. Sie diskutieren unterschiedliche Modelle zu Zahlungsweise, Höhe und Finanzierung eines Grundeinkommens und bieten einen Überblick über die Interessen sozialer Gruppen und politischer Parteien." (Autorenreferat)

[134-L] Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.; Deutscher Caritasverband e.V.; Deutsches Rotes Kreuz; Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. (Hrsg.): Schuldenreport 2006, (Schriftenreihe des Verbraucherzentrale Bundesverbandes zur Verbraucherpolitik, 7), Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. 2006, 439 S., ISBN: 3-8305-1109-4 INHALT: "Die Überschuldung privater Verbraucher steigt: Inzwischen gilt jeder zwölfte Haushalt in Deutschland als überschuldet. Der Schuldenreport 2006 beschreibt die Entwicklung der privaten Ver- und Überschuldung in den Jahren 2000 bis 2005. Er analysiert Ursachen der Überschuldung und beschreibt die Lebenssituation der überschuldeten Haushalte. Der Schuldenreport fragt, welche Wege es gibt, damit Betroffene eine zweite Chance bekommen. Er gibt eine Übersicht über Rechtsprechung und Gesetzeslage im Finanzdienstleistungsrecht, beim Kontopfändungsschutz, beim Verbraucherinsolvenzverfahren und bei der Rechtsberatung. Der Schuldenreport 2006 ist ein Nachschlagewerk und Arbeitsmittel für Politik, Medien, Verwaltung, Wissenschaft - und für alle Praktiker in der Schuldner- und Insolvenzberatung." (Autorenreferat)

[135-F] Vogel, Berthold, Dr.disc.pol. (Bearbeitung): Neue Ungleichheiten im Wohlfahrtsstaat. Die politische Ordnung sozialer Verwundbarkeit und prekären Wohlstands INHALT: In der sozialwissenschaftlichen Literatur zur problematischen Gegenwart und unsicheren Zukunft des Wohlfahrtsstaates etablierte sich seit den neunziger Jahren eine veränderte Sichtweise des Strukturgefüges der Gesellschaft. Das dichotome Bild der Innen-AußenSpaltung der Gesellschaft löste die Vorstellung einer geschichteten Mittelstandsgesellschaft altbundesrepublikanischer Prägung ab und dementierte zugleich die Diagnose einer postmodernen Verflüssigung sozialer Strukturen und Milieus. Seither ist in Soziologie und Sozialpolitik immer häufiger von Exklusion und Inklusion, von Ausgrenzung und Einbettung, von Überflüssigen und Integrierten die Rede. Dieser Neuzuschnitt soziologischer Ungleichheitsdebatten ist zweifelsohne produktiv und liefert ein erweitertes Verständnis aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Doch dieser Erkenntniszugewinn fordert seinen Preis. In den laufenden Debatten drohen die Zusammenhänge und Prozesse aus dem Blick zu geraten, die das Innen und das Außen, das Zentrum und die Peripherie aneinander binden. Zudem suggeriert das Bild einer Innen-Außen-Spaltung das Vorhandensein eines stabilen und homogenen gesellschaftlichen Zentrums, das diesseits exkludierter Randlagen angesiedelt ist. Schließlich lenkt die Dichotomie von Innen und Außen die Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Fluchtpunkte von Exklusionsprozessen: auf die wachsende Armut und die dauerhafte Arbeitslosigkeit. Diese Verlagerung der Aufmerksamkeit hat gute empirische Gründe, doch die Ana-

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lyse der Entwicklung sozialer Ungleichheit darf sich nicht alleine mit dem Verweis auf die Expansion und die Abspaltung sozialer Randlagen begnügen. Das soziologische Interesse muss sich verstärkt auf berufliche und soziale Positionen des gefährdeten Wohlstands richten, ohne dabei materielle Armut und soziale Marginalität aus den Augen zu verlieren. Wenn der wirtschaftliche Strukturwandel die Kernbereiche der Arbeitswelt erreicht, wenn Familienstrukturen und Generationenbeziehungen ihre Gestalt verändern, wenn die Neujustierung wohlfahrtsstaatlicher Politik mehr und mehr auf die Mitte der Gesellschaft zielt, und wenn infolgedessen stabile Status- und Wohlstandspositionen fragil werden, dann ist es unabdingbar, die empirische und die sozialanalytische Perspektive zu erweitern. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf, die Begriffe soziale Verwundbarkeit und prekärer Wohlstand für die Theorie sozialer Ungleichheit, aber auch für die empirische Sozialstrukturanalyse nutzbar zu machen. Beide Begriffe markieren eine fragile, materiell und sozial unsichere Zone, in der es zwar noch nicht um Armut und Arbeitslosigkeit, um Marginalität und Ausgrenzung geht, aber in der der erreichte Lebensstandard und die erworbenen sozialen und beruflichen Positionen nicht sicher sind. In dieser Zone geht es um Abstiegswahrscheinlichkeiten und nicht um Exklusionsgewissheiten. Diese Neuformierung sozialer Ungleichheit fordert gleichermaßen die empirische Sozialstrukturforschung und die Sozialtheorie der Gegenwartsgesellschaft heraus. In konzeptioneller Hinsicht beabsichtigt das Projekt daher, die rechts- und politikwissenschaftliche Diskussion (wohlfahrts-)staatlicher Gestaltungsformen, Ordnungsprinzipien und Steuerungsleistungen mit der sozialstrukturanalytischen Frage nach neuen Formen sozialer Ungleichheit zu verknüpfen. Während das wohlfahrtstaatliche Arrangement über Jahrzehnte ein zuverlässiger Garant kollektiver sozialer Statussicherung bzw. Aufstiege war, wird nun der Entzug sozialer Statussicherung zu dem zentralen Bauelement der neuen Architektur staatlicher Aufgaben. In gesellschaftsdiagnostischer Absicht steht die Analyse der veränderten normativen Ordnungsvorstellungen wohlfahrtsstaatlicher Politik und deren Einfluss auf das Strukturgefüge sozialer Ungleichheit im Mittelpunkt des Projekts. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hamburger Institut für Sozialforschung (Mittelweg 36, 20148 Hamburg) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[136-L] Vogel, Berthold: Kristallisationskerne der neuen sozialen Frage: zur politischen Ordnung sozialer Verwundbarkeit und prekären Wohlstands, in: Kurt Imhof, Thomas S. Eberle (Hg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus, Zürich: Seismo Verl., 2005, S. 212-225, ISBN: 3-03777-038-4 (Standort: UB Siegen(467)-31OWH1265) INHALT: Die neuen sozialen Ordnungsvorstellungen wohlfahrtsstaatlicher Politik können immer weniger im Sinne eines "Versorgungsstaates" beschrieben werden. Die Architektur wohlfahrtsstaatlichen Handelns orientiert sich jetzt mehr und mehr an dem Modell des "Gewährleistungsstaates" oder des "Ermöglichungsstaates", der keine soziale Statussicherung, sondern nur noch eine staatlich-institutionelle Grundausstattung gewährleistet. Die Architektur des Wohlfahrtsstaates verändert sich und mit ihr die Gestaltung von Staatsaufgaben und die politische Regulation der Gesellschaft. Für Castel liegt hier die zentrale Ursache und Triebfeder für eine Rückkehr "massenhafter Verwundbarkeit". In historischer Perspektive lösten sich gemeinschaftliche Bindungen der Klasse, der Nachbarschaft oder der Familie auf und gingen in kollektiv-staatliche Sicherungen und Bindungen über. Die aktuelle Erosion dieser staatlich organisierten Sicherungen und kollektiv garantierten Bindungen kann heute nicht in einer Art

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historischer Umkehr durch familiäre, nachbarschaftliche und klassenspezifische Gemeinschaften ersetzt werden. Die Folge ist eine Expansion des "negativen Individualismus". Die Erfahrung des "negativen Individualismus" machen jetzt verstärkt auch diejenigen sozialen Schichten und Milieus, die bislang vom Ausbau und Bestand des wohlfahrtsstaatlichen Institutionengefüges ausschließlich profitiert haben. Eine neue Epoche der wohlfahrtsstaatlichen Gestaltung und Ordnung scheint angebrochen zu sein - die Mitte des sozialen Strukturgefüges gerät unter Druck, ihr Wohlstand verliert an Stabilität und droht prekär zu werden, ihre soziale Verwundbarkeit wächst. (ICB2)

[137-L] Volkert, Jürgen (Hrsg.): Armut und Reichtum an Verwirklichungschancen: Amartya Sens Capability-Konzept als Grundlage der Armuts- und Reichtumsberichterstattung, (Forschung Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 308 S., ISBN: 3-531-14675-0 (Standort: UB Bonn(5)-20062491) INHALT: "Das Konzept der Verwirklichungschancen (Capabilities) des Ökonomienobelpreisträgers Amartya Sen bildet eine neue Grundlage der deutschen Armuts- und Reichtumsberichterstattung. Dieser Sammelband zum Capability-Ansatz diskutiert konzeptionelle Grundlagen sowie mögliche Anwendungen auf Armuts- und Reichtumsfragen ebenso wie Forschungsperspektiven." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Fabian Scholtes: Warum es um Verwirklichungschancen gehen soll: Amartya Sens Capability-Ansatz als normative Ethik des Wirtschaftens (23-46); Günther Klee: Armuts- und Reichtumskonzepte und deren Operationalisierung in Deutschland: Zwischen Beliebigkeit und Überforderung? (47-72); Jürgen Volker: Armut als Mangel an Verwirklichungschancen: ein 'Adäquater Methoden-Ansatz' (AM-Ansatz) (73-94); Ulrich Scheurle: Einkommensbasierte Indikatoren als Bausteine einer Armutsberichterstattung (95-118); Jürgen Volkert: Das Capability-Konzept als Basis der deutschen Armuts und Reichtumsberichterstattung (119-148); Ortrud Leßmann: Der Capability-Ansatz von Sen als Gerüst für eine Neuinterpretation des Lebenslage-Ansatzes von Weisser (149172); Wiebke Kuklys: Armuts- und Ungleichheitsanalyse in Großbritannien - Vorschläge zur Operationalisierung von Sens Capability-Ansatz (173-208); Stephan Klasen: Messung von Armut und Deprivation in Südafrika (209-258); Friedrich Schneide, Jürgen Volker: Politische Chancen, Armut und Reichtum (259-282); Rolf Kleimann: Reichtum als sehr hohes Maß an Verwirklichungschancen (283-304).

[138-L] Wallenborn, Manfred: Wie begründen (arme) Jugendliche ihre Investitionsentscheidungen in (Berufs-)Bildung?, in: Babette Loewen, Bernd Overwien (Hrsg.): Jugendliche stärken : entwicklungspolitische Ansätze und Perspektiven für Bildung und Beschäftigung, Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2005, S. 137-146, ISBN: 3-88939-775-1 (Standort: SB München(12)-2005. 24530) INHALT: Der Beitrag zu entwicklungspolitischen Ansätzen und Perspektiven für die Bildung und Beschäftigung von Jugendlichen diskutiert Thesen und Überlegungen, welche Entscheidungen arme Jugendliche treffen, wenn es um Ausbildung und Beschäftigung geht. Die Ausgangsthese lautet: Ein prekäres, aber dynamisches und hochkomplexes Umfeld, unter denen marginalisierte Jugendliche zu leiden haben, hat eigentlich nur das 'soziale Leid' als fixe Grö-

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ße - Programm- und Projektziele unterliegen aber fortlaufend wahrscheinlich selbst erheblichen Veränderungen, weil in prekären Umwelten basale Annahmen für Projekte und Programme ständig sich z.T. selbst außer Kraft setzen - dies auch deshalb, weil sie auf unrealistisch stabile soziale oder institutionelle Rahmenbedingungen ihrer Arbeit inklusive der Potenziale der Partner setzen. Trotzdem bleibt für ein Segment von Jugendlichen in dynamischeren Ökonomien und unabhängig von der Nähe zur eher modernen oder informellen Ökonomie die Frage relevant: Unter welchen Rahmenbedingungen also entscheiden sie sich mit relativer Wahrscheinlichkeit für eine (nonformale/informelle) Bildungskarriere und wie muss dazu ihre Lebensprojektion bezüglich einer einkommenssichernden Anschlussbeschäftigung aussehen? Vor diesem Hintergrund plädiert der Autor für eine substanzielle Verbesserung der Entwicklungszusammenarbeit in folgenden Bereichen, um so zu einer verbesserten Lebensqualität der Jugendlichen beizutragen: (1) Arbeitsmarkt- und Berufsorientierung, (2) best practice von komplexen Programmen und Projekten, (3) Politikformulierung und Implementierung auf der Basis sozialer und beruflicher Integration sowie (4) Berufsbildung und Beschäftigungsförderung in sozialen Räumen (Gemeinwesen). (ICG2)

[139-L] Weede, Erich: Ungleicher Wohlstand oder Armut für alle: wie wirkt sich die Globalisierung auf den Wohlfahrtsstaat aus?, in: Internationale Politik, Jg. 61/2006, Nr. 6, S. 114-117 (Standort: USB Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexip.htm) INHALT: "Globalisierung führt weltweit gesehen zu mehr Wohlstand. Doch der Fortschritt hin zu globaler Gleichheit geht in den bereits entwickelten Ländern oft mit steigender sozialer Ungleichheit einher. Es wäre aber kontraproduktiv, dem durch protektionistische Maßnahmen entgegenzuwirken. Durch höhere Steuern etwa werden Leistungsträger vergrault. Ein gewisses Maß an Ungleichheit wird zu akzeptieren sein." (Autorenreferat)

[140-L] Wenzig, Claudia: Armut, Gesundheit und sozialer Kontext von Kindern, (Socialia : Studienreihe Soziologische Forschungsergebnisse, Bd. 71), Hamburg: Kovac 2005, 480 S., ISBN: 3-8300-1977-7 INHALT: "Ein erstes Ziel der Autorin liegt in der Beschreibung des Armutsausmaßes und des Erlebens finanzieller Belastungen bei Vorschulkindern und ihren Familien in Nürnberg. Zusätzlich werden zentrale Armutsdeterminanten untersucht. Befunde zum erhöhten Armutsausmaß von Kindern führen direkt zu Fragen nach möglichen Auswirkungen der Armutserfahrungen im frühen Kindesalter. Mit Hilfe von multivariater Analysen werden individuelle Einflussfaktoren der Gesundheit (z.B. Übergewicht, Sprachentwicklungsstörungen und intellektuelle Entwicklungsstörungen) und gesundheitsrelevanter Aspekte (Gesundheitsvorsorge und -verhalten) untersucht. Der Rolle der Armutsbetroffenheit wird dabei mit ihren möglichen negativen Folgen für die kindliche Gesundheit ein besonderer Schwerpunkt eingeräumt. Neben der Armutsbetroffenheit als individuelle Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen rückt zunehmend auch die räumliche Dimension von Armut in den Blickpunkt. USamerikanische Studien zeigen, dass über den Effekt der individuellen Benachteiligung hinaus, die Sozialstruktur des Wohnumfeldes als Einflussgröße der kindlichen Entwicklung angesehen werden muss (sog. Nachbarschaftseffekte). Ob diese Ergebnisse auch auf Deutschland

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übertragen werden können, ist ein weiterer Schwerpunkt der Dissertation. Zur Erklärung kindlicher Gesundheit werden daher neben den individuellen Faktoren zusätzlich sozialstrukturelle Merkmale im Sinne eines sozialen Kontextes für Kinder einbezogen und mit Hilfe von Kontextanalysen auf ihre Einflusskraft überprüft. Datenbasis der empirischen Arbeit stellt die erste Welle des Nürnberger Kinderpanels dar, einer Langzeitstudie zur Lebenssituation und gesundheitlichen Lage von Einschülern in Nürnberg. Das Nürnberger Kinderpanel verknüpft Ergebnisse der medizinischen Einschulungsuntersuchung von Kindern mit Elternangaben zur ihrer Wohn-, Familien-, und Freizeitsituation." (Textauszug)

[141-F] Wiesinger, Georg (Bearbeitung): Situationsanalyse zur ländlichen Armut in Österreich INHALT: Der Begriff Armut beinhaltet eine räumliche, zeitliche und gesellschaftlich-soziale Dimension. Die Auffassungen darüber, wann wer und unter welchen Umständen arm ist, gehen weit auseinander. In der wissenschaftlichen Diskussion wird zwischen einer absoluten, relativen, neuen, alten, temporären, permanenten, materiellen, ideellen, sozialen, geistigen, kulturellen, sichtbaren, versteckten, bekämpften, latenten, aktuellen und potentiellen Armut, Einkommens- und Ausgabenarmut, Ausstattungsarmut usw. unterschieden. Armut ist oft nur ein vorübergehendes Phänomen, wenn es in bestimmten Lebensepisoden, Not-, Krisen- und Mangelsituationen auftritt (z.B. Studium, Ausbildung, Schicksalsschläge), Armut kann sich latent äußern bei Personen, die zwar einen Anspruch auf Hilfsleistungen besitzen, diesen aber nicht oder verspätet einfordern. Armut kann durch verschiedenartigste Ursachen ausgelöst werden sowie dynamische Wirkungen und Folgeprozesse entwickeln. Es stellt sich die prinzipielle Frage, wodurch sich die ländliche Armut eigentlich von städtischer Armut unterscheidet. Vielfach wird ins Treffen geführt, dass der ländliche Raum keine besondere Forschungskategorie darstelle, an welcher sich Armut festmachen ließe, denn am Land gäbe es Alters-, Frauen- und Kinderarmut etc. in gleichem Maße wie in der Stadt. Der ländliche Raum wäre eine horizontale Definitionseinheit für Armut und ländliche Armut daher eine Querschnittmaterie. Es ist zwar richtig, dass die einzelnen Kategorien von Armut sowohl am Land als auch in der Stadt anzutreffen sind, ihre konkreten Wirkungen, Folgen, Ursachen und Ausprägung sind jedoch oft sehr unterschiedlich. Viele armutsverursachende Faktoren spielen überwiegend oder ausschließlich in ländlichen Regionen eine Rolle. Als spezifische Faktoren, die im ländlichen Raum in einem besonderen Maße für die Armutsgefährdung verantwortlich sind, erweisen sich u.a. eine mangelnde individuelle Mobilität, Langzeitarbeitslosigkeit, geringe Erwerbschancen, eine ungünstige Wirtschaftsstruktur mit vielen Niedriglohnbranchen, ein schlechtes Angebot an kommunalen Wohnraum, eine unzureichende Altersversorgung bestimmter Berufsgruppen, mangelnde bis fehlende Bildungs-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen, fehlende Gleichberechtigung der Frauen, schlechte Infrastruktureinrichtungen und nicht zuletzt die Angst vor der Stigmatisierung aufgrund der fehlenden Anonymität. Ländliche Armut ist nicht gleich bäuerliche Armut, aber sie ist auch bäuerliche Armut. Landwirte sind in besonderem Maße von Armut bedroht. Laut ÖSTAT waren 1984 30,6% aller bäuerlichen Haushalte armutsgefährdet. Dies ist ein sehr hoher Prozentsatz im internationalen Vergleich. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie die überwiegend klein- und mittelgroße Struktur der österreichischen Landwirtschaft. Als Hauptproblembereiche bei der bäuerlichen Armut lassen sich v.a. Überschuldung, Defizite in der Altersversorgung, insbesondere bei Bäuerinnen und eine ungleiche Einkommensverteilung aufgrund des gegebenen landwirtschaftlichen Förderungssystems feststellen. Die Ergebnisse der Studie basieren auf Work-

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shops, Gruppendiskussionen und diversen Gemeindeaktivitäten sowie einer Analyse statistisch relevanter Daten (EU-Haushaltspanels, Mikrozensus, Konsumerhebungen usw.). Das Hauptaugenmerk lag in Gesprächen mit ExpertInnen und MultiplikatorInnen, die mit der lokalen Armutssituation gut vertraut oder direkt konfrontiert waren, wie z.B. SozialarbeiterInnen, Schuldnerberatern, Caritasmitarbeitern, Kindergärtnerinnen, Lehrern, Bürgermeistern, Gemeindevorstehern, Dorfvereinen, Pfarrern, Mitglieder von Pfarrgemeinderäten etc. Diese Methodik ermöglichte eine bessere Reflexion und einen objektiveren Zugang. Armutsgefährdete und von Armut Betroffenen wurden in der Regel nie als Betroffene geladen sondern in einer anderen Rolle, als VertreterIn einer öffentlichen Stelle, NGO etc. Oft brachten sie dann dennoch im Gespräch ihre persönlichen Erfahrungen ein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: Auftragsforschung BEGINN: 1996-06 ENDE: 2000-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Bundesanstalt für Bergbauernfragen (Möllwaldplatz 5, 1040 Wien, Österreich) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[142-L] Wilking, Katja: Man versucht zwar objektiv zu bleiben, aber so immer kann man das auch nicht: zur Bewilligungspraxis von Sozialhilfesachbearbeitern, in: Gesundheits- und Sozialpolitik, Jg. 59/2005, Nr. 11/12, S. 39-44 (Standort: USB Köln(38)-Haa902; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Zuge der Eingliederung des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) in das Sozialgesetzbuch (SGB) und der Einführung der Grundsicherung für Arbeitslose (ALG II) wurden die bisherigen einmaligen Leistungen, wie z.B. für Kleidung und Hausrat, pauschaliert und in den neuen Regelsatz einbezogen. Neben positiven Aspekten wie die dadurch entstehende größere Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Leistungsempfänger hat diese Änderung auch Kritik nach sich gezogen. So könne es aufgrund fehlender Öffnungsklauseln zur Unterdeckung des notwendigen Lebensstandards kommen, der Grundsatz der Bedarfsdeckung im Einzelfall werde aufgegeben. Der folgende Beitrag untersucht, wie die tatsächliche Bewilligungspraxis einmaliger Leistungen vor den sozialpolitischen Reformen aussah und inwieweit die Kritik an der Pauschalierung berechtigt ist." (Autorenreferat)

[143-L] Zabel, Jeffrey; Schwartz, Sau; Donald, Stephen: An econometric analysis of the impact of the self-sufficiency project on the employment behaviour of former welfare recipients, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2122), Bonn 2006, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060522f18.pdf; http://ftp.iza.org/dp2122.pdf) INHALT: "The Self-Sufficiency Project (SSP) was a Canadian research and demonstration project that attempted to 'make work pay' for long-term income assistance (IA) recipients by supplementing their earnings. The long-term goal of SSP was to get lone parents permanently off IA and into the paid labour force. The purpose of this study is to evaluate the impact of SSP on employment and non-employment durations and its overall effect on employment rates. We focus on generating estimates of the 'effect of the treatment on the treated' (TOT) where the 'treated' are those in the program group who qualified for the earnings supplement

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by finding a full-time job during the qualifying period (a group we call the 'take-up' group). To obtain a consistent estimate of TOT we follow the work of Ham and LaLonde (1996) and Eberwein, Ham and Lalonde (1997) in estimating a joint model of non-employment and employment durations that controls for unobserved heterogeneity and non-random selection into work and into the take-up group. We find evidence of significant impacts of SSP on nonemployment and employment durations. Simulation results show a TOT on the employment rate at 52 months after baseline of approximately 4 percentage points; a 10 percent increase compared to the control group. Further, this estimate of TOT using the results from our econometric model is 5 percentage points higher than the estimate from the raw data." (author's abstract)

[144-L] Zander, Margherita (Hrsg.): Kinderarmut: einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 284 S., ISBN: 3-531-14450-2 INHALT: "Das Thema Kinderarmut ist in der Bundesrepublik zu einem viel beachteten Thema in der politischen Auseinandersetzung avanciert. Die Publikation möchte einen ersten Überblick über den europäischen Forschungsdiskurs geben und die bisherigen bundesrepublikanischen Forschungsergebnisse systematisch darstellen. Außerdem zeigt sie Handlungsperspektiven in unterschiedlichen Bereichen (Frühförderung, Gesundheitsförderung, Haushaltsführung, Bildung, Soziale Arbeit) auf. Wobei sie sich an verschiedenen Dimensionen kindlicher Lebenslagen sowie an ihren Lebenswelten orientiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tess Ridge: Kinderarmut und soziale Ausgrenzung in Großbritannien (14-33); Elzbieta Tarkowska: Kinderarmut und soziale Ausgrenzung in Polen (34-51); Aila-Leena Matthies: Was wirkt gegen Kinderarmut? Finnland - ein Beispiel des nordischen familienpolitischen Modells (52-69); Chiara Saraceno: Kinderzahl und Armut in italienischen Familien (70-86); Gerda Holz: Frühe Armutserfahrungen und ihre Folgen - Kinderarmut im Vorschulalter (88-109); Margherita Zander: Kindliche Bewältigungsstrategien von Armut im Grundschulalter - ein Forschungsbericht (110-141); Karl August Chassé/Peter Rahn: Bewältigung durch Peerintegration im Übergang zu weiterführenden Schulen - eine Perspektive moralischer Ökonomie benachteiligter Kinder (142-160); Ursula Boos-Nünning: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: Armut und soziale Deprivation (161-180); Hanne Weiß: 'Frühe Hilfen' für entwicklungsgefährdete Kinder in Armutslagen (182-197) Antje Richter: Armutsprävention ein Auftrag für die Gesundheitsförderung (198-215); Marita Kampshoff: Armutsprävention im Bildungsbereich - Ansatzpunkte für Chancengleichheit (216-234); Irmhild Kettschau: Haushaltsführung als Beitrag zur Armutsprävention - Konzepte, Kompetenzen, Förderungsbedarf (235-252); Rosie Divivier/Dirk Groß: Bekämpfung vom Armutsfolgen durch Soziale Arbeit - zwei Modellprojekte in Saarbrücken (253-279).

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Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[145-F] Abicht, Lothar, PD Dr.habil.; Freikamp, Henriette (Bearbeitung): Personal aktiv INHALT: Das Projekt soll neue Wege zur Bewältigung des demografischen Wandels in der EU aufzeigen und in den beteiligten Regionen nachhaltige Strukturen schaffen, die diesen Wandel langfristig begleiten. Die Altersstruktur der Erwerbstätigen wird sich in den am Projekt beteiligten Ländern Deutschland, Frankreich, Litauen, Ungarn und Polen massiv verändern. Das Projekt soll Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) des Handwerks für das kaum genutzte Potenzial älterer Arbeitskräfte sensibilisieren. Dazu gehört die Entwicklung und Erprobung von Modellen zur Aufwertung dieser Gruppe der Erwerbstätigen. Dies erfolgt durch Konzeption von Personalentwicklungsmaßnahmen und von Modellen für die Anpassung der Arbeitsbedingungen in Handwerksunternehmen. Die Modellentwicklung wird begleitet durch aktive Öffentlichkeitsarbeit. Dabei verfolgt das transnationale Projekt die folgenden Ziele: 1. Genaue Analyse der demografischen Situation und deren Auswirkungen auf die Handwerksunternehmen in den Partnerregionen; 2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen gerade auch für Ältere durch Gesundheitsmanagement; 3. Erhöhung der Beschäftigungs- und der Fortbildungsquote älterer Arbeitnehmer in kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen; 4. Sensibilisierung von Unternehmen und Öffentlichkeit für die sich aus dem demografischen Umbruch ergebenden Konsequenzen und die Notwendigkeit der aktiven Vorbereitung auf die Umbrüche in der Bevölkerungsstruktur, insbesondere auch durch die verstärkte Nutzung des Potenzials älterer Arbeitskräfte; 5. Ermittlung der Ursachen für das frühzeitige Ausscheiden von älteren Arbeitnehmern aus kleinen und mittleren Handwerksunternehmen und möglicher Maßnahmen dagegen; 6. Verstärkung der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen von Älteren an Jüngere im Arbeitsprozeß durch deren längere Beschäftigung im Betrieb oder durch Öffnung altersgerechter Tätigkeitsfelder; 7. Ermittlung des Bedarfs an Unterstützung für die Handwerksunternehmen und Entwicklung von Modellen für die Gestaltung altersgerechter Weiterbildungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen und für die Anpassung von Arbeitskräften; 8. Testung und Optimierung der im Laufe des Projekts entwickelten Modelle; 9. im Sinne der Nachhaltigkeit werden die als wirkungsvoll erkannten Handlungsansätze des Projekts den Verantwortlichen zur Umsetzung vorgeschlagen bzw. umgesetzt. Die erarbeiteten Lehrmethoden und Materialien sollen in den laufenden Lehrbetrieb von Bildungsträgern eingeführt werden. Projektpartner: Handwerkskammer Halle/ Saale; Chambre de Metiers du Nord (Handwerkskammer Lille); Kauno Prekybos Pramones ir Amatu Rumai (IHHK Kaunas); Veszprem Megyei Kereskedelmi es Iparkamara (Handels- und Industriekammer Veszprem); Izba Rzemieslnicza oraz Sredniej Przedsiebiorczosci w Katowicach (Handwerkskammer Kattowitz); isw Institut gGmbH; AOK Allgemeine Ortskrankenkasse SachsenAnhalt; IKK gesund plus; DGB Deutscher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt Süd, Kreisverband Halle. Weitere Informationen unter: http://www.personalaktiv.de . ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Europäischer Sozialfonds-; Land Sachsen-Anhalt INSTITUTION: Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- (Postfach 110551, 06019 Halle) KONTAKT: Abicht, Lothar (Dr. Tel. 0345-521-3626, e-mail: [email protected]); Freikamp, Henriette (Tel. 0345-2998-2812, e-mail: [email protected])

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soFid Soziale Probleme 2006/2 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[146-L] Aleksandrowicz, Paula: The interplay of retirement policy and externalisation strategies towards older workers in Polish and German enterprises, (ZeS-Arbeitspapier, Nr. 1/06), Bremen 2006, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.zes.uni-bremen.de/pages/download.php?ID=246&SPRACHE=de&TABLE=AP&TYPE=PDF) INHALT: "Throughout the last decades, employment rates of older workers in most European countries have been falling, as has the age of exit from the labour force. This development does not only exert heavy financial pressures on social security systems but inhibits also the potential of older workers to shape their lives actively. The reasons for that trend can be found at three dimensions: the early retirement options inherent in the public retirement system, the internalisation and externalisation strategies of enterprises, and the retirement preferences of individual workers. The paper will present recent empirical data on the way enterprises utilise early retirement options created by the public retirement system for externalising older workforce. The data was collected in expert interviews with personnel managers and works council members in Polish and German enterprises. Many of the studied companies are undergoing restructuring and are cutting employment levels. This clearly dominates their personnel policy towards older workforce. Therefore, externalisation strategies outbalance any possible tendencies to integrate older workers, like considering them to a greater extent in recruitment. The paper will also discuss the possible future development of externalisation strategies in the light of pension reforms carried out in Germany and Poland." (author's abstract)

[147-L] Allmendinger, Jutta: Ältere Arbeitnehmer: alte Hasen oder altes Eisen?, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Neue Wege zur Flexibilisierung des Renteneintritts, Bonn, 2006, S. 29-32, ISBN: 3-8989 2-465-3 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03720.pdf) INHALT: Der Beitrag erörtert unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial und einem europäischen Vergleich den vorgezogenen Renteneintritt in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei orientieren sich die Ausführungen an der Annahme, dass das Ende der sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit, also das faktische Alter beim Eintritt in die Altersrente, sich dem gesetzlich festgelegten Alter von 65 Jahren annähern muss. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte diskutiert: (1) die häufige Außerachtlassung des Vorruhestandes in den Chefetagen, (2) die niedrige Erwerbsquote der deutschen Frauen, (3) die Schließung der Finanzierungslücken in den sozialen Sicherungssystemen durch die Erfüllung der vollen Lebensarbeitszeit sowie (4) die Verringerung der Rentenbezüge durch einen früheren Ruhestand. Nach Ansicht der Autorin scheinen weit über die Altersfrage hinausgehende Reformen unabdingbar zu sein. Sie müssen neben den breit diskutierten Ansätzen einer neuen Arbeitsmarktpolitik an dem selten in Frage gestellten traditionellen Muster unserer Lebensverlaufspolitik ansetzen. Man muss wegkommen von der sturen und rigiden, typisch deutschen Dreiteilung des Lebens in Bildung, Beschäftigung und Ruhestand. (ICG2)

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[148-L] Bäcker, Gerhard: Rente mit 67: länger arbeiten oder länger arbeitslos?: Probleme einer Heraufsetzung der Altersgrenze, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Rente mit 67 : Steuerungspotenziale in der Renten- und Beschäftigungspolitik, Bonn, 2006, S. 6-23, ISBN: 3-89892-467-X (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03713.pdf) INHALT: Der Beitrag erörtert unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial die Anhebung des Renteneintrittsalter auf 67 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland ab 2012. In das Thema einführend, wird zunächst der Ansatz - die Sicherung der Finanzierungsfähigkeit der Rentenversicherung durch Heraufsetzung der Altersgrenzen - in seinen Grundzügen beschrieben. Die Argumente und Begründungen für eine weitere Anhebung der Altersgrenzen leiden jedoch darunter, dass sie vorrangig auf die Rentenfinanzen abstellen, von ungeprüften Annahmen ausgehen und in ihrer Eindimensionalität die Rückwirkungen auf andere Bereiche innerhalb und außerhalb der Rentenversicherung vernachlässigen. Diese Kritik erörternd, werden sodann folgende Einwände bzw. Aspekte hinsichtlich der Heraufsetzung der Altersgrenze betrachtet: (1) späterer Renteneintritt und massive Arbeitsmarktprobleme Älterer, (2) Langzeitarbeitslosigkeit und Rentenkürzung statt Lebensarbeitszeitverlängerung, (3) Finanzierung der Alterssicherung im demografischen Umbruch sowie (5) Alter und berufliche Leistungsfähigkeit. Die Argumente gegen eine Politik der Heraufsetzung der Altergrenzen zum jetzigen Zeitpunkt sind kein Plädoyer für eine Strategie des Abwartens. Vielmehr plädiert der Autor in diesem Zusammenhang für eine präventive Arbeitspolitik und für ein Nachdenken über eine Reform der Erwerbsminderungsrente. (ICG2)

[149-F] Bartilla, Michael; Ollmann, Rainer; Tyschak, Britta; Jürgenhake, Uwe, Dr.; Schubert, André, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Meier, Hans-Jürgen; Thieler, Heinz-Siegmund, Dr.jur.; Ciesinger, Kurt-Georg; Wingen, Sascha, Dipl.-Psych. (Leitung): Modellprojekt Beschäftigungsfähigkeit sichern - Potenziale alternder Belegschaften am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie in der Region Dortmund/ Hamm/ Kreis Unna INHALT: Folgende Fragestellungen werden mit individuellen Schwerpunkten in mehreren Modellbetrieben thematisiert: Wie können die Potenziale älterer Mitarbeiter wie beispielsweise Erfahrungen aus der langjährigen Berufstätigkeit, Sozialkompetenzen, Schlüsselqualifikationen etc. verstärkt genutzt werden? Wie kann die Veränderungsbereitschaft von älteren Arbeitnehmern geweckt werden? Wie können die spezifischen Stärken älterer und jüngerer Mitarbeiter optimal kombiniert und genutzt werden? Wie sind Weiterbildungsmaßnahmen altersgerecht umzusetzen? Wie kann eine altersgerechte Arbeitszeitgestaltung definiert werden? Aus den hier nur angerissenen Fragestellungen ergeben sich insgesamt komplexe Anforderungen an das betriebliche Personalmanagement. Von Bedeutung wird es in den einzelnen Beratungsprozessen sein, die unterschiedlichen Gestaltungsinstrumente miteinander zu verknüpfen und mit den Unternehmen einen gesamten Lösungsansatz zu erarbeiten. Damit über die Projektlaufzeit hinaus eine nachhaltige Entwicklung in den Betrieben gewährleistet werden kann, sollen die Unternehmen in die Lage versetzt werden, die spezifischen betrieblichen Probleme, die durch demografische Veränderungen eingetreten sind oder eintreten werden, zu identifizieren, diese durch ein intelligentes Bündeln von arbeitsorganisatorischen Maßnahmen zu bearbeiten sowie den Analyse- und Gestaltungsprozess eigenständig und unter Beteiligung breiter Mitarbeitergruppen fortzuschreiben. Darüber hinaus ist es Ziel des Modellprojektes,

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die erarbeiteten innovativen Lösungskonzepte zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit alternder Belegschaften als Best-Practice Beispiele in die Metall- und Elektrobranche zu tragen. Der abschließende Transfer in die Branche erfolgt über eine breit angelegte regionale Kampagne, innerhalb derer die einzelnen Interessensvertretungen als Multiplikator fungieren. Nähere Informationen finden sich auf den Internetseiten des Unternehmensverbandes der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V.unter: http://www.uv-do.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Dortmund/ Hamm/ Kreis Unna METHODE: Das Projekt nimmt sich den Fragestellungen alternder Belegschaften und den damit verbundenen Herausforderungen an. Der Fokus des Projektes liegt auf der Metall- und Elektrobranche, da viele Unternehmen der Branche bereits heute durch gealterte Belegschaften geprägt sind. Wichtig ist hier vor allem, dass diese Altersstruktur bedingt durch einen Rückgang attraktiver Möglichkeiten der Frühverrentung und des voraussichtlich steigenden Verrentungszeitpunktes den Betrieben noch lange erhalten bleibt. Zu diesem Aspekt kommt das zunehmende Problem der Rekrutierung von qualifizierten jungen Mitarbeitern, sodass das betriebliche Durchschnittsalter sukzessive weiter steigt. Betriebe müssen sich also darauf einrichten, Personalprobleme nicht länger allein über das Arbeitsmarktangebot lösen zu können, sondern durch langfristig angelegte Maßnahmen das bestehende Potenzial der Belegschaften optimal zu nutzen, zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört im Kern die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit der älteren oder alternden Mitarbeiter im Betrieb, das heißt die Sicherstellung, dass die Mitarbeiter möglichst lange und möglichst effektiv im Betrieb eingesetzt werden können. Diese Entwicklung bedeutet auch für kleine und mittlere Unternehmen, sich mit Veränderungsprozessen auseinander zu setzen und insbesondere im Personalmanagement neue Wege einzuschlagen. Ein zentraler Bestandteil der aufeinander abgestimmten Maßnahmen besteht in der Einrichtung eines betrieblichen Profiling- und Monitoringsystems zur Unterstützung einer vorausschauenden Organisations- und Personalpolitik für alternde Belegschaften sowie der betrieblichen Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der systematischen Ausschöpfung der Kompetenzpotenziale älterer Beschäftigter und der Aktivierung von betrieblichen Strukturen, die die Eigeninitiative und Selbstverantwortlichkeit der Beschäftigten für alternsgerechte Reorganisations- und Qualifizierungsprozesse stärken. Das Vorgehen im Projekt umfasst folgende Schritte: 1. Kurz-Check: Bestandsaufnahme und betrieblicher Handlungsbedarf. 2. Altersstrukturanalysen und Kompetenzprofiling in mehreren Modellbetrieben: a) Entwicklung eines integrierten Altersstrukturanalyse- und Profilingkonzeptes; b) Profiling bei 100 Beschäftigten; c) Etablierung des Profilings als PE-Instrument. 3. Analyse der betrieblichen Kompetenzanforderungen (aktuell und perspektivisch): a) Profiling der Anforderungen der Arbeitssysteme und Arbeitsplätze; b) Expertengespräche in der Branche. 4. Auswertung der Profilingdaten und Dokumentation: a) Kompetenzschwerpunkte, Kompetenzdefizite; b) Unterschiede der Alterskohorten, Employability-Analyse; c) Kompetenz-Benchmarking: Thesen für die Branche. 5. Entwicklung von Lösungskonzepten für Modellbetriebe: individuell passgenaue Umsetzungskonzepte für die einzelnen Betriebe. 6. Begleitung betrieblicher Umsetzungsprozesse, z.B.: a) innerbetriebliche Dialogstrukturen, Mentoren-Programme, b) betriebsspezifische Kampagnen, betriebsspezifische Marketingmodule, c) individuelle und gruppenbezogene Qualifizierungspläne (inhaltlich und organisatorisch; ggf. Nutzung des Job-Aqtiv-Gesetzes), d) Qualifizierungen, aktivierendes Lernen der älteren Beschäftigten, Wissenstransfers im Tandem, e) arbeitsorganisatorische Veränderungen, alternsgerechte Arbeitszeitsysteme, f) Nachwuchsgewinnung und integration. 7. Dokumentation der Modellerfahrungen - Erhebung der Erfahrungen - Systematisierung und Bewertung - Medial aufbereitete Beispielsammlung, Handlungshilfe. 8. Transfer (innerhalb der Branche und Region): a) Kooperationsnetzwerke in der Branche, b) Dienst-

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leistungsangebote Benchmarking/ Profiling, c) regionale Kampagne 'Potenziale älterer Beschäftigter'. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 100; Beschäftigte aus Modellbetrieben und die direkten Vorgesetzten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 12; Leitungsebene und Betriebsrat). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 700; Personaldaten - Alter, Geschlecht, Tätigkeit, Qualifikation u.a. - für Altersstrukturanalysen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH: Alter Hase oder altes Eisen? in: GIB info, 2005, 2, S. 29-31. ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit –Europäischer Sozialfonds-; Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales INSTITUTION: Industriegewerkschaft Metall Verwaltungsstelle Dortmund (Ostwall 17-21, 44135 Dortmund); Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V. (Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14, 44135 Dortmund); gaus - medien bildung politikberatung GmbH (Stockholmer Allee 24, 44269 Dortmund); Soziale Innovation research & consult GmbH (Deutsche Str. 10, 44339 Dortmund) KONTAKT: Meier, Hans Jürgen (Tel. 0231-57706-0, e-mail: [email protected])

[150-F] Becker, Marcel, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zülch, Gert, Prof.Dr.-Ing. (Leitung): Auswirkungen einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme") INHALT: Vielfach verfolgen Produktionsbetriebe die Zielsetzung, ältere Mitarbeiter vorzeitig in den Ruhestand zu schicken, um Personal abzubauen oder gezielt ältere Mitarbeiter durch jüngere Mitarbeiter zu ersetzen. Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland wird dies nicht länger möglich sein. Bereits in naher Zukunft wird es daher von Bedeutung sein, die Auswirkungen einer immer älter werdenden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen zu erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen darauf zu reagieren. Ziel des Projektes ist es, ein rechnerunterstütztes Verfahren für die zielgerichtete und effiziente Anpassung von altersdifferenzierten Fertigungssystemen zu erarbeiten. Um die Auswirkungen einer sich verändernden Leistungsfähigkeit auf die produktionslogistischen, personalspezifischen aber auch qualitätsorientierten Zielsetzungen eines Fertigungssystems ermitteln zu können, sollen die Möglichkeiten der personalorientierten Simulation nutzbar gemacht werden. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich bereits in frühen Planungsphasen Veränderungen des Leistungsangebotes modellieren und mit Hilfe der Simulation nach verschiedenen Aspekten bewerten. Auch können so personelle Engpässe, die sich aus einem veränderten Leistungsangebot ergeben können, ermittelt werden. Je nach Planungshorizont lassen sich die Auswirkungen einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen auf zwei Problembereiche eingrenzen. Setzt man einen langfristigen Planungshorizont voraus, so ist die Anpassung einer alternden Belegschaft, d.h. die Planung der Anzahl und Qualifikation der Fertigungsmitarbeiter geprägt durch die Vielzahl der Möglichkeiten, Personen zu qualifizieren (qualitative Personalbedarfsplanung). Bei einem kurzfristigen Planungshorizont beschränkt sich das Planungsproblem auf die altersdifferenzierte Zuordnung von Mitarbeitern zu den in einem Fertigungssystem angeforderten Arbeitsanforderungen (qualitative Personaleinsatzplanung), da die personellen Ressourcen fest vorgegeben sind und nicht

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verändert werden können. Die Zielsetzung im Rahmen der Gestaltung alterdifferenzierter Fertigungssysteme besteht nun darin, die Auswirkung eines sich verändernden Leistungsangebotes einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen rechtzeitig zu erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus Kompensationsmaßnahmen zur Gestaltung alterdifferenzierter Fertigungssysteme geschaffen und für unterschiedliche Altersgruppen adäquate Arbeitsbedingungen geboten werden. Dabei soll die Belegschaft möglichst beibehalten und notwendige Veränderungsmaßnahmen auf ein Mindestmaß beschränkt werden, und dies unter Berücksichtigung der vorhandenen Qualifikationen und des im Zeitablauf veränderten Entwicklungspotenzials der Belegschaft. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0721-608-4835, Fax: 0721-608-7935)

[151-L] Bellmann, Lutz: Ältere Arbeitnehmer: ein Asset für Betriebe?, in: Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -NIW- (Hrsg.): Demographischer Wandel : Befunde für Niedersachsen und Handlungsfelder ; NIW-Workshop 2004/2005, 2005, S. 79-91 (Standort: IAB-90-0NS0-202090 BR 740; Graue Literatur) INHALT: In Deutschland ist der Anteil der älteren Erwerbstätigen über 55 Jahre nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft von fast 70 Prozent zu Beginn der 1970er Jahre auf 38,4 Prozent im Jahre 2002 gefallen. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich unter dem Durchschnitt der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer. Nur Frankreich und Italien weisen noch schlechtere Werte auf. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Probleme auf der betrieblichen Ebene dieser Entwicklung zugrunde liegen. Behandelt werden sowohl die Weiterbildung Älterer als eine Schlüsselfunktion für die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer als auch weitere Maßnahmen wie flexible Arbeitsorganisation, die Schaffung altersgemischter Teams und spezifische Arbeitsplatzausstattungen. Empirische Untersuchungen wie auch herangezogene Fallbeispiele belegen die ausdrückliche Wertschätzung älterer Arbeitnehmer aus betrieblicher Sicht. Eine Auswertung des IAB-Betriebspanels führt jedoch zu dem Schluss, dass dieser Wertschätzung keine entsprechende Einstellungsbereitschaft gegenübersteht. Ungeachtet der positiven Fallbeispiele wird wahrscheinlich erst der Mangel an Facharbeitern frühestens in zehn bis 15 Jahren die Betriebe zum Umdenken zwingen. (IAB)

[152-L] Bergmann, Bärbel; Pohlandt, Andreas; Pietrzyk, Ulrike; Richter, Falk; Eisfeldt, Doreen: Alterstrends beruflicher Handlungskompetenz, in: Bärbel Bergmann u. a.: Arbeiten und Lernen, Münster: Waxmann, 2004, S. 245-273, ISBN: 3-8309-1470-9 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-87/968/58) INHALT: Die Autoren bearbeiten am Beispiel mehrerer Feldstudien an Erwerbstätigen aus unterschiedlichen Branchen zwei Aufgaben. (1) Beschreibung von Alterskorrelationen für Indikatoren der Handlungskompetenz für verschiedene Gruppen Erwerbstätiger: Dazu wird eine al-

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tersabhängige Untersuchung von Indikatoren für berufliche Handlungskompetenz bei Erwerbstätigen unterschiedlicher Branchen durchgeführt und es werden Alterskorrelationen sowohl für Indikatoren einer arbeitsorientierten Lernmotivation als auch für Selbsteinschätzungen von Wissen und Fähigkeiten dargestellt. Ergänzt wird dies um Alterskorrelationen zur seelischen Gesundheit, denn für ein längerfristiges individuelles Ressourcenmanagement sind nach Ansicht der Autoren Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Fähigkeitsentwicklung zu beachten. (2) Suche nach Einflussfaktoren auf Alterstrends für Indikatoren der Handlungskompetenz: Anhand des Konzepts des arbeitsinduzierten Alterns wird am Beispiel der untersuchten Stichproben geprüft, ob sich Alterskorrelationen von Erwerbstätigen mit überdurchschnittlich lernhaltigen Aufgaben von den Alterskorrelationen Erwerbstätiger mit unterdurchschnittlich lernhaltigen Arbeitsaufgaben unterscheiden. Dabei werden die folgenden Hypothesen überprüft: Für Erwerbstätige, die längere Zeit überdurchschnittlich lernhaltige Arbeitsaufgaben bearbeiten, existieren für Indikatoren der Handlungskompetenz Nullkorrelationen. Erwerbstätige, die hingegen längere Zeit unterdurchschnittlich lernhaltige Arbeitsaufgaben bearbeiten, werden nur in geringem Maße zur Beschaffung neuen Wissens angeregt. Negative Alterstrends von Indikatoren der Handlungskompetenz werden deshalb erwartet. (ICI2)

[153-L] Bergmann, Bärbel; Prescher, Claudia; Eisfeldt, Doreen: Alterstrends der Innovationstätigkeit bei Erwerbstätigen, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 15/2006, H. 1, S. 18-28 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zwei Entwicklungstrends in der Erwerbsarbeit, nämlich die Verlagerung des klassischen Kostenwettbewerbs zum Wettbewerb um innovative Produkte und die Veränderung der Altersstruktur der Erwerbsbevölkerung aufgrund der demographischen Entwicklung werden kurz erläutert und genutzt, um die Entwicklung der Leistungs- und Innovationsfähigkeit Erwerbstätiger über die Spanne des erwerbsfähigen Alters als Zukunftsaufgabe zu kennzeichnen. In diesem Beitrag werden Alterstrends des Erlebens von Innovationsanforderungen durch Erwerbstätige analysiert sowie Befunde empirischer Studien über die Innovationstätigkeit Erwerbstätiger vorgestellt. Mit zwei Indikatoren - Hauptakteur bei realisierten Produktund Prozessinnovationen im letzten Kalenderjahr und Beteiligung an realisierten Produktund Prozessinnovationen im letzten Kalenderjahr - werden für eine Gelegenheitsstichprobe Erwerbstätiger und für eine Stichprobe von Innovatoren Alterstrends der Innovationstätigkeit beschrieben. In beiden Studien wird keine Altersabhängigkeit der Innovationstätigkeit festgestellt. Aber es besteht ein Zusammenhang der Innovationstätigkeit mit der Lernhaltigkeit der Arbeitsaufgabe. Erwerbstätige, die Arbeitsaufgaben mit höheren Lernanforderungen bearbeiten, sind häufiger Innovator." (Autorenreferat)

[154-F] Bernard, Beate, Dipl.-Kff.; Gräfe, Judith, Dipl.-Psych.; Labucay, Inéz, Dipl.-Kfm.; Thielicke, Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Becker, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Alters-Diversity-Management INHALT: Ziele: Abteilung von Gestaltungsaussagen zur effizienten Gestaltung der Leistung und Zusammenarbeit alternder und altersdiverser Belegschaften; Erarbeitung valider Hinweise zur Gestaltung der Personal- und Führungsarbeit in Unternehmen mit alternden und altersdiver-

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sen Belegschaften; Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für ein strategisches Human Resources Diversity Management (HRDM). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Eine Analyse des Leistungsverhaltens von älteren und jüngeren Mitarbeitern auf Individual- und Gruppenebene mit standardisierten Verfahren (z.B. Fragebogen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Post-Stiftung, Bonn INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft (Große Steinstr. 73, 06108 Halle) KONTAKT: Thielicke, Frank (Tel. 0345-5523334, e-mail: [email protected])

[155-L] Bieback, Karl-Jürgen: Altersdiskriminierung: grundsätzliche Strukturen und sozialrechtliche Probleme, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 52/2006, H. 1, S. 75-99 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Rahmen des neuen, umfassenden Antidiskriminierungsrechts der Europäischen Union hat das Verbot der Diskriminierung wegen des Alters eine besondere Stellung. Dabei ist das Verbot der Diskriminierung wegen des Alters nicht auf das Arbeitsrecht und die Arbeitsbeziehungen begrenzt, sondern findet gemäß Art. 3 Abs. I Grundgesetz (Gebot der Gleichbehandlung) auch auf das Sozialrecht Anwendung. Anders als die Verwendung der anderen diskriminierungsverdächtigen Kriterien (ethnische Herkunft, Religion, Behinderung etc.) kann die Verwendung des Kriteriums Alter zwar vielfältig durch wichtige sozialpolitische Ziele gerechtfertigt werden. Aber einige Altersgrenzen im Renten- und Arbeitslosenversicherungsrecht sind dennoch unverhältnismäßig da sie zur Erreichung der angestrebten sozialpolitischen Ziele nicht erforderlich sind." (Autorenreferat)

[156-L] Bogai, Dieter; Hirschenauer, Franziska: Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit der Älteren, in: Heinz Faßmann, Britta Klagge, Peter Meusburger; Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. (Hrsg.): Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland : Bd. 7, Arbeit und Lebensstandard, Heidelberg: Spektrum, Akad. Verl., 2006, S. 7881, ISBN: 3-8274-0962-4 INHALT: Die Arbeitsmarktlage der Älteren zwischen 55 und 65 Jahren wird zum einen von einer niedrigen Erwerbsbeteiligung bestimmt und zum anderen einer hohen und lang andauernden Arbeitslosigkeit bei denjenigen, die noch im Erwerbsleben stehen. Der Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme von Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit der Älteren für Juni 2003. Tabellarisch und graphisch dargestellt für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland werden: Durchschnittswerte der Arbeitslosen- und Erwerbsquoten aufgeteilt jeweils für ältere Männer und Frauen, die Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit aufgeteilt für ältere Männern und Frauen nach Arbeitsamtsbezirken sowie die Entwicklung der alterspezifischen Arbeitslosenquoten von 1985 bis 2003 für ältere Männer und Frauen, aufgeteilt nach alten (ohne Berlin) und neuen Bundesländern (mit Berlin). Bedingt durch den demographischen Wandel wird sich der Altenquotient, d.h. die Relation zwischen den über 64-Jährigen und den 15- bis

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64-Jährigen bis 2035 erheblich verschärfen. Es wird daher entscheidend sein, älteren Erwerbstätigen eine längere Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen. Entscheidende Voraussetzung dafür ist eine Verbesserung der (regional-) wirtschaftlichen Lage. Erst ein stärkeres Wirtschaftswachstum, verbunden mit einer höheren Arbeitskräftenachfrage, wird die Arbeitslosigkeit spürbar senken können - bei gleichzeitig steigender Erwerbsbeteiligung der Älteren. (IAB)

[157-L] Bosch, Gerhard; Schief, Sebastian: Die Beschäftigung Älterer in Europa zwischen Vorruhestand und Work-Line, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, Nr. 4, S. 275290 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Europäische Union hat sich hinsichtlich der Beschäftigung Älterer ehrgeizige Ziele gesetzt. Im März 2001 legte der Europäische Rat in Stockholm fest, dass bis 2010 mindestens die Hälfte der EU-Bevölkerung im Alter von 55 bis 64 Jahren in Beschäftigung sein soll. Der vorliegende Artikel untersucht mit Daten der Europäischen Arbeitskräftestichprobe 2004 die Partizipation am Arbeitsmarkt älterer Beschäftigter. Gegenwärtig erreichen nur 5 der 15 alten EU Länder bereits eine Beschäftigungsquote der 55 bis 64-Jährigen über 50 Prozent. Es wird gezeigt, dass Länder, die der Politik der 'Work Line', also der Aktivierung von Personen im Erwerbsalter, folgen (z.B. Dänemark, Schweden), deutlich höhere Beschäftigungsquoten aufweisen als jene, die eine Vorruhestandspolitik (z.B. Deutschland, Frankreich) betrieben haben. Der Vergleich zwischen Work-Line-Ländern und Vorruhestandsländern verweist auf sechs Problembündel, deren Bewältigung zentral für die Erhöhung der Beschäftigungsquote Älterer ist (Gleichstellungsproblem, Humanisierungsproblem, Qualifikationsproblem, Flexibilitätsproblem, Motivationsproblem, Wachstumsproblem). Eine rein altersspezifische Politik wird diese Konflikte nicht auflösen können." (Autorenreferat)

[158-L] Buchebner-Ferstl, Sabine: Das Paar beim Übergang in den Ruhestand: eine qualitative Studie auf der Grundlage der Grounded Theory, (Schriftenreihe des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Bd. 14), Wien 2005, 185 S., ISBN: 3-901668-42-X (Graue Literatur; URL: http://62.116.39.195/ftp/schriften/schrift14/schrift14.pdf) INHALT: "In der Studie wurde der Frage nachgegangen, welche Veränderungen Paare beim Übergangin den Ruhestand (eines Partners oder beider Partner) erleben, wie sie diese wahrnehmen und bewerten und welche Bewältigungsstrategien und Bewältigungsmuster sie zur Anwendung bringen, um den Veränderungen zu begegnen. Auf der Basis der Grounded Theory nach Glaser und Strauss (1967) wurde die Situation von insgesamt acht Paaren sowie einer Einzelperson beleuchtet, wobei problemzentrierte Interviews zur Anwendung kamen. Das aus der Studie abgeleitete theoretische Erklärungsmodell basiert auf einem rollentheoretischen Konzept. Die Neuorganisation des Rollengefüges (auf individueller wie auf Paarebene) stellt demnach die wesentliche Aufgabe zur Bewältigung des Übergangs in den Ruhestand dar." (Autorenreferat)

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[159-L] Buchebner-Ferstl, Sabine: Das Paar beim Übergang in den Ruhestand: Ergebnisse einer qualitativen Studie, (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, Nr. 41), Wien 2004, 89 S. (Graue Literatur; URL: http://62.116.39.195/ftp/projekte/wp_41_Paar_Uebergang_Ruhestand/wp_41_Paar_ Uebergang_Ruhestand.pdf) INHALT: "Ziel des Projektes war es, einen umfassenden Gesamteindruck der Situation von Paaren nach Übertritt in den Ruhestand zu gewinnen. Es sollten insbesondere Erkenntnisse darüber erlangt werden, wie die PartnerInnen die spezifischen Veränderungen, die im Zusammenhang mit der Pensionierung stehen, wahrnehmen und bewerten und welche individuellen und gemeinsamen Bewältigungsstrategien sie anwenden, um den Veränderungen zu begegnen. Insgesamt wurden acht Paare sowie eine Einzelperson im Rahmen so genannter 'problemzentrierter Interviews' befragt. Gemäß der 'Grounded Theory' nach Glaser und Strauss erfolgte sukzessive (während des gesamten Projektverlaufs) die Entwicklung eines datenbasierten theoretischen Modells. Das resultierende Modell beruht auf einem rollentheoretischen Konzept. Der Wegfall des 'Bausteins' 'Rolle einer erwerbstätigen Person' hat Auswirkungen auf das gesamte Rollengefüge des Paars, das sich aus individuellen Rollen, Partnerrollen sowie Paarrollen zusammensetzt. Die erforderliche 'Neuorganisation des Rollengefüges' ist mit bestimmten Aufgaben und Strategien verknüpft und von einer Reihe von Einflussfaktoren und deren Bewertung mitbestimmt." (Autorenreferat)

[160-L] Büttner, Renate; Brussig, Martin; Weiß, Walter: Die Deutschen gehen wieder später in Rente - arbeiten sie auch länger?: aktuelle Veränderungen im Altersübergangsverhalten, in: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch 2005, 2005, S. 65-76 (Graue Literatur; URL: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb05/03-buettner-brussig-weiss. pdf) INHALT: "Ziel des Beitrages ist es, Veränderungen im Altersübergangsverhalten, d.h. den Übergang vom Ende der Erwerbstätigkeit bis zum Eintritt in eine Rente einschließlich eventueller Zwischenstadien, insbesondere Arbeitslosigkeit, aufzuzeigen. Dabei werden schwerpunktmäßig folgende Fragen diskutiert: Entspricht dem späteren Eintritt in Rente auch eine verlängerte Erwerbstätigkeit? Wie haben sich Zugänge in verschiedene Rentenarten entwickelt? Haben die Rentenformen, nach denen Rentenabschläge bei vorgezogenem Renteneintritt hinzunehmen waren, dazu geführt, dass vermehrt Renten beansprucht wurden, die noch einen abschlagsfreien Renteneintritt ermöglicht haben? Wie hat sich die Arbeitslosigkeit unter älteren Erwerbspersonen entwickelt? Wird der spätere Renteneintritt erst nach einer womöglich längeren Arbeitslosigkeit erreicht? Übergreifendes Ergebnis der integrierten Betrachtung vom Austritt aus Erwerbstätigkeit und Eintritt in den Ruhestand ist, dass der Renteneintritt tatsächlich im Durchschnitt später erfolgt, dies aber für einen erheblichen - und phasenweise wachsenden - Teil von Menschen mit höherer Unsicherheit in Form von Arbeitslosigkeit verbunden ist." (Autorenreferat)

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[161-L] Echterhoff, Veit: Kompetenzentwicklung Älterer im Kontext von Region, Bedarf und Demographie: eine explorative, empirische Untersuchung über regionalen, prognostischen Qualifikationsbedarf und Arbeitskräftenachfrage - am Beispiel der Region Duisburg, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2005, 276 S., ISBN: 3-86573-107-4 (Standort: SB München(12)-2006.3549) INHALT: "Während demographische Prozesse auf Arbeitsmärkten in der Regel aus Perspektive des sich - verhältnismäßig langsam - verändernden Arbeitskräfteangebots beschrieben werden, bleibt allzu häufig die Seite der Arbeitskräftenachfrage unterbelichtet. Diese Arbeit widmet sich dem Versuch, die Seite der prognostischen, regionalen Arbeitskräftenachfrage näher zu beleuchten. Nach einer Darstellung der arbeitsmarktlichen Relevanz älterer Beschäftigter wird die mit dem Lebensalter konfundierende Berufserfahrung als betriebliche Ressource diskutiert, mit dem Ergebnis einer relativen Nähe zum Diskurs um Kompetenzentwicklung. In der vorliegenden Untersuchung wird das Instrument der Stellenanzeigenanalyse als regionales, prognostisches Instrument des Qualifikationsbedarfs und der Arbeitskräftenachfrage begründet und explorativ im Umfang einer Stadtkreisebene vorgestellt. Einen besonderen Kristallisationspunkt bildet dabei die Fragestellung, welche spezifischen Arbeitsplatzstrukturen Berufserfahrungen unabdingbar erfordern." (Autorenreferat)

[162-L] Eichhorst, Werner; Sproß, Cornelia: Arbeitsmarktpolitik für Ältere: die Weichen führen noch nicht in die gewünschte Richtung, (IAB Kurzbericht, 16/2005), Nürnberg 2005, 6 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2005/kb1605.pdf) INHALT: "Die Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer ist in Deutschland nach wie vor unbefriedigend. So konnten beim Beschäftigungsniveau der Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren in den letzten Jahren keine nennenswerten Fortschritte erzielt werden. Neben der betrieblichen Personalpolitik liegen wesentliche Gründe hierfür in der Ausgestaltung der Transferleistungen. Zwar wurden einige wichtige Änderungen im Rentenrecht sowie die Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld beschlossen. Dennoch können ältere Beschäftigte sich weiterhin vorzeitig aus dem Erwerbsleben zurückziehen. Unter beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten wäre es daher wenig sinnvoll, die geplante Verkürzung des Leistungsbezugs für Ältere zu verschieben oder die Bezugsdauer an das Lebensalter bzw. an Beschäftigungszeiten zu knüpfen - auch wenn dies sozialpolitisch wünschenswert erschiene. Zugleich trugen die bisherigen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der individuellen Beschäftigungschancen Älterer bei. Einige neuere Instrumente wie die Entgeltsicherung oder die Förderung der Weiterbildung von Beschäftigten wurden bislang kaum genutzt." (Autorenreferat)

[163-L] Engstler, Heribert: Erwerbsbeteiligung in der zweiten Lebenshälfte und der Übergang in den Ruhestand, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 85-154, ISBN: 3-531-14858-3

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INHALT: Der Autor berichtet über die Forschungsergebnisse zur Entwicklung und zu den Bestimmungsfaktoren der Erwerbsbeteiligung im mittleren und fortgeschrittenen Erwachsenenalter sowie zur Erwerbsbeendigung. Aus dem Anspruch des Alterssurveys, sowohl Beiträge zur Sozialberichterstattung als auch zur altersbezogenen Verhaltensforschung zu leisten, ergeben sich folgende Themenstellungen und forschungsleitende Annahmen, welche zunächst im einzelnen erläutert werden: Entwicklung der Erwerbsbeteiligung und des Übergangs in die Nichterwerbstätigkeit, Wandel des geplanten und tatsächlichen Alters der Erwerbsbeendigung sowie zeitliche Entkoppelung zwischen Erwerbsbeendigung und Altersrentenbeginn. Nach einem Überblick über die Datengrundlage und Vorgehensweise werden die Ergebnisse zur Erwerbsbeteiligung in der zweiten Lebenshälfte, zum Ausstiegsalter aus dem Erwerbsleben und zu den Übergangspfaden von der Erwerbstätigkeit in die Altersrente ausführlich dargestellt. Im Mittelpunkt stehen zwei Fragestellungen: (1) Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass sich gegenwärtig in Deutschland eine Trendwende hin zu einem längeren Verbleib im Erwerbsleben vollzieht? Schlägt sich der von zahlreichen Reformmaßnahmen begleitete Paradigmenwechsel bereits im Beschäftigungssystem nieder? (2) Lockert sich die enge Verbindung zwischen dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben und dem Übergang in den Ruhestand? Kommt es nach der Beendigung der Berufstätigkeit häufiger zu einer zu überbrückenden Nichterwerbsphase bis zum Beginn der Altersrente? (ICI2)

[164-L] Frerichs, Frerich; Taylor, Philip: The greying of the labour market: what can Britain and Germany learn from each other?, London 2005, IV, 51 S. (Graue Literatur; URL: http://www.agf.org.uk/pubs/pdfs/1425web.pdf) INHALT: "In Germany and the UK, the issue of the employment of older workers has moved up the policy agenda in recent years. After decades of early retirement, concerns about the sustainability of public pension systems and future labour shortages have resulted in a new policy consensus around the need to integrate older workers. Policies are now emerging which are aimed at extending the end of working lives, closing of early retirement pathways and making continued employment more attractive, and educating employers and encouraging them to recruit older workers. Yet the degree of progress should not be overstated. Considering active labour market policies specifically, reviewing the evidence, the report concludes that: 1. While a recent shift towards strategies and measures for older unemployed people has taken place, they remain under-represented in general labour market measures such as the promotion of vocational training, self-employment and job-placement activities. 2. In particular, strategies and measures to facilitate lifelong learning and provide training for all age groups are underdeveloped. 3. Even where measures have been implemented, they have concentrated on more advantaged and easier to place older unemployed people, with risk groups such as those with low skill levels or disabilities under-represented." (author's abstract)

[165-L] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Neue Wege zur Flexibilisierung des Renteneintritts, (Gesprächskreis Sozialpolitik), Bonn 2006, 66 S., ISBN: 3-89892-465-3 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03720.pdf) INHALT: "In Deutschland wird beklagt, dass das Rentensystem nicht flexibel genug auf die Situation und Interessen der Erwerbstätigen und Unternehmen eingehen würde. Im Rahmen ihres

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Gesprächskreises Sozialpolitik hat die Friedrich-Ebert-Stiftung die Debatte zur Flexibilisierung des Renteneintritts zum Anlass genommen, einen Beitrag zur Klärung und Weiterentwicklung dieser rentenpolitischen Strategie zu leisten. Im Rahmen einer Konferenz im Mai vergangenen Jahres wurden Experten und Expertinnen der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik darum gebeten, zu den zentralen Fragen eines flexiblen Renteneintritts und dessen Auswirkungen Stellung zu nehmen. In der vorliegenden Veröffentlichung wird in erster Linie auf folgende Aspekte eingegangen: In dem Eingangskapitel werden die unterschiedlichen rechtlichen Regelungen zum Renteneintrittsalter mit dazugehörigen empirischen Befunden dargestellt und unter Bezug auf die Tagungsbeiträge der Referentinnen und Referenten sowie weiterer Literatur einer Bewertung unterzogen. In den Beiträgen der Referentinnen und der Referenten wird schwerpunktmäßig thematisiert, wie die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer erhöht werden könnten, z.B. durch Weiterbildung. Dies geht mit Überlegungen einher, wie die bisherige Flexibilität des vorzeitigen Renteneintritts zu gestalten wäre. Außerdem wird die Frage aufgeworfen, ob und wie für bestimmte Berufsgruppen, die in ihrem Berufsleben außerordentlich starken Belastungen ausgesetzt sind, ein besonderer Status beim Rentenzugang eingeräumt werden könnte. Darüber hinaus wird erörtert, welche Herausforderungen für die Rentenpolitik aufgrund der immer häufiger anzutreffenden neuen Lebensbiographien entstehen, die sich u.a. durch unstetige Erwerbsbiographien, veränderte Familiensituationen und Bildungsphasen auszeichnen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jörg Deml: Rentenrechtliche Regelungen zum Renteneintrittsalter und Einordnung der Tagungsbeiträge (6-24); Ulla Schmidt: Einführung in die Thematik (25-28); Jutta Allmendinger: Ältere Arbeitnehmer: alte Hasen oder altes Eisen? (29-32); Alexander Gunkel: Wege für mehr Beschäftigung älterer Arbeitnehmer (33-36); Wolfgang Schroeder: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des vorgezogenen Renteneinstiegs (37-51); Ralf Kreikebohm: Flexibilisierung des Renteneintrittsalters (52-58); Reinhold Thiede: Flexibilisierung des Renteneintritts als Element einer grundlegenden Anpassung der Rentenversicherung an die veränderte Arbeitswelt (59-65).

[166-L] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Rente mit 67: Steuerungspotenziale in der Renten- und Beschäftigungspolitik, (Gesprächskreis Sozialpolitik), Bonn 2006, 31 S., ISBN: 3-89892-467-X (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03713.pdf) INHALT: "Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte im Rahmen ihres Gesprächskreises Sozialpolitik die Professoren Gerhard Bäcker und Josef Schmid Ende 2005 darum gebeten, eine Stellungnahme zum Rentenzugang in einem Alter von 67 Jahren abzugeben. Mit dieser Veröffentlichung werden die beiden Beiträge vorgestellt. Für Schmid scheint die Erhöhung der Altersgrenze aufgrund fiskalischer Probleme naheliegend zu sein. Bäcker sieht dies dann nicht als zwingend an, wenn die Einnahme/ Ausgabediskrepanz u.a. durch eine präventive Arbeitsmarktpolitik entschärft wird. Bei beiden Autoren wird deutlich, dass mit der Erhöhung des Rentenzugangsalters keineswegs automatisch sichergestellt ist, dass alle Arbeitnehmer dadurch auch tatsächlich länger als bisher tätig sein werden. Es kann daraus aber nicht unbedingt abgeleitet werden, dass die Anhebung der Altersgrenze deshalb vor allem als getarnte Kürzungsvariante einzustufen ist. Ob dies zutreffen könnte oder nicht, bedarf u.a. einer differenzierten Betrachtungsweise nach Berufen und Erwerbsbiographien und hängt entscheidend von der Entwicklung und Gestaltung in anderen Feldern der Wirtschaft und Politik ab. Entscheidend an beiden Stellungnahmen ist, dass sie nicht bei einer rentensystemimmanenten Betrachtungsweise

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stehen bleiben. Beide Autoren plädieren dafür, den Blick auch auf andere Stellgrößen zu richten: auf Beschäftigung, Arbeitsorganisation und neue Formen der Regulierung. Welche Konsequenzen sich aus einer Anhebung des Rentenzugangsalters ergeben, wird zukünftig davon abhängen, wie diese Stellgrößen gestaltet werden: so z.B. bei Qualifizierungsmaßnahmen, Gesundheitsschutz, Lohn- und Leistungspolitik. Mit einem Hinweis auf die Wissensgesellschaft wird auch dafür plädiert, die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Arbeitnehmer stärker in eine Richtung zu fördern, die ihnen eine flexible Reaktion auf veränderte Marktbedingungen ermöglicht, um so zukünftig Anpassungsprobleme im Alter so weit wie möglich zu vermeiden. Fazit beider Wissenschaftler ist es, dass ein Teil der Unternehmen in Deutschland angesichts des demographischen Wandels zukünftig auf eine längere Beschäftigungsdauer älterer Arbeitnehmer angewiesen sein wird. Deshalb scheint es unabhängig von der Anhebung der Altersgrenze erforderlich zu sein, vorausschauende Konzepte zu entwickeln." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Bäcker: Rente mit 67: länger arbeiten oder länger arbeitslos? Probleme einer Heraufsetzung der Altersgrenze (6-23); Josef Schmid: Länger arbeiten muss sein - aber wie? Konzeptionelle Überlegungen zu einem Rentenzugang bis 67 (24-31).

[167-L] Georg, Arno: Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung im Handwerk, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, Nr. 4, S. 351-358 (Standort: USB Köln(38)XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ziel des 2003 abgeschlossenen Projektes, aus dem hier auszugsweise berichtet wird, war es, vorhandene Gestaltungsansätze alter(n)sgerechter Arbeit in Handwerksbetrieben - Varianten von Technikeinsatz, Arbeitsverteilung/-organisation, Qualifizierung oder Laufbahngestaltung zu identifizieren, zu bewerten und für potentielle Multiplikatorinnen und Endnutzerinnen aufzubereiten. Zum einen ging es um kompensatorische Maßnahmen im Sinne einer altersgerechten Gestaltung von Arbeit, wo mittels Anpassung von Arbeitsanforderungen an das veränderte Leistungsvermögen Älterer ein möglichst langes Verbleiben dieser Beschäftigten im Erwerbsprozess unterstützt wird. Da die individuelle Leistungsfähigkeit älter werdender Beschäftigter ebenso wie die Jüngerer gestaltbar ist und sich über die im Erwerbsverlauf erlebten Anforderungen und Belastungen entwickelt, kann mittels einer lebensphasen- oder alternsgerechten präventiven Gestaltung von Arbeitsbedingungen auch die Leistungsentwicklung positiv beeinflusst werden (Morschhäuser 1999). Ausgangshypothese und auch Ergebnis unserer Untersuchung war: Es gibt kein Standardrezept, um Arbeit, Technik und Personaleinsatz alter(n)sgerecht zu gestalten, sondern stattdessen eine Vielzahl unter-schiedlicher Ansatzpunkt und Maßnahmen. Welcher Weg für den Betrieb der 'richtige' und gangbare ist, hängt von den konkreten betrieblichen Ausgangsbedingungen, Problemlagen und Handlungsvoraussetzungen ab. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht davon ausgegangen werden, dass in den Betrieben ein betriebliches Gestaltungswissen und vermögen zum Thema alter(n)sgerechter Arbeitsgestaltung verankert ist." (Autorenreferat)

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[168-F] Hamburger, Joachim, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Langner, Matthias, Dipl.-Kfm.; Maser, Werner, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Schule, Achim, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Leitung): Qualifizierungskonzept für Unternehmer und Arbeitnehmer zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit - Bewältigung des demographischen Wandels am Beispiel des Bauhandwerks in Rheinland-Pfalz INHALT: Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer und älter werdender Mitarbeiter in Bauhandwerksbetrieben. Qualifizierungskonzept für Unternehmer und Arbeitnehmer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinhessen METHODE: Entwicklung, Durchführung und Evaluation des Konzeptes. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Institut für Technik der Betriebsführung Forschungsstelle im Deutschen Handwerksinstitut e.V. (Postfach 3324, 76019 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (Tel. 0721-9310317, e-mail: [email protected])

[169-L] Haupt, Hanna; Liebscher, Reinhard; Winkler, Gunnar: Ältere Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland: Lebenslagen und Lebensverhältnisse, Werte und Handlungsorientierungen ; Studie des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg e.V., (Umbruch : Beiträge zur sozialen Transformation in den alten und neuen Bundesländern, Bd. 19), Berlin: Trafo Verl. Weist 2005, 97 S., ISBN: 3-89626-502-4 (Standort: B d. Friedrich-Ebert-Stiftung(BO131)-A05-05761) INHALT: "In der Studie werden die sozialen Potenziale älterer Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung, der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und des Übergangs in den Ruhestand analysiert und Besonderheiten der sozialen Lage und deren Differenziertheit sowie subjektive Befindlichkeiten einschließlich geschlechtsspezifischer Unterschiede herausgearbeitet. Der Grundkonflikt der sozialen Gruppe älterer Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland besteht zwischen solider fachlicher Qualifikation, einer hohen Erwerbsbeteiligung und umfangreichen Berufs- und Lebenserfahrungen, einer hohen Flexibilität im Berufsleben, einer überwiegend festen sozialen Verankerung in der Familie und anderen sozialen Beziehungsgefügen einerseits und der Konfrontation mit der rapiden Verringerung der Anzahl der Arbeitsplätze insgesamt durch Abwicklungen und Betriebsschließungen und Insolvenzen sowie dem Bestreben vieler Unternehmen und Einrichtungen zur drastischen Verjüngung der Beschäftigten und einem zunehmenden Anteil an Arbeitslosigkeit innerhalb dieser Gruppe andererseits. Die Erfahrung der Ausgrenzung älterer Arbeitnehmer/innen aus dem Erwerbsleben reproduziert sich bei ihnen durch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Dieser Grundkonflikt beeinflusst die Lebensqualität und -zufriedenheit, die Zukunftserwartungen und die individuellen Handlungsstrategien." (Autorenreferat)

[170-F] Hertel, Guido, Prof.Dr. (Leitung): Altersbedingte Unterschiede in Inhalten und im Zustandekommen von Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")

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INHALT: Die bisherige Erforschung altersbedingter Unterschiede in der Arbeits- und Organisationspsychologie beschränkt sich vorwiegend auf Untersuchungen zur kognitiven Leistungsfähigkeit, wohingegen motivationale Themen stark vernachlässigt wurden. Letztere sind jedoch für eine altersspezifische Optimierung von betrieblichen Arbeitsabläufen und Trainingskonzepten mindestens ebenso wichtig, da altersbedingte Defizite in der (maximalen) kognitiven Leistungsfähigkeit durch eine entsprechende Motivierung häufig kompensiert werden können. Vor dem Hintergrund des aktuellen demografischen Wandels ist daher eine systematische Erforschung altersbedingter Unterschiede der Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit essenziell. Die Ziele dieses Projektvorhabens bestehen in der empirischen Untersuchung altersbedingter Unterschiede sowohl in den Inhalten (Ziele, Motive, Interessen, Bedürfnisse) als auch in den Entstehungsprozessen von Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit. Dazu sollen zwei quantitative Studien durchgeführt werden, in denen neben klassischen Befragungsmaßen der Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit auch neu entwickelte Messmethoden zur ökonomischen Erfassung erlebnisbasierter Indikatoren aus dem beruflichen Alltag eingesetzt werden. Die Untersuchungsergebnisse werden in ein Lebensspannen-Modell arbeitsbezogener Motivation und Zufriedenheit integriert, in dem auch zentrale Moderatorvariablen (Ausbildung, Persönlichkeit, etc.) berücksichtigt werden. Das Forschungsvorhaben liefert damit zentrale Voraussetzungen für eine fundierte Entwicklung konkreter Interventionen und Leitlinien für die altersabhängige Motivierung von Berufstätigen, beispielsweise in Form entsprechender Anreizsysteme, Führungsstrategien oder Trainingskonzepte. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Röntgenring 10, 97070 Würzburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[171-F] Hien, Wolfgang, Dr. (Leitung): Arbeit, Altern und Gesundheit - Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften INHALT: In diesem explorativen Projekt sollen die subjektiven Potentiale einer optimalen Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften untersucht werden. Kontext/ Problemlage: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der gleichzeitigen Zunahme psychomentaler und psychosozialer Belastungen wird die Frage dringlicher, wie Arbeitssysteme und Arbeitsbiographien gesundheits- und alternsgerecht gestaltet werden können. Die IT-Branche hat zu dieser Frage noch kein Verhältnis gefunden. Nach wie vor werden junge Kräfte rekrutiert, während ältere vorwiegend durch Selbstselektion vorzeitig ausscheiden. Die Gründe sind auch in den gesundheitlichen Gefährdungen zu suchen: Vielarbeit, Konkurrenzdruck, Versagensangst, psychische Erschöpfung. Fragestellung: Ausgehend von der Frage, wie sich die subjektiven biographischen Erfahrungen, Problemlagen, Entwürfe und Potentiale älterer Arbeitnehmer/innen strukturieren, soll der Frage nachgegangen werden, wie eine altersgerechte Aufrechterhaltung der Teilhabe am Arbeitsleben - sowohl innerhalb eines Betriebes wie auch betriebsübergreifend - aussehen kann. METHODE: Auf der Basis quantitativer und qualitativer Daten zur berufsbiographischen, gesundheitlichen und lebensweltlichen Situation älterer, gesundheitlich beeinträchtigter ITFachkräften sollen mittels ausgewählter biographisch-narrativer Interviews Bruchstellen, Kompetenzen, Ressourcen und Potentiale herausgearbeitet werden, welche für eine befriedi-

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gende und produktive Teilhabe am Arbeitsleben und an der Gesellschaft nutzbar gemacht werden können. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Hien, W. (Contrescarpe 119, 28195 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[172-L] Hofer, Helmut; Url, Thomas: Growth effects of age-related productivity differentials in an ageing society: a simulation study for Austria, (Reihe Ökonomie / Institut für Höhere Studien, Abt. Ökonomie und Finanzwirtschaft, 179), Wien 2005, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ihs.ac.at/publications/eco/es-179.pdf) INHALT: "We integrate age specific productivity differentials into a long-run neoclassical growth model for the Austrian economy with a highly disaggregated labor supply structure. We assume two life time productivity profiles reflecting either small or large hump-shaped productivity differentials and compute an average labor productivity index using three different aggregation functions: linear, Cobb-Douglas, and a nested Constant Elasticity of Substitution (CES). Model simulations with age specific productivity differentials are compared to a base scenario with uniform productivity over age groups. Depending on the aggregation function, the simulation results show only negligible or small negative effects on output and other macroeconomic key variables." (author's abstract)

[173-L] Hoffmann, Hilmar; Kaldybajewa, Kalamkas; Kruse, Edgar: Arbeiter und Angestellte im Spiegel der Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung: Rückblick und Bestandsaufnahme, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 61/2006, H. 1, S. 2453 INHALT: "Mit dem Gesetz zur Organisationsreform der gesetzlichen Rentenversicherung (RVOrgG) wurde zum 1.1.2005 die historische Unterscheidung der Arbeiter und Angestellten in die Zweige der Arbeiterrentenversicherung (ArV) und der Rentenversicherung der Angestellten aufgehoben. In Zukunft erfolgt die Zuweisung der Arbeitnehmer zu den Trägern der Deutschen Rentenversicherung nach gesetzlich festgeschriebenen Quoten. Aus diesem Anlass wird in diesem Beitrag rückblickend untersucht, ob für die 'sozialen Schichten' der Arbeiter und Angestellten Unterschiede und Gemeinsamkeiten festgestellt werden können. Hierzu wird neben den statistischen Ergebnissen auch der' historische Hintergrund beleuchtet. Ergebnis ist, dass sich Arbeiter und Angestellte beim typisierenden Zweigvergleich in vielen Bereichen heute noch unterscheiden. So haben beispielsweise Arbeiter im Durchschnitt niedrigere Entgelte, geringere Anwartschaften und kleinere Renten als Angestellte. Sie sind zudem im Durchschnitt häufiger von Erwerbsminderung und Arbeitslosigkeit betroffen und weisen eine höhere Sterblichkeit auf. Schließlich reagieren Arbeiter und Angestellte in unterschiedlichem Ausmaß und in unterschiedlichen Formen auf die Reformen zur Anhebung und Flexibilisierung der Altersgrenzen und auf die Neuregelungen der Erwerbsminderungsrenten." (Autorenreferat)

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[174-F] Hörwick, Eva; Hammer, Veronika, Dr. (Bearbeitung); Geldermann, Brigitte (Leitung): AQUA - alternsgerechte Qualifizierung INHALT: Projekt zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Beschäftigter durch innovative Lernformen und die Förderung alternativer Berufsbiografien. Selbstorganisierte Lernformen werden in Betrieben der Region Nürnberg exemplarisch mit älteren Beschäftigten erprobt. In der Entwicklungspartnerschaft FAIR werden die Erkenntnisse und Ergebnisse mit anderen Projekten in der Region vernetzt und mit europäischen Partnern weiterverfolgt (2. Förderrunde). METHODE: Trainings in Betrieben; quantitative und qualitative Erhebungen; selbstgesteuertes Lernen angeleitet durch kurze moderierte Workshops sowie kontinuierliche Lernphasen (atthe-workplace und near-the-workplace); Unternehmensbefragung (paper-pencil, randomisiert); Sensibilisierung durch Impuls-Werkstätten: Austausch zwischen Betrieben und von Wissenschaft mit Betrieben DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview (Entscheidungsträger in Betrieben, Personalleiter, PE-Verantwortliche, Betriebsleiter). Gruppendiskussion (im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens zwischen Trainees). Expertengespräch. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern in der Region Nürnberg - IHK Mittelfranken; Auswahlverfahren: total). Beobachtung (Trainierende; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Arbeiten solange es geht. Fernsehbeitrag in: Arbeitsmarkt aktuell. Radio Berlin-Brandenburg. 01.11.2004.+++Beschreibung der aktuellen AQUA-Projektaktivitäten. in: FARReport, Juni 2004.+++Wettbewerbsfähig mit älteren Beschäftigten. Ankündiung der AOUA-Tagung am 16. Juni 2004. in: Senioren in im Betrieb, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.05.04. in: Personalwirtschaft, 2004, H. 5. in: Managerseminare, 2004, H. 5. in: Wirtschaft in Mittelfranken, IHK-Zeitschrift, 2004, H. 5. in: Wuppertaler Kreis e.V., Newsletter Frühjahr 2004.+++Pioniere packen das Problem an. in: Nürnberger Nachrichten, l7.06.04.+++Sehr "jugendfixiert". in: Nürnberger Nachrichten, 15.06.04.+++Mehr Ältere im Beruf. in: Nürnberger Nachrichten, 24.05.04.+++Bewerber über 50 haben kaum eine Chance. in: Nürnberger Nachrichten, 30.04.04.+++Severing, Eckart: Berufliche Bildung und Lebensalter. in: f-bb Newsletter, 2004, 2. Nürnberg 2004.+++Beschreibung der AQUA-Projektaktivitäten. in: FAIR-Report Newsletter, Januar 2004.+++Geachtet, aber kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt - Studie über ältere Arbeitnehmer. in: Wirtschaft in Mittelfranken, IHKMagazin für die Region Nürnberg, 2004, H. 1, 01.01.04, S. 14.+++Im Zentrum stehen die Teilnehmenden - neue Lernformen in der Praxis. in: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit - Nationale Koordinierungsstelle EQUAL (Hrsg.): Equal Newsletter. Bonn 2003.+++ Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. in: bfz Bildungsforschung; f-bb (Hrsg.): Informationsblatt. Nürnberg 2003.+++Erfahrene Beschäftigte im Betrieb. Mehr aus ihnen machen! in: Ebd.+++Beschreibung des Teilprojekts der bfz Bildungsforschung. in: FAIR-Report. EQUAL-Büro Nürnberg. Nürnberg, Juni 2003.+++Hörwick, Eva: Lernen Ältere anders? in: Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA); Brandenburg GmbH (Hrsg.): Nutzung und Weiterentwicklung der Kompetenzen Älterer - Dokumentation der Fachtagung der Akademie der zweiten Lebenshälfte am 26. und 27.08.2002 in Potsdam. Potsdam: LASA 2003. +++ AQUA - a concept for learning on the job. in: Projektinformation. Nürnberg 2003.+++ Baigger, Joao Filipe; Geldermann, Brigitte; Schulze, Frank: Abstract zur Studie "Situation älterer Beschäftigter in Betrieben der Region Nürnbeg. in: www.aqua-nordbayern.de, 2003. +++ Dies.: Zur Situation älterer Beschäftigter in Betrieben der Region Nürnberg. in: www. aquanordbayern.de, Okt. 2003.+++Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. Selbstgesteuert flexibel - altersgerecht. in: Projektinformation. Nürnberg 2003.+++Erfahrene Beschäftigte im

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Betrieb. Mehr aus ihnen machen. in: Projektinformation. Nürnberg 2003.+++AQUA - agesuitable-training. in: French Building Federtaion FFB (Hrsg.): WISER Newsletter. Paris 2003.+++Weinmann, Nadia: Alternsgerechtes Lernen in der beruflichen Weiterbildung konzeptionelle Uberlegungen, Umsetzungsstrategien und -probleme. Unveröff. Diplomarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Univ. Erlangen-Nürnberg, 2003.+++Geldermann, Roland: Alternde Gesellschaft und alternde Belegschaften - die demografische Herausforderung für Gesellschaft und Unternehmen in Europa. in: f-bb Newsletter, 2003, 2. Nürnberg 2003.+++Nicht zum alten Eisen - Unternehmen wollen altersgerechte Qualifizierung erproben. in: Nürnberger Nachrichten, 21.12.2002.+++Geldermann, Brigitte: Wie kann eine längere Verweildauer älterer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem erreicht werden? - Prinzipien und Beispiele. in: Kreklau; Siegers (Hrsg.): Handbuch der Aus- und Weiterbildung, 143. Ergänzungslieferung. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst 2002. ISBN 3-87156-033-2.+++Altes Eisen oder betriebliche Experten? - Personalentwicklung für alternde Belegschaften. in: Informationsblatt zum Projekt AQUA. Nürnberg 2002.+++Siehe auch laufend aktualisierte Projekthomepage unter: http://www.aqua-nordbayern.de . ARBEITSPAPIERE: Lernen Älterer und älterengerechte Lernformen.+++Das A.QUA-Training. Eine Lernform nicht nur für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.+++A.QUA - alternsgerechte Qualifizierung. Projektflyer. Nürnberg: bfz Bildungsforschung.+++FAIR - Förderung des Arbeitsmarktes mit Innovativen Regionalprojekten in der Region Nürnberg. Flyer der Entwicklungspartnerschaft. Stadt Nürnberg.+++Geldermann, R.: Altes Eisen oder betriebliche Experten? Personalentwicklung für alternde Belegschaften. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Geldermann, B.; Geldermann, R.: Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. in: Projektflyer. Nürnberg 2003. +++Hörwick, E.: Erfahrene Beschäftigte im Betrieb. Mehr aus ihnen machen! in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Ältere Mitarbeiter + alternsgerechte Lernform = praxisgerechtes Know-how auf dem neuesten Stand. in: Informationsblatt des Projekts "Beschäftigungsfähigkeit durch alternsgerechte Lernformen" im Rahmen der Equal-Entwicklungspartnerschaft "FAIR" Region Nürnberg. Nürnberg 2002. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales Nationale Koordinierungsstelle EQUAL FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Gemeinschaftsinitiative EQUAL INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-35, Fax: 0911-27958-60, e-mail: [email protected])

[175-L] Kalwij, Adriaan; Vermeulen, Frederic: Labour force participation of the elderly in Europe: the importance of being healthy, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 1887), Bonn 2005, 30 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060102f24.pdf; ftp://ftp.iza.org/dps/ dp1887.pdf) INHALT: "In this paper we study labour force participation behaviour of individuals aged 50-64 in 11 European countries. The data are drawn from the new Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE). The empirical analysis shows that health is multidimensional, in the sense that different health indicators have their own significant impact on individuals' participation decisions. Health effects differ markedly between countries. A

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counterfactual exercise shows that improved health conditions may yield over 10 percentage points higher participation rates for men in countries like Austria, Germany and Spain, and for females in the Netherlands and Sweden. Moreover, we show that the declining health condition with age accounts considerably for the decline in participation rates with age." (author's abstract)

[176-F] Kern, Stefanie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Deller, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Demografischer Wandel - strategischer Umgang mit älteren Arbeitnehmern INHALT: Motivation und Weiterbildung älterer Mitarbeiter; Weiterbildungsbeteiligung älterer Mitarbeiter in Kooperationsunternehmen; Arbeitsdesign und -inhalte älterer Mitarbeiter. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Mitarbeiter in Kooperationsunternehmen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; Mitarbeiter und Experten in Kooperationsunternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Differenzielle Psychologie, Eignungsdiagnostik, Organisationspsychologie (Wilschenbrucher Weg 84, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-677-7763, e-mail: [email protected])

[177-L] Kluge, Annette: Die Einstellungen zur Leistungs-, Lern- und Anpassungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer/ innen und die subjektiv erlebte Diskriminierung: eine Untersuchung in Schweizer Unternehmen, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 15/2006, H. 1, S. 3-17 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "An einer Stichprobe in zwei Schweizer Betrieben wurden die Einstellungen gegenüber älteren Arbeitnehmern/ -innen erhoben. Es wurde dabei speziell der Frage nachgegangen, inwiefern die beobachtbare Gleichbehandlung von älteren und jüngeren Arbeitnehmern/ -innen bei der Teilnahme an Weiterbildung mit einer positiven Einstellung gegenüber diesen einhergeht. 154 Befragte aus zwei Betrieben beantworteten die deutsche Version des 'Fragebogen(s) zur Einstellung gegenüber älteren Arbeitnehmern/ -innen'. Dabei zeigte sich eine positivere Einstellung als bei vergleichbaren internationalen Untersuchungen. Denn Führungskräfte und auch die Mitarbeiter/ -innen jeden Alters sehen ältere Arbeitnehmer/ -innen generell nicht als weniger leistungs- oder lernfähig an. Es ergibt sich vielmehr eine differenzierte Wahrnehmung: Bei der Einschätzung der Leistungsfähigkeit tendieren Ältere dazu, sich positiver einzuschätzen, als jüngere Arbeitnehmer/ -innen Ältere einschätzen. Bei der Einschätzung der Lern- und Anpassungsfähigkeit zeigte sich eine umgekehrt u-förmige Beziehung. Die über 60-Jährigen sehen sich selbst als weniger lern- und anpassungsfähig als Altersgruppen zwischen 30 und 59 Jahren. Schließlich fühlen sich Mitarbeiter/ -innen mit zunehmendem Alter eher diskriminiert als Führungskräfte. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass nicht eine generell negative Einstellung gegenüber älteren Arbeitnehmern/ -innen vorliegt, sondern eine zuneh-

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mend differenziertere Betrachtung unterschiedlicher Arbeitsleistungs-Dimensionen." (Autorenreferat)

[178-L] Knuth, Matthias; Büttner, Renate; Brussig, Martin: Ein längeres Arbeitsleben für alle?: aktuelle renten- und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen im Lichte der Ergebnisse des "Altersübergangs-Reports", (Altersübergangs-Report, 2006-01), Gelsenkirchen 2006, 10 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060222f02.pdf) INHALT: "Zwischen Erwerbsarbeit und Rente haben sich seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zunehmend Übergangsphasen eingeschoben. Nur rund ein Fünftel aller Zugänge in Altersrenten erfolgt unmittelbar aus sozialversicherungspflichtiger beruflicher Tätigkeit wenn man die Altersteilzeitarbeit ausklammert, deren Endphase meistens in Freistellung besteht. Nur knapp ein Drittel eines Geburtsjahrganges nimmt die Regelaltersrente in Anspruch, aber ganz überwiegend nicht im unmittelbaren Anschluss an eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Knapp ein Fünftel aller Neuzugänge in Altersrenten hat unmittelbar vor Renteneintritt Leistungen wegen Arbeitslosigkeit bezogen. Abschläge auf vorzeitige Renten haben zur Verschiebung der Inanspruchnahme und - zusammen mit demographischen Effekten - zum Anstieg des durchschnittlichen Rentenzugangsalters um ein Jahr (auf 63,1 Jahre) innerhalb von acht Jahren geführt (1996-2004). Die Erwerbstätigkeit Älterer ab 50 hat zugenommen, besonders in der Altersgruppe zwischen dem 56. und dem 62. Lebensjahr. Vor allem die verstärkte Erwerbsbeteiligung älterer Frauen hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Die Alterserwerbstätigkeit differiert sehr stark nach der beruflichen Qualifikation. Die Sicht der Betriebe auf Ältere ist widersprüchlich: Einerseits werden ihre Tugenden hoch geschätzt, andererseits werden Ältere trotzdem weit unterproportional eingestellt. Sollte sich das nicht grundlegend ändern, birgt die geplante Heraufsetzung des gesetzlichen Rentenalters - zusammen mit aktuellen Änderungen in der Arbeitsmarktpolitik - die verstärkte Gefahr von Altersarmut." (Autorenreferat)

[179-F] Krenn, Manfred, Mag.; Vogt, Marion (Bearbeitung): Politik und Maßnahmen für die Beschäftigung Älterer - Erfahrungen in ausgewählten EULändern INHALT: Die Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen ist angesichts restriktiver Personalpolitik vieler Unternehmen europaweit zu einem vordringlichen Problem und zu einer zentralen gesellschaftlichen Herausforderung für die Bewältigung des demographischen Wandels geworden. Das Forschungsprojekt beinhaltet eine Übersicht über Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungsquote von Älteren in ausgewählten Ländern der Europäischen Union. Unter Berücksichtigung von Entwicklungen des Arbeitsmarktes (allgemein und in Bezug auf die Älteren) erfolgen Problemdiagnosen der einzelnen Länder sowie eine genaue Beschreibung der gesetzten Maßnahmen. Im Mittelpunkt des Berichtes stehen Maßnahmen und Programme zur Beschäftigung Älterer in drei Ländern: Finnland, Niederlande und Schweden. Es handelt sich bei diesen drei Ländern um solche, die, betrachtet man die Beschäftigungsquoten Älterer im europäischen Vergleich, positive Entwicklungen vorweisen können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4, 5, 1020 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: [email protected])

[180-F] Krenn, Manfred, Mag.; Vogt, Marion (Bearbeitung): Ältere Arbeitskräfte in belastungsintensiven Tätigkeitsbereichen. Probleme und Gestaltungsansätze INHALT: In der Studie werden anhand von zwei Bereichen, wobei die Bauwirtschaft für den Produktionsbereich und die Pflege für den Dienstleistungssektor steht, beispielhaft die Arbeitsbedingungen in besonders belastenden Tätigkeitsbereichen und ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitskräfte herausgearbeitet. Mit dem Begriff der "begrenzten Tätigkeitsdauer" werden Arbeitsplätze in den Blick genommen, die für die Mehrzahl der dort Beschäftigten eine Ausübung der Tätigkeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter verunmöglicht. Es werden aber auch Wege und Ansatzpunkte zur Lösung des Problems begrenzter Tätigkeitsdauer und damit zu einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen aufgezeigt. Die Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder für ein gesundes Altern in der Arbeitswelt wird durch vielfältige betriebliche Umsetzungsbeispiele veranschaulicht, was gleichzeitig Wege und Möglichkeiten der Realisierung aufzeigt. Die Studie wird ergänzt durch eine internationale Recherche, in deren Rahmen wir gesetzliche und kollektivvertragliche Regelungen in europäischen Ländern zusammengetragen haben. abei waren v.a. solche von besonderem Interesse, die Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen, was zum Beispiel die Bezugsdauer von Leistungen betrifft, beinhalten, aber auch spezielle Regelungen für "SchwerarbeiterInnen" für den Übergang vom Erwerbsleben in die Pension. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4, 5, 1020 Wien, Österreich); Gewerkschaft der Bau - Holz (Ebendorferstraße 7, 1010 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: [email protected])

[181-L] Lenz, Carl Otto; Mann, Thomas; Nußberger, Angelika; Tettinger, Peter J.; Wulff, Otto: Wie lange dürfen wir arbeiten?: gesetzliche Altersgrenzen als Verfassungsproblem, (Zukunftsforum Politik, Nr. 70), Sankt Augustin 2006, 104 S., ISBN: 3-937731-79-2 (Graue Literatur; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/zukunftsforum_politik/7_doku-ment_dok_pdf_8007 _1.pdf) INHALT: "Gesetzliche Altersgrenzen als Verfassungsproblem - Ziel dieser Broschüre ist es, politischen Entscheidungsbedarf zu verdeutlichen und konkrete Ansätze für politisches Handeln zu eröffnen. Ältere und alte Menschen sind auch künftig in das gesellschaftliche Gefüge zu integrieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Otto Wulff: Rechtliche Herausforderungen einer alternden Gesellschaft (9-30); Carl Otto Lenz: Vorkehrungen des europäischen Gemeinschaftsrechts gegen Diskriminierungen aus Gründen des Alters (31-48); Angelika Nußberger: Altersgrenzen als Problem des Verfassungsrechts unter Einbeziehung der Verfassungen der

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Mitgliedstaaten der EU, insbesondere Osteuropas (49-62); Thomas Mann: Altersrelevante Gleichheitsgebote im deutschen Verfassungsrecht (63-84); Peter J. Tettinger: Rechtsprechungslinien des Bundesverfassungsgerichts zu Höchstaltersgrenzen als berufsbezogene Regelungen (85-110).

[182-L] Lichtenheldt-Leisgen, Uta; Tesche, Christian: Ergebnisbericht zur GGT-Befragung bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Rahmen des Projektes "EQUAL", Iserlohn 2004, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.offensive-fueraeltere.de/pdf/ggt.pdf) INHALT: "Im Rahmen der aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) finanzierten Gemeinschaftsinitiative EQUAL sollen europaweit innovative Ansätze erprobt werden. Als eine von über 100 Entwicklungspartnerschaften erarbeitet die 'Offensive für Ältere' ein Zusammenschluss von 17 Partnern aus den Bereichen Wohlfahrtspflege, Wissenschaft und Wirtschaft - Strategien gegen die Ausgrenzung Älterer vom Arbeitsmarkt. Seit dem Jahr 2002 beteiligt sich die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik mbH an dieser Initiative, bei der es um die Erhaltung oder Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit von älteren Arbeitnehmern bzw. Arbeitslosen und um die Schaffung neuer zusätzlicher Arbeitsplätze sowie um die Erarbeitung eines flexiblen Fördersystems geht. Im Rahmen dieser Beteiligung wurden zur Ermittlung von Grunddaten eine Befragung bei älteren Arbeitnehmern (Alter 45) und eine Befragung bei Unternehmen in NRW durchgeführt." (Autorenreferat)

[183-L] Maltby, Tony; Ogilvie, Martin; Admasachew, Lul: More and better jobs for the over 50s or working until they 'trop'?: voluntary agreements versus legislative routes in the UK, in: Cornelia Sproß; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Beschäftigungsförderung älterer Arbeitnehmer in Europa, Nürnberg, 2006, S. 35-46 (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: Der Beitrag skizziert einige der politischen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Frage der Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt in Großbritannien. Er gibt einen Überblick über die aktuellen Trends auf den Feldern Bevölkerungsentwicklung und Beschäftigung und beschreibt dann die Ansätze, mit denen der in Großbritannien weitverbreiteten und vorherrschenden Alterdiskriminierung begegnet werden soll. Die Schlussfolgerungen münden in den Vorschlag, dass die neue Fokussierung auf Ruhestand, Alter und Beschäftigung eine entsprechende Forderung nach einem radikalen Politikwechsel nach sich ziehen muss, der Maßnahmen einführt und unterstützt, die einen besseren Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und ein aktives Altern zum Ziel haben. Längere Arbeitsleben sollten bessere, gesündere und produktivere Arbeitsleben sein. Während das letzte Jahrhundert das des Ruhestandes war, sollte das 21. Jahrhundert das des aktiven Alterns werden. (IAB)

[184-F] Molter, Beate, Dipl.-Psych.; Noefer, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Sonntag, Karlheinz, Prof.Dr.; Stegmaier, Ralf, Dr. (Leitung): Die Bedeutung von Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung für Innovations- und Anpassungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")

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INHALT: Hintergrund: Demographischer Wandel und Frühverrentung ziehen Konsequenzen sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die sozialen Sicherungssysteme nach sich. Dies erfordert ein Umdenken gegenüber den Potenzialen älterer Beschäftigter. Insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Wettbewerbsdynamik und der damit verbundenen Notwendigkeit, sich an neue Situationen anzupassen, stellt sich die zentrale Frage, wie durch die Gestaltung von Arbeitsbedingungen und Personalentwicklung die produktiven Potenziale (Anpassungsfähigkeit, Arbeitsleistung und Innovation) Älterer genutzt werden können. Ziele: Um Erkenntnisse über die Bedeutung von Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung für die Erhaltung produktiver Potenziale älterer Arbeitnehmer zu gewinnen, sollen im Forschungsprojekt folgende Fragen untersucht werden: Wie verändern sich Merkmale der Arbeit und der Personalentwicklung mit dem Alter? Wie tragen Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung gemeinsam zum Erhalt der Innovations- und Anpassungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer bei? Inwieweit unterscheiden sich Wirkungen von Arbeitsmerkmalen und Personalentwicklung bei älteren Arbeitnehmern mit mentalen und physischen Tätigkeiten? METHODE: Das Forschungsprojekt wird als Feldstudie in einer Kombination von Quer- und Längsschnittdesign durchgeführt. Um die Auswirkungen veränderter Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung zu überprüfen, werden die Daten zu zwei Messzeitpunkten im Abstand von 12 Monaten erhoben. Die Untersuchungsteilnehmer werden entsprechend ihres Alters in zwei Kohorten aufgeteilt: 40-55jährige und 56-65jährige. Außerdem wird innerhalb jeder Alterskohorte zwischen mentalen und physischen Tätigkeiten unterschieden. In die Studie mit einbezogen werden auch Vorgesetzte und jüngere Arbeitskollegen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Projektflyer. Download unter: http://www.psychologie.uniheidelberg.de/ae/abo/forschung/projekte/laufende/arbeitssysteme/Flyer_DFG1184.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Stegmaier, Ralf (Dr. Tel. 06221-54-7358 od. -7379, Fax: 06221-54-7390, e-mail: [email protected])

[185-L] Mosberger, Brigitte; Sturm, René (Hrsg.): Lernen ohne Ende: Beiträge zur Fachtagung "Probleme der Flexibilisierung und Qualifizierung im Beschäftigungssystem" vom 31. März 2004 in Wien, (AMS Report, 41), Wien: Communicatio 2005, 80 S., ISBN: 3-85495-222-8 INHALT: Der Report beinhaltet die Beiträge einer zum Thema lebenslanges Lernen von der Abteilung Berufsinformation- und Qualifikationsforschung des AMS Österreich gemeinsam mit dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und dem Institut für Analyse, Beratung und interdisziplinäre Forschung veranstalteten Fachtagung. Drei Aspekte der Flexibilisierung und Qualifizierung standen im Vordergrund: 1. der Konnex zwischen Ausbildung, Qualifizierung und Wirtschaft, um praxisnahe Qualifizierung und die Vermittlung wirtschaftsnaher Kompetenzen zu ermöglichen; 2. die Fortsetzung des Lernens am Arbeitsplatz als Garant für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen; 3. die besondere Notwendigkeit der Förderung der lebensbegleitenden Qualifizierung und Kompetenzerweiterung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Betriebe aufgrund demographischer

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Entwicklungen immer mehr als wesentlichste betriebliche Humanressource sehen müssen. Ziel der Tagung war es, einen Austausch von Vertretern aus Erwachsenenbildung, Personalberatung, Bildungspolitik und Bildungsforschung über neue Lernformen und Qualifizierungsmodelle in der Wissens- und Informationsgesellschaft anzuregen und zu fördern. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Beiträge aus Forschung und Praxis - Hans Georg Zilian: Raubbau und Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft (10-22); Karin Steiner, Doris Muralter: Qualifizierung und Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen (23-32); Margit Hofer: Neue Trends in Methoden und Anwendung lebensbegleitenden Lernens (E-Learning) in Betrieben (33-43); Manfred Brandner: Probleme und Möglichkeiten betrieblicher Qualifizierung und E-Learning bei älteren ArbeitnehmerInnen - Erfahrungen aus der Praxis (44-55); Thomas Kreiml, Karin Steiner: Bildung zwischen Ökonomisierung und Selbstverwirklichung - Bildungsziele in der Wissens- und Informationsgesellschaft (56-66). Ergebnisse des Open-Space-Workshops: Der 'Terror' der Weiterbildung - Weiterbildung im Alltag (68-72); Optimale Ausnutzung des Arbeitskräftepotentials im Gegensatz zu Arbeits- und Lernunwilligkeit (73-75); Was sollen die Inhalte des Lebenslangen Lernens sein? (76-77); Weiterbildung für ältere ArbeitnehmerInnen (78-80).

[186-L] Naevecke, Stefan; Seifert, Hartmut; Sommer, Vera-Britt; Pfeifenroth, Werner; Rath, Herbert: Einstellungen älterer Arbeitnehmer zum Renteneintritt: eine empirische Untersuchung in nordrhein-westfälischen Betrieben, Düsseldorf 2005, 110 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.arbeitsmarkt.nrw.de/aktuelles/material/aeltere-arbeitnehmer-gesamtbericht.pdf; http://www. arbeitsmarkt.nrw.de/aktuelles/material/aeltere-arbeitnehmer-kurzfassung.pdf) INHALT: "Angesichts der Risiken des demographischen Wandels nicht nur für die Sozialversicherungssysteme, sondern auch für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft insgesamt suchen seit Mitte der 90er Jahre Politik, Wissenschaft und Teile der Wirtschaft danach, wie der 'Verjüngungstrend' der Belegschaften aufzuhalten und umzukehren ist. Die Förderung der Frühverrentungen ist gestoppt, die Altersteilzeit läuft aus und das gesetzliche Rentenalter liegt wieder bei 65 Jahren. Forschungsprogramme und Initiativen konzentrieren sich auf die Frage, was auf betrieblicher Ebene getan werden kann, um die Beschäftigung älter werdender bzw. älterer Arbeitnehmer zum beiderseitigen Nutzen zu fördern. Vergleichsweise gering ist bisher das Wissen über die Vorstellungen, die ältere Arbeitnehmer selbst dazu haben, wann und unter welchen Bedingungen sie früher aus dem Arbeitsleben aussteigen wollen oder nicht. Um hierzu nähere Informationen zu gewinnen, hat das Beratungskonsortium vom November 2004 bis Mai 2005 eine empirische Untersuchung durchgeführt. Drei forschungsleitende Untersuchungsfragen standen im Mittelpunkt: (1) Welche Vorstellungen und Einstellungen haben ältere Arbeitnehmer zum Eintritt in den Ruhestand? (2) Welche persönlichen und betrieblichen Bestimmungsfaktoren beeinflussen evtl. diese Vorstellungen und Einstellungen? (3) Welche Ansatzpunkte für arbeitspolitische Programme, betriebliche und überbetriebliche Maßnahmen lassen sich aus den Antworten auf (1) und (2) ableiten, um die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern zu fördern? Für die Untersuchung wurden 24 Betriebe unterschiedlicher Größen und Branchen ausgewählt, die, ohne im statistischen Sinne repräsentativ zu sein, das Unternehmensspektrum in Nordrhein-Westfalen abbilden." (Autorenreferat)

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[187-L] Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung -OECD- (Hrsg.): Ageing and employment policies: Austria, Paris: OECD 2005, 190 S., ISBN: 92-64-01008-4 INHALT: "In Austria, the proportion of persons aged 65 and over to the working-age population will double to 30% by 2050. Without policy changes, this could lead to higher public expenditures, labour force shortages, and slower economic growth. This report surveys of the main barriers to employment for older workers, assesses of the adequacy and effectiveness of existing measures to overcome these barriers and presents a set of policy recommendations for further action by the public authorities and social partners. It examines the balances between income support and work incentives, methods for encouraging employers to hire and retain workers, and policies for ensuring the employability of older workers." (author's abstract)

[188-L] Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung -OECD- (Hrsg.): Live longer, work longer, Paris: OECD 2006, 146 S., ISBN: 92-64-03587-7 INHALT: "In an era of rapid population ageing, many employment and social policies, practices and attitudes that discourage work at an older age have passed their sell-by date and need to be overhauled. They not only deny older workers choice about when and how to retire but are costly for business, the economy and society. If nothing is done to promote better employment prospects for older workers, the number of retirees per worker in OECD countries will double over the next five decades. This will threaten living standards and put enormous pressure on the financing of social protection systems. To help meet these daunting challenges, work needs to be made a more attractive and rewarding proposition for older workers. First, there must be strong financial incentives to carry on working and existing, subsidised pathways to early retirement have to be eliminated. Second, wage-setting and employment practices must be adapted to ensure that employers have stronger incentives to hire and retain older workers. Third, older workers must be given appropriate help and encouragement to improve their employability. Finally, a major shift in attitudes to working at an older age will be required on the part of both employers and older workers themselves. This report makes an important contribution to establishing a new agenda of age-friendly employment policies and practices. It draws out the main lessons that have emerged from the 21 country reviews which have been published separately under the OECD's series on 'Ageing and Employment Policies/ Vieillissement et politiques de l'emploi'. Chapter 1. The Challenge Ahead Chapter, 2. Working after 50 Chapter, 3. Work Disincentives and Barriers to Employment Chapter, 4. Removing Work Disincentives and Increasing Choice in Work-Retirement Decisions Chapter, 5. Changing Employer Attitudes and Employment Practices Chapter, 6. Improving Employability Chapter, 7. Concluding Remarks on Policy Implementation." (author's abstract)

[189-L] Papies, Udo: Alt wie ein Baum?: Altersstrukturen Brandenburger Unternehmen vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen, (LASA-Studie, 43), Potsdam 2005, 94 S., ISBN: 3-929756-55-2 (Standort: IAB-90-0BB0-113290 BS 006; Graue Literatur) INHALT: Im Mittelpunkt der Studie stehen die Wirkungen des demografischen Wandels auf die Altersstrukturen der Belegschaften Brandenburger Klein- und Mittelbetriebe. Genauer betrachtet werden dabei die älteren und jüngeren Altersgruppen. Es wird auf die Größenund

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Wirtschaftszweigstrukturen der Unternehmen eingegangen sowie auf die Altersstrukturen in den Betrieben und in den Regionen. Fazit: Nicht die Schrumpfung der Bevölkerung Brandenburgs ist die Herausforderung, sondern deren Alterung. Eine wirtschaftsnahe Arbeitsmarktpolitik sollte sich auf die Stabilisierung und Erhöhung der Beschäftigung junger Arbeitskräfte richten und auf die Einbeziehung und Nutzung der Leistungspotenziale älterer Beschäftigter. Die Autoren schlagen vor: die weitere Sensibilisierung der KMU und der Öffentlichkeit für die demografischen Veränderungsprozesse; eine wirksame berufsfachliche und qualifikatorische Orientierung und Gewinnung Jugendlicher für den Fachkräftebedarf der Betriebe; eine Stärkung der Leistungsfähigkeit älterer Beschäftigter und eine alternsgerechte Personalpolitik; die Entwicklung eines Fachkräftemonitorings zur regionalen und branchenbezogenen Beobachtung der Entwicklung der Fachkräftesituation. (IAB2)

[190-L] Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.V. (Hrsg.): Älter werden im Betrieb: Dokumentation der Fachtagungen "Älter werden im Betrieb" und "Gender Mainstreaming im Arbeits- und Gesundheitsschutz", Eschborn 2005, 140 S. (Standort: IAB-3520 BR 875; Graue Literatur) INHALT: Der Band dokumentiert Vorträge und Diskussionsergebnisse zum Thema 'Gesundheit im Betrieb' von zwei Veranstaltungen des RKW-Arbeitskreises. Themenschwerpunkte waren zum einen die Förderung der Gesundheit bei der Arbeit und zum anderen die alternsgerechte Personalentwicklung und Unternehmenskultur. Die Vorträge und Stellungnahmen zu diesen Themenfeldern gehen davon aus, dass die Gestaltung alternsgerechtes Arbeit in allen Managementbereichen verankert werden soll. Der betriebliche Problemdruck und die darauf abgestimmten prioritären Gestaltungskonzepte können jedoch variieren von den besonderen Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer bis zu Gesundheitsförderungsmaßnahmen für die gesamte Belegschaft. Neben Ansätzen alternsgerechter Personalentwicklung und Unternehmenskultur sowie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes liegt ein Schwerpunkt auf älteren Arbeitnehmerinnen und auf der Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Thomas Weber: Gesund älter werden im Betrieb (9-18). 1. Gesundheit bei der Arbeit fördern - Thomas Weber: Einführung in den Themenbereich 'Gesundheit bei der Arbeit fördern' (21-21); Thomas Weber: Integration von Betriebsorganisation, Arbeits- und Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung (23-26); Claudia Flake: Beitrag des Arbeitsund Gesundheitsschutzes zur Entwicklung und zum Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit von Beschäftigten (27-30); Karin Thomas-Klausnitzer, Achim Fleck: Bewegungsanalysen am Arbeitsplatz - einen Weg zur Gestaltung 'Alternsgerechter' Arbeit (31-34); Hans Günter Abt, Hanno Hüppe: Gesundheitsförderung für ein langes Arbeitsleben (35-40); Vera StichKreitner, Thomas Weber: Gesundheitszirkel Reinigungsdienst - ein Interventionsmodell (4146); Gabriele Graf-Weber: Praktische Umsetzung von betrieblicher Gesundheitsförderung in Handwerksbetrieben/ Kleinbetrieben (47-48). 2. Alternsgerechte Personalentwicklung und Unternehmenskultur - Margrit Kölbach, Margarete Schreurs: Einführung in den Themenbereich, Zusammenfassung der Diskussion (51-54); Harald Dehn: Bewältigung des demografischen Wandels durch Verjüngung des Personalbestands und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit (55-62); Arnim Zisgen: Motivierende Arbeitsstrukturen für ältere Mitarbeiter (63-68); Dorothee Karl, Cordula Braedel, Peter Knauth: Neue Konzepte innovativer alternsgerechter Personalarbeit (69-74); Sabine Remdisch: Mentoring als effizientes Instrument der Personalentwicklung (75-76); Cornelia Seitz: Das Zusammenspiel der Generationen in Unternehmen (77-

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77). 3. Gender Mainstreaming: neue Ansatzpunkte für die Entwicklung alternsgerechter Arbeit und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes - Bettina Splittgerber: Alternsgerechte Arbeit aus dem Blickwinkel von Gender Mainstreaming - Einführung in den Themenbereich (8182); Phoebe Schröder: Die EU-Gender-Strategie und ihre Auswirkungen auf Arbeit und Gesundheit bei der Arbeit (83-86); Karen Spannhake: Belastungen bei der Berufsarbeit für ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen (87-92); Eva Zinke, Dianne Koester: Belastungen und Beanspruchungen erwerbstätiger Frauen aus der Sicht der Industriegewerkschaft Metall (IGMetall) (93-100); Hans Günter Abt: Weibliche Versicherte in der Hessischen Unfallversicherung (101-104); Susanne Vohmann, Karl Wenschel: Frauen in der Arbeitswelt (105-110); Thomas Weber: Weibliche Beschäftigte im Gesundheitswesen: Belastungen, Beanspruchungen und Risiken aus der Sicht der Arbeitsmedizin (111-116); Gabriele Graf-Weber: Frauen im Handwerk - Gesundheitsbelastungen (117-120); Erika Zoike: Gesundheitliche Befunde bei älteren Arbeitnehmer/Innen (121-126); Achim Fleck: Geschlechtsspezifische Auswertung von belasteten Berufsgruppen (127-130); Jutta Ulmer, Ferdinand Gröben: Betriebliche Gesundheitsförderung und Gender Mainstreaming (131-134); Michael Bertling: Psychische Belastungen in der Familie und Beruf -Suchtverhalten von Frauen (135-138).

[191-F] Rump, Jutta, Prof.Dr. (Leitung): Empirische Studie zu Employability und Employability Management INHALT: Die im Rahmen der explorativen Studie "Employability und Employability Management" entwickelten Ansätze und Thesen werden in einer großzähligen, repräsentativen Untersuchung überprüft. Dabei werden mehr als 1.000 Unternehmensvertreter aus kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen aller Branchen in Deutschland befragt. Erste Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung liegen vor. Im Moment werden die Ergebnisse weiter analysiert, so dass konkrete Schlussfolgerungen für die Praxis entwickelt werden können. Diese tiefer gehende Analyse wird im kommenden Frühjahr publiziert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Employability in der betrieblichen Praxis: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Zusammenfassung. Ludwigshafen 2005. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-5203-238, e-mail: [email protected])

[192-F] Rump, Jutta, Prof.Dr. (Leitung): Employability Management. Ein ganzheitlich-integrativer Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen durch Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter/innen INHALT: Vier Trends werden die Zukunft der Gesellschaft und der Erwerbsarbeit signifikant prägen: 1. die demographische Entwicklung, die zu einem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften führt; 2. die zunehmende Dynamik, Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit; 3. die steigende Innovationsabhängigkeit der Unternehmen; 4. die Bedeutungszunahme des Faktors Wissen als wichtigste Ressource zukunftsorientierter Unternehmen und

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damit auch des Faktors Bildung. Diese Entwicklungen werden es mehr und mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor eines Unternehmens machen, über Arbeitnehmer zu verfügen, die den sich wandelnden Bedingungen auf den Märkten gewachsen sind. Dies bedeutet, dass sie die erforderliche Flexibilität und Anpassungsbereitschaft mitbringen, mit anderen Worten 'arbeitsmarktfit oder anders ausgedrückt beschäftigungsfähig sind'. Dies gilt insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, da diese aufgrund geringerer Mitarbeiterzahlen umso mehr davon abhängig sind, die 'richtigen' Mitarbeiter/innen, die als Garant für den Unternehmenserfolg stehen, zu beschäftigen. Was ist nun 'Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit'? Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit ist nicht nur Fachwissen und das fachliche Know-how. Vielmehr umfasst sie eine Reihe von Schlüsselqualifikationen. Eine Person, die arbeitsmarktfit und beschäftigungsfähig ist, 1. ist aktiv und ergreift Initiative, erkennt und nutzt Chancen; 2. übernimmt Verantwortung für sich selbst, ihre Entwicklung und setzt sich Ziele; 3. erkennt die Konsequenzen ihres Handelns; 4. ist fleißig und engagiert sich; 5. lernt kontinuierlich dazu und bleibt am Ball; 6. ist fähig und bereit zur Zusammenarbeit; 7. ist in der Lage, das, was sie meint und will, auszudrücken und zu Geltung zu bringen; 8. versetzt sich in andere hinein und hört zu; 9. behält in ungewohnten bzw. belastenden Situationen einen klare Kopf; 10. geht konstruktiv mit schwierigen Situationen und Misserfolg um; 11. ist offen für Neues, ist neugierig und 12. weiß, was sie kann und denkt regelmäßig über sich und ihre Beschäftigungsfähigkeit nach. Die Sozialisation und Entwicklung von Employability setzt somit ein ganzheitliches Unternehmenskonzept voraus. Erst in einem solchen Kontext bietet das Unternehmen dem Beschäftigten den Rahmen, eigenständig und eigeninitiativ zu agieren, für sich selbst Verantwortung zu tragen sowie "Unternehmer in eigener Sache" zu sein. Eine ganzheitliche Unternehmenskonzeption sorgt für eine normative Sozialintegration ebenso wie für eine adäquate Ausgestaltung von strategischen Elementen und operativen Handlungsfeldern. Die ganzheitliche Sicht von Unternehmen fügt somit Werte, Strategien und Handlungen zusammen. Ein ganzheitliches, integratives Employability-Management tangiert eine Reihe von Handlungsfeldern und verknüpft diese miteinander. 1. Unternehmenskultur: Die Gestaltung der Unternehmenskultur im Sinne einer partnerschaftlichen Chance-Risiko-Gemeinschaft. 2. Führung: Die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Beschäftigungsfähigkeit auf der einen Seite und der Steuerung einer Lernenden Organisation sowie Personalführung von beschäftigungsfähigen Mitarbeitern auf der anderen Seite. 3. Organisation: Die Implementierung einer osmotischen Organisation mit Handlungsspielräumen und hohem Autonomiegrad. 4. Personalentwicklung: Die Gestaltung der Life-Long-LearningProzesse. 5. Controlling: Die Analyse der Nutzen-Kosten-Relationen und die Integration in moderne Controlling-Ansätze. 6. Arbeitsplatz: Die Untersuchung und Förderung von employability-fördernde Arbeitsinhalte, -prozesse und -bedingungen. 7. Anreizsystem: Die Entwicklung eines themenspezifischen Vergütungs- und Motivierungssystems. 8. Arbeitsrecht/ Betriebsverfassungsrecht: Überprüfung der Vereinbarkeit von Beschäftigungsfähigkeit mit dem rechtlichen Rahmen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Employability Management Abschlussbericht Mai 2005. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/E3 AF 2C9BB24A4DCFC1257 012003E59BF/$FILE/Employability%20Management%20-%20 Abschlussbericht%20Mai%202005.pdf downloadbar.+++Arbeitsmarktfitness - Künftige Anforderungen an Arbeitnehmer/innen. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/ 6D38CD65E3E4C815C1256FFC002511CB/$FILE/Arbeitsmartfitness.pdf downloadbar. +++ Employability im Fokus. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/685E4CD B0F700A22C1256F51004C5ED1/$FILE/Employability%20im%20Fokus.pdf abrufbar. +++ Das Konzept Employability Management. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/ ndex.

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nsf/Files/74060701D6873FDCC1256F51004C7A40/$FILE/Das%20Kon-zept%20Employability%20Management.pdf downladbar. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-5203-238, e-mail: [email protected])

[193-L] Schmid, Josef: Länger Arbeiten muss sein - aber wie?: konzeptionelle Überlegungen zu einem Rentenzugang bis 67, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Rente mit 67 : Steuerungspotenziale in der Renten- und Beschäftigungspolitik, Bonn, 2006, S. 24-31, ISBN: 3-89892-467-X (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03713.pdf) INHALT: Der Beitrag erörtert unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial die Anhebung des Renteneintrittsalter auf 67 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland ab 2012. In diesem Zusammenhang wird zunächst der Frage nachgegangen, warum es einer Reform der Alterssicherung bedarf. Die Beantwortung umfasst Angaben (1) zur Bevölkerungsentwicklung, (2) zur Beschäftigungsquote der älteren Arbeitskräfte (55 bis 64), (3) zum durchschnittlichen Erwerbsaustrittsalter sowie (4) zu den staatlichen Rentenausgaben in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Will man zu einer hohen Beschäftigung älterer Arbeitnehmer kommen und nicht nur formale Änderungen des Rentenrechts bewirken, dann sind Strategien erforderlich, die unter dem Stichworten 'Employability' oder Beschäftigungsfähigkeit gefasst werden und sich generell auf die veränderten Bedingungen der Arbeitswelt beziehen. Gemeint ist die Fähigkeit einer Person, auf der Grundlage ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer Handlungskompetenz, Wertschöpfung und Leistungsfähigkeit zu entwickeln, ihre Arbeitskraft anzubieten und damit im Erwerbsleben erfolgreich zu verbleiben oder eintreten zu können. Um diesem Anspruch an den Arbeitsmarkt nachzukommen bedarf es der Umsetzung der Konzepte des Lebenslangen Lernens und der Flexicurity. (ICG2)

[194-F] Schneider, Nicole, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Schlick, Christopher, Univ.-Prof.Dr.Ing.; Luczak, Holger, Univ.-Prof.em.Dr.-Ing. (Leitung): Altersdifferenzierte Adaption der Mensch-Rechner-Interaktion (im Rahmen des DFGSchwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme") INHALT: In diesem Vorhaben werden technische Lösungen für aktuelle Herausforderungen und Problemfelder im Zuge des demographischen Wandels erarbeitet. Hierbei wird die Nutzung von Computern mittels einer modellgestützten, altersdifferenzierten Adaption der Schnittstelle erleichtert, indem implizit bzw. explizit erhobene Fähigkeitsprofile der Benutzer genutzt werden. Es werden einerseits bereits bekannte psychophysiologische Zusammenhänge berücksichtigt, beispielsweise zur visuellen Wahrnehmung und zur Motorik. Ergänzt werden diese andererseits um individuelle und altersdifferenzierte Aufgabenbearbeitungsstrategien, welche aus unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten (z.B. Kurz-/ Langzeitgedächtnis) resultieren. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der adaptiven Gestaltung der Aufgabenabläufe selbst, d.h. es wird mittels unterschiedlicher Granularitäten den jeweiligen Aufgabenbearbei-

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tungsstrategien und besonders den Kenntnissen und Fähigkeiten auf kognitiver Basis Rechnung getragen. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 04 Fak. für Maschinenwesen, Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (Bergdriesch 27, 52062 Aachen) KONTAKT: Schlick, Christopher (Prof.Dr. 0241-8099-440, e-mail: [email protected])

[195-L] Schulte, Karsten: Arbeitszufriedenheit über die Lebensspanne: eine empirische Analyse zu den Ursachen für die hohe Arbeitszufriedenheit älterer Beschäftigter, (Beiträge zur Wirtschaftspsychologie, Bd. 8), Lengerich: Pabst 2005, 394 S., ISBN: 3-89967-206-2 (Standort: UB Bonn(5)-2005-8262) INHALT: "Seit den 50er-Jahren zeigen Forschungsarbeiten regelmäßig, dass ältere Beschäftigte eine deutlich höhere allgemeine Arbeitszufriedenheit aufweisen als ihre jüngeren Kollegen. In sehr deskriptiver Weise wird üblicherweise der Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Lebensalter entweder als linear steigend oder als u-förmig beschrieben. Über die möglichen Ursachen dieser verschiedenen Kurvenverläufe wird eher nur spekuliert. Die übliche Deutung geht davon aus, dass eine Gewöhnung an die gegebenen Umstände bzw. eine Senkung des Anspruchsniveaus zu dieser erhöhten Zufriedenheit führen. Diese Deutung entsprach auch der lange Zeit vorherrschenden Meinung, die üblicherweise empirisch vorfindbare hohe Arbeitszufriedenheit sei auf diese 'kognitive Selbstheilung' zurückzuführen. Eine hohe Arbeitszufriedenheit wurde also als ein Epi-Phänomen interpretiert, das eher als Ausdruck konventionaler Schönrednerei zu werten sei und keine soziale Relevanz besitze. Die vorliegende Analyse untersucht anhand von mehreren repräsentativen Trendstudien, welche Ursachen hinter der hohen Arbeitszufriedenheit älterer Beschäftigter stehen. Nach differenzierten statistischen Analysen kommt der Autor zu dem Schluss, dass die hohe Arbeitszufriedenheit älterer Beschäftigter am ehesten durch eine veränderte Arbeitsorientierung zu erklären ist. Ältere Beschäftigte weisen entweder eine geringere extrinsische Orientierung und gleichzeitig eine höhere Sicherheitsorientierung auf. Ein hohes Einkommen, gute Aufstiegsmöglichkeiten und andere extrinsische Faktoren, aber auch Autonomie und die Kontrolle ihrer Zeitgestaltung sind für Ältere von geringerer Bedeutung als dies bei jüngeren der Fall ist. Gleichzeitig betonen sie die (in Deutschland überzufällig gegebene) Sicherheit ihrer Position. Diese Analysen zeigen, dass eine Differenzierung der Anspruchsstrukturen bei der Analyse von Arbeitszufriedenheit auch bei Repräsentativuntersuchungen gelingen und zu aufschlussreichen Schlussfolaerunaen führen kann." (Textauszug)

[196-L] Sproß, Cornelia; Kraatz, Susanne: Beschäftigungspotenziale älterer Arbeitnehmer - Beispiele und Strategien anderer Länder (Teil 2), in: Arbeit und Beruf : Fachzeitschrift für die Aufgaben der Bundesanstalt für Arbeit, Jg. 57/2006, H. 1, S. 1-5 (Standort: USB Köln(38)-MHaa01386; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexaub.htm) INHALT: "Die Beschäftigungsförderung Älterer gewinnt angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend an Brisanz. Die Regierungen einzelner Länder entwickelten neue Rege-

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lungen, Programme und Initiativen, um die Beschäftigungsfähigkeit (Employability) von Arbeitnehmern und Arbeitslosen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im folgenden Artikel wird untersucht, welche Bedeutung dem Konzept der Beschäftigungsfähigkeit in internationalen und nationalen Strategien zukommt. Nach dem Blick auf Finnland und Großbritannien (Sproß, 2005) werden nun Dänemark und die Niederlande als Beispiele für die vielfältigen Möglichkeiten herangezogen." (Autorenreferat)

[197-L] Sproß, Cornelia (Hrsg.): Beschäftigungsförderung älterer Arbeitnehmer in Europa, (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), 299), Nürnberg 2006, 289 S. (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: "Die Dokumentation gibt einen Überblick über erfolgreiche beschäftigungspolitische Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung Älterer in anderen europäischen Ländern und zeigt den Anpassungsbedarf für Deutschland auf. Auf der internationalen Fachtagung in Berlin präsentierten Wissenschaftler und Sozialpartner ihre wichtigsten Erkenntnisse, welche anschließend in einer Podiumsdiskussion konkreter analysiert wurden. Länderexperten behandelten detailliert die im Fokus der Konferenz stehenden Bereiche - Anreize für Arbeitgeber, Anreize für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Integration in Beschäftigung. Im Tagungsband werden die Länderberichte und Diskussionsbeiträge aus einer wissenschaftlichen Sicht der Beschäftigungsförderung Älterer präsentiert. Der praktische Ansatz wurde im Juni 2005 im nachfolgenden Workshop angesprochen. Die Ergebnisse sind ebenfalls zusammenfassend dargestellt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Vladimir Spidla: Europäische Beschäftigungsstrategie und die FÜrderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer (5-12); Ulrich Walwei: Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Deutschland: Probleme am aktuellen Rand und Herausforderung für die Zukunft (15-29); Tony Maltby, Martin Ogilvie, Lul Admasachew: More and better jobs for the over 50s or working until they 'drop'? Voluntary agreements versus legislative routes in the UK (35-46); Samantha Mercer: Statement by the social partner: more and better jobs for older workers - incentives for employers: Voluntary agreements vs. laws (47-51); Eskil Wadensjö: The employment policy reform for ageing population in Sweden (53-76); Gunilla Sahlin: Statement by the social partner: competitive enterprises and the effects of ageing - an employer's perspective (77-84); Ernst Kistler: Auf beiden Seiten fördern und fordern - Anregung aus internationalen Vergleichen zur Beschäftigung Älterer (85-110); Eva Barlage-Melber: Statement der Sozialpartner: mehr und bessere Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer - internationaler Erfahrungsaustausch (111-116); David Stratton: The situation of older workers in Ireland (119-125); Carole Sullivan: Statement by the social partner: age discrimination and older workers (127-132); Raija Gould, Erkki Laukkanen: Work promotion incentives of Finnish pension policy (133-155); Lothar Funk: Mehr Beschäftigung für Ältere in Deutschland: Lehren aus Finnland und Irland (157-178); Ingo Nürnberger: Statement der Sozialpartner: Ältere Arbeitnehmer brauchen neue Chancen! (179183); Peder J. Pedersen (in co-operation with Henning Gade): Older workers in Denmark employment, unemployment and training (187-197); Sarah Vickerstaff: Work and welfare for older workers: a British review (199-211); Nigel Pendleton: Practical experiences: more and better jobs for older workers: Jobcentre Plus Practical Experience (213-226); Werner Eichhorst: Integration in Beschäftigung - Bewertung aus deutscher Sicht (227-234); Knut Emmerich, Regina Konle-Seidl, Thomas Rhein, Cornelia Sproß: Mehr und bessere Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer: ein realisierbares Ziel für Deutschland? (237-249).

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[198-L] Steiner, Karin; Sturm, René (Hrsg.): Alte Hasen zum Alten Eisen?: Beiträge zur Fachtagung "Alte Hasen zum Alten Eisen? Zur Situation älterer Menschen am Arbeitsmarkt" vom 21. Juni 2004 in Wien, (AMS Report, 43), Wien: Communicatio 2005, 69 S., ISBN: 3-85495-224-4 INHALT: "Die demographisch bedingte Zunahme älterer Arbeitskräfte und der generelle wirtschaftliche Strukturwandel stellen auch für Österreich markante Entwicklungstendenzen dar. Die daraus resultierenden Veränderungen am Arbeitsmarkt haben insbesondere auf die Situation älterer ArbeitnehmerInnen und beschäftigungsloser älterer Menschen tlw. sehr spezifische Auswirkungen. Zusätzliche Brisanz und Aktualität gewinnt das Thema auch durch die aktuellen politischen Diskussionen zur Reform des Pensionssystems. Die Anzahl von Frühund Invaliditätspensionen war in Österreich bisher tatsächlich sehr hoch. Dieser Trend hat allerdings verschiedene Hintergründe und ist durch einseitige, pauschale Argumente (z.B. mangelnder Arbeitswille, per se eingeschränkte Arbeitsfähigkeit von älteren ArbeitnehmerInnen) nicht hinreichend erklärbar. Gerade um hier einer verkürzten Sichtweise vorzubeugen, lohnt sich in diesem Zusammenhang eine genauere Analyse der arbeitsmarktpolitischen Situation Älterer." (Autorenreferat)

[199-F] Strauß, Jürgen, Dipl.-Soz.; Tech, Daniel, Dipl.-Soz.; Kuda, Eva (Bearbeitung): Alternsmanagement in der Automobilindustrie - Zukunftsaufgabe für Gewerkschaften und Betriebsräte (Teilprojekt im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft "Netzwerk für alternsgerechte Arbeit") INHALT: Das gemeinsame Projekt von IG Metall und sfs fördert Aktivitäten von Betriebsräten und Gewerkschaftsfunktionären in der deutschen Automobilbranche (inkl. Zulieferer). Es werden branchenspezifische Konzepte und Strategien zur Bewältigung alternder Belegschaften aus arbeitnehmerorientierter Perspektive entwickelt. Die spezifischen Bedingungen der Branche stehen im Vordergrund. Der Blick wird sowohl auf PKW- und Nutzfahrzeughersteller, Zulieferer und auch auf unterschiedliche Beschäftigtengruppen (Ingenieure, Frauen, etc.) und die daraus resultierenden Konsequenzen für betriebliche Alternsprozesse und Altersstrukturen gerichtet. Beispiele alternsrelevanter Problemlagen in der Automobilbranche: Zulieferbeziehungen und Fertigungstiefe ("Outsourcing"); globalisierter Standortwettbewerb ("Benchmarking"); Überkapazitäten und Belegschaftsabbau ("Verfügungsreserve Ältere"); Leistungsverdichtung und "olympiareife" Belegschaften (Taktzeiten, Endmontage, Schichtarbeit). Die Rolle der wissenschaftlichen Begleitung durch die sfs: Beratung des IG Metall Vorstands und der von ihr organisierten Automobilbetriebsräte hin auf eine nachhaltige Implementation des Themas in Prozesse und Strukturen in Betrieben und gewerkschaftlichen Gliederungen. Folgende betriebliche Handlungsfelder stehen im Mittelpunkt: 1. Arbeits- und Leistungsgestaltung: Fertigungs-, Dienstleistungstiefe; Planung, Gestaltung der Arbeit; Arbeitsorganisation z.B. Gruppenarbeit. 2. Personalentwicklung und Laufbahngestaltung: lebenslanges Lernen; Gesundheitsförderung; Einstellung, Karrieren. 3. Arbeitszeit: Schichtarbeit; Verteilung auf Erwerbsphasen; Übergang in Rente. 4. Arbeitsplätze für Ältere: altersgerechte Anforderungen; altersgerechte Chancen. METHODE: Aktivitäten und Produkte des Teilprojekts: 1. Workshop-Reihe mit umfassenden Dokumentationen: Automobilkonferenz (I): Länger arbeiten oder früher gehen? Workshop (II): Junge Belegschaften - Schnee von gestern? - Alternsmanagement in neuen Produktionsstätten. Workshop (III): "Ist älter werden im Betrieb erlaubt?" - Betriebsräte der Zulieferin-

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dustrie bestimmen mit. Workshop (IV): Altern unterschiedliche Beschäftigtengruppen (z.B. Montagearbeiter, Ingenieure, Frauen)anders? Workshop (V): Auf dem Weg zur alternsgerechten Automobilfabrik; 2. Bildungskonzept und Pilotseminare; 3. Materialien und Instrumente für betrieblich Analysen und Maßnahmen; 4. Berater- und Multiplikatorennetzwerk. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Flyer, 2 S. Unter: http:// www.sfs-dortmund.de/forsch/docs/netab2004c.pdf abrufbar.+++Workshop-Dokumentationen. Unter: http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/internet/style.xsl/view_7769.htm/ abruf-bar. ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Gemeinschaftsinitiative EQUAL INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339 Dortmund) KONTAKT: Strauß, Jürgen (Tel. 0231-8596-263, e-mail: [email protected]); Tech, Daniel (Tel. 0231-8596-210, e-mail: [email protected]); Kuda, Eva (Tel. 069-66932236, e-mail: [email protected])

[200-L] Vickerstaff, Sarah: Work and welfare for older workers: a British review, in: Cornelia Sproß; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Beschäftigungsförderung älterer Arbeitnehmer in Europa, Nürnberg, 2006, S. 199-211 (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: In ganz Europa versuchen Regierungen ältere Arbeitnehmer dazu zu ermutigen, ihren Ruhestand aufzuschieben und länger zu arbeiten. Der Grund liegt darin, dass die wirtschaftlichen Aktivitätsraten älterer Arbeitnehmer hinter denen der Gesamtheit der Erwerbestätigen hinterherhinken. Auf dem relativ deregulierten Arbeitsmarkt Großbritanniens hat sich die Politik bislang in erster Linie darauf konzentriert, die Teilhabe am Arbeitsmarkt dadurch zu erhöhen, dass sie Arbeitslose oder inaktive Erwerbsfähige dazu ermutigte, ins Berufsleben zurückzukehren. Der Beitrag versteht sich als eine allgemeine Stellungnahme zum Begriff des 'aktiven Wohlfahrtsstaats', der in Großbritannien seit der Machtübernahme durch die neue Labour-Regierung im Jahre 1997 eingeführt wurde. In Bezug auf ältere Arbeitnehmer (definiert als 50 Jahre und älter) liegt der Fokus dabei darauf, ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt entweder dadurch zu erhöhen, dass man die, die arbeitslos oder inaktiv sind, dazu ermutigt, wieder ins Berufsleben zurückzukehren oder dadurch, dass man diejenigen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, dazu anhält, ihren Berufsausstieg aufzuschieben. Das Hauptaugenmerk der Regierung galt dabei der erstgenannten Gruppe, aber es ist auch wichtig zu prüfen, ob die Regierung einen Einfluss auf die Zurückhaltung der Arbeitgeber, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen, ausüben kann. Der Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten politischen Entwicklungen in beiden Bereichen, wobei aber die Betonung auf dem bisher vernachlässigten Thema der Politik der Arbeitgeber in Bezug auf ältere Arbeitnehmer liegt. (IAB)

[201-F] Wegge, Jürgen, Prof.Dr.; Schmidt, Klaus-Helmut, Prof.Dr. (Leitung): Altersheterogenität von Arbeitsgruppen als Determinante von Innovation, Gruppenleistung und Gesundheit (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")

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INHALT: Das ADIGU-Projekt untersucht die Altersheterogenität von Arbeitsgruppen als Determinante von Innovation, Gruppenleistung und Gesundheit. Die Datenerhebung findet in Kooperation mit 11 Versorgungsämtern und 52 Finanzämter in Nordrhein-Westfalen statt. Der Datensatz wird aus ca. 222 Arbeitsgruppen zu je 9 Personen, also insgesamt 2000 Teilnehmern bestehen. Es wird geprüft, welche Auswirkungen eine hohe bzw. niedrige Altersheterogenität innerhalb eines Teams auf die Innovation, Gruppenleistung und Gesundheit hat. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie (Leopoldstr. 13, 80802 München); Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund -IfADo- (Ardeystr. 67, 44139 Dortmund) KONTAKT: Wegge, Jürgen (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Schmidt, KlausHelmut (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[202-F] Zwick, Thomas, PD Dr. (Bearbeitung); Kuckulenz, Anja (Leitung): Theoretische und empirische Untersuchungen zur Aus- und Weiterbildung vor dem Hintergrund einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung INHALT: Vor dem Hintergrund der demographischen Änderungen sollen die relevanten Aspekte von Aus- und Weiterbildung in Deutschland theoretisch sowie empirisch untersucht und die wirtschaftspolitische Relevanz des Themas aus volkswirtschaftlicher Sicht beurteilt werden. Zunächst sollen die Determinanten von Aus- und Weiterbildung untersucht werden, insbesondere der Einfluss der Alters- und Qualifikationsstruktur. Anschließend sollen sowohl die individuellen Erträge wie auch die betrieblichen Produktivitätseffekte von Weiterbildung geschätzt werden. Hierbei stehen Unterschiede bei Weiterbildungsarten und unterschiedlichen Gruppen von Arbeitgebern und Weiterbildungsteilnehmern im Vordergrund. Ein neu erstellter Datensatz ermöglicht es anschließend, Lohn- und Produktivitätseffekte auf Branchenebene zu vergleichen und mögliche Spillover von Weiterbildungsinvestitionen zu schätzen. Diese Untersuchungen ermöglichen es im letzten Schritt, die einzelnen Ergebnisse zu bündeln um wirtschaftspolitische Rückschlüsse zu ziehen und zu beurteilen, ob Eingriffe des Staates in Bezug auf Aus- und Weiterbildung aus volkswirtschaftlicher Sicht für bestimmte Zielgruppen notwendig sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-287, Fax: 0621-1235-225)

2.2

Altern und Lebensbedingungen im Alter

[203-L] Amrhein, Ludwig: Der entstrukturierte Lebenslauf: zur Vision einer 'altersintegrierten' Gesellschaft, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 50/2004, H. 1/2, S. 147-169 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: "In der amerikanischen Lebenslauf- und Alter(n)ssoziologie gewinnt ein Denkansatz zunehmend an Bedeutung, der die Auflösung fester Altersgrenzen zugunsten einer lebensweltlichen Integration der verschiedenen Altersgruppen fordert. An die Stelle des dreigeteilten Lebenslaufs mit Vorbereitungs-, Erwerbs- und Ruhestandsphase (Kohli 1985) soll ein Modell treten, das den flexiblen Wechsel zwischen den drei Welten der Bildung, Arbeit und Freizeit über den ganzen Lebenslauf hinweg ermöglichen soll. Matilda W. Riley und Mitarbeiter (vgl. u.a. Riley 1997) begründen ihre Vision einer altersintegrierten Gesellschaft mit der segregativen und ihrer Ansicht nach diskriminierenden Wirkung fester Phasengrenzen im Lebenslauf, egal ob diese rechtlich normiert sind oder über informelle Altersnormen konstituiert werden. In diesem Beitrag sollen zunächst die Modelle der Altersintegration (Riley) und der Lebenslaufflexibilität (Settersten) als aktuelle sozial- und altenpolitische Leitbilder aufgezeigt und in ihren Kernaussagen dargestellt werden. Anschließend wird anhand einiger empirischer Hinweise argumentiert, dass das Modell einer Entstrukturierung und Flexibilisierung des Lebenslaufes eine nur bedingt realisierbare Utopie darstellt. Stattdessen soll behauptet werden, dass moderne Gesellschaften nicht nur funktional, sondern auch lebenszeitlich ausdifferenziert sind, und dass diese oft übersehene Differenzierungsform wesentlich zur Wohlfahrtsproduktion und biographischen Planbarkeit des Lebensverlaufs beiträgt." (Autorenreferat)

[204-F] Aner, Kirsten, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung): Berufliche Sozialisation und nachberufliches Engagement ehemaliger Manager im Ländervergleich Deutschland - Tschechien INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Tschechien ART: keine Angabe BEGINN: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-2922, Fax: 0561-804-7930, e-mail: [email protected])

[205-L] Aner, Kirsten: "Ich will, dass etwas geschieht": wie zivilgesellschaftliches Engagement entsteht - oder auch nicht, Berlin: Ed. Sigma 2005, 311 S., ISBN: 3-89404-537-X INHALT: "Vor dem Hintergrund aktueller Trends in der Ökonomie, (Sozial-)Politik und Demographie richtet sich vielfach die Hoffnung darauf, das wohlfahrtsstaatliche Niveau künftig vor allem durch freiwilliges zivilgesellschaftliches Engagement aufrechterhalten zu können. Dabei stellt sich die Frage, ob und wie genügend dazu bereite Bürger/innen gewonnen werden können - oder hat man diese Rechnung gar ohne den Wirt gemacht? Aus welchen biographischen Gründen engagieren sich Menschen zivilgesellschaftlich? Warum bleiben andere trotz guter Voraussetzungen passiv oder wenden sich von solchen Aktivitäten ab? Diesen Fragen geht die Autorin in dieser qualitativen Studie nach. Ihre Interviews mit Beschäftigten am Übergang in den vorzeitigen Ruhestand, die alle Hierarchieebenen - vom Bandarbeiter bis zur

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Führungskraft - und sowohl Engagierte als auch Nichtengagierte einbeziehen, zeigen, dass stabiles und nachhaltiges Engagement nicht kurzfristig und allein in der Sphäre der Zivilgesellschaft herstellbar ist." (Autorenreferat)

[206-L] Backes, Gertrud M.; Clemens, Wolfgang: Lebensphase Alter: eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung, (Grundlagentexte Soziologie), Weinheim: Juventa Verl. 2003, 368 S., ISBN: 3-7799-1479-4 INHALT: "Die Lebensphase Alter wird in diesem Band als sich ausdehnender und immer stärker ausdifferenzierender Lebensabschnitt nach der Erwerbsphase dargestellt. Hinsichtlich der Lebenslage ist Alter durch soziale und biographische Aspekte des vorhergehenden Lebenslaufs und folglich durch sozial und geschlechtstypisch ungleiche Lebensbedingungen geprägt, die sich in den letzten Phasen des Lebens besonders deutlich manifestieren. Wie keine andere Lebensphase ist Alter in den letzten Jahrzehnten einem tiefgreifenden Strukturwandel unterworfen. Alter(n) wird durch körperliche, psychische, soziale und gesellschaftliche Bedingungen geprägt. Die Entwicklung von Persönlichkeit und Kompetenz bestimmen diese Lebensphase ebenso wie die sozialstrukturell bedingten Interaktionsprozesse, die soziale Lage und die gesellschaftlichen Rahmen- und Entwicklungsbedingungen. Im vorliegenden Band wird Alter(n) in seiner multidimensional angelegten Grundstruktur aus sozialgerontologischer Perspektive erfasst. Es werden soziologische, sozialpolitische, sozialpsychologische und sozialpädagogische Aspekte des Alter(n)s im Zusammenhang thematisiert, außerdem institutionelle und sozialrechtliche Aspekte der Altenhilfe berücksichtigt. Grundlage der Darstellung ist eine soziologische Analyse des Alter(n)s. Damit wird eine systemische Gesamtperspektive gewonnen, die die gesellschaftlichen, sozialen, institutionellen, interaktiven und individuellen Elemente des Alter(n)s miteinander integriert." (Autorenreferat)

[207-L] Bamler, Vera: Szenen Wechsel: Heterosexualität alter Frauen und Männer, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 253-274, ISBN: 3-7799-1373-9 INHALT: Das Alter ist nach Meinung der Autorin immer noch ein sozialer Diskriminierungsfaktor; unter dem Begriff "Ageism" werden z.B. vorwiegend ablehnende bis feindliche Haltungen gegenüber dem Alter verstanden. Diese Ablehnung kommt gegenwärtig in Deutschland auch im sozialpolitischen Diskurs über gesellschaftliche Überalterung zum Ausdruck. Deutlich wird "Ageism" auch im sexuellen Bereich, denn die Sexualität wird meist körperlich attraktiven, jungen und gesunden Menschen zugerechnet. Alte Frauen und Männer können bei diesem Wettbewerb nicht (mehr) mithalten und neben der Bewältigung der "klassischen" Aufgaben im Alter, wie Entberuflichung, Vorbereitung auf den Ruhestand etc., müssen auch physische Alterungsprozesse einschließlich der sexualphysiologischen Veränderungen verarbeitet werden. Die Autorin diskutiert in ihrem Beitrag zunächst die soziale Konstruktion von Sexualität und beleuchtet danach einige biographische Aspekte alter Menschen, wie z.B. die Tabuisierung von Sexualität und die Erfahrung von hierarchischen Geschlechterverhältnissen, wozu sie Auszüge aus Interviews mit alten Frauen und Männern vorstellt. Denn wie Sexualität im Alter gelebt und bewertet wird, ist vor allem auch das Resultat von biographischen Erfahrungen innerhalb der eigenen Lebensgeschichte. Die Autorin erörtert abschließend die

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Chancen und Risiken einer Individualisierung von Sexualität und ihre Bedeutung für alte Menschen. (ICI2)

[208-L] Bieri, Rahel; Florack, Arnd; Scarabis, Martin: Der Zuschnitt von Werbung auf die Zielgrupe älterer Menschen, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 1, S. 19-30 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: "Das ökonomische Gewicht der älteren Bevölkerung wird zunehmend auch von Marketingexperten erkannt. Dennoch werden die grundlegenden Charakteristika dieser Konsumentengruppe bisher selten bei der Gestaltung von Werbung beachtet. In diesem Artikel wird eine Übersicht über die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Rezeption von Werbung durch ältere Konsument/inn/en gegeben. Es wird aufgezeigt, dass Ältere im Vergleich zu Jüngeren bedeutende Unterschiede bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Werbung und insbesondere bei der späteren Erinnerung von Werbebotschaften aufweisen. Diese Unterschiede haben grundlegende Implikationen für die Gestaltung von Werbemaßnahmen, insbesondere im Hinblick auf eine adäquate, faire und effektive Ansprache älterer Konsument/inn/en." (Autorenreferat)

[209-F] Bischoff, Stefan, M.A.; Stehr, Ilona, Dr.; Heller, Anne; Machalowski, Gerhard, Dr. (Bearbeitung); Braun, Joachim, Dipl.-Soz.; Burgmeister, Joachim, Prof.Dr.; Engels, Dieter, Dr.; Brauers, Silke, Dipl.-Soz. (Leitung): Modellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen" (EFI) INHALT: Mit dem Modellprogramm soll eine wichtige Koalitionsvereinbarung zur Nutzung des Erfahrungswissens der Älteren für die Gesellschaft und zur öffentlichen Anerkennung des Alters umgesetzt werden. Zielsetzung des Multiplikatorenprogramms EFI ist es, ältere Menschen in der Wertigkeit ihres Erfahrungswissens zu bestärken und dieses Wissen für die Gesellschaft besser zu nutzen. Hierdurch soll auch die Weitergabe von Wissen zwischen den Generationen gefördert werden. Das Programm ist gedacht als ein Beitrag zur Neufindung der gesellschaftlichen Position älterer Menschen und zur Anerkennung ihres Beitrages für die Gemeinschaft. Durch die Intensivierung geeigneter Weiterbildungsmöglichkeiten und die Entwicklung des Tätigkeitsfeldes: seniorTrainer für Ältere werden neue Verantwortungsrollen im Alter eröffnet, die im besonderem Maße zur Aktivierung und Unterstützung des freiwilligen Engagements im Alter beitragen. Im Rahmen des Modellprogramms soll erprobt werden, wie ältere Menschen als seniorTrainer zur Unterstützung, Beratung und Begleitung von Initiativgruppen allen Alters eingesetzt werden können. Mit dieser alten politischen Akzentuierung will das EFI-Programm der Ausgrenzung der Älteren entgegenwirken und die Akzeptanz bzw. die gesellschaftliche Rolle der Älteren in der Öffentlichkeit fördern. Zentrales Anliegen ist es, Ansatzpunkte und Perspektiven zur Klärung der gesellschaftlichen Rolle der Älteren außerhalb der Arbeitswelt zu entwickeln. Bedeutsam ist dabei die Einbindung von Trägern freiwilligen Engagements und von Bildungsträgern in das EFI-Programm. Diese Akteure werden zukünftig eine wichtige Rolle bei der Gewinnung und Weiterbildung von freiwillig Engagierten spielen. Als seniorTrainer sollen Ältere qualifiziert und eingesetzt werden, die nach Abschluss ihrer Erwerbstätigkeit ihre Kompetenzen für sich und andere einsetzen möchten. Zur Ausübung von Vortrags-, Lehr-, Supervisions- oder Tutorentätigkeiten bei örtlichen Freiwilligeninitiativen sind Fachexperten angesprochen, die spezifische Erfahrungen

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aus ihrem beruflichen Kontext mitbringen. Ihnen wird für die Zusammenarbeit mit diesen Initiativen eine Zusatzqualifikation angeboten. Angesprochen sind ferner erfahrene Ehrenamtliche, die für die Weitervermittlung ihrer Erfahrungen ebenfalls Zusatzqualifikationsmöglichkeiten erhalten. Die Zielgruppe für die Leistungen des seniorTrainers sind Freiwilligeninitiativen, Selbsthilfegruppen und Vereine, die in vielfältiger Hinsicht Unterstützung, Beratung und Begleitung benötigen. SeniorTrainer unterstützen und erweitern dadurch auch die Wirkungsmöglichkeiten der örtlichen Anlaufstellen bzw. Büros für freiwilliges Engagement. Zur Qualifizierung als seniorTrainer wird ein Grundkurse (3x3 Tage) zu Fragen des freiwilligen Engagements und der Gruppenarbeit angeboten, außerdem sind ergänzende Fachkurse in verschiedenen Themenbereichen (z.B. Wohnberatung, Internetnutzung, Besuchsdienste, Kulturprogramme, Freizeitorganisation etc.) vorgesehen. Die Kurse finden bei überregionalen Bildungsträgern statt. SeniorTrainer, die erfolgreich ein Qualifizierungsprogramm durchlaufen haben und für den örtlichen Einsatz zur Verfügung stehen, erhalten eine SeniorenEhrenamtsKarte (Seneka), die als Identitätsnachweis dient und gleichzeitig einen Versicherungsschutz bei ihrem Einsatz gewährleistet. Die Ausgabe der Seneka erfolgt nach Abschluss der Weiterbildung. Die Kurse zum seniorTrainer sind kostenfrei. Die Kurse starten im Herbst 2002. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des EFI-Programms ist es, dass die beteiligten örtlichen Anlaufstellen bzw. Büros für freiwilliges Engagement aus 12 Bundesländern in ihren Kommunen erfahrene Ältere zu einer Tätigkeit als seniorTrainer motivieren und gewinnen. Aufgabe der Anlaufstellen ist es, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und durch Informations- und Beratungsgespräche, für jeden der drei Seminarblöcke jeweils 6-8 interessierte Ältere als Teilnehmer für die Kurse zum seniorTrainer zu gewinnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Um den Erfahrungsaustausch zwischen den am EFI-Programm beteiligten Akteuren (Anlaufstellen, seniorTrainer, Bildungsträger, Fachöffentlichkeit, wissenschaftliche Begleitung) und die qualifizierte Umsetzung des Programms sicherzustellen, werden im Programmverlauf Fachtagungen durchgeführt. Die Anlaufstellen werden bei der Gewinnung und beim Praxiseinsatz der seniorTrainer vom wissenschaftlichen Projektverbund beratend und durch Handreichungen, durch eine zentrale Öffentlichkeitsarbeit (Newsletter und Internet) und durch einen Netzwerkaufbau für Anlaufstellen, seniorTrainer und Bildungsträger unterstützt. Eine enge Zusammenarbeit aller Programmmitwirkenden ist unerlässlich. In den Praxiserfahrungen des Programms ist auch zu sondieren, welche Zielgruppen und Bereiche durch das Programm bzw. die seniorTrainer angesprochen werden können und sollen. Die Kurzformel "Erfahrungswissen für Initiativen" bezieht alle Organisationen des freiwilligen Engagements ein, also Vereine, Verbände, Initiativen und Projekte und andere Formen des gruppenbezogenen bürgerschaftlichen Engagements. Das breite Spektrum der Einsatzmöglichkeiten der seniorTrainer in allen Organisationsformen des freiwilligen Engagements und in allen Engagementbereichen bietet vielfältige Chancen zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und zu konkreten Wirkungsbereichen der neuen Verantwortungsrolle der Älteren. Die Öffentlichkeitsarbeit des Programms sollte darauf hinwirken, die aus den praktischen Einsatzfeldern der seniorTrainer sich ergebenden Impulse zu bündeln und zu öffentlich präsentierbaren und diskutierbaren Themen über mögliche Verantwortungsrollen der Älteren zu verdichten. Hierdurch könnten in vielen Kommunen konkrete Perspektiven und Beteiligungsmöglichkeiten von seniorTrainern initiiert und bekannt gemacht werden. Das EFI-Programm kann durch fünf Kernelemente gekennzeichnet werden: 1. Kern des Programms: Tätigkeitsfeld seniorTrainer; 2. Teilnehmer des Multiplikatorenprogramms: Fachexperten und erfahrene Ehrenamtliche; 3. Kursangebote für seniorTrainer bei überörtlichen Bildungsträgern, Curriculum Entwicklung; 4. Örtliche Anbindung: Anlaufstellen für freiwilliges Engagement; 5. Tätig-

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keitsbereiche: modulare Kursangebote mit einem Kernbereich und spezifische (Aufbau-) Kurse zu einzelnen Tätigkeitsbereichen. VERÖFFENTLICHUNGEN: ISAB-Institut (Hrsg.): PR-Handbuch zur Öffentlichkeitsarbeit für das Engagement von seniorTrainerinnen, Redaktion: Informationsbüro "Potenziale des Alters", Weber/ Shandwick GmbH. Bd. 3. ISAB-Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 92. Leipzig: ISAB-Verl. 2005. ISBN 3-929877-25-2.+++Burmeister, Joachim; Heller, Anne; Stehr, Ilona (Hrsg.): Weiterbildung älterer Menschen für bürgerschaftliches Engagement als seniorTrainerInnen: ein Kurskonzept für lokale Netzwerke. Bd. 2. ISAB-Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 91. Leipzig: ISAB-Verl. 2005. ISBN 3-929877-24-4.+++Braun, Joachim; Bischoff, Stefan; Olbermann, Elke (Hrsg.): Leitfaden für die Nutzung des Erfahrungswissens der Älteren als seniorTrainerIn und in seniorKompetenzteams: Arbeitshilfe für Seniorenbüros, Freiwilligenagenturen und Selbsthilfekontaktstellen zur Anwendung des Konzeptes "Erfahrungswissen für Initiativen". Bd. 1. ISAB-Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 90. Leipzig: ISAB-Verl. 2005. ISBN 3-929877-23-5.+++Braun, Joachim; Kubisch, Sonja; Zeman, Peter (Hrsg.): Erfahrungswissen und Verantwortung - zur Rolle von seniorTrainerInnen in ausgewählten Engagementbereichen. Gutachten aus dem wissenschaftlichen Beirat zum EFI-Programm. ISAB-Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 89. Leipzig: ISAB Verl. 2005. ISBN 3-929877-22-8.+++Braun, Joachim; Burmeister, Joachim; Engels, Dietrich (Hrsg.): seniorTrainerIn: neue Verantwortungsrollen und Engagement in Kommunen. Bundesmodellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen" - Bericht zur ersten Programmphase. ISAB-Berichte aus Forschung und Praxis, Nr. 84. Leipzig: ISAB-Verl. 2004. ISBN 3-92 9877-21-X. ARBEITSPAPIERE: Newsletter zum EFI-Programm: Im halbjährlichen Abstand berichten während der gesamten Laufzeit des Modellprogramms von 2002 bis 2006 acht Newsletter über besondere Aktivitäten im Modellprogramm. Alle Newsletter werden als Print herausgegeben und können als PDF-Dokumente von der EFI-Website: http://www.efiprogramm.de heruntergeladen werden.+++EFI-Newsletter 7, September 2005: Konzept zur Nutzung des Erfahrungswissens der Älteren: eine Antwort der Kommunen auf die Herausforderungen des demographischen Wandels.+++EFI-Newsletter 6, Februar 2005: Bundesweite Kampagne wirbt für Engagement von seniorTrainerinnen und seniorTrainern.+++EFINewsletter 5, Dezember 2004: seniorTrainerinnen: Botschafter für ein neues Altersbild.+++ EFI-Newsletter 4, Juli 2004: Agenturen für Bürgerengagement: infrastrukturelle Voraussetzung zur Erschließung des Erfahrungswissens Älterer.+++EFI-Newsletter 3, Dezember 2003: seniorTrainer/in: eine neue Verantwortungsrolle für die dritte Lebensphase (mit praktischen Beispielen).+++EFI-Newsletter 2, August 2003: 1 Jahr EFI-Programm - Zwischenbilanz und Ergebnisse.+++EFI-Newsletter 1, Januar 2003: Einführung in das Programm und Bericht der Eröffnungstagung.+++Arbeitspapiere sind unter: http://www.efi-programm.de/mod.php? mod=userpage&menu=2608&page_id=679 abrufbar. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber; 12 Bundesländer INSTITUTION: Institut für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung -ISAB- (Overstolzenstr. 15, 50677 Köln); ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln); Hochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit (Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-41-2094, Fax. 0221-41-7015, e-mail: [email protected])

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[210-L] Bode, Ingo: Alter(n) auf dem Markt der Möglichkeiten: die Disorganisierung der Seniorenversorgung und ihre Folgen für die Strukturen sozialer Ungleichheiten, (DZA-Diskussionspapier, Nr. 44), Berlin 2005, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dza.de/download/DP_44_Altern_auf_dem_Markt_Bode.pdf) INHALT: "Es besteht derzeit wenig Zweifel dahingehend, dass die zukünftigen Lebensbedingungen von Senioren1 sich von den heute bestehenden Verhältnissen deutlich unterscheiden werden. Das gilt auch und besonders für die Art und Weise, wie die Versorgung des Alters mit Einkommen und altersspezifischen Unterstützungsleistungen - kurz: Rente und Pflege - gesellschaftlich organisiert wird. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass, nachdem die gesellschaftliche Organisation des Alters zur Hochzeit der Industriemoderne durch eine spezifische kollektive Ordnung geprägt worden war, sich diese Ordnung im gegenwärtigen institutionellen Wandel und in Verbindung mit seinerseits dynamischen sozialstrukturellen Bedingungen zusehends auflöst und einer Disorganisation der Seniorenversorgung Platz macht, was erhebliche Folgen für die sozialstrukturelle Prägung des Alters hat. Es wird argumentiert, dass der durch spezifische - und partielle - Vermarktlichungsprozesse ausgelöste Umbau der Seniorenversorgung zu einem bedeutsamen Momentum im gegenwärtigen 'Strukturwandel des Alters' (Schimany 2003, im Rekurs auf Tews) wird und sich dabei neue Formen der Ungleichheit bzw. der Produktion sozialer Ungleichheit herauskristallisieren." (Autorenreferat)

[211-F] Brauerhoch, Frank-Olaf, Dr.; Dabo-Cruz, Silvia (Bearbeitung); Böhme, Günther, Prof.Dr. (Leitung): Bildungsverläufe an der Universität des 3. Lebensalters - eine Langzeitstudie INHALT: Die Entwicklung des Studierverhaltens soll bei einer Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet und dargestellt werden. Es liegt die Annahme zugrunde, dass sich Bildungsbedürfnisse altersabhängig verändern und sich drei Altersphasen - der ältere, der alternde, der alte Mensch - zuordnen lassen. METHODE: Bildungstagebücher (Fragebogen, der fortlaufend auszufüllen ist) von ca. 100 Studierenden sollen über einen Zeitraum von 10 Jahren ausgewertet und dokumentiert werden. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität des 3. Lebensalters an der Universität Frankfurt am Main e.V. (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main); Büro für Sozialforschung Dr. Frank-Olaf Brauerhoch (Jordanstr. 11, 60486 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (Tel. 069-798-28490, Fax: 069-798-28975, e-mail: [email protected])

[212-F] Busch, Holger, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Betreuung): Terror Management durch Generativität INHALT: Reagieren Menschen, die an ihre eigene Sterblichkeit erinnert werden, auf diesen Stimulus mit einem gesteigerten Bestreben danach, in positiver Weise Einfluss auf die nachfolgende(n) Generation(en) auszuüben? METHODE: In der Terror Management-Forschung wird mittels eines experimentellen Primings (üblicherweise der Aufforderung, Gefühle und Gedanken bezüglich des eigenen Todes nie-

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derzuschreiben) die Reaktion auf das Bewusstsein um die eigene Sterblichkeit erfasst. Dies geschieht über je nach Fragestellung ausgewählte Fragebögen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 150). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-969-4066, e-mail: [email protected])

[213-F] Camarda, Carlo Giovanni; Barbi, Elisabetta, Ph.D. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof. (Betreuung): Why U.S. oldest-old mortality is low: models and methods to assess the impact of the Medicare program and to analyze the large presence of immigrants INHALT: Throughout life expectancy in United States was quite high when the 20th began, it has continued and is continuing to increase: 77 years for the 2004. Whereas the infant mortality played an important role during the first half of the century, afterward most of this improvement is due to the lowing of mortality at older ages. Many scholars have studied the causes of this decline, as in the whole developed world, and have tried to explain the U.S. pattern: United States shows higher mortality than other developed countries under the age of 65, between the ages 65 and 80 the curves converge and afterward U.S. shows lower mortality and higher life expectancy at age 80. Literature provides several explanations for this fact, especially the improvement of health conditions occurred in the country within the last century. However, if improvement in health conditions can be accountable for this pattern, the latter should be observed in all developed countries. Thus, it is likely that the US has experienced peculiar events and demographic history that can explain differences in mortality and life expectancy between the US and other developed countries. This research will focus on two issues: assessing the impact of the introduction of the Medicare program, on 1966, in lowering mortality at those ages, and the presence of a large immigrants sub-population who experience low mortality. ZEITRAUM: 1900-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: United States METHODE: The project will be divided in three main parts: firstly it will be reviewed the literature about the hypothesis already mentioned. Then a second part is devoted to the different sources of data the author could use in his study. Finally in the last part he revisited several methods and models already used to mortality surfaces with emphasis on the relational models, convenient tools for analyzing our aims. ART: Dissertation BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Camarda, Carlo Giovanni (Tel. 0381-2081172, e-mail: [email protected])

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[214-F] David, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Knesebeck, Olaf von dem, Prof.Dr. (Leitung); Knesebeck, Olaf von dem, Prof.Dr. (Betreuung): Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Gesundes und aktives Altern in Radevormwald" INHALT: Die Evaluation soll Aufschluss darüber geben, inwieweit es gelungen ist, die Zusammenarbeit der an der gesundheitlichen und sozialen Versorgung beteiligten Einrichtungen und Gesundheit der älteren Menschen in Radevormwald zu verbessern. Es kommt eine VorherNachher-Evaluation zur Anwendung, bei der Merkmale der Klienten (individuelle Ebene) wie auch Merkmale der Versorgungssituation (systemische Ebene) zu mehreren Zeitpunkten erhoben und vergleichend analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Radevormwald METHODE: Evaluationsforschung; angewandte Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: n=6). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=344). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Johaniter-Einrichtungen, Siepenstr. 33, 42477 Radevormwald FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42803-3382, e-mail: [email protected])

[215-L] Echterhoff, Wilfried (Hrsg.): Strategien zur Sicherung der Mobilität älterer Menschen, (Mobilität und Alter, Bd. 01), Köln: Verl. TÜV Rheinland 2005, 220 S., ISBN: 3-8249-0946-4 INHALT: "Im Alter mobil zu sein, ist ein zentrales individuelles Ziel, die Mobilität älterer Menschen zu erhalten und zu fördern eine wichtige politische Aufgabe. Das Buch dokumentiert den Stand der wissenschaftlichen Diskussion zu den Mobilitätsbedürfnissen und -barrieren älterer Menschen. Es fasst den Handlungsbedarf zur Mobilitätssicherung Älterer zusammen, der aus der Sicht der Psychologie, der Raum- und Siedlungsplanung und der Ingenieurwissenschaften gegeben ist, und stellt Lösungsansätze, aber auch noch offene Fragen vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wilfried Echerhoff: Einführung in das Thema 'Mobilität älterer Menschen' (13-18); Kristina Kocherscheid, Georg Rudinger: Ressourcen älterer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer (19-42); Klaus Beckmann, Christian HolzRau, Guido Rindsfüser, Joachim Scheiner: Mobilität älterer Menschen - Analysen und verkehrsplanerische Konsequenzen (43-71); Bernhard Schlag, Arnd Engeln: Abbau von Mobilitätsbarrieren zugunsten älterer Verkehrsteilnehmer (73-98); Volker Sieger, Annerose Hintzke: Barrierefreie Gestaltung von Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs für ältere Menschen (99116); Henning Wallentowitz, Dirk Neunzig: Fahrerassistenzsysteme für ältere Menschen (117-133); Kurt Ackermann, Jürgen Gerlach: Planung des Verkehrsraums unter Berücksichtigung der Mobilität älterer Menschen (135-154); Felix Huber, Thomas Baum: Raum- und Siedlungsplanung unter Berücksichtigung der Mobilität älterer Menschen (155-179); Peter Neumann, Petra Bollich: Tourismus und Mehrfachwohnsitze älterer Menschen: Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten und den Anforderungen an die Infrastruktur (181-199); Wilfried Echterhoff: Erträge und Konsequenzen aus den Buchbeiträgen zur Mobilität älterer Menschen (201-206).

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[216-F] Engels, Dietrich, Dr.; Pfeuffer, Frank (Bearbeitung): Evaluation des Pilotprojektes "NAIS - Neues Altern in der Stadt" der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit ausgewählten Städten zur Neuorientierung der kommunalen Seniorenpolitik INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bertelsmann Stiftung INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln) KONTAKT: Engels, Dietrich (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221215267); Pfeuffer, Frank (e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221215267)

[217-F] Fritz, Antje, Dipl.-Ing.; Baumann, Dorothee, M.A. (Bearbeitung); Steffen, Gabriele (Leitung): Attraktive Stadtquartiere für das Leben im Alter INHALT: Wie sind Stadtquartiere beschaffen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen? Im Rahmen der Studie werden Nachuntersuchungen in 21 ExWoSt-Modellvorhaben des ehemaligen Forschungsfeldes "Ältere Menschen und ihr Wohnquartier" (1989-1995) durchgeführt und weitere Städtebauprojekte ausgewertet. Anhand der Praxisfälle werden quartiersbezogene Ansätze aufgezeigt, durch die sich die Lebensqualität im Alter sichern lässt. Angesichts der demographischen Entwicklung stellt sich die Frage nach den Bedingungen für eine selbständige Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Alter dringender denn je. Gefragt sind Konzepte, mit denen Kommunen, Wohnungswirtschaft, soziale Dienste, bürgerschaftliche Einrichtungen und nicht zuletzt die älteren Menschen selbst den anstehenden Herausforderungen begegnen sowie Chancen und Potenziale künftiger Entwicklungen aufgreifen können. Die in den Modellvorhaben verfolgte Strategie, wohnungswirtschaftliche, städtebauliche und sozialplanerische Maßnahmen zu verbinden, erscheint auch heute noch als Erfolg versprechende Herangehensweise. Wichtige Fragen sind nun, welche Erfahrungen man bei der Umsetzung und im alltäglichen Gebrauch mit den damals entwickelten Konzepten gewonnen hat, wie sich veränderte gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen auswirken und welche neuen Ansätze es mittlerweile gibt, um den besonderen Anforderungen älterer Menschen zu entsprechen. (S.a. http://www.bbr.bund.de/exwost/studien/fg_index.html ). ZEITRAUM: 9/2005 bis 12/2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersucht wird, welche Lebensumstände für Ältere sich durch gängige oder innovative Maßnahmen unter den heutigen gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben und welche Konzepte geeignet sind, um nachhaltige Verbesserungen herbeizuführen. Dazu werden Quartiere aufgesucht und deren Struktur erhoben und dokumentiert, qualitative Interviews mit den relevanten Akteuren gemacht und Dokumente und Statistiken ausgewertet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, Fax: 0711-62009389, e-mail: [email protected])

[218-F] Gampe, Jutta, Dr.; Benedictis, Giovanna de, Dr.; Jeune, Bernard, Dr.; Robine, JeanMarie, Dr.; Franceschi, Claudio, Prof.Dr. (Bearbeitung): European challenge for healthy aging (ECHA) INHALT: Investigation how to increase active life expectancy connected with the question of frailty emerging as a major characteristic of elderly people. Major target of the research on the determinants of the quality of life of old people should be to improve the criteria to define frailty, and to identify the major components of this syndrome. VERÖFFENTLICHUNGEN: Yashin, A.I.; Begun, A.S.; Boiko, S.I.; Ukraintseva, S.V.; Oeppen, J.: New age pattern of survival improvement in Sweden. Does it characterize changes in individual aging? in: Mechanisms of Aging and Development, Vol. 123, 2002, pp. 637-647. +++Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.V.; Benedictis, G. de; Anisimov, V.N.; Butov, A.A.; Arbeev, K.; Jdanov, D.A.; Boiko, S.I.; Begun, A.S.; Bonafe, M.; Franceschi, C.: Have the oldest old adults ever been frail in the past? A hypothesis that explains modern trends in survival. in: Journal of Gerontology: Biological Sciences, Vol. 56, 2002, No. 10, pp. 432-442. +++Belizzi, D.; Rose, G.; Dato, S. u.a.: A VNTR enhancer located in intron 5 the SIRT3 gene, human silent information regulator Sir2 homologue, modulates the survivorship of the elderly (manuscript submitted).+++Rose, G.; Dato, S.; Altomare, K. u.a.: Variability of the SIRT3 gene, human silent information regulator Sir2 homologue, and survivorship in the elderly. in: Journal of Experimental Gerontology, 2003.+++Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.V.; Boyko, S.I. u.a.: Individual aging and mortality rate: how are they related? in: Journal of Social Biology, 2002. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: European Challenge for Healthy Aging -ECHAINSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Gampe, Jutta (Dr. e-mail: [email protected])

[219-L] Görgen, Thomas; Herbst, Sandra; Nägele, Barbara; Newig, Antje; Kemmelmeier, Ines; Kotlenga, Sandra; Mild, Nico; Pigors, Khea; Rabold, Susann: "Ich habe gehofft, das wird besser mit den Jahren": sexuelle Gewalterfahrungen älterer Frauen, (Materialien für die Praxis / Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V., Nr. 1), Hannover 2005, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.kfn.de/mfdp1.pdf) INHALT: "Ältere Menschen werden bis heute als potenzielle Opfer sexueller Gewalt kaum wahrgenommen. Seit WissenschaftlerInnen beginnen, sich mit der Thematik zu befassen, wird zunehmend deutlich, dass auch ältere und hochbetagte Frauen von sexueller Gewalt betroffen sein können und dass diese Opfergruppe bislang von Hilfen nur sehr begrenzt erreicht wird. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat mit finanzieller Unterstützung des Niedersächsischen Landesamtes für Zentrale Soziale Aufgaben eine empirische Studie realisieren können, deren zentrale Ergebnisse und Schlussfolgerungen hier vorgestellt werden. Im Einzelnen informiert die Broschüre über: Formen sexueller Gewalt, von denen ältere Frauen

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betroffen sind; Kontexte, in denen solche Gewalt auftritt; Institutionen, die von diesen Gewalterfahrungen bislang Kenntnis erlangen; altersspezifische Probleme bei der Bewältigung der Erlebnisse und dem Aufsuchen von Hilfe; Besonderheiten des Umgangs mit älteren Opfern in beratenden, helfenden und schützenden Institutionen." (Textauszug)

[220-L] Görgen, Thomas; Nägele, Barbara; Herbst, Sandra; Newig, Antje: Sexuelle Viktimisierung im höheren Lebensalter, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Kriminalsoziologie und Rechtssoziologie, Bd. 1/2006, S. 9-48 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Kriminalsoziologie_2006-1.pdf) INHALT: "Im Rahmen einer multimethodal angelegten explorativen Studie wurden sexuelle Viktimisierungen im Alter untersucht, zu deren Erscheinungsbild bislang in Deutschland empirische Befunde eben so fehlen wie zu darauf gerichteten Interventionen. Die Studie stützt sich auf Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik, 122 Verfahrensakten niedersächsischer Staatsanwaltschaften, eine schriftliche Befragung von 76 Institutionen der Opferhilfe sowie vertiefende Interviews mit 22 PraktikerInnen, die über Erfahrungen mit konkreten Fällen der sexuellen Viktimisierung alter Menschen verfügten. Es wird deutlich, dass so wohl bei Polizei und Justiz als auch bei Institutionen außerhalb des Bereiches der Strafverfolgung nur in geringem Umfang Erfahrungen mit älteren Opfern von Sexualstraftaten vorliegen. Die von beiden Institutionengruppen bearbeiteten Fälle sexueller Viktimisierung unterscheiden sich grundlegend voneinander. Soweit Sexualdelikte an Älteren polizeilich bekannt werden, handelt es sich überwiegend um Fälle des Exhibitionismus, zu einem geringeren Teil um sexuelle Gewaltdelikte im engeren Sinne, bei denen die Täter bzw. Tatverdächtigen den Opfern in der Regel vor der Tat nicht oder nur marginal bekannt waren. Frauenhäuser, Frauennotrufe und ähnliche Einrichtungen sind dagegen primär mit schwerwiegenden Formen sexueller Gewalt in engen sozialen Beziehungen konfrontiert. Dabei geht es zu einem beträchtlichen Teil um fortgesetzte Viktimisierungen in Ehen und Partnerschaften älterer Menschen, bei denen sexuelle Gewalt und sexueller Zwang in ein umfassendes System der Gewaltanwendung, Demütigung und Kontrolle eingebettet sind. Die Studie analysiert das Hilfesuchverhalten älterer Opfer und gibt Hinweise zur Gestaltung und Optimierung von Hilfen für diese Personengruppe." (Autorenreferat)

[221-L] Hank, Karsten; Erlinghagen, Marcel; Lemke, Anja: Ehrenamtliches Engagement in Europa: eine vergleichende Untersuchung am Beispiel von Senioren, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 1, S. 6-12 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexsofo.htm) INHALT: "Auf Basis des 'Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe' (SHARE) untersuchen wir ehrenamtliches Engagement von Senioren in 10 Ländern. Bei einer durchschnittlichen Beteiligung der über 50-Jährigen von etwa 10% lassen sich erhebliche regionale Unterschiede, insbesondere zwischen den Mittelmeerländern einerseits und Skandinavien sowie den Niederlanden andererseits, beobachten. Unsere deskriptiven Analysen ergeben keine Hinweise darauf, dass diese Differenzen auf eine ungleiche Verteilung relevanter individueller Merkmale oder auf länderspezifische Effekte bestimmter Individualmerkmale zurückzuführen sein könnten. Vor dem Hintergrund dieser empirischen Befunde skizzieren wir mögli-

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che Ansätze eines 'Forschungsprogramms' zur Erklärung der beobachteten Unterschiede zwischen den Ländern. Im Zentrum dieser Überlegungen steht die Frage nach der gemeinsamen Erklärungskraft verschiedener Regimetypologien. Abschließend diskutieren wir mögliche Perspektiven für eine Aktivierung bislang ungenutzter Potenziale der Freiwilligenarbeit im Alter." (Autorenreferat)

[222-F] Hoffmann, Rasmus, M.A.; Barbi, Elisabetta, Dr. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr. (Leitung); Doblhammer-Reiter, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): Socioeconomic differences in old age mortality in Denmark and the USA INHALT: The aim of the project is to answer to the question if and why social differences in health and mortality decrease with age. Most research confirms this decrease for it and the role of unobserved heterogeneity is unknown. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA und Dänemark METHODE: methodical approach: panel data is analyzed with event-history-analysis ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für empirische Sozialforschung (18051 Rostock); Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Hoffmann, Rasmus (Tel. 0381-2081248, e-mail: [email protected])

[223-L] Jdanov, Dmitri A.; Scholz, Rembrandt D.; Shkolnikov, Vladimir: Official population statistics and the Human Mortality Database estimates of populations aged 80+ in Germany and nine other European countries, in: Demographic Research, Vol. 13/2005, Art. 14, S. 335-362 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol13/14/1314.pdf) INHALT: "A systematic comparison of the Human Mortality Database and official estimates of populations aged 80+ is presented. The author's consider statistical series for East and West Germany and also for Denmark, England and Wales, France, Finland, Hungary, the Netherlands, Russia, Sweden, and Switzerland. The Human Mortality Database (HMD, www.mortality.org) methodology relies on the methods of extinct and almost extinct generations. HMD estimates are precise if the quality of death data is high and the migration among the elderly is negligible. The comparisons between the HMD and the official populations are not fully appropriate for the 1990s since the HMD calculations are related to official population estimates. A significant overestimation of the male population aged 80+ and especially 90+ between the censuses of 1970 and 1987 was found in West Germany. The relative surplus of men aged 90+ increased from 5 to 20 percent, which expressed in absolute numbers indicates an increase from 2 to 10 thousand. In 1971-1987 the official death rates have fallen dramatically to implausibly low values. In 1987-88 death rates based on the official populations suddenly jumped to the HMD death rates due to the census re-estimation. In the 1990s an accelerated decrease in male death rates has resumed. Among other countries, the relative and absolute deviations from the HMD estimates were especially high in Russia, Hungary, and England and Wales. Regression analysis reveals common factors of the relative deviation from the HMD populations. The deviation tends to decrease with time, increase with age, be

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higher during inter-census periods than in census years, and to decrease after the introduction of population registers." (author's abstract) [224-F] Kern, Stefanie, Dipl.-Psych.; Huch, Daniela (Bearbeitung); Deller, Jürgen, Prof.Dr.; Liedtke, Patrick (Leitung): Silver workers - economic and voluntary activities of retired staff: an empirical study INHALT: Tätigkeiten und deren Rahmenbedingungen von Personen im Ruhestand. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 120; Rentner zwischen 60 und 80 Jahren, die noch aktiv einer Tätigkeit nachgehen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: The Geneva Association, Genf FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Differenzielle Psychologie, Eignungsdiagnostik, Organisationspsychologie (Wilschenbrucher Weg 84, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Kern, Stefanie (Tel. 04131-677-7763, e-mail: [email protected])

[225-L] Kessler, Eva-Marie: Interaktion zwischen älteren Menschen und Jugendlichen - ein psychologisch förderlicher sozialer Kontext für beide Seiten?: eine experimentelle Laborstudie im theoretischen Rahmen der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, Bremen 2006, XII, 211 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iu-bremen.de/phd/files/1138816974.pdf) INHALT: Die entwicklungspsychologische Studie setzt sich mit folgenden Fragen auseinander: Was geschieht aus psychologischer Sicht, wenn Jugendliche und ältere Menschen, die nicht verwandt sind, miteinander interagieren? Steckt möglicherweise ein psychologisches Potential in dieser sozialen Konstellation? Und wenn ja, - unter welchen Bedingungen? Zur Beantwortung wird ein theoretisches Modell der Interaktion zwischen älteren Menschen und Jugendlichen erarbeitet und empirisch überprüft. Zur Überprüfung des Modells wird in der Studie die Hypothese getestet, ob generationenübergreifende Interaktion, in welcher die älteren Personen den Erfahrungsvorsprung haben, alterstypische Entwicklungsdefizite des Alters und der Adoleszenz kompensieren kann. Die Fragestellung wird in einem experimentellen Laborsetting im Rahmen eines between-subjects-Designs untersucht. Aufgrund theoretischer Überlegungen wurden als Effektindikatoren die Bereiche kognitiv-affektive Komplexität und kognitive Leistungsfähigkeit bei den älteren Menschen und prosoziales Verhalten und Gemeinschaftsziele bei den Jugendlichen ausgewählt. Es nahmen 180 Frauen (90 14-15-jährige und 90 70-74-jährige Frauen) an der Untersuchung teil. Ziel der experimentellen Manipulation ist es, situative Kontexte zu schaffen, die entweder ein hohes Maß an Generativität und Exploration erzeugten (Experimentalbedingung) oder ein vergleichsweise niedriges Maß an Generativität und Exploration (zwei Kontrollbedingungen pro Altersgruppe). Zur Realisierung des experimentellen Settings wurden jeweils Paare (Dyaden) unterschiedlicher Alterszusammensetzung gebildet, die kollaborativ 30 Minuten lang eine vorgegebene Aufgabenstellung beantworten sollten, bei der sie fiktive Personen beraten sollten. Die abhängigen Variablen wurden nach der Interaktion getrennt für die beiden Interaktionspartnerinnen erfasst. Die Manipulationskontrolle zeigt, dass bei den Teilnehmerinnen in der Experimentalsituation tatsächlich stärker Generativität und bei den jugendlichen Teilnehmerinnen stärker Exploration aktiviert wurden als in den beiden Kontrollgruppen. Aus gesellschaftlicher Perspektive liefert

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die Arbeit einen Beitrag zur Betrachtung von Generationenbeziehungen jenseits der Ebene finanziellen Transfers. Ins Blickfeld gerückt wird, dass der Austausch zwischen den Generationen auch psychologische und nicht nur monetäre 'Währungen' haben kann. (ICG2)

[226-F] Knesebeck, Olaf von dem, Priv.Doz. Dr.; Kupfer, Alexandra, Dipl.-Psych.; Wahrendorf, Morten, M.Sc. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Well-being and social productivity (Teilprojekt: "A survey on Health, Ageing and Retirement in Europe" -SHARE-) INHALT: To provide a behavioural analysis of factors affecting work, retirement and social participation of the elderly, and to develop indicators measuring psychological environment, attitudes, motivation and well-being. ZEITRAUM: ab 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Modell beruflicher Gratifikationskrisen (Siegrist 1996, 2002); psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz und im familiären Umfeld; soziale Produktivität und Wohlbefinden im höheren Lebensalter; soziale Reziprozität und Wohlbefinden im höheren Lebensalter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 22.777; 50+ -AT, DE, SE, NL, ES, IT, FR, DK, GR, CH, BE). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siegrist, J.: Stress, ageing and quality of life. in: European Review, 2001, 4, pp. 487-499.+++Siegrist, J.; Pollack, C.E.; Knesebeck, O. von dem: Social productivity and well-being of the elderly: a sociological exploration. in: Social Theory and Health (in press).+++Siegrist, J.; Knesebeck, O. von dem; Pollack, C.E.: Social productivity and well-being of older people: a sociological exploration. in: Social Theory and Health, 2004, 2, pp. 1-17.+++Siegrist, J.; Knesebeck, O. von dem; Wahrendorf, M.: Quality of employment and well-being. in: Börsch-Supan, Axel; Brugiavini, Agar; Jürges, Hendrik; Mackenbach, Johan; Siegrist, Johannes; Weber, Guglielmo (Hrsg.): Health, ageing and retirement in Europe. First results from the survey of health, ageing and retirement in Europe. Mannheim: Mannheim Research Institute for the Economics of Ageing 2005, pp. 3034.+++Knesebeck, O. von dem; Hyde, M.; Higgs, P.; Kupfer, A.; Siegrist, J.: Quality of life and well-being. in: Börsch-Supan, Axel; Brugiavini, Agar; Jürges, Hendrik; Mackenbach, Johan; Siegrist, Johannes; Weber, Guglielmo (Hrsg.): Health, ageing and retirement in Europe. First results from the survey of health, ageing and retirement in Europe. Mannheim: Mannheim Research Institute for the Economics of Ageing, 2005, pp. 199-203.+++ Siegrist, J.; Dragano, N.; Wahrenorf, M.: Quality of work and intended early retirement - new evidence. 2005. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Wahrendorf, Morten (Tel. 0211-81-14729, e-mail: [email protected])

[227-L] Kohli, Martin; Künemund, Harald (Hrsg.): Die zweite Lebenshälfte: gesellschaftliche Lage und Partizipation im Spiegel des AltersSurvey, (Lebenslauf - Alter - Generation, Bd. 1), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 409 S., ISBN: 3-531-14496-0

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INHALT: "Verlässliche Informationen über die alternde Gesellschaft sind bisher dünn gesät. Der Alters-Survey - gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schafft hier Abhilfe. Er basiert auf einer großen, anspruchsvoll angelegten Repräsentativuntersuchung der deutschen Bevölkerung von 40 - 85 Jahren. Diese kann sowohl im Sinne einer Sozialberichterstattung wie auch zur Klärung zentraler theoretischer Fragen genutzt werden. Das Buch bietet eine umfassende Darstellung der soziologischen Befunde der ersten Welle des Alters-Survey. Die Neuauflage wurde um ein Kapitel mit aktuellen Forschungsergebnissen ergänzt" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Kohli: Der Alters-Survey als Instrument wissenschaftlicher Beobachtung (11-33); Harald Künemund: Datengrundlage und Methoden (34-41); Andreas Motel-Klingebiel: Einkommen und Vermögen (42-102); Harald Künemund: Gesundheit (103-124); Andreas Motel-Klingebiel, Harald Künemund und Christina Bode: Wohnen und Wohnumfeld (125-175); Martin Kohli, Harald Künemund, Andreas Motel-Klingebiel und Marc Szydlik: Generationenbeziehungen (176-211); Harald Künemund und Betina Hollstein: Soziale Beziehungen und Unterstützungsnetzwerke (212-276); Harald Künemund: 'Produktive' Tätigkeiten (277-317); Martin Kohli, Harald Künemund, Andreas Motel-Klingebiel und Marc Szydlik: Soziale Ungleichheit (318-336); Martin Kohli und Harald Künemund: Gegenwart und Zukunft des Generationenkonflikts (337-367); Martin Kohli und Harald Künemund: Bewertung und Ausblick (368-373).

[228-L] Kolland, Franz; Oberbauer, Martin: Vermarktlichung bürgerschaftlichen Engagements im Alter, in: Klaus R. Schroeter, Peter Zängl (Hrsg.): Altern und bürgerschaftliches Engagement : Aspekte der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung in der Lebensphase Alter, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 153174, ISBN: 3-531-14422-7 INHALT: Die Autoren berichten über die Ergebnisse einer Wiener Studie zu den Motivlagen und Anreizen für ein bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen. Vor dem Hintergrund der Transformation des bürgerschaftlichen Engagements untersuchen sie vor allem die Defizite in der Angebotsstruktur als Folge von Vermarktlichungstendenzen, wobei sie die Zusammenhänge zwischen der modernen, auf rationalen Tausch und ökonomisches Denken ausgerichteten Kultur und der Art und Verbreitung des Ehrenamts thematisieren. Da das Anspruchsniveau der freiwillig Engagierten den Ergebnissen der Studie zufolge steigt, sehen sich auch die mit Freiwilligen arbeitenden Organisationen immer stärker mit der Frage nach wirksamen Anreizsystemen konfrontiert. In diesem Zusammenhang erfahren die auf dem Tauschsystem aufbauenden Anreizsysteme eine größere Zustimmung als symbolische Anreize. Dennoch besteht die Gefahr, dass mit der zunehmenden Vermarktlichung des Nonprofit-Sektors bzw. mit der Ökonomisierung des bürgerschaftlichen Engagements die Engagementbereitschaft und die Beteiligungsquoten durch überreglementierte Qualifizierungsprogramme gemindert werden. Insofern steht der rational-ökonomischen Ehrenamtskultur die Erkenntnis entgegen, dass Ideologien und Moralvorstellungen fördernd auf die Engagementbereitschaft wirken. (ICI2)

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[229-L] Kortmann, Klaus (Projektleiter); Haghiri, Pariwa (Projektleiter); Pupeter, Monika (Projektleiter): Künftige Alterseinkommen der Arbeitnehmer mit Zusatzversorgung 2005: Endbericht, München 2005, 121 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/ Publikationen/kuenftige-alterseinkommen-der-arbeitnehmer-mit_20zusatzversorgung-2005,property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb=true.pdf) INHALT: "TNS Infratest Sozialforschung hat von Juni 2004 bis August 2005 im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) eine mehrgliedrige Untersuchung zur 'Situation und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung in Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst im Jahr 2004' durchgeführt. Die vorliegende Studie 'BAVArbeitnehmer mit Zusatzversorgung 2005' ist Teil dieses breit angelegten Projekts. Es setzt sich zusammen aus: I. einer repräsentativen Befragung von Arbeitgebern der Privatwirtschaft (kurz: BAV-Arbeitgeberbefragung 2004); II. je einer Datenerhebung bei sämtlichen Pensionskassen, Pensionsfonds, öffentlichen Zusatzversorgungsträgern und Lebensversicherungsunternehmen, die betriebliche Direktversicherungen anbieten (kurz: BAV-Trägerbefragung 2004); III. einer Befragung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Zusatzversorgungsanwartschaften zur Art und Höhe dieser künftigen Leistungen (kurz: BAV-Arbeitnehmer mit Zusatzversorgung 2005). Im Folgenden wird zunächst die Methodik der Arbeitnehmerbefragung getrennt nach den einzelnen Untersuchungselementen - a) Vorstudie und b) Hauptstudie - erläutert (Kapitel 2). Im Anschluss werden die Formen und rechtlichen Grundlagen der betrieblichen Altersvorsorge der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes sowie der privaten Vorsorge einschließlich der Riester-Förderung skizziert (Kapitel 3). Anschließend wird die Grundgesamtheit der Arbeitnehmer mit Zusatzversorgung im Vergleich zu allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dargestellt (Kapitel 4). Es folgt die Analyse der Höhe der Anwartschaften der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Zusatzversorgung nach verschiedenen Sicherungssystemen (Kapitel 5) und ihre daraus resultierende Gesamtversorgung (Kapitel 6). Der Bericht schließt mit einem Fazit und einigen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen (Kapitel 7)." (Textauszug)

[230-L] Kortmann, Klaus (Projektleiter); Haghiri, Pariwa (Projektleiter); Pupeter, Monika (Projektleiter): Alterssicherung in Deutschland 2003 (ASID '03): Methodenbericht, München 2005, 177 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/Altersicherung-inDeutschland/alterssicherung-berichtsband-m-methodenuebersicht,property=pdf,bereich=bmas, sprache=de,rwb=true.pdf) INHALT: "2003 hat TNS Infratest Sozialforschung zum fünften Mal nach 1986, 1992, 1995 und 1999 im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung bzw. des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung1 eine breit angelegte repräsentative Untersuchung zur Alterssicherung in Deutschland (ASID '03) durchgeführt. Einbezogen ist die Bevölkerung ab 55 Jahren. Die Studie ist konzipiert als Datenquelle, die Informationen zur Art und Höhe von Einkommen auf der Personen- und Ehepartnerebene mit Angaben zu den Determinanten der Alterseinkommen verbindet. Eine derartige Konstellation existiert weder in den Statistiken der Leistungsträger noch in anderen Erhebungen der amtlichen und nichtamtlichen Statistik. Den Kern der Untersuchung bildet die Erfassung von 25 Einkommensarten, bei Ehepaaren für beide Ehepartner und bei Witwen differenziert nach eigenen und abgeleite-

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ten Leistungen. Die ASID '03 zeigt somit nicht nur die Höhe des gesamten Brutto- und Nettoeinkommens auf, sondern ermöglicht auch vielfältige Analysen der Einkommensstrukturen. Die Untersuchung basiert im ersten Schritt auf einer schriftlichen Befragung von Männern und alleinstehenden Frauen im Alter von 55 bis 80 Jahren. Nichtantworter wurden anschließend persönlich-mündlich kontaktiert und die auch in dieser 2. Phase nicht erreichten Personen ein weiteres Mal telefonisch. In dem vorliegenden Methodenbericht werden - wie in den entsprechenden Berichten zu den Vorgängeruntersuchungen - die methodischen Grundlagen der Studie in allen wesentlichen Schritten dokumentiert. Dies umfasst die Datenerhebung, Datenprüfung, Hochrechnung und Validierung und die abschließende Berechnung der Nettoeinkommen auf der Basis des Infratest-Einkommensteuer- und Sozialversicherungsbeitragsmodells." (Textauszug)

[231-L] Kortmann, Klaus (Projektleiter); Haghiri, Pariwa (Projektleiter); Pupeter, Monika (Projektleiter): Alterssicherung in Deutschland 2003 (ASID '03): Zusammenfassung wichtiger Untersuchungsergebnisse, München 2005, 139 S. (Graue Literatur; URL: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/docs/Asid%202003.pdf) INHALT: "2003 hat TNS Infratest Sozialforschung zum fünften Mal nach 1986, 1992, 1995 und 1999 im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung bzw. des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung eine breit angelegte repräsentative Untersuchung zur Alterssicherung in Deutschland (ASID '03) durchgeführt. Einbezogen ist die Bevölkerung ab 55 Jahren. Die Studie ist konzipiert als Datenquelle, die Informationen zur Art und Höhe von Einkommen auf der Personen- und Ehepartnerebene mit Angaben zu den Determinanten der Alterseinkommen verbindet. Eine derartige Konstellation existiert weder in den Statistiken der Leistungsträger noch in anderen Erhebungen der amtlichen und nichtamtlichen Statistik. Den Kern der Untersuchung bildet die Erfassung von 25 Einkommensarten, bei Ehepaaren für beide Ehepartner und bei Witwen differenziert nach eigenen und abgeleiteten Leistungen. Die ASID '03 zeigt somit nicht nur die Höhe des gesamten Brutto- und Nettoeinkommens auf, sondern ermöglicht auch vielfältige Analysen der Einkommensstrukturen. Die Untersuchung basiert im ersten Schritt auf einer schriftlichen Befragung von Männern und alleinstehenden Frauen im Alter von 55 bis 80 Jahren. Nichtantworter wurden anschließend persönlich-mündlich kontaktiert und die auch in dieser 2. Phase nicht erreichten Personen ein weiteres Mal telefonisch. Die Angaben für Personen der Geburtsjahrgänge 1922 und früher wurden auf Basis einer Fortschreibung der Daten der ASID '99 gewonnen. Dieses gegenüber den vorhergehenden Untersuchungen abweichende Verfahren resultierte aus der Erfahrung, dass hochbetagte Personen aufgrund ihres hohen Alters und damit einhergehender gesundheitlicher Probleme häufig nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt befragt werden können. Aus Befragung und Fortschreibung liegen insgesamt Angaben zu 12.738 Ehepaaren mit einem Ehemann ab 55 Jahren, zu 8.574 alleinstehenden Frauen und 3.212 alleinstehenden Männern, zusammen also 37.262 Personen, vor. Hiervon entfallen 4.142 Ehepaare, 3.270 alleinstehende Frauen und 995 alleinstehende Männer auf die neuen Länder, insgesamt somit 12.549 Personen. Zudem stehen Angaben zu 5.660 verstorbenen Ehemännern zur Verfügung, darunter 2.085 in den neuen Ländern. Abgesehen vom Umstieg von der Befragung von Personen ab 81 Jahren auf die Fortschreibung der Daten aus der vorhergehenden Untersuchung entspricht die methodische Konzeption der ASID '03 weitgehend dem Ansatz der vorangegangenen ASID-Untersuchungen. Im Wesentlichen blieb das Erhebungsinstrumentarium für

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2003 gegenüber 1999 wie auch 1995 unverändert. Dies gilt bezogen auf die Befragungsdaten (Personen zwischen 55 und 80 Jahren) für die Stichprobenanlage und die Erhebungsmethodik ebenso wie für den Fragebogen und die Art der Datenaufbereitung (Prüfung und Hochrechnung). Dieser Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Er orientiert sich in den Kapiteln 1 bis 6 am zusammenfassenden Bericht zur ASID '99. Damit ermöglicht er - wie erstmals 1999 - Analysen zur Entwicklung der Einkommen älterer Menschen von 1986 bis 2003." (Textauszug)

[232-F] Köster, Dietmar, Dr.; Ranga, Myrto-Maria, MSc.; Zimmermann, Jan Christoph, Dipl.Soz.Wiss.; Krauss, Melanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Grymer, Herbert, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Altengerechte Stadt (AgSt) INHALT: 1. Entwicklung eines Leitbildes für eine "altengerechte Stadt"; 2. Formulierung eines neuen Altenbildes im Sinne von produktiver gesellschaftlicher Betätigung von Senioren; 3. Untersuchung über die Sichtweisen der Potenziale älterer Menschen seitens städtischer Akteure; 4. Aufzeigen von Möglichkeiten der höheren Anerkennung der Leistungsfähigkeit Älterer; 5. Erarbeitung von Partizipationschancen für Ältere in Pilotprojekten. ZEITRAUM: bis ca. 2015 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Kritik gängiger und konventioneller Alterstheorien; Sammlung und Auswertung von good-practice Beispielen bei Städten, Wohnungsunternehmen und Seniorenvertretungen/ -initiativen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; sog. moderierte "Themenworkshops" mit je ca. 25 Teilnehmern mit Dokumentation und Auswertung). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 25; Interviews mit Geschäftsführern von Wohnungsgesellschaften in NRW zu Fragen von good+bad-practice). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120 Fälle; Seniorenvertretungen NRW; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 150; ausgewählte Wohnungsunternehmen nach Vorinformation über Tätigkeit; Auswahlverfahren: total. Auswahl von Städten in NRW mit über 30.000 Einwohnern; Auswahlverfahren: repräsentativ, geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grymer, H.; Köster, D.; Krauss, M.; Ranga, M.-M.; Zimmermann, J.C.: Altengerechte Stadt - das Handbuch. Partizipation älterer Menschen als Chance für die Städte. Wuppertal 2005. ISBN 3-9810606-0-1. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen e.V. FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Professur für allgemeine und anwendungsbezogene Soziologie (42097 Wuppertal) KONTAKT: Leiter (Tel. 0202-242-9839, Fax: 0202-242-9839-11, e-mail: [email protected])

[233-L] Köster, Dietmar; Schramek, Renate: Die Autonomie des Alters und ihre Konsequenzen für zivilgesellschaftliches Engagement, in: Hessische Blätter für Volksbildung, 2005, H. 3, S. 226-237

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INHALT: Die These von der Autonomie des Alters hat weit reichende Konsequenzen für die Relevanz des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Altersbildung. Wenn die Gestaltungsoptionen des Alters verstärkt in den Blick genommen werden, sind hierzu eine realistische Beschreibung der demografischen Alterung der Gesellschaft und ein differenziertes Altersbild unabdingbar. Eine soziologische Begründung für die Autonomie des Alters steht vor der Aufgabe, ein neues Vergesellschaftungsmodell für die nachberufliche Lebensphase zu entwickeln. Dazu geben die Untersuchungen des Alterssurvey wichtige Hinweise. Teil einer bildungssoziologischen Strategie zur Überwindung des Widerspruchs von Alter und Gesellschaft sind geragogische Konzepte, die die Besonderheiten der Altersbildung herausarbeiten und dabei Bezug nehmen auf Überlegungen eines "Expansiven Lernens".

[234-L] Kubitza, Arne: Renten in Europa 2002: Leistungen und Empfänger, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 11/2005), Brüssel 2005, 7 S. (Graue Literatur; URL: http://epp.eurostat.cec.eu.int/cache/ITY_OFFPUB/KS-NK-05-011/DE/KS-NK-05-011-DE.PDF) INHALT: "Für Rentenausgaben wurden in EU-15 im Jahr 2002 (gegenüber 2001) konstant 12,6 Prozent des BIP bereitgestellt. Seit 1993 ist dieser Anteil leicht zurückgegangen, obwohl die sich die Veränderungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten erheblich unterschieden. Die stärkste Zunahme dieses Anteils seit 1993 wurde für Portugal verbucht (und außerhalb der EU für Island und die Schweiz) und der stärkste Rückgang für Irland und Finnland. Im Jahr 2002 entfielen die höchsten Rentenausgaben auf Italien (14,9 Prozent des BIP); damit lag der Anteil der Rentenausgaben an allen Sozialleistungen in Italien bei knapp 60Prozent. Der ohnehin schon dominierende Anteil der Altersruhegelder an den Renten insgesamt erhöhte sich weiter und lag 2002 in EU-15 bei 76 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich der Anteil aller anderen Rentenkategorien (Invaliditätsrenten, Hinterbliebenenrenten und Vorruhestandsgelder)." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wirtschaftliche Entwicklung, Altersstruktur der Bevölkerung und Rentenreformen bestimmen Entwicklung der Rentenausgaben; Renten sind die quantitativ bedeutendste Sozialleistung; Altersruhegelder dominieren die Rentenausgaben; Anteil der Altersruhegelder wächst seit 1993 stetig; Rentenempfänger.

[235-L] Künemund, Harald: Exemplarische Analysen zum ehrenamtlichen Engagement im Alter, in: Klaus R. Schroeter, Peter Zängl (Hrsg.): Altern und bürgerschaftliches Engagement : Aspekte der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung in der Lebensphase Alter, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 135-152, ISBN: 3-531-14422-7 INHALT: Der Autor zeigt am Beispiel eines konkreten Datensatzes aus dem Alters-Survey 1996, dass die äußerst unterschiedlichen Forschungsergebnisse zum ehrenamtlichen Engagement kein Indiz für grundsätzliche Probleme in der empirischen Forschung, sondern vor allem ein Resultat unterschiedlicher Konzepte und Operationalisierungen sind. Im Alters-Survey wurde versucht, ein möglichst breites Spektrum der aktuellen Mitgliedschaften und ehrenamtlichen Tätigkeiten zu erfassen, die auf vier Ebenen verortet wurden: (1) Partizipation und traditionelles Ehrenamt in Vereinen, Verbänden und Parteien, (2) Partizipation und "Neues Ehrenamt" in selbst- oder fremdorganisierten Gruppen, (3) andere Funktionen des Engagements ohne Anbindung an konkrete Vereine, Gruppen oder Initiativen, z.B. als Elternvertreter oder

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Schöffe, (4) informelle freiwillige Tätigkeiten und Hilfen jenseits einer organisatorischen Verankerung. Der Autor erläutert das methodische Konzept, das dieser konkreten Erhebung zugrunde liegt, und zeigt, welche Auswertungsperspektiven eine solche Strategie eröffnet. (ICI)

[236-L] Künemund, Harald: Tätigkeiten und Engagement im Ruhestand, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 289-327, ISBN: 3-53114858-3 INHALT: Der Autor untersucht anhand von Daten der zweiten Welle des Alterssurveys von 2002 die Tätigkeitsfelder, die in der Lebensphase "Alter" als gesellschaftlich relevant hervorgehoben werden können, wobei er sich auf produktive Tätigkeiten und informelle Unterstützungsleistungen beschränkt. Er möchte dadurch zum einen zeigen, dass sich die Älteren keineswegs kollektiv in eine sozial abgefederte Konsumentenrolle zurückziehen und daher nicht pauschal als "egoistische Generation" bezeichnet werden können, sondern dass sie in beträchtlichem Ausmaß produktiv etwas für die Gesellschaft leisten. Er geht zum anderen durch einen Vergleich mit den entsprechenden Befunden der ersten Welle des Alterssurveys von 1996 der Frage nach, ob sich die Beteiligungsquoten in jüngster Zeit verändert haben. Denn angesichts der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit für Aktivitäten, z.B. als "Seniorenexperten", die ihre Kompetenzen und ihr Erfahrungswissen zur Verfügung stellen und "Seniorenbüros" einrichten, ist zu fragen, ob sich dies auch in entsprechenden Veränderungen niedergeschlagen hat. Die Analyse umfasst zum Vergleich auch jüngere Personen, wobei die Altersunterschiede über die Spanne von 40 bis 85 Jahren in Fünfjahresgruppen - jeweils getrennt für Männer und Frauen in Ost und West - ausgewiesen werden. Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf folgende Bereiche: Erwerbstätigkeit, ehrenamtliches Engagement, Pflegetätigkeiten, Enkel- und Kinderbetreuung, informelle Hilfen und Transfers, Partizipation an Bildungsangeboten sowie weitere Aktivitäten, wie Sport oder Besuch von kulturellen und politischen Veranstaltungen. (ICI2)

[237-L] Motel-Klingebiel, Andreas: Materielle Lagen älterer Menschen - Verteilungen und Dynamiken in der zweiten Lebenshälfte, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 155-230, ISBN: 3-531-14858-3 INHALT: Die objektive materielle Lage älterer Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, ihre absehbaren Entwicklungstendenzen, ihre subjektive Bewertung durch die Betroffenen und die Zusammenhänge dieser Dimensionen bilden den Gegenstand der vorliegenden Studie. Nach einem Überblick über die Forschungslage werden zunächst die ökonomischen Lagen und die subjektiven Bewertungen des Lebensstandards im Querschnitt des Jahres 2002 und in ihrer Dynamik über die Zeit seit 1996 empirisch untersucht. Dabei wird einerseits zwischen den individuellen Dynamiken im Lebenslauf und dem sozialen und wirtschaftlichen Wandel andererseits unterschieden. Ferner wird der Frage nachgegangen, wie sich vor dem Hintergrund der Einkommens- und Vermögenslagen das Sparen, die Vermögensauflösungen

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sowie die privaten Flüsse von Geld- und Sachwerten wie Erbschaften und Transfers zu Lebzeiten der Geber gestalten. Anhand der umfangreichen Querschnittsanalysen auf der Basis der ersten Welle des Alterssurveys wird insbesondere gefragt, ob sich eine Stabilität der im Jahr 1996 vorgefundenen Mustern der wirtschaftlichen Ausgestaltung familialer Beziehungen feststellen lässt oder ob sich diese verändert haben. Untersucht werden vor allem die Höhe und Verteilung des verfügbaren Einkommens - einschließlich Armut und Reichtum - sowie dessen Dynamik auf individueller und Kohortenebene. (ICI2)

[238-L] Ney, Steven: Active ageing policies in Europe: between institutional path dependency and path departure ; synthesis report, (ICCR Research Report), Wien 2004, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/activage/docs/activage-wp1-synthesis.pdf) INHALT: Mit Blick auf die zunehmende demographische Alterung der Gesellschaften in Europa gelangt das Konzept des aktiven Alterns immer deutlicher in den Fokus sozialpolitischer Debatten. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag auf, in welcher Form die ausgleichenden institutionellen Prozesse des Wohlfahrtsstaates zu sehr unterschiedlichen Politikergebnissen führen. Der erste Abschnitt beleuchtet im Sinne institutioneller Pfadabhängigkeit, wie die institutionellen Strukturen verschiedener wohlfahrtsstaatlicher Regime politische Kompetenzträger dazu führen, die charakteristischen politischen Antworten auf die demographische Alterung zu formulieren. Der zweite Abschnitt illustriert schließlich, wie Politikgemeinschaften peripher zum Mittelpunkt wohlfahrtsstaatlicher Institutionen allgemeine Politikpraktiken entwickelt haben, und zwar in Form einer kohärenten Kritik sowohl an den gegenwärtigen politischen Richtlinien als auch an politischen Programmen zum aktiven Altern. Hierbei wird deutlich, wie sich Wohlfahrtsstaaten selbst entgegen den Voraussagen der institutionellen Pfadabhängigkeit verändern. In einer Schlussfolgerung werden die Barrieren und Möglichkeiten für die politischen Agenden zum aktiven Altern betrachtet, die aus den derzeitigen institutionellen und politischen Landschaften in Europa hervorgehen. (ICG2)

[239-L] Ney, Steven: Active ageing in Europe: methods, policies, and institutions ; Austrian country report, (ICCR Research Report), Wien 2004, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/activage/docs/activage-wp1-at.pdf) INHALT: "In Austria, like elsewhere in Europe, demographic ageing dominates public policy agendas. Currently, Austrian politics is caught in a divisive and increasingly bitter controversy about how to reform pension and health care systems. While policy actors agree that demographic ageing threatens the financial sustainability of social insurance systems, they vehemently disagree about how to distribute future financial burdens across generations and social groups. Most Austrian policy-makers and experts, then, are busy arguing about who is to bear the costs of demographic ageing. However, a significant minority (in Austria and elsewhere) argue that there is far more to demographic ageing than costs. Focussing reform efforts on the financial aspects of social protection alone, they suggest, will probably fall short of requirements. In order to prepare Austrian society for the challenges of ageing, they contend, policy must become more pro-active. Adapting successfully to demographic ageing calls for fundamental changes to social structures, a significant shift of values, and the depar-

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ture from prevalent social practices. If it is to make any significant impact, Austrian policymaking needs to broaden its focus from mere welfare state reform to an active ageing and senior citizen policy. What, then, is the state of the active ageing and senior citizen policy agenda in Austria? Answering this question involves looking closely at the socio-institutional topography of ageing policy-making in Austria (section 1). In section 2, the report goes on to outline the Austrian policy debates about active ageing and senior citizenship policy within and across these policy networks. The last section focuses on what actors in the different policy networks are actually doing (section 3). The concluding section draws up a balance sheet of barriers and opportunities that emerge from the Austrian institutional and policy landscape for active ageing policies." (excerpt)

[240-F] Oeberst, Aileen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kaschel, Reiner, Dr.habil.; Kazén, Miguel, Ph.D.Dr. (Betreuung): Anterograde Gedächtnisleistung und Wohlbefinden: Erhalt und Verbesserung mnestischer Leistungsfähigkeit bei 'jüngeren Älteren' - die Rolle von Hypermnesie, Stress und Persönlichkeit INHALT: Fragestellungen: 1. Kann Hypermnesie auch bei Intertestintervallen mit nachweisbar ablenkender Tätigkeit gezeigt werden? 2. Kann Hypermnesie für ältere Menschen repliziert werden? 3. Ist es möglich, die Vorhersagen der ARP-H (Kazén & Solís-Macías, 1999) zu bestätigen? 4. Zu welchem Ausmaß können implizite Befindlichkeit und individuelle Affektregulationsfähigkeiten das Ausmaß der Erinnerungsleistung und der Hypermnesie beeinflussen? Praxisbezug: Die Frage ist, ob das Phänomen der Hypermnesie die Chance bieten könnte, für den Erhalt und die Verbesserung mnestischer Fähigkeiten bei jüngeren Älteren genutzt werden kann. Außerdem soll erstmals anhand von Hypermnesie der Einfluss von Befindlichkeit und Affektregulationsfähigkeiten exploriert werden. METHODE: Theoretisch: theoretischer Ansatz von Kazén & Solis-Macias (1999): Alternative Retrieval Pathways Hypothesis zur Erklärung von Hypermnesie; PSI-Theorie von Kuhl (2001). Methodisch: experimentelles Vorgehen (Labor; Gedächtnisexperiment mit wiederholten Erinnerungsabfragen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich -Fragebögen zu Befindlichkeit und Affektregulationsfähigkeiten- (Stichprobe: ca. 2x50; Studenten und 50-60jährige). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-3342391, e-mail: [email protected])

[241-L] Opaschowski, Horst W.: Der Generationenpakt: das soziale Netz der Zukunft, Darmstadt: Primus Verl. 2004, 253 S., ISBN: 3-89678-487-0 INHALT: Eine "gesetzlich geregelte Übereinkunft" traditioneller Art entspricht nicht mehr den realen Verhältnissen zwischen den Generationen; die Schwierigkeiten werden allerdings dra-

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matisiert. Anhand seines Datenmaterials weist der Autor einen auf familialen Grundwerten basierenden, real existierenden Mehr-Generationen-Vertrag nach, der über die bloße Relation von Rentenbeitragszahlern und -empfängern reicht. Neben dem Austausch finanzieller Mittel stehen zunehmend mehr soziale Transfers, die auf eine größer als vermutete Kooperation schließen lassen. So werden soziale Hilfeleistungen der Jungen von finanziellen Gegenleistungen der (immer) Älteren abgegolten und dadurch - bei zunehmender Lebenserwartung - zu stärkerem familiären Zusammenhalt führen. Eine Zukunftsversorgung nach dem Drei-SäulenModell mit gesetzlicher Grund-, privater Zusatz- und sozialer Altersversorgung übersteigt die rein ökonomische Zukunftsplanung. Die Möglichkeit des Zusammenlebens mehrerer Generationen sollte als Chance wahrgenommen werden - vorausgesetzt, es werden politische Konsequenzen gezogen, die deren Realisierung auch ermöglichen: Familie und Kinder können durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchaus gefördert werden. (DJI/EL)

[242-L] Otto, Ulrich (Hrsg.): Partizipation und Inklusion im Alter: aktuelle Herausforderungen, (Aus dem Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Jena, Bd. 2), Jena: Ed. Paideia 2005, 121 S., ISBN: 3938203-01-3 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz/q060/o91) INHALT: "Gesellschaftliche Partizipation und Inklusion älterer Menschen - die Herausforderung ist in modernen Gesellschaften nicht zuletzt durch die Entberuflichung des Alterns zwar schon lange Thema: sie dramatisiert sich aber im Modernisierungsprozess; sie dynamisiert sich mit der demografischen Entwicklung einer 'ergrauenden Gesellschaft' und der vielfach beschworenen zurückgehenden Einbettung in soziale Netzwerke; sie stellt sich gerade in den Formen der 'Wiedereinbindung der Älteren' in besonders subtiler Weise neu; sie stellt sich besonders herausfordernd dar mit Blick auf die große Gruppe der Migrant(inn)en, deren Alterwerden in der Fremde jahrelang kaum thematisiert wurde; sie wird widersprüchlich modifiziert durch Mobilitäts-, Informations- und Kommunikationstechnologien und den ungleich verteilten Zugangschancen; sie ist geradezu die zentrale Perspektive in jenen sozialen Dienstleistungsberufen, die nicht mit den 'harten' und anerkannten Aufgaben der Pflege zu tun haben, sondern z.B. mit Selbsthilfe- und Bewältigungsressourcen und lebenslangem Lernen. Die Aufsätze verstehen sich zugleich als Beitrag zur Verständigung über Fächergrenzen hinweg - etwa als Dialog zwischen Erwachsenenbildung und Sozialer (Alten-)Arbeit, zwischen Soziologie, Pflegewissenschaft und Erziehungswissenschaft. Sie markieren die lebenslaufbezogene Öffnung ganz unterschiedlicher Fachrichtungen an der FSU Jena und ihr gemeinsames Interesse, die Herausforderungen einer Gesellschaft der langen Lebensalter engagiert aufzugreifen. Sie beharren in unterschiedlichen Zugriffen auf dem Universalitätsanspruch der unverändert aktuellen Aufgabe: der gesellschaftlichen Partizipation und Inklusion älterer Menschen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stephan Lessenich/Ulrich Otto: Das Alter in der Aktivgesellschaft - eine Skizze und offene Fragen zur Gestalt eines 'Programms' und seinen Widersprüchen (5-18); Martha Friedenthal-Haase: Wissensgesellschaft und lebenslanges Lernen: Zur Neubestimmung des Verhältnisses von Bildung und Lebensalter (19-39); Käthe Schneider: Die digitale Teilung im Erwachsenenalter: Bedingungen und andragogische Implikationen (41-55); Alexander Zwickies: Alter(n) und Geschlecht im Kontext lebenslangen Lernens (57-84); Heike Schubert: Auf dem Weg zu einer kultursensiblen Altenhilfe und interkulturellen Öffnung der Dienste (85-119).

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[243-F] Retkowski, Alexandra, M.A. (Bearbeitung); Kraul, Margret, Prof.Dr. (Betreuung): Generationenbeziehungen am Lebensende INHALT: In dem pädagogischen Promotionsprojekt geht es um generationelle Deutungsmuster bezogen auf den letzten Lebensabschnitt. Dazu werden Frauen und Männer verschiedenen Alters mit Hilfe thematisch-narrativer Interviews befragt, wie sie das Altwerden und Sterben ihrer Eltern erinnern und die Beziehungsgeschichte in diesem Lebensabschnitt retrospektiv reflektieren. Es geht also um emotionale und soziokulturelle Deutungsmuster über Altwerden und Sterben im familialen Generationenzusammenhang; über die kommunikative Tradierung von Solidarität, Ambivalenz und Konflikt bezogen auf die letzte gemeinsame Lebensphase. Daran schließt sich auch die Frage an, wie der soziale Wandel dieses Lebensbereichs von den Befragten verarbeitet wird. Über den sozialisatorischen Erfahrungshorizont hinausgehend soll versucht werden, etwas über die Erwartungen bzw. generationellen und geschlechtsspezifischen Rollenkonstruktionen der Befragten bezüglich ihres eigenen Älterwerdens und einer eventuellen Hilfsbedürftigkeit zu erfahren. Dabei soll geprüft werden, inwieweit der Generationenbegriff als vermittelndes Konzept zwischen biographischer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft methodisch nutzbar gemacht werden kann. ZEITRAUM: 1945-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen, Hessen METHODE: Wissenssoziologie; kommunikativ-interpretatives Paradigma qualitativer Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 18). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg 1083 "Generationengeschichte - generationelle Dynamik und historischer Wandel im 19. und 20. Jahrhundert" (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-3913191, e-mail: [email protected])

[244-F] Riediger, Michaela, Dr.; Lindenberger, Ulman, Prof.Dr.; Li, Shu-Chen, Prof.Ph.D.; Ebner, Natalie C., Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Selection, Optimization, and Compensation (SOC): regulation of goals and preferences in lifespan development INHALT: Understanding human development requires theories of dynamic self-regulation that place goal-directed action and preference behavior in the context of biological and social constraints and opportunities. How are developmental goals and preferences construed, pursued, coordinated within and between individuals, and reshaped or abandoned in the face of limited internal and external resources? Which behavioral features and regulatory patterns separate positive or subjectively desired from negative or unwanted ontogenetic pathways and outcomes? Do development-enhancing regulatory patterns in childhood differ from those in old age? This project investigates motivational, cognitive, and affective processes that regulate human development across the lifespan. Its conceptual framework derives from the metamodel of selection, optimization, and compensation (SOC; cf. Baltes & Baltes, 1990). According to the SOC metamodel, successful development requires the regulation of four universal developmental mechanisms: elective selection, lossbased selection, optimization, and compensation (e.g., Baltes & Baltes, 1990, Freund & Baltes, 2000). The project is composed into three subprojects. The first, 'Goals and Preferences', focuses on motivational aspects of

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lifespan development, and attempts to capture the regulatory function of SOC mechanisms in reallife settings. The second, 'Lifespan Differences in Selection Dynamics', seeks to study age differences in selection from a cognitive-experimental perspective that permits time series analyses of regulatory behavior. The third, 'Formal Modeling of Developmental Self-Regulation', aims at specifying interrelations among SOC mechanisms through nonlinear differential equations and related mathematical tools. Subprojects II and III were started in Fall 2004. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.mpib-berlin. mpg.de/en/forschung/lip/pdfs/research_project_4.pdf . ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Entwicklungspsychologie (Lentzeallee 94, 14195 Berlin)

[245-F] Schmähl, Winfried, Prof.Dr.; Unger, Rainer, Dr. (Bearbeitung); Fachinger, Uwe, PD Dr. (Leitung): Zielvorstellungen in der Alterssicherung: Konkretisierung, Operationalisierung und Messung als Grundlagen für normative Aussagen INHALT: Thematischer Schwerpunkt des Forschungsprojektes sind die Operationalisierung und Analyse der Aussagefähigkeit von Zielen der Alterssicherung. Im Zentrum des Projektes steht hierbei das nach dem Übergang von der Erwerbs- in die Nacherwerbsphase durch die Alterssicherung gewährleistete "Wohlfahrtsniveau", wobei die gesamte Altersphase Berücksichtigung finden soll. Auf dieser Grundlage soll die durch Einnahmen und Ausgaben umschriebene ökonomische Situation älterer (Ein- bzw. Zweipersonen-)Haushalte einer grundlegenden empirischen Analyse unterzogen werden. Im Rahmen eines ersten Schwerpunktbereiches steht die Frage nach der adäquaten Ermittlung des Leistungsniveaus von Alterssicherungssystemen im Vordergrund. Es sollen geeignete Indikatoren zur Charakterisierung des Sicherungsniveaus entwickelt werden. Hierzu sollen u.a. individuelle Ersatzraten für die Bruttomonatsarbeitseinkommen ermittelt werden. Darüber hinaus sollen weitere Ersatzraten für umfassendere Einkommensbegriffe sowie auf der Haushaltsebene berechnet werden. Ein zweiter Schwerpunktbereich des Projektes soll sich mit den Bedarfen älterer Menschen auseinandersetzen. METHODE: Methodisch soll hierbei auf die Theorie der offenbarten Präferenzen Bezug genommen werden, was den getätigten (Haushalts-)Ausgaben eine zentrale Rolle zuweist. Als Datenquellen sollen in diesem Zusammenhang primär die Einkommens- und Verbrauchsstichproben der Jahre 1993 und 1998 genutzt werden. Hierdurch sollen die "typischen" Altersbedarfe quantifiziert werden, nicht zuletzt auch deshalb, um eventuell altersbezogene "Bedarfsdeckungslücken" offen zu legen. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V. INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[246-F] Scholz, Rembrandt, Dr.; Maier, Heiner, Dr. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr. (Leitung): Altersvalidierungsstudie Deutschland 105+ INHALT: Altersvalidierung der Personen die im Zeitraum 1989-2003 ein Alter von 105 und älter erreicht haben. ZEITRAUM: 1989-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Beitrag zur Entwicklung der Sterblichkeit im Extremaltersbereich menschlicher Populationen; Grundlage Datenbasis Bundespräsidialdatei. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 1.487; Herkunft der Daten: Bundespräsidialamt; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Maier, H.; Scholz, R.D.: Aktuelle Sterblichkeitsentwicklungen und extreme Langlebigkeit/ Secular trends in longevity and the emergence of supercentenarians. in: Max-Planck-Gesellschaft (ed.): Jahrbuch 2003. Published in CD-ROM, Max-PlanckGesellschaft 2003: Tätigkeitsberichte, Zahlen, Fakten. München: Saur 2003, pp. 229-235.+++ Maier, H.; Scholz, R.D.: Immer mehr Menschen können 105. Geburtstag feiern. Studie zur Langlebigkeit der ältesten Deutschen: Zahl der Höchstaltrigen nimmt rapide zu. in: Demografische Forschung Aus Erster Hand, 1, 2004, 1, S. 4. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Scholz, Rembrandt (Dr. Tel. 0381-2081-164, e-mail: [email protected])

[247-L] Schroeter, Klaus R.; Zängl, Peter (Hrsg.): Altern und bürgerschaftliches Engagement: Aspekte der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung in der Lebensphase Alter, (Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 12), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 286 S., ISBN: 3-531-14422-7 INHALT: "Das Thema 'Altern und Bürgerschaftliches Engagement' gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunehmend an Gewicht. Mit der Formel des bürgerschaftlichen Engagements erscheint die alte Ehrenamtlichkeit im neuen Gewande. Wenn Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Engagement derzeit Konjunktur erleben, so stellt sich zugleich auch die Frage, ob sich diese Formen der gesellschaftlichen Partizipation nicht gerade im Angesicht der leeren öffentlichen Kassen besonderer Beliebtheit erfreuen. Die Idee der Bürger-, Zivil- oder Verantwortungsgesellschaft ist jedoch weit mehr als eine politische Verlegenheitsantwort auf die öffentlichen Haushalte. Bürgerschaftliches Engagement - als Klammerbegriff für Ehrenamt, Selbsthilfe und neue Formen des Engagements - bedeutet Mitgestaltung und Mitverantwortung für unsere Gesellschaft und ist mehr als eine Ergänzung staatlichen Handelns. Mit diesem Band wird ein Blick in das weite Feld des bürgerschaftlichen Engagements im Alter geworfen. Im Brennpunkt steht die leitende Annahme, dass die verschiedenen Formen des bürgerschaftlichen Engagements (ehrenamtliche Tätigkeit, Selbsthilfe, Freiwilligenarbeit usw.) stets dem doppelten Aspekt der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung unterliegen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus R. Schroeter: Einleitung: Vom "alten Ehrenamt" zum "bürgerschaftlichen Engagement im Alter" (7-16); Lars Clausen: Alter als Chance, seinen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen (19-25); Klaus R. Schroeter:

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Status und Prestige als symbolische Kapitalien im Alter? (27-61); Gertrud M. Backes: Widersprüche und Ambivalenzen ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit im Alter (63-94); Michael Günther: Alter, Würde und Gemeinschaft: Von der Notwendigkeit und Problematik der Gemeinschaftserhaltung und Gemeinschaftsbildung im Alter (95-107); Harald Künemund: Methodenkritische Anmerkungen zur Empirie ehrenamtlichen Engagements (111-134); Harald Künemund: Exemplarische Analysen zum ehrenamtlichen Engagement im Alter (135-152); Franz Kolland und Martin Oberbauer: Vermarktlichung bürgerschaftlichen Engagements im Alter (153-174); Kai Brauer: Prestige und soziales Kapital als Medien der Zivilgesellschaft: Netzwerke des Engagements und ältere Farmer in "Clanton", Iowa (175-207); Michael Bursch: Leitbild Bürgergesellschaft (211-227); Peter Zängl: Organisierte Solidarität in der Bürgergesellschaft? Bürgerschaftliches Engagement in Schleswig-Holstein (229-243); Joachim Burmeister: Ältere Menschen als "seniorTrainerinnen": Das Modellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen" (EFI) (245-259); Barbara Eifert: Seniorenvertretungen in Nordrhein-Westfalen als Beispiel politischer Partizipation älterer Menschen (261-283).

[248-L] Schroeter, Klaus R.: Status und Prestige als symbolische Kapitalien im Alter?, in: Klaus R. Schroeter, Peter Zängl (Hrsg.): Altern und bürgerschaftliches Engagement : Aspekte der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung in der Lebensphase Alter, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 27-61, ISBN: 3-531-14422-7 INHALT: Der Autor fragt nach dem Zusammenhang von Alter und Ehre vor dem Hintergrund des allgemeinen Strebens nach Anerkennung sowie der Bedeutung von Status und (Sozial-) Prestige. Rudolf Tartler - einer der Gründungsväter der deutschen Alterssoziologie - betrachtete das Lebensalter auch in einer modernen differenzierten Gesellschaft als potenziell prädominant "vor anderen Merkmalen des sozialen Ranges". Damit vertrat er die Ansicht, dass das "Altersprestige" über das "Schicht- und Funktionsprestige" hinaus auf die nicht mit gesellschaftlich bedeutenden Funktionen versehenen älteren Menschen ausstrahlt, weil auch diese an dem allgemeinen altersspezifischen Sozialprestige teilhaben. Damit wird Alter zu einem Stand in einer nichtständischen Gesellschaft erklärt. Der Autor greift diesen Gedanken auf, um anhand eines kursorischen Überblicks über alternssoziologische Theorien zu zeigen, wie der Stellenwert älterer Menschen in der frühen alternssoziologischen Theoriebildung wahrgenommen wurde. Vor diesem Hintergrund diskutiert er dann die Rolle von Erfolg und Produktivität als symbolische Kapitalien im Alter. (ICI2)

[249-F] Schulz, Erika, Dr. (Bearbeitung): Ageing, Health and Retirement in Europe (AGIR) INHALT: In diesem Forschungsprojekt wird der Frage nachgegangen ob eine Erhöhung der Lebenserwartung mit einer Zunahme der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre einhergeht. Wenn dies so wäre, würde dies nachhaltige Wirkungen auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Pflegeleistungen haben und sich zudem auf den Zeitpunkt der Verrentung auswirken. Damit würden die Ausgaben für die soziale Sicherung. einen anderen Verlauf nehmen als in den bislang vorliegenden Studien ausgewiesen. Um dieser Frage nachzugehen wird für die EU (15 - bzw. für ausgewählte Länder) die Entwicklung der Lebenserwartung und des Gesundheitsstatus der Bevölkerung untersucht sowie die Lebenserwartung

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in Gesundheit, die Lebenserwartung ohne Behinderungen sowie die Lebenserwartung ohne gravierende Behinderungen berechnet (WP 1). In einem zweiten Schritt wird die Inanspruchnahme von Gesundheits- und Pflegeleistungen, deren Entwicklung in der Vergangenheit und der Zusammenhang mit dem Gesundheitsstatus untersucht (WP 2). Datengrundlage der beiden Module sind nationale Daten und das Europäische Haushaltspanel. In einem dritten Modul wird mit Hilfe von Daten der Zeitverwendung die Entscheidung, in Rente zu gehen unter Berücksichtigung des Gesundheitsstatus untersucht (WP 3). Aufbauend auf den Erkenntnissen der drei ersten WP's werden im Folgenden sowohl Vorausschätzungen der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen als auch der Ausgabenentwicklung sowie einige Modellrechnungen durchgeführt (WP 4 und 5). Abschließend werden Schlussfolgerungen für die Politik der EU gezogen. Das DIW ist an allen Modulen beteiligt und leitet WP 2 und (zusammen mit CPB) WP 4. Partner: CEPS, CPB, ETLA, FEDEA, FPB, NIESR, LEGOS and University of Denmark. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (KöniginLuise-Str. 5, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-89789-303, e-mail: [email protected])

[250-F] Schulz, Erika, Dr. (Bearbeitung): Ageing, Health Status and Determinants of Health Expenditure (AHEAD) INHALT: In der Vergangenheit sind die Ausgaben für Gesundheitsleistungen in allen Europäischen Ländern gestiegen. Von besonderem Belang ist, dass mit der Alterung der Gesellschaft, also mit der zunehmenden Anzahl alter Menschen, der Druck auf die Ausgabenentwicklung im Gesundheitswesen weiter steigen wird. Von Belang ist dabei sowohl die steigende Zahl der Älteren als auch deren finanzielle Auswirkungen. In diesem Projekt sollen durch die Berücksichtigung des Zusammenhangs zwischen Gesundheitsstatus der Bevölkerung und der Nutzung von Gesundheitsleistungen die bestehenden Schätzungen der Ausgabenentwicklung im Gesundheitswesen verfeinert werden. Dabei wird auch die Fertilitätsentwicklung und die Nutzung von Gesundheitsleistungen der nicht-einheimischen Bevölkerung berücksichtigt. Besonderes Interesse gilt dem Zusammenhang zwischen "Nähe zum Tod" und Gesundheitsausgaben. In einem Modul sollen - neben der Nachfrage - weitere Faktoren bestimmt werden, die die Ausgabenentwicklung beeinflussen. Ziel ist es, nicht nur eine traditionelle Vorausschätzung durchzuführen, sondern auch die Standardabweichungen und Konfidenzintervalle für Schlüsselfaktoren der Projektion auszuweisen (wie beispielsweise der Lebenserwartung in Gesundheit), damit auch eine Risikoabschätzung des Eintretens der Vorausschätzungsergebnisse möglich ist. Durchgeführt wird die Studie für die Länder der erweiterten EU (soweit wie möglich). Partner: CEPS, NIESR, CPB, ESRI, ETLA, FPB, ISEA, IHS, IPH, LEGOS, PSSRU, FEDEA, CASE, ISWE, IEBAS, Uni Tartu, TARKI. GEOGRAPHISCHER RAUM: Länder der erweiterten EU ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (KöniginLuise-Str. 5, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-89789-303, e-mail: [email protected])

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[251-L] Schwarz, Beate; Trommsdorff, Gisela: Intergenerationaler Austausch von Unterstützung und Reziprozität im Kulturvergleich, in: Anja Steinbach (Hrsg.): Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen : Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 199-212, ISBN: 3-531-14412-X (Standort: USB Köln(38)-32A8879) INHALT: Im Mittelpunkt der vergleichenden Studie von Generationenbeziehungen in Korea, China und Deutschland steht die gegenseitige Unterstützung von erwachsenen Kindern und ihren Eltern. Es wird das konfuzianische Konzept der "filial piety" vorgestellt, das ähnlich wie in westlichen Kulturen eine Norm der Reziprozität postuliert: Die Kinder sind verpflichtet, die hohen Investitionen ihrer Eltern später wieder auszugleichen. Die Autorinnen gehen insbesondere zwei Fragestellungen nach: Unterscheidet sich das Ausmaß an intergenerationaler Unterstützung in Deutschland von dem in konfuzianischen Kulturen und kann dies durch Unterschiede in den familienorientierten Normen erklärt werden? Unterscheidet sich die Bedeutung von Reziprozität in den Kulturen der drei Länder? Im Ergebnis wird festgestellt, dass in den konfuzianisch orientierten Kulturen eine langfristigere, generationenübergreifende Zeitorientierung und die Möglichkeit des Abtragens von Verpflichtungen durch hohe Investitionen in die nächste Generation besteht. Eine mangelnde Balance im intergenerationalen Austausch von Unterstützung führt daher kaum zu negativen Folgen für die Eltern-KindBeziehung, denn die erwachsenen Töchter stehen im Vergleich zu Deutschland weniger unter dem Druck, durch hohe zukünftige Pflegeleistungen für die Eltern eine Balance im Ressourcenaustausch herzustellen. (ICI2)

[252-F] Shkolnikov, Vladimir, Dr.; Jasilionis, Domantas, Dr. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr. (Leitung): Exceptional human longevity in international context INHALT: The research has two broad objectives. The roofridge is ton updates the KannistoThatcher DATA base on old Age Mortality and ton use the information ton write a book, tentatively entitled "The Advance in Longevity". The second broad objective is ton compile DATA on population longevity, i.e., on LIFE expectancy for mark and females in various countries and regions of countries, and then ton use thesis DATA ton analyze the rise in 1840 and especially since in 1950 and ton since in human LIFE expectancy forecast LIFE expectancy until 2100. This research wants thus summarized in a book, tentatively entitled "BestPractice LIFE Expectancy: Demographic Analyses ". The two databases wants of great VALUE ton numerous researchers for various studies beyond those proposed here: incoming goods want freely share the DATA via convenient web sites. METHODE: From a methodological point of view, the whole project will involve almost any kind of analysis which is employed in demography: life table analysis, regression analysis, time series analysis, decomposition methods,... ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Shkolnikov, Vladimir (e-mail: [email protected])

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[253-L] Spiro, Eva: Ältere Menschen und Personalcomputer: Motive, besondere Probleme und Auswirkungen des Erstkontaktes mit dem PC im Nacherwerbsalter, (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Bd. 45), München: Utz 2005, VI, 506 S., ISBN: 3-8316-0520-3 (Standort: SB München(12)PVA2005.4389) INHALT: "Welche Motive bewegen Menschen dazu, im Nacherwerbsalter den Umgang mit dem Personalcomputer zu erlernen? Welche Probleme können mit dem PC-Erstkontakt in der so genannten dritten Lebensphase verbunden sein und wie verändert die Nutzung des neuen Mediums PC das Leben von Seniorinnen und Senioren? Die Verfasserin befragte 24 nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählte Frauen und Männer aus der Generation 50+ zu ihren erst in den Jahren nach Beruf und Familienarbeit erworbenen PC-Erfahrungen und wertete die Interviews auf der Basis empirisch-qualitativer Methoden aus." (Autorenreferat)

[254-L] Stegmann, Michael: Der Einfluss der Kindererziehung auf Erwerbstätigkeitsmuster von Frauen und die Auswirkungen auf das Alterseinkommen, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 60/2005, H. 12, S. 665691 INHALT: "Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen Kindererziehung und Berufstätigkeit von Müttern im Vergleich zu kinderlosen Frauen. Ferner wird dargestellt, wie sich das unterschiedliche Erwerbsverhalten von Frauen auf das persönliche Renten- und Gesamtalterseinkommen auswirkt und wie dies die Einkommenssituation im Ehepaarkontext beeinflusst. Die Analysen basieren auf Daten der Studie Altersvorsorge in Deutschland 1996 (AVID 1996). Als wesentliches Ergebnis lässt sich festhalten, dass die durch Kinder stark beeinflusste Erwerbsbeteiligung und auch die Entlohnung in den Phasen vor, während und nach der Kindererziehung deutliche Auswirkungen auf das Alterseinkommen der Mütter zeigen. Dies wird durch kinderbezogene Leistungen der grundsätzlich nach den Löhnen und dem Äquivalenzprinzip ausgerichteten gesetzlichen Rentenversicherung zwar gemildert, jedoch nicht gänzlich ausgeglichen. Ferner lässt sich zeigen, dass Teilzeitbeschäftigung eine wichtige Rolle im Erwerbsleben von Müttern spielt. Dabei gibt es zwischen den Frauen in den alten Bundesländern und denen in den neuen Bundesländern deutliche Unterschiede. Insgesamt wird erkennbar, dass zur Gleichstellung von Erziehungspersonen und nicht Erziehenden eine Teilhabe am Arbeitsleben unverzichtbar ist." (Autorenreferat)

[255-L] Tesch-Römer, Clemens; Engstler, Heribert; Wurm, Susanne (Hrsg.): Altwerden in Deutschland: sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 540 S., ISBN: 3-531-14858-3 INHALT: "Wie sieht Altwerden in Deutschland aus und wie wandelt sich die Lebenssituation älter werdender Menschen? Mit Themen und Fragen hierzu beschäftigt sich dieses Buch, basierend auf den repräsentativen Daten des 'Alterssurveys', einer Studie über die zweite Lebenshälfte. Für diese Untersuchung wurden, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in den Jahren 1996 und 2002 bundesweit mehrere tausend Menschen im Alter zwischen 40 und 91 Jahren befragt. Das Buch zeigt Chancen und Risiken unserer älter werdenden Gesellschaft auf und liefert Wissensgrundlagen zur Gestaltung

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einer lebenswerten Gesellschaft für alle Generationen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Clemens Tesch-Römer, Susanne Wurm, Andreas Hoff, Heribert Engstler und Andreas MotelKlingebiel: Der Alterssurvey: Beobachtung gesellschaftlichen Wandels und Analyse individueller Veränderungen (11-46); Heribert Engstler und Susanne Wurm: Datengrundlagen und Methodik (47-83); Heribert Engstler: Erwerbsbeteiligung in der zweiten Lebenshälfte und der Übergang in den Ruhestand (85-154); Andreas Motel-Klingebiel: Materielle Lagen älterer Menschen: Verteilungen und Dynamiken in der zweiten Lebenshälfte (155-230); Andreas Hoff: Intergenerationale Familienbeziehungen im Wandel (231-287); Harald Künemund: Tätigkeiten und Engagement im Ruhestand (289-327); Susanne Wurm und Clemens TeschRömer: Gesundheit, Hilfebedarf und Versorgung (329-383); Clemens Tesch-Römer und Susanne Wurm: Veränderung des subjektiven Wohlbefindens in der zweiten Lebenshälfte (385446); Helen Baykara-Krumme und Andreas Hoff: Die Lebenssituation älterer Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland (447-517); Clemens Tesch-Römer, Susanne Wurm, Andreas Hoff, Heribert Engstler und Andreas Motel-Klingebiel: Implikationen der Ergebnisse des Alterssurveys für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik (519-537).

[256-L] Tesch-Römer, Clemens; Wurm, Susanne; Hoff, Andreas; Engstler, Heribert; MotelKlingebiel, Andreas: Implikationen der Befunde des Alterssurveys für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 519-537, ISBN: 3-531-14858-3 INHALT: Der umfassende und breit angelegte Alterssurvey von 2002 liefert Informationen und Erkenntnisse zum sozialen Wandel und zu den individuellen Entwicklungsdynamiken von Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Die Befunde sind nicht nur für die sozial- und verhaltenswissenschaftliche Alternswissenschaft von Bedeutung, sondern dienen im Sinne der Sozialberichterstattung auch dazu, Anregungen für die Politikberatung und gesellschaftliche Diskurse zu geben. In einer abschließenden Zusammenschau wird gezeigt, welche Implikationen die Ergebnisse der zweiten Welle des Alterssurveys für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik haben können. Dabei wird auf jene gesellschaftlichen und politischen Diskurse Bezug genommen, in denen der demografische Wandel und die damit verbundenen Folgen thematisiert werden. Es werden insbesondere drei Diskurse zum demografischen Wandel und zur gesellschaftlichen Bedeutung von Alter und Altern prototypisch skizziert, welche unterschiedliche Argumentationen zu den Auswirkungen des demografischen Wandels enthalten: der Bedarfs- und Versorgungsdiskurs, der Belastungsdiskurs und der Potenzialdiskurs. Es wird gefragt, inwiefern ausgewählte Befunde der zweiten Welle des Alterssurveys für diese Diskurse von Bedeutung sind und welche Schlussfolgerungen sich hieraus für die Gesellschafts- und Sozialpolitik ergeben. (ICI2)

[257-L] Tesch-Römer, Clemens; Wurm, Susanne; Hoff, Andreas; Engstler, Heribert; MotelKlingebiel, Andreas: Der Alterssurvey: Beobachtung gesellschaftlichen Wandels und Analyse individueller Veränderungen, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 11-46, ISBN: 3-531-14858-3

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INHALT: In der Einleitung zum vorliegenden Sammelband wird der deutsche Alterssurvey von 2002 im Kontext seiner zwei Hauptfunktionen - seines Beitrags zur längsschnittbezogenen gerontologischen Forschung sowie seiner politikberatenden Funktion im Sinne einer Alterssozialberichterstattung im Längsschnitt - vorgestellt. Es werden zunächst einige statistische Angaben zum demografischen und gesellschaftlichen Wandel gemacht, um dann die zentralen Fragestellungen des gegenwärtigen gerontologischen Diskurses zu erläutern, zu welchen der Alterssurvey einen Beitrag zu leisten versucht: z.B. Lebensqualität im Erwachsenenalter, Entwicklungsprozesse und Entwicklungsbedingungen in der zweiten Lebenshälfte, Generationen- und Kohortenanalysen sowie Unterschiede und Ungleichheiten im Lebenslauf. Im weiteren werden die theoretischen Grundlagen, die einzelnen Themenbereiche und das Forschungsdesign der zweiten Welle des Alterssurveys vorgestellt, wobei insbesondere die Kombination von soziologischen und entwicklungspsychologischen Forschungsansätzen hervorgehoben wird. Im abschließenden Ausblick wird der Nutzen längsschnittanalytischer Forschung für die Entwicklung der Disziplin diskutiert und auf die Bedeutung des Alterssurveys für die Gerontologie und Sozialberichterstattung hingewiesen. (ICI)

[258-L] Tesch-Römer, Clemens; Wurm, Susanne: Veränderung des subjektiven Wohlbefindens in der zweiten Lebenshälfte, in: Clemens TeschRömer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 385-446, ISBN: 3-531-14858-3 INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrages stehen individuelle Entwicklungsprozesse und gesellschaftliche Veränderungen in Bezug auf das subjektive Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen: Lässt sich eine Veränderung der Lebensqualität im Verlauf der Zeit feststellen? Verändert sich die Lebensqualität mit dem Alter einer Person? Welche Bedingungen beeinflussen die Entwicklung der Lebensqualität von älter werdenden Menschen? Zur Beantwortung dieser Fragen werden zu Beginn theoretische Überlegungen und Forschungshypothesen formuliert. Es schließen sich methodische Informationen zur Datenbasis des Alterssurveys von 2002 und zu den verwendeten Indikatoren an. Im Hauptteil des Beitrags werden die Befunde ausführlich dargestellt, die sich auf den Wandel von subjektivem Wohlbefinden und Lebensqualität in der historischen Zeit (Kohortenvergleich) sowie im biografischen Verlauf (Panelanalyse) beziehen. Das übergeordnete Konstrukt des subjektiven Wohlbefindens bzw. der Lebensqualität wird dabei anhand kognitiver und emotionaler Dimensionen analysiert. Im Bereich der kognitiven Lebensbewertung wird der Aspekt der allgemeinen Lebenszufriedenheit von bereichsspezifischen Zufriedenheitsurteilen unterschieden, und für die Ebene des emotionalen Wohlbefindens werden die voneinander unabhängigen Komponenten des positiven und des negativen Affekts berücksichtigt. Die Ergebnisse werden abschließend im Hinblick auf die Bewältigungskompetenz und Resilienz älter werdender Menschen interpretiert. (ICI2)

[259-F] Vaupel, James W., Prof.Dr.; Barbi, Elisabetta, Dr.; Karkach, Arseni, Dr. (Bearbeitung); Yashin, Anatoli I., Prof.Dr. (Leitung): Development of new methods and approaches to modelling and statistical analysis of longitudinal and experimental data on aging, aging related health disorders and longevity

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INHALT: Research objectives: 1. Investigate genetic connection between cancer and aging. 2. Investigate factors and conditions affecting health disability and longevity in longitudinal data. 3. Investigate role of genes in aging, aging related disorders and longevity. 4. Other research objectives are listed in the reports of summer guest researchers. Research questions: 1. How research findings obtained in animal studies of cancer and aging could be used for understanding of connection between cancer and aging in humans. Analyses of data from human longitudinal studies. 2. How selected genes affect human mortality and longevity. 3. Other research questions are described in reports of guest researchers from Moscow and St Petersburg. First results: The editors found and described significant resemblance in many common characteristics of cancer initiation and development in humans and rodents. The agepatterns of overall cancer incidence and mortality rates (in particular, old age decline in cancer risk) show remarkable similarity between humans and rodents. This fact may reflect important coincidences in basic mechanisms of age-specific predisposition to cancer between the different mammalian species. It may indicate that aging, as a fundamental process, affects susceptibility to cancer in humans and rodents alike. Rodent experiments have contributed substantially to understanding the causes of the old age deceleration/ decline in cancer risk, they allowed narrowing the list of its possible causes to the differential selection and somatic aging. Still there are significant differences between humans and rodents in the ways in which cancer develops. These differences do not diminish the importance of animal modelling, however; they rather warn against the simplified extrapolation of the results of rodent experiments to humans and call for further investigation of this challenging problem to reliably predict cancer risks, as well as foster success in treating human cancers based on data from laboratory animal studies. In the analysis of longitudinal data they found higher prevalence of disability among females compared to males. In the genetic analysis of data they develop a new method which allows for evaluation of association between multiallelic loci and longevity in humans. Short description: Better understanding fundamental processes accompanying individual aging requires interdisciplinary approach to analysis of respective population data. This requires systematization of existing knowledge about aging in human and laboratory animals, development of new models, and statistical methods. METHODE: Summarizing research findings in respective area, identifying key dependencies, taking this knowledge into account in the statistical analysis of specific data by developingmathematical and computer models and statistical methods, testing models and methods in simulation studies, and using them in the analysis of real data. National long term care survey data, longitudinal studies of aging Danish twins, data collected in genetic studies of Danish and Italian centenarians, data from the non-human database. VERÖFFENTLICHUNGEN: Anisimov, V.N.; Arbeev, K.G.; Popovich, I.G. u.a.: Is early life body weight a predictor of longevity and tumor risk in rats? in: Mechanisms of Ageing and Development, 2003 (submitted).+++Anisimov, V.N.; Arbeev, K.G.; Popovich, I.G. u.a.: Body weight is not always a good predictor of longevity in mice. in: Gerontology, 2003 (submitted).+++Arbeev, K.G.; Butov, A.A.; Manton, K.G. u.a.: Disability trends in gender and race groups of early retirement ages in USA. in: Social and Preventive Medicine, 49, 2004, 2, pp. 142-151.+++Arbeev, K.G.; Ukraintseva, S.V.; Arbeeva, L.S.: Decline in human cancer incidence rates at old ages: age-period-cohort considerations. in: Demographic Research, 12, 2005, 11, pp. 273-300.+++Dies.: Difference between male and female cancer incidence rates: how can it be explained? in: Demographic Research, 2003.+++Ukraintseva, S.V.; Arbeev, K.G.; Michalski, A.I. u.a.: Anti-aging treatments have been legally prescribed since about 30 years. in: Annals of the New York Academy of Sciences, 2003.+++Wienke, A.; Arbeev, K.G.; Locatelli, I. u.a.: A comparison of different bivariate correlated frailty

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models and estimation strategies. in: Mathematical Biosciences, 2003.+++Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.; Arbeev, K.G. u.a: Cancer and aging in light of recent findings from epidemiological and molecular biological studies. in: Biogerontology, Vol. 3, Suppl. 1, 2002, pp. 115116.+++ Ansimov, V.N.; Uraintseva, S.V.; Yashin, A.I.: Cancer in rodents: does it tell us about cancer in humans? in: Nature Review on Cancer, 5, 2005, 10, pp. 807-819.+++Yasin, A.I.; Uraintseva, S.V.: New ideas, techniques and problems in modelling demographic and epidemiological manifestation of ageing. in: Control Problems, 2004, 4, pp. 18-26 (in Russian).+++Golimbet, V.E.; Yasin, A.I.; Uraintseva, S.V.; Korovaitseva, A.I.; Shalnova, S.A.; Deev, A.D.; Shkolnikova, M.A.: Serotonin transporter gene polymorphism and factors influencing mental and physical health in aging. in: Zhurnal Nevropatologii I Psikhiatrii Imeni S S Korsakova, 104, 2004, 5, pp. 46-49 (in Russian).+++Tan, Q.; Yashin, A.I.; Christensen, B.; Jeune, G.; DeBenedictis, G.; Vaupel, J.W.: Multidisciplinary Approaches in Genetic Studies of Human Aging and Longevity. Current Genomies, 5, 2004, No. 4, pp. 409-416.+++ Uraintseva, S.V.; Yashin, A.I.: Cancer as Rejuvenescence. in: Annals of the New York Academy of Sciences, 1019, 2004, pp. 200-205.+++Ukraintseva, S.V.; Arbeev, K.G.; Michalski, A.I.; Yashin, A.I.: Antiaging treatment has been lagally prescribed for approximately thirty years. Annals of the New York Academy of Sciences, 1019, 2004, pp. 64-70.+++Tan, Q.; DeBenedictis, G.; Yashin, A.I.; Bathum, L.; Christensen, L.; Dahlgaard, J.; Frizner, N.; Vach, W. et al.: Assessing genetic association with human survival at multiallelic loci. in: Biogerontology, 2004, 5, pp. 89-97. ARBEITSPAPIERE: Wienke, A.; Arbeev, K.G.; Locatelli, I. u.a.: A simulation study of different correlated frailty models and estimation strategies. MPIDR working paper, 2003. WP-2003-018.+++Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.; Arbeev, K.G.: How can age patterns of cancer incidence and mortality rates be explained? Paper presented at PAA annual meeting, Atlanta, USA, 9-11th may 2002.+++Dies.: Extended mathematical models for the human cancer rates (submitted).+++Arbeev, K.G.; Butov, A.A.; Manton, K.G. (et al.): Disability trends in non-institutionalised populations of aged white and black males in USA: weighted and unweighted results from the 1982-1999 NLTCS (submitted). ART: gefördert BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[260-F] Vaupel, James W., Prof.Dr.; Wang, Zhenglian, Dr. (Bearbeitung); Zeng, Yi, Prof.Dr. (Leitung): ProFamy: new method, software and database development, and applications on households and elderly living arrangements forecasting INHALT: ProFamy uses demographic rates as input and forecasts more detailed household types and sizes, and living arrangements for all members of the population. Research objectives: household and elderly living arrangements forecasting. Research questions: to forecast the household type, size and living arrangements for all members of the population. METHODE: Methodical approach: the macro-models of projection VERÖFFENTLICHUNGEN: Zeng, Yi; Land, Kenneth C.; Wang, Zhenglian; Gu, Danan: U.S. family household dynamics and momentum - extension of ProFamy method and application. in: Population Research and Policy Review, 2005 (forthcoming). ARBEITSPAPIERE: Zeng, Yi; Land, Kenneth C.; Wang, Zhenglian; Gu, Danan: Household projections for states and small areas with direct linkages to demographic changes. Paper presented at the Session 104

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"demography and business decision making" of the annual meeting of the Population Association of America, March 31 - April 2, 2005, Philadelphia.+++Zeng, Yi; Wang, Zhenglian: "ProFamy: a new method and user-friendly computer software for family household projection". Presented and demonstrated at the 24th General Population Conference of International Union for Scientific Studies of Population, held in Brazil in August 2001. The first vision of the manual and software are distributed and demonstrated at the international workshop on family/ household modelling and applications, July 26 - August 2, Max Planck Institute for demographic research, Rostock, Germany 2001. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Population division of the U.S. Census Bureau; NIA/ NIH SBIR Phase I grant; US Department of Engery INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock); Duke University Durham, Center for Demographic Studies (2117 Campus Drive, NC27708-0408 Durham, Vereinigte Staaten von Amerika) KONTAKT: Vaupel, James W. (Prof.Dr. email: [email protected])

[261-L] Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V. (Hrsg.): Renten auf einen Blick: staatliche Politik im OECD-Ländervergleich ; Ausgabe 2005, (DRVSchriften, Bd. 61), Berlin 2005, 163 S., ISBN: 3-926181-97-4 (Standort: IAB-96-160-61 BR 999; Graue Literatur) INHALT: Im Zusammenhang mit der Bevölkerungsalterung steht die finanzielle Tragfähigkeit der Rentensysteme in Frage, was in den OECD-Ländern einschließlich Deutschland zu zahlreichen Rentenreformen geführt hat. Für einen Vergleich der Rentenpolitiken werden Indikatoren ermittelt. Ausgehend von den im Jahr 2002 geltenden Parametern und Regeln werden die künftigen Rentenansprüche von Personen ermittelt, die 1949 und später geboren sind. Drei allgemeine Arten öffentlicher verdienstabhängiger Rentensysteme, wie Beitragsprimat-, Entgeltpunkte- und Notonal-Accounts-Rentensystem (fiktive Rentenkonten), werden unterschieden und analysiert. Die Rentenansprüche werden brutto und netto unter Berücksichtigung von Steuern und Sozialabgaben dargestellt. Sie beziehen sich auf bedürftigkeitsabhängige Leistungen, Grundrenten, öffentliche Renten und obligatorische private Altersvorsorge gleichermaßen. Ferner werden Politikindikatoren für die Kosten der Rentenzusagen einzelner Länder, die potenziellen Ressourcentransfers für Rentner und die Struktur des Rentenpakets erstellt. Dabei werden auch die Unterschiede zwischen Erwerbstätigen und Rentnern erfasst. Die dreißig Länderkapitel einschließlich Deutschland geben einen detaillierten Überblick über die Rentensysteme der einzelnen Länder. Insgesamt haben alle Rentensysteme die Bekämpfung von Altersarmut durch Einkommensumverteilung und die Unterstützung der Alterssicherung von Erwerbstätigen zum Ziel, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung. (IAB)

[262-L] Welzk, Stefan: Die "Alterskatastrophe" und der Absturz der Renten, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 6, S. 707-721 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der vorliegende Beitrag versucht die These zu belegen, dass es sich bei der "Alterskatastrophe" um einen Mythos oder eine Legende handelt. Dazu werden die folgenden Thesen entwickelt und belegt: (1) Die demographische Perspektive ist keineswegs extrem bedrohlich.

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Es besteht deshalb weder eine Notwendigkeit für den Großteil der in den letzten fünf Jahren beschlossenen Rentenkürzungen, noch für die angekündigten Reformschritte der Einführung eines Nachholfaktors und einer Anhebung des Rentenalters aus Finanzierungsgründen. (2) Nicht demographische Sachverhalte bedrohen uns mit Altersarmut, sondern politische Reaktionen auf überzogene Globalisierungsängste - oder eben die Instrumentalisierung dieser Ängste zur Umverteilung des Volkseinkommens. (3) Die bislang beschlossenen oder angekündigten Rentenreformen erzeugen eine Altersarmut, welche in ihrer Dimension in der Öffentlichkeit bislang nicht wahrgenommen worden ist. Diese politisch programmierte Altersarmut gefährdet die soziale Stabilität. (4) Die Strategie der Förderung einer kapitalgedeckten Privatvorsorge kann die demographische Problematik nicht abmildern. Volkswirtschaftlich ist sie schädlich und sozialpolitisch nicht zu verantworten. (5) Wir stehen nicht vor einer Alterskatastrophe, sondern vor einer Ausbildungs-, Arbeitsmarkt- und Lohnkatastrophe. (6) Es existieren hinreichende Handlungsoptionen, um den demographischen Herausforderungen in sozial zumutbarer Weise gerecht zu werden. (ICA2)

[263-L] Wouters, Gerlinde: Zur Identitätsrelevanz von freiwilligem Engagement im dritten Lebensalter: Anzeichen einer Tätigkeitsgesellschaft, (Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie, Bd. 15), Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. 2005, 335 S., ISBN: 3-8255-0525-1 (Standort: Kath. FHB NW Paderborn-P368) INHALT: "Das dritte Lebensalter ist historisch gesehen eine neue Herausforderung für Menschen, die nach der Erwerbs- oder Familienphase noch 20 bis 30 Jahre zu bewältigendes Leben vor sich sehen und auf keine vorgegebenen Rollenstereotypen als Fundus zurückgreifen können denn 'das Alter' gibt es nicht mehr. Mit dem Verlassen der Berufsarbeit haben sie nicht nur ein Identitätsgehäuse aufgegeben, sondern auch Kontakte, Anerkennung und die zeitliche Strukturierung ihres Alltags. Einen selbst bestimmten Lebenssinn zu finden, wird von daher zu ihrer eigenen Leistung. Dieses Buch stellt die Frage, welche Relevanz ein freiwilliges Engagement für das neu zu formierende Selbstverständnis haben kann und wie es den Betroffenen gelingt, den tief verinnerlichten Habitus der Erwerbsarbeit abzulegen. Die Erzählungen von 11 Personen, die frühzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und danach ein freiwilliges Engagement übernommen haben, stehen im Mittelpunkt. Ihre subjektiven Wahrnehmungen, Motivlagen und Erlebnisse in den unterschiedlichsten Einsatzfeldern kommen zu Wort, aber auch, wie sie den Abbruch der Erwerbsarbeit erlebten und über welche Umwege sie eine neue Übereinstimmung mit sich und ihren neuen Tätigkeiten finden konnten. Das Buch widmet sich weiter der Zukunft einer überalternden Erwerbsarbeitsgesellschaft und forscht nach den Anzeichen einer breiter angelegten Tätigkeitsgesellschaft. In jeder Hinsicht sind Menschen im dritten Alter 'Lebensstilpioniere', die mit dem Ziel einer neuen Identitätsgewinnung sich unter anderem mit Hilfe eines freiwilligen Engagements in der Gesellschaft verorten und so einen eigen-sinnigen Weg der Selbstfindung finden." (Autorenreferat)

[264-L] Zundel, Ingrid: Kommunitarismus in einer alternden Gesellschaft: neue Lebensentwürfe Älterer in Tauschsystemen, (Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie, Bd. 16), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2006, XVIII, 269 S., ISBN: 3-8255-0602-9

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soFid Soziale Probleme 2006/2 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: "Künftiges Altern in Deutschland gehört wie die Arbeitslosigkeit zu den großen gesellschaftlichen Problemfeldern. Geringe Geburtsraten und eine immer höhere Lebenserwartung verschieben die Relation zwischen Erwerbstätigen und den über 60 Jahre alten Menschen bis Mitte des Jahrhunderts auf 1:2. Die finanzielle Absicherung und damit der Lebensstandard werden kontinuierlich absinken. Erfahrungsgemäß beflügeln Notzeiten die Phantasie, und so wird man sich auf Möglichkeiten besinnen, die den Menschen finanziell bestehen können. Es bieten sich heute bereits funktionierende Tauschsysteme an, die trotz steter Zunahme aber noch weitgehend ein Nischendasein führen. Das theoretische Gebäude des 'Kommunitarismus' bildet den Rahmen für 'bürgerliches Engagement' in Tauschsystemen. Es geht um ein Mehr an Verantwortung des Individuums und um ein weniger an Staat. Die Autorin befragt ihrem Buch Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, neue Lebensentwürfe im höheren Lebensalter zu erproben. Sie untersucht Tauschsysteme: Seniorengenossenschaften, Zeittauschbörsen und selbstorganisierte, meist intergenerative Wohnprojekte. Der empirische Teil der Arbeit kann vor allem schon heutigen Arbeitslosen (Zeitreichen, aber Geldarmen) mit den beschriebenen Zeittauschbörsen (es gibt derzeit über 200 in Deutschland) beistehen. Es werden in allen drei Projekten auch Probleme benannt, was bislang selten in der Literatur geschieht." (Autorenreferat)

[265-L] Zwickies, Alexander: Alter(n) und Geschlecht im Kontext lebenslangen Lernens, in: Ulrich Otto (Hrsg.): Partizipation und Inklusion im Alter : aktuelle Herausforderungen, Jena: Ed. Paideia, 2005, S. 57-84, ISBN: 3-938203-01-3 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz/q060/o91) INHALT: Nach Meinung des Autors sollte es vorrangiges Ziel sein, anhand der Kategorie Geschlecht den Blick auf die Vielfalt und Variabilität sozialisationsspezifischer Prägungen, biographischer Prozesse und zeitgeschichtlicher Besonderheiten zu lenken, um die Ergebnisse für die organisatorische Planung und inhaltliche Akzentuierung von Altenbildungsangeboten nutzbar zu machen. So ist zum Beispiel die Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsund Lebensformen zu untersuchen, die oftmals deutliche Unterschiede in den Berufsbiographien von Frauen und Männern aufweisen. Weiterhin sollten die damit eng verbundenen geschlechtsabhängigen Besonderheiten in Bezug auf Bildungsbereitschaft, Interessenlage und Lernbedürfnisse im höheren Alter unter motivationspsychologischen Gesichtspunkten betrachtet und die Befunde für die didaktische Umsetzung altenbildnerischer Konzepte nutzbar gemacht werden. Dabei gilt es herauszufinden, welchen Beitrag die Frauen(alten)bildung zu leisten vermag und inwieweit es notwendig erscheint, gleichzeitig eine praxisnahe Männer(alten)bildung zu etablieren. Der Autor beschreibt in seinem Beitrag das individuelle Bildungsverhalten und die Bildungserwartungen im Alter und diskutiert mögliche Ziele und Wege einer geschlechtsspezifischen Gerontagogik. (ICI2)

soFid Soziale Probleme 2006/2 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

2.3

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Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[266-L] Becker, Wolfgang (Hrsg.): Ausbildung in den Pflegeberufen - Weichen stellen für die Zukunft in Theorie und Praxis: Bd. 2, Die Materialien zur Ausbildung: Ausbildungsrahmenpläne, Rahmenlehrpläne, Lernsituationen und Erläuterungen zur praktischen Ausbildung der "dualisierten" Ausbildungen für Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege, (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung), Bielefeld: Bertelsmann 2006, 293 S., ISBN: 3-7639-1069-7 INHALT: "Die Ausbildungen in Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege stellen Schulen, Ausbildungsstätten und Schüler/-innen, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der neuen Berufsgesetze, vor neue Herausforderungen. Im Bundesinstitut sind seit 2002 Ausbildungscurricula für diese Berufe entwickelt worden, die diese Herausforderungen aufnehmen und die Vorgaben von Berufsgesetzen und Ausbildung und Prüfungsverordnungen in einen berufspädagogischen und didaktischen Rahmen einpassen, der den wichtigsten Standards einer modernen betrieblichen ('dualen') Berufsausbildung entspricht. Nachdem im Band 1 der Veröffentlichung theoretische und empirische Begründungen für die Entwicklung der BIBBCurricula und die wichtigsten Aspekte der Umsetzung der Ausbildungen im Mittelpunkt standen, werden im hier vorgelegten zweiten Band alle vom BIBB entwickelten Curricula für die praktische und schulische Ausbildung, Lernsituationen, Materialien und Hilfsmittel für Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege vollständig und mit einführenden Erläuterungen dokumentiert." (Autorenreferat)

[267-L] Becker, Wolfgang (Hrsg.): Ausbildung in den Pflegeberufen - Weichen stellen für die Zukunft in Theorie und Praxis: Bd. 1, Empirische Begründung, theoretische Fundierung und praktische Umsetzung der "dualisierten" Ausbildungen für Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege, (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung), Bielefeld: Bertelsmann 2006, 210 S., ISBN: 37639-1068-9 INHALT: "Die neuen Berufsgesetze stellen die Schulen, Ausbildungsstätten und Schüler/-innen im Bereich der Altenpflege sowie der Gesundheitsund Krankenpflege vor neue Herausforderungen. Im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sind seit 2002 Ausbildungscurricula für die entsprechenden Berufe entwickelt worden, welche die neuen Vorgaben der Gesetze sowie Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen in einen berufspädagogischen und didaktischen Rahmen einpassen, der den wichtigsten Standards einer modernen betrieblichen ('dualen') Berufsausbildung entspricht. Theoretische und empirische Begründungen für die curricularen, strukturellen und didaktischen Innovationen der BIBB-Curricula sowie die neuartigen Konzepte zur integrierten Ausbildung und zur Abschlussprüfung bilden einen Schwerpunkt des hier vorliegenden ersten Bandes der Veröffentlichung. Die Umsetzung der Ausbildungen wird in ihren theoretischen Bezügen und in ihren praktischen Auswirkungen ausführlich und detailliert dokumentiert und diskutiert." (Autorenreferat)

[268-F] Bilek, Dr. (Bearbeitung); Thiele, Gisela, Prof.Dr.; Waldow, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Kommunikationsstörungen im stationären Pflegealltag

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soFid Soziale Probleme 2006/2 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: Es handelt sich um ein Buchprojekt, das sich mit der Kommunikation im stationären Pflegealltag beschäftigt. Es liegt umfangreiches transkribiertes Material von Pflegern und Pflegerinnen einer ganzen Pflegewoche vor, das nach Störungen, Missverständnissen und Spezifika der Kommunikation zwischen alten Menschen und Pflegepersonal wissenschaftlich analysiert wird. Beispiele gelungener und misslungener Kommunikation werden heraus gearbeitet. Erscheinungsjahr: Oktober 2008. Kooperationspartner: Eilenriedstift Hannover. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-06 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugendund Familiensoziologie und Gerontologie (Postfach 300648, 02811 Görlitz); Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Studiengang Kommunikationspsychologie (Furtstr. 2, 02826 Görlitz) KONTAKT: Thiele, Gisela (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[269-L] Blüher, Stefan: Integration und Solidarität: Pflege im Alter ; theoretische Überlegungen, empirische Befunde und praktische Konsequenzen, (Erlanger Beiträge zur Gerontologie, Bd. 3), Münster: Lit Verl. 2005, 263 S., ISBN: 3-8258-8421-x (Standort: UuStB Köln(38)-11Z8118) INHALT: Der Verfasser gliedert seine Untersuchung in drei Schritte. Im ersten Teil wird die spezifische Konzeption der Pflegeversicherung als Beispiel für die veränderten Integrationserfordernisse und -möglichkeiten in modernen Gesellschaften aus der demographischen Entwicklung sowie dem fortschreitenden Wandel der Arbeitswelt und privater Formen des Zusammenlebens abgeleitet. Im zweiten Teil werden die strukturellen Bedingungen des Pflegegeschehens hinsichtlich ihrer möglichen Wirkungen auf der mikrosozialen Ebene des individuellen Handelns anhand empirischer Befunde zum einen aus der Sicht pflegender Angehöriger als Nachfrager professioneller Unterstützung in der häuslichen Versorgung, zum anderen aus der Sicht professioneller Pflegekräfte als Teil der Angebotsseite des Wohlfahrtsmarktes beschrieben. Im Mittelpunkt stehen dabei Möglichkeiten und Grenzen des Zusammenwirkens privater und professioneller Helfer in unterschiedlichen Pflegearrangements. Im dritten Teil der Untersuchung werden die mikrosozialen Befunde zum Pflegegeschehen im Rahmen privat-öffentlich kombinierter Sicherungsstrukturen unter Marktbedingungen auf die Makroebene überindividuell wirksamer Konzeptionen von Solidarität und sozialer Kohäsion bezogen. Abschließend werden gesamtgesellschaftliche Perspektiven von Risikoabsicherung und sozialer Integration unter veränderten demographischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen im Lichte empirisch fassbarer Auswirkungen auf der Mikroebene sozialen Handelns diskutiert. (ICE2)

[270-F] Eichler, Melanie, M.A.; Och, Ralf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr.; Dallinger, Ursula, Dr. (Leitung): Die lokale Restrukturierung der Altenpflege - kulturelle Grundlagen, Akteure und Handlungsbedingungen INHALT: Im Zentrum der Studie steht die vergleichende Analyse des Wandels lokaler Sozialpolitiken am Beispiel der lokalen Politiken zur Altenpflege. Den Ausgangspunkt bildet die Überlegung, dass lokale Sozialpolitiken sich zwar vor dem Hintergrund bestehender nationaler

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wohlfahrtsstaatlicher Politiken entwickeln, die konkrete Umsetzung aber auch von spezifischen lokalen Bedingungen beeinflusst wird. Einen wesentlichen Einflussfaktor bilden, so die Annahme, neben wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Bedingungen kulturelle Leitbilder, die im Vergleich von Regionen differieren können. Vor diesem Hintergrund - so die Annahme - können lokale Sozialpolitiken innerhalb von Wohlfahrtsstaaten variieren. Im Zentrum der Studie stehen folgende Fragestellungen: Inwieweit existieren regionale Unterschiede in den kulturellen Orientierungen der für die Pflegepolitiken relevanten Akteure? Inwieweit tragen solche Differenzen zu Unterschieden in den lokalen Pflegepolitiken bei? Unter welchen Bedingungen wird die Restrukturierung der lokalen Pflegepolitiken maßgeblich an denjenigen kulturellen Werte und Leitbildern ausgerichtet, die Gegenstand neuerer nationaler und internationaler Diskurse über die Sozialpolitik sind? Ziel der Studie ist es, den theoretischen Rahmen für die regional vergleichende Sozialpolitikanalyse weiterzuentwickeln und die Sozialpolitikanalyse um eine akteurszentrierte Perspektive sowie um eine systematische Analyse der Bedeutung kultureller Einflussfaktoren zu erweitern. ZEITRAUM: ab Einführung der Pflegeversicherung 1995/1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Städte, alte Bundesländer, neue Bundesländer METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Fallstudien in vier städtischen Kommunen; leitfadengestützte Experteninterviews). Expertengespräche (Vertreter der kommunalen Politik und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden). Leitfadengestützte Interviews (Akteure der lokalen Pflegepolitik). Dokumentenanalyse (Stichprobe: 4, Städte aus Ost- und Westdeutschland, -prosperierend/ nicht prosperierend-). Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Eichler, Melanie (Tel. 040-42838-2201, e-mail: [email protected]); Och, Ralf (Tel. 040-42838-2201, e-mail: [email protected])

[271-F] Engels, Dietrich, Dr.; Hägele, Helmut; Lehmann, Sybill; Machalowski, Gerhard, Dr.; Pfeuffer, Frank (Bearbeitung): Möglichkeiten und Grenzen einer selbstständigen Lebensführung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen in Privathaushalten (MUG 3): Analyse der Versorgungsstruktur in ausgewählten Regionen INHALT: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es für die Altenpolitik von Bund, Ländern und Kommunen von zentraler Bedeutung, die Selbstständigkeit älterer Menschen zu fördern und hilfe- und pflegebedürftige Senior/innen in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Daher wurde von Seiten des BMFSFJ eine Studie zu dieser Thematik in Auftrag gegeben. Diese Untersuchung "Möglichkeiten und Grenzen selbstständiger Lebensführung in Privathaushalten" (MUG III) schließt an zwei Untersuchungen aus den Jahren 1990 bis 1996 an. Die Ziele der Studie: a) Überblick über den Hilfe- und Unterstützungsbedarf älterer Menschen, b) aktuelle Daten zur Hilfe und Pflege im ambulanten Bereich sowie einen Überblick über Entwicklung, Situation und Qualität der häuslichen Pflege, c) Grundlage für die Einschätzung des Handlungsbedarfs im ambulanten Bereich, Weiterentwicklung und Förderung der ambulanten Pflege, d) Besonderheiten des Hilfe- und Pflegebedarfs Demenzerkrankter im

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häuslichen Bereich, e) Unterstützung gesetzgeberischer Aktivitäten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, f) Verbesserung von Ansätzen zur wirkungsorientierten Steuerung. Projektteil des ISG:Analyse der pflegerischen Versorgungsstruktur in 6 Regionen: Die Untersuchung des ISG beschäftigt sich mit den Versorgungsstrukturen in der häuslichen Altenhilfe und -pflege in sechs Kommunen. Diese Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil der Studie ("Oberflächenprofil") geht es um eine Bestandsaufnahme des Angebotsspektrums für Hilfe- und Pflegebedürftige in Privathaushalten (ambulante Pflegedienste, komplementäre Dienste, Kurzzeit- und Tagespflege, geriatrische Versorgung). Der Blick ist auf die Frage gerichtet, welche Versorgungselemente in der Region angeboten werden und welche fehlen. Dies betrifft sowohl das Spektrum der Angebote als auch deren regionale Verteilung. Im zweiten Teil der Studie ("Tiefenprofil") wird das zuvor erhobene Angebotsspektrum quantifiziert. Die Angebotspalette der Dienste wird genauer betrachtet: Was wird faktisch geleistet, welches Angebot wird wie häufig nachgefragt? Auch in diesem Teil ist der Blick auf die Bedarfsgerechtigkeit der Versorgungsstruktur gerichtet, d.h. darauf, welche Angebote ausgebaut, welche modifiziert und welche evtl. auch reduziert werden sollten. Für die Erhebung des ersten Teiles werden verfügbare Statistiken und Materialien der Verwaltung ausgewertet. Für den zweiten Teil werden die Anbieter selbst befragt. Forschungsverbund: Die Untersuchung MuG 3 wird von einem Forschungsverbund bearbeitet, dem neben dem ISG folgende Partner/innen angehören: 1. Infratest Sozialforschung (Federführung): Breit angelegte Repräsentativerhebung zur Anzahl und Situation von Hilfe- und Pflegebedürftigen in Privathaushalten. 2. Heinemann und PartnerInnen (IGF, Berlin): Darstellung typischer häuslicher Hilfe- und Versorgungsarrangements und der Qualität der gewährten Hilfen. 3. Arbeitsgruppe Psychogeriatrie im Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim: Befassung mit der Situation von demenziell Erkrankten. 4. Dr. Jan Schröder Beratungsgesellschaft (JSB, Bonn): praxisnahe Ansätze zur wirkungsorientierten Steuerung der lokalen Strukturen in der Altenpflege und -hilfe. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Möglichkeiten und Grenzen selbstständiger Lebensführung in Privathaushalten. Ergebnisse der Studie MuG III. Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2005, 20 S. (http://www.isg-institut.de/download/bmfsfj%20(2005)%20Ergebnisse% 20Kurzfassung.pdf ).+++Engels, Dietrich; Pfeuffer, Frank: Möglichkeiten und Grenzen einer selbstständigen Lebensführung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen in Privathaushalten (MuG 3). Analyse der pflegerischen Versorgungsstrukturen in ausgewählten Regionen. Köln: ISG 2004, 110 S. ( http://www.isg-institut.de/download/MuG3%20ISG-Bericht.pdf ). ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln) KONTAKT: Engels, Dietrich (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267); Pfeuffer, Frank (e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267); Hägele, Helmut (e-mail: [email protected])

[272-F] Färber, Sascha (Bearbeitung); Igl, Gerhard, Prof.Dr. (Betreuung): Die rechtliche Regulierung von Alten- und Pflegeheimen in der BRD und in Österreich (historische) Entwicklung, Zustand, Reformbestrebungen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich

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ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0431-880-3534, Fax: 0431-880-1537, e-mail: [email protected])

[273-L] Fischer, Veronika: Netzwerke bürgerlicher Engagements: zur Rolle der Erwachsenenbildung im Rahmen der Netzwerkarbeit mit Älteren, in: Report : Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung : wissenschaftliche Zeitschrift mit Dokumentation der Jahrestagungen der Sektion Erwachsenenbildung der DFfE, Jg. 27/2004, H. 1, S. 53-59 (Standort: USB Köln(38)-EWA-LS-Bal/18; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In meinem Beitrag stelle ich einige Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum Thema ‚Netzwerke bürgerschaftlichen Engagements in einer Großstadt. Wissenschaftliche Evaluation der Altenarbeit der Düsseldorfer Netzwerkstatt' vor. Im Auftrag des Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen wurde das Forschungsvorhaben in den Jahren 2001 bis Anfang 2002 am Fachbereich Sozialarbeit der Fachhochschule Düsseldorf durchgeführt. Für die Begleitforschung wurde auf einen Methodenmix aus Primärerhebungen, teilstandardisierten Einzelinterviews, Leitfadengesprächen mit ausgesuchten Akteuren sowie Dokumentenanalysen zurückgegriffen. Gegenstand der Begleitforschung waren die so genannten Düsseldorfer Netzwerke, eine Organisationsform bürgerschaftlichen Engagements, in der sich Ältere zusammengeschlossen haben, um mit professioneller Unterstützung im Sinne einer 'Hilfe zur Selbsthilfe' in verschiedenen Stadtteilen Düsseldorfs freiwillig Dienstleistungen für ältere Hilfsbedürftige zu erbringen. Sich bürgerschaftlich zu engagieren beinhaltet in diesem Zusammenhang, einen selbst bestimmten Einsatz im Gemeinwesen zu leisten. Zu den langfristigen Effekten des Netzwerkengagements gehört zugleich der Aufbau eines tragfähigen Netzes an Bekanntschaften und Freundschaften im Sinne einer sozialen Vorsorge für das Alter. Eine Teilaufgabe der professionellen Begleitung der Netzwerke besteht in der Weiterbildung der Freiwilligen und soll hier ausführlicher thematisiert werden. Um den Charakter des Netzwerks angemessen zu erfassen, wird zunächst der Netzwerkbegriff erläutert." (Autorenreferat)

[274-F] Grampp, Peter, Dr. (Bearbeitung); Thiele, Gisela, Prof.Dr. (Leitung): Sozialpädagogische Intervention bei Alzheimer-Patienten INHALT: Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des "Gerontopsychiatrischen Kompetenzzentrums", das Demente kurzzeitig mit ihren Angehörigen betreut, um sie wieder an Alltagskompetenzen heran zu führen. Schwerpunkte waren die Unterstützung kommunikativer und sozialer Fähigkeiten. Kooperationspartner: Kliniken Hubertusburg. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugendund Familiensoziologie und Gerontologie (Postfach 300648, 02811 Görlitz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

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[275-F] Habermann, Monika, Prof.Dr.; Gottschall, Karin, Prof.Dr. (Leitung): Flexibilisierung und Gendering im ambulanten Pflegesektor: leitende Pflegefachkräfte im Spannungsfeld von Humanität und Wirtschaftlichkeit INHALT: Mit der Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes 1995 wurden erstmalig leitende Pflegefachkräfte als unverzichtbare Akteure in ambulanten Pflegeeinrichtungen benannt. Neben der Sicherstellung und Weiterentwicklung der Qualität der erbrachten Pflegeleistung sind sie verpflichtet, die wirtschaftliche Erbringung der Leistung - je nach Trägerstruktur - in alleiniger oder kooperativer Verantwortung zu gewährleisten. Der Bedeutungszuwachs der damit für leitende Pflegende zu verzeichnen ist, erfolgt in einem komplexen Handlungsfeld in dem gesellschaftliche Erwartungen, tradierte Rollenbezüge, Professionalisierungsbestrebungen der Pflege, wirtschaftliche Erwägungen und gesetzliche Rahmenbedingungen wichtige Einflussgrößen darstellen. Das Nachzeichnen dieser Einflussgrößen im Einzelnen lässt ein Spannungsfeld für das alltägliche Handeln leitender Pflegekräfte konstatieren. Dies erwächst aus der Notwendigkeit, widersprüchlich scheinende Anforderungen und die damit verbundenen Handlungsrationalitäten bei gleichzeitig unzureichend erscheinenden, strukturellen Voraussetzungen in der Leitungsaufgabe zu verbinden. Als besonders bedeutsam für das derzeitige Handlungsfeld der leitenden Kräfte lässt sich dabei der Widerspruch bestimmen, der mit der Sicherstellung der wirtschaftlichen Erbringung der Pflegeleistung einerseits und der pflegequalitätsbezogene Anliegen anderseits, verbunden ist. Auf die Beantwortung dieses Widerspruchs sind leitende Pflegefachkräfte auch aufgrund der geringen gesetzlichen Anforderungen an eine Qualifikation in diesem Bereich wenig vorbreitet. Die Untersuchung stellt einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von aktuellen Potentialen und Barrieren einer zentralen Berufsgruppe in der ambulanten Pflege dar. Mit dem Forschungsvorhaben sollen deshalb die wenigen bisherigen empirischen Erhebungen hinsichtlich des Handlungsfeldes leitender Pflegekräfte in der ambulanten Versorgung aus drei Perspektiven ergänzt werden: 1. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Sichtweise der Akteure selbst. In Interviews mit leitenden Pflegefachkräften werden die Fragen verfolgt: Wie nehmen leitende Pflegekräfte Widersprüche zwischen Wirtschaftlichkeitsanforderungen und pflegefachlichen Anforderungen wahr? Welche Bewältigungsstrategien werden angewandt? 2. Durch eine inhaltsanalytische Auswertung von curricularen Ordnungen (und gegebenenfalls deren Ausführungsbestimmungen) von Weiterbildungsinstitutionen (Hochschulen, Fort- und Weiterbildungsinstitutionen) sollen folgende Frage erhellt werden: Welche Inhalte bestimmen quantitativ die Weiterbildung? Sind qualitative Bestimmungen erkennbar, die eine Verbindung von betriebswirtschaftlichen und pflegefachlichen Paradigmen und Handlungsmodellen erkennbar werden lassen? 3. Die Ergebnisse der Explorationen aus 1 und 2 werden als Grundlage in Experteninterviews mit Vertreterinnen von Weiterbildungseinrichtungen reflektiert. Das Forschungsvorhaben ist innerhalb des Hochschul- und Wissenschaftsprogramms (HWP) angesiedelt. Es wird im Rahmen einer Promotionsstelle durchgeführt und soll dem besonderen Bedarf der Förderung weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an Fachhochschulen Rechnung tragen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Bremen durchgeführt. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen, Zentrum für Pflegeforschung und Beratung -ZePB- (Neustadtswall 30, 28199 Bremen); Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3774, Fax: 0421-5905-3789, e-mail: [email protected])

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[276-F] Hammer, Eckart, Prof.Dr.; Bartjes, Heinz, Dr. (Bearbeitung): Mehr Männer in den Altenpflegeberuf INHALT: Problemstellung: Die Studie zur Personalsituation in der Altenhilfe in Baden-Württemberg (2003) hat erneut den Befund bestätigt, dass die meisten jungen Männer keinen Zugang zu direkter Pflegearbeit und damit verbundenen Ausbildungen haben. Jugendliche und Heranwachsende werten Pflege und Sorgearbeit häufig als "weibisch" ab und sehen durch einschlägige Ausbildungen ihre männliche Identität bedroht. Damit verstellen sich Männer einen Zugang und Berufsoptionen zu einem großen und zentralen Lebens- und Arbeitsbereich, der für die Entwicklung einer kritischen Männlichkeit und von Gendergerechtigkeit von hoher Bedeutung wäre. Entscheidend ist jedoch, dass Männer durch diese Abwertung von Pflege als "Nur-(Haus-)Frauenberuf" der nötigen Attraktivität und Aufwertung des Berufs, die für eine nachhaltige Verbesserung der Personalsituation in der Altenhilfe unabdingbar sind, schaden. Projektziele und Inhalte: Um die Männerquote in der Altenhilfe zu erhöhen, wird sich die Expertise insbesondere mit der Schlüsselsituation Berufswahl junger Männer beschäftigen. In Anbetracht der Kürze der Projektzeit und der beschränkten Projektzeit und der beschränkten Projektmittel wird die Studie insbesondere darauf abzielen, einige erfolgreiche Beispiele und hierbei erforderliche Rahmenbedingungen für eine Schienung der Berufsorientierung junger Männer in Richtung Sozialer Arbeit im Allgemeinen und Altenhilfe im Besonderen zu identifizieren. Ausgangspunkt werden ein eher kursorischer sekundäranalytischer Überblick über die aktuellen Ergebnisse der kritischen Männer- und Jungenforschung zur Berufswahl und den dahinter liegenden Rollenbildern und Wertvorstellungen sowie eine Sichtung geschlechtsbezogener berufssoziologischer Literatur sein. Im Zentrum der Expertise sollen bestehende Ausbildungs- und Berufswege junger Männer mit einer potentiellen Orientierung auf Pflege sowie einige exemplarische Erfolg versprechende einschlägige Best-Practise-Modelle in den Blick genommen werden. Dabei sollen vor allem die in diesen Einzelprojekten notwendigen Faktoren und Schlüsselsituationen identifiziert werden, die zu einer gelingenden Einmündung in einen Pflegeberuf beitragen. So kann der erforderliche Praxisbezug nicht nur über exemplarische Einzelprojekte sondern vor allem auch über generalisierbare strukturelle und methodische Handlungsempfehlungen beschrieben werden. Insgesamt fokussieren die Projektbearbeiter die Perspektive, dass die hier zu bearbeitende Fragestellung nur als breit angelegter, den Rahmen der Altenhilfe überschreitender Ansatz verfolgt werden kann. Da das Thema der Expertise "Mehr Männer in die Altenhilfe" ähnlich auch in anderen Feldern der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen diskutiert wird, sind diese Diskurse und die dort verfolgten Bemühungen systematisch mit zu berücksichtigen. METHODE: Folgende methodischen Zugänge sind für die Expertise geplant: Sichtung und Aufbereitung einschlägiger Literatur; Aufbereitung eigener Forschungs- und Projektergebnisse; Sichtung und Analyse von Best-Practise-Modellen; Expertengespräche. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse, offen. Qualitative Befragung, mündlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Caritasverband Diözese Rottenburg-Stuttgart FINANZIERER: Equal INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg); Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen (Flandernstr. 101, 73732 Esslingen) KONTAKT: Hammer, Eckart (Prof.Dr. Tel. 07141-965-153, e-mail: [email protected])

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[277-L] Hartwig, Luise; Hensen, Gregor: Gewalt gegen ältere Menschen: sozialpädagogische Handlungsansätze und familienpolitische Anforderungen, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 35/2005, H. 5, S. 476-510 (Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Gewalt gegen ältere Menschen ist mittlerweile zwar Teil der fachöffentlichen Diskussion, aber - so die Autoren in ihrem Beitrag - als gesellschaftliches Problem noch weitgehend tabuisiert. Insofern besteht auf unterschiedlichen Ebenen Entwicklungsbedarf, wie beispielsweise Ausbau eines personenzentrierten Hilfenetzwerks, das u.a. auch Strukturen als Artikulationshilfe für Pflegebedürftige schafft oder Entlastung für pflegende Angehörige als Beitrag zur Prävention von Gewalt gegenüber älteren Menschen." (Autorenreferat)

[278-F] Heinzelmann, Martin (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr. (Betreuung): Das Altenheim - immer noch eine 'Totale Institution'? INHALT: Die Dissertation fragt, inwieweit der Modernisierungsprozess des späten 20. Jahrhunderts zum Verschwinden der 'totalisierenden' Elemente des Altenheims beitrug. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die qualitative empirische Untersuchung des Heimalltags und des Alltagshandelns, insbesondere der HeimbewohnerInnen, in zwei Einrichtungen. Sie zeigt, dass das Altenheim immer noch einige Züge der prototypischen Totalen Institutionen aufweist. Diese Züge werden vor allem im Handeln der Pflegekräfte deutlich: z.B. in der eher ritualisierten Beachtung der Intimsphäre bzw. deren häufige Missachtung. Solche Grenzüberschreitungen werden dadurch gefördert, dass – auch als intendierter Effekt der Pflegeversicherung – in den Heimen immer mehr dauerpflegebedürftige alte Menschen leben. ART: Dissertation; Eigenprojekt ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[279-L] Huber, Martin; Siegel, Siglinde Anne; Wächter, Claudia; Brandenburg, Andrea: Autonomie im Alter: Leben und Altwerden im Pflegeheim ; wie Pflegende die Autonomie von alten und pflegebedürftigen Menschen fördern, (Pflege-Kolleg), Hannover: Schlüter 2005, 175 S., ISBN: 3-87706-688-7 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2005A3467) INHALT: Ziel des Buches ist es, Pflegenden praxisnahe Möglichkeiten aufzuzeigen, damit sie selbst und die ihnen zur Pflege anvertrauten Menschen mehr Autonomie im Lebensalltag erfahren. Hierzu werden drei Schwerpunkte gesetzt. Im ersten Schwerpunkt geht es um den Begriff der Autonomie aus ethischer und pflegewissenschaftlicher Perspektive, vor allem im besonderen Kontext von Alten- und Pflegeheimen. Vor diesem Hintergrund werden ausgewählte Ergebnisse eines an der Katholischen Fachhochschule in Freiburg durchgeführten Forschungsprojekts vorgelegt, für das Interviews mit Heimbewohnerinnen durchgeführt wurden (n=6). Angesprochen werden Informiertheit, wahrgenommener Entscheidungsspielraum, Wohnen und Emotionalität. Der dritte Schwerpunkt formuliert Konsequenzen für Pflegepädagogik, Pflegemanagement und Pflegepraxis mit dem Ziel, eine Autonomie fördernde Pflege

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in Institutionen der Altenpflege zu etablieren (Heimeintritt, Biographie-Sensibilität, neue Managementstrategien, moderne Pflegekonzepte). (ICE2)

[280-F] Kalytta, Tanja, Dipl.-Psych.; Küssner, Christine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wilz, Gabriele, Prof.Dr.; Angermeyer, Matthias C., Prof.Dr.; Geister, Christina, Dr. (Leitung): Förderung und Unterstützung der familiären Pflege von Demenzkranken - Schulung professioneller Berater und Pflegekräfte in der Durchführung eines therapeutischen Angehörigenberatungskonzepts sowie die Evaluation der therapeutischen Effekte der Interventionen (Teilprojekt P5 im BMBF-Förderschwerpunkt "Pflegeforschung") INHALT: Evaluation eines Gruppeninterventionsprogramms für pflegende Angehörige von Demenzkranken; Bewertung spezifischer Gruppeninterventionen für pflegende Angehörige durch professionelle Berater und Pflegekräfte; Unterstützung und Stärkung des häuslichen Pflegesettings. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin und Umland METHODE: kognitiv-behaviorale Interventionen; Gruppenkonzept; prospektive Evaluationsstudie; Verknüpfung qualitativer und quantitativer Methoden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 100; weibliche pflegende Angehörige von Demenzkranken). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Gruppenintervention (Stichprobe: 100; Versuchs-Kontrollgruppen-Anordnung mit Messwiederholung; Auswahlverfahren: Parallelisierung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilz, Gabriele; Adler, Corinne; Gunzelmann, Thomas: Gruppenarbeit mit Angehörigen von Demenzkranken. Ein therapeutischer Leitfaden. Göttingen: Hogrefe 2001, 130 S. ISBN 3-8017-1340-7.+++Wilz, Gabriele; Kalytta, Tanja; Küssner, Christine: Anwendung spezifischer Gruppeninterventionen für pflegende Angehörige von Demenzkranken - Schulung und Förderung der kommunikativen Kompetenz professioneller Berater. in: Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften (ISSN 16107268), 2004, 3, S. 16-17. ARBEITSPAPIERE: Wilz, Gabriele; Kalytta, Tanja; Küssner, Christine: Förderung und Unterstützung der familiären Pflege von Demenzkranken - Schulung professioneller Berater und Pflegekräfte in der Durchführung eines therapeutischen Angehörigenberatungskonzepts sowie die Evaluation der therapeutischen Effekte der Interventionen. Studienprotokoll. Berlin 2004, 19 S.+++Böhm, Birgit; Wilz, Gabriele: Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige Demenzkranker: erste Ergebnisse. Vortrag auf dem 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 26.-30.09.2004, Göttingen. ART: gefördert BEGINN: 2004-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. V Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft Fachgebiet Klinische und Gesundheitspsychologie, Entwicklungspsychologie (Franklinstr. 28-29, FR 3-8, 10587 Berlin); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig) KONTAKT: Kalytta, Tanja (Tel. 030-314-29438, e-mail: [email protected]); Küssner, Christine (Tel. 030-314-29438, e-mail: [email protected])

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[281-L] Klement, Carmen: Von der Laienarbeit zur Profession: zum Handeln und Selbstverständnis beruflicher Akteure in der ambulanten Altenpflege, (edition recherche), Opladen: B. Budrich 2006, 286 S., ISBN: 3-938094-91-5 INHALT: Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, in wie weit ambulant tätige Altenpflegefachkräfte durch ihr berufliches Handeln die gesellschaftliche Stellung ihres Berufs zu verbessern vermögen. Hierzu setzt sich die Verfasserin zunächst auf theoretischer Ebene mit den Begriffen Arbeit, Beruf und Profession und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung auseinander, konkretisiert für den Altenpflegeberuf. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirische Analyse vorgelegt, in deren Verlauf 20 ambulant tätige examinierte Altenpflegekräfte befragt wurden. Hier wird deutlich, wie heterogen der Stellenwert ist, den die Fachkräfte den Arbeitsinhalten zuweisen und wie unterschiedlich ihr berufliches Selbstverständnis aussieht. Darüber hinaus werden sechs Beruflichkeitstypen extrahiert, die die theoretisch untermauerte Bandbreite der beruflichen Binnenperspektive der Akteure abbilden. Abschließend wird eine Bilanz der Wandlungs- und Verharrungstendenzen bei der Entwicklung der ambulanten Altenpflege gezogen. (ICE2)

[282-F] Krenn, Manfred, Mag.; Papouschek, Ulrike, Dr. (Bearbeitung): Mobile Pflege und Betreuung als interaktive Arbeit: Anforderungen und Belastungen INHALT: Die mobile Pflege und Betreuung ist eines jener Arbeitsfelder, über die nur sehr spärliches Wissen, und dieses nur auf der Basis quantitativer Befragungen, vorliegt. Diese Studie versteht sich als ein erster Versuch, dieses Informationsdefizit zu verringern und damit gleichzeitig das Verständnis für die Besonderheiten und Charakteristika dieses Arbeitsfeldes zu erhöhen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Kern mit Anforderungen und Belastungen der Arbeit in der mobilen Pflege und Betreuung. Dieser Fokus ergibt sich daraus, dass diese Erhebung im Rahmen eines größer angelegten Gesundheitsförderungsprojektes - betriebliche Gesundheitsförderung in der mobilen Pflege und Betreuung, Modul 6 der EQUALEntwicklungspartnerschaft "Arbeitsfähigkeit erhalten" - durchgeführt wurde. Die Studie wurde auf Basis des Ansatzes "interaktive Arbeit" durchgeführt. Das bedeutet im Wesentlichen, dass Pflege als ein Interaktionsprozess von PflegerIn und KlientIn begriffen wird, bei dem beide Seiten zum Ergebnis der Arbeit aktiv beitragen. Der/ die KlientIn ist somit sowohl EmpfängerIn als auch MitproduzentIn der Dienstleistung. Der Ansatz der "interaktiven Arbeit" erlaubt es, v.a. die emotionalen und kommunikativen Aspekte von Pflegearbeit angemessen zu erfassen, die daraus entstehenden Belastungen zu erheben und diese in den inhaltlichen und organisatorischen Gesamtzusammenhang der mobilen Pflege und Betreuung zu stellen. Die qualitative Studie basiert auf 21 Tiefeninterviews mit Pflegekräften in zwei Pflegeorganisationen. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Forschungsinstitut des Wiener Roten Kreuzes FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4, 5, 1020 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: [email protected])

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[283-L] Kuhlmann, Andrea: Case Management für demenzkranke Menschen: eine Betrachtung der gegenwärtigen praktischen Umsetzung, (Dortmunder Beiträge zur Sozial- und Gesellschaftspolitik, Bd. 54), Münster: Lit Verl. 2005, 210 S., ISBN: 3-8258-8482-1 (Standort: UB Heidelberg(16)-2005A7775) INHALT: "In der vorliegenden Arbeit wird die derzeitige Verwendung von Case Management für demenziell erkrankte Menschen im Rahmen der ambulanten Versorgung dargestellt, analysiert und hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Grenzen betrachtet. Im Folgenden werden zunächst grundlegende Informationen zum aktuellen Forschungsstand demenzieller Erkrankungen vorgestellt (zweites Kapitel) und die ambulante Versorgungssituation demenzkranker Menschen, die den Hintergrund für den Einsatz von Case Management bildet, skizziert (drittes Kapitel). Im Hinblick auf die Analyse von Case Management für demenzkranke Menschen erfolgt eine Darstellung der konzeptionellen und methodischen Grundlagen des amerikanischen Case Managements sowie ein Überblick zur Einführung und Verwendung des Ansatzes in Deutschland, unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung von Case Management in der Altenhilfe (viertes Kapitel). Im Anschluss wird der Blick auf die gegenwärtige praktische Umsetzung von Case Management für demenzkranke Menschen gerichtet (fünftes Kapitel). An die Darstellung der praktischen Beispiele schließt die Analyse der Umsetzung von Case Management für demenzkranke Menschen in der Bundesrepublik an (sechstes Kapitel). Nach der Zusammenfassung der Ergebnisse und Bewertung des Ansatzes (siebtes Kapitel) wird abschließend der Einsatz von Case Management im Rahmen des Modellprojektes 'Persönliches Pflegebudget' diskutiert (Exkurs)." (Textauszug)

[284-L] Lageder, Miriam: Gender, Welfare und Ethnicity im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat am Beispiel der Betreuung älterer pflegebedürftiger Menschen in Italien, in: SWS-Rundschau, Jg. 46/2006, H. 1, S. 86110 (Standort: USB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von Gosta Esping-Andersens Typologisierung von drei Wohlfahrtsstaatsmodellen plädiert der Artikel unter Einbeziehung der Kategorie 'gender' (soziokulturelle Konstruktion von Geschlecht) für ein viertes, 'südliches' Wohlfahrtsstaatsmodell (Italien, Spanien, Griechenland, Portugal). Dieses ist durch ein patriarchalisches Familienmodell gekennzeichnet, für soziale Sicherheit ist primär die Familie zuständig. Der Arbeitsmarkt ist nach Geschlecht stark differenziert und die demographische Entwicklung von niedrigen Geburtenraten charakterisiert. Es wird die These formuliert, dass im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat nicht nur 'gender' von Relevanz ist, sondern auch 'ethnicity' wichtiger wird - eine durch Selbst- und Fremdzuschreibung definierte Zugehörigkeit zu einer nationalen, sprachlichen, kulturellen Gruppe. Diese Überlegungen werden am Beispiel der Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen in Italien erläutert, wo zunehmend Migrantinnen die un(ter)bezahlte Pflegearbeit einheimischer Frauen ersetzen. Der Artikel kommt zum Ergebnis, dass eine ambivalente Einwanderungspolitik im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat prekäre Beschäftigungsverhältnisse für MigrantInnen fördert und dass eine Lösung der zunehmenden Pflegeproblematik durch die öffentliche Hand unwahrscheinlich ist." (Autorenreferat)

[285-F] Lehner, Markus, Dr. (Bearbeitung): Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Angehöriger

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INHALT: Ältere pflegebedürftige Menschen werden in Österreich nach wie vor zu etwa 80 % in der Familie gepflegt, wobei mehr als ein Drittel der Pflegepersonen erwerbstätig ist. Wie bewältigen pflegende Angehörige diese Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und Pflegearbeit? Welche Unterstützung bekommen sie auf betrieblicher Ebene, von Seiten der Personalvertretungen wie der Personalverantwortlichen? Welche gesellschaftlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen könnten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege fördern? Diesen Zukunftsfragen widmet sich ein interuniversitäres Forschungsprojekt Dabei wurden pflegende Angehörigen sowie Personalverantwortliche und Personalvertreter oberösterreichischer Betriebe zu ihren Erfahrungen und Perspektiven befragt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: keine Angabe BEGINN: 2002-04 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Caritaswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (Bethlehemstr. 20, 4020 Linz, Österreich) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[286-L] Leibold, Stefan: Wie organisiert man "gute Pflege"?: Bausteine zu einer Ethik ambulanter Pflegedienste, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2005, 389 S., ISBN: 3-7841-1584-5 (Standort: ULB Münster(6)-3F58103) INHALT: "Der vorliegende Band unternimmt den Versuch, am Beispiel ambulanter Pflegedienste ein Konzept 'guter Pflege' zu entwerfen, dem prinzipiell alle (potenziell) Betroffenen zustimmen könnten. Ausgehend von der Situation der Pflegedienste in Deutschland entwickelt er auf empirischen Untersuchungen aufbauend eine vergleichende Typologie ambulanter Pflegedienste. Ambulante Dienste, so die These, können dann als moralisch eingestuft werden, wenn sie 'gute Pflege' als ihre 'Wertschöpfungsaufgabe' begreifen. In einem Durchgang durch verschiedene ethische Ansätze werden Stärken und Schwächen der jeweiligen Typen herausgestellt und im Anschluss Vorschläge unterbreitet, wie ambulante Dienste ihre Organisation und Praxis so verändern könnten, dass sie mit breiter Zustimmung in der Bevölkerung rechnen dürften. Überlegungen zu einer notwendigen Reform der Pflegeversicherung runden den Band ab." (Autorenreferat)

[287-F] Lenz, Gaby, Prof.Dr. (Bearbeitung): Qualitätsentwicklung von Betreuungsgruppen INHALT: Als Ziel der Betreuungsgruppen wird die Entlastung pflegender Angehöriger genannt. Die Forschung dient der Qualitätsentwicklung von Betreuungsgruppen, die es seit 2002 gibt, und evaluiert bisherige Erfahrungen. Das Projekt findet mit studentischer Beteiligung statt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Leitfadeninterview (Stichprobe: 15; pflegende Angehörige von dementiell Erkrankten, wobei die zu Pflegenden in Schleswig-Holstein eine Betreuungsgruppe besuchen). Fragebogen (Stichprobe: 200; Ehrenamtliche, die in Schleswig-Holstein in Betreuungsgruppen mitarbeiten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: Alzheimergesellschaft Schleswig-Holstein, Norderstedt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Kiel, FB Soziale Arbeit und Gesundheit (Sokratesplatz 2, 24149 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-2103051, e-mail: [email protected])

[288-F] Michaelis, Dorothee, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Hellige, Barbara, Prof.Dr.phil. (Leitung): Entwicklung, Evaluierung/ Erprobung von Modulen für eine kultursensible Altenpflegeausbildung auf der Grundlage des Altenpflegegesetzes des Bundes INHALT: 1. Erarbeitung und didaktische Aufbereitung von Ausbildungsmodellen und –materialien für die schulische und praktische Ausbildung. 2. Vorbereitung und Beratung der Lehrkräfte und Praxisanleiter. 3. Erprobung, Evaluation (Evaluation durch IES Hannover); 4. Erarbeitung eines Handbuches "Kultursensible Altenpflegeausbildung in Schule und Praxis" (PDF, internetfähig, kostenlos abrufbar bei BMFSFJ). 5. Abschlusstagung 2.12.2005. GEOGRAPHISCHER RAUM: Erprobung/ Evaluation in 5 hessischen Altenpflegeschulen METHODE: Praxisnahe Curriculumentwicklung; Lernfeldansatz, Handlungsorientierung; Evaluation: 4-Ebenen-Modell Kirkpatrick. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Herkunft der Daten: Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover gGmbH). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hellige, B.: Kultursensible Altenpflegeausbildung. in: IKOMNewsletter, 2004, Nr. 6, S. 8-9.+++Hellige, B.; Michaelis, D.: Respekt und Solidarität. in: Altenpflege, Jg. 30, 2005, H. 10, S. 39-41. ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht abrufbar unter: http://www.bmfsfj.de . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Hannover, Institut für praxisbezogene Forschung (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-5301-109, e-mail: [email protected])

[289-F] Müller, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung); Samsel, Walter, Dr. (Leitung): Ernährungsverhalten von älteren Menschen in Einrichtungen der Pflege und des betreuten Wohnens INHALT: In diesem Projekt geht es um die Sichtweisen von älteren Menschen in Einrichtungen der Pflege und des betreuten Wohnens bei der täglichen Ernährungsgestaltung sowie deren mögliche alters- und bedarfsgerechte Gestaltung sowie um die Gestaltung des sozialen Gastronomiebereiches dieser Einrichtungen. Projekt in Kooperation mit der Gesellschaft für Wohnen im Alter e. V. in Bremen. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeitsund Sozialmedizin (Postfach 330440, 28334 Bremen)

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KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-4362, Fax: 0421-218-7540, e-mail: [email protected])

[290-F] Nolting, Hans-Dieter, Dipl.-Psych.; Krämer, Katrin, Dr.; Loos, Stefan, Dr.; Winterstein, Sabine; Küfner, Sigrid; Schambortski, Heike, Dr.; Welk, Lars (Bearbeitung); Grabbe, Yvonne, Dr. (Leitung): DAK-BGW Gesundheitsreport 2005 - Ambulante Pflege. Arbeitsbedingungen und Gesundheit in der ambulante Pflege in Deutschland vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Gesundheitssystems INHALT: Die Studie gliedert sich in drei Teile: Teil 1 berichtet über die Ergebnisse einer bundesweiten schriftlichen Befragung von Pflegenden in Einrichtungen der häuslichen Altenund Krankenpflege. In Teil 2 werden Auswertungen zum Auftreten von Arbeitsunfällen in ambulanten Pflegediensten, die Mitglied der BGW sind, präsentiert. Teil 3 analysiert die Arbeitsunfähigkeitsdaten von DAK-versicherten Pflegekräften, die in ambulanten Pflegediensten tätig sind. ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Zu Teil 1: Dieser Teil behandelt drei Schwerpunkte: 1. Die aktuelle Situation von Pflegenden in Einrichtungen der häuslichen Alten- und Krankenpflege: Gesundheit, Arbeitszufriedenheit, Betriebsklima, Partizipationsmöglichkeiten, arbeitsbedingte Belastungen (bereichsübergreifende und spezifische Belastungen, z.B. Arbeiten im häuslichen Umfeld), Ressourcen. 2. Veränderungsprozesse in den Pflegediensten: Welche Veränderungen werden von den Betroffenen wahrgenommen und wie werden diese Veränderungen bewertet? 3. Prozesse und Ereignisse, die für die Entwicklung des ambulanten Pflegesektors von besonderer Relevanz sind: Implementierung eines QM-Systems, Umsetzung von Pflegeleitlinien. Basis der Studie ist eine schriftliche Befragung von DAK-versicherten Pflegekräften, die in ambulanten Pflegediensten beschäftigt sind. Eine 4.300 Personen umfassende bundesweite Zufallsstichprobe aus dieser Grundgesamtheit erhielt im Januar 2005 einen 15 Seiten umfassenden Fragebogen. Der Brutto-Rücklauf betrug insgesamt 2.146 Antworten. 905 Personen (42,2 %) gaben an, in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig zu sein. 272 Antwortende (30,1 %) sind nicht mehr im pflegerischen Bereich tätig, und 202 Personen (22,3 %) haben kommentarlos einen leeren Fragebogen zurückgesandt. Auf Basis dieser Rückläufe lässt sich hochrechnen, dass etwa 64 % aller ausgesandten Fragebögen Fehlläufer waren, dementsprechend 36 % aller ausgesandten Fragebogen eine Pflegekraft in einem ambulanten Pflegedienst erreicht haben. Der Anteil der Fehlläufer mag auf den ersten Blick sehr groß erscheinen und ist zum Teil durch Dokumentationsfehler bei den Betriebsnummern verursacht. Die größte Fehlerquelle dürfte allerdings die hohe Fluktuation in der ambulanten Pflege bzw. der Zeitabstand zwischen Stichprobenselektion und Aussendung sein. Korrigiert man den Rücklauf um die Fehlläufer, stellt sich die Beteiligung an der Befragung wie folgt dar: Etwa 1.550 Pflegekräfte (DAK-Mitglieder), die in einem ambulanten Pflegedienst tätig sind, haben einen Fragebogen erhalten, davon haben 767 Versicherte (49,5 %) geantwortet, darunter 728 Personen, die aktiv als Pflegende tätig sind. Zu Teil 2: Die Untersuchung stützt sich auf die Vollerhebungs- und Stichproben-Daten (10 %-Statistik) der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) aus den Jahren 1998 bis 2004. Ausgewertet werden Unfalldaten von ambulanten Pflegediensten, die in diesem Zeitraum als frei-gemeinnützige oder private Einrichtungen Mitglied bei der BGW sind. Zu Teil 3: Basis der Analyse sind von der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) zur Verfügung gestellte Daten über die Arbeitsun-

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fähigkeitsdaten von DAK-versicherten Pflegekräften, die in ambulanten Pflegediensten tätig sind. Es wurden alle Personen berücksichtigt, die im Jahr 2003 aktiv als Pflegende in Einrichtungen der häuslichen Alten- und Krankenpflege beschäftigt und wenigstens einen Tag Mitglied der DAK waren sowie im Rahmen ihrer Mitgliedschaft Anspruch auf Krankengeldleistungen der DAK hatten. Für diesen Personenkreis erhält die DAK die ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 4.300; DAK-versicherte Pflegende in ambulanten Pflegediensten; Auswahlverfahren: geschichtet, Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (AU-Daten der DAK und Unfall-Daten der BGW). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege -BGW-; DAK Deutsche AngestelltenKrankenkasse FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- (Wichmannstr. 5, 10787 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-230809-0, e-mail: [email protected])

[291-F] Rothgang, Heinz, Prof.Dr. (Leitung): Services for supporting family carers of elderly people in Europe INHALT: Ziel des Projektes ist es, einen Überblick über die Situation pflegender Angehöriger in Europa zu geben, die einen älteren Menschen zu Hause versorgen. Im Zentrum des Forschungs-interesses stehen dabei Existenz, Bekanntheit, Verfügbarkeit, Nutzung und Akzeptanz der Hilfeangebote. Hierzu werden in sechs Ländern (Deutschland, Griechenland, Italien, Polen, Schweden und Großbritannien), die die unterschiedlichen Sozialsysteme innerhalb Europas repräsentieren, jeweils Daten von insgesamt 1.000 pflegenden Angehörigen und den von ihnen Gepflegten in Form persönlicher Gespräche bei den Befragten zu Hause erhoben. Die unterstützenden Dienste/ Einrichtungen werden telefonisch befragt. Für 17 weitere europäische Länder werden einheitlich strukturierte nationale Hintergrundberichte erstellt. Die Auswertung erfolgt sowohl national wie international vergleichend mit dem Ziel, förderliche und hinderliche Bedingungen für eine gute Pflegesituation aufzuzeigen und 'Modelle guter Praxis' zu beschreiben. Aufgabe des ZeS ist es, eine sozio-ökonomische Evaluation vornehmen, bei der nicht nur die Kosten der Langzeitpflege und der unterstützenden Maßnahmen für pflegende Angehörige, sondern auch die Effektivität und Effizienz dieser Maßnahmen analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Griechenland, Italien, Polen, Schweden, Großbritannien ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeitsund Sozialmedizin (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[292-F] Röwekamp, Bianca, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gröning, Katharina, Prof.Dr. (Leitung): Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG's (German Refined - Diagnosis Related Groups)

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INHALT: Durch die Einführung der G-DRG's an Krankenhäusern in Deutschland wurde eine neue ökonomische Logik implementiert, die auf mehr Versorgungseffizienz abzielt und dazu führt, dass sich die Verweildauern von PatientInnen um rund ein Viertel absenken. Hier sind gravierende Folgen besonders für ältere Pflegebedürftige und die sie versorgenden Familien feststellbar. Die Familien, die sich zur Übernahme einer Pflege bereit erklären, müssen eine deutlich höhere Verantwortung übernehmen, müssen zum Teil sehr schnell eine Entscheidung für oder gegen die häusliche Versorgung noch im Krankenhaus treffen und das häufig ohne Vorbereitung auf die Pflege. Ansatzpunkt des Projektes ist deshalb die Förderung und Weiterentwicklung von Unterstützungsstrukturen im Rahmen der familialen Altenfürsorge. Zentriert sind hier Beratungsangebote innerhalb der Pflegeüberleitung und des Entlassungsmanagements in Krankenhäusern sowie Bildungsangebote für pflegende Angehörige besonders in Volkshochschulen und Familienbildungsstätten in Ostwestfalen-Lippe und im Ruhrgebiet. Durch den spezifischen Zuschnitt des SGB XI sind bisherige Angebote sowohl in Krankenhäusern als auch in Bildungseinrichtungen zu funktional und zu sehr verrichtungsorientiert. Ziel ist daher die (Weiter-)entwicklung bestehender Konzepte im Hinblick auf eine größere Familiensensibilität. Familiale Entwicklungen innerhalb der Pflege, Generationenbeziehungen, familiendynamische und ethische Grundlagen, frauenspezifische Fragestellungen etc. sollen zentriert werden und bestehende Angebote so bereichern, dass die familiale Altenfürsorge innerhalb eines familialen Netzwerkes und nicht als Aufgabe nur einer Person gefordert und besonders der Beginn einer Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt begleitet wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet, Ostwestfalen-Lippe METHODE: Konzept-/ Organisationsentwicklung (Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen); Multiplikatorenfortbildung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Initialkurs für pflegende Angehörige. Curriculum für einen Initialkurs als Beratungs- und Unterstützungsangebot im Rahmen des Überleitungsmanagements im Krankenhaus. Bielefeld 2005.+++Gröning, Katharina; Hansel, Monika; Lienker, Heinrich; Röwekamp, Bianca: Überleitungsmanagement im Krankenhaus. Impulse zur Integration des Überleitungsmanagements in das Qualitätsmanagementsystem (QMS). Version 3/ 15.12.05. Bielefeld, Bochum 2005. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 07 Pädagogische Diagnose und Beratung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3313, e-mail: [email protected])

[293-L] Sames, Klaus; Sethe, Sebastian; Stolzing, Alexandra (Hrsg.): Extending the lifespan: biotechnical, gerontological, and social problems ; collected transcripts of the international conference on "experimental gerontology", conducted by the German Society of Gerontology and Geriatrics, 24-26th September 2003, Hamburg, Germany, (Medizin und Gesellschaft, Bd. 12), Münster: Lit Verl. 2005, 261 S., ISBN: 3-8258-8563-1 (Standort: ULB Münster(6)-MS2700/498) INHALT: "This book collects the essays and presentations that were the product of a highly successful international meeting on experimental gerontology, conducted by the The German Society of Gerontology and Geriatrics (DGGG e.V.) in Hamburg 24-26th September 2003. The topic of that meeting -and of this volume- 'Extending the lifespan' addresses one of the most complex, challenging, and important topics in modern medicine, biology, and social sci-

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ence. This challenge calls for a -at least theoretical- trancensing of narrow disciplinatry boundaries and an appreciation of the multitude of approaches that are being pursued. Thus, learned specialists from a variety of backgrounds and research interests joined to address a multitude of issues including: aging theories, stem cells, genetics, mathematics, immunology, nutrition, techniques, nanotechnology, cryopreservation, research ethics, politics, and best practice in gerontological research. This volume brings these various presentations together, in an effort to highlight themes and developments that bridge and connect the various disciplines and perspectives." (author's abstract). Contents: A.-K. Meyer: The increasing life expectancy - a problem in geriatrics? (13-15); J. Wojnar: Care-giving to dementia patients - a life-prolonging measure? (17-21); W. von Renteln-Kruse, U. Dapp, J. Anders, H.P. MeierBaumgartner: Health promotion for the elderly (23-27); K. Püschel, V. Garbe, A. Heinemann: Killing of elderly people (29-34); A. Ruiz-Torres, W. Beier: On the influence of the growth process on the life potential of human beings: theoretical predictions (37-45); T.O. Kleine: Transfer of lymphocyte subsets from blood into cerebrospinal fluid in aging humans (47-53); L. M. Kamminga, R. van Os, A. Ausema, B. Dontje, G. De Haan: Aging of Hematopoietic Stem Cells (55-62); K. Sames: Aging as consequence of organ differentiation (63-80); V. Richter: Aging, cardiovascular risk and nutrition (83-91); G.S. Roth, M.A. Lane, D.K. Ingram: Possibilities and Realities of Caloric Restriction Mimetics (93-94); K. Muradian: The perils of animal models in studying diet, nutrition, and lifespan extension (95-99); G. Münch: Glycation and physiological mechanisms of its prevention in Alzheimer's disease (103-106); R. Martin, G. Fitzl, C. Mozet, H. Martin, K. Welt, E. Wieland: Can antioxidants influence the lifespan? (107-115); B. Wozniak, A. Wozniak, G. Drewa, D.O. Schachtschabel, H. Kasparzak, C. Mila-Kierzenkowska, K. Porzych: The effect of aging on prooxidant-antioxidant balance in untrained and trained men (117-121); V.N. Anisimov: Effect of anti-aging intervention on cancer risk (123-130); S. M. Jazwinski: Genetics of longevity from yeast to human (133-139); C. Meissner, T. Storm, P. Bruse, M. Oehmichen: Fragmentation of mitochondrial DNA and the aging process (141-153); A. Bürkle, S. Beneke, C. Brabeck, A. Leake, R. Meyer, M.-L. Muiras, R. Pfeiffer: Poly(ADP-ribosyl)ation, DNA repair and lifespan (155159); W.O. Ogle: Interventions against cellular senescence using gene therapy and protein engineering (161-166); F. Keller, H. Schreiber, M. Guder: Age- and sex-dependence of connective tissue responses to pacemaker materials (169-180); G. Hofecker, A.Strasser, H. Niedermüller, C. Gabler: Revitalization and Lifespan Extension by Xenogenic Fetal Materials (181-195); W. Minuth, K. Schumacher: Priciples and perspectives for tissue engineering with renal cells (197-204); W. Völker, M. Strazynski, M. Rothenburger, P. Vischer: Engineering of vascular tissue with a structurally organized extracellular matrix (205-216); K. B. Storey: Hibernating mammals (219-228); R. Risco: Organ cryopreservation (229-238); S. Thalhammer, W.M. Heckl: Nanotechnology and Medicine (239-243); V.N. Khabashesku: Functionalization of Carbon Nanomaterials for Bio-Medical Applications (245-254).

[294-F] Schilder, Michael, Dipl.-Pflegew. (Leitung): Biografie im Pflegealltag in der stationären Altenpflege INHALT: In dieser qualitativ ausgerichteten Studie wird untersucht ob, wie und unter welchen Bedingungen sich die an der beobachteten Pflegesituation beteiligten Akteure über die Themen der Situation abgleichen und welche Bedeutung hierbei der Biografie der pflegebedürftigen Person zukommt. Auf der Basis qualitativer Interviews mit pflegebedürftigen Personen werden deren lebensgeschichtlichen und gegenwärtigen Erfahrungen im Pflegeheim explo-

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riert. Diese Erkenntnisse bilden die Basis für sich anschließende teilnehmende Beobachtungen dieser Personen in der Situation der morgendlichen Pflege mit Pflegenden. Schließlich werden diese Pflegenden qualitativ zu ihren Handlungsgründen, ihrem Wissen über die Biografie der pflegebedürftigen Personen und zu ihrem Berufsverständnis befragt. Auf der Basis umfangreicher Vorstudien sind insgesamt zehn Fälle erhoben worden. Die Daten werden in Anlehnung an Verfahren der Grounded Theory und der qualitativen typologischen Analyse ausgewertet. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Main Gebiet METHODE: Aufgrund des fehlenden Wissens über das zu untersuchende Phänomen erfordert die Studie ein qualitatives Vorgehen. Daher orientiert sich die vorliegende Studie methodisch an der Biographieforschung in Ergänzung zu Aspekten der Grounded Theory und der typologischen Analyse (Corbin/ Strauss, 1996; Strauss, 1998; Glaser und Strauss, 1998, Kelle, 1997, Kelle und Kluge, 1999, Lamnek, 1995, Fuchs, 1984, Jüttemann und Thomae, 1999). In einem ersten Schritt werden leitfadengestützte qualitative Interviews mit BewohnerInnen geführt, die deren lebensgeschichtliche und gegenwärtige Erfahrungen explorieren. Die Auswertungen dieser bilden die Grundlage für die Entwicklung von Beobachtungsleitfäden. In einem zweiten Schritt werden bei diesen BewohnerInnen teilnehmende Beobachtungen durchgeführt, die auf den Erkenntnissen der Interviews basieren. Diese haben zum Ziel zu untersuchen, auf welche Weise Pflegende mit diesen BewohnerInnen interagieren und welche Anhaltspunkte sich für die Berücksichtigung deren lebensgeschichtlichen Hintergründe erkennen lassen. Im letzten Schritt sollen qualitative Interviews mit den zuvor beobachteten Pflegenden zeigen, was diese über die Lebensgeschichte der BewohnerInnen wissen und welchen Stellenwert sie diesem biographischen Wissen in der Gestaltung der direkten Pflege beimessen. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 10; pflegebedürftige Personen mit PflegerInnen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; pflegebedürftige Personen). ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt) KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-879835, e-mail: [email protected])

[295-F] Schmid, Martin, Dr. (Leitung): Altenhilfe im Kreis Groß-Gerau INHALT: Der Kreis Groß-Gerau erarbeitete im Jahr 2005 die Konzeption für ein Modellprojekt zur Optimierung der ambulanten Pflege und zur Vermeidung stationärer Pflege in der Altenhilfe. Die Katholische Fachhochschule berät den Landkreis bei der Planung des Modellprojektes und wird die Evaluierung des Projekts im Rahmen eines mehrsemestrigen Seminars zur Theorie und Praxis der Evaluation in der Sozialen Arbeit übernehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis Groß-Gerau METHODE: Wie überall in Deutschland sind auch im Kreis Groß-Gerau die Kosten für stationäre Pflege in den letzten Jahren deutlich angestiegen, und für die Zukunft muss mit einem weiteren Anstieg gerechnet werden. Da die Leistungen der Pflegeversicherung in der Höhe begrenzt ("gedeckelt") sind, geht ein Großteil dieser Kosten - sofern sie nicht von den Pflegebedürftigen selbst oder ihren Angehörigen getragen werden - zu Lasten des kommunalen Sozialhilfeträgers. Vor diesem Hintergrund hat sich der Kreis Groß-Gerau entschlossen, mit einem Modellprojekt Ansätze zu testen, mit denen die ambulante Versorgung verbessert und somit die stationäre Pflege verhindert oder hinausgeschoben werden kann. Durch ein gezieltes Case Management sollen im Einzelfall passgenaue Hilfen vermittelt und ein individuelles

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Hilfenetzwerk errichtet werden. Auf der Ebene des Versorgungssystems sollen Angebote und Bedarfe besser aufeinander abgestimmt und somit insgesamt ein modernes engmaschiges Versorgungsnetzwerk errichtet werden. Zielgruppe auf der Einzelfallebene sind Mitglieder der BKK-Aktiv im Kreis Groß-Gerau, die über 75 Jahre alt sind und bei denen Hilfebedarf besteht, aber keine Einstufung in der Pflegeversicherung vorliegt ("Pflegestufe Null"). ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Mainz, FB Soziale Arbeit (Saarstr. 3, 55122 Mainz) KONTAKT: Leiter (Tel. 06131-28944-33, e-mail: [email protected])

[296-F] Stricker, Michael, Dipl.-Kfm.; Leibold, Stefan, Dr.phil.; Epgert, Alexandra, Dipl.Volksw.; Hochstein, Constance, Dipl.-Soz.Wiss.; Fischbach, Christian, M.A.; Veer, Tobias, Dipl.Kfm.; Sipos, Adrienn; Doktorowski, Liesa; Niechoj, Christoph; Nadai, Eva, Prof.Dr. (Bearbeitung); Strasser, Hermann, Prof.Dr. (Leitung): Bürgerschaftliches Engagement und Altersdemenz: auf dem Weg zu einer neuen Pflegekultur? Eine vergleichende Analyse INHALT: Die aus dem demografischen Wandel und der damit verbundenen Zunahme chronisch degenerativ Erkrankter resultierenden ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen sind kaum mehr zu übersehen. Bereits heute sind mehr als eine Million Menschen von Altersdemenz betroffen. Ziel des vorliegenden Vorhabens ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Bürgerengagement im Bereich der Altenhilfe nachhaltig gefördert werden kann, um den Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu begegnen. Das Projekt zielt darauf ab, Möglichkeiten der Mobilisierung von Freiwilligen für niedrigschwellige Betreuungsangebote bzw. Hemmnisse ihres Einsatzes aufzuzeigen und zu evaluieren. Im Kern geht es um die soziale Integration der Dementen und der Freiwilligen, aber auch um die psychischen, kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des freiwilligen Engagements.Im Rahmen einer Primärerhebung in ausgewählten deutschen Betreuungsangeboten für dementiell Erkrankte und deren Angehörigen ist eine qualitativ-empirische Untersuchung geplant. Auf der Grundlage der in Interviews, Dokumentenanalysen und Beobachtungen gewonnenen Daten wird eine detaillierte Typisierung der Freiwilligen erstellt, die sich in diesem Bereich engagieren (Projektteil 1). Anhand einer Kosten-Nutzen-Analyse des freiwilligen Einsatzes wird dessen nachhaltige Wirkung aufgezeigt (Projektteil 2). Sekundäranalysen werden in ausgewählten europäischen Wohlfahrtsstaaten erhoben, um die dortigen Freiwilligentypen zu charakterisieren und diese mit denen in Deutschland zu vergleichen, um daraus Handlungsanleitungen und sozialpolitische Empfehlungen abzuleiten (Projektteil 3). Den besonderen Wert des Projekts macht die sozialwissenschaftliche Perspektive aus. Erst sie ermöglicht eine Kombination aller Teilaspekte. Die theoretische Klammer bilden die Erklärungsansätze zum sozialen Kapital. Nicht zuletzt soll mit Hilfe eines internationalen Vergleichs von Helfertypen sollen neue Einsichten gewonnen werden, die 1. die Bedeutung und Funktionen des Einsatzes von Freiwilligen bei Demenzkranken, 2. das Zusammenspiel von Maßnahmen-/ Helfertypen und Nutzertypen und damit 3. die Möglichkeiten der Verbesserung der Betreuung von Altersdementen in Deutschland auf der psychischen, zwischenmenschlichen, organisatorischen und finanziellen Ebene eruieren. Damit erfolgt nicht nur der notwendige Brückenschlag zwischen Pflege und Familie, Staat und Gesellschaft, sondern es werden auch neue Akzente gesetzt, die über gerontologische Fragestellungen hinausgehen. Das Projekt zählt zu den Gewinnern des

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nordrhein-westfälischen Exzellenzwettbewerbs "Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven" und wird durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es erfolgt in Kooperation mit der Fachhochschule Solothurn in der Schweiz und dem Nederlands Instituut voor Zorg en Welzijn (Fürsorge und Soziales; Utrecht, Niederlande). GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Niederlande, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Teilbereich 1 des Forschungsvorhabens: Freiwilliger Einsatz für Demenzkranke Engagementtypus mit niedrigem Status und dessen Typologisierung. Teilbereich 2 des Forschungsvorhabens: Freiwilliger Einsatz für Demenzkranke - Der ökonomische Wert des Engagements. Teilbereich 3 des Forschungsvorhabens: Vergleichende Analysen Schweiz, Niederlanden und Deutschland. Projektziel: Sozialwissenschaftlich-empirische Analyse auf der Grundlage von Sozialkapitaltheorien, die Erkenntnisse über die Freiwilligen und die Wirkungen ihres Einsatzes zu folgenden Fragen gewinnen soll: 1. Wie können die bisher in diesem Feld freiwillig Tätigen charakterisiert werden? 2. Inwieweit sind durch die Leistungen der freiwillig Engagierten Verbesserungen für die Situation der Pflegebedürftigen und der Angehörigen erkennbar? 3. Welchen Beitrag können Freiwillige in einem auf ökonomischen Prinzipien ausgerichteten Pflegemarkt leisten? 4. Wie sollte die künftige "Pflegekultur" mit Unterstützung von freiwillig Engagierten aussehen? ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie II (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-379-2732, Fax: 0203-379-1424, e-mail: [email protected])

[297-F] Tennstedt, Julia (Bearbeitung); Rabe-Kleberg, Ursula, Prof.Dr.habil. (Betreuung): Probleme der Ausbildung staatlich examinierter AltenpflegerInnen" INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Soziologie der Bildung und Erziehung (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[298-F] Vetter, Peter, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Vetter, Peter, Prof.Dr.med. (Betreuung): Belastung, Aggression und Gewalt bei der Pflege von Patienten mit Morbus Alzheimer und vaskulärer Demenz durch ihre Angehörigen INHALT: Pflegebeziehung zwischen Dementen und ihren Angehörigen. Inzidenz und Belastung durch Aggression nahm zu, je weniger die pflegenden Angehörigen durch Familienmitglieder unterstützt wurden und je schlechter die sozialen Kontakte der pflegenden Angehörigen wurden. ZEITRAUM: 1998-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: halbstrukturierte Interviews (1 1/2-2 h), dreimalig; Schweregradmessung der Demenz, Messung kognitiver Fähigkeiten. Pflegende: Hamilton Depressionsskala, screen for Varegiver Burdon (Vitaliano 1991); selbsterarbeiteter Fragebogen zur Aggression und Gewalt

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(wechselseitige Erfassung). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 21). ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Kiel, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik (Niemannsweg 147, 24105 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[299-L] Weick, Stefan: Starke Einbußen des subjektiven Wohlbefindens bei Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit: Verlaufsanalysen mit dem Sozio-ökonomischen Panel, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMAPublikation, 2006, H. 35, S. 12-15 (URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-35.pdf) INHALT: "Die amtliche Pflegestatistik zeigt, dass derzeit von den 2,1 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland mehr als zwei Drittel im eigenen Haushalt versorgt werden (Statistisches Bundesamt 2005). Die Hilfe von Angehörigen, zum Teil mit Unterstützung von Pflegediensten, erlaubt es offenbar vielen Pflegebedürftigen, in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu verbleiben. Krankheit und Behinderung stellen allerdings eine enorme Herausforderung für Betroffene und deren Familien dar und haben erhebliche Konsequenzen für deren Wohlbefinden. In diesem Beitrag wird zunächst untersucht, in welchem Umfang Hilfeleistungen für kranke, alte und behinderte Menschen erbracht werden und welche Art von Unterstützung benötigt wird. Anhand von Längsschnittdaten wird zudem analysiert, inwieweit der Grad der Hilfebedürftigkeit im Zeitverlauf stabil bleibt und wie sich das subjektive Wohlbefinden ändert, wenn Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit im Lebensverlauf auftritt." (Autorenreferat)

[300-F] Wirsing, Rolf, Prof.Dr. (Leitung): Leben in Altenpflegeeinrichtungen - alternde türkische MigrantInnen in Berlin INHALT: Die durch teilnehmende Beobachtungen in mehreren Berliner Altenpflegeheimen gewonnenen Erkenntnisse wurden in Form eines Vortrages zusammengefasst und referiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: keine Angabe BEGINN: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen (Postfach 300648, 02811 Görlitz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[301-F] Wosch, Thomas, Dr. (Bearbeitung): Grammophon - mobile Musiktherapie mit alten Menschen INHALT: Grammophon besitzt zwei Zukunftspotentiale. Das eine ist, eine flexible und markwirtschaftlich orientierte Struktur zu schaffen, mit welcher Musiktherapie optimal, klientenspezifisch und finanziell äußerst flexibel und günstig mit geringstem Verwaltungskosten, anzubieten. Den darin zusammengeschlossenen Musiktherapeuten und Heilpädagogen wird ermög-

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licht, gegenseitig die Arbeit zu reflektieren, was in Institutionen, in denen diese Berufsgruppen meist allein arbeiten, nicht möglich ist. Zum anderen wird diese Praxis unmittelbar forschend begleitet, da insbesondere für diesen Bereich empirische Studien insbesondere im deutschsprachigen Raum nur sehr vereinzelt anzutreffen sind. Derzeit gibt es Anfragen aus Leipzig und München, ob Grammophon zum Aufbau gleicher Strukturen dort eine Anleitungsposition einnehmen kann. Mit Videographieren der täglichen Arbeit werden Materialien geschaffen, welche mit Videoanalysen zu einer großen empirischen Studie in diesem Bereich die optimalsten Vorgehensweisen ermitteln. Derzeit nutzen im Vorprojekt bereits 15 Magdeburger Demenzgruppen dieses Angebot wöchentlich bei einer deutlichen Finanzoptimierung für die Institutionen und Privatpersonen sowie klientenspezifischen zeitlichen Umfängen und Begrenzungen. Des Weiteren konnte in einer ersten empirischen Pilotstudie bereits empirisch belegt werden, dass Musiken aus dem Erwachsenenalter ebenso relevant für die Demenzarbeit sind, entgegen den bisherigen Erfahrungsbeschreibungen von nur Musiken aus Kindheit und Jugend der Betroffenen. Weitere Anfragen zu Gruppen in Haldensleben laufen derzeit. Es werden hier insbesondere Zukunftsstrukturen des Gesundheitswesens aufgebaut, welche flexibel und markwirtschaftlich ausgerichtet dem Dienstleistungscharakter dieser Angebote und einem minimalen pekunären Verlustes durch maßgeschneiderten Verwaltungsaufwand ohne Selbstzweck entsprechen. Insgesamt ist dieses Angebot qualitativ hochwertig und absolut kostensparend. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wosch, T.: Four thoughts about community music therapy. in: Voices - a world forum for music therapy, 3, 2002, 2. Siehe http://www.voices.no .+++ Wosch, T.; Kühne, C.; Petereit, M.; Sattler, H.: Herausforderungen und Potentiale im Alter Musiktherapie in der Geriatrie. in: Musik und Gesundsein, 1, 2002, 2, S. 10-12. ARBEITSPAPIERE: DKPM - Klinische Psychologie und Medizin. Jahrestagung Magdeburg 2006.+++ Präsentationen in der zweiten Jahreshälfte in Magdeburg bei Sozialministerien, Wohlfahrtsverbände und Krankenkassen. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Sozialfond Sachsen-Anhalt INSTITUTION: Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen (Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-8864-293, e-mail: [email protected])

[302-F] Wünsche; Robitzsch (Bearbeitung); Thiele, Gisela, Prof.Dr. (Leitung): Zertifizierung der am "Thüringer Qualitätssiegel" teilnehmenden stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen (Wissenschaftliche Begleitung) INHALT: Ziele der wissenschaftlichen Begleitung sind: 1. Nachweis des internen und externen Nutzens von teilnehmenden Pflegeeinrichtungen; 2. Ausweis der qualitativen und quantitativen Qualitätsentwicklung während des Begleitzeitraumes; 3. Aussagen zur Verbesserung der Qualität pflegerischer Versorgung infolge der Zertifizierung; 4. Aufdeckung von Qualitätsdefiziten in den Versorgungsteams und Ausweis von Entwicklungspotenzialen; 5. Erarbeitung von Rückkopplungseffekten auf die individuelle Pflegeleistung des Teams und die individuelle Motivation; 6. Nachweis des realen Nutzens der Zertifizierung innerhalb der Einrichtung und nach außen. Kooperationspartner: DQS GmbH Frankfurt, Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen, Frau Robitzsch, Branchenbeauftragte Vertrieb EFQMAssessorin. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen

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ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugendund Familiensoziologie und Gerontologie (Postfach 300648, 02811 Görlitz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[303-L] Wurm, Susanne; Tesch-Römer, Clemens: Gesundheit, Hilfebedarf und Versorgung, in: Clemens Tesch-Römer, Heribert Engstler, Susanne Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland : sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 329-383, ISBN: 3-53114858-3 INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die bestehende Gesundheitssozialberichterstattung durch Daten des Alterssurveys zur Gesundheitssituation und Gesundheitsversorgung in der zweiten Lebenshälfte ergänzt. Die Darstellung berücksichtigt neben dem höheren Erwachsenenalter auch die Lebensphase des mittleren Erwachsenenalters, während hingegen Personen mit einem hohen Lebensalter über 85 Jahren nicht einbezogen werden. Zunächst wird die Frage untersucht, wie sich der Gesundheitszustand aus Sicht von Personen darstellt, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Betrachtet werden das Ausmaß körperlicher Erkrankungen und die damit verbundenen Beschwerden, insbesondere die Einschränkungen der Mobilität, die eine selbstständige Lebensführung im Alter gefährden können. Es werden ferner die Inanspruchnahme von medizinischen und anderen Gesundheitsdienstleistungen analysiert, z.B. die Fragen, wie häufig ältere Personen eine Arztpraxis aufsuchen, welche Fachrichtungen hierbei frequentiert werden, wie viele Personen bereits vor Einführung der Gesundheitsreform eine Hausärztin oder einen Hausarzt hatten und in welchem Umfang Heilhilfsbehandlungen in Anspruch genommen werden. Im letzten Teil des Beitrags wird untersucht, ob nachfolgende Geburtskohorten tendenziell gesünder sind als früher geborene Kohorten gleichen Alters. Auf dieser Grundlage werden abschließend einige Empfehlungen zu gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen für ältere Menschen gegeben. (ICI2)

[304-F] Ziegler, Uta, M.A. (Bearbeitung); Doblhammer-Reiter, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): FELICIE - Future Elderly Living Conditions in Europe: who will care INHALT: Ziel des FELICIE-Projektes ist es, die Lebensumstände von über 75-jährigen Menschen in Europa für die nächsten dreißig Jahre vorauszusagen. Werden sie allein oder mit ihrem Partner leben, bei ihren erwachsenen Kindern oder in institutionellen Einrichtungen? Die Antworten auf diese Fragen ergeben sich aus einer Abschätzung ihrer Bedürfnisse mittels Evaluierung des zukünftigen Bedarfs nach Pflegeheimen und formeller und informeller häuslicher Unterstützung. Die Wahl einer speziellen Lebensform kann als schrittweise Entscheidung skizziert werden, wobei der Familienstand (Leben mit einem Partner oder nicht, verheiratet oder nicht) und der Gesundheitszustand (physisch und psychisch abhängig oder unabhängig) die ersten Determinanten sind: Ältere Menschen können selbstständig leben, wenn sie in guter Verfassung sind oder mit jemandem zusammen wohnen. Ihre persönlichen sozioökonomischen Kapazitäten und die Unterstützung, die sie von ihren Kindern erwarten können, sind weitere wichtige Faktoren: Welche Ressourcen können aufgebracht werden, um dem Pflegebedarf und speziellen Bedürfnissen (Zusammenleben von Generationen, Pflege-

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heim) zu begegnen? In allen diesen Punkten werden sich die älteren Menschen von morgen von den heutigen unterscheiden, das zukünftige Gleichgewicht dieser Faktoren entscheidet über die Umgestaltung der Lebensformen und damit auch über den Pflegebedarf. ZEITRAUM: 2002-2035 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien, Portugal, England, Tschechien METHODE: Verknüpfung von Haushaltsprognosen und Gesundheitsprognosen. Transition rates zwischen Haushaltsformen werden auf Basis bestehender Längsschnittstudien in den einzelnen Länder ermittelt; für Deutschland wird u.a. das GSOEP verwendet. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber; EU 5. Rahmenprogramm "Quality of life" INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0381-498-4393, e-mail: [email protected])

[305-F] Zörkler, Maria, M.A. (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung von Modellprojekten zur Verbesserung der Versorgung demenzkranker Menschen und der Erprobung einer wirksamen Vernetzung der Versorgungsangebote in sechs Regionen im Land Hessen INHALT: Die Versorgung demenzkranker Menschen ist eine der größten sozial- und gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Dies verpflichtet unter anderem zu einer stetigen Weiterentwicklung des Hilfesystems, aber auch zu einer Veränderung im Verhalten und in der Haltung diesen Menschen gegenüber. Aus Mitteln der sozialen und privaten Pflegeversicherung sowie aus Haushaltsmitteln des Landes Hessen wurden daher sechs Modellvorhaben auf den Weg gebracht, die eine Erprobung neuer Versorgungskonzepte und -strukturen insbesondere für demenzkranke Menschen zum Ziel haben. Zwei grundlegende Intentionen stehen dabei im Vordergrund: 1. der Ausbau von bislang noch wenig entwickelten Versorgungsbausteinen sowie 2. die Verzahnung und Vernetzung von Angeboten, Einrichtungen und Trägerstrukturen. Die Modellvorhaben sind vorrangig auf ambulante Versorgungsangebote ausgerichtet; sie können jedoch vor allem unter dem Aspekt der Vernetzung auch stationäre und teilstationäre Angebote einbeziehen. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung ist es, die Vorreiterfunktion der Modellvorhaben zu unterstützen und die Modellerfahrungen auszuwerten. Wandel und Umbau der Versorgungsstrukturen werden zum einen durch eine kontinuierliche formative Prozessevaluation begleitet, zum anderen ist die Evaluation aber auch im Sinne einer Erfolgs- und Wirkungskontrolle zu verstehen. Das heißt im Evaluationsgeschehen sind nicht nur der Vernetzungsprozess, sondern auch die Effektivität und Effizienz der Versorgung in den Blick zu nehmen. Um einen optimalen Transfer von Modellerfahrungen zu sichern, werden die Ergebnisse in allgemeine Handlungsempfehlungen für Träger von Angeboten der Altenhilfe münden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-03 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: Land Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0681-95424-18, Fax: 0681-95424-27, e-mail: [email protected])

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Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration

[306-F] Beck, Iris, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Theoretische Begründung und praktische Implementation des individuellen Bildungs- oder Assistenzbedarfs INHALT: Der individuellen Assistenz- oder Bildungsplanung kommt in dreifacher Hinsicht eine herausragende Bedeutung zu: 1. Durch die Anwendung auf der direkten Handlungsebene ist sie ein Instrument, das alltägliche Lebenslagen und Bildungschancen unmittelbar und direkt steuert und beeinflusst (einschließlich nicht intendierter - aber möglicher - negativer Effekte). 2. In ihr kommen der Grad und die Qualität professioneller Kompetenz ebenso zum Ausdruck wie sie ein Mittel der Qualifizierung darstellt, denn sie erfordert die Entwicklung von spezifischen Handlungsinhalten und -methoden (Operationalisierung von Förderbedarf, Diagnostik, Planung, Evaluation, Beratung, Sozialraumanalyse, Partizipationsförderung, Kooperation und Koordination ...). 3. Sie ist der Motor zur Veränderung der Institutionen hin zu gemeindeintegrierten Unterstützungssystemen, zu Partizipation und Gleichstellung behinderter Menschen. Dafür aber muss sie in einem diesen Zielen Rechnung tragenden Gesamtkonzept von Qualitätsentwicklung mit folgenden Elementen verankert sein: 1. "Orientierung an den konkreten Lebenswelten und Alltagsproblemen der Adressaten der Hilfe (Lebensweltorientierung)" (Thimm u.a. 1997, 20); Basis dafür bildet die individuelle Hilfeplanung; 2. "Dezentralisierung, Kommunalisierung der Hilfen" (ebd.), möglichst wohnortnahe und offene Angebotsstruktur; Basis dafür bildet die kommunale und regionale Sozial- und Bedarfsplanung und die verpflichtende Kooperation und Koordination der Leistungsträger und -erbringer; 3. "Beteiligung der Betroffenen" (ebd.), also konsequente Förderung von Selbsthilfe und Selbstbestimmung, durchgängige Partizipation bei der Hilfeplanung und -bewertung. Der großen Bedeutung der individuellen Hilfe- und Förderplanung trägt der Stand der wissenschaftlichen Begründung und der praktischen Anwendung von Hilfeplanungsverfahren derzeit noch sehr unzureichend Rechnung und es bestehen erhebliche Defizite, sowohl was die inhaltliche Bestimmung als auch was die Methodik und die strukturellen Rahmenbedingungen der Umsetzung betrifft. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Konzeptualisierung der Hilfe- und Förderplanung (über die Diagnostik hinaus) hat gerade erst begonnen. Das Projekt gliedert sich in zwei Teilprojekte. Ziel des Teilprojektes A (Laufzeit 2001 bis 2005) ist die systematische Dokumentation, der Vergleich und die Bewertung von Hilfe- und Förderplanverfahren sowie die Identifizierung der praktischen Probleme und der wissenschaftlichen Desiderata der Implementation und Evaluation von Hilfe- und Förderplanung. Die erste deutsche Literatur-Datenbank mit Verschlagwortung und Excerpten zur Thematik ist im Aufbau, die übergreifend für den schulischen und den außerschulischen Bereich Literatur zu Hilfe- und Förderbedarf in Theorie und Praxis nachweist. Für die Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft wurde eine Expertise zur Bewertung vorliegender Hilfeplanverfahren erstellt (Lübbe/ Beck 2002). Parallel dazu erfolgte die theoretische Klärung und Begründung der Begrifflichkeiten (Bedarf, Bedürfnis, Hilfebedarf, Förderbedarf) und es wurde ein erster Entwurf zur Verankerung der Hilfe- und Förderplanung in einem Gesamtsystem von Qualitätsentwicklung erarbeitet (Beck 2002). Ziel des Teilprojekts B (Laufzeit 2003 bis 2006) ist die Fortsetzung und Erweiterung der systematischen Arbeit (v.a. durch den Einbezug und die Analyse von praktischen Instrumenten und Konzeptionen) und die Untersuchung folgender Forschungsfragen: Wie kann die individuelle Perspektive von Förderbedarf mit einer sozialräumlichen

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Perspektive (Kind-Umfeld-Analyse; Gemeinwesenorientierung; soziale Nahraumplanung, soziale Netzwerkförderung) und mit der Schul- bzw. Qualitätsentwicklung insgesamt verknüpft werden? (Buchbeitrag i.E.) Wie ist der derzeitige Stand der Implementation der Förderplanung in der Praxis mit Blick auf die Erhebungsmethoden, die strukturellen Bedingungen und die Partizipation der Adressaten? METHODE: Teilprojekt Expertise (Lübbe/ Beck 2002): Akten- und Dokumentenanalyse: standardisiert und offen; qualitatives (Experten-)Interview VERÖFFENTLICHUNGEN: Franz, D.; Beck, I.: Umfeld- und Sozialraumkonzept in der Behindertenhilfe - Empfehlungen und Handlungsansätze für Gemeinde-Integration und Hilfeplanung. 2005 (in Bearbeitung).+++Beck, I.: Evaluation des Lebensumfelds. in: Stahl, B.; Irblich, D. (Hrsg.): Diagnostik bei Menschen mit geistiger Behinderung: ein interdisziplinäres Handbuch. Göttingen: Hogrefe 2005, S. 439-454. ISBN 3-8017-1956-1.+++Beck, I.: Individuelle Hilfeplanung und Diagnostik. in: Stahl, B.; Irblich, D. (Hrsg.): Diagnostik bei Menschen mit geistiger Behinderung: ein interdisziplinäres Handbuch. Göttingen: Hogrefe 2005, S. 388-398. ISBN 3-8017-1956-1.+++Beck, I.; Lübbe, A.: Individuelle Hilfeplanung - Anforderungen an die Behindertenhilfe. in: Geistige Behinderung, 3, 2003, S. 222-234.+++Beck, I.: Überwindung der Heime - Ende für ein historisches Modell? in: Verein zur Förderung der Integration Behinderter (fib) e.V. (Hrsg.): Selbstbestimmung ist mehr als ein Versprechen: ambulante Hilfen für Menschen mit Behinderung. fib-Tagungsdokumentationen. Marburg 2002, S. 29-42.+++Beck, I.: 'Von der institutionellen zur personalen Orientierung' - Merkmale und Erfordernisse gemeindenaher Unterstützungssysteme. in: Baabe, S.; Haarmann, E.; Spiess, I. (Hrsg.): Für das Leben stärken - Zukunft gestalten: behindertenpädagogische, vorberufliche und berufliche Bildung - Verbindung schaffen zwischen Gestern, Heute und Morgen. Paderborn: Eusl-Verl. 2002, S. 133-142. ISBN 3-933436-35-4.+++Beck, I.: Bedürfnisse, Bedarf, Hilfebedarf- und -planung: Aspekte der Differenzierung und fachlichen Begründung. in: Greving, H. (Hrsg.): Hilfeplanung und Controlling in der Heilpädagogik. Freiburg im Br.: Lambertus 2002, S. 32-61. ISBN 3-7841-1385-0.+++Lübbe, A.; Beck, I.: Individuelle Hilfeplanung: Anforderungen an die Behindertenhilfe. Expertise. DHG-Schriften, Bd. 9. Düren: Deutsche Heilpädogische Gesellschaft Eigenverl. 2002. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert; Gutachten BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Rehabilitation und Inklusion Behinderter (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-3765, Fax: 040-42838-3709, e-mail: [email protected])

[307-F] Braun, Elisabeth, Prof. (Leitung): Wirkungsanalyse in der Kulturarbeit mit Menschen mit Behinderung INHALT: Interviews zu Entwicklungsverläufen benachteiligter und behinderter Jungendlicher; Datenrecherche in schriftlichem Material. GEOGRAPHISCHER RAUM: 1. Baden-Württemberg, 2. internationaler europäischer Vergleich METHODE: Datenerhebung von Rahmenbedingungen (empirisch); Leitfrageninterviews (empirische Sozialforschung) DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 10; Interviews mit betroffenen behinderten Künstlern und benachteiligten Jugendlichen mit künstleri-

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scher Begabung). Aktenanalyse, standardisiert; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Forschungsstelle PH Ludwigsburg INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für Allgemeine Sonderpädagogik (Postfach 2344, 72762 Reutlingen) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[308-L] Breiter, Marion: Muttersprache Gebärdensprache: VITA - Studie zur Lebens- und Berufssituation gehörloser Frauen in Wien, Wien: Guthmann-Peterson 2005, 218 S., ISBN: 3-900782-44-X (Standort: UuStB Köln Heilpädag. Abt.(38)-2005/639) INHALT: "Nur wenigen gehörlosen Menschen in Österreich gelingt es, eine höhere Schule zu besuchen, zu studieren und einen ihrer Qualifikation entsprechenden Beruf auszuüben. Gehörlose Kinder werden immer noch hauptsächlich lautsprachlich unterrichtet, die Gebärdensprache als Erstsprache gehörloser Menschen wird ebenso wenig anerkannt wie das Recht auf zweisprachigen Unterricht. Der lautsprachliche Unterricht nimmt einen Großteil der Schulzeit in Anspruch, in der Folge leiden die Gehörlosen unter Bildungsdefiziten und mangelhaften Kenntnissen der deutschen Schriftsprache. Gehörlose Frauen sind doppelt benachteiligt, weil sie mit zusätzlichen Vorurteilen konfrontiert sind. Die vorliegende Studie, die vom Wiener Bundessozialamt in Auftrag gegeben wurde, setzt sich als eine der wenigen im deutschsprachigen Raum speziell mit der Situation gehörloser Frauen auseinander. Die Frauen berichten darin über ihren Werdegang, über ihre Ausbildung und ihren Beruf, über unerfüllte Berufswünsche und Berufsverbote, über Unterdrückung und Gewalterfahrungen." (Autorenreferat)

[309-F] Cizek, Brigitte, Dr. (Bearbeitung): Special LoveTalks - ein präventives Modell der Sexualpädagogik für geistig behinderte Menschen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: keine Angabe BEGINN: 2000-12 ENDE: 2001-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Österreichisches Institut für Familienforschung -ÖIF- (Gonzagagasse 19/8, 1010 Wien, Österreich) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[310-L] Degener, Theresia: Menschenrechtsschutz für behinderte Menschen: vom Entstehen einer neuen Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen, in: Vereinte Nationen : Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen, Jg. 54/2006, H. 3, S. 104-110 INHALT: "Bei der Ausarbeitung einer neuen Menschenrechtskonvention zu den Rechten behinderter Menschen müssen zwei wichtige Anliegen ausbalanciert werden: Zum einen soll der

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Paradigmenwechsel vom medizinischen zum menschenrechtlichen Modell von Behinderung im Übereinkommen reflektiert und der normative Standard für diesen Wechsel gesetzt werden. Zum andern sollen rechtliche Mindeststandards für Situationen verankert werden, in denen behinderte Menschen besonders verletzbar sind. Eine weitere Herausforderung ist der parallel stattfindende Reformprozess der Vertragsausschüsse für die bereits bestehenden sieben Menschenrechtsübereinkommen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet den Hintergrund, die Geschichte, den Verhandlungsprozess, den Inhalt, die Konfliktpunkte und die Aussichten auf eine baldige Verabschiedung der neuen Menschenrechtskonvention." (Autorenreferat)

[311-F] Ebert, Harald, Dr.; Schindelhauer-Deutscher, Joachim, Dipl.-Psych.; Lenhard, Wolfgang, Dipl.-Psych.; Franzkoch, Tine; Lipphardt, Julia (Bearbeitung); Breitenbach, Erwin, PD Dr.; Henn, Wolfram, Prof.Dr. (Leitung): Einstellung von Eltern zu ihrem Kind mit Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik INHALT: Mit der Mütterbefragung soll sowohl im historischen Längsschnitt über 30 Jahre als auch im aktuellen Querschnitt durch verschiedene Populationen von Müttern und Vätern ein Bild der psychosozialen Stellung behinderter Kinder in Familie und Gesellschaft erstellt werden. ZEITRAUM: 1969-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Um ein nach Zahl und Struktur der ersten Befragung vergleichbares Kollektiv von Müttern eines Kindes mit Down-Syndrom zu erfassen, soll ebenso wie 1969 der Zugang über die Sonderschulen für geistig Behinderte in Bayern (Schule zur individuellen Lebensbewältigung) erfolgen, was sowohl vorbereitende Gespräche mit Behörden und Schulträgern als auch begleitende Präsenz vor Ort erfordert. An zur Teilnahme bereite Eltern wird der Fragebogen zusammen mit einem Freiumschlag für die Rücksendung zugesandt. Von wesentlicher Bedeutung ist die Erfassung signifikant großer Kontrollgruppen. Diese Gruppenbildung erfordert eine breit angelegte, im Kontext mit integrativer Beschulung über Bayern hinausgehende Anlage der Befragung. Nur hierdurch sowie durch kontinuierliche begleitende Informationsarbeit wird sich ein ausreichender Rücklauf an beantworteten Fragebögen erreichen lassen. Das Ansprechen einer möglichst großen Zahl von Eltern dient auch dem Versuch, die wenigen, aber äußerst interessanten Mütter zu erreichen, die sich nach einer Pränataldiagnostik mit dem Ergebnis "Trisomie 21" bewusst für das Austragen der Schwangerschaft entschieden haben. Im Rahmen der ansonsten anonym angelegten Befragung werden diese Mütter durch einen entsprechenden Vermerk auf dem Fragebogen gebeten, persönlichen Kontakt für weiterführende Gespräche mit den Projektbearbeitern aufzunehmen. Die vergleichende Auswertung der Fragebögen 1969 bzw. 2002 sowie des Zusatzfragebogens erfolgte in den am Projekt beteiligten Instituten. Von besonderem Interesse sind: der Vergleich der Mütter von Kindern mit Down-Syndrom 1969 versus 2002; der Vergleich zwischen Müttern und Vätern der unterschiedlichen Elterngruppen; der Vergleich zwischen Eltern von Kindern mit Behinderung und Eltern von Kindern ohne Behinderung; der Vergleich zwischen Eltern von Kindern mit einer geistigen Behinderung unklarer Genese versus Eltern von Kindern mit Down-Syndrom als Hinweis auf den Einflusses der Pränataldiagnostik. VERÖFFENTLICHUNGEN: Lenhard, W.; Henn, W.; Ebert, H.; Schindelhauer-Deutscher, J.; Breitenbach, E.: Der Januskopf der Diagnostik: Eltern von Kindern mit Behinderung im Spannungsfeld zwischen Unsicherheit und Ausgrenzung. in: Geistige Behinderung, 44, 2005, S. 99-114.+++Lenhard, W.; Breitenbach, E.; Ebert, H.; Schindelhauer-Deutscher, J.; Henn, W.: The psychological benefit of diagnostic certainty for parents of disabled children: lessons

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from Down syndrome. in: American Journal of Medical Genetics, 2005, 133 A, pp. 170175.+++Lenhard, W.; Breitenbach, E.; Ebert, H.; Schindelhauer-Deutscher, J.; Henn, W.: Zur Akzeptanz neuer diagnostischer Verfahren der Pränataldiagnostik unter Eltern von Kindern mit Behinderung. in: GenomXPress, 2, 2004, S. 6-17. Im Internet unter: http://www.wolfgang.lenhard.info/akzeptanz/index.htm abrufbar.+++Lenhard, W.: Der Einfluss pränataler Diagnostik und selektiven Fetozids auf die Inzidenz von Menschen mit angeborener Behinderung. in: Heilpädagogische Forschung, 29, 2003, 4, S. 165-176. Im Internet unter: http:// www.wolfgang.lenhard.info/fetozid/ abrufbar. ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht - Kurzzusammenfassung zentraler Ergebnisse. Im Internet unter: http://www.uni-wuerzburg.de/ sopaed1/breitenbach/down/abschluss.pdf abrufbar.+++Lenhard, W.; Breitenbach, E.; Ebert, H.; Schindelhauer-Deutscher, J.; Henn, W.: Acceptance of novel diagnostic technologies for prenatal testing among parents of disabled children. München: European Human Genetics Conference/ European Meeting on Psychological Aspects of Genetics 2004. Im Internet unter: http://www.wolfgang.lenhard.info/eshg.htm abrufbar.+++Lenhard, W.: Hauptsache gesund? Elternschaft im Zeitalter der Pränataldiagnostik. Vortrag im Rahmen der 48-StundenVorlesung. Würzburg 2004. Im Internet unter: http://www.wolfgang.lenhard.info/hauptsache_ gesund.swf abrufbar.+++Schilcher, S.: "Einfach guter Hoffnung sein - darf man das noch?" Überblick über pränataldiagnostische Verfahren, deren Anwendung und Auswirkungen in der heutigen Zeit. Examensarbeit. Würzburg: Univ. 2003. Im Internet unter: http://www.intakt. info/information/gute_hoffnung.pdf abrufbar.+++Rösch, S.: Die Auswirkungen der Geburt eines Kindes mit einer geistigen Behinderung auf seine Familie. Würzburg: Univ. 2003. Im Internet unter: http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/breitenbach/ down/roesch.pdf abrufbar. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Breitenbach, Erwin (Dr. e-mail: [email protected]); Henn, Wolfram (Dr. e-mail: [email protected])

[312-F] Ebert, Tina; Ling, Karen; Schablon, Kai-Uwe, Dipl.-Päd.; Franz, Daniel, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Beck, Iris, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Qualitätsentwicklung gemeindeorientierter Dienstleistungssysteme: Bedingungsfaktoren erfolgreicher De-institutionalisierung INHALT: Dieses Projekt ist langfristig angelegt und untergliedert sich in vier, auf mehrere Jahre hinkonzipierte Teilprojekte. Es schließt an eigene Grundlagenarbeiten zur Qualitätsentwicklung pädagogischen Handelns und der Umsetzung von Leitperspektiven an und stützt sich auf die Ergebnisse einer ganzen Reihe abgeschlossener und laufender Arbeiten (u.a: Qualitätsentwicklung in Tagesstätten; qualitative Forschungsmethoden zur Befragung schwer und mehrfachbehinderter Menschen; Nutzerbefragungen). In den nächsten Jahren wird es zentral darum gehen, die analytischen Ergebnisse zu den zentralen strukturellen Bedingungen erfolgreicher gemeindeintegrierter Angebote differenziert empirisch aufzuklären und zu erhärten, auf den internationalen Forschungsstand zu beziehen und den Übergang zwischen organisations-, system- und handlungstheoretisch begründeten Perspektiven dergestalt zu bearbeiten, dass sowohl für die strukturell-organisatorischen als auch für die handlungsbezogenen Dimensionen des Spannungsfeldes zwischen System und Lebenswelt tragfähige und mehrdi-

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mensionale Konzeptionen entwickelt werden können, die auf begründeten Bedingungsfaktoren aufruhen. Teilprojekt 1: Community Care und gemeindeorientierte Behindertenpädagogik: Theoretische Begründung, empirische Umsetzung und strukturelle Bedingungsfaktoren (Promotion). Teilprojekt 2: De-Institutionalisierung in der Bundesrepublik: Historische Entwicklung und Forschungsstand mit Blick auf die Verknüpfung von System-, Organisations-, Kommunikations- und Handlungstheorie und multifaktorielle Bedingungsanalysen (Promotion). Teilprojekt 3: Handlungstheoretische Begründung der Identitätsförderung bei schweren Behinderungen: Funktion und Rolle sozialer Netzwerke und von Kommunikation (Promotion). Teilprojekt 4: Wohnqualität und Wohnzufriedenheit aus der Sicht der Nutzer von Wohnangeboten (empirische Fragebogen-Untersuchung bei den Hamburger Trägern der Behindertenhilfe; eigenes Projekt und Diplomvorhaben). METHODE: Das Gesamtprojekt sieht in wechselnden, aufeinander bezogenen Schritten theoretische und empirische Phasen vor (Stichworte hierzu: Soziale Netzwerkanalyse; soziale Nahraumanalyse; rehistorisierende Biographie-Analyse; Organisationanalysen; vorrangig qualitative Methoden). DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, offen (Teilprojekt 4). Standardisierte Befragung (Stichprobe: 80 -1. Durchgang Teilprojekt 4-. Stichprobe: 24 -2. Durchgang Teilprojekt 4-. Stichprobe: 294 -3. Durchgang Teilprojekt 4-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Veröffentlichungen (Teilprojekt 2): Franz, D.: De-Institutionalisierung in der Behindertenpädagogik: zum Problem asymmetrischer Beziehungen in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung. Diplomarbeit. Hamburg: Univ., Inst. für Behindertenpädagogik 2004.+++Veröffentlichungen (Teilprojekt 3): Ling, K.: Identität bei Kommunikations- und Entwicklungsbeeinträchtigungen. in: Boenisch, J.; Otto, K. (Hrsg.): Leben im Dialog: unterstützte Kommunikation über die gesamte Lebensspanne. Karlsruhe: Loeper 2005, S. 106-120. ISBN 3-86059-144-4.+++Veröffentlichungen (Teilprojekt 4): Ebert, T.: Zur Messung von Aspekten der Lebensqualität im pädagogischen Handlungsfeld Wohnen: Weiterentwicklung eines quantitativen Erhebungsinstrumentes für Menschen mit geistiger Behinderung. Diplomarbeit. Hamburg: Univ., Inst. für Behindertenpädagogik 2005.+++ Beck, I.: Wohnen. in: Greving, H. (Hrsg.): Kompendium Heilpädagogik. 2005 (im Erscheinen).+++Beck, I.: Die Stellung von Nutzerbefragungen im System der Qualitätsentwicklung. in: Tagungsdokumentation "Nutzerbefragung in stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe Chancen und Grenzen" der Hamburger trägerübergreifenden Arbeitsgruppe Nutzerbefragung. Hamburg: Leben mit Behinderung Sozialeinrichtungen GmbH, Eigendruck, 2002, S. 5-16. ARBEITSPAPIERE: Veröffentlichungen (Teilprojekt 4): Ebert, T.: Projektbericht zur Überarbeitung des Fragebogens zu Aspekten der individuellen Lebensqualität im Bereich des Wohnens für geistig behinderte Menschen. Hamburg: Univ., Inst. für Behindertenpädagogik 2004.+++Beck, I.; Ebert, T.; Ollech, M.: FILIB: Fragebogen zu Aspekten der Individuellen Lebensqualität im Bereich des Wohnens für geistig behinderte Menschen. Revidierte Fassung. Hamburg: Univ., Inst. für Behindertenpädagogik 2004.+++Beck, I.: Handout zum FILIB-Fragebogen: was leistet der Fragebogen? Hamburg: Univ., Inst. für Behindertenpädagogik 2004. ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Rehabilitation und Inklusion Behinderter (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)

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KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42838-3765, Fax: 040-42838-3709, e-mail: [email protected])

[313-F] Engel, Heike, Dr.; Engels, Dietrich, Dr.; Pfeuffer, Frank (Bearbeitung): Einrichtung und Arbeitsweise gemeinsamer Servicestellen für Rehabilitation INHALT: Mit der Einrichtung gemeinsamer örtlicher Servicestellen für Rehabilitation verfolgt der Gesetzgeber die Zielsetzung, eine umfassende und qualifizierte Beratung und Unterstützung behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen sicher zu stellen, wobei die Anforderungen der Unabhängigkeit, der zeitlichen Nähe, der Anbieterneutralität und der Verbindlichkeit zu erfüllen sind. Nach Kapitel 3 des SGB IX sind demnach "gemeinsame" Servicestellen aller Rehabilitationsträger eingerichtet worden. Darüber hinaus sind im SGB IX Anforderungen an die Ausgestaltung der Servicestellen in Bezug auf Barrierefreiheit von Zugang und Kommunikation sowie einige grundlegende Ziele formuliert, zu deren Realisierung alle im Gesetz vorgesehenen Instrumente und damit auch die gemeinsamen Servicestellen beitragen sollen. Hierzu gehören z.B. die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse und Probleme von behinderten Frauen und Kindern, das Wunsch- und Wahlrecht der Leistungsberechtigten sowie der Anspruch von Vertrauenspersonen und Personenberechtigten auf Beratung. Die Beratung und Leistungserschließung soll durch die gemeinsamen Servicestellen gebündelt und damit zugleich effektiver organisiert werden. Für die Betroffenen sollen die zustehenden Hilfen dadurch transparenter werden; das Prinzip des "einen Zugangs" soll verhindern, dass mehrere Beratungsstellen aufgesucht bzw. die zustehende Hilfemöglichkeit erst aufwendig ermittelt werden müssen. Von ihrer organisatorischen Struktur her sollen die gemeinsamen Servicestellen nicht der bestehenden Beratungsstruktur als völlig neue Gebilde "aufgesetzt", sondern "unter Nutzung bestehender Strukturen" aufgebaut werden (Paragraph 23 Abs. 1 SGB IX). Das ISG wurde vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung mit der wissenschaftlichen Begleitung der Anlaufphase beauftragt. Die einzelnen Themen dieser Untersuchung sind: a) Strukturaufbau und Trägerschaft der Servicestellen; b) Arbeitsweise der Servicestellen; c) Struktur und Qualifikation der Mitarbeiter/innen; d) Inanspruchnahme der Servicestellen und Klientenstruktur; e) Kooperation und Vernetzung innerhalb des örtlichen Rehabilitationsspektrums. Die wissenschaftliche Begleitung sieht ihre Aufgabe nicht nur darin, von außen zu beobachten, sondern die Servicestellen gemeinsam mit ihren Trägern weiter zu entwickeln. Dabei ist eine Reihe von Fragen zu beantworten, insbesondere: 1. Was ist neu gegenüber der bisherigen Form der Beratung? Zum einen: Was hat sich durch die gemeinsame Trägerschaft verändert? Zum andern: Welche Auswirkung hat dies auf das Beratungskonzept? 2. Was hat sich für die Mitarbeiter/innen der gemeinsamen Servicestellen verändert? Wie wurden sie auf die veränderte Aufgabe bisher vorbereitet, und welche weitere Qualifizierung brauchen sie? 3. Welche Anlaufschwierigkeiten gab es und wie wurden diese gelöst? Was können die Servicestellen voneinander lernen, und welche Folgerungen ergeben sich für den Gesetzgeber? Das Forschungsinteresse der wissenschaftlichen Begleitung ist grundsätzlich darauf ausgerichtet, mögliche Probleme zu lösen und Möglichkeiten zur Verbesserung zu erarbeiten. Fragen, die uns nicht interessieren, sind: "Benchmarking" im Sinne einer Rangfolge zwischen "guten" und "schlechten" Servicestellen, gegenseitiges Ausspielen der Träger und Trägerkonkurrenz und individuelle Merkmale der Mitarbeiter/innen, nur die aggregierte Gesamtschau ist von Interesse. Daraus ergibt sich die Aufgabe einer "dialogischen Evaluation": Die wissenschaftliche Begleitung soll einerseits die Auswirkungen der neuen Beratungsstruktur nach Abschluss der Aufbauphase auswerten. Darüber hinaus soll a-

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ber schon während dieser Aufbauphase ein Erfahrungsaustausch darüber erfolgen, welche Elemente sich bewährt haben, welche Probleme auftreten und wie diese am besten gelöst werden können. Es geht also nicht in erster Linie um eine Erfolgsbewertung dieses Modells, sondern um Begleitung, Beratung und frühzeitige Steuerung. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeuffer, Frank; Engel, Heike; Engels, Dietrich: Einrichtung und Arbeitsweise Gemeinsamer Servicestellen für Rehabilitation. Wissenschaftliche Begleitforschung. Integrierter Abschlussbericht. Köln: ISG 2004, 191 S. ( http://www.isg-institut.de/download/ISG-Gemeinsame%20Servicestellen.pdf ). ART: Auftragsforschung ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln) KONTAKT: Engels, Dietrich (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267); Pfeuffer, Frank (e-mail: [email protected], Tel. 0221-235473, Fax: 0221-215267)

[314-F] Fischer, Andreas, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Lebensweltnahe Förderung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach 1940, 49009 Osnabrück) KONTAKT: Leiter (Tel. 0541-969-3015, Fax: 0541-969-2989, e-mail: a.fischer@fh-osnabrück.de)

[315-F] Fritz, Armin; Thiere, Christiane; Ammon, Barbara; Kraneburg, Stefan; Stumpf, Eva, Dr.; Vogt-End, Gertraud; Ebert, Harald, Dr.; Höggemann, Marion (Bearbeitung); Breitenbach, Erwin, PD Dr.; Fersen, Lorenzo von, Dr. (Leitung): Delphin-Therapie INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes sind die vorliegenden wissenschaftlichen Studien über die Delphintherapie sowie die sich in den letzten Jahren häufenden Berichte von Eltern behinderter Kinder über ihre positiven Erfahrungen mit der Delphintherapie in Florida und Eilat (Israel). Die Analyse der vorliegenden Informationen legt nahe, daß die Delphintherapie in besonderer Weise hilfreich und wirksam ist bei hochgradig kontaktgestörte Kinder. Solche Kinder werden deshalb als Zielgruppe für dieses Projekt ausgewählt. Ziel des Forschungsprojektes ist einerseits die Entwicklung eines Therapiekonzeptes unter den besonderen Bedingungen eines Delphinariums sowie andererseits die Beschreibung der Veränderungen im Verhalten kontaktgestörter Kinder, die im Zusammenhang mit dieser Therapie zu beobachten sind. Das Forschungsprojekt "Delphintherapie" ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem der Tiergarten Nürnberg und die Universität Würzburg (Lehrstuhl Sonderpädagogik 01 und Geistigbehindertenpädagogik) beteiligt sind. Betreut wird das Projekt von Dr. Harald Ebert, Peter Mühling (Tiergarten Nürnberg), Prof.Dr. Walter Straßmeier (Universität München, Geistigbehindertenpädagogik). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

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METHODE: Handlungsforschung; empirische Sozialforschung. Forschungshypothesen und Forschungsmethoden: Die Analyse der uns vorliegenden Informationen zur Delphintherapie (Forschungsberichte, Filmberichte, eigene Erfahrungen aus Praktika in Florida und Eilat) führt zu folgenden Annahmen über die Wirkfaktoren der Delphintherapie: Es ist zu vermuten, daß der Begegnung mit dem Delphin irn Rahmen der Therapie von schweren Kontaktstörungen eine Art "Eisbrecherfunktion" zukommt, die bereits Veränderungen im Sozialkontakt mit sich bringt und für eine weitere therapeutische Arbeit den Boden bereitet. Diese Veränderungsprozesse im Sozialverhalten der behinderten Kinder werden unterstützt und begünstigt durch einen die Therapie begleitenden Familienurlaub, der zu Erholung, Entspannung und Entlastung der gesamten Familie führt. Forschungshypothesen: 1. Im Verlauf der Therapie lassen die behinderten Kinder einen immer intensiveren Kontakt zum Delphin zu. Ziel ist dabei der direkte Körperkontakt mit dem Delphin im Wasser. 2. Durch die Therapie verändert sich das sozial-emotionale Verhalten der Kinder dahingehend, daß sie ausgeglichener, kontrollierter, belastungsfähiger, kontaktfreudiger, aufgeschlossener und selbstbewußter werden. 3. Die Veränderungen im sozial-emotionalen Verhalten zeigen sich in einer verbesserten Gruppenfähigkeit (Kooperation, Einhalten von Regeln, Rücksichtnehmen auf andere, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz) und einem veränderten Lern- und Arbeitsverhalten (gesteigerte Eigenaktivität, Selbständigkeit und Konzentrationsfähigkeit). Forschungsmethoden: Hypothese 1 wird durch Verhaltensbeobachtung überprüft. Alle Therapiesitzungen werden per Video mitgeschnitten und die Videoaufzeichnungen anschließend nach bestimmten Beobachtungskategorien, die das Kontaktverhalten systematisch erfassen, ausgewertet. Um die Therapie individuell gestalten zu können, erheben die Therapeuten vor Therapiebeginn mit den Eltern eine umfassende Anamnese (bisheriger Entwicklungsverlauf, abgeschlossene oder laufende Therapien; vorliegende medizinische und psychologische Befunde; körperliche und psychische Besonderheiten, die aus Elternsicht bei der Durchführung der Therapie zu berücksichtigen sind). Zur Überprüfung von Hypothesen 2 und 3 wird vier Wochen vor und vier Wochen nach der Therapie eine diagnostische Untersuchung durchgeführt. Diese setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: a) Leitfadeninterview mit den Eltern: Gefragt wird nach den kommunikativen Fähigkeiten, nach dem Lern- und Spielverhalten, nach dem Grad der Selbständigkeit und nach der Position und Rolle im Familiensystem. b) Schätzskala zum sozial-emotionalen Verhalten, die Eltern und Lehrern vorgelegt wird: Im Sinne eines semantischen Differentials werden gegensätzliche Eigenschaften (zielstrebig - planlos, selbstbewußt - unsicher, ...) angeboten, deren Ausprägungsgrad auf einer Skala von -3 bis +3 einzuschätzen ist. c) Zwei Fragebögen zur Erfassung des sozialemotionalen Verhaltens sowie des Lern- und Arbeitsverhaltens werden von den jeweiligen Lehrkräften ausgefüllt. Fragen wie zum Beispiel "Wagt sich an neue, unbekannte Aufgaben heran" oder "Hält sich an Vereinbarungen mit der Lehrkraft" können auf einer vierstufigen Skala (ja - eher ja - eher nein - nein) durch Ankreuzen beantwortet werden. d) Testpsychologische Untersuchung, soweit es aufgrund der vorliegenden Behinderung möglich ist mit der Kaufmann-Assessment Battery for Children (K-ABC). Handlungsforschung, empirische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 50; behinderte Kinder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Eltern). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50; Lehrkräfte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Breitenbach, Erwin; Stumpf, Eva: Tiergestützte Therapie mit Delfinen. in: Olbrich, Eberhard; Otterstedt, Carola (Hrsg.): Menschen brauchen Tiere. Grundlagen und Praxis der tiergestützten Pädagogik und Therapie. Stuttgart: Kosmos 2003, S. 145172.+++Breitenbach, Erwin; Stumpf, Eva; Fersen, Lorenzo v.; Ebert, Harald: Hoffnungsträ-

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ger Delfin. Mögliche Effekte und Wirkfaktoren tiergestützter Therapie bei Kindern mit Behinderungen, aufgezeigt am Beispiel der Delfintherapie. in: Geistige Behinderung, 2004, 43, S. 339-357. ARBEITSPAPIERE: Breitenbach, Erwin; Hofman, Prisca: Die Delphintherapie ein neuer Therapieansatz für Kinder mit Behinderungen? 8 S.+++Forschungsprojekt Delfintherapie (S. http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/index2.htm ). ART: gefördert BEGINN: 1999-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01 Lernbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97047 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Breitenbach, Erwin (Dr. Tel. 0931-888-4832, e-mail: [email protected]); Fersen, Lorenzo v. (Dr. e-mail: [email protected])

[316-F] Goeke, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Jerg, Jo, Dipl.-Päd. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des Praxisentwicklungsprojektes "Leben im Ort" INHALT: Die Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg übernimmt die wissenschaftliche Begleitung des Projekts "Leben im Ort". Das Projekt "Leben im Ort" entstand aus der Diskussion des Evang. Fachverbandes für Behindertenhilfe des Diakonischen Werks Württemberg und seinen Mitgliedern und mündete in eine Konzeption zur modellhaften Weiterentwicklung der diakonischen Behindertenhilfe "Vom Ort zum Leben zum Leben im Ort". Zielsetzung des Modellprojektes: a) wohnortnahe, individuelle Assistenzkonzepte weiter entwickeln; b) Neubestimmung der konzeptionellen Ausrichtung diakonischer Behindertenhilfe; c) Beschreibung konkreter Modelle zeitgemäßer Hilfeangebote für Menschen mit Behinderung; d) Gestaltung eines inklusiven Gemeinwesens. Priorität hat das Erschließen von Zugängen und Kontakten im Gemeinwesen mit seinen BürgerInnen, Betrieben und Unternehmen. Die Konzeption sieht Projekte in folgenden vier Arbeitsbereichen vor, die zur Entwicklung neuer Angebote beitragen sollen: a) Assistenzagenturen; b) Eigenständiges Wohnen; c) Wohntraining; d) WfbM - Kooperation mit dem ersten Arbeitsmarkt. Kooperationspartner: In enger Kooperation mit dem Evangelischen Fachverband der Behindertenhilfe im Diakonischen Werk Württemberg (DWW) begleitet die EFH Reutlingen-Ludwigsburg die Träger bei der Implementierung und Etablierung neuer Angebote für Frauen und Männer mit (geistiger) Behinderung. Die EFH leistet folgende Beiträge: a) aktivierende Prozessbegleitung; b) qualitative Erhebungen und Befragungen der Projektbeteiligten; c) Qualifizierung der ProjektmitarbeiterInnen und TeilnehmerInnen; d) unterstützende Forschung durch Studierende der EFH; e) Dokumentation der Entwicklungen, Erfahrungen und Ergebnisse. Fragestellung: Welchen Gewinn haben Frauen und Männer mit Behinderung durch die Teilnahme an den verschiedenen Modellprojekten? Zentral ist die Sicht der Betroffenen - d.h. die Meinung und Erfahrung der Frauen und Männer mit (geistiger) Behinderung wird in das Zentrum der Forschung gerückt. Daneben werden die Perspektiven der MitarbeiterInnen, Träger und Angehörigen berücksichtigt. Projektbeteiligte: Folgende Träger beteiligen sich mit ihren Ideen in den Arbeitsbereichen: Assistenzagenturen: Bruderhaus Diakonie Reutlingen; Diakonie Stetten; Mariaberger Heime; Samariterstiftung Neresheim Eigenständiges Wohnen; Behinderten-

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hilfe Leonberg; Evangelische Gesellschaft Stuttgart und Karlshöhe Ludwigsburg: Offene Hilfen Heilbronn Wohntraining; Beschützende Werkstätten Heilbronn: Behindertenhilfe Schöneck Schwäbisch Hall; Bruderhaus Diakonie Bad Urach; Diakonie Stetten; Karlshöhe Ludwigsburg; Mariaberger Heime; Paulinenpflege Winnenden; Samariterstiftung Neresheim Kooperation mit dem 1. Arbeitsmarkt; Behindertenzentrum Stuttgart e.V.; BruderhausDiakonie; Diakonie Stetten e.V., Remstal Werkstätten; GWW Sindelfingen; Mariaberger Heime; Samariterstift Nürtingen; WfbM Leonberg gGmbH. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitative Befragung, schriftlich; Qualitative Befragung, mündlich; Quantitative Befragung, mündlich; Quantitative Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V. FINANZIERER: Aktion Mensch e.V. INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 07141-965-154, e-mail: [email protected])

[317-F] Hoffmann, Thomas, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Wille und Entwicklung INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Willenskonzepte in der Geistigbehindertenpädagogik und ihren Bezugswissenschaften. Diese werden sowohl in ihren theoretischen Begründungen, als auch im Kontext einer Reihe von Praktiken analysiert, die im Zeitraum der letzten 200 Jahre für die Lebenswirklichkeit von Menschen mit geistiger Behinderung bedeutsam geworden sind. Lange Zeit über ist das Problem geistiger Behinderung in der Sonderpädagogik auf eine Unterentwicklung oder Entwicklungsverzögerung des Denkens und der Intelligenz reduziert worden. Besonderheiten der affektiven Entwicklung: des Willens, der Motive, Emotionen und Bedürfnisse sind dabei als eher sekundäre Erscheinungen betrachtet worden, deren Ursachen sich entweder aus der primären kognitiven Beeinträchtigung herleiten oder als relativ unabhängig davon gelten. Diese intellektualistische Einstellung beherrscht das sonderpädagogische Denken und Handeln bis heute. Die Untersuchung geht von der These aus, dass für ein Verständnis geistiger Behinderung der pädagogisch-psychologische Intellektualismus ebenso unzureichend ist, wie die voluntaristische Auffassung, geistige Behinderung sei ursächlich auf eine Willensschwäche bzw. auf eine ungehemmte Triebhaftigkeit oder affektive Störung zurückzuführen. Auch parallelistische Modelle des Verhältnisses von affektiver und intellektueller Entwicklung führen zu keiner befriedigenden theoretischen Lösung. Allen drei Positionen - Intellektualismus, Voluntarismus und Parallelismus -, obwohl von ihren Grundannahmen her durchaus verschieden, sind letztlich nur Negativaussagen über die Entwicklungsbesonderheiten geistig behinderter Menschen möglich. Eine positive Charakteristik der Gesamtentwicklung der Persönlichkeit von Menschen mit geistiger Behinderung ist nur im Rahmen einer Theorie des dynamischen Zusammenhangs von Wollen und Denken, Affektivität und Intelligenz, Emotion und Kognition möglich. Die zentralen Fragestellungen der Arbeit lauten: Welche Rolle spielt der Wille in der geistigen Entwicklung? In welchem Verhältnis stehen dabei die Entwicklung des Denkens und der Intelligenz einerseits und die Entwicklung des Wollens und der Affektivität auf der anderen Seite? Ziel der Untersuchung ist es, einen historischen und systematischen Überblick zu den unterschiedlichen Willenskon-

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zepten in der Geistigbehindertenpädagogik und den daraus abzuleitenden pädagogischen Konsequenzen zu gewinnen. METHODE: Der Arbeit liegt ein Willens- und Entwicklungsbegriff zugrunde, der sich eng an theoretisch-methodologischen Überlegungen der "Kulturhistorischen Schule" (L.S. Wygotski, A.N. Leontjew, A.R. Luria) orientiert. In Anlehnung an die Methodik der Macht- und Diskursanalyse M. Foucaults werden anhand historischer Quellentexte sowie eigener pädagogischer Experimente und Fallbeispiele drei unterschiedliche Dimensionen pädagogischer Willenspraktiken analysiert: die Dimensionen der Macht (institutionelle Praktiken), des Wissens (experimentelle Praktiken) und der Ethik (Selbstpraktiken). DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Beckmann, Wiebke; Hoffmann, Thomas; Zimpel, André: Lernen am gemeinsamen Gegenstand. in: Institut für Behindertenpädagogik (Hrsg.): Bewährtes sichern - Neues wagen - Zukunft gestalten. Beiträge des bildungspolitischen Symposions des Instituts für Behindertenpädagogik 2000. Hamburg: Feldhaus 2003, S. 107-137. ISBN 3925408-34-7. ART: Dissertation BEGINN: 2000-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für sonderpädagogische Fachrichtungen (Postfach 2344, 72762 Reutlingen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[318-F] Jerg, Jo, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Schumann, Werner, Prof.Dr.; Seiberth, Peter, Prof.Dr.; Jerg, Jo, Dipl.-Päd. (Leitung): Lebensweltorientierte Integrative Wohngemeinschaft in Reutlingen INHALT: Die "Lebensweltorientierte Integrative Wohngemeinschaft (LIW) ist ein neues Wohnangebot in der Behindertenhilfe, in der acht erwachsene Menschen mit und ohne Assistenzbedarf in privater Wohnatmosphäre zusammen leben. Drei Kennzeichen der LIW sind hervorzuheben: 1. Hier leben Menschen mit und ohne sog. Behinderungen zusammen in einer Wohngemeinschaft; 2. in der WG wohnt auch eine Person, die rund um die Uhr Assistenz benötigt. 3. die Trägerschaft der LIW wird von einer Einrichtung der Behindertenhilfe zusammen mit einer Elternselbstorganisation übernommen. Die LIW versteht sich als eine Wohnform, die den Weg zu einer teilhabenden Gesellschaft, die Selbstbestimmung und individuelle Freiheiten ermöglicht, mit aufzubauen versucht - immer aber auch mit dem Wissen und Ringen, dass Integration/ Inklusion ein Prozess des Auf und Ab und nur in engmaschigen Netzwerken zu entwickeln ist. Theoretisches Grundlagen: Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen wird das Konzept von "Ambivalenz" (Bauman), das den Blick gegen einfache binäre Ordnungsvorstellungen wie z.B. Normalität und Behinderung richtet, mit den theoretischen Grundlagen von positionsbedingten Sichtweisen (Bourdieu) verknüpft und in der Auseinandersetzung mit Selbstbestimmung und Teilhabe imntegrativen Wohnalltag thematisiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Reutlingen METHODE: Durch die Aufnahme der Sichtweisen aller Beteiligten im Projekt in Form von Gruppengesprächen (qualitative, leitfadengestützte Interviews) wurde der Alltag mit all seinen Möglichkeiten, aber auch mit seinen Widersprüchlichkeiten dargestellt. Inhaltliche Schwerpunkte des Berichts bilden die (sozial-)räumlichen Rahmenbedingungen, die Zusammensetzung der Wohngemeinschaft, die Organisations- und Entscheidungsstrukturen und die alltäglichen Auseinandersetzungen um Assistenz, Selbstbestimmung und Teilhabe in einer

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"Lebensweltorientierten Integrativen Wohngemeinschaft", die vor allem auch vor dem Hintergrund ihrer Übertragbarkeit diskutiert wurden. Ergebnisse: "Leben in Widersprüchen" kennzeichnet den Alltag der IW. Dabei werden gesellschaftliche Widersprüche, Widersprüche zwischen Ehrenamt und Professionalität, zwischen privat und öffentlich, zwischen Selbstbestimmung und Abhängigkeit usw. sichtbar. "Leben in Widersprüchen" als ein treffendes Bild für das Leben in einer LIW beschreibt auf den ersten Blick in der heutigen Zeit normale Verhältnisse und auch bekannte Schwierigkeiten. Dieses Lebensgefühl können viele in Anspruch nehmen - das ist auch die eine Seite, die aus den Erfahrungen der LIW sichtbar werden. Aber die Widersprüche sind auf der anderen Seite z.T. von unterschiedlicher Qualität. Sie konfrontieren u.a. alle BewohnerInnen und BegleiterInnen auf eine eigene Weise mit Grenzen: Grenzender Selbstbestimmung, Grenzen der Leistungsgesellschaft, Grenzen der Denkgebäude usw. Herkömmliche Ordnungsschemata werden hinterfragt, belegt, widerlegt und einiges steht auf dem Kopf. Die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen schätzen aber besonders diese "Lebendigkeit" des Zusammenlebens, die ihnen Kraft und Spaß für alltägliche Bewältigungsprozesse gibt. Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitative mündliche Befragung; Feldforschung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jerg, Jo: Koi Wonder! Erste Erfahrungen in einer integrativen lebensweltorientierten Wohngemeinschaft. Reutlingen 2000.+++Jerg, Jo: Leben in Widersprüchen: lebensweltorientierte integrative Wohngemeinschaft. Reutlingen 2001. ISBN 3930061-74-0.+++Ders.: "Lieber lebendig als normal" - Ein Blick in die Besonderheiten der lebensweltorientierten integrativen Wohngemeinschaft. in: Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft, 2001.+++Ders.: Perspektiven eines nicht-alltäglichen Zusammenlebens oder "Es gibt kein richtiges Leben im falschen (Adorno)". in: Gemeinsam leben, 1999.+++Ders.: Leben in Widersprüchen. in: Horizonte, 2002. ARBEITSPAPIERE: Züfle, Dorothea: "Gemeinsam leben" - Die Bedeutung des integrativen Wohnprojektes im Leben von Frau M. Diplomarbeit. Reutlingen: FH 1999.+++Kompalka, Roland: Die integrative Wohngemeinschaft als ein möglicher Baustein für Selbstbestimmung. Diplomarbeit. FH Dortmund 2001. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1996-12 ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Gustav-Werner-Stiftung zum Bruderhaus Wohngruppenverbund; Heidehof Stiftung GmbH INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg) KONTAKT: Jerg, Jo (Tel. 07141-965-154, e-mail: [email protected])

[319-L] Kern, Gregor: Behinderung, Medien und Schule: das Projekt OBJEKTIV - ein Stück Lebensqualität vermitteln, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 3, S. 60-65 INHALT: Die 1983 gegründete "abm - arbeitsgemeinschaft behinderung und medien" will der Öffentlichkeit ein differenziertes Bild von Menschen mit Behinderungen vermitteln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Produktion und Ausstrahlung von überwiegend dokumentarischen Filmen. Die Abteilung "OBJEKTIV - Behinderung, Medien und Schule" entstand aus dem 1989/99 gestarteten, zunächst zeitlich begrenzten Pilotprojekt. Ausgangspunkt der Arbeit war die Idee, dass je früher Kinder und Jugendliche in Kontakt mit behinderten Menschen kommen, desto unbefangener werden sie mit ihnen umgehen. In dem Beitrag wird über die

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Arbeit von "OBJEKTIV" in Bayern berichtet. Wunsch der abm wäre es, "OBJEKTIV" im ganzen Bundesgebiet zu installieren, dazu fehlen aber die finanziellen Mittel. (PT) [320-L] Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Urheber): Situation behinderter Menschen in der erweiterten Europäischen Union: Europäischer Aktionsplan 2006-2007 ; Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen, Brüssel 2005, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://europa.eu.int/comm/employment_social/index/ com_2005_604_de.pdf; http://europa.eu.int/comm/employment_social/index/com_2005_604_en. pdf) INHALT: Der Kurzbericht gibt einen Überblick über die derzeitige Beschäftigungsförderung sowie die gesellschaftliche Integration behinderter Menschen in der EU. Ferner wird der Aktionsplan der EU zugunsten behinderter Menschen (Disability Action Plan, DAP) mit den Zielen für die Jahre 2006 und 2007 dargestellt. Eine verstärkte Einbeziehung von Behinderungsfragen in alle relevanten Teile des EU-Aktionsplans, realisiert mit konkreter Unterstützung des Europäischen Sozialfonds, trägt zur Chancengleichheit im erweiterten Europa bei. Vorrangiges Ziel ist die Schaffung eines positiven Umfelds zur Flankierung einer aktiven Eingliederung in Gesellschaft und Wirtschaft. Infolgedessen wird inzwischen weithin anerkannt, dass die Einbeziehung der Thematik in alle relevanten Bereiche für Fortschritte bei Behindertenbelangen von zentraler Bedeutung ist. Diesbezüglich wird in der überarbeiteten Lissabon-Strategie wesentlich mehr Nachdruck auf die entsprechende Berücksichtigung auf Ebene der Mitgliedstaaten gelegt. Die für die zweite Phase des DAP vorgesehenen neuen Aktionen sollen die Erwerbstätigkeit fördern und den Zugang zu Sozialdienstleistungen erleichtern, sich aber auch für die Entwicklung barrierefreier Produkte und Dienstleistungen einsetzen. Darüber hinaus sollen zuverlässige und vergleichbare statistische Daten zum Thema Behinderung und Informationen über Mehrfachdiskriminierungen zusammengetragen werden. Eine Halbzeitbewertung des Aktionsplans wird im Jahr 2008 stattfinden. (IAB)

[321-L] Lee, Kyong Jun: Selbsthilfegruppen in Deutschland und in Südkorea: eine Untersuchung zur Wirksamkeit und zum Unterstützungsbedarf der Selbsthilfegruppen von und für Menschen mit Behinderungen in beiden Ländern und Vorschläge für die Entwicklung der Selbsthilfegruppen und deren Unterstützung in Südkorea, Köln 2005, 270 S. (Graue Literatur; URL: http://kups.ub.unikoeln.de/volltexte/2005/1585/pdf/Selbsthilfegruppen_in_Deutschland_und_in_Suedkorea.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977181472&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977 181472.pdf) INHALT: Die Studie untersucht die Wirksamkeit und den Unterstützungsbedarf der Selbsthilfegruppen in Deutschland und Südkorea. In diesem Zusammenhang werden auch umfassende praxisorientierte Vorschläge zur Unterstützung und Förderung der Selbsthilfegruppen gemacht, um somit eine bessere Perspektive für die Entwicklung der Selbsthilfegruppen in Südkorea zu gewinnen. Im ersten Kapitel wird ein Überblick über Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen im Allgemeinen vorgelegt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich sodann mit Selbsthilfegruppen in Deutschland und in Südkorea. In einem ersten Unterkapitel geht es um die Entwicklung der Selbsthilfe und der Selbsthilfegruppen in Deutschland und in Südkorea, u.a. um historische Selbsthilfeideen aus Korea wie z.B. Gye, Dure und Pumasi, Saemaul-Undong als klassisches Moment der Anregung der Selbsthilfe und um die Independent-Living-Bewegung

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als neueren Ansatz der Selbsthilfebewegung in Südkorea - als neue Leitidee der Behindertenbewegung. Im zweiten Unterkapitel wird der aktuelle Forschungs- und Praxiszustand der Selbsthilfegruppen in beiden Ländern beleuchtet, wobei besonders die bisherigen Studien zu den unterschiedlichen Bereichen in Südkorea umfangreich zitiert werden. Im dritten Kapitel werden zwei Untersuchungen von Selbsthilfegruppen vorgenommen: (1) eine qualitativempirische Untersuchung, in der ausgewählte Selbsthilfegruppen in Südkorea im Einzelnen im Rahmen der schwerpunktmäßigen Fallanalyse anhand von Interviews, in denen Zustand, Organisation, Problematik, Perspektive usw. der Gruppe beschrieben worden sind, dargestellt werden. (2) eine quantitativ-empirische Untersuchung, in der aufgrund einer Fragebogenaktion in beiden Ländern u.a. - neben der statistischen Darstellung der Wirksamkeit, der Probleme und Bedürfnisse der Selbsthilfegruppen - die Faktoren, welche die Wirksamkeit der Selbsthilfegruppen beeinflussen, in statistischer Weise vergleichend dargestellt und analysiert werden. Im vierten Kapitel werden in einem Überblick die praxisnähere Unterstützung und Förderung von Selbsthilfe/Selbsthilfegruppen in Deutschland vorgestellt und dadurch Möglichkeiten zur Förderung und Unterstützung der Selbsthilfegruppen für Südkorea genannt. Das fünfte Kapitel liefert abschließend anhand der bisherigen Untersuchungsergebnisse und deren qualitativen sowie quantitativen Analysen Perspektiven für die Entwicklung von Selbsthilfegruppen in Südkorea. (ICG2)

[322-F] Ling, Karen (Bearbeitung); Beck, Iris, Prof.Dr. (Betreuung): Identität und Identitätsentwicklung bei Menschen mit Kommunikations- und Entwicklungsbeeinträchtigungen INHALT: Zielsetzung der Arbeit ist, Identität und Identitätssicherung bei Kommunikations- und Entwicklungsbeeinträchtigungen aus soziologischer Perspektive theoretisch für alle "Lebensalter" (v.a. Kindheit, Adoleszenz) nachzuvollziehen und zu begründen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ling, K.: Identität bei Kommunikations- und Entwicklungsbeeinträchtigungen. in: Boenisch, J.; Otto, K. (Hrsg.): Leben im Dialog. Unterstützte Kommunikation über die gesamte Lebensspanne. Karlsruhe: Von Loeper 2005, S. 106-120. ART: Dissertation BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Rehabilitation und Inklusion Behinderter (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-2796, e-mail: [email protected])

[323-F] Loeken, Hiltrud, Dr.; Windisch, Matthias, Dr. (Bearbeitung): Professionalisierung der sozialen Arbeit mit behinderten Menschen - eine empirische Studie über Akademisierungsgrad, berufliche Anforderungen und Veränderungen in pädagogischen Arbeitsfeldern der Behindertenhilfe aus Sicht von Anstellungsträgern in Hessen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation (34109 Kassel)

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KONTAKT: Loeken, Hiltrud (Dr. Tel. 0561-804-2923, Fax: 0561-804-2059, e-mail: loeken@ uni-kassel.de); Windisch, Matthias (Dr. Tel. 0561-804-3647, Fax: 0561-804-7011, e-mail: [email protected])

[324-F] Loeken, Hiltrud, Dr. (Bearbeitung): Soziale Integration von GrundschülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf innerhalb und außerhalb der Schule INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-2923, Fax: 0561-804-2059, e-mail: [email protected])

[325-F] Lohse, André; Böhlke, Christina; Freitag, Anne; Kaiser, Nicole; et alii (Bearbeitung); Jakobs, Hajo, Prof.Dr. (Leitung): Wohnbedarf und -bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Plön INHALT: Vor dem Hintergrund der sozialpolitischen Veränderungen, die erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit und die derzeitige wie zukünftige Angebotsstruktur der freien Träger der Behindertenhilfe haben (werden), trägt diese Studie dazu bei, den zukünftigen quantitativen und qualitativen Bedarf an Wohnplätzen für Erwachsene mit geistiger Behinderung in der Region besser einschätzen zu können. Den theoretischen (wie praktischen) Referenzrahmen bilden die Leitprinzipien Normalisierung, Integration und Selbstbestimmung. Die Fragestellung war, ob (ggf. in welcher Anzahl) und welche Wohn- und Betreuungsangebote vom Auftraggeber zu erhalten und/oder noch zu schaffen bzw. in Zukunft bereitzustellen sind. Ausgehend von einer Erfassung und Bewertung des bestehenden Wohnangebots wurden Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen insbesondere nach ihren Erwartungen bzw. Zukunftswünschen (Wohnbedürfnisse, Selbstbestimmung) befragt. Die vorliegenden Ergebnisse stellen eine Diskussionsgrundlage und Planungsempfehlung für den Auftraggeber als regionalen Träger von Wohneinrichtungen dar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis Plön, Schleswig-Holstein METHODE: Quantitative und qualitative Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 100; 19 -von 24- Schüler/innen der Abschlussklassen einer Sonderschule G, 81 -von 291- Werkstatt-Beschäftigte und Bewohner/innen des LHW Plön; Auswahlverfahren: "selbstselektiv"). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Angehörige/ Eltern aller Schüler/innen der Sonderschule G und aller Betreuten des LHW; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jakobs, H.: Abschlussbericht/ Expertise zum Forschungsprojekt "Wohnbedarf und -bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Plön". Kiel 2005, 38 S. u. Anh. Download unter: http://www.sozialearbeit-und-gesundheit.fh-kiel.de/lehrende/hauptamtliche/daten_hjakobs/LHWProjektbericht.pdf .

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Lebenshilfewerk (LHW) Kreis Plön gGmbH, Preetz FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Kiel, FB Soziale Arbeit und Gesundheit (Sokratesplatz 2, 24149 Kiel) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[326-F] Lugert, P. (Bearbeitung): Soziale Lage, Gesundheit und Bewältigung von chronisch Kranken und behinderten Menschen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0391-6716537, Fax: 0391-6716533)

[327-L] Michel, Marion; Riedel, Steffi; Häußler-Sczepan, Monika: Lebenswelten behinderter Kinder und Jugendlicher in Sachsen: eine Studie des Instituts für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin der Universität Leipzig, Dresden 2003, 204 S. (Graue Literatur; URL: http://www.sms.sachsen.de/de/bf/staatsregierung/ministerien/sms/downloads/Lebenswelten.pdf) INHALT: Die vorliegende Studie des Instituts für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin der Universität Leipzig zu Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Sachsen vermittelt empirische Einblicke in den Alltag von jungen Menschen und ihren Familien, die infolge einer physischen, psychischen, geistigen oder Sinnesbehinderung einen meist schwierigeren Start in das Leben haben. Befragt wurden dabei in den Jahren 1997 bis 2002 mehr als 2.400 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 25 Jahren, mit und ohne Behinderungen sowie 800 Eltern behinderter Kinder und zwar zu den Themen Familie und soziale Netze, Schule, Ausbildung und Freizeit. Einen größeren Umfang bei der Erhebung nahm die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien ein. Diese Studie zeichnet die lebensweltliche Dimension von Behinderungen im Kindes- und Jugendalter nach und analysiert die Möglichkeiten und Chancen der Teilhabe behinderter Kinder und Jugendlicher am gesellschaftlichen Leben. Es werden diesbezügliche Probleme, Barrieren und Diskriminierungen bei der Alltagsbewältigung dargestellt sowie die Zeit der Adoleszenz im Vergleich zwischen behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen aufgezeigt. (DJI/Sd)

[328-F] Niederösterreichische Landesakademie Zentrum für Alternswissenschaften und Sozialpolitikforschung: Entwicklung eines veränderungsflexiblen Prognosemodells der Inanspruchnahme der niederösterreichischen Behindertenhilfe INHALT: Der grundlegende Ansatz des neuen und veränderungsflexiblen Modells der niederösterreichischen Behindertenhilfe beruht auf der modellierten Relation der Inanspruchnahme der Behindertenhilfe gegenüber der Anzahl an Pflegegeldempfängern in eng gefassten Al-

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tersklassen nach Pflegestufen und Geschlecht. In weiteren Schritten wird die ermittelte Inanspruchnahme mit Hilfe von weiteren Modellgleichungen auf die Leistungsbereiche Voll- und Tagesbetreuung sowie auf normal, schwerst oder aufgrund eines Einheitssatzes Betreute, aufgeteilt. Daraus resultiert ein Basismodell der Inanspruchnahme der Behindertenhilfe. Darüber hinaus wurde bereits ein erstes Ausbaumodell angesetzt, das den Vorgaben des "Ausbauplans der NÖ Behindertenhilfe" entspricht, und dessen Abweichungen vom Basismodell bis ins Detail festgehalten und analysiert werden können. Das eigentliche Produkt, die Prognosemodelle selbst, sind auf einer CD-ROM neben einer Dokumentation und einer Bedienungsanleitung enthalten und können vom Auftraggeber selbst bedient werden. ZEITRAUM: November 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederösterreich ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Niederösterreichische Landesakademie Zentrum für Alternswissenschaften und Sozialpolitikforschung (Neue Herrengasse 17a, 3109 St. Pölten, Österreich) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[329-F] Petry, Ulrike (Bearbeitung); Schrapper, Christian, Prof.Dr. (Leitung): Untersuchung der Nutzerzufriedenheit in den Einrichtungen der Behindertenhilfe innerhalb der Stiftung Bethesda St. Martin INHALT: keine Angaben METHODE: Fragebogenerhebung zur Zufriedenheit der Nutzer mit den Einrichtungen/ Leistungen der Behindertenhilfe und quantitative Auswertung der standardisierten Antworten sowie Auswertung der offenen Fragen/ Wünsche. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 231; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Stiftung Bethesda St. Martin, 56154 Boppard FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Seminar für Pädagogik Abt. Sozialpädagogik (Postfach 201602, 56016 Koblenz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0261-287-1873, e-mail: [email protected])

[330-L] Pfaff, Heiko: Schwerbehinderte Menschen 2003, in: Wirtschaft und Statistik, 2005, H. 11, S. 1209-1215 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Zum Jahresende 2003 lebten 6,6 Mill. schwerbehinderte Menschen in Deutschland; das waren 73.000 Personen bzw. 1,1 Prozent weniger als am Jahresende 2001. Bezogen auf die Bevölkerung war somit in Deutschland jeder zwölfte Einwohner (8,0 Prozent) schwerbehindert. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt worden ist. Knapp über die Hälfte (52,5 Prozent) der Schwerbehinderten waren männlich. Erwartungsgemäß kamen Behinderungen bei Menschen im fortgeschrittenen Alter häufiger vor: So waren 51,6 Prozent der Schwerbehinderten 65 Jahre und älter, weitere 22,4 Prozent gehörten der Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahren an. Nur 2,5 Prozent waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In den weitaus

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meisten Fällen (83,5 Prozent) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht; 4,7 Prozent der Behinderungen waren angeboren, 2,5 Prozent waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Am häufigsten litten die schwerbehinderten Menschen unter einer Funktionsbeeinträchtigung der inneren Organe bzw. Organsysteme (26,3 Prozent). 14,4 Prozent waren von Funktionseinschränkungen der Gliedmaßen, und zwar insbesondere der Beine (10,6 Prozent) betroffen; bei 13,7 Prozent waren Wirbelsäule und Rumpf in ihrer Funktion eingeschränkt. Auf zerebrale Störungen entfielen 8,6 Prozent. In 5,2 Prozent der Fälle lag Blindheit oder Sehbehinderung vor." (Autorenreferat)

[331-L] Repková, Kvetoslava (Hrsg.): Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung: eine Untersuchungsanalyse, Wien: Literas-Verl. 2004, 151 S., ISBN: 3-85429-192-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.5006) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die unterstützende Funktion der persönlichen Assistenz als zeitgemäßer Lösung für Menschen mit schwerwiegender Körperbehinderung zu überprüfen. Hierzu wurden insgesamt 243 behinderte und nicht behinderte Personen in der Slowakei befragt. Die Untersuchung zeigt, dass das Maß der Selbstbestimmung bei Nicht-Behinderten höher liegt als bei Behinderten. Es besteht ein Zusammenhang von Selbstbestimmung und familiärer Lage des Klienten. Geschlechtsspezifische Effekte zeigten sich nicht. Beiden Gruppen gemeinsame Einschränkungen der Selbstbestimmung beziehen sich auf die schlechte soziale Lage. Befragte mit schwerwiegenden körperlichen Behinderungen, die persönliche Assistenz in Anspruch nehmen, haben vielfältige soziale Beziehungen. Für die Quellen von Selbstbestimmung erweist es sich als ungünstig, ganzjährig in einer sozialen Einrichtung zu leben. (ICE2)

[332-F] Salzberg-Ludwig, Karin, Dr.; Balzer, M.-U., Prof.Dr. (Bearbeitung); Siepmann, Gerda, Prof. (Leitung): Lernprozesse im Kontext der Fragen von Belastung und Beanspruchung im System Schule bei lernbehinderten und nicht behinderten Schülern INHALT: Bewertung der Belastungssituation von lernbehinderten und nicht behinderten Schülern im schulischen Kontext; erfasst anhand psychologischer, standardisierter Fragebögen; anhand psychologischer Parameter und Beobachtungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Land Brandenburg METHODE: Der theoretische Rahmen wird im systemtheoretischen Ansatz der bio-psychosozialen Einheit des Menschen gesehen; Forschungsreihen werden anhand standardisierter Messverfahren für Einzelfalldarstellungen und Langzeitstudien vorgenommen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Einzelfall DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 40; behinderte und nicht behinderte Schulkinder; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment. Psychologischer Test. Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, schriftlich. Physiologische Messungen. EDA. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siepmann, G.; Salzberg-Ludwig, K.; Bossenz. P.: Der Einsatz chronopsychobiologischer Regulationsdiagnostik im sonderpädagogischen Kontext. in: AAATE Konferenz '99 Deutschlandtag, 5. November 1999 im Forum der REHA INTERNATIONAL. Düsseldorf 1999, S. 76-91.+++Hecht, K.; Balzer, H.-U.; Salzberg-Ludwig, K.;

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Bossenz, P.: Chronobiologische Regulationsdiagnostik zur objektiven Verifizierung des emotionellen Gesundheitszustandes bei der Frühförderung im normal- und sonderpädagogischen Vorschulbereich. in: Siepmann, G. (Hrsg.): Frühförderung im Vorschulbereich. Frankfurt a.M.: P. Lang 2000, S. 145-166.+++Siepmann, G.; Salzberg-Ludwig, K.: Chrono-psychobiologische Rhythmik im Tagesverlauf behinderter und nichtbehinderter Schülerinnen und Schüler. in: Hoffmann, Chr. (Hrsg.): Zeit und Eigenzeit als Dimensionen der Sonderpädagogik. Luzern: Edition SZH 2001, S. 131-140.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.: Der Zusammenhang zwischen psychophysiologischen Regulationsvorgängen und dem Leistungsverhalten in der Schule. in: Müller, A. (Hrsg.): Sonderpädagogik provokant. Luzern: Edition SZH 2001, S. 37-46.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.: Belastungserleben von behinderten und nichtbehinderten Schülerinnen und Schülern. in: Hecht, K. (Hrsg.): Emotionaler Stress durch Überforderung und Unterforderung. Berlin u.a.: Schibri-Verl. 2001, S. 349362.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.; Heier, A.: Belastungserleben von Schulkindern - experimentelle Untersuchungen zur Entspannungsfähigkeit von Schulkindern. in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 53, 2002, H. 12, S. 501-507.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.: Die psychophysiologische Beanspruchungslage von Schulkindern im Tagesverlauf. in: Ricken, G. (Hrsg.): Diagnose: sonderpädagogischer Förderbedarf. Lengerich: Pabst 2003, S. 244-262.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.; Heier, A.: Belastungserleben von Schulkindern - Ergebnisse zum Angst- und Stresserleben. in: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 55, 2004, H. 2, S. 42-49.+++Salzberg-Ludwig, K.; Siepmann, G.: Research project about school stress and school demands on handicapped and non handicapped students. Education-line. British Education Index, Brotherton Library, University of Leeds 2004.+++Salzberg-Ludwig, K.: Der Zusammenhang zwischen chronobiologischen Rhythmen und Belastungsfaktoren bei behinderten und nichtbehinderten Schulkindern. in: Verband Sonderpädagogik e.V. (Hrsg.): Grenzen überwinden - Erfahrungen austauschen. Der große Berichtsband zum Sonderpädagogischen Kongress 2004. Würzburg 2004, S. 217-227. ARBEITSPAPIERE: SalzbergLudwig, K.: Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Lernen Untersuchungen zu bio-psycho-sozialen Aspekten der Beeinträchtigung und Förderung 2005. Habilitation. Univ. Potsdam, Humanwissenschaftliche Fakultät 2005 (unveröff.). ART: Habilitation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bearbeiter INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik (Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Golm) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[333-L] Schendera, Christian F.G.; Janz, Frauke; Klauß, Theo; Lamers, Wolfgang: Die Umsetzung von Evaluationskriterien im Projekt "Perspektiven der schulischen Bildungs- und Erziehungsrealität von Kindern und Jugendlichen mit schweren und mehrfachen Behinderungen" (BiSB-Projekt), in: Zeitschrift für Evaluation, 2003, H. 2, S. 223-232 INHALT: "Nicht nur werden Gegenstände einer Evaluation unterzogen, auch die angelegte Methode sollte einer Evaluation standhalten können. Um von der BiSB-Studie und der Qualität der ermittelten Befunde überzeugen zu können, wird dieser Beitrag die Umsetzung von Evaluationskriterien im Forschungsprojekt 'Perspektiven der schulischen Erziehungs- und Bildungsrealität von Kindern und Jugendlichen mit schwerer und mehrfacher Behinderung' (BiSB) vorstellen." (Testauszug)

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[334-F] Schulz-Nieswandt, Frank, Prof.Dr.; Pfaff, Holger, Prof.Dr.; Näthke, John, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung): Institutionelles Wohnen und Empowerment - Chance statt Widerspruch. Teilhabe fördern selbstbestimmt leben. Empowerment in der JG-Gruppe INHALT: Das Projekt setzt sich mit dem Konzept des "Empowerment" in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung und dessen Implementierung in stationären Wohnformen der in diesem Sektor tätigen freien Wohlfahrtspflege auseinander. Grundlage hierfür ist ein fortschreitender Paradigmenwechsel in der Versorgung von Menschen mit Behinderung von einem Versorgungsparadigma hin zu einem rehabilitativen Paradigma der Teilhabe an der Gesellschaft und damit zu einem selbst bestimmten Leben. Das Konzept des "Empowerment" setzt hierbei vor allem an ressourcentheoretischen Überlegungen der Kompetenznutzung und Kompetenzsteigerung an. Angesichts der weit verbreiteten These der Unvereinbarkeit von "Empowerment" und institutionellem Wohnen, soll hier anhand der Analyse der in der JGGruppe durchgeführten Empowermentprojekte die Möglichkeit einer erfolgreichen Implementation dieses Ansatzes in den unternehmenseigenen institutionellen Wohnformen untersucht werden. Dabei stehen neben rehabilitationswissenschaftlichen auch betriebswirtschaftliche und rechtliche Fragestellungen im Vordergrund. METHODE: Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage einer qualitativen Analyse der von den teilnehmenden Einrichtungen verfassten Projektberichte sowie der durch die Geschäftsleitung der JG-Gruppe beigebrachten Unterlagen. Zudem findet eine Primärerhebung unter den beteiligten Personengruppen (Geschäftsleitung, Bewohner, Mitarbeiter) anhand von Leitfadeninterviews statt, deren Ergebnisse Rückschlüsse darauf zulassen sollen, in wie weit sich die Entwicklung des Projektes mit den Ansprüchen und Erwartungen der Beteiligten deckt. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Josefs-Gesellschaft e.V. INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- (Eupener Str. 129, 50933 Köln) KONTAKT: Näthke, John (Tel. 0221-470-6615, Fax: 0221-470-4999, e-mail: [email protected])

[335-F] Schulz-Nieswandt, Frank, Prof.Dr.; Wölbert, Saskia, Dipl.-Ges.-Ök.; Pfaff, Holger, Prof.Dr.; Driller, Elke, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Einfluss des Alters und des sozialen Netzwerks von Menschen mit Behinderung auf die Inanspruchnahme stationärer und ambulanter Angebote der Behindertenhilfe INHALT: Derzeit wird in den Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Veränderung der Bewohnerstruktur wahrgenommen: Menschen mit Behinderungen altern aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung, umfassender pädagogischer und lebenslang begleitender Angebote weit über das Renteneintrittsalter hinaus. Europäische Nachbarländer - wie die Niederlanden weisen bereits heute eine deutlich ältere Bewohnerstruktur in den Einrichtungen auf (ein Drittel aller Bewohner sind 60 Jahre und älter), so dass eine weitere Angleichung und Normalisierung der Lebenserwartung von Menschen mit, ohne oder spät erworbener Behinderung weiter zu erwarten ist. Um Angebote der Behindertenhilfe rechtzeitig an die veränderte Soziodemographie der von Behinderung Betroffenen anpassen zu können, benötigen jedoch die zuständigen Sozialunternehmer dringend valide und repräsentative Daten über diesen Personenkreis, um Umstrukturierungen und (alters-) spezifische Anpassungen der Angebotsstruktur im

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Wohn- und Beschäftigungsbereich vornehmen zu können. Diese notwendigen Daten liegen jedoch für Deutschland derzeit nicht vor. Die Datenlage bleibt trotz erster guter Ansätze Anfang der 1990er Jahre (MUGSLA-Studie) mangel- und lückenhaft. Während die demographische Entwicklung der Gesamtbevölkerung derzeit ein vieldiskutiertes Thema darstellt, existieren über die Lebenslagen - vor allem alt gewordener - behinderter Menschen bisher kaum empirische Studien in ausreichend großer Zahl. Existierende empirische Erhebungen wie die amtliche Schwerbehindertenstatistik sowie die jährlich durchgeführte Erhebung des SozioOekonomischen Panels (SOEP) erfassen einzelne Merkmale sehr unscharf und lassen Aussagen über in Einrichtungen der Behindertenhilfe lebende Menschen nicht zu. Diese bestehende Datenlücke beabsichtigt diese Studie zu schließen. Dabei wird vor allem der Sicht der Betroffenen selbst Rechnung getragen. Menschen mit Behinderung kommen - neben den jeweiligen Angehörigen und betreffenden Einrichtungsleitern - selbst zu Wort. Mit der quantitativen als auch qualitativen Datenerhebung sowie den wissenschaftlichen Gutachten werden vor allem folgende Ziele verfolgt: a) allgemeine Verbesserung der Datenlage, b) Darstellung des Einflusses des Alters und des sozialen Netzwerks auf die Inanspruchnahme von Angeboten der Behindertenhilfe, c) datenbasierte Ableitung sozialer Konsequenzen. Zur Abfassung eines Drittmittelantrages erhielt das Projekt eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des Zentrums für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung. Die Finanzierung des Drittmittelprojekts erfolgt nun durch den Brüsseler Kreis, einem Zusammenschluss elf christlicher Sozialunternehmen. METHODE: Die Datenerhebung erfolgt quantitativ (Fragebögen) und qualitativ (Interviews und Fokusgruppendiskussionen) innerhalb ausgewählter Einrichtungen des Brüsseler Kreis. Zielgruppen der Befragung sind die Menschen mit Behinderung, deren Angehörigen und die Einrichtungsleiter. Analyse der erhobenen quantitativen und qualitativen Daten; zusätzlich Erstellung wissenschaftlicher Gutachten (Expertisen) zu ausgewählten Themenfeldern. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Der Brüsseler Kreis FINANZIERER: Zentrum für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- (Eupener Str. 129, 50933 Köln) KONTAKT: Wölbert, Saskia (Tel. 0221-470-6641, o. 0221-478-97105, Fax: 0221-470-2648, email: [email protected])

[336-F] Sickinger, Harald, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Jerg, Jo, Dipl.-Päd. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "BO(D)YZONE: Jungen - Körper - Assistenz" INHALT: Bei "BO(D)YZONE" handelt es sich um ein Praxisentwicklungsprojekt, das vom IAF der EFH mitkonzipiert wurde und bei PfunzKerle e.V. in Tübingen angesiedelt ist. Die Wissenschaftliche Begleitung übernimmt die EFH. Das Projekt soll körperbezogene Zugänge zu den Potenzialen von Jungen mit Assistenzbedarf erschließen. Leitziel ist die Entwicklung eines innovativen jungenpädagogischen Handlungsansatzes und seine Implementierung in der regionalen Jugendhilfe und Behindertenhilfe.Dieses Ziel soll erreicht werden durch die Arbeit auf vier Ebenen: 1. Spezifische einrichtungsbezogene Angebote: Hierbei wird im Rahmen von körperbezogenen Seminaren konkret entlang der individuellen Ressourcen und Potenziale der Jungen gearbeitet. Die Seminarerfahrungen sollen dann im Rahmen von Teamentwicklungsgesprächen für den Alltagskontakt mit den Jungen „übersetzt“ werden. 2. Beratungs- und Fortbildungsangebote für Eltern und AssistentInnen/ BetreuerInnen. 3. Ent-

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wicklung einer regionalen Kommunikations- und Vernetzungsplattform, die neben dem fachlichen Austausch vor allem der institutionellen Implementierung dient. 4. Evaluation und Transfer sollen für die methodische Weiterentwicklung des Projektes und für die Implementierung im fachöffentlichen und öffentlichen Diskurs Sorge tragen. Die Wissenschaftliche Begleitung von "BO(D)YZONE" durch die Evangelische Fachhochschule bezieht sich auf folgende Einzelaspekte: 1. Projektbegleitung/ Fachberatung aus der Perspektive von Forschung über Assistenz einerseits und von Forschung über Jungenpädagogik andererseits. 2. Kontinuierliche Evaluation von Projektverläufen und Projektergebnissen sowie deren Umsetzung in Korrekturvorschläge hinsichtlich des Projekthandelns. 3. Erstellen einer Materialiensammlung auf wissenschaftlicher Grundlage. Diese Sammlung soll als Handreichung für die Praxis dienen und kann beispielsweise Methodenbausteine, Produkte aus Seminaren mit Jungen und ähnliches mehr enthalten. 4. Erarbeitung von Konzepten für den Transfer von Erkenntnissen aus dem Projekt in Weiterbildungseinheiten für MitarbeiterInnen in der Jugendbzw. Behindertenhilfe und für Eltern und andere Bezugspersonen von Jungen mit Assistenzbedarf. 5. Bereitstellung der allgemeinen Infrastruktur der Evangelischen Fachhochschule für das Projekt. Hierzu gehört beispielsweise die Nutzung des IAF –Projektraums und die Mitarbeit von Studierenden der Evangelischen Fachhochschule im Projekt. Möglich ist dies unter anderem im Rahmen von Praktika, Projektseminaren und Diplomarbeiten. 6. Dokumentation und Veröffentlichung von Erkenntnissen der Projektevaluation in Form eines Zwischenberichtes und eines Abschlussberichtes. METHODE: Nicht standardisierte Beobachtung; quantitative schriftliche Befragung; qualitative schriftliche Befragung; Akten- und Dokumentenanalyse; Gruppendiskussion DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht standardisiert. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jerg, Jo; Neubauer, Gunter; Sickinger, Harald: Projektkonzeption "BO(D)YZONE". Ludwigsburg 2004 (im Institut für angewandte Forschung der Evangelischen FH Reutlingen-Ludwigsburg einsehbar). ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: PfunzKerle e.V. Tübingen FINANZIERER: Aktion Mensch e.V. INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 07141-965-154, Fax: 07141-965-550, e-mail: [email protected])

[337-L] Speck, Otto: Soll der Mensch biotechnisch machbar werden?: Eugenik, Behinderung und Pädagogik, München: Reinhardt 2005, 183 S., ISBN: 3-497-01787-6 (Standort: FHB Münster(836)-IKC144) INHALT: "Das Zeitalter der Biotechnik verheißt einen neuen Menschen, der sein Schicksal in die eigene Hand nehmen kann: Durch Eingriffe in sein Genom können erbliche Krankheiten oder Behinderungen verhindert werden. Die neue Eugenik tritt in einem liberalen Gewande auf und gibt sich hilfreich. Aber erzeugt sie nicht gerade über wirtschaftliche Interessen einen ungeheuren sozialen Druck? Otto Speck zeigt die gesellschaftlichen und pädagogischen Folgen auf, die sich aus einer in Aussicht gestellten Machbarkeit des Menschen ergeben. Vor allem werden die folgende Risiken angesprochen: Relativierung der Menschenwürde, Reduzierung pädagogischer Verantwortlichkeit, Anwachsen behindertenfeindlicher Einstellungen, ei-

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ne Gefährdung rehabilitativer und sozialer Hilfen und die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft. Gefordert wird ein Ethos der Menschenwürde und der Solidarität." (Autorenreferat)

[338-F] Thalheim, Stephan, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Jerg, Jo, Dipl.-Päd.; Schumann, Werner, Dr. (Leitung): Praxisbegleitende Qualifizierung von InklusionsassistentInnen und anderen pädagogischen Fachkräften in Kindergärten INHALT: Mit der Einführung einheitlicher rechtlicher Vorraussetzungen für die Inklusion/ Integration von Kindern mit Assistenzbedarf/ Behinderung in Kindergärten und allgemeinen Schulen in Baden-Württemberg entwickelte die Arbeitsgemeinschaft Integration Reutlingen e.V. in Zusammenarbeit mit der Evang. Fachhochschule Reutlingen- Ludwigsburg neben einem "Beratungs- und Assistenzdienst zur Unterstützung der Inklusion von Kindern mit Behinderung in Kindergärten" (FABI) ein inklusionspädagogisches Qualifizierungsprojekt für pädagogische Fachkräfte. Dieses Weiterbildungsangebot will ermöglichen, dass sich die Fachkräfte zur Begleitung der Inklusionsprozesse in Kindertageseinrichtungen (im Rahmen des Kindergartengesetzes und der Neugestaltung der Eingliederungshilfe) fachlich und praxisorientiert qualifizieren können. Im Zentrum der Qualifizierung stehen folgende Fragestellungen: Was brauchen Kinder, um von Anfang an in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedarfslagen, in ihrer Verschiedenheit gleichberechtigt am Alltag z.B. im Kindergarten teilhaben zu können? Welche Unterstützung benötigen dabei die Einrichtungen/ die Kindergruppe, Eltern, pädagogische Fachkräfte und das soziale Umfeld um von Anfang an Inklusion als Herausforderung anzunehmen und als Chance für alle Kinder zu verwirklichen? Wie lassen sich Rahmenbedingungen entsprechend nutzen und gestalten? Angesprochen werden mit diesem Qualifizierungskonzept insbesondere BerufsrückkehrerInnen unter den Aspekten des Wiedereinstiegs in den Beruf, der Aktualisierung und inklusionspädagogischen Erweiterung vorhandener Grundqualifikationen sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese jeweils einjährige praxisbegleitende Qualifizierung wird in Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft Integration Reutlingen e.V. durchgeführt, gefördert durch den europäischen Sozialfonds (ESF) und wissenschaftlich begleitet durch die Evang. Fachhochschule ReutlingenLudwigsburg. METHODE: Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. Feldforschung. Qualitative Befragung, schriftliche; Qualitative Befragung, mündliche; Quantitative Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jerg, Jo; Schumann, Werner; Thalheim, Stephan: Von Anfang an! Qualifizierung zur InklusionsassistentIn in Kindertageseinrichtungen. Reutlingen 2003. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg) KONTAKT: Jerg, Jo (Tel. 07141-965-154, e-mail: [email protected]) [339-L] Wacker, Elisabeth; Wansing, Gudrun; Schäfers, Markus: Personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität, (Gesundheit und Gesellschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XII, 167 S., ISBN: 3-8350-6005-8

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INHALT: "Die Weichen in der sozialen Rehabilitation werden neu gestellt: Neben die Fürsorge als zentrale Leitidee tritt die Lebensqualität durch personenbezogene Unterstützung. Ein Instrument, mit dem die Hilfesteuerung nach Maß gelingen kann, ist das Persönliche Budget. Es verspricht den Nutzern bedarfs- und bedürfnisgerechte Unterstützung und den Leistungsträgern einen effektiven und effizienten Mitteleinsatz. Durch das Sozialgesetzbuch IX besteht seit 2001 in Deutschland die Möglichkeit, dass Menschen mit Behinderung Geldleistungen an Stelle von Sachleistungen in Anspruch nehmen. Die Autoren verdeutlichen den sozialpolitischen Perspektivenwechsel und legen die Eckpunkte für ein Persönliches Budget idealtypisch dar. Zugleich geben sie einen Überblick über die aktuellen internationalen und nationalen Erfahrungen mit dem neuen Steuerungsinstrument. Anhand eines in der Einrichtung Bethel durchgeführten Modellversuchs zeigen sie, dass auch so genannte geistig behinderte Heimbewohner ihr Leben mit einem Persönlichen Budget stärker selbst bestimmen können." (Autorenreferat)

[340-F] Werner, Göran (Bearbeitung); Nieke, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Zur postmodernen Begründung einer ästhetisch-ethischen Dimension der Schwerstbehindertenpädagogik INHALT: Philosophisch fundierte Argumentation auf der Basis der postmodernen französischen Philosophie und ihrer Rezeption in Deutschland. METHODE: erziehungswissenschaftliche Grundlagenforschung im Grenzbereich von Bildungsphilosophie und Sonderpädagogik ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik (August-Bebel-Str. 28, 18051 Rostock) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[341-F] Windisch, Matthias, Dr. (Bearbeitung): Gemeinde- und personenorientierte Hilfen in der sozialen Arbeit mit behinderten Menschen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0561-804-3647, Fax: 0561-804-7011, e-mail: [email protected])

[342-F] Windisch, Matthias, Dr. (Bearbeitung): Professionalität und Arbeitssituation von Mitarbeitern in ambulanten Diensten für Menschen mit Behinderung INHALT: Die Untersuchung zur Professionalität und Arbeitssituation von Mitarbeiter/innen ambulanter Dienste für behinderte Menschen und ihre Angehörigen ist in erster Linie in der aktuellen Diskussion um Qualitätsmanagement, Qualitätsentwicklung und -sicherung begründet. Der Professionalität und der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter/innen wird eine sowohl ope-

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rative als auch strategische Bedeutung für kundenorientiertes Handeln und somit für eine hohe Kundenzufriedenheit als Qualitätsmaßstäbe beigemessen. Währenddessen gibt es für den Arbeitsbereich der zugehenden ambulanten Dienste für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen keine ausreichenden Erkenntnisse über die Professionalität sowie Arbeitserfahrungen und -bewertung der dort beschäftigten Mitarbeiter/innen. Die vorliegende Analyse soll daher einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Erhellung von Fragen hinsichtlich der Professionalität und Arbeitssituation der Mitarbeiter/innen zugehender ambulante Dienste leisten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Windisch, Matthias: Assistenzorientierung in der sozialen Arbeit mit behinderten Menschen: vergleichender Überblick und Analyse von Ansätzen. in: Gemeinsamen leben - Zeitschrift für integrative Erziehung, Jg. 12, 2004, H. 2, S. 64-70. ART: keine Angabe BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0561-804-3647, Fax: 0561-804-7011, e-mail: [email protected])

3.2

Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

[343-L] Baranauskiene, Ingrida; Gerulaitiene, Zivile: Modelle der Berufsbildung von behinderten Jugendlichen: die Suche nach dem optimalen Weg, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 19/2005, H. 5, S. 189-199 (Standort: USB Köln(38)-HP-LSB615) INHALT: "In dem Beitrag werden die Besonderheiten der Modelle beruflicher Bildung von Personen mit leichtem Behinderungsgrad nach WHO, z.B. junger Menschen mit Lernbehinderung, anhand der Beispiele von 15 europäischen Berufsbildungsinstitutionen betrachtet. In Verallgemeinerung der Forschungsergebnisse kann man behaupten, dass die Auswahl eines bestimmten Modells kein wesentliches Kriterium der erfolgreichen Berufsbildung von Personen mit leichtem Behinderungsgrad und ihrer Berufsanpassung ist. Es ist klar, dass jedes Modell seine eigenen Vorteile und Nachteile hat. Darum gibt es auch genug Reserven, um jedes Modell zu perfektionieren. Dem 'idealen' Modell der Berufsbildung von Jugendlichen mit leichtem Behinderungsgrad kommt das 'Modell der beruflichen Konkurrenzfähigkeit' oder so genanntes ' Duales Modell' am nächsten. In einer Kombination der Konkurrenzfähigkeitsidee mit einer beruflichen Unterstützung am Arbeitsplatz hätten wir einen Weg, nach dem die Anhänger des sozialen Paradigma beruflicher Bildung von Menschen mit leichtem Behinderungsgrad streben." (Autorenreferat)

[344-L] Bieritz-Harder, Renate: Teilhabe am Arbeitsleben zwischen SGB IX, Diskriminierungsschutz und Arbeitsmarktreformen, in: Zeitschrift für Sozialreform, Sonderheft, Jg. 51/2005, H. 1, S. 36-56 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Die Autorin erörtert in ihrem juristischen Beitrag zunächst die Frage, in welcher Weise das Eröffnen von Teilhabechancen behinderter Menschen als Ausdruck sozialstaatlichen Handelns zu begreifen ist. Sie geht hierzu auf den Diskriminierungsschutz gemäß der EGRichtlinie 2000/78 sowie auf nationale Regelungen gegen Altersdiskriminierung und gegen Diskriminierung wegen der Zuschreibung des Merkmals "Behinderung" im deutschen Arbeitsrecht ein. Sie gibt anschließend einen Überblick über bestehende Sozialleistungen zur Förderung individueller Fähigkeiten und zum Ausgleich von Funktions- und Fähigkeitsbeeinträchtigungen, die sie am Beispiel der Rehabilitationsleistungen des SGB IX und der begleitenden Hilfen im Arbeitsleben verdeutlicht. Sie geht ferner der Frage nach, wie sich die jüngsten Arbeitsmarktreformen in diesen Zusammenhang einfügen. Sie diskutiert insbesondere die Frage, welche Bedeutung den Rehabilitationsleistungen als Ermessensleistungen zukommt und inwiefern eine Verkürzung des Teilhabeziels durch die gegenwärtige Rechtsprechung stattfindet. Trotz erreichter sozialrechtlicher Fortschritte werden von einer selbstbestimmten Teilhabe am Arbeits- und Wirtschaftsleben nach ihrem Ergebnis zukünftig nicht weniger, sondern mehr behinderte Menschen ausgeschlossen sein. (ICI)

[345-L] Eser, Karl-Heinz; Sedlatscheck-Dussling, Martina: Kompetenzorientierte Fördereffekte rehabilitationsspezifischer Berufsvorbereitung (BvB) bei lern- und mehrfachbehinderten Jugendlichen, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 19/2005, H. 6, S. 227-249 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS-B615) INHALT: "In einer Studie an N=84 Jugendlichen mit Lern- und Mehrfachbehinderung werden Fördereffekte der 'Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme' (BvB) 2004/05 im BBW Dürrlauingen über einen Zeitraum von etwa 7,5 Monaten mit Hilfe der Veränderungsmessung im 'direkten Vergleichsurteil' abgebildet. Das Ausbilderurteil wird durch die Selbstbewertung der Teilnehmenden ergänzt, deren Wahrnehmung Fortschritte fast doppelt so groß erscheinen lässt (46,4 Prozent) als sie die Ausbildenden sehen (24,0 Prozent). Die Funktionalität des BvB-Konzeptes mit rehaspezifischer Anlage 4 in der aktuellen Fassung wird dadurch zu wesentlichen Teilen bestätigt, wenn auch seine Zeitkomponenten, d.h. beispielsweise die Förderdauer, für den hier betrachteten Personenkreis als teilweise unzureichend erachtet werden: bei 56Prozent der Teilnehmenden ist die Förderzeit von 11 Monaten zur Sicherstellung der angestrebten Ausbildungs- oder Berufsreife im Ausbilderurteil Mitte April (noch) nicht ausreichend. Die ausbildungsrelevanten Merkmale 'Einhalten von Regeln' und ' Umgang mit Kritik' erfahren durch die sozialpädagogisch- psychologisch begleitete Internatspädagogik eine Verbesserung, die das Wohnen zu Hause nicht garantieren kann. Letztendlich zeigte das bis Anfang 2004 gültige Konzept der Förderlehrgänge durch mehr personenkreisspezifische, individuellere und zeitlich angemessenere Fördermöglichkeiten insbesondere für schwer lernbehinderte Teilnehmende - nachweisliche Vorteile gegenüber dem Fachkonzept BvB." (Autorenreferat)

[346-L] Fink, Armin: Betriebsnahe Rehabilitation als "neue" Leistung zur Förderung der Teilhabe behinderter Jugendlicher am Arbeitsleben, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 19/2005, H. 5, S. 164-173 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS-B615)

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INHALT: "Die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung ist für behinderte junge Menschen in doppelter Weise erschwert. Einmal gestaltet sich für sie der Übergang von der Schule in eine Ausbildung schwieriger als für nichtbehinderte Jugendliche, zum anderen verschließen ihnen die wirtschaftliche Situation in unserem Land und die noch immer vorherrschenden Vorurteile den Zugang auf betriebliche Ausbildungsplätze. Der beschriebene Weg baut mit Hilfe der Berufsbildungswerke eine Brücke zwischen den Fähigkeiten behinderter junger Menschen und den Anforderungen der Betriebe und hilft bereits heute - wenn auch noch in bescheidenem Umfang - den zukünftigen Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu sichern. Aufgrund einer breit gefächerten Berufspalette ist dieser Weg eine wichtige Ergänzung zu den bisher bestehenden Angeboten im Rahmen des Lernortkonzeptes der Bundesagentur für Arbeit." (Autorenreferat)

[347-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Von der Integrationsvereinbarung zum Integrationsmanagement. Aktivierung und Qualifizierung von betrieblichen Leitungs- und Führungskräften INHALT: In Integrationsvereinbarungen treffen Unternehmen verbindliche Absprachen über Ziele, Aufgaben und Maßnahmen, die zur Eingliederung, Beschäftigungssicherung und förderung behinderter Arbeitnehmer/-innen dienen. Gegenstand des Projekts ist die Umsetzung von Vereinbarungen in eine den Unternehmen und ihren Beschäftigten angepasste Führungspraxis in Form eines Integrationsmanagements. Integrative betriebliche Praxis ist in erheblichem Umfang auf die mittleren und unteren Führungsebenen angewiesen, bei denen unmittelbare Verantwortung für Personalführung, Personaleinsatz und das Mikromanagement der Arbeitsorganisation liegt. Hier treten Probleme behinderter und gesundheitlich beeinträchtigter Menschen in Erscheinung, es müssen Bewältigungsmöglichkeiten gesucht und der Bedarf nach weitergehenden Lösungswegen artikuliert werden. Entsprechend zielt das Projekt darauf, in exemplarischen Qualifizierungen Akzeptanz für die Aufgabenstellung, erforderliches Fachwissen und konkretes Handlungswissen an betriebliche Vorgesetzte zu vermitteln. Das Projekt wird gemeinsam mit den Unternehmen Robert Bosch GmbH und Walter AG, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt. Beispielhaft wird erarbeitet, wie die Betriebe die Anforderungen jeweils in ihre Führungspraxis umsetzen können. Das iso-Institut erstellt die Projektkonzeption, führt Qualifizierungen durch, wertet die Ergebnisse aus und dokumentiert sie. Die Nutzbarkeit der Ergebnisse geht über die beteiligten Unternehmen hinaus; es werden Vorgehensweisen und Materialien entwickelt, die nach Projektende von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit angewendet werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bamberg, Rommelsbach, Wolfsburg, Berlin METHODE: Das auf 2,5 Jahre angelegte Vorhaben soll aufgrund der Förderbedingungen in zwei Phasen ablaufen: In der ersten Phase (bis Juni 2006) werden konzeptionelle Grundlagen der Qualifizierung sowie Erprobungsmaterialien erarbeitet und mit ausgewählten Vorgesetztengruppen bei Bosch (Standort Bamberg) und der Walter AG Qualifizierungen durchgeführt. In der zweiten Phase sollen Konzeption und Materialien überarbeitet und Qualifizierungen wiederum bei Bosch (Standort Rommelsbach) sowie bei den Berliner Verkehrsbetrieben und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Huber, Achim: Führungskräfte und betriebliche Vorgesetzte im Eingliederungsmanagement. in: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 18, 2006, 1, 26.

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ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-95424-16, Fax: 0681-95424-27, e-mail: [email protected])

[348-L] Igl, Gerhard; Welti, Felix (Hrsg.): Der Schutz der Gesundheit und Teilhabe am Arbeitsleben behinderter, chronisch kranker und älterer Menschen, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 51/2005, H. 1, S. 1-174 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Band dokumentiert die Beiträge zur Tagung, die im Dezember 2004 in Timmendorfer Strand stattgefunden hat. Neben sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen sowie gesundheits- und behindertenpolitischen Aspekten der Teilhabe behinderter, chronisch kranker und älterer Menschen am Arbeitsleben werden zwei Blickwinkel verfolgt, zum einen Teilhabe als betriebliche Aufgabe, zum anderen die Verwaltungsperspektive der Rehabilitationsträger. (IAB). Inhaltsverzeichnis: I. Grundlagen - Wolfgang Kohte: Das SGB IX als arbeits- und sozialrechtliche Grundlage der Teilhabe am Arbeitsleben (7-35); Renate Bieritz-Harder: Teilhabe am Arbeitsleben zwischen SGB IX, Diskriminierungsschutz und Arbeitsmarktreformen (3656); Alfred Oppolzer: Betriebliche Gesundheitspolitik und betriebliches Gesundheitsmanagement (57-71). II. Teilhabe am Arbeitsleben als betriebliche Aufgabe - Mathilde Niehaus: Chancen und Barrieren der Teilhabe gesundheitlich beeinträchtigter und behinderter Menschen im Betrieb (73-86); Sonja Mühlenbruch: Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention als Gemeinschaftsaufgabe der betrieblichen Akteure und der Sozialleistungsträger (87-103); Olaf Deinert: Die betrieblichen Rechte behinderter Menschen nach dem SGB IX (104-138); Bernd Letsch, Stephan Köhler: Sicherung von Nachhaltigkeit in BGF-Projekten: vom Arbeits- und Gesundheitsschutz zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (139-144); Björn Winkler: Teilhabe am Arbeitsleben als betriebliche Aufgabe: die Rolle der betrieblichen Akteure (145-150). III. Die Teilhabe gesundheitlich beeinträchtigter Menschen am Arbeitsleben als Aufgabe der Rehabilitationsträger - Wolfgang Heine: Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben: blinder Fleck der Gesundheitsreformen? (151-159); Klaus Wichner: Probleme und Perspektiven der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (160-173).

[349-F] Kaiser, Yvonne; NN (Bearbeitung); Jung, Rüdiger H., Prof.Dr. (Leitung): Stärkung von Unternehmergeist in Integrationsprojekten/ Sozialunternehmen (Equal-EP) INHALT: Die Entwicklungspartnerschaft (EP) 'RHEWIN - Rheinland/ Westerwald Integrationsnetzwerk' arbeitet an einem Strukturprogramm zur Verbesserung der Integrationsfähigkeit sowie zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen von Menschen mit Behinderungen. Zum Konzept der EP gehören einzel- wie überbetriebliche Aktivitäten in der Personal- und Organisationsentwicklung. Sie stehen unter den Leitprinzipien von Empowerment, Gleichberechtigung, arbeitsprozessorientierter Qualifikation und lernender Organisation. Die EP hat sechs Teilprojekte. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung sind die projektprozessbegleitende Evaluation und die Aktionsbegleitung i.S. aktiver Rückkoppelung und Mitwirkung an der EP-Steuerung.

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ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Gemeinschaftsinitiative EQUAL INSTITUTION: Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen, FB Betriebs- und Sozialwirtschaft (Südallee 2, 53424 Remagen) KONTAKT: Leiter (Tel. 02642-932-303, Fax: 02642-932-308, e-mail: [email protected])

[350-F] Keller, Silvia, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Keller, Silvia, Dipl.-Betriebsw. (Leitung); Nagy, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Projekt UMZUG - Unternehmen (für Menschen mit Behinderung) mit Zukunft gestalten INHALT: Bei dem Projekt handelt es sich um die Durchführung eines Forschungsvorhabens mit überregionalem Charakter in Einrichtungen der beruflichen Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration der SRM und innovativen Transferleistungen. Ziel ist die dauerhafte Gewährleistung von Qualitätsangeboten für behinderte Menschen und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in Einrichtungen der Arbeitsmarktintegration/ beruflichen Bildung trotz veränderter politischer und finanzieller Rahmenbedingungen. ZEITRAUM: 2006-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Qualitative Fallstudie in 6 ausgewählten Sozialunternehmen; NPM-Instrumente. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 6; Fallstudien). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Aktion Mensch e.V. INSTITUTION: Fachhochschule Heidelberg, Fak. Sozial- und Verhaltenswissenschaften (Ludwig-Guttmann-Str. 6, 69123 Heidelberg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 06221-88-2788, e-mail: [email protected])

[351-F] Klein, Birgit; Schön, Elke, Dr.; Gerdes, Tomke S.; Maylandt, Jens; Schöfer, Marita; Juhnke, Klaudia (Bearbeitung); Richter-Witzgall, Gudrun, Dr. (Leitung): Berufliche Teilhabe am Arbeitsleben von Frauen mit (unterschiedlichen) Behinderungen unter besonderer Berücksichtigung von Frauen mit Betreuungspflichten INHALT: Hintergrund: Am 1. Juli 2001 trat das Sozialgesetzbuch - Neuntes Buch (SGB IX) in Kraft. Das SGB IX regelt neben der medizinischen Rehabilitation die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft. Das Gesetz enthält eine Zielbestimmung - von der Fürsorge zur Selbstbestimmung - und viele Einzelregelungen, die Frauen neue berufliche Zugangsmöglichkeiten und Unterstützung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Einrichtungen und Diensten Möglichkeiten einer frauengerechten Gestaltung von Angeboten und Organisationskulturen eröffnet haben. Die Rehabilitationsträger sind durch das SGB IX verpflichtet, frauengerechte Angebote zu gewährleisten und den Bedürfnissen von Frauen Rechnung zu tragen. Zielsetzung: Das Projekt soll Befunde liefern, inwieweit die frauenfördernden gesetzlichen Möglichkeiten zur besseren Integration in das Arbeitsleben bereits in Anspruch genommen werden und welche Probleme bei der Umset-

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zung auftreten. Die wissenschaftliche Begleitung zur Umsetzung des SGB IX will sichtbare Fortschritte aufzeigen, Konzepte zur beruflichen Teilhabe bewerten und in einem kritischen Dialog mit den Beteiligten Handlungsempfehlungen entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt METHODE: Im Mittelpunkt stehen die Lebenslagen und Lebensentwürfe von Frauen mit Behinderungen. Gefragt wird nach Hemmnissen und Chancen bei Berufseinstieg, beruflicher Qualifizierung, nach veränderten Lebensmustern sowie nach dem jeweiligen Beratungs-, Unterstützungs- und Assistenzbedarf. Dies erfolgt in biografischen Interviews mit Frauen an verschiedenen Stationen ihrer Berufsbiografie und Lebensführung, insbesondere auch Frauen mit Betreuungspflichten sowie Frauen in ländlichen Gebieten; in Gruppengesprächen mit jungen Frauen mit Behinderungen, bei denen die Berufsorientierung im Mittelpunkt steht sowie mit Hilfe einer schriftlichen Befragung von Teilnehmerinnen an Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen in Berufsförderungswerken in NRW, Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Gesprächen mit verschiedenen Trägern der Rehabilitation - unter anderem aus der beruflichen Rehabilitation, begleitenden Diensten, initiativen Betrieben, Selbsthilfe und Interessengruppen - soll herausgearbeitet werden, inwieweit die neuen Gesetzesbestimmungen zur verbesserten Teilhabe umgesetzt werden konnten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Projektflyer, 2 S. Unter: http: //www.sfs-dortmund.de/forsch/docs/sgb.pdf abrufbar.+++Endbericht, 388 S. Unter: http: //www.sfs-dortmund.de/forsch/docs/sgb-endb.pdf abrufbar. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339 Dortmund) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-8596-212, Fax: 0231-8596-100, e-mail: [email protected])

[352-L] Küthe, Ulrich (Hrsg.): Sozialgesetzbuch II: Praxisübersicht ; Fallmanagement für (schwer)behinderte Menschen, Frankfurt am Main 2005, 79 S., ISBN: 3-00-017370-6 (Standort: IAB; Graue Literatur) INHALT: Der Gesetzgeber fordert von den Fallmanagern bzw. persönlichen Ansprechpartnern, das Fördern und Fordern in der Praxis umzusetzen. Im Bereich der Betreuung und Vermittlung von schwerbehinderten Menschen ergeben sich Besonderheiten. Die Praxisübersicht befasst sich mit dem Fallmanagement zu ihrer beruflichen (Wieder)Eingliederung nach dem Sozialgesetzbuch II. Zunächst werden die Begriffe Behinderung/Behinderte, Schwerbehinderung, Sozialstaatsprinzip und soziale Rechte erläutert. Es werden dann die Grundsicherung für Arbeitsuchende, die Leistungen zu Eingliederung in Arbeit und weitere Hilfen nach dem Recht der Arbeitsförderung (SGB III) und die Eingliederungsleistungen nach Paragraph 16 (2) SGB II beschrieben. Des weiteren werden Erläuterungen zum Einstiegsgeld und zu Freibeträgen bei Erwerbstätigkeit und Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) gegeben. Die Arbeitsvermittlung Schwerbehinderter, die besonderen Hilfen für Schwerbehinderte sowie weitere Leistungen werden dargelegt. (IAB)

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[353-L] Niehaus, Mathilde: Chancen und Barrieren der Teilhabe gesundheitlich beeinträchtigter und behinderter Menschen im Betrieb, in: Zeitschrift für Sozialreform, Sonderheft, Jg. 51/2005, H. 1, S. 73-86 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der sehr heterogene Personenkreis der gesundheitlich beeinträchtigten und behinderten Mitarbeiter ist mit zahlreichen Problemen auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert und seine Chancen zur Teilhabe werden vorwiegend in der Vermeidung von Entlassungen gesehen. Diese präventive Strategie findet in der deutschen Sozialgesetzgebung ihren Niederschlag, denn die Chancen und Barrieren der Teilhabe am Erwerbsleben sind nicht nur durch gesetzliche Rahmenbestimmungen geprägt, sondern auch mehrdimensional verankert. Die betriebliche Teilhabe wird ermöglicht oder erschwert durch die Art der Unternehmenskultur und der betrieblichen Kontrakte (z.B. Integrationsvereinbarungen, betriebliches Eingliederungsmanagement) sowie auf der sozialen Ebene durch individuelle Merkmale und Vorurteile von Kollegen und Vorgesetzten. Die Autorin erörtert im vorliegenden Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen der betrieblichen Teilhabe und geht am Beispiel der Automobilbranche der Frage nach, inwieweit der Charakter abgeschlossener Integrationsaufgaben den klassischen Merkmalen von Zielvereinbarungen entspricht. (ICI2)

[354-L] Schröder, Helmut; Rauch, Angela: Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen dringlicher denn je!, in: Behindertenrecht : Fachzeitschrift für Fragen der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete Schwerbehindertenrecht, Kriegsfürsorge, Jg. 45/2006, H. 1, S. 1-7 (Standort: USB Köln (38)-HP-LS B428; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Jahre 2000 wurde die Kampagne '50.000 Jobs für Schwerbehinderte' gestartet, deren Ziel es war, den Bestand an schwerbehinderten Arbeitslosen innerhalb von zwei Jahren um 25 Prozent zu senken. Im Zusammenspiel aller Akteure gelang es tatsächlich, die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen bis 2002 um diesen Prozentsatz zu vermindern. Der Beitrag untersucht, ob dieser Impuls eine nachhaltige Wirkung hatte und welche Faktoren mehr im Fokus der Aufmerksamkeit stehen sollten. Aus der Tatsache, dass nach Ende der Kampagne die Zahl schwerbehinderter Arbeitsloser wieder rasant anstieg, wird geschlossen, dass solche Anstrengungen schnell verpuffen können, wenn der Fokus nicht mehr konstant auf diese Gruppe gerichtet ist. Kritisiert wird, dass die Reform der Arbeitsmarktpolitik der letzten drei Jahre an den Kriterien Effektivität und Effizienz orientiert war, und dass dabei die sozialpolitischen Belange von benachteiligten Zielgruppen am Arbeitsmarkt an Gewicht verloren haben. Die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik und die Intentionen des SGB IX driften auseinander. Ohne das Gebot der Angemessenheit und Effektivität von Eingliederungsaktivitäten und -maßnahmen in Frage zu stellen, wird dafür plädiert, die besonderen Bedingungen des Förderns von gesundheitlich eingeschränkten, behinderten und schwerbehinderten Menschen im Auge zu behalten. Aus Sicht der Autoren ist es "dringend geboten, die Neuausrichtung von SGB III und SGB II mit den Intentionen des SGB IX in Einklang zu bringen". (IAB) [355-L] Stöpel, Frank: Einfluss von individuellen Faktoren auf die berufliche Teilhabe, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 19/2005, H. 5, S. 174-188 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS-B615)

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INHALT: "Es wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung individuelle Merkmale für die berufliche Teilhabe besitzen. Hier finden sich zum einen Faktoren wie Schul- und Berufsabschluss sowie ethnische Zugehörigkeit, welche auch für Menschen ohne ausgewiesene Behinderungen das Arbeitslosigkeitsrisiko beeinflussen. Zum anderen finden sich Faktoren, die vergleichsweise spezifisch für die Gruppe behinderter Menschen erscheinen. Hierzu zählt die soziale Kompetenz, welche sie benötigen, um Vorurteilen und Benachteiligungen zu begegnen. Individuelle Einstellungen erscheinen wie auch bestimmte Eigenarten des familiären Kontextes als wichtige Ressource, um Belastungen im Zusammenhang mit der Integration besser bewältigen zu können. Auch die Art und das Erscheinungsbild der zugrunde liegenden Schädigung ist ein Faktor, der die berufliche Teilhabe beeinflusst, ohne einen unmittelbaren Bezug zur individuellen Leistungsfähigkeit zu haben. Es wird deutlich, dass nicht nur Faktoren die berufliche Integration beeinflussen, die als Ressource erscheinen bzw. in Verbindung mit Schlüsselqualifikationen gesehen werden können und entsprechend die Leistungsfähigkeit bestimmen, es sind gleichfalls Eigenschaften wie das Erscheinungsbild der Behinderung und die ethnische Zugehörigkeit, die sich nur durch Vorbehalte auf Seite der Arbeitgeber erklären lassen." (Autorenreferat)

[356-F] Uthmann, Claudia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Opti-work (optimising strategies for integrating people with disabilitys into work) INHALT: It is widely acknowledged that the lack of a job is the single most important factor that contributes to poverty and social exclusion and people with disabilities are one of the groups most vulnerable in this regard. A number of studies have shown that in the EU the employment rate of disabled people is significantly lower than that of non-disabled people and that the more severe the disability, the greater the chance of being unemployed. On the other hand, in 2002 it was estimated that 3.5 million disabled people of working age in then 15 Member States of the EU were able and willing to work but could find neither a job nor a place in an active labour market measure. The reasons for this vary from country to country: on the one hand there is the so-called 'benefit-trap' whereby disabled people are de-motivated from working because of the resulting loss of benefits. On the other hand, many employers are reluctant to recruit disabled workers because of out-dated perceptions that disabled people are unable to work without expensive adjustments to the workplace. All these factors contribute to the current unacceptably high gap between the respective employment rates of disabled people and non-disabled people. People with disabilities are a much-underused source of labour. With the ageing of the population leading to fewer citizens of working age, it is essential that full use is made of the available working population and this emphatically includes people with disabilities. There are many reasons why it is important to improve the job prospects for disabled people. Having a job is the best way to integrate into society: it gives status, dignity and enables the disabled worker to live a full and independent life with an adequate income. GEOGRAPHISCHER RAUM: 15 member states of the EU METHODE: Fragebogenstudie; Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe: http://www.optiwork.org . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber

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INSTITUTION: Fachhochschule Heidelberg, Fak. Sozial- und Verhaltenswissenschaften (Ludwig-Guttmann-Str. 6, 69123 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[357-F] Winkler, Björn (Bearbeitung); Igl, Gerhard, Prof.Dr. (Betreuung): Behinderte Menschen im Betrieb - die arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüche behinderter Menschen auf Teilhabe und Integration nach dem SGB IX - Verantwortung von Arbeitgebern, betrieblichen Vertretungen, Rehabilitationsträgern und Integrationsamt INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-3519, Fax: 0431-880-1537, e-mail: [email protected])

4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation [358-F] Ahlert, Marlies, Prof.Dr.Dr.; Felder, Stefan, Prof.Dr.rer.pol.; Zimmermann, Jana, Dipl.Kff.; Köckeritz, Antje, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Ahlert, Marlies, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Prioritäten, Chancengleichheit, Gerechtigkeit und Effizienz bei der Allokation von teilbaren medizinischen Ressourcen für Patienten unterschiedlicher Bedarfsintensitäten INHALT: Ausgangspunkt der Betrachtung ist eine beschränkte medizinische Ressource, die von ihrer Art her beliebig teilbar ist, z.B. ein Medikament, das in verschiedenen Dosierungen an verschiedene Patienten verabreicht werden kann. Patienten benötigen eine unterschiedliche Menge der Ressource, damit die Behandlung erfolgreich ist. Wie soll zugeteilt werden, wenn nicht genug von der medizinischen Ressource vorhanden ist, um allen Patienten individuell optimale Mengen zuzuordnen? Das Forschungsprojekt hat einen theoretischen und einen empirischen Teil, die miteinander verzahnt sind. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ahlert, M.: Discrete allocation of a divisible good - allocation of chances. Diskussionspapier.+++Ahlert, M.: Priorities in allocations with thresholds. Diskussionspapier. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für VWL, insb. Finanzwissenschaft (06099 Halle); Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Lehrstuhl Gesundheitsökonomie (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0345-55-23440, Fax: 0345-55-27127, e-mail: [email protected])

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[359-L] Alaszewski, Andy; Alaszewski, Helen; Potter, Jonathan: Risk, uncertainty and life threatening trauma: analysing stroke survivor's accounts of life after stroke, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 1, 16 S. (URL: http://www.qualitative-research. net/fqs-texte/1-06/06-1-18-e.pdf) INHALT: "Der vorliegende Artikel untersucht, wie Überlebende von Schlaganfällen die Risiken und Unsicherheiten ihrer Situation einschätzen und handhaben. Die Untersuchung beruht auf Material aus 31 Interviews mit Schlaganfallüberlebenden (zwischen 38 und 89 Jahren) aus Ost-Kent in Großbritannien und zeigt die Erfahrungen mit Schlaganfällen und der nachfolgenden Gesundung auf. Die Überlebenden erlebten ihren Schlaganfall als völlig unerwartetes Ereignis. Er unterminierte ihre Gefühle ontologischer Sicherheit und förderte ein Bewusstsein der Angst hinsichtlich alltäglicher Lebenssituationen sowohl innerhalb wie außerhalb des eigenen Zuhauses. Es entstand das Bewusstsein für die Gefahr eines erneuten (potenziell tödlichen) Anfalls, der ihre soziale Stellung nachhaltig beschädigen könnte. Überlebende benutzten eine Reihe von Strategien, um mit solchen Unsicherheiten umzugehen. Sie verkürzten ihren Zeithorizont, indem sie weit reichende Pläne aufgaben oder sie nur in sehr vager und allgemeiner Weise erörterten. Sie konzentrierten sich auf die Gegenwart - 'jeden Tag nehmen wie er kommt' - oder entwickelten Ziele für eine nahe Zukunft. Die Herausforderungen naher Ziele zielten auf die Wiederherstellung des sozialen Ansehens, wenn sie auch zuweilen die Möglichkeit schädlicher Folgen beinhalteten." (Autorenreferat)

[360-F] Albus, Christian, Priv.Doz. Dr.med.; Deter, H.C.; Fritzsche, K.; Jordan, J.; Jünger, J.; Ladwig, K.H.; Mück-Weymann, M.; Schmid-Ott, G.; Herrmann-Lingen, C. (Bearbeitung): Wollen depressive Koronarpatienten an einer Psychotherapiestudie teilnehmen? INHALT: Depressivität ist bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) mit einer deutlich schlechteren kardialen Prognose verknüpft. Im Rahmen der Beantragung von Fördermitteln für eine multizentrische, randomisierte Therapiestudie wurde die Behandlungs- bzw. Teilnahmebereitschaft depressiver KHK-Patienten überprüft. 25,5% der Patienten wiesen auffällig starke depressive Symptome auf. Von diesen gaben 74% ein eindeutiges und weitere 14% ein eventuelles Interesse an einer Psychotherapie an. 40% wären bereit und weitere 36% wären eventuell bereit, an einer entsprechenden randomisiert-kontrollierten Studie teilzunehmen. METHODE: Befragung an neun deutschen Universitätskliniken ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Albus, Christian (Dr. Tel. 0221-478-4365, e-mail: [email protected])

[361-L] Badura, Bernhard; Schnellschmidt, Henner; Vetter, Christian (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2005: Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit ; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft, Berlin: Springer 2006, XIII, 490 S., ISBN: 3-540-27970-9 INHALT: "Der Fehlzeiten-Report, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und der Universität Bielefeld herausgegeben wird, liefert jedes Jahr umfassende Daten und Analysen zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft. Die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen wird detailliert beleuchtet. Aktuelle Befunde und Bewertungen

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zu den Gründen und Mustern von Fehlzeiten in Betrieben werden vorgestellt. In seinem Schwerpunktteil beschäftigt sich die diesjährige Ausgabe des Reports mit den Folgen von Arbeitsplatzunsicherheit und Personalabbau. Die Konsequenzen der Globalisierung werden auch in Deutschland immer deutlicher spürbar. Konzerne und mittelständische Unternehmen verlagern in zunehmendem Maße Teile der Produktion ins Ausland. Aufgrund der fortschreitenden Deregulierung und Flexibilisierung der Arbeitsmärkte haben unsichere und prekäre Formen der Beschäftigung zugenommen. Für viele Arbeitnehmer ist das Vertrauen in sichere Beschäftigungsperspektiven erschüttert. Dies hat gravierende Auswirkungen für die Beschäftigten und das Klima in den Unternehmen. Der Fehlzeiten-Report untersucht, welche Folgen sich daraus für den Einzelnen und die Gesellschaft ergeben. Aktuelle Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Personalabbau und Arbeitsplatzunsicherheit auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Beschäftigten werden vorgestellt. Erfolgversprechende Strategien der Arbeitsmarktintegration und Gesundheitsförderung für instabil Beschäftigte und von Arbeitslosigkeit Betroffene werden aufgezeigt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: W. Eichhorst, U. Walwei: Die deutsche Arbeitsmarktkrise - Probleme und Reformansätze aus einer international vergleichenden Perspektive (5-24); H. Buck: Personalpolitik in konjunkturschwachen Zeiten, Ergebnisse einer Unternehmensbefragung (25-34); H. Rudolph: Neue Beschäftigungsformen: Brücken aus der Arbeitslosigkeit? (35-56); M. Sverke, H. Hellgren, K. Näswall: Arbeitsplatzunsicherheit: Überblick über den Forschungsstand (5992); J. E. Ferrie: Gesundheitliche Folgen der Arbeitsplatzunsicherheit (93-123); V. Weiss, I. Udris: Downsizing in Organisationen: Und was ist mit den Verbleibenden nach Personalabbau? (125-146); K. Zok: Personalabbau, Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit - Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage (147-166); N. Dragano, J. Siegrist: Arbeitsbedingter Stress als Folge von betrieblichen Rationalisierungsprozessen - die gesundheitlichen Konsequenzen (167-182); T. Kieselbach, G. Beelmann: Unternehmensverantwortung bei Entlassungen: Berufliche Transitionsberatung zur Sicherung von Beschäftigungsfähigkeit (185-204); U. Pröll: Präventive Handlungsbedarfe und Gestaltungsmöglichkeiten im Kontext der neuen Arbeitsmarktpolitik (205-218); A. Hollederer: Arbeitslosigkeit, Gesundheit und ungenutzte Potenziale von Prävention und Gesundheitsförderung (219-239); C. Vetter, I. Küsgens, E. Bonkass: Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2004 (243-458).

[362-L] Bähr, Andreas; Medick, Hans (Hrsg.): Sterben von eigener Hand: Selbsttötung als kulturelle Praxis, Köln: Böhlau 2005, IX, 374 S., ISBN: 3-412-18405-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6597) INHALT: "Das Phänomen der Selbsttötung eröffnet einen besonderen Zugang zu unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten. So versammelt der vorliegende Band Beiträge in interkulturell und historisch vergleichender Perspektive. Zeitlich spannt er dabei einen Bogen von der Antike über die Frühe Neuzeit bis heute, räumlich wählt er Beispiele aus Europa, Indien, China, Japan, der islamischen Welt oder Amerika. Die Beiträger fragen danach, wie Selbsttötung jeweils bewertet, begründet und erklärt und wie sie begangen wurde. Die Antworten auf diese Fragen führen zu unterschiedlichen Bildern des Menschen und dessen kulturspezifischer Verortung im 'Kosmos'. Sie geben Aufschluss über magische, religiöse, moralische, soziale, politische und wissenschaftliche Werte und Verhaltenkodizes sowie über deren Veränderungen im Laufe der Geschichte. Der interkulturelle Blick ermöglicht es, die häufig angenommene universale Identität einer Selbsttötungshandlung und damit auch die Universalisierbarkeit von Konzepten wie Subjektivität und Reflexivität zu hinterfragen. Das

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Buch zeigt insgesamt die historisch-kulturelle Kontingenz der Konzepte von Selbst und Welt, von Tod und Leben und damit auch von Leib und Seele, von Körper und Geist, von Freiheit und Notwendigkeit, von Individuum und Gesellschaft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Bähr: Zur Einführung: Selbsttötung und (Geschichts-) Wissenschaft (1-19); Anton van Hooff: Vom 'willentlichen Tod' zum 'Selbstmord'. Suizid in der Antike (23-43); Craig Koslofsky and Dana Rabin: The Limits of the State: Suicide, Assassination, and Execution in Early Modern Europe (45-63); Andreas Bähr: Die tödliche Verletzung weiblicher Ehre. Emilia Galotti im Kontext der aufklärerischen Problematisierung von Selbsttötung (65-88); Bettine Menke: 'Literatur und Selbsttötung', am Beispiel Heinrich von Kleists. Oder: Die Worte und die Wirklichkeit (89-113); Ursula Baumann: Selbsttötung und moralische Krise der Moderne. Durkheim und seine Zeitgenossen (115-136); David Lee Lederer: Honfibu: Nation, Männlichkeit und die Kultur der Selbstopferung in Ungarn (137-167); Christian Goeschel: Methodische Überlegungen zur Geschichte der Selbsttötung im Nationalsozialismus (169189); Udo Grashoff: Tabuisierung oder Prophylaxe? Die Selbsttötungsraten der DDR und die Politik der SED (191-218); Peter Loewenberg: Assisted Dying in Contemporary America (219-238); Paola Paderni: The Crime of Seduction and Women's Suicide in Eighteen Century China (241-253); Reinhard Zöllner: 'Selbsttötungskulturen' unter Kriegern im vormodernen und modernen Japan (255-267); Kenji Oda: Der Tod einer Fürstin und die Geburt einer 'tapferen Märtyrerin' Christentum und Selbsttötung im frühneuzeitlichen Japan (269-276); Junzo Kawada: Moral und Aesthetic Aspects of Suicide among the Japanese: Seppuku, SelfImmolation, and Shinju, Double Suicide of Lovers (277-290); Christopher Justice: Drowning Oneself in the River Ganges: Problems of Religious Suicide in India (291-307); Jörg Fisch: Die indische Witwenverbrennung. Tötung oder Selbsttötung? (309-332); Birgit Krawietz: Selbsttötung und islamische Scharia nach traditioneller sunnitischer Auffassung (333-350); Friederike Pannewick: Der Tod als Tor zum Leben. Märtyrertum als moderner Mythos in der palästinensischen Dichtung (351-371).

[363-L] Bauch, Jost: Die gute und gesunde Gesellschaft: die Selbstbeschreibung der Gesellschaft durch ein soziales Funktionssystem, in: Jost Bauch (Hrsg.): Gesundheit als System : sytemtheoretische Beobachtungen des Gesundheitswesens, Konstanz: Hartung-Gorre, 2006, S. 65-82, ISBN: 3-86628-077-7 INHALT: Eine Remoralisierung soziologischer Denkkategorien wird auch von den BindestrichSoziologien selbst repliziert. So kann man - hauptsächlich im angelsächsischen Raum - beobachten, wie in der Sozialmedizin und Medizinsoziologie die Vorstellung einer "guten" Gesellschaft mit einer "gesunden" Gesellschaft assoziiert wird. Eine gute Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der die Menschen relativ gesund leben können. Schlechte Gesellschaften sind "kranke" Gesellschaften, also Gesellschaften, die wegen sozialer Ungleichgewichte die Menschen krank machen. Auch in der Gesundheitswissenschaften der BRD kann man die Tendenz erkennen, gute mit gesunden und schlechte mit kranken Gesellschaften zu analogisieren. Der Beitrag diskutiert die Berechtigung dieses Analogieschlusses. Dazu wird zunächst die Vorstellung einer "guten" Gesellschaft expliziert, um dann in einem zweiten Schritt die Analogisierbarkeit von gut und gesund und schlecht und krank zur Charakterisierung von Gesellschaften zu überprüfen. Mit der Verkopplung von gesund und gut wird für den Autor der Versuch unternommen, "das Immanenzproblem in der Gesellschaftsbeschreibung zu unterlaufen". Gesundheit bekommt den Status eines archimedischen Punktes, der uns über die Güte der gesellschaftlichen Organisation Auskunft geben soll. "Eine solche Konstruktion ist ei-

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nerseits falsch und reduktionistisch, weil ihr das Gesellschaftsbild nur eines Funktionssystems zu Grunde liegt und gefährlich, weil diese Konstruktion nach herrschaftlicher Aneignung durch das politische System ruft". (ICA2)

[364-L] Baumann, Ursula: Selbsttötung und moralische Krise der Moderne: Durkheim und seine Zeitgenossen, in: Anfreas Bähr, Hans Medick (Hrsg.): Sterben von eigener Hand : Selbsttötung als kulturelle Praxis, Wien: Böhlau, 2005, S. 115-136, ISBN: 3-412-18405-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6597) INHALT: Am Ende des 19. Jahrhunderts war der Zusammenhang von Suizid und Zivilisation schon lange ein Gemeinplatz, dessen wissenschaftlich befriedigende Analyse aber noch ausstand. Der Aufdeckung dieses Zusammenhangs galt Durkheims Bemühen. Seine zentrale These, dass die Zunahme der Suizide mit der Schwächung des soziomoralischen Zusammenhalts in der Gesellschaft zu erklären sei, enthält einen fertigen Konstruktionsplan für eine kausale Erklärung aus sozialstrukturellen Ursachen. In seiner Theorie übernimmt Durkheim einerseits eine zeitgenössische communis opinio, so wenn er "die weiteste Verbreitung des Selbstmordes in den höchstkultivierten Gegenden" konstatiert. Andererseits hält er den Zusammenhang von zivilisatorischem Fortschritt und steigenden Suizidzahlen nicht für unausweichlich. Wie sein Zeitgenosse Nietzsche geht auch Durkheim vom Tod Gottes als irreversiblem Faktum aus. Das Bedürfnis nach einem metaphysischen Substitut treibt jedoch auch ihn um. Das Ergebnis ist eine Hypostasierung der Gesellschaft, die auch in methodologischer Hinsicht - so die These des Beitrags - zu folgenschweren Defiziten seines soziologischen Ansatzes führt. Die auf Durkheim zurückgehende, an den Pathologien des Sozialen orientierte "Verwissenschaftlichung" der Selbsttötung leidet unter demselben mit strikten Kausalbeziehungen operierenden Szientismus wie die um die Individualpathologie zentrierte medizinische Psychiatrie. Beide negieren die Entscheidung eines Individuums, das in vielen Fällen mit Überlegung für sich die Wahl getroffen hat, sein Leben nicht mehr fortzusetzen. Der Autor resümiert: "So verfehlt es wäre, jeden Suizid pauschal als 'Freitod' zu verstehen, so falsch ist es, den Aspekt der Wahl bei einer Selbsttötung von vornherein auszublenden, einer Wahl, die wie bei jeder menschlichen Handlung stets unter bestimmten Bedingungen und Zwängen erfolgt". (ICA2)

[365-F] Behrens, Johann, Prof.Dr.phil.habil.; Ayerle, Gertrud; Schaepe, Christiane; Schubert, Michael; Zimmermann, Marcus (Bearbeitung); Behrens, Johann, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Rehabilitation zwischen Transformation und Weiterentwicklung - Individualisierung und Differenzierung von Rehabilitation im Falle gesundheitsbedingter Exklusionsrisiken in Ostund Westdeutschland, Schweden, Schweiz, Italien und Tschechien (Teilprojekt C5) INHALT: Das Vorhaben widmet sich zwei überlagernden "Challenges": Die westdeutschen Rehabilitations- und Pflegeanstalten zur Bewältigung von Inklusionsrisiken ersetzen die eher betriebszentrierten Einrichtungen der DDR genau in dem Moment, in dem die westdeutschen Anstalten selber durch den demographischen Wandel und Effektivitätsnachweise herausgefordert werden. Dadurch ergibt sich in den kommenden beiden Phasen des SFB die Chance, in Längsschnittsperspektive nicht nur Rehabilitation als Inklusion durch - zumindest ihrem Anspruch nach selbst bestimmte Teilhabe fördernde - Rehabilitation und Pflege, sondern auch die Entwicklung der Gesundheits- und Sozialversicherungsreform als Antwort auf den

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demographischen Wandel zu verfolgen. Analysiert werden die unterschiedlichen sozialen und individuellen Akteurperspektiven der Klienten, der Leistungsträger und der Leistungserbringer der ambulanten und stationären Versorgung nach der Übernahme der westdeutschen Strukturen. Auf institutioneller Ebene wird in der Annahme, dass gesellschaftliche Differenzierungs- und Individualisierungsprozesse auch für die Versorgungsstrukturen zu wechselnden Herausforderungen führen, ambulante und stationäre Rehabilitation und rehabilitative Pflege in ihren unterschiedlichen Bedeutungen für professionelles Handeln als assistierende Hilfe, die nach dem Neunten Sozialgesetzbuch "Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft" fördern und ermöglichen soll, untersucht. Als exemplarisches Versorgungsproblem werden rehabilitative Pflege und medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation nach dem Ereignis eines Schlaganfalls verfolgt. In Rehabilitation und Pflege nach Schlaganfall verschränken sich individuelle und institutionelle Diskontinuitätserfahrung, Strukturbildung und Krankheitsbewältigung mit der Bewältigung des Transformationsprozesses und vor allem demographisch begründeten weiterreichenden Veränderungen der sozialen Sicherung und Inklusion. Dabei ist der internationale Vergleich entscheidend, um hinreichende Varianz von Institutionen für die Analyse zu gewinnen und nicht fälschlich einen Ost-WestUnterschied dort zuzuschreiben, wo Variation auch innerhalb "westlicher" Länder sich zeigt. Insbesondere können institutionelle Alternativen innerhalb Deutschlands auf die ihnen jeweils ähnlichsten ausländischen Strukturbildungen bezogen werden. In der Annahme, dass sozialer Wandel und soziale Evolution nicht auf Veränderungen der staatlichen Organisation nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zu reduzieren sind, werden daher in einem internationalen Vergleich die Strukturen und Organisationen der Rehabilitation in Schweden, Schweiz, Italien und Tschechien auf ihre Unterschiede in den Konzepten und dem Individualisierungsgrad der Hilfen untersucht. Die Analysen fokussieren die jeweiligen allgemeinen Konzeptionen von Rehabilitation und ihre strukturellen Umsetzungen in Leistungsträger, Leistungserbringer und politische Planung auf der einen und den Institutionsbildungsprozessen durch lokale Akteure auf der anderen Seite. Diese Prozesse werden in ihrer hypothetischen Abhängigkeit von Mustern der Erwerbsbeteiligung und kulturellen Traditionen untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland, Schweden, Schweiz, Italien, Tschechien METHODE: Die Analyse folgt einer zweifachen Längsschnittorientierung: 1. einer prospektiven Untersuchung individueller Verläufe als Rückkehr in den Arbeitsprozess oder Frühberentung und 2. der prospektiven Transformation gegenwärtiger lokaler Institutionalisierungen (u.a. als historischen Kompromiss der Frühberentung und der eher stationären als ambulanten Pflege und Rehabilitation) unter dem Druck der demographischen Entwicklung und der Kosten- und Vergütungsentwicklung im Sozial- und Gesundheitswesen über die kommenden acht Jahre. Als Leitlinien der Analyse werden die Theorie sozialer Systeme und sozialer Differenzierung (vgl. Luhmann 1997), Ansätze der Individualisierungstheorie und der Professionstheorie (vgl. Stichweh 2000, Hildenbrand 1991 u. 1998), und die Theorie der Rehabilitation nach dem Konzept der WHO (ICF 2001) zugrunde gelegt. Die Erfassung der empirischen Materialien erfolgte durch Experteninterviews, die durch Fallvignetten ("paper patients") und Konfrontation mit folgenden repräsentativen prozessproduzierten Nutzungsdaten gestützt werden: 1. prospektive Daten individueller Verläufe in Frührente und (stationäre) Pflege in den neuen und alten Bundesländern (eigene Datenerhebung und Routinedaten der Rentenversicherungsträger), 2. die Erfassung und Analyse von klientenbeteiligten Beratungsgesprächen bzw. Rehabilitationsplanungen, 3. einer Longitudinalerhebung von Rehabilitationsverläufen unter Einbeziehung von Prozessdaten und Selbstauskünften von Betroffenen oder ihrer Angehörigen.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: Behrens, J.; Zimmermann, M.: Evidence für komplexe pflegerische Interventionen zugunsten chronisch Kranker und Pflegebedürftiger in kommunikativ schwierigen Situationen in: Thoke-Colberg, A. (Hrsg.): Anwendungsorientierte Pflegeforschung: Ethik in der Pflege. Reihe Pflegeforschung. Zuckerschwerdt: München 2004. ISBN 3-88603-862-9.+++Behrens, J.; Hanns, S.; Riedel-Heller, S.; Angermeyer, M.; Kuske, B.: Was heißt schon Evidence? Evidence-basierte Pflege chronisch Pflegebedürftiger in kommunikativ schwierigen Situationen in: Krause, P.; Schulz, M.; Bauer, R.: Interventionen Psychiatrischer Pflege. Unterostendorf: Ibicura 2004. ISBN 3-9809304-8-3.+++Behrens, J.; Langer, G.: Evidence-based nursing: vertrauensbildende Entzauberung der "Wissenschaft". Bern: Verl. Huber 2004. ISBN 3-456-83623-6.+++Behrens, J.: Schritte zur Faculty for Health Sciences in: scientia halensis - Wissenschaftsjournal der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg, Jg. 12, 2004, 3, S. 34-35.+++Ders.: Die Verwechslung von Zielen und Mitteln und von interner und externer Evidence. in: Forum DKG, Jg. 19, 2004, 4, S. 42-45.+++Ders.: Womit hängt die Weigerung einiger informierter Pflegekräfte und Ärzte zusammen, ihre Organe und Gewebe nach ihrem Tod zu spenden? in: Müller, J. (Hrsg.): Ärzte und Pflegende, die keine Organe spenden wollen. Recht & Medizin, Bd. 68. Frankfurt am Main: P. Lang 2004. ISBN 3-631-52047-6.+++Ders.: Respekt vor der Autonomie individueller Lebenspraxis in: GGW, Jg. 5, 2005, 1, S. 3.+++Ders.: Problem- und forschungsorientiertes Lernen: Praxishandbuch für Lernende und Lernbegleiter in der Pflege. Bern: Verl. Hans Huber 2005. ISBN 3-456-84258-9. Deutschsprachige Ausgabe von: Price, Bob: Studying nursing using problembased and enquiry-based learning. Palgrave Macmillan 2003.+++Kachler, M.; Behrens, J.: Professionalisierung oder Expertisierung der diagnostisch-technischen Gesundheitsberufe Mythos oder realistische Perspektive? in: Kachler et. al. (Hrsg.): Quo vadis, MTA? - Ein Beruf auf dem Prüfstand. Berlin: Mensch & Buch, S. 1-45.+++Schaepe C.: Vergleichende Analyse der therapeutischen Versorgungspraxis in der medizinischen Rehabilitation von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma in Deutschland, Österreich und der Schweiz: der Einsatz von Fallvignetten als Methode international vergleichender Rehabilitationsforschung. 13. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, Tagungsband. DRV-Schriften, 52. Frankfurt/ Main 2004, S. 378-379.+++Schubert, M.; Ayerle, G.; Behrens, J.; Schaepe, C.; Zimmermann, M.; Höhne, A.: Rehabilitation und Rehabilitationserleben aus Sicht von Schlaganfallpatienten. in: Praxis klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 18, 71, 2005.+++Schubert, M.: Rehabilitation aus Sicht von Schlaganfallpatienten. in: Das Gesundheitswesen, 67, 7, 578, 2005. +++Zimmermann M.; Langer G.; Hanns S.; Dreyer-Tümmel A.; Behrens J.; Bathe A.: Frühberentet ohne Reha - Motive und Gründe der Nichtinanspruchnahme. 12. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, Tagungsband. DRV-Schriften. Frankfurt/ Main, S. 121-123. +++Zimmermann M.: Die Funktion der Rehabilitation als Ausgangspunkt für eine international vergleichende Rehabilitationsforschung. 13. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, Tagungsband. DRV-Schriften, 52. Frankfurt/ Main, S. 380-381.+++Zimmermann, M.; Behrens J.; Langer G.; Dreyer-Tümmel A.: Diagnosespezifische Unterschiede der Rehabilitationsanamnese bei Frührentenzugängen der BfA aus Sachsen-Anhalt. in: Das Gesundheitswesen, 67, 7, 582.+++Zimmermann M.: Medizinische und/ oder berufliche Rehabilitation? Zuweisung und Wahl der "richtigen" Rehabilitation für Patienten mit chronisch behindernden Rückenschmerzen im internationalen Vergleich. in: VDR (Hrsg.): Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven. Bad Homburg 2005, S. 380-381. ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und

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Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena); Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (Magdeburger Str. 8, 06097 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5574466, Fax: 0345-5574471, e-mail: [email protected])

[366-L] Bieri, Oliver: Suizid und sozialer Wandel in der westlichen Gesellschaft: Determinanten und Zusammenhänge im Zeitraum von 1950 bis 2000, Zürich: Ed. à la Carte 2005, 263 S., ISBN: 3-908730-821 (Standort: USB Köln(38)-13Y2750) INHALT: "Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, wie die Suizidraten mit dem sozialen Wandel in der westlichen Gesellschaft zusammenhängen. Weil sich die Suizidraten nicht nur in ihrer Höhe, sondern auch hinsichtlich ihrer Entwicklung über die Zeit sowie zwischen den Geschlechtern und verschiedenen Altersgruppen unterscheiden, werden im Rahmen der Untersuchung neben dem aggregierten geschlechts- und altersspezifische Suizidraten berücksichtigt. Im Zentrum stehen folgende drei Fragen: 1. Wie entwickeln sich die aggregierten, wie die geschlechts- und altersspezifischen Suizidraten in den ausgewählten Ländern über die Zeit? 2. Gibt es bei der Entwicklung der Suizidraten über die Zeit gemeinsame Entwicklungsmuster und wie sehen diese aus? 3. Welche sozialen, demographischen und ökonomischen Faktoren variieren über die Zeit ähnlich wie die Suizidraten? Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei Teile mit inhaltlichen Schwerpunkten. Teil I führt in die sozialwissenschaftliche Suizidforschung ein. Teil II befasst sich mit verschiedenen theoretischen Konzepten, die zur Erklärung des Suizids im zeitlichen Verlauf herangezogen werden. In Teil III werden die empirischen Resultate der eigenen Forschung vorgestellt und diskutiert." (Textauszug)

[367-F] Blinkert, Baldo, Prof.Dr.phil.; Klie, T.; Spermann, A. (Bearbeitung): Auswirkungen der Einführung eines Pflegebudgets auf die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen INHALT: Im September werden Pflegebedürftige in ausgewählten Regionen erstmals ein Persönliches Pflegebudget erhalten. In seiner Auswahl von Leistungen ist der Budgetnehmer freier als bisher: er ist nicht an die gesetzlich festgelegten pflegerischen "Verrichtungen" (Paragraph 14 SGB XI) gebunden und er kann - beraten durch einen Case-Manager - auch Dienstleistungen bei Anbietern einkaufen, die keinen Versorgungsvertrag mit der Pflegekasse haben. Das ist eine außerordentlich wichtige Innovation, von der eine erhebliche Verbesserung der Versorgungsqualität zu erwarten ist. In einem "Sozialexperiment" wird untersucht, zu welchen Konsequenzen diese Neuerung führt. Über 5 Jahre wird in 7 ausgewählten Regionen die Situation einer "Programm-Gruppe" (Budgetnehmer) mit der Situation einer "Kontroll-Gruppe" (vergleichbare Sachleistungsempfänger, die nicht das Budget gewählt haben) verglichen. Die Erfahrungen werden im Laufe einer sehr aufwendigen Begleitforschung dokumentiert. Die Begleitforschung und das Projekt sind interdisziplinär: Es werden sozialrechtliche, gerontologische, pflegewissenschaftliche, soziologische und ökonomische Zusammenhänge thematisiert. Die Begleitforschung wird durchgeführt von der evangel. Fachhochschule für Sozialarbeit Freiburg (EFH), vom Institut für Soziologie, vom Freiburger Institut für angewandte So-

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zialwissenschaft (FIFAS) und vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW). ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Spitzenverbände der sozialen Pflegekassen INSTITUTION: Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Soziologie (Rempartstr. 15, 79085 Freiburg im Breisgau); Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau); Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Freiburger Institut für Angewandte Sozialwissenschaft e.V. -FIFAS- (Erasmusstr. 16, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Blinkert, Baldo (Prof.Dr. Tel. 0761-203-3489, e-mail: [email protected])

[368-F] Bönte, Markus, M.A.; Cruppè, W. de, Dr.; McKinlay, J.B., Prof.Dr.; Roland, M., Prof.Dr. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Racial/ ethnic disparities in diabetes: health system influences INHALT: In diesem Forschungsprojekt werden Determinanten klinischer Entscheidungen bei Diagnose und Therapie einer chronischen Krankheit in einer systemvergleichenden Perspektive untersucht. Im Rahmen eines experimentellen Studiendesigns anhand standardisierter Patientenvideos sollen Symptome von Diabetes durch Ärzte für Allgemeinmedizin angemessen diagnostiziert und entsprechende Behandlungsvorschläge entwickelt und begründet werden. Dabei werden wichtige Arzt- und Patientenmerkmale systematisch variiert. Ziel der Studie ist es, verschiedene Einflussfaktoren auf klinische Entscheidungen zu identifizieren und ihre Variation in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gesundheitssystem zu untersuchen. Partnerinstitution: National Primary Care Research and Development Centre, Manchester, GB. METHODE: Mittels eins quasi-experimentellen Designs sollen nicht medizinische Einflussfaktoren auf ärztliche Entscheidungsprozesse untersucht werden. Zu diesem Zweck werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden verwendet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Qualitatives Interview (Stichprobe: 384; niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 384; niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: National Institutes of Health, Boston (Watertown), USA FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (Tel. 0211-8114-361, e-mail: [email protected])

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[369-F] Bönte, Markus, M.A.; Knesebeck, Olaf von dem, Prof.Dr.; McKinlay, J.B., Prof.Dr.; Arber, S., Prof.Dr. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Clinical decisions in older person. A cross national comparison INHALT: In diesem Forschungsprojekt werden Determinanten klinischer Entscheidungen bei Diagnose und Therapie chronischer Krankheiten in einer systemvergleichenden Perspektive untersucht. Im Rahmen eines experimentellen Studiendesigns anhand standardisierter Patientenvideos sollen Symptome von Depression und KHK durch Ärzte für Allgemeinmedizin angemessen diagnostiziert und entsprechende Behandlungsvorschläge entwickelt und begründet werden. Dabei werden wichtige Arzt- und Patientenmerkmale systematisch variiert. Ziel der Studie ist es, verschiedene Einflussfaktoren auf klinische Entscheidungen zu identifizieren und ihre Variation in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gesundheitssystem zu untersuchen. METHODE: Mittels eins quasi-experimentellen Designs sollen nicht medizinische Einflussfaktoren auf ärztliche Entscheidungsprozesse untersucht werden. Zu diesem Zweck werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden verwendet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Qualitatives Interview (Stichprobe: 384; niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 384; niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Arber, S.; McKinlay, J.B.; Adams, A.; Marceau, L.; Link, C.; O'Donnell, A.: Influence of patient characteristics on doctor's questioning and lifestyle advice for coronary heart disease: a UK/ US video experiment. in: British Journal of Gerneral Practise, 2004, 54, pp. 673-678. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-02 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: National Institutes of Health, Boston (Watertown), USA FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für MedizinSoziologie (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); University of Surrey Guildford, Department of Sociology (, GU2 7XH Guildford, Vereinigtes Königreich) KONTAKT: Siegrist, Johannes (Prof.Dr. Tel. 0211-8114-361, e-mail: [email protected])

[370-L] Brink, Alexander; Eurich, Johannes; Hädrich, Jürgen; Langer, Andreas; Schröder, Peter (Hrsg.): Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, (Sozialpolitische Schriften, H. 88), Berlin: Duncker & Humblot 2006, 211 S., ISBN: 3-428-11944-4 INHALT: "Gerechtigkeit im Gesundheitswesen ist eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Demografischer Wandel, Fortschritte in der Medizintechnik sowie die Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Mittel werfen viele zentrale Fragen auf: Wie regeln wir die Zuteilung von Gesundheitsleistungen so, dass sie gerecht bleiben? Wie gestalten wir den Umgang mit neuen Technologien so, dass er Kriterien der Gerechtigkeit genügt? Wie können wir unsere Krankenhäuser organisieren, dass sie einerseits effizient arbeiten, andererseits aber den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht werden? All diese Fragen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Medizin, Ethik und Ökonomie. Denn

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nicht alle medizinischen Leistungen, die angeboten werden können, sind unter ökonomischen Aspekten auch zu rechtfertigen. Diese ganz unterschiedlichen Fragen und Themenkomplexe nimmt der vorliegende interdisziplinär angelegte Band auf. Renommierte Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen nähern sich dem Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive. Zu Wort kommen Ökonomen, Philosophen, Mediziner und Ethiker, ebenso 'SchnittstellenExperten' wie Medizinethiker, Gesundheitsökonomen und Wirtschaftsethiker. Sie tragen den unterschiedlichen Sprachcodes, den differierenden weltanschaulichen Betrachtungsweisen, aber auch den spezifischen Erfahrungskontexten, in denen die Frage nach der Gerechtigkeit im Gesundheitswesen auftaucht, Rechnung. Die Autoren zeigen aber auch Wege auf, die im Gesundheitswesen erfolgreich gegangen werden können. Damit stellt der Band einen differenzierten Beitrag zur aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion dar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alexander Brink/Johannes Eurich/Jürgen Hädrich/Andreas Langer/Peter Schröder: Eigenverantwortung und Solidarität. Merkmale eines gerechten Gesundheitswesens (11-25); Christofer Frey: Solidarität und Gerechtigkeit in der Krankenversicherung (29-43); Hartmut Kliemt: Ethische Aspekte der Gesundheitsversorgung bei Ressourcenknappheit (4559); Pamela. Aidelsburger/Christian Krauth/Jürgen Wasem: Gesundheitsökonomische Evaluationsstudien und Ethik in der Ressourcenallokation für medizinische Interventionen (61-78); Peter Oberender/Jochen Fleischmann: Regulierungsnotwendigkeiten bei Gentests (79-103); Peter Dabrock: Rationierung von Gesundheitsleistungen aus Altersgründen? Perspektiven theologischer Ethik unter Berücksichtigung intergenerationeller Gerechtigkeit (105-123); Christian. Pihl/Notburga Ott: Die Gesundheitsreform im Spagat zwischen Theorie und Praxis (127-147); Hans-Martin Sass: Ordnungsethik des Gesundheitswesens und gesundheitsmündige Bürger (149-173); Eckhard Nagel/Karl Jähn: Standards und Wertekonzepte im Gesundheitswesen. Implikationen für das Krankenhaus der Zukunft (175-181); Birger. P. Priddat: Ethikkommissionen als Expertenkrise. Ein ökonomisch-philosophischer Essay (185-194); Hans-Werner Bierhoff/Elke Rohmann: Freiwilliges Arbeitsengagement unter besonderer Berücksichtigung des Gesundheitsbereichs (195-208).

[371-F] Brinkmann, Anne; Richter, Franziska (Bearbeitung); Pfaff, Holger, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Das KBV-Projekt (Patientenbefragungen im niedergelassenen Bereich) INHALT: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten sowie mit Mitarbeitern von Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Qualitätsmanagement-Experten das Qualitätsmanagementverfahren 'QEP - Qualität und Entwicklung in Praxen' entwickelt. Im Rahmen einer Pilotphase wird das System von 60 Praxen in ganz Deutschland auf Verständlichkeit, Umsetzbarkeit, Qualitätsrelevanz und vor allem auf den Nutzen im Arbeitsalltag hin getestet. Ein Bestandteil des QEPKonzeptes ist auch die Durchführung von Patientenbefragungen. Im Auftrag der KBV führen die Bearbeiter diese Befragungen in Kooperation mit den Pilot-Praxen durch. Dabei übernehmen die Praxen die Abwicklung der Patientenbefragung. Die Aufgabe besteht in der Gesamtkonzeption der Befragung, d.h. die Bearbeiter stellen den Fragebogen zur Verfügung, werten die Daten aus, geben Rückmeldung über die Ergebnisse etc. Bei dem eingesetzten Fragebogen handelt es sich um den KPF-N (Kölner Patientenfragebogen für den niedergelassenen Bereich), eine Variante des seit Jahren erprobten und validierten KPF. Anhand des modular aufgebauten KPF-N nimmt der Patient eine subjektive Einschätzung zentraler Qualitätsmerkmale wie z.B. der Güte der Behandlung, der wahrgenommenen Arzt-Patient-Be-

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ziehung oder der Praxisorganisation vor. Die Ergebnisse werden den Praxen in Form von anonymisierten Benchmarking-Berichten zur Verfügung gestellt, anhand derer sie sich mit den anderen befragten Praxen hinsichtlich der erhobenen Qualitätsmerkmale vergleichen können. Ziel des Projektes ist es, die Praktikabilität von Patientenbefragungen im niedergelassenen Bereich zu testen, sowie Kosten und Nutzen für alle Beteiligten (d.h. Arztpraxen und Patienten) zu bewerten. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50924 Köln) KONTAKT: Brinkmann, Anne (Tel. 0221-478-97149, Fax: 0221-478-97142, e-mail: [email protected])

[372-L] Bundesverband der Betriebskrankenkassen -BKK BV- (Hrsg.): Krankheitsentwicklungen - Blickpunkt: Psychische Gesundheit: BKK Gesundheitsreport 2005, Essen 2005, 110, 176 S. (Standort: IAB-90-0DE0-205700 BS 012; Graue Literatur; URL: http://www.bkk.de/bkk/psfile/downloaddatei/64/Gesundheit438ae1c8de09a.pdf) INHALT: "Mit dem BKK Gesundheitsreport 2005 wird der 29. Jahresband einer Berichtsreihe vorgelegt, die Ihren Anfang bereits im Jahre 1976 genommen hat. Es handelt sich um die längste Zeitreihe einer solchen Berichterstattung für Deutschland. Auch im neuen Band werden wieder ausführliche Analysen zu Arbeitsunfähigkeit (AU) und Krankenhausbehandlungen vorgelegt. Die Analysen widmen sich Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht sowie der sozialen Lage (u.a. durch gesonderte Berücksichtigung von Arbeitslosen), weisen die Struktur der Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen und Berufen nach und bieten mehrjährige Vergleiche sowie auch regional differenzierte Daten. Im aktuellen Bericht liegt das besondere Augenmerk auf psychischen Erkrankungen, denen mittlerweile im Krankheitsgeschehen eine herausgehobene Bedeutung zukommt. So stellen sie die einzige Krankheitsart dar, bei der seit Anfang der neunziger Jahre eine Zunahme der AU-Tage (nämlich um 28 Prozent) zu verzeichnen war. Damit sind psychische Störungen mittlerweile die viertwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit - bei Frauen nehmen sie sogar den dritten Rang ein. Detaillierte Informationen über das psychische Erkrankungsgeschehen werden in den verschiedenen Kapiteln dieses Berichts ausführlich dargestellt und in Spezialbeiträgen vertieft. Dabei werden erstmals in der Berichtsreihe neben AU- und Krankenhausdaten auch Arzneimittelverordnungen von Antidepressiva zur Analyse herangezogen. Die Datenbasis des Reports umfasst den BKKVersichertenbestand und spiegelt damit die gesundheitlichen Befunde etwa eines Viertels der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und jedes/r fünften GKV-Versicherten in Deutschland wider. Diese Datenbasis wird als Grundlage für detaillierter Hochrechnungen branchenund berufsbezogener AU-Ergebnisse für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten herangezogen. Damit liegen umfassende Vergleichsdaten für die arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung vor." (Autorenreferat)

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[373-L] Busse, Reinhard; Riesberg, Annette: Gesundheitssysteme im Wandel: Deutschland, Berlin: MWV Medizinisch Wiss. Verl.-Ges. 2005, VIII, 270 S., ISBN: 3-939069-03-5 (Standort: TUB München Teilbibl. Weihenstephan(91)MED710f/2006A1123; URL: http://www.euro.who.int/document/e85472g.pdf; http://healthpolicymonitor.org/Downloads/HiT_Germany_2005.pdf) INHALT: Die Studie informiert über die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in der Bundesrepublik Deutschland und bezieht sich auf Reformen und Daten mit Stand Juni 2005. Nach einer einführenden Übersicht zur Bundesrepublik (Einwohner usw.) und einer Skizzierung der historischen Entwicklung des Gesundheitssystems werden folgende Aspekte dargestellt: (1) Organisationsstruktur und Management (Akteure im Gesundheitssystem, Planung, Regulierung Dezentralisierung), (2) Finanzierung und Ausgaben des Gesundheitssystems, (3) Leistungserbringung im Gesundheitssystem (öffentlicher Gesundheitsdienst, ambulante hausund fachärztliche Versorgung, stationäre und intersektorale Versorgung, Pflege und Langzeitversorgung, Gesundheitspersonal und Ausbildung, Arzneimittel, Technologiebewertung im Gesundheitssystem), (4) Verwendung der Finanzmittel im Gesundheitssystem (Finanzierung von Krankenhäusern, Vergütung von Ärzten) sowie (5) Reformen im Gesundheitssystem. Die Ausführungen machen deutlich, dass das deutsche Gesundheitssystem einen größeren Schwerpunkt auf freie Wahl, auf unverzügliche Zugänglichkeit und auf ein hohes Niveau an Leistungserbringern und technischer Ausstattung legt als auf Kosteneffektivität oder Kostenbegrenzung per se (trotz aller gesetzgeberischer Bemühungen um Kostendämpfung). Vor diesem Hintergrund werden abschließend einige der wesentlichen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen aufgezeigt, wie beispielsweise die angemessene Umsetzung von Kostendämpfung und Vergütung, Selbstverwaltungsstrukturen, Verantwortlichkeit und Partizipation oder die Stärkung der finanziellen Einnahmebasis. (ICG2)

[374-F] Costard, Sylvia, Dr. (Leitung): Evaluationsstudie zur Frühförderung und -therapie von Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung INHALT: Vergleich verschiedener Methoden in Bezug auf ihre Effektivität bei der Frühförderung bzw. -therapie von Kinden mit Sprachentwicklungsstörungen (SES). METHODE: Theoretischer Hintergrund der Studie: 1. Die Sprachverarbeitung von Kindern mit SES weicht bereits sehr früh von der unbeeinträchtigter Kinder ab (Locke 1994, 1997). 2. Durch eine gezielte Frühtherapie wird den pathologischen Sprachmechanismen vor dem Auftreten der traditionell-logopädisch definierten Sprachstörungen entgegengewirkt (Ward 1999, Penner 2002). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 40; Kinder im Alter von ca. 3 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Forschungsbeihilfen f. Nachwuchswiss. d. Univ. Gießen INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Heilund Sonderpädagogik (Karl-Glöckner-Str. 21 B, 35394 Gießen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0641-99-24173, Fax: 0641-99-24179, e-mail: [email protected])

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[375-L] Deppe, Hans-Ulrich: Zur sozialen Anatomie des Gesundheitssystems: Neoliberalismus und Gesundheitspolitik in Deutschland, (Psychosoziale Aspekte in der Medizin), Frankfurt am Main: Verl. f. Akad. Schriften 2005, 232 S., ISBN: 3-88864-401-1 (Standort: UB Bayreuth(703)-31.QX760/D423(3)) INHALT: "In diesem Arbeitsbuch wird in vier Blöcken das Gesundheitssystem und die Gesundheitspolitik beleuchtet. Zunächst geht es um die wissenschaftliche Analyse des deutschen Gesundheitssystems. Sie soll die bestehenden Strukturen transparent und sichtbar machen. Es folgt die rot-grüne 'Gesundheitsreform' am Ende des 20. Jahrhunderts. Anhand der gesundheitspolitischen Gesetzgebung wird die Anpassung an den gesellschaftlichen Strukturwandel diskutiert. Als Folie dafür dient die Frage, inwieweit die Strukturen und Gesetze sich auf die Entwicklung und Verteilung von Gesundheit, Krankheit und Krankenversorgung auswirken, ob sie sozial gleich oder ungleich verteilt sind. Und schließlich behandelt das letzte Kapitel die Auswirkungen des auch in die Krankenversorgung eingedrungenen ökonomischen Neoliberalismus. Marktmechanismen, wirtschaftliche Konkurrenz und betriebswirtschaftliches Denken, die als Selbstheilungskräfte propagiert werden, prägen mehr und mehr die sensiblen und komplexen Beziehungen zwischen Arzt/Ärztin und Patient/Patientin. Es wird den Auswirkungen nachgegangen, die aus der Transformation von Kranken in Kunden - gewünscht und ungewünscht - resultieren." (Autorenreferat)

[376-L] Elvers, Horst-Dietrich: Lebenslage, Umwelt und Gesundheit: der Einfluss sozialer Faktoren auf die Entstehung von Allergien, (Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XI, 204 S., ISBN: 3-83506007-4 INHALT: "Gesundheit weist enge Bezüge zu sozialer Ungleichheit auf. In der Regel ist der Gesundheitszustand von Angehörigen der unteren Sozialschichten schlechter als der von Angehörigen der Oberschichten. Anders ist das im Fall vieler Allergien, die in den sozialen Oberschichten häufiger auftreten. An diesem Phänomen setzt das vorliegende Buch an. Des Autors Analyse der Wechselwirkung von sozialen Faktoren und Gesundheit zeigt, dass die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht nicht als gesundheitlicher Risikofaktor im engeren Sinne verstanden werden darf. Wirkungen sozialer Ungleichheit auf Gesundheit und Krankheit sind mit dem Lebenslagenansatz besser erklärbar. Der Autor entwickelt ein differenziertes Modell des kausalen Zusammenhangs zwischen sozialen Faktoren und Gesundheit und überprüft es empirisch am Beispiel der Allergieentstehung in der frühen Kindheit. Damit wird deutlich, wie soziale Ungleichheit und die Entstehung von Krankheiten verknüpft sind und was zu tun ist, um Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zielgruppenadäquat im sozialen Umfeld zu verankern." (Autorenreferat)

[377-L] Fahlquist, Jessica Nihlén: Responsibility ascriptions and public health problems: who is responsible for obesity and lung cancer?, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 14/2006, No. 1, S. 15-19 (URL: http://www.springerlink.com/(zkaohb45aumq1drh b0xtchyn)/ app/home/contribution.asp?referrer=parent&backto=issue,4,11;journal,4,17;linkingpublicationresu lts,1:110811,1;)

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INHALT: "Aim: Discussions about who is responsible for public health problems such as obesity and smoking-related diseases are often heated. A central question concerns the extent to which individuals are responsible for the consequences of their health-impairing behaviour and whether the State and the food and tobacco industries can justifiably be said to be responsible, too. The controversy may be partly due to the two aims of responsibility ascriptions: that they should be morally justified and that they should be efficient. The primary aim of this article is to achieve more clarity in the analysis of this issue. Method: The method used in the article is conceptual analysis in the tradition of moral philosophy. Results: There are two major perspectives on responsibility ascriptions. First, there is the merit-based idea that responsibility should be ascribed to someone who deserves to be held accountable, e.g. because he or she voluntarily and knowingly brought about his or her own health impairment. Second, there is the consequentialist view that responsibility should be ascribed in ways that have as good effects as possible. There are two values at stake here: Responsibility ascriptions in public health should satisfy criteria of moral norms or fairness as well as of efficiency. Conclusion: It is argued that both perspectives should be taken into account in public health policymaking. It is concluded that it is important to be aware of the two views of responsibility ascriptions in public health discussions and the policymaking process and to aim at striking a balance between the two." (author's abstract)

[378-F] Fischer, Nadine S., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kriz, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung): Expressive Arts, integrative Kompetenz und Wohlbefinden (Arbeitstitel) INHALT: Expressive Arts Therapy (EXA) ist eine intermodale Ausdruckstherapie und stellt ein neues interdisziplinäres Feld innerhalb der Psychotherapie dar. Es werden unterschiedliche Disziplinen (Musiktherapie, Kunst- und Ausdrucks-Therapie, Poetry, Performance und Dance) in einer integrierten Art und Weise angewendet. Ziel ist die Förderung und Entwicklung von Heilungsprozessen. Im vorliegenden Promotionsvorhaben sollen erstmals unterschiedliche Elemente der Expressive Arts Therapy im Laborsetting untersucht werden. Personen mit einer bestimmten Persönlichkeitsdisposition (Lageorientierung) weisen ein affektregulatorisches Defizit auf. Wenn sie dieses Defizit überwinden können, wird ein guter Selbstzugang und somit eine hohe integrative Kompetenz erwartet. Dabei besteht eine indirekte Verbindung zwischen dem Selbstzugang und der Aktivierung der rechten Hemisphäre. Die Fähigkeit, Einzelerfahrungen in umfassende Repräsentationen zu integrieren und intra- sowie inter-personale Konflikte durch Integration der Gegensätze zu lösen, stellt integrative Kompetenz dar. Lageorientierte Personen weisen unter Bedrohung Alienation und somit einen mangelnden Selbstzugang auf. Dabei geht der Zugang zu eigenen Präferenzen verloren und die Person weiß nicht mehr, was sie selber will. Dies stellt ein Risiko für die psychische und körperliche Gesundheit dar. Es wird angenommen, dass Verfahren wie Expressive Arts die rechte Hemisphäre sowie das Selbstsystem aktivieren und somit Alienation verringern, wenn die Kompensationsannahme gültig ist. In einer ersten Voruntersuchung im Rahmen des Promotionsvorhabens soll der Frage nachgegangen werden, ob Expressive Arts eine "Immunisierungsstrategie" für Lageorientierte gegen Alienation ist und die integrative Kompetenz erhöht. METHODE: Theoretische Grundlagen des Promotionsvorhabens sind die Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI) Theorie von Kuhl (2001), sowie das integrative Theoriengebäude der Expressive Arts (Knill, 2005, 2000; Caldwell, 2005; Atkins et al., 2003; Levine & Levine, 1999; McNiff, 1999; Knill, Barba & Fuchs, 1995; Rogers, 1993) und die Systemtheorie (Kriz,

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2002, 1999). Es sind Laboruntersuchungen mit unterschiedlichen experimentellen Bedingungen und Erhebungen mittels psychologischer Tests geplant. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment. Psychologischer Test (Stichprobe: N=60; Vorstudie; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-969-6029, e-mail: [email protected])

[379-F] Focke, Axel, Dipl.-oec.; Schillo, Sonja, Dipl.-Kff.; Höppner, Karin; Bakowski, Natalie, Dipl.-Kff.; Hessel, Franz P., Dr.; Gordala, Joachim; Lehnen, Tina; Monka, Michael; Schulz, Sebastian; Wasem, Jürgen (Bearbeitung): Evaluation und Controlling der Integrierten Versorgung im Rheinland INHALT: In dem von den Krankenkassen im Rheinland geförderten Vorhaben werden regionale Projekte der integrierten Versorgung hinsichtlich Qualität, Patientenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit mit der Regelversorgung für vergleichbare Versicherte verglichen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Focke, A.; Gordala, J.; Hessel, F.; Höppner, K.; Lehnen, T.; Monka, M.; Schillo, S.; Schulz, S.; Wasem, J.: Ökonomische Evaluation der Integrierten Versorgung (IGV). Download unter: http://www.uni-essen. de/medizin-management/Lehrstuhl/Aktuelles/Poster_Oekon_Evaluation_Integrierte_Versorgung.pdf .+++Wasem, J.; Focke, A.; Schillo, S.; Marks, P.; Bakowski, N.; Höppner, K.; Schulz, S.; Hessel, F.: Evaluation der Integrierten Versorgung aus ökonomischer Sicht. Download unter: http://www.uni-essen.de/medizin-management/Lehrstuhl/Download/Vortraege/Versorgungsforschung_igv_230905.pdf . ART: keine Angabe BEGINN: 2005-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement (45117 Essen)

[380-L] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Sterben in Würde: ethische, medizinische und rechtliche Herausforderungen, (Gesprächskreis Sozialpolitik), Bonn 2005, 50 S., ISBN: 3-89892-307-X (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03519.pdf) INHALT: "Sterben ist ein Thema, das uns allen unter die Haut geht. Obwohl dies so ist, findet eine wirklich intensive private wie öffentliche Auseinandersetzung hiermit in Deutschland noch sehr selten statt. Der Sterbeprozess - obwohl er ein Teil unseres Lebens ist - stellt bei uns nach wie vor ein Tabuthema dar. Wir haben uns darauf eingerichtet, dass diese letzte Phase des Lebens vorwiegend abseits unseres Alltags in Krankenhäusern, Hospizen oder Pflegeheimen stattfindet und wir den Tod anderer deshalb meistens nicht unmittelbar miterleben. Obwohl Sterben auf der einen Seite bei uns noch ein Tabuthema ist, gibt es andererseits

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einen deutlich zunehmenden Bedarf in unserer Bevölkerung, sich mit Fragen zur Sterbebegleitung auseinander zu setzen. Deshalb hat die Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen ihres Gesprächskreises Sozialpolitik Repräsentantinnen und Repräsentanten unserer Gesellschaft darum gebeten, ihre Einschätzung zur humanen Sterbebegleitung in Deutschland vorzutragen. Im Vordergrund stehen Fragen zur medizinischen Versorgung in ambulanter wie stationärer Form sowie ethische und rechtliche Aspekte, wie z.B. Sterbebegleitung und aktive Sterbehilfe sowie Patientenautonomie und Patientenverfügung. Die Beiträge der Referentinnen und Referenten sowie eine Zusammenfassung dieser Vorträge und der Diskussionsbeiträge sind in dieser Veröffentlichung abgedruckt. Außerdem befindet sich im Kapitel 'Exkurs' eine Stellungnahme zum Thema Sterben in Würde aus der Sicht der Pflegewissenschaft." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Ulla Schmidt: Sterben in Würde (11-13); Margot von Renesse: Entwurf eines Gesetzes zur Regelung von Patientenverfügungen im Betreuungsrecht und zur Klarstellung strafrechtlicher Grenzen bei der Sterbebegleitung (14-26); Gerda Graf: Leitideen, Aufgaben und Organisation der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (27-31); Eberhard Klaschik: Palliativmedizin im Trend der Zeit (32-36); Volker Lindemann: Sterben in Würde - die rechtlichen Herausforderungen (37-41); Exkurs: Gutachten im Auftrag der Friedrich-EbertStiftung, Gesprächskreis Arbeit und Soziales, in Ergänzung der Beiträge zu vorliegender Dokumentation - Constanze Giese, Christian Koch, Dietmar Siewert: Sterben in Würde - ein Beitrag der Pflege (42-49).

[381-L] Fuchs, Peter: Das Gesundheitssystem ist niemals verschnupft, in: Jost Bauch (Hrsg.): Gesundheit als System : sytemtheoretische Beobachtungen des Gesundheitswesens, Konstanz: Hartung-Gorre, 2006, S. 2138, ISBN: 3-86628-077-7 INHALT: Der Beitrag rekonstruiert aus systemtheoretischer Perspektive, dass und wie sich das Gesundheitssystem als Funktionssystem aus den historischen frühen Formen der Krankenbehandlung ausdifferenziert. Es wird von der Annahme ausgegangen, dass es dabei zu einer Art Funktionswechsel kommt, der sich auf das "Problem der Unsicherheitsabsorption sozialer Adressen unter Polykontexturalitätsbedingungen und damit auf die Absicherung der virtuellen Vollinklusion bezieht". Die Krankenbehandlung selbst wird funktionalisiert und ist nicht mehr so etwas wie eine lebensweltlich evidente Notwendigkeit der Lebensbewältigung unter der Bedingung körperlicher Störungen. Um diese These zu stützen, wird versucht, wesentliche Kriterien zur Bestimmung von Funktionssystemen auf das Gesundheitssystem anzuwenden. Die Funktion ließ sich rekonstruieren und ein dazu passendes symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium finden (Krankheit), darüber hinaus ein Code (krank/gesund), eine Kontingenzformel (Gesundheit) und eine somatogene Symbolgruppe (Thanatosymbolik). Abschließend wird geklärt, wie die "Pflege" in das System passt, ob sie als Subsystem des Gesundheitssystems zu begreifen ist oder als ein in Ausdifferenzierung befindliches eigenes Funktionssystem. Der Autor nimmt an, dass dieses System wie andere Systeme (z. B. Sport, Soziale Arbeit etc.) als Nachentwicklung begriffen werden kann, bei der man sich auf noch unsicherem Gelände bewegt, insofern der Status solcher sekundären Primärsysteme weitgehend ungeklärt und umstritten ist. (ICA2)

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[382-F] Gampe, Jutta, Dr.; Lagona, Francesco, Dr.; Camarda, Carlo G.; Barbi, Elisabetta, Dr.; Durbáu-Reguera, Maria C., Dr.; Janssen, Fanny, Dr. (Bearbeitung); Vaupel, James W., Prof.Dr. (Leitung): Mortality surfaces INHALT: Modelling mortality surfaces, representing mortality rates as function of age and time, to extract structural information. The analysis of mortality surfaces gives simultaneous insights into biological ageing -age effect-, selection and debilitation -cohort effect-, and environmental factors -period effect- (Caselli et al., 1985). METHODE: Methodical approach: the research includes the development of models to fitparametric functions to mortality surfaces, with particular attention to frailty-model generalizations and differentspecified relational models. Furthermore, smoothing methods such as local regression and the spline approach will be implemented to forecast mortality. VERÖFFENTLICHUNGEN: Barbi, E.; Vaupel, J.W.: Comment on "inflammatory exposure and historical changes in human life-spans". in: Science, 308, 2005, 5729. ARBEITSPAPIERE: Barbi, E.; Janssen, F.; Vaupel, J.W.: Modelling mortality surfaces: period and cohort influences on elderly mortality in Italy and Sweden. Paper presented at the 1st Human Mortality Database Symposium. Max Planck Institute for Demographic Research, Rostock (Germany). June, 18-19 2004.+++Barbi E.: Regularities and deviations in mortality trends of the developed world. Paper presented at XXV IUSSP International Population Conference, 18 - 23 July 2005, Tours France.+++Carmada, C.G.; Barbi, E.; Vaupel, J.W.: Mortality dynamics and policy changes: the case of Germany. Poster presented at XXV IUSSP International Population Conference, 18-23 July 2005, Tours France. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock); Universidad Carlos III de Madrid (, 28903 Madrid, Spanien) KONTAKT: Gampe, Jutta (Dr. email: [email protected])

[383-F] Gärtner, Claudia, Dr. (Bearbeitung); Janshen, Doris, Prof.Dr.; Thürmann, Petra, Prof.Dr.; Scheffold, Thomas, Dr.med. (Leitung): Soziomedizinische Genderforschung zur Herzinsuffizienz (Teilprojekt 14 im Kompetenznetz Herzinsuffizienz) INHALT: Genderspezifische Faktoren der Herzinsuffizienz sollen in ihrer Bedeutung sowohl für die medizinische Forschung, als auch für die Versorgung der Patientinnen und Patienten erfasst werden. Wenn Genderaspekte in der medizinischen und in der Gesundheitsforschung berücksichtigt werden, dann geschieht das bislang fast ausnahmslos mit Blick auf die Seiten der Frauen. Diese Einseitigkeit wird in dem Teilprojekt durch die Integration von Männerforschung überwunden. In Kooperation mit anderen Teilprojekten wird das soziomedizinische Genderwissen sowohl der einzelnen Projekte, als auch des Projektverbundes verbessert. METHODE: Nach neuesten Untersuchungen wird die Herzinsuffizienz als für das Gesundheitswesen ständig wachsendes Problem prognostiziert. Trotz erheblicher Erfolge der HerzKreislaufforschung in Diagnostik und Therapie ist bis heute nur eine weitgehend symptomorientierte Therapie möglich. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass Frauen in den meisten bisher durchgeführten klinischen Studien unterrepräsentiert sind. Die Variable Geschlecht ("Gender") wird nicht angemessen berücksichtigt. Eine geschlechtsvergleichende Perspektive ist notwendig, um Diagnostik, Versorgung und Therapie für Frauen und Männer zu optimie-

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ren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 60-80; Patienten und Patientinnen mit Herzinsuffizienz nach NYHA I-IV; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Essener Kolleg für Geschlechterforschung (45117 Essen); Universität Witten-Herdecke, Fak. Medizin (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[384-L] Geisheim, Clarissa; Hahlweg, Kurt; Fiegenbaum, Wolfgang; Frank, Monika; Schröder, Brigitte; Witzleben, Ines von: Das Brief Symptom Inventory (BSI) als Instrument zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 48/2002, H. 1, S. 28-36 INHALT: "Anhand einer Stichprobe von 1252 Patienten, die in einer von drei Ambulanzen der Christoph-Dornier-Stiftung für Klinische Psychologie behandelt wurden und hauptsächlich unter Angststörungen litten, wurden die Reliabilität und Validität der deutschen Version des 'Brief Symptom Inventory' (BSI) untersucht. Vergleiche mit Daten der 'Symptom-CheckListe' (SCL-90-R) zeigten ähnliche psychometrische Qualitäten für beide Instrumente. Für die Primärdimensionen des BSI ergaben sich befriedigende interne Konsistenzen von .70 bis .89 mit einem alpha=.96 für den Global Severity Index (GSI). Die konvergente Validität zeigte sich in hohen Korrelationen zu inhaltsnahen klinischen Selbstbeurteilungsskalen. Mit Hilfe der Prä-Post-Daten von 617 Patienten, die kognitiv-verhaltenstherapeutisch behandelt wurden, konnten vergleichbare Effektstärken für die SCL-90-R und das BSI ermittelt werden. Die Generalisierbarkeit der Befunde ist durch das Vorherrschen von Angstpatienten in dieser Stichprobe eingeschränkt." (Autorenreferat, ZPID)

[385-F] Gierthmühlen, Stephan (Bearbeitung); Igl, Gerhard, Prof.Dr. (Betreuung): Der Begriff der Pflegebedürftigkeit INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0431-880-3534, Fax: 0431-880-1537, e-mail: [email protected])

[386-F] Grabbe, Yvonne, Dr.; Loos, Stefan, Dr.; Wasem, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung); Nolting, Hans-Dieter, Dipl.-Psych. (Leitung): Nutzen, Kosten, Präferenzen - 4. Delphi-Studie zur Zukunft des Gesundheitswesens INHALT: Die Studie gliedert sich in vier Themenschwerpunkte: 1. Wie groß sind aus Sicht der Bevölkerung die Nutzenverluste bzw. -gewinne bei bestimmten Änderungen am Leistungska-

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talog der gesetzlichen Krankenversicherung? Mit Hilfe eines so genannten Discrete-ChoiceExperiments wurde ermittelt, welchen Wert einige übergreifende Merkmale des GKVLeistungspakets - wie etwa die freie Arztwahl oder die bestehenden Regelungen zur Eingliederung von innovativen Therapieverfahren in den Leistungskatalog - für die Versicherten haben. 2. Welche therapeutischen Verbesserungen und Fortschritte sollen aus Sicht der Bevölkerung solidarisch durch die GKV finanziert werden und welche können der privaten Verantwortung überlassen werden? Anhand von vier konkreten Beispielen wurde untersucht, welche therapeutischen Verbesserungen die Bevölkerung als so substanziell bewertet, dass sie - zwecks Vermeidung der sonst vermutlich auftretenden einkommensabhängigen Inanspruchnahmeunterschiede - eine Finanzierung durch die GKV mehrheitlich befürwortet. 3. Von welchen Anbietern möchten die Patienten und Versicherten Informationen über die Wirkungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln? Diese Frage wurde nicht allgemein untersucht, sondern unter Vorgabe einer konkreten Entscheidungssituation, der sich die Patienten in Zukunft gegenüber sehen könnten: Der Arzt empfiehlt die Behandlung mit einem Medikament, das von der Krankenkasse nicht vollständig erstattet wird, so dass der Patient - über die bestehende gesetzliche Zuzahlung hinaus - einen Teil der Kosten aus eigener Tasche tragen muss. Alternativ kommt ein von der GKV vollständig getragenes Präparat in Frage, das aus Sicht des Arztes im individuellen Fall jedoch nur "das Zweitbeste" ist. 4. Welche gesundheitspolitischen Prioritäten hat die Bevölkerung? Durch Bildung einer Rangreihe aus zehn gesundheitspolitischen Themen und Aufgaben sollten die Befragten ihre persönliche Agenda für die künftige Gesundheitspolitik zusammenstellen. ZEITRAUM: 2004/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Daten der Studie wurden durch eine bundesweit repräsentative Bevölkerungsumfrage mit folgenden Charakteristika gewonnen: 1. Computerunterstützte persönliche Interviews (CAPI), Dauer ca. 45 Minuten. 2. Dreifach geschichtete Zufallsstichprobe der in Privathaushalten lebenden, wahlberechtigten und gesetzlich krankenversicherten Bevölkerung ab 18 Jahren. 3. Stichprobe Brutto: N=1.064 Befragte/ Netto: N=1.058 Befragte. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.064; in Privathaushalten lebende, wahlberechtigte und gesetzlich krankenversicherte Bevölkerung ab 18 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Informationen über die Studie können auf der Website des Auftraggebers, Janssen-Cilag GmbH abgerufen werden: http://www.janssen-cilag.de/bgdisplay.jhtml?itemname=delphi_nutzen_kosten . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Janssen-Cilag GmbH, Raiffeisenstr. 8, 41470 Neuss FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- (Wichmannstr. 5, 10787 Berlin); Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement (45117 Essen) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-230809-0, e-mail: [email protected])

[387-F] Grabe, Hans-Jörgen, PD Dr. (Leitung): Klinische Heterogenität und Familiarität von Zwangsstörungen (Projekt im Forschungsverbund Community Medicine)

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INHALT: Familien- und Zwillingsstudien haben gezeigt, dass Zwangsstörungen und zwanghaftes Verhalten familiär gehäuft auftreten und unter genetischem Einfluss stehen. Die bislang vorliegenden Studien lassen jedoch viele Fragen offen, deren Beantwortung für die Planung effizienter molekulargenetischer Studien zur Genortsuche erforderlich wären: I. Wie stark ist der familiär-genetische Einfluss, und wie erklärt sich die Variation der Einflussstärke in den vorliegenden Studien? Beeinflusst die bei Zwangsstörungen besonders häufige Komorbidität mit anderen psychischen Störungen das familiäre Häufungsmuster, und welche Fehlerquellen resultieren daraus ggf. für Studien zur Genortsuche bei Zwangsstörungen? II. Gibt es einen Subtyp von Zwangsstörungen, der unter einem stärkeren familiär-genetischen Einfluss steht, und wie ist dieser Subtyp ggf. klinisch zu charakterisieren? Diese offenen Fragen sollen in einer in Bonn, Köln und Stralsund/ Greifwald durchzuführenden kontrollierten Familienstudie bei mindestens 250 Patienten mit Zwangsstörungen und 125 Kontrollen aus der Allgemeinbevölkerung untersucht werden. Als besonderes Merkmal dieser Studie werden erstmalig Betroffene und deren Familien aus der Allgemeinbevölkerung rekrutiert ohne dass ein Selektionsbias über die Inanspruchnahme einer spezifischen Behandlung erfolgt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bonn, Köln, Stralsund/ Greifwald ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund) KONTAKT: Leiter (Tel. 03831-452106, Fax: 03831-452105, e-mail: [email protected])

[388-L] Gräfe, Kerstin; Zipfel, Stephan; Herzog, Wolfgang; Löwe, Bernd: Screening psychischer Störungen mit dem "Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQD)": Ergebnisse der deutschen Validierungsstudie, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 50/2004, H. 4, S. 171-181 INHALT: "Es wird über die Validierung des 'Gesundheitsfragebogens für Patienten', der deutschen Version des 'Patient Health Questionnaire' (PHQ-D) berichtet. Der PHQ wurde zum praktikablen Screening psychischer Störungen für die Primärmedizin entwickelt und erfasst direkt die diagnostischen Kriterien des DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Insgesamt 357 allgemeinmedizinische/ internistische Patienten und 171 psychosomatisch erkrankte Patienten wurden mit dem PHQ-D und dem 'Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV' (SKID-I) untersucht, wobei das SKID-I als diagnostischer Goldstandard diente. Ärzte und Patienten wurden zur Akzeptanz des PHQ-D befragt. Eine ausgezeichnete Kriteriumsvalidität des PHQ-D zeigte sich insbesondere bei der Diagnose der Major Depression; hier lag die Sensitivität für die allgemeinmedizinischen Patienten bei 95 Prozent und die Spezifität bei 86 Prozent. Gute teststatistische Werte ergaben sich u. a. auch für die Panikstörung. Die Anwendung des PHQ-D wurde von jeweils mehr als 90 Prozent der Patienten und Ärzte gut akzeptiert. Mit dem PHQ-D liegt somit ein praktikables, valides und gut akzeptiertes Instrument zur Anwendung in Forschung und klinischer Praxis vor. Sein Einsatz kann zur verbesserten Versorgung von Patienten mit psychischen Störungen beitragen. Der Fragebogen ist im Anhang abgedruckt." (Autorenreferat, ZPID)

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[389-L] Harper, Stephen: Media, madness and misrepresentation: critical reflections on anti-stigma discourse, in: European journal of communication, Vol. 20/2005, Nr. 4, S. 460-483 (Standort: USB Köln(38)MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/20/4/460) INHALT: In den letzten 10 Jahren hat die Kommunikationsforschung begonnen, sich mit dem Problem der Stigmatisierung von Geisteskrankheit in den Medien zu befassen. Der Beitrag vertritt die These, dass zwar ein Großteil dieser Arbeiten von unschätzbarem Wert für die Identifizierung der unbefriedigenden Darstellung von Geisteskrankheit in den Medien war, sie aber auch bestimmte argumentative und theoretische Schwachstellen aufweisen. Der Diskurs gegen eine Stigmatisierung tendiert dazu, die Texte, die er untersucht, zu homogenisieren und kann sogar dazu beitragen, die Populärkultur zu stigmatisieren. Er verlässt sich zudem im Übermaß auf eine individualistische Definition von Gewalt und Begriffe von darstellerischer "Akkuratesse" und Plausibilität und vermittelt dabei unbeabsichtigt ein falsches Bild von den Statistiken über Geisteskrankheit und Gewalt. Forschung und Kritik, die sich mit Maßnahmen gegen eine Stigmatisierung beschäftigen, sind von lebenswichtiger Bedeutung. Darüber hinaus sollten die Kritiker mehr auf die Erfordernisse bestimmter Medienformen und die sozialen und politischen Funktionen aber auch die "Akkuratesse" von Mediendarstellungen von Geisteskrankheit achten. (UNübers.)

[390-L] Haudidier, Benoit: Sterblichkeit nach Todesursachen in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland seit 1950: Übereinstimmungen und Unterschiede, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 30/2005, H. 1, S. 153-161 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Neben der generellen Tendenz einer Angleichung der Sterblichkeitsmuster in Westeuropa bestehen im Vergleich zwischen einzelnen Ländern beträchtliche Unterschiede. So lässt der Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland seit Beginn des Jahres 1970 eine eindeutig differenzierte Entwicklung der Struktur der Sterblichkeit nach dem Alter erkennen. Dieses Phänomen beruht auf dem starken Auseinanderklaffen der Haupttodesursache Herz-/ Kreislauferkrankungen, die sich im ganzen Zeitraum in Frankreich günstiger als in Deutschland entwickelt haben, während die Sterblichkeit durch Gewalteinfluss und an Infektionskrankheiten in Deutschland seit 1970 geringer ausfällt als in Frankreich. Die degenerativen Krankheiten (Herz-/ Kreislauferkrankungen und Tumore) wie auch Zirrhosen beleuchten klar die bedeutenden Unterschiede zwischen den beiden Ländern hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Sterblichkeit. Diese Unterschiede in Niveau und Entwicklung - insbesondere unter Einbeziehung von Verhaltensweisen - bezeugen eine größere Ähnlichkeit der Lebensstile von Männern und Frauen im Norden Europas als im Süden." (Autorenreferat)

[391-F] Heinz, Andreas, Dipl.-Volksw.; Mehmet, Yasemin, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Jacob, Rüdiger, Dr. (Leitung); Hahn, Alois, Prof.Dr.; Braun, Hans, Prof.Dr.; Reinecke, Jost, Prof.Dr. (Betreuung): Elektronische Gesundheitskarte Rheinland-Pfalz: wissenschaftliche Begleitung

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INHALT: Themen: Informationsquellen und Informationsstand zu eGK und ePA, Akzeptanz, Nutzungshäufigkeit und -absicht, Nutzen und Kosten der eGK-RLP, Auswirkungen der ePA auf die Qualität medizinischer Dienstleistungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: RheinlandPfalz METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.000; Bevölkerung Raum Trier; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 700; alle niedergelassenen Ärzte im Bereich der KV Rheinland-Pfalz - RZ Trier; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 150; alle am Projekkt teilnehmenden Ärzte und medizinisches Personal; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 500; am Projekt teilnehmende Patienten; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-08 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz Regionalzentrum Trier FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Heinz, Andreas (Tel. 0651-201-3169, e-mail: [email protected])

[392-F] Helmes, Almut, Dr. (Bearbeitung): Kommunikation in der Tumorbehandlung aus Sicht der Patienten INHALT: Die Arzt-Patienten-Kommunikation ist von großer Bedeutung in der Krebsbehandlung. Angemessene Kommunikation und Informationsvermittlung beeinflussen Compliance, Krankheitsbewältigung und eine partizipative Beteiligung der Patienten. Verschiedene Studien zeigen, dass aus Sicht onkologischer Patienten Defizite in der Arzt-PatientenKommunikation, Informationsvermittlung und partizipativen Beteiligung auftreten können. Unklar ist jedoch, welche Personen- und Krankheitsmerkmale mit Informationsbedürfnissen, einem partizipativen Beteiligungswunsch und erlebten kommunikativen Schwierigkeiten in Bezug stehen. In der geplanten Studie sollen folgende Fragestellungen untersucht werden: Welche Personen- und Krankheitsmerkmale sind mit Informationsbedürfnissen, Kommunikationsschwierigkeiten und dem Wunsch nach partizipativer Beteiligung verknüpft? Wie verändern sich Informationsbedürfnisse, der Wunsch nach partizipativer Beteiligung und Vorstellungen zur Arzt-Patienten-Kommunikation über die Zeit? Welcher Zusammenhang im Längsschnitt besteht zwischen Erwartungen/ Präferenzen und tatsächlichen Behandlungserfahrungen hinsichtlich Kommunikation, Information und Partizipation im Bezug auf Lebensqualität und psychische Belastung? Ziel der Studie ist es, fundiertes Wissen über Informationsbedürfnisse, partizipative Beteiligungswünsche und Erwartungen an die Arzt-Patienten-Kommunikation bei verschiedenen Patientengruppen zu erlangen. Durch eine Analyse der Behandlungserfahrungen und wahrgenommenen kommunikativen Schwierigkeiten aus Patientensicht sollen Veränderungsmöglichkeiten aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden. ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution, Sekretariat (e-mail: [email protected], Tel. 0761203-3046, Fax: 0761-203-3040)

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[393-F] Henke, Klaus-Dirk, Prof.Dr.; Mühlbacher, Axel; Borchardt, Katja; Farhauer, Oliver; Mackenthun, Birgit; Schreyögg, Jonas (Bearbeitung): Standards im Gesundheitswesen aus ökonomischer Sicht (Teilprojekt der Forschungsgruppe der Berlin Brandenburgischen wissenschaftlichen Gesellschaft) INHALT: Die Arbeitsgruppe "Gesundheitsstandards" will in eine kritische Diskussion der Formen und Wirkungen von Gesundheits- bzw. Krankheitsstandards eintreten und dabei medizinische, ökonomische, juristische, historische und ethische Fragestellungen miteinander verbinden. Kollektivierung, Kontingentierung und Allozierung von Leistungen in Prävention, Diagnose, Therapie und Versorgung sind die Anforderungen, die eine intersubjektiv nachvollziehbare Festlegung von Gesundheitsstandards notwendig machen. Erst auf der Basis einer derartigen Festlegung können Fragen der rechtlichen Regulierung und der ökonomischen Organisation des Gesundheitswesens erörtert werden. Die Formulierung von Gesundheitsstandards ist ferner von erheblicher Bedeutung für die Abgrenzung der Aufgaben des Gesundheitswesens gegenüber denen der Gesundheits- und Sozialpolitik. Die Festlegung von "Gesundheitsstandards" ist sinnvoll, wenn a) Leistungen für die Wiederherstellung der Gesundheit bzw. für die Vermeidung von Krankheit von Individuen im Rahmen eines institutionalisierten "Gesundheitswesens" kollektiviert werden müssen; b) Leistungen des Gesundheitswesens für Individuen aus Knappheits- bzw. Kostengründen kontingentiert werden müssen; c) Leistungen des Gesundheitswesens für Individuen unter Gerechtigkeitsgesichtspunkten "richtig" alloziert werden müssen. Abschließend wir von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe ein Memorandum erstellt, dass sowohl theoretische Überlegungen zum Gesundheitsbzw. Krankheitsbegriff als auch Fragen der medizinischen Entwicklung und der Ethik in der Medizin thematisieren sowie Finanzierungsvorschläge beinhalten soll. Das Memorandum soll folgende Struktur haben: Einleitung; anthropologische und ethische Grundlagen; soziale und institutionelle Situation des Gesundheitssystems; gesundheitsökonomische Aspekte; verfassungs- und zivilrechtliche Aspekte von Gesundheit und Krankheit; medizinische Aspekte von Gesundheit und Krankheit; Empfehlungen. Methodologische und anthropologische Grundlagen sollen der Klärung der Begriffe Gesundheit und Krankheit als auch der verwendeten Methoden in der Medizin dienen. Die Analyse der institutionellen und sozialen Voraussetzungen des Gesundheitswesens stellt sich insbesondere den Fragen einer veränderten Sozial-, Einkommens- und Altersstruktur in den Industriestaaten und versucht die Bedingungen in den europäischen Staaten sowie den USA mit in die Betrachtung einzubeziehen. In diesem Zusammenhang werden auch gesundheitsökonomische Modelle, einschließlich verschiedener Finanzierungsmodelle, erörtert sowie deren jeweilige Effektivität unter verschiedenen Perspektiven diskutiert. Verfassungs- und zivilrechtliche Aspekte sollen die rechtlichen Beziehungen zwischen Arzt und Patient sowie Individuum und Gesellschaft, einschließlich derer zu Versicherungsträgern, auf privat- und verfassungs-rechtlicher Ebene klären. Die medizinischen Aspekte reichen von Fragen der Diagnostik, Therapie und Prävention von Krankheiten bis hin zu Fragen des Arzt-Patient-Verhältnisses unter veränderten Bedingungen in der Medizin. Das Projekt war auf eine etwa zweijährige Bearbeitungszeit ausgelegt, an deren Ende ein von der AG zu formulierendes Memorandum zu Fragen der Gesundheitsstandards steht. Als Ergebnis dieser Arbeit will die Arbeitsgruppe Empfehlungen formulieren, die zur Lösung gesundheitspolitischer Probleme beitragen sollen. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind, in einem "mid-term-meeting" begutachtet worden. Auf Basis dieser Begutachtung wird ein Textentwurf erstellt, der in einer Abschlusskonferenz sowohl der wissenschaftlichen als auch weiteren Öffentlichkeit präsentiert wird. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VIII Wirtschaft und Management, Institut für VWL und Wirtschaftsrecht Fachgebiet Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie (Str. des 17. Juni 135, 10623 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-25466, e-mail: [email protected])

[394-L] Hinz, Andreas; Rief, Winfried; Brähler, Elmar: Hypochondrie in der Allgemeinbevölkerung: teststatistische Prüfung und Normierung des Whiteley-Index, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 49/2003, H. 1, S. 34-42 INHALT: "Der 'Whiteley-Index' ist ein Instrument zur Erfassung von Hypochondrie. Für diesen Fragebogen wurde eine Normierungs- und Validierungsstudie anhand einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe von 1996 Personen durchgeführt. Hypochondrie zeigte eine etwa lineare Altersabhängigkeit (.24). Frauen hatten in allen Altersstufen höhere HypochondrieAusprägungen als Männer. Für verschiedene Alters- und Geschlechtsgruppen werden Normwerte bereitgestellt. Die in der Literatur beschriebene dreidimensionale Struktur des 'Whiteley-Index' (Krankheitsängste, somatische Beschwerden und Krankheitsüberzeugung) konnte mit gewissen Einschränkungen bestätigt werden. Validierungsuntersuchungen mit anderen Instrumenten (Hospital Anxiety and Depression Scale, Multidimensional Fatigue Inventory, Gießener Beschwerdebogen, Screening für Somatoforme Störungen und Nottingham Health Profile) zeigten, dass eine auf sieben Items reduzierte Kurzskala der Gesamtskala mit 14 Items ebenbürtig ist. Für differenzierte Analysen wird jedoch die Originalskala empfohlen. Durch die angegebenen Normwerte ist es künftig besser möglich, Patientengruppen verschiedener Alters- und Geschlechtsverteilungen untereinander oder auch mit Stichproben der Normalbevölkerung zu vergleichen." (Autorenreferat, ZPID)

[395-L] Hoffmann, Elke: Fakten zum Pflegebedarf in Deutschland: empfundene und anerkannte Pflegebedürftigkeit, in: Informationsdienst Altersfragen, Jg. 32/2005, H. 6, S. 13-15 (Standort: USB Köln(38)-HP-LSB483) INHALT: Der Bericht gibt einen Einblick in die amtliche Pflegestatistik von 2003, nach der 2,5 Prozent der deutschen Bevölkerung (also rund zwei Millionen) pflegebedürftig sind. Die Statistik erfasst allerdings nur die Leistungsempfänger; darüber hinaus werden weitere rund eine Million Pflegebedürftige in Privathaushalten angenommen. Als Fazit der Analyse wird festgehalten: Um zu realistischen Schätzungen für die Zukunft zu kommen und verlässliche Pflegebedarfsplanungen vornehmen zu können, muss die Gruppe jener Hilfsbedürftigen berücksichtigt werden, die keine Leistungsbezieher sind, aber subjektiv einen Hilfebedarf empfinden. (IAB)

[396-L] Homfeldt, Hans Günther; Ritter, Annette: Das dicke Kind: Aufgaben für die Soziale Arbeit, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik, Jg. 4/2006, H. 2, S. 114-131

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INHALT: "In den letzten zwei Jahren fand kein anderes gesundheits- und ernährungspolitisches Thema bei Kindern und Jugendlichen soviel Aufmerksamkeit wie: Übergewicht und Adipositas. Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die weitgehend fehlende Mitwirkung der Sozialen Arbeit an der 'Plattform Ernährung und Bewegung e.V.'. Die Soziale Arbeit als Profession wirkt, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mit, obwohl sie sich in verschiedenen Handlungsfeldern mit körperlichem Übergewicht beschäftigt. Für die Soziale Arbeit als Disziplin stellt der Körper als soziale Realität eine nach wie vor thematische Herausforderung, die bisher eher randständig behandelt wird, obwohl es in Bezugsdisziplinen wie beispielsweise der Soziologie einen langjährigen wissenschaftlichen Diskurs gibt. Die Relevanz der Rezeption des Körpers als soziale Realität in der Sozialen Arbeit wird im Folgenden aufgezeigt." (Autorenreferat)

[397-L] Höpflinger, François: Private Lebensformen, Mortalität und Gesundheit, in: Klaus Hurrelmann, Petra Kolip (Hrsg.): Geschlecht, Gesundheit und Krankheit : Männer und Frauen im Vergleich, Stuttgart: Huber, 2002, S. 419-438, ISBN: 3-456-83691-0 INHALT: Der Autor beleuchtet die (Wechsel-) Beziehungen zwischen privaten Lebensformen, Mortalität und Gesundheitsindikatoren unter folgenden Fragestellungen: (1) Inwiefern lassen sich bedeutsame Unterschiede in der Mortalität, Morbidität und selbsteingeschätzten Gesundheit zwischen Männern und Frauen in unterschiedlichen Lebensformen feststellen? (2) Wie lassen sich diese Unterschiede beurteilen und interpretieren? Inwiefern beeinflussen Gesundheitsfaktoren die private Lebensform von Frauen und Männern und in welchem Maße wirken sich umgekehrt unterschiedliche Lebensformen auf die physische und psychische Gesundheit von Frauen und Männern aus? (3) Inwiefern lassen sich bei den (Wechsel-) Beziehungen zwischen Lebensform, Mortalität und selbsteingeschätzter Gesundheit konsistente geschlechtsspezifische Differenzen erkennen? (4) In welchem Maße prägen geschlechtsspezifische Unterschiede der Lebenserwartung umgekehrt die Lebensformen von Frauen und Männern? Der Autor gibt zur Beantwortung dieser Fragen einige aggregierte soziodemographische Beobachtungen zur altersspezifischen Mortalität und Lebenserwartung nach Familien- bzw. Zivilstand wieder. Er stellt ferner Ergebnisse individueller Erhebungen zum Zusammenhang von privater Lebensform und selbsteingeschätzter Gesundheit mit Schwerpunktsetzung auf Längsschnittbeobachtungen vor und fragt danach, inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede der Lebenserwartung die Wohn- und Lebensformen von Männern und Frauen in späteren Lebensphasen bestimmen. (ICI2)

[398-L] Hurrelmann, Klaus; Kolip, Petra (Hrsg.): Geschlecht, Gesundheit und Krankheit: Männer und Frauen im Vergleich, Bern: Huber 2002, 587 S., ISBN: 3-456-83691-0 INHALT: "In der bisherigen wissenschaftlichen Diskussion laufen die theoretischen und methodischen Forschungen zur Frauengesundheit und Männergesundheit nebeneinander her. Mit diesem Band wird der Versuch unternommen, sie aufeinander zu beziehen und in eine vergleichende Darstellung zu bringen. Der Band nimmt zum ersten Mal eine systematisch vergleichende Perspektive in der geschlechterbezogenen Gesundheitsforschung ein. Für den Bereich der Frauengesundheitsforschung können hier die Autorinnen und Autoren an eine schon 20-

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jährige Tradition anknüpfen, die zu einer beachtlichen Breite von wissenschaftlichen Studien geführt hat." (Autorenreferat). Inhaltverzeichnis: Petra Kolip, Klaus Hurrelmann: Geschlecht - Gesundheit - Krankheit: Eine Einführung (13-31); Christiane Schmerl: Die Frau als wandelndes Risiko (32-52); Walter Hollstein: Der Mann als Täter und Opfer (53-66); Toni Schofield, Robert W. Connell, Linley Walker, Julian F. Wood, Dianne L. Butland: Das Konzept des Geschlechterverhältnisses in Forschung, Politik und Praxis (67-83); Annette Degenhardt, Andreas Thiele: Biomedizinische und biopsychosoziale Modelle (87-103); Ellen Kuhlmann: Gender-Theorien (104-117); Dagmar Ellerbrock: Geschlecht, Gesundheit und Krankheit in historischer Perspektive (118-141); Ingeborg Jahn: Methodische Probleme einer geschlechtergerechten Gesundheitsforschung (142-156); Ingrid Waldron: Krankheit und Mortalität bei Säuglingen und Kleinkindern (159-178); Wolfgang Settertobulte: Gesundheit und Krankheit im Jugendalter (179-190); Bettina Schmidt: Gesundheit und Krankheit im Erwachsenenalter (191-205); Andreas Kruse, Eric Schmitt: Gesundheit und Krankheit im hohen Alter (206222); Beate Schücking: Generative Gesundheit von Frauen (225-240); Theodor Klotz: Spezifische Gesundheitsprobleme von Männern (241-257); Martin Merbach, Susanne Singer, Elmar Brähler: Psychische Störungen bei Männern und Frauen (258-272); Ursula Härtet: Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems bei Männern und Frauen (273-290); Dieter Borgers: Krebskrankheiten bei Männern und Frauen (291-307); Michael Berger, Ingrid Mühlhauser: Diabetes und Übergewicht bei Männern und Frauen (308-321); Ruth Deck; Thomas Kohlmann: Rheumatische Krankheiten bei Männern und Frauen (322-341); Gallus Bischof, Ulrich John: Suchtmittelabhängigkeit bei Männern und Frauen (342-358); Alexa Franke: Essstörungen bei Männern und Frauen (359-374); Alexander Krämer, Barbara Hoffmann, Luise PrüferKrämer: Infektionskrankheiten bei Männern und Frauen (375-383); Andreas Mielck: Soziale Ungleichheit und Gesundheit (387-402); Marianne Resch: Der Einfluss von Familien- und Erwerbsarbeit auf die Gesundheit (403-418); Francois Höpflinger: Private Lebensformen, Mortalität und Gesundheit (419-438); Helga Stopper; Maximilian Gertler: Physikalische Umwelt und Gesundheit (439-459); Carol Hagemann-White; Hans J. Lenz: Gewalterfahrungen von Männern und Frauen (460-487); Petra Kolip, Frauke Koppelin: Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme von Prävention und Krankheitsfrüherkennung (491-504); Ulrike Worringen, Andrea Benecke: Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme in der Rehabilitation (505-519); Gerd Glaeske: Auffälligkeiten der geschlechtsspezifischen Versorgung in der GKV (520-532); Bernhard Strauß, Johanna Hartung, Horst Kachele: Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme von Psychotherapie und Sozialer Arbeit (533-547); Dieter Grunow, Vera Grunow-Lutter: Geschlechtsspezifische Formen von Selbstvorsorge und Selbsthilfe (548564).

[399-F] Jungbauer, Johannes, Dr.phil.; Geister, Christina, Dr.phil. (Bearbeitung); Wilz, Gabriele, Prof.Dr.rer.nat.; Cramon, D. Yves von, Prof.Dr.med. (Leitung): Die Integration von Angehörigen in die Behandlung und Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Konzeption und Evaluation geeigneter Interventionsmaßnahmen INHALT: Die Bedeutung der Familie für die Rehabilitation einer Schlaganfallerkrankung ist unumstritten. Bedingt durch die lebensverändernde Erkrankung sind bei den Angehörigen häufig gesundheitliche Beeinträchtigungen und eine Verminderung der Lebensqualität zu konstatieren. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie "Belastungsverarbeitung bei Angehörigen von Schlaganfallpatienten" ist ein spezifisches Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten konzipiert worden, welches

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der Zielsetzung folgt, die Belastungen von Angehörigen zu reduzieren, deren Wohlbefinden zu erhöhen sowie über die Integration der Angehörigen in die Behandlung der Patienten einen Beitrag zu einer effektiveren Rehabilitation zu leisten. Das Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten beinhaltet eine engmaschige zugehende individuelle Beratung von der Aufnahme des betroffenen Lebenspartners in die Rehabilitationsklinik bis in die ambulante Phase. Parallel besteht für die Angehörigen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Interventionsprogramm, das sich zeitlich ebenfalls vom stationären bis zum ambulanten Versorgungsbereich erstreckt und somit den jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen nach Informationen bzw. instrumenteller und emotionaler Unterstützung gerecht werden kann. Die Durchführung, Evaluation und Etablierung eines Beratungs- und Integrationsangebots für Angehörige von Schlaganfallpatienten (Kombination von zugehender individueller Beratung und Gruppeninterventionsprogramm) ist Gegenstand des Vorhabens. Das Interventionsprogramm soll unter folgenden Fragestellungen evaluiert werden: 1. Wodurch wird die tatsächliche Inanspruchnahme der Interventionsmaßnahmen beeinflusst? 2. Welche Interventionen sind zu welchem Zeitpunkt effektive Integrations- bzw. Unterstützungsangebote? 3. Welche Auswirkungen hat die Integration von Angehörigen in die Behandlung auf deren psychisches und physisches Befinden und die Lebensqualität? 4. Welchen Einfluss hat die Integration der Angehörigen in die Behandlung der Schlaganfallpatienten auf deren Rehabilitationserfolg und die Lebensqualität? Es wird erwartet, dass sich durch die Teilnahme am Interventionsprogramm die Kompetenz zur Bewältigung der Schlaganfallerkrankung erhöht und sich damit das Belastungserleben sowie das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigung der Angehörigen vermindert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtgebiet und Umgebung von Leipzig METHODE: Prospektive Evaluationsstudie mit Kontrollgruppen-/ Versuchsgruppen-Design; quantitativ/ qualitative Methoden; Längsschnittstudie mit 4 Befragungszeitpunkten (Versuchsgruppe) bzw. 2 Befragungszeitpunkten (Kontrollgruppe). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, standardisiert; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Tagebuchverfahren (Stichprobe: n=80; Versuchsgruppe - je 40 Angehörige und Patienten, die sich bei Studienbeginn in den Rehaphasen B und C befinden - sie durchläuft das Interventionsprogramm. Stichprobe: n=80; Kontrollgruppe - je 40 Angehörige und Patienten, die lediglich bei Aufnahme und ein Jahr nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation befragt werden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jungbauer, J.; Wilz, G.: Information und Beratung für Ehepartner von Schlaganfallpatienten - ein Forschungsprojekt am Universitätsklinikum Leipzig. in: Schlaganfallmagazin, 2003, 1, S. 38-39.+++Jungbauer, J.; Cramon, D.Y. von; Wilz, G.: Langfristige Lebensveränderungen und Belastungsfolgen bei Ehepartnern von Schlaganfallpatienten. in: Nervenarzt, 2003, 74, S. 1110-1117.+++Gründel, I.A.; Cramon, D.Y. von; Wilz, G.: "Ich hoffe, dass es wieder wird wie vorher...": Prospektive Annahmen von Patienten und Angehörigen über die Folgen des Schlaganfalls zu Beginn der Rehabilitation. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 2003, 62, S. 157-170.+++Wilz, G.; Jungbauer, J.: "Mein Leben ist jetzt anders" - bei einem Schlaganfall leiden oft auch die Angehörigen. in: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen. Newsletter Thema Schlaganfall, 2003, S. 11-12.+++Wilz, G.; Falk, B.: Angehörige von Schlaganfallpatienten. in: Arbeitskreis Klinische Psychologie in der Rehabilitation (Hrsg.): Rehabilitation im sozialen Kontext - psychologische Konzepte für Klinik und Nachsorge. Beiträge zur 22. Jahrestagung des Arbeitskreises Klinische Psycholo-

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gie in der Rehabilitation vom 12.-14. September 2003 in Erkner. Bonn: Deutscher Psychologen Verlag 2004 (im Druck). ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig); Technische Universität Berlin, Fak. V Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft Fachgebiet Klinische und Gesundheitspsychologie, Entwicklungspsychologie (Franklinstr. 28-29, FR 3-8, 10587 Berlin) KONTAKT: Wilz, Gabriele (Dr. Tel. 030-314-21013, Fax: 030-314-25274, e-mail: [email protected])

[400-L] Jurk, Charlotte: Der niedergeschlagene Mensch: Depression ; eine sozialwissenschaftliche Studie zu Geschichte und gesellschaftlicher Bedeutung einer Diagnose, Gießen 2006, 190 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97935319x&dok_var=d1&dok_ext=pdf& filename=97935319x.pdf; http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/2711/pdf/JurkCharlotte-20 06-02-13.pdf) INHALT: "Die Arbeit geht der Frage nach, wie das 'Massenphänomen' Depression entstehen konnte. Die Bedeutung der Diagnose spiegelt 100 Jahre Psychiatrie- und Gesellschaftsgeschichte. Ursprünglich ein Symptom des Wahnsinns (Melancholie), bezeichnet Depression heute eine breite Palette von Befindlichkeitsstörungen. Eine immer stärker biologisch ausgerichtete Psychiatrie interpretiert Depression als Stoffwechselstörung, die medikamentös behebbar sein soll. Standardisierte Abfragebögen zeigen, wie gering die Schwelle ist, mit der heute jedermann in den 'Genuss' einer Depressionsdiagnose geraten kann. Der psychisch behandlungsbedürftige Mensch passt in eine Zeit, in der die Bewertung psychischer Qualität zu einem entscheidenden Merkmal sozialer Zugehörigkeit geworden ist. Die Anforderungen an das moderne Individuum, sich autonom und selbstsicher gegen Konkurrenz zu behaupten, fördert den Zerfall sozialer Netze und solidarischer Gemeinschaften. Das Leiden an den sozialen Verwerfungen wird in der Depressionsdiagnose zum eigenen Versagen uminterpretiert." (Autorenreferat)

[401-L] Klosterhuis, H.; Zwingmann, C.; Gerwinn, H.: Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Rehabilitationspraxis und Effekte auf den Ausbau und die Stabilisierung der rehabilitationswissenschaftlichen Infrastruktur aus der Sicht der Rentenversicherung, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 44/2005, H. 5, S. 316-322 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/rehabilitation/doi/10.1055/s2005-867052) INHALT: "Um die rehabilitationswissenschaftliche Forschung in Deutschland inhaltlich, methodisch und organisatorisch weiterzuentwickeln, haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Rentenversicherung (RV) einen Förderschwerpunkt 'Rehabilitationswissenschaften' eingerichtet. Dieser hat seit 1998 u.a. mit einer großen Anzahl

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von Forschungsprojekten zur Stärkung der rehabilitationswissenschaftlichen Struktur in Deutschland beigetragen. Wesentliches Ziel des Förderschwerpunktes ist die Umsetzung der Ergebnisse und Anregungen aus den Projekten in die Rehabilitationspraxis. Die Umsetzung ist eine langfristige Aufgabe und wird von den Förderern organisiert. Der Artikel erläutert die von der Rentenversicherung beschlossene Umsetzung von Forschungsergebnissen in den Themenfeldern Patientenschulung in der medizinischen Rehabilitation, Zugang zur Rehabilitation und berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation. Diese Umsetzungsthemen wurden im Februar 2004 ausgeschrieben. Die Projektanträge wurden unter Einbezug externer Wissenschaftler begutachtet. Es wurden zehn Projekte ausgewählt, die im Artikel ausführlich dargestellt werden. Weiterhin werden über die ausgeschriebenen Umsetzungsprojekte hinaus die Aktivitäten der Rentenversicherung in den Umsetzungsfeldern kurz beschrieben. Die Verbesserung der Rehabilitationspraxis durch Umsetzung von Forschungsergebnissen hat gerade für die Rentenversicherung eine große Bedeutung." (Autorenreferat)

[402-F] Köckeritz, Antje, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Ahlert, Marlies, Prof.Dr.Dr. (Leitung); Ahlert, Marlies, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Verhandlung von Chancen auf Überleben INHALT: Im Mittelpunkt steht ein Allokationsproblem über die Verteilung von medizinischen Gütern, die beliebig teilbar sind. Die Patienten benötigen unterschiedliche Einheiten des Gutes zum Überleben, wobei die Summe aller Bedarfe die zur Verfügung stehende Menge des medizinischen Gutes übersteigt. Ausgehend von diesem Allokationsproblem werden Chancen für die Individuen definiert, z.B. die Chance, das Medikament zu bekommen und die Chance zu überleben. Anschließend werden die Überlebenschancen der Individuen in ein Modell der kooperativen Spieltheorie eingebettet und es sollen verschiedene Lösungskonzepte darauf angewendet werden. Es ist geplant, neben der theoretischen Bearbeitung des Themas, die Fragestellung empirisch zu untersuchen. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für VWL, insb. Finanzwissenschaft (06099 Halle) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0345-55-23440, Fax: 0345-55-27127, e-mail: [email protected])

[403-F] Koerfer, Armin, Dr.phil.; Herzig, Stefan, Prof.Dr.med. (Bearbeitung): Leitbilder vom "guten Arzt". Inhaltsanalytische Untersuchungen von Experten- und Laienbefragungen INHALT: keine Angaben METHODE: Ausgangspunkt einer inhaltsanalytischen Pilotstudie zu Leitbildern vom 'guten Arzt' sind Interviews, die mit prominenten Professionsvertretern in der Deutschen Medizinischen Wochenzeitschrift (DMW) geführt wurden. Die Inhaltsanalyse folgt den Prinzipien einer zirkulären, gegenstandsbezogenen Rekonstruktionsmethode im Sinne einer Grounded Theory (Glaser/ Strauss). Auf einer erweiterten Datenbasis sollen zudem komparative Studien durch-

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geführt werden, in denen die Arztbilder von Professionsvertretern, Patienten und Medizinstudierenden verglichen werden. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Koerfer, Armin (Dr. Tel. 0221-478-5859, e-mail: [email protected])

[404-F] Koerfer, Armin, Dr.phil.; Obliers, Rainer, Prof.Dr.phil.; Thomas, Walter, Dr.phil.; Köhle, Karl, Prof.Dr.med. (Bearbeitung): Partizipative Entscheidungsfindung in der Medizin. Entscheidungsmodelle und Kommunikationsmuster INHALT: Die aktuelle Forderung nach einer stärkeren Patientenbeteiligung bei der medizinischen Entscheidungsfindung (shared decision making) führt in der Praxis oft zu Umsetzungsproblemen, die eine hohe Anforderung an die kommunikative Kompetenz des Arztes stellen. In gesprächsanalytischen Untersuchungen sollen die spezifischen Kommunikationsmuster für verschiedene Entscheidungsmodelle (Paternalismus, Dienstleitung, Kooperation) differenziert werden. Dabei geht es insbesondere um die kommunikativen Transformationsleistungen von Ärzten bei einem Modellwechsel, bei dem sich beide Partner reziprok auf wechselnde Bedingungen (Krankheitsverlauf, Lebensqualität, Erkenntnisfortschritte, Informationsbedarf, Patientenpräferenzen etc.) einzustellen haben. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Koerfer, Armin (Dr. Tel. 0221-478-5859, e-mail: [email protected])

[405-F] Köhle, Karl, Prof.Dr.med.; Koerfer, Armin, Dr.phil.; Obliers, Rainer, Prof.Dr.phil.; Olderog, M.; Thomas, Walter, Dr.phil. (Bearbeitung): Arzt-Patient-Kommunikation: Emotionen und Empathie in der ärztlichen Sprechstunde. Förderung kommunikativer Kompetenz durch Fortbildung in psychosomatischer Grundversorgung INHALT: Fortbildungsprogramme zur Förderung von Empathie als Teil kommunikativer Kompetenz des Arztes haben Schwierigkeiten zu berücksichtigen, die mit der Abwehr von Emotionen in der ärztlichen Sprechstunde zusammenhängen. In einem Rückmeldemodell empathischer Kommunikation soll rekonstruiert werden, inwieweit emotionale Patientenangebote durch verbale Interventionen des Arztes eine Relevanzrückstufung oder -hochstufung erfahren. Es sollen Verbesserungsmöglichkeiten empathischer Kommunikation durch Fortbildung in psychosomatischer Grundversorgung erprobt werden. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Koerfer, Armin (Dr. Tel. 0221-478-5859, e-mail: [email protected])

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[406-F] König, Christina, Dipl.-Soz.; Behrens, Johann (Bearbeitung); Müller, Rainer, Prof.Dr. (Leitung): Rehabilitationswissenschaften als Verknüpfung von Institutionen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeitsund Sozialmedizin (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-4362, Fax: 0421-218-7540, e-mail: [email protected])

[407-L] Krause, Thomas: Systeme und Symptome, in: Jost Bauch (Hrsg.): Gesundheit als System : sytemtheoretische Beobachtungen des Gesundheitswesens, Konstanz: Hartung-Gorre, 2006, S. 83-100, ISBN: 3-86628077-7 INHALT: Die Öffnung des Gesundheitssystems für Risiko, Gefährdung sowie das normative Selbstverständnis des Menschen bedeutet, dass das moderne Gesundheitssystem unterschiedliche Codes benutzt bzw. benutzen muss, sowohl gesund vs. krank, als auch gesundheitsförderlich vs. gesundheitshinderlich. Geltung kann diese Codierung jedoch nur erlangen, wenn der bislang ausschließlich organische Körper des Menschen auch als ein sozialer betrachtet wird, der sozial kommunizierbar ist. Damit wird jedoch neben dem gesellschaftlichen System der Krankenbehandlung und dem Gesundheitssystem auch das kranke Individuum, der Patient, sowohl bzgl. seines gesundheits- und krankheitsbezogenen Verhaltens als auch seiner konstitutionellen, u.a. gesellschaftlichen Bedingungen mit in die Betrachtung einbezogen.Der Beitrag geht vor diesem Hintergrund im konstruktivistischen Sinne davon aus, dass das System der Krankenbehandlung die "Realität" der Krankheit erzeugt, indem es bereits anhand der Wahrnehmung des Kranken und der Bewertung von dessen Symptomen, d.h. der Beobachtung, Beschreibung, sprachlichen Normierung von Krankheitssymptomen, Systeme und Symptome konstituiert und reguliert.Diese systemtheoretische Einsicht gilt es besonders in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, die mit "normabweichenden Verhalten" zu tun haben, zu berücksichtigen. (ICA2)

[408-L] Küspert, Gesine: Streitpunkt: Krankheit: die Kontroverse um funktionelle Syndrome zwischen Medizinern und Laien in den USA, Erlangen 2006, 359 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgibin/dokserv?idn=979600383&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=979600383.pdf; http://www.opus.ub.uni-erlangen.de/opus/volltexte/2006/359/pdf/Diss%20Kuespert.pdf) INHALT: "Thema der vorliegenden Arbeit ist die Kontroverse um funktionelle Syndrome in den USA. Es wird untersucht, wie Patienten um die Anerkennung ihrer Leiden als legitime organische Krankheiten kämpfen und wie Ärzte auf die Interpretationen und Aktionen von Patienten reagieren. Diesen Fragen wird vor dem Hintergrund der strukturellen Transformation des Gesundheitswesens nachgegangen. Funktionelle Syndrome sind Krankheiten ohne nachgewiesene Pathologie und Ursache. Die Legitimität der Krankheiten wird häufig bezweifelt und die Krankheitserfahrungen der Betroffenen oft trivialisiert, weshalb Patienten Organisationen

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gründen, die ihre Forderungen nach Anerkennung der Krankheit und adäquater medizinischer Betreuung durchsetzen. Aufklärung und Aktivismus wird mit Hilfe des Internets betrieben. Die Patientenorganisationen stellen eine 'Patientenelite' dar, die den 'neuen Patienten' im Gesundheitswesen verkörpern. Sie rufen zu Partizipation, Informiertheit und Konsumentenverhalten auf, verharren allerdings in ihrem Krankheitsverständnis in traditionellen wissenschaftlich-biomedizinischen Konzepten. Diesem Krankheitsverständnis steht der neue Trend biopsychosozialer Erklärungen in der Medizin gegenüber. Und auch der 'neue' aktive und informierte Patient trifft auf Widerstand in der ärztlichen Praxis. Was sich in der vorliegenden Arbeit deutlich zeigt, ist ein Wandel der Erwartungen an Arzt- und Patientenrolle, aber auch Transformationen auf der Handlungsebene. Es zeigt sich, dass die traditionellen Erwartungsund Verhaltensmuster brüchig geworden sind und neue konzeptionelle Fassungen und Interaktionsformen in der medizinischen Praxis nötig sind. Die Internet-Dokumente der Patientenorganisationen, medizinische Fachbücher, Artikel und Leserbriefe in Fachjournalen und Regierungsdokumente fungieren als Primärdaten. Den theoretischen Rahmen der Arbeit bilden medizinsoziologische Ansätze, theoretische Ansätze der Soziologie sozialer Bewegungen und soziologische Analysen des Internets. Ausgangsbasis der Arbeit ist ein sozialkonstruktivistisches Verständnis von Krankheit und Gesundheit." (Autorenreferat)

[409-L] Lampert, Thomas: Schichtspezifische Unterschiede im Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health, 2005-04), Berlin 2005, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bzph.de/sites/bzph.de/myzms/content/e4/e91/reihe_name99/public_Item1163/2005_04 _Lampert_ger.pdf) INHALT: "Mit Daten des telefonischen Gesundheitssurveys 2003 werden schichtspezifische Unterschiede im Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten der 18-jährigen und älteren Bevölkerung in Deutschland aufgezeigt. Die Angehörigen der unteren Sozialschicht sind häufiger von Krankheiten und Beschwerden betroffen, sie schätzen ihre eigene Gesundheit schlechter ein und geben vermehrt Einschränkungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität an. Außerdem rauchen sie häufiger, treiben weniger Sport, sind zu einem größeren Anteil übergewichtig, nehmen seltener an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teil und im Bedarfsfall ärztliche Hilfe in Anspruch. Unterschiede bestehen auch zwischen den Angehörigen der mittleren und oberen Sozialschicht, so dass von einem sozialen Gradienten der Gesundheitschancen gesprochen werden kann. Bei Männern kommt dieser vor allem im mittleren Lebensabschnitt zum Ausdruck, bei Frauen zeichnet er sich auch noch im höheren Alter ab. Die Ergebnisse bestätigen frühere Forschungsbefunde und unterstreichen die Notwendigkeit sozial- und gesundheitspolitischer Interventionen, die auf eine Verringerung der gesundheitlichen Chancenungleichheit zielen." (Autorenreferat)

[410-L] Lindeboom, Maarten; Klena-Nozal, Ana; Klaauw, Bas van der: Disability and work: the role of health shocks and childhood circumstances, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2096), Bonn 2006, 40 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060523f07.pdf; http://ftp.iza.org/dp2096.pdf) INHALT: "This paper focuses on the relation between the onset of disability and employment outcomes. We develop an event history model that includes unscheduled hospitalizations as a

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measure for unanticipated health shocks and estimate the model on data from the British National Child Development Study (NCDS). We show that such health shocks increase the likelihood of an onset of a disability by around 138Prozent. However, health shocks are relatively rare events and therefore the larger part of observed disability rates result from gradual deteriorations in health. We find no direct effect of health shocks on employment outcomes. Using the health shock as an instrumental variable shows that the onset of a disability at age 25 causally reduces the employment rate at age 40 with around 21 percentage points. Our results show that early childhood conditions are important in explaining adult health and socioeconomic outcomes. Those who have experienced bad conditions during early childhood have higher rates of health deterioration during adulthood, are more likely to become nonemployed and suffer from longer spells of non-employment during the course of life." (author's abstract)

[411-F] Loeken, Hiltrud, Dr. (Bearbeitung): Entwicklung eines integrativen und kooperativen Betreuungssystems für Kinder mit schweren Verhaltensproblemen (Wissenschaftliche Begleitung des Zentrums für Erziehungshilfe der Stadt Frankfurt am Main) INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-2923, Fax: 0561-804-2059, e-mail: [email protected])

[412-L] Lohmar, Achim: Suizid und Moral: über die ethische Relevanz der Verschiedenheit moralischer Subjekte, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, Bd. 60/2006, H. 1, S. 59-84 INHALT: "In diesem Aufsatz diskutiere ich die radikale und anspruchsvolle These, dass es intrinsisch unmoralisch und absolut verboten ist, sich selbst das Leben zu nehmen. Diese These verdient Interesse, insofern sie konstitutiv mit einer besonderen Auffassung über Wesen und Sinn der Moral verbunden ist. So behauptete Wittgenstein, dass alles erlaubt ist, wenn der Suizid erlaubt ist. Wie in der christlichen Tradition wird der Suizid damit als ein nihilistischer Akt interpretiert, welcher in Opposition zur Moral als solcher steht. Entsprechend gehört es dann zum Sinn der Moral selbst, dass niemand sich selbst das Leben nehmen darf. Zur Begründung des absoluten Verbotenseins des Suizids kann eine säkulare Ethik entweder zu zeigen versuchen, dass die Unverfügbarkeit des eigenen Lebens aus dem Begriff der Moral folgt; oder sie kann zu zeigen versuchen, dass sie aus dem Sinn der eigenen sittlichen Existenz folgt. Ich zeige im Detail, warum alle beide dieser von Kant beschrittenen Wege scheitern, und entwickle schließlich Konsequenzen, die sich aus dieser Zurückweisung für einige grundlegende Fragen der Ethik ergeben." (Autorenreferat)

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[413-L] Maurischat, Carsten; Härter, Martin; Bengel, Jürgen: Der Freiburger Fragebogen - Stadien der Bewältigung chronischer Schmerzen (FF-STABS): Faktorenstruktur, psychometrische Eigenschaften und Konstruktvalidierung, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 48/2002, H. 4, S. 190-199 INHALT: "Die Konstruktion des 'Freiburger Fragebogens - Stadien der Bewältigung chronischer Schmerzen' (FF-STABS) wird beschrieben. Es handelt sich um einen Fragebogen, der die Bereitschaft chronischer Schmerzpatienten erfasst, kognitiv-verhaltensorientierte Schmerzbewältigungstechniken zu erlernen bzw. einzusetzen. Die Änderungsbereitschaft wurde nach dem Transtheoretischen Modell Prochaskas als ein Prozess definiert, der durch sechs distinkte, motivationale Stadien ('stages of change') dargestellt wird. Nach der Itemgenerierung im Rahmen einer Voruntersuchung ließen sich in einer Stichprobe von 247 chronischen Schmerzpatienten vier der sechs transtheoretischen Stadien nachweisen: Sorglosigkeit, Vorbereitung, Handlung und Aufrechterhaltung. Die Testgüte der Skalen (Konsistenz, Reliabilität, Homogenität, diskriminante Validität) war gut bis zufriedenstellend. Diskriminante und konvergente Konstruktvaliditäten und Zusammenhänge der Skalenwerte mit psychischen Beeinträchtigungen sowie mit schmerzbezogenen Variablen erwiesen sich als theoriekonform. Eine einfache, heuristische Klassifikation von Schmerzpatienten in eines der Stadien ist möglich. Der Fragebogen ist im Anhang wiedergegeben." (Autorenreferat, ZPID)

[414-L] Mörsch, Michael: Qualitätstransparenz für ambulante und stationäre Gesundheitsleistungen: wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen zur Ergänzung der wettbewerblichen Selbststeuerung, (Studien zur Wirtschaftspolitik, Bd. 81), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, XXIV, 302 S., ISBN: 3631-53124-9 (Standort: USB Köln(38)-32A659) INHALT: "Innerhalb des deutschen Gesundheitswesens kann der Wettbewerb die ihm in Marktwirtschaften üblicherweise zugedachten Funktionen derzeit nicht erfüllen. Dafür gibt es viele Gründe. Die seitens der Patienten bestehende Unkenntnis über die Qualität der von Ärzten und Krankenhäusern angebotenen Leistungen ist unbestritten eine der Hauptursachen für das Versagen des Wettbewerbs. An dieser Stelle setzt die Arbeit an. Aufbauend auf den Ergebnissen einer Analyse der Frage, inwieweit die wettbewerblichen Selbststeuerungskräfte zu einem Abbau der Qualitätsunkenntnis der Patienten beitragen können, wird ein Gesamtkonzept zur Schaffung verbesserter Informationsbedingungen für die Patienten entwickelt." (Autorenreferat)

[415-L] Müller-Fahrnow, W.; Greitemann, B.; Radoschewski, F. M.; Gerwinn, H.; Hansmeier, T.: Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 44/2005, H. 5, S. 287-296 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/rehabilitation/doi/10.1055/s-2005-867003) INHALT: "Rückkehr in das Erwerbsleben und Gewährleistung der Teilhabe am Arbeitsleben sind erklärtes Ziel der Rehabilitation durch die gesetzliche Rentenversicherung. Voraussetzung für

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optimale Ergebnisse beim Erhalt der Erwerbsfähigkeit und der Reintegration in das Erwerbsleben ist ein durchgängiges Partizipationsmanagement in der rehabilitativen Versorgung. Dazu bedarf es einer stärkeren beruflichen Orientierung der medizinischen Rehabilitation, einer am individuellen Bedarf ausgerichteten, teilnehmerorientierten beruflichen Rehabilitation und der engeren Verknüpfung von medizinischer und beruflicher Rehabilitation. Im Rahmen des Förderschwerpunkts 'Rehabilitationswissenschaften' und darüber hinaus war eine Reihe von Forschungsprojekten und wissenschaftlicher Arbeiten ausgerichtet auf die Entwicklung, Erprobung und Bewertung: neuer Screeninginstrumente und diagnostischer Verfahren zum Erkennen individueller berufsbezogener Problemlagen und Rehabilitationsbedarfe in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation; spezifischer, unmittelbar auf die individuelle berufsbezogene Einschränkung und Belastbarkeit ausgerichteter Therapien und Behandlungsmodelle; Modelle der Organisation und der Formen der Zusammenarbeit zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Projekte und Entwicklungsarbeiten in diesen Forschungsfeldern und ordnet sie in die Erfordernisse für eine verstärkte und durchgängige berufliche Orientierung in der rehabilitativen Versorgung ein." (Autorenreferat)

[416-F] Neubauer, Günter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol; Lewis, Philip, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung): Effizienzstudie der Acarbosebehandlung als Form der Diabetes-Prävention INHALT: Ableitung von IGT-Prävalenzen (= gestörte Glukosetoleranz) für Deutschland; Berechung von volkswirtschaftlichen Kosten und Einsparungen bestimmter Hochrisikogruppen von IGT- und Diabetes-Patienten (= Sekundäranalyse der Kosten pro Patient); Berechnung eines demographischen Trends bis zum Jahr 2030. METHODE: Volkswirtschaftliche/ gesundheitsökonomische Berechnungen auf Basis von Sekundärdaten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Bayer Vital GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Gesundheitsökonomik (Nixenweg 2b, 81739 München) KONTAKT: Lewis, Philip (Tel. 089-605198)

[417-F] Paul, Juliane, Dipl.-Psych.; Franco, Ljudmila; Froschmayr, Ines; Klesse, Christian; Petrucci, Marco (Bearbeitung); Barth, Jürgen, Dr.phil.; Härter, Martin, Priv.Doz.Dr.; Bengel, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Effektivität und Effizienz einer leitlinienorientierten Behandlung depressiver Störungen in der kardiologischen Rehabilitation (PROTeCD) INHALT: Untersucht werden die Implementierung sowie die Effektivität und Effizienz einer spezifischen psychologischen Behandlung für Patienten mit kardiologischen Erkrankungen und einer komorbiden depressiven Störung. Die spezifische Behandlung besteht in einer psychotherapeutischen bzw. in einer kombinierten psychotherapeutischen und psychopharmakologischen Behandlung. Psychotherapeutische Behandlung: Die Intervention zur Behandlung depressiver Störungen in der üblicherweise 3- bis 4-wöchigen kardiologischen Rehabilitation besteht aus einzelnen Modulen, die in mindestens sechs Sitzungen a 50 Minuten durchgeführt werden. Da sich die Patienten in ihrem Wissen über Depression, ihren depressiven Sympto-

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men und ihren Therapieerfahrungen unterscheiden, wird die Auswahl der Module an den jeweiligen Patienten angepasst. Verbindlich für alle Patienten, die eine psychotherapeutische Behandlung erhalten, erfolgt die Besprechung der diagnostischen Befunde, die Patientenedukation, die individuelle Zielbestimmung und Motivierung zu Beginn der Behandlung sowie eine weiterführende Behandlungsempfehlung. Optionale Module sind das Aktivieren des Patienten, Problemlösen, das Bearbeiten kritischer Lebensereignisse (z.B. Arbeitsplatzverlust) sowie die Veränderung dysfunktionaler Kognitionen. Das Vorgehen während der Intervention stützt sich dabei auf die individuellen Ressourcen des Patienten. Medikamentöse Behandlung: Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer depressiver Störung erfolgt die Empfehlung einer zusätzlichen antidepressiven Medikation, z.B. mit einem SSRI (Dosierung 50-100mg). Erste Ergebnisse liegen zur Implementierung der Studie und zur kurzfristigen Wirksamkeit der spezifischen PROTeCD-Intervention im Vergleich zur Standardbehandlung der Rehabilitationskliniken vor. Die Implementierung des Screenings psychischer Belastung erwies sich als aufwändig und schwierig. Nur etwa 30% der jeweils neu aufgenommenen kardiologischen Patienten nahmen an diesem Screening teil. Die spezifische Behandlung für KHK-Patienten mit komorbiden depressiven Störungen ließ sich dagegen gut in den Klinikalltag integrieren. Insgesamt wurden 27 Patienten in die Experimentalgruppe und 32 in die Kontrollgruppe aufgenommen. Die Ergebnisse zur kurzfristigen Wirksamkeit der spezifischen Intervention im Vergleich zur Standardbehandlung der Rehabilitationseinrichtungen zeigen sowohl für die Experimental- als auch die Kontrollgruppe eine erhebliche Reduktion der depressiven Symptomatik und der psychischen Belastung zum Ende der Rehabilitationsbehandlung. METHODE: Untersuchungsmethodik (Design und Messzeitpunkte): Die Studie wird in Einrichtungen der stationären kardiologischen Rehabilitation durchgeführt. Bei allen neu aufgenommenen kardiologischen Patienten wird - nach deren Einverständnis - mit Hilfe der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) die psychische Belastung der Patienten erfasst. Mit den Patienten, die die Selektionskriterien erfüllen, wird ein diagnostisches Interview (SKIDSektionen für affektive und Angststörungen) und die Basisuntersuchung durchgeführt. Für diejenigen Patienten, bei denen eine unipolare affektive Störung (leichte bis schwere depressive Störung, Dysthymie, Anpassungsstörung mit depressiver Symptomatik) diagnostiziert wird und die sich mit der Randomisierung und psychotherapeutischen Behandlung einverstanden erklären, erfolgt eine zufällige Zuweisung zu Interventions- und Kontrollgruppe. Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit der spezifischen Intervention bestehen in klinischen Parametern (Depressivität, psychische Belastung, Lebensqualität, Risikofaktoren etc.) und ökonomischen Parametern (Zahl der Arztbesuche, Inanspruchnahme einer Psychotherapie nach der Rehabilitation, Behandlungskosten etc.). Diese Kriterien werden für Patienten der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe erfasst. Datenerhebungen finden bei Aufnahme in die und Entlassung aus der stationären Rehabilitation, sowie zwei, vier und sechs Monate nach Abschluss der stationären Behandlung statt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 150). Experiment (Stichprobe: 59). Diagnostisches Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Barth, J.; Bengel, J.: Rehabilitation bei ischämischen Herzkrankheiten. in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A bis Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 448-451.+++Barth, J.; Englert, N.; Paul, J.; Härter, M.; Bengel, J.: Psychotherapeutic resource-orientated treatment for cardiac patients with depression (PROTeCD). Ergebnisse einer Interventionsstudie in der kardiologischen Rehabilitation. in: Koch, U.; Pawils-Lecher, S. (Hrsg.): Psychosoziale Versorgung in der Medizin. Lengerich: Pabst 2003, S. 212.+++Härter, M.: Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankun-

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gen. in: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 2000, 50, S. 274-286. +++Härter, M.; Bengel, J.: Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Epidemiologie und Implikationen für die medizinische Rehabilitation und Nachsorge. in: Strauß, B. (Hrsg.): Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 23-42.+++Heßlinger, B.; Härter, M.; Barth, J.; Klecha, D.; Bode, C.; Walden, J.; Bengel, J.; Berger, M.: Komorbidität von depressiven Störungen und Herzerkrankungen - Implikationen für Diagnostik, Pharmako- und Psychotherapie. in: Nervenarzt, 2002, 73, S. 205-218.+++Barth, J.; Härter, M.; Paul, J.; Bengel, J.: Behandlung von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und komorbider Depression in der Rehabilitation. in: Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 55, 2005, S. 416-424, IF 1.11.+++Barth, J.; Paul, J.; Härter, M.; Bengel, J.: Inpatient psychotherapeutic treatment for cardiac patients with depression in Germany: short term results. in: PsychoSocial-Medicine, 2, 2005, Doc 4.+++Barth, J.; Martin, C.R.: Factor structure of the Hospital Anxiety and Depression Scale in German coronary heart disease patients. in: Health and Quality of Life Outcomes, 3, 2005, 15.+++Barth, J.; Schumacher, M.; Herrmann-Lingen, Ch.: Depression as a risk factor for mortality in patients with coronary heart disease: a metaanalysis. in: Psychosomatic Medicine, 66, 2004, pp. 802-813. IF 3.43.+++Barth, J.; Paul, J.; Englert, N.; Härter, M.; Bengel, J.: Brief psychotherapy for patients with coronary heart disease and co-morbid depression. in: Jäckel, W.H.; Bengel, J.; Herdt, J.: Research in rehabilitation - results from a research network in Southwest Germany. Stuttgart: Thieme 2006.+++ Härter, M.; Barth, J.; Hesslinger, B.: Koronare Herzkrankheit und psychische Störungen. in: Domschke, W.; Hohenberger, W.; Meinertz, T.; Possinger, K.; Reinhardt, D.; Tölle, R. (Hrsg.): Therapie-Handbuch: C1 Koronare Herzkrankheit. München: Urban & Fischer 2005, S. 36-41.+++Paul, J.; Barth, J.; Englert, N.; Härter, M.; Bengel, J.: Kardiologische Rehabilitation: depressive Patienten und ihre Psychotherapiemotivation. in: Petermann, F.; EhlebrachtKönig, I. (Hrsg.): Motivierung, Krankheitsbewältigung und Compliance. Regensburg: Roderer 2004, S. 77-88. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Verband Deutscher Rentenversicherungsträger VDR- e.V.; Landesversicherungsanstalt Baden-Württemberg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie (Hauptstr. 5, 79104 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution, Sekretariat (e-mail: [email protected], Tel. 0761203-3046, Fax: 0761-203-3040)

[418-L] Peter, Claudia: Dicke Kinder: Fallrekonstruktionen zum sozialen Sinn der juvenilen Dicklebigkeit, (Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft), Bern: Huber 2006, 293 S., ISBN: 3-456-84282-1 INHALT: "Laut aktueller statistischer Erhebungen wird die Bevölkerung immer dicker - besonders die Kinder. Doch was bedeutet diese epidemiologische Entwicklung für das einzelne betroffene Kind und seine Familie? Basierend auf jahrelangen Beobachtungen werden in diesem Buch verschiedene Fälle begleitet und ihre je eigene Sinnhaftigkeit des Dick-Seins untersucht. Ist das Phänomen Dickleibigkeit als Zeichen, als Hinweis auf eine Störung, z. B. soma-

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tischer oder psychischer Natur, zu deuten oder ist es selbst als eine Erkrankung anzusehen? Ist Dick-Sein gleich Dick-Sein oder worin unterscheiden sich die einzelnen Fallverläufe? Können daraus Prognosen auf Heilungschancen oder Therapiemöglichkeiten abgeleitet werden? Beeinflussen Zuschreibungen anderer, z. B. Familienangehöriger, sowie Reglementierungen, z. B. durch Ärzte, oder Stigmatisierungen, z. B. durch viele öffentliche Diskussionen, die Entwicklung im konkreten Fall?" (Autorenreferat)

[419-L] Pfeffer, Christine: "Hier wird immer noch besser gestorben als woanders": eine Ethnographie stationärer Hospizarbeit, (Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft), Stuttgart: Huber 2005, 408 S., ISBN: 3-456-84244-9 INHALT: In der vorliegenden Feldstudie wird die Sterbebegleitung in einem stationären Hospiz und in einer Palliativstation untersucht. Der Aufbau der Kapitel entspricht einem Blick von außen nach innen und beginnt mit einer makrosoziologischen Betrachtung, die demographische Veränderungen, die Merkmale des Sterbens in der modernen Gesellschaft und eine Darstellung der Institution "Hospiz" als Umsetzung einer Idee vom "guten Sterben" umfasst. Er setzt sich fort über die Mesoebene der hospiziellen Organisationsformen bis hin zur mikrosoziologischen Analyse der täglichen Arbeit in den beiden Hospizeinrichtungen. Die Analyse der Handlungen, Strategien und Deutungen der Beschäftigten - insbesondere der Pflegekräfte - bildet dabei den thematischen Kern der ethnographischen Forschungsarbeit, die drei Hauptfragen verfolgt: (1) Ausgehend von der Annahme, dass in Hospizeinrichtungen eine "individualisierende Vergemeinschaftung" der Sterbenden und ihrer Angehörigen stattfindet, wird gefragt, wie innerhalb einer Organisation sowohl ein individuelles Sterben als auch ein Sterben in der Gemeinschaft ermöglicht werden kann. (2) Wie gelingt es den Berufsakteuren, eine soziale Ordnung in der Bearbeitung der existentiellen Situation des Sterbens herzustellen und aufrecht zu erhalten? (3) Wie werden die aufgeworfenen Probleme (die Konstruktion von Individualität und Herstellung von Nähe im Prozess der individualisierenden Vergemeinschaftung und das Problem der sozialen Ordnung) in den jeweiligen Einrichtungen mit den spezifischen institutionellen Rahmenbedingungen gelöst? (ICI2)

[420-F] Polak, Ute, Dr.phil. (Bearbeitung); Kardorff, Ernst von, Prof.Dr. (Betreuung): Reliabilitätsberechnung und Beurteilung der Einsatzmöglichkeiten eines AssessmentInstruments (RAIAC) für die Entlassungsplanung in der Akutklinik INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 030-2093-4376, Fax: 030-2093-4437, e-mail: [email protected])

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[421-F] Randenborgh, Annette van, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Jong-Meyer, Renate de, Prof.Dr. (Leitung); Kuhl, Julius, Prof.Dr. (Betreuung): Das Symptom Entscheidungsschwäche in einer Depression INHALT: Beschreibung des Symptoms, Ursachenforschung, insbesondere Verbindung mit ruminierenden Kognitionen. METHODE: Design: 2 (dysphorisch vs. nicht dysphorisch) X 2 (Rumination vs. Distraktion); Abhängige Variablen werden im Rahmen eines Entscheidungsparadimas gesammelt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 80; studentische Stichprobe; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück); Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut I Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie (Fliednerstr. 21, 48149 Münster) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02501-8334149, e-mail: [email protected])

[422-L] Raschendorfer, Nicola: Prozesse der Medizinisierung auffälligen Verhaltens am Beispiel des AufmerksamkeitsDefizit-Syndroms (ADS), in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2004, Nr. 4 = H. 94, S. 59-73 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Prozesse der Medizinisierung abweichenden Verhaltens lassen sich am Beispiel des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms nachweisen. Als besonders problematisch muss dabei die von vornherein stark eingeschränkte und auf das Individuum fixierte Ursachenforschung und die daraus abzuleitende gesamtgesellschaftliche Bedeutung (Entpolitisierung) gesehen werden. Die Aufdeckung dieses Phänomens ist ein erster Schritt, um den negativen sozialen Folgen der Medizinisierung abweichenden Verhaltens entgegenzuwirken. Diese sozialen Aspekte sollten dringend in die öffentliche Diskussion eingebracht werden." (Autorenreferat)

[423-F] Reuter, Benedikt, Dipl.-Psych.; Franke, Cosima, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kathmann, Norbert, Prof.Dr. (Leitung): Dissoziation von Komponenten exekutiver Kontrolle bei Schizophrenie-Patienten, hirnverletzten Patienten und gesunden Kontrollpersonen INHALT: Identifikation der spezifischen neuropsychologischen Mechanismen, die den bei Schizophrenie-Patienten beobachtbaren Störungen der Handlungsregulation unterliegen. METHODE: Das erhöhte Auftreten unerwünschter Reflexsakkaden in Augenbewegungs- und Fixationsaufgaben ist ein Indikator für Störungen der Handlungskontrolle bei Patienten mit Schizophrenie. Es wurde ein Modell entwickelt, das von einer Konkurrenz zwischen den reizgesteuerten Reflexsakkaden und der eigentlich in der Aufgabe geforderten Willkürhandlung ausgeht und auf dieser Basis die beschriebenen Defizite der genannten Patientengruppen erklärt. Es wird vermutet, dass die Initiierung der Willkürhandlung bei Patienten mit Schizo-

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phrenie gestört ist, so dass sich die reizgesteuerte Sakkade häufiger durchsetzen kann. In der jetzigen dritten Förderperiode wird das Modell weiter überprüft und spezifiziert. Methoden: Experimentelle Variation von Augenbewegungsaufgaben; Analyse von Leistungsparametern (Sakkadenlatenzen, Fehler); ereigniskorrelierte Potenziale; funktionalen Magnetresonanztomographie. Untersuchungsgruppen: Schizophrenie-Patienten; Patienten mit präfrontalen Hirnläsionen; Probanden ohne psychiatrische oder neurologische Diagnose. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 120; Patienten mit Schizophrenie -realisiert-. Stichprobe: 130; Probanden ohne psychiatrische oder neurologische Diagnose -realisiert-. Stichprobe: 20; Patienten mit Hirnverletzungen/ Läsionen -realisiert-. Stichprobe: 40; Patienten mit Schizophrenie -geplant-. Stichprobe: 40; Probanden ohne psychiatrische oder neurologische Diagnose -geplant-. Stichprobe: 5; Patienten mit Läsionen -geplant-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Reuter, Benedikt; Kathmann, Norbert: Using saccade tasks as a tool to analyse executive dysfunctions in schizophrenia. in: Acta Psychologica, 115, 2004, pp. 255-269.+++Reuter, Benedikt; Kathmann, Norbert; Rakusan, Lucie: Poor antisaccade performance in schizophrenia: an inhibition deficit? in: Psychiatry Research, 135, 2005, pp. 110.+++Reuter, Benedikt; Herzog, Eva; Kathmann, Norbert: Antisaccade performance of schizophrenia patients: evidence of reduced task-set activation and impaired error detection. in: Journal of Psychiatric Research, 2005 (in press).+++Reuter, Benedikt; Philipp, Andrea M.; Koch, Iring; Kathmann, Norbert: Effects of switching between leftward and rightward proand antisaccades. in: Biological Psychology, 2005 (in press). ART: gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Klinische Psychologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Reuter, Benedikt (Tel. 030-2093-6823, e-mail: [email protected])

[424-F] Rockenbauch, Katrin, Dipl.-Psych.; Geister, Christina, Dr. (Bearbeitung): Patientenorientierung und -beteiligung am Universitätsklinikum Leipzig - Einstellungen, Ressourcen und Barrieren aus Sicht behandelnder ÄrztInnen (Arbeitstitel) INHALT: Der Wunsch nach Patientenorientierung und -beteiligung stellt wichtige Neuerungen in der Gesundheitspolitik dar. Die Implementierung auf den unterschiedlichen Ebenen gestaltet sich schwierig. ÄrztInnen stellen dabei eine wichtige Gruppierung der Umsetzenden dar. Ziel der Untersuchung soll es sein, die subjektiven Sichtweisen auf die Konzepte in face to face Interviews kennen zu lernen, den Kenntnisstand der Umsetzungsmöglichkeiten, wie auch die aus Sicht der ÄrztInnen vorhandenen Ressourcen und Barrieren zu erfassen. Im Anschluss an dieses Projekt kann auf Grundlage dieser Erkenntnisse ein der Institution angepasster Fragebogen erarbeitet werden, der dann weiteren Veränderungsbedarf auf breiterer Basis erfasst. Eine Rückmeldung der gewonnen Erkenntnisse der Interviews- in Form von Kategorien- an die beteiligten und interessierten ÄrzteInnen soll stattfinden. Dadurch kann eine weitere Diskussion angestoßen werden. Die gewonnenen Kategorien können auch dazu beitragen, die ÄrztInnensicht bei der Implementation der Konzepte Patientenorientierung und -beteiligung im allgemeinen genauer berücksichtigen zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig

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METHODE: Qualitiative Forschungsarbeit; Inhaltsanalyse; Kategorienbildung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 25; behandelte ÄrztInnen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Nachwuchsförderung der Univ. Leipzig Med. Fak. INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig) KONTAKT: Rockenbauch, Katrin (Tel. 0341-9718635)

[425-F] Roosen, Jutta, Prof.Dr. (Bearbeitung): Kosten-Nutzen-Analyse von Maßnahmen der Adipositasprävention INHALT: In den Industrienationen hat die Zahl der übergewichtigen und adipösen Bevölkerung in den letzten Jahren stetig zugenommen. In der Bundesrepublik wird der Anteil der Adipösen auf ca. 20% geschätzt. Bereits in 1995 wurden die Kosten der Adipositas vorsichtig auf ca. 7,75 Milliarden Euro geschätzt. Diese Kosten setzen sich aus direkten Kosten der medizinischen Behandlung, insbesondere von Folgekrankheiten, aber auch aus indirekten Kosten des Produktivitätsverlusts zusammen. Aufgrund der wachsenden Probleme steigt der Bedarf an effektiven Präventionsprogrammen. Aufgabe dieses Forschungsprojektes, welches in Kooperation mit dem Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde durchgeführt wird, ist es, eine Kosten-Nutzen-Analyse solcher Programme durchzuführen. Zentrale Aufgabe wird es sein, die Kosten- und Nutzenpositionen möglichst umfangreich zu erfassen. Zu den Kosten der Präventionsmaßnahmen gehören neben der Teilnahme an einer Behandlung u.a. auch Kosten, die durch aktive Verhaltensumstellungen entstehen. Zu den Nutzen zählen insbesondere die langfristigen Erfolge der Präventionsprogramme, welche in der Verbesserung der Lebensqualität sowie in einer verbesserten Produktivität zu sehen sind. Als Datengrundlage dient die Kieler Adipositas Präventionsstudie (KOPS). ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-4567, Fax: 0431-880-7308, e-mail: [email protected])

[426-L] Schmidt-Kaehler, Sebastian: Patienteninformation und -beratung im Internet: Transfer medientheoretischer Überlegungen auf ein expandierendes Praxisfeld, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 53/2005, Nr. 4, S. 471-485 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Die Bedeutung des Internets im Handlungsfeld der medialen Patienten- und Verbraucherberatung ist in den letzten Jahren sprunghaft gewachsen. Ein Transfer der medientheoretischen Diskussion über die neuen Medien auf die Kommunikationsaufgaben der Patientenberatung unterstreicht dabei den zukünftigen Stellenwert dieser Angebote und verdeutlicht ideale Einsatzgebiete. Wenn auch die textgebundene Online-Kommunikation ohne Signale wie Stimmlage, Geruch oder Körpersprache auskommen muss, so liegen entscheidende Vorteile in der Möglichkeit der anonymen und niederschwelligen Kontaktaufnahme,

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der Kontrolle über den Informationsaustausch und der sozialen Vernetzung. So lassen sich gerade im Gesundheitswesen neue Zielgruppen erschließen, und der Zeitpunkt der Kontaktaufnahme zum Hilfesystem kann nach vorne verlagert werden. Die Interaktivität, die multimediale Angebotsform, das digitale Datenformat, der Informationspluralismus und die besondere Nutzerorientierung des Internets bilden weitere Potenziale, die besonders für die Patienteninformation und -beratung neue Möglichkeiten schaffen." (Autorenreferat)"

[427-L] Schmitt, Manfred; Beckmann, Mingo; Dusi, Detlev; Maes, Jürgen; Schiller, August; Schonauer, Klaus: Messgüte des vereinfachten Beck-Depressions-Inventars (BDI-V), in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 49/2003, H. 4, S. 147-156 INHALT: "An einer demographisch heterogenen Gelegenheitsstichprobe von 200 Personen und drei klinischen Stichproben (Major Depressive Disorder, n=60; Angst- und Essstörungen, n=11; Schizophrenie, n=40) wurden Messeigenschaften des vereinfachten "Beck-Depressions-Inventars" (BDI-V) ermittelt. Homogenität und Reliabilität des BDI-V überstiegen die des Original-BDI (BDI-O) und die von weiteren vier Depressionsskalen. BDI-V und BDI-O konvergierten auf der Ebene einzelner Symptome (durchschnittliche Korrelation in der Gesamtstichprobe = .70) und auf der Ebene des Summenwertes (.91 in der Gesamtstichprobe). Beide BDI-Versionen korrelierten in ähnlicher Höhe mit anderen Selbstbeschreibungsmaßen der Depression (durchschnittliche Korrelation = .70) und einem Expertenrating (HamiltonSkala = .50). BDI-V und BDI-O differenzierten ähnlich gut zwischen klinisch unauffälligen Personen und Patienten mit einer depressiven Primär- oder Sekundärsymptomatik. Vergleichbar gut gelang mit beiden Versionen auch die Differenzierung klinischer Gruppen. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse ergab in der klinisch unauffälligen Stichprobe eine geringfügige Abweichung von perfekter Messäquivalenz. Diese Abweichung ist für die diagnostische Praxis unbedeutend. Mit dem vereinfachten BDI steht ein Instrument zur Verfügung, das gleich gute Messeigenschaften aufweist wie das Original, diesem in seiner Messökonomie aber deutlich überlegen ist und sich deshalb insbesondere für epidemiologische Screenings an großen Stichproben eignet." (Autorenreferat, ZPID)

[428-L] Schneider, Nils; Buser, Kurt; Amelung, Volker E.: Improving palliative care in Germany: summative evaluation from experts' reports in Lower Saxony and Brandenburg, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 14/2006, No. 3, S. 148-154 (URL: http://www.springerlink.com/(yls5wtatzxlll245 z2q3wb55)/app/home/contribution.asp?referrer=parent&backto=issue,5,10;journal,2,17;searchpub licationsresults,1,1;) INHALT: "The German Health Care System is in substantial change. New structuring of services and processes of care are necessary, particularly to meet the complex requirements of the ever-increasing chronic illness and multimorbidity. The main deficits and strategies of improvement can be pointed out clearly by illustrating the situation of palliative care, which is more and more in the focus of experts and public. However, current statements are only slightly based on scientific data. Therefore, policymakers and self-governing bodies in the federal states of Lower Saxony and Brandenburg have commissioned reports from a multidisciplinary study group of health system research. This article describes the cumulative evalua-

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tion of both reports, referring to literature findings, specific empirical surveys and expert discussions. The main findings include a high level of emotion among the involved caregivers and social groups, resulting in difficulties in rational discussions; furthermore, a large multiplicity of viewpoints on the assessment of the current situation and on the appropriate needs for improvement was shown. The current deficits are significantly caused by inadequate structuring of care processes. Therefore, better integration of the large and diverse number of involved services and professions is necessary, including new specialised services. Health policy has created legal conditions, but up to now, fulfilment is low. Other improvement strategies should focus on working conditions of personnel in the basic services, such as family doctors and nurses, because the current conditions seem not to meet the patient or caregiver needs. Furthermore, a debate on principles regarding responsibilities of the health care system is needed: What should be covered by social health insurances, and what should be part of other areas of public welfare?" (author's abstract)

[429-F] Scholz, Rembrandt, Dr.; Pechholdová, Markéta; Gellers-Barkmann, Sigrid; Kibele, Eva; Maier, Heiner, Dr.; Vaupel, James W., Prof.Dr.; Mckee, Martin, Prof.Dr.; Nolte, Ellen, Dr.; Mesté, France, Dr.; Vallin, Jacques, Prof.Dr. (Bearbeitung); Shkolnikov, Vladimir, Dr. (Leitung): Mortality in Germany INHALT: Parts of the project: (1) Continuous series of mortality by cause of death for Germany; (2) German mortality at advanced ages; (3) regional mortality patterns in MecklenburgVorpommern; (4) differences between East and West in Germany. Research objectives: On approximately decennial basis the WHO introduces new international classifications of diseases (ICD), reflecting the progress in the medical knowledge. The reconstruction studies address the fact that long-term trends in cause-of-death mortality are distorted by these periodic changes, and allow us to transform the original time series, which consist of several fragments, into continuous series corresponding to the most recent classification. Since the German unification, East Germany has experienced a rapid increase in life expectancy at birth, which has resulted in dramatic reduction of the East-West mortality gap. Since mortality decline in East Germany is more pronounced at old ages and the progress is largely driven by cardiovascular mortality, our analyses focus on its plasticity at advanced ages. Another analysis focuses on the inter-regional convergence and mortality trends and patterns in Germany and in Mecklenburg-Vorpommern, where MPIDR is situated. Research questions: Obtaining continuous series of mortality by cause of death in the last three decades allows for comparison of trends in Germany and other countries, where reconstruction has been conducted earlier. For West Germany, the trends will be compared with France and Czech Republic. We determine the differences in causes of death trends in 3 developed countries with diverse health histories. The role of medical system will be estimated by the means of the concept of avoidable mortality and additional health care indicators. Recent trends in German mortality show a considerable increase, most of which is attributable to decreasing mortality at older ages. Patterns of old-age mortality (80 plus) differ significantly between men and women as well as between East and West Germany. While West German old-age mortality decreased since the mid 1970s, comparable decreases in East Germany did not become evident until the late 1980s. However, the East German mortality decline accelerated after reunification in 1990, particularly among women. We ask whether mortality at advanced ages is plastic and amenable to intervention. Another project explores the impact of medical care on changes in mortality in Eastern Germany and Poland before and after political transformation, with West

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Germany included for comparison. Mecklenburg-Vorpommern is the most rural land within Germany, leading to several associated consequences in terms of economic and demographic status. With regard to life expectancy, Mecklenburg-Vorpommern is still on the bottu1n line in Germany. Nevertheless, it experienced high increases in the decade after the reunification. We ask which ages and causes of death are responsible for the relatively bad health situation in Mecklenburg-Vorpommern. METHODE: Methodical approach: 1. The basic reconstruction methodology was developed by J. Vallin and F. Meslé in the 1980s. It is based on detailed comparison of the medical content of the ICD-codes of the two successive ICD revisions. Then transition coefficients are calculated, which serve to reclassify the deaths according to another revision. Standard demographic methods will be used for the comparative analysis of mortality. 2. a) We examined old-age survival following German unification in cohorts born in 1895, 1900, 1905 and 1910, i.e. people aged 80-90 in the time of unification; b) To assess the impact of medical care on mortality we build upon Rutstein's concept of unnecessary untimely deaths and we calculated the contribution of conditions considered amenable to medical care or health policy to changes in temporary life expectancy from birth to age 75. VERÖFFENTLICHUNGEN: Maier, H.; Vaupel, J.W.: Human longevity: trendsnd determinants. in: Silbereisen, R.K.; Reitzle, M. (Hrsg.): Psychologie 2000. Lengerich: Pabst 2001, S. 174183.+++Scholz, R.D.; Maier, H.: German unification and the plasticity of mortality at older ages. in: MPIDR Working Paper, WP-2003-031. Rostock 2003, 22 p.+++Nolte, E.; Shkolnikov, V.M.; McKee, M.: Changing mortality patterns in East and West Germany and Poland I: long-term trends (1960-1997). in: J Epid Com Health, 54, 2000, 12, pp. 890-898.+++Nolte, E.; Shkolnikov, V.M.; McKee, M.: Changing mortality patterns in East and West Germany and Poland II: short-term trends during transition and in the 1990s. in: J Epid Com Health, 54, 2000, 12, pp. 899-906.+++Nolte, E.; Scholz, R.D.; Shkolnikov, V.M.; McKee, M.: The contribution of medical care to changing life expectancy in Germany and Poland. in: Social Science and Medicine, 55, 2002, pp. 1905-1921.+++Nolte, E.; Scholz, R.D.; McKee, M.: Progress in health care, progress in health? Patterns of amenable mortality in central and eastern Europe before and after political transition. in: Demographic Research, 2004, S2:6, pp. 139162.+++Cromm, J., Scholz, R.D. (Hrsg.): Regionale Sterblichkeit in Deutschland. Augsburg, Göttingen: WiSoMed Verl. 2002, 262 S.+++Maier, H., Scholz, R.O.: Wiedervereinigung zeigt: für ein langes Leben ist es nie zu spät. Ostdeutsche holen in der Lebenserwartung auf. in: Demografische Forschung aus Erster Hand , 2004, 1:3, S. 1-2. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[430-F] Schröder, Harry, Prof.Dr.phil.habil.; Bänsch, Alexander, Dipl.-Psych.; Förster, Frank, Dr.; Schröder, Christina, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Professionelle Pflege an der Brücke zwischen Leben und Tod. Patho- und salutogenetische Relevanz von Arbeitsbedingungen, Bewältigungsstrategien und Religiosität der Pflegekräfte INHALT: Die konzeptionelle Umsetzung des Hospizgedankens und der damit verbundenen Anforderungen an die würdevolle Unterbringung und Pflege sterbender Patienten brachte in der Vergangenheit zwei verschiedene Institutionen hervor, welche sich beide der Pflege sterbender Patienten widmen. Die Bereiche der Palliativstationen und Hospize, die deutschlandweit

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die Versorgung des Bedarfs an Pflege von Patienten mit infauster Prognose decken, arbeiten erst seit knapp 2 Jahrzehnten in Deutschland. Es wurde die Hypothese vertreten, dass Pflegende, die täglich mit Tod und Sterben konfrontiert sind, einer ganz besonderen psychischen Belastung ausgesetzt sind und spezifische Muster zur Bewältigung entwickeln. Studien an Pflegepersonalen nennen immer wieder recht homogene patientenseitige Stressoren und sehen sterbende, verwirrte, aggressive und moribunde Pflegebedürftige als patientenseitige Hauptbelastungsquelle von Pflegepersonalen. Die in der vorliegenden Studie untersuchten Pflegekräfte arbeiten im engsten und intensivsten Patientenkontakt und betreuen die Patientengruppe mit den in Studien am häufigsten genannten Beanspruchungsmerkmalen. Mit der Schaffung günstiger arbeitsseitiger und sozialer Gegebenheiten in einer Organisation verbinden sich Aspekte der Gesundheits- und Persönlichkeitsförderung. Diese stellen Ressourcen und Freiräume im Umgang mit den Anforderungen dar, die am Arbeitsplatz seitens der Einrichtung und seitens des Patienten an den Krankenpflegenden gestellt werden. Das untersuchte individuelle gesundheitliche Befinden der Pfleger und Schwestern gestattet qualitätsbeurteilende Aussagen über deren Einsatzbereitschaft und darüber hinaus Reflexionen über die Auswirkungen auf das Leistungsniveau der Arbeitsteams, auf die Betreuungsqualität und die Patientenzufriedenheit. Da Palliativstationen und Hospize verschiedenen strukturellen Konzepten entspringen, ermöglicht insbesondere die Gegenüberstellung beider Einrichtungsformen interessante Einblicke in das Erleben und die Bewertung institutioneller Anforderungen sowie Ressourcen mit ihren gesundheitlichen Konsequenzen. Ziele des Projektes waren: 1. Erstmalige deutschlandweite Repräsentativbefragung der Pflegepersonale stationärer Hospize und von Palliativstationen (systematische betriebliche Gesundheitsanalyse). 2. Ableitung von krankheitspräventiven und gesundheitsfördernden Schlussfolgerungen. 3. Verfügbarmachung der Befunde für praxisverändernde Maßnahmen (u.a. Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz: Projekt Qualitätssicherung Hospize). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Einsatz eines multidimensionalen quantitativen Fragebogeninventars bestehend aus: Diagnoseinstrument zur Analyse gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen -DigA- (Ducki, 1998), Stressverarbeitungsfragebogen -SVF- (Janke et al., 1985) Kurzform, Maslach-Burnout-Inventory -MBI- (Maslach et al., 1997), Skala "Transpersonales Vertrauen" -TV(Belschner, 1998). 113 Einrichtungen der professionellen stationären Pflege wurden befragt; 1378 Erhebungsbögen verschickt; Rücklauf n=820 (59,5%): 358 Palliativ- und 461 Hospizpflegende. Weiterer Kooperationspartner: AOK Sachsen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt unter http://www.uni-leipzig.de/~gespsych/material/palhos.pdf . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Psychologie II Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie (Postfach 920, 04009 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig) KONTAKT: Schröder, Harry (Prof.Dr. Tel. 0341-97-35935, e-mail: [email protected])

[431-L] Schroeter, Klaus R.: Das soziale Feld der Pflege: eine Einführung in Strukturen, Deutungen und Handlungen, (Grundlagentexte Pflegewissenschaft), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 255 S., ISBN: 3-77991625-8

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INHALT: "Pflege ist nicht nur ein wichtiges und aktuelles Thema in der tagespolitischen Diskussion, Pflege ist für viele Menschen ein leitendes Muster sowohl in der alltäglichen Lebensführung als auch im Beruf. Pflege ist aber auch ein zunehmend an Bedeutung gewinnender Teilbereich der Gesellschaft, der sich in den vergangenen Jahren immer stärker aus dem Schatten der Medizin gelöst und zu einem eigenen sozialen Feld entwickelt hat. In dem vorliegenden Buch wird dieses soziale System der Pflege in seiner Entstehung, Entwicklung und Struktur eingehend dargestellt. Dazu wird zunächst die Bedeutung der Pflege im Kontext des Altersstrukturwandels hergeleitet. Die Pflege wird als ein in sich differenzierter gesellschaftlicher Teilbereich im großen Feld der Gesundheit erschlossen. Dabei wird mit dem langen Weg von der Nächstenliebe zur Professionalisierung die begonnene Differenzierung des Pflegefeldes nachgezeichnet und in seiner dreifachen Rahmung - Strukturrahmung, Deutungsrahmung, Handlungsrahmung - vorgestellt. Im Einzelnen behandelt der Autor dieses einführenden Bandes die Bedeutung der Pflege im Kontext des Altersstrukturwandels, die Pflege als soziales System oder soziales Feld, die Differenzierung des Pflegefeldes, das Pflegefeld in seiner strukturellen Rahmung, die Organisationsstrukturen der stationären Pflege, die Handlungsstrukturen der stationären Pflege und der häuslichen Pflege." (Autorenreferat)

[432-L] Schulz, Peter; Jansen, Lars J.; Schlotz, Wolff: Stressreaktivität: theoretisches Konzept und Messung, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 51/2005, H. 3, S. 124-133 INHALT: "Das Konstrukt Stressreaktivität bezieht sich auf die Disposition einer Person, Belastungen mit schnellen, intensiven und lang andauernden Stressreaktionen zu beantworten. Als Determinanten der Stressreaktivität werden ungünstige Ausprägungen von vier Personmerkmalen angenommen: hohe Besorgnisneigung, negatives Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, hohe Erregbarkeit des zentralen Nervensystems und hohe Negative Affektivität. Vorgestellt wird die 'Stress-Reaktivitäts-Skala' (SRS), die neben der generellen auch belastungsspezifische Stressreaktivitäten erfasst. Die SRS wurde an einer Stichprobe von 975 Personen evaluiert. Trennschärfe- und Reliabilitätskoeffizienten sowie Verteilungseigenschaften erfüllen die teststatistischen Anforderungen. Im Zusammenhang mit der Validierung des Fragebogens werden Befunde zur faktoriellen Validität, Zusammenhänge zu anderen konstruktnahen Persönlichkeitsmerkmalen, zu Beschwerden, Schlafverhalten, chronischen Erkrankungen und Cortisolreaktionen in einer standardisierten Stresssituation, Ergebnisse zum Einfluss genetischer Faktoren sowie Geschlechtseffekte berichtet. Die Ergebnisse sprechen deutlich für die Validität der SRS. Der Fragebogen wird als geeignet für die klinische Forschung, für die Erfassung von individuellen Stressreaktivitäten und zur Evaluation von Anti-Stress-Trainings betrachtet." (Autorenreferat, ZPID)

[433-L] Schulz, Ute; Schwarzer, Ralf: Soziale Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung: die Berliner Social Support Skalen (BSSS), in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 49/2003, H. 2, S. 73-82 INHALT: "Die 'Berliner Social Support Skalen' (BSSS) unterscheiden sich von anderen Fragebogenverfahren zur sozialen Unterstützung durch ihren mehrdimensionalen Ansatz: Sowohl kognitive als auch behaviorale Aspekte sozialer Unterstützung können mit den insgesamt

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sechs Skalen (wahrgenommene, erhaltene und geleistete Unterstützung, Bedürfnis und Suche nach Unterstützung, protektives Abfedern) erhoben werden. Vorgestellt wird eine Untersuchung mit 457 Krebspatienten, die mehrmals vor und nach einer Operation befragt wurden. Die Skalen erwiesen sich als psychometrisch befriedigend. Zahlreiche Hinweise auf die Validität konnten ermittelt werden. Unter anderem war es möglich, auch die erhaltene Patientenunterstützung durch die Unterstützung seitens des Partners vorherzusagen. Das beschriebene Inventar steht unter http://www.coping.de zur Verfügung." (Autorenreferat, ZPID)

[434-L] Schwalm, Peter: Suizidalität von Jugendlichen in der Gegenwartsgesellschaft: Perspektiven sozialpädagogischen Handelns, Marburg: Tectum Verl. 2005, 274 S., ISBN: 3-8288-8809-7 (Standort: ULB u. Murh. B Kassel(34)35/2005/A/2855) INHALT: "Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, die sozialpädagogischen Möglichkeiten in Bezug auf Suizidalität im Jugendalter darzustellen, die unterschiedlichen Konzepte miteinander zu vergleichen und sie im Hinblick auf ihre immanenten theoretischen Grenzen zu bewerten. Vorrangig ist zu überlegen, ob und inwieweit die bereits existierenden Konzepte der Sozialen Arbeit ausreichen, um den Erkenntnissen der Suizidologie gerecht zu werden. Im Wesentlichen tauchen die zwei nachfolgenden Hauptfragestellungen auf: Reichen die existierenden Ansätze aus oder bedarf es einer spezifischen konzeptionellen Neuorientierung zum Gegenstand der Suizidalität? Inwieweit besteht die Möglichkeit, Erkenntnisse der Suizidologie in die sozialpädagogischen Entwürfe zu implementieren? Zur Überprüfung der sozialpädagogischen Konzeptionen dienen die nachfolgenden sechs Kriterien: Ressourcenorientierung, fallbezogener Zugang, individuelle Hilfeleistung, Verbesserung der Lebensbedingungen, Thematisierung der Beziehungsebene zwischen Berater und Klient und Realisierung des Ansatzes in der Praxis. Während das zuletzt genante Kriterium als Grundvoraussetzung zur Bearbeitung des Themenfeldes anzusehen ist, ergeben sich die ersten fünf Merkmale unmittelbar aus den Forschungsergebnissen der Suizidologie. Um sich den beiden Fragestellungen anzunähern, bekommt die Arbeit den folgenden Aufbau: Forschung über Suizidalität und Jugend bedeutet zunächst vor allem die Erschließung von und Auseinandersetzung mit diesen beiden Begriffen und den jeweils gebräuchlichen verschiedenen Synonymen, um eine Grundlage für die weitere Beschäftigung mit der Thematik zu erhalten. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Lebensphase Jugend, die unter der Perspektive der Sozialisation analysiert wird. Dazu soll zunächst der Terminus Sozialisation näher betrachtet werden. Anschließend werden zu diesem Gegenstandsbereich vier verschiedene Modelle vorgestellt. Im nächsten Teil der Arbeit findet eine epidemiologische Beschäftigung mit der Suizidalität von Adoleszenten im Hinblick auf das Ausmaß, die Geschlechtsverteilung und die Methoden statt. Die statistischen Daten führen zu der Frage, welche unterschiedlichen, wissenschaftlichen Konzeptionen in der Literatur existieren, um die Entstehung von Suizidalität zu erklären. In diesem Kapitel werden kurz verschiedene Beiträge zur Entstehung suizidalen Verhaltens skizziert. Anschließend werden dann fünf ausgewählte Erklärungsansätze näher betrachtet und ihre sozialpädagogischen Implikationen herausgearbeitet. Das nachfolgende sechste Kapitel enthält Konzepte zur Wahrnehmung von Suizidalität. Im siebten Kapitel steht die Auseinandersetzung mit der Suizidprävention im Jugendalter im Vordergrund. Hierzu werden therapeutische Verfahren und Einrichtungen zur Suizidverhütung vorgestellt. Das achte Kapitel betrachtet drei verschiedene Ansätze der Sozialen Arbeit, die daraufhin überprüft werden, inwieweit sich ihre fachlichen Prämissen mit den Erkenntnissen der Suizidologie überschneiden. Im Kapitel neun werden

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drei Konzeptionen diskutiert, welche die Arbeitsbeziehung zwischen den Klienten und dem Helfer in den Mittelpunkt stellen. Zum Abschluss erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung der vorliegenden Arbeit und ihrer Befunde." (Textauszug)

[435-L] Stopper, Helga; Gertler, Maximilian: Physikalische Umwelt und Gesundheit, in: Klaus Hurrelmann, Petra Kolip (Hrsg.): Geschlecht, Gesundheit und Krankheit : Männer und Frauen im Vergleich, Stuttgart: Huber, 2002, S. 439-459, ISBN: 3-456-83691-0 INHALT: In der Medizin werden unter "Umwelt" und "Umwelteinflüsse" allgemeine Rahmenbedingungen der menschlichen Gesundheit verstanden, die u.a. den Bereich der Arbeitsmedizin, der allgemeinen Hygiene, sozialmedizinische Faktoren, den medizinischen Kontext von (gewalttätiger) Fremdeinwirkung, toxikologische Aspekte und auch die Umweltmedizin umfassen. Durch das Adjektiv "physikalisch" wird der Begriff der Umwelt auf Einflüsse begrenzt, die unabhängig von sozialen Zusammenhängen sind. Im vorliegenden Beitrag werden Umweltbedingungen aufgezeigt, die gewissermaßen aus der biologischen Ausgangssituation, Mann oder Frau zu sein, resultieren. Ferner wird diskutiert, inwiefern Männer und Frauen quantitativ und qualitativ unterschiedlich sensibel für gesundheitsschädliche Einflüsse sind. Im Mittelpunkt der Ausführungen stehen die verhaltensbedingte Risikoexposition (z.B. durch Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum, gesundheitsgefährdende Kosmetika), die Verstoffwechselung von Medikamenten, Einflussfaktoren auf das Immunsystem sowie umweltbezogene Befindlichkeitsstörungen und Syndrome. Darüber hinaus wird die Problematik der reproduktiven Gesundheit von Männern und Frauen aufgegriffen und die zunehmende Bedeutung so genannter "Umwelthormone" und deren geschlechtsspezifische Auswirkungen erläutert. (ICI2)

[436-L] Swart, Enno; Ihle, Peter (Hrsg.): Routinedaten im Gesundheitswesen: Handbuch Sekundärdatenanalyse ; Grundlagen, Methoden und Perspektiven, Bern: Huber 2005, 431 S., ISBN: 3-456-84237-6 INHALT: "Die Nutzung von Routinedaten, auch Sozialdaten genannt, wie sie insbesondere bei den Krankenkassen anfallen, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch vom Gesetzgeber wurde die Bedeutung dieser Datenquellen für die Evaluation und Steuerung unseres Gesundheitssystems erkannt. Die bisherigen Publikationen aus der Arbeit mit Sozialdaten konzentrieren sich auf inhaltliche Fragestellungen, methodische Aspekte wurden nur am Rande behandelt. Hier setzt dieses Buch an. Die verschiedenen Quellen von Sozialdaten werden systematisch dargestellt und hinsichtlich ihrer Validität und Aussagefähigkeit analysiert. Des weiteren werden typische Auswerteansätze und Fragestellungen unter methodischen Gesichtspunkten behandelt. Das Buch erhält dadurch Lehr- und Handbuchcharakter. Es setzt Standards für den grundsätzlichen Umgang mit Sozialdaten und leitet daraus Empfehlungen für die Bearbeitung konkreter Fragestellungen ab. Es zeigt auf, wie sich wichtige Teile der Gesundheitsberichterstattung aus Routinedaten entwickeln lassen. Das Buch richtet sich an alle Forscher und Praktiker, die mit Sozialdaten im Rahmen der Gesundheitssystemanalyse und -forschung arbeiten." (Autorenreferat)

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[437-L] Trepte, Sabine; Baumann, Eva; Hautzinger, Nina; Siegert, Gabriele: Qualität gesundheitsbezogener Online-Angebote aus Sicht von Usern und Experten, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 53/2005, Nr. 4, S. 486-506 (Standort: UuStB Köln (38)FHM AP11550) INHALT: "In der Gesundheitskommunikation wird dem Internet eine zunehmend wichtige Rolle zugeschrieben. Dabei ist aufgrund der Vielfalt an verfügbaren Inhalten, mangelnder Qualitätsstandards und der geringen formalen Expertise der User die Qualitätsbeurteilung von zenraler Bedeutung. Im Rahmen des Artikels werden zunächst Qualitätsdimensionen aus vorhergehenden Studien aggregiert und daraufhin die Bewertung und Vorhersagekraft der drei ausgewählten Kriterien Inhaltsqualität, Darstellungsqualität und technische Qualität im Rahmen zweier Studien analysiert. Dazu wurden 101 User im Labor zu drei deutschsprachigen kommerziellen Gesundheitsportalen befragt. Es zeigt sich, dass User ihren ersten Eindruck einer Webseite nach einer gezielten Informationssuche (zu den Krankheiten Bandscheibenvorfall, Depression, Diabetes) spezifizieren. Als wichtige Prädiktoren für die Gesamtbewertung und Weiternutzung einer Webseite können die korrekte Darstellung der Krankheitsentstehung, die Vollständigkeit der dargestellten Inhalte und die übersichtliche Navigation auf der Webseite gelten. Die ergänzende Studie, in der sieben Experten zur Inhaltsqualität der Webseiten befragt wurden, stellte eine große Übereinstimmung von User- und Expertenurteilen heraus." (Autorenreferat)

[438-L] Tröster, Heinrich: Entwicklung eines Fragebogens zur familienbezogenen Lebensqualität (FLQ) für Mütter mit chronisch kranken Kindern, in: Kindheit und Entwicklung : Zeitschrift für Verhaltensmedizin und Entwicklungspsychopathologie, Jg. 14/2004, H. 2, S. 69-78 INHALT: "Zur Entwicklung eines Fragebogens zur familienbezogenen Lebensqualität von Müttern mit chronisch kranken Kindern wurden Aussagen zusammengestellt, die bedeutsame Aspekte des persönlichen Wohlbefindens von Müttern, die durch die Betreuung und Versorgung ihres Kindes in die Familie eingebunden sind, beinhalten. Die Überprüfung der Faktorenstruktur des Fragebogens zur familienbezogenen Lebensqualität (FLQ) an zwei Stichproben von Müttern mit epilepsiekranken Kindern ergab drei gut interpretierbare Faktoren, auf deren Grundlage drei Subskalen gebildet wurden (Entlastung und Selbstverwirklichung, Energie und Aktivität, Sozialer Rückhalt in der Familie). Zur Überprüfung der Validität des FLQ wurden Zusammenhänge mit familiären Stressoren (kritische Lebensereignisse, krankheitsbedingte Anforderungen, Funktionsbeeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten des Kindes), der mütterlichen Belastung (psychovegetative Stresssymptome, PSI), dem mütterlichen Coping und der Funktionsfähigkeit der Familie ermittelt. Der FLQ war weitgehend unabhängig von den objektiven Anforderungen, die sich für die Mütter aus den familiären Stressoren ergeben. Substanzielle Zusammenhänge ergaben sich mit der mütterlichen Belastung, der familiären Funktionsfähigkeit und der Adaptivität des mütterlichen Copings." (Autorenreferat)

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[439-F] Tschuschke, Volker, Prof.Dr.rer.biol.hum.; Tress, W.; Weber, Rainer, Dr.rer.medic. (Bearbeitung): Prozess-Ergebnis-Analysen von tiefenpsychologischen Kurzgruppenpsychotherapien bei Patienten mit somatoformen Störungsbildern INHALT: Sechs ambulante tiefenpsychologische Kurzgruppenpsychotherapien wurden bereits durchgeführt, für n=50 liegen vollständige Datensätze vor. Die Auswertungen der videoaufgezeichneten Sitzungen zur Beantwortung der Zusammenhänge zwischen Behandlungsprozessen und therapeutischen Effekten werden voraussichtlich Ende 2005 abgeschlossen sein. ART: gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Universität Düsseldorf INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Tschuschke, Volker (Prof.Dr. Tel. 0221-478-3426, e-mail: [email protected])

[440-F] Tschuschke, Volker, Prof.Dr.rer.biol.hum.; Wolf, Jonat (Bearbeitung): Evaluation psychoonkologischer Intervention bei Patientinnen mit primärem MammaKarzinom INHALT: In Kooperation der Kliniken Köln-Holweide und der Universitäts-Frauenklinik Kiel werden in einer randomisiert-kontrollierten Studie die Effekte kurzgruppenpsychotherapeutischer, didaktisch-psychoedukativer Unterstützung ("Anleitung zur aktiven Patientin") und minimaler psychosozialer Betreuung miteinander verglichen. Zielkriterien: rezidivfreies Überleben, Immunparamter, Lebensqualität. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: N.N. INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Tschuschke, Volker (Prof.Dr. Tel. 0221-478-3426, e-mail: [email protected])

[441-F] Tschuschke, Volker, Prof.Dr.rer.biol.hum. (Bearbeitung): Evaluation ambulanter psychodynamischer Psychotherapien (Projekt Schweizer Charta für Psychotherapie) INHALT: In Kooperation mit ca. 40 Schweizer Berufsverbänden humanistischer und psychodynamischer Ausrichtung (Schweizer Charta für Psychotherapie) wird in allen Schweizer Großstädten eine naturalistische Studie (Patienten-Stichprobe > 1.000) in einer prospektiven Studie durchgeführt, die es zum Ziel hat, Effektivitätsvergleiche für die ambulante einzeltherapeutische Behandlung unterschiedlicher psychischer Erkrankungen vorzunehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2013-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: N.N. INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-478-3426, e-mail: [email protected])

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[442-L] Ulrich, Daniela: Verhaltensauffälligkeit als Schrei nach Anerkennung: Auffälligkeiten im Verhalten und die Entwicklung des moralischen Urteils, Bad Iburg: Der Andere Verl. 2005, 135 S., ISBN: 389959-318-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.3609) INHALT: "In dieser Arbeit wird die Problematik der Entwicklung des moralischen Urteils im Umgang mit Kindern mit abweichendem Verhalten aufgegriffen. Es ist nicht immer möglich heraus zu finden, warum es zu Auffälligkeiten im Verhalten kommt und wie Eltern und Erzieher am besten damit umgehen können. Auffälligkeiten im Verhalten sind immer ein Hilfeschrei und deshalb mit Respekt zu behandeln. Ein Grund dafür kann darin liegen, dass Kindern nicht ausreichend Achtung und Anerkennung entgegengebracht wird. Achtung und Anerkennung sind die wichtigsten Faktoren, um Kindern moralische Entwicklung zu ermöglichen. Unter der Bedingung mangelnder Anerkennung bilden sich in Handlungsschemata Machtstrukturen aus. Die Erfüllung eigener Bedürfnisse wird so weit in den Vordergrund gestellt, dass das Wohl Anderer nicht mehr einbezogen wird." (Autorenreferat)

[443-L] Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V. (Hrsg.): 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium: Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven ; vom 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover, (DRV-Schriften, 59), Berlin 2005, 507 S., ISBN: 3-926181-95-8 (Standort: IAB-93-3400-20 BR 713; Graue Literatur; URL: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/nn_16592/de/Inhalt/Zielgruppen/Sozial-medizin__Forschung/Tagungen__Veranstaltungen/dateianh_C3_A4nge/14__reha-kolloqu,template Id =raw,property=publicationFile.pdf/14_reha-kolloqu) INHALT: "Mit dem gemeinsamen Förderschwerpunkt 'Rehabilitationswissenschaften' von Bundesforschungsministerium und Rentenversicherung werden verschiedene Ziele verfolgt: Neben neuen Erkenntnissen für die Praxis und Theorie hat sich die Förderung vor allem auch den nachhaltigen Ausbau der rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsinfrastruktur zur Aufgabe gestellt. Die Verbundförderung im diesem Förderschwerpunkt endet für viele Vorhaben schon im Jahr 2004, auch wenn einige Projekte noch etwas länger laufen und die Umsetzungsprojekte erst Ende des Jahres beginnen. Das Kolloquium sollte deshalb dazu genutzt werden, eine Übersicht über die Forschungsergebnisse zu gewinnen und zu diskutieren. Der Tagungsband behandelt unter anderem die Themen Assessmentinstrumente; ICF; Qualitätsmanagement; Methodik rehabilitationswissenschaftlicher Forschung; orthopädische, kardiologische, neurologische, sowie onkologische Rehabilitation. Ebenso ist die Rehabilitation bei psychischen und psychosomatischen Störungen, sowie die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Thema." (Autorenreferat)

[444-F] Voigt, Isabel, Dipl.-Soz.Päd.; Fischer, Stefanie, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Wosch, Thomas, Dr. (Leitung); Voss, Hubertus von, Prof.Dr.Dr.h.c.; Voigt, Melanie, Dr. (Betreuung): Rett - Videoanalysen zu Mikroprozessen in Kommunikation und Emotion von Kindern mit Rett-Syndrom in der Orff-Musiktherapie INHALT: Dieses Projekt besteht aus einem Diplomarbeitsnetzwerk. Im Zentrum des Forschungsvorhabens stehen komplexe Videoanalysen zu Mikrosequenzen (ca. fünf Minuten jeweils) der mehrjährigen Orff-Musiktherapie mit Kindern mit Rett-Syndrom. Insbesondere stehen dabei

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Aspekte der musikalischen sowie weiteren nonverbalen Kommunikation und des visuell sichtbaren Emotionsausdruckes im Vordergrund. Aufbauend auf den Videoanalysen zur OrffMusiktherapie von Plahl (KAMUTHE), haben die beiden unten genannten Autorinnen spezielle Beobachtungssysteme zu Kommunikation und Emotion modifiziert und weiter entwickelt. Erste Ergebnisse dieser Studie konnten zum einen entgegen den medizinisch beschriebenen Abbauprozessen beim Rett-Syndrom Beobachtungen zunehmender Entwicklungen eines betroffenen Kindes in der Orff-Musiktherapie im Bereich nonverbaler (und musikalischer) Kommunikation zeigen (Voigt 2002). Zum anderen konnten Zunahme eigener musikalischer Spielimpulse und Aufmerksamkeit gegenüber dem Musikinstrument im Zusammenhang deutlich zunehmender entspannender Mimik bzw. Gesichtsausdruckes des betroffenen Kindes nachweislich beobachtet werden (Fischer 2004). Zur Verallgemeinerung dieser ersten Ergebnissen laufen weitere Untersuchungen mit den entwickelten Untersuchungsinstrumenten. METHODE: quantitative Mikroprozessforschung (Videoanalysen) DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Kinder mit Rett-Syndrom). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Voigt, I.: Musiktherapie bei Mädchen mit Rett-Syndrom. Eine Untersuchung zum kommunikativen Verhalten eines Mädchens mit Rett-Syndrom in der Orff-Musiktherapie. Hochschule Magdeburg-Stendal, Diplomarbeit, 2002 (unveröffentl., beim Projektleiter erfragen).+++Fischer, S.: Eine Mikroanalyse zum emotionalen Verhalten eines Mädchens mit Rett-Syndrom in der Orff-Musiktherapie. Hochschule Magdeburg-Stendal, Diplomarbeit, 2004 (unveröffentl., beim Projektleiter erfragen). ART: Diplom BEGINN: 2002-02 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen (Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-8864293, e-mail: [email protected])

[445-L] Wirtz, Markus; Farin, Erik; Bengel, Jürgen; Jäckel, Wilfried H.; Hämmerer, Dorothea; Gerdes, Nikolaus: IRES-24 Patientenfragebogen: Entwicklung der Kurzform eines Assessmentinstrumentes in der Rehabilitation mittels der Mixed-Rasch-Analyse, in: Diagnostica : Zeitschrift für Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie, Jg. 51/2005, H. 2, S. 75-87 INHALT: "Der IRES-3 Patientenfragebogen (Indikatoren des Reha-Status) ist eines der am häufigsten eingesetzten Messinstrumente in der medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Auf der Grundlage der Item-Response-Theorie und der Daten von 1840 Patienten wurde aus der 144 Items umfassenden Langform die Kurzform IRES-24 entwickelt, die die Dimensionen 'Psychisches Befinden', 'Funktionsfähigkeit im Alltag', 'Somatische Gesundheit' und 'Schmerzen' erfasst. Durch die Itemselektion wurde sichergestellt, dass das Antwortverhalten auf den Items jeder Skala durch jeweils eine latente Dimension und geordnete Schwellenwerte modelliert werden kann. Das Item-Fitmaß Q nahm für alle Items sehr gute Werte an. Die Mixed-Rasch-Analyse zeigte, dass für jede Skala verschiedene Klassen von Patienten unterschieden werden müssen, damit die Annahme der Personenhomogenität erfüllt ist. Auf den Skalen 'Psychisches Befinden' und 'Funktionsfähigkeit im Alltag' unterschieden sich die Klassen hinsichtlich der Antworttendenzen 'Tendenz zur Mitte' und 'Tendenz zu Extremwerten'.

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Im Bereich 'Somatische Gesundheit' wurden in den Klassen unterschiedliche latente Merkmalsdimensionen erfasst. Für die Skala 'Schmerzen' existierte eine kleine Gruppe von Patienten (8.3 Prozent) für die die Rasch-Kriterien nur zum Teil erfüllt waren. Die Zugehörigkeit der Patienten zu den latenten Klassen konnte durch die Variabilität der Skalenitems, die Häufigkeit extremer Werte und die Ausprägungen auf den Skalenitems sehr gut vorhergesagt werden. Es wird eine zweigestufte Diagnostik vorgeschlagen, bei der zunächst die Klassenzugehörigkeit und anschließend die klassenspezifischen Personenparameter bestimmt werden. Der IRES-24 ermöglicht ein ökonomisches und zuverlässiges Screening der Indikatoren, die für die Behandlungsplanung und -evaluation in der medizinischen Rehabilitation von Bedeutung sind." (Autorenreferat, ZPID)

[446-L] Wolf, Lars J.: Mitarbeiterzufriedenheit als Determinante der wahrgenommenen Dienstleistungsqualität: das Beispiel der stationären Patientenversorgung, (Gabler Edition Wissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XVIII, 303 S., ISBN: 3-8350-0036-5 (Standort: TUB Chemnitz(CH1)QX/730/wol) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, in wie weit die Mitarbeiterzufriedenheit die von den Patienten wahrgenommene Dienstleistungsqualität beeinflusst. Damit sind drei Teilziele angesprochen: (1) Ermittlung der Determinanten der von den Patienten wahrgenommenen Qualität; (2) Quantifizierung des Einflusses der Mitarbeiterzufriedenheit auf die von Patienten wahrgenommene Dienstleistungsqualität; (3) Bestimmung des Effekts der wahrgenommenen Dienstleistungsqualität auf die Weiterempfehlungsabsicht von Patienten. Empirisch liegt der Untersuchung eine Patienten- (n=751) und eine Mitarbeiterbefragung (n=604) zu Grunde. Mit Hilfe einer Kausalanalyse wird der Einfluss der Mitarbeiterzufriedenheit auf die wahrgenommene Dienstleistungsqualität empirisch nachgewiesen; er ist allerdings nicht bei allen Patientengruppen gleich groß. Auf dieser Basis werden abschließend Handlungsempfehlungen für ein integratives Zufriedenheits- und Qualitätsmanagement in Krankenhäusern formuliert. (ICE2)

[447-L] Wunderlich, Ursula: Suizidales Verhalten im Jugendalter: Theorien, Erklärungsmodelle und Risikofaktoren, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2004, 133 S., ISBN: 3-8017-1833-6 INHALT: Suizidale Handlungen stellen in Industriestaaten ein gravierendes Problem dar. Besonders alarmierend ist die Suizidrate bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So stieg in der Altersgruppe der 15- bis 24jährigen die Suizidrate in den letzten zwei Jahrzehnten in den meisten europäischen Ländern deutlich an. In diesem Buch erörtert die Autorin verschiedene Theorien und Modelle zu den Entstehungsbedingungen von Suizidalität in Verbindung mit aktuellen Ergebnissen aus dem Bereich der Risikoforschung. Sie erläutert psychologische, soziologische und biologische Erklärungsansätze und geht ausführlich auf geschlechtstypische Unterschiede bezüglich der Risikofaktoren für Suizidverhalten ein. Folgende Risikofaktoren werden als ausschlaggebend identifiziert und zu einander in Beziehung gesetzt: psychische Störungen und Persönlichkeitsstörungen, traumatische bzw. negative Lebensereignisse, insbesondere sexueller Missbrauch und Vergewaltigung bei Mädchen und jungen Frauen, ungünstige Familienverhältnisse sowie körperliche Erkrankungen. Diese Risikofaktoren werden

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durch die Ergebnisse einer Risikostudie zum Suizidverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener bestätigt. Abschließend werden noch ein paar kurze Anregungen für präventive Maßnahmen zur Verhinderung suizidalen Verhaltens bei Jugendlichen gegeben. (DJI/Sd)

[448-F] Zimmermann, Ralf-Bruno, Prof.Dr.; Manderla, Sebastian; Zaumseil, Manfred, Prof.Dr. (Bearbeitung): Bestandsaufnahme der Steuerung der Unterbringung und der Betreuungsqualität chronisch psychisch kranker Menschen aus Berlin in Heimen INHALT: Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Kooperation mit der Freien Universität Berlin (Prof.Dr. Manfred Zaumseil). Das Konzept dieses durch Drittmittel und Eigenmittel finanzierten Forschungsprojektes zielt auf die Erhebung qualitativer und quantitativer Daten, auf deren Basis Empfehlungen für die weitere Psychiatrieplanung in Berlin gemacht und Voraussetzungen für Praxisprojekte zur Verbesserung der Lage von Heimbewohnern geschaffen werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Erste Datenerhebungen erfolgten in Form von Experteninterviews, außerdem wurde ein Beirat für das Projekt installiert, der in regelmäßigen Sitzungen das Vorhaben begleitet. ART: Eigenprojekt; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Psychologie Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Gesundheitsförderung (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Zimmermann, Ralf-Bruno (Prof.Dr. Tel. 030-50101022)

[449-L] Zok, K.: Personalabbau, Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit - Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, in: Bernhard Badura, Henner Schnellschmidt, Christian Vetter (Hrsg.): FehlzeitenReport 2005 : Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit ; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft, Berlin: Springer, 2006, S. 147-166, ISBN: 3-540-27970-9 INHALT: "Eine Vielzahl von Beschäftigten in Deutschland hat im letzten Jahr Personalabbau und Entlassungen im eigenen Unternehmen erlebt. Der Beitrag geht der Frage nach, welchen subjektiven Belastungen und Beanspruchungen die 'survivors' in den Unternehmen ausgesetzt sind. Die Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativumfrage bei 2000 abhängig Beschäftigten geben Hinweise auf mögliche gesundheitliche Folgen von Arbeitsplatzunsicherheit und Personalabbau. Das Antwortverhalten der Beschäftigten auf Fragen zu Belastungen am Arbeitsplatz und ihrer gesundheitlichen Situation zeigt eine deutliche Verbindung zwischen Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit. Arbeitnehmer mit unsicheren Jobs und Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes geben deutlich häufiger gesundheitliche Nachteile an, Zufriedenheit und Motivation der Belegschaften sind deutlich geringer. Die verbliebenen Beschäftigten aus Unternehmen, in denen im letzten Jahr Personalabbau vorgenommen wurde, zeigen überdurchschnittlich häufig Befindlichkeitsstörungen, Stresssymptome und psychovegetative Beschwerden wie z. B. Niedergeschlagenheit, Erschöpfung oder Lustlosigkeit sowie Schlafstörungen und Magen-Darmbeschwerden. Die Umfrageergebnisse dokumentieren, dass betriebliche Personalabbaumaßnahmen und Arbeitsplatzunsicherheit gesundheitliche Risiken für die Beschäftigten mit sich bringen können." (Autorenreferat)

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[450-F] Zwack, Julika, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schweitzer-Rothers, Jochen, Prof.Dr. (Leitung); Nicolai, Elisabeth, Prof.Dr. (Betreuung): SYMPA - "Systemtherapeutische Methoden in der psychiatrischen Akutversorgung" INHALT: Im Rahmen des SYMPA-Projektes wird in drei psychiatrischen Fachkrankenhäusern eine umfassende systemisch-familienorientierte Behandlung psychiatrischer Patienten als Standardangebot etabliert und in einer kontrollierten Programmevaluation evaluiert. Dabei soll untersucht werden: 1. Wie systemische Gesprächs- und Verhandlungskulturen unkompliziert, zeitökonomisch, und kooperationserleichternd in den klinischen Alltagsprozeduren verankert werden können (die Organisationsentwicklungs-Perspektive). 2. Wie sich als Outcome die Qualität der Versorgung für Patienten und Angehörige sowie die Qualität der Arbeitssituation der Mitarbeiter dabei verändern (die Evaluations-Perspektive). Kernstück des Projektes ist eine doppelte gleichzeitige Intervention in den beteiligten Krankenhäusern: 1. Eine Veränderung der Behandlungs-Routinen im Sinne des systemisch-familienpsychiatrischen Ansatzes. 2. Ein Training aller Stationsmitarbeiter incl. insbesondere der Pflege in systemischem Krankheitsverständnis und systemischer Gesprächsführung. Von dem Projekt ist als Nutzen zu erwarten: 1. Für die Psychiatrie-Praxis: Eine Verbesserung der Ergebnisqualität psychiatrischer Behandlungen für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. 2. Für die psychiatrischpsychotherapeutische Forschung: Beleg einer breiten Systemwirksamkeit des systemischfamilienpsychiatrischen Ansatzes - in unterschiedlichen Krankenhäusern, für unterschiedliche akutpsychiatrische Symptome, für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: http://www.sympa.uni-hd.de . METHODE: Zu den wesentlichen Design-Elementen gehören ein kontrolliertes 'add-on' Prä-PostDesign: Die Phasen vor und nach einer Intervention (familienpsychiatrische Reorganisation der Behandlungspraktiken und systemische Weiterbildung aller Stationsmitarbeiter) werden daraufhin verglichen, ob die Behandlungsergebnisse und die Mitarbeitersituation sich verbessern. Weitere Umgebungsveränderungen, die eventuelle Qualitätsverbesserungen zusätzlich bedingen könnten, werden systematisch erfasst. Zwei Forschungsansätze werden miteinander kombiniert: 1. Systemische Handlungsforschung: Analyse der Rahmenbedingungen, der Prozesse und des Umfangs, in dem die flächendeckende Einführung systemischfamilienorientierter Praktiken gelingt oder scheitert. Erhebungsmethoden sind teilnehmende Beobachtung, Interviews, Sammlung non-reaktiver Daten. Mit diesem Ansatz soll auch Implementationsforschung geleistet werden: Was wird überhaupt tatsächlich neu eingeführt/ verändert? 2. Ergebnisforschung: Was springt dann für die beteiligten Patienten, Angehörigen, Mitarbeiter und Institutionen schlussendlich dabei heraus? Dazu dient Quantitative Outcome-Forschung mit Fragebögen, Fremdratings und non-reaktiven Daten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 600). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 35). Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweitzer, J.; Engelbrecht, D.; Schmitz D.; Borst, U.; Nicolai, E.: Systemische Akutpsychiatrie - ein Werkstattbericht. in: Psychotherapie im Dialog, 6, 2005, 3, S. 255-263.+++Schweitzer, J.; Grünwald, H.: SYMPA: Vorschau auf ein Großexperiment zur systemischen Therapie und Forschung in der Akutpsychiatrie. in: Systeme, 17, 2003, 1, S. 3646. ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Heidehof Stiftung GmbH

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INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizinische Psychologie (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-568152, e-mail: [email protected])

5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) [451-F] Albus, Christian, Priv.Doz. Dr.med.; Schmeißer, Norbert, Dr.rer.medic.; Diedrich, M.; Fätkenheuer, G. (Bearbeitung): Einfluss eines patientenspezifischen Beratungs- und Informationskonzepts auf das seelische Befinden von HIV infizierten Patienten INHALT: Die Projektbearbeiter implementierten und evaluierten ein neuartiges Beratungs- und Informationskonzept zur Förderung der Krankheitsbewältigung bei ambulanten HIV-Patienten. Entgegen ihrer Erwartung zeigte sich kein positiver Effekt auf die Prävalenz depressiver und ängstlicher Symptome, wobei die spontane Inanspruchnahme spezifischer psychosozialer Dienste sehr gering war. Wahrscheinlich bedarf es eines systematischen Screenings auf psychische Symptome und eines niedrigschwelligeren Zugangs zu psychosozialen Angeboten, um signifikante Effekte erzielen zu können. Kooperationsprojekt im Rahmen des Kompetenznetzes HIV/ AIDS zwischen der Klinik 1 für Innere Medizin, dem Institut für Psychosomatik und Psychotherapie und der Aids Hilfe Köln. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Albus, Christian (Dr. Tel. 0221-478-4365, e-mail: [email protected])

[452-F] Amort, Frank Michael, Mag. (Bearbeitung): Generierung des österreichischen HIV/ AIDS Diskurses in Zeiten der HAART: Evaluation der österreichisch/ deutschen AIDS-Konferenz 2005 INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Rooseveltplatz 2, 1090 Wien, Österreich); AIDS-Hilfe Wien (Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien, Österreich) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

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[453-L] Block, Martina: Qualitätssicherung der Primärprävention im Fokus: eine Untersuchung zu Erfahrungen und Wünschen der AIDS-Hilfen in Deutschland, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2006-301), Berlin 2006, 118 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wzberlin.de/pdf/2006/i06-301.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2006-301 INHALT: "Das vorliegende Papier beschreibt eine Untersuchung zum Umfang sowie zur Qualitätssicherung und Evaluation der primärpräventiven Aktivitäten in deutschen Aids-HilfeOrganisationen. Als Datenquelle diente ein selbst entwickelter Fragebogen, der in allen 119 deutschen Einrichtungen eingesetzt wurde. Systematisch wurde erhoben, welche Maßnahmen und Konzepte der Evaluation und Qualitätssicherung bereits eingesetzt werden und inwiefern Unterstützungsbedarf für den weiteren Auf- und Ausbau besteht. Auch die Einstellungen der Akteure in den Einrichtungen zu diesem Thema, die Kenntnisse und der Bedarf an partizipatorischen Verfahren, die alle Akteure in qualitätssichernde Prozesse mit einbeziehen, wurden erfasst. Strukturelle Bedingungen wie die Kapazität der Einrichtungen, das Ausmaß der primär-präventiven Tätigkeit und die Größe des Einzugsgebiets wurden als potentiell fördernde oder hemmende Bedingungen für die Aktivitäten und den Bedarf an Unterstützung überprüft. Die Befragung, mit einer Rücklaufquote von 89%, zeigte, dass Primärprävention bis auf wenige Ausnahmen in allen Aids-Hilfe-Organisationen der Bundesrepublik durchgeführt wird. Der Einsatz qualitätssichernder Maßnahmen erfolgt bereits in großem Umfang. Darüber hinaus wird ein großer Unterstützungsbedarf für deren weiteren Auf- und Ausbau angemeldet. Die Grundeinstellung der Akteure in den Projekten der Deutschen AIDS-Hilfe gegenüber Qualitätssicherung ist sehr positiv. Sie bildet eine solide Basis für deren aktuelle und zukünftige Umsetzung. Von einem Teil der Einrichtungen werden qualitätssichernde Maßnahmen als Mehrbelastung empfunden. Als Hemmnisse für die Umsetzung von Qualitätssicherung werden steigende Arbeitsbelastung, mangelnde Ressourcen und Unsicherheit bei der Anwendung angegeben. Für die Prävention und deren Qualitätssicherung müssen weiterhin angemessene Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Für zukünftige Prozesse der Evaluation und Qualitätssicherung der HIV/ Aids-Primärprävention wird eine partizipatorische Vorgehensweise bei der Entwicklung und Implementierung von flexiblen, einrichtungsorientierten Instrumenten, die auf die Vielfalt der Bedürfnisse in den Einrichtungen zugeschnitten sind, vorgeschlagen." (Autorenreferat)

[454-F] Dierkes, Karin (Bearbeitung); Heimbach-Steins, Marianne, Prof.Dr. (Betreuung): Die Bekämpfung von HIV/ AIDS als sozialethische Herausforderung INHALT: keine Angaben ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und allgemeine Religionssoziologie (An der Universität 2, 96045 Bamberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0951-863-1734, Fax: 0951-863-4734, e-mail: [email protected])

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[455-L] Flick, Uwe; Röhnsch, Gundula: "Ich vertrau der anderen Person eigentlich ...": Armut und Obdachlosigkeit als Kontexte sexuellen Risiko- und Schutzverhaltens von Jugendlichen, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 171-187 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Was heißt es für Jugendliche in Deutschland, 'auf der Straße' zu leben? Welche Auswirkungen hat diese Lebenssituation, die von Armut und sozialer Benachteiligung gekennzeichnet ist, auf Gesundheitsvorstellungen und -verhaltensweisen der Betroffenen? Solchen Fragen wird hier auf der Grundlage der Ergebnisse einer von der DFG geförderten Studie exemplarisch anhand des Sexualverhaltens der Jugendlichen nachgegangen. Da eine wesentliche Gesundheitsgefahr, der Straßenjugendliche ausgesetzt sind, sexuell übertragbare Erkrankungen darstellen, ist es von besonderem Interesse, wie dieses mögliche 'objektive' Risiko wahrgenommen und verarbeitet wird. In diesem Kontext lassen sich drei Typen unterschiedlicher Deutungs- und Handlungsmuster identifizieren. Sie differieren vor allem im Hinblick auf das Risikobewusstsein der Jugendlichen sowie die Absicht, sich schützen zu wollen. Im Einzelnen zeigen sich Unterschiede in Bezug darauf, welche Einstellung die Jugendlichen gegenüber Kondomen vertreten, ob sie andere Schutzmaßnahmen 'jenseits' des Präservativs anwenden und inwiefern sie diese als 'sicher' erleben. Abschließend werden Konsequenzen aus den Studienergebnissen für eine zielgruppenspezifische Sexualprävention diskutiert." (Autorenreferat)

[456-F] Herwig, Frank (Bearbeitung); Ruppert, Uta, Univ.-Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung): Die globale HIV/ AIDS Politik - Einflussmöglichkeiten, Gestaltungspotentiale und Grenzen von NGOs auf den Politikprozess von UNAIDS INHALT: Hintergrund: HIV/ AIDS stellt die gefährlichste globale Krankheit der letzten 20 Jahre dar. Sie betrifft in ihren Konsequenzen nicht nur die einzelnen Menschen, sondern die Stabilität und Entwicklung vieler Nationalstaaten, insbesondere in den Ländern des südlichen Afrikas. Aufgrund der unterschiedlichen Faktoren, welche die Krankheit bedingen, und der geringen Ressourcenausstattung in vielen Ländern, zeigt sich, dass das Problem HIV/ AIDS nicht mit den traditionell nationalstaatlichen Mechanismen und Politiken in den Griff zu bekommen ist. Um eine nachhaltige und umfassende Strategie gegen HIV/ AIDS zu gestalten und zu implementieren bedarf es eines globalen Ansatzes unter Einbeziehung von nichtstaatlichen Akteuren. Das Joint United Nations Programm on HIV/ AIDS (UNAIDS) hat sich dabei in den vergangenen Jahren als zentraler Ort für die Politikformulierung einer globalen HIV/ AIDS-Strategie herausgebildet. Fragestellung und Theoriebezug: In der angestrebten Arbeit steht deshalb die Frage im Zentrum, welche unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten und Gestaltungspotentiale NGOs auf die Verhandlungsprozesse von UNAIDS haben, aber auch, welche Grenzen dabei für sie bestehen? D.h. finden die Politikformulierungen von UNAIDS unter Einbindung von NGOs statt oder zeigt sich noch immer eine Dominanz von staatlichen Akteuren. Daran anschließende Unterfragen richten sich darauf, was die NGOs zu einer Teilnahme an dieser Organisation bewegt und mit welchen Erwartungen sie sich beteiligen. Um sich dieser Frage zu nähern, sollen anhand des Politikfeldes HIV/ AIDS unterschiedliche politikwissenschaftliche Theorien der Internationalen Beziehungen auf ihre Erklärungskraft hinsichtlich internationaler Kooperationen bei der Politikformulierung untersucht werden. Als relevant in der gegenwärtigen Debatte haben sich der Neorealismus, die Regimetheorie und

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die Ansätze von Global Governance herausgestellt. Dabei reicht das Spektrum der Erklärungen von der neorealistischen Sichtweise, dass nur Nationalstaaten eine maßgebliche Rolle bei der Politikformulierung spielen, bis hin zu den Ansätzen von Global Governance, die ein Netzwerk von unterschiedlichen Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen für die Politikformulierung verantwortlich zeichnen. Bei allen drei Ansätzen zeigt sich jedoch, dass seit Anfang der 80er Jahre weitestgehend die Strukturen und Aushandlungsprozesse innerhalb von Internationalen Organisationen ausgeblendet bleiben (Verbeek 2001). Deswegen soll im Verlauf des Projektes eine theoretische Erweiterung durch die Organisationssoziologie und den soziologischen Neoinstitutionalismus vorgenommen werden. METHODE: Das vorliegende Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, den Prozess der Gestaltung von globaler HIV/ AIDS Politik zu beleuchten. Dabei wirken eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren (u.a. Nationalstaaten, internationale Organisationen, privatwirtschaftliche Akteure, NGOs) an diesem Prozess mit. Als zentraler Raum für die Planung und Koordinierung der globalen HIV/ AIDS-Politik kann das 1996 gegründete Joint United Nations Programme on HIV/ AIDS (UNAIDS) identifiziert werden. UNAIDS ist dabei das erste UN-Programm, das fünf NGOs in den "governing body" integrierte. Im Rahmen der Arbeit sollen zunächst die formalen Strukturen und Aushandlungsprozesse von UNAIDS herausgearbeitet und ihre Wirkung mit Hilfe der Organisationssoziologie analysiert werden. In einem zweiten Schritt sollen die NGOs und ihre Einbindung in den Verhandlungsprozess von UNAIDS untersucht werden, bevor in einem dritten Schritt die faktischen Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse beleuchtet werden. Dabei steht insbesondere die Frage der Problemdefinition als Ausgangspunkt des Policy-Cycle im Vordergrund. Durch diese Analyse soll ein Bild der verschiedenen Einflussmöglichkeiten und Vernetzungen von nichtstaatlichen Akteuren auf die Politikprozesse von UNAIDS aufgezeigt werden. Methodisch erfolgt die Sammlung und Auswertung der Daten über eine Dokumentenanalyse und wird durch Experteninterviews von relevanten Funktionsträgern ergänzt. Ähnliche Studien zu neuen Formen des globalen Regierens und den Einflusschancen von NGOs wurden bereits zu den Politikfeldern Umwelt und Menschenrechten durchgeführt (siehe hierzu Brühl 2003; Walk/ Brunnengräber 2000; Beisheim 2004). In der angestrebten Arbeit soll deswegen auch überprüft werden, ob sich diese gewonnen Erkenntnisse auf das Politikfeld HIV/ AIDS übertragen lassen. Des Weiteren bietet die angestrebte Arbeit aufgrund der komplexen Zusammenhänge im Politikfeld HIV/ AIDS Anknüpfungspunkte zu den Themenbereichen Entwicklungspolitik, Rolle von NGOs und internationalem Recht. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[457-F] Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Programm 2 Öffentliche Güter und Wirtschaftspolitik: AIDS in Eastern Europe INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Eastern Europe ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Programm 2 Öffentliche Güter und Wirtschaftspolitik (Düsternbrooker Weg 120, 24105 Kiel) KONTAKT: Stolpe, Michael (Dr. Tel. 0431-8814-246, e-mail: [email protected])

[458-L] Martin, James I.; Wright, Michael T.: Jenseits der Homosexualität?: zur Zukunft der HIV-Prävention für schwule Männer, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2006-302), Berlin 2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-302.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2006-302 INHALT: "Im April 2005 veranstalte die Forschungsgruppe Public Health in Kooperation mit der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin ein Symposium unter dem Titel 'Jenseits der Homosexualität? Zur Zukunft der HIV-Prävention für schwule Männer'. Vor dem Hintergrund zunehmender HIV-Infektionen in Deutschland vor allem unter homosexuellen Männern ging diese Veranstaltung der Frage nach, ob die gängige Präventionspraxis in Deutschland und den USA nach einem zu engen Konzept der Sexualität arbeite und dadurch eine wesentliche Dimension der Sinnhaftigkeit des sexuellen Handelns vernachlässige, nämlich den Wunsch nach 'transzendentalen Erfahrungen'. Im hier gedruckten Hauptreferat argumentiert Prof. Dr. James I. Martin von der New York University anhand zahlreicher Beispiele, dass der Wunsch nach Transzendenz einen zentralen Aspekt der Sexualität darstelle, der bis heute von Gesundheitswissenschaftlern und Präventionsfachkräften ignoriert worden sei. Durch eine explizite Bezugnahme auf diesen Aspekt würden Präventionsmaßnahmen von homosexuellen Männern stärker wahrgenommen werden, weil wichtige Beweggründe für das Eingehen eines Infektionsrisikos angesprochen wären. In der im Anschluss erscheinenden Replik von Dr. Michael T. Wright wird die Grundthese einer möglichen Transzendenz im theologischen Sinne durch sexuelles Erleben nicht in Frage gestellt. Dieses als Thema oder sogar als Schwerpunkt der Prävention wird jedoch kategorisch abgelehnt, weil eine solche Diskussion weit über den Auftrag der Präventionseinrichtungen hinausgehe und deshalb erhebliche ethische Probleme bereite, ohne absehbar zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen beizutragen. Wright beschreibt den aktuellen Stand der Präventionsarbeit bei homosexuellen Männern in Deutschland und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf, die den Wunsch nach Transzendenz respektieren, ohne einen expliziten Bezug darauf nehmen zu müssen." (Autorenreferat)

[459-L] Mascher, Konstantin: Homosexualität unter Männern und die Bedrohung durch AIDS, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 161-173, ISBN: 3-7799-1373-9 INHALT: Sexualität zwischen zwei Männern war vor noch nicht allzu langer Zeit ein gesellschaftliches und in früherer Zeit auch ein rechtliches Vergehen. Obwohl dies in Teilen der Bevölkerung immer noch als ein Zeichen des "Sittenverfalls" gilt, so haben doch homosexuelle Beziehungen als gleichwertige Alternative zu Mann-Frau-Verhältnissen inzwischen eine weitgehende Akzeptanz erreicht. Nach dem populären Verständnis besteht der einzige Unterschied zwischen gleich- und gegengeschlechtlichen Partnerschaften in der Präferenz des eigenen bzw. des anderen Geschlechts. Im ersten Teil des Aufsatzes wird daher beschrieben,

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was unter (männlicher) Homosexualität zu verstehen ist und in welchen Merkmalen sie sich von der Heterosexualität unterscheidet. Im Anschluss daran wird die Sexualität zwischen Männern unter dem Aspekt der Aids-Epidemie beleuchtet, deren Ausbrechen einen massiven Einschnitt in die schwule Sexualitätbedeutete und inzwischen zu einer "schrecklichen Banalität" geworden ist. Anhand eines kurzen Überblicks über den Forschungsstand wird gezeigt, welche Auswirkungen die Aids-Epidemie im Bewusstsein und in der alltäglichen Sexualität zwischen Männern hatte, wobei vor allem aktuelle Trends berücksichtigt werden. (ICI2)

[460-F] Rosenbrock, Rolf, Prof.Dr.; Wright, Michael T., Dr. (Bearbeitung): Bestandsaufnahme der Aktivitäten der AIDS-Hilfen zu Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention INHALT: Die Studie verfolgte das Ziel, die Formen und den Umfang der in den deutschen AIDSHilfe-Organisationen gängigen Evaluations- und Qualitätssicherungsaktivitäten in der Primärprävention systematisch zu beschreiben und den Bedarf nach fachlicher Unterstützung für den weiteren Ausbau dieser Aktivitäten zu ermitteln. Zwei Datenquellen dienten als Grundlage für die Auswertung: eine Totalerhebung aller Mitgliedsorganisationen der Deutschen AIDS-Hilfe mittels eines selbst entwickelten Fragebogens und Projektbesuche bei zwölf AIDS-Hilfe-Organisationen, die die Vielfalt der primärpräventiven Arbeit abbilden. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits zahlreiche Erfahrungen mit diversen Instrumenten und Verfahren der Qualitätssicherung und Evaluation vorliegen. Vor allem mangelnde Arbeitskapazität, aber auch Unsicherheiten bei der Erhebung, Auswertung und Interpretation von Daten über den Bedarf der Zielgruppen sowie über die Abläufe und Ergebnisse der geleisteten primärpräventiven Arbeit verhindern eine konsequente Umsetzung der Methoden der Qualitätssicherung und der Evaluation im Praxisalltag. Die Vielfalt der AIDS-Hilfe-Organisationen bedarf eines flexiblen, dezentralisierten Modells für Unterstützungsangebote zum Thema Qualitätssicherung und Evaluation, das Partizipation - sowohl seitens der Projektmitarbeiter als auch seitens der Projektnutzer - in den Mittelpunkt setzt. Gleichzeitig müssen Angebote systematisch aufgebaut und inhaltlich übersichtlich sein. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden wird ein Baukastensystem empfohlen, das aus den folgenden fünf Elementen besteht: Workshops zu Methoden der Qualitätssicherung und Evaluation, ein internetbasiertes "interaktives" Handbuch von Ressourcen für die Qualitätssicherung und Evaluation, individuelle Beratung für Einrichtungen zur Entwicklung und Durchführung eigener Qualitätssicherungsund Evaluationsmaßnahmen, Unterstützung in der Verwendung epidemiologischer Daten und ein Peer-review-Verfahren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 12; AIDS-Hilfen; Auswahlverfahren: selektiv). Qualitatives Interview (Stichprobe: 54; aus 12 AIDS-Hilfen; Auswahlverfahren: selektiv). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 119; AIDS-Hilfen in Deutschland; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wright, M.T.; Block, M.: Partizipative Qualitätssicherung und Evaluation in der lebensweltorientierten Primärprävention. in: Kirch, W.; Badura, B. (Hrsg.): Prävention. Ausgewählte Beiträge des Nationalen Präventionskongresses. Heidelberg: Springer Medizin Verl. 2005, S. 157-172. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung -BZgA-

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INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat Forschungsgruppe Public Health (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Rosenbrock, Rolf (Prof.Dr. Tel. 030-25491-571, e-mail: [email protected])

6 Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele) [461-F] Barnow, Sven, PD Dr. (Leitung): Die Assoziation von Impulsivität und Trinkverhalten im Jugend- und jungem Erwachsenenalter: eine prospektive Familienstudie (Projekt im Forschungsverbund Community Medicine) INHALT: Obwohl Alkoholkonsum im Jugendalter weit verbreitet ist, gibt es nur wenig Wissen zu spezifischen Prädiktoren von Alkoholstörungen in dieser Altersklasse. Dies trifft besonders für die Prüfung komplexer Modelle mittels längsschnittlicher Daten zu. Die beantragte Studie soll diese Lücke schließen. Es ist geplant mit Hilfe eines längsschnittlichen Designs ein modifiziertes Modell, welches auf dem Acquired Preparedness Modell (APM) aufbaut, zu prüfen. Das APM geht von einem Zusammenhang von Impulsivität und Trinkverhalten aus, wobei postuliert wird, dass impulsive Kinder aufgrund von positiveren Alkoholerwartungen ein höheres Risiko haben, später Alkoholstörungen zu entwickeln. Im APM werden jedoch weitere potentielle Mediatoren wie elterliches Erziehungsverhalten und Peereinflüsse vernachlässigt. Außerdem wird Impulsivität zwar als zentrales Konstrukt angesehen, nicht jedoch spezifiziert, welche Phänotypen von Impulsivität mit Trinkverhalten zusammenhängen. Letztendlich wurde das Modell nicht für verschiedene Trinkvariablen geprüft (z.B. Trinkmenge, Binge Drinking, Beginn eines regelmäßigen Alkoholkonsums etc.) und es liegen kaum längsschnittliche Daten für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren vor, obwohl gezeigt werden konnte, dass gerade in dieser Altersgruppe Alkoholgebrauch- und Probleme rapide ansteigen. Mit Hilfe der Daten einer Familienstudie sind die Projektbearbeiter in der Lage die genannten Probleme aufzugreifen, und ein komplexes biopsychosoziales Modell zu überprüfen. Hierzu wurden bis zum 30.12.2003, 311 Familien (davon 396 Jugendliche im Alter von 11-18 Jahren) im Rahmen des BMBF geförderten Projektes "Kinder alkoholkranker Eltern" (Laufzeit 1.5.1998 - 31.12.2001, vom 1.1.2002 bis Ende 2003 Eigenmittel) ausführlich befragt. Für jeden Elternteil wurden Alkohol- und andere psychische Störungen, Persönlichkeitsmerkmale, und demografische Charakteristika erhoben. Für die jeweiligen Kinder liegen Informationen zu Geburtskomplikationen, Persönlichkeit, Temperament, Befinden und Verhalten, Alkoholerwartungen, Trinkverhalten, psychische Störungen, wahrgenommenes Erziehungsverhalten, und Devianz in der Peergroup vor. Mit der beantragten Studie ist geplant, alle Jugendlichen nach 5 Jahren bezüglich Trinkverhalten, Alkoholdiagnose, Alkoholerwartungen, und Peergroup nach zu untersuchen. Zusätzlich ist die Erhebung weiterer Daten zu Impulsivität geplant, wobei impulsives Verhalten mittels neuropsychologischer und Fragebogendaten umfassend erfasst werden soll. Die Ergebnisse der Studie können zu einem tieferen Verständnis der Entwicklung von Trinkverhalten und Alkoholproblemen im Jugend-, und jungen Erwachsenenalter führen, wobei die Prüfung von Kausalpfaden durch den längsschnittlichen Ansatz der Studie möglich ist.

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ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund) KONTAKT: Leiter (Tel. 03831-452100, Fax: 03831-452105, e-mail: [email protected])

[462-L] Barsch, Gundula: Wie verhext: der Wahn hat viel(e) Sinn(e), in: Andrea Schmidt, Tamara Musfeld (Hrsg.): Einmischungen : Beiträge zu Theorie und Praxis sozialer Arbeit, Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2005, S. 125-146, ISBN: 3-88939-759-X (Standort: UuStB Köln Heilpäd. Abt.(38)-2005/412) INHALT: Der Autor untersucht soziale Deformationen des Denkens am Beispiel des Hexenwahns des 14.-16. Jahrhunderts und des Drogenwahns des 20. Jahrhunderts. Lange vor der Umdeutung von Magie als Hexerei und des Norm überschreitenden Drogenkonsums als Suchtkrankheit hatten beide Phänomene ihren Platz als bedeutende kulturelle Faktoren im Leben der Menschen. Erst das Aufgreifen dieser Phänomene durch Gelehrte veränderte den sozialen Umgang damit. Die wissenschaftliche Beschäftigung schaffte den Ausgangspunkt für kumulative Erklärungsmuster, die sich zu neuen Modellen verselbständigten, die mit den ursprünglichen Phänomenen wenig zu tun hatten. Bei der strafrechtlichen Verfolgung von Drogenkonsum lassen sich ähnliche Muster wie bei der Hexenverfolgung aufzeigen: im Zuge der Kronzeugenregelung werden einfache Anschuldigungen als gerichtsverwertbare Indizien geltend gemacht. Die Beendigung des Massenwahns erfolgte historisch in langwierigen Prozessen, Ausgangspunkt war immer die Öffnung der Gesellschaft mit dem Widerstand gegen die Verfolgung der Betroffenen und deren Entstigmatisierung. Im Mittelalter mehrte sich der Widerstand durch die Aufklärung, die Auflösung des Drogenwahns wurde durch die aufkommende AIDS-Krise initiiert, die das bis dahin repressiv arbeitende Drogenhilfesystem zu einer Humanisierung führte. (ICF)

[463-L] Berndt, Jürgen: Bildschirmspiele: Faszination und Wirkung auf die heutige Jugend, (Edition Octopus), Münster: Monsenstein u. Vannerdat 2005, 209 S., ISBN: 3-86582-132-4 (Standort: UB Erlangen Zweigbibl. Erziehungswiss.(29)-P25/20Bb/2005/735) INHALT: "Im Rahmen dieses Buches werden Bildschirmspiele auf ihre Faszinationskraft und ihre Wirkungen auf die heutige Jugend untersucht. Die Ausgangspunkte dafür sind die theoretischen Grundlagen des 'Spiels' sowie der 'Bildschirmspiele' Auf der Grundlage der theoretischen Ansätze wird versucht, pädagogische Ziele und Einsatzmöglichkeiten abzuleiten. Ein weiteres Anliegen ist es anhand folgender Thesen mit verschiedenen Vorurteilen aufzuräumen: These 1: Bildschirmspiele treiben Jugendliche in die Isolation. Durch intensives Spielen kapselt sich der Jugendliche immer mehr von seiner Umwelt ab und vereinsamt. These 2: Das Spielen am PC oder mit anderen Bildschirmspielen nimmt bei Jugendlichen einen sehr hohen Stellenwert ein. Dadurch werden 'alternative' Freizeitaktivitäten in den Hintergrund gedrängt. These 3: Violente Bildschirmspiele fördern die Aggressionsbereitschaft bei Jugendlichen. These 4: Jugendliche Vielspieler greifen überdurchschnittlich zu aggressionshaltigen Spielen,

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haben meist eine niedrigere Schulbildung und kommen aus sozialschwachen Familien." (Textauszug)

[464-F] Böllinger, Lorenz, Prof.Dr.jur. (Bearbeitung): Die Globalisierung von Verrechtlichungsprozessen als Ausdruck konflikthafter transkultureller Praxen INHALT: Zur Entwicklung rechtlicher Risikosteuerungs- und Kontrollstrategien zwischen Gesetzgebung, Rechtsanwendungsprozessen, Subkulturen und Lebensstilen am Beispiel von illegalen Drogen. Die Fragestellung der geplanten Projekts zielt auf die Untersuchung des Wandels gesellschaftlicher Kontrollstrukturen im Recht, der Wechselwirkung innergesellschaftlicher und transkultureller Basisentwicklungen und von ökonomischen und politischen Interessen geleiteten Steuerungsstrategien und deren Niederschlag in Prozessen der Verrechtlichung und der damit verbundenen Praxen und Aushandelungsvorgänge. Besonders Interesse finden dabei verschiedene Positionen, Perspektiven und Diskurse von Angehörigen differenter und unterschiedlich relevanter gesellschaftlicher Gruppen bei der Wahrnehmung und Definition (Konstruktion) von Sozialproblemen und Systemrisiken sowie bei der strategischen Entwicklung übergreifender rechtlicher Regelungen. Es ist keine Frage, dass moderne Gesellschaften adäquate Bedingungen und Strukturen schaffen müssen, um den unabänderlichen Entwicklungen relativ autonomer, die geographischen, kulturellen und normativen Grenzen im Sinne von "outlaw"-Lebenspraxen übergreifender "dritter Räume" Rechnung zu tragen. Zu untersuchen sind diese hochkomplexen Globalprozesse nur exemplarisch, ausschnitthaft und kontextuell an dafür sich eignenden sozialen Problembereichen. Für diese sowohl aus allgemein rechts- und kulturtheoretischer Perspektive als auch in besonderer rechtssoziologischer, politologischer und sozialpsychologischer Hinsicht für den gesamten WSP bedeutsame übergreifende Fragestellung eignet sich in besonderem Maße das derzeit in seiner Konstruktion als umfassendes globales Risiko und hinsichtlich der Risikosteuerungsstrategie vermittels globalisierter strafrechtlicher Repression gleichsam universalisiserte Sozialproblem "Illegale Drogen". Es stellt sich wegen der alle nationalen und kulturellen Grenzen transzendierenden normativen Verständigungs- und Verselbständigungsprozesse der Genussorientierung und Lebensstil-Definition als "dritter Raum" im Sinne der WSP-Fragestellung dar. Es herrscht ein epochaler und globaler Streit über die kausale Verknüpfung von Definition und Dimension des "Drogenproblems" einerseits und internationalrechtlich fundierter gesellschaftlicher Reaktion andererseits. In keinem anderen Rechtsgebiet gibt es ein solches Maß an Vereinheitlichungsdruck, wie er durch UNO-Vereinbarungen und EU-Maßnahmen der "Dritten Säule" erzeugt wird. Vordergründig stellt sich dieser Machtkampf als inhaltliche Auseinandersetzung verschiedener in sich schlüssiger Strategien dar: Absolute Drogenabstinenz vermittels strafrechtlicher Repression versus Akzeptanz von Drogenkonsum und eine an Maßstäben von public health orientierte Politik der Risikominimierung. Darunter liegt jedoch eine - gesellschafts- und rechtstheoretisch betrachtet - grundlegende Kollision von persistierenden "topdown"- bzw. Universalnormen-Definition von "kulturfremden Drogen", also "Resistenz" - einerseits mit subkulturellen, "bottom-up"-Normen - faktische Kulturintegration von illegalen Drogen, also "Dynamik" - andererseits. Die Struktur dieses Konflikts ist exemplarisch und von allgemeiner Bedeutung auch für andere "Dritte Räume" im Zuge transkultureller Prozesse. METHODE: Zur Annäherung an die Beantwortung sind die den "Dritten Raum" umgebenden Kontexte und Kulturen zu eruieren und zu reflektieren, wie sie von Protagonisten der jeweili-

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gen gesellschaftlichen Subsysteme repräsentiert werden. In Betracht kommen hier grundsätzlich Akteure entlang dem gesellschaftlichen "Konstruktionsprozess" von Problemdefinition und Kontrolle. Den dynamischen "Dritten Raum" sowie Reaktion und Kontrolle erfasst ein globaler Diskurs, der mit den hier möglichen Methoden erfasst werden soll, um Auswege aus der formellen Dichotomisierung aufzuzeigen.Rechtssoziologisch lässt sich der Diskurs auf verschiedenen Ebenen rekonstruieren: als ökonomisch, ständisch oder sonstwie interessenbegründeter Auseinandersetzungsprozess. Individual- und sozialpsychologisch lassen sich diese Prozesse der divergierenden Realitäts- und Normkonstruktionen als Abwehr- und Anpassungsprozesse oder auch Trieb- und Konfliktschicksale im psychoanalytischen Sinne erkunden. Die besondere Relevanz drogenbezogener Lebensstile und Handlungsmuster ergibt sich auch aus der besonderen "Triebnähe". Daraus erhellt ihre besondere Eignung als Projektionsfläche für Angstphantasien über die Fragmentierung der Gesellschaft bzw. des Selbst, wie sie möglicherweise Mitbedingung für das Repressions-Paradigma sind. Die Grundthese ist, dass der politische und ökonomisch Diskurs von sozialpsychologischen Determinanten beeinflusst ist. Unter Anwendung von rechtsvergleichender Methodologie (Studium, Exegese und Vergleich von Rechtstexten) sollen in einem ersten Schritt Rechtsmaterien relevanter Länder erhoben werden. In rechtstheoretischer und -soziologischer Perspektive soll dann qualitativ und exemplarisch, durch Interviews untersucht werden, welche gesellschaftlichen Kräfte im nationalen und internationalen Maßstab zu dieser Rechtsentwicklung beigetragen haben. Im dritten Schritt sollen dann die teilweise unbewussten Konstruktionsprozesse von Realitätswahrnehmung und Verhaltenssteuerung (Motivation) auf den verschiedenen Ebenen der Politikund Kontrollinstanzen im Rahmen individual- und kollektivpsychologischer Konflikttheorie analysiert werden. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Wissenschaftsschwerpunkt "Dynamik und Komplexität von Kulturen" (Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[465-L] Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz BMSG-; Institut für Jugendkulturforschung (Bearbeiter); SPECTRA Marktforschungsges.m.b.H. (Bearbeiter) (Hrsg.): 4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich: Teil A, Jugendradar 2003, Wien 2003, 270 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/9/5/CH0243/CMS1080221 944225/vierter_jugendbericht_teil_a_langfassung.pdf; http://www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/9/5/CH0243/CMS1080221944225/vierter_jugendb ericht_teil_a_kurzfassung.pdf) INHALT: Ziel dieses aktuellen österreichischen Jugendberichts (4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich), erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über Bedürfnisse, Interessen und Lebenslagen junger Österreicher/innen zu geben und damit Grundlagen für die Entwicklung eines kontinuierlichen Forschungsinstrumentes zu schaffen. Angelegt ist diese Untersuchung Teil A "Jugendradar 2003" als Panoramastudie, d.h. sie analysiert verschiedenste Lebensbereiche, die im Alltag der jungen Österreicher/innen von Bedeutung sind. Die repräsentative Quoten-Stichprobe umfasst 1.549 österreichische Jugendliche im Alter von 14 bis 30 Jahren. In den Monaten Februar/ März 2003 wurde diese Zielgruppe zu folgenden

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Lebensbereichen befragt: Primärbeziehungen im jugendlichen Alltag; Freizeitangebote und verhalten; Medien und Informations-/ Kommunikationstechnologien; Finanzen und Konsum; Generation der Werte-Sampler; Berufsorientierung; gesellschaftspolitisches Engagement Jugendlicher; legale und illegale Drogen sowie Körperbewusstsein. (DJI/Sd)

[466-L] Cypra, Olgierd: Süchtig nach Online-Rollenspielen: Erfindung der Medien oder soziale Realität?, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 56/2006, H. 1, S. 63-72 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Gibt es die in der öffentlichen Diskussion oft problematisierte 'Abhängigkeit von Online-Rollenspielen' wirklich? Der Beitrag zeigt auf der Basis einer umfangreichen empirischen Erhebung, welche Personengruppen zur Internet-Spielwelt gehören, wie groß der Anteil derjenigen ist, die ein exzessives Spielverhalten an den Tag legen und bei wem Suchtanzeichen nachgewiesen werden können." (Autorenreferat)

[467-L] Habermann-Horstmeier, Lotte: Gesundheitliche Risiken von Frauen in Führungspositionen: das Problem Alkohol, in: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis, Klinik, Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg 41/2006, H. 1, S. 21-25 INHALT: "Viele Frauen in Deutschland ziehen eine überaus positive Bilanz der eigenen Berufstätigkeit. Doch gibt es für Frauen auch eine andere Seite des Strebens nach beruflicher Anerkennung und Erfolg. Die britisch-deutsche Veröffentlichung von Head, Stansfeld und Siegrist (2004) zeigt, dass Frauen in Führungspositionen wesentlich häufiger alkoholabhängig sind als Frauen in unteren Beschäftigungshierarchien. Gründe hierfür könnten in der vielfach fehlenden sozialen und beruflichen Unterstützung zu finden sein, die bei den Frauen zu einem Einzelkämpferdasein führt - mit all seinen belastenden Folgen, die im Laufe der Jahre immer deutlicher hervortreten können. Der Griff zum Alkohol kann dann aufgrund der biologischphysiologischen Gegebenheiten bei Frauen besonders schnell zu erheblichen physischen und psychischen Störungen führen." (Autorenreferat)

[468-F] Hallmann, Thorsten (Bearbeitung); Zimmer, Annette, Prof.Dr. (Betreuung): Lokale Zivilgesellschaft als Diskursraum. Eine Untersuchung politischer Kultur und kommunaler Konfliktbearbeitung am Beispiel des Drogendiskurses in Münster (Arbeitstitel) INHALT: Der Begriff Zivilgesellschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten eine beachtliche Karriere gemacht: Aus den neo-marxistischen Diskussionen sowie der osteuropäischen Dissidentenbewegung über die Neuen Sozialen Bewegungen in die reformpolitischen Debatten in allen politischen Lagern. Trotz der auch sozialwissenschaftlichen Prominenz und des Konzepts findet eine empirische Vermittlung zwischen einer breiten theoretischen Debatte und "realer Zivilgesellschaft" bisher nur bruchstückhaft statt. Diese Arbeit soll zu einer solchen Vermittlung beitragen. Der Begriff Zivilgesellschaft wird in den Debatten in sehr unter-

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schiedlicher Weise gefüllt: als Sphäre bürgerschaftlicher Selbstorganisation, anhand ihrer Akteurstypen, anhand idealtypischer Handlungsmaximen oder auch als Raum der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, in dem eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren der nicht nur auf konkrete politische Meinungsbildungsprozesse, sondern auch auf "politische Kultur" als tiefer verankertes Ensemble kollektiver Überzeugungen und Regeln der Konfliktaustragung einwirkt. Diese Perspektive, die die zivilgesellschaftliche Machtbasis als kommunikativ begreift, bzw. in ihrer Fähigkeit verortet, gültige Deutungen politischer Zusammenhänge, Wissensbestände und Normen zu beinflussen, steht hier im Mittelpunkt, wobei aber gerade in Auseinandersetzungen "lokaler Zivilgesellschaft" um lokale soziale Probleme solche Akteure, die im akteurslogischen Sinne "zivilgesellschaftlich" sind, hohen Stellenwert in dieser diskursiven und politischen Arena aufweisen können. Diese Aspekte sollen in der Analyse des lokalen öffentlichen Diskurses des "Drogenproblems" und der "Drogenszene" aufgegriffen werden: Inwiefern nehmen bürgerschaftliche Akteure Einfluss in der lokalen Öffentlichkeit und Politik? Was sind dominierende Problemwahrnehmungen, was sind gültige Wertmaßstäbe und Legitimitätsbegründungen politischen Handelns in diesem normativ brisanten, in einem Spannungsfeld von Sozial- und Ordnungspolitik befindlichen, Konflikt? Welche Rolle spielen in der Auseinandersetzung "zivile Werte" wie Toleranz und Solidarität, was sind Idealund Normalvorstellungen lokaler Gesellschaft und öffentlichen Raums? GEOGRAPHISCHER RAUM: Münster ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Rosa-Luxemburg-Stiftung Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e.V. INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7, 48149 Münster) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0251-8325325, Fax: 0251-8329356, e-mail: [email protected])

[469-L] Harvey, Nigel; Twyman, Matt; Harries, Clare: Making decisions for other people: the problem of judging acceptable levels of risk, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 1, 9 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-06/061-26-e.pdf) INHALT: "Personen urteilen oft über die Risikopräferenzen von anderen: Ärzte urteilen über ihre Patienten, Anwälte über ihre Klienten, Finanzmanager über ihre Investoren, Eltern über ihre Kinder und Helfer über die auf sie Angewiesenen. Wie kommen diese Urteile zustande? In welchem Verhältnis stehen die Urteile zu den eigenen Risikopräferenzen? Forschung in anderen Bereichen sozialen Urteilens hat gezeigt, dass Personen 'egozentrisch' sind: Sie urteilen über andere in der selben Weise, wie sie über sich selbst urteilen. Für den Bereich finanziellen Risikohandelns fanden Hsee und Weber (1997) diese Form von 'Egozentrismus', wenn die Urteilenden glaubten, sich in den Anderen hineinversetzen zu können. War dies nicht der Fall, unterstellten sie, die anderen seien wenig risikofreudig bzw. risikovermeidend. Die Forschung der Verfasser zu den Bereichen Freizeit, Drogenkonsum, Öffentliche Verkehrsmittel und Beruf replizieren die Ergebnisse von Hsee und Weber nur für Bereiche Risiko vermeidenden Verhaltens, nicht jedoch für risikofreundliches Verhalten. Die Verfasser diskutieren die Gründe für Risiko vermeidendes Handeln und identifizieren eine Reihe von Faktoren, die

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das Ausmaß von Unterschieden zwischen Selbst- und Fremdbeurteilungen der Risikoakzeptanz beeinflussen." (Autorenreferat) [470-F] John, Ulrich, Prof.Dr. (Leitung): Schwerpunktpraxen Sucht INHALT: Ziel des Projektes ist die Evaluation der neun Schwerpunktpraxen in MecklenburgVorpommern. Das Arbeitsprogramm umfasst u.a. die Untersuchung der Möglichkeit einer ambulanten Behandlung von suchtkranken Patienten in Allgemeinarztpraxen. Erwartete Schlussfolgerungen beziehen sich auf eine Ergänzung der Suchtkrankenhilfe, eine Verbesserung der Betreuung von Suchtpatienten sowie eine effektivere Gestaltung ambulanter medizinischer Versorgung durch den Beitrag der Schwerpunktpraxen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern VERÖFFENTLICHUNGEN: Röske, K.; Riedel, J.; John, U.; Hapke, U.: Betreuung von Patienten mit Alkoholabhängigkeit in "Schwerpunktpraxen Sucht" in Mecklenburg-Vorpommern. in: Sucht, 51, 2005, S. 272-278.+++Hapke, U.; Röske, K.; Riedel, J.; Doese, D.; John, U.: Schwerpunktpraxen "Sucht" in Mecklenburg-Vorpommern: Evaluation eines neuen Versorgungsbausteins. in: Fachverband Sucht (Hrsg.): Perspektiven für Suchtkranke. Geesthacht: Neuland 2005, S. 249-261. ARBEITSPAPIERE: Coder, B.; Röske, K.; Hapke, U.; John, U.: Schwerpunktpraxen Sucht (M-V): Vernetzung mit Allgemeinarztpraxen. Berlin, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, Jahrestagung, 4. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie, 21.09.-24.09.2005.+++Dies.: Die Kooperation niedergelassener Ärzte mit den Schwerpunktpraxen Sucht in Mecklenburg-Vorpommern. Berlin, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, Jahrestagung, 4. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie, 21.09.-24.09.2005. ART: gefördert BEGINN: 2000-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Mecklenburg-Vorpommern Sozialministerium; Landesversicherungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald) KONTAKT: Leiter (Tel. 03834-867700, e-mail: [email protected])

[471-F] John, Ulrich, Prof.Dr. (Leitung): European Survey on smoking and tobacco control (ESTA) INHALT: Ziel des Projekts ist der Vergleich von Einstellungen von Zufallsstichproben Erwachsener aus Griechenland, Schweden, Polen, United Kingdom und Deutschland zur Tabakkontrollpolitik im jeweiligen Land mit dem Rauchverhalten und der Ausprägung von Intentionen zur Tabakabstinenz. Die Auswahl der Länder wurde nach dem Kriterium der Aktivität der Tabakkontrollpolitik in dem jeweiligen Land vorgenommen. Erwartete Ergebnisse betreffen systematische Unterschiede in den Einstellungen nach dem Grad der Aktivität in der Tabakkontrollpolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Griechenland, Schweden, Polen, United Kingdom, Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-03 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald)

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KONTAKT: Leiter (Tel. 03834-867700, e-mail: [email protected]) [472-L] Laging, Marion: Riskanter Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen: Entstehungszusammenhänge, Möglichkeiten der Identifizierung und Prävention, (Forschungsergebnisse zur Suchtprävention, Bd. 3), Hamburg: Kovac 2005, 322 S., ISBN: 3-8300-1620-4 (Standort: UB Bonn(5)-2004/7077) INHALT: "Die vorliegende Arbeit thematisiert Grenzen und Indikatoren von jugendgerechten, funktionalen Formen des Substanzkonsums bei Jugendlichen gegenüber riskanten, schädlichen und abhängigen Mustern unter Berücksichtigung der existierenden gesellschaftlichen Konfigurationen, Interessen und Wertesysteme. Dabei findet die Betrachtung des Spannungsverhältnisses zwischen der Soziofunktionalität des Drogenkonsums und dem Risiko, eine substanzbezogene Störung oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln, besondere Beachtung. Ziel der Arbeit ist zudem, suchtpräventive Konzepte hinsichtlich ihrer Implikationen und Konsequenzen zu analysieren, um Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Chancen und Grenzen suchtpräventiver Angebote, die sich an konsumierende Jugendliche richten, zu gewinnen." (Textauszug)

[473-F] Lampert, Andreas, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Krczizek, Regina, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Entwicklung eines bedarfsgerechten Konzepts der Hilfegestaltung für chronisch mehrfach beieinträchtigte abhängigkeitserkrankte Menschen CCMA vor dem Hintergrund einer fallrekonstrukturierenden Untersuchung ihrer Lebenslage INHALT: Auf Basis der Grounded Theory wurden Fallanalysen von Obdachlosen durchgeführt, um den Weg in die Obdachlosigkeit zu rekonstruieren, Hypothesen abzuleiten und Konzepte für Hilfeplanerstellung zu grundieren. ZEITRAUM: ab 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen METHODE: Grounded Theory. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 4-5). ART: Dissertation BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Cusanus Werk INSTITUTION: Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen (Postfach 100314, 07703 Jena) KONTAKT: Leiterin (email: [email protected])

[474-L] Legnaro, Aldo; Schmieder, Arnold (Hrsg.): Jahrbuch Suchtforschung: Bd. 5/ 2006, Kontrollierter Drogenkonsum als Lebenskontrolle, Berlin: Lit Verl. 2006, 128 S., ISBN: 3-8258-8601-8 INHALT: "Das Jahrbuch Suchtforschung ist als ein interdisziplinäres Forum des Nachdenkens über Drogen und Sucht und ihre Einbindungen in Gesellschaft, Kultur und Ökonomie konzipiert. Es soll nicht moralisch und normalisierend, sondern politisch und analytisch argumentieren und dem Thema damit die ihm gemäße Kontextuierung geben. "Kontrollierter Drogenkonsum - Drogenkonsum als Lebenskontrolle" eröffnet die Spannbreite zweier sich ergänzender thematischer Felder: zum einen den Problemkreis des kontrollierten Drogenkonsums, den es nach traditioneller Auffassung gar nicht geben kann, zum anderen die Frage, inwieweit

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Drogenkonsum eine Kontrolle eigener Lebensvollzüge ermöglicht und als Medium, Hilfsmittel und biochemische Steuerung dienen kann. Beide Aspekte werden in diesem Band in sehr unterschiedlichen Facetten abgehandelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Birgitta Kolte und Henning Schmidt-Semisch: Kontrollierter Drogenkonsum: Ein prekäres Paradigma? (724); Maria Feige-Osmers: Seht Ihr die Kinder essen? - Der fette Mensch und seine Zukunft (25-53); Stephan Klose: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage ...? (55-63); Burkhard Kastenbutt: Vorsorgende Nachsorge - oder die Alcopops-Legende (65-97); Uwe Maeffert: Geringer Besitz (99-107); Aldo Legnaro: Ragged Dick, Hartz IV und das Glück des Börsianers - Facetten eines hegemonialen Mythems (109-125).

[475-F] Lutter, Mark (Bearbeitung); Beckert, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): Nachfragerverhalten und Verteilungswirkungen des Lotteriespiels in Deutschland INHALT: Mit einem Umsatz von über 20 Milliarden Euro jährlich ist der Glücksspielmarkt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Das Zahlenlotto ist neben Spielbanken der größte Einzelmarkt darin. Als Markt zeichnet sich der Lotteriemarkt durch die interessante Besonderheit aus, dass dort ein Gut mit einem negativen erwarteten monetären Nutzen für die Nachfrager gehandelt wird. Da nur weniger als 50 Prozent der Einnahmen als Gewinne verteilt werden, haben Lotterielose einen geringeren erwarteten Nutzen als der Kaufpreis des Loses. Wie kommt es auf diesen Märkten dennoch zu einer Nachfrage? Hierfür sollen in dem Projekt vier unterschiedliche Erklärungsansätze getestet werden: 1. die Bedeutung irrationaler Entscheidungsmotive, 2. funktionalistische Theorien des Spannungsmanagements, 3. Ansätze, die von der situationsbedingten Rationalität des Loskaufs ausgehen und 4. netzwerkanalytische Erklärungen, die soziale Sekundäreffekte des Lotteriespiels (Kontaktmöglichkeiten) hervorheben. Das Projekt geht weiterhin, vergleichend mit den USA, der Frage der Problematisierung unter normativen Gesichtspunkten nach und untersucht die möglichen Umverteilungseffekte durch das Lotteriespiel. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Datenerhebung für das Forschungsprojekt basiert hauptsächlich auf einer repräsentativen Befragung. ART: Dissertation BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, email: [email protected])

[476-F] Meyer, Christian, Dr.; Rumpf, Hans-Jürgen, Dr. (Bearbeitung); John, Ulrich, Prof.Dr. (Leitung): Early Substance Use Intervention (EARLINT 2) INHALT: Ziel des Forschungsverbundes EARLINT ist es, Ansätze zur Sekundärprävention tabak- sowie alkoholattributabler Erkrankungen und Todesfälle zu entwickeln. Die Interventionen werden in Arztpraxen, Allgemeinkrankenhäusern, einer Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung und in Schulen durchgeführt. Die Methoden umfassen überwiegend randomisierte Kontrollgruppendesigns. Verglichen werden unterschiedlich aufwändige Beratungsmethoden, die geeignet sind, in der medizinischen Versorgung zukünftig implementiert werden zu können. Im Einzelnen wurde an elf wissenschaftlichen Studien gearbeitet, sieben zur

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Sekundärprävention tabak-attributabler und vier zur Sekundärprävention alkohol-attributabler Erkrankungen. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald); Universität Lübeck, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck) KONTAKT: Leiter (Tel. 03834-867700, e-mail: [email protected])

[477-L] Quensel, Stephan: Jugend und Droge: Lust und Leid - ist Drogenkonsum Teil einer Jugendkultur?, in: Monika Thiele, Stephan Uhlig (Hrsg.): Rausch - Sucht - Lust : kulturwissenschaftliche Studien an den Grenzen von Kunst und Wissenschaft, Gießen: Psychosozial-Verl., 2002, S. 197-208, ISBN: 389806-106-X (Standort: UB Siegen(467)-31OMV2457) INHALT: Die Studie beleuchtet aus (kriminal-)soziologischer Sicht den Umgang der Jugend mit Drogen. Die Untersuchungsergebnisse basieren auf einer Befragung von etwa 4.000 SchülerInnen der 8. Schulklasse im Alter von 14/15 Jahren in den Städten Bremen, Newcastle, Dublin, Groningen und Rom im Jahr 1997. In das Thema einführend werden zunächst die Grundzüge der heutigen jugendlichen Lebensweisen skizziert. Daran knüpft das empirische Datenmaterial zu den Aspekten (1) Ladendiebstahl, (2) Rauchen, (3) Alkoholkonsum sowie (4) illegaler Drogenkonsum an. Nach einer anschließenden Interpretation der Ergebnisse aus der Perspektive der Erwachsenen und der Jugendlichen erfolgt zum Schluss eine Reihe von Empfehlungen hinsichtlich sinnvoller Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung des jugendlichen Drogenkonsums. (ICG2)

[478-L] Quensel, Stephan: Jugend - Droge - Rassismus: oder wie wir im Dispositiv mitschwimmen, in: Andrea Schmidt, Tamara Musfeld (Hrsg.): Einmischungen : Beiträge zu Theorie und Praxis sozialer Arbeit, Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2005, S. 175-197, ISBN: 3-88939759-X (Standort: UuStB Köln Heilpäd. Abt.(38)-2005/412) INHALT: Der Autor beschreibt seine Gemeinsamkeiten mit Manfred Kappeler, einem zentralen Protagonisten der Politisierung der Sozialen Arbeit, in den Themenbereichen: Jugend, Drogen, Rassismus. Dabei greift er vier Momente heraus: die Subjekt- Qualität der Jugendlichen, die Rolle der Profession und damit verbunden die Welt der Bürokratie und Apparate sowie die Wirkung und Rolle übergeordneter hegemonial wirksamer Denksysteme. Diese vier Momente bilden ein engmaschiges Netz, das er als "Dispositiv" bezeichnet, in dem die Akteure an Bedeutung verlieren, so sehr auch das Geschehen selber von den Interaktionen solcher Akteure abhängig ist. Am Beispiel Drogen wird der Ziel gerichtete Konstruktionscharakter aufgezeigt, den Dispositive im Machtgefüge entwickeln. Der Autor stellt die Wertfreiheit der Wissenschaft in Frage. (ICF)

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[479-L] Raitz von Frentz, Wolfgang; Masch, Christian: Glücksspiele, Sportwetten, Geschicklichkeitsspiele, Lotterien, Unterhaltungsspiele, Spielbanken, Spielhallen und Gewinnspiele in Deutschland: eine Übersicht zur jüngsten Entwicklung des Spielrechts, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 3, S. 189-199 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Entwicklung des Spielrechts ist deutlich im Fluss. Erstmals besteht die Möglichkeit, dass mit der dem Europarecht eigentümlichen Dynamik selbst bisher als fest gefügt geltende Bastionen wie das Verbot privater Sportwetten geschliffen werden. Die Rechtslage im einzelnen Fall ist dabei alles andere als übersichtlicher und einfacher geworden. Bis das staatliche Glücksspielmonopol per Gesetz aufgelöst ist, ist für die privaten Anbieter Vorsicht geboten. Denn bis zu diesem Zeitpunkt besteht die Gefahr fort, dass der Staat sein lukratives Monopol durch Staatsanwälte, Verwaltungsbeamte und die staatlichen Glücksspielveranstalter verteidigen lässt." (Autorenreferat)

[480-L] Reiners-Kröncke, Werner: Die alkoholkranke Familie und ihre Kinder, Siegen 2006, 702 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ub.uni-siegen.de/pub/diss/fb2/2006/reiners/reiners.pdf) INHALT: "Zunächst wird das System Familie unter suchtspezifischen Aspekten behandelt, die Verhaltensmuster und Rollen der einzelnen Systemmitglieder und die Co-Abhängigkeit werden dargestellt. Nicht unbeachtet bleibt, dass die Familie in 'größere Systeme' eingebunden ist, die die betroffene Familie auch als 'Multiproblemfamilie' definieren. Im zweiten Teil werden die Sozialisation und der Alkoholismus vorgestellt und verschiedene Erklärungsansätze des Alkoholismus in ihren Stärken und Schwächen beleuchtet. Auch Erziehungsstile, Sozialisationsstörungen und Familientraditionen werden referiert. Abschließend werden helfende Interventionen für die gesamte Familie und insbesondere auch für die Kinder dargestellt. Dabei treten sozialpädagogische Interventionen, die auch therapeutische Begründen erfahren, in den Vordergrund. Systemische Ansätze, gemeindeorientierte Hilfen und einzelfallbezogene Netzwerkarbeit fehlen nicht. Möglichkeiten präventiven Handelns in verschiedenen Interventionsbereichen werden beschrieben." (Autorenreferat)

[481-F] Reuband, Karl-Heinz, Prof.Dr. (Bearbeitung): Determinanten und Wirkungen kommunaler Drogenpolitik auf Bevölkerung und Konsumenten in Abhängigkeit von der strafrechtlichen Praxis, polizeilicher Rechtsdurchsetzung und politischem Diskurs INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Professur für Soziologie II (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-81-11558, Fax: 0211-81-12263, e-mail: [email protected])

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[482-F] Schweer, Thomas, Dr.; Hodjati, Sascha (Bearbeitung): Junge Fahrer und Drogenkonsum (Wissenschaftliche Begleitung des Suchtpräventionsprojektes) INHALT: Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Polizeipräsidium Oberhausen und der Interventionsstelle Oberhausen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Endbericht, 13 S. Unter: http://www.risp-duisburg.de/abtpro/ask/EnBJFDK.pdf abrufbar. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Sicherheit, Kriminalität und Polizei Projektgruppe Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle -ASK- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-28099-12, Fax: 0203-28099-22, e-mail: [email protected])

[483-L] Singhammer, John; Mittelmark, Maurice B.: Associations between mother's level of education and offspring's smoking and alcohol use in adulthood: a 28-year longitudinal follow-up study, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 14/2006, No. 3, S. 132-138 (URL: http://www.springerlink.com/ (yls5wtatzxlll245z2q3wb55)/app/home/contribution.asp?referrer=parent&backto=issue,3,10;journ al,2,17;searchpublicationsresults,1,1;) INHALT: "Aims: The aim of this study was to examine the association between changes in mother's education level during early childrearing years with offspring's tobacco and alcohol (TA) use in adulthood. It was hypothesised that use of TA is lower among offspring whose mothers improve their level of education compared with offspring for whom mother's education level does not increase. Subjects and methods: Information on TA use among 1,015 adults (from a national survey in 1998; response rate 72.7%) was linked with information on their mother's education levels recorded in the National Education Register from 28 to 8 years earlier (mother's education in 1970 and change in level of education from 1970 to 1990). Results: Multiple logistic regression revealed an inverse association between increase in maternal education level and risk of high alcohol use among female offspring. Higher level of mother's education measured in 1970 was associated with lower risk of daily smoking and lower risk of moderate and high levels of alcohol use among male and female offspring. Conclusion: Low level of tobacco and alcohol consumption among adult offspring is influenced by mother's level of education. Research on social inequalities in health behaviour should include more attention to the possible effects of mother's social mobility during childrearing years." (author's abstract)

[484-F] Spyra, Karla, Dr.; Möllmann, Cathleen; Thode, Nicole; Kolleck, B., Prof.Dr. (Bearbeitung); Müller-Fahrnow, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK) - ein neuer Ansatz zur Leistungs- und Qualitätsbeurteilung in der medizinischen Rehabilitation - am Beispiel der Suchtrehabilitation

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INHALT: Ziel: Typische Rehabilitandengruppen mit definierten therapeutischen Korridoren und Qualitätsanforderungen für verhaltenstherapeutisch ausgerichtete stationäre Entwöhnungsbehandlung von Alkoholabhängigen definieren, die sowohl empirisch begründet, als auch "klinisch" valide sein sollen. Aus der ersten Projektphase (Zeitraum: 2001-2002) liegen empirische Ergebnisse zu vorläufigen RMKs vor: Datenbasis: ca. 2600 Rehabilitanden des Entlassungsjahrganges 1999 aus 4 am Projekt beteiligten Fachkliniken mittels CART-Analyse erfolgte für die Zielgröße "therapeutische Leistungshäufigkeit" die Begründung eines ersten Algorithmus zur Bildung von 8 RMKs; die Gruppen unterscheiden sich primär durch das Patientenmerkmal "Psychiatrische Komorbidität", die weitere Differenzierung richtet sich nach den Merkmalen "Zuweisung: Wiederholungs-/ Erstbehandlung", "Berufsstatus: Arbeiter/ Angestellter" und "Erwerbsstatus: erwerbslos/-tätig"; die Gruppen bilden signifikant unterschiedliche, jedoch leistungsüberlappende Klassen, sie erklären rund 17% der Varianz der therapeutischen Leistungen. In der zweiten Projektphase soll die Validität der bisher vorliegenden RMKs auf der Basis erweiterter Datenanalysen in den 4 beteiligten Kliniken sowie konsensualer Ergebnisdiskussionen mit Experten geprüft und verbessert werden. Im Ergebnis sind Modifikationen der RMKs zu erwarten. Es werden zwei Analysestränge anhand von Daten des Entlassungsjahrganges 2002 verfolgt, zum einen auf Klinikebene, zum anderen auf der Ebene von Prozessdaten der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die in der ersten Projektphase angewendeten CART-Analysen werden ergänzt um verfeinerte statistische Analysen (Mehrebenenmodelle, Two-Step-Clusteranalysen etc.). Die unter Anwendung neuer Modellansätze bisher gewonnenen Ergebnisse zeigen eine erhebliche Verbesserung in der Varianzaufklärung und eröffnen einen erweiterten methodischen Zugang zur differenzierten Abschätzung des Behandlungsbedarfs. METHODE: Das Konzept der RMKs knüpft an die Erfahrungen mit anderen Fallgruppensystemen in der Gesundheitsversorgung an, stellt jedoch eine eigenständige Entwicklung für die Rehabilitation dar. Es geht insbesondere von der relativ einhelligen Expertenmeinung aus, dass es nicht möglich ist, die Fallgruppensysteme aus der Akutmedizin, so bspw. die DRGs, direkt in die Rehabilitation zu übertragen. Auch Systeme aus der Pflege und Geriatrie (RUG, RAI, FRG etc.) wurden als nicht geeignet bewertet, um die Spezifik des gesetzlichen Versorgungsauftrages der Rehabilitation im Bereich der Rentenversicherung angemessen abzubilden. RMKs sind nicht primär Vergütungsinstrumente, sondern Hilfsmittel für das Management. Da aus Managementsicht vordergründig die Prozessgestaltung interessiert, wurde für die RMK-Bildung ein leistungsbedarfsorientierter Ansatz gewählt. Es wird davon ausgegangen, dass der Reha-Leistungsbedarf für differenzierte Fallgruppen durch klinikübergreifende Studien empirisch ermittelt werden kann. Die KTL-verschlüsselten Leistungen sind dabei die zentrale Analysekategorie. Die empirisch ermittelten RMKs haben vorläufigen Charakter und müssen abschließend klinisch validiert werden. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 2.500 bis 3.000; 4 beteiligte Kliniken mit stationärer Alkoholentwöhnung; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: ca. 10.000; Prozessdaten der BfA; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Spyra, K.; Müller-Fahrnow, W.: Rehabilitanden-ManagementKategorien (RMK's) - Ein neuer Ansatz zur Fallgruppenbildung in der medizinischen Rehabilitation. in: Die Rehabilitation, Jg. 37, 1998, Suppl. 1, Juni 1998, S. 47-56. ARBEITSPAPIERE: Müller-Fahrnow, W.; Spyra, K.; Stoll, S.; Wegscheider, K.: RMKs in der Suchtrehabilitation. Unveröffentlichter Workshopbericht, Oktober 2002. ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Rentenversicherung -DRV-

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INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation (Luisenstr. 13a, 10117 Berlin); Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Möllmann, Cathleen (Tel. 030-450517114, e-mail: [email protected])

[485-L] Sting, Stephan; Blum, Cornelia: Soziale Arbeit in der Suchtprävention, (Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, Bd. 2), Stuttgart: UTB f. Wiss. 2003, 167 S., ISBN: 3-8252-2474-0 INHALT: "Das vorliegende Buch bietet einen systematischen Einblick in die Arbeitsfelder der Suchtprävention und zeigt, welchen Beitrag Suchtprävention zu einer gesundheitsförderlichen Persönlichkeitsentwicklung und Lebenspraxis in unserer Gesellschaft leisten kann. Diese Einführung konzentriert sich auf stoffgebundene Süchte. Die Autoren klären differenziert über den Konsum psychoaktiver Substanzen auf. Sie stellen die wichtigsten Konzepte suchtpräventiver Zugänge vor, beschreiben die institutionellen Rahmenbedingungen und entwickeln Perspektiven für die suchtpräventive Arbeit." (Autorenreferat)

[486-F] Strasser, Hermann, Univ.-Prof.Dr.Ph.D. (Betreuung): Große Fahne im blauen Dunst: die gesellschaftliche Karriere legaler Drogen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie II (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0203-379-2732, Fax: 0203-379-1424, e-mail: [email protected])

[487-L] Strzalkowski, Karolina: Jugend und Alkohol in Polen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert: Risikofaktoren in der postkommunistischen Realität am Beispiel des Konsums und Missbrauchs von Alkohol unter Jugendlichen, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 6, Psychologie, Bd. 735), Bern: P. Lang 2005, 605 S. (Standort: UB Bonn(5)-2006/2479) INHALT: "Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen nimmt seit den 90er Jahren in vielen europäischen Ländern und insbesondere im ehemaligen Ostblockraum stetig zu. Beunruhigend ist dabei, dass der Alkohol für viele junge Europäer immer häufiger zu einem festen und selbstverständlichen Bestandteil ihres Lebens wird. Im ehemaligen Ostblockraum fällt die zunehmende Alkoholproblematik zeitlich mit dem politisch-wirtschaftlichen Umbruch und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen zusammen. Am Beispiel Polens beleuchtet die Studie auf einer theoretisch-deskriptiven Ebene einen möglichen kausalen Zusammenhang dieser beiden Entwicklungen. Im Vordergrund steht dabei die Identifikation mikro- und makrosozialer Risikofaktoren des jugendlichen Alkoholgebrauchs in der postkommunistischen Realität. Welche Veränderungen vollziehen sich in Familie und Peergroup seit dem politischen Umbruch? Wie findet sich die Gesellschaft im neuen kapitalistisch-demokratischen

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Wirtschafts- und Staatssystem zurecht? Die Arbeit diskutiert zudem, welche Rolle und Verantwortung den Medien sowie den wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsumverhalten zukommt und geht Fragen der Prävention nach." (Autorenreferat)

[488-L] Thyrian, Jochen René: Verhaltensänderung bei riskant trinkenden Rauchern: das transtheoretische Modell der Verhaltensänderung bei Personen mit multiplem Risikoverhalten am Beispiel von Tabakrauchen und riskantem Alkoholkonsum, (Forschungsergebnisse zur Suchtprävention, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2005, XII, 147 S., ISBN: 3-8300-1789-8 (Standort: UB Greifswald(9)-660/ YH2804/T549+2) INHALT: "Das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (TTM) bildet einen Ansatz, um gesundheitsrelevante Verhaltensänderungen zu beschreiben und vorherzusagen. Es unterscheidet Stadien, Prozesse, Selbstwirksamkeitserwartung und die Entscheidungsbalance einer Verhaltensänderung. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur Validierung des TTM hinsichtlich gleichzeitigen Tabak- und riskantem Alkoholkonsum. Ziel ist a) ein Vergleich der Doppelkonsumenten mit Konsumenten, die ausschließlich Tabak oder Alkohol konsumieren, b) die Überprüfung der Vorhersagen des TTM. C) ein Vergleich von Tabakkonsum und riskantem Alkoholkonsum hinsichtlich der TTM-Varialblen, d) die Bestimmung des prädikativen Wertes der TTM-Variablen über die Zeit. Bei 140 Probanden der bevölkerungsrepräsentativen Studie ‚Transitions in Alkohol Consumption and Smoking (TACOS)' wurden die Variablen Soziodemographie, Alkoholkonsum, Tabakkonsum, Stadien der Änderungsbereitschaft, Entscheidungsbalance, Selbstwirksamkeitserwartung und Prozessen der Verhaltensänderung in zwei Erhebungen im Abstand von sechs Monaten erhoben. Die Analysen beziehen sich auf a) einen Vergleich der Doppelkonsumenten mit Einzelkonsumenten, b) die Untersuchung der TTM-Variablen in Abhängigkeit der Stadien der Änderungsbereitschaft, c) die Untersuchung des Zusammenhangs der zwei Verhalensweisen und d) die Untersuchung der Veränderung der Variablen über die Zeit hinweg. Wesentliche Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Doppelkonsumenten sich von den Einzelkonsumenten hauptsächlich durch ihre motivationalen Variablen unterscheiden. Doppelkonsumenten sind motivierter ihren Alkoholkonsum, aber weniger motiviert ihren Tabakkonsum zu verändern als Einzelkonsumenten. Die Änderungsbereitschaft von Doppelkonsumenten ist abhängig von Konsumvariablen. Je weniger und seltener Alkohol konsumiert wird, desto geringer die Veränderungsmotivation. Tendenziell besteht ein geringerer Zusammenhang zwischen den Stadien der Änderungsbereitschaft beider Verhaltensweisen. Die abschließenden Schlussfolgerungen legen nahe, dass die Validität des TTM auch für Doppelkonsumenten gegeben zu sein scheint. Die Ergebnisse legen nahe, dass Gemeinsamkeiten zwischen den untersuchten Verhaltensweisen bestehen. Auch legen die Ergebnisse nahe, dass die Definition des riskanten Alkoholkonsums verändert werden muss, da Doppelkonsumenten, die weniger häufig und weniger viel trinken, kaum Änderungsbereitschaft zeigen. Zudem zeigt die Studie, dass das Verständnis riskanten Alkoholkonsums in der Bevölkerung weit von dem der Wissenschaft entfernt ist." (Textauszug)

[489-F] Tielking, Knut; Ratzke, Kerstin; Becker, Susanne (Bearbeitung): Evaluation von Alkoholentwöhnungsbehandlungen in Verbundsystemen -EVS- (H. 2)

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INHALT: Die positiven Ergebnisse der von der LVA Oldenburg-Bremen geförderten Studie "Alkoholentwöhnung im Verbundsystem (EVS)" werden auf weitere Kooperationseinrichtungen der LVA in der Rehabilitation Alkoholabhängiger übertragen. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landesversicherungsanstalt Oldenburg-Bremen INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe Devianz (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)

[490-F] Universität Osnabrück: Soziologie und Sozialpsychologie der Suchtkrankheiten INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-0)

[491-L] Verband Bildung und Erziehung e.V. (Hrsg.): Schwierige Schüler, mehr Erziehung - brauchen wir Schulsozialarbeit?: Deutscher Lehrertag 2003 ; Dokumentation einer Veranstaltung des Verbands Bildung und Erziehung am 16. Mai 2003 im Schweriner Schloss, (Deutscher Lehrertag, 2003, Schwerin), Berlin 2003, 168 S. (Standort: UB Bremen(46)-01m9225; Graue Literatur) INHALT: Ein aktuelles Problem in deutschen Schulen ist das "Anwachsen eines Potentials von schwierigen Schülerinnen und Schülern, das inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen" hat. Der Lehrertag 2003 des VBE befasste sich daher "ganz konkret mit der Frage, mit welchen Maßnahmen eine wirkungsvolle Förderung der Schulsozialarbeit erfolgen kann." Nach einem einführenden Referat von L. Eckinger bringt der Tagungsband einen Beitrag von Ch. Pfeiffer "Problematische Schüler als Zeichen veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen" und einen von F. Prüß über "Schulsozialarbeit zwischen Sozialpädagogik und schulischem Auftrag." Die abgedruckten Statements aus den Arbeitskreisen diskutieren die Diagnose von Verhaltensauffälligkeiten (K. Czerwenka); Handlungsmöglichkeiten bei Schulverdrossenheit und -verweigerung (K. Thimm); Drogenmissbrauch (F. Stimmer, O. Backhaus); Übergang von der Schule in den Beruf als kritische Phase (K. Anders); Konsum und daraus folgende Schulden (A. Bülow); Sozialarbeit in der Ganztagsschule (C. Wergin). (DIPF/Bi.)

[492-L] Ziemer, Bernhard; Ullmann, Klaus; Philippsen, Dirk; Houben, Ton; Behrendt, Regina: Risikoverhalten Jugendlicher: Ergebnisse der Befragung in der Euregio Maas-Rhein 20012002, (Wissenschaftliche Reihe / Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW, Bd. 18), Bielefeld 2004, 109 S., ISBN: 3-88139-123-1 (Graue Literatur; URL: http://www.loegd.nrw. de/1pdf_dokumente/1_allgemeine-dienste/wissenschaftliche_reihe/wr18_fragebogen_euregio-risikoverhalten.pdf; http://www.loegd.nrw.de/1pdf_dokumente/1_allgemeine-dienste/wissenschaftliche_reihe/wr18_bericht_euregio-risikoverhalten.pdf)

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INHALT: Im vorliegenden bilingualen Bericht, herausgegeben vom Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (lögd), werden wichtige Befragungsergebnisse aus dem Präventionsprojekt "Euregionale Jugendstudie 2001-2002" präsentiert. Damit wird ein umfassender Überblick über das Risikoverhalten von 14- und 16-jährigen Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen gegeben. Durchgeführt wurde diese Studie in verschiedenen Regionen der drei Länder der Euregio Maas-Rjin: Deutschland, Niederlande und Belgien. Insgesamt wurden rund 46.000 Schülerinnen und Schüler zu ihrer gesundheitlichen Lage, ihrem Konsum legaler und illegaler Drogen, ihrem Freizeitverhalten, ihren kleinkriminellen Verhaltensweisen sowie zum Zusammenhang von Schulsystem und Risikoverhalten befragt. (DJI/ Sd)

7 Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.) [493-L] Bochow, Michael: Einstellungen zu Schwulen und das Ausmaß ihrer sozialen Akzeptanz: Ergebnisse einer Trendstudie zwischen 1974 und 1991 im Lichte neuerer Entwicklungen, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 267-275, ISBN: 3-89691-620-3 INHALT: Der Beitrag fasst die Ergebnisse einer 1991 vom Hamburger Institut GFM-GETAS durchgeführten Repräsentativbefragung von 1002 Ostdeutschen und 1220 Westdeutschen (über 18 Jahre) zu ihren Einstellungen und Werthaltungen zu homosexuellen Männern zusammen. Die Ergebnisse zeigen Folgendes: Obwohl die Trendstudie eindeutige Hinweise darauf ergeben hat, dass die Schwulenfeindlichkeit der (westdeutschen) Gesellschaft seit den siebziger Jahren abgenommen hat, so bleibt doch zu konstatieren, dass für schwule männliche Jugendliche das Coming-out nach wie vor sehr schwierig ist, auch wenn sie aus liberalen Mittelschichtfamilien kommen. Bei Jugendlichen aus unteren Schichten und solchen aus muslimisch geprägten Migrantenfamilien gestaltet sich das Coming-out noch viel problematischer. Der Autor vermutet, dass dies für lesbische Mädchen nicht viel anders ist. Die Probleme des Coming-out können insgesamt als "Lackmustest" für den Normalisierungsgrad von Homosexualität angesehen werden. Das Etikett "schwul" hat aber noch lange nicht die gleiche Harmlosigkeit wie das Etikett "rothaarig", dies gilt gleichermaßen für das Etikett "lesbisch". (ICA2)

[494-F] Boers, Klaus, Prof.Dr.; Khostevan, Alireza, Ass.jur. (Bearbeitung): Begleitforschung zügiger Strafverfahren bei jugendlichen Mehrfachtätern in Münster INHALT: In Münster haben die Polizei und Staatsanwaltschaft, das Jugendamt, Amt für soziale Dienste und Amtsgericht im Jahre 2000 vereinbart, Strafverfahren gegen jugendliche Intensivtäter "mit besonderer Beschleunigung" zu bearbeiten. Das Modellprojekt wird unter den beteiligten Praktikern unter der Bezeichnung "B-Verfahren" geführt. Obgleich jugendliche Mehrfachtäter unterschiedlich definiert werden, ist der Anteil dieser Tätergruppe an einem Geburtsjahrgang nach allen Definitionen jeweils sehr gering. So betrug unter den 13-, 15- und

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17-Jährigen der Anteil der Jugendlichen, die in der Münsteraner Schulbefragung 2000 angegeben hatten, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens fünf Gewaltdelikte begangen zu haben, bei einer engen Definition (Raub oder Körperverletzung mit Gegenstand oder Waffe) 1,3% (bei zusätzlicher Berücksichtigung der Körperverletzung ohne Waffen: 3,4%). Der Münsteraner Polizei waren nach den in der oben genannten Vereinbarung festgelegten Kriterien rund 40 jugendliche Mehrfachtäter bekannt (der Bevölkerungsanteil von Jugendlichen in Münster beträgt insges. ca. 9.500). Gleichwohl begehen diese Mehrfachtäter, einen großen Teil der Gewalt- und schweren Eigentumsdelikte ihrer jeweiligen Altersgruppe, häufig auch über mehrere Lebensjahre hinweg (so genannte Karrieretäter). Die hierin konzentriert zum Ausdruck kommenden persönlichen und gesellschaftlichen Problemlagen legen es unter erzieherischen und kriminalpräventiven Gesichtspunkten nahe, jugendliche Mehrfachtäter zu einem Schwerpunkt der polizeilichen, justiziellen und sozialpädagogischen Arbeit zu machen. Sowohl in der Jugendkriminologie als auch in der Praxis der Jugendstrafrechtspflege wird allgemein die kriminalpädagogisch plausible Ansicht vertreten, dass eine jugendstrafrechtliche Reaktion am ehesten dann eine positive erzieherische und legalbewährende Wirkung entfalten kann, wenn sie alsbald nach der Tat erfolgt. In Münster beträgt indessen bei jugendlichen Mehrfachtätern der Zeitraum zwischen der Tatbegehung und der Hauptverhandlung in der Regel mehr als sieben Monate. Deshalb wurde in der oben genannten Vereinbarung als ein erster Schritt die Durchführung eines zügigen Strafverfahrens für diese Tätergruppe beschlossen. In Anbetracht der richterlichen Unabhängigkeit, aber auch wegen der sachlichen Verschiedenheiten der in Betracht kommenden Fälle, wurde in der Vereinbarung nicht exakt festgelegt, bis zu welcher Dauer ein Jugendstrafverfahren (von der Tätervernehmung bis zum Verfahrensabschluss durch Urteil oder Einstellung) als "beschleunigt" anzusehen ist. Die Beteiligten waren sich jedoch darüber einig, dass ein zügiges Jugendstrafverfahren, um die erwarteten positiven Effekte zu erreichen, nach spätestens zehn Wochen abgeschlossen sein sollte. Hauptaugenmerk der Begleitforschung ist die Evaluierung von möglichen Effekten eines zügig durchgeführten Strafverfahrens. Des Weiteren lassen sich anhand der Untersuchung auch grundsätzliche Erkenntnisse zum Phänomen des Mehrfachtäters gewinnen. Im Rahmen von biografischen sowie problemzentrierten Interviews wurden die Jugendlichen teilweise bis zum Ende des Heranwachsendenalters in jährlichem Abstand befragt (qualitatives Panel). Zudem wurden die Polizei- und Strafakten erhoben. Es ist weiterhin vorgesehen, Familienmitglieder und die beteiligten Institutionen zu befragen. Die Auswertung erfolgt vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Münsteraner Kriminalitätsbefragung. Die Begleitforschung wurde finanziert aus Mitteln des Landesinnenministeriums NRW. Die bisherigen Erkenntnisse wurden in einem Zwischenbericht (Stand: Juni 2005) festgehalten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Münster METHODE: Im Rahmen von biografischen sowie problemzentrierten Interviews sollen die Jugendlichen bis zum Ende des Heranwachsendenalters in jährlichem Abstand befragt werden (qualitatives Panel). Zudem werden Akten erhoben sowie Familienmitglieder und die beteiligten Institutionen befragt. Die Auswertung erfolgt vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Münsteraner Kriminalitätsbefragung. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: ca. 20; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-11 AUFTRAGGEBER: Polizeipräsidium Münster FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Innenministerium INSTITUTION: Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften (Bispinghof 24-25, 48143 Münster)

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KONTAKT: Boers, Klaus (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-22749, Fax: 0251-83-22376)

[495-L] Bowald, Béatrice: Prostitution zwischen Skandalisierung und Legitimierung, in: Andreas Lob-Hüdepohl (Hrsg.): Ethik im Konflikt der Überzeugungen, Fribourg: Acad. Press Fribourg, 2004, S. 191-210, ISBN: 3-7278-1475-6 (Standort: UB Essen(465)-ISO2759) INHALT: Die Autorin thematisiert die Rolle der Prostitution zwischen Skandalisierung und Legitimierung und beleuchtet die Herausforderungen für die theologische Ethik. Sie wirft zunächst ein kurzes Schlaglicht auf die alltägliche Praxis der Dienstleistung "Prostitution" und deren Legitimierung in der Öffentlichkeit, um im Anschluss daran die wichtigsten Argumente der Befürworter und Gegner der Prostitution im wissenschaftlichen Diskurs und in der Politik darzustellen. Diese beziehen sich z.B. auf den Gegensatz von Freiheit und Gewalt, auf die Menschenwürde, die Sexualität, die Körperbilder und Leiblichkeit, auf das Geschlechterverhältnis sowie auf die Beziehung zwischen Recht und Moral. Die Autorin stellt abschließend einige Überlegungen zu den Aufgaben der theologischen Ethik in dem komplexen Gefüge einander widerstreitender Überzeugungen an. Diese sollte nach ihrer Meinung die Funktion einer kritischen Reflexion und Begleitung gesellschaftlicher Prozesse erfüllen und zugleich Vorstellungen eines guten Lebens und geglückten Menschseins, das auch eine erfüllte Sexualität umfasst, in die Diskussion einbringen, um die Vision einer besseren, menschen- und geschlechtergerechteren Gesellschaft zu stärken. (ICI2)

[496-L] Bragg, Sara; Buckingham, David: "If they're happy, they're happy ...": wie Heranwachsende in Großbritannien mit Darstellungen von Liebe und Sexualität umgehen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 9/2005, Nr. 4, S. 34-37 INHALT: In der Debatte um den schädlichen Einfluss der Medien auf Kinder und Jugendliche kommen diese selbst in Großbritannien kaum zu Wort. Die Autoren berichten über ihre Untersuchung "Kinder, Medien und Beziehungen" (2001-2003), deren Ziel es war herauszufinden, wie Kinder und Jugendliche zu diesem Thema selbst stehen. Ausgangspunkt der Untersuchung war die These, dass Medien nicht als Quellen der Fehlinformation oder der Unterdrückung zu betrachten sind, sondern als komplexe, vielschichtige Hilfsmittel, die zu einem besseren Verständnis der Welt beitragen. Im Laufe der Studie ergab sich im Zusammenhang mit dem Thema "Geschlechtsidentität und Medien" als weitere Fragestellung, ob sich unter dem medialen Einfluss Anzeichen für die Entstehung neuer, anderer Moralvorstellungen bzw. Identitäten von Jugendlichen beobachten lassen. Im Rahmen der Studie wurden 120 Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren sowie 60 Eltern interviewt, über 800 Jugendliche wurden zusätzlich schriftlich befragt. Im vorliegenden Beitrag werden näher die Erkentnisse zur Auseinandersetzung mit dargestellter Homosexualität referiert. (PT)

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[497-F] Bremer Verein zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft: Systematische Betreuung von Straffälligen mit dem Ziel der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Eine Dokumentation des Projekts CHANCE INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales; Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Justiz und Verfassung; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Bremer Verein zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik im Bereich sozialer Probleme e.V. -BRESOP- (Buntentorsteinweg 501, 28201 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-361-10870, Fax: 0421-361-10329, e-mail: [email protected])

[498-L] Bunzl, Matti: Symptome der Moderne: Juden und Queers im Wien des späten 20. Jahrhunderts, (Rombach Wissenschaften - Edition Parabasen, Bd. 2), Freiburg im Breisgau: Rombach 2004, 311 S., ISBN: 3-7930-9406-5 (Standort: UB München(19)-8-05-10789) INHALT: Der Verfasser untersucht die mitteleuropäische Moderne aus der Perspektive einer vergleichenden ethnographischen Studie. Feldforschung und Archivarbeiten für die Untersuchung wurden in den Jahren 1994 bis 2001 unternommen. Der Verfasser versteht Juden und Homosexuelle als Symptome der Moderne. Beide Gruppen begannen erst Ende der 1970er Jahre, gegen ihre politische und kulturelle Exklusion aus der imaginierten nationalen Gemeinschaft der Zweiten Republik Widerstand zu leisten. Die folgenden Jahrzehnte waren von zunehmenden Integrationsbemühungen geprägt, bis Juden und Queers in den 1990er Jahren im kulturellen Kontext einer zunehmenden, die ideologische Fundierung des Nationalstaates untergrabenden Globalisierung markante Bestandteile der urbanen Topographie wurden. Mit dem overten Hervortreten dieser Symptome der Moderne verortet der Verfasser den Übergang von der Moderne zur Postmoderne. (ICE2)

[499-L] Ehret, Rebekka: Geteiltes Leid - doppelte Gewalt: kulturelle Dimensionen des Jugend-und-Gewalt-Komplexes im Kontext von Migration, in: Joachim Küchenhoff, Anton Hügli, Ueli Mäder (Hrsg.): Gewalt : Ursachen, Formen, Prävention, Gießen: Psychosozial-Verl., 2005, S. 267-286, ISBN: 389806-303-8 (Standort: UB Essen(465)-HSH3244) INHALT: Im Zusammenhang mit jugendlichen Straffälligen werden zunehmend auch Fragen von Migrationsbewegungen, Asyl- und Ausländerpolitik, interkultureller Interaktion und Segregation diskutiert, wobei implizit eine Kulturabhängigkeit von Devianz unterstellt und einer ganzen Gruppe ein bestimmtes ethnokulturelles Verhalten als "natürliche" Eigenart empirisch ungeprüft zugeschrieben wird. Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, einen kritischen Blick auf diese Zuschreibungen zu werfen und zu untersuchen, welcher Logik von gesellschaftlicher Ordnung und Norm es entspricht, dass die Gewalt von - insbesondere nichtautochthonen

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- Jugendlichen mit einer Vorstellung von Unordnung verbunden wird. Ferner wird die Frage verfolgt, welche kulturellen und sozialen Besonderheiten und traditionellen Wertvorstellungen von Differenz und Devianz in der Expertenkultur der Schweiz eine Rolle spielen und wie sich diese im gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema "Jugend und Gewalt im Kontext von Migration" auswirken. Dabei werden die Zuschreibungen, die Gewalt und Lebensalter (Jugend) und Gewalt und Migration (Ausländer) miteinander verkoppeln, anhand einer Auswertung von Tiefeninterviews mit sieben Sachverständigen rekonstruiert. (ICI2)

[500-L] Fiechter, Ursula; Breton, Maritzal le: Grenzziehungen - Grenzverschiebungen: eine Analyse zum Frauenhandel in der Schweiz, in: Klaus Jünschke, Bettina Paul (Hrsg.): Wer bestimmt denn unser Leben? : Beiträge zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus, Karlsruhe: v. Loeper, 2005, S. 100-116, ISBN: 386059-411-7 (Standort: USB Köln(38)-32A2354) INHALT: Im vorliegenden Beitrag über die Hintergründe und das Ausmaß des Frauenhandels in der Schweiz werden Auszüge aus Interviews wiedergegeben, die mit Frauen aus der Dominikanischen Republik, Kolumbien, Brasilien, Haiti, Mexiko, Ecuador, Argentinien und Kamerun geführt worden sind. Es werden die Schnittstellen zwischen den subjektiven Erlebnissen und Handlungsstrategien sowie den objektiven Gegebenheiten und Zwängen herausgearbeitet, denen die betroffenen Migrantinnen ausgesetzt sind, um die Nachfragefaktoren für den Frauenhandel in der Schweiz näher zu bestimmen. Die Autorinnen beziehen sich methodisch auf die "Grounded Theory" und zeigen anhand des empirischen Materials den Zusammenhang von Frauenhandel und internationaler geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung auf. Sie gehen ferner in Anlehnung an Bourdieu davon aus, dass sich in den Anwerbungs- und Vermittlungspraktiken der FrauenhändlerInnen spezifische Macht- und Herrschaftsverhältnisse manifestieren. Als Ergebnis wird u.a. festgestellt, dass der Betrug und die Täuschungspraktiken der Anwerbung auf die Implementierung von Polarisierungsverhältnissen verweisen, insbesondere bezüglich von Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten entlang der Spaltung "Erste" und "Dritte" Welt. Die Autorinnen diskutieren abschließend kurz die Frage, wie der Frauenhandel wirksam bekämpft werden und eine Unterstützung der betroffenen Migrantinnen jenseits der ausländerrechtlichen Bestimmungen erfolgen kann. (ICI)

[501-L] Frohn, Dominic: Subjektive Theorien von Lesben und Schwulen zum Coming Out: eine explorative Studie, in: Kölner Psychologische Studien : Beiträge zur natur-, kultur-, sozialwissenschaftlichen Psychologie, Jg. 10/2005, H. 1, S. 19-63 (Standort: USB Köln(38)-XB687; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das Coming Out stellt für Lesben und Schwule einen grundlegenden Schritt im Entwicklungsprozess in Richtung auf eine selbst bestimmte Identitätsentwicklung dar. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer explorativen Untersuchung vorgelegt (n=8), bei der ein halbstandardisiertes Interview mit einer kommunikativen Validierung in einer StrukturLege-Sitzung verbunden wurde. Die Ergebnisse lassen sich in vier Punkten zusammenfassen: (1) Es gibt eine Diskrepanz zwischen antizipierter und erlebter Diskriminierung und Toleranz. (2) Schwule Männer befürchten eher direkte, lesbische Frauen eher indirekte Diskriminierung. (3) Der Freundeskreis von Schwulen und Lesben fungiert oft als Wahlfamilie. (4)

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Die Akzeptanz der Eltern wird von Schwulen und Lesben stärker durch das gegengeschlechtliche Elternteil wahrgenommen. (ICE2)

[502-L] Fuchs, Marek; Lamnek, Siegfried; Luedtke, Jens; Baur, Nina: Gewalt an Schulen: 1994 - 1999 - 2004, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 352 S., ISBN: 3-531-14628-9 INHALT: Mit der zweiten Replikationsstudie der Untersuchung von 1994 im Jahr 2004 ist es jetzt möglich, Aussagen über die Gewaltentwicklung an bayrischen allgemein- und berufsbildenden Schulen in den vergangenen zehn Jahren zu machen. Befragt wurden 4523 Schüler. Die Verfasser legen Ergebnisse zu folgenden Themenbereichen vor: (1) Verbreitung von Gewalt an Schulen; (2) Gewalt in der Familie als Hintergrundfaktor; (3) Mediengewalt und Gewalt an Schulen; (4) Migrationshintergrund und Gewalt; (5) Waffenbesitz an der Schule; (6) Drogenkonsum und Gewalt; (7) Absentismus und Gewalt; (8) Gewaltopfer. Der Untersuchungsbericht gibt einen Überblick über die quantitative Entwicklung in den genannten Themenbereichen, benennt Problemgruppen und formuliert erste Hinweise für die pädagogische Praxis. (ICE)

[503-L] Funk, Heide: Lesbische Lebensformen und Sexualität, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 151-160, ISBN: 37799-1373-9 INHALT: Die Autorin bezieht sich in ihrem kurzen Beitrag vor allem auf die Arbeiten von Lising Pagenstecher, die den Fortschritt einer kulturellen und auch subjektiv-identifikatorischen Bezugnahme auf die Traditionen lesbischer Lebensweisen hervorhebt, welche Mädchen und Frauen erst eine eigenständige Entwicklung und soziale Verortung ermöglichen. In diesem Sinne sind sie auf die politischen und kulturellen Netzwerke der lesbischen Frauenbewegung angewiesen. Die Autorin geht vor allem auf die nicht anerkannten und ausgegrenzten Formen gleichgeschlechtlicher Sexualität und Liebesbeziehungen ein, wie sie auch in der neueren sozialkonstruktivistischen Diskussion thematisiert werden. Ihre skizzenhaften Anmerkungen beziehen sich neben der Diskriminierung lesbischer Lebensformen auf das lesbische "Coming-Out" unter den Bedingungen von Heteronormativität und Individualisierung der Lebensformen, auf die Qualität lesbischer Beziehungen und auf das lesbische Begehren. (ICI2)

[504-L] Goetsch, Paul: Menschen und Monster, in: Julius Stagl, Wolfgang Reinhard (Hrsg.): Grenzen des Menschseins : Probleme einer Definition des Menschlichen, Wien: Böhlau, 2005, S. 555-571, ISBN: 3-20577297-0 INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, was es bedeutet, wenn der Andere nicht als Partner, Gegner oder Feind verstanden wird, sondern - von den Mythen der Völker bis hin zur modernen Propaganda - als "Monster". Der Autor versteht unter einem "Monster" eine extreme Form der Darstellung des Anderen, die trotz ihrer "unmenschlichen" Merkmale auf den Menschen bezogen werden muss, wenn man ihre Funktionen erkennen will. So wurden über Jahr-

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hunderte hinweg Menschen mit körperlichen Missbildungen als "Monster" ausgegrenzt und immer wieder interpretiert, z. B. als Ausdruck menschlicher Sündhaftigkeit oder Warnung vor Katastrophen. Erst ein naturwissenschaftliches Denken hat nachdrücklich darauf bestanden, dass es sich nicht um "Monster", sondern um Menschen mit Geburtsanomalien handelt; dies hat jedoch nicht verhindern können, dass noch im 19. Jahrhundert Siamesische Zwillinge, Frauen mit drei Brüsten, der Elefantenmensch und andere Menschen mit tatsächlichen oder vorgetäuschten biologischen Anomalien auf Jahrmärkten und anderswo als "freaks" ausgestellt wurden. Die Ausführungen zeigen insgesamt, das es keine "Monster" in der Wirklichkeit gibt, sondern nur entsprechende kulturelle Konstrukte, die interpretations- und kritikbedürftig sind. (ICA2)

[505-L] Grenz, Sabine: (Un)heimliche Lust: über den Konsum sexueller Dienstleistungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 255 S., ISBN: 3-531-14776-5 INHALT: Die Autorin wirft die Frage auf, ob in der Prostitution tatsächlich nur "reiner", bedeutungsloser Sex gesucht wird, oder ob nicht vielmehr die Prostitution ein Feld sozialer Aktivitäten ist, in dem auch der Sexualität eine durchaus soziale Funktion zukommt. Denn soziale Funktionen haben immer auch Bedeutungen und die Prostitution, in welcher für bestimmte sexuelle Aktivitäten bezahlt wird, ist ein Konsumbereich. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit bei der Prostitution ähnlich wie in anderen Konsumbereichen über die symbolische Vermittlung soziale Identität hergestellt wird. Die vorliegende Studie versteht sich in diesem Sinne als empirische und kulturgeschichtliche Analyse der Konstruktion männlicher (Hetero-) Sexualität in der Prostitution bzw. im Sprechen darüber. Anhand von zahlreichen Interviews mit heterosexuellen männlichen Freiern wird die Konsumentenrolle unter der Fragestellung untersucht, wie diese die Frauen und die Sexualität betrachten und in welcher Weise der Konsum von Sexualität, d.h. der Tausch von Geld gegen Sex, mit ihrer sozialen Identität verbunden ist. Dabei werden auch die Symbole, die für die Prostitution insgesamt bedeutsam erscheinen, in ihrer kulturellen Geschichtlichkeit herausgearbeitet. (ICI)

[506-L] Haase, Matthias; Siegel, Marc; Wünsch, Michaela (Hrsg.): Outside: die Politik queerer Räume, Berlin: b_books 2005, 314 S., ISBN: 3-933557-25-9 (Standort: UFB Erfurt(457)-MAG239/684) INHALT: "Outside: Die Politik queerer Räume versammelt, zum ersten Mal in deutscher Übersetzung, klassische und jüngere Texte der angloamerikanischen Debatte über den komplexen Zusammenhang zwischen sexueller Identität und räumlicher Verortung. Der Band macht so einen Theoriestrang für die deutschsprachige Diskussion zugänglich, der in der Queer Theory Rezeption bisher kaum Aufmerksamkeit erfahren hat und eine Alternative zu dem gegenwärtigen Trend bietet, queere Politik ausschließlich als eine Politik der Destabilisierung zu begreifen. Während in den hiesigen Debatten über die Möglichkeit einer anti-identitären sexuellen Politik zumeist die Begriffe der performativen Subversion und der Geschlechterparodie und im Zentrum stehen, widmen sich die hier ausgewählten Texte der eigentümlichen Realität queerer Räume. Ausgangspunkt ist die Kritik an jener Vorstellung vom sozialen Raum, die das herrschende Verständnis von Sexualität bestimmt. Der moderne Begriff der Sexualität ist um ein räumliches Bild herum organisiert: das Bild vom Closet, das die Grenze zwischen

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dem Raum des Privaten und dem Raum des Öffentlichen markiert und das Coming-out - als Schritt aus der namenlosen Unsichtbarkeit in die Öffentlichkeit identitätspolitischer Benennung - zum Paradigma minoritärer sexueller Politik werden lässt. Die Aufsätze dieses Bandes analysieren die politische Wirkmächtigkeit dieses Bildes, markieren die Risiken und Grenzen einer allein auf Sichtbarkeit zielenden minoritären Politik und suchen nach anderen Formen, das Verhältnis von Raum und Sexualität zu denken. Die Realität queerer Räume erweist sich so als eine Realität, die sich repräsentationspolitischen Kategorien entzieht. In dieser Perspektive kann ein sozialer Raum allein durch den Bezug auf die sexuelle Identität der in ihm Anwesenden als schwul, lesbisch, transgender oder heterosexuell definiert werden. Doch die Orte, an denen queeres Leben stattfindet - jene Bars, Clubs, Cafés, Galerien, Kinos und Toiletten - bergen eine Art geisterhafte queere Präsenz, obgleich sie oft nur temporär oder zu bestimmten Tageszeiten von Queers tatsächlich genutzt werden. Es sind gespenstische Räume, von queerem Begehren heimgesuchte Räume, auch wenn queeres Begehren nicht aktuell in ihnen präsent ist. Diese Gespenstigkeit queerer Realität wirft nicht nur die Frage auf, ob etwas anderes im Raum existiert, sondern auch auf welche Weise es wahrgenommen werden kann. Mit Beiträgen aus Film- und Literaturtheorie, aus Stadt- und Geschlechter- und Gesellschaftstheorie sowie Postcolonial Studies nähert sich der Band diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Texte suchen das politische Potential der je spezifischen sozialen Praktiken auf und unterziehen zugleich die komplexen Verwerfungen innerhalb der queeren Bewegung und Theorie einer kritischen Analyse. Queeres Begehren kann das Normale, das Häusliche und den nationalen 'Volkskörpers' verunheimlichen und läuft zugleich Gefahr, sich in diesen Räumen einzurichten und so unter der Hand jene hegemonialen Verwerfungen minoritärer Subjektivierung zu wiederholen. Outside: Die Politik queerer Räume plädiert für ein Denken, das den vielfältigen Formen Rechnung trägt, in denen queere Räume eröffnet, bewohnt und erfahren werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: The places that we love best (7-12); Eve Kosofsky Sedgwick: Queere Performativität: Henry James' 'the art of the novel' (13-37); Robert F. Reid-Pharr: Dinge (39-51); Cindy Patton: Von der Sichtbarkeit zum Aufstand: Ein Manifest (53-75); Lauren Berlant und Michael Warner: Sex in der Öffentlichkeit (77-103); Jasbir K. Puar: Transnationale Sexualitäten. Südasiatische (Trans)Nation(alism)en und queere Diasporas (105-126); C. Jacob Hale: Lederlesben Boys und ihre Daddies. Anleitung zum Sex ohne Frauen und Männer (127-145); Eve Kosofsky Sedgwick: Eine antwort auf C. Jacob Hale (146-148); Rosalyn Deutsche: Vernünftiger Urbanismus (149-190) und weitere Beiträge.

[507-L] Hackmann, Kristina: "Wir sind ja wohl kaum lesbisch, ja?": Konstitutionsprozesse geschlechtlicher und sexueller Selbstverständnisse in der frühen Adoleszenz, in: Jutta Hartmann (Hrsg.): Grenzverwischungen : vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts- und Generationendiskurs, Innsbruck: Studia Univ.-Verl., 2004, S. 97-110, ISBN: 3-901502-61-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A8042) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der weiblichen Adoleszenz. Im Mittelpunkt des Interesses stehen jene Auseinandersetzungsprozesse, die sich auf zentrale Themen in der Adoleszenz beziehen, wie z.B. die Beschäftigung mit Zweigeschlechtlichkeit und Sexualität. Anhand einer empirischen Untersuchung wird exemplarisch eines der zentralen Ergebnisse nachgezeichnet, nämlich dass und wie sich adoleszente Mädchen mit dem Thema Lesbischsein beschäftigen und welche Hinweise diese Diskussionen auf Entstehungsprozesse geschlechtlicher und sexueller Selbstverständnisse liefern. Den Rahmen hierfür liefern eine von der Auto-

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rin initiierte und über anderthalb Jahre geleitete Mädchen-Arbeitsgruppe an einer Gesamtschule und ein in diesem Rahmen von den Mädchen konzipiertes Drehbuch und Filmprojekt. Der hier dargestellte Auseinandersetzungsprozess mit dem Thema Lesbischsein zeigt exemplarisch auf, dass die geschlechtlichen und sexuellen Phantasien von Mädchen zu Beginn der Pubertät facettenreicher sind als die sozialen Angebote zu deren Bearbeitung und dass die Mädchen zwischen verschiedenen geschlechtlichen und sexuellen Entwürfen changieren, indem sie unterschiedliche Gesprächsrahmen und Ambivalenzen hervorbringen. (ICH)

[508-L] Harrington, Carol: Prostitutes and peacekeepers in Bosnia-Herzegovina and Kosovo, in: Carol Harrington, Salem Ayman, Tamara Zurabishvili (Eds.): After communism : critical perspectives on society and sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 95-120 (Standort: UB Siegen(467)-31NZP1311) INHALT: Als Berichte über Massenvergewaltigungen in Bosnien-Herzegowina publik wurden, wurde dies zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention instrumentalisiert. Heute werden immer noch Frauen in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo vergewaltigt, öffentliches Interesse erregt dies nicht mehr, da es sich bei diesen Frauen um Prostituierte und Flüchtlinge handelt und da Angehörige der Friedenstruppe ihre "Kunden" sind. Die Verfasserin plädiert für eine politische Kampagne zum Thema "misshandelte Körper osteuropäischer Frauen". Die zeitgenössische Gender-Theorie misst der Kategorie des "embodiment" hohe Bedeutung bei und zeigt, warum "misshandelte Körper" politisch relevant sind und warum man die Behauptung, Prostituierte gingen ihrem Beruf freiwillig nach, skeptisch sehen sollte. Politische Aufmerksamkeit für die Bedingungen, unter denen Prostitution sich abspielt, sollte daher nicht als Ausdruck von Orientalismus abgetan werden. Im Fall der Bordelle in der Umgebung der Militärbasen in Bosnien und im Kosovo kann, so die Verfasserin, von Sklaverei gesprochen werden. (ICE)

[509-L] Herz, Annette; Minthe, Eric: Straftatbestand Menschenhandel: Verfahrenszahlen und Determinanten der Strafverfolgung, (BKA Polizei und Forschung, Bd. 31), Neuwied: Luchterhand 2006, XVII, 361 S., ISBN: 3472-06504-4 INHALT: "Menschenhandel gilt als besonders menschenverachtendes Delikt, das sich durch komplexe, schwer zu ermittelnde Tatstrukturen auszeichnet. Vor diesem Hintergrund wird davon ausgegangen, dass die registrierte Menschenhandelskriminalität nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Verbreitung widerspiegelt. Gleichzeitig lassen sich starke Schwankungen in den Verfahrenszahlen feststellen. Die hier vorgelegte Studie über die Verfahrenszahlen und die Determinanten der Strafverfolgung von Menschenhandel untersucht umfassend den Verfahrensverlauf von der Auslösung der Ermittlungen bis zur gerichtlichen Aburteilung. Daneben wird ausführlich auf Besonderheiten im Hinblick auf Tatverdächtige, Opfer und Tatbegehungsstrukturen eingegangen. Letztendliches Ziel des Projekts ist es, die Voraussetzungen für eine effektive Strafverfolgung von Menschenhandel aufzuzeigen." (Autorenreferat)

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[510-L] Ittel, Angela; Salisch, Maria von (Hrsg.): Lügen, Lästern, Leiden lassen: aggressives Verhalten von Kindern und Jugendlichen, Stuttgart: Kohlhammer 2005, 335 S., ISBN: 3-17-018468-7 (Standort: ULB Düssledorf(61)-erze 550i91) INHALT: "Den offenen und körperlichen Formen aggressiven Verhaltens galt bislang vor allem die Aufmerksamkeit von Wissenschaft und Gesellschaft. Das Spektrum aggressiver Verhaltensweisen ist aber viel breiter, als gemeinhin angenommen wird. Wichtig und sinnvoll ist es, zwischen verschiedenen Spielarten aggressiven Verhaltens zu unterscheiden (Schwartz, 2000; Tremblay, 2000), denn anderen körperliche Schmerzen zuzufügen, ist nur eine und dabei eine vergleichsweise grobe Form, Mitmenschen Leid zu bereiten. Weitaus subtiler, aber nicht minder wirksam sind Formen aggressiven Verhaltens wie hinter dem Rücken einer Person unvorteilhafte Informationen über sie preiszugeben, sie vor ihren Freunden lächerlich zu machen, sie aus gemeinsamen Aktivitäten auszuschließen oder auch nur damit zu drohen, eines dieser Dinge zu tun. Über Kameraden zu lästern oder Lügen über sie zu verbreiten, gilt gewöhnlich als aggressives Verhalten. Dennoch können diese subtilen Aktivitäten, die auch schon in der Kindheit und Jugend enorm verbreitet sind, schnell zur peinigenden Aggression werden, wenn sie absichtlich und mit der Intention, jemanden zu schädigen, ausgeführt werden. Da sozial-manipulative Verhaltensweisen häufig von anderen unbemerkt bleiben, liegt der Fokus dieses Buches auf diesen Formen aggressiven Verhaltens von Kindern und Jugendlichen. Dieses Buch will neueste wissenschaftliche Ergebnisse internationaler Forschungsarbeiten mit Erfahrungen aus der Intervention und der therapeutischen Arbeit zusammenbringen. Die Beiträge wurden im Rahmen des 'VIII. workshop aggression' vorgetragen, der im November 2003 in Berlin stattfand. Die Workshopreihe, die seit Beginn 1997 jedes Jahr stattgefunden hat, bietet jungen und renommierten Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen der Psychologie, Pädagogik und Soziologie, aber auch Berufstätigen aus der angewandten Jugendarbeit die Gelegenheit, ausführlich über ihre neuesten Ergebnisse und Erkenntnisse zu diskutieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jeannette Schmid: Die Zukunft der Aggressionsforschung - Probleme und hoffnungsvolle Ausblicke (19-32); Bram Orobio de Castro: Emotionen bei der Verarbeitung sozialer Informationen von hochaggressiven Jungen (3344); Nicole Werner und Laura Griner Hill: Motivationale Untermauerung relationaler und körperlicher Aggression im Jugendalter (45-66); Maria von Salisch, Angela Ittel und Eva Bonekamp: Geschlechtsunterschiede bei externalisierendem Problemverhalten im Kindesalter (67-91); Lorrie Sippola, Lynette Epp, Carie Buchanan und William M. Bukowski: Relationale Aggression und Zusammenhalt sozialer Netzwerke frühadoleszenter Mädchen (92-112); Tina Malti: Einfluss familialer Merkmale auf Persönlichkeitsentwicklungund Aggression bei Kindern (113-134); Angela Ittel, Poldi Kuhl und Nicole Werner: Familienbeziehungen, Geschlechterrollenorientierung und relationale Aggression im Jugendalter (135-151); Simone Mayer, Urs Fuhrer und Haci-Halil Uslucan: Erziehung und Gewalt Jugendlicher türkischer und deutscher Herkunft (152-171); Linda Juang und Jen Ibardolaza: Akkulturation und Problemverhalten bei chinesischen und chinesisch-amerikanischen Jugendlichen (172-188); Moira Atria, Dagmar Strohmeier und Christiane Spiel: Bullying und Viktimisierung: Jede Klasse ist anders (189-203); Dagmar Strohmeier, Moira Atria und Christiane Spiel: Bullying und Viktimisierung in multikulturellen Schulklassen: Wer ist betroffen? Wie begründen Opfer ihre Erfahrungen? (204-219); Mechthild Schäfer und Marija Kulis: Immer gleich oder manchmal anders? Zur Stabilität der Opfer-,Täter- und Mitschülerrollen beim Bullying in Abhängigkeit von Kontextmerkmalen (220-236); Tobias Hayer, Herbert Scheithauer und Franz Petermann: Bullying: Schüler als Täter - Lehrer als Opfer?! (237-258); Herbert Scheithauer u.a.: Ent-

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wicklungsorientierte Prävention von Verhaltensproblemen undFörderung sozial-emotionaler Kompetenz: Papilio - eine Programmkonzeption (259-275); Mario Gollwitzer: Könnten AntiAggressions-Trainings in der Schule wirksamer sein, wenn sie weniger standardisiert wären? (276-291); Barbara Gasteiger Klicpera und Gudrun Klein: Aggressionsprävention in der Grundschule: Evaluation eines Trainings zur Konfliktlösung in dritten Volksschulklassen (292-312); Ines von Witzleben: Verhaltenstherapeutische Ansätze zur Aggression (313-333).

[511-L] Kapella, Olaf; Rille-Pfeiffer, Christiane: Über den Wunsch, ein Kind zu bekommen: Kinderwunsch hetero- und homosexueller Paare, (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, Nr. 35), Wien 2004, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://62.116.39.195/ftp/projekte/wp_35_kinderwunsch/wp_35_kinderwunsch.pdf) INHALT: "Das Abfragen individueller Gründe für oder gegen ein Kind vermittelt nur einen unzureichenden Einblick in die komplexe Entscheidungsfindung von Paaren bei Entscheidungen in der Partnerschaft. Um eine umfassende sozialwissenschaftliche Analyse durchführen zu können, orientierte sich das Studiendesign an der Methode des Interaktionsinterviews. Dabei wurden die Partner einerseits getrennt mit Hilfe eines Fragebogens und eines Interviewleitfadens befragt und andererseits als Paar mit den Aussagen des jeweils anderen Partners konfrontiert. Das vorliegende Workingpaper stellt die Ergebnisse der Auswertung der in Österreich durchgeführten Interviews mit hetero- und homosexuellen Paaren vor." (Autorenreferat)

[512-L] Keilson-Lauritz, Marita: Benedict Friedlaender und die Anfänge der Sexualwissenschaft, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 18/2005, H. 4, S. 311-331 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung) INHALT: "Wenn von Benedict Friedlaender überhaupt gesprochen wird, liegt der Akzent auf dem Männerbündler Friedlaender und dem Vorläufer von Hans Blüher. Unterbelichtet ist Friedlaenders eigensinniges Engagement für die Emanzipation der Männerliebe und die Abschaffung des Paragrafen 175. Und auch seine zeitweise Zusammenarbeit und spätere Trennung von Magnus Hirschfeld ist kaum erforscht. Die Autorin unternimmt in diesem Aufsatz den Versuch, Friedlaenders Ort in der Sexualwissenschaft zu bestimmen. Sie kommt dabei auf der Basis biografischer Daten und der Analyse der Schriften von Friedlaender zu dem Schluss, dass ihm ein Platz in der Geschichte der Sexualwissenschaft eingeräumt werden muss. Er habe die Anfänge der modernen Sexualwissenschaft kritisch begleitet und vor allem durch seinen heftigen Einspruch gegen die Medizinalisierung der Homosexualität eine Deutung des Phänomens Homosexualität im Sinne eines sozialen Konstrukts zumindest vorbereitet." (Autorenreferat)

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[513-L] Klein, Uta: Frauenhandel und Menschenrechte: die Bewertung der Prostitution als Konfliktpunkt, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 78-91, ISBN: 3-89691620-3 INHALT: Auf den beiden Weltfrauenkonferenzen in Nairobi 1985 und Peking 1995 gab es scharfe Auseinandersetzungen zwischen Vertreterinnen der Forderung nach Abschaffung der Prostitution und Verfechterinnen der Entkriminalisierung von Prostitution. In Nairobi wurde Frauenhandel noch mit Zwangsprostitution gleichgesetzt und gewissermaßen darauf reduziert. In Peking wurden dann auch Zwangsarbeit und Zwangsheirat in der Aktionsplattform als Formen des Frauenhandels erfasst. Ein Meilenstein ist das jüngste Abkommen der Staatengemeinschaft, um das es im vorliegenden Beitrag geht, das Zusatzprotokoll zur "Konvention gegen grenzüberschreitendes organisiertes Verbrechen". Zum ersten Mal wird in einem international bindenden Dokument klar definiert, was unter Frauen- bzw. Menschenhandel zu verstehen ist. Das UN-Protokoll ist damit das wichtigste internationale Abkommen gegen Menschen- und Frauenhandel und es ist aus zwei Gründen bemerkenswert: Erstens sind sowohl das Zustandekommen des Protokolls als auch die Formulierungen im Protokoll Ausdruck der gestiegenen politischen Handlungs- und Einflussmöglichkeiten für Frauen in internationalen Organisationen und internationalen Nicht-Regierungsorganisationen. Zweitens zeigen die Auseinandersetzungen im Vorfeld der Formulierungen des Protokolls, dass auch hier das frauen- und geschlechterpolitische Feld heterogener geworden ist. Der Beitrag zeigt, dass der Dreh- und Angelpunkt unterschiedlicher Interessen der beteiligten Akteure und Akteurinnen die Frage ist, ob und in welcher Form freiwillige und erzwungene Prostitution voneinander abzugrenzen sind. (ICA2)

[514-L] Klesse, Christian: Über den Gleichheitsmythos: Lesben und Schwule als Avantgarde emotionaler und sexueller Demokratisierung?, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 19/2006, H. 1, S. 15-35 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thiemeconnect.de/ejournals/abstract/sexualforschung/doi/10.1055/s-2006-921567) INHALT: "Der Autor setzt sich kritisch mit der Auffassung auseinander, schwule und lesbische Partnerschafts- und Sexualformen seien - angesichts des Wegfalls auf Geschlechtlichkeit beruhender Machtdifferenzen - besonders egalitär. Modelle wie Giddens' Konzept der 'reinen Beziehung', das dem Autor für die Analyse heterosexueller Partnerschaften untauglich erscheint, würden auf Lesben und Schwule vor allem deshalb angewandt, weil deren Lebensweise darin nicht länger pathologisiert wird, sondern eine Art Vorreiterfunktion einnimmt. Erkauft werde dies jedoch durch eine verkürzte Machtanalyse, die durch ihre Konzentration auf Gender und Sexualität andere Formen der Diskriminierung in gleichgeschlechtlichen Beziehungen (aufgrund von Ethnizität, Klasse, Alter, Behinderung usw.) außer Acht lasse. Gestützt werde der Gleichheitsmythos vor allem durch das Enttraditionalisierungsparadigma, das in seinen unterschiedlichen Ausprägungen gegenwärtig eine einflussreiche Metatheorie in der europäischen Familien- und Beziehungssoziologie darstelle. Enttraditionalisierungstheorien folgten dabei einer dichotomen Rationalität, welche die Moderne mit 'dem Westen', Plu-

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ralismus und Toleranz assoziiere und Tradition mit ethnisierten Gruppe und Rückständigkeit." (Autorenreferat)

[515-L] Klett, Kristian: Gewalt an Schulen: eine deutschlandweite Online-Schülerbefragung zur Gewaltsituation an Schulen, Köln 2004, 193 S. (Graue Literatur; URL: http://kups.ub.uni-koeln.de/volltexte/ 2006/1617/pdf/gewalt-an-schulen-dissertation-imprimatur.pdf) INHALT: "Ist Schule immer auch ein Ort der Gewalt? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick redundant. Vor allem bei der Durchsicht einschlägiger Pressemitteilungen zum Phänomen der Jugendgewalt. Doch hieran schließen sich direkt weitere Fragen an: Hat es eine gewaltfreie Schule je gegeben? Haben junge Menschen nicht zu allen Zeiten ihre Freiräume ausgetestet? Wird die Gewalt früherer Zeiten verharmlost, wenn wir die heutige Gewalt dramatisieren? Oder ist die Zunahme der Jugendgewalt vielleicht eine Erfindung von Wirklichkeit? Das Thema 'Gewalt an Schulen' siedelt sich immer zwischen den Sphären eines reißerischen medialen 'Dauerbrenners', bzw. einer populistischen politischen Diskussion und einem weiten wissenschaftlichen Diskurs an. Es ist dabei einer Vielzahl von Interessen ausgesetzt. Diese Arbeit versucht nun, einen Einblick hinter die Kulissen dieser funktionalisierten Diskussion zu ermöglichen, wobei sie sich konkret mit der Gewaltsituation an deutschen Schulen mittels einer Online-Schülerbefragung befasst. Hierbei liegt ein Hauptbemühen in der empirischen Evaluierung des pädagogischen Handlungsrepertoires, der Möglichkeiten der Intervention, sowie der Prävention zur Verminderung von Gewalttätigkeit und der Förderung von alternativen Handlungsstrukturen bei Jugendlichen. Dies ist, wie die Auswertung innerhalb der jetzt vorliegenden Dissertation ergibt, vor allem im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung der jeweiligen Schüler und damit auch im Makrokontext für die allgemeine Gesellschaftsentwicklung ein wichtiges bildungspolitisches Ziel. Die positiven Ergebnisse dieser Untersuchung bekräftigen mit Nachruck die Forderung eines frühzeitigen und flächendeckenden Einsatzes von Präventions- und Interventionsprogrammen, um Schulen die Möglichkeiten an die Hand zu geben, um in die Sozialisation von Jugendlichen die wirksamen Effekte schulischer Interventions- und Präventionsprogramme integrieren zu können Vor allem, um dadurch eine Lernumgebung zu ermöglichen, die Ausgangspunkt einer friedlichen Konfliktkultur ist. Genau dann kann Schule immer auch ein Ort der Streitschlichtung und der Sozialkompetenzvermittlung sein." (Autorenreferat)

[516-F] Künkel, Jenny (Bearbeitung): Negotiating sex work in the city. Städtische Diskurse und (in)formelle Arrangements um Sexarbeit in unterschiedlichen moralischen Klimaten - Berlin & Chicago INHALT: Few figures stand as emblematic for the city as the prostitute. Thus, sex work - at least in its heydays during industrialization - has been a central topic of metropolitan studies: Sex workers played a star role in early empirical studies (see Chicago School of Sociology and its forgotten precursor the Berlin 'Großstadt-Dokumente'), and recent historical accounts analyzed 19th century prostitution control as negotiation of urban gender relations. In contrast, urban research on contemporary sex work constitutes only a narrow research field - because due the increasing migration the main focus of research and regulation interests have shifted to the global level. Yet, in the process of globalization/regionalization sex work and its urban

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treatment undergo a series of changes that - interesting, though not unproblematic as they are - concern the local level, too. Firstly, the sex industry itself as an economy changes according to the larger trends of diversification, suburbanization, globalization and ethnization. Secondly, on the level of sexual morals, the (partial) decoupling of sexuality and biological reproduction in the late modern era has led to an increased acceptance of the sex industry. On the other hand - and this is the third aspect - with reterritorialisation and rising inter-city competition both capital and city governments show a growing interest in city centers as well as in marginalized quarters (thus, in typical places of sex work). Against that background increasing social cleavage and urban polarization are responded with two prostitution-related urban discourses: 1. on the necessity of combating 'public disorder'-phenomena like prostitution, and 2. on the importance of (heterosexual, middle-class, German nuclear) families for the cohesion of the city. Accordingly, the rather few existing contemporary accounts on sex work in the city point to an increasingly exclusionary treatment of prostitution in the context of family orientated gentrification and 'revitalization' of city centers. This has, on the one hand, negative effects for working conditions of sex workers. On the other hand, the discourses and regulation measures also (possibly) deflect from searching alternative ways to deal with social cleavage (and by that I mean non exclusionary ways that do not rely on the (re-)enforcement of patriarchal gender roles and the marginalization of sex workers but address social injustice). I therefore want to explore how (and against what background) urban discourses and the regulation of sex work change in the context of what is commonly called 'globalization'. Does that change (and the continuities) have a 'direction' and what are the underlying causes or interests? For reasons of research ethics as well as for research interest I will thereby address the consequences for the working conditions and organization of sex workers. Yet, my main focus will lie on the consequences for the city. By that I mean: Using the example of the urban treatment of prostitution I want to explore how gender (class and 'race') relations are renegotiated and reshaped in the (entrepreneurial) city. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Chicago METHODE: To answer this question the author can draw on the insights of three different strands of literature, yet, she will hopefully be able to avoid some of their shortcomings: Firstly, the poststructuralist literature on prostitution in the city provides an understanding of the spatial regulation of sex work as sustaining (or altering) a moral or societal order (namely heterosexual family norms). Yet, this strand of literature is focusing too exclusively on 'marginalization' and explores it mainly on the level of 'identity' rather than also in economical terms. The second strand of literature - dealing with the new discourses on security in public space rising alongside increasing inter-city competition - presents a more differentiated picture of sex work as also (partly) gaining the ambivalent status of 'soft' location factor in the entrepreneurial city. This strand of literature also opens an insight in the material interest in sustaining societal order in certain city areas where resident's loss of jobs is also implicitly interpreted as loss of control mechanisms over these people. The account is though also characterized by gender blindness and an exclusive empirical focus on displacement. Thirdly, an economic perspective is newly challenging the two further mentioned accounts by pointing to the economic causes of changes in the sex industry. Although this stance is highly ignorant to historical processes it does open up new vistas with regard to the fact that changes in the regulation of sex industry have to be also read as a reaction to changes in the business itself. Yet, altogether existing empirical research focusing on the local level and the local regulation is scarce. I therefore plan to ground my thesis on two additional sources. To structure the research field I will first explore it quantitatively with an analysis of newspaper articles from the leading (and, if possible, additionally local) newspapers from approximately 20 cities in

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Germany and the U.S. covering approximately a period of the last seven years. By this I hope to gain first insights into main actors, key words of discourses and e.g. the influence of political climate and governing party. To not only reveal preliminary systematic differences between the two countries but also between different types of cities and to explore the hierarchy of cities as an influencing factor matched pairs of similar cities (economically booming, stagnating, shrinking cities) will be selected. The quantitative approach was selected due to the scarce existing literature. The comparative perspective (U.S./ Germany) was chosen because of great differences in the national systems of the regulation of sex work (ranging from prohibitionist, to abolitionist and 'liberal' systems). To cover a broad range of regulation systems two countries representing the extreme ends are chosen: the U.S. with a strictly prohibitionist system and Germany with a comparatively liberal system. They will be explored more closely in the second (and main) part of the research: a qualitative research based on two case studies of Berlin and Chicago. To explore the local regulation of sex work and its discourses on the city level as well as on the level of the closer social space I plan to conduct interviews with approximately 40 experts involved in the regulation of prostitution (like police women, social workers, representatives of prostitution movements, urban planners, residents etc.) and with approximately 15-20 sex workers in each city. Concerning the latter I expect to face some difficulties to access the field. I therefore decided to limit interviews on the city wide level to informal talks and informal semi-structured interviews. This means I will reserve deeper, recorded (and possibly paid) interviews for a closer look I want to take at one specific - especially contested - area in each city. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" (Ernst-Reuter-Platz 7, TEL 3-0, 10587 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[517-L] Kury, Helmut; Obergfell-Fuchs, Joachim (Hrsg.): Gewalt in der Familie: für und wider den Platzverweis, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2005, 360 S., ISBN: 3-7841-1565-9 (Standort: UuStB Köln(38)-32A6465) INHALT: "Die Forschungsergebnisse zum Thema 'Gewalt in der Familie' leiteten ein Umdenken hinsichtlich des Täter-Opfer-Bildes ein: Frauen werden nicht mehr nur in der Opferrolle gesehen, Männer nicht nur in derjenigen des Täters. So spiegelt auch der zunehmend häufiger verwendete Begriff 'familiäre beziehungsweise häusliche Gewalt' die Wechselseitigkeit gewalttätiger Beziehungen wider. Gewalt in der Familie verursacht nicht nur viel Leid für die Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft erhebliche Kosten. Bisher praktizierte 'Lösungen' wurden weiterentwickelt, neue Vorgehensweisen werden erprobt. Zu Letzteren gehört der 'Platzverweis', mit dem in den USA, aber auch in europäischen Ländern und inzwischen auch in Deutschland, gute Erfahrungen gemacht werden. Der Band enthält internationale Beiträge zur Gewalt in der Familie und vor allem zum Platzverweis. Erfahrungen aus verschiedenen Ländern werden berichtet, Vor- und Nachteile sowie Probleme dieser Form des polizeilichen Einschreitens bei familiären Gewalttaten werden kritisch diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Kury, Joachim Obergfell-Fuchs: Einleitung (9-14); Wiebke Steffen: Gesetze bestimmen die Taktik: Von der Reaktion auf Familienstreitigkeiten zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes. Veränderungen im polizeilichen Umgang mit häuslicher Gewalt -

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zugleich ein Beispiel für die Praxisrelevanz kriminologischer Forschung (17-36); Siegfried Lamnek, Jens Luedtke: Gewalt in der Partnerschaft: Wer ist Täter, wer ist Opfer? (37-69); Linda Kelly: Die feministische Verzerrung von Gesetzen und Theorien zur häuslichen Gewalt in Amerika (73-86); Die Praxis - bisherige Erfahrungen: Rosa Logar: Nicht nur wegweisen, sondern auch den Weg weisen - Erfahrungen mit dem Gewaltschutzgesetz in Österreich (89110); Isabelle Klein: Das Gesetz gegen häusliche Gewalt: Luxemburg (111-114); Vicky Wagner-Wies, Chantal Ronkar, Olga Strasser, Monique Blitgen Service d'Assistance aux victimes de Violence: Domestique in Luxemburg: Konzeption und erste Erfahrungen (115-120); Katja Grieger, Barbara Kavemann, Heike Rabe: Täterorientierter Opferschutz durch Platzverweis - erste Erfahrungen aus Deutschland (121-142); Rechtliche Regelungen - Anzeigeverhalten der Opfer: Marion Leuze-Mohr: Das rechtliche Maßnahmensystem bei häuslicher Gewalt und die Berücksichtigung des Anzeigeverhaltens der Opfer als wirksames Opferschutzsystem (143-168); Sicht von Politik, Staatsanwaltschaft und Polizei - Erfahrungen aus Baden-Württemberg: Uwe Stürmer: Das Platzverweisverfahren als Paradigmenwechsel im Umgang mit Gewalt im sozialen Nahraum: Erfahrungen und Perspektiven zur Fortentwicklung der Intervention in Baden-Württemberg (169-191); Heidi Winterer: Strafverfolgung bei Gewalt im sozialen Nahbereich: das Freiburger Modell. Entwicklungen und Tendenzen am Beispiel der Staatsanwaltschaft Freiburg (192-216); Andrea Weiß: Platzverweis als Herausforderung an kommunale Behörden und Einrichtungen. Erfahrungen aus dem Freiburger Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (217-241); Meinrad Drumm: Platzverweis in Fällen häuslicher Gewalt am Beispiel der Polizeidirektion Freiburg (242-260); Helmut Kury, Barbara Gartner, Joachim Obergfell-Fuchs: Polizei und Platzverweis - Ergebnisse einer empirischen Untersuchung in Freiburg (261-284); Joachim Obergfell-Fuchs, Helmut Kury: Umgang mit häuslicher Gewalt - eine Gruppendiskussion mit Polizeibeamtinnen (285-305); Cornelia Helfferich: Die Wahrnehmung der eigenen Handlungsmacht und die Konstellation Opfer - Polizei - Täter bei häuslicher Gewalt (309-329); Harald Arnold: Psychosoziale Intervention infolge von Platzverweis bei häuslicher Gewalt (330-358).

[518-L] Lamnek, Siegfried: Prostitution, Frauenhandel und Sextourismus, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 275-297, ISBN: 3-7799-1373-9 INHALT: Der Autor betrachtet die Prostitution im ersten Teil seines Beitrags als soziales Phänomen, welches aufgrund seiner weiten Verbreitung in verschiedenen Gesellschaften und historischen Epochen seiner Meinung nach keine marginale und sozial ausschließende Erscheinung darstellt. Dennoch führt eine unterschiedliche und ambivalente moralische Beurteilung der Prostitution oftmals zu einer Diskreditierung der Tätigkeit und einer Diskriminierung der Prostituierten selbst, die sich in bestimmten öffentlichen Stigmatisierungen äußert. Der Autor verdeutlicht dies anhand der sozialen Situation der Prostituierten und der Diskrepanz zwischen ihrer Selbst- und Fremdeinschätzung. Die bei der Prostitution allgemein aufgezeigten Probleme überträgt er im zweiten Teil seines Beitrags auf die Zwangs- und Kinderprostitution sowie auf den Menschenhandel, die sich durch die sexuelle und ökonomische Ausbeutung auf diesen Feldern verschärfen. Er beschreibt die grenzüberschreitende Verbreitung der Zwangsprostitution, die Rekrutierung von Frauen in den Herkunftsländern und den sexuellen Alltag von Zwangsprostituierten. Er problematisiert abschließend die Rolle des Sextourismus als Katalysator der Zwangsprostitution. (ICI)

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[519-L] Laps, Lena: Stop and Go?: von Wiederholungen, Widersprüchen und Wandel lesbenpolitischer Entwicklungen, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 28/2005, H. 66/67, S. 151-168 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Verfasserin stellt die historische Entwicklung der Lesbenpolitik von 1970 bis 2000 in beiden Teilen Deutschlands dar. Feministisch-lesbische Theoriebildung entwickelte sich vor allem außeruniversitär in autonomen Frauen- und Lesbenzentren. Der Begriff der zweifachen gesellschaftlichen Unterdrückung war wesentlich für das politische Selbstverständnis der Lesben. Schichten- und Klassenwidersprüche unter westdeutschen Lesben wurden bereits Anfang der 1970er Jahre angesprochen. Durch die Nähe zur marxistischen Theorie wurde die eigene bürgerliche Herkunft selbstkritisch zur Sprache gebracht. In der ehemaligen DDR gründete sich 1982 unter dem Dach der evangelischen Kirche der "Erste Arbeitskreis Homosexualität". Außerdem gründeten sich Mitte der 1980er Jahre die "Sonntags Clubs", die eine eher Reform orientierte Antidiskriminierungspolitik verfolgten. Das Fazit der Autorin ist, dass es solange kein vom Geschlecht/Gender befreites Transgendering geben kann, wie der gesellschaftliche Widerspruch zwischen Männern und Frauen noch Bedeutung und Tradition hat. (ICF)

[520-L] Lautmann, Rüdiger: Die besonderen Sexualitäten: Über die Toleranz zur Anerkennung, in: Andrea Bührmann, Reinhart Kößler, Wichard Puls, Katrin Späte, Hans-Günter Thien, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und die Heterogenität empirischer Sozialforschung : Festschrift für Hanns Wienold, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 158-266, ISBN: 3-89691-620-3 INHALT: Die Anerkennung für ein erweitertes Sexualszenario bzw. von sexuellen Orientierungen und Praktiken zu fordern und auch durchzusetzen bedeutet, sämtliche Praktiken des Geschlechtlichen kulturell neu zu bestimmen und zu bewerten. Dies betrifft die hergebrachten wie die neu aufgetretenen Formen. Damit geraten - ebenso beabsichtigt wie argumentativ unausweichlich - zahlreiche Selbstverständlichkeiten ins Wanken, im Wissen und Fühlen und Werten. Erkenntnistheoretische wie moralische, religiöse wie ästhetische Weisungen werden relativiert. Die dafür erforderliche intellektuelle Kraft kann von der zahlenmäßig kleinen Gruppe der primär Betroffenen kaum allein aufgebracht werden - Advokatinnen und Partnerinnen müssen gefunden werden. Der Autor vergleicht den Umgang mit den "besonderen" Geschlechtern und Sexualitäten mit denen von "Fremden". Nur auf eine höchst prekäre Weise finden sie ihre Stellung in einer Gesellschaft, die von "Eigenen" und "Normalen" dominiert ist. Für die Fremden gilt der klassische Befund: Ihre Lage ist instabil, und sie bleiben am Rande. "Diesen Status können sie nur durch eine Türe verlassen, auf der Assimilation und Integration geschrieben stehen". Die besonderen Sexualitäten schleppen noch die Last ihrer Vergangenheit als "Perversionen" mit sich herum. Der Autor zitiert in seinem Plädoyer für eine "Sexuelle Demokratie" Goethe: "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen." (ICA2)

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[521-L] Leatherman, Janie: Menschenhandel - Die Politik der USA und der OSZE-Kontext, in: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg/ IFSH (Hrsg.): OSZE-Jahrbuch 2004 : Jahrbuch zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 77-95, ISBN: 3-8329-1140-5 INHALT: Die Verfasserin diskutiert verschiedene Dilemmata der Politik gegen Menschenhandel (Rolle des Staates, Prostitution und Menschenhandel, Sextourismus, Immunität) und fragt nach den in diesem Zusammenhang eingesetzten politischen Konzepten. Die USA geben einem Ansatz der Vorzug, in dessen Mittelpunkt das Opfer steht, verorten den Kampf gegen Menschenhandel gleichzeitig aber auch im Rahmen moralischer Vorstellungen und religiöser Überzeugungen sowie im Kontext internationaler Sicherheitsbedrohungen. Die Verfasserin stellt die US-amerikanische Gesetzgebung zur Bekämpfung des Menschenhandels dar und setzt sich mit den Jahresberichten des Außenministeriums zum Menschenhandel auseinander. Abschließend befasst sie sich mit der Finanzierung von Programmen zur Bekämpfung des Menschenhandels durch die USA im Rahmen der OSZE, wobei die Bemühungen der USA sich auf eine verstärkte Strafverfolgung und die Unterstützung der Opferhilfe konzentrieren. (ICE2)

[522-L] Lehmkuhl, Ulrike (Hrsg.): Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen: Ursachen, Prävention, Behandlung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 251 S., ISBN: 3-525-46179-8 INHALT: Aggressive Auffälligkeiten zählen zu den Verhaltensmustern mit der größten Stabilität. Nach heutigen Erkenntnissen ist aggressives Verhalten Ergebnis eines transaktionalen Prozesses zwischen Kind und Umwelt. Im vorliegenden Sammelband wird dem Phänomen aggressiven Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Perspektiven nachgegangen. Entstehung, Verlauf und Epidemiologie werden skizziert, soziale, umwelt- und personenbezogene Risikofaktoren werden thematisiert, präventive Ansätze referiert sowie psychotherapeutische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Chancen und Beschränkungen diskutiert. (DJI/Sd). Inhaltsverzeichnis: Lore Maria Peschel-Gutzeit: Kinder und Gewalt welchen Schutz bietet die Rechtsordnung? I. Entstehung, Verlauf und Epidemiologie - Christian Eggers: Entwicklungspsychologische Aspekte aggressiven Verhaltens; Manfred Laucht: Aggressives und dissoziales Verhalten in der Prä-Adoleszenz: Entstehungsbedingungen und Vorläufer in der frühen Kindheit; Richard Münchmeier: Aufwachsen unter veränderten Bedingungen - zur Situation und Zukunft von Jugend; Katrin Brettfeld, Peter Wetzels: Jugendliche als Opfer und Täter: Befunde aus kriminologischen Dunkelfeldstudien; Vera Schneider, Klaus-Peter Dahle: Gewaltdelinquenz im Lebenslängsschnitt - Ergebnisse der Berliner CRIME-Studie. II. Risikofaktoren - Katja Becker, Martin H. Schmidt: Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen einer klinischen Inanspruchnahmepopulation mit Nikotin, Alkohol und Drogen; Wolfgang Ihle, Günter Esser, Martin H. Schmidt: Rechtsextreme Einstellungen und Gewaltbereitschaft im frühen Erwachsenenalter: Prävalenz, Korrelate, soziale, umwelt- und personbezogene Risikofaktoren; Miriam Gschwendt, Günter Esser, Marina Zelenko, Hans Steiner: Frühe Erscheinungsformen von Aggressionen bei Kleinkindern von HochrisikoMutter-Kleinkind-Dyaden; Maria von Salisch, Jens Vogelgesang, Caroline Oppl: Ärger in der Freundschaft: Herausforderung und Folgen; Klaus Schmeck: Die Bedeutung von spezifischen Temperamentsmerkmalen bei aggressiven Verhaltensstörungen. III. Präventive Ansätze -

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Annett Kuschel, Kurt Hahlweg, Yvonne Miller, Heike Bertram, Nina Heinrichs, Heike Saßmann: Universelle Prävention kindlicher Verhaltensstörungen - das Triple P-Programm; Christoph Käppler, Alex, Schaefer, Clicie Aparecida, Pereira Lourenco, Camila Teixeira Heleno, Patricia Correa de Freitas, Janine Marinho Dagnoni, Constance Rezende Bonvicini, Morgana Silva, Mirianda u. Vitor Geraldi Haase: Gewaltprävention in Familien mit psychosozialen Risiken - ein adaptiertes Trainingsprogramm für Elterngruppen in Armenvierteln von Brasilien; Elke Wieczorrek, Juli Plück, Gabriele Brix, Inez Freund-Braier, Christopher Hautmann, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten (PEP) - Aufbau und Inhalte; Inez Freund-Braier, Gabriele Brix, Christopher Hautmann, Julia Plück, Elke Wieczorrek, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten (PEP) - Design der Studie; Julia Plück, Gabriele Brix, Inez Freund-Braier, Christopher Hautmann, Elke Wieczorrek, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten (PEP) - "Zehn kleine Negerlein" auf dem Weg zur indizierten Prävention. IV. Intervention - Volker Tschuschke: Aggressionsursachen bei Jugendlichen und ihre gruppentherapeutische Behandlung; Werner Greve: Jugend im Gefängnis - Veränderungen während einer Haftstrafe im Jugendalter.

[523-L] Löw, Martina; Ruhne, Renate: Prostitution - power relations between space and gender, in: Helmuth Berking, Sybille Frank, Lars Frers, Martina Löw, Lars Meier, Silke Steets, Sergej Stoetzer (Hrsg.): Negotiating urban conflicts : interaction, space and control, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 139-152, ISBN: 389942-463-8 INHALT: Der Beitrag beschreibt aus einer soziologischen Perspektive die soziale bzw. gesellschaftliche Konstruktion von Rotlicht-Bezirken und sexuellen Dienstleistungen in Wien und Frankfurt am Main. Die Autorinnen untersuchen dazu die institutionelle Organisation von Räumen erlaubter und unerlaubter Wahrnehmung, die Reglementierungen wechselseitiger Blickkontakte und die allgemeinen Strategien der räumlich-sozialen Kontrolle durch Polizei und Kommunen in den institutionalisierten "Kontakthöfen". Die Distrikte werden als Räume rekonstruiert, die materiell und symbolisch vom "normalen" Alltagslebens des Bürgers bzw. Freiers getrennt sind. Die Autorinnen zeigen, dass und wie diese (arrangierte) Aura des "ganz Anderen", der Reiz des Verbotenen und des gesellschaftlich eher Geächteten zur (Re)Produktion der "normalen" Geschlechterverhältnisse beiträgt. Die Arbeit basiert auf Erhebungen eines DFG-Projekts, das die Strukturen von Raum und Geschlecht am Beispiel der Prostitution in Frankfurt untersucht. (ICA)

[524-L] Löw, Martina: Blickfänge: räumlich-geschlechtliche Inszenierungen am Beispiel der Prostitution, in: Helmuth Berking (Hrsg.): Die Macht des Lokalen in einer Welt ohne Grenzen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 181-198, ISBN: 3-593-37997-X INHALT: Die Autorin analysiert die Räume und Orte der Prostitution und lädt die LeserInnen ein, mit ihr durch die Bordellszenen in Frankfurt am Main und Wien zu wandern, denn ihr ethnografischer Blick hält detailgenau die symbolischen Arrangements und geschlechtsspezifischen Inszenierungen von Sexualität und Weiblichkeit fest. Dabei werden die raumtheoretischen Dimensionen der Sexarbeit zum einen als interne Strukturierungen - in der Dialektik

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von Ver- und Entbergen, aber auch in der Differenzierung öffentlich-privat - und zum anderen im Kontext des Städtevergleichs erschlossen. Die Unterschiede in der Inszenierung und Wahrnehmung der Prostitution interpretiert die Autorin als Ausdruck lokalspezifischer Kontextualisierungen, die sich notwendigerweise aus dem Eigensinn der jeweiligen Stadtkultur ergeben. Ihre Ausführungen beruhen auf einem dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften (IFK) in Wien sowie auf einem vom Land Hessen geförderten Forschungsprojekt zum Thema "Das Wirkungsgefüge von Raum und Geschlecht am Beispiel der Prostitution in Frankfurt am Main". Beide Projekte basieren neben Beobachtungs- und Dokumentauswertungen auf Experteninterviews mit Prostituierten, Sozialarbeiterinnen und der Polizei sowie mit AnwohnerInnen und JuristInnen. (ICI2)

[525-L] Melzer, Wolfgang; Schwind, Hans-Dieter (Hrsg.): Gewaltprävention in der Schule: Grundlagen - Praxismodelle - Perspektiven ; Dokumentation des 15. Mainzer Opferforums 2003, (Mainzer Schriften zur Situation von Kriminalitätsopfern, Bd. 38), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 366 S., ISBN: 3-8329-0645-2 (Standort: UB Trier(385)-MVlb42955) INHALT: "Schule ist das 'Spiegelbild unserer Gesellschaft', in der die Gewalt, die von jungen Menschen ausgeübt wird, generell zunimmt. Die Institution Schule besitzt jedoch als neben dem Elternhaus wichtigste Erziehungsinstanz eine strategische Position, kriminellen Karrieren entgegenzuwirken. Häufig sind Disziplinschwierigkeiten, Schuleschwänzen und Schulversagen erste Anzeichen eines Verlaufes, der in sozial abweichendes Verhalten krimineller Art einmünden kann. Außerdem hat sich die Schulkultur als ein wichtiger Faktor der Gewaltminderung erwiesen. Solche Zusammenhänge sind den Schulleitern und Lehrkräften inzwischen auf Grund der vorliegenden empirischen Untersuchungen grundsätzlich bekannt, so dass sie heute mehr an der Frage interessiert sind, was man vorbeugend tun und wie man mit den vorhandenen Kräften effektiver umgehen kann. Mit der Thematik der Gewaltprävention und -intervention beschäftigt sich dieser Band. Wissenschaftler und Praktiker berichten über Programme und Projekte, zu denen positive Erfahrungen vorliegen. Neben einführenden und perspektivischen Beiträgen werden in drei Schwerpunkten Praxismodelle vorgestellt und evaluiert: Präventionsprogramme für den Unterricht, Mediation in der Schule, Intervention und Unterstützung für Schulen. Der Veröffentlichung liegt eine Fachtagung zu Grunde, die im November 2003 durchgeführt wurde: das 15. Mainzer Opferforum des Weissen Ringes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Dieter Schwind: Phänomene und Ursachen der Gewalt in der Schule - Kann sich das Massaker von Erfurt anderwärts wiederholen? (21-34); Wolfgang Melzer: Von der Analyse zur Prävention - Gewaltprävention in der Praxis (35-53); Andreas Schick, Manfred Cierpka: 'Faustlos' - Ein Gewaltpräventions-Curriculum für Grundschulen und Kindergärten (54-66); Dieter Becker: 'Pit 2' - Prävention im Team in der Grundschule (67-87); Gudrun Wiborg, Reiner Hanewinkel: 'Eigenständig werden': Sucht- und Gewaltprävention in der Schule durch Persönlichkeitsförderung - Evaluationsergebnisse der ersten Klassenstufe (88-100); Ellen Wilms: Das Programm 'Erwachsen werden' von Lions-Quest als Beitrag zum sozialen Lernen in der Schule (101-112); Ullrich Bauer: Prävention und Schulstruktur -Evaluationsergebnisse zu Lions-Quest 'Erwachsen werden' (113-138); Heidrun Bründel: Die Trainingsraum-Methode: Stärkung des Verantwortungsbewusstseins von Schülerinnen und Schülern - Stressfreier Unterricht für Lehrerinnen und Lehrer (139-152); Günther Braun, Helmolt Rademacher: Mediation in der Schule (156-173); Günter Schatz: Streit-

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schlichterausbildung im ländlichen Bereich (174-184); Ilse Gärtner: Schulentwicklung durch Schulmediation - Erfahrungen an südpfälzischen Schulen (185-202); Frank Ehninger: 'Wir fühlen uns manchmal überflüssig!' Peer-Mediation an Schulen - Implementationsprobleme und Lösungsideen (203-217); Weiterführende Informationen zu den Programmen (218-219); Karl Landscheidt: Gewalt in der Schule: Strategien und Interventionsmöglichkeiten (220242); Wilfried Schubarth: Schulsozialarbeit und Unterstützungsnetzwerke für Schulen - Perspektiven einer 'systemischen Gewaltprävention/-intervention' (243-253); Monika Büttner, Freddy Müller: Emanzipatorische Jugendarbeit - Ein Kooperationsprojekt zur Gewaltprävention (254-272); Reinhold Hepp, Tilmann Kühler: Die Filminitiative 'Abseits?!' (273-281); Stefan Schanzenbächer: Mobile Beratungsteams als Modell der Unterstützung von Schulen Das Beispiel des Brandenburgischen Projektes 'Boxenstopp-Anti-Gewalttraining für Jugendliche' (282-294); Weiterführende Informationen zu den Programmen (295-298); Werner Greve, Nicola Wilmers: Bewältigung von Opfererfahrungen: Wem hilft wann was? (299-310); Dieter Hermann: Geschlechtsspezifische Aspekte der Gewaltprävention in Schulen (311325); Friedrich Lösel: Multimodale Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen: Familie, Kindergarten, Schule (326-348); Wiebke Steffen: Diskussionen und Ergebnisse des 15. Mainzer Opferforums - ein Resümee (349-362).

[526-L] Moser, Gerda E.: Gekaufte Liebe?: Geld als Handlungsorientierung am Beispiel Prostitution, in: Paul Kellermann (Hrsg.): Geld und Gesellschaft : interdisziplinäre Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 171-177, ISBN: 3-531-14486-3 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6816) INHALT: "In der Prostitution werden spezifische sexuelle Handlungen und Illusionen verkauft, und das macht es schwer, das Geschäft als solches zu erkennen. Schlecht ergeht es dabei den Moralist/inn/en und Idealist/inn/en. Sie generalisieren und projizieren; sie gehen (wie die meisten Kund/inn/en) den Mythologisierungen des ,,Milieus" auf den Leim. Für sie sind männliche und weibliche Prostituierte "Gefallene" oder "Sexbesessene", die ,,sich selbst", "ihren Körper" oder "die Liebe verkaufen" (vgl. Müller: 151 f.). Über die Kund/inn/en schweigen sie. Ebenso über gesellschaftlich-kulturelle und ökonomische Zusammenhänge. Aus kulturtheoretischer und kultursoziologischer Sicht wäre Letzteres der Punkt, an dem anzusetzen wäre. Wiewohl Prostitution auch ihre eigenen Gesetze (moralische wie ökonomische) hat, ist sie ein Markt, in dem die gängigen Marktmechanismen funktionieren. An ihrem Beispiel lässt sich zeigen, dass und inwiefern Geld eine leitende Handlungsorientierung unserer Gesellschaft (Österreich, westliche Welt) ist. Gleichfalls kann deutlich werden, dass mit der steigenden Orientierung an Geld, Orientierungen außerhalb des Geldes nicht verschwunden sind. Es scheint, als wüchsen sie prozentuell mit. Profit und Non-Profit, so widersprüchlich sie auf den ersten Blick auch erscheinen, erweisen sich als miteinander verzahnt oder verbändelt. Im Leben von Prostituierten ist das Geschäft nicht alles, und ihr Geschäft funktioniert, weil es in einem Umfeld agiert, das sich dem Gang auf den Markt teils anschließt, teils verweigert." (Textauszug)

[527-F] Nieslony, Frank, Prof.Dr. (Leitung): Transidente Menschen und Soziale Arbeit

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INHALT: Erkenntnistheoretisch geht es in dem Projekt darum, sich mit den 'Lebensformen transidenter Menschen' auf der Basis der Forschungslage auseinanderzusetzen. Ausgangspunkt ist die 'Annahme', dass über den schon länger beobachtbaren Wandel der familiären Zusammensetzung zunehmend andere Formen des Zusammenlebens auch die Praxis Sozialer Arbeit bestimmen werden. Traditionelle Muster des Zusammenlebens werden also zunehmend durch andere familiäre Konstellationen und nicht-konventionelle Lebensformen ergänzt. Es wird erforderlich sein, die Erkenntnisse der Bezugswissenschaften systematisch dahingehend zu hinterfragen, inwiefern diese im Hinblick auf das Projekt für die Soziale Arbeit relevant sind. In der 'Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit' sind Kenntnisse und Einstellungsänderungen im Umgang mit den sich wandelnden Zielgruppen erforderlich. Ein daraus abgeleitetes Ziel wird es sein, für 'Transparenz bezüglich des Wissensstandes für die Lehre und Praxis in der Sozialen Arbeit' zu sorgen. ZEITRAUM: 2003-fortlaufend GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Im Rahmen einer Totalerhebung ist an eine hessenweite Bestandsaufnahme bei Trägern der öffentlichen Jugendhilfe, insbesondere bei den mit Pflegschaften befassten Sozialverwaltungen/ Jugendämtern, gedacht. Hier werden einfache, hauptsächlich quantitative Verfahren angewendet. Nach heutigem Stand kann das über schriftliche Recherchen geschehen. Dazu ist ein standardisierter Fragebogen entwickelt worden. Weitere - von personellen und finanziellen Gegebenheiten abhängige - Überlegungen bestehen darin, eine Zufallsstichprobe von Jugendämtern in Hessen hinsichtlich ihres Umgangs mit Wünschen nach "Familiengründungen", resp. dem Kindeswunsch gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Hintergrund der neuen Gesetzgebung zu befragen. Trotz grundsätzlicher Studien und ausführlicher Recherchen hinsichtlich der Gesamtthematik ist das hier geplante Projekt verstärkt auf die Unterstützung der Praxis angewiesen. Aussagen zu Chancen der Realisierung können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht gemacht werden. Sollte es zu einer Realisierung kommen, würde der Einsatz vorwiegend qualitativer Verfahren geprüft werden müssen. Hier ist in erster Linie an Gesprächsleitfäden gedacht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nieslony, F.; Kläser, T.: Von familialer Vielfalt: gleichgeschlechtliche Paarbeziehungen und Soziale Arbeit. in: Hochschulbrief der Evangelischen Fachhochschulen Darmstadt, Freiburg, Ludwigshafen, Reutlingen-Ludwigsburg, H. 30, 2004, S. 43-49. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt) KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-879843, e-mail: [email protected])

[528-F] Noack, Turid, M.A. (Bearbeitung); Andersson, Gunnar, Dr. (Leitung): Dynamics of same-sex unions in Europe INHALT: The project investigates the demographic behavior and family dynamics of same-sex marriages (registered partnerships) into the Nordic countries. Is connected as wave ton a against network of researchers on to IT same-sex couples and same-sex marriages in Europe. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[529-L] Pohl, Rolf: Sexuelle Identitätskrise: über Homosexualität, Homophobie und Weiblichkeitsabwehr bei männlichen Jugendlichen, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 249-264, ISBN: 3-593-37842-6 INHALT: "Die offensichtliche Affinität von überwiegend Jungen und heranwachsenden Männern zu physischer und psychischer Gewaltanwendung gegen Schwule ist sicherlich von kulturellen, sozialen und familiären Faktoren abhängig (Uhle 1994: 8), hängt aber in erster Linie von der unbewussten Dynamik typisch männlicher Adoleszenzverläufe ab. Die Hauptquelle der unter männlichen Jugendlichen weit verbreiteten gewaltaffinen Abwehr der Homosexualität liegt in der unter dem Druck der vorherrschenden Männlichkeitskonstrukte erfolgenden sexuellen Identitätsentwicklung und dem damit einhergehenden Umgang mit den unbewussten Repräsentanzen des Eigenen und des Fremden. Um diesen Zusammenhang zumindest ansatzweise verstehbar zu machen, werden die folgenden Ausführungen diesen zugleich adoleszenz- und geschlechtertheoretischen Hintergrund unter vier Aspekten beleuchten: 1. dem Einfluss der adoleszenten Reifungskrise auf die Entwicklung einer an kultureller Hegemonialität und gesellschaftlicher Dominanz ausgerichteten männlichen Geschlechtsidentität; 2. der Bedeutung homosexueller Triebkräfte und ihrer spezifischen Abwehr für den männlichen Adoleszenzverlauf; 3. dem engen Zusammenhang zwischen Homophobie und Weiblichkeitsabwehr bei männlichen Jugendlichen und schließlich 4. der Entwicklung einer mehr oder weniger paranoid getönten Kampfbereitschaft zur Abwehr elementarer, im Jugendalter massiv verstärkter Männlichkeitsängste. Diese Ängste können unter den üblichen Zuspitzungen der männlichen Adoleszenzkrisen projektiv an Homosexuellen festgemacht und stellvertretend an ihnen zur Sicherung oder Sanierung der eigenen Identität als 'richtiger' Mann verfolgt werden. In der euphemistisch als 'Schwulenklatschen' oder 'Schwulenticken' umschriebenen Jagd auf Homosexuelle ('gay bashing') findet dieser militante psychosoziale Abwehrmechanismus als 'Hassverbrechen' ('hate-crime') eine seiner destruktivsten Ausdrucksformen." (Textauszug)

[530-L] Puls, Wichard; Ruhl, Ilja; Mümken, Sarah; Heyse, Marko; Wild, Nina; Wienold, Hanns: Bürgerinitiativen gegen die Errichtung forensischer Psychiatrien in der Bevölkerungseinschätzung: Ergebnisse einer Fallstudie, in: Soziale Probleme, Jg. 16/2005, H. 2, S. 74-91 (Standort: USB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Rahmen der hier vorgelegten Studie geht es um zwei Fragen: (1) Wie werden Bürgerinitiativen, die sich gegen die Einrichtung von forensischen Kliniken richten bzw. bestimmte Auflagen fordern, durch die Bevölkerung bewertet und wie stabil ist diese Bewertung im Zeitverlauf? (2) Welche soziodemographischen Merkmale und Einstellungsstrukturen kennzeichnen Personen, die Verständnis für diese Bürgerinitiativen haben? In einer westfälischen Großstadt wurden mittels telefonischer Befragung 728 (I. Welle), 754 (2. Welle), 730 (3. Welle) und 1056 Personen (4. Welle) hinsichtlich soziodemographischer Merkmale und spezifischer Einstellungen gegenüber der Einrichtung einer forensischen Psychiatrie befragt. Es zeigte sich, dass die Sympathie für die Bürgerinitiative weitgehend davon abhängig ist, ob die Befragten eine Beeinträchtigung der Wohnqualität erwarten. Die Einstellung gegenüber psychisch kranken und geistig behinderten Straftätern scheint von ähnlichen Faktoren abhängig zu sein wie auch die Haltung gegenüber psychisch kranken Menschen, die nicht straffällig geworden sind." (Autorenreferat)

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[531-L] Sackmann, Reinhold (Hrsg.): Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis: empirische Studien zu einem städtischen Problem, (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2006-1), Halle 2006, 70 S. (Graue Literatur; URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0601.pdf) INHALT: "Sprüher erzeugen durch ihre Handlungen das Phänomen Graffiti. Eine zentrale Forschungsfrage ist deshalb 'Warum sprühen Sprayer?' Die Wahrnehmung von Graffiti in einer Stadt wird in hohem Maß auch durch die Reaktion der Hausbesitzer auf das Phänomen Graffiti bestimmt. Die Geschwindigkeit der Beseitigung von Graffiti entscheidet über die Dauerhaftigkeit der Sichtbarkeit von Graffiti. Die Reaktion der Hausbesitzer kann aktiv oder fatalistisch sein. Ob Graffiti normal wird, wird mit dieser Reaktionsweise ko-konstituiert. Eine wichtige Forschungsfrage ist deshalb 'Wann beseitigen Hausbesitzer Graffiti?' Eine dritte soziale Gruppe ist das Publikum, zu dem wir alle gehören. 'Was hält das Publikum von Graffiti?' Empfindet es Graffiti eher als Kunst oder als Ärgernis? Das Publikum kann den Staat auffordern, in dieses Handlungsfeld zu intervenieren. Die stärksten staatlichen Eingriffe ergeben sich aus der Illegalisierung von Graffiti und der Bestrafung ihrer Anbringung. Theoretisch möglich ist auch eine Regulierung des Handelns der Hausbesitzer. Ziel der folgenden Studien ist die Beantwortung dieser drei Leitfragen (und ihrer Unterfragen). Die berichteten Studien präsentieren die Ergebnisse eines Lehrforschungsprojektes. Im Rahmen des Moduls 'Methoden I: Erhebungstechniken der empirischen Sozialforschung' haben 120 Studierende, unterstützt von einer Vorlesung und vier Übungen in 31 Arbeitsgruppen, verschiedene empirische Untersuchungen zum Thema Graffiti durchgeführt." (Textauszug). Michael Bayer, Soeren Petermann, Reinhold Sackmann: Graffiti in der sozialwissenschaftlichen Literatur (4-10); Martin Firlus, Daniel Schindel: Besteht die Möglichkeit, das Anbringen von illegalen Graffiti durch härtere Strafen zu reduzieren? (11-20); Peter Harding, Konrad Kunze, Raimar Oestreich: Graffiti ist Massenkommunikation (21-28); Tobias Goecke, Marcus Heise: Werden qualitativ minderwertige Graffitis eher als öffentliches Ärgernis empfunden? (29-35); Franziska Krueger, Barbara Preller: Ist die Graffitiakzeptanz vom Alter und sozialem Status abhängig? (36-45); Marika Jahr, Anne Judersleben, Kristin Teichmann, Marie Bedewitz: Warum Sprayen? Eine Analyse über Graffiti und Freizeitverhalten (46-53); Annelie Dorn, Christiane Gamrath: Legale Flächen gegen illegales Sprühen? (54-62); Reinhold Sackmann: Ausblick: Was tun? (63-67).

[532-L] Sänger, Eva: "Lieber öffentlich lesbisch als heimlich im DFD" - die Samisdat-Publikation frau anders in der DDR 1988/89, in: Susanne Lettow, Ulrike Manz, Katja Sarkowsky (Hrsg.): Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse : Erfahrungen - Politiken - Subjekte, Frankfurt am Main: Helmer, 2005, S. 159-183, ISBN: 3-89741-174-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3907) INHALT: Es wird aufgezeigt, welche Funktion die Samisdat-Zeitschrift "frau anders" in der DDR als Ort der Selbstverständigung und des Erfahrungsaustausches für lesbische Frauen und als Forum der Kritik an staatlichen und patriarchalen Herrschaftsverhältnissen hatte. Offiziell wurde die Zeitschrift vom Arbeitskreis Homosexuelle Liebe der evangelischen Studentengemeinde Jena von 1989 bis 1993 herausgegeben. Im feministischen Deutungsmuster wurden lesbische Frauen weniger als homosexuelle Menschen sondern als Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft gesehen. "Frau anders" setzte der alltäglichen Abwertung, Pathologisierung und Unsichtbarkeit lesbischer Existenz einen die Beziehung zwischen Frauen aufwertenden

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Diskurs gegenüber. Die Zeitschrift wirkte politisch und stellte eine Gegenöffentlichkeit für Frauen- und Lesbengruppen her. Im Unterschied zu einem Großteil des politischen Samisdat in der DDR, der sein Erscheinen mit dem Niedergang der SED-Herrschaft einstellte, blieb die Konfliktlage, für die das Erscheinen von "frau anders" ursächlich war, weiter relevant, so dass die Zeitschrift bis 1993 bestehen blieb. (ICF)

[533-L] Schmidt, Daniel: "It's not an entertainment.": Prostitution an Grenzen, in: Monika Eigmüller, Georg Vobruba (Hrsg.): Grenzsoziologie : die politische Strukturierung des Raumes, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 267-273, ISBN: 3-531-14606-8 INHALT: Betrachtet man die grenzüberschreitende Prostitution zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik sowie Deutschland und Polen, sind drei relevante Differenzen festzustellen: das ökonomische Gefälle zwischen West- und Ostmitteleuropa, eine legalistische Differenz zwischen gesetzlich zugelassener und gesetzlich nicht geregelter Prostitution sowie eine regulatorische Differenz zwischen der behördlichen Überwachung und Regulierung bestimmter Prostitutionsformen und der Nicht-Regulierung. Die Prostitution an der deutschtschechischen und der deutsch-polnischen Grenze besteht aus einem Netzwerk von Personen und Institutionen, die in ihrer Interaktion einen spezifischen sozialen Raum schaffen. (GB)

[534-F] Schmincke, Imke, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): Marginalisierung und Körper/ Bewegung. Eine Studie zu 'Randgruppen' im öffentlichen Raum INHALT: Thema der Arbeit ist das Verhältnis von Marginalisierung und Körper. Während klassischerweise in den Sozialwissenschaften soziale Ausgrenzung vor allem als Problem fehlender materieller Ressourcen sowie eingeschränkter Rechte begriffen wird, steht in dieser Arbeit eine Dimension im Vordergrund, die in bisherigen Konzeptionen vernachlässigt wurde: die körperliche Dimension sozialer Ausgrenzungsprozesse. Dieser These liegt die Annahme zugrunde, dass Körper an der Herstellung des Sozialen aktiv beteiligt sind, dass das Soziale auch körperlich angeeignet wird. Der empirische Gegenstand, an dem das Verhältnis von Marginalisierung und Körper analysiert werden soll, ist der öffentliche Raum. Dieser unterliegt insbesondere in den letzten Jahren unter den Imperativen von Sicherheit und Kontrolle Umstrukturierungsprozessen, die den Ein- und Ausschluss bestimmter Personengruppen regulieren. Im Fokus stehen vor allem die den öffentlichen Raum als potentiell 'störend' bzw. 'bedrohend' wahrgenommenen so genannten Randgruppen. Öffentliche Sicherheit und Ordnung sollen über den Ausschluss bestimmter Körper- und Bewegungspraxen (Drogen Konsumieren, Betteln, Herumlungern) hergestellt werden. Die Thematisierung/ Ausgrenzung dieser Gruppen aus dem öffentlichen Raum hat ganz offensichtlich auch eine körperliche und bewegungspraktische Dimension. Deren genauere Erforschung soll Aufgabe dieser Arbeit sein. Am Gegenstand 'soziale Randgruppe und öffentlicher Raum' soll gezeigt werden, wie sich hier Zuschreibungsmechanismen und Ausgrenzungsprozesse am Körper festmachen und wie sich darüber eine (neue) Ordnung des Sozialen dokumentiert. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 10). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

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INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Sportsoziologie und -psychologie (Mollerstr. 10, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 040-42838-3525, e-mail: [email protected])

[535-L] Steck, Peter: Tötung als Konfliktreaktion: eine empirische Studie, in: Barbara Bojack, Heike Akli (Hrsg.): Die Tötung eines Menschen : Perspektiven, Erkenntnisse, Hintergründe, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2005, S. 63-88, ISBN: 3-935979-34-7 INHALT: Der Autor berichtet über die Ergebnisse des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts "Tötung als Konfliktreaktion", das in Auseinandersetzung mit der bisherigen kasuistisch ausgerichteten und sich überwiegend auf Aktenmaterial stützenden Erforschung der Tötungsdelinquenz entstanden ist. Ziel des Forschungsprojekts war es hingegen, die psychologischen Bedingungen von Tötungsdelinquenz unter einem Konfliktmodell mit prüfstatistischer Absicherung aufzuklären. Für die Umsetzung der Konfliktperspektive wurde ein Fünf-Phasenmodell der Tötungsdelikte entwickelt, das den Tatanlauf, die Tatvorszene, die Vortat, die Haupttat und das Nachtatverhalten umfasst. Die nachgewiesenen statistischen Effekte haben insgesamt die Brauchbarkeit des verwendeten Modells bestätigt. Weitere wesentliche Kennzeichen des Modells waren die Annahmen, dass (1) der tödliche Akt eine Notfallreaktion bei Zuspitzung einer Krise darstellt und dass (2) der tödliche Akt den Schlusspunkt einer von wachsendem emotionalem Druck begleiteten Handlungsgenese bildet, deren einzelne Stadien eine fortschreitende Verengung des Verhaltensspielraumes erkennen lassen. Das Modell berücksichtigt somit auf der horizontalen Ebene das Konfliktthema und auf der vertikalen Ebene den eskalierenden Verlauf. Die Daten der empirischen Studie wurden über teilstandardisierte Interviews mit inhaftierten Tätern bzw. Täterinnen in den Jahren 1995 und 1996 in den alten Bundesländern erhoben. (ICI2)

[536-L] Stelly, Wolfgang; Thomas, Jürgen: Die Reintegration jugendlicher Mehrfachtäter, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 17/2006, H. 1, S. 45-51 INHALT: "Verschiedene Langzeitstudien belegen, dass es auch bei den meisten jugendlichen Mehrfachtätern beim Übergang ins Erwachsenenalter zum Ende oder zumindest zu einem deutlichen Rückgang der Auffälligkeiten kommt. Nur wenig untersucht sind jedoch die dabei stattfindenden subjektiven Veränderungs- und Verarbeitungsprozesse. An diesem Defizit setzt die hier vorgestellte Tübinger Verlaufsstudie an, die 56 jugendliche Mehrfachtäter über mehrere Jahre in ihren Reintegrationsbemühungen begleitete. An den erfolgreichen 'Abbrechern' der kriminellen Karriere werden die Wechselwirkungen von kognitiven Prozessen, Verhaltensänderungen und sozialer Integration über die verschiedenen Stufen der Reintegration aufgezeigt. Die unterschiedlichen Reintegrationsverläufe legen den Schluss nahe, dass beim derzeitigen Wissensstand einheitliche Praxisempfehlungen für den Umgang mit jugendlichen Mehrfachtätern im Sinne eines 'what works' nicht möglich sind. Gefordert sind vielmehr individuelle Interventionskonzepte basierend auf detaillierten Einzelfallanalysen des Jugendlichen in seinen sozialen Bezügen." (Autorenreferat)

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[537-L] Stelly, Wolfgang; Thomas, Jürgen: Kriminalität im Lebenslauf: eine Reanalyse der Tübinger-Jungtäter-Vergleichsuntersuchung (TJVU), (Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie, Bd. 10), Tübingen 2005, 295 S., ISBN: 3-937368-19-1 (Graue Literatur; URL: http://w210.ub.uni-tuebingen.de/ dbt/volltexte/2005/2078/pdf/Stelly_Thomas_Kriminalitaet.pdf) INHALT: "Ist abweichendes Verhalten die Folge stabiler Persönlichkeitsmerkmale oder resultiert es aus variablen Bedingungen der sozialen Umwelt? Diese alte, aber immer noch aktuelle Kontroverse bildet den Hintergrund für die vorliegende Re-Analyse der Tübinger JungtäterVergleichsuntersuchung (TJVU). In ihr wurde die Kriminalitäts- und Lebensgeschichte von 200 jungen Straftätern und 200 Probanden eines repräsentativen Vergleichssamples von der Geburt bis ins fortgeschrittene Erwachsenenalter verfolgt. Den zentralen theoretischen Bezugspunkt der Arbeit bilden die neueren entwicklungsdynamischen Theorieansätze, insbesondere die 'altersabhängige soziale Kontrolltheorie' von Sampson und Laub, die kontrovers zu der 'allgemeinen Kriminalitätstheorie' von Gottfredson und Hirschi diskutiert wird. Die Analysen zeigen, dass 1. bei einer lebensgeschichtlichen Betrachtung Brüche und Veränderungen im Legalverhalten unverkennbar sind, 2. Probanden trotz unterschiedlicher Sozialisationsbedingungen in Kindheit und Jugend eine ähnliche Kriminalitätsentwicklung in ihrer Erwachsenenphase aufweisen können, und 3. ein Ausstieg aus offizieller strafrechtlicher Auffälligkeit einhergeht mit einem Einstieg in einen normkonformen Lebensstil. Ausschlaggebend für den Beginn, den Abbruch oder die Fortsetzung einer kriminellen Karriere, so die Hauptthese der Autoren, ist weniger die Vorgeschichte, als vielmehr die jeweilige aktuelle soziale Einbindung und die damit verbundene soziale Kontrolle eines Individuums." (Autorenreferat)

[538-L] Suhling, Stefan; Cottonaro, Sandra: Motivation ist alles?: Formen und Bedingungen von Veränderungs- und Behandlungsbereitschaft bei Inhaftierten, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 16/2005, H. 4, S. 385-396 INHALT: "Veränderungsmotivation bei Inhaftierten wird im vorliegenden Beitrag als eine wichtige Voraussetzung für ein Leben ohne Straftaten betrachtet. Kenntnisse über Bedingungen von Veränderungs- und auch Behandlungsmotivation sind wichtig, um Veränderungsbereitschaft zu fördern. Eine oft gestellte Frage lautet beispielsweise, ob 'Zwang' bzw. 'äußerer Druck' (z.B. durch gesetzliche oder vollzugliche Regelungen bzw. Sanktionen) in diesem Zusammenhang ein wirksames Mittel sein kann. Nach einigen Ausführungen zur (ungebrochenen) Relevanz des Resozialisierungsziels im (Jugend-)Strafvollzug werden die im Zentrum des Aufsatzes stehenden Begriffe erläutert. Es folgt ein Abschnitt, in dem gesetzliche und vollzugliche Regelungen untersucht werden, die einen Bezug zur Veränderungs- und Behandlungsmotivation von verurteilten Straftätern aufweisen. Schließlich werden verschiedene psychologische Modelle und Befunde zur Veränderungs- und Behandlungsbereitschaft von Inhaftierten vorgestellt, bevor im letzten Abschnitt einige Schlussfolgerungen gezogen werden." (Autorenreferat)

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[539-L] Thomas, Jürgen; Stelly, Wolfgang; Kerner, Hans-Jürgen: Freie Straffälligenhilfe unter Veränderungsdruck, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 36/2006, H. 1, S. 80-99 (Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Reintegration von straffällig gewordenen Menschen wird in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt. Aufgrund ihrer rechtlich und sozialpolitisch schwachen Stellung ist die Freie Straffälligenhilfe von diesem Stimmungsumschwung besonders betroffen. Der Druck wird noch erhöht durch den Rückbau des Sozialstaates, die Implementierung Neuer Steuerungsmodelle und die damit verbundene 'Ökonomisierung' der Sozialarbeit. In ihrem Beitrag analysieren die Verfasser diese Veränderung und skizzieren Fragestellungen einer wissenschaftlichen Untersuchung der Arbeit der Freien Straffälligenhilfe." (Autorenreferat)

[540-L] Tjaden-Steinhauer, Margarete: Gesellschaftliche Gewalt gegen Frauen: Ehe und Prostitution, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 5/6 = H. 263, S- 184-198 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag behandelt Ehe und Prostitution als verwandte soziale Institutionen patriarchalischen Ursprungs, ausgestattet mit Verfügungsrechten über Frauen in der Hand von Vätern, Ehemännern und Politikern. Vor dem Hintergrund der fünftausendjährigen Geschichte dieser Institutionen wird die These vertreten, dass diese Institutionen bis heute Frauen spezifische Knechtschaftsbedingungen auferlegen. (ICEÜbers)

[541-F] Vorheyer, C. (Bearbeitung): Verwaltung und sozialer Wandel am Beispiel der öffentlichen Verwaltung von Prostitution und Menschenhandel - zum professionellen Habitus und Innovationspotenial von sozialen Akteuren in staatlichen und nichtstaatlichen Verwaltungsinstitutionen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0391-6716537, Fax: 0391-6716533)

[542-L] Wortmann, Marion: Die Lebenslage älterer lesbischer Frauen in Deutschland: Annäherung an ein verdrängtes Thema, (Hochschulschriften, Bd. 6), Berlin: Trafo Verl. Weist 2005, 149 S., ISBN: 3-89626-1363 (Standort: USB Köln(38)-32A5379) INHALT: "In Deutschland leben derzeit ca. 570.000 Lesben, die älter als sechzig Jahre alt sind. Ihre Lebenslagen sind bisher wenig bekannt und erforscht worden. In Zeiten, in denen auch das Thema Altern bestimmter gesellschaftlicher Teilgruppen in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses rückt, trägt das vorliegende Buch dazu hei, auf ältere Lesben und auf ihre je spezifischen Lebenslagebedingungen aufmerksam zu machen, mit damit auch einen

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Beitrag dafür zu leisten, die Lebenslage von Minoritäten in die sich wandelnde Sicht vom Alter(n) der Gesellschaft auch hierzulande stärker einzubeziehen. Noch bis zum Jahre 1992 hatte der Paragraph 175 STGB, der so genannte Homosexuellenparagraph, in Deutschland Gültigkeit. Erst seine Abschaffung öffnete die Tür für eine liberalere Gesetzgebung für Lesben und Schwule, wie z. B. das Lebenspartnerschaftsgesetz. Bis dahin und in Teilen noch heute gab und gibt es vielfältige Formen der Diskriminierungen gegenüber Lesben. Daraus resultiert, dass speziell bei den älteren Kohorten (immer noch) vermehrt Ängste bestehen, ihre Lebensform öffentlich zu machen und über ihre Wünsche und Bedürfnisse öffentlich zu reden. Die Folge war und ist häufig ein Doppelleben, zumindest aber ein sehr zurückgezogenes Leben. Nicht selten gab und gibt es auch Gewalterfahrungen, die allerdings für ältere Lesben bislang quantitativ nicht empirisch belegbar sind. Das vorliegende Buch bildet einen ersten Einblick in ein lange Zeit in der Öffentlichkeit wie in der Forschung verdrängtes Thema. Dabei handelt es sich um die Ergebnisse einer qualitativen Forschungsarbeit, welche die Lebenslagen von drei lesbischen Frauen über sechzig zum Gegenstand hat. Wenn auch die drei Interviewpartnerinnen ihr 'Lesbischsein' sehr unterschiedlich in ihr Leben integrieren, wird doch deutlich, dass es für alle drei Frauen ein 'Hauptthema' ist. Marion Wortmann diskutiert die Ergebnisse der narrativen Interviews anhand des 'Konzeptes der Lebenslagen' und eines Phasenmodells des Coming-Outs. Sie zeigt, dass erst die verschiedenen Phasen des ComingOuts zu bewältigen sind, bevor eine selbstbewusste lesbische Identität aufgebaut werden kann. Werden in diesem Prozess nicht alle Cluster durchlebt, kann dies für die lesbische Frau zu Problemen führen, die ihre Lebenslage enorm in einschränkender Weise beeinflussen. Wortmann fügt dem 'Konzept der Lebenslage' daher einen Handlungsspielraum 'Coming-Out' hinzu, der explizit diese Erfahrungen konzeptualisiert. Neben dem Einblick in Lebenslage und Lebensbedingungen älterer Lesben bietet das vorliegende Buch einen umfangreichen theoretischen Teil. Dabei wird überzeugend begründet, warum man auch in der gerontologischen Forschung den Begriff der Homosexualität überwinden und künftig nur noch von älteren Lesben und älteren Schwulen sprechen sollte, schon uni zu vermeiden, dass die doch unterschiedlichen Lebenslagen verallgemeinernd in dem Begriff Homosexuelle zusammengefasst werden. In einem umfangreichen Rückblick beleuchtet Wortmann die Geschichte lesbischer Frauen im dritten Reich und in West- und Ostdeutschland. Im Schlussteil werden Hinweise gegeben, welche Maßnahmen zu einer Verbesserung der Lebenslagen älterer Lesben beitragen können." (Textauszug)

[543-F] Zimowska, Agnieska (Bearbeitung); Merkel, Ina, Prof.Dr. (Betreuung): Osteuropäische Migrantinnen im Kontext transnationaler sexueller Ökonomie - Strategien, Chancen und Subjektivierungsprozesse INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" (Biegenstr. 9, 35037 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-2826513, e-mail: [email protected])

Register

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Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. •

Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. •

Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

Personenregister

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Personenregister

A Abicht, Lothar 145 Admasachew, Lul 183 Ahlert, Marlies 358, 402 Aisenbrey, Silke 1 Alaszewski, Andy 359 Alaszewski, Helen 359 Albus, Christian 360, 451 Aleksandrowicz, Paula 146 Allmendinger, Jutta 147 Amelung, Volker E. 428 Ammon, Barbara 315 Amort, Frank Michael 452 Amrhein, Ludwig 203 Andersson, Gunnar 528 Andreß, Hans-Jürgen 2 Aner, Kirsten 204, 205 Angermeyer, Matthias C. 280 Apolte, Thomas 3 Arber, S. 369 Avramov, Dragana 19 Ayerle, Gertrud 365 B Bäcker, Gerhard 4, 148 Backes, Gertrud M. 206 Badura, Bernhard 361 Bähr, Andreas 362 Bakowski, Natalie 379 Balla, Balint 5 Balzer, M.-U. 332 Bamler, Vera 207 Bänsch, Alexander 430 Baranauskiene, Ingrida 343 Barbi, Elisabetta 213, 222, 259, 382 Barnow, Sven 461 Barsch, Gundula 462 Barth, Jürgen 417 Bartilla, Michael 149 Bartjes, Heinz 276 Bauch, Jost 363 Baumann, Dorothee 217 Baumann, Eva 437 Baumann, Ursula 364 Baumgarten, Britta 81

Baur, Nina 502 Beck, Iris 306, 312, 322 Becker, Irene 6, 48, 49 Becker, Manfred 154 Becker, Marcel 150 Becker, Susanne 489 Becker, Wolfgang 266, 267 Beckert, Jens 475 Beckmann, Mingo 427 Behrendt, Regina 492 Behrens, Johann 365, 406 Bellmann, Lutz 151 Benedictis, Giovanna de 218 Bengel, Jürgen 413, 417, 445 Bergmann, Bärbel 152, 153 Bernard, Beate 154 Berndt, Jürgen 463 Bernhard, Stefan 7 Berth, Hendrik 8 Bieback, Karl-Jürgen 155 Bieri, Oliver 366 Bieri, Rahel 208 Bieritz-Harder, Renate 344 Bilek 268 Bischoff, Stefan 209 Bispinck, Reinhard 119 Blaschke, Roland 10 Blinkert, Baldo 367 Block, Martina 453 Blos, Kerstin 11 Blüher, Stefan 269 Blum, Cornelia 485 Bochow, Michael 493 Bode, Ingo 210 Boers, Klaus 494 Bogai, Dieter 156 Böhlke, Christina 325 Böhme, Günther 211 Bohn, Irina 12 Böhnke, Petra 13, 14 Bohnsack, Ralf 77 Böllinger, Lorenz 464 Bombosch, Claudia 77 Bönte, Markus 368, 369 Borchardt, Katja 393

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Bosch, Gerhard 157 Bowald, Béatrice 495 Bragg, Sara 496 Brähler, Elmar 8, 394 Brandenburg, Andrea 279 Brauerhoch, Frank-Olaf 211 Brauers, Silke 209 Braun, Elisabeth 307 Braun, Hans 391 Braun, Joachim 209 Breitenbach, Erwin 311, 315 Breiter, Marion 308 Breton, Maritzal le 500 Brink, Alexander 370 Brinkmann, Anne 371 Brinkmann, Ulrich 15 Brunner, Beat 34 Brussig, Martin 160, 178 Buchebner-Ferstl, Sabine 158, 159 Buckingham, David 496 Bude, Heinz 16 Bunzl, Matti 498 Burgmeister, Joachim 209 Busch, Holger 212 Busch, Klaus 99 Buscher, Herbert S. 18 Busch-Geertsema, Volker 19 Buser, Kurt 428 Busse, Reinhard 373 Butterwegge, Christoph 9, 20, 21 Büttner, Renate 160, 178 C Camarda, Carlo G. 382 Camarda, Carlo Giovanni 213 Christensen, Björn 22 Ciesinger, Kurt-Georg 149 Cizek, Brigitte 309 Clemens, Wolfgang 206 Costard, Sylvia 374 Cottonaro, Sandra 538 Cramon, D. Yves von 399 Cruppè, W. de 368 Cypra, Olgierd 466 D Dabo-Cruz, Silvia 211 Dallinger, Ursula 270 David, Katrin 214

Personenregister

Degener, Theresia 310 Deller, Jürgen 176, 224 Deppe, Hans-Ulrich 375 Deter, H.C. 360 Diedrich, M. 451 Dierkes, Karin 454 Dischinger, Norbert 23 Ditton, Hartmut 24 Divivier, Rosie 25 Doblhammer-Reiter, Gabriele 222, 304 Doktorowski, Liesa 296 Donald, Stephen 143 Dörre, Klaus 15, 75 Dragano, Nico 26 Driller, Elke 335 Durbáu-Reguera, Maria C. 382 Dusi, Detlev 427 E Ebert, Harald 311, 315 Ebert, Tina 312 Ebner, Natalie C. 244 Echterhoff, Veit 161 Echterhoff, Wilfried 215 Edelstein, Wolfgang 27 Eggen, Bernd 28 Egger, Andrea 29 Ehret, Rebekka 499 Eichhorst, Werner 162 Eichler, Melanie 270 Eisfeldt, Doreen 152, 153 Elvers, Horst-Dietrich 376 Emunds, Bernhard 30 Endrikat, Kirsten 87 Engbersen, Godfried 31 Engel, Heike 313 Engels, Dieter 209 Engels, Dietrich 32, 216, 271, 313 Engstler, Heribert 163, 255, 256, 257 Epgert, Alexandra 296 Erlinghagen, Marcel 221 Eser, Karl-Heinz 345 Eurich, Johannes 370 F Fachinger, Uwe 245 Fahlquist, Jessica Nihlén 377 Faik, Jürgen 33 Farago, Peter 34

Personenregister

Färber, Sascha 272 Farhauer, Oliver 393 Farin, Erik 445 Farwick, Andreas 35 Faßmann, Heinz 36 Fätkenheuer, G. 451 Felder, Stefan 358 Fernández de la Hoz, Paloma 37 Fersen, Lorenzo von 315 Fertig, Michael 38 Feustel, Elke 39 Fiechter, Ursula 500 Fiegenbaum, Wolfgang 384 Fink, Armin 346 Fischbach, Christian 296 Fischer, Andreas 314 Fischer, Nadine S. 378 Fischer, Stefanie 444 Fischer, Veronika 273 Flick, Uwe 455 Flora, Peter 116 Florack, Arnd 208 Focke, Axel 379 Förster, Frank 430 Förster, Peter 8 Foschi, Matteo 116 Franceschi, Claudio 218 Franco, Ljudmila 417 Frank, Monika 384 Franke, Cosima 423 Franz, Daniel 312 Franzkoch, Tine 311 Freikamp, Henriette 145 Freitag, Anne 325 Frerichs, Frerich 164 Fritz, Antje 217 Fritz, Armin 315 Fritzsche, K. 360 Frohn, Dominic 501 Froschmayr, Ines 417 Fuchs, Marek 502 Fuchs, Peter 381 Funk, Heide 503 G Gampe, Jutta 218, 382 Gärtner, Claudia 383 Geiger, Manfred 40 Geisheim, Clarissa 384

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Geißler, Rainer 41 Geister, Christina 280, 399, 424 Geldermann, Brigitte 174 Gellers-Barkmann, Sigrid 429 Genenger-Stricker, Marianne 42 Georg, Arno 167 Gerdes, Nikolaus 445 Gerdes, Tomke S. 351 Gertler, Maximilian 435 Gerulaitiene, Zivile 343 Gerwinn, H. 401, 415 Gierthmühlen, Stephan 385 Giorgi, Liana 19 Goeke, Stephanie 316 Goetsch, Paul 504 Gordala, Joachim 379 Görgen, Thomas 219, 220 Gottschall, Karin 275 Grabbe, Yvonne 290, 386 Grabe, Hans-Jörgen 387 Gräfe, Judith 154 Gräfe, Kerstin 388 Grampp, Peter 274 Greitemann, B. 415 Grenz, Sabine 505 Groh-Samberg, Olaf 43 Gröning, Katharina 292 Groß, Dirk 25 Grundmann, Matthias 43 Grymer, Herbert 232 Guio, Anne-Catherine 44 H Haase, Matthias 506 Habermann, Monika 275 Habermann-Horstmeier, Lotte 467 Hackmann, Kristina 507 Hädrich, Jürgen 370 Hägele, Helmut 271 Hagemann, Tim 67 Hagen, Jutta 45 Haghiri, Pariwa 229, 230, 231 Hahlweg, Kurt 384 Hahn, Alois 391 Hallmann, Thorsten 468 Hamburger, Joachim 168 Hammer, Eckart 276 Hammer, Veronika 174 Hämmerer, Dorothea 445

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Hank, Karsten 221 Hansmeier, T. 415 Hardt, Gabriele 18 Harper, Stephen 389 Harries, Clare 469 Harrington, Carol 508 Härter, Martin 413, 417 Hartmann, Michael 46, 47 Hartwig, Luise 277 Harvey, Nigel 469 Haudidier, Benoit 390 Haupt, Hanna 169 Hauser, Richard 6, 48, 49 Häußermann, Hartmut 50, 51, 52, 53, 69 Häußler-Sczepan, Monika 327 Hautzinger, Nina 437 Heckenhahn, Silvia 77 Heekerens, Hans-Peter 54 Heimbach-Steins, Marianne 454 Hein, Birgit 55 Heinz, Andreas 391 Heinzelmann, Martin 278 Heitmeyer, Wilhelm 75 Heller, Anne 209 Hellige, Barbara 288 Helmert, Uwe 56, 97 Helmes, Almut 392 Henke, Klaus-Dirk 393 Henn, Wolfram 311 Henschel, Angelika 57 Hensen, Gregor 277 Hepp, Rolf-Dieter 58 Herbst, Sandra 219, 220 Herrmann-Lingen, C. 360 Hertel, Guido 170 Herwig, Frank 456 Herz, Annette 509 Herzig, Stefan 403 Herzog, Wolfgang 388 Hessel, Franz P. 379 Heyse, Marko 530 Hien, Wolfgang 171 Hinz, Andreas 394 Hirschenauer, Franziska 156 Hochstein, Constance 296 Höckner, Ulrich 77 Hodjati, Sascha 482 Hofer, Helmut 172 Hoff, Andreas 256, 257

Personenregister

Hoffmann, Elke 395 Hoffmann, Hilmar 173 Hoffmann, Rasmus 222 Hoffmann, Thomas 317 Höggemann, Marion 315 Hollederer, A. 59 Holz, Gerda 60 Homfeldt, Hans Günther 396 Höpflinger, François 397 Höppner, Karin 379 Hörwick, Eva 174 Houben, Ton 492 Huber, Achim 347 Huber, Martin 279 Huch, Daniela 224 Hummer, Christian 61 Hüpping, Sandra 87 Hurrelmann, Klaus 398 Huster, Ernst-Ulrich 62 Hutter Kiraly, Petra 34 I Igl, Gerhard 272, 348, 357, 385 Ihle, Peter 436 Ittel, Angela 510 J Jäckel, Wilfried H. 445 Jacob, Rüdiger 391 Jakobs, Hajo 325 Jansen, Lars J. 432 Janshen, Doris 383 Janssen, Fanny 382 Janz, Frauke 333 Jasilionis, Domantas 252 Jdanov, Dmitri A. 223 Jerg, Jo 316, 318, 336, 338 Jeune, Bernard 218 John, Ulrich 470, 471, 476 Jong-Meyer, Renate de 421 Jordan, J. 360 Juhnke, Klaudia 351 Jung, Rüdiger H. 349 Jungbauer, Johannes 399 Jünger, J. 360 Jürgenhake, Uwe 149 Jürgens, Olaf 63, 77 Jurk, Charlotte 400

Personenregister

K Kahl, Sigrun 64 Kaiser, Nicole 325 Kaiser, Yvonne 349 Kaldybajewa, Kalamkas 173 Kaltenborn, Bruno 65, 66 Kalwij, Adriaan 175 Kalytta, Tanja 280 Kapella, Olaf 511 Kapphan, Andreas 51 Kardorff, Ernst von 420 Karkach, Arseni 259 Kaschel, Reiner 240 Kastner, Michael 67 Kathmann, Norbert 423 Kazén, Miguel 240 Keilson-Lauritz, Marita 512 Keller, Berndt 68 Keller, Carsten 69 Keller, Heidi 212 Keller, Silvia 350 Kemmelmeier, Ines 219 Kern, Gregor 319 Kern, Stefanie 176, 224 Kerner, Hans-Jürgen 539 Kessler, Eva-Marie 225 Khostevan, Alireza 494 Kibele, Eva 429 Klaauw, Bas van der 410 Klagge, Britta 36 Klammer, Ute 70 Klauß, Theo 333 Klee, Günther 71 Klein, Birgit 351 Klein, Gabriele 534 Klein, Uta 513 Klement, Carmen 281 Klena-Nozal, Ana 410 Klesse, Christian 417, 514 Klett, Kristian 515 Klie, T. 367 Kliesch, Gesa 67 Klocke, Andreas 72 Klosterhuis, H. 401 Klug, Wolfgang 83 Kluge, Annette 177 Knesebeck, Olaf von dem 214, 226, 369 Knöpfel, Carlo 129 Knuth, Matthias 178

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Koch-Nielsen, Inger 19 Köckeritz, Antje 358, 402 Koerfer, Armin 403, 404, 405 Köhle, Karl 404, 405 Kohli, Martin 227 Kolip, Petra 398 Kolland, Franz 228 Kolleck, B. 484 Koll-Schretzenmayr, Martina 73 König, Christina 406 Körner, Thomas 74 Kortenjann, Ansgar 3 Kortmann, Klaus 229, 230, 231 Köster, Dietmar 232, 233 Kotlenga, Sandra 219 Kraatz, Susanne 196 Kraemer, Klaus 15, 75 Krämer, Katrin 290 Kraneburg, Stefan 315 Kraul, Margret 243 Krause, Thomas 407 Krauss, Melanie 232 Krczizek, Regina 473 Kreckel, Reinhard 76 Kreher, Simone 77 Krenn, Manfred 179, 180, 282 Kriz, Jürgen 378 Kröger, Sandra 78 Kronauer, Martin 50, 52, 53, 79 Krüger, Anne 2 Kruse, Edgar 173 Krüsken, Jan 24 Kubitza, Arne 234 Küblböck, Karin 80 Kuckulenz, Anja 202 Kuda, Eva 199 Küfner, Sigrid 290 Kuhl, Julius 421 Kuhlmann, Andrea 283 Kundi, M. 29 Künemund, Harald 227, 235, 236 Künkel, Jenny 516 Kupfer, Alexandra 226 Kury, Helmut 517 Küspert, Gesine 408 Küssner, Christine 280 Küthe, Ulrich 352

330

L Labucay, Inéz 154 Ladwig, K.H. 360 Lageder, Miriam 284 Laging, Marion 472 Lagona, Francesco 382 Lahusen, Christian 81 Lamers, Wolfgang 333 Lamnek, Siegfried 502, 518 Lampert, Andreas 473 Lampert, Thomas 409 Land, R. 77 Lange, Elmar 82 Langer, Andreas 370 Langner, Matthias 168 Laps, Lena 519 Lautmann, Rüdiger 520 Leatherman, Janie 521 Lee, Kyong Jun 321 Legnaro, Aldo 474 Lehmann, Sybill 271 Lehmkuhl, Ulrike 522 Lehnen, Tina 379 Lehner, Markus 285 Leiber, Simone 70 Leibold, Stefan 286, 296 Lemke, Anja 221 Lenhard, Wolfgang 311 Lenz, Carl Otto 181 Lenz, Gaby 287 Lewis, Philip 416 Li, Shu-Chen 244 Lichtenheldt-Leisgen, Uta 182 Liebscher, Reinhard 169 Liedtke, Patrick 224 Lindeboom, Maarten 410 Lindenberger, Ulman 244 Ling, Karen 312, 322 Lipphardt, Julia 311 Löcherbach, Peter 83 Loeken, Hiltrud 323, 324, 411 Lohmar, Achim 412 Lohse, André 325 Loos, Stefan 290, 386 Lorentz, Christian 132 Löw, Martina 523, 524 Löwe, Bernd 388 Luczak, Holger 194 Ludwig, Heiner 30

Personenregister

Luedtke, Jens 502 Lugert, P. 326 Lutter, Mark 475 Lyons, Maureen 19 M Machalowski, Gerhard 209, 271 Machin, Stephen 84 Mackenthun, Birgit 393 Mäder, Ueli 85 Maeder, Christoph 86 Maes, Jürgen 427 Maier, Heiner 246, 429 Maltby, Tony 183 Manderla, Sebastian 448 Mann, Thomas 181 Mansel, Jürgen 87 Martens, Rudolf 88, 89 Martin, James I. 458 Masch, Christian 479 Mascher, Konstantin 459 Maser, Werner 168 Mau, Steffen 90 Maurischat, Carsten 413 Maylandt, Jens 351 Mckee, Martin 429 McKinlay, J.B. 368, 369 Medick, Hans 362 Mehlich, Michael 91 Mehmet, Yasemin 391 Meier, Hans-Jürgen 149 Melzer, Wolfgang 525 Merkel, Ina 543 Mesté, France 429 Metzler, Barbara 92 Meusburger, Peter 36 Meyer, Christian 476 Meyer, Iris 74 Meyer, Thomas 41 Michaelis, Dorothee 288 Michel, Marion 327 Mielck, Andreas 93 Mika, Tatjana 94 Mild, Nico 219 Minkel, Hertmut 74 Minthe, Eric 509 Mittelmark, Maurice B. 483 Möhring-Hesse, Matthias 95 Möllmann, Cathleen 484

Personenregister

Molter, Beate 184 Monka, Michael 379 Mörsch, Michael 414 Mosberger, Brigitte 185 Moser, Gerda E. 526 Motakef, Mona 96 Motel-Klingebiel, Andreas 237, 256, 257 Mück-Weymann, M. 360 Mühlbacher, Axel 393 Müller, Rainer 289, 406 Müller, Rolf 97 Müller-Fahrnow, W. 415 Müller-Fahrnow, Werner 484 Mümken, Sarah 530 N Nadai, Eva 86, 296 Naevecke, Stefan 186 Nägele, Barbara 219, 220 Nagy, Michael 350 Napolitano, Sandro 98 Näthke, John 334 Neubauer, Günter 416 Newig, Antje 219, 220 Ney, Steven 238, 239 Nicolai, Elisabeth 450 Niechoj, Christoph 296 Niehaus, Mathilde 353 Nieke, Wolfgang 340 Nieslony, Frank 527 Noack, Turid 528 Noefer, Katrin 184 Nollmann, Gerd 110 Nolte, Ellen 429 Nolting, Hans-Dieter 290, 386 Nospickel, Claudia 99, 100 Nußberger, Angelika 181 O Oberbauer, Martin 228 Obergfell-Fuchs, Joachim 517 Obliers, Rainer 404, 405 Och, Ralf 270 Oeberst, Aileen 240 Oelerich, Gertrud 101 Ogilvie, Martin 183 Ohling, Maria 54 Olderog, M. 405 Olejniczak, Claudia 102

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Ollmann, Rainer 149 Opaschowski, Horst W. 241 Opielka, Michael 103 Osterode, W. 29 Ostner, Ilona 78, 278 Otto, Ulrich 242 Oyen, Else 104 P Palentien, Christian 105 Papies, Udo 189 Papouschek, Ulrike 282 Parijs, Philippe van 133 Parys, Juliane 18 Paugam, Serge 106 Paul, Juliane 417 Pechholdová, Markéta 429 Peter, Claudia 418 Peter, Waltraut 107, 108 Petrucci, Marco 417 Petry, Ulrike 329 Pfaff, Heiko 330 Pfaff, Holger 334, 335, 371 Pfau-Effinger, Birgit 270 Pfeffer, Christine 419 Pfeifenroth, Werner 186 Pfeuffer, Frank 216, 271, 313 Philippsen, Dirk 492 Pietrzyk, Ulrike 152 Pigors, Khea 219 Pohl, Rolf 529 Pohlandt, Andreas 152 Polak, Ute 420 Potter, Jonathan 359 Prescher, Claudia 153 Priester, Karin 112 Puls, Wichard 530 Pupeter, Monika 229, 230, 231 Q Quensel, Stephan 477, 478 R Rabe-Kleberg, Ursula 297 Rabold, Susann 219 Radoschewski, F. M. 415 Raitz von Frentz, Wolfgang 479 Randenborgh, Annette van 421 Ranga, Myrto-Maria 232

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Raschendorfer, Nicola 422 Rath, Herbert 186 Ratzke, Kerstin 489 Rauch, Angela 354 Reinecke, Jost 391 Reiners-Kröncke, Werner 480 Reis, Claus 109 Reißlandt, Carolin 110 Remmel-Faßbender, Ruth 83 Repková, Kvetoslava 331 Retkowski, Alexandra 243 Reuband, Karl-Heinz 111, 481 Reuter, Benedikt 423 Reuter, Enrico 112 Richter, Falk 152 Richter, Franziska 371 Richter-Witzgall, Gudrun 351 Riedel, Steffi 327 Riediger, Michaela 244 Rief, Winfried 394 Riesberg, Annette 373 Rille-Pfeiffer, Christiane 511 Ritter, Annette 396 Ritterhof, Frank 73 Röbenack, Silke 15 Robine, Jean-Marie 218 Robitzsch 302 Rock, Joachim 113, 125 Rockenbauch, Katrin 424 Röhnsch, Gundula 455 Roland, M. 368 Romaus, Rolf 114 Roosen, Jutta 425 Rosenbrock, Rolf 460 Rothgang, Heinz 291 Röwekamp, Bianca 292 Rüdiger, H. W. 29 Rudolph, Helmut 11 Ruhl, Ilja 530 Ruhne, Renate 523 Rump, Jutta 191, 192 Rumpf, Hans-Jürgen 476 Ruppert, Uta 456 S Sackmann, Reinhold 531 Salisch, Maria von 510 Salzberg-Ludwig, Karin 332 Sames, Klaus 293

Personenregister

Samsel, Walter 289 Sänger, Eva 532 Scarabis, Martin 208 Schaarschmidt, Maike 102 Schaarschuch, Andreas 101 Schablon, Kai-Uwe 312 Schaepe, Christiane 365 Schäfer, Claus 119 Schäfers, Markus 339 Schambortski, Heike 290 Scheffold, Thomas 383 Schendera, Christian F.G. 333 Schief, Sebastian 157 Schilder, Michael 294 Schiller, August 427 Schillo, Sonja 379 Schindelhauer-Deutscher, Joachim 311 Schirra-Weirich, Liane 42 Schiwarov, Juliana 65, 66 Schlick, Christopher 194 Schlotz, Wolff 432 Schmähl, Winfried 245 Schmeißer, Norbert 451 Schmid, Josef 193 Schmid, Martin 295 Schmid-Ott, G. 360 Schmidt, Daniel 533 Schmidt, Klaus-Helmut 201 Schmidt-Kaehler, Sebastian 426 Schmieder, Arnold 474 Schmincke, Imke 534 Schmitt, Manfred 427 Schneider, Nicole 194 Schneider, Nils 428 Schnellschmidt, Henner 361 Schnepf, Sylke Viola 115 Schöfer, Marita 351 Scholz, Rembrandt 246, 429 Scholz, Rembrandt D. 223 Schommer, Martin 116 Schön, Elke 351 Schonauer, Klaus 427 Schönfelder, Armin 77 Schramek, Renate 233 Schrapper, Christian 329 Schreyögg, Jonas 393 Schröder, Brigitte 384 Schröder, Christina 430 Schröder, Christoph 117, 118

Personenregister

Schröder, Harry 430 Schröder, Helmut 354 Schröder, Peter 370 Schroeter, Klaus R. 247, 248, 431 Schubert, André 149 Schubert, Klaus 112 Schubert, Michael 365 Schule, Achim 168 Schulte, Karsten 195 Schulten, Thorsten 119 Schulz, Erika 249, 250 Schulz, Peter 432 Schulz, Sebastian 379 Schulz, Ute 433 Schulz-Nieswandt, Frank 334, 335 Schumann, Werner 318, 338 Schümer, Gundel 120 Schwalm, Peter 434 Schwartz, Sau 143 Schwarz, Beate 251 Schwarzer, Ralf 433 Schwarzer, Thomas 121 Schweer, Thomas 482 Schweitzer-Rothers, Jochen 450 Schwind, Hans-Dieter 525 Sedlatscheck-Dussling, Martina 345 Sedmak, Clemens 122 Seiberth, Peter 318 Seifert, Hartmut 68, 123, 186 Sethe, Sebastian 293 Shkolnikov, Vladimir 223, 252, 429 Sickinger, Harald 336 Siebel, Walter 52, 73 Siegel, Marc 506 Siegel, Siglinde Anne 279 Siegert, Gabriele 437 Siegrist, Johannes 26, 226, 368, 369 Siepmann, Gerda 332 Singhammer, John 483 Sipos, Adrienn 296 Sommer, Vera-Britt 186 Sonntag, Karlheinz 184 Soulet, Marc-Henry 19 Sparschuh, Vera 77 Speck, Otto 337 Speidel, Frederic 15, 75 Spermann, A. 367 Spiro, Eva 253 Sproß, Cornelia 162, 196, 197

333

Spyra, Karla 484 Steck, Peter 535 Steffen, Gabriele 217 Stegmaier, Ralf 184 Stegmann, Michael 254 Stehr, Ilona 209 Steiner, Karin 198 Stelly, Wolfgang 536, 537, 539 Sting, Stephan 485 Stolterfoht, Barbara 125 Stolzing, Alexandra 293 Stöpel, Frank 355 Stopper, Helga 435 Storr, Birgit 77 Strasser, Hermann 296, 486 Strauß, Jürgen 199 Streeck, Wolfgang 64 Strengmann-Kuhn 128 Stricker, Michael 296 Strohmeier, Rahel 129 Strzalkowski, Karolina 487 Stumpf, Eva 315 Sturm, René 185, 198 Suhling, Stefan 538 Süß, Waldemar 132 Suter, Christian 34 Swart, Enno 436 T Tamm, Marcus 38, 130 Tangian, Andranik 123 Taylor, Philip 164 Tech, Daniel 199 Tennstedt, Julia 297 Tentschert, Ursula 19 Tesche, Christian 182 Tesch-Römer, Clemens 255, 256, 257, 258, 303 Tettinger, Peter J. 181 Thalheim, Stephan 338 Thiele, Gisela 268, 274, 302 Thieler, Heinz-Siegmund 149 Thielicke, Frank 154 Thiere, Christiane 315 Thode, Nicole 484 Thomas, Jürgen 536, 537, 539 Thomas, Stefan 131 Thomas, Walter 404, 405 Thürmann, Petra 383

334

Thyrian, Jochen René 488 Tielking, Knut 489 Timm, Andreas 97 Timm, Ulrike 74 Tjaden-Steinhauer, Margarete 540 Tosi, Antonio 19 Trepte, Sabine 437 Tress, W. 439 Trimmel, M. 29 Trojan, Alf 132 Trommsdorff, Gisela 251 Tröster, Heinrich 438 Tschuschke, Volker 439, 440, 441 Twyman, Matt 469 Tyschak, Britta 149 U Ullmann, Klaus 492 Ulrich, Daniela 442 Unger, Rainer 245 Url, Thomas 172 Uthmann, Claudia 356 V Vallin, Jacques 429 Vanderborght, Yannick 133 Vaupel, James W. 213, 222, 246, 252, 259, 260, 382, 429 Veer, Tobias 296 Vermeulen, Frederic 175 Vetter, Christian 361 Vetter, Peter 298 Vickerstaff, Sarah 200 Vogel, Berthold 79, 135, 136 Voges, Wolfgang 97 Vogt, Marion 179, 180 Vogt-End, Gertraud 315 Voigt, Isabel 444 Voigt, Melanie 444 Volkert, Jürgen 137 Vorheyer, C. 541 Voss, Hubertus von 444 W Wächter, Claudia 279 Wacker, Elisabeth 339 Wahrendorf, Morten 226 Waldow, Michael 268 Wallenborn, Manfred 138

Personenregister

Wang, Zhenglian 260 Wansing, Gudrun 339 Wasem, Jürgen 379, 386 Weber, Rainer 439 Weede, Erich 139 Wegge, Jürgen 201 Weick, Stefan 299 Weiß, Walter 160 Weizel, Ruth 114 Welk, Lars 290 Welti, Felix 348 Welzk, Stefan 262 Wendt, Wolf Rainer 83 Wenzig, Claudia 140 Werner, Göran 340 Wienold, Hanns 530 Wiesinger, Georg 141 Wild, Nina 530 Wilking, Katja 142 Willisch, A. 77 Wilz, Gabriele 280, 399 Windisch, Matthias 323, 341, 342 Wingen, Sascha 149 Winkler, Björn 357 Winkler, Gunnar 169 Winterstein, Sabine 290 Wirsing, Rolf 300 Wirtz, Markus 445 Witzleben, Ines von 384 Wohlschläger, E. 29 Wölbert, Saskia 335 Wolf, C. 29 Wolf, Jonat 440 Wolf, Lars J. 446 Wortmann, Marion 542 Wosch, Thomas 301, 444 Wouters, Gerlinde 263 Wright, Michael T. 458, 460 Wulff, Otto 181 Wunderlich, Ursula 447 Wünsch, Michaela 506 Wünsche 302 Wurm, Susanne 255, 256, 257, 258, 303 Y Yashin, Anatoli I. 259 Z Zabel, Jeffrey 143

Personenregister

Zander, Margherita 144 Zängl, Peter 247 Zaumseil, Manfred 448 Zeng, Yi 260 Ziegler, Uta 304 Ziemer, Bernhard 492 Zimmer, Annette 468 Zimmermann, Jana 358 Zimmermann, Jan Christoph 232 Zimmermann, Marcus 365 Zimmermann, Ralf-Bruno 448 Zimowska, Agnieska 543 Zingel, Heribert 30 Zipfel, Stephan 388 Zok, K. 449 Zörkler, Maria 305 Zülch, Gert 150 Zundel, Ingrid 264 Zwack, Julika 450 Zwick, Thomas 202 Zwickies, Alexander 265 Zwingmann, C. 401

335

Sachregister

337

Sachregister

A Absentismus 502 Abwehrmechanismus 520 abweichendes Verhalten 16, 364, 407, 422, 442, 499, 504, 520, 537 Adoleszenz 322, 327, 418, 447, 507, 529 Affektivität 240, 317, 378 Afrika 137 Afrika südlich der Sahara 137 Aggression 298, 510, 522 Aggressivität 463, 522 AIDS 83, 451, 452, 453, 454, 456, 457, 458, 459, 460 Akademisierung 323 Akteur 270, 468, 541 aktivierende Arbeitsmarktpolitik 187 Aktivierung 64, 112, 143, 209, 347 Akzeptanz 209, 291, 493, 501 Alkohol 486, 487 Alkoholismus 461, 467, 470, 474, 480, 484, 487, 489, 490 Alkoholkonsum 461, 472, 474, 476, 477, 483, 486, 487, 488 allein erziehender Elternteil 18, 42, 57, 107, 108, 143 Alleinstehender 18, 158, 230, 231 Allergie 376 Allgemeinmedizin 470 Allokation 358, 402 Alltag 69, 91, 131, 263, 268, 278, 294, 327, 465 alte Bundesländer 41, 46, 89, 156, 173, 223, 246, 254, 270, 429, 493, 535 Altenarbeit 214, 279 Altenberatung 199, 277 Altenbildung 209, 242, 265 Altenheim 272, 278, 279, 289 Altenhilfe 206, 214, 242, 283, 295, 296, 305 Altenpflege 251, 266, 267, 268, 269, 270, 275, 277, 279, 281, 288, 290, 292, 294, 297, 298, 300, 302, 304, 431 Altenpfleger 269, 276, 278, 279, 281 Altenpolitik 199, 206, 213, 216, 232, 238

Alter

155, 181, 206, 209, 225, 233, 243, 250, 279, 289, 409, 431, 531, 537 älterer Arbeitnehmer 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 156, 157, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 193, 195, 196, 197, 198, 199, 200, 201, 209, 230, 231 alter Mensch 83, 117, 155, 178, 181, 199, 203, 205, 206, 207, 208, 209, 211, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219, 220, 221, 222, 223, 224, 225, 226, 227, 228, 230, 231, 232, 233, 235, 236, 237, 239, 240, 242, 245, 246, 247, 248, 252, 253, 255, 256, 257, 258, 260, 262, 264, 265, 268, 269, 271, 273, 274, 277, 279, 284, 285, 289, 291, 293, 296, 300, 301, 303, 304, 305, 348, 369, 397, 429, 542 Altern 210, 214, 216, 218, 226, 233, 238, 239, 243, 247, 249, 255, 258, 259, 293, 382 altersadäquater Arbeitsplatz 145, 149, 151, 167, 171, 176, 180, 182, 190, 197 Altersgrenze 147, 148, 155, 163, 193 Altersgruppe 172, 194 Alterskrankheit 218, 274, 280, 283, 293, 296, 298, 301, 305, 382 Altersrolle 206, 243 Alterssoziologie 203, 235, 248 altersspezifische Faktoren 61, 150, 153, 170, 201, 211, 233, 244, 293 Altersstruktur 11, 36, 46, 124, 145, 148, 149, 164, 189, 190, 198, 199, 202, 203, 206, 227, 233, 234, 262, 330, 335, 395, 431 Altersteilzeit 164, 178, 198 Altersversorgung 147, 148, 193, 229, 230, 231, 234, 239, 245, 254, 261, 262 Altersvorsorge 229, 262 ambulante Behandlung 414, 441, 451

338

ambulante Versorgung 275, 281, 283, 286, 290, 295, 305, 329, 335, 342, 367, 372, 414, 470 amtliche Statistik 65, 66, 74, 223, 320, 330, 395 Analphabetismus 33 Analyseverfahren 71, 137 Angebotsstruktur 271 Angestelltenberuf 173 Angestellter 173 Angst 87, 262, 315, 359, 384, 427, 451, 529 Anomie 364 Anpassung 150, 184, 194 Anreizsystem 3, 108, 117, 170, 187, 188, 197, 228 Antwortverhalten 445 Arbeit 3, 58, 108, 117, 131, 167, 170, 187, 188, 197 Arbeiter 173 Arbeiterberuf 173 Arbeiterklasse 41 Arbeitertätigkeit 180 Arbeitgeber 187, 188, 229, 357 Arbeitnehmer 168, 192, 229, 347, 353, 361, 449 Arbeitsanforderung 150, 152, 167, 275, 282, 323, 342 Arbeitsangebot 4 arbeitsbedingte Krankheit 361, 372 Arbeitsbedingungen 145, 150, 167, 180, 184, 190, 199, 226, 290, 372, 428, 430 Arbeitsbelastung 171, 180, 190, 201, 282, 290, 372, 436, 467 Arbeitsförderung 40, 64, 352, 354, 357 Arbeitsgelegenheit 89, 352 Arbeitsgesellschaft 264 Arbeitsgestaltung 167, 171, 184, 190 Arbeitsgruppe 201 Arbeitsinhalt 281 Arbeitskraft 176, 191 Arbeitskräfte 145, 342 Arbeitskräfteangebot 124, 172, 189 Arbeitskräftebedarf 189, 197 Arbeitskräftenachfrage 161, 188, 267 Arbeitsleistung 148, 154, 193, 201 Arbeitslosengeld 86, 103, 136, 162 Arbeitslosengeld II 6, 10, 11, 46, 47, 48, 65, 66, 88, 89, 91, 142, 178, 352

Sachregister

Arbeitslosenunterstützung 47, 65, 66, 113 Arbeitslosenversicherung 86, 123, 136 Arbeitsloser 22, 47, 59, 64, 65, 66, 67, 77, 81, 83, 117, 198, 200 Arbeitslosigkeit 1, 8, 15, 22, 26, 29, 36, 46, 52, 58, 59, 67, 75, 79, 91, 98, 100, 107, 124, 126, 127, 133, 135, 143, 156, 160, 164, 166, 169, 173, 187, 188, 196, 200, 262, 354, 356, 361, 410 Arbeitsmarkt 61, 64, 91, 115, 124, 138, 147, 148, 166, 169, 172, 192, 193, 284, 316, 344 Arbeitsmarktentwicklung 107, 124, 126, 127, 146, 165, 166, 189, 193 Arbeitsmarktpolitik 15, 20, 36, 40, 63, 70, 91, 107, 117, 126, 127, 143, 162, 164, 165, 166, 183, 198, 343, 348, 361 Arbeitsmarkttheorie 22 Arbeitsmigration 15 Arbeitsnachfrage 4 Arbeitsorganisation 149, 151, 166, 167, 170, 190, 199, 201, 419, 431, 539 Arbeitsorientierung 195 Arbeitsplanung 420 Arbeitsplatz 26, 149, 176, 182, 197, 351, 430 Arbeitsplatzpotential 182 Arbeitsplatzsicherung 198, 349 Arbeitsplatzverlust 8, 361, 449 Arbeitspolitik 148 Arbeitsrecht 181, 344, 348, 353, 357 Arbeitsschutz 67, 190, 348, 353 Arbeitssituation 294, 342, 449, 450 Arbeitsstatistik 46, 47, 160 Arbeitssystem 194 Arbeitsteilung 500 Arbeitsuchender 47, 89 Arbeitsunfähigkeit 59, 290, 372 Arbeitsunfall 290 Arbeitsverhalten 345 Arbeitsverhältnis 15, 58, 75 Arbeitsvermittlung 352, 354 Arbeitsverwaltung 91 Arbeitswelt 165, 173, 193, 203, 344, 351 Arbeitszeit 157, 160, 167, 183, 199, 200 Arbeitszeitflexibilität 123 Arbeitszeitverkürzung 10 Arbeitszufriedenheit 170, 195, 290, 449 Architektur 122

Sachregister

339

Armut 1, 2, 3, 6, 9, 10, 12, 13, 14, 16, 18, 19, 20, 21, 24, 25, 27, 28, 30, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 43, 44, 45, 48, 49, 50, 52, 54, 56, 57, 58, 60, 61, 63, 64, 67, 69, 71, 72, 73, 74, 76, 77, 78, 79, 80, 82, 85, 86, 89, 90, 92, 94, 95, 96, 97, 99, 100, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 110, 112, 113, 115, 117, 118, 122, 125, 130, 131, 133, 135, 137, 139, 140, 141, 144, 231, 237, 262, 455 Armutsbekämpfung 7, 12, 20, 27, 42, 78, 100, 103, 107, 112, 113, 125, 126, 127, 138 Arzneimittel 358, 386, 402, 417 Arzt 303, 368, 369, 373, 391, 403, 404, 405, 424, 470 Arzt-Patient-Beziehung 370, 371, 375, 392, 404, 408 Arztpraxis 371, 436 Arztwahl 386 Asien 80, 251, 321, 362 Assessment-Center 420 Aufmerksamkeit 422 Ausbeutung 543 Ausbilder 267, 345 Ausbildung 115, 138, 165, 202, 267, 280, 288, 297, 327, 345, 373 Ausbildungsabsicht 346 Ausbildungseinrichtung 343, 346 Ausbildungsförderung 346 Ausbildungsplatz 36, 346 Ausbildungsstand 170 Ausbildungssystem 343 Ausgaben 65, 249, 250, 373 Ausländer 206, 300, 543 Ausländerarbeit 541 Ausländerfeindlichkeit 75, 87 Ausländerrecht 500 ausländischer Arbeitnehmer 15, 36, 173 außerschulische Bildung 324 Austauschtheorie 5 Authentizität 319 Autismus 315 B Baden-Württemberg 417, 472 Baltikum 99, 145

276, 307, 338, 351,

Baugewerbe 168, 180 Bayern 114, 140, 502 Bedarfsdeckung 271 Bedarfsplanung 306, 395 Bedarfsprognose 304 Bedrohung 8, 459 Bedürftigkeit 5, 47 Befragung 230 befristetes Arbeitsverhältnis 15, 70, 123 Begriff 10, 16, 33, 74, 104, 117, 118, 122, 140, 385, 393, 407, 513 Begriffsbildung 106 Behindertenhilfe 312, 313, 316, 318, 321, 323, 325, 328, 329, 335, 336, 339, 342 Behindertenorganisation 312 Behindertenwerkstätte 343, 346, 352 Behinderter 36, 306, 307, 308, 310, 311, 313, 314, 319, 320, 321, 325, 326, 327, 328, 329, 330, 331, 335, 341, 344, 346, 347, 348, 349, 350, 352, 353, 355, 356, 357, 443 Behinderung 307, 312, 315, 316, 318, 319, 320, 321, 322, 324, 326, 327, 330, 334, 335, 337, 338, 340, 341, 342, 343, 345, 346, 348, 350, 351, 352, 354, 356, 410, 444 Behörde 533 Beitragssatz 261 Belastung 180, 285, 298, 332, 399 Belegschaft 149, 154, 199 Belgien 19, 119, 175, 226, 304, 492 Benachteiligtenförderung 12, 64, 84, 132, 316, 322, 338 Benachteiligung 14, 35, 77, 84, 102, 104, 121, 144 Benchmarking 371 Benutzer 329, 437 Beobachtung 49 Berater 280 Beratung 67, 109, 134, 292, 313, 336, 399, 426, 451, 476, 527 Beratungsmethode 83 Beratungsstelle 277 Bericht 134 Berlin 24, 50, 51, 131, 280, 300, 448, 516 Beruf 18, 135, 152, 168, 267, 355, 431, 469 berufliche Integration 64, 109, 115, 126, 138, 143, 157, 164, 181, 196, 197,

340

320, 343, 347, 348, 349, 350, 354, 355, 356, 357 berufliche Rehabilitation 329, 338, 343, 345, 346, 351, 365, 401, 415, 443 berufliche Reintegration 108, 200, 254, 352, 401, 415, 443, 536 berufliche Selbständigkeit 198 berufliche Sozialisation 204 berufliches Selbstverständnis 55, 281, 541 berufliche Weiterbildung 83, 145, 149, 151, 161, 162, 164, 165, 166, 176, 177, 185, 193, 197, 202, 308, 336, 338, 405 Berufsanforderungen 288, 323, 342, 430 Berufsaussicht 36, 84, 138, 196, 410, 543 Berufsausstieg 156, 160, 163, 173, 175, 178, 183, 188, 197, 200, 261 Berufsausübung 308 Berufsberatung 343 Berufsbild 281, 294, 403 Berufsbildung 105, 138, 165, 266, 267, 288, 297, 308, 343, 346, 349, 350 Berufserfahrung 161, 198, 342, 355 Berufsethos 83 Berufsgruppe 189 Berufskrankheit 372 Berufsmobilität 36 Berufsorientierung 138, 346, 401, 415, 465 Berufspraxis 142 Berufsreife 345 Berufssituation 275, 308 berufstätige Frau 42, 156, 157, 185, 190, 467 Berufstätigkeit 30, 170 Berufsunfähigkeit 173 Berufsunterbrechung 254 Berufsverlauf 160, 163, 165, 171, 173, 174, 199, 254, 410, 436 Berufsvorbereitung 345 Berufswahl 276 Berufswunsch 345 Beschäftigungsbedingungen 15, 58, 75 Beschäftigungseffekt 4, 107, 108, 119, 126, 127, 143, 189, 254 Beschäftigungsentwicklung 107, 126, 146, 147, 165, 166, 182, 193, 267

Sachregister

Beschäftigungsfähigkeit 126, 138, 146, 149, 151, 164, 168, 174, 182, 183, 187, 188, 191, 192, 193, 196, 361 Beschäftigungsförderung 83, 107, 126, 127, 138, 157, 164, 165, 168, 186, 188, 196, 197, 320, 352 Beschäftigungsform 4, 58, 68, 70, 123 Beschäftigungspolitik 20, 58, 107, 126, 127, 164, 165, 166, 183, 187, 188, 196, 197, 200, 354 Beschäftigungssituation 146 Best Practice 126, 167, 291 Beteiligung 7, 95, 149, 228, 392, 404 betreutes Wohnen 289, 318, 329 Betreuung 92, 214, 236, 287, 296, 325, 336, 341, 342, 411, 430, 448, 470, 473, 497 Betrieb 149, 168, 176, 185, 186, 191, 266, 267, 346, 348, 349, 353, 357 betriebliche Sozialpolitik 229 Betriebsklima 290 Betriebsrat 186, 199 Betriebsvereinbarung 353 betriebswirtschaftliche Faktoren 202, 275, 334 Beurteilung 371, 386, 420, 437 Bevölkerung 26, 63, 97, 234, 304, 425, 481, 493, 530 Bevölkerungsentwicklung 41, 122, 145, 148, 168, 172, 184, 188, 189, 193, 198, 239, 255, 256, 257, 262, 284 Bevölkerungsgruppe 26, 32 Bevölkerungsstruktur 172, 189 Bewusstsein 212, 364 Bildung 12, 27, 56, 84, 96, 102, 105, 115, 138, 192, 211, 233, 333, 348 Bildungsabschluss 1, 84, 355 Bildungsangebot 36, 182, 292 Bildungsbeteiligung 120, 138, 176, 236 Bildungschance 24, 43, 84, 92 Bildungsniveau 18, 115, 170, 178, 466, 483 Bildungsplanung 306 Bildungspolitik 20, 84, 105, 117, 185, 515 Bildungsverhalten 185, 265 Bildungswesen 27, 41, 92, 105 Bildungsziel 185 Biographie 131, 294 biologische Faktoren 259

Sachregister

Biomedizin 293 Biopolitik 363 Biotechnik 293, 337 Bisexualität 507 Bosnien-Herzegowina 508 Brandenburg 189, 332, 428 Bremen 35, 142, 289, 489 Bruttosozialprodukt 234 Budget 367 Bundeskompetenz 3 Bundesregierung 25 Bundesverfassungsgericht 181 Bündnis 90/ Die Grünen 113 Bürger 86 Bürgerinitiative 530 bürgerschaftliches Engagement 205, 221, 228, 247, 263, 264, 273, 296, 468 Bürgerversicherung 128 Bürokratie 478 C Case Management 83, 109, 283, 352, 431 Chancengleichheit 14, 62, 104, 105, 320, 358 Chemie 122 China 251, 362 Christentum 362 chronische Krankheit 326, 348, 368, 369, 399, 416, 443, 448, 473 Codierung 381 Computer 253, 426 Computerspiel 463 Controlling 192, 379 Coping-Verhalten 31, 43, 75, 91, 326, 365, 392, 430, 433, 438, 451, 525 Curriculum 266, 267, 288 D Dänemark 19, 64, 175, 196, 222, 223, 226, 259 Daten 235, 257, 391, 436 Datenaufbereitung 230 Datenaustausch 426 Datenbank 223, 260 Datenerfassung 230 Datengewinnung 74, 230, 320, 335 Datenspeicherung 391 Datenverarbeitung 230 Dauer 22, 143, 160, 183, 200, 267, 494

341

Dauerarbeitslosigkeit 8, 31, 64, 91, 117, 141 DDR 41, 362, 519, 532 Definition 14, 106 Defizit 245, 422 Demographie 122, 223 demographische Alterung 37, 150, 161, 166, 172, 181, 210, 238, 239, 250, 262, 264, 269 demographische Faktoren 61, 164, 183, 188, 189, 197, 206, 247, 265, 365, 366, 395, 416, 528 demographischer Übergang 166 Demokratie 9 Demokratisierung 514 Denken 317 Depression 360, 388, 400, 417, 421, 427, 451 Deprivation 61, 137, 144 Deregulierung 123 Deutung 419 Dezentralisation 127, 373 DGB 127 Diagnose 368, 369, 407 Diagnostik 388 Diakonisches Werk 55 Didaktik 267 Dienstleistung 101, 109, 291, 367, 446, 505, 523 Dienstleistungseinrichtung 127, 312, 313 Differenzierung 194 Diskriminierung 16, 96, 120, 155, 164, 177, 181, 183, 188, 344, 467, 498, 501, 503, 504, 520, 523, 534 Diskurs 106, 256, 452, 481, 495, 499, 516 Dokumentarfilm 319 Dokumentation 316, 336 Doppelrolle 467 dreigliedriges Schulwesen 120 Droge 131, 464, 478, 485, 486 Drogenabhängigkeit 473, 474, 490, 536 Drogenkonsum 464, 465, 469, 472, 474, 477, 482, 492, 502 Drogenkriminalität 462 Drogenmissbrauch 462, 477, 485, 491 Drogenpolitik 468, 478, 481, 485 Drogenszene 468 duales System 266, 267 Dunkelziffer 6, 94

342

Durkheim, E. 362, 364 Dynamik 77 E Ehe 219, 220, 523, 540 Ehefrau 158, 159, 230, 231, 511 Ehemann 158, 159, 230, 231, 511 Ehepaar 158, 159, 230, 231, 254, 511 Ehepartner 158, 159, 231, 511 Ehre 248 Ehrenamt 221, 224, 235, 236, 247, 296, 419, 453 Eigentumsdelikt 477, 494 Eignung 345 Einfluss 35, 368, 369, 387, 397 Einkommen 1, 11, 18, 22, 26, 27, 36, 44, 49, 61, 74, 118, 137, 230, 231, 237, 245, 254 Einkommenseffekt 48, 84, 254 Einkommensteuer 17 Einkommensunterschied 115, 118, 261 Einkommensverhältnisse 82, 231 Einkommensverteilung 48, 80, 90, 95, 125, 141 Einnahmen 475 Einrichtung 302 Einsparung 416 Einstellung 6, 63, 177, 186, 187, 206, 207, 226, 311, 424, 469, 471, 493, 505, 530 Einwanderung 31, 213 Einwanderungspolitik 284 Electronic Learning 185 Elektroindustrie 149 Elite 41 Eltern 30, 311, 501 Elternbildung 336 Eltern-Kind-Beziehung 251, 311, 510 Emotionalität 244, 258, 315, 317, 405, 444, 514 Empathie 405 empirische Forschung 14 empirische Sozialforschung 90, 228, 235, 256 Empowerment 334, 349 Energiewirtschaft 122 Engagement 192, 204, 205, 209, 233, 235, 236, 263, 465 Entfremdung 378 Entscheidung 421, 488

Sachregister

Entscheidungsfindung 404, 511 Entscheidungskriterium 142, 368, 369 Entscheidungsspielraum 26 Entsolidarisierung 21 Entwicklungshilfe 138 Entwicklungsland 80, 137, 138, 251, 362, 508 Entwicklungspolitik 138, 456 Entwicklungsstörung 322, 374, 418 Entwicklungstheorie 122 Epidemiologie 443 Erfahrung 79, 131, 207, 209, 243 Erfolg 354 Erfolgskontrolle 143, 345, 415 Ergonomie 167 Erhebungsmethode 74, 235, 257 Erinnerung 208, 240 Erkenntnistheorie 122 Erklärung 98, 104, 364 Erleben 15, 430, 505 Ernährung 56, 289, 293, 474 Ernährungswissenschaft 122 Erwachsenenbildung 84, 185, 265, 273 Erwachsener 318, 325, 410, 471 Erwartung 22, 131, 243, 244, 392, 408, 501 Erwerbsarbeit 36, 91, 263 Erwerbsbeteiligung 1, 2, 42, 151, 156, 157, 160, 163, 164, 169, 175, 183, 188, 196, 197, 198, 200, 254 Erwerbsform 36 Erwerbslosigkeit 58, 63, 484 Erwerbsminderung 173, 198 Erwerbspersonenpotential 164, 196 Erwerbstätiger 145, 156, 157, 261 Erwerbstätigkeit 36, 75, 156, 157, 162, 163, 164, 183, 196, 197, 200, 224, 236, 267 Erwerbsunfähigkeit 178, 187, 198 Erwerbsverhalten 143, 160, 178 Erzieher 338 Erziehung 30, 251, 254, 333, 461, 480 Erziehungsberatung 336, 480 Erziehungshilfe 411, 480 Erziehungsstil 480 Essstörung 427 Essverhalten 289 Estland 99

Sachregister

Ethik

286, 317, 337, 340, 370, 377, 380, 393, 412, 495 ethnische Gruppe 41 ethnische Herkunft 368 Ethnizität 284, 368 Ethnologie 499 EU 7, 19, 37, 44, 49, 74, 78, 80, 90, 99, 117, 123, 157, 179, 197, 218, 234, 320, 343, 356 EU-Erweiterung 90 EU-Politik 37, 100 Europa 14, 21, 31, 37, 52, 73, 80, 90, 99, 100, 106, 115, 119, 147, 181, 193, 226, 238, 249, 250, 284, 296, 304, 356, 362, 447, 457, 528, 533, 543 europäische Integration 100 europäische Sozialpolitik 7, 74, 155, 320 Europäisches Recht 155, 181, 344 Europäisierung 90 EU-Staat 13, 100, 181, 221 Euthanasie 362, 380 Evaluation 101, 246, 333, 399, 453, 460 Existenzminimum 6, 10, 17, 40, 103, 119, 134 Exklusion 7, 14, 16, 31, 32, 33, 40, 43, 49, 53, 69, 74, 78, 84, 91, 99, 100, 106, 112, 129, 135, 140, 144, 498, 504 Experte 437, 462, 499 F Fachkraft 189, 197, 275 Fachwissen 192 familiale Sozialisation 92, 510, 522 Familie 1, 12, 16, 18, 25, 30, 37, 41, 77, 102, 140, 203, 219, 243, 251, 284, 292, 311, 327, 355, 387, 399, 418, 438, 461, 480, 487, 501, 510, 517, 528, 536 Familie-Beruf 241, 254, 285, 351, 467 Familienangehöriger 94, 269, 277, 280, 285, 291, 292, 298, 419, 450 Familieneinkommen 18 Familiengründung 511, 527 Familienhilfe 92, 107 Familienlastenausgleich 17, 20 Familienpflege 287 Familienpolitik 20, 30, 37, 144, 277 Familiensituation 165 Familienstand 56, 397

343

Fehlzeit 361, 372 Feminismus 505, 519, 532 Fertigung 150 Fest 150 Fettsucht 377, 425 Film 319, 507 finanzielle Situation 48, 237 Finanzierung 70, 80, 147, 148, 239, 373, 393, 428, 521 Finnland 63, 179, 223, 259, 304 Flexibilität 4, 68, 70, 123, 192, 367 Flüchtling 508 Förderungsmaßnahme 179, 190, 345, 350 forensische Psychologie 530 Forschung 12, 383, 401, 443 Forschungsansatz 71, 76, 106, 163, 235, 248, 257, 398, 499, 503, 505, 535 Forschungsdefizit 76 Forschungsergebnis 121, 235, 256, 401, 443 Forschungsgegenstand 71, 76, 137, 257 Forschungsstand 12, 71, 76, 137, 228, 255, 256, 321, 398, 415, 443, 459 Forschungsumsetzung 401 Forstwirtschaft 122 Fortschritt 386 Fragebogen 388, 394, 413, 433, 438, 445 Frankreich 45, 64, 81, 112, 119, 145, 175, 223, 226, 304, 390, 429 Frau 1, 36, 42, 57, 77, 114, 115, 178, 207, 219, 225, 230, 252, 254, 265, 300, 308, 330, 351, 362, 397, 398, 409, 435, 440, 500, 501, 503, 505, 508, 514, 517, 518, 519, 535, 540, 542, 543 Frauenberuf 173 Frauenbewegung 503, 532 Frauenerwerbstätigkeit 42, 115, 147 Frauenförderung 351 Frauenforschung 503 Frauenhaus 57 Frauenorganisation 519 Frauenpolitik 513 freie Wohlfahrtspflege 539 Freiheit 364 Freiwilligkeit 247, 508 Freizeit 159, 203, 324, 327, 469 Freizeitangebot 465 Freizeitbeschäftigung 236, 463 Freizeitverhalten 465, 531

344

Fremdbild 319, 469 Fremdheit 520 Freundschaft 512 Friedenspolitik 85 Friedenstruppe 508 Frühförderung 92, 374 Frührentner 178, 198, 234, 261, 263 Führung 170 Führungskraft 198, 347, 467 funktionale Differenzierung 363, 381 G Ganztagsschule 20, 491 Geburt 39 Geburtenentwicklung 39 Gedächtnis 240 Gefährdung 26, 171, 410, 467 Gegenöffentlichkeit 532 Gehörlosigkeit 308 geistige Arbeit 173 geistige Behinderung 274, 280, 283, 296, 298, 305, 309, 311, 317, 325, 330 Geld 23, 526 Geldpolitik 80 Geldtransfer 237 Geldwirtschaft 5 Gemeinde 126, 270, 306, 481 Gemeinschaft 419 Gemeinwesen 306, 316 Gemeinwesenarbeit 40 Gemeinwohl 228, 247 Gender Mainstreaming 190, 519 Generation 77 Generationenverhältnis 128, 203, 206, 243, 251 Generationenvertrag 241 generatives Verhalten 225, 370 genetischer Test 370 Genossenschaftswesen 264 Gentechnologie 293, 337 Gentrifizierung 73 Gerechtigkeit 80, 128, 358, 377 Gerichtsverfahren 494 geringfügige Beschäftigung 4, 15, 70, 123, 126 Gerontologie 206, 256, 257, 293 Geschichtswissenschaft 122 Geschlecht 96, 242, 265, 284, 372, 398, 505, 507, 510, 523

Sachregister

Geschlechterforschung 503 Geschlechterpolitik 516 Geschlechterverhältnis 207, 503, 516, 523 Geschlechterverteilung 11, 330, 395 Geschlechtsrolle 507, 510, 519, 524 geschlechtsspezifische Faktoren 1, 41, 48, 61, 67, 96, 141, 169, 173, 175, 178, 189, 190, 206, 243, 252, 265, 383, 390, 394, 397, 398, 435, 466, 500, 501, 510, 524, 525 Gesellschaft 5, 80, 86, 87, 90, 104, 106, 135, 136, 206, 209, 248, 255, 256, 257, 263, 311, 337, 362, 363, 364, 381, 400, 407, 504, 518 Gesellschaftsordnung 9, 136, 499 Gesellschaftspolitik 90, 104 Gesellschaftstheorie 91 Gesetzesnovellierung 4 Gesetzgebung 3, 464, 521, 533 gesetzliche Krankenversicherung 375, 386, 436 gesetzliche Regelung 64, 344, 353 Gespräch 404 Gestaltung 167, 182, 199, 208, 389 Gesundheit 26, 29, 37, 56, 59, 67, 72, 80, 93, 130, 132, 140, 166, 171, 190, 214, 218, 249, 250, 290, 303, 304, 326, 348, 361, 363, 376, 381, 388, 393, 397, 398, 407, 408, 409, 410, 426, 431, 435, 436, 437, 449, 455, 467, 492 gesundheitliche Folgen 8, 56, 93, 130, 180, 201, 290, 359, 361, 435, 449 Gesundheitsbericht 97 Gesundheitsberuf 266, 267, 373 Gesundheitsdienst 37, 373 Gesundheitserziehung 132 Gesundheitsfürsorge 67, 190, 443 Gesundheitspersonal 373 Gesundheitspolitik 20, 37, 67, 93, 348, 363, 370, 373, 375, 377, 386, 406, 409, 424, 456, 458 Gesundheitsschaden 93, 359, 435 Gesundheitsverhalten 72, 93, 409, 435, 455 Gesundheitsversorgung 93, 213, 214, 370, 373, 375, 393, 408 Gesundheitsvorsorge 67, 132, 166, 167, 187, 353, 409, 453

Sachregister

Gesundheitswesen 37, 239, 250, 266, 267, 363, 365, 369, 370, 373, 375, 381, 386, 391, 393, 395, 407, 408, 414, 420, 426, 428, 429, 436, 453 Gesundheitswirtschaft 370, 373 Gesundheitszustand 8, 59, 60, 72, 93, 97, 130, 140, 175, 201, 222, 303, 353, 397, 409, 410, 429, 445 Gewaltbereitschaft 463, 510, 515, 522 Gewaltkriminalität 494 Gewerkschaft 81, 199 Gewinn 475 Gleichbehandlung 115 Gleichberechtigung 115, 349 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft 527, 528 Gleichstellung 344 Global Governance 456 Globalisierung 9, 21, 73, 76, 86, 123, 139, 464, 513 Global Player 9 Glücksspiel 475, 479 Governance 7 Graffiti 531 Griechenland 175, 226, 291, 471 Großbetrieb 191 Großbritannien 49, 63, 64, 80, 107, 112, 116, 119, 127, 137, 164, 183, 200, 223, 291, 304, 339, 359, 410, 471, 477, 496 Großstadt 50, 79, 424, 516, 524 Grounded Theory 158 Grundschule 12, 324, 525 Grundsicherung 6, 103, 142 Gruppe 87, 201, 280, 321, 464 Gruppenarbeit 199 Gruppentherapie 439, 440 H Habitus 541 Hamburg 79, 132, 312 Handlung 5, 98, 152, 278, 294, 423 Handlungsfähigkeit 16, 91, 288 Handlungsorientierung 12, 102, 169, 205, 228, 281, 288, 318, 408, 500, 515, 526 Handlungsspielraum 127, 408, 515 Handlungssystem 282 Handwerk 145, 167, 168

345

Hartz-Reform 10, 40, 46, 47, 48, 57, 65, 66, 89, 91, 103, 113 Hauptschule 120 Hausangestellte 284 Hausarzt 428 Hauseigentümer 531 Haushaltseinkommen 1, 18, 74 Haushaltsgröße 260 häusliche Gewalt 502, 517 häusliche Pflege 269, 271, 277, 280, 285, 290, 291, 292, 367, 431 Hegemonie 478 Heilpädagogik 301 Heimbewohner 278, 334 Heimunterbringung 325, 448 Herrschaft 500 Herzinfarkt 56 Herzkrankheit 360, 383, 417 Hessen 288, 295, 305, 323, 411, 524, 527 Hexenverfolgung 462 Hilfeleistung 5, 109, 114, 236, 277, 287, 303, 316, 329, 339, 341, 473 Hilfeplan 473 Hilfsbedürftigkeit 5, 114, 271, 294, 295, 299, 331, 473 Hilfsorganisation 453 Hinterbliebenenrente 234 Hirnschädigung 423 historische Entwicklung 133, 227, 272, 312, 317, 366, 400, 512, 540 Hochbetagter 213, 223, 246, 293, 429 hoch Qualifizierter 178 Hochrechnung 230 Homosexualität 458, 459, 493, 496, 498, 501, 503, 506, 507, 511, 512, 514, 519, 527, 529, 532, 542 Hörbehinderung 330 Humankapital 138, 185, 198 I Ich-AG 15 Ideengeschichte 133 Identifikation 315 Identität 263, 322, 434, 496, 505, 507, 529 Identitätsbildung 322, 496, 507, 529 Ideologie 363 Illegalität 31, 464, 500, 531 Implementation 64, 306, 334, 424

346

Inanspruchnahme 6, 34, 47, 66, 250, 303, 328, 335, 399, 451 Indien 80, 362 Indikator 14, 74, 152, 175, 245, 429, 472 Indikatorenbildung 33, 44, 49, 74 Indikatorensystem 14, 100 Individualisierung 91, 98, 185, 207, 419, 434, 503 Individuum 34, 87, 91, 159, 255, 257 Industrie 9 Industriegesellschaft 213 Industriestaat 21 Information 94, 414, 426, 451 Informationsgesellschaft 185 Informationsgewinnung 414 Informationsverhalten 392 Infrastruktur 36, 141, 215 Inklusion 16, 53, 129, 135, 242, 318, 338, 356, 365, 498 Innovation 184 Innovationsfähigkeit 153, 201, 541 Institution 406 Institutionalisierung 312 institutionelle Faktoren 91, 238, 354 institutioneller Wandel 210, 278 Instrumentarium 64, 109 Inszenierung 524 Integration 50, 64, 75, 92, 318, 338, 378, 399 Integrationspolitik 100, 129 Integrationsstrategie 99 integrative Erziehung 324, 411 Intelligenz 317 Interaktion 16, 225, 294, 408, 478, 510 Interaktionsmuster 225, 510 Interdependenz 39, 116, 195, 208, 366, 389 Interesse 187 Interessenpolitik 375 interkulturelle Faktoren 242 internationale Politik 85, 456 internationaler Vergleich 14, 19, 26, 49, 64, 74, 84, 99, 112, 117, 119, 123, 157, 164, 175, 180, 188, 196, 197, 213, 222, 234, 252, 259, 261, 291, 307, 343, 369, 429, 458, 471, 475 internationales Abkommen 310, 513 internationale Sicherheit 521 internationales Recht 521

Sachregister

internationale Zusammenarbeit 456 Internationalisierung 500 Internet 408, 426, 437 interpersonelle Kommunikation 268, 308, 392, 404, 405 Interpretation 235 Intervention 399, 515 Intimität 514 Invalidität 198, 234 Inzidenz 298 Irland 19, 49, 118, 119, 477 Islam 362 Italien 19, 63, 64, 116, 175, 226, 284, 291, 304, 365, 477 IT-Beruf 171 IT-Branche 171 J Japan 362 Jude 498 Judentum 498 Jugend 25, 43, 105, 144, 203, 225, 434, 447, 465, 477, 487, 515, 537 Jugendarbeit 525 Jugendhilfe 12, 40, 45, 98, 336, 527 Jugendkultur 477 Jugendlicher 36, 45, 56, 72, 82, 84, 96, 102, 107, 110, 138, 189, 225, 307, 327, 330, 333, 343, 345, 346, 434, 443, 455, 461, 463, 472, 474, 477, 478, 485, 487, 492, 494, 496, 499, 522, 525, 529, 536, 538 Jugendsozialarbeit 527 Junge 336, 529 junger Erwachsener 8, 56, 82, 131, 461, 482, 537 Justiz 16 K Kanada 143 Kanton Basel-Stadt 85 Kanton Freiburg 85, 129 Kanton Neuenburg 129 Kanton Zug 129 Kanton Zürich 73, 129 Kapitalismus 9, 80, 86, 136 Kassenarzt 371 Kind 12, 18, 20, 25, 27, 30, 38, 39, 54, 56, 60, 72, 84, 89, 92, 96, 102, 105, 107,

Sachregister

110, 117, 140, 144, 236, 254, 311, 315, 324, 327, 333, 338, 374, 396, 410, 411, 418, 438, 442, 443, 444, 474, 480, 483, 496, 522, 525, 533 Kindergarten 12, 338, 525 Kindergeld 17 Kindertagesstätte 338 Kinderwunsch 511 Kinderzahl 254 Kindheit 43, 322, 537 kirchliche Sozialarbeit 316 Klassifikation 74, 267, 436, 443 Kleinbetrieb 145, 189, 191, 192 Kleinkind 12, 374 Klient 214, 313, 342 Knappheit 5, 358, 402 Know-How 192 Kognition 421 kognitive Fähigkeit 225, 345 kognitive Faktoren 244, 258 Kollektivbewusstsein 532 Kombilohn 42 Kommunalpolitik 25, 91, 214, 216, 232, 270, 468, 481, 523 Kommunalverwaltung 246 Kommunikation 319, 426, 437 Kommunikationsfähigkeit 274 Kommunikationsforschung 389 Kommunikationsstörung 268, 322 Kommunikationsverhalten 392 Kommunikationswissenschaft 122 kommunikative Kompetenz 67, 404, 405 Kommunitarismus 264 Kompetenz 152, 209, 378 Kompetenzverteilung 3 Konferenz 452 Konfliktbewältigung 79 Konfliktregelung 468 Konfliktstrategie 419 Konfliktverhalten 142, 535 Konfuzianismus 251 Konsistenz 413 Konstrukt 529 Konstruktivismus 407 Konsum 44, 465, 505 Konsumverhalten 44, 82, 208, 488 Kontrolle 277, 423, 464, 471 Kontrollsystem 98 Konvention 513

347

Konzeption 3, 133, 168, 217, 267, 316, 434 Kooperation 114, 154, 214, 216, 267, 306, 346, 411, 415, 470 Körper 16, 336, 396, 418, 508, 534 Körperbehinderung 330, 331, 504 Körpergewicht 418 körperliche Arbeit 173 körperliche Entwicklung 218, 382, 418 Körperlichkeit 336, 418, 465, 504 Kosovo 508 Kosten 3, 250, 301, 365, 386, 416, 436 Kostendämpfung 373 Kostenentwicklung 88, 436 Kosten-Nutzen-Analyse 296, 386, 391, 425 Kraftfahrzeug 482 Kraftfahrzeugindustrie 199, 353 Krankenhaus 369, 370, 373, 420, 424, 436, 446 Krankenkasse 379, 386, 436 Krankenpflege 266, 267, 286, 290, 292, 395, 428 Krankenschwester 428 Krankenstand 198, 372 Krankenversicherung 113, 123, 128, 370, 372, 373, 436 Krankheit 8, 26, 56, 59, 198, 201, 206, 259, 303, 326, 363, 368, 375, 376, 381, 388, 389, 390, 392, 393, 398, 407, 408, 409, 410, 418, 425, 433, 437, 438, 454, 457, 473, 476, 490 Krankheitsverlauf 391 Krebs 259, 377, 392, 433, 440 Kreditvergabe 23 Kreditwesen 23 Kriegsopfer 330 Kriminalität 206, 492, 522, 535, 537 Kriminologie 522 Krise 10, 26, 87, 529 Kritikfähigkeit 345 kulturelle Faktoren 60, 270, 288, 362, 499, 510 kulturelles Kapital 27 kulturelles Verhalten 288, 307 Kundenorientierung 83, 109, 342, 424 Kündigung 199 Kündigungsschutz 198 Kunst 122, 307, 531

348

Kunstwerk 531 L Laborexperiment 259 Landbevölkerung 77 Länderkompetenz 3 Landkreis 40, 295 ländliche Entwicklung 77 ländlicher Raum 77, 141 Landwirtschaft 141 Langlebigkeit 246, 252 Längsschnittuntersuchung 74 Leben 430 Lebensarbeitszeit 160, 178, 183, 200 Lebensbedingungen 2, 13, 41, 60, 61, 87, 95, 102, 111, 169, 210, 232, 257, 300, 304 Lebensdauer 218, 244 Lebenserwartung 33, 173, 206, 213, 244, 249, 252, 375, 382, 397, 429 Lebensgemeinschaft 260 lebenslanges Lernen 164, 166, 185, 187, 192, 193, 197, 242, 265 Lebenslauf 131, 203, 206, 207, 227, 237, 244, 255, 258, 294, 398, 535, 537, 542 Lebensperspektive 543 Lebensplanung 15, 91, 137, 264, 543 Lebensqualität 61, 138, 169, 217, 218, 258, 339, 399, 409, 438, 440 Lebenssinn 263 Lebenssituation 33, 34, 40, 42, 61, 98, 114, 131, 138, 169, 206, 255, 258, 279, 308, 376, 410, 455, 473, 542, 543 Lebensstandard 33, 36, 49, 135, 142, 237, 264 Lebensstil 464, 537 Lebensunterhalt 245 Lebensweise 41, 114, 137, 207, 319, 397, 477, 503, 527 Lebenswelt 131, 314, 318, 500, 524 Legitimation 80, 478, 495 Lehrer 102, 515 Lehrmittel 288 Lehrplan 266, 267 Leichtlohngruppe 119 Leiharbeit 15, 123 Leiharbeitnehmer 123 Leistung 154, 201, 386 Leistungsanspruch 11, 142

Sachregister

Leistungsbezug 46, 47, 65, 66, 89, 142, 162, 395 Leistungsfähigkeit 29, 150, 151, 152, 153, 167, 177, 190, 198, 240 Leitbild 232, 270, 339, 403, 539 Lernbehinderung 332, 345 Lernen 152, 253, 273 lernende Organisation 349 Lernfähigkeit 153, 177 Lerninhalt 185, 267 Lernmethode 174 Lernort 267, 346 Lernprozess 7, 332 Lernsituation 266, 267 Liberalisierung 493, 520 Linguistik 122 Litauen 145 Literatur 362 Lohn 108, 164 Lohnfindung 119 Lohnhöhe 22 Lohnkosten 151, 162 Lohnnebenkosten 107, 198 Lohnpolitik 119, 166 Lohnunterschied 22 lokale Faktoren 270, 524 lokale Öffentlichkeit 468 Luxemburg 119, 517 M Macht 317, 478, 505, 514 Mädchen 444, 507 Makroökonomie 172 Management 154, 192, 373 Managementansatz 212 Manager 191, 204 Manipulation 462 Mann 1, 115, 156, 157, 207, 230, 252, 265, 276, 397, 398, 409, 435, 458, 459, 501, 505, 514, 535 Männerberuf 173, 276 Männlichkeit 529 Marginalität 31, 58, 72, 86, 131, 135, 534 Markt 9, 475, 526 Marktmechanismus 526 Marktwirtschaft 80 Massenarbeitslosigkeit 8 Massenkommunikation 531 Massenmedien 319, 389, 496

Sachregister

Maßnahme 3, 10, 19, 34, 64, 91, 108, 112, 117, 118, 122, 133, 143, 149, 150, 164, 180, 183, 347, 354, 391, 425, 494 Mecklenburg-Vorpommern 77, 429, 470 Mediation 525 Medien 502 Medienrecht 479 Medienverhalten 465 Medikamentenabhängigkeit 490 medizinische Faktoren 365, 380, 410, 422 medizinische Rehabilitation 365, 372, 401, 415, 417, 443, 445, 484, 489 medizinische Versorgung 36, 213, 303, 358, 368, 370, 379, 380, 381, 383, 391, 398, 402, 408, 409, 416, 436, 446, 460, 470, 476 Medizinsoziologie 140 Mehrebenensystem 7 Mehrfachbehinderung 330, 333, 345 Meldewesen 246 Mensch 252, 259, 315, 337, 356, 364, 504 Menschenbild 504 Menschenhandel 500, 509, 513, 518, 521, 541, 543 Menschenrechte 85, 96, 310, 513 Menschenwürde 337 Menschheit 504 Mensch-Maschine-System 194 Mentalität 87 Mentoring 190 Messinstrument 14, 384, 388, 394, 413, 427, 432, 433, 445 Messtheorie 14 Messung 1, 6, 14, 33, 44, 117, 118, 140 Metallindustrie 149 Metapher 363 Methode 71, 74, 83, 137, 230, 260, 436, 443 Methodik 229 Methodologie 235 Metropole 73 Migrant 15, 96, 284, 300, 502, 543 Migration 21, 499, 513 Mikrozensus 18, 160 Mindesteinkommen 10, 47, 119, 133 Mindestlohn 10, 15, 119 Minimierung 301 Missbrauch 88 Misshandlung 57, 508

349

Mitarbeiter 168, 170, 192, 313, 336, 446, 450 Mittelbetrieb 145, 189, 191, 192 Mitteleuropa 99, 100, 115, 238 Mittelschicht 136 Mittelstand 41, 136 Mobilisierung 81 Mobilität 141, 215, 303 Mobilitätsbarriere 215 Modell 10, 25, 29, 288, 309, 328, 343, 434, 535 Modellentwicklung 259, 484 Modellversuch 143, 232, 305, 339 Moderne 498, 514 Modernisierung 21, 87, 278 Monopol 479 Moral 362, 364, 412, 521 moralische Erziehung 442 moralisches Urteil 442, 516 Morbidität 56, 93, 97 Motiv 23, 317 Motivation 152, 170, 176, 226, 228, 244, 253, 302, 315, 362, 535, 538 Motorik 534 Musik 301, 378, 444 Mutter 42, 130, 254, 438, 483 Mutterschutz 123 Mythos 262 N Nachbarschaft 140 nachberufliche Tätigkeit 204 Nachfragestruktur 271 Nanotechnologie 293 Narration 104 nationale Politik 7 Nationalität 355 Nationalsozialismus 362 Nationalstaat 90 negative Einkommensteuer 3, 10, 108, 133 Neoliberalismus 9, 21, 86, 136, 375 Netzwerk 7, 199, 239, 273, 277, 295, 306, 480 neue Bundesländer 8, 18, 41, 46, 89, 127, 156, 169, 173, 189, 223, 246, 254, 270, 365, 429, 493 Nichterwerbstätigkeit 159 nichtstaatliche Organisation 310, 456

350

Niederlande 12, 31, 119, 127, 175, 196, 223, 226, 339, 477, 492 Niederösterreich 328 Niedersachsen 121, 428 Niedrigeinkommen 1, 2, 34, 58 Niedriglohn 4, 15, 58, 91 Niedrigqualifizierter 15, 22, 126, 127 Non-Profit-Organisation 228 nonverbale Kommunikation 444 Nordamerika 21, 64, 83, 106, 108, 143, 213, 222, 247, 259, 362, 458, 475, 510, 516, 517, 521 Nordeuropa 238, 528 Nordkorea 251 Nordrhein-Westfalen 35, 111, 161, 186, 201, 214, 232, 273, 292, 379, 440, 451, 468, 494, 530 Normalität 504, 523 Normierung 394 Norwegen 483 Nutzen 386, 475

Sachregister

179,

119, 408,

182, 351,

O Obdachlosenhilfe 55, 114 Obdachlosigkeit 19, 101, 114, 131, 455, 473 Objektivität 363 OECD 84, 123, 188, 261 OECD-Staat 38, 115 öffentliche Ausgaben 46, 65, 88 öffentliche Förderung 126 öffentliche Meinung 104, 495 öffentlicher Dienst 229 öffentlicher Raum 468, 534 öffentlicher Verkehr 469 öffentliche Verwaltung 201, 541 Öffentlichkeit 501, 506, 534 Ökologie 122 Ökonomie 76, 370 ökonomische Faktoren 80, 115, 366, 393, 533 ökonomisches Verhalten 82 ökonomische Theorie 122 Ökonomisierung 86, 136, 539 Online-Medien 426, 437, 466 Operationalisierung 71, 137 Opfer 219, 502, 509, 525 Ordnungspolitik 127 Organisation 210, 371

Organisationen 408, 460 Organisationsentwicklung 349, 450 Organisationshandeln 408 Organisationsmodell 295 Organisationsstruktur 373, 431 organisierte Kriminalität 513, 543 Orientierung 270 Ostasien 251, 321, 362 Österreich 19, 61, 80, 119, 141, 172, 180, 185, 187, 198, 226, 228, 272, 285, 308, 309, 328, 452, 498, 511, 517, 523, 524, 526 Osterweiterung 100 Osteuropa 99, 100, 115, 119, 181, 457, 533, 543 Ost-West-Vergleich 48, 429 OSZE 521

175, 239, 465,

238,

P Pädagoge 338 Pädagogik 309, 515 pädagogische Faktoren 337 pädagogische Förderung 316, 324, 336, 338 pädagogisches Konzept 242, 265, 317, 336 pädagogische Theorie 317 Partizipation 115, 242, 306, 344, 353, 460 Partnerbeziehung 159, 459, 517, 536 Partnerschaft 159, 219, 220, 459, 511, 528 Pathologie 408 Patient 274, 294, 360, 368, 369, 371, 379, 383, 388, 391, 392, 399, 403, 404, 405, 407, 413, 414, 416, 417, 419, 420, 423, 424, 426, 428, 430, 433, 439, 440, 446, 448, 450, 451 Patientenrecht 380 Patriarchat 284, 532, 540 Pazifischer Raum 64 PC 253, 463 Peer Group 487 Pension 229, 231 Pensionierung 159, 169 Personal 150, 154, 189, 342 Personalabbau 146, 361, 449 Personalbestand 146 Personaleinstellung 151 Personalentwicklung 145, 146, 149, 150, 176, 184, 190, 192, 199, 349 Personalführung 154, 170, 191, 192

Sachregister

Personalplanung 146, 149 Personalpolitik 146, 149, 151, 162, 176, 178, 179, 185, 186, 189, 190, 196, 323, 348, 361 personenbezogene Dienstleistung 249, 277, 287, 295, 323, 329, 331, 339, 341, 342, 391, 446, 473 Personendaten 391, 436 Persönlichkeitsentwicklung 447, 485, 515 Perspektive 98, 322 Persuasion 208 Pfadabhängigkeit 238 Pflege 180, 210, 236, 249, 269, 285, 286, 292, 294, 296, 304, 365, 373, 381, 430, 431 Pflegebedürftigkeit 83, 271, 277, 284, 292, 299, 303, 328, 367, 385, 395, 436 Pflegeberuf 266, 267, 281, 282, 297 Pflegedienst 271, 286, 287, 290, 302, 395 Pflegefall 277, 292 Pflegeheim 272, 279, 289, 294, 300 Pflegeperson 277, 285, 290, 291, 292, 294, 298 Pflegepersonal 268, 275, 278, 280, 294, 419, 430, 450 Pflegeversicherung 269, 286, 395, 436 Pflegschaft 527 Phantasie 507, 523 Philosophie 122 physiologische Faktoren 206, 355, 372 physische Belastung 29, 67, 190, 372, 467 Planung 132, 150, 267, 325, 448 Pluralismus 520 Polarisierung 28, 73 Polen 26, 99, 145, 146, 291, 429, 471, 487, 533 Politik 122, 239, 256, 495 Politikverdrossenheit 50 politische Agenda 113, 238, 456 politische Einstellung 50 politische Entscheidung 181, 238 politische Faktoren 137, 389 politische Institution 238, 239 politische Intervention 63 politische Kontrolle 471 politische Kultur 50, 468 politischer Akteur 238, 239 politische Reform 112, 239 politischer Einfluss 456

351

politischer Prozess 7, 238 politisches Bewusstsein 519 politisches Handeln 181, 239, 468 politisches Programm 78, 113, 238, 456, 521 politische Steuerung 78, 109, 135 politische Strategie 99 politische Verhandlung 456 Politisierung 422 Polizei 16, 517 Polizeieinsatz 481, 517 Portugal 304 Postmoderne 340, 498 postsozialistisches Land 26, 99, 115, 145, 146, 204, 223, 291, 304, 331, 362, 365, 429, 471, 487, 508, 533 Präferenz 386 Prävention 25, 110, 132, 277, 309, 348, 361, 425, 434, 443, 447, 455, 460, 472, 477, 480, 485, 487, 510, 515, 522, 525 Praxis 191 Prestige 248 Priorität 358 private Krankenversicherung 375 private Vorsorge 229, 261 Privathaushalt 1, 23, 34, 134, 260, 271 Privatisierung 127, 210, 262 Privatsphäre 506 Privatwirtschaft 229 Problemgruppe 34, 92, 502 Produktgestaltung 320 Produktion 150 Produktivität 172, 202 Professionalisierung 281, 323, 431, 539 Profit 526 Prognose 189, 260, 262 Prognosemodell 328, 461 Prognoseverfahren 260 Programm 25, 84, 456 Programmierung 381 Prophylaxe 59, 303, 416, 453, 456, 458, 459, 476 prosoziales Verhalten 13 Prostitution 495, 500, 505, 508, 509, 513, 516, 518, 521, 523, 524, 526, 533, 540, 541, 543 Protest 81 Protestbewegung 81

352

Protestverhalten 45, 81 Prozess 439 prozessproduzierte Daten 391, 436 Psychiatrie 400, 407, 450, 530 psychiatrische Versorgung 400, 448, 450, 530 psychische Belastung 171, 332, 430, 432, 449 psychische Faktoren 29, 34, 67, 142, 190, 244, 372, 423, 445, 461, 467, 472, 535 psychische Folgen 8, 212 psychische Gesundheit 152, 397, 407 psychische Krankheit 114, 389, 394, 400, 407, 427, 441, 448, 484, 530 psychische Situation 226 psychische Störung 315, 329, 330, 372, 378, 384, 387, 388, 400, 417, 421, 443, 447, 467 Psychodiagnostik 400 Psychodynamik 441 Psychologie 122 psychologische Intervention 440, 476 Psychopathologie 520 Psychosomatik 388, 405 psychosomatische Krankheit 443, 449 psychosoziale Faktoren 26, 29, 67, 206, 226, 334, 467 psychosoziale Versorgung 440, 451 Psychotherapie 360, 378, 384, 417, 439, 440, 441, 450 Pubertät 529 Public Health 377 Q Qualifikation 18, 27, 83, 151, 166, 168, 185, 190, 192, 209, 280, 306, 316, 338, 342, 345, 347, 349, 350, 355 Qualifikationsanforderungen 149, 161, 267, 323 Qualifikationsstruktur 157, 202 Qualifikationsverwertung 149 Qualifikationswandel 323 Qualitätskontrolle 371 Qualitätssicherung 302, 312, 384, 443, 453, 460 Querschnittuntersuchung 74 Quote 33, 46, 88, 156, 157, 162, 164, 183, 188, 196, 197, 200, 267, 395

Sachregister

R Rahmenbedingung 224, 285, 307 Randgruppe 520, 527, 534, 541 Rasse 368 Rassismus 478 Rational-Choice-Theorie 86 Rationalität 475 Rauchen 56, 471, 488 Raum 52, 506, 523 Raumplanung 20 Reaktion 212, 432 Recht 119, 134, 181, 320, 346, 352, 354, 443, 464, 479 rechtliche Faktoren 272, 334, 357, 464 Rechtsanwendung 481 Rechtsgrundlage 165, 229, 380 Rechtslage 344 Rechtsprechung 181 Rechtsradikalismus 75 Rechtsschutz 310, 344 Rechtswissenschaft 122 Reform 17, 40, 126, 128, 146, 147, 148, 173, 187, 188, 193, 234, 261, 264, 272, 344, 365, 370, 373 Reformmodell 127 Reformpolitik 103, 107, 113, 370, 375 Reformprogramm 103, 107, 113, 370 Regelung 386 Regierungspolitik 113, 127 Region 91, 149, 270, 325 regionale Entwicklung 121 regionale Faktoren 161, 372 regionale Mobilität 215 regionaler Unterschied 89, 140, 173, 270, 372, 429 regionaler Vergleich 156, 254 regionale Verteilung 36, 46, 47, 156, 271 Regulierung 272, 375 Rehabilitationseinrichtung 406 Rehabilitationswissenschaft 401, 406, 415, 443 Reichtum 28, 71, 80, 85, 95, 97, 125, 137 Reintegration 497, 536 Reiz 423 Rekrutierung 189 Reliabilität 384, 388, 394, 413, 420, 427, 432, 433 Religion 521 Religiosität 430

Sachregister

Rente

80, 146, 147, 148, 165, 166, 173, 198, 210, 231, 234, 241, 249, 254, 261 Rentenalter 147, 148, 160, 163, 165, 166, 173, 178, 183, 186, 188, 193, 197, 200, 224, 231, 261, 263 Rentenanpassung 241, 261 Rentenanspruch 146, 148, 193, 254, 261 Rentenberechnung 261 Rentenleistung 147, 148, 245 Rentenversicherung 123, 128, 146, 147, 148, 155, 165, 173, 183, 187, 188, 193, 197, 231, 234, 239, 241, 245, 254, 261, 262, 401, 436 Rentner 160, 173, 206, 210, 224, 253, 254, 261, 263 Republik Südafrika 137 Resozialisierung 494, 538, 539 Ressourcen 98, 358 Rezeption 208 Rezipientenforschung 208 Reziprozität 251 Rheinland 379 Rheinland-Pfalz 168, 329, 391 Rhein-Main-Gebiet 294 Richtlinie 344 Risiko 1, 14, 15, 26, 40, 56, 359, 435, 447, 461, 469 Risikoabschätzung 250, 469 Risikoforschung 447 Risikoverhalten 455, 469, 472, 488, 492 Rolle 159, 209 Rollenbild 159 Rolleneinnahme 158, 159 Rollenspiel 466 Rollenverständnis 158, 159 Rollenverteilung 158, 243 Rollenwandel 158, 159 Rollenzuschreibung 158, 159 Ruhestand 158, 159, 163, 186, 187, 224, 226, 263 Ruhrgebiet 149, 292 Russland 223 S Saarland 40 Sachbearbeiter 142 Sachsen 351, 399, 424 Sachsen-Anhalt 351, 531 Sanktion 7

353

Säugling 130, 390 Schätzung 88 Schichtarbeit 199 schichtspezifische Faktoren 56, 93, 496 schichtspezifische Sozialisation 84 Schichtzugehörigkeit 56, 466 Schizophrenie 423 Schlaganfall 359, 365, 399 Schleswig-Holstein 287, 298, 325 Schlüsselqualifikation 192, 355 Schmerz 413 Schulabbruch 84 Schulabschluss 18 Schulbildung 308, 463 Schule 12, 27, 92, 102, 131, 266, 267, 319, 327, 332, 338, 502, 510, 515, 525 Schüler 120, 324, 332, 491, 515 Schulleistung 24, 84, 92 Schulwesen 27, 105, 120, 491 Schweden 64, 175, 179, 223, 226, 259, 291, 339, 365, 471 Schweiz 19, 34, 73, 85, 92, 119, 129, 175, 177, 226, 365, 441, 499, 500 Schwerarbeit 180 Schwerbehinderung 178, 312, 330, 331, 333, 340, 346, 352, 354, 436 Schwererziehbarkeit 411 Segregation 21, 24, 35, 50, 51, 52, 53, 73, 79, 523 Sehbehinderung 330 sektorale Verteilung 189 Sekundäranalyse 436 Selbständiger 123 Selbständigkeit 217 Selbstbestimmung 306, 318, 331, 334, 351 Selbstbild 55, 85, 469, 507 Selbsteinschätzung 258, 345 Selbsthilfe 34, 232, 247, 264, 273, 306, 321 Selbstmord 206, 362, 364, 366, 412, 434, 447 Selbstmordversuch 447 Selbstorganisation 174, 232, 273 Selbststeuerung 273, 414 Selbstverantwortung 86, 98, 136, 185, 370 Selbstverständnis 263, 532, 539 Selbstverwirklichung 185 Sexualaufklärung 496 Sexualdelikt 219, 220

354

Sexualerziehung 309, 496 Sexualforschung 512 Sexualität 207, 309, 455, 477, 493, 495, 496, 503, 505, 506, 507, 514, 516, 518, 520, 523, 524, 527, 529 Sexualverhalten 207, 455, 458, 459, 496, 523 sexuelle Belästigung 219, 220 sexueller Missbrauch 220, 447, 533 Siedlung 69 Simulation 11 Situationsanalyse 141 Skalierung 384, 394, 413, 427, 432, 433, 445 Skandal 104, 495 Skandinavien 119, 238 Sklaverei 508, 513 Slowakei 331 SOEP 49 Software 260 Soldat 508 Solidarität 13, 96, 243, 269, 337, 370, 400 Sonderpädagogik 96, 317, 324, 340 Sozialarbeit 12, 25, 45, 55, 67, 83, 86, 92, 101, 131, 206, 321, 396, 434, 478, 485, 491, 525, 527, 539, 541 Sozialarbeiter 55, 86 Sozialberatung 527 Sozialbericht 49, 163, 256, 257 Sozialdaten 391, 436 soziale Anerkennung 232, 248, 442, 520 soziale Bewegung 408 soziale Beziehungen 13, 34, 53, 87, 111, 206, 225, 331, 355, 397, 400, 408, 465, 501, 503, 505 soziale Chance 60, 137 soziale Deprivation 21, 44 soziale Dienste 2, 83, 99, 101, 110, 242, 271, 282, 287, 295, 320, 329, 341, 342, 411, 473 soziale Differenzierung 21, 73, 85, 116, 222 soziale Einrichtung 37, 114, 214, 219, 305, 312, 313, 321, 329, 335, 419 soziale Einstellung 115, 337 soziale Entwicklung 37, 39, 52, 135 soziale Faktoren 34, 61, 93, 97, 195, 227, 322, 366, 376, 389, 398, 422, 461, 464, 472

Sachregister

soziale Folgen 21, 41, 60, 73, 87, 100, 256, 337, 422 soziale Frage 9, 136 soziale Funktion 472, 495, 518 soziale Gerechtigkeit 62, 63, 113, 133, 370 soziale Herkunft 16, 24, 27, 38, 84, 92, 120 soziale Indikatoren 1, 33, 44, 49, 74, 117, 118, 122, 140, 173 soziale Institution 219, 540 soziale Integration 13, 14, 16, 37, 49, 75, 78, 90, 96, 99, 100, 109, 129, 138, 181, 269, 296, 318, 320, 321, 324, 343, 353, 356, 400, 497, 537 soziale Intervention 110, 280 soziale Isolation 298, 463, 467 soziale Klasse 41 soziale Kompetenz 177, 225, 274 soziale Konstruktion 207, 408, 418, 507 soziale Kontrolle 16, 537 soziale Lage 31, 34, 35, 37, 49, 60, 74, 89, 91, 92, 114, 121, 227, 326, 372, 465, 518 soziale Mobilität 1, 41, 203 soziale Norm 34, 251, 270, 364, 462, 478, 499 soziale Partizipation 32, 62, 95, 206, 226, 334, 351, 357 soziale Position 135 sozialer Abstieg 87, 135 sozialer Brennpunkt 110, 111 soziale Rehabilitation 339, 365 sozialer Konflikt 21, 495, 535 sozialer Mindeststandard 6, 28 sozialer Raum 21, 35, 50, 51, 53, 101, 110, 524 sozialer Status 135, 248, 410, 531 sozialer Wandel 14, 21, 30, 41, 50, 75, 77, 87, 91, 163, 228, 236, 237, 247, 255, 257, 258, 265, 269, 366, 375, 487, 519, 541 soziale Schicht 32, 51, 173, 376, 409, 410 soziale Schichtung 41 soziale Schließung 14, 31, 51, 52, 79, 100, 106, 518, 534 soziale Sicherung 3, 10, 15, 19, 32, 42, 58, 63, 68, 70, 80, 91, 103, 107, 109, 113, 123, 128, 133, 136, 146, 147, 188,

Sachregister

210, 213, 230, 231, 239, 241, 245, 249, 261, 262, 365 soziales Milieu 53, 69, 82, 131 soziales Netzwerk 2, 13, 34, 35, 203, 335, 400 soziales Problem 31, 39, 50, 51, 53, 58, 79, 98, 106, 144, 293, 454, 464, 468, 486, 518 soziales System 10, 80, 431 soziales Verhalten 5, 225, 321, 345, 433, 510 Sozialethik 126, 454 soziale Umwelt 69, 92, 140, 537 soziale Ungleichheit 1, 2, 5, 14, 18, 21, 24, 26, 27, 32, 41, 43, 50, 51, 52, 56, 71, 76, 90, 93, 95, 115, 121, 135, 137, 139, 140, 144, 173, 181, 206, 210, 375, 376, 409 soziale Unterstützung 5, 26, 236, 251, 280, 292, 298, 316, 321, 419, 433, 467, 500 soziale Verantwortung 5 soziale Wahrnehmung 504, 524 soziale Wirklichkeit 396 Sozialgeschichte 133 Sozialgesetzbuch 10, 46, 47, 57, 89, 142, 344, 346, 348, 352, 354 Sozialhilfe 6, 10, 17, 22, 42, 47, 64, 65, 66, 85, 86, 88, 91, 94, 103, 107, 109, 113, 124, 129, 136, 142 Sozialhilfeempfänger 34, 35, 42, 64, 65, 66, 77, 108, 121, 124, 129, 142, 143 Sozialisation 434, 480, 515, 537 Sozialisationsbedingung 98, 480 Sozialisationsdefizit 98, 480 Sozialisationsinstanz 480 Sozialisierung 247 Sozialkapital 111, 296 Sozialleistung 3, 6, 22, 34, 80, 88, 103, 113, 116, 133, 210, 249, 250 Sozialordnung 126, 136, 419 Sozialpädagoge 323 Sozialpädagogik 12, 62, 98, 101, 323, 480, 491 sozialpädagogische Intervention 274, 324, 480 Sozialpartnerschaft 198 Sozialplanung 109, 306 Sozialpolitik 7, 14, 19, 20, 25, 32, 37, 40, 54, 57, 78, 80, 84, 85, 86, 90, 100,

355

103, 104, 107, 112, 113, 133, 135, 136, 143, 148, 165, 166, 183, 197, 203, 210, 216, 238, 241, 261, 262, 264, 270, 285, 320, 352, 380, 406, 409 Sozialpsychologie 490 sozialpsychologische Faktoren 461 Sozialraumanalyse 121 Sozialrecht 17, 57, 155, 348, 353, 357 Sozialstaat 9, 37, 42, 54, 80, 86, 95, 103, 107, 112, 128, 136, 146, 238 Sozialstatistik 47, 65, 66, 117, 234, 395 Sozialstruktur 21, 41, 86, 87, 97, 104, 114, 125, 140, 210, 239, 364 Sozialversicherung 10, 68, 70, 86, 113, 128, 155, 365 Sozialversicherungspflicht 15, 229 Sozialverträglichkeit 85 Sozialverwaltung 91, 341, 420, 541 Sozialwissenschaft 122, 206, 362, 531 Sozialzeit 224, 263, 296 Soziologie 76, 122 soziologische Theorie 14, 104, 106, 490 sozioökonomische Faktoren 61, 130, 140, 173, 222, 291, 410, 463 Spanien 119, 175, 226, 304 SPD 113 Spezialklinik 450 Spiel 466, 475, 479 Spieltheorie 402 Spiritualität 458 Sport 67, 409, 479 Sprachbehinderung 374 Staat 98, 479, 531 staatliche Einflussnahme 202 staatliche Lenkung 95 Staatsgrenze 533 Staatstätigkeit 126 Stadt 21, 26, 31, 35, 40, 51, 52, 69, 73, 114, 121, 124, 216, 217, 494, 531 Stadtbevölkerung 50, 73, 124, 140, 232, 468, 531 Stadtentwicklung 20, 51, 52, 102, 121, 232 Stadtplanung 215, 217, 523 Stadtteil 35, 40, 51, 52, 53, 79, 102, 110, 111, 121, 217, 273, 523 Stadtteilarbeit 25, 110 Stammzellenforschung 293 Standardisierung 393, 394 Standort 9

356

Standortfaktoren 36 stationäre Behandlung 414, 484 stationäre Versorgung 268, 294, 334, 335, 372, 414, 417, 419, 431, 436, 446 Statistik 372, 436 statistische Analyse 259 statistische Methode 74 Statusunsicherheit 135 Stellenangebot 161 Stellenausschreibung 161 Stellenbeschreibung 161 Stellung im Beruf 18, 484 Sterben 380, 419, 430 Sterblichkeit 56, 93, 97, 173, 212, 213, 222, 223, 246, 259, 382, 390, 397, 429 Stereotyp 319, 355 Steuerpolitik 3, 17, 139 Steuerrecht 17 Steuersystem 80 Stichprobe 74 Stigmatisierung 16, 141, 206, 389, 407, 462, 493, 504, 518, 520 Stimulus-Response-Modell 212 Strafe 531 Straffälligenhilfe 497, 539 Straffälliger 494, 497, 537 Strafgefangener 538 Strafrecht 380, 481 Straftat 220, 509, 531 Strafverfahren 494, 509 Strafverfolgung 462, 509, 521 Strafvollzug 538 Straßenkind 98 Stress 29, 67, 240, 361, 430, 432, 449, 467 Strukturwandel 36, 173, 206, 210 Student 403 Studium 211 Subjektivität 299 Subkultur 206, 464 Subvention 108, 151, 162, 164 Sucht 67, 83, 330, 461, 466, 467, 470, 472, 473, 474, 478, 481, 484, 485, 490 Südasien 80, 362 Südeuropa 284 Südkorea 251, 321 südliches Afrika 137 symbolisches Kapital 248 Sympathie 530

Sachregister

Systemtheorie 381, 407 T Tabak 486 Tabakkonsum 409, 471, 476, 477, 486, 488 Tagesbetreuung 329 Tanz 378 Tarifpolitik 36, 119 Täter 509 Täter-Opfer-Beziehung 517 Tätigkeit 152, 176, 180, 184, 224, 323 Tätigkeitsfeld 182, 321 Tausch 5, 264 Team 302 Technologie 373 Teilzeitarbeit 58, 70, 123, 254 Teilzeitarbeitnehmer 123, 198 Testkonstruktion 432, 433, 445 Theologie 495 Theorie 257, 434, 505 Theoriebildung 248, 490 Therapie 280, 301, 303, 315, 358, 369, 374, 386, 399, 415, 416, 425, 434, 444, 450, 454, 470, 489, 522, 538 Therapieerfolg 371, 374, 392, 439, 441, 489 Thüringen 302, 473 Tiefenpsychologie 439 Tier 259, 315 Tod 206, 390, 419, 429, 430 Toleranz 462, 493, 501, 520 totale Institution 278 Tötungsdelikt 535 Tourismus 215, 518 Tradition 514 traditionelle Kultur 251 Trägerschaft 305, 313, 318, 348 Trainer 209 Training 170 Transferleistung 3, 10, 133 Transformation 41, 115, 365, 487 Transkulturalität 464 Transparenz 414 Transsexualität 506, 527 Transzendenz 458 Trauma 359

483,

263,

368, 417, 480, 440,

Sachregister

Trend 152, 237, 416 Trinkverhalten 461 Tschechische Republik 26, 99, 204, 304, 365, 429, 533 Türke 300 Typologie 42, 296, 364, 484 U Überalterung 262 überbetriebliche Ausbildung 288, 346, 349 Übergewicht 396, 425, 474 Überwachung 533 UdSSR-Nachfolgestaat 99, 145, 223 Umsatz 475 Umverteilung 5, 49 Umwelt 435 Umweltfaktoren 376, 398, 435 Umweltforschung 122 Umweltmedizin 435 Unfallversicherung 436 Ungarn 99, 145, 223, 362 ungeschützte Beschäftigung 15, 58 UNO 310, 456 Unterbringung 430 Unterdrückung 519 Unternehmen 154, 177, 347, 349 Unternehmensführung 147, 154 Unternehmensgröße 189 Unternehmensgründung 36 Unternehmenskultur 190, 192, 353 Unternehmensplanung 146 Unternehmenspolitik 146 Unternehmer 168 Unterricht 324, 525 Unterschicht 32, 52 Urbanität 506 Urlaub 123 Ursache 6, 22, 131, 206, 330, 390, 421, 422, 429, 467, 472, 535 USA 21, 64, 83, 106, 108, 119, 213, 222, 247, 259, 362, 408, 458, 475, 510, 516, 517, 521 V Validierung 230 Validität 384, 388, 394, 413, 427, 432, 433 Verantwortung 192, 337 Verbraucher 208, 488 Verbraucherberatung 82, 426

357

Verbraucherschutz 134 Verbrechensbekämpfung 500 Verbundsystem 489 Verelendung 21, 73 Vererbung 130, 387 Verfahren 74, 150 Verfassung 181 Verfassungsrecht 3, 17, 181 Verflechtung 406 Vergewaltigung 219, 220, 508 Vergleich 26, 437, 440, 441 vergleichende Forschung 398 Verhalten 187, 188, 211, 225, 244, 413, 419, 421, 422, 471, 488, 510, 522, 534 Verhaltensänderung 488 Verhaltensauffälligkeit 411, 422, 438, 442, 491, 510, 522 Verhaltensmodell 488 Verhaltensmuster 408, 510 Verhaltenssteuerung 423 Verhaltensstörung 387, 411, 422, 522 Verhaltenstherapie 484, 522 Verhandlung 402 Verkehrsteilnehmer 215 Vermarktung 210, 228 Vermögen 23, 80, 95, 237 Vernetzung 7, 305, 313, 406 Verpflegung 289 Verrechtlichung 464 Verschuldung 82, 134, 491 Versicherungsleistung 155, 386 Versorgung 302, 305, 312, 327, 379 Verteilung 18, 32, 44, 49, 80, 118, 167, 358, 402 Verteilungsgerechtigkeit 63, 95, 122, 358, 402 Verteilungspolitik 3, 122, 133 Vertrauen 111, 361 Verwaltung 3, 420 Verwaltungshandeln 541 Verzicht 94 Viktimisierung 220 Völkerrecht 122 volkswirtschaftliche Kosten 416 Volkswirtschaftstheorie 122 Voluntarismus 317 Vorbild 185, 203, 354 Vorruhestand 147, 157, 178, 186, 187, 234 Vorschule 92

358

Vorurteil 198, 319, 355 W Waffe 502 Wahrnehmung 6, 16, 34, 208, 345, 446, 517 Website 426, 437 Weiblichkeit 529 Weiterbildung 157, 176, 182, 202, 209, 273 weiterführende Schule 492 Weltgesellschaft 21, 76 Werbung 208, 487 Wert 270, 465, 468 Wertorientierung 34, 169, 228, 363, 370, 381, 495, 499, 510, 526 Westeuropa 238, 533 westliche Welt 213, 366, 526 Wettbewerb 86, 414 Wettbewerbsfähigkeit 192, 343 Widerstand 498 Wiedervereinigung 41 Wien 228, 308, 498, 524 Willensbildung 317 Wirkung 19, 79, 112, 208, 213, 463, 481, 496 Wirtschaft 9, 256 wirtschaftliche Faktoren 202, 337 wirtschaftliche Folgen 73 wirtschaftliche Lage 37 Wirtschaftlichkeit 275, 301, 379 Wirtschaftsentwicklung 118, 127, 172 Wirtschaftsliberalismus 9 Wirtschaftspolitik 414 Wirtschaftsstruktur 36, 141, 173 Wirtschaftswachstum 118, 122, 172 Wirtschaftswissenschaft 76 Wirtschaftszweig 149, 189, 191, 372, 475 Wissen 82, 192, 209, 317 Wissenschaft 495 Wissensgesellschaft 166, 185, 242 Wochenarbeitszeit 157 Wohlbefinden 226, 240, 258, 299, 399 Wohlfahrt 33, 44, 135, 228, 284 Wohlfahrtsökonomie 33 Wohlfahrtsstaat 7, 9, 31, 63, 80, 86, 135, 136, 139, 238, 239, 284 Wohlstand 49, 71, 135, 139, 237 Wohlstandsgesellschaft 117

Sachregister

Wohnbevölkerung 79 Wohnen 19, 217, 264, 312, 316, 455 Wohnform 114, 264, 334 Wohngeld 65 Wohngemeinschaft 318 Wohnheim 325 Wohnsiedlung 69 Wohnumgebung 35, 121, 232 Wohnung 35, 325 Wohnungsbau 51 Wohnungsmarkt 114 Wohnungspolitik 19, 20 Wohnungsvermittlung 114 Wohnverhalten 44, 206 Wohnverhältnisse 36, 51, 114, 131, 140 Wohnwert 530 Z Zeit 317 Zeitarbeitnehmer 123 Zeitschrift 532 Zertifizierung 302 Zielfindung 244 Zielgruppe 208, 354, 426, 460 Zielsetzung 244, 245, 359 Zivilgesellschaft 205, 233, 247, 468 Zufriedenheit 169, 258, 299, 312, 329, 379, 430, 446 Zukunft 128, 131, 386 Zukunftsperspektive 42 Zusatzqualifikation 209 Zwang 220, 387, 500, 518 zweiter Arbeitsmarkt 91 Zweite Republik 61, 498

Institutionenregister

359

Institutionenregister

AIDS-Hilfe Wien

452

Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin

484

bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH 174 Bremer Verein zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik im Bereich sozialer Probleme e.V. -BRESOP- 497 Bundesanstalt für Bergbauernfragen 141 Bundesregierung 32 Büro für Sozialforschung Dr. Frank-Olaf Brauerhoch 211 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat 249, 250 Duke University Durham, Center for Demographic Studies 260 Evangelische Fachhochschule Darmstadt 294, 527 Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik 367 Evangelische Fachhochschule Hannover, Institut für praxisbezogene Forschung 288 Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF276, 316, 318, 336, 338 Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen 276 Fachhochschule Fulda, Fachbereich Pflege und Gesundheit 77 Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, FB I Wirtschaftswissenschaften, Professur für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive 50 Fachhochschule Heidelberg, Fak. Sozial- und Verhaltenswissenschaften 350, 356 Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen 473 Fachhochschule Kiel, FB Soziale Arbeit und Gesundheit 287, 325 Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen, FB Betriebs- und Sozialwirtschaft 349 Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und Employability -IBE- 191, 192 Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 314 Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum 75 Forschungsinstitut für Philosophie Hannover 39 Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- 179, 180, 282

360

Institutionenregister

Freiburger Institut für Angewandte Sozialwissenschaft e.V. -FIFAS- 367 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Qualitative Bildungsforschung 77 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Psychologie Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Gesundheitsförderung 448 gaus - medien bildung politikberatung GmbH 149 Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS- 19 GESIS Servicestelle Osteuropa 77 Gewerkschaft der Bau - Holz 180 Hamburger Institut für Sozialforschung 135 Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen, Zentrum für Pflegeforschung und Beratung -ZePB275 Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen 301, 444 Hochschule Neubrandenburg, FB Soziale Arbeit 209 Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen 300 Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugend- und Familiensoziologie und Gerontologie 268, 274, 302 Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Studiengang Kommunikationspsychologie 268 Humboldt-Universität Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation 484 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Klinische Psychologie 423 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie 50, 69 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht 420 Industriegewerkschaft Metall Verwaltungsstelle Dortmund 149 Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund -IfADo- 201 Institut für Caritaswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz 285 Institut für Gesundheitsökonomik

416

Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- 290, 386 Institut für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung -ISAB- 209 Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- 145

Institutionenregister

361

Institut für Technik der Betriebsführung Forschungsstelle im Deutschen Handwerksinstitut e.V. 168 Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Programm 2 Öffentliche Güter und Wirtschaftspolitik 457 Interdisciplinary Centre for Comparative Research in the Social Sciences -ICCR- 19 ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. 32, 209, 216, 271, 313 ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. 40, 305, 347 Katholische Fachhochschule Mainz, FB Soziale Arbeit 295 Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin 448 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Entwicklungspsychologie 244 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 429, 528

213, 218, 222, 246, 252, 259, 260, 304, 382,

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 64, 475 Niederösterreichische Landesakademie Zentrum für Alternswissenschaften und Sozialpolitikforschung 328 Österreichisches Institut für Familienforschung -ÖIF- 309 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für Allgemeine Sonderpädagogik 307 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für sonderpädagogische Fachrichtungen 317 Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Sicherheit, Kriminalität und Polizei Projektgruppe Abweichendes Verhalten und soziale Kontrolle -ASK- 482 Soziale Innovation research & consult GmbH 149 Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- 199, 351 Technische Hochschule Aachen, FB 04 Fak. für Maschinenwesen, Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft 194 Technische Universität Berlin, Fak. VIII Wirtschaft und Management, Institut für VWL und Wirtschaftsrecht Fachgebiet Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie 393 Technische Universität Berlin, Fak. V Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft Fachgebiet Klinische und Gesundheitspsychologie, Entwicklungspsychologie 280, 399 Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" 516 Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V. 77 Universidad Carlos III de Madrid 382

362

Institutionenregister

Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und allgemeine Religionssoziologie 454 Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 02 Sozialisation 75 Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 07 Pädagogische Diagnose und Beratung 292 Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft 464 Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Wissenschaftsschwerpunkt "Dynamik und Komplexität von Kulturen" 464 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik 245 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat 275 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin 97, 289, 291, 406 Universität des 3. Lebensalters an der Universität Frankfurt am Main e.V. 211 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie II 296, 486 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Essener Kolleg für Geschlechterforschung 383 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement 379, 386 Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie 26, 214, 226, 368, 369 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Professur für Soziologie II 481 Universität Frankfurt, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL Professur für VWL, insb. Verteilungs- und Sozialpolitik 48 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Vergleichende Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer 456 Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie 417 Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Soziologie 367 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie 392, 417 Universität Fribourg, Département Sozialarbeit und Sozialpolitik

19

Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Heil- und Sonderpädagogik 374 Universität Göttingen, Graduiertenkolleg 1083 "Generationengeschichte - generationelle Dynamik und historischer Wandel im 19. und 20. Jahrhundert" 243

Institutionenregister

363

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialpolitik 78, 278 Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin 470, 471, 476 Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 387, 461 Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 365 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Soziologie der Bildung und Erziehung 297 Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft 154 Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für VWL, insb. Finanzwissenschaft 358, 402 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Sportsoziologie und -psychologie 534 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Rehabilitation und Inklusion Behinderter 306, 312, 322 Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-Soziologie 369 Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-Soziologie Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung 132 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance 270 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 184 Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizinische Psychologie 450 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie 75 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung 365 Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation 150 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Behindertenpädagogik, Rehabilitation 323, 324, 341, 342, 411

364

Institutionenregister

Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen 204 Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik 425 Universität Kiel, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik

298

Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa 272, 357, 385 Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Seminar für Pädagogik Abt. Sozialpädagogik 329 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie 371 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie 360, 403, 404, 405, 439, 440, 441, 451 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK335

334,

Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik 334, 335 Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Psychologie II Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie 430 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung 280 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie 8, 399, 424, 430 Universität Lübeck, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie 476 Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Differenzielle Psychologie, Eignungsdiagnostik, Organisationspsychologie 176, 224 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie 326, 541 Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Lehrstuhl Gesundheitsökonomie 358 Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I 116 Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" 543 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie 201 Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften 494

Institutionenregister

365

Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. A Grundlagen der Politikwissenschaft und politisches System der Bundesrepublik Deutschland 112 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 468 Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut I Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie 421 Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe Devianz 489 Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" 212, 240, 378 Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung 421 Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften 490 Universität Osnabrück, Promotionskolleg "Europäische Integration? Perspektiven des Wohlfahrtsstaates in der Europäischen Union" 99 Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik 332 Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik 340 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für empirische Sozialforschung 222 Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie 391 Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 452 Universität Witten-Herdecke, Fak. Medizin

383

Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Professur für allgemeine und anwendungsbezogene Soziologie 232 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 170 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik 311, 315 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01 Lernbehindertenpädagogik 315 University of Surrey Guildford, Department of Sociology 369 Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V. 149 Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung 217

366

Institutionenregister

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat Forschungsgruppe Public Health 460 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 202, 367

ANHANG

Hinweise

369

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International The Scientific & Technical Information Network Postfach 24 65 76012 Karlsruhe Deutschland Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 www.stn-international.de

GBI Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH Postfach 81 03 60 81903 München Deutschland Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0 www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • •

Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews *** Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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