September 2014 Februar Mit Veranstaltungskalender. Im Fokus: Sachgebiet Streichinstrumente

June 30, 2018 | Author: Christian Kästner | Category: N/A
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1 September 2014 Februar 2015 Mit Veranstaltungskalender Im Fokus: Sachgebiet Streichinstrumente2 Inhalt Grußwort:...

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September 2014 – Februar 2015

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Im Fokus: Sachgebiet Streichinstrumente

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Inhalt QGrußwort: Michael Angierski

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Im Fokus QSachgebiet Streichinstrumente Interview Michael Angierski mit Achim Ringle . .................................................................................................................... . . . . . . . . . . . . 4 Kollegium Streichinstrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................................................................................................... ................. . . . . . . . . . . . . . 8

QNeues aus den Sachgebieten

Inhalt | Impressum

Elementare Musikpädagogik und Musiktherapie: „Barock’n’Roll“ – Ein neues Angebot für Seniorinnen und Senioren | Ulrike Alt ............................................................................................. . . . . . . . . . . . . . 9 Gesang | Annette Großmann, Zupfinstrumente | Maximilian Mangold, Blockflöte | Gabriele Hilsheimer, Harfe | Frauke Adomeit und Flora-Babette Kick ............................................................ . . . . . . . . . . . . . 9 Streichinstrumente | Achim Ringle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .......................................................................................................... .......... . . . . . . . . . . . 12 Tasteninstrumente und Theorie: Fachtag für Klavier | Thomas Jandl .................................................................................... . . . . . . . . . . . 12 Blasinstrumente und klassisches Schlagzeug: Das Horn | Tobias Mahl und die Tuba | Mike Neuner ................................ . . . . . . . . . . . . 13 Rock Pop und Jazz: „E4 on Tour“ | David Becker ................................................................................................................... . . . . . . . . . . . 14 Sprachförderung in Kindertagesstätten | Dr. Thomas Bauer ................................................................................................ . . . . . . . . . . . . 15

QPorträt ehemalige Schülerin | Interview Michael Angierski mit Alina Czekala

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QWettbewerbe KIWANIS Wettbewerb 2014 | Thomas Jandl . . . . . . .................................................................................................................... . . . . . . . . . . . 17 „Jugend musiziert“ 2015 | Thomas Zelt und die PreisträgerInnen des 51. Bundeswettbewerbs .......................................... . . . . . . . . . . . 18

QVeranstaltungen September 2014 – Februar 2015

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QDie Außenstellen der Musikschule Brühl | Jubiläumskonzert der Bläserakademie | Walter Barbarino ........................................................................................ . . . . . . . . . . 24 Heddesheim | Susan Fathieh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................................................................................................ .................... . . . . . . . . . . . 25 Edingen Neckarhausen | Schlosskonzert | Erika Tieg ............................................................................................................ . . . . . . . . . . 26

QDie großen Ensembles JugendSinfonieOrchester Mannheim, Concerto EQuadro Mannheim | Monika Werra ...................................................... . . . . . . . . . . 28 DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor | Annette Großmann ................................................................................. . . . . . . . . . . 29 Konzertchor der Stadt Mannheim und Henry Purcell Chor | Lionel Fawcett ....................................................................... . . . . . . . . . . 30 Jazz4Fun | Vito Angiolillo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........................................................................................... ......................... . . . . . . . . . . . 31

QNeue Kolleginnen und Kollegen im Porträt Anne Erdmann-Schiegnitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............................................................................................ ........................ . . . . . . . . . . . 33 Hans-Jürgen Höppler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .................................................................................... ................................ . . . . . . . . . . . 33

QKooperationen Orientalische Musikakademie Mannheim | Marion Fluck

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QAktivitäten Das Label „Rodenstein Records“ | Olaf Schönborn

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QFörderverein | Udo Michel-Laus QKontakt | Ansprechpartner

Impressum e4music | Halbjahresmagazin der Musikschule Mannheim Herausgeber: Verein der Freunde und Förderer der Städtischen Musikschule Mannheim e.V. Redaktionsanschrift: Musikschule – e4music E 4, 14, 68159 Mannheim E-Mail: [email protected] oder: [email protected], [email protected] Internet: www.mannheim.de/musikschule Fon: 0621 293-8750 Redaktion: Thomas Pfau, Michael Angierski, Vilma Dzienaite

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Fotonachweis: Dietrich Bechtel (Coverfoto, im Fokus: Porträt) Wenn nicht anders vermerkt: Musikschule Gestaltung und Herstellung: Renate Rist, Lorsch Anzeigen, Marketing: Vilma Dzienaite E-Mail: [email protected] Druck: gutverlag Druck und Medien Auflage: 5.000 Expl. Erscheinungsweise: halbjährlich Die Redaktion behält sich vor, eingegangene Texte zu kürzen und redaktionell zu bearbeiten.

Grußwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich freue mich, Ihnen mit der vierten Ausgabe von „e4music“ ein Geschenk überreichen zu können. Dabei meine ich in erster Linie gar nicht, dass unser Musikschulmagazin für Sie kostenfrei ist. Ich denke da eher an die Geschenke, an die uns die zahlreichen Beiträge in diesem Heft erinnern: Die Geschenke, die uns unsere Schülerinnen und Schüler mit und in ihren zahlreichen Vorspielen und Konzerten bereitet haben. Oder die Geschenke der Lehrkräfte unseres Hauses durch ihren engagierten pädagogischen wie künstlerischen Einsatz. Oder die Geschenke, die uns die vielen, zum Teil „namenlosen“ Helferinnen und Helfer mit ihrer tatkräftigen Unterstützung bei Konzerten, Wettbewerben, Veranstaltungen, Reisen und Freizeiten machen. Dies alles können Sie hier nachlesen.

Grußwort

Ich lade Sie ein, die Geschenke zu suchen, die die Autorinnen und Autoren dieses Magazins in so manchem Artikel versteckt haben, in dem sie uns zum Nachdenken und Reflektieren anregen, uns ungewohnte oder vielleicht sogar neue Sichtweisen aufzeigen. Lassen Sie sich überraschen! Zum Beispiel, dass eine ehemalige („klassische“) Meisterschülerin unserer Schule bei ihrem Violinstudium in den USA nicht nur ihr virtuoses Geigenspiel pflegt, sondern auch als Fotografin tätig ist und Produzentin von Minimal House, Deep Tech und Dubstep ist. Schon mal gehört? Und nicht zu vergessen, das große Geschenk, das Sie als Eltern, Freund oder Förderer der Musikschule den Kindern und Jugendlichen machen, indem Sie ihnen den direkten Zugang zu einem der schönsten Geschenke dieser Welt ermöglichen: Musik und Musizieren. In Zeiten, in denen uns so genannte „Incentives“ oder „Give-aways“ schon fast um die Ohren fliegen, dürfen wir uns gerne ab und zu mal auf die „wahren“ Geschenke des Lebens besinnen. Ich wünsche mir, dass dieses Heft ein Beitrag dazu ist. In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich, Ihr

Michael Angierski, stellvertretender Musikschuldirektor

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Grußwort 4 Achim Ringle, Sachgebietsleiter

Sachgebiet Streichinstrumente Interview mit Sachgebietsleiter Achim Ringle

Eine solche Leitungsposition erfordert ja auch einiges an Kenntnis, Verständnis und Engagement in gänzlich „unmusikalischen“ Dingen wie Personalführung, Organisation oder die Umsetzung städtischer Vorgaben. Das hat dich bei deiner Bewerbung offensichtlich nicht abgeschreckt. Wie stehst du heute zu diesen Handlungsfeldern deiner Tätigkeit? Ja, in die wirklich unmusikalischen Dinge muss ich mich tatsächlich erst Schritt für Schritt einarbeiten, lernen Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Eine so große Schule wie die Mannheimer Musikschule birgt große Chancen und Möglichkeiten, aber auch große Herausforderungen in Sachen Verwaltung und Leitung. Wenn ich in verwaltungstechnischen Aufgaben den Zweck fürs Kerngeschäft sehe, fällt es mir auch nicht schwer „lästige“ Aufgaben zu erfüllen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ein kreativer Impuls oft viele unkreative Schritte braucht bis er sichtbar wird und ich freue mich, im Sachgebiet Impulse zu geben, aber auch von Anderen Impulse weiter verarbeiten zu können. Letzten Endes hoffe ich bei aller Verwaltungstätigkeit, das Wichtigste nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich meine KollegInnen und Schüler, für die ich Verantwortung übernommen habe.

Du warst ja schon vorher lange Jahre bei uns als Geigen- und Bratschenlehrer tätig. Was mir damals schon auffiel: du hast dich immer sehr engagiert und positiv in musikschulinterne Entwicklungsprozesse eingebracht und dort neben den „Streicherinteressen“ stets auch den „Blick fürs Ganze“, also die Musikschule im Gesamten, nie verloren. Wie wichtig ist für dich in deiner Funktion als Sachgebietsleiter auch heute noch dieser Blick „über den Tellerrand hinaus“? Das Fühlen von „Tellerrändern“ als Begrenzung finde ich ganz furchtbar. Denn die Einstellung hinter einer solchen Haltung begrenzt die Sicht auf das eigene Tun, auf das eigene Umfeld und definiert diesen Bereich als das einzig Mögliche ohne die wertvollen Impulse, die eben auch von außen kommen, überhaupt wahrzunehmen. Ich bin auch als Musiker eher ein Ensemblespieler denn ein Solist und erfahre die Musik gerne in der Wechselwirkung mit anderen. Also der Blick über den Tellerrand geht mir hoffentlich nie verloren, was nicht heißt, dass man jeder Modeerscheinung hinterher rennt, sondern offen und kritisch bleibt für Entwicklungen in der jüngeren Generation, neue Konzepte anschaut und für den eigenen Bedarf anpasst. Unser „Arbeitsmaterial“ ist ein sehr lebendiges und braucht deshalb unsererseits ein sehr vitales Interesse. Zurück zur Fachlichkeit und Achim Ringle als Geigen- und Bratschenpädagogen: du hattest ja eine besondere Beziehung zu Dietmar Mantel, der die Wege und Erfolge der Streicherarbeit an der Musikschule über lange Zeit entscheidend mitgeprägt hat. Wie hat dich das geprägt und was für Auswirkungen hat das auf deine jetzige Arbeit? Das Thema Dietmar Mantel hier ausführlich zu beschreiben würde den Rahmen sprengen, deshalb nur ein paar Blitzlichter meiner Erfahrungen mit ihm. Ich kenne ihn persönlich seit 1987 und er hat mich wie kein anderer in meinem Selbstverständnis als Geigenlehrer geprägt und beeinflusst. Ich bin jedem meiner Lehrer, namentlich Prof. Roman Nodel und seiner Frau Vera Kramarowa, für ihre liebevolle kompetente Arbeit dankbar, aber gerade die Nähe Dietmars zu meiner Tätigkeit als Lehrer hatte und hat immer noch großen Einfluss auf meine Arbeit. Es war ihm sein Leben lang ein tiefes Bedürfnis, jungen Menschen die Musik mittels Geige oder Bratsche nahe zu bringen. Unsere letzten Gespräche, kurz vor seinem Tod, hatten neben sehr persönlichen Themen auch das Unterrichten und die Arbeit an der Musikschule als Hintergrund, was einfach Teil seines Lebensinhaltes war. Briefe, die anlässlich seines Todes von Schülern und ehemaligen Schülern verfasst wurden, haben mich sehr beeindruckt und sind ein Zeugnis seiner herausragenden Lehrerpersönlichkeit. Sicher ist er bei vielen auch angeeckt, da seine Haltung kompromisslos war, er duldete keine Oberflächlichkeit beim Unterrichten und konnte dann auch richtig ungemütlich werden. Es gab eine Zeit, in der ich versucht habe den Lehrer Dietmar Mantel zu imitieren, seinen Unterricht nachzuahmen, was mir verständlicherweise nicht gelang, aber ich habe in diesen Zeiten immer mehr und Wesentliches seines Unterrichts verstanden. Heute habe ich meinen Stil gefunden und bin bestrebt, immer weiter daran zu arbeiten und ich hoffe, dass mein Unterricht

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Interview

Achim, du hast vor ziemlich genau einem Jahr die Leitung des Sachgebietes Streichinstrumente von deinem Vorgänger Norbert Bachmann übernommen. Was hat dich damals bewegt, dich auf diese Stelle zu bewerben? Die freiwerdende Stelle der Sachgebietsleitung kam für mich ja nicht ganz überraschend und der Entschluss, mich auf diese Stelle zu bewerben, war ein Entscheidungsprozess über viele Monate, vielleicht sogar über mehrere Jahre. Ich hab gerne Umgang mit Menschen, mit Kindern, mit Erwachsenen gleich welchen Alters, was ich auch für eine unabdingbare Voraussetzung dieser Tätigkeit halte, die auf verschiedenen Ebenen Menschen zusammen kommen lässt und in Beziehung zueinander bringt. Darüber hinaus finde ich es sehr reizvoll, einen gestalterischen Spielraum in der Musikschule zu haben, der weit über die eigene Instrumentalklasse hinausgeht. Es bedarf auch in einem Sachgebiet, das, wie in meinem Fall, sehr homogen nur aus Streichinstrumenten besteht, eines lenkenden und impulsgebenden Kopfes, um den Anforderungen der kommenden Zeit gewachsen zu sein. Instrumentallehrer sind eher Individualisten, die auch mal gerne ihre eigene „Suppe“ kochen. Ich habe die Vorstellung, dass möglichst alle an einem Strang ziehen. Ich bin selbst als junger Mann in meinem beruflichen Umfeld an die Hand genommen und Schritt für Schritt weiter geführt worden, vielleicht kann ich jungen Kolleginnen und Kollegen ähnlich hilfreich sein. Auch unterschiedliche Lehrergenerationen möchte ich zusammenbringen, damit ein reger fachlicher Austausch stattfindet, der allen, vorrangig den Schülern, zugute kommt. Nicht zuletzt hat mich viel Aufmunterung und Wohlwollen von Seiten der Kollegen und Kolleginnen zu der Bewerbung ermutigt. Für diesen Vertrauensvorschuss möchte ich an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Interview

Im letzten e4music-Heft war eine Schülerin von mir, Johanna Alba Herzer Santana, im Schülerporträt, die mühelos den Wechsel von einer Musiksparte in die andere schafft. Heute konzertiert sie im Jugendsinfonieorchester, morgen tritt sie mit selbst arrangierten Songs auf. Wir klassisch ausgebildeten Musiker haben da noch großen Nachholbedarf, zumindest den Spagat zu Crossover-Projekten zu wagen. Ich sehe sowieso den Gegensatz nicht zwischen EMusik und U-Musik, sondern allein im Gegensatz guter zu schlechter Musik, wobei gute Musik nicht alleine an der massentauglichen Akzeptanz zu messen ist, sondern an der Notwendigkeit, sich mit ihr über einen längeren Zeitraum auseinander setzen zu müssen. Wer die jungen Spieler in den Vororchestern, dem Kammerorchester oder dem JSOM bei einem Konzertauftritt erlebt, wird überrascht durch eine Spielfreude und Ernsthaftigkeit beim Musizieren klassischer Werke, die ansteckend wirken. Die gleichen Kinder packen hinterher ihr Smartphone oder ihren iPod aus und hören sich aktuelle Popmusik an. Ich halte es für existentiell, dass eine Musikschule diese Vielfältigkeit fördert, selbst lebt und vermittelt.

immer etwas vom Geiste Dietmar Mantels behält, denn er hat zu seiner Zeit großzügig einen unermesslichen Schatz an die verteilt, die dafür offen waren. Wenn er auch vielen als unnahbar galt, ich habe in ihm einen sehr empfindsamen, verlässlichen Freund kennen gelernt. Streichinstrumente – und insbesondere die Geige – haben ja mittlerweile eine äußerst vielseitige, zuweilen auch ambivalente und polarisierende Erscheinungsform: vom Nimbus des „bildungsbürgerlichen Elite- und Virtuosen-Instrument“ bis zum „Tutti-Schwein“ am 5. Pult im Orchester, von „dem“ klassischen Instrument schlechthin bis zu Künstlern wie Nigel Kennedy, David Garrett oder anderen, die wie selbstverständlich Crossover, Rock- und Weltmusik integrieren. Wie wichtig ist für dich diese gelebte Vielfältigkeit, insbesondere an einer Musikschule wie unsere? Ich habe großen Respekt vor jedem Musiker, der in verschiedenen Musikwelten zuhause sein kann und vielleicht sogar in zwei Musikrichtungen erfolgreich ist. Du hast Nigel Kennedy und David Garrett genannt, zwei exzellente Geiger, die in ihrer Art eine ganz individuelle Musik machen, die von vielen, vor allem jungen Menschen, gern gehört wird und von denen ich persönlich mir auch mal gerne ein klassisches Stück mit extravaganter Interpretation „um die Ohren hauen lasse“. Ich bedauere es immer wieder selbst, meine Schüler in diesem Bereich nicht wirklich bedienen zu können, aber wir haben ja exzellente Fach-KollegInnen im Haus.

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Und wie sieht die pädagogische Umsetzung dazu aus? Viele sehen die Streichinstrumente ausnahmslos im Einzelunterricht verankert und blicken misstrauisch auf die Nachfrage und Zunahme von Streicherklassen an Schulen, die wir dort pädagogisch sehr erfolgreich begleiten und unterstützen. Du selbst hast ja schon vor Jahren mit „Wir Geigenkinder“ ein wegweisendes Modell für Geigen-Gruppenunterricht aufgezeigt. Wo siehst du da die Chancen, vielleicht sogar Notwendigkeiten – und wo die Grenzen? Mir ist es wichtig, als erstes festzuhalten, dass der Gruppenunterricht nicht in Konkurrenz zum Einzelunterricht gesehen werden darf und dass die eine Unterrichtsform nicht die andere ersetzt. Unterricht in überschaubaren Gruppen kann vor allem im Anfangsstadium sehr motivierend sein. Die Kinder erleben gleich zu Beginn Musik als Kommunikation mit anderen, das eigene Tun wird noch mehr reflektiert. Ist die Gruppe zu groß, entsteht eher der umgekehrte Effekt. Der Schüler kann sich mit seinem Instrument verstecken, eine geringe Leistungsbereitschaft fällt nicht weiter auf, der instrumentale Fortschritt dümpelt so dahin und endet nicht selten in Frustration. Die Grenze des Gruppenunterrichts ist da erreicht, wo die Leistungsstände der Teilnehmer weit auseinander differieren, aus Erfahrung spätestens nach drei bis vier Jahren. Die Pflege der instrumentalen Technik nimmt dann auch schon deutlich mehr Platz ein, wobei die positiven Erlebnisse in der Gruppe im besten Fall nie enden, wenn wir Kammermusik (Streichtrio oder -quartett) und Orchesterspiel als erweiterten Gruppenunterricht ansehen. Ich kann die Bedenken der Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema ein Stück weit nachvollziehen, da Gruppenunterricht an vielen Musikschulen aus kommerziellen Gründen favorisiert wird und weniger pädagogischen Gesichtspunkten geschuldet ist. Es liegt vielleicht auch in der Natur einer Disziplin, in der Innenansicht zu verharren und den Blick fürs Ganze zu verlieren. Sogenannte Spitzenförderung kann nur mit einer kompetent gepflegten Basisarbeit bestehen, umgekehrt verkommt Basiskultur zur Naivität, wenn sie den Kontakt zur Hochkultur verliert. Ich selbst wünsche mir im Sachgebiet zu diesem Thema mehr Experimentierfreude, die allerdings auf einem durchdachten Konzept aufgebaut sein muss, sonst passiert es schnell, dass

die Schüler bei einem misslungenen Experiment die Leidtragenden sind. Ich habe selbst gute Erfahrungen mit meinen „Wir Geigenkinder“ – Gruppen gemacht und hoffe dadurch der/dem einen oder anderen KollegIn Mut zu eigenen Projekten zu machen. Wie kritisch – oder vielleicht sogar sorgenvoll – siehst du die Entwicklung bei der Leistungsfähigkeit und zeitlichen Belastung der Schüler durch Ganztagesschulen und insbesondere durch das 8-jährige Gymnasium (G8), ganz besonders was die Spitzenförderung angeht? Oder siehst du das eher wie der Bundesvorsitzende des Verbandes deutsche Musikschulen, Prof. Ullrich Rademacher, der neulich – bewusst überspitzt – formuliert hat: „Unsere Bundespreisträger „Jugend Musiziert“ sind ohnehin so motiviert, die würden sogar G5 nebenbei packen“? Bei allem Respekt vor Prof. Rademacher, ich halte diese Entwicklung der stetigen Lernbeschleunigung für fatal. Sicher gibt es sogenannte Überflieger, die mit den Anforderungen bestens zurechtkommen und hier wie dort gute Ergebnisse erzielen, aber auch Hochbegabte brauchen Zeit, ihr Können und Wissen nachhaltig zu verarbeiten und vor allem langfristig zu konservieren. Gerade die Spitzenkräfte in unseren Schülerreihen haben vielfältige Betätigungsfelder, die ihre Zeitfenster brauchen. Nicht selten spielen sie zwei Instrumente, werden in den großen Ensembles gebraucht, machen Kammermusik zwischendurch und sind dann noch Mitglieder in Landes- und Bundesjugendorchestern. Das zusammen braucht zuweilen ein ausgeklügeltes Zeitmanagement. Ich begrüße auf jeden Fall die jüngsten bildungspolitischen Entwicklungen hin zu G 9 als sinnvollen Schritt und wünsche mir, dass damit die Diskussionen um inhaltliche Reformen des Schulwesens nicht beendet sind, denn darin sehe ich weit mehr Problemfelder als in der Frage nach einem 8- oder 9-jährigen Gymnasialzug. Rein rechnerisch wäre dein Sachgebiet im Herbst 2017 wieder als Fokusthema in „e4music“ dran. Über was würdest du dann gerne im Rückblick berichten? Was für Entwicklungen wünschst du dir bis dahin für dein Sachgebiet und die Musikschule? In diesem überschaubaren Zeitraum wünsche ich mir, dass die Musikschule sich noch mehr in der Gesellschaft verankern kann als Musikdienstleister mit einer breiten Palette an Angeboten, auf die niemand mehr verzichten mag. Ich hoffe auch, dass sie den Spagat zwischen der immer zeitintensiveren allgemeinbildenden Schule und dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht werden kann und dass man über die Grenzen der Region hinaus von der Musikschule MA als einem Kompetenzzentrum in Sachen Musikausbildung spricht. Fürs Sachgebiet wünsche ich mir zufriedene Lehrerinnen und Lehrer, die in ihrem Beruf so viel Erfüllung finden, dass sie stolz sind auf ihre Arbeit und damit auch zufriedene Schüler generieren. Eine stabile Personaldecke, dazu zählen vor allem mehr festangestellte Lehrkräfte, weniger honorarbasierte Zeitverträge, halte ich für unabdingbar, um die vielfältigen Anforderungen einer Musikschule erfüllen zu können. Und zum Abschluss noch die obligatorische Frage nach den privaten Interessen und Hobbies. Mit einer Künstlerin und Instrumentalpädagogin als Frau und zwei musikalisch hochtalentierten Kindern im Haus: gibt es da bei Achim Ringle überhaupt noch was anderes als Musik? Ja, es gibt schon ziemlich viel Musik in unseren vier Wänden und

wer mit uns in einem Haus wohnt, sollte ein wenig „Musiklärm“ aushalten können. Die Kinder sind mittlerweile schon sehr selbständig in Sachen Musik unterwegs, was uns als Musikereltern natürlich freut. Es kommt selten genug vor, aber Wandern in der Natur oder Schwimmengehen am Baggersee ist für uns eine willkommene Abwechslung und ein gemeinsamer Urlaub ganz ohne Instrumente steht bei uns allen hoch im Kurs. Ich selbst habe seit Studentenzeiten ein sehr nützliches Hobby, ich koche sehr gerne. Kochen hat was von Musikmachen, man muss Grundfertigkeiten üben und dann verfeinern. Selbst ein Kochrezept ist wie ein gutes Musikstück interpretierbar und kann, wenn man es verstanden hat, nach dem eigenen Geschmack variiert werden. Grundsätzlich fühle ich es als Geschenk des Lebens, dass ich mein einstiges Hobby zum Beruf machen konnte und mit so tollen jungen Menschen, unseren Schülern, arbeiten darf. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, Achim. Dann wünsche ich dir und deinem Sachgebiet viel Erfolg und weiterhin viele talentierte Schülerinnen und Schüler! Dir, Michael, auch recht herzlichen Dank für die angenehme Interviewatmosphäre. Das Interview führte Michael Angierski

capitol

Live und Eventhaus

Ein E für ein U vormachen … Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz im Capitol Auftakt zur Konzertreihe: 23.09.2014 „Modern Times“ weitere Termine 2015

www.capitol-mannheim.de 7

Sachgebiete

Kollegium Streichinstrumente Norbert Bachmann

Carolin Johnson

Juliane Sauerbeck

Violine

Violine

Violine, Viola

Liz Baltrus

Hansjörg Korward

Ilona Schelter-Grooß

Violine

Violoncello

Violine

Martin Bärenz

Stefan Krznaric

Lilia Schopf

Violoncello

Violine

Violine

Mark Beers

Anette-Marie Kühn

Eva Scherer

Kontrabass

Violine

Violoncello

Elisabeth Blaut

Diethard Laxa

Christian Schurmann

Violine, Viola

Violine, Viola

Violine

Christoph Eberle

Sylvia Lemke

Vilja Godiva Speidel

Violoncello

Violine

Violine

Anne Erdmann-Schiegnitz

Konstantin Malikin

Evgenia Sverdlova

Violoncello

Violine

Detlef Grooß

Isabel Müller

Viorel Tarara

Viola

Violine

Violine

Pia Grutschus

Margarita Ringle

Michael Tkacz

Violine Viola

Violine, Viola

Kontrabass

Bradley Johnson

Eva Röntz

Britta Zeus

Violine, Viola

Violoncello

Violine

Violine, Viola

Ingetraut-Andrea Roscher Klavier, Kontrabass

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Neues aus den Sachgebieten „Barock’n’Roll“ Elementare Musik für Seniorinnen und Senioren – ein neues Angebot der Städtischen Musikschule

Barock‘n‘Roll

Pressemeldung hängt im neuen Schaukasten für den EMP- Bereich, der in diesem Jahr im zweiten Stock gegenüber von Raum 208 angebracht wurde. Mit dem Kurs „Barock’n’Roll“ erweitert die Musikschule das Sachgebiet der Elementaren Musikpädagogik um eine neue Schülergruppe. „Musikalische Bildung für alle!“ steht mit diesem Angebot nicht nur auf dem Papier. Ulrike Alt Info: EMS – Elementare Musik für Seniorinnen und Senioren „Barock’n’Roll“ dienstags, 10–11 Uhr, Raum 307, E4, 14 Leitung: Ulrike Alt

Gesang Gesangsklasse und Opernstudio Annette Großmann, DOREMI Mannheimer Kinder und Jugendchor Im Opernstudio, dem alle meine fortgeschrittenen Gesangsschüler angehören, arbeiten wir zur Zeit an „Cosi fan tutte“, „Die Zauberflöte“ und „Don Giovanni“ von Mozart sowie an der Oper „Rusalka“ von A. Dvorˇák. „Die Zauberflöte“ begleitet uns seit 2006 und gibt auch den jungen Gesangssolisten wie den „Drei Knaben“ oder den „Drei Damen“ die Möglichkeit, sich im Ensemblegesang und auch in der szenischen Darstellung zu üben. Für die Erfahreneren und auch die Ehemaligen, die immer wieder bei unseren Opernprojekten mitmachen, stehen die anspruchsvolleren Arien und die bekannten Duette und Terzette auf dem Programm. Die DOREMI-Chorkonzerte geben immer wieder Gelegenheit für die Aufführung von Sze-

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Sachgebiete

Nachdem zum Jahreswechsel ein Hinweis in der Zeitung erschienen war, dass die Städtische Musikschule einen Kurs für Seniorinnen und Senioren anbietet, meldeten sich daraufhin über 20 interessierte Mannheimerinnen und Mannheimer. Ende Januar 2014 startete der Kurs „Barock’n’Roll“ mit einer Informationsveranstaltung in E4, 14. Aufgrund der Gruppengröße fiel die Wahl auf den Raum 307 als Veranstaltungsort. Dort treffen sich inzwischen etwa 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und verfolgen jeden Dienstagvormittag begeistert das neue Angebot eines Elementaren Musikkurses. Diese positive Resonanz veranlasste den Leiter der Musikschule, Hansjörg Korward, dazu, die Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb, die Sachgebietsleiterin Marjolein Kok, die regionale Presse und den Rundfunk Ende Mai zu einer Veranstaltung des Kurses mit anschließender Pressekonferenz einzuladen. „Musikalische Späterziehung für Rentnerinnen und Rentner“ benannte das Kurpfalz-Radio diesen Kurs. Aus dem Mitschnitt der 16-Uhr-Sendung vom 27.05.2014 sind einige Passagen zitiert. So berichtet die Reporterin des Radio-Senders, Martina Senghas: „Barock’n’Roll – Elementare Musik für Senioren – so nennt sich das neue Angebot der Mannheimer Musikschule. Der Kurs läuft seit Februar und daran teil nimmt beispielsweise dieser Herr: “Mein Name ist Günter Schramm. Ich bin Metzgermeister, bin das erste Mal hier mit Musik konfrontiert worden, bin 75 Jahre alt und komme sehr, sehr gern hierher.“ Die Kursleiterin Ulrike Alt entschied sich zunächst, Instrumente vorzustellen. Dabei soll nicht nur theoretisches Wissen vermittelt werden. Mit Hilfe von Kollegen aus dem Haus werden die Instrumente auch praktisch ausprobiert und kennengelernt. Dazu passend ausgewählte Tanzstücke, Rhythmicals oder Lieder ergänzen eine solche Unterrichtsstunde. Der Besuch eines Konzertes im Rahmen der Musikschulveranstaltungen rundet das Thema des vorgestellten Instrumentes ab.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses sind schon mal auf jeden Fall überzeugt, dass damit der richtige Kurs eingeschlagen wird“, meint Senghas. In ihrem Interview mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erklingen Stimmen wie diese: „Ich habe zum ersten Mal Geige gespielt. Und es ist sehr interessant, dass man eigentlich nach sehr kurzer Zeit so einen Einstieg bekommt – also, weil man halt das eigentlich normal nicht so kennt.“, oder auch: „Wir konnten selber die Harfe zupfen, wir konnten selber die Trompete blasen, wir konnten Klavier spielen und wir haben alles ganz genau erklärt bekommen. Und so erfahren wir Musik auf eine Art und Weise wie es, glaube ich, sonst nicht möglich ist.“ Die Frage, ob es sich lohnt, im fortgeschrittenen Alter wieder mit einem Instrument anzufangen oder früher Erlerntes wieder zu beleben, beantwortet sich fast von selbst, denn die Freude am gemeinsamen Musizieren und Erleben von Musik überwiegt. Wer möchte, kann im Anschluss an eine Stunde noch länger bleiben, um Noten zu lernen und erste Kenntnisse auf Orff-Instrumenten umzusetzen. So meint eine Teilnehmerin auch dazu: „Also, man muss jetzt weiter machen … wenn man wieder angefangen hat, ja!“ Statt Leistungserwartung oder -druck stehen Freude am Ausprobieren und das Kennenlernen von Neuem im Vordergrund. Mit zunehmendem Können steigert sich stetig der Spaß am Musizieren. „Was ich festgestellt habe: ich kann eigentlich mehr, als ich mir je zugetraut habe!“, antwortet ein weiterer Teilnehmer der Radioreporterin. Auch wenn sich inzwischen ein fester Kern an Teilnehmerinnen und Teilnehmern regelmäßig trifft und einen gemeinsamen Wissensstand erarbeitet hat, ist der Kurs offen für Neugierige und weitere Interessenten. Die Kursgebühren übernimmt in diesem ersten Jahr die Fritz und Margot-RychelStiftung. Bis nächsten Februar 2015 läuft das Angebot noch als Pilotprojekt und soll dann – nach gründlicher Auswertung – als gebührenpflichtiges Standard- und Regelangebot in der Musikschule aufgenommen werden. So ist es auch in den Pressemeldungen der Stadt Mannheim am 28.05.2014 zu lesen. Ein Ausdruck dieser

Gesangsschüler

Sachgebiete

nen der Opern, wie zum Beispiel auch beim Konzert zu den 20. Kulturtagen Vogelstang und der Matinee „Der Frühling kehret wieder“ im Tochsaal der Musikschule. Auch in diesem Jahr haben vier Schüler der Gesangklasse Annette Großmann am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen und Preise errungen. Annette Großmann

Gitarre Erfolgreiches Gitarrentrio Ina Bertz, Martin Koloseus und Luca Weigand (alle Gitarrenklasse Maximilian Mangold) erhielten beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert in der Kategorie Neue Musik einen 3. Preis mit 21 Punkten. Das Besondere an dem Gitarrentrio ist, dass gleich drei Komponisten für das Ensemble und den Jugend Musiziert-Wettbewerb extra neue Werke komponiert haben: Sidney Corbett, Professor für Komposition an der Musikhochschule Mannheim schrieb „Graffiti“ für die drei jungen Gitarristen – eine experimentelle Komposition mit un-

Ina Bertz, Martin Koloseus und Luca Weigand

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Blockflöten

gewöhnlichen Spieltechniken und Klangverfremdungen. Timo Jouko Hermann, ehemals Student von Sidney Corbetts Vorgänger Ulrich Leyendecker, widmete dem Trio seine spannungsvollen „Vier Miniaturen“ und der Hamburger Komponist René Mense das Stück „Secret Maghrebin“ mit leicht spanischen Einflüssen. Alle neuen Trios wurden von Ina Bertz, Martin Koloseus und Luca Weigand bei Konzerten an der Musikschule Mannheim uraufgeführt. Mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen hat sich das Trio die teils heiklen Partituren fleißig erarbeitet. Maximilian Mangold

Blockflöte Aus den verschieden Vorspielen und Aktivitäten der Abteilung Blockflöte seit Jahresbeginn möchte ich einen Abend herausgreifen: Viva la musica! Es lebe die Musik – das war das Motto des gemeinsamen Konzerts der Blockflötenabteilung am 23. Mai im Ernst-Toch-Saal. Jedes Jahr gibt es ein gemeinsames Projekt, bei dem das Zusammenspiel im Mittelpunkt steht. Es tre-

(Foto: Gabriele Hilsheimer)

ten fast ausschließlich Kammermusikbesetzungen auf: feste Ensembles und für diesen Abend zusammengestellte Gruppierungen. Das Konzert möchte Einblick geben in unsere Arbeit, ein Anreiz für die SchülerInnen sein, im schönen Toch-Saal vor vielen Zuhörern vorzuspielen, vor allem die jüngeren Schüler motivieren und ihnen und ihren Familien zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, mit Blockflöten gemeinsam zu musizieren. Viele erleben erstmals die tiefen Flöten in Aktion oder gar ein Ensemble, in dem die jungen Männer in der Mehrzahl sind (Ensemble … mit Pfiff). Begleitet wird auf Klavier, mit Perkussion und auf der Viola da Gamba. Die Fäden laufen bei mir, Gabriele Hilsheimer zusammen. Meine Aufgabe ist es, aus einem Anfangsgedanken, zahlreichen Einzelbeiträgen und sehr vielen Mitwirkenden ein abendfüllendes, thematisch rundes Programm zu entwickeln und die Spieler, die Bühne und den Saal zu organisieren. Zu Beginn und am Ende des Konzerts wird von möglichst vielen Spielern gemeinsam ein Kanon musiziert. Wir Blockflötenlehrer wählen ein Stück, das auch Anfänger bewältigen und auswendig lernen können – denn für Pulte gibt es keinen Platz. Dieses Jahr war es Viva la musica von Michael Praetorius. Flötende Kinder auf der Bühne, rechts und links der Stuhlreihen garantieren einen Raumklangeffekt. Mit ein bisschen Dirigat spielen sie zusammen und hören gemeinsam auf. Nach dieser Intro hieß es Vorhang auf! Unter Barbara Schirners Leitung musizierten SchülerInnen der Humboldt- und Diesterwegschule mit viel Freude und Elan das gleichnamige Stück. Weiter ging es mit Mai- und Vogelliedern. Das Blockflötenrepertoire ist reich an Stücken, bei denen der Gesang der Vögel imitiert wird oder Komponisten inspiriert hat. In Händels und Purcells Opern wird harmonisch gezwitschert, bei Van Eijck tiriliert, im 20. Jahrhundert kommen experimentelle und perkussive Töne,

Geräusche und Mehrklänge (für einen Spieler wohlgemerkt) hinzu. Diese Klangwelt war in den Stücken Music for a bird von Hans Martin Linde (Josua Weigand) und Käuzchen und Eule von M. Zimmermann (Schülerinnen der Klasse G. Hilsheimer) zu erleben und versetzte manche Zuhörer in Staunen, welche Klänge einer Blockflöte entlockt werden können. Eine Weltreise schloss sich an: die „Reiseleitung“ lag beim Blockflötenensemble Brühl (Leitung Elsbeth Boeckh, am Konzertabend erkrankt und vertreten von Lynne Ewert). Je nach Land, kamen weitere MusikerInnen auf die Bühne. Nach Ungarn

und den älteren SchülerInnen von Ensemble … mit Pfiff. Herzlichen Dank an alle, die das Konzert zu einem Erlebnis gemacht haben! Gabriele Hilsheimer

Harfe Die Harfe erfreut sich an der Musikschule Mannheim seit langem großer Beliebtheit. Oft entscheiden sich eher Mädchen für die Harfe, in den professionellen Orchestern finden sich allerdings einige männliche Harfenisten, besonders berühmt ist

reiste man mit SchülerInnen der Klasse Robert Sagasser, wie immer von ihrem Lehrer wunderbar auf der Viola da Gamba begleitet. Der Kontinent Südamerika wurde vom Ensemble Seckenheim/Ilvesheim unter Leitung von Dagmar Sinkwitz angesteuert. Beliebteste Reiseziele waren die Britischen Inseln und die USA, (Trio+ aus Edingen mit Klavier und Querflöte; Schüler aus Edingen, Leitung beider Gruppen: Mechthild Stark; Ensemble Gartenstadt, Leitung Lynne Ewert; Ensemble Flötenbande, Leitung Gabriele Hilsheimer). Eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert rundete den Abend ab (Schüler von u.a. Barbara Schirner), bevor das Ensemble … mit Pfiff (Leitung Gabriele Hilsheimer) mit Andrew Challingers „Blues and Riffs“ sein fundiertes Können hören ließ und mit schnellen Rhythmen und flottem Tempo diejenigen wieder wach machte, die des Zuhörens vielleicht schon etwas müde geworden waren. Bei so vielen Mitwirkenden bedurfte es tatkräftiger Hilfe von Kollegen

der ehemalige Harfenist der Wiener Philharmoniker, Xavier de Meistre. Auch unter den Schülern der Mannheimer Musikschule befinden sich zwei Jungen. An der Musikschule Mannheim haben die beiden Lehrkräfte Flora Babette Kick und Frauke Roland seit 2012 die Harfenklasse übernommen und bieten zurzeit die Unterrichtstage Dienstag und Mittwoch im Hauptgebäude in E4 an. Das Zupfinstrument Harfe beginnt man am besten ab dem Grundschulalter. Ähnlich wie das Klavier wird mit beiden Händen im Violin- und Bassschlüssel gespielt. Zur Orientierung und zum leichterem Einstieg sind die Saiten farbig markiert. Für die kleineren Musiker eignet sich als Anfangsinstrument die meist 34 Saiten umfassende keltische Harfe (Hakenharfe), bei der die Halbtöne mit Hilfe von Haken verändert werden können. Der Kaufpreis neuer Instrumente liegt bei ca. 2.000 €, es gibt günstige Leih- und Mietkaufangebote

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Die Harfenklasse

der Harfenhersteller sowie ein Leihinstrument der Musikschule. Fortgeschrittene Schüler steigen ab ca. dem 12. Lebensjahr auf eine größere Einfachpedalharfe um, an der die Halbtöne mit Fuß-Pedalen verändert werden können. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten im Harfen-Repertoire. Auch hier ist ein Leihinstrument der Musikschule vorhanden. Die Konzertharfe schließlich bietet mit ihren 47 Saiten, einer Größe von ca. 1,80 m und einem Gewicht von ca. 40 kg die Möglichkeit, durch eine spezialisierte Doppelpedal-Mechanik alle 12 Halbtöne zu spielen. Damit ist auch die Mitwirkung im Sinfonie-und Blasorchester möglich. Die Harfe ist sowohl als Soloinstrument als auch kammermusikalisch einsetzbar. Bei „Jugend Musiziert“ erfreut sich die Harfe mittlerweile großer Beliebtheit. Beim diesjährigen Wettbewerb in der Kategorie Harfe solo waren sogar drei Schülerinnen der Musikschule Mannheim im Landeswettbewerb erfolgreich: Paula Leuthner, Lili Schönfeld und Annika Bertz. Frauke Adomeit und Flora-Babette Kick

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Streichinstrumente Ich möchte diesen Artikel mit einer Geschichte, mit einer wahren Geschichte beginnen, die uns vielleicht etwas achtsamer macht für die Vorgänge in unserer Umgebung, nicht nur in Bezug auf Musik. Eine alltägliche Großstadtszene: In einer U-Bahn-Passage in Washington öffnet ein Mann in Jeans, T-Shirt und mit Baseballkappe bekleidet einen Geigenkasten, holt sein Instrument heraus und beginnt im morgendlichen Getümmel der Berufspendler mit seinem Geigenspiel. Er beginnt mit Bachs berühmter Chaconne aus der Partita in d-moll für Violine solo, ein äußerst anspruchsvolles Stück. Es folgen weitere Sätze aus diesen sechs Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach. Nach etwa drei Minuten bemerkt ein Passant die Musik, verlangsamt für ein paar Minuten seinen Schritt, um dann ungebremst seinen Weg zur Arbeit wieder fortzusetzen. Vier Minuten später erhält der Geiger seinen ersten Dollar. Eine Frau wirft die Münze in den Hut auf dem Boden, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. Sechs Minuten später lehnt sich ein junger Mann gegen die Wand um zuzuhören, dann blickt er auf seine Uhr und geht schnell wieder weiter. Zehn Minuten später will ein dreijähriges Kind anhalten um dem Musiker zuzusehen, aber seine Mutter zieht es weg und geht weiter. Andere Mütter mit Kindern verhalten sich ähnlich, sie ziehen ihre Kinder, die zuhören wollen, weg und gehen weiter. Der Mann spielte ohne Pause 45 Minuten lang. In dieser Zeit blieben sechs Menschen stehen um zuzuhören, 20 Personen legten Geld in den Geigenkasten ohne anzuhalten. Nach diesen 45 Minuten hatte der Mann 32 Dollar eingenommen – nicht schlecht für einen Straßenmusikanten. Dann packte der Mann seine Geige ein und ging, niemand nahm Notiz von ihm, niemand applaudierte. Insgesamt gingen während seines Spiels etwa 2000 Menschen an ihm vorbei, weniger als 0,5 % der Passanten haben sein Spiel bewusst registriert. Das Faszinierende an der Situation ist, dass der Geiger nicht irgendein Straßenmusikant war, sondern der berühmte Geiger Joshua Bell, einer der Großen unserer Zeit. Er spielte auf einer 3,5 Millionen Dollar teuren Stradivari-Geige die mitunter komplexeste Musik, die für Violine solo geschrieben wurde. Zwei Tage zuvor konzertierte er die gleichen Stücke vor ausverkauftem Haus zu einem Durchschnittsein-

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trittspreis von 100 Dollar pro Platz. Die ganze Aktion war kein zufälliger Situationswitz, sondern ein geplantes Experiment, initiiert von der Zeitung „Washington Post“ und wurde per Kamera aufgezeichnet und ausgewertet. Die Grundfrage, die hinter dem Experiment stand, lautete: Erkennen wir Kunst und Schönheit, wenn sie uns an einem völlig unerwarteten Ort begegnen und nehmen wir uns dann die Zeit zu staunen und zu genießen? Wieviel Raum geben wir uns im Alltag, um besondere Momente des Lebens überhaupt wahrzunehmen? Hören wir noch bewusst hin, wenn scheinbar Unbedeutendes vorgetragen wird, in einem Schülervorspiel, beim Konzert eines Elementarorchesters oder winken wir innerlich ab: „Kenn ich schon, nichts Neues“. In jedem Vorspiel stecken viele Stunden Arbeit, Unterricht und Übungsstunden, es lohnt sich zuzuhören. Vielleicht können wir in der Musikschule eine Entdeckungsreise beginnen, indem wir einfach nur aufmerksam zuhören und dabei große Künstler in kleinen Menschen entdecken, die uns beschenken. So gab es reichlich musikalische Geschenke beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, an dem eine stattliche Zahl von Kammermusikgruppen des Streichersachgebietes bis hin zum Bundeswettbewerb erfolgreich teilnahmen. Die Konzerte der „Mannheimer VIELharmoniker“ und des JugendSinfonieOrchesters zeigten einmal mehr, welche Früchte eine solide Breitenarbeit mit sich bringt. Ein großes Dankeschön an Diethard Laxa, der unermüdlich die jungen Musiker zu Höchstleistungen animiert. Beim diesjährigen KIWANIS-Konzert im Mozart-Saal des Schwetzinger Schlosses waren unter anderem Magdalena Ringle

Kolleg/innen beim Fachtag Klavier

(Klasse Eva Scherer) und Anna Mogilevskaja (Klasse Detlef Grooß) zusammen mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester unter der Leitung von Diethard Laxa zu hören. Ein Konzert des Sachgebietes Streicher unter dem Titel „StrichART“ rundete das Schuljahr musikalisch ab und macht neugierig auf weitere Entdeckungsreisen in unserer Musikschule. Achim Ringle

Fachtag Klavier

Klavier Fachtag Klavier in Mannheim Regelmäßige Erweiterung der beruflichen Kenntnisse ist eine wichtige Voraussetzung für einen lebendigen Unterricht. Daher bietet der Landesverband der Musikschulen Baden-Württemberg jedes Jahr eine große Zahl von fachlichen Fortbildungsmaßnahmen an. Die ihm angeschlossenen Musikschulen aus unserer Region haben sich vorgenommen, ihre Kräfte zu bündeln und etwas ganz Besonderes auf die Beine zu stellen: An einem einzigen Tag treffen sich die Lehrkräfte eines bestimmten Fachs jeweils in einer Musikschule zu einer speziellen Tagung. So versammelten sich in diesem Jahr zum Beispiel die Querflötisten in der Musikschule Hockenheim

tern, was auch gerne in Anspruch genommen wurde. Für die Versorgung mit Ess- und Trinkbarem stand ein Team der Mannheimer Klavierlehrkräfte bereit. Thomas Jandl

Das Horn auch Waldhorn genannt, zählt zur Familie der Blechblasinstrumente und gehört zu den ältesten Instrumenten überhaupt. Bereits 1000 bis 2000 vor Christus sind erste Überlieferungen vom „Horn“ als Musikinstrument bekannt. Zuerst aus Schneckengehäusen und Tierhörnern (daher der Name) gefertigt, hielt das kreisrunde Horn dann im 17. Jahrhundert am Hofe Ludwigs XIV. Einzug in die Kunstmusik und das Orchester. Im 18. Jahrhundert begannen die Hornisten durch den Einsatz von Trichtermundstücken (anstatt des Kesselmundstücks der anderen Blechbläser) und die Vergrößerung des Schalltrichters den heute so charakteristischen, weichen und romantischen Klang des Horns hervorzubringen. Das um 1813 von Friedrich Blühmel erfundene Ventil ermöglichte nun das vollchromatische Spiel aller Töne auf dem Horn (und allen anderen Blechblasinstrumenten) und gab den Komponisten nun die Möglichkeit, den typischen Hornklang nicht nur als „Signal“, sondern in großen melodischen Bögen vielstimmig einzusetzen. Waren es im Barock noch meist zwei Hörner, wuchs die Zahl in der Klassik bei Beethoven auf bis zu vier Hörner im Orchester. In der anschließenden Romantik verwendeten Komponisten wie Anton Bruckner und Richard Wagner bis zu acht Hörner im Orchester. Richard Strauss verlangt in seiner „Alpensinfonie“ gar acht

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oder die Saxofonisten in Schwetzingen, die Pianisten jedoch kamen in die Musikschule Mannheim, denn hier bestanden für sie die besten Voraussetzungen. Dieser so genannte „Fachtag“ fand am Samstag, den 10. Mai ganztägig statt. Weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Klavier lernen, an den Musikschulen die größte ist und die Klavierlehrkräfte erfahrungsgemäß sehr großes Interesse an Fortbildungen haben, wurden gleich zwei parallel laufende Kurse angeboten. Im Börsensaal zeigte Romuald Noll (Esslingen/Stuttgart) mit fünf Schülern unserer Musikschule seine äußerst erfolgreiche Art zu unterrichten. Seine ruhige und einfühlsame, dabei aber sehr konzentrierte und zielgerichtete Art beeindruckte die Zuhörer sichtlich. Geleitet von einem hohen klanglichen Ideal verbesserte sich das Spiel der jungen Pianisten in kürzester Zeit. Im Ernst Toch-Saal leitete Prof. Dr. Herbert Wiedemann (Kempten/Berlin) einen sehr lebendigen Improvisationskurs, bei dem die teilnehmenden Lehrkräfte selbst musikalisch tätig wurden, mal alleine, mal im Zusammenspiel mit dem Kursleiter oder anderen Teilnehmern. Bisweilen spielten bis zu sechs Pianisten an zwei Flügeln gleichzeitig! Die Methode des Improvisatorischen Lernens machte es möglich mit den harmonischen Sequenzen und Bausteinen eines Zielstückes zu spielen und Neues auszuprobieren, ohne dieses vorher zu kennen. Auf diese Art können Lehrkräfte für sich und ihre Schüler ein freieres und kreativeres Klavierspiel anstreben. Beide Kurse hatten mit einem Impulsreferat begonnen, teilweise mit Medienunterstützung, und wurden mit einer Frageund Diskussionsrunde abgerundet. Auch in den reichlich bemessenen Pausen bestand die Gelegenheit zum Austausch untereinander sowie mit den beiden Kurslei-

Hörner im Orchester und weitere zwölf hinter der Bühne. Das Horn zeichnet sich durch seinen sehr wandlungs- und farbenreichen Klang und den enormen Tonumfang aus. So ist es auf dem Horn mit spezieller Technik möglich, so tief wie eine Tuba, oder so hoch wie die Trompete zu blasen. Viele große Dirigenten bezeichnen das Horn als „das Herz des Orchesters“, da es durch seine Wandlungsfähigkeit in mehr Varianten mit den anderen Orchesterinstrumenten verbunden werden kann als andere Instrumente. Das Horn ist im Regelfall in F gestimmt, wobei heute vor allem auch reine B-Hörner für den Anfängerunterricht verwendet werden. Das Horn kann bereits mit sieben Jahren erlernt werden und benötigt keine besonderen körperlichen Voraussetzungen. Bei noch kleinen Schülern gibt es die Möglichkeit, auf einem Kinderhorn zu beginnen, das zwar wesentlich kleiner, leichter und damit handlicher ist, aber in derselben Tonlage spielt, wie „große“ Hörner. Damit kann auch schon mit dem Kinderhorn, das bei uns für den Anfänger auch als Leihinstrument zur Verfügung steht, im Orchester mitgespielt werden.

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Der etwas fortgeschrittene Schüler wechselt dann zum F/B-Doppelhorn, welches die Vorzüge beider Instrumente verbindet. Als Hornist ist man überall gerne gesehen, da es in jedem Orchester gleich mehrfach benötigt wird und in nahezu allen Stilrichtungen vertreten ist. An unserer Musikschule gibt es die Möglichkeit mit dem Horn im Jugendsinfonieorchester, dem Sinfonischen Blasorchester oder dem vorgestellten Jugendblasorchester bzw. Elementarblasorchester mitzuwirken und sowohl Orchesterspiel, als auch das soziale Miteinander zu erlernen/erleben. Die Hornlehrer und die Orchesterleiter der Musikschule Mannheim freuen sich das ganze Jahr auf neue Gesichter! Tobias Mahl

Die Tuba Hallo, mein Name ist Tuba und ich gehöre zur Gruppe der Blechblasinstrumente. Mein Name kommt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie Rohr, bzw. Röhre. Der Plural von Tuba heißt übrigens wirklich „Tuben“ und hat absolut nix mit Senf oder Zahnpasta zu tun! Von allen Blechblasinstrumenten bin ich mit Abstand das größte. Meine kunstvoll gewundene Messingröhre lässt sich durch betätigen der Ventile von ca. 5,80 m auf fast 10 Meter verlängern. Einer meiner unmittelbaren Vorfahren war die Ophicleïde, was soviel bedeutet wie „Schlange mit Klappen“ und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Fagott hatte. Mich gibt es in verschiedenen Stimmungen. In F oder Es gestimmt spricht man von einer Basstuba und in C oder B gestimmt von einer Kontrabasstuba. Zur Welt kam ich 1835 (gebaut von zwei

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Instrumentenbauern mit den Namen Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz.) Ich besitze, wie die meisten Blechblasinstrumente, auch Ventile – mindestens drei – aber meistens zwischen 4 und 6 und ich habe auch ein Kesselmundstück, auf dem meine Spieler oder Spielerinnen die Töne erzeugen. Wenn diese gut geübt sind, können sie mir die tiefsten Töne entlocken, welche noch nicht einmal mehr auf dem Klavier vorhanden sind – aber auch in die Höhe blasen, dort wo sich die anderen Instrumente herumtummeln. Aber am wohlsten fühle ich mich in der tiefen Lage. Hier bin ich zu Hause und biete, wenn es sein muss, das Fundament für ein ganzes Orchester. Apropos Orchester – ich bin in eigentlich allen Orchesterformationen gefragt: im Sinfonieorchester sitze ich neben den Posaunen und veredle diesen Satz mit meinem warmen und weichen Klang. Im Blasorchester bin ich meist in geselliger Runde unter Meinesgleichen, denn hier sind wir oft zu zweit, zu dritt oder gar noch mehr. Auch in der Big-Band oder dem Jazzorchester bin ich gerne gesehen, bzw. gehört. Egal wo, meine Aufgabe im Orchester ist es meist, den ganzen Klankörper nach unten abzurunden und auf sozusagen sicheren Tönen stehen zu lassen. Das klingt zwar im ersten Moment vielleicht ein wenig langweilig – ist aber eine sehr wichtige und schöne Aufgabe. Außerdem werde ich immer öfter mit sehr schönen solistischen Passagen in Kompositionen versorgt. Natürlich kann ich auch als Soloinstrument für Konzerte eingesetzt werden, was immer mehr noch lebende Komponistinnen und Komponisten erkannt haben und entsprechende Stücke speziell für mich komponieren.

Auf mir können Mädchen genauso schön spielen wie die Jungs und da es immer mehr Bläserklassen an den Schulen hat, gibt es mich sogar in einer kleineren Ausführung (auch an der Mannheimer Musikschule), so dass man mich im Alter von ca. 10 Jahren durchaus als Instrument erlernen kann. Die Spieler, die sich für mich entschieden haben, hatten immer sehr viel Spaß in den Orchestern. Wenn ihr also Lust bekommen habt, mich einmal kennenzulernen oder auszuprobieren, dann meldet euch einfach bei der Musikschule und die wird euch dann gerne mit unserem Tubalehrer bekannt machen. Ich freue mich auf euch und grüße mit den tiefsten Tönen. Eure Tuba Mike Neuner

Rock, Pop und Jazz E4 on Tour Die Abteilung Rock, Pop und Jazz der Musikschule geht demnächst auf Tour durch Mannheimer Schulen, um talentierte Jugendliche für den Gesangs- und Instrumentalunterricht zu begeistern. Zu Beginn der anderthalbstündigen Veranstaltung E4 on Tour präsentiert die Dozentenband, bestehend aus Andrés Bertomeu (Schlagzeug), Heinrich Klingmann (Percussion), Hans Föhrenbach (E-Bass), Olaf Schönborn (Saxofon), T.L. Mazumdar (Keyboard), Marion Feichter (Gesang) und David Becker (E-Gitarre), eigene und gecoverte Songs innerhalb eines kleinen Konzerts. Danach haben die Schülerinnen und

E4 Pop on Tour

Sprachförderung in Kindertagesstätten

Sprachförderung in Kindertagesstätten

E4 on Tour ist eine Veranstaltung, bei der Musiker, oder die, die es werden wollen, als Schüler und Lehrer miteinander ins Gespräch kommen. Die Abteilung Rock, Pop und Jazz freut sich, auch außerhalb der Musikschule zu zeigen, was innendrin in E4, 14 passiert. David Becker

Sprachförderung in Kindertagesstätten Ich bin dabei – und Wir machen Musik Ich mache Musik, und für mich ist es eine Selbstverständlichkeit: Wenn man zusammen musiziert, hört man aufeinander, achtet darauf, dass man mit den anderen zusammen spielt, und gibt sein Bestes, damit die Musik so richtig gut wird. Doch das, was in späteren Jahren so selbstverständlich ist, ist am Anfang noch gar nicht so da und muss erst in kleinen Schritten erfahren und eingeübt werden. Hier liegt einer der Anknüpfungspunkte der Musik an die ganzheitliche Sprachförderung, der im Gesetz zur Kindertagesbetreuung eine zentrale Rolle zugeschrieben wird. Sprachförderung mit Musik heißt, Musik selbst zu machen, mit anderen zusammen zu erleben und dabei die Sprache vielfältig einzubinden. Dies ist zunächst einmal eine höchst individuelle Angelegenheit: Man muss die Trommel halten können, darauf schlagen, den Text sprechen, zuhören und seine eigenen Bewegungen danach ausrichten. Alles in allem schon ziemlich viel für unsere Jüngsten. Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung (in baden-württembergischen Kindergärten) heißt es dazu in der Vorbemerkung: „Die Entwicklung des Kindes ist ein individueller Prozess, und

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Schüler die Möglichkeit, die einzelnen Instrumente auszuprobieren und Fragen zu stellen. Als besonderes Schmankerl gibt es ein exklusives Probeunterricht-Special für alle teilnehmenden Jugendlichen in Form eines Anmelde-Flyers. Das Special umfasst viermal wöchentlich aufeinanderfolgenden Einzelunterricht à 30 min zum einmaligen Preis von 77 €. Innerhalb dieses Unterrichtsmonats haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mehr über ihr Lieblingsinstrument oder ihre Stimme zu erfahren, die Musikschule kennen zu lernen und zu testen, ob das ausgewählte Fach ihnen Spaß macht. Nach dem Probeunterricht können die Jugendlichen zusammen mit ihren Eltern entscheiden, ob der Einstieg ins nächste Semester mit dauerhaftem Unterricht in Frage kommt.

jedes Kind hat einen Anspruch darauf, in seiner Individualität und Einzigartigkeit wahrgenommen und verstanden zu werden“, und dementsprechend ist eine „individuelle begabungsgerechte Förderung“ erforderlich. Doch zur Schulfähigkeit gehört mehr als nur die Entwicklung der Individualität. Jeder Mensch ist immer auch Teil einer Gemeinschaft, die ihre eigenen Anforderungen hat. Diese beiden möglichst gut miteinander zu vermitteln, das Ich mit dem Wir zu verbinden, ist das Ziel der Persönlichkeitsentwicklung in Richtung Schulfähigkeit. Der Orientierungsplan sagt hierzu: „Gemeinschaftsfähig zu werden bedeutet, sich zugehörig fühlen zu können, bereit und imstande zu sein, das soziale Miteinander zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.“ Und genau da setzt wieder die Musik ein, wenn wir den anderen zuhören und für den Rhythmus unsere Bewegungen danach ausrichten, wenn wir den gleichen Text wie die anderen singen und dabei lauter werden als wir es alleine könnten, genau dann, wenn der Elefant „Törööö“ macht. Denn die Musik, die machen Wir. Dr. Thomas Bauer

Alina Czekala

Schülerporträt

Alina, was hat dich damals vor fünf Jahren bewogen zum Violinstudium nach Boston zu gehen? War es der international renommierte Ruf des „New England Conservatory“ (NEC) im Bereich der Streicherausbildung? Ich wollte generell in den USA Musik studieren und den eigenen „American Dream“ leben. Das habe ich lange nicht zugegeben, da ein US-Studium mit so viel Aufwand, Kosten, Papierkram und einschüchternden Bewerberzahlen verbunden ist. Bei einer Geigenstunde mit meinem damaligen Lehrer, Herrn Mantel, ist es mir schließlich doch rausgerutscht. Er meinte, es sei gar keine Schnapsidee, und hat mir Miriam Fried als Lehrerin empfohlen – die erste Frau, die jemals den 1. Preis beim Königin-ElisabethGeigenwettbewerb gewonnen hatte! Sie unterrichtet am NEC und ich habe mich gezielt für ihre Violinklasse beworben. Zuvor hatte ich nicht viel über das NEC gehört, in Deutschland wird ja viel mehr über die New Yorker Juilliard School berichtet. Aber gerade die Streichergruppe am NEC ist unglaublich stark und wird oft als Juilliards größte Konkurrenz angesehen. Du hast eben Dietmar Mantel erwähnt: was für Gedanken und Erinnerungen verbindest du heute noch mit deiner Zeit an der Mannheimer Musikschule und deinem Lehrer Dietmar Mantel? Ich bin Herrn Mantel sehr dankbar. Ohne ihn hätte ich nie die Fähigkeiten und den Mut gehabt, mich an einem Konservatorium wie NEC zu bewerben. Nur aufgrund seiner Empfehlung hatte ich die perfekte Hochschule für mich ausgewählt. Ich war kaum zwei Wochen in Boston, als Herr Mantel von uns gegangen ist – ein großer Schock für mich! Unser letztes längeres Gespräch fand sogar in den USA statt, noch bevor ich dort hingezogen bin. Nach meiner NEC-Aufnahmeprüfung in Boston wollte ich mir New York City anschauen, und Herr Mantel war zur gleichen Zeit dort, also trafen wir uns zum Spaziergang im Central Park. Der Musikschule habe ich auch einen großen Teil meiner Orchestererfahrung zu verdanken! Ich war fast sieben Jahre lang Mitglied des JSOM, fünf davon als Konzertmeisterin unter Leitung von Diethard Laxa. Es war eine tolle Zeit mit intensiven Proben, Konzertreisen um die Welt, einem starken Gemeinschaftsgefühl und viel Enthusiasmus für das Repertoire. Mit 15 Jahren zum ersten Mal eine Beethoven-Sinfonie zu spielen ist ein einzigartiges Gefühl – dagegen wirken leider schon manche Hochschulorchesterspieler eher gelangweilt. „Nicht schon wieder“ würde ich allenfalls beim Toreador-Marsch aus Bizets „Carmen“ denken. Den haben wir im JSOM gefühlte 1000 Mal als Zugabe gespielt! Und wie sehen derzeit deine weiteren musikalischen und instrumentalen Pläne aus? In erster Linie Standard-Solorepertoire und Orchesterstellen polieren, um für Probespiele fit zu sein. Ich bin ein Orchestermensch. Ich finde es faszinierend, als Musiker metaphorisch „nur“ ein Zahnrad im Uhrwerk zu sein. Wenn das Endergebnis großartiger ist als die Summe seiner Einzelteile, bekomme ich auf der Bühne Gänsehaut und habe überhaupt kein Lampenfieber. Aber nicht, weil man als Orchestermusiker weniger Verantwortung trägt – meiner Meinung nach muss man die technische Perfektion eines Solisten und die Flexibilität eines Kammermu-

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sikers haben. Damit die künstlerische Freiheit nicht zu kurz kommt (und ich nicht nur hinterm Probespielvorhang geige, bis ich’s in ein professionelles Orchester geschafft habe), werde ich auf jeden Fall mit Improvisation und Experimenten mit anderen Musikstilen weitermachen. Ja, da kommen wir schon aufs nächste Thema: neben deinen ausgezeichneten instrumentalen Fähigkeiten habe ich dich auch als sehr vielseitige und kreative Person in Erinnerung, zum Beispiel was deine Kompositionen betrifft. Was hat sich da bei dir auf diesem Gebiet mittlerweile Neues ergeben? Wie ich gelesen habe, arbeitest du da unter anderem auch gerne mit elektronischen Mitteln und Möglichkeiten? Ja, denn ich würde Geige gerne öfter im Kontext elektronischer Musik sehen. Ich mag elektronische Tanzmusik, das heißt z.B. Minimal House oder Deep Tech. Wird oft als monoton abgestempelt, doch gerade die Mischung aus stetiger Wiederholung und kleinen Veränderungen und einer langsamen Entwicklung finde ich kraftvoll. Dafür muss aber jeder einzelne Klang überzeugend sein, und wenn man mit einem Computerprogramm scheinbar unbegrenzte Kontrolle über einen digitalen Sound hat, weiß man oft nicht wohin damit. Also schaffe ich mir eine „organische“ Grundlage, indem ich mit Logic Pro mein Geigenspiel (und andere akustische Töne/Geräusche) aufnehme und hinterher verzerre, schichte, sample, und so weiter. Ich habe eine Dubstep-Version von Vivaldis „Winter“ aus den „Vier Jahreszeiten“ produziert, einige Beats und Soundcollagen. In letzter Zeit improvisiere ich gerne zu bereits bestehender Musik, auch wenn ich sie zum ersten Mal höre. Egal ob elektronisch, Rock oder Pop, man muss nur etwas Musiktheoriewissen anwenden und schon geht beim Geigensolo die Post ab. Das ist bei meinen Freunden zum Gag geworden, die dürfen sich zu später Stunde die Lieder aussuchen. Apropos Rock- und Pop-Elemente und elektronische Musik: die Grenzen zwischen dem, was früher als „Ernste“ und „Unterhaltungs“Musik galt und strikt getrennt wurde, sind ja mittlerweile längst gefallen; die werden aber – was mich fasziniert – insbesondere bei der Violine manchmal fast schon provokant aufgehoben, wenn man

Nochmal zur Vielseitigkeit von Alina Czekala: du hast dir ja in deiner neuen Heimat auch einen Namen als Fotografin gemacht. Kannst du uns darüber was erzählen? Nach dem Umzug fing ich an zu bloggen, als USA-Tagebuch für mich selbst, meine Eltern und Freunde. Ich habe alles um mich herum fotografisch festgehalten und mir für bessere Bilder 2011

eine Spiegelreflexkamera zugelegt. Kurz darauf sprachen mich Bands und DJs aus meinem Freundeskreis auf Fotos an, die ich bei ihren Shows geschossen und auf dem Blog veröffentlicht hatte. Es kamen Anfragen für Event-Fotografie und Portraits. Ein Teilzeitjob ist es nicht geworden, da man mit einem US-Studentenvisum nur im Bereich des eigenen Studiengangs arbeiten darf. Dafür bekomme ich Konzertfreikarten, Backstage-Pässe, und darf meine Kamera zu Events bringen, bei denen sonst gar keine Fotografie erlaubt ist! Meinen Blog habe ich 2013 aus Zeitmangel eingestellt, aber kürzlich war ich beim Bostoner Musikfestivals „Together“ als Fotografin tätig und konnte so einige meiner Lieblings-DJs kennenlernen. Und wann können wir hier, in deiner alten Heimat, Alina Czekala mal wieder musikalisch bewundern? Gute Frage! Ich bin meistens nur einen Monat im Jahr außerhalb der USA, und den verbringe ich mit meiner Familie. Für die nähere Zukunft habe ich keine Auftritte in Deutschland geplant, aber ich würde mich sehr freuen, falls sich doch bald eine Auftrittsmöglichkeit ergäbe. Ein persönlicher Wunschtraum von mir ist, „Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires“ von Astor Piazzolla (für Violine und Kammerorchester) aufzuführen – eine moderne Version von Vivaldis Jahreszeiten, mit viel Tango gewürzt. Vielleicht hätte das Concerto EQuadro ja Lust? Ja, dann hoffe ich, dass Diethard Laxa das liest und darauf „anspringt“! Vielen Dank für das Interview, Alina, und dir auf deinem künstlerischen wie persönlichen Weg weiterhin alles Gute! Das Interview führte Michael Angierski

KIWANIS-Wettbewerb Der KIWANIS-Club Mannheim-Ludwigshafen veranstaltet schon seit vielen Jahren an der Musikschule einen Wettbewerb zur Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler. Auch in diesem Jahr treten junge Instrumentalistinnen unserer Musikschule vor eine unabhängige Jury und interpretieren unter der bewährten Klavierbegleitung von Frau Uehara-Bischof ein Instrumentalkonzert. (Sängerinnen und Sänger tragen z. B. eine längere anspruchsvolle Konzertarie vor.) Der Wettbewerb ist öffentlich, Zuhörer sind herzlich willkommen – der Eintritt ist frei! In diesem Jahr findet er am Samstag, den 29. November 2014, 10.00 Uhr im Ernst Toch-Saal der Musikschule Mannheim statt. Als Lohn winkt den Kandidaten nicht nur ein kleiner Geldpreis, sondern – noch viel wichtiger – die Möglichkeit, das einstudierte Werk mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester, also einem professionellen Klangkörper, öffentlich aufzuführen! Die Preisträger des letzten Wettbewerbs waren Wiebke Haas / Klarinette, Magdalena Ringele / Violoncello, Felicitas La Rosée / Klavier und Anna Mogilewskaya / Viola. Ihr Preisträgerkonzert fand Ende Juni im Jagdsaal des Schwetzinger Schlosses statt, einst die Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor. In die-

KIWANIS Konzert in Schwetzingen 2013

sem schönen Rahmen wird 2015 auch das Preisträgerkonzert des kommenden Wettbewerbs erklingen. Ein positiver Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der KIWANIS-Club den Erlös aus dieser Veranstaltung für karitative Zwecke verwendet. Thomas Jandl

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Schülerporträt | Wettbewerbe

Künstler wie zum Beispiel David Garrett oder Nigel Kennedy betrachtet. Da wird in Konzerten völlig problemlos Haydn neben Heavy Metal gestellt und Wieniawski neben World Music. Wie siehst du das? „Nachholbedarf“ eines „klassischen Elite- und Virtuoseninstrumentes“ oder vielleicht doch nur ein Marketing-Gag? Ich finde die Präsentation von nicht-klassischen Elementen super, solange 1.) der Fokus bei dem Instrument bleibt, 2.) der Musiker Gelegenheit hat, sein wahres technisches Können zu zeigen. Das Publikum sollte hauptsächlich vom virtuosen Geigenspiel fasziniert sein, anstatt dass dieses nur in ein Gesamtspektakel mit Lichtershow und/oder Tanzchoreographie eingebettet wird. Virtuoses Geigenspiel allein sollte interessant genug sein – für einen Großteil der an Reizüberflutung gewöhnten „breiten Masse“ ist es das aber nicht! Dies empfinde ich als Schritt zurück, nicht nach vorne. Allerdings will das Publikum nicht belehrt, sondern unterhalten werden. Da ist das Kontrastieren von verschiedenen Musikstilen bzw. Klassik mit Nicht-Klassik viel besser: man unterhält und bleibt trotzdem sich selbst (und seiner klassischen Ausbildung) treu. Vielleicht muss der potenzielle Zuhörer erst mit einem „Fluch-der-Karibik“-Arrangement in den Saal gelockt werden, aber sobald er drin sitzt, sitzt er drin, und dann kann man auch Bachs „Chaconne“ spielen – für jemanden, der vielleicht nie zu einem klassischen Konzert gekommen wäre.

„Jugend musiziert“ 2015 Wer mitmacht, hat schon gewonnen! Jetzt zum bundesweiten Musikwettbewerb anmelden! Anmeldeschluss ist der 15. November 2014!

Informationen und ein elektronisches Anmeldeformular gibt es auch unter www.jugend-musiziert.org.

„Jugend musiziert“ 2015 ist ausgeschrieben für:

Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ startet im Januar 2015 in mehr als 140 Regionen Deutschlands. Die Preisträger der Regionalwettbewerbe nehmen anschließend im März an den Landeswettbewerben teil. Die ersten Preisträger aller Bundesländer sind schließlich zum Bundeswettbewerb eingeladen.

Wettbewerbe

Solo-Kategorien: š Blasinstrumente: š Blockflöte, Querflöte, Oboe, Klarinette, Saxofon, Fagott, Horn, Trompete/Flügelhorn, Tenorhorn/Bariton/Euphonium, Posaune und Tuba š Zupfinstrumente: Gitarre, Mandoline, Zither š Bass (Pop) š Musical š Orgel Ensemble-Wertungen: š Klavier vierhändig š Duo: Klavier und ein Streichinstrument (Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass) š Duo Kunstlied: Singstimme und Klavier š Schlagzeug-Ensemble: 2 bis 6 Spieler: Schlagzeug allein š Besondere Ensembles: Werke der Klassik, Romantik, Spätromantik und Klassischen Moderne

š Der Landeswettbewerb Baden-Württemberg findet vom 18 – 22. März 2015 in Mannheim (!) statt, š der vorausgehende Regionalwettbewerb Mannheim mit westlichem Rhein-Neckar-Kreis am 24. und 25. Januar in der Musikschule Mannheim. Bitte unbedingt beachten:

Der Anmeldeschluss ist am 15. November 2014! Ab dem 52. Regionalwettbewerb 2015 werden wir ausschließlich per Mail und Homepage kommunizieren, deshalb bitte bei den kommenden Wettbewerben immer auch eine gültige E-Mail Adresse angeben. Weitere Infos zum Regionalwettbewerb bei Thomas Zelt oder Achim Ringle.

Wer mitmachen möchte, muss ein Vorspielprogramm mit Musik aus verschiedenen Epochen vorbereiten. Je nach Alter und Kategorie dauert das Vorspiel vor der Jury zwischen 6 und 30 Minuten.

Kontaktdaten: RA Mannheim mit westlichem Rhein-Neckar-Kreis c/o Musikschule Mannheim Thomas Zelt, E 4, 14, 68159 Mannheim, (06 21) 293-87 50

Anmeldeformulare zum Regionalwettbewerb »Jugend musiziert« sind in der Musikschule erhältlich, ebenso wie die detaillierten Bedingungen für die Teilnahme in den genannten Kategorien.

[email protected] oder [email protected] www.jugend-musiziert.org/regionalwettbewerbe/mannheim.html Thomas Zelt

PreisträgerInnen Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2014 Kategorie

SchülerInnen

AG/Preis/Punktzahl

Lehrer/Sachgebiet II

Gitarre

Ina Bertz

AG IV, 3. Preis, 21 Punkte

alle Maximilian Mangold

Gitarre

Martin Koloseus

AG IV, 3. Preis, 21 Punkte

Gitarre

Luca Weigand

AG IV, 3. Preis, 21 Punkte

Instrument

Neue Musik Gitarrentrio

PreisträgerInnen Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2014 Kategorie

SchülerInnen

AG/Preis/Punktzahl

Lehrer/Sachgebiet IV Tasteninstrumente

Viet-Chau, Vu

AG IV, 3. Preis, 21 Punkte

Barbara Witter-Weiss

Instrument Klavier Solo

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Veranstaltungen September

Samstag, 27. September 2014, ab 13.00 Uhr, in den Sälen der Musikschule E4, 14

Oktober

September 2014 – Februar 2015

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 20.00 Uhr, Trattoria Modena im Ratskeller in Heddesheim

28. Musikschulfest Die Musikschule und der Förderverein laden zum gemeinsamen Musikschulfest mit Beiträgen aus allen Sachgebieten ein. Koordination: Achim Ringle

JazzLight – die Jazz Combo aus Heddesheim Leitung: Olaf Schönborn Samstag, 4. Oktober 2014, 19.00 Uhr, Ev. Stadtkirche Ladenburg

Musikalischer Wettstreit Italien – Deutschland Das Barockorchester Concerto EQuadro Mannheim, Rebecca Funk – Blockflöten und Felicitas Villalon – Barockvioline spielen Werke von Vivaldi und Telemann. Leitung: Diethard Joachim Laxa

Veranstaltungen

Sonntag, 5. Oktober, 2014, 17.00 Uhr, Klosterkirche Lobenfeld

Musikalischer Wettstreit Italien – Deutschland s. 4. Oktober Freitag, 17. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Festhalle Brühl

Lehrerkonzert mit Joo-Jung Lee-Hirsch, Ralf Schwarz und Ingomar Weber Samstag, 18. Oktober 2014, ab 13.00 Uhr, Musikschule E 4, 14

9. Cellotag Das Cello steht im Mittelpunkt dieses Tages und präsentiert sich in verschiedenen Ensembleformationen, von solistischen Beiträgen bis zum großen Cello-Orchester. Koordination: Cello AG Sonntag, 19. Oktober 2014, 15.00 Uhr, Alters- und Pflegeheim Maria Frieden, Max Joseph-Straße 46

November

Schülervorspiel der Klavierklasse Thomas Jandl

Samstag, 8. November 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Musik für zwei Klaviere Ein Lehrerkonzert mit Thomas Jandl und Karl-Heinz Simon Werke für zwei Flügel aus Klassik und Romantik. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit EUFORI-Stiftung für Wissenschaft und Kunst, Karlsruhe. Moderation: N.N. Eintritt frei – Spenden erbeten Sonntag, 9. November 2014, 17.00 Uhr, Ernst Toch-Saal E 4, 14

„Mozart für die Sternwarte“ – Benefizkonzert in Zusammenarbeit mit der Mozartgesellschaft Kurpfalz e. V. Es musizieren preisgekrönte junge SängerInnen und Instrumentalisten der Musikschule Werke von Mozart und anderen. Die Spenden aus diesem Konzert kommen der Restaurierung der Sternwarte zugute, die Wolfgang Amadeus Mozart am 16. November 1778 nachweislich besucht hat. Koordination: Thomas Jandl

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November

Montag, 10. November 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Klassenabend Mit der Gesangsklasse von Lionel Fawcett und der Liedbegleitungsklasse von Susanne Wendel Dienstag, 11. November 2014, 18.00 Uhr, Gemeinde Heddesheim

Martinsumzug Es spielen die Bläsergruppe der Außenstelle Heddesheim Leitung: Tobias Mahl und die Blockflötengruppe – in Kooperation mit der Hans-Thoma- und Johannes Kepler Grundschule Leitung: Lynne Ewert Donnerstag, 13. November 2014, 19.00 Uhr, Villa Meixner Brühl

Schülerkonzert der Außenstelle Brühl Donnerstag, 13. November 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Konzert der leisen Töne Koordination: Maximilian Mangold Freitag, 21. November 2014, 19.00 Uhr, Börsensaal E 4, 14

Jazz und Rock in der Börse

Veranstaltungen

Die Rock-, Pop- und Jazzabteilung der Musikschule stellt sich in diesem Konzert mit der ganzen Bandbreite des Genres vor. Koordination: Thomas Pfau Samstag, 22. November 2014, 14.00 – 18.00 Uhr, in allen Sälen und Foyers der Musikschule

7. Klavierfest Die Schülerinnen und Schüler der Klavierklassen stellen sich vor und unterhalten Sie mit Musik zu verschiedenen Themen, nicht nur für Klavier allein, sondern auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten und Gesang. Ein buntes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Spielen und lukullischen Köstlichkeiten rundet den musikalischen Nachmittag ab. Koordination: Thomas Jandl Samstag, 29. November 2014, 10.00 Uhr, Ernst Toch-Saal E 4, 14

KIWANIS-Wettbewerb Junge MusikerInnen der Musikschule interpretieren Instrumentalkonzerte Klavierbegleitung: Kazuko Uehara-Bischof Koordination: Thomas Jandl Zuhörer sind herzlich willkommen – Eintritt frei! Samstag, 29. November 2014, 15.00 Uhr, Ernst Toch-Saal E 4, 14

Schülerkonzert der Klavierklasse Thomas Jandl Samstag, 29. November 2014, 18.00 Uhr, Börsensaal

„Mannheimer VIELharmoniker“

Dezember

Ein Konzert des Liedorchesters, des Streicher-Vororchesters und des Kammerorchesters der Musikschule. Leitung: Achim Ringle und Anne Erdmann-Schiegnitz

Freitag, 5. Dezember 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Konzert ehemaliger SchülerInnen Das Klavierduo Eva Genari und Maria Saulich (Bayreuth) spielen Werke von Schubert, Brahms, Debussy und Schostakowitsch. Sonntag, 7. Dezember 2014, 17.00 Uhr, Tiefgarage Stadthaus N 1

„We wish you a Merry Christmas“ Mit dem Henry Purcell Chor, Leitung: Lionel Fawcett

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April Dezember

Donnerstag, 11. Dezember 2014, 16.30 Uhr, Nordbadenhalle Heddesheim

Seniorenweihnachtsfeier Die Orchester der Außenstelle Heddesheim. Leitung: Tobias Mahl Donnerstag, 11. Dezember 2014, 16.00 Uhr, Bürgerhospiz Mannheim, E 6

Nikolauskonzert Weihnachtslieder aus Europa und Lieder zum Mitsingen für die Bewohner und Mitarbeiter des Hauses. Mit dem DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor, der Gesangsklasse von Annette Großmann und Klavierbeiträgen der Klasse Kazuko Uehara-Bischof. Leitung: Annette Großmann Donnerstag, 11. Dezember 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

„StrichART“ Schülerinnen und Schüler der Streicherklassen stellen sich vor. Kazuko Uehara-Bischof – Klavier Leitung: Achim Ringle Sonntag, 14. Dezember 2014, 17.00 Uhr, Prot. Kirche Lambsheim/Pfalz

„We wish you a Merry Christmas“ Mit dem Henry Purcell Chor, Leitung: Lionel Fawcett

Veranstaltungen

Montag, 15. Dezember 2014, 15.30 Uhr, Foyer Rathaus E 5

Weihnachtsliedersingen im Rathaus Der DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor, die Gesangsklasse Annette Großmann singen Weihnachtslieder aus Irland und aller Welt. Klavier: Kazuko Uehara-Bischof Leitung: Annette Großmann Donnerstag, 18. Dezember 2014, 16.00 Uhr, Maria Scherer Haus Minneburgstr. 66–70

Weihnachtsfeier Weihnachtslieder aus Europa und Lieder zum Mitsingen für die Bewohner, deren Familien und die Mitarbeiter des Hauses, mit dem DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor, der Gesangsklasse von Annette Großmann. Klavier: Kazuko Uehara-Bischof Leitung: Annette Großmann Donnerstag, 18. Dezember 2014, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Konzert der Gitarrenklasse Maximilian Mangold und des Gitarrenorchesters der Musikschule Sonntag, 21. Dezember 2014, 17.00 Uhr, City Kirche Konkordien

Mai

Weihnachten Weltweit! Nollaigh Shona Dui (Irland) Vorstellung der Weihnachtstraditionen von Irland und der dortigen Weihnachtbräuche und Weihnachtslieder aus aller Welt Es singt der DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor, das DOREMI Vocalensemble und Solisten bzw. Ehemalige der Gesangsklasse Annette Großmann. Klavier: Kazuko Uehara-Bischof Leitung: Annette Großmann Freitag, 26. Dezember 2014, 17.00 Uhr, Friedenskirche Traitteurstraße 48

„We wish you a Merry Christmas“ Mit dem Henry Purcell Chor, Leitung: Lionel Fawcett

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Januar

Donnerstag, 15. Januar 2015, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Konzert der Gitarrenklassen „Jugend musiziert“-TeilnehmerInnen stellen sich vor Koordination: Maximilian Mangold Freitag, 16. Januar 2015, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E 4, 14

Klavierabend der Klasse Uschi Reifenberg Sonntag, 18. Januar 2015, 15.00 Uhr, Alters- und Pflegeheim Maria Frieden, Max Joseph-Straße 46

Februar

Schülervorspiel der Klavierklasse Thomas Jandl

Donnerstag, 12. Februar 2015, ca. 15.00 Uhr, Bürgerhaus Heddesheim

Närrischer Seniorennachmittag Umrahmung durch Schülerinnen und Schüler der Außenstelle Heddesheim. Leitung: Susan Fathieh

Donnerstag, 12. Februar 2015, 19.00 Uhr, Ernst-Toch-Saal E4,14

Gitarrenorchesterkonzert

Vorschau

Veranstaltungen

Mit dem Intrada-Ensemble und dem Gitarrenorchester „fascinatio citharis“. Leitung: Walter Barbarino

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Samstag, 7. März 2015, ab 14.00 Uhr, in allen Sälen der Musikschule E 4, 14

Gitarrenfest Koordination: Maximilian Mangold

Sparkassen-Finanzgruppe

Nachwuchsförderung gehört bei uns zum guten Ton.

„Jugend musiziert“ ist Deutschlands größter Nachwuchswettbewerb für klassische Musik. Hier verbindet die Sparkassen-Finanzgruppe Breiten- mit Spitzenförderung und unterstützt junge Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg. Dass dieses Konzept Früchte trägt, beweisen über 300.000 erfolgreiche Teilnehmer seit 1963. Eine Initiative der Sparkassen.

Die Außenstellen der Musikschule

Außenstellen

Brühl Jubiläumskonzert der Bläserakademie Seit ca. 10 Jahren gibt es eine intensive Kooperation der Musikschule Brühl mit dem dortigen Musikverein, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert. Konnte man vor 10 Jahren die aktiven Mitglieder im Blasorchester an zwei Händen abzählen, so spielen inzwischen 160 Musikerinnen und Musiker in 7 Orchestern. Die ganz Jungen haben die Möglichkeit in einem Schnupperjahr zu günstigen Bedingungen ihr Lieblingsblasinstrument, das ihnen in dieser Zeit kostenlos zur Verfügung gestellt wird, zu testen. Diese Idee trug wesentlich dazu bei, dass die Schülerzahlen der Blasinstrumente gestiegen und die Blasorchester seitdem enorm gewachsen sind. Beim Jubiläumskonzert am 23. März ging man in die Sporthalle der Schillerschule, wo die Plätze im Parkett nicht ausreichten, so dass zusätzlich die Tribüne für

Jubiläumskonzert der Bläserakademie

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die Zuschauer geöffnet werden musste. „Aus der Perspektive des Orchesters ist das ein tolles Bild“, stellte der Vorsitzende der Bläserakademie Stephan Schulz zufrieden fest. Nach dem ersten Stück des Jugendblasorchesters (JBO) lobte Bürgermeister Dr. Ralf Göck: „Es ist schön zu sehen, wie ihr gemeinsam musiziert. Es ist toll, dass die Initiative zur Gründung eines Jugendorchesters vor 10 Jahren solche Früchte getragen hat!“ Bernhard Vanecek, der Dirigent des JBO hat die schwierige Aufgabe, immer wieder neue junge Talente aus dem Elementaren Blasorchester (EBO) zu integrieren und die Erfahrensten seines Orchesters ans Sinfonische Blasorchester (SBO) weiterzuleiten. Doch beweist er, wie gut er mit den jeweils gegebenen Situationen zu jonglieren versteht und konnte auch dieses mal wieder einen sehr überzeugenden Beitrag zum Konzert beisteuern. Eines der Highlights an diesem Abend war das Concertino von Cécile Chaminade für Querflöte und Orchester. Der Flötist

Christian Krämer präsentierte sich als Riesentalent der Musikschule im perfekten Zusammenspiel mit dem SBO unter der Leitung von Tobias Nessel. Ein weiterer Höhepunkt war „Der Magnetberg“, ein Stück aus dem Programm des Wertungskritikspiels vom 22. März, bei dem das SBO mit hervorragendem Erfolg und 90,5 von 100 möglichen Punkten glänzen konnte. Insgesamt blicken wir zurück auf ein rundum gelungenes und erfolgreiches Jubiläumswochenende und freuen uns auf weitere Aktivitäten in den nächsten Jahren. Walter Barbarino Die nächsten Konzerte in Brühl: 17. Oktober 2014 | 19.30 Uhr – Festhalle Brühl – Lehrerkonzert mit Joo-Jung LeeHirsch, Ralf Schwarz und Ingomar Weber 12. Februar 2015 | 19.00 Uhr – Ernst-TochSaal, Mannheim E4, 14 – Gitarrenorchesterkonzert mit dem Intrada-Ensemble und dem Gitarrenorchester „fascinatio citharis“

(Foto: Norbert Steinhauser)

Außenstellen

Bläserklasse in Heddesheim

Heddesheim Die zweite Hälfte des Musikschuljahres ist geprägt durch zahlreiche Veranstaltungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Möglichkeiten haben, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und Konzerterfahrung zu sammeln. Den diesjährigen Auftakt hierzu bildete der Sommertagsumzug, bei welchem die Bläserklasse – unter der bewährten Leitung von Herrn Günther – ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte. Die Bläserklasse ist ein Kooperationsprojekt mit der Hans-Thoma- und Johannes Kepler-Grundschule. Hier haben die Kinder ab der vierten Klasse die Möglichkeit, unter Anleitung eines eigens hierfür ausgebildeten Fachlehrers, ein Blasinstrument zu erlernen. Um die Instrumentenwahl zu treffen, findet bereits gegen Ende des dritten Schuljahres an beiden Grundschulen eine Instrumentenvorstellung für die ganze Jahrgangsstufe statt. Dabei haben die Kinder Gelegenheit unter Anleitung der Fachlehrer der Musikschule die Instrumente auszuprobieren. Der Unterricht findet ab Beginn des vierten Schuljahres, zunächst nach Instrumentengruppen getrennt, statt. Nach den Herbstferien haben die Schülerinnen und Schüler dann zusätzlich die Möglichkeit in einer weiteren Unterrichtsstunde – alle gemeinsam – in der „Bläserklasse“ zu spielen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen und vor allem zu hören, welche Erfolge sich bereits nach einem halben Jahr zeigen und mit welcher Begeisterung die Schülerinnen und Schüler dabei sind. Mit der gleichen Freude und bemerkenswert sauberer Intonation präsentierten sich beim Sommertagsumzug – bereits auftrittserprobt – auch die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe im Fach Blockflöte unter der Leitung von Frau Mennen-Berg. Bei der Orientierungsstufe handelt es sich ebenfalls um ein Kooperationsprojekt mit den beiden ortsansässigen

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Außenstellen

Schlosskonzert in Neckarhausen

Grundschulen, ab Klasse 1. In der Zeit vom 02. – 04.05.2014 bereitete sich das Jugendblasorchester Heddesheim/Mannheim mit seinem Dirigenten, Herrn Mahl, während eines intensiven Probenwochenendes in der JHB Steinbach auf die beiden im Mai anstehenden Bläserkonzerte vor. Im Rahmen der 7. Mannheimer Bläsertage war die Außenstelle Heddesheim zunächst Gastgeber für das große Bläserkonzert am 10.05.14 in der Nordbadenhalle unter der Leitung von Herrn Mahl. Hier schloss sich an den erfolgreichen und durchaus beeindruckenden Auftritt des Elementar- und Jugendblasorchesters Heddesheim/Mannheim der Auftritt des hochkarätigen Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule Mannheim an. Durch diesen gemeinsamen Konzertauftritt hatten die Nachwuchsensembles Gelegenheit, ein Spitzenensemble vor Ort live zu erleben, was weiterer Ansporn sein kann, um neue Ziele zu formulieren und anzustreben. Wir dürfen hier auf die weitere Entwicklung gespannt sein. (MM/Region/ Heddesheim, 15.05.14, Dirigent Mahl: „Sie sind ein beneidenswertes Publikum.“) Nur eine Woche später, am 17.05.14, fand das traditionelle Bläserkonzert der Musikschule Heddesheim im Bürgerhaus statt. Die Eröffnung übernahm unter der Lei-

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tung von Herrn Günther die Bläserklasse, die ihren ersten Konzertauftritt ebenfalls bravourös und souverän meisterte. Das Elementarblasorchester machte unter der Leitung von Herrn Mahl im Anschluss deutlich, welche enormen Fortschritte es im Laufe des Schuljahres gemacht hat und überzeugte das Publikum mit seinem Spiel. Höhepunkt des Konzertabends war der Auftritt des Jugendblasorchesters, das ein abwechslungsreiches und sowohl technisch als auch musikalisch anspruchsvolles Programm darbot und dabei seiner Vorbildfunktion gegenüber den anderen Ensembles voll und ganz nachkam. (MM/Region/Heddesheim, 22.05.14, „Auch im Fußball braucht man die ganze Mannschaft.“) Ein weiterer Höhepunkt der Musikschulveranstaltungen ist der traditionell im Bürgerhaus stattfindende Klavierabend. Es handelt sich hierbei um eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Sachgebiet Tasteninstrumente und dessen Leiter, Herrn Jandl, bei der Schülerinnen und Schüler aller Unterrichtsklassen aus Heddesheim, Mannheim und den anderen Außenstellen Gelegenheit haben, sich auf einer Konzertbühne zu präsentieren. In diesem Jahr musizierten hier am 05. Juni nicht weniger als 18 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 8 und 18 Jahren und beeindruckten das Publikum durch ihr

Spiel auf durchweg hohem Niveau. (MM/ Region/Heddesheim, 07.06.14, „Hände schnellen von Taste zu Taste“) Zur Zeit des Redaktionsschlusses für die vorliegende Ausgabe von „e4music“ laufen die Vorbereitungen für das unmittelbar bevorstehende 40-jährige Partnerschaftsjubiläum der Gemeinden Heddesheim und Nogent-le-Roi, an welchem die Musikschule in vielfältiger Weise beteiligt sein wird. Wir werden in unserer nächsten Ausgabe darüber berichten. Susan Fathieh

Edingen-Neckarhausen Am 27. Mai 2014 lud die Jugendmusikschule Edingen-Neckarhausen zum jährlichen Konzert ins Schloss Neckarhausen ein. Gekommen waren die Gemeinderätinnen Irene Daners, Heidi Gade und Inge Honsel, der stellvertretende Schulleiter der Musikschule Mannheim, Herr Michael Angierski, viele Eltern, Großeltern, Freunde der Musikschule und die Schülerinnen und Schüler der Jugendmusikschule. Die Besucher durften sich nicht nur auf einen Abend mit einer großen Anzahl an Instrumenten freuen, sondern auch auf

schen Komponisten Yiruma. Der Fluss begann sehr ruhig zu fließen, passierte dann ein paar Stromschnellen, um sich dann durch weites Land zu schlängeln. Daliah Weber spielte auf der Violine aus dem Concertino D-Dur, op. 15 ein Allegro moderato von Ferdinand Küchler, begleitet von Frau Jihye Kim am Klavier. Ihr Bruder Josia musizierte am Klavier von Frederic Chopin die Polonaise g-Moll, op. posth. Leonie Relic und Sarah Eiermann hatten am Klavier viel Spaß mit der Sonatina facile, op. 231 zu 4 Händen von W.A. Mozart. Sie spielten den ersten Satz Allegro spirituoso. Elias Rolf bot zuerst am Klavier die Invention F-Dur von Johann Sebastian Bach. Den spritzigen Charakter des Stückes arbeitete er gut heraus. Besonders schön und einfühlsam vermittelte er anschließend den Zuhörern, wie der Mond über eine Wiese spazieren geht. Man konnte sich gut das silbrige Licht des Mondes vorstellen. Auf dem Cello spielte Stella Busse mit Jihye Kim am Klavier von Jean B. Bréval den ersten Satz „Allegro“ des Concertos Nr. V, G-Dur. Mühelos und mit getragener

Kantilene konnte sie die Zuhörer fesseln. Drei außergewöhnliche Sätze, drei Seufzer, drei musikalische Augenblicke von Bernhard Krol ließ Nora Werner auf dem Waldhorn erklingen. Sie gestaltete den Ton sehr individuell – warm und glitzernd, sonor und ergreifend. Den Abschluss machte Linda Liang am Klavier mit drei Sätzen aus der Partita 2 cMoll, BWV 826 von Johann Seb. Bach: Allemande, Sarabande und Capriccio. Sie interpretierte die Sätze auf höchstem künstlerischem Niveau. Die jungen Künstler sind Schülerinnen und Schüler der Klassen Martin Bärenz, Violoncello; Elisabeth Blaut, Violine; Jihye Kim, Klavier und Korrepetition; Laima Hofmann, Klavier; Laurance Mahady, Waldhorn; Maximilian Mangold, Gitarre; Ljuba Tesikowa, Klavier; Erika Tieg, Klavier und Philippe Wolter, Gitarre. Zum Schluss bedankte sich die Außenstellenleiterin Frau Tieg nicht nur bei den Eleven für ihre gelungenen Beiträge, sondern auch bei den Lehrern, ohne deren stete Unterweisung der künstlerische Genuss nicht möglich wäre, sinnbildlich mit einer Rose. Erika Tieg

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Außenstellen

unterschiedliche Stilrichtungen, wie zum Beispiel Stücke aus dem Barock, der Klassik oder der modernen U- und E-Musik. Den Abend eröffnete Paula Groß mit dem Violinkonzert von Othmar Rieding hMoll, begleitet von Frau Jihye Kim am Klavier. Sie spielte mit einem lebendigen Ton. David Strüder und Francisco Grosch musizierten auf der Gitarre zwei Duette, ein Engelgesang von Georg Leopold Fuhrmann und ein spanisches Stück von Joep Wanders. Bei beiden Stücken verwandelten die beiden ihre Stimmen zu einem Ganzen. Rhea Juli spielte erst das Stück „Albatros“ von Steffen Molderings auf ihrer Gitarre. Man konnte sich gut vorstellen, wie der Vogel mit weit ausgespreizten Flügeln durch die Lüfte schwebte. Danach musizierte sie mit ihrer Schwester Aiyana am Klavier den ersten Satz eines Rondeaus von Mauro Giuliani. Es ist ja keine einfache Aufgabe, mit dem Klavier eine Gitarre zu begleiten, aber Aiyana meisterte sie hervorragend und die Zuhörer konnten dem Dialog der beiden Instrumente gut folgen. Christoph Plottke spielte am Klavier „River Flows in You“ von dem koreani-

Die großen Ensembles

Die großen Ensembles

„Gelungener Probelauf für Asien-Tournee“ konstatierte die Presse nach dem Konzert in der Dreifaltigkeitskirche in Worms Das JugendSinfonieOrchester Mannheim (JSOM) begeisterte mit seinem neuen Programm in Mannheim, Lambsheim, Worms und Neustadt. Vier Sinfoniekonzerte absolvierte das JSOM Mannheim im März und Mai. Im August bereist das Orchester mit diesem Programm Taiwan und Japan. Gespielt werden zwei Sinfonien: die 1. Sinfonie von Nicolai Rimsky-Korsakow und die 1. Sinfonie von Wassili Kalinnikow. Hinzu kommt das Violinkonzert von Jean Sibelius, eine äußerst anspruchsvolle Komposition, die dem Solisten höchste Virtuosität abverlangt. Hierfür übernahm Felicitas Villalon den Solopart. Auf Wunsch der japanischen Partnerorchester und Chöre werden noch Beethovens Egmont-Ouvertüre und die Krönungsmesse von Mozart mit der dazu gehörenden Kirchensonate aufgeführt. Traditioneller Start in die Konzertsaison 2014 war das Sinfoniekonzert in der Prot. Kirche in Lambsheim. Pfarrer Haller gebührt Dank für die langjährige Unterstützung des JugendSinfonieOrchesters. Das JSOM präsentierte als erstes die Egmont-Ouvertüre. Zu den folgenden Sinfonien erklärte Orchesterleiter Diethard Laxa dem Publikum: „Rimsky-Korsakow begann als 16-jähriger auf Anraten seines Lehrers Balakirew seine erste Sinfonie, die er dann als 17-jähriger Marinekadett vollendete. Er schrieb sie in, für Orchester schwer spielbarem, es-moll und transponierte sie später nach e-moll. Zu Wassili Kalinnikow gibt es weniger zu sagen, da er bereits früh an Tuberkulose verstarb. Er hinterließ aber dennoch zwei große Sinfonien. Obwohl die erste Sinfonie ein wunderschönes Werk ist, wird sie bei uns wenig beachtet. Technisch und musikalisch sind die Anforderungen sehr hoch,

JugendSinfonieOrchester Mannheim

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aber das Orchester hatte „angebissen“ und sich mit Freude in die Arbeit gestürzt“. Die Kirche war wie immer bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum forderte zwei Zugaben (Yamadas „Akatombo“ und Griegs „Hochzeit auf Troldhaugen“). Auch in der Presse fand das Konzert positive Resonanz. Die Rheinpfalz attestierte dem JSOM, dass es „mit seiner großen Klasse“ die „technischen wie künstlerischen Anforderungen meistere“ und bescheinigte auch dem jugendlichen Werk Rimsky-Korsakows „außergewöhnliche emotionale Tiefe“. In der Sinfonie Kalinnikows „leisteten die jungen Musiker Erstaunliches, meisterten die großen technischen Anforderungen, die rhythmischen Finessen und den ständigen Wechsel des Klangbildes“. Am Tag darauf folgte das 2. Sinfoniekonzert in der Schlosskirche Mannheim. Auch hier konnte das JSOM vor übervollem Haus spielen. Der Dank gilt dem Hausherrn, Pfarrer Johannes Theil, der dem Orchester sein Gotteshaus, die schöne Barockkirche des Schlosses, zur Verfügung stellte. In der Pause bot die Eltern-AG vor der Kirche Getränke und Brezeln an. Standing ovations beendeten den erfolgreichen Abend und wie im ersten Konzert gaben die Musiker/innen ihre Zugaben. „Akatombo“ (Rote Libelle) ist im Reisegepäck für Japan. Im Mai gab das JSOM das 3. und 4. Sinfoniekonzert. Diesmal stand neben beiden Sinfonien das Violinkonzert von Sibelius mit der Solistin Felicitas Villalon auf dem Programm. „Gelungener Probelauf für die Asien-Tournee“ betitelte die Mitarbeiterin der Wormser Zeitung ihren Bericht über das Konzert in der dortigen Dreifaltigkeitskirche. Dank der Zusammenarbeit mit Pfarrer Volker Johannes Fey der ev. Gemeinde und der Organistin Ellen Drolshagen konnte das JSOM dort in dem großen, schönen Kirchenraum konzertieren. Das 4. Sinfoniekonzert fand in der voll besetzten Stiftskirche in Neustadt statt. Wie in allen Konzerten spielte das Orchester mit höchster Konzentration und großem Elan. Die Musiker/ innen zogen das Publikum in ihren Bann und ernteten reichen Applaus. Das Violinkonzert, welches nicht nur der Solistin höchste technische Perfektion und Virtuosität abverlangt, und ebenso an Orchester und Dirigent höchste Ansprüche stellt, erlebte eine sehr gelungene Aufführung. Felicitas Villalon überzeugte mit tadellosem Spiel und zupackender Interpretation. Das Orchester begleitete mit großer Aufmerksamkeit und reagierte immer sicher. „Ein eingespieltes Team“ konstatierte denn auch die Rezensentin. Die Krönungsmesse von Mozart wurde am 20. Juli mit dem „Chor an St. Laurentius“ aus Weinheim unter der Leitung seines Dirigenten Ulrich Schwarze in der katholischen Kirche St. Jakobus in Schifferstadt aufgeführt. Die Soloparts übernahmen Beate Dettlaff (Sopran), Angelika Grothe (Alt), Georg Treuheit (Tenor), Michael Dettlaff (Bass). Das Programm wurde er-

wurden überall in Europa gespielt. Bis heute sind die „Vier Jahreszeiten“ beliebt. Das „Concerto EQuadro Mannheim“ unter seinem Dirigenten Diethard Laxa bringt diese Stars des Barock zu Gehör. Im musikalischen Wettstreit lässt es den Deutschen und den Italiener in ihren Solokonzerten und Concerti gegen einander antreten. Die Flötistin Rebecca Funk stellt zwei Flötenkonzerte Vivaldis und Telemanns einander gegenüber. Mit der Barockgeigerin Felicitas Villalon kommt der Herbst aus den weltbekannten „Vier Jahreszeiten“ als Kontrahent zu Telemanns kniffeligem Violinkonzert in D-Dur zu Gehör. Aus den zahlreichen Konzerten für Streicher stellt das „Concerto EQuadro“ immer zwei einander gegenüber: Vivaldi versus Telemann. Dem Publikum bleibt dann die Entscheidung überlassen, wer der Bessere ist – wer diesen Wettstreit gewinnt. Monika Werra Felicitas Villalon

Musikalischer Wettstreit

Am 6. Mai gab der DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor im Rahmen der 20. Kulturtage Vogelstang in der Zwölf-ApostelKirche unter dem Titel „Im wunderschönen Monat Mai“ ein Chorkonzert unter Beteiligung des Opernstudios der Gesangsklasse Annette Großmann. Dem Titel gemäß bestand der erste Teil des Konzerts aus Frühlingsliedern, wie z. B. „Cuckoo“ von Benjamin Britten oder „Jarni – Frühlingslied“ von Petr Eben. Kazuko Uehara-Bischof begleitete diese – und auch alle anderen Lieder des Konzerts – in der bewährten Weise. Highlights im zweiten Teil waren unter anderem die drei Knaben aus der Zauberflöte, diesmal alles Jungs im Alter von 9 – 12 Jahren. Das Duett „Reich mir die Hand, mein Leben“ aus „Don Giovanni“ wurde von den Ehemaligen Aylin Can und Gabriel Großmann mit Bravour und großer Begeisterung des Publikums vorgetragen. Lale Gören und Luisa Utech brillierten mit dem Blumenduett aus „Lakme“ von Leo Delibes. Aus der seit vielen Jahren bestehenden Partnerschaft mit dem Samuel Rubin Orchestra am Konservatorium in Haifa hat sich der Chor ein Repertoire von traditionellen und mo-

Italien gegen Deutschland – Vivaldi versus Telemann Zwei Zeitgenossen und doch so verschieden: der Italiener Antonio Lucio Vivaldi (1678 – 1741) und der Deutsche Georg Philipp Telemann (1681 – 1767). Sie stehen in diesem Konzert einander gegenüber. Telemann entstammte einer gebildeten Magdeburger Familie, studierte Jura und gelangte über Selbststudien zur Musik. Der weltgewandte Komponist, Verleger, Geschäftsmann und Manager orientierte sich am gesamten Musikgeschmack seiner Zeit und integrierte alles in seinen Personalstil. Vivaldi hingegen wurde in die Familie eines Barbiers und Violinisten hinein geboren. Er hatte geigerisches Talent und konnte über den Priesterberuf seine soziale Stellung verbessern. Ausüben konnte er ihn nur kurz, da ein Asthma ihn daran hinderte. Die roten Haare, vom Vater geerbt, machten ihn zum „Prete Rosso“ („roter Priester“). Als geschäftstüchtiger Verleger seiner Werke und mit den Konzerten seines europaweit berühmten Mädchenorchesters am Waisenhaus in Venedig wurden Vivaldis Kompositionen berühmt. Sein Stil beeinflusste auch Telemann; Vivaldis Kompositionen DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor

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Die großen Ensembles

gänzt mit einzelnen Sätzen aus dem Violinkonzert von Sibelius mit Felicitas Villalon und aus dem 1. Hornkonzert von Richard Strauss. Dem spät geäußerten Wunsch aus Asien nach einem größeren Anteil deutscher Kompositionen im Programm entsprach Diethard Laxa aus aktuellem Anlass, dem 150. Geburtstag von Richard Strauss, indem er dessen 1. Hornkonzert mit ins Reiseprogramm nahm. Das Stück ist das einzige von Richard Strauss, was für das JSOM spielbar ist. Den virtuosen Solopart übernimmt Benjamin Laxa, der das Werk gerade für sein Diplom im Repertoire hat. Monika Werra

DOREMI Mannheimer Kinder- und Jugendchor

Die großen Ensembles

dernen hebräischen Liedern erarbeitet, die den dritten Teil des Konzerts bildeten. Hansjörg Korward hat die Lieder für unseren Chor mit Klavier- und Cellobegleitung bearbeitet. Wir haben uns besonders gefreut, dass er uns bei diesem Konzert auf dem Cello begleitet hat. Den Abschluss, fast schon traditionsgemäß, bildeten unter anderen „Hijo de la Luna“ und „Siyahamba“, bei dem das Publikum sich begeistert beteiligte. Im Ernst Toch-Saal fand am 18. Mai um 11.00 Uhr die Matinee „Der Frühling kehret wieder“ mit Beteiligung aller DOREMI Chöre statt. Hier konnten auch die jüngsten DOREMI – Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren – den Bewegungskanon „Kleiner Tommy Tinka“ aufführen. Die 5- bis 8-jäh- Konzertchor der Stadt Mannheim rigen sangen „Ich bin Schuhu die Eule“, begleitet von Ali Insan mit seiner Violine. Zusätzlich zu den frühlingshaften Chorstücken konnten die Solisten und Ehemaligen der Gesangsklasse Annette Großmann mit ausgewählten Duetten und Terzetten begeistern. Als abschließenden Höhepunkt hat Annette Großmann mit dem Publikum Großes Chorkonzert! und dem Chor die Lieder „Im schönsten Wiesengrunde“, „HineAm 28. Juni 2014 gaben der Konzertchor der Stadt Mannheim matov“ und „Siyahamba“ einstudiert und gemeinsam aufgeführt. und der Henry Purcell Chor Mannheim ein beeindruckendes Neben dem erfreulich schönen Gesang hat das Publikum auch in Chorkonzert in der Friedenskirche in der Mannheimer Schwetder Rhythmusgruppe und beim afrikanischen Tanz großes Engazingerstadt. Das Programm umfasste Chorwerke von Carl Philipp gement und künstlerische Begabung gezeigt. Emanuel Bach, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert Annette Großmann wird, von Johannes Brahms, Antonin Dvorák, Edward Elgar und Béla Bartok. Auch Sololieder von Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, wurden von der MannheiDOREMI ist offen für Kinder und Jugendliche aus allen mer Sopranistin Dorothee Böhnisch sehr beeindruckend vorgeKulturen: Donnerstags von 16.40 – 17.00 findet Chorberatung im RychelSaal bei Frau Großmann statt, oder telefonisch unter 0621/ 857417 oder 0621/ 293 8769.

Konzertchor der Stadt Mannheim und Henry Purcell Chor Mannheim

Planungen für 2014 und 2015:

Es gibt verschiedene DOREMI-Chorgruppen, je nach Können und Erfahrung, sie proben alle im Rychel-Saal im Erdgeschoss der Musikschule: Elementarchor: Donnerstag, 17.00 – 17.30 Uhr – für Kinder ab 5 Jahren

Weihnachtskonzerte „We wish you a Merry Christmas“ mit dem Henry Purcell Chor unter der Leitung von Lionel Fawcett: Sonntag, (2. Advent), 7. Dezember 2014, 17 Uhr, Tiefgarage unter Stadthaus N 1

Aufbauchor: Donnerstag, 17.15 – 18.00 Uhr – für Kinder die bereits sauber singen, ab ca. 6 Jahren

Sonntag, (3. Advent), 14. Dezember 2014, 17 Uhr, Prot. Kirche Lambsheim/Pfalz

Nachwuchsrepertoirechor: Montag, 16.45 – 18.00 Uhr – für Kinder, die schon gut singen, ab ca. 7 bis 8 Jahren

Freitag, 26. Dezember 2014, (2. Weihnachtsfeiertag), 17 Uhr, Friedenskirche MA-Schwetzingerstadt

Junge Männerstimmen: Dienstag, 18.20 – 18.50 Uhr – ab Stimmbruch (Zimmer 104)

Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach für Chor, Orchester und Solisten: Sonntag, 8. März 2015, 17 Uhr, Friedenskirche MA-Schwetzingerstadt

Repertoirechor: Montag, 17.30 – 19.45 Uhr und Mittwoch, 17.00 – 18.00 Uhr – für Kinder und Jugendliche, die sehr gut singen können, ab ca. 9 Jahren bis ca. 20 Jahren und mehr.

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Ausführende: Konzertchor der Stadt Mannheim und Henry Purcell Chor Mannheim, Mannheimer Kammerphilharmonie sowie Solisten, Leitung: Lionel Fawcett

aus Opern und Musicals auf. Alle konnten sich gut präsentieren und auf einem sehr respektablen Niveau ihre Begeisterung für den Kunstgesang zeigen. Der nächste gemeinsame Klassenabend findet am 10. November 2014 statt.

tragen. Das Konzert fing mit den sechs Chorliedern Op. 112 von Johannes Brahms an, die von beiden Chören musiziert wurden. Es folgten drei Lieder Op. 29 von Antonin Dvorák, die a cappella vom Henry Purcell Chor vorgetragen wurden. Zwei Chöre aus dem Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“ von Carl Philipp Emanuel Bach standen am Ende der ersten Hälfte des Konzerts. Nach der Pause wurde das Konzert mit den temperamentvollen „Vier Slowakischen Volksliedern“ mit dem Henry Purcell Chor fortgesetzt. Zum Abschluss musizierten die beiden Chöre gemeinsam eine Sammlung von sechs Liedern „From the Bavarian Highland“ von Edward Elgar. Diese Bearbeitung von schwungvollen alpenländischen Rhythmen und Melodien beendete das sehr imponierende Chorkonzert mit großem englischem Pathos. Junge Sängerinnen, junge Sänger und junge Klavierbegleiter Am 31. März 2014 trafen junge Sängerinnen, junge Sänger und junge Klavierbegleiter der Gesangsklassen von Lionel Fawcett und der Liedbegleitungsklasse von Susanne Wendel im ErnstToch-Saal zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Sieben Sängerinnen und drei Sänger führten berühmte Lieder und Arien

Jazz4Fun Jazz – eine Musik, die im deutschen Raum gesellschafts-historisch gesehen einen Status hat, den man mit dem Wort „Freiheitsmusik“ eigentlich noch am besten beschreiben kann. Für die Meisten wiederum ist „Jazz“ einfach nur „Jazz“, aber so einfach ist

Wir stecken überall unsere Nase rein. Die Innovationskraft ist zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Deshalb arbeiten wir als nachhaltig ausgerichtetes Energieunternehmen an Lösungen zukunftsfähiger Energieversorgung, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien. Mehr unter www.mvv-energie.de/nachhaltigkeit Neue Energie? Aber sicher!

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Die großen Ensembles

Der Henry-Purcell-Chor

Ein Konzert mit Lehrern und ehemaligen Schülern Am 25. Mai 2014 gaben Julia Funk-Balzer (Sopran), Maria Ditz (Sopran), Matthias Eschli (Bariton), Lionel Fawcett (Bass) und Susanne Wendel (Klavier) ein Konzert mit Liedern, Arien, Opernszenen und Klavierwerken englischer Komponisten. Da das Konzert eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Sullivan-Gesellschaft war, galt das Hauptaugenmerk den Kompositionen von Arthur Sullivan (1842 – 1900). Sullivan komponierte hauptsächlich für alle Gattungen der Singstimme: Solokunstlieder, Chorlieder, Oratorien, Opern und Spielopern. Trotz seiner ausgezeichneten Ausbildung in Deutschland und seiner großen Berühmtheit in England zu seiner Lebenszeit ist er heute zu Unrecht weitgehend unbekannt. Außer Musik von Sullivan gab es Lieder und Arien von John Dowland, William Byrd, Henry Purcell, Frank Bridge, Ralph Vaughan Williams, Benjamin Britten, Edward Elgar und Peter Maxwell Davies. Der Geschäftsführer der Sullivan-Gesellschaft, Meinhard Saremba, leitete die einzelnen Stücke mit fachkompetenter interessanter Hintergrundinformation ein. Das Konzert wurde am 1. Juli 2014 im Mainzer Theater wiederholt. Lionel Fawcett

Die großen Ensembles

Jazz4Fun bei Swing im Dreieck 2014

das nicht. „Jazz“ hat ein imposantes Spektrum an verschiedenen musikalischen Stilen und Richtungen aufzuweisen, wie z.B. Swing, Blues, Bebop, Rock, Salsa und noch viel, viel mehr – denn „Jazz“ ist, wenn wir mal vom Musikalischen weggehen, nicht einfach nur „Jazz“. „Jazz“ ist, wie Musik im Allgemeinen, schwer in Worte zu fassen. Natürlich, es gibt Definitionen. Der Duden z.B. sagt, dass Jazz eine „… aus der Volksmusik der nordamerikanischen Afroamerikaner entstandene Musik mit charakteristischen Rhythmusinstrumenten und mit Bläsergruppen, die [frei improvisierend] gegengerichtete melodisch-rhythmische Akzente geben“ ist. Stimmt wohl alles soweit. Ja, dies ist durchaus eine Definition von Jazz. Aber Sie werden kaum einen (waschechten) Genießer dieser Musik finden, der ihnen diese Definition bei der Frage „Was ist denn überhaupt Jazz?“ herunterbeten wird. Eine solche Antwort können Sie sich eigentlich nur selbst geben (wobei Sie sich in diesem Falle die Antwort eher erhören und fühlen) – indem Sie sich einfach mal Jazz anhören. Oder spielen. Denn Jazz beweist eine solche Fülle an Emotionen, die nur durch Augen und Ohren genossen werden können – analysieren kann man sie schlichtweg nicht. Und genau dieses Ziel hat sich „Jazz4Fun“ gesetzt. Seit 1998 versucht dieses Ensemble, diese Emotionen durch das gemeinsame Musizieren und Interpretieren dieser an Gefühlen reichen Musik (man bedenke schon allein den Ursprung!) seinem Publikum näher zu bringen. Mithilfe des Leiters und Dirigenten Bernd Ballreich, Lehrer an der Städtischen Musikschule Mannheim für Saxophon (und Klarinette), haben sich die insgesamt 27 Mitglieder von „Jazz4Fun“ dem Genuss und der Lebensfreude dieser Musik verschrieben. Gleichzeitig ist „Jazz4Fun“ kein übliches, typisches Ensemble, wie es an der Städtischen Musikschule Mannheim anzutreffen ist: es IST die Ausnahme! Ein bunt gemischter Haufen, bestehend aus erfahreneren und (meist) älteren Semestern wie auch jüngeren Menschen, manche bereits berufstätig, manche studierend, andere wiederum noch unter der Obhut des ersten Bildungsweges – sie alle tragen gleichermaßen zum Gelingen der zahlreichen Auftritte durch Hingabe und Spaß am Musizieren in den Proben bei. Zahlreiche erfolgreiche Auftritte hat „Jazz4Fun“ bereits seit seiner Entstehung zu verbuchen, wie zum Beispiel in der Schweiz und Norwegen – dank europäischen Jugendfestivals. „Jazz4Fun“ ist ebenfalls schon jahrelang fester Bestandteil der in der Metropolregion bekannten Veranstaltungen „Swing im Dreieck“ (in Ko-

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operation mit der Speyerer „Blue Bird Bigband“ und dem Ludwigshafener „Jazz Attack“), dem Kapuzinerplankenfestival und „Jazz und Rock in der Börse“. Auch fanden und finden heute noch für alle Teilnehmer immer wieder erfreuliche und interessante Workshops statt, z.B. mit Peter Herbolzheimer, Thomas Siffling, Joachim Keller und Paul Schütt (nur um Einige zu nennen); dieses Jahr mit Olaf Schönborn. Weitere nennenswerte Ereignisse des Jahres sind der Neujahrsempfang im Rosengarten Mannheim und die Grundsteinlegung in der Baugrube in der Fressgasse. Ein weiterer Fakt: ehemalige Mitglieder des Ensembles sind mittlerweile tatsächlich studierte Jazzmusiker. Nichtsdestotrotz sorgen wir für Nachwuchs und Zuwachs, intern wie extern. Wortwörtlich. Für Interessierte (Musiker wie Zuhörer gleichermaßen): Die Proben finden wöchentlich montags von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr im Börsensaal der Musikschule statt, Ferien ausgeschlossen. Sie sind herzlich dazu angehalten und eingeladen, sich uns anzuschließen – als Jazz-Musiker oder Jazz-Genießer bleibt ganz Ihnen überlassen. Vito Angiolillo

Johanna Herzer-Santana

Neue Kolleginnen und Kollegen im Porträt

Anne Erdmann-Schiegnitz

Den ersten Klavierunterricht erhielt ich im Alter von 10 Jahren, später kamen noch Saxophon und E-Gitarre hinzu. Mein musikalisches Interesse galt schon seit jeher sowohl der klassischen, als auch der populären Musik. So musiziere ich heute noch gerne regelmäßig als Kammermusikpartner (insbesondere Liedbegleitung und Klavier vierhändig), spiele in Bands als Keyboarder und Gitarrist und korrepetiere regelmäßig in Blech- und Streicherklassen. Nach dem Abitur begann ich ein Studium in den Fächern Musikwissenschaft und Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Später folgte ein Studium der Musikpädagogik in den Fächern Klavier und Allgemeine Musikerziehung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und an der Wiesbadener Musikakademie. Dort hatte ich das Glück, bei den Karl-Heinz Zarius Schülern Dr. Ludger Kowal-Summek und Maria Moors, Unterricht erhalten zu dürfen. Später folgten verschiedene Fortbildungsveranstaltungen und Weiterbildungskurse, von denen mich vor allem die Kurse Pierre van Hauwes sehr beeindruckt und geprägt haben. Als Pianist habe ich Meisterkurse bei Hans Leygraf, Winfried Apel, Andreas Pistorius u. a. belegt. Seit 2004 arbeite ich als Klavier-, Keyboard- und Früherziehungslehrer an verschiedenen Musikschulen. Seit 1. Mai 2014 bin ich an der Musikschule Mannheim im Bereich Früherziehung und Elementare Musikpädagogik fest angestellt. An der Mannheimer Musikschule begeistert mich besonders mein breites Aufgabenspektrum im Elementarbereich. Kindern jeglicher Couleur den Zugang zur Musik auf verschiedenste Art und Weise zu ermöglichen, reizt mich dabei besonders. In meiner Freizeit schreibe ich auch Kinderlieder, die ich dann gerne bei der Arbeit einmal austeste. Ansonsten mache ich sehr gerne Ausdauersport, vor allem Langstreckenläufe und Schwimmen. Einen Marathon habe ich schon einmal erfolgreich absolviert und in diesem Sommer möchte ich mit dem Fahrrad den Rheinradweg bis nach Rotterdam entlang fahren. Hoffentlich wird das Wetter gut!

Zunächst studierte ich Diplommusiklehrerin und Orchestermusikerin in Freiburg im Breisgau. Prägend war mein Studienaufenthalt in Tel Aviv, der mir die beglückende Erfahrung brachte, schnelle Finger und eine gute Technik sind kein Hexenwerk, sondern gut erlernbar. Gleich nach meinem Abschluss in Freiburg bekam ich eine Stelle an einer Musikschule in Markdorf am Bodensee und entdeckte dort meine Freude am Unterrichten und an der Musikschularbeit. Zur gleichen Zeit machte ich in Winterthur meine Konzertreife und gründete das Aglaia Trio, mit dem ich seither regelmäßig konzertiere. Die Sehnsucht nach großen Sinfonien und großer Oper brachte mich dann in die Neue Philharmonie Westfalen und später in die Staatskapelle Weimar. Da mir das lebendige Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen fehlte, entschloss ich mich 2003 zum Unterrichten zurückzukehren und trat eine Stelle als Violine/Viola- und Ensemblelehrerin an der Musik- und Kunstschule in Jena an. Weil mein Mann eine Orgelbauwerkstatt in der Pfalz hat, bin ich 2013 hierhergezogen. Jetzt freue ich mich sehr, dass ich meinen wunderbaren Beruf in Mannheim an der Musikschule ausüben darf. Selbst Konzerte zu spielen ist für mich eine große Kraftquelle, auch auf der Barockgeige, mit der ich Mitglied verschiedener renommierter Originalklangensembles bin (u.a. Les Amis de Philippe, L’Arpa Festante, Frankfurt-Main-Barockorchester). Wenn es mal keine Musik sein soll, dann erhole ich mich beim Kochen, Wandern, Yoga oder Salsa tanzen.

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Personalien

Hans-Jürgen Höppler

Kooperationen

Orientalische Musikakademie Mannheim Seit sechs Jahren trägt die Orientalische Musikakademie Mannheim, kurz OMM, zur kulturellen Vielfalt in Mannheim und der Metropolregion bei. Viele Facetten der orientalischen Musik werden hier auf hohem künstlerischem Niveau vermittelt und erlebbar. Weitere Aspekte der Arbeit sind soziokulturelle und Integrationsprojekte. Eine Gruppe von Künstlern und Kulturschaffenden unterschiedlicher kultureller Herkunft gründete 2008 die OMM mitten im Jungbusch. Ihre Vision war es, einen Ort der kulturellen Bildung, interkulturellen Kompetenz und Integration zu schaffen. Musik und auch Tanz sollten die gemeinsame Sprache für die interkulturelle Arbeit sein. Heute steht die Akademie dank diverser Förderungen fest auf den drei Säulen Veranstaltungen, musikpädagogische Angebote und soziokulturelle Projekte, ist weit über die Grenzen der Metropolregion bekannt und international vernetzt. Mit etwa 15 Veranstaltungen pro Jahr hat die OMM ein hochkarätiges Konzertangebot im Bereich Weltmusik etabliert. Die Konzerte werden initiiert von den Künstlern der OMM und ihren internationalen Gästen. Dabei reicht die musikalische Stilistik von klassisch – traditionell bis zu zeitgenössischen Konzepten. Die OMM ist immer auch Experimentierfeld für die Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen.

Orientalische Musikakademie Konzert im REM

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Das musikpädagogische Angebot der Akademie beinhaltet Instrumentalunterricht für Ney, Baglama, arabische/türkische Oud, Kemence (Kniegeige), orientalische Percussion und Sitar. Außerdem kann türkischer Gesang, Musiktheorie und auch indischer Tanz erlernt werden. Ergänzend zu den Dozenten der OMM unterrichten internationale Gastdozenten in Workshops. Das Kursangebot zieht inzwischen Teilnehmer aus ganz Europa an. Einen weiteren Schwerpunkt der musikpädagogischen Arbeit bilden Kooperationsprojekte an Mannheimer Schulen – z.B. an der Johannes-Kepler-Werkrealschule in Kooperation mit der Städtischen Musikschule oder an der Jungbuschschule in Kooperation mit der Popakademie. Das Projekt „Interkulturelles Lernen durch Musik und Bewegung“ basiert auf einem neuen musikpädagogischen Ansatz, der von Ali Ungan speziell für kulturell sehr gemischte Klassen oder Gruppen entwickelt wurde. Von den soziokulturell-integrativen Projekten ist der „MusikTreff Jungbusch“ zu nennen, ein Projekt der OMM in Kooperation mit der Städtischen Musikschule Mannheim und gefördert im Rahmen des Programms „Vielfalt gefällt – 60 Orte der Integration“. Mehmet Ungan, Vorstandsvorsitzender der Akademie, erhielt dieses Jahr den Integrationspreis der SPD als Anerkennung für seine langjährige Integrationsarbeit in der OMM als Musiker und Soziologe.

Orientalische Musikakademie Mannheim – Soziokulturelle Stadtteilarbeit (Mehmet Ungan) Foto by OMM

In diesem Jahr ist noch ein weiterer Aspekt im Bereich der musikalischen Ausbildung hinzugekommen. Seit der Gründung verfolgt die Akademie das Ziel einer künstlerischen Ausbildung mit staatlich anerkannten Abschlüssen. Letztes Jahr veranstaltete die OMM ein Symposium mit dem Titel „World Music Institute Mannheim“ und setzte damit die Diskussion um die Einbeziehung nicht-westlicher Musikkulturen in der Hochschulbildung in Gang. Derzeit arbeitet die OMM im Auftrag des

Baden-Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst am Konzept einer Hochschulausbildung für orientalische Instrumente. Marion Fluck Orientalische Musikakademie Mannheim e.V. Jungbuschstraße 18 68159 Mannheim www.orientalischemusikakademie.de [email protected]

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Aktivitäten

Was macht ein Musiklehrer, wenn er nicht unterrichtet?

Diese Frage ist besonders relevant bei den Lehrern der Rock-, Pop und Jazzabteilung der Musikschule, da die meisten dieser Lehrkräfte nur über ein Teilzeitdeputat verfügen. Zunächst absolvieren die Meisten von uns so viele Live Auftritte wie möglich. Das können Konzerte im Club sein oder auch privat bei Anlässen wie Geburtstag oder Hochzeit (oder auch Beerdigungen …). Auch weitere Unterrichtstätigkeiten z.B. bei

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Workshops oder auch bei Kursen an Hochschulen sind Teil unseres Arbeitsalltages. Aber auch als Theatermusiker oder bei Orchesterprojekten findet man unsere Dozenten und nicht zuletzt auf vielen Studioaufnahmen als Sessionmusiker oder auch als Produzent. Auch ich suchte nach meinem Examen an der Musikhochschule noch ein weiteres Standbein und da kam es mir gerade recht, dass die Jazzlegende Fritz Münzer mir und dem Trompeter Thomas Siffling anbot, mit ihm sein schon seit 20 Jahren bestehendes Plattenlabel RODENSTEIN RECORDS wieder auf Vordermann zu bringen. Fritz kannte uns als Musiker seines Tentetts und er wollte uns die Tür ins Plattenbusiness öffnen. Wir waren natürlich begeistert – und hatten keine Ahnung worauf wir uns eingelassen hatten … 15 Jahre später bin ich jetzt natürlich ein wenig schlauer – allerdings auch desillusionierter. Wirtschaftlich ist das Label nur eine weitere kleine Ergänzung – als echtes Standbein reicht der Gewinn nicht – aber die Lust, neue CDs zu produzieren ist geblieben. Aber was mache ich denn jetzt als Labelinhaber eigentlich? Ich kümmere mich darum, dass aus einer Musikaufnahme eine CD wird, die professionell wirkt, schön verpackt ist, überall erhältlich ist (im Fachhandel vor Ort, im eigenen Web Shop und auch bei Amazon etc.), die GEMA Anmeldungen und Berechnung und dass die Titel digital zur Verfügung stehen (als Download bei iTunes und als Stream). Ein weiterer Schwerpunkt ist die Promotion-Arbeit. Dazu zählt die direkte Werbung mit Anzeigen oder die Präsentation auf Messen, vor allem aber der Kontakt zu den Journalisten. Bis zu 400 Journalisten und Redakteure kontaktiere ich regelmäßig, um sie dazu zu bringen, die Rodenstein Records CDs in Ihren Sendungen im Radio und TV einzusetzen oder in den Zeitschriften darüber zu berichten. Da es sehr viele CD-Neuerscheinungen gibt, ist es gar nicht einfach, sie davon zu überzeugen … Oft bin ich auch schon im Vorfeld der CD-Pressung involviert und berate bei der musikalischen Ausrichtung, der Wahl des Studios, dem Mix, der Titelauswahl- und Reihenfolge, der grafischen Gestaltung oder auch den Bandinfotexten. Über 50 CDs sind somit seit dem Jahr 2000 bei Rodenstein Records erschienen.

Stilistisch genauso breit gefächert wie mein eigener Musikgeschmack: šledim_d][dZ[d@WppfheZkaj_ed[dHE: 01) bis hin zur Klezmer CD (ROD 05); šled8bWYaCki_YkdZIekbHE:."/")," 44) zu brasilianischen Samba-Rhythmen (ROD 40); šled
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