RECHENSCHAFTSBERICHT VORSTAND

June 27, 2016 | Author: Dagmar Auttenberg | Category: N/A
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RECHENSCHAFTSBERICHT VORSTAND November 2011 bis November 2012

Rechenschaftsbericht Vorstand November 2011 bis November 2012

Liebe Erzieherinnen und Erzieher in den Waldorfkindergärten und Initiativen! Liebe Vorstände in den Waldorfkindergärten und Initiativen! Liebe Eltern und Freunde in den Waldorfkindergärten und Initiativen! Liebe Verantwortliche und Mitarbeiter in den Regionen der Vereinigung! Liebe Verantwortliche und Mitarbeiter in den Gremien und Organen der Vereinigung!

Im Rahmen unserer Vorstandstätigkeit möchten wir Ihnen einen detaillierten Einblick in unsere Arbeit geben und Ihnen Rechenschaft ablegen über das vergangene Jahr seit der Vertreterversammlung im November 2011 in Seeon. Einen kurzen Zwischenbericht haben wir Ihnen bereits bei der Vertreterversammlung im März 2012 in Greifswald geben können. Wir haben dieses Mal die verschiedenen Berichte den einzelnen Vorstandskollegen zugeordnet. Am Ende finden Sie die detaillierte Darstellung der aufgewendeten Arbeitszeiten von Vorstand und Geschäftsführung. Wir hoffen, dass wir Ihnen auf diese Weise eine gute und ausführliche Übersicht der geleisteten Vorstands- und Geschäftsführungstätigkeit geben können. Unsere Vereinigung der Waldorfkindergärten ist eine lebendige Organisationsform. Sie erfüllt ihre selbst gestellten Aufgaben in der Zusammenarbeit aller Waldorfkindergärten, aller Seminare sowie der Regionen untereinander. Im vergangenen Jahr lag ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit in der Entwicklung der Arbeit am kleinen Kind – also im Altersbereich von der Geburt bis zu drei Jahren. Die letzte Vertreterversammlung in Greifswald gab den Auftakt für dieses Thema, an dem die gesamte Kindergartenvereinigung im Verlaufe des Berichtszeitraumes gearbeitet hat. Dazu können Sie in den nachfolgenden Ressortberichten detaillierte Informationen nachlesen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Umsetzung unserer Öffentlichkeitsarbeit. Dieser Bereich umfasst ebenfalls übergreifend die ganze Kindergartenvereinigung und hat viele Facetten.

Wir danken den vielen Menschen die sich dafür einsetzen, Kindheit zu schützen, den Erzieherinnen/Erziehern und Eltern in den Waldorfkindergärten und in den Regionen, aber auch in den zusammengeschlossenen Waldorfkindergartenseminaren, den Fachschulen und der Alanus Hochschule. Als Vereinigung der Waldorfkindergärten werden wir weiterhin dafür Sorge tragen, dass die Waldorfpädagogik auch in der Öffentlichkeit „eine Stimme“ hat. Nur gemeinsam sind wir stark. Mit herzlichen Grüßen Der Vorstand

Claudia Freytag

Hartmut Beye

Rechenschaftsbericht Vorstand November 2011 bis November 2012

Die neue Struktur der Vorstandsarbeit Zitat aus dem Rechenschaftsbericht Oktober 2011: Diese Vorschläge nehmen als Grundlage, dass es Kollegen gibt, die regelmäßig, kontinuierlich und geschäftsführend als Vorstand tätig sind und andere Menschen, die nur ein definiertes kleines Zeitkontingent zur Verfügung stellen können. So gibt es die Idee, dass es einen hauptamtlichen geschäftsführenden Vorstand gibt, dem ein ehrenamtlicher Aufsichtsrat/Beirat beigestellt wird. Wir schlagen vor, auch den Geschäftsführer in den geschäftsführenden Vorstand zu wählen. Ziel soll es dabei sein, dass ein hauptamtlicher Vorstand das „Tagesgeschäft“ geschäftsführend professionell erledigt. Der Aufsichtsrat/Beirat würde dann als Beratungs- und Aufsichtsorgan mit dem Vorstand konstruktiv zusammenarbeiten. Eine genaue Aufgabenbeschreibung müsste hierzu noch erarbeitet werden. In unserer aktuellen Situation wäre es denkbar, dass Waltraud Grillmayr und Karsten Bauer als Interimsaufsichtsrat arbeiten können und somit aus der Überlastungssituation herauskommen können, und regelmäßig mit dem tätigen Vorstand zusammenarbeiten. Für beide würde damit die Sitzungsfrequenz deutlich geringer, sie wären aber an den Themen weiterhin beratend beteiligt. Eine entsprechende Austragung aus dem Vereinsregister wäre denkbar.

In Zusammenarbeit mit der Findungskommission, der AG-Vorstandsvergütung, der Geschäftsführung und dem amtierenden Vorstand wurde verabredet, das vorgenannte Modell zu erproben. So hat der Vorstand seit der Vertreterversammlung November 2011 diese Arbeitsweise umgesetzt, um Erfahrungen damit zu sammeln. Im ersten Schritt wurden die Sitzungstermine enger gefasst und damit eine höhere Sitzungsfrequenz eingerichtet. So konnten Claudia Freytag, Oliver Langscheid und H a r t m u t B eye i n e i n e i nt e n s i v e re Zusammenarbeit eintauchen, um die tagesaktuellen Themen schneller und effektiver zu bearbeiten. Es gab Sitzungen, die teilweise nur einen Tag dauerten, oder in Kombination mit Gremiensitzungen für Vorstandsentscheidungen genutzt werden konnten. Wesentlich für diese Arbeitsweise ist die weitere konsequente Umsetzung des arbeitsteiligen Arbeitens. Zu diesem Zweck wurden die einzelnen Ressorts erneut angeschaut – unter dem Fokus, dass Oliver Langscheid zukünftig als gewählter geschäftsführender Vorstand ebenfalls eigene Bereiche verantworten wird. (Dazu Mind Map auf der folgenden Seite als aktuelle Darstellung). Dadurch kommt es zu es Ressortveränderungen. Es werden derzeit veränderte Arbeitsweisen (z. B. im Bereich von Berichtswesen, Dokumentation, Kommunikation) erprobt. In diesem Zusammenhang hat der Vorstand die Frage bearbeitet, wie zukünftig die Willensbildung und Beschlussfindung erarbeitet werden kann, damit auch weiterhin die kollegiale Zusammenarbeit als notwendiges Instrument nicht vernachlässigt wird. Deutlich ist aber, dass es künftig weniger gemeinsame Auftritte des gesamten geschäftsführenden Vorstandes (3 Vorstandsmitglieder) in den jeweiligen Gremien geben wird, da eine konkrete und konsequente Zuordnung der Gremien und Arbeitskreise auf die einzelnen Ressortverantwortlichen innerhalb des Vorstandes unabdingbar sein wird. Die Vorstandsmitglieder konnten bereits jetzt in der Zeit der Erprobungsphase mit dieser neu gestalteten Arbeitsteilung in die verantworteten Ressorts intensiver eintauchen. Sie konnten Gremiensitzungen aktiver begleiten und dadurch eine bessere Durchdringung des jeweiligen Arbeitsfeldes erreichen.

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So entstand allerdings durch eine vermehrte Teilnahme an Sitzungen eine höhere Termindichte. In unserer Reflexion der aktuellen Vorstandsarbeit zeigte sich, dass bei dieser Struktur die Ausstattung der geschäftsführenden Vorstände mit einem vollen Deputat sinnvoll wäre. In den Sitzungen waren auch Waltraud Grillmayr und Karsten Bauer anwesend, um gemeinsam an vorher definierten Schwerpunktthemen zu arbeiten. In der Zwischenzeit wurden alle Vorstände durch die Protokolle des geschäftsführenden Vorstandes über das laufende tagesaktuelle Geschäft informiert. Bei den gemeinsamen Treffen entstand eine gute, konstruktive Arbeit. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die eingetragenen Vorstände gut informiert sind und somit ihrer Verantwortung nachkommen können. Da zwei eingetragene Vorstände zeichnungsberechtigt sind, war es in dieser Erprobungsphase jederzeit möglich, notwendige Entscheidungen treffen zu können. Beschlüsse mit weitreichenden Folgen wurden dann im Gesamtvorstand getroffen. Zusammenfassend können wir sagen, dass sich die Arbeitsweise des geschäftsführenden Vorstands aus unserer Sicht unter den o. a. Bedingungen bewährt hat und die Handlungsfähigkeit deutlich verbessert wurde, insbesondere durch eine höhere und flexiblere Sitzungsfrequenz. Die Arbeit eines Aufsichtsrates wurde erprobt, konnte aber wegen Terminproblemen und Verfügbarkeiten nur bedingt analysiert werden. Zur Aufgabenbeschreibung des Aufsichtsrates finden Sie weitere Informationen im Bericht der Findungskommission/ Strukturkommission. Des Weiteren wird es zu diesem Thema auf der Vertreterversammlung in Münster einen Austausch geben, der von der Findungskommission moderiert wird. In den Gesprächen über das von der Findungskommission vorgeschlagene neue Vorstandsmodell wird immer wieder die Frage nach dem „spirituellen Vorstand“ gestellt. Bisher haben wir nach der Devise gearbeitet, es zu tun, aber nicht darüber zu reden. Nun wollen wir Ihnen doch einen Einblick auch in diese Seite unserer Arbeit geben. Seit Beginn der Arbeit des neuen Vorstandes im Jahr 2002 haben wir den anthroposophische Schulungsweg zur Grundlage unserer Arbeit gemacht. Seitdem ist die intensive Arbeit an den Qualitäten der Wochensprüche von Rudolf Steiner damit verbunden. Sie hilft uns zu Beginn jeder Sitzung unsere Wahrnehmungen für diese nicht sinnlich wahrnehmen Qualitäten zu schulen. Angeregt von unserem Entwicklungsbegleiter wurde die Arbeit an Rudolf Steiners „wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ zu einem festen Bestandteil unserer Vorstandsarbeit zu Beginn jedes Sitzungstages. Die dort angegebenen Übungen werden von uns seitdem intensiv geübt, um sowohl unser Bewusstsein für die gesamte Kindergartenbewegung zu schulen als auch die Selbstführung als Voraussetzung für Führung immer besser zu entwickeln. Wir arbeiten diese Übungen nun schon zum vierten Mal durch und finden jedes Mal wieder neue Qualitäten, die uns Hilfen für unsere tägliche Arbeit als Vorstand geben. Dadurch erschließen sich uns auch die anderen Mitteilungen und Gedanken Rudolf Steiners immer besser. Diese intensivere Arbeit ist für uns ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Teamarbeit geworden. * Mit der Vertreterversammlung im November 2012 in Münster enden die Mandate von Claudia Freytag und Waltraud Grillmayr. Wir möchten uns auf diesem Wege für die Zusammenarbeit in den vergangenen 4 ½ bzw. 4 Jahren sehr herzlich bedanken. Waltraud Grillmayr wird wieder intensiver in der Fachschule Stuttgart eingebunden sein um dort aktiv an der qualitätvollen Ausbildung unserer zukünftigen WaldorferzieherInnen verantwortlich teilzuhaben. Unser besonderer Dank geht an Claudia Freytag, die die Vorstandsarbeit in den letzten 4 ½ Jahre intensiv aktiv mitgestaltet und weiterentwickelt hat. Claudia Freytag war mit sehr großem Einsatz im Sinne der Vereinigung der Waldorfkindergärten unterwegs. Besonders im letzten Jahr hat sie in der Erprobungsphase des geschäftsführenden Vorstandes viele zusätzliche Termine wahrgenommen und ist bis an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen. Für diese intensive konstruktive Zusammenarbeit im geschäftsführenden Vorstand danken wir Claudia Freytag besonders. Seite 3

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Vorstandsbericht Waltraud Grillmayr Am 15.Nov.2008 wurde ich in Jena auf der Vertreterversammlung der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. Deutschland in den Vorstand gewählt. Bei meiner Vorstellung berichtete ich aus meiner Arbeit als Buchhändlerin, Waldorfkindergärtnerin, Eurythmistin und Dozentin am Waldorfkindergartenseminar Stuttgart. Mein Motiv: Mitwirken und mitgestalten bei den vielfältigen Aufgaben der gesamten Kindergartenbewegung. Mein Blick dabei war besonders auf die zukünftigen ErzieherInnen gerichtet, da ich über viele Jahre in der Ausbildung tätig war. Am Anfang stand: Die Vorstandsarbeit in Bezug auf die Vorstandssitzungen, Klausuren und Vorbereitung der Vertreterversammlungen. Das Kennenlernen der verschiedenen Arbeitsfelder; Reisen in die Bundesländer mit ihren sehr individuellen Anliegen, Aufgaben und Fragestellungen für die Praxis der Kindergarten-Arbeit. mein Ressort: Ich übernahm die Verantwortlichkeit für den Bereich der Studienhefte und der „Kleinen Reihe“, die hauptsächlich von Helmut von Kügelgen in der Gründungszeit der Internationalen Vereinigung herausgegeben wurden. Nach einer Bestandsaufnahme der lieferbaren Studienhefte und Schriften entstand die Frage: Wie aktuell sind sie? Welche Themen, welche Inhalte sind zu bearbeiten? Im Rahmen der "Kleinen Reihe", die inzwischen durch das Ressort“ Öffentlichkeitsarbeit“ ein neues Erscheinungsbild durch die gebundene Fassung erhalten hat, erschienen bis jetzt: • Ein Sommer-Johanni-Rosenheft neu gedruckt und mit kleiner Auflagenhöhe; • Sankt Martin, eine Studie von M. Martin mit einem Vorwort von Helmut von Kügelgen; • und das Weihnachtsheft. Diese ursprünglichen Arbeitsmaterialien werden immer noch gerne auf der Pfingsttagung und Herbstfachtagung in Stuttgart von den KindergärtnerInnen gekauft und mitgenommen. Zu Ostern 2012 wurde für die WelterzieherInnen-Tagung das Studienheft Nr. 20 „Von der Würde des kleinen Kindes“ aktualisiert und neu herausgegeben. Frau Dr. Michaela Glöckler und der Arbeitskreis Kleinkind übernahmen engagiert diese Arbeit. Verbindung und Kontakt mit dem Verlag Freies Geistesleben: Mit Herrn Lin, Verlagsleiter Freies Geistesleben, fanden ebenfalls Gespräche über eine weiterführende gemeinsame Arbeit in Bezug auf die Werkbücher statt, da die Vereinigung ja weiterhin als Herausgeber dieser Werkbücher zeichnet. In der Zwischenzeit haben mir leider mögliche Autoren, die ich angesprochen hatte, abgesagt. Ich bin weiterhin auf der Suche (ebenfalls nachzulesen in den letzten Ressortberichten ). Weitere Aufgaben als Vorstand: Teilnahme an Regionaltagungen, Bildungskongressen in Stuttgart (z.B. 2012 „Wie lernen Kinder Empathie und Solidarität?“), d e m K o n g r e s s B u n d d e r F r e i e n Wa l d o r f s c h u l e n i m O k t o b e r 2 0 1 1 i n H a n n o v e r - immer mit „Grußworten", die ich als Vertreterin der Vereinigung der Waldorfkindergärten mitbrachte. Meine Teilnahme an den Pfingsttagungen in Hannover als Vorstand und Dozentin und der Mitgliederversammlung der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners mit dem Themenschwerpunkt der Notfallpädagogik Kleinere Aufgaben durch Anfragen von Kindergärten: Das Verfassen von Grußworten für Jubiläen und Festschriften, z.B. für die Waldorfkindergärten Erlangen, Leibzig-Gohlis und Fellbach. Ein neuer Aufgabenbereich: die Kindergarten-Eurythmie ! (siehe auch der Bericht vom Nov.2011) Die Frage nach der Qualität und Bedeutung der Kindergarteneurythmie wurde sowohl in einer Vorstandssitzung als auch auf der letzten Herbstfachtagung von den EurythmistInnen aus den Waldorfkindergärten an mich weitergegeben.

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Zusammenfassung und Schlusswort: Im Zusammenhang mit meiner Vollzeit-Arbeit als Dozentin an der Fachschule ist es für mich immer schwieriger geworden, mit einer Freistellung von einem Tag in der Woche beiden Aufgaben w i r k l i c h g e re c ht z u we rd e n . S e i t d e r l et z t e n Vertreterversammlung war es nicht mehr möglich an den Vorstandssitzungen teilzunehmen, da sich die Termine in beiden Arbeitsgebieten überkreuzten. Die Aufgabe eines Vorstandes mit all der Verantwortung in einem so großen Bereich erfordert ein professionelleres Schaffen als es mir möglich war. Schaue ich „ergebnisorientiert“ darauf, so ist mir bewusst, dass meine Möglichkeiten hier nicht ausreichen. Schaue ich "prozessual" darauf, so konnte ich manches lernen, mittun und auch helfend mitwirken. Schaue ich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die vielen Gespräche und Begegnungen, so sehe ich mich selbst bereichert, wofür ich dankbar bin.

I. Einstieg

Waltraud Grillmayr

Vorstandsberichte Claudia Freytag Mit diesem Ressortbericht blicke ich auf eine 4 ½ jährige Amtszeit als Vorstand der Waldorfkindergartenvereinigung zurück. Sie begann im Frühjahr 2008 auf der Vertreterversammlung in Seeon. Mit der Arbeit in der Kindergartenvereinigung war ich durch langjährige Mitarbeit in verschiedenen Gremien bereits vertraut, die Vorstandstätigkeit bedeutete aber ein neues Abenteuer für mich. Mit großem Enthusiasmus habe ich mich der neuen Aufgabe zugewendet. Im Laufe der Jahre hat sich der Kanon meiner Ressorts und Projekte immer mehr erweitert und wegweisende neue Aufgaben sind dazu gekommen.

II. Pädagogische Konferenzen Pädagogische Beraterkonferenz Die Pädagogische Beraterkonferenz habe ich als das zentrale pädagogische Organ der Kindergartenvereinigung kennengelernt. Die Arbeit an den Grundlagen war bei jeder Konferenz ein wichtiger Bestandteil der Begegnung. Immer wurde an dem Vortrag der Allgemeinen Menschenkunde gearbeitet, der bei der jeweils nächsten Pfingsttagung im Mittelpunkt stehen sollte. Dadurch entstand eine gemeinsame Vertiefung in die Waldorfpädagogik und eine enge Verbindung der Teilnehmer untereinander. Eine wesentliche Aufgabe war die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kleinkind (AKK). Die Beraterkonferenz hatte bereits im November 2000 einen Aufruf zur Forschung, fundierten Ausbildung und Weiterentwicklung der Kindergartenpädagogik für die unter Dreijährigen veröffentlicht. Dieses Anliegen wurde dann das Anliegen des AKK. Als Vorstand hatte ich die Frage, wie die beiden Kreise fruchtbar zusammenarbeiten können. Nach einem längeren Prozess wurden sich die beiden Gremien einig, dass der AKK als ein Expertenkreis aus der Pädagogischen Beraterkonferenz delegiert wird. Seitdem besteht ein regelmäßiger Austausch und eine enger werdende Kooperation. In diesem Sommer trafen sich beide Kreise erstmals zu einer gemeinsamen Arbeit. Thema war die „Frage nach den Ätherhüllen“ des kleinen Kindes. Weitere Begegnungen sind geplant. Außerdem ist es der große Wunsch der Pädagogischen Beraterkonferenz, dass in einem künftigen gemeinsamen Treffen - zusammen auch mit dem AKK, mit der Seminardelegiertenkonferenz und der Dozentenkonferenz - Fragen, Forschungsanliegen und zukünftige Aufgaben bearbeitet werden können. Weiterhin arbeitet die Pädagogische Beraterkonferenz daran, die Waldorfpädagogik zu vertiefen und weiter zu entwickeln. Fragen sind z.B. : ? Wie sieht eine der Waldorfpädagogik angemessene Ganztagsbetreuung aus? ? Wann ist ein Waldkindergarten ein Waldorfkindergarten? ? Wie kann man Waldorfkindergärten evaluieren? Im Zusammenhang mit der Pfingsttagung ist an die Pädagogische Beraterkonferenz die Frage herangetragen worden, ob sie zukünftig für die Gestaltung der Opferfeier am Pfingstsonntag die Verantwortung übernehmen

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kann. In den letzten Jahren ist die Handlung ganz vom Religionslehrerkollegium der FWS Maschsee übernommen worden. Dieses möchten die Schulkollegen aber nicht so weiterführen. Die Beraterkonferenz hat sich deshalb mit den Grundlagen der kultischen Handlungen Rudolf Steiners beschäftigt. An mehreren Orten hatten wir die Gelegenheit, an einer nur für uns durchgeführten Opferfeier teilzunehmen. In der Nachbesprechung in diesem Jahr wurde klar, dass die Pädagogische Beraterkonferenz zurzeit keine aktive Rolle übernehmen kann. Es wurde uns aber deutlich, dass eine kultische Feier nicht einfach von der Tagesordnung der Pfingsttagung gestrichen werden darf. Deshalb entstand eine neue Initiativgruppe, die den Ablauf, die Bedeutung und die Hintergründe der Opferfeier von der erkenntnismäßigen Seite verstehen will. Ich bin sehr froh, dass diese Arbeitsgruppe zustande gekommen ist und ein wichtiger spiritueller Impuls der Pfingsttagung erhalten bleibt. Kolloquium Gleichstellungsverfahren Ein weiteres besonderes Anliegen ist für mich das Gleichstellungsverfahren. Es entstand aus der Qualitätsoffensive: In jeder Gruppe eine Waldorferzieherin! Dabei stellte sich heraus, dass wir in unseren Kindergärten langjährig tätige Erzieherinnen beschäftigen, die oft wegen ihrer biografischen Besonderheiten nicht die Möglichkeit hatten, eine Waldorferzieherausbildung zu absolvieren. Auch sie sollten ein Zertifikat als Waldorferzieherin erlangen können. In der Kindergartenvereinigung bestand Einigkeit darüber, dass ihnen mit ihrer Berufserfahrung nicht zugemutet werden konnte, zusammen mit Anfängern eine Ausbildung zu absolvieren. Wie und wo diese Kolleginnen aber für ihre bisherige Tätigkeit gewürdigt werden könnten, war Anlass für ein intensives Ringen in den Gremien, insbesondere im Arbeitskreis Qualitätsoffensive, dem Arbeitskreis Fachlichkeit und vor allem der Vertreterversammlung in Kaltenkirchen (März 2011). Dort wurde noch einmal klar formuliert, dass die Erzieherinnen nicht geprüft, sondern in ihrer Qualifizierung durch Arbeits- und Lebenserfahrung gewürdigt werden müssten. Das Verfahren sollte in einem Pilotprojekt erprobt werden. An diesem Pilotprojekt nahmen neun Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet teil, sowie drei Vertreterinnen aus dem Arbeitskreis Qualitätsoffensive als Moderatorinnen, eine davon durfte ich sein. Ziel des Kolloquium war es, die Teilnehmerinnen im Sinne der gültigen Verabredungen innerhalb der Vereinigung der Waldorfkindergärten den Kolleginnen gleichzustellen, die an einem anerkannten Seminar die berufsqualifizierende Fortbildung absolviert haben. Die gemeinsame Arbeit sollte eine Standortbestimmung ermöglichen, um den eigenen Berufsweg wieder neu in den Blick zu nehmen. Die Inhalte des ersten Pilotprojektes und aller weiteren Kolloquien wurden von uns so geplant, dass sie aus Einheiten mit gemeinsamer Grundlagenarbeit, kollegialen Fachgesprächen und einer künstlerischen Vertiefung durch Eurythmie und Singen bestanden. Diese Fortbildung endete mit der feierlichen Übergabe der Zertifikate. Nach dem Pilotprojekt erfolgte ein gemeinsamer Rückblick mit den Teilnehmerinnen. Sie äußerten sich sehr positiv über das Kolloquium und bestätigten, einen erweiterten Blick auf sich und die eigene Berufsbiografie sowie künftige Aufgaben und Ziele erhalten zu haben. Wir bekamen auch wertvolle Anregungen, die in die Planungen der nächsten Kolloquien einflossen. Nach einer weiteren Evaluation im Arbeitskreis Qualitätsoffensive wurde das Kolloquium auf der nächsten Vertreterversammlung in Seeon (November 2011) vorgestellt und erhielt eine breite Zustimmung. Dann folgten zwei weitere Durchgänge. Ein dritter ist für März 2013 geplant. So haben schließlich insgesamt 36 Erzieherinnen auf diesem besonderen Wege ein Zertifikat als Waldorferzieherin erworben. Rückblickend kann ich sagen, dass dieses sorgfältig erarbeitete Kolloquium ein voller Erfolg geworden ist. Die teilnehmenden Erzieherinnen waren erlebbar durch ihre Biografie und ihre Berufserfahrung qualifizierte Persönlichkeiten. Sie fühlten sich durch das Kolloquium in ihrer bisherigen Tätigkeit wertgeschätzt und konnten in den kollegialen Fachgesprächen ihren eigenen beruflichen Standort und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten erkennen und aufgreifen. Alle zeichnete eine große Verbundenheit mit ihren Einrichtungen und vor allem die Liebe zu den Kindern aus. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen für ihre Arbeit mit den Kindern und ihrem weiteren beruflichen Weg alles Gute. Fachberater Während meiner Zeit als Vorstand konnte ich helfen, dass sich die Gruppe der BetreuerInnen in einer Art Metamorphose zu FachberaterInnen weiterentwickelten.

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BetreuerInnen in der Kindergartenvereinigung waren erfahrene ErzieherInnen und Vorstände, die die Waldorfkindergärten und Initiativen in ihrer Region ehrenamtlich berieten und unterstützten. Das Modell stammte aus der Pionierphase der Kindergartenvereinigung und war nach 40 Jahren an ein Ende gekommen. Außerdem sahen die Bildungspläne in einigen Bundesländern die Bereitstellung von qualifizierten FachberaterInnen vor. Der Betreuerkreis stellte deshalb im Herbst 2009 seine bisherige Tätigkeit ein. Er beauftragte Margarete Kaiser, Kristin von Bleichert-Krüger und mich mit der Gestaltung des Überganges. In einer von uns durchgeführten Fragebogenaktion äußersten die BetreuerInnen ihre Bedürfnisse für ihre künftige Tätigkeit: sie wünschten sich mehr Qualifikationen für ihre immer komplexer gewordenen Aufgaben. Zusammen entwickelten wir einen Anforderungskatalog für eine modularisierte Ausbildung und führten eine Ausschreibung bei verschiedenen Anbietern durch. Daraus entstand unsere Fachberaterfortbildung, die bisher in zwei Durchgängen erfolgreich durchgeführt wurde. Fachberaterfortbildung Der erste Durchgang der Fachberaterfortbildung begann im März 2010, der zweite im März 2011. Insgesamt 35 Teilnehmer hatten alle vier Module besucht und schlossen Ihre Fortbildung mit einem Zertifikat der Kindergartenvereinigung ab. Die TeilnehmerInnen fühlten sich durch die neu erlernten Methoden und Werkzeuge für ihre Aufgaben in den Regionen gut ausgerüstet. Für alle war aber deutlich, dass einige Themenbereiche nur angerissen werden konnten. Die FachberaterInnen möchten z.B. zukünftig besonders spezielle Gesprächstechniken üben oder Themen wie „Kommunikationsstile“ und „Konfliktprofilaxe“ vertiefen. Dazu sollen jetzt jährliche Fortbildungen angeboten werden. Nach der Fortbildung werden sie auch die dabei geübte Zusammenarbeit in den Regionen fortsetzen. Die schon während dieser Zeit installierten Intervisionsgruppen verabredeten ihre weitere Zusammenarbeit, um sich durch kollegiale Fallberatungen gegenseitig zu unterstützen. Außerdem gingen die TeilnehmerInnen mit dem Impuls zurück in ihre Region, die Fachberatung dort auf- oder auszubauen. Fachberaterkonferenz Mit dem Abschluss des ersten Durchgangs der Fortbildung war nun der nächste formelle Schritt notwendig, um den ruhenden Betreuerkreis in die neue Fachberaterkonferenz zu überführen. Ein entsprechender Antrag wurde zur Vertreterversammlung in Seeon 2011 vorgebracht und beschlossen. Am 17.09.2011 fand in Loheland die konstituierende Sitzung der neuen Fachberaterkonferenz statt. Dort wurde auch die Aufgabenbeschreibung in der jetzt vorliegenden Form erarbeitet. Mitglied der neuen Fachberaterkonferenz ist: ? wer im Sinne der Aufgabenbeschreibung arbeitet und ? wer eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung absolviert hat und aus seiner Region beauftragt wurde. In dieser Konferenz arbeiten künftig die aktiven FachberaterInnen der Regionen zusammen. Sie bildet das Wahrnehmungsorgan für die deutschlandweite Fachberatung und gewährleistet den regelmäßigen Austausch sowie die Fort-und Weiterbildung der FachberaterInnen. Die Konferenz wird zweimal im Jahr tagen. Als letzter formaler Akt muss auch die Satzung der Kindergartenvereinigung geändert und der Betreuerkreis auch dort durch die Fachberaterkonferenz ersetzt werden. Dazu sind noch rechtliche Klärungen notwendig. Die Konferenz soll künftig aus zwei Teilen bestehen. Zum Konferenzteil am ersten Tag treffen sich delegierte FachberaterInnen aus den Regionen. Am zweiten Tag findet die Fortbildung statt. Sie ist für alle FachberaterInnen der Kindergartenvereinigung geöffnet. Das erste Treffen in dieser neuen Art findet im November rechtzeitig vor der Vertreterversammlung statt, sodass von der weiteren Entwicklung dort berichtet werden kann. Alle Regionen haben mindestens anfänglich eine Fachberatung eingeführt und die FachberaterInnen beginnen sich regelmäßig in Intervisionsgruppen oder regionalen Konferenzen zu treffen. Es ist damit innerhalb von drei Jahren gelungen, den ehemaligen Betreuerkreis in die neue Fachberaterkonferenz zu verwandeln, die FachberaterInnen in der Kindergartenvereinigung zu etablieren und ihre kontinuierliche Fortbildung zu gewährleisten.

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Arbeitskreis Kleinkind (AKK) Während meiner Vorstandszeit hat sich der Arbeitskreis Kleinkind in der Kindergartenvereinigung zu einem respektierten Kreis von Fachfrauen entwickelt, dessen Stellungnahme heute bei allen Vorhaben, die das kleine Kind betreffen, selbstverständlich eingeholt wird. Nachdem die Delegation des AKK aus der Beraterkonferenz im Juni 2009 vereinbart worden war, begann eine stärkere Zusammenarbeit mit den Arbeitsfeldern der Kindergartenvereinigung, neben der Pädagogischen Beraterkonferenz mit der Seminardelegiertenkonferenz, dem Seminarbegleiter und dem Vorstand. Eine mit der Anthroposophie und Waldorfpädagogik in Einklang stehende Betreuung von Kindern unter drei Jahre ist heute ein brennendes Thema in der Waldorfkindergartenbewegung. Die veränderte soziale, familiäre und politische Situation führt zu einer starken Nachfrage nach Betreuungsplätze für unter Dreijährige und zu einem rasanten Ausbau von Krippenplätzen. Berechtigte Zweifel an der Qualität dieser schnell gewachsenen Krippenlandschaft wurde laut. Zusammen mit AKK hat deshalb der Vorstand auf der letzten Vertreterversammlung die Betreuung der unter Dreijährigen zum Hauptthema gemacht. Vier Zeiten der Tagesordnung haben wir ausschließlich den kleinen Kindern gewidmet. Ich möchte an dieser Stelle einen Satz wiederholen, den ich auch während der Vertreterversammlung geäußert habe. Er klingt salopp, trifft aber den Kern: Das kleine Kind bringt die ganze Kindergartenvereinigung in Schwung! In vielen Bereichen müssen unsere waldorfpädagogischen Gepflogenheiten noch einmal grundlegend überdacht und aus unseren Grundlagen neue Impulse entwickelt werden. Das betrifft die Bereiche: ? Pädagogik:

Wie muss aus den Grundlagen der Waldorfpädagogik heraus der angemessene Umgang mit dem kleinen Kind entwickelt werden? ? Aus- und Fortbildung: unsere Seminare haben bereits ihre Curricula erweitert und den Bereich von der Geburt bis 3 Jahre integriert oder arbeiten daran. Hier ist ein wesentlicher Schritt schon geleistet worden. Auch das ist eine Frage für den Studiengang Kindheitspädagogik in der Alanus Hochschule. ? Fachberatung: der AKK biete selbst eine Gründungsberatung für Krippen an. Es besteht aber auch der Wunsch der Fachberater, für den Kleinkindbereich fortgebildet zu werden, damit sie weiterhin in ihrer Region adäquat beraten können. ? Vorstand: Immer wieder wird von den Fachfrauen besprochen, dass im Rahmen der Qualitätsoffensive eine Anerkennung der Krippen als Waldorfkrippen notwendig wäre. Wie kann das umgesetzt werden? Das ist eine Frage an den Vorstand. Der AKK hat angeregt, zur Koordination der ganzen Fragen um das kleine Kind eine Anlaufstelle bzw. ein Kleinkindbüro einzurichten. Darüber muss noch beraten werden. Alle auf der Vertreterversammlung und in den Gremien geäußerten Anregungen und Gedanken habe ich in einer Mindmap zusammen getragen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, kann aber für die weitere Bearbeitung dieses komplexen Themas als Erinnerungsstütze dienen.

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Ipsum Im Juli 2011 fand eine gemeinsame Sitzung der Gesellschafter und des Institutsrates von Ipsum statt. Auf der „Innovationskonferenz“ berichtete Herr Patzlaff, dass sie sich wegen des anhaltenden Teilnehmerrückgangs in Stuttgart und München schon seit einer Weile Gedanken machten, wie es mit der Institutsarbeit weitergehen sollte. Trotz der erfreulichen neuen Kurse in Kiel und Salzburg sahen sie sich an einem gewissen Wendepunkt ihrer inzwischen zehnjährigen Arbeit. Der Institutsrat hatte sich dieser Herausforderung angenommen und präsentierte auf der Konferenz die Idee, die bisher angebotenen Kurse zu modularisieren. Dadurch wird es den Teilnehmern nun ermöglicht, nach gemeinsamen Grundmodulen in weiterführende Module zu wechseln oder nach Abschluss einer Fortbildung durch das Absolvieren weiterer Module eine zusätzliche Qualifikation zu erreichen. Dieser Vorschlag für einen flexibleren Umgang mit den Kursen wurde von den Gesellschaftern sehr begrüßt. Er könnte auch für andere Seminarkurse in der Kindergartenbewegung eine mögliche neue Alternative sein.

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Tagungen Pfingsttagung Die Pfingsttagung ist für mich die zentrale Veranstaltung der Kindergartenvereinigung. Sie wurde immer zuverlässig und gut organisiert von der Pädagogischen Beraterkonferenz getragen. Kurz vor dem Beginn meiner Mitarbeit war die Vereinbarung getroffen worden, immer einen Vortrag der Allgemeinen Menschenkunde zur Grundlage der Pfingsttagung zu machen. Ziel der Pfingsttagung war es dann stets, die Inhalte des jeweiligen Vortrags zu verstehen und mit dem eigenen Leben sowie der pädagogischen Praxis zu verbinden. Die Hauptvorträge der Tagung sollten dabei eher die Erkenntnisseite erhellen. Die künstlerische Vertiefung half, das Gehörte ins Erleben zu bringen und gemeinsam mit den praktischen Kursen am Nachmittag ans reale Leben anzuschließen. Als Vorstandsmitglied war ich Teil der Vorbereitungsgruppe und verantwortlich für die Finanzen und die damit verbundenen Organisation. Dadurch hatte ich Gelegenheit, bei der Umsetzung dieses Konzeptes der Pfingsttagung aktiv mitzuwirken. Später kam auch die Erstellung der Feedback-Fragebögen und Bereitstellung der Ergebnisse dazu. Als ich zur Vorbereitungsgruppe der Pfingsttagung dazu kam, war die Zeit der riesigen Veranstaltungen mit 1000 Teilnehmern längst vorbei. So war es für mich als Finanzverantwortlichen immer ein Ringen um ein ausgeglichenes Budget. Gemeinsam mussten wir abwägen, wie viel Kunst oder herausragende Vortragende jeweils möglich sind. Die enge Finanzsituation hat in der Beraterkonferenz aber auch Raum für kreative, neue Ideen geschaffen. So erfolgt jetzt die Einladung zur Pfingsttagung gezielt an die Fachschulen. Sie erhalten einen Sonderrabatt als „Auszubildende“ und kommen - was uns besonders freut - mit ihrer ganzen Klasse und ihrem Dozenten zur Tagung. In diesem Bereich wollen wir unsere Aktivitäten in diesem Jahr weiter verstärken. Turnusmäßig findet alle sieben Jahre die Pfingsttagung als Welterziehertagung in Dornach statt. So hatten wir in diesem Jahr keine Pfingsttagung in Hannover. Die Vorbereitungen für die nächste Tagung 2013 laufen aber bereits auf Hochtouren. Diese Tagung wird auch wieder internationaler ausgerichtet werden, weil zuvor das Council der IASWECE in Hannover tagt und Mitglieder des Councils Arbeitsgruppen auf der Tagung anbieten werden. Darauf können wir uns freuen. Die Pädagogische Beraterkonferenz stellt immer einen großen Teil ihrer Treffen für die Grundlagenarbeit und Organisation der Pfingsttagung zur Verfügung. Das ist ein Einsatz, der sich auszahlt! Die Mitglieder der Beraterkonferenz bilden eine tragfähige, solide Grundlage für die Tagung. In den Feedback-Bögen der Teilnehmer am Ende der Tagung kommt dies deutlich zum Ausdruck. Die Teilnehmer spüren den Zusammenhalt in der Beraterkonferenz und erleben den roten Faden, der sich durch die ganze Tagung zieht. Ich bin sehr froh, dass ich diese Arbeit erleben durfte. Bildungskongress – Agentur von Mensch zu Mensch Während meiner Tätigkeit als Vorstand habe ich an vier Bildungskongressen teilgenommen und die Kindergartenvereinigung vertreten: 2009: 2010: 2011: 2012:

Mobbing und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen Herausforderung für Erziehung und Bildung Flucht in virtuelle Welten Krisenbewältigung, Widerstandskräfte und soziale Bindungen im Kinder- und Jugendalter Wie lernen Kinder Empathie und Solidarität?

Die Kongresse hatten durchgehend ca. 400 - 500 TeilnehmerInnen, von denen ca. ein Drittel aus NichtwaldorfKreisen kam. Das machte sich auch am Büchertisch bemerkbar, den ich auf allen Kongressen betreut habe. Hier boten sich viele Gelegenheiten zu Gesprächen über Waldorfpädagogik und die Kindergartenvereinigung. Es hat mich besonders gefreut, dass unsere Schriften und Broschüren aus der Bücherstube rege nachgefragt wurden. Wir haben uns deshalb vorgenommen, wieder mehr Exemplare mit nach Stuttgart zu bringen, damit die TeilnehmerInnen die Bücher nicht bestellen, sondern gleich mitnehmen können. Für mich ist der Bildungskongress wegen seiner hervorragenden Inhalte und der vielen persönlichen Begegnungen eine lohnende Veranstaltung.

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Rechenschaftsbericht Vorstand November 2011 bis November 2012

Pädagogische Sektion Im Herbst 2011 haben wir uns erstmals zu unserer Vorstandssitzung in Dornach getroffen. Wir hatten die Gelegenheit zu einer Begegnung mit den neuen Sektionsleitern Florian Oswald und Claus-Peter Röh genutzt. Wir konnten dabei die Sektionsleiter kennenlernen, wie sie sich in ihre neuen Aufgaben hereingefunden haben und was sie bewegt. Sie wollen künftig stärker mit der Kindergartenbewegung zusammenarbeiten, aber auch mit den Sektionen am Goetheanum für Sozialwissenschaften, für Landwirtschaft und für Medizin. Die strikte Trennung von Kindergarten und Schule ist nach ihrer Auffassung künstlich. Es besteht vielmehr ein großer Bogen in der Waldorfpädagogik von der Geburt bis 21 Jahren. Eine wichtige Aufgabe der Pädagogischen Sektion sehen sie darin, Initiativen und neue Entwicklungen in der Pädagogik zu unterstützen und Austausch und Begegnung auf gemeinsamen Tagungen und Kongresse zu ermöglichen. Alle Beteiligten haben sich sehr über die Begegnung gefreut. Wir haben verabredet, dass wir jetzt einmal im Jahr zu einer Vorstandssitzung nach Dornach kommen und dort unsere Zusammenarbeit und unseren Austausch pflegen wollen. Das ist auch 2012 wieder geschehen. Umgekehrt werden die Sektionsleiter auch gerne auf unsere Vertreterversammlungen kommen. Wir haben bereits verabredet, dass Claus-Peter Röh im November an unserer Vertreterversammlung in Münster teilnehmen wird. Die Pädagogische Sektion lädt in jedem Jahr im Herbst Vertreter und Vertreterinnen der Schul- und Kindergartenbewegung zu einer pädagogischen Forschungswoche nach Dornach ein. Ich konnte dreimal daran teilnehmen. Am Vormittag findet eine gemeinsame Grundlagenarbeit statt. Am Nachmittag berichteten die TeilnehmerInnen von eigenen Fragen oder Forschungen, mit denen sie sich derzeit beschäftigen. Es macht viel Freude, an dieser intensiven und fruchtbaren Arbeit teilzunehmen, insbesondere auch, weil Schulen und Kindergärten dort gemeinsam pädagogische Fragen bewegen. Ich konnte immer wichtige Impulse für meine Arbeit mit zurück nehmen. Qualitätsentwicklung, Evaluation Die Qualitätsentwicklung und Evaluation ist als ein weiteres neues Tätigkeitsgebiet aus der Zusammenarbeit in der Kindergartenvereinigung entstanden. Ich konnte dabei verschiedene Aspekte begleiten:

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Die Waldorfkindergärten in Berlin sind verpflichtet, ihre Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms zu evaluieren. Sie haben dazu die Confidentia als externen Evaluator gewinnen können. Es wurde verabredet, neben dem Bildungsprogramm auch die Selbstverwaltung und die Umsetzung der Waldorfpädagogik zu evaluieren. Dieser Vorgang war für die Kindergartenvereinigung von großem Interesse, um zu prüfen, ob daraus eine Evaluation für Waldorfkindergärten allgemein entstehen kann. Die Kindergartenvereinigung hat sich deshalb entschlossen, die wissenschaftliche Begleitung der Evaluation in Berlin zu unterstützen.

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In der Geschäftsführerkonferenz entstand im letzten Jahr der Wunsch nach einer Zusammenarbeitsvereinbarung mit den Kindergärten. Die RegionsvertreterInnen hatten die Erfahrung gemacht, dass die häufig wechselnden Vorstände in den Kindergärten eine Handreichung wünschten, um sehen zu können, wozu sich ihre Vorgänger und Vorgängerinnen gegenüber der Kindergartenvereinigung verpflichtet haben und was sie umgekehrt von ihr erwarten können. Die RegionsvertreterInnen selber hatten ein Interesse an einer verbindlichen Regelung, um die Kindergärten an einmal getroffene Vereinbarungen erinnern zu können. Die Geschäftsführerkonferenz erarbeitete mit der Hilfe eines kleineren Kreises einen Vorschlag für eine Zusammenarbeitsvereinbarung. Diese soll nun gründlich mit den Kindergärten und Gremien besprochen werden, um eine tragfähige Fassung zu erarbeiten. Sie sollte dann später von allen Kindergärten unterschrieben werden.

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In den vergangenen Jahren haben wir in der Kindergartenvereinigung bereits mit verschiedenen Instrumenten von Wege zur Qualität gearbeitet, z.B. bei dem Leitbild, dem Zusammenarbeitsgespräch, den Aufgabenbeschreibungen, der Dynamische Delegation und nun der Zusammenarbeitsvereinbarung. Wir haben uns deshalb als Vorstand mit Vertretern von Wege zur Qualität getroffen und über die Möglichkeit gesprochen, eine Entwicklungspartnerschaft zu begründen. Weitere Gespräche sind geplant.

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III. IASWECE Council- Sitzungen Bei meinem Eintritt in die IASWECE 2008 bestand die internationale Vereinigung erst wenige Jahre. Die Organisation und Verwaltung steckte in manchen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Inzwischen wurden zwei kleine Verwaltungsstellen bei den Koordinationsgruppenmitgliedern in Antwerpen/Belgien und Amhurst/USA eingerichtet und die Buchhalterin arbeitet in Neustadt. Damit wurde eine lebenspraktische, befriedigende Lösung für die Administration gefunden. Inzwischen sind 28 Länder Mitglied der IASWECE, die im Council auch durch ihren Vertreter repräsentiert werden. So sitzen während der Council- Sitzungen zweimal im Jahr tatsächlich auch so viele unterschiedliche Länder um den Tisch. Dann ist wirklich ein ziemlich großer Teil der Welt anwesend. Für die gemeinsamen Konferenzen heißt das, dass sich der nationale Blick jedes Teilnehmers weitet und der eigene nationale Standpunkt - den jeder erst einmal so berechtigt findet - wird ergänzt und bereichert durch die Sichtweisen der Anderen. So muss man bei den inhaltlichen Themen in die Tiefe arbeiten. Gemeinsam gilt es zu ergründen, was denn wirklich der Kern der Waldorfpädagogik und Anthroposophie zu einer Frage ist, um dann aus den Grundlagen heraus eine für alle Council- Mitglieder akzeptable Sichtweise zu entwickeln. Das betrifft z.B. folgende Themen: ? Betreuung der unter Dreijährigen in der ganzen Welt Wir haben intensiv miteinander gerungen, um übergeordnete Gesichtspunkte zu finden, die in der ganzen Welt gelten können und nicht nur von einem Land geprägt sind. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. ? Was bedeutet es für die Waldorfpädagogik, wenn in den Ländern andere Religionen gepflegt werden? Zu diesem Thema haben sich einige Council- Mitglieder zusammen geschlossen, um diese brennende Frage zu bearbeiten. Welterziehertagung Die Welterziehertagung fand vom 01.-05.04.2012 in Dornach statt und war ein unglaublich beeindruckendes Ereignis. Die 1064 TeilnehmerInnen kamen aus 52 Ländern, 353 der TeilnehmerInnen davon aus Deutschland. Von jedem Kontinent waren ErzieherInnen angereist, z.B. aus China, Vietnam, Neuseeland, Australien, Argentinien, Brasilen, Kenia und Südafrika. Die Beiträge wurden simultan in 8 Sprachen übersetzt. Insgesamt konnten während der Tagung 70 Arbeitsgruppen angeboten werden. Die hervorragenden Morgenvorträge, die Länder- und Forschungsberichte und die künstlerischen Kurse haben die Teilnehmer begeistert und intensiv mit den Themen verbunden. Der Goetheanum-Hügel bietet ein farbiges Bild, wenn fröhliche Menschen aus aller Welt zusammen kommen und sich über gemeinsame Themen austauschen. Ich habe während der Tagung geholfen, den Info-Tisch zu betreuen und die internationalen TeilnehmerInnen bei allen Fragen zu unterstützen. Wir können uns auf die nächste große Welterziehertagung in Dornach freuen. In sieben Jahren ist es wieder so weit. Arbeitsgruppe für das unter dreijährige Kind Alle Fragen zum kleinen Kind unter drei Jahren werden auch in der IASWECE mit großem Engagement bewegt. Es besteht weltweit ein großer Bedarf nach Aus- und Fortbildungen in diesem Bereich und nach Austausch von Forschungsergebnissen. Um dem gerecht zu werden, haben die Sektionsleiter der Pädagogischen Sektion, die Vertreter der IASWECE und des AKK und der Kindergartenvereinigung für die kommenden Jahre folgende Veranstaltungen gemeinsam geplant: ? ? ? ?

Kleinkindkolloquium vom 22.-24.11.2012 in Dornach Vortrag vom Birgit Krohmer (Mitglied im AKK) auf der Pfingsttagung 2013 Kleinkind-Tagung vom 20.-26.06.2013 in Dornach Kleinkind-Tagung 2014

Des weiteren wird in der IASWECE ein weltweites Netzwerk der Kleinkindpädagogen aufgebaut und eine Arbeitsgruppe für das kleine Kind gegründet, damit künftig genügend gut ausgebildete ErzieherInnen für diese wichtige Aufgabe zur Verfügung stehen. Seite 12

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IV. Zusammenarbeit mit dem Bund der Freien Waldorfschulen und dem Heilpädagogischen Verband Koordinationsgruppe In der Koordinationsgruppe arbeiten jeweils zwei VertreterInnen aus Geschäftsführung und Vorstand des Bundes, des Heilpädagogischen Verbandes und der Kindergartenvereinigung zusammen, sowie eine Justiziarin vom Bund. Für die Kindergartenvereinigung nehmen Oliver Langscheid und ich an Koordinationsrat und -gruppe teil. Die Treffen finden ungefähr alle zwei Monate statt. Die Koordinationsgruppe bereitet den Koordinationsrat vor und bearbeitet die Themen weiter, die dort besprochen wurden. Dazu gehört auch die Vorbereitung der Thementage, die Unterstützung der Kongresse und die der Didacta. Auch wichtige Fragen, die im eigenen Verband bewegt werden, können mit den KollegInnen ausgetauscht werden. Wenn sie von allgemeiner Bedeutung sind, werden sie auch in der Koordinationsgruppe besprochen. Es zeigt sich in der Arbeit, dass es viele Themen gibt, die nicht nur für den eigenen Verband, sondern auch für die anderen von Interesse sind. Dann ist es sinnvoll, nach gemeinsamen oder einheitlichen Lösungen zu suchen. Zurzeit sind u.a. folgende Themen in Bearbeitung. ? ? ? ?

Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik Ernährung „Grundsatzpapier zur Koordinationsgruppe und zum Koordinationsrat: Kindergarten – Heilpädagogik – Schule“ Grundsatzpapier zu den gemeinsam veranstalteten Kongressen

Besonders das Themenfeld "Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik" ist mir ein Anliegen. Dort kann ich die Aspekte einbringen, die wir in der Pädagogischen Beraterkonferenz bewegen, wie z.B. der Erhalt der Qualität der Waldorfkindergärten und die Evaluation der pädagogischen Arbeit. Aber auch die Bedeutung des Alters von der Geburt bis drei Jahre gehört dazu. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Kreis fördert und unterstützt die Entwicklung der Waldorfbewegung über die Grenzen des eigenen Verbandes hinaus und hilft, dass Waldorfpädagogik ein einheitlicher und inklusiver Bildungsgang von der Geburt bis 18 Jahren Wirklichkeit werden kann. Koordinationsrat Auch im Koordinationsrat arbeiten Menschen aus dem Heilpädagogischen Verband, dem Bund der Freien Waldorfschulen und der Kindergartenvereinigung zusammen. Das hochgesteckte Ziel, dass aus jedem Bundesland und jedem Verband je ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin dabei ist, konnte bisher noch nicht erreicht werden. Für alle, die aber regelmäßig kommen können, ist es ein wertvolles Austausch- und Beratungsorgan. Es werden sowohl Themen aus der Koordinationsgruppe als auch Fragen und Anliegen aus den Regionen gehandelt. Zuletzt wurde zum Beispiel das Papier „Themenfeld: Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik“ besprochen und ergänzt. Auch die Frage der Ausbildung von HortnerInnen ist in der Bearbeitung sowie Fragen zur Umsetzung der Inklusion. Weitere Fragen sind: ? Wo bleiben die Eltern im Kooperationsprozess Kindergarten – Schule? ? Wie viele Kinder der Waldorfkindergärten gehen an die Waldorfschulen? ? Wie entwickelt sich die Früheinschulung in den Ländern? Einzelne Themen können auch so wichtig sein, dass sie in eigenen Arbeitskreisen vertieft werden sollen. So sind auch die Arbeitskreise für Inklusion und der für Kindergarten- und Schulärzte entstanden. Arbeitskreis Inklusion Der Arbeitskreis „Inklusion“ tagt seit seiner Gründung im Jahre 2010 zweimal im Jahr und hat derzeit 18 Mitgliedern; 3 davon aus der Waldorfschulbewegung, 13 aus dem heilpädagogischen Verband und 2 aus der Kindergartenbewegung. Er hat sich vorgenommen, auch immer an Orten zu tagen, an denen Integration oder Inklusion gepflegt werden. So haben bereits Treffen in der Windrather Talschule in Nordrhein-Westfalen und in der Kreuzberger Waldorfschule stattgefunden. Seite 14

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Was ist Inklusion? Diese Frage hat auch den Arbeitskreis sehr bewegt. In der Integration wird zwischen Kindern mit und ohne heilpädagogischen Förderbedarf unterschieden. Kinder, bei denen ein heilpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, werden mit vereinbarten Förderungen und eventuell Unterstützungspersonen in eine Gruppe von gesunden Kindern aufgenommen. Es wird also zunächst ein „Defekt“ festgestellt, den es dann zu „reparieren“ gilt. Bei der Inklusion achtet und würdigt man jedes Kind in seinem Sosein. Der Blickwinkel ist: jedes Kind hat seine Besonderheiten. Die Frage ist nicht mehr, welche Hilfe braucht das Kind, sondern welche Vielfalt und Farbigkeit bringt es in eine Gemeinschaft. Es sollen also nicht die Kinder in die Kindergarten- und Schulgemeinschaft wieder aufgenommen werden, die man zuvor „aussortiert“ hat. Sondern Kinder haben in einer Gemeinschaft einen Anspruch darauf, nach ihren Fähigkeiten und Begabungen und unabhängig von ihrer kulturellen, sozialen oder ethnischen Herkunft miteinander und voneinander zu lernen. Der Menschenkunde der Waldorfpädagogik liegt dieser inklusive Blickwinkel zugrunde. Das ist ein Potential, das wir wieder entdecken müssen. Durch die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist Inklusion zu einem wesentlichen Thema in der Bildungspolitik geworden. Sie stellt die Kindergärten, Schulen, Behörden und Politik vor neue Herausforderungen und verursacht dabei viele Verunsicherungen. Deshalb hat der Arbeitskreis wichtige Aspekte dazu zusammengefasst: „Grundlegende Gesichtspunkte zur Verwirklichung von Inklusion im Bildungswesen“. Um der Frage nach dem Verhältnis von Inklusion und Waldorfpädagogik einmal gründlich nachzugehen, fand am 16.03.2012 in Kassel der Thementag „Inklusion“ statt. Rund 600 Menschen nahmen daran teil. Am Ende des Tages wurden viele, oft praktische Fragen gesammelt und Anregungen aus dem Publikum aufgenommen. Sie sollen nun in der Veranstaltung „Fortbildungstage Inklusion“ weiter bearbeitet werden. Die Fortbildungstage finden in folgenden Orten statt: am 26./27.10.2012 in Hamburg, am 02./03.11.2012 in Dortmund und am 18./19.01.2013 in Mannheim. Auch der nächste Kongress im Herbst 2013 widmet sich dem Thema „Inklusion“ und wird bereits im Arbeitskreis vorbereitet. Nach dem Thementag ist mir deutlich geworden: die Inklusion führt nicht nur zu einem Paradigmenwechsel in der Pädagogik sondern wird die Kindergartenvereinigung ebenso aufrütteln wie ich es bereits vom kleinen Kind beschrieben habe. Auch hier müssen wir die Waldorfpädagogik im ersten Jahrsiebt weiterentwickeln und Ausbildung und Fachberatung um die Inklusion erweitern. Bis dahin, dass Kinder individuell nur nach ihren Fähigkeiten und Begabungen angeschaut werden, ist es noch ein weiter Weg. Arbeitskreis Kindergarten- und Schulärzte Dieses „jüngste Kind“ des Koordinationsrates hat erst im September 2011 seine Tätigkeit aufgenommen. Frau Dr. McKeen gab im Koordinationsrat einen Überblick über die Äußerungen Rudolf Steiners zu den Schulärzten. Sie fasste zusammen, dass es zu den Aufgaben der Lehrer gehört, gesunde Kinder zu erziehen und es die Aufgabe des Schularztes sei, dafür zu sorgen, dass das Kind lernen kann. Der anschließende Austausch im Koordinationsrat ergab, dass die pädagogische Wirklichkeit oft weit davon entfernt ist. Wenn es auch in zahlreichen Schulen Schulärzte gibt, muss der Kindergartenarzt erst einmal in das Bewusstsein unserer Kindergärten gehoben werden. Der Arbeitskreis hat inzwischen eine Befragung der Schulen zu ihren Schulärzten durchgeführt. Für die Kindergärten steht die Fragebogenaktion noch an. Um das Bewusstsein für die Gesundheit der Kinder zu stärken, plant der Arbeitskreis im nächsten Jahr folgende Veranstaltungen: ?

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Wissenschaftskolloquium: Arbeitstitel: „Wissenschaftskolloquium für Seminardozenten zu medizinischen- therapeutischen Aspekten einer zukünftigen Erzieher- und Lehrerbildung“ Terminvorschlag: Freitag, der 08.03.2013, 11 – 17 Uhr in Kassel. Angesprochen sollen werden alle DozentInnen an den Erzieher- und Lehrerseminaren.

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Thementag: Arbeitstitel: „Pädagogik und Medizin Der Lehrer sorgt für die Gesundheit, der Arzt dafür, dass das Kind lernen kann“ Terminvorschlag: Freitag, der 19. oder 26.04.2013, 11 – 17 Uhr in Kassel. Angesprochen sollen werden, wie bei den anderen Thementagen, ErzieherInnen, LehrerInnen, Eltern, DozentInnen und Interessierte.

Für dieses wichtige Gebiet würde ich mir wünschen, dass die Kindergartenärzte eine Selbstverständlichkeit in unseren Waldorfkindergärten werden und z.B. bei den Übergängen von Zuhause in die Krippe und von der Krippe in den Kindergarten den Eltern und ErzieherInnen beratend zur Seite stehen können. Aber auch bei Fragen aus dem pädagogischen Alltag wäre die medizinische Sicht eine wertvolle Ergänzung.

V. Personal

Die Kindergartenvereinigung beschäftigt ca. 60 MitarbeitenInnen, z.B. in der Geschäftsstelle, den Regionen und den Seminaren. Sie alle persönlich zu betreuen und jährliche Mitarbeitergespräche zu führen, ist noch eine echte Zukunftsaufgabe unserer Bewegung. Bisher hat sich meine Tätigkeit in diesem Bereich darauf konzentriert, in einzelnen Situationen Gespräche zu führen, zu begleiten, Ansprechpartnerin für alle MitarbeiterInnen zu sein und mich um ihre Personalangelegenheiten zu kümmern.

VI. Seminar Hannover

Das Seminar Hannover hat sich seit dem vergangenen Jahr mit Anett Kesselschläger und Anne-Kathrin Hantel auf einen neuen Entwicklungsweg gemacht. Sie haben die Kurse zum Teil neu konzeptioniert, neue Gastdozenten gewonnen und Verwaltungsabläufe überarbeitet. Zu den besonderen Neuerungen gehört insbesondere, dass die Kleinkindausbildung künftig in die bestehenden berufsbegleitenden Kurse integriert und die bisherige Ausbildung von 600 auf 800 Stunden erhöht wird. Damit hat sich das Seminar Hannover einer Entwicklung angeschlossen, die von allen Seminaren gemeinsam erarbeitet wurde. Eine weitere Neuerung ist die Einführung eines Modulkurses. In den vergangenen Jahren wurde es für die Erzieherinnen immer weniger möglich, zu Blockkursen drei Mal im Jahr für vier Wochen ins Seminar zu kommen. Für sie soll der Modulkurs eine Alternative sein. Mit dem Jahresende wird Frau Kesselschläger leider Hannover aus persönlichen Gründen verlassen. Wir sind sehr dankbar für ihren Einsatz in dieser Zeit des Überganges und der Neuorientierung und wünschen ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles Gute. Gleichzeitig begrüßen wir sehr herzlich Sabine Cebulla-Holzki, die im neuen Jahr diese Aufgabe übernehmen wird. Sie gehörte bereits in der Vergangenheit zu dem Dozentenkreis des Seminars und ist mit den Kindergärten der Region gut vernetzt. Sie hat zusammen mit Frau Kesselschläger und Herrn Dr. Saßmannshausen auch erste Gespräche bei der Behörde geführt, um die Möglichkeiten der Gründung einer Fachschule in Hannover zu eruieren. Dann könnte auch Hannover zukünftig eine anerkannte Erzieherausbildung anbieten. Das ist heute noch Zukunftsmusik. Jetzt geht es darum, dafür zu sorgen, dass die Kurse gut besucht sind und das Seminar der Ausbildungsmittelpunkt der Region ist.

VII. Helmut von Kügelgen Stiftung

In der Helmut von Kügelgen Stiftung bin ich erst seit kurzem als Vorstand tätig. Ich empfinde es als eine besondere Aufgabe in Zeiten, in denen die finanziellen Mittel begrenzter werden, Projekte zum Wohle des kleinen Kindes in aller Welt zu unterstützen. Um die Stiftung bekannter zu machen, entstand in diesem Jahr ein neuer Flyer. Außerdem fand im Rahmen der Welterziehertagung in Dornach eine Informationsveranstaltung statt. Im nächsten Jahr wird sich die Stiftung im Rahmen weiterer Veranstaltungen vorstellen.

VIII. Resümee

Im Rückblick auf meine vergangenen Vorstandsjahre gibt es einige Kernfragen, die mir ein besonderes Anliegen waren und weiterhin sind:

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Wie können die geisteswissenschaftlichen Grundlagen unserer Pädagogik lebendig erhalten werden? Wie kann die Dreigliederung und ihre Anwendung auf die Sozialgestalt für die Praxis handhabbar gemacht werden? Was sind die uns weltweit verbindenden Aspekte der Waldorfpädagogik? Meine Vorstandstätigkeit in den vergangenen Jahren hat mir viel Freude gemacht. Ich bin sehr dankbar für die vielen menschlichen Begegnungen, für die Anregungen, die ich für meine Arbeit erhalten habe und für das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde. Dies alles hat mir ermöglicht für die Kindergartenbewegung zusammen mit den KollegInnen neue Aufgaben anzugehen und Ideen umzusetzen.

Claudia Freytag

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir weiterhin gemeinsam in der Kindergartenbewegung dafür einstehen, dass dem kleinen Kind ein Schutzraum für seine gesunde Entwicklung erhalten bleibt.

Vorstandsbericht Karsten Bauer In den letzten 2 Jahren hat sich der Vorstand viel mit seiner Arbeitsweise beschäftigt. Dabei wurde deutlich, dass sich im Laufe der Praxis eine Arbeitsform entwickelt hatte, in der es einen geschäftsführenden Vorstand (Beye, Freytag, Langscheid) und einen sogenannten Aufsichtsrat (Bauer, Grillmayr) gab. Das hatte das Leben so mit sich gebracht. Hiervon wurde auf den letzten beiden Vertreterversammlungen berichtet. Daraufhin haben wir im Vorstand verabredet, dass wir dieses Konzept eines Geschäftsführenden Vorstandes und eines Aufsichtsrates nun bewusst gestalten und umsetzen wollen. Dabei war klar, dass ich weiterhin die Verantwortung des Vorstandes innehaben würde. Also musste auch künftig eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit vorhanden sein, gebildet und gepflegt werden. In dieser Zusammensetzung haben wir nun ein knappes Jahr in unterschiedlicher Art und Weise gearbeitet. Bedingungsloses Vertrauen ist für diese Art der Zusammenarbeit unerlässlich. In den nun anders gearteten Treffen wurde deutlich, dass dieses Vertrauen durch die gemeinsame dichte Arbeit im Vorstand vorhanden war. Es wurde aber auch deutlich, dass die Kommunikations- und Informationswege nun andere sein müssen als die in der früher engeren weil häufigeren gemeinsamen Zusammenarbeit. Auch schauten wir darauf, welche Themen denn für die gemeinsame Arbeit wichtig und richtig erschienen und in welcher Weise sie vorbereitet sein müssten. Hier konnten wir Modelle entwickeln, wie der Aufsichtsrat den Vorstand im Alltag begleiten, unterstützen und beleuchten kann. Dadurch, dass mich das Alltagsgeschäft nicht mehr täglich berührte, habe ich viel Zeit damit verbracht, das im Vorstand erlebte zu reflektieren und konnte mit distanzierterem Blick einiges neu sehen und erkennen, was dann in die „Neustrukturierung“ einfloss. Außerdem hatte ich weiterhin viele Wahrnehmungen in der Vereinigung der Waldorfkindergärten , sowie an unterschiedlichsten Stellen im Bund der Freien Waldorfschulen. Im Großen und Ganzen blicke ich dankbar auf eine erlebnisreiche und spannende Vorstandsarbeit zurück und hoffe, im nächsten Jahr die Dinge weiter voran bringen zu können.

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Vorstandsberichte Helmut Beye Die Qualifizierungsoffensive Im Rahmen der Qualitätsoffensive für unsere Waldorfkindergärten hat sich die Qualifizierungsoffensive herausgebildet. Die Arbeitsgruppe Qualifizierungsoffensive hat es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche Möglichkeiten der Qualifizierung zur WaldorferzieherIn anzuschauen und ggf. weiter voranzubringen. Diese Arbeitsgruppe bestand aus Germana Jöchle, Doris Weidenhammer, Dagmar Scharfenberg, Anette Stroteich, Anett Kesselschläger, Claudia Freytag, Oliver Langscheid, Dr. Wolfgang Saßmannshausen, Hartmut Beye. Grundlage dazu war die Umfrage zum aktuellen Ausbildungsstand der Tätigen in den Waldorfkindergärten in Deutschland. Nachfolgend die Auswertung, die wir an alle Waldorfkindergärten in Deutschland geschickt haben: * Als wir uns entschlossen haben im Sinne unserer Qualitätsentwicklung eine Qualitätsoffensive/ Qualifizierungsoffensive zu starten wurde uns schnell deutlich, dass wir gemeinsam mit Ihnen in den Waldorfkindergärten in Deutschland eine Bestandaufnahme durchführen müssen, um den Status quo kennenzulernen. Um von Ihnen die notwendigen Informationen zu bekommen, haben wir uns eines Fragebogens bedient, der – auch wenn von einigen Verantwortlichen ungeliebt – uns in die Lage versetzt hat, ein umfängliches Bild über den Aus-, Fort- und Weiterbildungsstand in den Waldorfkindergärten in Deutschland zu bekommen. Der Fokus lag auf der Frage: Wie hoch ist der Anteil – bundesweit- der Kolleginnen und Kollegen, die/der eine Gruppe leitet und über eine Zusatzausbildung zur/zum WaldorferzieherIn verfügt. An dieser Stelle und auf diesem Wege unser aller herzlichster Dank an SIE für Ihre Informationen. Wir möchten Sie mit diesem Bericht darüber informieren, was die Recherche ergeben hat und wo die Waldorfkindergärten in Deutschland in Bezug auf die Aus-, Fort-, und Weiterbildungsfragen heute stehen. Die Ergebnisse werden derzeit in den jeweils zuständigen Gremien weiter bearbeitet. Anlässlich der Vertreterversammlung im November 2011 in Seeon konnten wir schon erste Ergebnisse präsentieren. Ziel ist es, die Ergebnisse in unsere anstehenden Veränderungs- und Weiterentwicklungsprozesse einfließen zu lassen, damit Sie in Ihren Einrichtungen zukünftig noch besser auf die Fragen der Zeit reagieren können. * Wir waren überwältigt von dem Rücklauf unserer Fragebögen. So erhielten wir 2102 Fragebögen, die wir auswerten konnten. Um es vorwegzunehmen: In den Waldorfkindergärten in Deutschland haben 1289 KollegInnen eine anerkannte Waldorferzieherausbildung (61,32 %). Darin enthalten sind Gruppenleitungen, aber auch Zweitkräfte. Daraus ergibt sich ein Nachqualifizierungsbedarf bei 840 Kolleginnen (38,25 %). Keine Angabe machten 9 Kolleginnen (0,43 %). Wenn wir diesen Nachqualifizierungsbedarf näher betrachten, stellen wir fest, dass von den o. a. 38,25 % noch 21 % bei den Gruppenleitungen anzusetzen sind. Auf die Frage, ob man sich vorstellen könnte,eine Nachqualifizierung bis zum Jahre 2015 zu beginnen , bekamen wir von 747 KollegInnen eine Antwort. 500 KollegInnen (66,93 %) wollen mit einer Nachqualifizierung beginnen, 247 (33,07 %) verneinten dies. Lenken wir unseren Blick auf die Frage, warum die Zusatzausbildung zur Waldorferzieherin/zum Waldorferzieher – bisher – noch nicht gemacht wurde. Dieser Punkt konnte nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden, sondern ließ einen frei formulierbaren Text zu. Die hier gegebenen Antworten sind noch in der Auswertung und müssen spezifisch unterteilt werden. Aus der heutigen Sicht könnte eine grobe Gliederung wie folgt aussehen: ? ? ? ?

Persönliche Gründe (Familie, Reisezeiten, Alter, Zeit) Berufsbedingte Gründe, (Orientierungsphase, seit mehr als 10 Jahren im Waldorfkindergarten tätig) Finanzielle Gründe (Finanzen, Verdienst) Einrichtungsbedingte Gründe (Kollegium hat nicht zugestimmt)

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Vorstandsberichte Helmut Beye Mit diesen Punkten werden sich die zuständigen Gremien beschäftigen, sobald die Auswertung vorliegt, um zu klären, welche Schlüsse aus den Antworten gezogen werden können. Überraschend für uns war so manche Formulierung, die die Frage aufwirft, wie darauf zu reagieren sein wird. So haben wir gelesen, dass die Kollegin/der Kollege, ? ? ? ? ? ?

sich genügend qualifiziert fühlt ……oder… kein Interesse an Weiterbildung hat erst seit Kurzem im KiGa ist und sich noch nicht entschieden hat eine Fortbildung zu machen. mit Waldorf aufgewachsen sei und somit nicht die Notwendigkeit einer Fortbildung sieht. auch ohne Waldorfdiplom eine gute Waldorferzieherin ist. ein anthroposophisches Studium zur Heilpädagogin abgeschlossen und sich genug qualifiziert sieht. aus Zeitgründen keine Fortbildung angefangen, aber auch keine Waldorferzieherin werden möchte.

Diese Beispiele mögen erst einmal genügen und sprechen für sich. Deutlich wird durch diese schlaglichtartigen Antworten, dass der Schritt, eine Aus- oder Fortbildung zu beginnen, von der Bereitschaft der Kollegin oder des Kollegen abhängt. Deutlich wird hier aber auch, dass die Vorstände in den Waldorfkindergärten dafür Sorge zu tragen haben, dass zukünftig in der Waldorfpädagogik qualifizierte Menschen im pädagogischen Bereich arbeiten. Dies kann nur durch entsprechende Freiräume für die Qualifizierung zum Waldorfpädagogen/zur Waldorfpädagogin ermöglicht werden. Die Regionen der Vereinigung der Waldorfkindergärten sind hier aufgefordert, entsprechende Möglichkeiten zu schaffen, und haben Ihre Mitarbeit angekündigt. Wie diese im Einzelnen aussehen können, muss noch besprochen werden.

*

Qualifiziert zur

Nachfolgend für Sie ein paar Informationen: Die Frage, wo die Kollegin oder der Kollege sich zur WaldorferzieherIn qualifiziert hat, können Sie auf der nachfolgenden Tabelle ersehen. Diese Frage haben 1265 Kolleginnen und Kollegen beantwortet.

WaldorferzieherIn 297

Die Fragen nach dem Berufabschluss und Schulabschluss haben 2102 Kolleginnen und Kollegen wie folgt beantwortet:

Schulabschluss

49 26

33

70

126 31 2

1607

585

87

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79 91

Berufsabschluss

840 564

178

Fachschule… Fachschule… Fachschule… Fachschule… Seminar… Seminar… Seminar… Seminar… Seminar… Seminar Köln Seminar… Seminar… Seminar… Seminar… Sonstige…

13

66

11688

26

164 122

18 87 26 21 5 52

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Interessant ist auch der Blick auf die aktuelle Altersstruktur des Fachpersonals in den Waldorfkindergärten in Deutschland. Diese Frage haben 2031 Kolleginnen und Kollegen beantwortet.Aus den Antworten zur Altersstruktur geht hervor, dass die Nachwuchsfrage in den Waldorfkindergärten dringend bearbeitet werden m u s s .

Altersstruktur ( nach Geburtsjahr)

194

284 184

210

90

152 136

201

146 138

1990-1993

1986-1989

1983-1985

1979-1982

1976-1978

1972-1975

1968-1971

1965-1967

1961-1964

1958-1960

33 1954-1957

1951-1953

35 1947-1950

bis 1946

4

224

Dank der detaillierten Antworten können wir m i t h i l f e u n s e re r U m f ra g e j et z t g e n a u e r erkennen, wo die Anforderungen der Zukunft liegen und uns gezielter überlegen, wie wir darauf reagieren können. So haben wir...

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eine Erziehergewinnungskampagne gestartet. Hier gilt es, Menschen für den Beruf der Waldorferzieherin/des Waldorferziehers zu begeistern. Zu diesem Zweck wurde vom PR-Rat der Vereinigung der Waldorfkindergärten diese Kampagne – 13 gute Gründe - ins Leben gerufen www.waldorferzieherinwerden.de . Wir haben Sie ihnen bereits auf den letzten Vertreterversammlungen eingehend vorgestellt. Weitere neue Bausteine, um die sich der PR-Rat kümmert, sind hierbei die Werbung in den ICE Zügen der Bahn, der Auftritt auf der DIDACTA 2013 in Köln, Pressemitteilungen und die Erstellung von Videos für bestimmte Bereiche, wie beispielsweise die Darstellung des Berufes der WaldorferzieherIn. Genauere Informationen hierzu finden Sie im Ressortbericht Öffentlichkeitsarbeit.

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ein Verfahren zur Gleichstellungszertifizierung angestoßen, das ab 2012 läuft. Mit dieser Qualifizierungsinitiative wollen wir Erzieherinnen und Erzieher unterstützen, die bereits langjährig in einer waldorfpädagogischen Einrichtung tätig sind, aber die spezifische Ausbildung nicht besitzen. Unbürokratisch und zeitlich kompakt soll dieses sogenannte Gleichstellungsverfahren sein, mit dem wir unserem selbst gesteckten Ziel näher kommen wollen, bis zum Jahr 2015 in jeder unserer Einrichtungen WaldorferzieherInnen beschäftigen zu können. Die entsprechenden Informationen haben Sie bereits erhalten.

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das Fernstudium Waldorfpädagogik in Jena in die Vereinigung der Waldorfkindergärten aufgenommen. Der Fernstudiengang Waldorfpädagogik in Jena ist den Waldorfkindergartenseminaren gleichgestellt und wird zukünftig auch im Namen der Vereinigung der Waldorfkindergärten berufsqualifizierend fortbilden. Damit reagiert unsere Ausbildungslandschaft auf das Bedürfnis einer standortgebundenen Ausbildung zur WaldorferzieherIn.

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mit der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn im Bereich der Kindheitspädagogik das Angebot erweitert. So gibt es inzwischen auch einen berufsbegleitenden Studiengang zur Kindheitspädagogik. Weitere Infos dazu: www.alanus.edu/studium-kindheitspaedagogik-teilzeit.html. Wir möchten an dieser Stelle gerne darauf hinweisen, dass es der Hochschule möglich ist, auf der Grundlage einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit anschließender Berufserfahrung entsprechende Hochschuleingangsprüfungen durchzuführen.

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in unseren berufsqualifizierenden Seminaren in ausführlichen Diskussionen darüber beraten, wie zukünftig das Curriculum zur Fortbildung als Waldorferzieherin/zum Waldorferzieher aussehen soll. So wird der Bereich Geburt bis 3 Jahre einen entsprechenden Raum im Rahmen der Ausbildung erhalten. Ferner werden dabei auch die Bereiche Hort und Inklusion bearbeitet werden. Seite 20

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Gespräche darüber begonnen, wie eine zukünftige Fortbildungsform zur Waldorferzieherin/zum Waldorferzieher aussehen kann. Hier werden Stichworte wie Modularisierung, Kern- oder Querschnittskompetenzen, aber auch Standortschwerpunkte beraten. weiter darüber beraten, dass Sie die Qualifizierung der Vorstände in Ihren Regionalkonferenzen wieder als Wunsch formuliert haben. Bei entsprechender Resonanz würden wir die modularisierte Vorstandsschulung d e r Vereinigung der Waldorfkindergärten erneut anbieten. Dabei erscheint es aus unserer Sicht sinnvoll, diese Schulung ebenfalls für Kindergartenleitungen zu öffnen.

Sie sehen, dass wir aufgrund Ihrer vielzähligen Antworten im Rahmen der Umfrage in der Bearbeitung unserer Zukunftsfragen ein großes Stück weiter vorankommen konnten. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam die vor uns liegenden Aufgaben gestalten zu können - als eine Vereinigung aller Waldorfkindergärten. * Aus-, Fort- und Weiterbildung Der Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist ein großes Aufgabenfeld innerhalb der Vorstandsarbeit - ein Bestandteil unserer satzungsgemäßen Aufgaben. Mit derzeit 11 Standorten der berufsqualifizierenden Fortbildung („unsere“ WaldorferzieherInnenausbildung), mit 4 Standorten der grundständigen ErzieherInnenausbildung an freien Fachschulen für Sozialpädagogik und dem Standort Alanus Hochschule mit den BA Studiengängen Kindheitspädagogik (Vollzeit- und Teilzeitstudium) ist unsere Ausbildungslandschaft schnell skizziert. Zusätzlich entwickeln sich temporäre Ausbildungskurse. So haben wir aktuell Kurse in Trier, Bielefeld, Bremen, Rostock, Coburg und Freiburg, die von den einzelnen Seminaren verantwortet werden. Weitere Initiativen gibt es derzeit in Nürnberg und Würzburg. Die zuständigen und verantwortlichen Gremien (Seminardelegierten Konferenz & Dozentenkonferenz) bemühen sich gemeinsam mit Vorstand und Geschäftsführung und der Seminarbegleitung um die Weiterentwicklung der Seminarlandschaft. Ziel dabei ist es, die bestehenden Standorte in gemeinsam in die Zukunft zu führen, in der Aufgaben in der Aus-, Fort- und Weiterbildung zeitgemäß erledigt werden können. Eine Zusammenarbeit ist somit dringend erforderlich. So sind in „unseren“ 11 Seminaren derzeit 556 Seminaristen damit beschäftigt, die Zusatzqualifikation zur Waldorferzieherin/ zum Waldorferzieher zu absolvieren. Davon befinden sich knapp 185 Seminaristen in dem jeweiligen Abschlussjahrgang und haben 2012/ 2013 Ihre Ausbildung abgeschlossen. Ein großer Prozentsatz ist bereits in Waldorfkindergärten tätig und bringt uns in unserer Qualifizierungsoffensive wieder ein Stück weiter. Die Seminardelegierten Konferenz hat sich intensiv und ausdauernd damit beschäftigt, die anstehenden Ausbildungsfragen Das kleine Kind (Geburt bis drei Jahre) betreffend in die bestehenden Curricula der 11 Standorte zu integrieren. Herausgekommen ist dabei eine Weiterentwicklung des Curriculums für jeden einzelnen Standort. Die Umsetzungen laufen derzeit. Damit verbunden ist auch die Klärung der zukünftigen Finanzierbarkeit von diesen 11 Standorten und die damit verbundenen Kriterien, die von den Waldorfkindergärten, aber auch von den Gremien der Vereinigung an die Ausbildungslandschaft gestellt werden. Ein höherer Ausbildungsqualitätsanspruch – dem wir uns verschrieben haben – erfordert aber auch höhere Finanzmittel. So hat die Seminardelegierten Konferenz einen Finanzkreis gebildet und beauftragt, den Bedarf der einzelnen Seminare zu ermitteln und daraus einen Gesamtbedarf für die nächsten drei Jahre abzuleiten. Dazu wurden die vorhandenen Seminarstandards überprüft und anhand dessen eine veränderte und zeitgemäßere Form der Umverteilung auf die einzelnen Standorte präsentiert. Schwerpunkte hierbei waren ? ? ? ?

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die transparente und nachvollziehbare Finanzierung der Ausbildung – dadurch auch Haushaltssicherheit, die Erhöhung des Curriculums von 600UE ( Unterrichtseinheiten pro Seminarist und Durchgang) auf 800UE – incl. Ausbildungsanteil des neuen Bereiches Das kleine Kind (Geburt bis drei Jahre), 2Praxisbesuche pro Seminarist und Durchgang. eine Summe von 11 Seminaren (incl. Fernstudium Jena) eine Anpassung – Inflationsausgleich - der angesetzten Deputatshöhe.

Der Verteilungsschlüssel orientiert sich zukünftig ausschließlich an Seminaristenzahlen . Im Grundsatz gibt es keine Standortabsicherung mehr, sondern eine Förderung des unternehmerischen Handelns. In der Vergangenheit waren die Kursgrößen mit Ober- und Untergrenzen definiert. Auch künftig wird es Sonderlösungen geben, die besondere Standorte oder Situationen stützen können. Die Regelung dieser Sonderfälle werden die Seminare in ihrer

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Konferenz selbst regeln, ohne dabei den Gesamthaushalt zu belasten. So arbeiten die Konferenzen an inhaltlichen Fragen, insbesondere an den Schwerpunktsetzungen der einzelnen Standorte. Daraus könnte sich eine Modularisierung ergeben, damit auch eine Durchlässigkeit und Portabilität (Fortsetzung einer angefangenen Ausbildung an einem anderen Standort) entstehen kann. Die weiter zu entwickelnde gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit der Ausbildungslandschaft ist im Ressortbericht ÖA beschrieben. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass bei den Internetauftritten der einzelnen Standorte zukünftig erkennbar sein soll, das es sich hier um einen Zusammenschluss von 11 Standorten handelt die im Namen der Vereinigung der Waldorfkindergärten aus-, fort- und weiterbilden – finanziert durch die Waldorfkindergärten in Deutschland. Zukünftig wird die Seminardelegierten Konferenz im PR-Rat vertreten sein. Anne-Kathrin Hantel wurde von der Seminardelegierten Konferenz bestätigt und wird zukünftig an den Sitzungen des PRRates teilnehmen. Herzlich willkommen! Hochschule/ Studiengang Kindheitspädagogik Der gemeinsam mit der Alanus Hochschule aufgelegte BA Studiengang Kindheitspädagogik entwickelt sich sehr erfreulich und zeigt uns, dass wir dort gemeinsam den richtigen Weg eingeschlagen haben. So haben sich für den neuen Vollzeitstudiengang (Jahrgang 2012) 32 Studenten immatrikuliert (per 13.Sep.2012). Mit Waldorfhintergrund kommen ca. 1/3 der StudentInnen, ca. 1/3 der StudentInnen möchten sich mit der Waldorfpädagogik auseinandersetzen und sich darauf einlassen und ca. 1/3 der Studentinnen wollen unbedingt und nur in Alanus studieren. Beworben haben sich für diesen aktuellen neuen Durchgang knapp 110 Menschen und es kommen täglich neue Bewerbungen dazu, die bereits auf das nächste Studienjahr vertröstet werden müssen. Oliver Langscheid und Hartmut Beye sind Mitglied des Beirates für den BA Studiengang Kindheitspädagogik. In unserem jährlichen Gespräch haben wir einen Rückblick auf die Arbeit des letzten Jahres gemacht. So sehen die aktuellen Zahlen der StudentInnen aus: Vollzeit-Studium

Teilzeit-Studium

Jahrgang 2010

26 StudentInnen

Jahrgang 2011

29 StudentInnen

11 StudentInnen (davon 6 aus Waldorfeinrichtungen)

Jahrgang 2012

32 StudentInnen

21 StudentInnen (davon 12 aus Waldorfeinrichtungen)

Gesamt

87 StudentInnen

32 StudentInnen (davon 18 aus Waldorfeinrichtungen)

Ein besonderer Blick wurde auf die aktuelle Situation der Praktikaplätze geworfen. Der Schwerpunkt dieses Studienganges sind die vielen Praktika, die ca. 50 % der Studienzeiten in Anspruch nehmen. So wurden durch die Begleitung der Alanus Hochschule derzeit 38 Angebote im Raum Köln/Bonn für Praxisplätze gefunden und auch StudentInnen dort aufgenommen. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule und den Anbietern und Begleitern der Praktika entwickelt sich sehr positiv, da der Fortbildungsaspekt für alle Beteiligten sichtbar wird. Die Hochschule veranstaltet regelmäßige Treffen, um hier den Austausch und die Weiterentwicklung dieses praxisorientierten Ausbildungsanteils voranzubringen. Derzeit werden die Praktika neu angeschaut und in Feinheiten den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Hochschule braucht dringend weitere Praxismöglichkeiten, da zwischenzeitlich 87 StudentInnen auf diese Plätze angewiesen sind, um den definierten hohen Praxisanteil des Studienganges auch weiterhin halten zu können. Wir hörten Berichte von Prof. Dr. Schieren und Prof. Dr. Patzlaff über die Entwicklung in den einzelnen Jahrgängen und sprachen über die Personalsituation des Instituts für Kindheitspädagogik. Erfreulich auch die – leider sehr kurze – Gastprofessur von Prof. Dr. Yoon aus Korea. Wir haben uns ferner über die Öffentlichkeitsarbeit abgestimmt – insbesondere über die Teilnahme an der bevorstehenden DIDACTA 2013 in Köln. Es wurde betont, dass die Hochschule sehr erfreut ist über den Verlauf dieses Studienganges und die Platzierung innerhalb der in Deutschland angebotenen BA Studiengänge für Kindheitspädagogik. Insbesondere ist es dem Engagement der Waldorfkindergärten in Deutschland und der Vereinigung der Waldorfkindergärten zu verdanken – auch in finanzieller Hinsicht – das dieser Studiengang zum Tragen kommen kann. Wir hoffen auf weiterhin gute Zusammenarbeit. In diesem Jahr feiert die Alanus Hochschule ihr zehnjähriges Jubiläum als staatlich anerkannte Hochschule.

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Organismusentwicklung/ Regionalentwicklung Im Rahmen meiner Vorstandstätigkeit im Ressort Organismusentwicklung/regionale Zusammenarbeit habe ich mit vielen Menschen in den Regionen zusammenarbeiten können. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen und Gespräche. Ich konnte Sie in Ihren Arbeitsbereichen erleben und so zu einem differenzierten Bild unserer Vereinigung kommen. Region NRW: In der Region NRW bemühen sich alle Beteiligten weiter um eine Neudefinition der Zusammenarbeit und somit um die Umstrukturierung der regionalen Arbeit. Damit ist auch der Neugriff der Aus-, Fort- und Weiterbildung in NRW verbunden. Über die grundsätzliche Neukonzeption habe ich Sie in meinem letzten Ressortbericht informiert. Die Schritte zu diesem Model wurden weiter konkretisiert und die Regionalisierung weiter vorangebracht. So wurden regionale Verantwortlichkeiten gebildet. Der Aufsichtsrat arbeitet sehr konkret mit dem Rat der Regionen zusammen und entwickelt dort die nächsten Schritte gemeinsam. So wird weiter daran gearbeitet, dass mehr Verantwortung in die Regionalkreise gegeben wird – bis hin zu Kleinstgeschäftsstellen vor Ort. Die Zusammenarbeit in den Bereichen der Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in NRW werden derzeit bearbeitet. Ziel dabei ist es, dass die Mitglieder der Ausbildungslandschaft in NRW enger zusammenarbeiten und hier ein schlüssiges und durchlässiges Konzept in der Qualifikation zur WaldorferzieherIn anbieten. Dabei handelt es sich um die Waldorfkindergartenseminare Dortmund (ehem. Institut für Bildung und Beratung) und Köln ( Freies Bildungswerk Rheinland), das Rudolf-Steiner-Berufskolleg Dortmund (Fachschule) und die Alanus Hochschule (BA Studiengänge Kindheitspädagogik). Region Hessen: Auch die Region Hessen ist derzeit intensiv damit beschäftigt, neue Arbeitsformen zu entwickeln, die eine Regionalisierung in den Vordergrund rücken. So wurden zwischenzeitlich sechs lokale Bezirksgruppen eingerichtet. In diesen sechs lokalen Bezirksgruppen haben Menschen Verantwortung für den einzelnen Bereich übernommen. Diese jeweiligen Bezirksverantwortlichen werden sich in einem Regionalrat zusammenfinden, der die weiteren Entwicklungsprozesse lenken wird. Dabei werden auch die Fragen der zukünftigen Rechtsform bewegt und die Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Niedersachsen/ Bremen ( Claudia Freytag) In der Region Niedersachsen / Bremen wurde im vergangenen Jahr der Regionalrat geöffnet und Mitglieder aus der Region waren gebeten, gemeinsam mit diesem Kreis die bestehenden Verantwortungsstrukturen zu betrachten und die dazu gehörigen Strukturpapiere zu überarbeiten. In den dann folgenden Sitzungen wurden das Leitbild und alle bestehenden Aufgabenbeschreibungen auf ihre Aktualität überprüft und ergänzt. Außerdem wurde eine Aufgabenbeschreibung für das Regionalbüro erstellt. Die Kindergärten wurden außerdem beauftragt, sich in ihren Teilregionen über einen zuvor im offenen Regionalrat erarbeiteten Fragenkatalog Gedanken zu machen, der bei der Arbeit an den Verantwortungsstrukturen entstanden war. Gefragt wurde nach der Aufgabe und Arbeitsweise der Teilregion, den Bedürfnissen der Kindergärten und dem etwaigen Veränderungsbedarf. Die Teilregionen werden auch das Hauptthema der nächsten Regionaltagung sein. Der offene Regionalrat traf sich zu sieben Sitzungen. Es konnten dort auch viele grundsätzliche Fragen zur Kindergartenvereinigung besprochen werden.

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Fachschule Stuttgart: Mit der Schulleitungskonferenz wurden weitere Gespräche geführt, die eine rechtliche Verselbstständigung des Seminar- und Fachschulstandortes Stuttgart weiter voranbringen. Die Fachschule Stuttgart ist derzeit in der

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Trägerschaft der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Mittlerweile ist geplant, die Verselbstständigung zum Sommer 2013 umzusetzen. Dazu wird es einen Bericht und Antrag gemeinsam von der Fachschule Stuttgart und dem Vorstand der Vereinigung geben. Region Thüringen: Hier gibt es keine aktuellen Veränderungen. Die Waldorfkindergärten in Thüringen und die Region Thüringen sind nicht Mitglied in der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Zwischenzeitlich hat es Gespräche gegeben mit den Sektionsleitern der pädagogischen Sektion in Dornach. Ziel dieser Gespräche ist es, gemeinsam mit den Waldorfkindergärten in Thüringen einen gangbaren Weg zu finden, um in der Frage der Mitgliedschaft und des Namensrechts eine Vereinbarung treffen zu können. Die Region Thüringen hat einen eigenen Verein gegründet und organisiert darüber die Regionalarbeit Thüringen. Es sind derzeit Gespräche in Vorbereitung, die die vorgenannten Fragen klären sollen. Insbesondere ist ein Treffen mit den Verantwortlichen der Region Thüringen und dem Vorstand/ Geschäftsführung in Begleitung der pädagogische Sektion geplant.

Öffentlichkeitsarbeit Das Ressort Öffentlichkeitsarbeit wird von mir verantwortet. Aufgabe dabei ist es, die vielschichtigen Bereiche in den Blick zu nehmen und verantwortlich gemeinsam mit den darin tätigen Menschen zu erledigen. In diesem Bereich ergeben sich viele Arbeitsbeziehungen, die ich hier nur kurz skizzieren möchte. Wir möchten Sie auf diesem Wege herzlich bitten, Anregungen und Wünsche in Sachen Öffentlichkeitsarbeit direkt an mich geben. ([email protected]). Wir freuen uns über jede Ihrer Anregungen. Wir sind auch sehr daran interessiert mit Ihren jeweiligen ÖffentlichkeitsarbeiterInnen in Kontakt zu kommen. Als wir im Jahr 2008 die Öffentlichkeitsarbeit als Arbeitsfeld der Gesamtvereinigung eingeführt haben , wurde der PR-Rat installiert. Im PR-Rat werden Ideen entwickelt und umgesetzt, Projekte koordiniert, umgesetzt und ausgewertet. Die Idee war es, dass sich dort die in der Öffentlichkeitsarbeit tätigen Menschen aus den Regionen zusammenfinden, um gemeinsam eine Öffentlichkeitsarbeit für die Gesamtvereinigung zu betreiben. Ideen, Aufträge und Arbeitsergebnisse sollten zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden. Eine Beteiligung der Waldorfkindergartenseminare war ebenfalls erwünscht. Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass es in nur wenigen Regionen eine(n) Verantwortliche(n) für Öffentlichkeitsarbeit gibt, sodass diese Arbeit dort kommissarisch von aktiven Kollegen übernommen wurde. So hat sich im Wandel der Zeit auch die Zusammensetzung des PR-Rates angeglichen. Seit gut 1,5 Jahren hat sich nun eine stabile Gruppe gebildet, die sehr regelmäßig und kontinuierlich arbeitet. Mitglieder des PR-Rates sind Petra Plützer/Siegsdorf- Bayern ( im Foto Links) , Joachim Kebschull/KaltenkirchenSchleswig-Holstein, Michael Wetenkamp/Hamburg ( im Foto rechts) , Jochen Neumann/Darmstadt-Hessen, Claudia Freytag/Region Niedersachsen-Bremen, Karsten Bauer/Region Berlin, Dr. Wolfgang Saßmannshausen/HagenSeminarbegleitung ( im Foto mitte), , Oliver Langscheid/Mannheim- Geschäftsführung und Hartmut Beye/PrienVorstand. Eine temporäre Unterstützung bekommt die Gruppe in Grafik/Designfragen von Tatjana Posavec/Traunstein. Der PR-Rat hat einige grundsätzliche Informationsmaterialien erstellt, die wir Ihnen an dieser Stelle jeweils durch ihr Deckblatt vorstellen wollen. Durch ein Corporate Identity haben sie einen hohen Wiedererkennungseffekt. Alle hier präsentierten Materialien sind über unseren neuen online Shop bestellbar (s. auch unter dem Punkt Internet). Seite 24

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Anlässlich der DIDACTA 2012 in Hannover wurde vom PR-Rat in Zusammenarbeit mit dem AKK der Flyer über das kleine Kind (Willkommen in der Waldorfkrippe) erarbeitet und konnte dann auf der Bildungsmesse erfolgreich präsentiert werden.

Des Weiteren haben wir einen Mantelflyer entwickelt. Er ermöglicht es den einzelnen Waldorfkindergärten, ihr eigenes Werbematerial in diesen Flyer einzulegen. Der Text des Mantels fasst die wichtigsten Informationen über die Waldorfpädagogik im Allgemeinen, aber auch über die Vereinigung der Waldorfkindergärten im Besonderen zusammen. Im eingeklappten Zustand ist der individuelle Flyer des jeweiligen Waldorfkindergartens sichtbar und macht deutlich, dass diese beiden Institutionen, Kindergarten und Vereinigung, zusammengehören

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Wir haben einen Mittelverwendungsflyer entwickelt, der es den Waldorfkindergärten ermöglicht, die Fragen der Eltern zur Finanzierung der Vereinigung der Waldorfkindergärten zu beantworten. Aktuelle Haushaltszahlen sind hier in prozentuale Werte umgerechnet und nachvollziehbar dargestellt.

Ein weiteres Projekt kam auf die Anfrage von infoblatt zustande, eine Organisation, die Informationsmaterial an Arztpraxen liefert. Die Kinderärzte hatten sich einen Informationsflyer zu Waldorfpädagogik gewünscht. Im PR-Rat waren wir uns einig, dass dies eine Chance für eine breite Öffentlichkeitsarbeit wäre, die wir unbedingt nutzen wollten. Dabei mussten wir von einem Zielpublikum ausgehen, das sich u.U. auf diesem Wege zum ersten Mal mit Waldorfpädagogik beschäftigen würde. Gefragt war also eine leicht lesbare Grundinformation, die im Wartezimmer Lust auf Waldorf macht. Dieser Flyer wurde in hoher Auflage (25.000 Stück) gedruckt und deutschlandweit in knapp 2.500 Arztpraxen ausgelegt.

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Natürlich kann er aber auch in anderen Bereichen eingesetzt werden – er eignet sich sehr gut zum Postversand, da wir ein leichtes Papier gewählt haben Ein Projekt im Rahmen der Kampagne zur Erziehergewinnung war die Idee, den Zugbegleiter im ICE zu bewerben. () Die Anzeige erschien zwei Monate lang auf dem Titelblatt der Zugbegleiter für vier verschiedene Strecken quer durch Deutschland. An den Kosten beteiligten sich die 10 Waldorfkindergartenseminare, die an den beworbenen Strecken liegen. Ein Anreiz – und () der Versuch einer Rückinfo, ob die Werbung „ankommt“ – ist es, bei Vorlage des Zugbegleiters einen Sondernachlass bei Seminargebühren zu gewähren.

Auch Anzeigen in Zeitschriften wurden wieder für unsere Kampagne geschaltet. In diesem Zusammenhang wurden ebenfalls Anfragen von Verlagen bearbeitet und Texte und Fotos zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle seien genannt des jährliche Heft der Info3 zum Thema anthroposophische Berufe () und das Magazin Öko Test, das einen Artikel über Ernährung im Kindergarten gebracht hat.

Im Rahmen der Arbeit des PR-Rates ist der alljährliche Spendenaufruf gründlich überarbeitet worden. Ein neues, modernes Konzept, umgesetzt mit dem neuen Erscheinungsbild unserer Flyer, kam hier zum Tragen. Für die Erweiterung unserer Adressendatei für potentielle Spenderinnen und Spender haben wir um die Mithilfe unserer Mitgliedseinrichtungen gebeten.

Auch das Einladungsschreiben für das Gleichstellungsverfahren zur WaldorferzieherIn wurde bearbeitet und fügt sich jetzt auch graphisch in die Reihe unserer Informationsmaterialien. Seite 27

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Der PR-Rat hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, ein Monitoring der Öffentlichkeitsarbeit für Waldorfkindergärten deutschlandweit einzuführen. Ziel dabei ist es, einen Überblick zu bekommen, WO welche Öffentlichkeitsarbeit in den Waldorfkindergärten vor Ort geleistet wird. Zwischenzeit ist eine beachtliche Sammlung entstanden. Die sogenannten Clippings (Kopie der jeweiligen Pressemitteilung) liegen uns seit Oktober 2008 vor. Entsprechende Auswertungen können erstellt werden. Mit dem heutigen Datum liegen und bundesweit 10.238 Pressemitteilungen vor, in denen der Begriff Waldorfkindergarten verwendet wird. Besonders gut gelungene Pressedarstellungen von Waldorfkindergärten werden allen Teilnehmern im Intranet zur Verfügung gestellt, damit sie als Beispiele für die eigene Pressearbeit vor Ort verwendet werden können.

Zukünftig wird es auch ein Monitoring für den Bereich des WEB 2.0 geben, um Facebook, Twitter & Co zu beobachten. Im Rahmen einer Testphase finden Sie die Vereinigung der Waldorfkindergärten und das Waldorfkindergartenseminar Berlin derzeit mit einem eigenen Auftritt in Facebook.

Die Arbeit mit dem Intranet entwickelt sich weiter, sodass viele unserer Gremiensitzungen über das Intranet vorbereitet, eingeladen und dokumentiert werden. Der Vorstand zum Beispiel nutzt seinen Bereich sehr intensiv für seine Sitzungsvorbereitungen und – planungen und kann dieses Verfahren nur wärmstens empfehlen. Die Dokumentation der Vorstandsarbeit ist hier lückenlos darstellbar beispielsweise anhand der jeweiligen vorstandsinternen Protokolle. Im Intranet können Sie auch Einblicke in den Gesamtterminkalender der Vereinigung bekommen und sich darüber informieren, WO WELCHE Veranstaltungen deutschlandweit stattfinden. Seite 28

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Ein wichtiger Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit ist die Umsetzung der vereinbarten Leitlinien der Öffentlichkeitsarbeit durch alle unsere Mitgliedseinrichtungen, um ein einheitliches Erscheinungsbild der Vereinigung in den jeweiligen Publikationen zu gewährleisten. Diese Leitlinien haben alle Einrichtungen in schriftlicher Form erhalten. Die Möglichkeiten der Umsetzung sind darin ausführlich beschrieben. Leider wurde aber insbesondere der Einsatz unseres Zeichens mit dem Text Vereinigung der Waldorfkindergärten (Wortbildmarke: ) von manchen Mitgliedseinrichtungen ignoriert. Hier musste der PR-Rat auf die verabredete Umsetzung bestehen und bereits gedruckte Plakate und Flyer mussten vernichtet werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Öffentlichkeitsarbeit „unserer“ Waldorfkindergartenseminare angeschaut. Hierzu werden derzeit Gespräche geführt, um auch hier das Erscheinungsbild gemeinsam zu bearbeiten. Auf einen Blick soll für die Öffentlichkeit erkennbar sein, dass sich die Waldorfkindergartenseminare im Rahmen der Vereinigung zusammengeschlossen haben. So wird derzeit an einem Flyer gearbeitet, der die Seminarstandorte in einer Matrix darstellt. Auf einem Blick soll erkennbar sein, WO WIE ausgebildet wird und WAS das kostet. Dazu soll es eine ausführliche Beschreibung des Berufsbildes geben. Kontinuierlich wird unser Internetauftritt ( www.waldorfkindergarten.de) bearbeitet. So wurde jetzt der online Shop eingerichtet, der es ermöglicht, alle Drucksachen und Publikationen via Internet zu bestellen. Auch wurde das Stellenportal überarbeitet und manche grafische Darstellung neu gegriffen. Schauen Sie doch mal rein.

Es ist eine gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit beim Bund der Waldorfschulen (Celia Schoenstadt und Henning Kullak- Ublick) entstanden. So arbeiteten wir bereits gemeinsam an dem Messeauftritt bei der DIDACTA in Hannover. Jetzt laufen die Planungen für Köln 2013. Ein Messestand wurde entwickelt, der sehr guten Anklang fand und auch auf den nächsten DIDACTA Terminen eingesetzt wird. Darüber habe ich anlässlich der Vertreterversammlung in Greifswald aktuell berichtet. In Zusammenarbeit mit dem Bund ist auch unsere Beteiligung an bundesweiten Jobmessen zum Erfolg geworden. So konnten sich viele SchülerInnen über den Beruf des (Waldorf) Erziehers informieren. Bundesweit hat es 34 solcher Jobmessen gegeben, die teilweise auch von „unseren“ Fachschulen und Waldorfkindergartenseminaren bedient wurden.

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Ausblick in die Zukunft / aktuelle laufende Projekte der Öffentlichkeitsarbeit: Unser aktuellstes und dringlichstes Projekt ist die Erstellung eines Films über den Waldorfkindergarten. Ziel ist es, dieses Medium in die Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Waldorfkindergärten aktiv und modern mit einzubeziehen. Dieser Film soll auch im Internet zur Verfügung stehen und eine maximale Laufzeit von 15 min haben. Ein weiterer soll sich mit dem Beruf der WaldorferzieherIn und den derzeitigen Ausbildungsmöglichkeiten beschäftigen – ganz im Sinne unserer Erziehergewinnungskampagne! Beide Filme sollen dann auch auf der DIDACTA 2013 in Köln zu sehen sein. Wir haben einen Filmemacher gefunden, der diese Aufgabe gemeinsam mit uns lösen möchte. Jochen Gerken ist Vater an einer Waldorfschule und hat bereits einen Film über eine Waldorfschule gemacht, der auf der letzten DIDACTA präsentiert wurde. Die Kunst liegt aus unserer Sicht darin, die Pädagogik darzustellen, ohne Vorurteile oder Klischees zu bedienen. Der eigentliche Kern der Waldorfpädagogik soll zum Tragen kommen. Jochen Gehrken legt besonderen Wert auf O-Töne von WaldorferzieherInnen und Waldorfkindergarteneltern. Die WaldorferzieherInnen schildern hautnah, wie sie die Waldorfpädagogik erleben und umsetzen. Um das zu realisieren, haben wir einige Waldorfkindergärten angesprochen und unterschiedliche Resonanzen bekommen. Zwischenzeitlich ist der Drehplan erstellt und es wird an fünf Drehtagen in vier Waldorfkindergärten, die uns ihre Zusage gegeben haben, gefilmt. Ferner werden Interviews mit Seminaristen und Dozenten an einem Waldorfkindergartenseminar, einer Fachschule und an der Alanus- Hochschule geführt. Aus dem so gedrehten Filmmaterial werden die vorgenannten Filme geschnitten. Sollten sich bei den Interviews weitere Themenkreise ergeben, steht es uns frei, weitere Filme schneiden zu lassen. Um die Waldorfkindergärten, die Regionen und Waldorfkindergartenseminare regelmäßig über Aktivitäten innerhalb der Vereinigung der Waldorfkindergärten, deren Mitgliedern und Gremien zu informieren, haben wir im PR-Rat bereits viele Ideen bewegt. Nach einigen Gesprächen und dem Abwägen der unterschiedlichen Zielvorstellungen hat der PR-Rat sich entschlossen, zukünftig regelmäßig einen modernen digitalen Newsletter herauszugeben. Die Idee dabei ist, ein Gemeinschaftsbild der Vereinigung der Waldorfkindergärten lebendig werden zu lassen. Hier sollen zum Beispiel anstehende Jubiläen von Waldorfkindergärten, aber auch von aktiven Menschen innerhalb der Bewegung ihren Raum bekommen. Aktuelle Informationen rund um unsere Vereinigung mit all ihren Aufgaben sollen dazu kommen. Derzeit ist die erste Ausgabe in Planung und hoffen Ihnen diese bis Ende des Jahres präsentieren zu können. Dankenswerterweise hat Peter Lang die Aufgabe ergriffen, Buchrezensionen zu schreiben und vereinigungsintern zu veröffentlichen. Besonderes Augenmerk dabei ist die Beobachtung über die Umsetzung von Waldorfpädagogik in Verbindung mit den aktuellen wissenschaftlichen Themen. Es wurden dazu bereits Überlegungen angestellt, hier zukünftig ein Projekt zu starten. Arbeitstitel: Welche Antwort hat die Waldorfpädagogik auf die Fragen der Zeit und wie ist das heute wissenschaftlich darstellbar.

Seite 30 Messestand DIDACTA 2012 in Hannover

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Für die nächste DIDACTA sind zwei weitere Flyer in Vorbereitung. Neben dem bereits angesprochenen Übersichtsflyer aller Ausbildungsstandorte soll es zum Anderen eine Imagebroschüre geben. Diese Imagebroschüre soll die Aufgaben der Vereinigung darstellen und als Mantel für die einzelnen Flyer zur Waldorfpädagogik dienen. Diese Imagebroschüre soll Ihnen auch vor Ort helfen, z.B. Drittmittel einzuwerben oder sich gegenüber Behörden zu präsentieren. Das Projekt der Umsetzung für ein neues Erscheinungsbild der kleinen Reihe/Studienheft verzögert sich bedauerlicherweise noch etwas. Unsere Grafikerin ist weiterhin auf der Suche nach geeigneten Materialien, um das Konzept ansprechend umzusetzen. Wir bitten in dieser Sache um Geduld und hoffen auf eine Präsentation zur Pfingsttagung 2013.

Finanzen – die Arbeit im Wirtschaftskreis Anlässlich der Vertreterversammlung werden Vorstand und Geschäftsführung den konsolidierten Jahresabschluss 2011 vorlegen. Wir konnten im abgelaufenen Haushaltsjahr einige Projekte innerhalb unseres Haushaltsvolumen realisieren, die dringend notwendig waren. So sei an dieser Stelle die intensive Öffentlichkeitsarbeit anzuführen. Es ist wieder mit einem großen Arbeitsaufwand aller Beteiligter – insbesondere in den Arbeitsfeldern – geschafft worden, dass wir jetzt in dem wünschenswerten und erforderlichen Rhythmus ( Vorlage Jahresabschluss des Vorjahres) bleiben. Dafür möchte sich der Vorstand vorrangig bei Gaby Pahle und Oliver Langscheid bedanken, die dieses ermöglicht haben, aber auch bei allen Mitarbeitern in den Regionen und Seminaren. Einen ausführlichen Bericht werden Sie auf der Vertreterversammlung von unserem Wirtschaftsprüfer Herrn Siebeck bekommen. Im Wirtschaftskreis wurde der Haushaltsentwurf 2013 bearbeitet. Wir haben gemeinsam daran gearbeitet, einen Vorblick für die nächsten 3 Kalenderjahre zu bekommen. So wurde auf die Haushalte der Arbeitsfelder geschaut. Besondere Aufmerksamkeit verdiente die Vorlage der Ermittlung und die Höhe des Finanzbedarfes der Ausbildung an „unseren“ 11 Standorten durch den Finanzkreis der Seminardelegierten Konferenz. (Dazu auch mein Ressortbericht Aus-, Fort- und Weiterbildung). Der Wirtschaftskreis hat sich in seiner letzten Sitzung intensiv damit auseinandergesetzt, um zukünftig eine Mitfinanzierung der Standorte zu realisieren. Die anwesenden Verantwortlichen der Regionen und Seminare konnten sich – auch kontrovers – über Notwendigkeiten und Möglichkeiten austauschen. Dabei wurde mehrfach betont, dass Ausbildung notwendig ist – zumal flankierende Maßnahmen z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit weiter vorangebracht werden. Die Regionen wollen die Arbeit in den Seminaren unterstützen, müssen dabei aber auch die Finanzlast der Waldorfkindergärten in Deutschland im Blick haben. All diese Überlegungen finden ihren Niederschlag im vorgelegten Haushaltsentwurf. In diesem Zusammenhang stellt sich erneut die Frage nach der Zusammensetzung und Arbeitsweise des Wirtschaftskreises. Mittlerweile sind – wenn alle gewählten Vertreter des Wirtschaftskreises anwesend sind - 10 Regionalverantwortliche, 11 Seminarverantwortliche, Vorstand und Geschäftsführung () dabei. Ein Austausch wird durch die große Gruppengröße erschwert. Jeweils vorgeschaltete Konferenzen der Regionen (Geschäftsführerkonferenz) und der Seminare ( Seminardelegierten Konferenz) bearbeiten die Themen ebenfalls. So kommt es zu Dopplungen der Besprechungspunkte. Hiermit möchte ich – erneut - anregen, dass zukünftig 2-3 Delegierte der Geschäftsführerkonferenz und 2-3 Delegierte der Seminardelegierten Konferenz (oder dessen Wirtschaftskreises) mit Vorstand und Geschäftsführung den Wirtschaftskreis der Vertreterversammlung bilden.

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Helmut von Kügelgen Stiftung Oliver Langscheid In der letzten Zeit widmete sich die Stiftung sehr intensiv der Frage, wie die weitere Entwicklung aussehen kann. Nachdem sie mit einem entsprechenden Grundkapital ausgestattet ist und jährlich eine Ausschüttung von rund 10.000,00 € vornehmen kann ist es nun an der Zeit, eine deutlichere und intensivere Arbeit zu leisten, um die Stiftung erstens bekannter zu machen und natürlich zweitens auch zusätzliche Mittel zu akquirieren. Diese Aufgabe erweist sich als sehr schwierig, denn alle aktiven Mitglieder des Kuratoriums (Dr. Michaela Glöckler, Dr. Claudia McKeen, Geseke Lundgren, Carmen Kollmer und Philipp Reubke ) sind durch ihre intensive Einbindung in ihren Arbeitsfeldern zeitlich nur sehr bedingt zusätzlich belastbar. Gleiches gilt natürlich auch für den Vorstand, welcher sich seit kurzer Zeit aus Claudia Freytag und Oliver Langscheid zusammensetzt. Trotzdem ist ein erster Schritt in diese Richtung gelungen und ein Informationsflyer wurde erstellt , der auf der Welterziehertagung in Dornach zu Ostern 2012 verteilt werden konnte und sich in das CI unserer Informationsflyer einfügt. Aufgaben und Intensionen der Stiftung wurden in einer Arbeitsgruppe besprochen und weiter entwickelt. In der Zukunft soll der Internetauftritt verbessert sowie eine eigene Homepage aufgebaut werden. Onlinespendenmöglichkeiten sollen erörtert und gegeben falls auf der Homepage platziert werden. Darüber hinaus soll ein eigenes Erscheinungsbild sowie eigenes Briefpapier entwickelt werden. Dies wäre ein weiterer Schritt, die Stiftung nach außen zu repräsentieren. In diesem Jahr konnte die Stiftung bereits mehrere Projekte unterstützen. Neben einer umfangreicheren Unterstützung der Welterziehertagung in Dornach konnte auch das Forschungsprojekt bei IPSUM Einschulungsalter und Gesundheitsentwicklung wieder unterstützt werden, um einen guten Abschluss dieses Projektes sichern zu helfen. Es ist zu hoffen, dass uns viele Menschen helfen, die Stiftung bekannt zu machen und Spender zu finden, die uns mit finanziellen Unterstützungen beim weiteren Aufbau der Stiftung helfen können.

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Ressortverantwortlicher der Geschäftsführung Hartmut Beye Die Aufgabe der Geschäftsführung der Vereinigung der Waldorfkindergärten wurde durch den Vorstand an Oliver Langscheid delegiert. In den vorgenannten Ressortberichten können Sie erkennen, in welchen Projekten und Aufgaben die Geschäftsführung/ Geschäftsstelle beteiligt ist. Für eine sehr enge Zusammenarbeit ist es notwendig, dass Oliver Langscheid an allen Vorstandssitzungen und Klausuren des Vorstandes teilnimmt. Dadurch ist eine gute und wesentliche Verknüpfung von Aufgaben der Geschäftsführung mit den Aufgaben des Vorstandes möglich. Die Fülle der zu bearbeitenden Themen ist groß und erfordert – auch bei Oliver Langscheid eine hohe Termindichte. Wir freuen uns über diese sehr gute Arbeit, die für die Gesamtvereinigung besonders fruchtbar ist. Der Vorstand möchte sich auf diesem Wege bei Oliver Langscheid für sein großes persönliches Engagement bedanken. Wir möchten uns bei unserem Büroteam (Angelique Bauer, Gaby Pahle, Elke Anselmann, Stephanie Gall und unserem Noch-Azubi Tina Gast) bedanken, welches immer mit hohem persönlichen Engagement und stets fröhlich die manchmal nicht leichten Aufgaben der Vereinigung erledigen. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit allen.

04. Oktober 2012 Für den Vorstand Waltraud Grillmayr, Claudia Freytag, Karsten Bauer, Hartmut Beye

Seite 33 Karsten Bauer * Waltraud Grillmayr * Claudia Freytag * Hartmut Beye

Karsten Bauer * Waltraud Grillmayr * Claudia Freytag * Oliver Langscheid

Rechenschaftsbericht Vorstand November 2011 bis November 2012

Gesamt

Oliver Langscheid

11 167 152

335

199

Vorstandsarbeit

6

11

100 (Auswärtige GF Termine)

Hartmut Beye

Karsten Bauer

6

Claudia Freytag

Waltraud Grillmayr

Gesamt Vorstandsarbeit 2012

50

54

120

31

36

68

7

1

8

Aus-, Fort-, Weiterbildung

14

14

Organismusentwicklung

21

21

Büro Seminar Hannover

Pädagogische Konferenzen

37

Öffentlichkeitsarbeit Finanzen BUND

82

37 21

21

7

7

17

17

Personal

3

3

IASWECE

22

22

18 Stand 04. Oktober 2012

Gesamt Zusatzaufgaben

54

Region Nds./HB

54

Seminar Berlin

Arbeitstage Rheinland-Pfalz Urlaubstage Summe

42

95 54

42

42

251 30 221

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