Preis für betriebliche Sozialprojekte in Österreich. Nominierte und Gewinner 2014

May 21, 2018 | Author: Christel Reuter | Category: N/A
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Preis für betriebliche Sozialprojekte in Österreich Nominierte und Gewinner 2014

Am Anfang

Vorwort

Rudolf Hundstorfer Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

Ziel der Initiative „Betrieblicher Sozialpreis“ war auch in der 6. Auflage, jene besonderen sozialen Maßnahmen und Projekte zu identifizieren, die besondere Wertschätzung verdienen. Weil sie partnerschaftlich und nachhaltig umgesetzt sind und im Sinne von „best-practice“ anderen Unternehmen als Beispiele und Vorlagen dienen können.

Als Sponsoren fungieren die Wirtschaftskammer Österreich, Business Circle (Österreichs größter Konferenzveranstalter) und die Erste Bank. Medienpartner ist die Tageszeitung Der Standard. Insgesamt werden EUR 10.000 auf die besten drei Projekte aufgeteilt.

Der Verein fair-finance bekommt die finanziellen Mittel für die Organisation und Abwicklung des Betrieblichen Sozialpreises von der fair-finance Vorsorgekasse zur Verfügung gestellt. Den Ehrenschutz für den Betrieblichen Sozialpreis hat auch 2014 wieder Bundesminister Rudolf Hundstorfer übernommen, dem die Unterstützung der Projekte seit Jahren ein persönliches Anliegen ist.

www.sozialpreis.at 2

„Bereits zum sechsten Mal wurde heuer der Betriebliche Sozialpreis vergeben. Seit 2010 ist das Sozialministerium in der Jury vertreten und mir ist es ein persönliches Anliegen, diese Initiative zu unterstützen. Corporate Social Responsibility als nachhaltige Unternehmensstrategie kann einen wesentlichen Beitrag zu sozialem Ausgleich leisten. Die vorgestellten Projekte stellen ganz in diesem Sinne nicht nur Einzelengagement dar, sondern sind wichtige und wirkungsvolle Bausteine sozialer Nachhaltigkeit. Die Auszeichnung holt Unternehmen und Organisationen vor den Vorhang, die gesellschaftliche Verantwortung leben und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv einbinden, begleiten und unterstützen. Auch dieses Jahr zeichnen sich die nominierten Projekte durch herausragendes soziales Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen aus. So geht es beispielsweise um die Verankerung von sozialer Verantwortung in der Lehrlingsausbildung, die Integration von Menschen mit Benachteiligungen in die Arbeitswelt,

Mediation und die Förderung von Menschen, die nach einer längeren krankheitsbedingten Abwesenheit wieder in ihren Beruf zurückkehren. Die Projekte tragen dazu bei, ein diskriminierungsfreies, wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen und zu erhalten und somit auch die Zufriedenheit und Motivation der Beschäftigten zu steigern. Sie schaffen damit die Rahmenbedingungen für sinnstiftende Arbeit und gute Arbeitsbedingungen, die nicht nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugutekommen, sondern auch den Unternehmen und Organisationen selbst. Auch wenn – nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der vorbildlichen Projekte – nicht alle nominierten Unternehmen und Organisationen für ihre Projekte mit dem Betrieblichen Sozialpreis ausgezeichnet werden können, so ist doch eines sicher: Letztlich gewinnen alle!“

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Die Jury

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Der Ablauf

Dr.in Eva Angerler Arbeit und Technik GPA-djp

Dr. Klaus Gabriel Geschäftsführer CRIC e. V. Verein für ethische InvestorInnen

Karin Bauer Leiterin Karriereredaktion Der Standard

Mag. Christian Hennefeind stellv. Geschäftsführer und Leiter HR Fonds Soziales Wien

Mag.a Sylvia Bierbaumer Abteilungsleiterin BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

Univ.Prof. Dr. Michael Meyer Vizerektor WU Wien und Leiter des NPO-Institutes

Mag. Alexander Bodmann Geschäftsführer Caritas Wien

Dr. Georg Petek-Smolnig Abteilungsleiter Personal Wirtschaftskammer Österreich

Romy Faisst Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin Business Circle

Mag.a Marie Ringler Länderdirektorin Ashoka Österreich

Beginnend mit dem hochkarätig besetzten Jahresforum für die Personalwirtschaft PoP 2014 (Power of People) am 10./11. April startete die 3-monatige Einreichfrist für den Betrieblichen Sozialpreis 2014. Auch dieses Jahr waren österreichische Unternehmen wieder aufgerufen, ihre sozialen Projekte und Initiativen der 10-köpfigen Jury zur Bewertung vorzulegen. Unverändert lag das Augenmerk bei der Beurteilung auf der gemeinsamen Projektumsetzung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, der Nachahmbarkeit der Projekte, sowie einer gewissen Nachhaltigkeit im Sinne einer längeren Projektdauer.

Jury ein detaillierter schriftlicher Eindruck vermittelt, der als Entscheidungsgrundlage für die Zweitevaluierung und damit für das endgültige Ranking dient. Der mit insgesamt EUR 10.000 dotierte Betriebliche Sozialpreis soll Betriebe anregen sich sozial zu engagieren, Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern und Zufriedenheit und Motivation der MitarbeiterInnen zu steigern. Ganz im Sinne einer win-win Situation – sowohl für die Unternehmen als auch für die dort beschäftigten MitarbeiterInnen.

All jene Unternehmen, die eine positive Erstevaluierung durch die Jury erfahren haben, wurden durch Vertreter des Vereines fair-finance und der Journalistin Barbara Ottawa, die das Projekt seit Jahren begleitet, besucht. Auch Mitglieder der Jury sind bei diesen Terminen dabei. Auf Basis dieser Besuche wird der 5

Betrieblicher Sozialpreis 2014

Die Projekte

Die Projekte

HILFSWERK: Zurück ins Leben. auf den Flügeln des Gesangs Zur Finanzierung eines Sozialfonds für Mitarbeiter, die in Not geraten sind, nützt das Hilfswerk die Zusammenarbeit mit einem Sänger, der Musik auch als Therapie sieht. Wenn Peter A. Salomon über Gesang und Musik spricht, erwähnt er immer wieder die Bedeutung von Musik für das Wohlbefinden und mögliche therapeutische Anwendungen z.B. für Demenzkranke. Er selbst ist bereits seit einigen Jahren beim Hilfswerk als Coach tätig. Nun hat er seine Stimme für eine CD, die exklusiv über die Betriebsräte des Hilfswerkes an Mitarbeiter und Bekannte verkauft wird, zur Verfügung gestellt. Der Reinerlös kommt einem Sozialfonds für Härtefälle im Unternehmen zugute. Die Idee für einen Sozialfonds, der zusätzlich zum „normalen“ Betriebsratsfonds aufgesetzt wurde, entstand, als die Kinder einer Mitarbeiterin Ende 2012 auf tragische Weise zu Waisen wurden. Die Betriebsräte stellten Soforthilfe aus dem Betriebsratsfonds zur Verfügung. Nach einer Darbietung Salomons bei der betrieblichen Weihnachtsfeier wurde beschlossen, eine CD aufzunehmen, mit deren Verkauf finanzielle Unterstützung 8

POST AG: Post.sozial - Präventionsmaßnahmen für MitarbeiterInnen für zukünftige Notfälle finanziert werden soll. Die vergünstigten Produktionskosten wurden aus dem Betriebsratsfonds vorfinanziert, sind mittlerweile jedoch bereits vollständig ersetzt. Die Aufnahme erfolgte in Deutschland mit Musikern und Produzenten aus dem Freundeskreis Salomons, der sofort von der Idee begeistert war. Der Sozialfonds wird seit Ende 2013 aus den Verkaufserlösen gespeist. (Jeder der rund 750 Mitarbeiter hatte zunächst eine CD als Weihnachtsgeschenk erhalten.) Die Geschäftsleitung des Hilfswerkes hat den Fonds mit einem Einmalbetrag von EUR 1.500 unterstützt. Bislang wurde für einen Spezialrollstuhl mitgezahlt, den eine Mitarbeiterin nach einem Unfall benötigt hat. Über die Verteilung der Mittel entscheidet der Betriebsrat. Offen ist der Fonds für alle Mitarbeiter im Haus inklusive Außendienstmitarbeiter. Die Belegschaft weiß über die Mitarbeiterzeitung und die CD von der Existenz des Fonds. Weitere Musikaufnahmen oder eine Neuauflage der bestehenden Kompilation sind geplant.

Die Post hat Serviceleistungen für ihre Angestellten, wie finanzielle Unterstützung bei Erkrankungen sowie gesundheitliche Präventionsmaßnahmen ausgelagert. Der Verein Post.sozial bietet neben Beratungsangeboten mit externen Experten, vergünstigten Ferienreisen und Zuschüssen für rezeptpflichtige homöopathische Arzneimittel u.a. auch Burn-Out-Prävention und finanzielle Zuschüsse bei Erkrankungen oder Notsituationen wie z.B. Hochwasser. Die Post AG hat damit diese Serviceleistungen für die insgesamt 20.000 Mitarbeiter, darunter 9.000 Zusteller, an den Verein ausgelagert. Der Vorteil sei, dass solche Hilfsangebote somit nicht direkt vom Arbeitgeber kommen, sondern von einem unabhängigen Verein. Dieser wird allerdings vollständig vom Unternehmen finanziert, die Gremien sind paritätisch besetzt. Die Post zahlt insgesamt 1 % der Lohnsumme aller Mitarbeiter in Österreich in die Vereinskasse, die zuletzt EUR 6,4 Mio. aufwies. Ein spezieller Fokus wurde in den letzten Jahren auf das Thema Burn-Out gelegt, vor allem weil diese Überlastungserscheinung „noch nicht so richtig als Krankheit

anerkannt sei“, erläutert Edgar Müller, Leitung Personaleinstellung und -vorsorge. Seit 2012 wird im Rahmen der Führungsakademie Prävention und Erkennung unterrichtet. Zusätzlich bietet das Unternehmen auch Seminare für alle Mitarbeiter an. Durch die sehr unterschiedliche Personalstruktur der Post sei es schwierig Informationen zu Seminaren, zum Verein und anderen Aktionen an alle Mitarbeiter weiterzuleiten. Die Informationsweiterleitung erfolgt dabei sowohl über die Mitarbeiterzeitung, das Intranet, eine Vereins-Webseite, persönliche E-Mails oder Briefe sowie das „Schwarze Brett“ und Abteilungsleiter im Fall der Zusteller. Diese Organisationsstruktur ist auch eine der Herausforderungen im nächsten Projekt des Unternehmens zur betrieblichen Gesundheitsförderung, da die Einführung flächendeckender Angebote schwierig ist und vor allem je nach Arbeitsbereich völlig unterschiedliche Bedürfnisse bestehen. Eine Mitarbeiterbefragung hat jüngst ergeben, dass der Zuspruch zum Verein Post.sozial und den Leistungsangeboten „hoch“ ist, so Müller.

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Die Projekte

WOZABAL: Mitarbeiterförderung und Mitarbeiterbindung Das Textilreinigungsunternehmen Wozabal hat das Konfliktmanagement um Coachingangebote erweitert, die auch privat genutzt werden können. Seitdem das Unternehmen beim Sozialpreis 2010/11 für die Einführung von ausgebildeten Konfliktlotsen mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde, konnte eine neue Kultur der Mitarbeiterbindung und Arbeitsplatzzufriedenheit entwickelt werden. Verschiedene Bereiche, Pole genannt, sollen unterschiedliche Problemzonen abdecken, wie etwa der Pol Körper, der auf ergonomisches Sitzen, körperliche Gesundheit und sportliche Aktivitäten abzielt. Mit dem Pol Soziales soll gewährleistet werden, dass die Mitarbeiter sich mit Vorschlägen und Kritik einbringen können. Der Pol Arbeit deckt das Weiterbildungsangebot ab, insbesondere auch Deutschkurse für Mitarbeiter mit nicht-deutscher Muttersprache. Unter dem Projektnamen Pol Seele ist neben dem Konfliktmanagement, das nach dem erfolgreichen Start, neu in die Teamleiterausbildung aufgenommen wurde, jetzt seit einem Jahr auch ein Coachingangebot geschaffen worden. 10

Es wurden Coaches ausgebildet, die bei Teamgesprächen unterstützen sollen. Um Neutralität zu gewährleisten, werden die Coaches teilweise aus anderen Standorten herangezogen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch ein persönliches Coachingangebot an. „Die Mitarbeiter vertrauen den Coaches, weil das Konfliktmanagementsystem so gut funktioniert und im Unternehmen bewiesen wurde, dass vertraulich gearbeitet werden kann“, erläutert Carina Pappenreiter, Leitung Managementsysteme. Teilweise sind die Coaches auch Konfliktlotsen. Die Coaches halten unterjährig Peergroup-Revisionen ab und erhalten einmal pro Jahr eine „Auffrischung“ durch Externe. „Ein Coach ist kein Mediator“, betont Pappenreiter, „dafür ist das Konfliktmanagementsystem da.“ Die ersten Coaches waren auf der ersten Führungsebene ausgebildet worden und dieses Angebot wurde nun auf die zweite Ebene erweitert. Die Schulungen erfolgen durch einen externen Partner, der auch das Konfliktmanagementsystem kennt. Diese Ausbildung wurde durch das allgemeine Schulungsbudget, das Wozabal zur Verfügung stellt, beglichen. Bei Umstrukturierungen und Teamneubildungen werde ein Coaching aktiv durch die Führungskraft empfohlen.

ASSISTA: VITAS – Vitale assista, Gesundheitszirkel 50 Plus Der gemeinnützige Verein Assista Soziale Dienste will seine Mitarbeiter möglichst lang im Unternehmen halten. Dass eine Mitarbeiterin im Pflegebereich ein 35-jähriges Dienstjubiläum feiert, ist nicht selbstverständlich. Sie ist damit nur eine von insgesamt 20 % der 450-köpfigen Belegschaft bei Assista Soziale Dienste, die bereits über 50 Jahre alt sind. Neben der körperlichen Anstrengung liegt eine Hürde im Sozialbereich „alt zu werden“ darin, dass vorgeschriebene Biennalsprünge Mitarbeiter ab einem gewissen Alter „zu teuer“ werden lassen, erläutert Betriebsrat Harald Obermaier. „Ältere Arbeitnehmer sind uns wichtig, weil sie Erfahrung und Wissen haben und auch Traditionen sowie Unternehmenskultur transportieren“, bestätigt Geschäftsführerin Gabriele Huber. In enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat können so sehr flexible Arbeitszeiten vereinbart werden. Nachtdienste können völlig abgegeben oder Tätigkeiten mit weniger Rückenbelastung gefunden werden. Manche Arbeitnehmer wollen keine unregelmäßigen Dienste mehr. Außerdem wurde festgestellt, dass vor allem das Einspringen für Kollegen für die älteren

Mitarbeiter ein potentieller Krankmacher ist. In der Dienstordnung wurde ausdrücklich vereinbart, dass ältere Arbeitnehmer mit solchen Wünschen das Recht haben, sich zu melden. „Vieles läuft aber auch im Team intern ohne Regulative“, so der Betriebsrat. Auch die Beratung zur Altersteilzeit, die durch den Betriebsrat erfolgt, werde oft angenommen und die Umsetzung sehr oft ermöglicht. Die Finanzierung der Flexibilisierung der Arbeitszeiten und des höher werdenden Anteils an älteren Arbeitnehmern erfolgt „kreativ“. So hilft zum Beispiel der Einsatz von Zusatzkräften (derzeit rund 100), u.a. Zivildiener, Kosten innerhalb von Teams zu senken. Der wirkliche Aufwand für das Projekt bestehe vor allem in der Personalverwaltung. Für Assista ist die Integration von älteren Arbeitnehmern nur ein Teil eines Gesamtkonzeptes zu dem auch VITAS zur betrieblichen Gesundheitsförderung sowie die Wiedereingliederung nach Langzeitkrankenständen gehört. Letzteres Projekt hatte das Non-Profit-Unternehmen im vergangenen Jahr eingereicht.

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Die Projekte LKH BREGENZ: Betriebliche Kinderbetreuungseinrichtung „Die Klinikmäuse“

CASA: Audit Vereinbarkeit von Pflege und Familie „Casa Leben im Alter“ will für die Mitarbeiter den bestmöglichen Arbeitsplatz bieten, damit diese Beruf und Familie vereinbaren können. Die Aufkleber zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf diversen Konzernfilialen hat das Management der Casa Leben im Alter GmbH angespornt, sich ebenfalls in diesem Bereich zu positionieren – als einer der wenigen Gesundheitsbetriebe. Die Grundzertifizierung ist nun erreicht, aber das Projekt noch lange nicht beendet, denn eigentlich hat alles mit einer Wunschliste begonnen. 2012, als Dagmar Treitl die Leitung des Casa Waldklosters in Wien übernommen hat, führte sie eine Mitarbeiterbefragung durch. Gewünscht und bereits umgesetzt wurde unter anderem ein Rückzugsraum für die Mitarbeiter, bessere Kommunikation im Haus (u.a. durch Seminare), ein Handbuch zur genauen Aufgabenverteilung, freie Dienstplangestaltung (v.a. wichtig für aus den östlichen Nachbarländern pendelnde Angestellte) sowie eine Umstellung von freien zu fixen Verträgen, um mehr Stabilität in den Teams zu erhalten. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird derzeit per Fragebogen evaluiert. 12

Dieses Jahr kommt noch eine Validation inklusive Schulungen dazu. Für Treitl und ihr Team ist das alles Teil der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, denn wenn es den Eltern im Arbeitsumfeld gut geht, können sie auch das Familienleben besser gestalten. Darüber hinaus können Eltern ihre Kinder in die Arbeit mitnehmen, eine Mitarbeiterin hat ihr Kind im Kindergarten im Haus. So lernen die Kleinen bereits früh den Umgang mit älteren Menschen. „Das Projekt hat viel in unserem Bewusstsein geändert und wir bleiben dran, denn es gibt weitere Wünsche, wie z.B. ein Kurs zum Umgang mit schwierigen Angehörigen“, so Treitl. Eine unerwartete Herausforderung stellte zum Teil die Beantwortung der Fragebögen dar. Bei einer Mitarbeiterin wurde festgestellt, dass sie nicht gut lesen kann – das soll sich nun ändern.

Finanzielle Mittel hatten die Betriebsräte im LKH Bregenz kaum zur Verfügung als sie ihre Idee zur Kinderbetreuung für Mitarbeiter umsetzten. Das mit Holz als Innenausstattung sanierte alte Schwimmbad ist ein Spielparadies für die drei Gruppen der „Klinikmäuse“ geworden. Finanziert wurde die Einrichtung über den Krankenhausträger, nachdem Thomas Steurer, Betriebsratsvorsitzender im LKH Bregenz, den Landeshauptmann persönlich ins Wort genommen hat. Bereits seit 2013 können Krankenhausmitarbeiter sowie alle Landesbediensteten ihre Kinder zwischen 0 und 6 Jahren zwischen 6.30 Uhr und 19 Uhr in die Kinderbetreuung geben, die der Betriebsrat des LKH in Kooperation mit dem benachbarten Kindergarten des Marianum eingerichtet hat. Der Betriebsrat, dem auch Patricia Zangerl angehört, verhandelte mit dem Arbeitgeber gute Konditionen: Mitarbeiter zahlen einen Euro pro Stunde (außer im Pflichtkindergartenjahr) und EUR 3,50 für das Mittagessen, den Rest zahlt das LKH. Es gibt einen Geschwisterbonus, wodurch für das zweite Kind im Kindergarten nur der halbe Beitrag gezahlt wird.

Der gleiche Rabatt wird für Mitarbeiter unter EUR 1.700 Bruttoverdienst gewährt. Abgerechnet wird tatsächlich stundenweise, die Kinder erhalten am Monatsende einen Stundenausweis für die Eltern, die Abbuchung erfolgt transparent auf dem Gehaltszettel. Die ausgedehnten Betreuungszeiten, die auch für die Ferienzeit gelten, sowie das kostengünstige Angebot haben auch bereits eine Ärztin dazu veranlasst, lieber einen Job am LKH Bregenz anzunehmen als an einem anderen Krankenhaus. Der Kindergarten ist jedoch auch für Externe geöffnet, die einen doppelt so hohen Stundentarif zahlen. Das hat u.a. eine Mutter mit einem an Diabetes erkrankten Kind ausgenützt, das in keiner anderen Betreuungseinrichtung genommen wurde. Als nächster Schritt soll auf dem Gelände des Marianums, das auch über einen Sportplatz und Wiesenflächen verfügt, eine Betreuungseinrichtung für Schüler bis 16 Jahren geschaffen werden.

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Die Projekte INFINEON: [transform] Innerbetriebliche Servicestelle Inhouse Mediation

RONDO GANAHL: Ganahl`sche Unterstützungskasse (GUK) Bereits seit 1940 hat die Firma Rondo Ganahl einen Sozialfonds, der Mitarbeiter vor allem bei der Wohnraumbeschaffung und -sanierung sowie nach Arbeitsunfällen unterstützt. Mitten im Krieg richteten die damaligen Eigentümer des Familienunternehmens Rondo Ganahl eine Unterstützungskasse für in Not geratene Mitarbeiter ein. Diese Kasse sollte auch die Pensionsvorsorge absichern. Die GUK (Ganahl’sche Unterstützungskasse GmbH) gibt es bis heute. Das Unternehmen, hinter dem weiterhin die Familie Ganahl steht, zahlt jährlich fünf Euro für jeden der derzeit rund 540 Mitarbeiter ein, die Zinserträge bleiben in der Kasse. Mitarbeiter können über den Betriebsrat um gehaltsgestaffelte finanzielle Unterstützung für die Beschaffung oder Sanierung von Wohnraum ansuchen. Die Zahl der Antragsstellungen pro Bauvorhaben ist begrenzt. Der Mindestinvestitionsbetrag wurde im vergangenen Jahr von EUR 50.000 auf EUR 75.000 angehoben und wird kontinuierlich auf Plausibilität und Notwendigkeit geprüft. Ebenso würde die Finanzierung durch das Unternehmen erhöht, sollte mehr Bedarf bestehen, erläutert Günter Wehinger, Personal14

leiter der Firma. Allerdings bleibe jedes Jahr ein Überschuss im Fonds. Bis Ende des Jahres können die Anträge für die Unterstützung getätigter Investitionen gestellt werden, im Jänner wird von der Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat darüber entschieden. Die Auszahlung erfolge „rasch“. Derzeit gebe es rund 30 bis 40 Anträge pro Jahr, der Fonds werde also „recht intensiv genutzt“. Diese Unterstützung geht über die 150 Dienstwohnungen hinaus, die Rondo Ganahl für Mitarbeiter zur Verfügung stellt. Das Geld aus der GUK kann auch im Falle von Arbeitsunfällen oder als Begräbniskostenbeitrag nach dem Arbeitsunfalltod eines Angehörigen beantragt werden. An eine Ausweitung der Verwendungszwecke ist nicht gedacht. Die Kriterien der Vergabe sind transparent gemeinsam mit den Einkommensgrenzen in den Statuten der GUK aufgelistet. Jeder neue Mitarbeiter wird über dieses Bonusangebot informiert.

Konfliktmanagement durch ausgebildete hausinterne Mediatoren verändert bei Infineon langsam die Unternehmenskultur. Drei Techniker im Großunternehmen Infineon, die unabhängig voneinander die Ausbildung zum Mediator gemacht haben, fanden 2008 zusammen und gründeten mit Unterstützung der Geschäftsleitung die Servicestelle für Mediation „transform“. Seither bilden sie schrittweise die mehr als 3.100 Kollegen in Österreich in Sachen Konfliktmanagement weiter, bieten Beratung und Mediation oder externe Hilfe an. Heute ist die Servicestelle eine von mehreren Säulen, die Infineon in Sachen Gesundheit und Arbeitsplatzzufriedenheit eingerichtet hat: Neben gesundheitsfördernden Maßnahmen und Weiterbildung in der Thematik bis hin zum einwöchigen Gesundheitscheck wird auch externe Lebensberatung angeboten. Anfänglich waren die Mediatoren vor allem mit Aufklärung beschäftigt: „Wir mussten den Menschen vermitteln, dass Konflikte immer wieder vorkommen und dass es kein Zeichen von Schwäche ist, wenn man um Hilfe bittet, um sie zu lösen“, erläutert Sabine Mory, eine der drei Inhouse-Mediatoren bei Infineon.

Ihr Kollege Martin Mischitz hielt fest, dass die Mitarbeiter lernen, ähnlich wie bei technischen Problemen, auch bei Konflikten systematische Lösungsabläufe einzusetzen. Die Kosten der Servicestelle halten sich in Grenzen: die Mediatoren sind bei Infineon angestellt und haben 20 % ihrer Arbeitszeit für ihre Tätigkeit als Mediatoren für die Servicestelle zur Verfügung. Kosten für die Seminare und externe Mediatoren werden (ohne Nennung der Beteiligten oder des Anlassfalles) vom Unternehmen aus dem Weiterbildungs- und Gesundheitsbudget finanziert. Im Zuge der Übernahme einer in Linz ansässigen Infineon-Tochter durch den US-Konzern Intel wechselte auch der dritte Mediator, Gerhard Habring, mit. Dies führte zur Erweiterung des Arbeitsbereichs der Servicestelle, die nun auch von Intel genutzt werden kann. Als Direktor HR bei Infineon bestätigt Florian Haas, dass ihm das Projekt transform am Herzen liegt, streicht aber das persönliche Engagement der drei Meditatoren heraus ohne die es „nie geflogen wäre“.

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Betrieblicher Sozialpreis 2014

Die Preisverleihung

2. Platz: Grüne Erde (v.l.n.r.) BM Rudolf Hundstorfer, Renate Kaiser, Betriebsleiterin Terra Verde, Reinhard Kepplinger, Geschäftsführer Grüne Erde, Mag. Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender & Gründer fair-finance, Sponsor

3. Platz: Steiermärkischer Sparkasse (v.l.n.r.): BM Rudolf Hundstorfer, Johann Mehrl, Leiter Personal Steiermärkische Sparkasse, Mag. Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender & Gründer fair-finance, Sponsor

1. Platz: Platz Kühne + Nagel (v.l.n.r.) BM Rudolf Hundstorfer, Mag. Klaudija Ziegler, Julia Gottlieb, Florian Bohata, Corina Muhr, Lukas Ritzinger, Maria Malli, Hilde Ganitzer (alle Kühne und Nagel), Mag. Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender & Gründer fair-finance, Sponsor

BM Rudolf Hundstorfer, Dagmar Treitl, BA, Mag. Dusan Todorovic, Casa Leben im Alter

Dir.Dr. Gerald Fleisch, Marina Saler, Patricia Zangerl vom Landeskrankenhaus Bregenz, BM Rudolf Hundstorfer

Die Nominierten

BM Rudolf Hundstorfer, Katharina Eder, Unternehmensgruppe Wozabal

BM Rudolf Hundstorfer, Gerhard Fritz, Dr. Edgar Müller, Post AG

BM Rudolf Hundstorfer, Barbara Griehsler, Tenor Peter Salomon, Heidemarie Frühauf, Wiener Hilfswerk

Impulsvortrag von Univ.-Doz. Mag. Dr. Christine Jasch, Gründerin und Leiterin des Wiener Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung, EY Austria, Climate Change and Sustainability Services

BM Rudolf Hundstorfer, Sozialminister

Mag. Rainer Ladentrog, Projektleitung Betrieblicher Sozialpreis

Das Publikum bestaunt die Flugdrohne

Die Bestplatzierten 3. Platz STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSE Betriebliches Eingliederungsmanagement „Wiedereinstieg nach einer längeren krankheitsbedingten Abwesenheit“ Die Steiermärkische Sparkasse hat einen langjährig erprobten Prozess im Umgang mit Langzeiterkrankten nun festgeschrieben – Prävention und Wiedereingliederung sind dabei Kernstücke. Nach langen Krankenständen sollten Mitarbeiter nicht zu früh wieder voll ins Berufsleben einsteigen. Von diesem Credo ist Johann Mehrl, Leiter Personal bei der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG, überzeugt. In dem Bankenverband wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Personalentwicklungsinstrument eingeführt, das bei Prävention und Wiedereingliederung helfen soll. Nach Rücksprache mit der Arbeitsmedizinerin können sehr flexible Arbeitszeiten verhandelt werden, die beim Wiedereinstieg nach langen Krankenständen oder auch bei Überlastung vorzeitig als präventive Maßnahme helfen können. So kann z.B. eine 30 %-ige Arbeitszeit ausverhandelt und der Rest als Teilzeitkrankenstand ausgewiesen werden. Je nach Präferenz kann tage- oder

stundenweise gearbeitet werden oder auch früher Schluss gemacht werden. Das Vertrauen in die Führungskräfte für eine offene Aussprache der Thematik sei gegeben. Die Führungskräfte wurden auf die Erkennbarkeit von Symptomen geschult und über das Intranet ist ein SelbstCheck zur Burn-Out-Prävention (die bereits seit 1998 Thema im Unternehmen ist) mit Vorschlägen für nächste Schritte abrufbar. Bei psychischen Erkrankungen wird auch ein Teil der Therapiekosten vom Unternehmen mitfinanziert - natürlich ohne dass die Geschäftsleitung über Personen oder Diagnosen informiert wird. Ziel des Unternehmens ist eine 100 %-ige Wiedereingliederung nach Langzeitkrankenständen (3 Monate und mehr) ohne die Mitarbeiter gleich wieder zu überfordern. Der Arbeitgeber übernimmt die Fehlzeiten bis zu einem Jahr lang bei vollem Lohnausgleich. Ein Problem ist dabei, dass kleinere der insgesamt 120 Filialen solche Ersatzzahlungen nicht aus ihrem Budget finanzieren können, weshalb Mehrl Teile in die zentrale Kostenstelle auslagert. Für Mehrl machen diese Maßnahmen nicht nur sozial sondern auch wirtschaftlich Sinn: Es sei „vergleichsweise billiger“ präventive Maßnahmen zu setzen, als mit Ausfällen umgehen zu müssen.

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2. Platz

1. Platz

GRÜNE ERDE Integration von Menschen mit Benachteiligung

KÜHNE + NAGEL Verankerung von sozialer Verantwortung in der Lehrlingsausbildung

Terra Verde, ein Produktionsbetrieb für Grüne Erde, integriert Mitarbeiter mit Benachteiligungen ohne die Förderquote zu beachten. Wie Menschen an Herausforderungen wachsen, ist eindrucksvoll am Fall von Christoph zu sehen, der ohne Lesen und Schreiben zu können von der Schule abging und mittlerweile bei Terra Verde dafür zuständig ist, dass Rohstoffe vom Lager in die Verarbeitung kommen, dass Leergut an seinem Platz steht und sich generell „äußerst viel merkt“, wie Birgit Carow, Leitung Vertrieb und Marketing Grüne Erde, festhält. Seine Aufträge bekommt er schriftlich, denn Lesen und Schreiben hat er in den sieben Jahren, seit denen er bei Terra Verde ist, gelernt. „Er ist ein vollwertiger Mitarbeiter, den wir nicht missen möchten“, so Renate Kaiser, die Betriebsleiterin von Terra Verde. Deshalb gibt es auch vom Ministerium seit 2011 keine Förderung mehr, denn er sei ja eine vollständige Arbeitskraft. Tatsächlich arbeitet Christoph in einem ordentlichen Angestelltenverhältnis von Montag bis Donnerstag von 6 bis 15 Uhr, hat aber immer die Option früher zu gehen. 22

„Anfangs haben die Teamleiter gute Nerven gebraucht, aber wir haben ihn bald aus der Reserve gelockt und alle haben gesehen, welches Potential in Menschen steckt“, so Kaiser. Menschen eine Chance zu geben, die sonst am Arbeitsmarkt keine haben sei dem Unternehmen „einfach wichtig“. Denn es gibt noch zwei weitere Mitarbeiterinnen mit besonderen Bedürfnissen: Theresia ist seit 1989 in der Schneiderei tätig und für sie hat die Teamleiterin extra eine neue Sprache gelernt, nämlich die Gebärdensprache. Seit März 2014 hilft Anna beim Etikettieren der Naturkosmetikfläschchen. Sie ist nicht angestellt. Ihre Tätigkeit im Ausmaß von ca. 20 Wochenstunden wird an die Lebenshilfe bezahlt. Wenn sich jemand findet der ins Unternehmen passt, dann werde man auch weitere Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen oder unterstützen.

Das Logistikunternehmen Kühne + Nagel hat die Ausarbeitung und Umsetzung von Sozialprojekten als fixen Bestandteil der Lehrlingsausbildung festgeschrieben. Wenn Lehrlinge während der Ausbildungszeit eine Tombola organisieren oder Kekse für eine Weihnachtsfeier in einem Altenheim backen, klingt das womöglich zunächst nach einer netten Geste. Aber diese Tätigkeiten sind Teil größerer Projekte, mit denen Kühne + Nagel einerseits gesellschaftliche Verantwortung in der Unternehmenskultur und Lehrlingsausbildung verankern und andererseits auch den Lehrlingen eine sehr praxisorientierte Projektmanagementausbildung bieten will. Seit drei Jahren findet immer im Herbst ein Brainstorming statt, in dem Lehrlinge Ideen für Sozialprojekte zusammentragen, von denen dann zwei bis drei in die engere Auswahl kommen und der Geschäftsführung präsentiert werden. Eines davon wird dann ausgewählt. Im besten Fall soll dieses für das Unternehmen kostengünstig sein, aber es wird auch finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt. Was bezahlt wird, ist

die Arbeitszeit der Lehrlinge an den Projekten. Auch die Besuche im Altersheim, die unter dem Motto „Zeit schenken“ durchgeführt wurden, fanden während der Arbeitszeit statt. „Wir hatten die Möglichkeit, ein Projekt von Null auf zu gestalten und uns dabei zu entfalten“, schildert – sichtlich begeistert – einer der beiden Lehrlinge, die für das letztjährige Projekt die Hauptverantwortung innehatten. Sein Kollege betont wie hilfreich diese Aufgabe „für die Persönlichkeitsentwicklung, das selbständige Arbeiten und das Selbstbewusstsein“ gewesen ist. Sie hatten die Idee einer Tombola verwirklicht, bei der selbstdesignte Lose an Mitarbeiter und deren Bekannte verkauft wurden. Die Preise, für die ein Budget von der Geschäftsleitung zur Verfügung gestellt worden war, wurden letztendlich von Partnerunternehmen fast zur Gänze gesponsert. Die Herausforderung bei den Sozialprojekten ist u.a. die Koordination über die österreichweit acht Standorte, denn alle Lehrlinge – derzeit 60 – sollen miteinbezogen werden. 23

Zum Schluss

Betrieblicher Sozialpreis 2014

Preisträger kommen zu Wort Franz Braunsberger, Geschäftsführer Kühne + Nagel GmbH

Reinhard Kepplinger, Geschäftsführer Grüne Erde

Johann Mehrl, Leiter Personal Steiermärkische Sparkasse

„Ich bin sehr stolz, dass unsere Lehrlinge schon drei Sozialprojekte eigenständig geplant und durchgeführt haben. Die soziale Kompetenz wird durch die einzigartige Erfahrung solcher Projekte gestärkt und alle MitarbeiterInnen von Kühne + Nagel können sich anschließen und die soziale Idee unterstützen. Der Betriebliche Sozialpreis ehrt uns und bestätigt, dass wir die richtigen Weichen für die Zukunft stellen.“

„Soziale Fairness bedeutet für uns, auf faire Löhne, erstklassige Arbeitsbedingungen und hohe soziale Standards bei der Fertigung unserer Produkte und bei allen Arbeitsprozessen innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens zu achten. Und wir wollen darüber hinaus etwas dafür tun, dass sozial benachteiligte und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen gleichwertig am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Unsere Erfahrung zeigt: Dabei lernen alle Beteiligten unendlich viel über den Umgang miteinander.“

„Mit dem betrieblichen Eingliederungsprozess führen wir Mitarbeiter nach langen Krankenständen bei vollem Lohnausgleich belastungsadäquat wieder an die ursprüngliche Arbeitsleistung heran. Durch diese Maßnahme gelingt es, dass diese ihre Kompetenzen und Potenziale wieder voll für ihre Kunden und das Unternehmen einsetzen können. So entsteht eine winwin Situation und die bisherigen Erfolge zeigen, dass sich soziale Verantwortung nachhaltig rechnet. Für uns als Steiermärkische Sparkasse ist die Verleihung des betrieblichen Sozialpreises sichtbare Bestätigung und zugleich Motivation, diesen Weg der Mitarbeiterwertschätzung fortzusetzen.“

Auch 2014 hat wieder gezeigt, dass in österreichischen Unternehmen sozialverantwortliches Handeln groß geschrieben wird. Eine Vielzahl von Projekten wurde evaluiert, besucht und von der Jury bewertet. Und das Resümee fällt positiv aus. Mit 11 Projekten aus unterschiedlichen Bereichen, die in die engere Wahl kamen, wird deutlich, dass der Sozialpreis betriebliches Engagement in allen sozialen Belangen wertschätzend anerkennt und fördert. Unser Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit Ihrer sozialen Einstellung mithelfen, das Miteinander in Unternehmen ein Stück weit sozialer und damit lebenswerter zu machen. Ein großes Dankeschön auch unserer Jury für die Zeit, die sie ehrenamtlich der Projektevaluierung und Analyse aller Einreichungen gewidmet hat. Wir hoffen natürlich, dass die eine oder andere Idee im Sinne des Gedankens der Initiative aufgegriffen und im besten Wortsinn „nachgeahmt“ wird. Sämtliche bisher eingereichten Projekte der letzten Jahre finden Sie auch unter www.sozialpreis.at

Vorankündigung Details und Informationen zum Betrieblichen Sozialpreis 2015 werden unter www.sozialpreis.at zeitgerecht veröffentlicht. 24

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Bisherige Projekte 2008 Laufend Gutes tun – 1. Platz 2008 Norske Skog – „Charity Club“ Durch Bewegung für einen guten Zweck Geld sammeln Matura für Lehrlinge – 2. Platz 2008 (ex aequo) Spar - Supermarktkette Spar verhilft Jugendlichen zu Schulbildung Jedem sein Konto – 2. Platz 2008 (ex aequo) Die Zweite Sparkasse ermöglicht Menschen, die für andere Banken als Kunden uninteressant sind, den Zugang zu einfachen Finanzdienstleistungen Gesundheit für Arbeitslose – nominiert 2008 Ösb Consulting - Das Sozialprojekt (f)itworks soll Jobsuchenden ­helfen, auch körperlich wieder auf Zack zu kommen Gesunde Arbeitskräfte – nominiert 2008 BVA - Seminare, Bewegung und die richtige Ernährung sollen ­BVA-Mitarbeiter zu beruflichen Höhenflügen verhelfen Der Weg zurück ins (Arbeits-)Leben – nominiert 2008 Der Abfallverwerter Saubermacher beschäftigt Langzeitarbeitslose und Freigänger – und hilft ihnen so wieder auf die gerade Bahn

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2009 Soziale Plattform – 1. Platz 2009 Wenn es bei Schuldnern um die Wurst geht Gesundheitsmanagement – 2. Platz 2009 (ex aequo) Dem Arbeitsstress davonlaufen Goldenes Kreuz Privatklinik – 2. Platz 2009 (ex aequo) Fair-Play am Arbeitsplatz Betriebskindergarten – nominiert 2009 Vom Kindergarten ins Forschungszentrum Gesundheitsförderung – nominiert 2009 Tai Chi als Baustein zur Anstellung, Innovative Kinderbetreuung – nominiert 2009 mobilkom austria - Kinder in der Betriebskantine

Jung und Alt unter einem Dach – nominiert 2008 Magna Powertrain setzt seit kurzem auf die Mischung „Betriebstagesmutter im Pflegeheim“

Schicksalsfonds – nominiert 2009 Finanzielle Hilfe mit Hausverstand

Frauen in die Technik – nominiert 2008 Bei T-Systems liegt der Frauenanteil bei über 20 Prozent

Kids go Company – nominiert 2009 Betriebskindergarten

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Bisherige Projekte

2012 dm Drogeriemarkt – 1. Platz 2012 – Gelebte kulturelle Vielfalt

2010/11 technosert electronic GmbH – 1. Platz 2010/11 Qualifikationsraster in Verbindung mit einheitlichem Gehaltssystem zur gleichberechtigten Entlohnung von Frauen

Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser – 2. Platz 2012 (ex aequo) Integrative Lehrlinge Fröling Heizkessel- und Behälterbau – 2. Platz 2012 (ex aequo) Jugendliche aus der geschützten Werkstatt in die Arbeitswelt bringen Caritas Socialis – 3. Platz 2012 – Absolute Härtefälle abfedern

Unternehmensgruppe Wozabal – 2. Platz 2010/11 Wozabal ist konfliktfest

dm drogeriemarkt GmbH – 3. Platz 2010/11 (ex aequo) Unterstützung und Beratung in Lebensfragen



abz* austria – 3. Platz 2010/11 (ex aequo) RoadMap KarenzManagement



T-Systems Austria – 3. Platz 2010/11 (ex aequo) Connect the Unconnected: Wegweiser Bildung

Anker Snack & Coffee – nominiert 2010/11 – IMPULS Projekt – Den Stress „gebacken bekommen“ RHI AG – nominiert 2010/11 – Optimierung der Work-Life Balance durch Förderung der psychozozialen Gesundheit – Damit Leben und Arbeit nicht krank machen

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Wenatex – nominiert 2012 Arbeit für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung Kinderdorf Vorarlberg – nominiert 2012 Gesundheitsprogramm als Krankheitsprävention Technosert – nominiert 2012 Gesundheit als Teil des Management-Systems Würth – nominiert 2012 – Gesundheit für Körper und Geist Unito – nominiert 2012 – Es beginnt mit Sommercamps Stift Klosterneuburg – nominiert 2012 Profitorientiertes Unternehmen mit Familie vereinbaren Volkshilfe Wien – nominiert 2012 Fit mach mit als Formel für Arbeitszufriedenheit

Österreichisches Rotes Kreuz/Landesverband OÖ – nominiert 2010/11 – 5 Säulen zum Wohlfühlen, Fünf Schritte zum Wohlbefinden

Landeskrankenhaus Rohrbach – nominiert 2012 Arbeitsverhältnis verändert sich mit Lebensphasen

sabtours Reisebüro und Autobusbetrieb – nominiert 2010/11 – Busfahren ein Lebensberuf – Erfahrung als wertvolles Gut

Anker Snack & Coffee – nominiert 2012 Wohnungsnot mit Notwohnung gelindert

FAB Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung – nominiert 2010/11 – Interkulturelle Personalentwicklung – Multikulti ist nicht tot

T-mobile – nominiert 2012 – Lehrlingsförderung mit Inklusion Wien Energie – nominiert 2012 – Vom Elektrikerlehrling zum Dr. tech.

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Bisherige Projekte

2013

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Wiener Linien – 1. Platz 2013 Beifahrer in Krisensituationen

Fonds soziales Wien– nominiert 2013 Geplante Auszeit

Brau Union – 2. Platz 2013 Gesunde MitarbeiterInnen in ganz Österreich als Ziel

Garten leben – nominiert 2013 Grüner Daumen bis ins Büro

Wiener Hilfswerk – 3. Platz 2013 Zeit für die MitarbeiterInnen

Würth – nominiert 2013 Überlastungshilfe ohne Tabu

Lietz – nominiert 2013 Arbeitsplatz als Therapieplatz

Hauptverband der Sozialversicherungsträger – nominiert 2013 Sommerkurse sind mittlerweile die Regel

assista – nominiert 2013 Zurück ins (Arbeits)Leben

Graz-Köflacher Bahn- u. Busbetriebe– nominiert 2013 Hilfe im Umlageverfahren

BFW – nominiert 2013 Kinderlachen im Wienerwald

Zauner Anlagentechnik – nominiert 2013 Betriebsrat als Drogenberater

Exit-sozial – nominiert 2013 Den Helfenden helfen

Habau Group – nominiert 2013 Auf den Arbeitgeber bauen

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Eine Initiative von fair-finance.

VE RE IN

Verein zur Förderung nachhaltiger und fairer Finanzdienstleistungen und Kapitalveranlagungen

Alser Straße 21, 1080 Wien Telefon +43 1 405 71 71 - 0, Fax +43 1 405 71 71 - 71 E-mail [email protected], ZVR 793447820

Umweltfreundlich (lt. Pa-Nr. VKI 920) produziert.

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