Nr. 15 Dezember Kopernikus-Gymnasium Wissen und Förderverein und Vereinigung ehemaliger Schüler Wissen e.v. Impressum:

April 16, 2021 | Author: Inge Charlotte Brauer | Category: N/A
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1 Nr. 15 Dezember 2004 Impressum: Herausgeber: Redaktion: Schriftsatz: Photos: Druck: Kopernikus-Gymnasium Wissen / F&ou...

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Nr. 15

Dezember 2004

Impressum:

Kopernikus-Gymnasium Wissen und Förderverein und Vereinigung ehemaliger Schüler Wissen e.V.

Herausgeber:

Kopernikus-Gymnasium Wissen / Förderverein und Vereinigung ehemaliger Schüler e.V.

Redaktion:

Karl-Heinz Selbach

Schriftsatz:

Karl-Heinz Selbach

Photos:

Steffen Hensel, Karl-Heinz Selbach

Druck:

Jürgen Koslowski

Redaktionsschluß: 30.11.2004

Vorwort Klappe PISA, die Zweite! Nun liegen sie vor, die Ergebnisse der Studie PISA 2. Im Jahr 2003, drei Jahre nach der ersten PISA-Studie, wurden die Fähigkeiten der deutschen 15-Jährigen erneut auf den Prüfstand gestellt und ein internationaler Vergleich gezogen. Als Nicht-Pädagoge liegt es mir fern, bildungspolitische Schlußfolgerungen zu ziehen und Empfehlungen abzugeben. Dennoch finde auch ich das Ergebnis zunächst einmal kaum wirklich überraschend, wenngleich einige Punkte Erstaunen hervorrufen. So verwundert die sehr geringe Nutzungsquote von Computern im Unterricht in einer doch gern als fortschrittlich eingestuften Nation, in der die IT- und Medienkompetenz allenthalben propagiert wird. Schafften unsere Testkandidaten von PISA 1 nur unterdurchschnittliche Ergebnisse in der Lesekompetenz wie im Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften, so ergibt sich aktuell ein freundlicheres Bild. Wenn wir uns nun also im gesicherten Mittelfeld oder in Teilen sogar leicht überdurchschnittlich in den Ranglisten wiederfinden, sollte uns dies aber nicht in Selbstzufriedenheit über das Erreichte verharren lassen. Zwar schlagen sich einerseits Veränderungen aufgrund einer VorgängerStudie von PISA 1 mittlerweile in den Ergebnissen nieder, andererseits sind aber andere Länder auch zurückgefallen. Somit sollten die aktuellen Analysen eher der Hoffnung Ausdruck verleihen und uns anspornen, mit entsprechenden Anstrengungen zumindest mittel- bis langfristig Verbesserungen zu erzielen, auch wenn dies aufgrund der Haushaltslagen die Schulträger häufig extrem fordern - manchmal vielleicht überfordern wird.

Vorwort Die Förderung unseres Vereins durch Mitgliedschaften und Spenden lohnt sich also heute mehr denn je! Ich darf mich daher an dieser Stelle herzlich bei allen Freunden und Gönnern für ihre Unterstützung bedanken. Ganz besonders gilt mein Dank aber Ihnen als Mitglied! Denn durch Ihre teilweise schon seit vielen Jahren gezahlten Beiträge haben Sie den Grundstein für eine sinnvolle und spürbare Arbeit unseres Vereins gelegt und diese erst möglich gemacht. Danken möchte ich aber auch StD Karl-Heinz Selbach, der wie selbstverständlich in mühevoller Kleinarbeit für das Erscheinen unseres Jahresheftes gesorgt hat und für Redaktion, Druck und Verteilung verantwortlich zeichnet. Zum Abschluß möchte ich Ihnen und Ihren Familien frohe Festtage und einen gesegneten Übergang in das Jahr 2005 wünschen. Ihr Andreas Vieth - Vorsitzender Förderverein -

Qualität - und kein Ende Nicht die unzähligen Veröffentlichungen immer neuer Experten, die Ergebnisse mehr oder doch nicht weniger fragwürdiger Studien, in denen auf dem internationalen Bildungsmarkt finnischer Lachs mit deutscher Leberwurst verglichen wird, macht die Qualität von Lehren und Lernen aus.

Auch in dieser Lücke findet der Förderverein seine Daseinsberechtigung. Dringend benötigte Ergänzungen oder Erneuerungen der Lernmittelausstattung können, soweit sie nicht zeitnah über den Träger zur Verfügung gestellt werden, durch gezielte Bereitstellung der Finanzmittel zumindest teilweise zum Wohle unserer Schule realisiert werden.

Nicht die politisch motivierten Waffenstillstandsverhandlungen der föderalistisch geprägten Mitglieder der KMK (Kultusministerkonferenz) setzen effektive, schnell greifende und überprüfbare Maßstäbe schulischer Qualität.

Unter dauerhaften Verbesserungen der Ausstattung möchte ich an dieser Stelle exemplarisch den über mehrere Jahre erfolgten Ausbau der heutigen Mediothek und natürlich die Realisierung der stark frequentierten PC-/Internetklassenzimmer anführen.

Nicht das nun schon Jahre währende deutsche Lamento, das läuft und läuft und läuft, ohne Panne und mit stetig wachsender Verbreitung und Akzeptanz, ist dazu geeignet, jenen erhofften rosa Schimmer am düsteren Abendhimmel des deutschen Bildungsuntergangs erglimmen zu lassen.

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Vorwort

Einladung

Ende Glosse. Anfang Realität. Die dringend notwendigen umfassenden Änderungen hinsichtlich der personellen und finanziellen Ressourcen im Bildungsbereich werden sich in Deutschland so schnell nicht realisieren lassen, auch nicht an unserer Schule.

Förderverein des Kopernikus-Gymnasiums und Vereinigung ehemaliger Schüler Wissen e. V.

Und doch: Am Kopernikus-Gymnasium erzielen die Mitglieder des gesamten Teams, auch im Wissen um notwendige Änderungen, qualitativ überzeugende Leistungen, auf einigen Gebieten eröffnen wir unserer Klientel für den hiesigen Raum einzigartige Möglichkeiten. Die lange vor der PISA-Diskussion eingeleiteten Maßnahmen zur Entwicklung von Schule und Unterricht greifen längst, sie werden schon in der zweiten Stufe fortgeschrieben. Verantwortung selbst in die Hand nehmen, eigenständig initiativ werden und bleiben, den Blick für die kritische Selbsteinschätzung schärfen und entsprechend der erkannten Notwendigkeiten handeln, das sind angestrebte Maxime unseres täglichen Beitrages zur Qualitätsentwicklung. Auf diesem stringenten und ehrlichen Weg lassen sich in der Kooperation der Mitglieder unserer Schulgemeinschaft unsere Ziele annähernd erreichen. Ich danke allen daran Beteiligten für ihre Arbeit herzlich und wünsche weiterhin Freude an der Realisierung dieses Prozesses, für das kommende Jahr alles Gute, Gesundheit und eine erfüllende Zeit für Sie und Ihre Familien.

Georg Mombour - Schulleiter -

Wissen, den 30. November 2004

An alle Mitglieder

Einladung Hiermit laden wir ein zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins des Kopernikus-Gymnasiums und der Vereinigung ehemaliger Schüler Wissen e.V. am Montag, den 14. Februar 2005, um 19.00 Uhr im Stadion-Restaurant Wissen.

Tagesordnung: 1. 2. 3. 4. 5.

Jahresbericht 2004 Kassenbericht 2004 Entlastung des Vorstandes Planungen für 2005 Verschiedenes

Andreas Vieth - Vorsitzender Förderverein -

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Lehrerkollegium

Lehrerkollegium

Personale Veränderungen:

Trauer um Horst Nassauer und Jürgen Steinke

Im Laufe oder mit Ende des letzten Schuljahres 2003/04 haben uns verlassen: Frau Astrid Glück (Wechsel in die USA) Frau Barbara Hilger (Gymnasium Olpe) Herr Gerd Kögler (Freistellung Altersteilzeit) Frau Ulrike Kögler (Freistellung Altersteilzeit) Herr Rainer Oertel (Sabbatjahr in Chile) Herr Thierry Prié Frau Irmtraud Strowitzki (Gymnasium Andernach) Als neue Mitglieder unseres Kollegiums begrüßen wir: Frau Bianca Biniarz Frau Nicoletta Führer Herrn Michael Loth Herrn Manuel Vanegas Herrn Martin Walter

Bi, Sp E, D D, G Spanisch M, Ph

Wir gratulieren zum 50. Geburtstag:

Frau OStRn Karin Scheick-Schroth Herrn StD Hans-Joachim Seifner Frau StDn Elisabeth Wieschollek

70. Geburtstag:

Herrn OStD a. D. Erich Habermann Herrn StD a. D. Franz Herzog

Die Schulgemeinschaft trauert um zwei Lehrerpersönlichkeiten, die unser schulisches Leben über mehrere Jahrzehnte in besonderer Weise geprägt haben. Am 16. November 2004 verstarb Studiendirektor Horst Nassauer im Alter von 68 Jahren. Geboren am 1. Juni 1936 in Daaden, studierte er nach dem Abitur die Fächer Englisch und Geschichte an den Universitäten Bonn und Tübingen. Sein schon immer ausgeprägtes Interesse für politische Fragestellungen fand vielfältige Anregungen in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, wo er sich einer politischen Studentengruppe anschloß. Auf kommunaler Ebene engagierte er sich als langjähriges Mitglied des Stadt- und Verbandsgemeinderates seiner Heimatgemeinde Betzdorf sowie des Kreistages und gehörte zahlreichen Ausschüssen an. Mehr als 36 Jahre war Horst Nassauer Mitglied unseres Kollegiums, zuletzt als Stellvertretender Schulleiter. Als Lehrer und Pädagoge hat er vieles anregen und bewegen können. Mit modernen Methoden hat er die Vermittlung von Fremdsprachen als Schlüssel zum Verständnis anderer Länder und Kulturen gefördert, seiner Initiative verdanken wir die Schüleraustauschprogramme mit Letchworth in England und Krapkowice in Polen. Gerade die Öffnung von Schule und öffentlichem Leben nach Osten war eine seiner Visionen, die er zielstrebig und mit großer Energie erfolgreich realisierte. Am 6. Dezember 2004 verstarb Lehrer Jürgen Steinke im Alter von 68 Jahren. Geboren am 27. September 1936, trat er nach dem Pädagogischen Studium seinen Dienst an der Katholischen Volksschule in Wissen an. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2001 unterrichtete er mehr als 30 Jahre die Fächer katholische Religion, Mathematik und Sport an unserem Gymnasium. Mit seinem bescheidenen, freundlichen und vor allem hilfsbereiten Wesen hat er viele Schülergenerationen fachlich, pädagogisch und menschlich begleitet. Der angesehene und geschätzte Lehrer engagierte sich besonders für den Schulsport, zahlreiche Sportereignisse, bei denen er Schulen und Vereine zusammenbrachte, gehen auf sein Wirken zurück. Jürgen Steinke war Gründungsmitglied der LG Sieg, als Schülerwart gehörte er dem Vorstand an; im VfB Wissen leitete er 20 Jahre lang die Leichtathletikabteilung. Junge Sporttalente entdeckte und förderte er erfolgreich, sein Leitsatz, altersgerecht zu fördern, aber niemals zu überfordern, brachte zahlreiche Meistertitel in den Kreis. In dankbarer Erinnerung werden wir das Andenken an die verstorbenen Kollegen stets lebendig halten.

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Abitur 2004 Kopernikus-Gymnasiasten feierten ihr Abitur Unter dem Motto „Abi 04 - Der Tragödie/Komödie letzter Teil“ verabschiedete sich der Abiturjahrgang 2004 beim traditionellen „Day after“ vom Kopernikus-Gymnasium Wissen. Nach den letzten Prüfungen mußten am „Tag danach“ ausnahmsweise einmal die Lehrerinnen und Lehrer diverse Aufgaben bewältigen. So durften beispielsweise die Kunstlehrer ihre nun ehemaligen Schüler portraitieren, und Jahrgangsstufenleiter Winfried Möller-Rosenbaum hatte sich mit einiger Mühe einen Weg durch die Schülermassen auf Stelzen zu bahnen.

Abitur 2004 turjahrgang 2004 sprachen danach Katharina Salewski und Florian Reifenrath. Sie lobten „das gute Klima in der Jahrgangsstufe“ und dankten Eltern und Lehrern für die „Unterstützung in den vergangenen Jahren“. Im Anschluß daran wurden zahlreiche Abiturienten für hervorragende Leistungen in den verschiedensten Bereichen ausgezeichnet. Landrat Dr. Alfred Beth ehrte Dorothee Pohlmann für besonderes soziales Engagement. Bürgermeister Michael Wagener verlieh Buchpreise an Annika Rödder für ihr Engagement in der Jugendfeuerwehr sowie an Paul Stangier und Daniel Stock für deren Einsatz beim Wissener Jahrmarkt. Zudem appellierte er an die Schulabgänger, ihren Spielplan des Lebens selbst mitzubestimmen und weiterhin hart zu arbeiten. Für den Förderverein der Schule zeichneten Andreas Vieth und KarlHeinz Selbach insgesamt acht Abiturienten aus, die auf ihrem Zeugnis schulische Leistungen mit der Gesamtnote von mindestens 2,0 vorweisen konnten. Im Mittelpunkt stand dabei Irina Dück aus Fürthen, die den Traumdurchschnitt von 1,0 erreichte. Für herausragende Leistungen im Fach Physik wurden Christiane Arnold, Marc Etzbach, Daniel Linhart, Annika Rödder, Daniel Stock und Martin Urban geehrt. Stephanie Jung glänzte im Fach Biologie, und Irina Dück wurde für sehr gute Leistungen in Chemie sowie gemeinsam mit Marc Etzbach für besondere Leistungen im Fach Latein ausgezeichnet. Weitere Preise in diversen Kategorien gingen an Martin Urban, Danielle Schmidt, Alexander Leidig und Stefanie Seibert. Nach den Preisverleihungen sang der Chor der Abiturienten eine eigene Version des Liedes „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“. Bevor zum Abschluß der Entlaßfeier die preisgekrönte Schulband des Gymnasiums, „Friday Afternoon“, das Abi-Lied „Beautiful Day“ spielen konnte, kam es dann zum lang ersehnten Höhepunkt: Schulleiter Georg Mombour und Jahrgangsstufenleiter Winfried Möller-Rosenbaum übergaben den Abiturientinnen und Abiturienten die letzten schulischen Zeugnisse.

Feierliche Entlaßfeier am Kopernikus-Gymnasium

Rhein-Zeitung 30.03.2004

Irina Dück erreichte den Traumdurchschnitt von 1,0

Insgesamt fünfzig Abiturientinnen und Abiturienten nahmen ihre Abiturzeugnisse am Wissener Kopernikus-Gymnasium entgegen. Mit der offiziellen Entlaßfeier in der Sporthalle des Gymnasiums wurden sie von der Schule verabschiedet. Es war, gemäß dem Motto des Abiturjahrgangs 2004, „der Tragödie/Komödie letzter Teil“. Schulleiter Georg Mombour begrüßte die Abiturienten, Eltern und Lehrer sowie die Ehrengäste, darunter Landrat Dr. Alfred Beth, Bürgermeister Michael Wagener, Elternsprecher Ulrich Beisteiner und den Vorsitzenden des Fördervereins der Schule, Andreas Vieth. Jahrgangsstufenleiter Winfried Möller-Rosenbaum erinnerte in seiner Rede an schöne und weniger schöne Erlebnisse und wünschte den Abiturienten „viel Glück und Erfolg“ für ihren zukünftigen Lebensweg. Stellvertretend für den Abi10

Abiturrede von Herrn Winfried Möller-Rosenbaum Sehr geehrte Gäste, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, um über unseren Planeten nachzudenken, ist es vielleicht am besten, sich völlig von ihm zu lösen. Man sollte sich vorstellen, an Bord einer außerirdischen Raumstation zu sein, die über eine gewisse Zeit die Erde umkreist und dabei alle irdischen Aktivitäten aufzeichnet. Dabei würde rasch klar werden, daß unsere Erde ein wunderbarer, betörend schöner blauer Planet ist, im Vergleich zu den anderen Planeten unseres Sonnensystems voller Leben, ungeheuer vielfältig im Wechsel von Tag und Nacht, im Wechsel der Jahres-, Regen- und Trockenzeiten.

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Abitur 2004 Eine Heimat von Millionen von Arten, die alle leben und aktiv sind. Unter den tierischen Lebewesen würde eine Art besonders auffallen. Homo sapiens, ein zweibeiniges Säugetier unterschiedlicher Größe und Färbung, mit mehr oder weniger rudimentärem Fell und zweierlei Geschlechts, das sich bevorzugt auf dem Land aufhält, viel lieber als im Wasser und in der Luft. Diese Art ist außerordentlich pfiffig und einfallsreich, dominiert alle anderen Arten und übernimmt in zunehmendem Maße die Kontrolle über seine natürliche Umwelt. Sie lebt – Gott sei Dank – noch in unterschiedlich großen und verschieden gearteten „kulturellen Populationen“, verfügt aber auch über ein enormes lokales und globales Zerstörungspotential. Es würde weiterhin auffallen, daß einzelne Individuen dieses Homo sapiens über ganz unterschiedliche Ressourcen verfügen und in völlig verschiedenen Umwelten leben. Einige verfügen über Einkommen, die zweihundertmal höher sind als die der Anderen, und können sich unvorstellbare Reichtümer anhäufen. Dabei sind nicht wenige derer davon überzeugt, daß ihre Lebensaktivitäten wichtig und richtig sind. Gleichzeitig werden Artgenossen an vielen Orten der Erde mit gegensätzlichen Erfahrungen konfrontiert: Mit Obdachlosigkeit und Hunger, Arbeitslosigkeit und Krieg. Sie leben fast so elend wie ihr Vieh und noch elender als die Hunde und Katzen der Reichen. Unklar bleibt, weshalb diese Widersprüche ertragen werden, obwohl globale Kommunikationssysteme den reichen Gesellschaften die Armut ihrer Zeitgenossen täglich vor Augen führen. Nicht wenige Individuen des Homo sapiens in den reichen Ländern verbringen viele Stunden ihrer Lebenszeit hauptsächlich damit, skurrile Bewegungsabläufe, die man Sportveranstaltungen nennt, Shows mit oder ohne Talk und eine Unmenge „comedy“ in diesen Kommunikationssystemen zu verfolgen und dabei den Rest der Welt zu vergessen. Man könnte man, daß der Homo sapiens sich nur ungern mit schwerwiegenden Problemen beschäftigt.

Abitur 2004 Ein bißchen Französisch hier, ein bißchen Religion da, um die Sünden im Leistungskurs Geschichte abzubüßen. Den lieben Gott in der Tasche – man könnte ihn mal ausnahmsweise gut gebrauchen ...! – ab in den Leistungskurs Bio, um nach dem Zusammenbruch des mentalen Turgors problemlos in die Sportkurse hinein zu diffundieren. Aufgefangen und versüßt wurden bei entspannten und kommunikativen, gruppen-spezifischen Koffeinrunden die Abgründe und Verwerfungen einer Doppelstunde Erdkunde. Faustische Momente im Grundfach Deutsch wurden später künstlerisch bei „action-painting“ in Bildender Kunst oder beswingt in Musik verarbeitet. Man könnte der Fallbeispiele noch viele hinzufügen…. Und wenn einem Alles über den Kopf wuchs, Mann oder Frau glaubten, es ginge einfach nicht mehr weiter, DANN.... dann gab es ja noch einen orthogonal zugeschnittenen Bogen in gelber Farbe, einen „little helper“ in kritischen psychosomatischen Schieflagen. In dieser Hinsicht ist allerdings Kritik zu üben: viel zu wenig Fehlstunden bei der Mehrzahl dieser Abiturienten, ansonsten eher langweilige, wenig phantasievolle Versäumnisgründe. Warum meist nur irgendwelche viral bedingten Grippeschübe oder die bekannte, stereotype Menstruationsproblematik? Noch nicht mal ein aktenkundig feststellbares langfristiges Ausbleiben der Ovulation konnte registriert und kommentiert werden. Da gab es schon reifere Jahrgänge. An eine Begebenheit erinnere ich mich jedoch allzu gerne! Bei der Fußball-WM war vor dem ersten Kapitalfehler unseres Torwart-Titans Oliver Kahn Jochen schwer erkrankt. Das Attest der Rhein-Zeitung dokumentierte eindrucksvoll seinen Rekonvaleszenzprozess vor der Volksbank Wissen! Die alltäglichen Unterrichtsdialoge bewegten sich meist auf bescheidenem GrundkursNiveau, bei dem in kurzweiligen Spielchen mit ungleich verteilten Rollen auf intelligent formulierte Suggestivfragen allzu selten die richtige Antwort erraten wurde. Selbst der Tanz kam in eurer Jahrgangsstufe nicht zu kurz, wenn schon nicht auf dem heißen Vulkan oder um das goldene Kalb, dann zumindest bei Projektwochen und während Studienfahrten... oder auf dem heißen Asphalt !

Was für eine Tragödie! Ist es diese Tragödie, die Ihr in den Mittelpunkt Eures Abi-Mottos gestellt habt?

Würdigen wir aber auch den pfiffigen Homo sapiens !

Nach der Lektüre Eurer Abi-Zeitung Euer Motto wohl nicht, es geht wohl um Eure Schulzeit, die in feinsinniger Ironie so kommentiert wird. In der Tat, die letzte Phase Eurer Schulzeit, in der ich Euch als Jahrgangsstufenleiter und Kurslehrer begleitet habe, wies neben wirklich tragischen Momenten doch eher operettenhafte Züge auf.

So wurde ich an einem Bio-Kurstreffen der besonderen Art mit der wärmenden Kopfbedeckung eines Guantanamo-Gastes zum Dinner nach Waldbröl und auf das Blankeis von Wiehl kutschiert.

Wie heißt es im großen Bockhaus? OPERETTE ist „ein musikalisches Bühnenstück mit meist heiterer, locker gefügter Handlung, gesprochenem Dialog, Gesang und Tanz. Die Musik entspricht in ihren Formen denen der Oper, jedoch in wesentlich kleineren Ausmaßen und mit bescheidenerem Anspruch.“

Ich erinnere mich genauso gern an die angenehme und entspannte Kursfahrt Ende August 2002 im Aletschgebiet mit den ständigen Rauf und Runter inclusive der Gipfel- und Gipfelkreuzbesteigungen, eine Fahrt für Tanja wie auf den Leib geschneidert ! Ach wie delektierten sich manche Jungs zur mitternächtlichen Stunde unter dem Sternenhimmel in ihrem maskulinen „Almen-Rap“, andere schienen an Verhaltensatavismen ihre helle Freude zu haben: zurück zur Vierfüßigkeit oder zum Status eines Froschkönigs !

So war es ja auch im Schulalltag.

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Abitur 2004 Liebe Abiturientinnen und Abiturienten! In dieser von der Leichtigkeit des Seins geprägten Stunde darf auch nicht Eure wuchtige Entscheidungskompetenz bei der Planung und Vorbereitung euer Abiturfeierlichkeiten übersehen werden, z. B. im Zusammenhang mit Eurer Entschlußkraft bei der Motto-Findung oder bei der transparenten Durchführung einer karitativen, vorweihnachtlichen Spendenaktion in Etzbach oder beim Roulettespiel, den heutigen Ortstermin mit einer schwierigen Autorität auf der metaphysischen Ebene zu ermöglichen.

Abitur 2004 und Durchführung ohne Euch inhaltlich amputiert worden wäre ... für vertraute Gespräche, die etwas vom Zusammenhalt dieser Jahrgangsstufe spüren ließen ... für euer freundliches Wesen

Als Jahrgangsstufenleiter, der nicht immer pflegeleicht war und ist, der aber mit seinem Herzen Euch viel näher war als man vermuten könnte, wünsche ich Euch viel Glück und Erfolg.

Ach diese Leichtigkeit des Seins! Ich erinnere mich auch an meine eigene Abizeit 69! Die obligatorische Berlinfahrt - Heute nennt man dies Studienfahrt! - unserer Klasse zwischen Ost-Berlin-Abenteuern à la Herr Lehmann und kleinen Grenzprovokationen an der Oberbaumbrücke ließen nicht darauf schließen, daß wir eine Bedrohung durch den „kalten Krieg“ verspürten. Vietnam war weit weg. Mao eine Kultfigur, von der menschenverachtenden Kulturrevolution hatten wir keine Ahnung. Che fanden wir mutig, denn die politischen und sozialen Verhältnisse in Südamerika schrieen nach einer Revolution. „68“ war für uns eher durch „vier“ teilbar; das ergab „17“! Und aus dem Alter waren wir Gott sei Dank lange raus! Eine Menge klassische Musik kannten wir, diskutiert wurde eher über „Sergeant Pepper“, Jimi Hendrix, die „Doors“ und den Blues.

Tschüss

Diese Leichtigkeit ..... Diese Leichtigkeit soll auch diesen Tag bestimmen, auch wenn ich den Trend der mainstreamartigen Banalisierung und Kommerzialisierung von Abi-Festivitäten mit Euch nicht teile. Ein „Abi-Shirt 69“ mit der Bildunterschrift: „Der Marsch durch die Institutionen beginnt“ wird präsentiert. Jetzt beginnt auch für Euch „der Marsch durch die Institutionen“! -

Vielleicht versucht ihr es gar nicht? Vielleicht ignoriert ihr sie oder marschiert an ihnen vorbei? Vielleicht verändert ihr die Institutionen? Vielleicht werdet ihr institutionell verändert?

Auf eurem Marsch bitte ich Euch aber, über den begrenzten Horizont zwischen rechter Eckfahne, Früh-Kölsch-Schaum und Mammis Suppenterrine um das offene Herz und den wachen Geist, wenn es um die Auseinandersetzung mit den anfangs angesprochenen Tragödien geht. Dann erst seit ihr „Elite ohne Alete“ .

Die Abiturienten mit ihrem Jahrgangsstufenleiter OStR Winfried Möller-Rosenbaum

Am Ende danke ich Euch für.... ... die routinierte SV-Arbeit dieses Jahrgangs ... für die Mitarbeit bei der Projektwoche 2003, die in punkto Planung, Organisation

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Abitur 2004

Schulpartnerschaften Die Abiturienten des Jahres 2004

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Christiane Arnold

Thomas Knebel

Nicola Didier Schlich

Wissen

Hamm

Selbach

Annika Berg

Carolin Kölzer

Danielle Schmidt

Wissen

Elkhausen

Birken-Honigsessen

Simon Boll

Caroline Kölzer

Saskia Schmidt

Hamm

Elkhausen

Fensdorf

Yvonne Burbach

Philipp Krämer

Nicole Schneider

Bruchertseifen

Hamm

Hamm

Irina Dück Fürthen

Alexander Leidig

Tanja Schneider

Friesenhagen

Mörsbach

Marc Etzbach

Daniel Linhart

Timo Scholl

Wissen

Fensdorf

Etzbach

Miriam Gratze

Jana Lowak

Bettina Schroth

Wissen

Brunken

Katzwinkel

Mathias Greb

David Mertens

Stefanie Seibert

Oettershagen

Wissen

Wissen

Andreas Heid

Thomas Mies

Peter Stangier

Bruchertseifen

Steinebach

Wissen

Heiko Heider

Sarah Niederhöfer

Daniel Stock

Friesenhagen

Hamm

Oettershagen

Stephan Hoffmann

Dorothee Pohlmann

Marie Stockschlaeder

Wissen

Hamm

Gebhardshain

Leonie Holthaus

Florian Reifenrath

Stella Thisson

Seifen

Birken-Honigsessen

Bruchertseifen

Jennifer Jaeger

Annika Rödder

Käthe Thomas

Wissen

Birken-Honigsessen

Elkhausen

Albert Janzen

Katherina Rosin

Henry-Miguel Thorweihe

Etzbach

Wissen

Mittelhof

Stephanie Jung

Katharina Salewski

Martin Urban

Wissen

Birken-Honigsessen

Wissen

Philipp Karasch

Carina Sayn

Sarah Wagener Hamm

Friesenhagen

Malberg

Alexander Klein

Julian Schlechtriemen

Friesenhagen

Wissen

Französische Jugendliche diesmal im Wissener Feuerwehrhaus begrüßt Einmal ganz anders verlief der offizielle Empfang der 25 französischen Austauschschüler aus Wissens Partnerstadt Chagny. Da es den Sitzungssaal im Rathaus nicht mehr gibt, wurde der Empfang diesmal ins Feuerwehrhaus Wissen verlegt. Die Partnerschaft Chagny-Wissen besteht rund 35 Jahre, und in diesem Jahr kamen 25 Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam mit der Realschule und dem Kopernikus-Gymnasium den Austausch pflegen. Löschzugführer Thomas Herzog erklärte den jungen Leuten Fahrzeuge und Gerätschaften der Feuerwehr, wobei dies auf großes Interesse bei den 13- bis 15-jährigen stieß, auch bei den Wissener Jugendlichen. Ein umfangreiches Programm führt die Gruppe unter anderem zur Wuppertaler Schwebebahn sowie in Museen, und natürlich steht auch der gemeinsame Unterricht auf dem Programm. Rhein-Zeitung 16.03.2004

Schüleraustausch mit Chagny 2004 Bericht von Madeleine Mewis und Vanessa Riethmeister:

Vom 6. bis 14. Mai 2004 begaben sich vierundzwanzig Schüler des Kopernikus-Gymnasiums und der Marion-Dönhoff-Realschule Wissen auf die Reise in die französische Partnerstadt Chagny. Dieses Jahr kamen die französischen Schüler des Collège Louise Michel zuerst nach Deutschland, daher fiel es den meisten deutschen Schülern etwas leichter, sich in die ungewohnte Umgebung zu begeben. Das Programm war wie immer sehr vielfältig und informativ. Am Donnerstag, den 6. Mai, wurden die Deutschen von den Franzosen herzlich aufgenommen. Neben der Teilnahme am Unterricht und dem freien Wochenende in den Familien gab es auch mehrere Ausflüge: Am Montag, dem 10. Mai, besichtigte die gesamte Gruppe zunächst das Schloß Cormatin und besichtigte dort das Schloß von Henri IV. Der Besuch des Schlosses war verbunden mit einem Picknick im Park. Danach fuhr die Gruppe weiter nach Cluny, um dort ein Gestüt zu besichtigen und einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Anschließend ging es weiter nach Tournus, wo die Schüler die Geheimnisse der Gemäuer der Klosterkirche und der dortigen Krypta erforschten. Am Mittwoch, dem 12. Mai, fuhren die deutschen und französischen Partner nach Lyon, die „zweitgrößte Stadt Frankreichs“ (wenn man nicht gerade in Marseille ist). Die dortige Stadtführung im Bus wurde von einer zweisprachigen Führerin durchgeführt. Nach der Rundfahrt im Bus zeigte sie uns die „Traboules“ (kleine Gänge) im Altstadtviertel Saint Jean. Dann stand endlich der lang ersehnte Stadtbummel am Place Bellecour auf dem Programm.

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Schulpartnerschaften Am Donnerstag, dem 13. Mai, empfing der Bürgermeister alle Beteiligten sehr freundlich im Rathaus von Chagny. Danach ging es für die Deutschen nach Chalon-sur-Saône zur Stadtrallye. Am Freitag, dem 14. Mai, mußten wir leider von ihren französischen Freunden Abschied nehmen. Mit einem lachenden und einem weinendem Auge blicken wir auf die schönen Tage zurück. Bis im nächsten Jahr! Bericht von Franziska Becker und Tim Zimmermann:

Am Donnerstag, den 6. Mai, sind wir früh am Morgen nach Chagny (Frankreich) aufgebrochen, um insgesamt acht Tage in Frankreich zu verbringen. Wir waren insgesamt 24 Deutsche der Realschule und des Kopernikus-Gymnasiums in Wissen, begleitet von Frau Höfer und Frau Amling. Der erste Tag in der Schule war sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem die Unterrichtszeiten und das Essen in der Kantine. Wir waren von 8.30 Uhr bis 17 Uhr in der Schule, und jede Unterrichtsstunde dauert nicht, wie bei uns, fünfundvierzig, sondern sechzig Minuten. Den Samstag und Sonntag verbrachten wir in den Familien. Insgesamt gefiel es uns gut, daß wir die Familie und unsere Austauschpartner besser kennen lernten. Von dem Programm fanden wir am besten die Krypta (unterirdischer Teil einer Kirche) in der Klosterkirche in Tournus, das Schloß in Cormatin mit dem Labyrinth im Garten, den Ausflug nach Lyon, weil wir dort einen Stadtbummel machten und uns die Traboules (Durchgänge in Häusern, die mehrere Straßen verbinden) im Altstadtviertel Saint Jean ansahen. Außerdem machten wir in Chalonsur-Saône eine lustige Stadtrallye. Am Abreisetag fuhren wir früh am Morgen mit Tränen in den Augen ab. Uns fiel auf, daß in Frankreich die Leute viel offener und sehr gastfreundlich sind. Sie begrüßen sich immer mit einem Küßchen rechts und links. Manchmal war es etwas komisch, von Leuten geküßt zu werden, die man gar nicht kannte. Anders ist auch das Essen mit den vielen Gängen und die vielen belebten Gespräche am Tisch. Diese Woche wird uns unvergeßlich bleiben. Uns bleibt nur noch ein Wunsch: das nächste Schuljahr sollte schnell vorbeigehen, damit wir uns alle wiedersehen!

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Schulpartnerschaften Schüleraustausch 2004 Lyzeum J. Kilinski (Krapkovice, Polen) / Kopernikus Gymnasium (Wissen, Deutschland)

Bericht von C. Garbotz, M. Hamman, J. Kamin, A.-Ch. Langenbach, C. Reuber, S. Wagener, M. Weller Besuch in Krapkowice vom 11. bis zum 20. Juni 2004

Als wir Kopernikaner am Freitag, den 11. Juni 2004 in Krapkowice ankamen, war die Begrüßung trotz strömenden Regens ganz und gar herzlich. Die Hälfte unserer Gruppe feierte begeistert Wiedersehensfreude nach einem halben Jahr seit dem letzten Besuch in Wissen. Was gab es alles zu erzählen! Doch nach 18stündiger Busfahrt wollten wir alle auch ebenso schnell in unsere Gastfamilien und in die gemachten, warmen Betten sinken. Am Samstag meinte es der Himmel gut mit uns. Wir begannen unser Projekt mit der Erkundung der Stadt und ihren Einwohnern um herauszufinden, „wie junge Europäer die heutige Welt hier sehen“. Fotos und Interviews waren die Ergebnisse unserer erlebnisreichen Gruppenarbeit, erste Berichte füllten unsere Auswertungsmappe, die wir zusammen mit dem ITG-Kurs des Jan Kilinski Lyzeums erstellten. Unser erster Tag endete mit einem gemeinsamen Mittagessen im besten Restaurant am Ort, dem „Royal“. Natürlich − den Abend ließen wir beschwingt in der Disco ausklingen. Den Sonntag verbrachten wir tagsüber zusammen mit unseren „Familien“, aber am Abend unternahmen wir eine „Exkursion“ durch Krapkowice. Ein gemeinsames Frühstück in der Schule eröffnete unseren zweiten Projekttag. Die Direktorin, Frau Mistygacz, begrüßte uns als Gäste und überreichte uns kleine Gastgeschenke in der kleinen Schulaula, die wir anderntags auch als Arbeitsraum und Schultreffpunkt intensiv nutzten. Die gut gemeinte Geste unserer Gastgeber beantwortend, übergab Frau Garbotz, unsere mitreisende Lehrerin, zwei Kisten rheinland-pfälzischen Weines als Geschenk des Wissener Kopernikus-Gymnasiums. Unsere nächste Aufgabe führte uns in alle acht Klassen der zwei Eingangsstufen am Jan Kilinski. Wir führten dort, jeweils zwei deutsche und zwei polnische Mitglieder unserer Projektgruppe, ein mündliches und ein schriftliches Interview zu einer Spielart unseres Kernthemas durch, nämlich wie die polnischen Mitschüler ihre Zukunft in Europa − besonders nach dem Beitritt Polens in die Europäische Gemeinschaft − sehen. Es war gar nicht so einfach sich gut verständlich zu machen, denn in einigen polnischen Klassen gibt es pro Woche nur zwei Stunden Deutsch. An der Umfrage haben 134 Jugendliche teilgenommen. Sie waren im Alter von 16 bis 18 Jahren und lernten in den Klassenstufen 10 und 11. Es waren 46 männliche und 88 weibliche Befragte. Die hoch interessanten Antworten haben wir auch in Statistiken am PC ausgewertet. 19

Schulpartnerschaften Der Dienstag begann mit einer Einführung in das Projekt „Gefühle und Eindrücke von den Menschen in dieser Region“. In freien Gruppen bearbeiteten wir unsere Gruppenaufgaben. Dabei begegneten wir Persönlichkeiten aller Altersklassen, fanden Wissenswertes über den Ort, seine Geschichte und Kultur und die Meinungen der Menschen über das Heute und Morgen heraus. Mit einem gemütlichen Grillnachmittag schlossen wir unser umfangreiches Arbeitspensum ab. Am Mittwoch reisten wir nach Breslau. Wir begannen unseren Ausflug in einem Museum zur polnischen Geschichte, das zu zeigen unserer Gastschule sehr wichtig war, damit wir einen Eindruck von der polnischen Einstellung zu ihrer Geschichte gewännen. Nachdem wir uns das riesige Gemälde, das den Feiheitskampf der Polen gegen Napoleon verherrlicht, angeschaut hatten, konnten wir uns sogleich auf einer geruhsamen Bootsfahrt auf der Oder bei schönstem Sonnenschein erholen. Im Anschluß hatten wir Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten im restaurierten Zentrum kennen zu lernen. Am Donnerstag, den 17. Juni, stellten wir in einem Workshop unsere Projektmappen her. Da gab es viel Arbeit, aber auch viel Spaß. Glücklicherweise gab es zwei Computerräume in de Schule, so konnten sich immer zwei Personen die Text- und Fotobearbeitung teilen. Unser Fleiß wurde mit einem Badetag im Schwimmbad des Nachbarortes Gogolin belohnt. Der Freitag gehörte einem ausführlichen Besuch der Mahn- und Gedenkstätte in Auschwitz. Der Samstag war leider schon unser letzter Tag in Polen, und wir mußten uns am Abend voneinander verabschieden. Zu schnell waren die Tage verflogen, und der Abschied fiel uns allen schwer. Besuch in Wissen vom 29. September bis zum 8. Oktober 2004

Am Mittwoch, dem 29. September, trafen die polnischen Austauschschüler in Wissen ein. Schon ziemlich nervös saßen wir in unseren Unterrichtsräumen und schauten alle fünf Minuten auf die Uhr. Dann endlich − wir hörten die erwarteten Stimmen vom Schulhof hoch schallen, polnische Stimmen! Schnell packten wir unsere Sachen und liefen los. Unsere Austauschschüler hatten es sich schon in der Eingangshalle bequem gemacht. Die gegenseitige Freude war groß – alle waren begeistert, alte Freunde wieder zu sehen und die neuen Austauschschüler endlich kennen zu lernen. Am Donnerstagmorgen begannen unsere Projektvorbereitungen: Diesmal wollten wir zwei Verkaufsstände auf dem jährlich stattfindenden Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen betreiben und damit auch unsere langjährige deutschpolnische Schulfreundschaft präsentieren. Rund 40 Dachpfannen und zahlreiche Töpferware mußten zuerst bemalt, dann mit Serviettentechnik beklebt und zuletzt beschriftet werden mit fröhlichem Willkommensgruß, Weihnachtswünschen oder einem Farewell. In der Mittagspause konnte sich das Ergebnis bereits sehen las20

Schulpartnerschaften sen. Zwischendurch wurden die polnischen Gäste vom Bürgermeister Michael Wagener und der Schulleitung offiziell − vor versammelter Lehrerschaft im Lehrerzimmer − willkommen geheißen. Am Samstag arbeiteten wir weiter intensiv an unserem „Standangebot“. Eine kleine Gruppe fuhr mit Frau Wieschollek ins katholische Jugendheim, um die Schlesischen Knödel und diverse Soßen für den zweiten Stand vorzubereiten. Um 12.30 Uhr war alles geschafft, und die fertigen Sachen wurden auf einen Anhänger geladen, damit die Abend-Crew die Stände für den Morgen aufbauen konnte. Nachmittags bestand das Angebot zum Besuch des Schwimmbades, und nach dem Jahrmarktsbudenaufbau feierten wir unser Wiedersehen ausgiebig im Jahrmarktszelt. Leider mußten wir schon unseren ersten „Verletzten“ beklagen: Pavels Ohr hat sich in Folge eines Piercings (Tatort: Krapkowice) entzündet, und er mußte zur Operation nach Altenkirchen. Die nächsten Tage „durfte“ er dann mit einer lustigen weißen Verbandsmütze herumlaufen. Den Samstag und Sonntag verbrachten wir bei unserem Stand auf dem Jahrmarkt: Eine von vier Gruppen übernahm jeweils die Verantwortung für Zubereitung, Beratung, Verkauf an unserem Serviettentechnik-Tonwaren- und an unserem „Freß“-Stand. Ein Team arbeitete ständig in der Küche, denn der Absatz unserer Schlesischen Knödel war reißend! Besonders die Speck-Zwiebel-Soße war der Renner! Viele Leute kamen zu unseren Ständen und zeigten sich auch interessiert an unserer deutsch-polnischen Partnerschaft, fragten uns viel und teilnehmend und freuten sich mit uns. Die engagierte Arbeit der deutschen und polnischen Schüler hatte sich gelohnt: In unserer Kasse befand sich ein Betrag von über 2000 Euro, die dem Projekt in Afrika zu Gute kommen werden. Der Montagvormittag gehörte der Schule und dem Unterricht. Da wir den Nachmittag in Siegen verbringen wollten, erbarmten sich die Lehrer, und wir mußten nur die Hauptfächer besuchen. Deshalb konnten wir schon um Viertel nach Zwölf losfahren: Ein Fastfood-Restaurant war unserer erster Stop vor dem Shopping in der City-Galerie und natürlich einem Besuch im Kino. Am Sponsorenlauf am Dienstag nahmen wir begeistert als Zuschauer teil und feuerten unsere Mitschüler in deutsch-polnischem Kauderwelsch an. Den Abend verbrachten wir zusammen beim Kegeln beim Hobbywirt in Glatteneichen. Zwischendurch gab es Pommes Frites und Bratwurst und ein spontanes Fußballspiel vor der Tür. Am Mittwoch saßen wir in der ersten Stunde im Unterricht (da hatte sich kein Lehrer erweichen lassen), bevor wir in Richtung Köln aufbrechen konnten. Nach einer Domführung durch Frau Garbotz hatten wir Freizeit, Freizeit, Freizeit und waren müde und auch fußweh, als wir um halb fünf mit einer zweistündigen Führung durch den WDR (Westdeutscher Rundfunk) unseren Köln-Tag abschließen konnten. Der Abend verlief geruhsam, da für uns alle der Tag sehr anstrengend gewesen war.

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Am Donnerstag hatten wir einen erlebnisreichen Tag vor uns. Zuerst lernten wir unter Leitung von Frau Wilhelmi das deutsche Bahnsystem kennen, denn erst nach drei Zugwechseln und dreieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir „Warner Brother’s Movie World“ in Bottrop. Aufgeteilt in mehrere Gruppen nahmen wir alle die vielen Angebote wahr und genossen auf dem „Eraser“, dem „FreefallTower“ oder auf einer der vielen Achterbahnen den puren Nervenkitzel. Den letzten gemeinsamen Abend feierten wir dann im Biotop in Wissen. Wie immer: Mit viel Spaß und viel zu wenig Platz, aber das machte uns nichts − wir beweinten den Abschied und freuten uns auf das nächste Wiedersehen in Krapkowice!

Gymnasium Wissen empfing polnische Lehrer Zum Gedankenaustausch und zum besseren gegenseitigen Verständnis, aber auch zum Lernen weilten Lehrer des Jan-Kilinski-Lyzeums aus Krapkowice in Wissen. Die Partnerschaft des Kopernikus-Gymnasiums Wissen mit der polnischen Schule setzt nicht nur auf Schüleraustausch, auch die Lehrer arbeiten gemeinsam.

Auch die Fans konnten nicht mehr helfen Wissener Schulband "Friday Afternoon" war bei Wettbewerb in Köln nur knapp unterlegen

Knapp gescheitert ist die Wissener Schulband des Kopernikus-Gymnasiums beim Regionalentscheid des Musikwettbewerbs „SchoolJam“. Die Gruppe „Friday Afternoon“ begeisterte zwar das Publikum im Kölner „Underground“ mit einem gelungenen Auftritt, doch am Ende entschied sich die Jury gegen die jungen Musikerinnen und Musiker aus Wissen. Im Vorfeld des Regionalentscheids hatten sich die Westerwälder noch gegen mehr als 600 Bands aus ganz Deutschland durchsetzen können, um die zweite Runde zu erreichen, bei der 49 verbliebene Gruppen in insgesamt sechs Regionalausscheidungen um ein Weiterkommen kämpften. „Friday Afternoon“ trat dabei in Köln gegen sieben weitere Bands an. Zwei Lieder mußten von jeder Gruppe live vorgetragen werden. Eine Fachjury, bestehend aus Vertretern des Musik-Media-Verlags Köln, der Musikmesse Frankfurt, des Landesmusikrats Nordrhein-Westfalen und der Kölner Presse hatte die schwierige Aufgabe, die drei Bands zu benennen, die den Einzug in die dritte Runde des „SchoolJamWettbewerbs“ geschafft haben.

Waldemar Krych, Alexsandra Kluge, Iwona Medwid und Maciey Przybyz (sitzend, von rechts) wurden in Wissen von Schulleiter Georg Mombour (links) und dem Team der Schule empfangen. Viele Probleme, wie fehlende Gelder für Schulausrüstung und Sanierungen, sind in beiden Ländern gleich. Ähnlich ist auch die Situation der sinkenden Schülerzahlen und die damit verbundenen Probleme. Rhein-Zeitung 30.06.2004

Begeistert feuert die Fangemeinde die Wissener Schulband an

Trotz einer starken Darbietung der Wissener Schulband, die zudem lautstark von der mitgereisten Fangemeinde angefeuert wurde, reichte es am Ende nicht 22

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ganz fürs Weiterkommen. Nach kontroversen Diskussionen unter den Jurymitgliedern fiel schließlich eine äußerst knappe Entscheidung zugunsten von drei Bands aus Düsseldorf, Mühlheim und Köln. „Sicher sind wir jetzt etwas enttäuscht“, gestand Oberstudienrat Erich Tost, der die Band betreut, „doch vielleicht ist das nötige Quäntchen Glück ja im nächsten Jahr auf unserer Seite.“ Dann greift „Friday Afternoon“ erneut an. Bis dahin bleibt der Trost, immerhin zu den 50 besten Schulbands Deutschlands zu gehören. Februar 2004

Schlußtreffen auf Teneriffa Länderübergreifendes Comenius-Projekt endet nach vier Jahren - Teilnehmer wollen Kontakt halten Seit rund vier Jahren beschäftigt sich die Wissener Globe-AG mit dem Thema ,,Wind, Wasser und Vegetation“. Auch Schülerinnen und Schüler anderer Länder waren in diesem Bereich aktiv. Jetzt trafen sich die Partner des Comenius-Projektes letztmals.

Die beiden Lehrer Hubert Ewers und Rainer Oertel sowie die Schüler Michele Grifone und Friederike Arnold von der Globe-AG des Wissener KopemikusGymnasiums besuchten für zehn Tage die Insel Teneriffa. Dort trafen sie sich zum letzten Mal mit ihren internationalen Partnern, um die gemeinsame Arbeit im Rahmen des Comenius-Projektes abzuschließen. Hinter dem Comenius-Projekt steht ein Förderprogramm der Europäischen Union, das 1995 ins Leben gerufen wurde, damit Partnerschulen über Landesgrenzen hinweg an gemeinsamen Projekten arbeiten können. Etwa vier Jahre lang arbeitete auch die Wissener Globe-AG unter dem Motto „Wasser, Wind und Vegetation − wie sie fließen, wehen und wachsen und unser Leben beeinflussen“ mit ihren internationalen Partnern an einem solchen Projekt. Während die Mitglieder der Wissener AG einmal pro Woche das Wasser der heimischen Sieg untersuchten, führten die Projektteilnehmer an den Partnerschulen in Teneriffa, Polen und Island in ihrem Umfeld jeweils die gleichen Untersuchungen durch. Regelmäßige Projekttreffen dienten dabei zur Vertiefung der gemeinsamen Arbeit. Leider konnten ausgerechnet am Abschlußtreffen die Projektpartner aus Island nicht teilnehmen. „Ein vernünftiger Abschluß des Projektes gelang aber trotzdem“, versicherte Hubert Ewers, der als Leiter der Wissener Globe-AG in erster Linie für die Wasseruntersuchungen verantwortlich ist. Sprachexperte Rainer Oertel hingegen ist bei den Projekttreffen vor allem für die Verständigung untereinander zuständig. Neben den abschließenden Arbeiten am Projekt genossen die Wissener auch einige Sehenswürdigkeiten der Insel. So stand beispielsweise eine Exkursion zum Vulkan Teide, eine Wanderung in die nordöstlich gelegenen Lorbeerwälder und 24

eine Besichtigung des ältesten Drachenbaumes Teneriffas in Icod auf dem Programm. Aus Sicht der mitgereisten Schüler, Michele Grifone und Friederike Arnold, war jedoch der Karneval auf Teneriffa das größte Highlight. „Da geht richtig die Post ab“, bestätigten sie. Spaß hatten die beiden aber auch bei einem Unterrichtsbesuch in der spanischen Partnerschule und an den freien Tagen, die sie mit ihren Gastfamilien verbrachten. „Wir haben in Teneriffa gute Freunde gefunden“, sagt Grifone und hofft, „daß der Kontakt bestehen bleibt“. Das gilt natürlich für alle Projektpartner gleichermaßen. Zwar endet das Projekt bald offiziell, und damit fällt die finanzielle Unterstützung durch die EU weg, doch man will auch weiterhin in Kontakt bleiben und die bisherige Arbeit fortführen. „Dank des Internets sollte das eigentlich problemlos möglich sein“, zeigte sich Rainer Oertel optimistisch. Es wäre ja auch schade, wenn die gemeinsame Arbeit nach vier Jahren auf einmal abrupt enden würde. Die Mitglieder der Wissener Globe-AG werden auf jeden Fall weiter regelmäßig das Wasser der heimischen Sieg untersuchen. Rhein-Zeitung 09.03.2004

Wissener Notebook-Klasse auf Erfolgskurs Weitere Schüler sollen mit Laptops an den Start gehen Pilotprojekt funktioniert einwandfrei

Das Kopernikus-Gymnasium Wissen bietet für die Klassen 7 bis 10 ein Notebook-Projekt an. Im letzten Jahr ging das Pilotprojekt an den Start, und nun heißt es einmal Rückschau halten. Die Technik steht, und die Startphase wurde von allen Beteiligten gut gemeistert. Für ein Gespräch steht StR Dirk Weger zur Verfügung, der die NotebookKlasse seit der Startphase begleitet. „Es läuft gut im Unterricht, etwa in Mathematik wird das Notebook jede Stunde eingesetzt, gerade jetzt, wo eine Geometrie-Einheit im Lehrplan steht. Das ist einfach ideal“, berichtete Weger. Fast jede Stunde kommt das Notebook zum Einsatz, in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Geschichte und Latein. Im Englisch-Unterricht gibt es eine Lernsoftware, die auch sofort die Fehler anzeigt. Zur Zeit steht die erste Klassenarbeit mit dem Laptop an, und natürlich ist man auf das Ergebnis gespannt. Weger berichtete weiterhin, daß die Schülerinnen und Schüler in der ersten Phase ein halbes Jahr Schreibmaschinenunterricht und eine informationstechnische Grundausbildung erhalten. „Technische Probleme gab es wenig, die Geräte halten gut, und falls es eine Reparatur gibt, ist die Firma sofort vor Ort und repariert“, erzählte der Lehrer rückblickend. Nun stehe eine weitere Notebook-Klasse zur Entscheidung an. 25

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Man will die Eltern natürlich informieren. Immerhin müssen sie die Kosten tragen. Das sind rund 1150 Euro für das Notebook und rund 150 Euro pro Schuljahr für allgemeine Ausgaben wie Scanner, Drucker und Papier. Im Rahmen eines Infoabends zur Notebook-Klasse 2004 stehen die Lehrer für Beratung und Fragen, die insbesondere die Eltern der 6. Klassen betreffen, zur Verfügung. März 2004

Begabte werden besonders gefördert Das erfolgreiche Modell zur Begabtenförderung am Kopernikus-Gymnasium in Wissen wird nun schon im dritten Jahr fortgesetzt. Auch im neuen Schuljahr wird wieder eine BEGYS-Klasse eingerichtet. Sie steht allen Schülerinnen und Schülern aus der Region offen, denn bislang ist das Wissener Gymnasium die einzige Schule, die eine solche Begabtenklasse anbietet.

Als vor drei Jahren der Startschuß für eine besondere Begabtenförderung am Wissener Gymnasium fiel, betrat man pädagogisches Neuland. Die Erfahrungen mit diesem Modell der Begabtenförderung sind bisher durchweg positiv. Schüler und Lehrer erleben ein positives Lernumfeld. In kleinen, homogenen Lerngruppen mit hoch motivierten Schülern machen gemeinsames Lernen, Teamarbeit an Projekten und Umgang mit unterschiedlichsten Medien und Arbeitsformen viel Freude. Im neuen Schuljahr treten die ersten Schüler einer BEGYS-Klasse in die Oberstufe ein und werden dann in gut zweieinhalb Jahren die Abiturprüfung ablegen können. Das Abitur nach weniger als zwölf Schuljahren wird damit für sie zur Realität. BEGYS − das steht für Begabten-Förderung an Gymnasien in Rheinland-Pfalz. Im Sommer 2001 ging man in Wissen mit rund 20 Schülerinnen und Schülern an den Start. Mit dem BEGYS-Modell bietet die Schule als einzige in der Region begabten Schülern mit entsprechender Empfehlung nach der Orientierungsstufe die Möglichkeit, in einer besonders geförderten Klasse in nur drei statt vier Jahren die Sekundarstufe I zu durchlaufen. Über die Aufnahme eines Jugendlichen in die BEGYS-Klasse entscheidet die Klassenkonferenz aufgrund von Gutachten der Fachlehrer. Nicht nur die Noten sind entscheidend, auch die Ausdauer und Hartnäckigkeit bei der Bewältigung von Aufgaben und das Sozialverhalten. Teamgeist und „Querdenken“ sind ebenso gefragt wie auch psychische Stabilität. Rhein-Zeitung 05.05.2004

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Straußenfarn gefährdet Er wird immer mehr bedroht, der Sraußenfarn. Jetzt hat sich eine Arbeitsgemeinschaft des Wissener Kopernikus-Gymnasiums entschlossen, die Pflanze wenigstens im Bröhlbachtal zu retten.

Im Bröhlbachtal bei Wissen gibt es eins der sehr seltenen Vorkommen des Straußfarnes (Matteucia struthiopteris). Er ist streng unter Schutz gestellt, da vom Aussterben bedroht. Im Pflanzenführer liest man: „In Deutschland gibt es nur wenige, zum Teil allerdings individuenreiche Fundstellen, vor allem im Rheinischen Schiefergebirge, im Harz, im Elbsandsteingebirge und im Bayerischen Wald; auf feuchten, sauren Waldböden an Bächen und in Schluchten.“ Dieser erhaltenswerten Farnart droht aktuell die Zerstörung. Mitten im Bestand wuchern üppig und alles verdrängend gleich zwei äußerst gefährliche Neophyten, zum einen der Riesenbärenklau oder auch Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) genannt, zum anderen der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica). Schüler der Wald-AG des Kopernikus-Gymnasiums haben mit ihrem Biologielehrer Jürgen Häffner den Standort besucht. Was ihnen der Pädagoge zeigte, hat sie sehr bedenklich gestimmt. „Da muß man etwas tun!“, war die einhellige Meinung. „Es gibt in Wissen einen Standort einer Rote-Liste-Art, das heißt eine streng geschützte Farnart, und sie droht überwuchert zu werden. Wer hilft?“ Die Schüler sind sich darüber im Klaren, daß der Riesenbärenklau viel zu giftig ist, um selbst Hand anzulegen. Staunend hören sie, daß seine Blätter und besonders seine Stengel Säfte produzieren, welche bei Menschen Lichtüberempfindlichkeit und sogar Brandblasen oder schlimme Geschwüre hervorrufen können. Er wächst unterirdisch weiter und muß daher von Fachleuten tiefgründig beseitigt werden. Besonders schwierig, wenn daneben die empfindlichen Wurzelstöcke des bedrohten Straußfarns wachsen. Die zweite Bedrohung geht von dem Staudenknöterich aus, der bereits eine Höhe von über drei Meter erreicht hat. Die Vertreter der Wald-AG wollen sich an die Verbandsgemeinde Wissen wenden mit der Bitte, die benötigten Fachleute zu beauftragen. Sie hoffen auf Bürgermeister Wagener. „Es muß doch jemand geben in der Verwaltung, dem die Rettung des Straußfarns wichtig ist!“, bangen die Schüler. Juni 2004

Informationstag an der Universität Bonn Den Informationstag für Schülerinnen und Schüler, den die MathematischNaturwissenschaftliche Fakultät in jedem Jahr ausrichtet, besuchten mehr als 100 Teilnehmer der 10.-13. Klasse unseres Gymnasiums. Um unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden und Orientierung bei der Wahl des Studienfachs zu geben, bot die Fakultät Vorlesungen und Workshops 27

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aus den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Meteorologie und Medizin an. Nachdem sich die Fachbereiche am Vormittag in Vorlesungen und Präsentationen vorgestellt hatten, nahmen die Schüler am Nachmittag an praxisorientierten Workshops teil und erlebten in ausgewählten Experimenten naturwissenschaftliche Methoden und Vorgehensweisen, die auch aktuelle Fragen aus der Forschung berühren. Informationen über Tätigkeitsbereiche von Naturwissenschaftlern und die durchweg guten beruflichen Perspektiven rundeten die Veranstaltung ab. Juni 2004

Mit dem Teleskop auf den Spuren der Venus Die Sternwarte der Geschwister-Scholl-Realschule wurde für einige Schüler zu einem besonderen Treffpunkt

Eine außergewöhnliche Vorstellung gab gestern Vormittag Planet Venus. Als winziger, dunkler Punkt zog der Himmelskörper an der Sonnenscheibe vorbei. Viele Schüler ließen sich das seltene Schauspiel nicht entgehen und schauten von der Sternwarte der Geschwister-Scholl-Realschule zu. Unter der Leitung von Physiklehrer OStR Peter Stinner (Kopernikus-Gymnasium Wissen) konnten die Jungen und Mädchen der Realschule und des Wissener Gymnasiums das seltene Schauspiel durch das Teleskop mit einer 400-fachen Vergrößerung beobachten. Genug Platz gab es auch draußen an der Kuppel der Sternwarte, wo sich viele Schüler platzierten, um mit speziellen Schutzbrillen das seltene Schauspiel zu verfolgen. Das letzte Mal fand der so genannte Venus-Transit vor 122 Jahren statt. Für das nächste Mal muß man aber nicht so lange warten, so Stinner. In acht Jahren ist der „Venus- Spaziergang“ für Menschen auf der entgegengesetzten Seite der Erde (etwa von Australien) zu beobachten. Mit der Sonnenfinsternis war das gestrige Phänomen allerdings gar nicht vergleichbar, bemerkten einige Schüler treffend. Denn die Venus bedeckte nur einen winzigen Teil der Sonnenscheibe (etwa ein Promille), so daß die Jungen und Mädchen schon sehr gezielt hinschauen mußten. „Da, genau auf fünf Uhr“. Wer den Planeten entdeckt hatte, gab seinen Tipp schnell weiter. Aufgrund der Platzverhältnisse konnten die Schüler nur in kleinen Gruppen auf die Sternwarte. Insgesamt sechs Stunden schwebte die Venus von etwa 07.20 Uhr bis 13.23 Uhr an der Sonne vorbei. Die Wissener Astro-AG um Lehrer Peter Stinner war federführend vor einigen Jahren, als die Sternwarte der Realschule nach langer Zeit des Dornröschenschlafes wieder zum Leben erweckt wurde. Mit dem starken Teleskop (20 Zentimeter Durchmesser) können die Schüler nicht nur wie gestern den Venus-Transit beobachten, sondern auch bei anderen Himmelsphänomenen auf die Reise zu den Sternen gehen. Dank einer Digitalka28

mera werden die Bilder direkt auf einen Computer übertragen, anderen Schülern gezeigt und ausgedruckt. Nicht ohne Stolz bemerkten die Jungen und Mädchen, das ihre Beobachtungsaktion in ein weltweites Projekt eingebunden ist. Schulen aus der ganzen Welt machten gestern mit und schickten ihre Digitalbilder an ein Internetpool der Universität Essen, die die Aktion koordinierte. So auch die Jungastronomen auf der Sternwarte. Alle 15 Minuten wurde deshalb auf den Drahtauslöser des Teleskops gedrückt und ein Bild der Venus geschossen. Für die Zukunft angedacht ist auch eine astronomische Reihe in Kooperation der beiden Schulen, die möglichst vielen Schülern und weiteren Interessierten offen stehen soll, so Schulleiterin Doris John. Dann soll auch ein neues Teleskop in der Sternwarte installiert werden, das nicht nur mechanisch stabiler ist (für Fotos wichtig), sondern auch für den Laien intuitiv und schneller zu bedienen. Die Astro AG ist ab dem nächsten Jahr auch als fester Bestandteil geplant, kündigte Stinner an. Rhein-Zeitung 09.06.2004

Die Schüler des Leistungskurses Physik 11 bei der Beobachtung des Venustransits am 08.06.2004, realisiert mit einer einfachen optischen Projektion der Sonnenscheibe

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Lange Proben haben sich gelohnt: "Canto und das Geheimnis des Tritonus" begeisterte die Besucher Sie haben ein Jahr lang viele Stunden ihrer Freizeit geopfert − und sicher auch eine Menge Spaß gehabt. Die Mühe der Musical-AG hat sich gelohnt, denn die Aufführung in der Sporthalle des Gymnasiums fand ein begeistertes Publikum.

Mit der Aufführung des Musicals „Canto und das Geheimnis des Tritonus“ brachte die Musical-AG der gemeinsamen Orientierungsstufe von KopernikusGymnasium und Marion-Dönhoff-Realschule in Wissen die Arbeit eines Jahres zu einem erfolgreichen Ende. Ein etwa 180 Köpfe zählendes Publikum aller Altersstufen von den Geschwistern der Akteure bis zu Oma und Opa folgte interessiert, gespannt und begeistert der Aufführung in der Sporthalle des Gymnasiums in Wissen. Ilse Ragg und Diana Erlach hatten mit den Kindern das Musical, das mit seinen vielen Musikarten von der Cantio sacra bis zum Rap ein musikalisches Abenteuer war, einstudiert und waren leitend verantwortlich. Ilse Ragg erwähnte, daß erstaunlicherweise die meisten der über 20 Akteure aus der fünften Klasse der Eingangsstufe kamen und sicher im kommenden Jahr noch einmal in Erscheinung treten werden. Evelyn Appelt-Horn hatte mit Schülerinnen und Schülern aus dem Kunstunterricht eine stimmungsvolle Bühnenausstattung geschaffen, wobei besonders die drei professionellen Bühnenbilder zu erwähnen sind. Der Bildwechsel auf dunkler Bühne verlangte den Bühnenarbeitern einiges ab. Für die Licht- und Tontechnik war Jürgen Koslowski, der von Schülern unterstützt wurde, verantwortlich. Daß es keinen Tonausfall bei den wechselnden Standorten der Darsteller auf der Bühne gab, war bewundernswert. Die Handlung des Musicals erzählt die Geschichte des Sängers Canto, der aus einer Musikgruppe entführt wird und bei Tritonus, der als schräger Intervall das Böse symbolisiert, landet. Die Mitglieder der Musikgruppe machen sich auf den Weg, ihren Sänger wiederzufinden. Sie haben dabei eine Reihe von Begegnungen, die Begegnungen musikalischer Art sind. Für ihre Suche war ein Notenschlüssel ein wichtiges symbolisches Werkzeug. „Eine Melodie kann den Bann brechen“, verriet eine Zauberfee den Suchenden. Eine wichtige Rolle zum Verständnis der Handlung spielte die Erzählerin, die mit klarer und immer gut verständlicher Stimme durch die Handlung führte. Die Suchenden − Pino, Viola, Trudi und Heinz-Fritz − begegneten Mönchen, Geistern und Glühwürmchen, die nach klassischer Musik tanzten, und den „Kreuz-chen“ und „Be-chen“, die immer irgendwie schräg lagen. Am Ende gab es einen Riesenapplaus für alle Mitwirkenden, aber die Hauptakteure, das merkte man am Einzelapplaus, hatten die Zuschauer und -hörer besonders ins Herz geschlossen. Für die Kinder war es schon die zweite Aufführung an diesem Tag, denn als große Generalprobe war eine Aufführung für die Schüler der Grundschulen vorausgegangen. 30

Elisabeth Wieschollek und Marita Stumpf, für die Orientierungsstufe verantwortliche Lehrkräfte, brachten Blumen und Worte des Dankes für die Organisatoren und für die kleinen Musical-Akteure. Rhein-Zeitung 13.07.2004

Schüler beginnen ihren Dienst als Schulwegbegleiter Mit Beginn des neuen Schuljahres 2004/05 nahmen ehrenamtliche Schulwegbegleiter ihre Tätigkeit in Wissen auf. Für diesen Dienst im Schulbusverkehr konnten jeweils 20 Schülerinnen und Schüler der Konrad-Adenauer-Hauptschule und des Kopernikus-Gymnasiums gewonnen werden. Die Schulwegbegleiter („Buslotsen“) haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler besonders beim Ein- und Aussteigen zu verkehrsgerechtem und partnerschaftlichem Verhalten anzuhalten und sich als Ansprechpartner bei Konflikten zur Verfügung zu stellen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag, den Schulweg sicherer zu gestalten und vor Gefahren des Straßenverkehrs zu schützen. Nachdem die angehenden Buslotsen vor den Sommerferien eine entsprechende Ausbildung absolviert hatten, folgte nunmehr ein praktisches Verhaltenstraining am Schulbus, den die Fa. Ochsenbrücher zur Verfügung stellte. Die beteiligten Schulen, die Herren Christoph Eiteneuer und Andreas Hempe von der Polizeidienststelle Wissen sowie Herr Fred Henschel von der Kreisverwaltung betreuen den verantwortungsvollen Dienst der Buslotsen.

Praktisches Verhaltenstraining am Schulbus für die neuen Schulwegbegleiter September 2004

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„Bewegte Schule“ – Erfolgreiche Fundraisung-Aktion Erstmals hat das Kopernikus-Gymnasium eine Fundraisung-Aktion durchgeführt, die unter dem Motto „Bewegte Schule“ stand. Schülerinnen und Schüler hatten in ihrem Bekannten- und Verwandtenkreis Sponsoren geworben, welche die am Aktionstag von Schülern und Lehrern im Stadion erlaufenen Runden und auf Radtouren erfahrenen Kilometer tatkräftig mit einer Spende honorierten. StD Thomas Heck, Stellvertretender Schulleiter, lobte das große Engagement und die Begeisterung aller an dieser Aktion Beteiligten, deren Ergebnis mit 14.314,06 € die Erwartungen bei weitem übertraf. Der Ertrag fließt in voller Höhe in die Anschaffung von dringend benötigten Unterrichtsmaterialien und Geräten für den Sportunterricht. Oktober 2004

Seltenen Pilz in Wissen gefunden Die Wissener Schülerin Vanessa Riethmüller staunte nicht schlecht, als sie im elterlichen Garten erneut eine höchst ungewöhnliche Pilzart entdeckte − im Spätjahr kurz vor den ersten Frösten. Bereits im Frühjahr wuchsen hier auf dem Neubaugrundstück mitten in Wissen ungefähr 70 Fruchtkörper der geschätzten und teuer gehandelten Speisemorchel (Morchella conica var. deliciosa). Damals fragte sie ihren Religionslehrer am Kopernikus-Gymnasium, was das sein könnte. Jürgen Häffner, zugleich Pilzexperte, kam und klärte auf. Ihm wurde erlaubt, die Kostbarkeiten einzusammeln, zum Teil für die Wissenschaft, zum Teil für die Gourmet-Küche. Jetzt war wieder etwas Seltsames erschienen. Um das Gebilde unversehrt zu erhalten, packte Vanessa es äußerst vorsichtig ein, trug den Fund in die Schule, zeigte ihn ihrem Lehrer. Nun kam der Pilzkenner aus dem Staunen nicht heraus. Vor ihm lag nicht nur eine in ganz Deutschland sehr seltene Pilzart, sondern zugleich ein Koloss von Fruchtkörper. Der Gigant war 19,5 Zentimeter hoch gewachsen, der Hut maß immer noch neun Zentimeter Breite. Es war eine Bischofsmütze (Gyromitra infula), wie man sie ihrer Form nach nennt. Sie ist giftig und ihrer Seltenheit wegen dringend zu schonen. Die letzte Forderung mag fast rein theoretisch sein, da kaum jemand je eine Bischofsmütze findet. Ihr Erscheinen in einem Garten mitten in der Stadt verblüffte selbst den Fachmann. Doch des Rätsels Lösung ist rasch gefunden. Ursache ist der Mulch, der bereits mehrmals in den Garten eingetragen wurde. Die verrottenden Holzstückchen liefern Nahrung und nötige Mineralien, welche diese größten Vertreter der Schlauchpilze zum Wachstum benötigen. Leider ist das Substrat rasch erschöpft und daher zu befürchten, daß dieses Eldorado für seltene Pilze bald wieder vorbei ist. Dennoch: Wenn seltene Arten erscheinen, ist dies ein Hinweis auf eine noch weitgehend intakte Natur. Wissens Bürger können sich freuen über die Qualität ihres Lebensraumes.

Klassenzimmer im Freien Kopernikus-Gymnasium hat jetzt einen eigenen Schulwald - Schenkung vom Haus Hatzfeldt

Jetzt ist es offiziell: Das Wissener Kopernikus-Gymnasium hat einen Schulwald. Zur Nutzung stellte das Haus Hatzfeldt rund fünf Hektar Wald der Schule zur Verfügung und richtete eine rustikale Sitzecke mitten im Wald ein. Für die Wald-Arbeitsgemeinschaft von Jürgen Häffner und die BiologieArbeitsgemeinschaft von Fritz Langkutsch und die insgesamt zehn Schülerinnen und Schüler eine tolle Sache. Aber auch die AG „Jugend forscht - Schüler experimentieren“ kann sich hier mit Projekten beschäftigen. Das Waldstück hinter der Schule mit altem Eichenbestand und vielerlei Laubund Nadelbäumen wird seit einiger Zeit entsprechend ausgeforstet. Man kann hier Naturverjüngung gut beobachten und Natur erleben. Die Wald-AG hat bereits eine Baumkarte erstellt und eine Biotop-Kartierung vorgenommen. Zum Schulwald gehört ein kleiner Siefen. Dort sind Molche, Feuersalamander und Nacktschnecken von der Bio-AG entdeckt und fotografiert worden. Zur Zeit hat Langkutsch das Thema „O Tannenbaum“ mit seinen Schülern auf dem Lehrplan, da geht es um den Geruch der einzelnen Nadelbäume. Sinnliche Erfahrungen und Artenkenntnis verbinden sich beim Projekt. Nistkästen haben ihren Platz an hohen Bäumen bereits gefunden, und beim Ortstermin wird ein defekter Kasten auch gleich repariert. Nikolaus Graf Hatzfeldt legt Wert auf die partnerschaftliche Nutzung, denn naturnahe Waldwirtschaft bedarf auch einer Akzeptanz bei den Menschen, die den Wald als Lebens- und Erholungsraum sehen. „Wald ist nicht gleich Wald“, meinte Graf Hatzfeldt, der sich für die Projekte der Bio- und Wald-AG interessierte. Alexander Schuhen aus der 9c ist in der Wald-AG und Johannes Wagner aus der Klasse 7a in der Bio-AG. Den beiden Schülern gefällt die Sitzgruppe, die mitten im Wald entstand. Die beiden sind engagiert in ihren jeweiligen Arbeitsgruppen, Alexander hält besondere Dinge mit der Digitalkamera fest und hat auch eine eigene Homepage erstellt. Wie reagieren Nacktschnecken auf Kaffee? Dies wird ein Thema für Johannes Wagner sein. Im Frühjahr will er dies untersuchen, denn in alten Gartenbüchern und aus mündlichen Überlieferungen ist bekannt, das die Nacktschnecken, die sich über den Salat im Garten her machen, Kaffeesatz nicht mögen. Der kleine Siefen und der Schulwald werden im Frühling sicher noch so manche Schülergruppen ins Open-Air-Klassenzimmer locken. Rhein-Zeitung, November 2004

November 2004

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Schulfahrten

Schulfahrten ITER ROMANUM MMIV

Wie schon sei vielen Jahren Tradition, reisten die Lateiner der dreizehnten Jahrgangsstufe kurz vor Ende der Sommerferien nach Rom – allerdings erst zum zweiten Mal mit dem Flugzeug. Nachdem wir alle den „Klimaschock“ – schönster Sonnenschein und Hitze im Gegensatz zu Kälte und Regen – überstanden hatten und das gute Quartier mitten in Rom bezogen war, ging’s auch schon an die erste Besichtigungstour (Kolosseum; Konstantinbogen und San Clemente mit dem Mithraeum). Als Auftakt war das Kolosseum wirklich beeindruckend, aber auch der Touristenrummel drumrum faszinierte vor allem wegen der lebendigen Gladiatoren wie im Karnevalskostüm. Der Abend klang, wie die folgenden natürlich auch, mit Pizza, Pasta und Rotwein in diversen Restaurants aus und endete nach einem Abendspaziergang (Trevibrunnen, Spanische Treppe, Forum) in einem gemütlichen Beisammensein auf der Dachterrasse unserer Unterkunft mit herrlichem Rundblick. An den folgenden Tagen besichtigten wir alle berühmten antiken Bauwerke, wobei in einigen Fällen viel Phantasie nötig war, damit wir uns ursprüngliches Aussehen und Funktion vorstellen konnten. Natürlich erlaubte man sich ach einen kleinen Ausflug in die frühe Neuzeit, da Petersdom und Petersplatz im Programm nicht fehlen durften. Trotz des anstrengenden Fußmarsches, den Frau Ziegler mit Herrn Knauberts Zustimmung angeordnet hatte, erklommen alle Schüler die Kuppel und genossen den Blick über Rom bis zu den Albaner Bergen. Die Hafenstadt Ostia zählte sicherlich für viele zu den beeindruckendsten Ruinen, die wir trotz Hitze sehr ausführlich besichtigten. Erfüllt von den überreichen eindrücken der Ewigen Stadt und der Erfahrung eines wichtigen Gemeinschaftserlebnisses kehrten wir erschöpft aber glücklich in die teutonische Kälte unserer Heimat zurück. Dominik Härter

Barcelona Beinahe wäre es gar nicht zu dieser Kursfahrt gekommen. Der Kurs stand nämlich Anfang des Jahres 2004 vor der schweren Entscheidung, ob man denn nun nach Helsinki oder nach Barcelona fahren würde. In einer denkwürdigen Kampfabstimmung fielen 6 gegen 5 (der Schreiber dieser Zeilen entschied sich für Helsinki) Stimmen auf Barcelona. Zum Glück. Denn eine bessere Kursfahrt hätte es nicht geben können. Nirgendwo. Der ganze Kurs war einhellig davon überzeugt, daß noch kein Kurs jemals auf dieser Schule eine schönere, lustigere und somit informativere Fahrt gehabt hat. Aber genug der pathetischen Worte, rann ans Eingemachte!

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Der Sozialkunde-Kurs mußte sich nicht in einen engen Bus mit sechzehn Stunden Fahrt oder einen Zug quetschen. Nein, wir durften fliegen! Nach einem spaßigen sowie turbulenzfreien Flug von (zum Leidwesen von Christoph) Düsseldorf aus landeten wir irgendwann gegen 19 Uhr in Barcelona. Die Sonne schien, brannte aber zum Glück während der acht Tage unseres Aufenthalts nicht, womit unsere schlimmsten Befürchtungen von tropischer Hitze Lügen gestraft wurden. Nach einer Busfahrt und einem langen Fußmarsch durch das belebte Barcelona und nicht enden wollenden Verständigungsproblemen (die sich aber über die Tage legten, hatten wir doch mit den Spanisch-Lernenden und Daniele als Italiener, der sich ausgesprochen gut in seiner Muttersprache mit den Spaniern unterhalten konnte, eine Menge fähige Leute) von Master Erlläes* mit dem Apartmentvermittler erreichten wir endlich unser Apartment, in, na ja, unserem Viertel. Frau Kersken (unsere wirklich lieb gewonnene weibliche Begleiterin) und die drei Mädchen Patricia, Karolin und Anna-Katharina, die sich in den Sozi-Kurs verirrt hatten, belegten ein Apartment, wobei die männliche Horde das andere abbekam. Nach ein paar Einkäufen wurde dann, wie an jedem Abend, immer abwechselnd von verschiedenen Kurs-Mitgliedern das Abendessen gekocht, welches wirklich ausnahmslos gut war. Der erste Abend verlief noch ohne Programm, am nächsten Tag ging’s dann aber richtig los. Bis Mittwoch hatten wir morgens und nachmittags doch teilweise immer ein recht straffes Programm, zum Leidwesen einiger Kursmitglieder. Da sich wohl keiner mehr genau daran erinnern kann, wo wir wann waren, werden jetzt einfach ganz unchronologisch alle Ausflüge beschrieben: Das Picasso Museum (MUSEU PICASSO), das wir nach einem Rundgang durch das Gotische Viertel (BARRI GOTIC) und einem Besuch in der Kathedrale, in der wir auf eine doch sehr strenge Kleiderordnung hingewiesen wurden, erreichten, hinterließ doch auch bei weniger Kunstinteressierten einen recht positiven Eindruck. Nur Söräes* und Poenäes* fanden dann doch, daß die Cocktailbar das wahre Meisterwerk des Museums sei. Anschließend kam es dann ganz spontan zu einem Abstecher zum Strand. Das ganze war sogar so spontan, daß bis auf Söräes* keiner irgendwelche Badesachen dabei hatte. Wer aber denkt, daß das irgendeinen Jungen abgehalten hätte, trotzdem ins Wasser zu springen, der irrt sich. Also sind alle männlichen Sozi-Kursler (bis auf Master Erlläes*) einfach in Straßenklamotten ins angenehm warme Mittelmeer gesprungen. Leider, leider war es uns nicht möglich, die Mädchen auch noch zu dieser Spontanität zu überreden. Die Boxershorts voller Sandkörner ging es dann am frühen Abend nach Hause, und nach dem Essen wollten wir uns dann ins berühmt berüchtigte Nachtleben von Barcelona stürzen. Unter der Leitung von Kabänes* machten wir uns auf den Weg in eine Salsa-Bar irgendwo ganz weit weg von unserem Apartment. Und wir suchten und suchten und suchten und versuchten unser dürftiges Spanisch bei der Wegsuche einzusetzen, und suchten, und wurden wütend und wütender, bevor wir dann endlich die Salsa-Bar fanden. Diese hatte aber leider viel zu hohe Ein35

Schulfahrten trittspreise, worauf wir uns noch wütender einfach vor eine zweitklassige Karaoke-Bar setzten, wo es angeblich den Kellnern egal war, daß am Nachbartisch kräftig irgendsowas „süßliches“ geraucht wurde. An irgendeinem anderen Tag ging es dann in den Park Güell, einem wunderschönen Fleckchen Erde, erbaut vom Meisterarchitekten Antoni Gaudí, wo der erste Teil unserer (ja auch wir konnten uns dieser leidigen Aufgabe nicht entziehen) Referate gehalten wurde. Außerdem besichtigten wir noch das CASA BATLLÓ und das CASA MILA, die ebenfalls von Gaudí gebaut wurden, und über die uns Frau Kersken dank ihres Kunst-Fachwissens interessante Fakten liefern konnte. Der Tiefpunkt aller Programmpunkte war sicherlich das groß angekündigte und groß aufgemachte Weltkulturforum, das aber letztendlich an Langeweile nicht mehr zu überbieten war. Einzig interessant war vielleicht die berühmte chinesische TerrakottaArmee, die Voices-Halle, in der verschiedene Sprachen vorgestellt wurden, und die Miniaturnachbauten berühmter Großstädte. Sonst nur Nepp und Kommerz. Anfangs gab es den Plan von Master Erlläes, dort drei Tage zu bleiben, aber wenn er gewußt hätte, wie schlecht es dort war, hätte er das so garantiert nicht geplant. Zum Glück blieb es bei einem Tag. TEMPLE EXPIATARI DE LA SAGRADA FAMÍLIA

An einem anderen Tag waren wir dann vor und in der SAGRADA FAMÍLIA, eine so beeindruckende und monumentale Kathedrale, ebenfalls von Antoni Gaudí geplant, aber leider nie vollendet, daß es so ziemlich jedem von uns die Sprache verschlug. Der leider im Bau befindliche und kahle Innenraum konnte unseren sehr positiven Eindruck in keiner Weise mindern. Schließlich begaben sich alle Schüler zu Fuß hoch zum höchsten begehbaren Punkt der Kathedrale, um einen

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Schulfahrten wunderschönen Ausblick auf Barcelona zu bekommen. Nur Christoph und der Schreiber trauten sich aufgrund panischer Höhenangst nicht bis ganz nach oben. Irgendwann davor oder danach wollten wir dann den Montjuic (einen der zwei großen Berge Barcelonas) besteigen. Das taten wir aber nicht. Wir benutzten erst den Bus und dann die Seilbahn. Dort wurde dann die noch bessere Aussicht auf Barcelona genossen und die restlichen Referate gehalten (wirklich alle Referate? – Nein, Helläes* hat seins auf Grund nicht-selbstverschuldeter, unglücklicher Zufälle bis heute noch nicht gehalten.). An einem anderen Tag, oder vielleicht doch am selben, waren wir dann im „Zentrum für zeitgenössische Kultur in Barcelona“ („CENTRE DE CULTURA CONTEMPORÁNIA DE BARCELONA“ oder auch CCCB), in der eine Ausstellung mit dem Titel „Im Krieg“ („En Guerre“) stattfand. Eine Ausstellung, die auf unbeschönigte Weise z.B. in Bildern, Filmen und Plastiken die Schrecken und den Wahnsinn des Krieges aufzeigten. Eine Ausstellung, die sicherlich einen bleibenden sowie beklemmenden Eindruck bei uns allen hinterlassen hat. Am vorletzten Tag bekam der Kurs frei und konnte tun und lassen, was er wollte. Fast alle nutzten die Chance, um ihrem Kaufrausch zu frönen oder sich das Stadion des F.C. Barcelona (ESTADI DEL F.C. BARCELONA) anzuschauen. Es soll allerdings aber auch einige gegeben haben, die wirklich noch mal in einem Museum waren, wie dem „Museum für zeitgenössische Kunst“ (MUSEU D’ART CONTEMPORANI DE BARCELONA oder auch MACBA) oder dem Erotik-Museum (MUSEU DE L’ERÓTICA), welches uns aufzeigte, daß die Leute vor 200 Jahren schon richtig unanständig waren. Abends ging’s noch mal an den Strand, um gegen eine Gruppe Belgier unglücklich mit zwei Toren Abstand beim Strandfußball zu verlieren. Im Nachtleben fingen wir uns über die Tage an richtig auszukennen, und schnell hatten wir schon die „Ambar“, unsere künftige Stammbar, gefunden. Dort überraschten wir täglich die Kellner mit einem so genannten „Cuarente y tres con leche“, einem „43er mit Milch“, worauf wir skeptische Blicke zugeworfen bekamen. Kennt man doch dort sonst nur den „Cuarente y tres con zumo de naranja“, den „43er mit O-Saft“. In dieser Bar war es auch, wo bei Söräes* und Kabänes* sich alles um die 70 drehte. An anderen Abenden besuchten wir mit Master Erlläes* einen Dance-Club, den er dann nach zehn Minuten mit den legendär gewordenen Worten „Diese nichtssagende Scheiße, ich trink mir jetzt nen FernetBranca“ verließ. Sonst verliefen die Abende meist in lockerem Zusammensein in irgendwelchen Lokalen oder Bars, ob drinnen oder bei angenehmen Abendtemperaturen draußen. Große Streitigkeiten blieben aus, nur ein paar kleine Meinungsunterschiede, meist zwischen Mädchen und Jungen, gab es, die aber keinem die durchweg gute Laune verdarben. Sogar das „Rote Zimmer“, unter der Leitung von Kabänes*, und das „konservative bis neutrale Zimmer“, dessen Bosse Andy (der übrigens in

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Schulfahrten

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der U-Bahn das „bis-10-Zählen“ in Spanisch beigebracht bekam) und Christoph waren, vertrugen sich komischerweise einigermaßen. Am Dienstag unserer Fahrt gab es dann auch ein Geburtstagskind zu bejubeln, Kabänes* wurde 18 Jahre und bekam von Master Erlläes* ein ganz besonderes Geschenk.

Hier nun die Erklärung für alle Spitznamen: Master Erlläes = Herr Erll Poenäes = Dennis Helläes = Sebastian Söräes = Sören Kabänes = Michael

Studienfahrt in die Toskana 03.-11. September 2004

Gruppenphoto am Flughafen

Leider wurde uns allen noch der letzte Tag gründlich vermiest, da jeweils ein voller Rucksack und ein Beauty-Case unseres Kurses gestohlen wurden. Zudem war es nicht möglich, unser Gepäck irgendwo zu verstauen, so mußten wir alle unsere Koffer den ganzen Freitag lang mühselig herumschleppen. Die Fahrt zum Flughafen sowie der Flug, auch wenn es ein paar wetterbedingte, ganz kleine und ungefährliche Turbulenzen gab, waren routiniert und ruhig. Alles in allem also eine mehr als gelungene Kursfahrt, die wohl lange ihresgleichen suchen wird, und für die sich der Schreiber im Namen des ganzen Kurses herzlich bei Master Erlläes* und Frau Kersken bedanken will. Björn Hundhausen

Anmerkungen: Auf der Fahrt entwickelten sich sehr obskure Spitznamen für einige Teilnehmer, die allesamt mit einem * markiert wurden.

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Etwas später als geplant fuhren der Leistungs- und Grundkurs Geschichte am Freitagabend gegen zehn Uhr in Richtung Marina di Massa an der Westküste Italiens ab. Nach einer Fahrt von etwa 20 Stunden, inklusive eines einstündigen Aufenthalts in Verona und diversen Kaffeepausen an Raststätten und Tankstellen, erreichten wir schließlich unser Hotel, wo wir unsere erste original italienische Pasta erhielten. Den Abend verbrachten wir mit der Erkundung der Stadt und des Strandes. Am nächsten Tag fuhren wir von La Spezia aus mit dem Zug nach Manarola und wanderten in der Mittagshitze über staubige Wege zu einem Steinstrand, um dort einen vergnüglichen Tag am und im Meer zu verbringen. Am Nachmittag wanderten wir an dem Weltkulturerbe CINQUE TERRE vorbei; der Abend stand wieder zur freien Verfugung. Die nächsten vier Tage standen ganz im Zeichen der Erkundung der historischen Städte der Toskana. Wahrend der Busfahrt wurden stets Referate über die jeweilige Stadt und deren Persönlichkeiten vorgetragen. Den Montag verbrachten wir in Pisa, wo wir den schiefen Turm leider nur von außen sahen, da das Besteigen ganze 15 Euro kostete. Zum Ausgleich besichtigten wir den prachtvollen romanischen Dom SANTA MARIA ASSUNTA, das Baptisterium sowie den Camposanto mit römischen Sarkophagen und hatten anschließend Unmengen Zeit zur Verfügung, in der wir zahlreiche Straßenhändler abwehren mußten. Am nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt der Toskana, nach Florenz. Dort erhielten wir von einer deutschsprachigen Italienerin eine interessante Stadtführung, bei der wir vom PIAZZALE MICHELANGELO die Wahrzeichen der Stadt sehen konnten, zum Beispiel den DUOMO SANTA MARIA DEL FIORE und die PONTE VECCIO. Nachmittags gingen wieder alle ihre eigenen Wege und besuchten die Uffizien, eine der Kirchen oder entspannten sich einfach beim Schreiben einer Postkarte in der Sonne. Mittwochs machten wir einen kurzen Halt in Lucca und besichtigten den Dom. Eigentlich war eine Besichtigung in der GROTTA DEL VENTO geplant, doch eine zu niedrige Brücke machte uns einen Strich durch die Rechnung, und wir mußten leider wieder umkehren. Dafür fuhren wir auf dem Rückweg nach Marina di 39

Schulfahrten Massa durch die Berge und durften einen atemberaubenden Ausblick genießen. Da wir früher als geplant am Hotel ankamen, gingen wir gemeinsam zum Strand und verbrachten den restlichen Nachmittag dort. Der Donnerstag war unser letzter Städtetag, an dem wir gleich zwei mittelalterliche Städte, San Gimignano und Siena, besichtigten. In San Gimignano konnten wir wahlweise das Foltermuseum oder den Dom besuchen und das Eis der berühmten Eisdiele „Gelateria di Piazza“ probieren. Wirklich lecker! Anschließend besichtigten wir in Siena zur Erleichterung aller den letzten Dom dieser unvergeßlichen Studienfahrt. Danach verbrachten viele ihre Freizeit auf dem bekannten PIAZZA DEL CAMPO. Am Abend genossen wir unser letztes italienisches Abendessen, und der Koch verabschiedete sich mit einer wirklich guten „Pasta Party“ von uns. Endlich wurden auch mal die Jungs vom Nachbartisch satt!

Schulfahrten warteten dort darauf, daß der Bus uns um 18 Uhr abholte und wir Richtung Heimat fuhren. In Rekordzeit standen wir auch schon wieder auf dem HoeschParkplatz in Wissen. Unser wirklich netter und verantwortungsbewußter Fahrer fuhr uns in nur 14 Stunden sicher nach Hause, und um spätestens halb neun saß jeder am Frühstückstisch und konnte von einer abenteuerlichen und wunderschönen Fahrt berichten und endlich einmal ausschlafen. Alessandra Boller, Katharina Latsch, Katharina Rolland

Studienfahrt des Leistungskurses Erdkunde ins Oberengadin vom 03.09.-11.09.2004 Nach einer sehr demokratischer Abstimmung bezüglich des Zielortes, stand die Elite des Faches Geographie am Freitag, den 03.09., um 05.45 Uhr am Wissener Bahnhof bereit zur Studienfahrt in die unerforschten Weiten der Schweizer Alpen. Da es sich hierbei um eine Hüttentour handelte, also jeder seine ganze Existenz auf dem Rücken tragen mußte, wichen die feine Abendgarderobe sowie etliche Kosmetiksachen und sonstiger „Ballast“ den Klimatex-Shirts, MicrofaserHandtüchern, 3-in-1-Hosen und Miniaturshampoo-Päckchen. Dabei wurde geraten, ein Gewicht von 12 kg möglichst nicht zu überschreiten. Professionell ausgerüstet (von der Trekkingsocke bis zum atmungsaktiven Kopfschutz) und teilweise sogar körperlich vortrainiert, stiegen die 15 (davon 7 Mädchen – im folgenden von Wichtigkeit) Schüler mit gemischten Gefühlen in den Zug. Insgesamt 9 Stunden Zugfahrt mit mehrmaligem Umsteigen standen nun bevor. Man passierte Basel, Zürich sowie den Albula-Paß, bis schließlich mit urschweizerische Stimme ertönte: „Nächster Halt: Pontresina“ . Obwohl es nur ein kleines Stück bergauf bis zur Gruppenunterkunft „Alvetern Garni“ war, war hier und da schon ein leises Keuchen zu hören. Naja... Nach einem ausgiebigen Abendessen und einer kleinen Erkundungstour durch den Ort genossen die noch vollzähligen Schüler es noch ein letztes Mal, in einem richtigen Bett zu schlafen.

Der romanische DUOMO SANTA MARIA ASSUNTA zu Pisa

An diesem letzten Abend gestatteten die Lehrer uns Ausgang bis um ein Uhr; die meisten nutzten dies, um noch einmal bei Gitarrenmusik am Strand zu sitzen, obwohl ein Treffen in einer Bar in der Stadt geplant war. Am nächsten Tag mußten wir unser Hotel bereits um zehn Uhr verlassen und die Koffer zum Bus tragen. Daher wanderten wir alle gemeinsam zum Strand und

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Sa., 04.09. „Mit Schweiß, Blut und Tränen“ Da es auf den Hütten weder warmes Wasser noch Duschen gab, war das morgendliche Gedränge im Bad umso größer. Ebenso verlief es beim Frühstück. Heimlich wurden Stullen geschmiert, da keiner so wirklich den Gedanken ertragen konnte, sich den ganzen Tag über nur mit Power-/Energieriegeln zu ernähren. Dann ging es los.

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Schulfahrten Die erste Etappe führte vom Bahnhof des kleinen Dorfes Madulain in (laut dem Info-Blatt) drei Stunden hoch zur Chamanna d’Es-cha. Hierbei mußten also 900 Höhenmeter in ziemlich geringer Zeit erklommen werden. Der anfängliche Elan war bei einigen schon nach den ersten 20 Minuten vollkommen verflogen: „Die Schuhe drücken! Mir is’ so heiß! Mein Rucksack ist viel zu schwer! Blasenpflaster her!!“ Zudem wurden erste Kreislauftropfen herumgereicht. Eine der beiden Begleitpersonen (wir wollen keine Namen nennen – dennoch: es war die männliche Person) saß hingegen hämisch grinsend auf einem Felsvorsprung und meinte nur kopfschüttelnd: „Mit Schweiß, Blut und Tränen“. Nach ungefähr 4 Stunden kamen dann plötzlich einige der Jungs, die aufgrund des strammen Schrittes teilweise schon schnell über alle Berge waren (im wahrsten Sinne des Wortes!) den Weg locker runtergesprungen und nahmen den Mädchen auf den letzten Schritten die schwere Last vom Rücken. Hiermit noch einmal ein gaaanz herzliches Dankeschön an unsre starken Jungs!! :-) Nach einem ausgiebigen 3-Gänge-Menü (ohne Scherz) schleppten sich alle zur Massenschlafscheune und krochen todmüde in ihre Hüttenschlafsäcke. So., 05.09.: „Oh nein! PLUMSKLO!“ Nach einer dürftigen Hygiene (wer wäscht sich morgens schon gerne mit eisig kaltem Gletscherwasser?!) und nachdem jegliche Druckstellen oder schon sogar entstandene Blasen sorgfältig abgeklebt waren, startete die Gruppe früh morgens wacker Richtung Coaz-Hütte. Die Berge lagen noch im Morgendunst, die Glocken der Bergkühe schellten von überall her, und hier und dort saß ein Murmeltier auf einem Stein und quietschte vor sich hin. Der Panoramaweg führte die Gruppe über die Fuorcla Surlej, einem wirklich schönen Aussichtspunkt. Von hieraus hatte man weite Sicht über das Gletscherfeld. „Glazialmorphologie und Talbildung“ war das Motto dieser zweiten Etappe. Schließlich war es ja eine STUDIENFAHRT. Nach 6 Stunden auf und ab erreichte der erste Teil der Gruppe dann endlich die zweite Hütte (2610 m ü. M.) Die restlichen Teilnehmer trafen gegen Abend ein. Die schweißnassen Oberteile und Socken wurden durch das eiskalte Gletscherwasser gezogen und draußen neben dem wohlriechenden Plumpsklo zum Trocknen aufgehängt. Der Ablauf des Abends ähnelte sehr dem vorherigen Abend.

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Schulfahrten Mo. 06.09.: „Duschen!“ Am Gletschersee vorbei ging es nun zurück zur Zivilisation. Da ja, wie schon angesprochen, kein warmes Wasser, geschweige denn eine Dusche auf den Hütten vorhanden war, war im Anstand von je zwei Tagen eine Nacht in der Jugendherberge in Pontresina geplant. Auf halbem Weg befand sich eine Kutschenstation hinunter zum Tal, welche von vier Personen freudig in Anspruch genommen wurde. Es gab schon lang keine größeren Gruppen mehr – jeder erkämpfte sich selbst den Weg ins Tal. Mit Karte und Kompaß ausgerüstet, dürfte dies für keinen angehenden Geographen ein Problem sein... Im Nachhinein war es für viele überraschend, wie sehr man sich über eine heiße Dusche freuen kann. Di. 06.09.: „Bist du der Otto??“ Aufgrund extremer Blasenbildung und körperlicher sowie geistlicher Unfähigkeit wurde die Gruppe um 4 Teilnehmer leichter. Vor allem die Anzahl der Mädchen schwand um 43 % (!). Da es ja eine STUDIENFAHRT war, erforschten die restlichen 11 Schüler das Gletschervorfeld des Morteratsch-Gletschers. Die Nerven lagen bei einigen ziemlich blank, als sie plötzlich statt „locker“ auf einem breiten flachen Wanderweg, einen steinigen, steilen, abgrundnahen schmalen Pfad hoch zur Boval-Hütte erklimmen mußten. Dank sei den Wanderstöcken und den Drahtseilen! Schließlich saßen alle heil und erschöpft auf der Terrasse der Boval-Hütte. Völlig unerwartet schallte es „Ey! Bist du der Otto?!“ – Der stämmige Wirt Roberto schlug der dagegen halben Portion (wir wollen keine Namen nennen...) lachend auf die Schulter, worauf diese leicht zusammenzuckte. Ein Bild für die Elite! Nachdem sich jeder sein Schlafplätzchen in der Hütte erobert hatte, wurden sich die Sachen vom Leib gerissen, ein schönes Plätzchen gesucht und Auge in Auge mit dem mächtigen Gletscher in der Sonne gebadet. Es war halt doch jedes mal irgendwie dasselbe Gefühl, wenn man auf den Hütten angelangt war: „die Strapazen der mühsamen Geburt schienen gleich vergessen“. Die Freude über ein normales Klo wurde durch die fehlende Elektrizität gedämpft – ohne Taschenlampe wurde dies bei Nacht eine Prozedur, welche höchste Konzentration und Treffsicherheit erforderte. Das Abendessen bestand (welch eine Überraschung!) aus Suppe, NUDELN, und Nachtisch! Lecker...

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Schulfahrten Mi. 07.09.: Nur die härtesten kommen durch Das steinige Auf- und Ab der Wanderung tat einem Knie nicht besonders gut. Daher verringerte sich die Anzahl der weiblichen Geographinnen nach Erreichen des Bahnhofes im Morteratschtal um weitere 25 %. Frage: wie viele der anfangs 7 Schülerinnen kämpften sich nun noch wacker durch den Engadin? Nach einer kurzen Zugfahrt führte der Weg endlos lang durch das Val Minor hin zum gleichnamigen See. Hier trennten sich die Wege. Die Jungs sprangen zusammen mit der männlichen Begleitperson locker flockig weiter, während die verbliebenen drei Mädchen (Achtung! Antwort!) gemächlich und die Kräfte gut einteilend zusammen mit der weiblichen Begleitperson hinterher spazierten. Auf einmal hieß es von vorne „Weg frei suchen!“. Wagemutig und hellauf begeistert entschlossen sich die Jungs, den Weg durch die Schlucht zu nehmen. Naiv (wie Mädchen halt manchmal so sind...) folgten sie den männlichen Spuren. Nach ziemlich eindeutigen Ausrufen jeglicher Art kamen dann nach der dreifachen Zeit auch sie unten an. Doch das war noch lang nicht alles.... Gleich nach der nächsten Kuppel ging es diesmal ganz steil bergab. Doch diesmal wurde nicht nur den weiblichen Gemütern bange. Die Jungs waren schon längst im Tal unten, da hangelten sich die drei kurz vor dem Nervenzusammenbruch stehenden Mädchen noch mit Hilfe der Lehrpersonen einen „reißenden“ Fluß entlang hinunter ins Tal. Nach diesem ungewissen querfeld-ein-Abstieg passierte die Gruppe die Grenze nach Italien. Kurz darauf (nach der nächsten Kurve) war sie auch schon wieder in der schönen Schweiz! Die schlaue Kräfteeinteilung der weiblichen Personen führte letztendlich dazu, daß die Jungs auf den letzten Metern eiskalt von den unterschätzten Weibern überholt wurden. Nach etwa fünf Stunden Wanderung kam dann endlich die Rifugio Saoseo ins Blickfeld. Zur Abwechslung bestand das Abendessen diesmal aus Suppe, NUDELN, und Nachtisch... Der uns zugeteilte Bettenlagerraum lag unterm Dach dieses dreistöckigen Gebäudes (die anderen Hütten machen ihrem Namen alle Ehre, diese aber glich eher einem echten Haus!). Und damit fing der Spaß erst richtig an... Die ungefähr 60 Stufen nach oben (bzw. nach unten) erwiesen sich als harte Herausforderung, da an diesem Tag wirklich jeder über Blasen oder allgemeine Gelenkverschleiße und Muskelversagen klagte. Diese letzte Hüttennacht brachte dennoch einige Überraschungen mit sich. Jene werden jedoch (auch wenn’s uns schwer fällt) kursintern bleiben!

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Schulfahrten Do. 08.09.: „...da waren’s nur noch 9!“ Wieder verringerte sich die Anzahl der Mädchen um 1. Insgesamt blieben nun 72% auf der Strecke. Also wirklich auf der Strecke im Sinne von Wanderstrecke waren natürlich dann noch 28%, also 2! Von insgesamt 15 schafften es also leider nur 9 Stück, die an den psychischen und physischen Kräften zerrende Tour bis zum Ende durchzustehen! Der letzte Abstieg stand jetzt bevor. An der südlichen Talseite wanderte die Gruppe durch Wälder und Lichtungen hinab ins Val Poschiavo. Trotz der nur 50 m Höhenunterschied im Ausstieg (also eher bergab) war auch diese letzte Tour nicht unbedingt auf die leichte Schulter zu nehmen, denn sie zog sich 6 h hin... In Poschiavo unten angekommen, bekamen die Schüler die Aufgabe zur Erörterung des Tourismuspotentials dieses Ortes. Denn es war ja eine STUDIENFAHRT! Nach getaner Arbeit erfolgte die hysterische Suche nach einem verloren gegangenen Geographen... Mit Erfolg. Es folgte nun die Fahrt mit dem Bernina-Express, vorbei am Lago Bianco, zurück Richtung Jugendherbergssitz Pontresina. Fr. 09.09.: „Wer will mit auf `nen 3000er?“ Dieser Tag stand jedem zur freien Verfügung. Einfach nix tun, durch die Weltstadt Pontresina bummeln oder aber: eine Bergtour mit Herr Otto! Ja! Naja... also... ne. Stattdessen spielten die harten Jungs ohne Schuhe Fußball (was für einige weibliche Füße der Tod gewesen wäre), die Mädchen räkelten sich in der Sonne und genossen die nun wieder gegebenen ausreichenden Hygieneeinrichtungen. Sa. 10.09.: Die Heimat hat sie wieder! Am späten Vormittag standen nun alle wieder vollzählig zusammen am Bahnhof. Die Gesichter, Arme und Beine waren gesund angebräunt, einige standen gekräftigt und lachend am Gleis, andere wiederum hockten schmächtig und vollkommen fertig vom Nixtun auf ihren Rucksäcken. Da die Gruppe in Siegburg eine Stunde Aufenthalt bis zur Weiterfahrt nach Wissen hatte, schossen alle sofort mit knurrenden Mägen Richtung einer weltweit operierenden konsumorientierten (Gastronomiebereich) Dienstleistungsgesellschaft, um sich einen dicken McChicken mit Cola reinzuziehen.

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Schulfahrten

Wettbewerbe

Gegen 20.40h fuhr der Zug, besetzt mit der Elite, welche nun das Wissen über die unerforschten Weiten der Schweizer Alpen besaß, in den Wissener Regionalbahnhof ein. Abschließend lässt sich sagen, daß die Meinungen bezüglicher dieser STUDIENFAHRT immer noch recht große Unterschiede aufweisen. Dennoch wird bestimmt jeder daran zurückdenken (ob nun mit freudigen oder eher gedämpften Gefühlen sei nun mal dahingestellt) und sich ein Lachen nicht verkneifen können. Mitgenommen hat unserer Meinung jedoch auch noch jeder das Gefühl, wie es ist, an seine eigenen Grenzen der Leistungsfähigkeit zu stoßen, und wie sehr man sich doch über kleine Sachen freuen kann. Die einzige Sache, die sich auf unsere Zukunft wirklich negativ auswirkt, ist die Beziehung zu diversen Powerriegel. WIR KÖNNEN KEINE RIEGEL MEHR SEHEN!!! Von denen haben wir nun echt genug! :-) Maria Hombach, Esther Linke

Schule motiviert zum Lesen Projekt zur Leseförderung an Wissener Orientierungsstufe von Realschule und Gymnasium umgesetzt

Beim diesjährigen bundesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels, veranstaltet durch den Börsenverein, entpuppten sich rund 240 Sechstkläßler der Orientierungsstufe von Realschule und Gymnasium als wahre Leseratten. Die traditionsreiche Leseförderungsaktion wurde von den Deutschlehrern der sechsten Klassen durchgeführt und betreut. Die Kinder wurden ermuntert, sich mit erzählender Literatur auseinanderzusetzen und aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Leselust und Lernspaß standen dabei im Mittelpunkt. So wurden die Klassensieger aus acht sechsten Klassen ermittelt und durften beim Schulentscheid ihre Lesestärke zeigen. Die selbstgewählte Lektüre der zwei Schülerinnen und der sechs Schüler reichte von Preußlers „Krabat“, über Defoes „Robinson Crusoe“, hin zu Hitchcocks „Drei Fragezeichen“ und Rowlings „Harry Potter“. Mit Begeisterung und Engagement referierten die acht Schüler zu Autor und Inhalt des entsprechenden Buches und setzten eine von ihnen gewählte Textpassage in den rechten Kontext. Anschließend legte die für die Organisation des Wettbewerbs verantwortliche Deutschlehrerin Kerstin Heck den Sechstklässlern Lesepassagen aus einem nicht vorher benannten Werk vor, so daß die Schülerinnen und Schüler auch ihr Improvisationsvermögen und ihre Spontaneität unter Beweis stellen mußten. Schulsiegerin wurde Sarah Leidig aus der Klasse 6d, die aus einem neueren Jugendbuch vorlas: „Schulhof, Flirt, Laufstegträume“ von Minte-König. Sarah stellte ihr Wunschbuch mit einem solchen Enthusiasmus vor, daß sie die Jury, die aus Deutschlehrern und den beiden Schülersprechern Marie Stockschlaeder und Alexander Leidig (Jahrgangsstufe 13) bestand, vollauf begeisterte. Ihre Betonung, ihre Vorstellungskraft, in die Rollen ihrer Buchprotagonisten zu schlüpfen, und ihr Blickkontakt zum Publikum, welches aus zwei sechsten Klassen bestand, waren vorbildlich. Sarah Leidig wird nun am Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbes teilnehmen, der dieses Mal im Februar 2004 am Kopernikus-Gymnasium Wissen stattfindet. Die weiteren Klassensiegerinnen und -sieger waren: Jascha Herz (6a), Sebastian Stricker (6b), Samuel Straka (6c), Christian Windhövel (6e), Kevin Seibert (6f), Stephanie Reifenrath (6g) und Ramon Reifenröther (6h). Und da soll noch einmal jemand behaupten, es gäbe keine jugendlichen Leseratten mehr!

Abstieg von der Coaz-Hütte nach Pontresina

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Wettbewerbe

Die Klassensieger des Vorlesewettbewerbs (von links nach rechts): Jascha Herz, Sebastian Stricker, Samuel Straka, Christian Windhövel, Kevin Seibert, Stephanie Reifenrath, Ramon Reifenröther und Schulsiegerin Sarah Leidig Die Mitglieder der Jury: Elisabeth Wieschollek, Ulrike Kögler, Marita Stumpf, Marie Stockschlaeder, Alexander Leidig, Ilse Ragg, Kerstin Heck Dezember 2003

Wissener Kopernikus-Schüler erfolgreich beim Mathematik-Wettbewerb Hervorragende Platzierungen erreichten Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des Wissener Kopernikus-Gymnasiums in der ersten Runde des vom Land Rheinland-Pfalz ausgerichteten Mathematik-Wettbewerbs. Während einer zweistündigen Klausurarbeit setzten sich die jungen Mathematiker mit kniffligen Problemen aus der Kombinatorik, Geometrie und Algebra auseinander und überzeugten dabei durch originelle und zielgerichtete Lösungen. Studiendirektor Karl-Heinz Selbach überreichte den Preisträgern eine Urkunde von Landesministerin Doris Ahnen sowie einen vom Förderverein der Schule gestifteten Buchpreis und wünschte den Mädchen und Jungen Erfolg bei der zweiten Runde, die im kommenden Schuljahr ausgetragen wird.

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Wettbewerbe

Die Preisträger der ersten Runde sind im Einzelnen, von links nach rechts, vordere Reihe: Malte Mauelshagen (1. Preis), Christian Solbach (2. Preis), Tobias Henning (2. Preis), Melanie Quast (2. Preis), Laura Winkel (3. Preis), hintere Reihe: Sebastian Schmidt (3. Preis), Julia Becher (3. Preis), Rebekka Solbach (2. Preis), Sarah Klappert (2. Preis) und Friederike Arnold (3. Preis). Januar 2004

Mit Kuhmist experimentiert Schüler des Kopernikus-Gymnasiums erhielten wieder Preise bei Wettbewerb "Jugend forscht" Milch und Menschen, Regenwürmer, Katzen und Kuhmist - diese bunte Themenpalette stand im Mittelpunkt der Arbeiten junger Biologieschülerinnen und -schüler des Wissener Kopernikus-Gymnasiums. Mit tollen Ergebnisse kamen die Wissener von den Regionalentscheiden „Jugend forscht - Schüler experimentieren“ zurück.

„Jugend forscht - Schüler experimentieren“ in den Regionalentscheiden in Koblenz und Neuwied legten die Schülerinnen und Schüler des KopernikusGymnasiums Wissen ihre Arbeiten vor und holten sich hervorragende Platzierungen.

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Wettbewerbe Zur Zeit wird im Foyer der Schule eine Ausstellung vorbereitet, und stolz sind die jungen Forscher mit ihrem Lehrer OStR Fritz Langkutsch, der es immer wieder versteht, insbesondere in Biologie die Jugendlichen zu begeistern. Beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ sind Jungforscher bis 16 Jahren angesprochen. Hier holten die Teams einmal den zweiten Platz, einmal einen dritten Platz und Sonderpreise. Beim Wettbewerb „Jugend forscht“ kam die Arbeit von Stefan Schmidt und Tim Höfer auf den dritten Platz. Milch, Regenwürmer, Kuhmist und Katzen − mit so unterschiedlichen Themen hatten sich die Jugendlichen allein oder in Teams beschäftigt und ihre Ergebnisse überzeugten die Jurys. „Katzen können Intelligenzaufgaben lösen“ − diesen Beweis hat der 13-jährige René Nehls geliefert, und für seine Arbeit wurde er im Wettbewerb mit Platz 2 belohnt. „Katzen sind viel ältere Haustiere als der Hund, und sie haben humanoide Intelligenz“, erklärt René seine Arbeitsergebnisse. Die Katzen Jimmy, Snoopy und Inga mußten verschiedene Aufgaben lösen, einen Parcours erlernen, um zum Futter zu kommen. Für jede Aufgabe gab es Punkte. Ein RZ-Artikel „Hund denkt mit“ vom letzten Jahr hatte René auf die Idee gebracht zu testen, ob dies auch Katzen können. Mit einem Punktesystem wurde die Lernfähigkeit der Testkatzen bewertet. Der Jungforscher belegte mit angefertigten Statistiken das Ergebnis. Gibt es „Katzentreffs?“ „Ich will weitermachen und möchte gerne wissen, ob und wo es ‚Katzentreffs’ gibt. Bekannt ist, daß Katzen sich an bestimmten Punkten treffen und auch miteinander kommunizieren. Wer einen solchen Katzentreff kennt, soll mich doch bitte anrufen“, sagt der junge Schüler. Im Bereich der Humanbiologie forschten Tim Höfer und Stefan Schmidt. Sie wollten den Nachweis erbringen, ob der Slogan „Milch macht müde Muskeln munter“ stimmt. Die Verbindung Milch und Muskelwachstum wurde untersucht − und mit drei Testgruppen gingen die beiden an den Start. Es gab Milch vor dem Hanteltraining und sofort danach. Hinzu kam, daß es bei den Testpersonen die eineiigen Zwillinge Tobias und Raphael gab, deren Erbmaterial völlig identisch ist. So konnten die Versuche noch eine besondere Facette erhalten, und das Ergebnis war eindeutig. „Wer sofort nach dem Training ein Viertel Liter Vollmilch trank, hatte deutlich bessere Muskelaktivitäten“, erklärt Tim. Stolz sind Stefan und Tim auf ihr Ergebnis, auch wollen sie weiter erforschen, ob die gleichen Resultate statt mit frischer Vollmilch auch mit anderen Milchsorten zu erzielen sind. „Alles Mist! Kuhmistuntersuchungen!“ - so steht es über der Arbeit von Daniel Hansen und Kai Kühberger, die auf Platz 3 beim Wettbewerb der Schüler kamen.

Wettbewerbe

Die Jungforscher mit ihrem Biologie-Lehrer OStR Fritz Langkutsch

Die sehr wissenschaftlich angelegte Arbeit fand die Zustimmung der Jury. Mit einem enormen Arbeitsaufwand haben die beiden Schüler der 6. Klasse ihre Kuhfladenuntersuchung durchgeführt. Da wurde nach Leben im Kuhmist geforscht, der Zersetzungsgrad über Wochen und Monaten hinweg dokumentiert, Einflüsse wie Wetter, Temperatur und mehr festgehalten. Die gefundenen Lebewesen, Fliegenarten und Käfer, wurden aufgezeigt und sogar noch ein Ausflug in die Mythologie gemacht. Dabei stand der Mistkäfer (Skarabäus) im Mittelpunkt der Betrachtungen, der in Ägypten eine besondere Rolle spielt. Die temperamentvollen Schüler haben ihr nächstes Projekt mit dem Mist auch schon im Visier. Sie wollen Kuhfladen mit Pferdemist „impfen“ und schauen, was dann passiert. Mit einem Sonderpreis bedacht wurde die Arbeit von Sabrina Rödder und Sophie Krentel. Die beiden hatten mit Regenwürmern gearbeitet und verschiedenen Erdarten sowie Sand in unterschiedlichen Versionen den Regenwürmern angeboten und geschaut, wie sich das Mischungsverhältnis ändert. Die Versuche im Laubwald zeigte dabei die besten Ergebnisse. Für den Waldboden ideal „Ändern Regenwürmer den ph-Wert?“ Angesichts der sauren Nadelwaldböden wollten Tobias Weib und Joel Wörner diese Fragestellung untersuchen. Den beiden Schülern der Klasse 7b gelang der Nachweis, daß Regenwürmer einen sauren Waldboden mit einem ph-Wert von 4 in sieben Wochen in ein basisches Milieu umwandeln können. „Das ist für den Waldboden ideal“, meinten die beiden Schüler, die ebenfalls einen Sonderpreis der Jury erhielten. Die Jungforscher begleitet seit Jahren Fritz Langkutsch.

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„Die Schüler arbeiten und haben ihre eigenen Ideen, ich begleite sie nur“, meinte er zum erneuten Erfolg der Biologiearbeitsgemeinschaften, die bei fast jedem Wettbewerb von „Jugend forscht − Schüler experimentieren“ die Preise einsammeln. Rhein-Zeitung 12.03.2004

Schachspieler des Kopernikus-Gymnasiums liegen ganz vorn

Jeweils vordere Plätze belegten zwei Mannschaften der Schach-AG des Wissener Kopernikus-Gymnasiums beim Landesentscheid im Schulschach. Bei den diesjährigen Ausscheidungen in Ludwigshafen erreichte das Team um Anne Becher, Steffen Becher, Andreas Jacke und Alexander Helle in der Wettkampfklasse 1 den 4. Platz. Noch etwas besser machten es Jannik Kleine, David Schmidt, Philipp Helle und Malte Mauelshagen mit dem 2. Platz in der Wettkampfklasse 3. Als Zweitplatzierte in ihrer Altersklasse nehmen die Schüler im Mai in Luxemburg am 20. Schülerschach-Ländervergleich zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg teil. Oberstudienrat Werner Ziegler (hinten rechts), Leiter der SchachAG, freute sich über die Erfolge seiner Schüler. RZ 02.04.2004

Ticket zur WM knapp verpaßt Zwölfjährige Wissenerin Anne Becher gehört zur Spitze der Schach-Jugend

Anne Becher aus Wissen holte bei der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft im Schach in Willingen/Sauerland den 7. Platz. Sie verfehlte mit einem halben Punkt das Ticket zur Weltmeisterschaft. Die zwölfjährige Schülerin gehört zu den Top Ten in Deutschland und spielt für den Schachkreis Altenkirchen. „Am Anfang war das Turnier schwierig, aber dann lief es gut“, blickt Anne auf eine anstrengende Woche zurück. In Willingen war sie mit ihrer Freundin und 52

deren Vater, der die Betreuerfunktion für die jungen Spielerinnen ausübte. „Es hat viel Spaß gemacht“, erzählte sie. Seit vier Jahren spielt Anne Becher Schach, Bruder Steffen hat sie angesteckt. Mit ihm spielt sie fast täglich, Schach ist Hobby und füllt weite Bereiche der Freizeit. Anne besucht das Kopernikus-Gymnasium in Wissen, und wenn sie nicht Schach spielt, hört sie gerne Musik. Über die Kreis- und Bezirksmeisterschaften qualifizierte sie sich und wurde im Januar Rheinland-Meisterin in ihrer Altersklasse U12. Zum Ende der Saison kommt Anne in eine andere Altersklasse, und dann stehen im Herbst die Bezirksmeisterschaften an. Daß nur ein halbes Pünktchen fehlte, um zur Weltmeisterschaft zu fahren, findet Anne sehr schade, aber es gibt ja eine neue Runde und Spielsaison. Sie trainiert mindestens dreimal in der Woche, einmal im Monat fährt Vater Albert Becher die Tochter nach Bad Kreuznach zum Schachtraining. Es war die dritte deutsche Einzelmeisterschaft, an der die junge Spielerin teilnahm, jetzt steht sie vor der Entscheidung, täglich rund drei Stunden zu trainieren, um Spitzenspielerin zu werden. Dies setze voraus, daß der Schachkreis ihr Trainerstunden geben kann. Der Schachkreis Altenkirchen ist stolz auf seine junge Favoritin. In der deutschen Rangliste steht sie auf Platz 8. Insgesamt nahmen am Turnier U12 102 Spieler aus der Bundesrepublik teil. RZ 12.06.2004

Finale der Spitzenspieler Steffen Becher wurde Kreis-Schulschachmeister – Einladung vom Landrat auf eine Partie Da qualmten die Köpfe: 100 Schüler kämpften um die Titel der Schulschachmeisterschaft im Landkreis Altenkirchen.

100 Schüler aller Alterstufen aus Grundschulen, Realschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen saßen einen ganzen Vormittag lang in einem Raum − kann das überhaupt gut gehen? Es ging sogar sehr gut: bei der Schulschachmeisterschaft des Landkreises Altenkirchen in der Stadionhalle in Wissen. Sieben lange Runden kämpften Mädchen und Jungen um die Titel der Kreismeisterschaft − konzentriert, motiviert, engagiert und sehr diszipliniert. Und spannend war es auch. Wie erwartet, gewannen die Spitzenspieler bis zur vierten Runde alle Partien. Ab der fünften Runde wurden sie durch das Schweizer System gegeneinander gelost. Nun begann der eigentliche Endkampf. In der siebten Runde saßen sich dann die einzigen Spieler gegenüber, die bis jetzt alle Partien gewonnen hatten: Michael Witzke (Westerwaldgymnasium) und Steffen Becher (Kopernikus-Gymnasium). Es kam also zu einem richtigen Finale. Steffen Becher gewann und wurde Kreischulschachmeister, Michael Witzke Vizemeister. Jannik Kleine, der Gewinner des Jahre 2002, wurde Dritter. Span53

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nend war es aber nicht nur im Kampf um den Gesamtsieg, sondern auch in anderen Wertungsgruppen. Der Turniermodus dieser Meisterschaft sieht keine Trennung der Spieler in Altersgruppen vor − es wird nur innerhalb einer Gruppe gespielt, aber innerhalb des Teilnehmerfeldes differenziert gewertet. Besondere Erwähnung verdient hier der Bereich Grundschule: David Hahmann (Grundschule Gebhardshain) und Thomas Balzer (Grundschule Wissen) erreichten fünf Punkte und wurden erfolgreichste Grundschüler. Ihre Platzierung als 15. und 16. des Gesamtfeldes ist eine hervorragende Leistung, da die meisten Gegner erheblich älter waren! Anne Becher, mehrmalige Teilnehmerin bei deutschen Meisterschaften, wurde erwartungsgemäß bestes Mädchen. Sie erreichte fünf Punkte und wurde Achte der Gesamtwertung. Bester der Jahrgangsstufen 92/91 wurde Kevin Nehls (Gymnasium Wissen), der Jahrgangsstufen 90/89 Philipp Helle (Gymnasium Wissen), der Jahrgangsstufen 88/87 Philipp Blanke (Gymnasium Wissen) und der Jahrgangsstufe 86 und älter Andreas Jacke (Gymnasium Wissen). Für Ihren 4. und 5. Platz der Gesamtwertung erhielten Simon Ebach (Realschule Wissen) und David Schmidt (Gymnasium Wissen) weitere Buchpreise, die von Buchhändlern des Kreises zur Verfügung gestellt wurden. Auch schauten mehrere Leiter der teilnehmenden Schulen vorbei. Schließlich ist die Bedeutung des Schachspiels für die persönliche Entwicklung seit langem bekannt. So zeigt eine Untersuchung der deutschen Schulschachstiftung, daß regelmäßig Schach spielende Schüler zumindest einen überdurchschnittlich guten Sekundarabschluß I erreichen. Auch Bürgermeister Michael Wagener ließ es sich nicht nehmen, als erste Amtshandlung nach seiner Wiederwahl die Veranstaltung zu eröffnen. Landrat Dr. Alfred Beth, Schirmherr der Schulschachmeisterschaft, überreichte traditionell die Preise. Ebenso traditionell lädt er den Kreismeister auf eine Partie zu sich in die Kreisverwaltung ein. Juli 2004

Schüler des Wissener Kopernikus-Gymnasiums für Arbeit ausgezeichnet Mit großem Erfolg haben die 17 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d des Wissener Kopernikus-Gymnasiums am landesweiten Wettbewerb „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn auf dem Weg in ein vereintes Europa“ teilgenommen. Für ihre hervorragende Arbeit wurden sie jetzt mit Urkunden und diversen Sachpreisen ausgezeichnet. Ausgehend von der anstehenden Osterweiterung der Europäischen Union, entwickelten die Mädchen und Jungen im Rahmen 54

des Wettbewerbs ein Brettspiel und drehten einen kurzen Film. Der von den Schülern gedrehte Film handelt von einem jungen Ehepaar, das eine Reise nach Osteuropa plant und im Zuge dessen Vor- und Nachteile der künftigen EUMitgliedsstaaten aufzählt und bewertet.

StDn Elisabeth Wieschollek zeichnet die Klasse 10d mit Urkunden und Preisen aus März 2004

Gymnasiasten gewannen Latein-Wettbewerb in der ersten Runde Cicero, der antike Politiker und Philosoph, schrieb seine Texte in lateinischer Sprache. Wieviel Spaß es machen kann, die Texte zu übersetzen, dafür stehen Dominik Härter, Katharina Latsch, Kirsten Wöllner und Thomas Brochhagen. Die Schülerinnen und Schüler des Kopernikus-Gymnasiums Wissen gewannen die erste Runde im rheinland-pfälzischen Wettbewerb „Alte Sprachen“. Die betreuenden Lateinlehrer Liane Ziegler und Rüdiger Knaubert freuten sich mit dem erfolgreichen Quartett, das erst im vierten Jahr Lateinunterricht erhält. Jetzt geht es in der zweiten Runde, die mit einem Geldpreis dotiert ist, weiter. Da sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Eroberer blicken auf Ur-

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Förderverein

einwohner“ auseinandersetzen. Verglichen werden soll das Bild der Indios, das Amerigo Vespucci und Juan Gines Sepúlva dem spanischen Hof im 16. Jahrhundert vermittelten, mit dem Bild der römischen Öffentlichkeit über die Germanen, das der antike Historiker Tacitus beschrieb. November 2004

Protokoll zur Jahreshauptversammlung am 09. Februar 2004 Beginn der Jahreshauptversammlung um 19.00 Uhr im Stadion-Restaurant in Wissen Anwesend: Tanja Becher, Frank Henn, Karl-Heinz Selbach, Michael Stahl, Jürgen Steinke, Andreas Vieth Der Erste Vorsitzende Andreas Vieth eröffnete die Jahreshauptversammlung und hieß die Anwesenden herzlich willkommen. 1. Jahresbericht 2003 Der Erste Vorsitzende gab den Anwesenden zunächst einen Überblick über die Fördermaßnahmen des Vereins im Jahre 2003.

Die erfolgreichen Teilnehmer der 1. Runde des Latein-Wettbewerbs: Thomas Brochhagen, Kirsten Wöllner, Katharina Latsch, Dominik Härter Links StR Rüdiger Knaubert, rechts OStRn Liane Ziegler

Maßnahmen: So konnte die Schulausstattung insbesondere mit der Erneuerung des zweiten Computerklassenzimmers verbessert werden. Alle Schulstunden in diesem Bereich können derzeit gehalten werden. Weiterhin konnte ein Multimedia-PC und ein Beamer mitfinanziert werden. Die Ergänzung der Schulbibliothek ist bereits ein fester Bestandteil der jährlichen Fördermaßnahmen geworden. Auch wurden Schüler für ihre Leistungen mit Präsenten im Bereich des Landeswettbewerbs Mathematik und des altsprachlichen Wettbewerbs Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Mitgliederzahl: Am 31.12.2002 hatte der Verein 397 Mitglieder. Im Jahre 2003 konnten 19 Neuzugänge und 14 Austritte verzeichnet werden. Im Wege der Bereinigung des Mitgliederbestandes (z.B. keine Beitragszahlung) mußten weitere 6 Mitglieder ausgebucht werden, so daß der Mitgliederbestand am 31.12.2003 396 Mitglieder aufzeigte. Sonstiges: Der Erste Vorsitzende informierte die Mitglieder darüber, daß das Finanzamt die Gemeinnützigkeit für die nächsten drei Jahre anerkannt hat. 2. Kassenbericht Da der Kassenführer erkrankt war und daher an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen konnte, erläuterte der Kassenprüfer Jürgen Steinke stellvertretend den Kassenbericht. Die Einzelheiten ergeben sich aus der in der Anlage

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Förderverein

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beigefügten Übersicht. Hauptposten der Ausgaben in dem Jahre 2003 stellte die Finanzierung des zweiten Computerklassenzimmers dar. Die Kasse wurde von den Kassenprüfern Jürgen Steinke und Andreas Winters geprüft. Die Kassenprüfer bescheinigten die ordnungsgemäße Führung der Vereinskasse.

Einnahmen und Ausgaben im Jahre 2003 Einnahmen

3. Entlastung des Vorstandes Die Kassenprüfer beantragten die Entlastung des Vorstandes, diese erfolgte einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen. Beide Kassenprüfer erklärten sich bereit, für eine weitere Wahlperiode ihr Amt auszuführen. Sie wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt. 4. Projekte Die Fachbereichsliteratur und die Unterhaltungsliteratur der Bibliothek soll erneut mit der Unterstützung des Vereins ergänzt werden. Insbesondere im Bereich der Unterhaltungsliteratur sollen die Deutschlehrer bei der Auswahl der Bücher eingebunden werden. Auch sollen erneut Schüler durch Buchpräsente für herausragende Leistungen ausgezeichnet werden. Kreative Projekte im Bereich Kunst und Musik sollen sinnvoll gefördert werden. Im Raum steht auch die Anschaffung einer neuen Festplatte sowie einer neuen Videokamera für VideoArbeitsgemeinschaften. Diskutiert wurde die Initiierung eines „Gesundheitstages“, an dem das Bewußtsein der Schüler für Haltungs- und Ernährungsfragen gefördert werden soll, sowie einer „Berufsberatung“ für die Schüler der Oberstufe unter Einbindung von ehemaligen Schülern. Michael Stahl sagte die Einrichtung und Gestaltung einer Internetseite für den Förderverein zu. Die Mitglieder sollen mit dem nächsten Jahresheft gebeten werden, dem Verein ihre E-mail Adressen zu übermitteln, damit in der Folgezeit eine Versendung von „Newslettern“ möglich ist. Auch soll versucht werden, durch geeignete Maßnahmen Abiturienten zu werben.

aus Beiträgen, Spenden und Zinserträgen

10.469,74 €

Ausgaben: Schulbibliothek Software Bibliothek Arbeitsgemeinschaften Astronomie Theater Schach Schul-Band Projektwoche Buchprämien Wettbewerbe Gestaltung Abiturfeier Erneuerung PC-Ausstattung Raum 308 Multimedia-Computer für Videobearbeitung Barauszahlungen/Sonstiges Storno/Rücklasten Jahresheft 2003 (Herstellung, Versand)

501,70 € 295,80 € 87,40 300,00 75,00 175,00 175,92 290,48 416,97 7.467,92 2.500,00 90,00 576,14 253,05

€ € € € € € € € € € € €

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13.205,38 €

Herr Vieth beendete die Sitzung um 21.30 Uhr. Tanja Becher

Differenz

Einnahmen Ausgaben

10.469,74 € 13.205,38 €

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−2.735,64 €

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Ehemalige „Abi 79“ Ein fröhliches Wiedersehen nach 25 Jahren

Am Samstag, den 26. Juni 2004, trafen sich knapp 30 Abiturienten des Jahrgangs 1979, um ihr 25-jähriges Abi zu feiern. Zunächst begaben wir uns in die Obhut von Frau Herold und Frau Ziegler, die uns durch das Schulgebäude führten. Hier kam manche Erinnerung an frühere Zeiten auf, doch waren wir uns einig, daß sich nicht allzu viel verändert hat. So erkannte noch jeder die orangefarbenen Vorhänge im Zeichensaal, die heute noch so akkurat hängen wie damals. Eine „Ehemalige“ klagte über ein aufkommendes Unwohlsein beim Betreten des Chemiesaals; den Spruch „Die Zeit heilt alle Wunden“ hatte sie wohl nicht so recht verinnerlicht...

Kurzzeitig wurde ins Auge gefaßt, die „Werke“ am späten Abend gemeinsam feierlich zu vernichten, doch entschied man sich zu vorgerückter Stunde dann doch dagegen; wir beschlossen lediglich, unsere schriftlichen Darbietungen zuhause gut vor unseren Kindern zu verstecken. Nostalgie pur kam dann auf, als wir wie vor 25 Jahren unsere Feierlichkeiten in Mühlental fortsetzten. Alte Erlebnisse – positive und negative – wurden aufgefrischt, wobei der anschauliche Physik-Unterricht des damaligen Direktors Twieg besonders gewürdigt wurde. So wurde er bei der Erklärung der Zentrifugalkraft von einem sehr kräftigen Schüler mit so viel Schwung auf einem Drehstuhl angeschoben, daß er meterweit durch den Klassenraum katapultiert wurde. Es geht doch nichts über den praktischen Unterricht; da kam zumindest nie Langeweile auf. Es wurde bis tief in die Nacht hinein geplaudert und gefeiert. Einige kamen wohl erst im Morgengrauen nach Hause und begründeten dies damit, daß „anständige Menschen im Hellen nach Hause gehen“. Wir alle freuen uns schon jetzt auf unser nächstes Treffen anläßlich des 30jährigen Jubiläums. Petra Jung Inge Weitershagen

Abi `84 - Was ist nur aus uns geworden? 1984. Abitur im Orwell-Jahr.

Gespannte Erwartung vor der Aushändigung der Abiturarbeiten

Dann kam es zu einem Höhepunkt des Treffens, der Entgegennahme der Abiturarbeiten. Die Meisten hatten sich mutig zu diesem Schritt entschlossen, Andere wollten an ihre Glanzleistungen doch lieber nicht erinnert werden und verzichteten. So mußten wir dann ein wenig bestürzt die teilweise doch recht drastischen Kommentare der Beurteilungen zur Kenntnis nehmen, was aber nur zu einer vorübergehenden Eintrübung der Stimmung führte. So erfüllte es einen Ehemaligen mit zweifelhaftem Stolz, daß die Formulierung seiner mit 0 Punkten bewerteten Mathematik-Arbeit mit der Begründung „Kann nicht mehr mit mangelhaft beurteilt werden“ doch wesentlich besser sei als der Kommentar zur 0-PunkteLeistung seines Schulkumpels, die – Zitat – „...nur mit ungenügend bewertet werden“ konnte...

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In seinem Roman hatte der gute George eine düstere Zukunftsvision beschrieben und damit die spätere Science Fiction tief geprägt. Für uns wurde zumindest während der Abi-Prüfungen das Konzept des immer präsenten alles-sehenden Großen Bruders (engl. Big Brother) Wirklichkeit. Was Orwell nicht schreibt: Wir haben das Abi `84 bestanden, sind mittlerweile zwanzig Jahre älter und hatten uns deshalb sehr viel zu erzählen, als wir uns dank der Initiative von „Stuki“ am 10. Juli 2004 trafen. Immerhin rund 50 Abiturientinnen und Abiturienten des Abi-Jahrgangs 1984 hatten den Weg in den beschaulichen Wallfahrtsort Marienthal bei Hamm gefunden. Die meisten Gesichter waren auf den ersten Blick wieder zu erkennen, aber bei einigen mußte man doch eine Weile grübeln. Kein Wunder: Wir sind in der Zwischenzeit in der Summe um 1000 Jahre älter geworden. Da bleibt es nicht aus, daß bei vielen Herren die Haarpracht von einst etwas übersichtlicher geworden

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Ehemalige ist. Stattdessen haben aber alle wenigstens ein paar Pfund zugelegt. Viele wirken gesetzter, einige untersetzter… Was ist nur aus uns geworden? Von der großen Liebe aus der Oberstufenzeit ist in den meisten Fällen nix geblieben. Aber ein schon damals unzertrennliches Paar hat die letzten 20 Jahre treu zusammengehalten. Tanja und Frank werden sicher schon bald mit den Planungen für ihre Silberhochzeit beginnen?! Christa kam mit einem prächtigen Kugelbauch zu unserem Abi-Treffen. Sie müsste mittlerweile stolze Mutter sein; Glückwunsch auch von dieser Stelle ☺. „Lille“ hat mit dem Nachwuchs schon etwas mehr Erfahrung. Vermutlich bekommt er Alete & Co. auf Paletten frei Haus geliefert; immerhin zählt er zwischenzeitlich sieben Nachkommen.

Ehemalige Wer hätte das im Juni 1984 gedacht, als wir nach bestandenen Prüfungen und zig Abifeiern aufbrachen, um die Welt zu erobern? Mindestens einer hat es geschafft, sein Hobby von damals zum Beruf zu machen. Michael war schon damals unschlagbar in Geschichte und lehrt mittlerweile als Professor für Altorientologie. Alle Achtung! Doch auch Doktoren und Lehrer, eine Staatsanwältin, eine Apothekerin, Gangster-Fänger und Ingenieure hat unser Jahrgang hervorgebracht. Auf ganz Deutschland hat sich die Abiturienta `84 verteilt; einzelne hat’s sogar nach Amerika, Australien und anderswo verschlagen. Was ist nur aus uns geworden? Diese Frage werden sich sicher auch die Pauker von damals stellen, die sich mit uns auf die kurzweilige Reise in die Vergangenheit begaben, wie Winnie Möller und Heinz Kuhnert (der heute übrigens eine frappierende Ähnlichkeit mit Richard Chamberlain in dem Film „Die Dornenvögel“ hat). Kalle Selbach macht immer noch in Physik, „aber so einen Hochleistungskurs, wie Ihr damals einer wart, habe ich nie wieder gehabt.“ Karin Scheick-Schroth machte große Augen, als sie erfuhr, was aus einer Mitschülerin geworden ist, welcher sie damals dringend geraten hatte, nie etwas mit Chemie zu machen: Die ehemalige Chemie-Grundkurslerin mittlerer Güte hat nicht nur Chemie studiert, sondern in diesem Fach sogar den Doktor gemacht. Die Überraschung des Abends lieferte zu später Stunde unser damaliger Jahrgangsstufenleiter, Eberhard Holschbach. Schreck laß nach: Die Original-AbiArbeiten von vor 20 Jahren. Mit Stempel auf jeder Seite und stellenweise sogar mit Spuren von echtem Abiturientenschweiß. Genüßlich wurde vor der Aushändigung aus den ganz in rot gehaltenen Kommentaren zitiert. Was wir früher alles wußten… Was ist nur aus uns geworden? Mario Neuhoff

In fröhlicher Runde werden Erinnerungen und Anekdoten ausgetauscht

Und die Anderen? Die liegen Kinder-Zahl-mäßig irgendwo dazwischen. Fest steht, daß wir alles in unserer Kraft Stehende tun, damit dem KopernikusGymnasium und anderen Lehranstalten auch künftig der Nachschub nicht ausgeht… 62

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Ehemalige Ein ganzer Kerl dank Abi – zehn Jahre Abi ´94 Am 19. Juni war es endlich soweit: Fast genau zehn Jahre nach den mündlichen Abiturprüfungen traf sich der kleine Abi-Jahrgang ´94 fast vollzählig in der Skihütte auf der Köttingerhöhe. Der Abend bot viel Gelegenheit bei einem guten Essen vom Buffet mit den ehemaligen Klassenkameraden und auch vielen Lehrern (es war zeitweise zu befürchten, daß die Zahl der Lehrer die der Abiturienten übersteigen würde) die Erlebnisse der vergangenen Jahre auszutauschen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen jedoch die gemeinsamen (Un-)Taten während der Schulzeit. Es war festzustellen, daß der Jahrgang ´94 ein relativ bodenständiger ist. Außerdem hatte offensichtlich vielen von uns die Schulzeit so sehr gefallen, daß wir sie bis ans Ende unserer beruflichen Tätigkeit verlängern wollen. Einer ist bereits als Lehrer ans Kopernikus-Gymnasium zurückgekehrt. Andere befinden sich noch in einer Warteschleife oder haben sich für andere Schulformen entschieden.

Ehemalige Streß, der im Rückblick im Vergleich zu dem, was dann noch kommen sollte, eigentlich gar nicht so groß war, Revue passieren zu lassen. Dann verschwanden die Papiere aber meist sehr schnell in den Autos der Abiturienten. Dem Aufruf eines Lehrers zu einer kollektiven Verbrennung mochte keiner Folge leisten. Nur einzelne diskutierten noch lange mit den ehemaligen Fachlehrern über die Aufgaben und deren Beantwortung. Der Abend war noch lang, und bei dem einen oder anderen Bier wurden viele Erinnerungen und Photos ausgetauscht. Die dank hervorragender Organisation tolle Feier in der Skihütte wird uns allen sicher in guter Erinnerung bleiben, und wir freuen uns auf die nächste, wenn hoffentlich wieder viele „ganze Kerls“ zusammenkommen. Jens Wöllner

Freudiges Wiedersehen beim Treffen des Abiturjahrgangs 1994 in der Skihütte

Höhepunkt des Abends war die Rückgabe der schriftlichen Abitur-Arbeiten durch Karl-Heinz Selbach, die durch eine kurze Ansprache von Karsten Krämer eingeleitet wurde. Die Arbeiten waren für viele Anlaß, noch einmal den Abi64

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Sonstiges Homepage des Kopernikus-Gymnasiums (mit Servicebereich für Lehrer und Schüler)

http://www.gymnasium-wissen.de Die Online-Version dieser 15. Ausgabe steht im pdf-Format bereit unter

http://home.arcor.de/khselbach

Kontakt zu Ehemaligen Die Organisatoren von Ehemaligen-Treffen mögen bitte einen Mitschüler ihres Jahrgangs ansprechen, einen Beitrag zur Veröffentlichung in unserem Mitteilungsheft zu verfassen. Gerne kommt auch ein Vertreter des Fördervereins zu Ehemaligen-Treffen. Zuschriften bitte an den Förderverein Kopernikus-Gymnasium z. Hd. Herrn Karl-Heinz Selbach Pirzenthaler Straße 57537 Wissen e-mail: [email protected] Falls die Ehemaligen uns ihre e-mail-Adresse übermitteln, können wir auf diesem Wege Informationen senden.

Noch eine herzliche Bitte: Wie dem Kassenbericht für das Jahr 2003 zu entnehmen ist, sind uns an Stornogebühren und Rücklasten insgesamt 576,14 € belastet worden. Wir bitten daher dringend unsere Mitglieder, die am Abbuchungsverfahren für den Mitgliedsbeitrag teilnehmen, uns Änderungen ihrer Bankverbindung mitzuteilen (gerne auch per e-mail).

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