NIEDERBAYERISCHE ZEITUNG. 65. Jahrgang / 47.Woche / Nr. 276 Samstag, 27. / Sonntag, 28. November 2010

March 9, 2017 | Author: Franz Falk | Category: N/A
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Passauer Neue Presse Ausgabe A

NIEDERBAYERISCHE ZEITUNG

65. Jahrgang / 47.Woche / Nr. 276

Samstag, 27. / Sonntag, 28. November 2010

HEUTE

Euro-Länder kommen nicht zur Ruhe

Mainz schlägt Nürnberg 3:0 Schwere Schlappe für Nürnbergs Trainer Dieter Hecking: Der „Club“ verlor gegen den FSV Mainz mit 0:3. Mainz bleibt damit erster Verfolger von Spitzenreiter Borussia Dortmund. Sport

Tatort feiert Jubiläum Der „Tatort“ in der ARD ist Kult. Nicht zuletzt, weil der Sonntagskrimi stets aktuelle Themen und Trends aufgreift. Vor 40 Jahren fing alles an. Seite 3

Heute mit Magazin „deluxe“ Heute liegt der PNP die neueste Ausgabe des Stil-Magazins „deluxe“ bei. Darin finden Sie die schönsten Trends zum Weihnachtsfest. Außerdem ist ein Luxus-Urlaub in Österreich zu gewinnen.

Börse: DAX leicht im Minus DAX: 6849 (− 0,4 %). Top: ThyssenKrupp 30,70 Euro (+ 1,82 %). Flop: Deutsche Bank 38,27 Euro (− 1,7 %). Wirtschaft

Zum Abschied nur das Beste Unter dem Motto „À Dieu“ organisiert Pankraz Freiherr von Freyberg für 2011 seine letzten Europäischen Wochen. Es ist ein Ausstand nach Maß: mit 83 Veranstaltungen und reihenweise großen Namen. Feuilleton

Debütantinnen-Ball ist zurück Nach vielen Jahren Unterbrechung fand gestern Abend in der Dreiländerhalle wieder einmal eine Abschluss-Tanzgala statt. Seite 24 Heimatsport Familienanzeigen Kino

Seiten 27, 28, 29 Seiten 48, 49 Seite 45

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Risikoaufschlag für spanische Staatsanleihen auf Rekordniveau − Portugal beschließt Sparpaket − Schäuble: Rettungsschirm reicht Dublin. Nachdem die irische Regierung unter den Rettungsschirm geschlüpft ist, wächst die Sorge vor einer Ausweitung der Eurokrise auf weitere Länder. Vor allem die Risikoaufschläge für spanische Staatstitel legten gestern zu und erreichten

neue Rekordstände. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe liegt mit rund 5,24 Prozent mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Durch höhere Risikoaufschläge wird es für Staaten schwieriger sich neues Geld zu leihen.

Auch in Portugal, Italien und Irland kletterten die Renditen. Als Grund nannten Händler zunehmende Skepsis darüber, ob das Volumen des 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirms von EU und IWF ausreiche, sollten nach Irland weitere Länder

gerettet werden müssen. Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero betonte aber, er halte es für „absolut ausgeschlossen“, dass Spanien auf den Rettungsfonds zurückgreifen müsse. Auch Portugal verabschiedete gestern ein hartes

PNP-Aktion für Kinder auf den Philippinen Passau. Die Passauer Neue Presse lässt in diesem Jahr „Ein Licht im Advent“ für Kinder auf den Philippinen leuchten. Die Weihnachtsaktion unterstützt die deutsche Hilfsorganisation „Ärzte für die Dritte Welt e.V.“, die sich auf der südostasiatischen Inselgruppe um die Ärmsten der Armen kümmert. Von den 86 Millionen Einwohnern haben zwei Drittel weniger als einen Euro täglich zum Leben, jedes dritte Kind ist unterernährt, die Sterblichkeitsrate bei Kleinkindern liegt einer UN-Statistik zufolge bei 27 von 1000. Die Mehrheit der Filipinos lebt in Not und Elend − kein Wunder, dass sich in den Slums von Manila oder Cebu, aber auch in den rückständigen Gebieten auf Mindanao oder Mindoro Krankheiten wie Tuberkulose, Typhus, Cholera oder Lepra ausbreiten. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen haben sich die „German Doctors“ zur Aufgabe gemacht. Sie betreiben auf den Philippinen vier Armenhospitäler, mehrere Ambulanzen und sogenannte „Rolling Clinics“, um der notleidenden Bevölkerung Zugang zur medizinischen Versorgung zu bieten. Genauso wichtig ist ihnen aber auch die Vorsorge − geplant sind unter anderem ein Ernährungsprogramm für Säuglinge und die bessere Betreuung Schwangerer. − efi/ Grußwort/Bericht Seite 5

Ihr ausgezehrter Körper ist ein Zeichen von Mangelernährung: Anna Marie wiegt mit eineinhalb Jahren 5,1 Kilo − doppelt so viel wäre normal. Das Kind kam mit Hungerödemen in das Armenhospital von Valencia, das die Ärzte für die Dritte Welt auf Mindanao betreiben. − Foto: Fischl

Untergriesbach

Bad Griesbach i. Rottal Pfarrkirchen

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Atompaket: Merkel bricht Widerstand der Unionsländer Berlin. Die umstrittenen Atomgesetze können im Januar 2011 in Kraft treten − vorausgesetzt Bundespräsident Christian Wulff unterschreibt sie. Im Bundesrat gab es gestern nicht die erforderliche absolute Mehrheit für die Anrufung des Vermittlungsausschusses, um das Atompaket zu verzögern. Besonders

umstritten war bis zuletzt im Unions-Lager die Atomsteuer. In langen Verhandlungen konnte Kanzlerin Angela Merkel in der Nacht den Widerstand der Ministerpräsidenten der Union brechen. Sie stimmten zu, nachdem die Regierung betont hatte, auch die Interessen der Länder würden gewahrt. − dpa/S.2

Täter von Bodenfelde legt Geständnis ab Northeim. Der Täter von Bodenfelde hat die 14 Jahre alte Nina aus sexuellen Motiven umgebracht. Wie Staatsanwalt HansHugo Heimgärtner gestern mitteilte, machte der 26-jährige Mann in seinem Geständnis umfassende Angaben zum Motiv für den Doppelmord. Das Mädchen habe seine Annäherungs-

versuche abgewehrt, habe Jan O. ausgesagt. Er habe das Schreien von Nina verhindern wollen. Tobias sei in der Nähe des Ortes gewesen, wo Ninas Leiche lag. In dieser Situation habe Jan O. sich „entdeckt“ gefühlt und Tobias umgebracht. Zunächst gingen die Behörden von Mordlust als Motiv aus. − dpa/Journal

Sparprogramm, um seinem Staatsdefizit Herr zu werden. Finanzminister Wolfgang Schäuble wies zugleich Vorschläge zurück , den Euro-Rettungsfonds auf bis zu 1,5 Billionen Euro aufzustocken. − dpa/ Kommentar S. 2/Wirtschaft

GRUSSWORT

Liebe Leserinnen, liebe Leser der PNP, Kinder durchwühlen in der philippinischen Millionenstadt Cebu barfuß den Müll nach Verwertbarem. Sie leben buchstäblich im Müll und vom Müll. Das bei meinem Besuch 2006 so hautnah zu erleben, konnte ich kaum ertragen. Umso glücklicher bin ich nun, dass unsere Ärzte für die Dritte Welt als Partner der diesjährigen Weihnachtsaktion ausgewählt wurden. Seit 27 Jahren arbeiten die German Doctors in unentgeltlichen Einsätzen auf den Philippinen. Jedes Jahr opfern über hundert deutsche Ärztinnen und Ärzte ihren Jahresurlaub oder Zeiten ihres Ruhestands, um in Manila, auf Cebu, Mindoro oder Mindanao Menschen zu helfen, um Leben zu retten. Immer wieder werden völlig unterernährte Kinder zu uns gebracht, die wir unter ärztlicher Aufsicht aufpäppeln und die sonst nicht überleben würden. Und noch immer sterben zu viele Mütter an einfachen Komplikationen bei den Geburten in weit entlegenen Dörfern, in dunklen Hütten. Diesen Menschen wollen wir mit Ihrer Unterstützung noch besser helfen. Durch meine Reisen zu den Projekten weiß ich, wie sparsam und doch effizient die German Doctors arbeiten und wie groß das persönliche Engagement unserer Ärztinnen und Ärzte ist. Ihre Spenden kommen dort an, wo sie benötigt werden. Unterstützen Sie daher bitte die Aktion der PNP und die Ärzte für die Dritte Welt. Denn jeder Einzelne zählt! Mit herzlichem Dank und den besten Wünschen für die Vorweihnachtszeit − mit etwas Ruhe für Sie selbst und diejenigen, die Ihnen lieb sind, Ihre Dr. Maria Furtwängler, Präsidentin des Kuratoriums Ärzte für die Dritte Welt e.V.

Winterreifenpflicht gilt ab nächster Woche Berlin. Ab kommender Woche müssen Autofahrer bei Eis, Schnee und Matsch Winterreifen aufziehen − sonst wird es teuer. Der Bundesrat beschloss gestern die Einführung einer Winterreifenpflicht. Wer künftig bei Winterwetter und glatten Straßen mit Sommerreifen erwischt wird, soll 40 Euro statt bisher 20 Euro bezahlen, heißt es in der Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO), die voraussichtlich bis Ende nächster Woche in Kraft tritt. Dabei wird der Fahrer belangt, nicht der Halter. Behinderungen im Winterverkehr durch unpassende Reifen werden mit 80 Euro geahndet. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) rief die Autofahrer auf, so schnell wie möglich Winterreifen aufziehen zu lassen. „Wir wollen

den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung mehr Profil geben, um gefährliche Rutschpartien auf den Straßen zu vermeiden“, sagte er. Kritik von der Gewerkschaft der Polizei, es gebe zu wenig Personal für Kontrollen, wies Ramsauer im PNP-Interview zurück. „Hier wird offenbar nach einem Haar in der Suppe gesucht.“ Autofahrer müssen nun bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Winter- oder Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen mit dem M+S-Symbol unterwegs sein. Die Regelung gilt für alle Kraftfahrzeuge, also auch für Motorräder. Ausgenommen sind Nutzfahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft, da sie in der Regel ohnehin mit grobstolligen Reifen fahren. Kritisiert wird von einzelnen Automobilverbänden auch, dass

Ein PKW mit Winterreifen: Das neue Gesetz definiert ganz genau, unter welchen Bedingungen sie aufgezogen sein müssen. Bisher hatte es lediglich geheißen, die Bereifung sei „an die Witterung anzupassen“. − F.: dpa

es bei Lastwagen und Omnibussen terverhältnisse anzupassen“ ist. mit mehr als acht Sitzen als Aus- Hierzu zählte insbesondere die nahme erlaubt ist, nur an den An- „geeignete Bereifung“ − ohne zu ertriebsachsen Winter- oder Allwet- klären, was genau damit gemeint terreifen anzubringen. So könne ist. Es gehe auch um mehr Klarheit das häufige Querstehen von Lkw für die Polizei bei Kontrollen, beim Winter kaum verhindert wer- tont das Verkehrsministerium. Der Verkehrsclub VCD begrüßden, moniert der Auto Club Europa (ACE). Gut gemeint, aber te die Entscheidung, forderte aber schlecht gemacht sei die Vor- eine bessere Kennzeichnung von schrift, sagte ACE-Sprecher Rai- Winterreifen. Der verkehrspolitiner Hillgärtner. Er wünsche der sche Sprecher Gerd Lottsiepen Winterreifen-Pflicht einen „guten sagte: „Das gängige M+S-Siegel allein sagt nicht aus, ob der Reifen Rutsch“. Die Neuregelung war nach ei- tatsächlich für winterliche Straßen nem Urteil des Oberlandesgerichts geeignet ist, da verbindliche PrüfOldenburg im Juli notwendig ge- verfahren fehlen.“ Jeder Reifenherworden. Das Gericht hatte Bußgel- steller könne das M+S-Logo der bei falscher Bereifung für ver- (Matsch+Schnee) auf seine Reifen fassungswidrig erklärt, weil die Re- drucken. Hier müsse es einheitligelungen zu schwammig seien. che Vorgaben in Europa geben. Bisher hieß es nur, dass die Ausrüs− dpa/Siehe auch Interview mit tung von Fahrzeugen „an die Wet- Verkehrsminister Ramsauer S. 4

WEIHNACHTSAKTION

Samstag, 27. November 2010

Nummer 276

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Kindheit in der Sackgasse Zwei von drei Kindern wachsen auf den Philippinen in Not und Elend auf − für sie soll heuer ein „Licht im Advent“ leuchten. Die Weihnachtsaktion der PNP unterstützt die Arbeit der „German Doctors“, die sich dort unentgeltlich um Arme und Kranke kümmern. Von Eva Fischl

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ber der Gepäckausgabe am Flughafen von Manila prangt ein Werbeplakat für ein Luxusressort auf einer der kleinen philippinischen Inseln. Es spielt mit Gegensätzen. Links eine mäßig attraktive Bettenburg, dazu die mitleidige Frage: „Möchten Sie so Urlaub machen?“ Rechts daneben räkelt sich eine Schöne am Pool unter Palmen − „Kommen Sie lieber zu uns“, lockt der Werbeslogan. Tausende Urlauber aus aller Welt besuchen jedes Jahr den Archipel am anderen Ende der Welt und tauchen ab in die paradiesische Unterwasserwelt mit Korallenriffen und exotischen Fischen. Was sie meist nicht zu Gesicht bekommen, ist die harte Realität auf den Philippinen. Dort endet ein Leben schon in der Sackgasse, bevor es richtig begonnen hat. Kinder verhungern, weil ihre Mütter sie nicht ernähren können. Frauen sterben bei der Geburt, weil sie einen Kaiserschnitt bräuchten, aber noch nie einen Gynäkologen gesehen haben. Junge Menschen erkranken an Tuberkulose, Typhus oder Lepra und gehen ohne Behandlung jämmerlich vor die Hunde. Mädchen, oft noch nicht mal Teenager, werden von skrupellosen Männern in die Zwangsprostitution getrieben und ihrer Seelen beraubt. Müllkinder wühlen auf stinkenden Deponien täglich im Dreck nach Verwertbarem und opfern dafür ihre Gesundheit. Diese Menschen sind in der Mehrzahl. Von den 86 Millionen Einwohnern der südostasiatischen Inselgruppe haben zwei Drittel weniger als einen Euro täglich zum Leben. Jedes dritte Kind ist unterernährt, 24 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die hygienischen Zustände in den Slums von Manila und Cebu oder in den rückständigen Berggebieten fördern Infektionen mit Typhus, Cholera und insbesondere Tuberkulose. Wird jemand krank, ist er nutzlos − für die Familie bedeutet das eine Katastrophe, vor allem dann, wenn der einzige Verdiener ausfällt. Armut ist überwiegend ein ländliches Problem. Auf Mindanao, der fruchtbaren Insel im Süden, machen nur die großen Plantagenbetreiber wie Dole oder Del Monte Profit − die meisten Männer arbei-

In der Metropolregion Manila, einem Moloch mit annähernd 20 Millionen Einwohnern, gehen die Slums nahtlos ineinander über. Zwei von drei Kindern, die auf den Philippinen geboren werden, wachsen in äußerster Armut auf − wenn sie die ersten fünf Lebensjahre überhaupt schaffen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen zählt die südostasiatische Inselgruppe zu den weltweit zehn Staaten mit den meisten unterernährten Kindern. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 27 von 1000. − Fotos: Fischl ten als Tagelöhner und können ihre Familien kaum ernähren, geschweige denn sich einen Arzt leisten. Der Teufelskreis beginnt, sobald ein Problem auftritt. Wie bei Jennylyn (21) und ihrem Mann Alguin (24). Das junge Paar aus einem Ureinwohner-Dorf in den Bergen von Mindanao ist eines Morgens im Armenhospital der „German Doctors“ in Buda aufgetaucht. In ihren Armen trugen sie die neugeborenen Zwillinge Joven und Jovet − der eine Bub wog 2,5 Kilo, der andere 2,3 Kilo. Jovet war dem Tod näher als dem Leben.

Sprechstunde auf der Müllkippe Dass die Babys den stundenlangen Gewaltmarsch durch das Rebellengebiet überlebten, grenzt an ein Wunder. In Deutschland wären die Kinder sofort auf die SäuglingsIntensivstation gekommen − hier hätten sich Mutter und Arzt aber auch systematisch auf die Zwillingsgeburt vorbereitet. Jennylyn wusste bis zum Tag ihrer Niederkunft nichts von ihrem doppelten Glück. Es war ihre dritte

Schwangerschaft, die beiden anderen Hausgeburten waren normal verlaufen. Nicht so dieses Mal. Als die Zwillinge nach einer Woche immer noch nicht ordentlich tranken und Gewicht verloren, machte sich das Paar auf nach Buda. Ohne die Hilfe der „German Doctors“ wären die Kinder vermutlich tot. Die Klinik ist das jüngste Projekt der Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt e.V. auf den Philippinen. Auf der gesamten Inselgruppe betreiben die „German Doctors“ vier Krankenhäuser und Ambulanzen in den städtischen Slums − dabei kennen die Ärzte keine Scheu: der heftigste Einsatzort ist die Müllkippe von Cebu City. Mit beißendem Gestank in der Nase, terrorisiert von lästigen Fliegen in der bedrückend feuchten Hitze, behandeln die „German Doctors“ die Menschen, die hier leben und arbeiten. Auch in den rückständigen Gebieten auf Mindanao oder Mindoro, der Insel südlich von Manila, kommen die Ärzte mit den sogenannten „Rolling Clinics“ direkt zu ihren Patienten. „Die Philippinen machten mit etwas über 1,9 Millionen Euro 2009 den Löwenanteil unseres Budgets aus“, erklärt Harald

Einer der „German Doctors“: Martin Grau leitet das Spital in Cagayan de Oro − dort ist die neunköpfige Familie Ugpo gestrandet. Mama Mercyliza (r.) leidet an Tuberkulose, auch ihre jüngste Tochter April Mae (3) ist krank. Kischlat, der Generalsekretär der Hilfsorganisation. Der Betrieb funktioniert dank Spenden und dem ehrenamtlichen Einsatz deutscher Ärzte, die ihre Freizeit für

So können Sie helfen Z

Zwei winzige Bündel Mensch: Mit den Zwillingen Joven (l.) und Jovet (r.) kamen Jennylyn und Alguin im Armenhospital in Buda an − dass die neugeborenen Buben den stundenlangen Fußmarsch aus den Bergen überlebten, grenzt an ein Wunder.

Die Müllkinder von Cebu City: Hunderte Familien leben auf der stinkenden Deponie. Schon die Jüngsten sammeln täglich verwertbaren Abfall, um ihn weiterverkaufen zu können. Für diese Einnahmequelle opfern sie ihre Gesundheit.

Landarmut auf Mindanao: In diesem Verschlag lebt Arlyn (37) mit ihren Kindern. Angelica ist extrem unterernährt − mit ihren zwei Jahren kann sie weder stehen noch laufen.

den guten Zweck opfern und meist sechs Wochen in einem der weltweiten Projekte arbeiten. Ganz im Sinn des Mottos „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützt die Hilfsorgani-

sation auch ein Netz von lokalen Sozialarbeitern. So helfen die Ärzte mit, Härtefälle abzufedern oder Einkommensmöglichkeiten für besonders Bedürftige zu schaffen. Für die Philippinen haben die Ärzte für die Dritte Welt große Pläne. Sie wollen im Einzugsgebiet des Armenhospitals in Buda die Basisversorgung verbessern, erläutert Kischlat. Mit einem Ernährungsprogramm soll die Säuglingssterblichkeit bekämpft werden, ein weiterer Fokus liegt auf der Schwangerschaftsvorsorge, damit Frauen wie Zwillingsmutter Jennylyn die Möglichkeit erhalten, sicher in einem Krankenhaus zu entbinden. Doch auch der Betrieb in den Projekten in Cagayan de Oro, Valencia, Cebu und Manila muss weiterlaufen − dafür benötigen die „German Doctors“ Unterstützung. Sie, liebe Leser, können helfen. Mit Ihrer Spende machen Sie es möglich, dass deutsche Ärzte auf den Philippinen weiterhin Gutes tun können. Schenken Sie den Kindern dort die Chance auf ein Leben, das nicht schon am Anfang in der Sackgasse endet.

um 19. Mal leuchtet heuer „Ein Licht im Advent“, die Weihnachtsaktion der Passauer Neuen Presse. Sie, liebe Leser, haben in den vergangenen 18 Jahren bewiesen, dass Ihnen Kinder in Not am Herzen liegen, und die stolze Summe von 10,6 Millionen Euro für verschiedene Projekte weltweit gespendet. Nun hoffen wir wieder auf Ihre Mithilfe, um Kindern auf den Philippinen helfen zu können. Unser Partner ist in diesem Jahr die deutsche Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt e.V. , für die sich Schauspielerin und Ärztin Dr. Maria Furtwängler seit Jahren als Kuratoriumspräsidentin starkmacht. Jeder gespendete Euro geht an die „German Doctors“ und ihre Hilfsprojekte auf den Philippinen. Ihre Spende für „Ein Licht im Advent“, die sie auf das Spendenkonto 301 905 32 bei der Sparkasse Passau, BLZ 740 500 00, eingezahlt haben, ist selbstverständlich steuerlich absetzbar. Bei Beträgen bis 200 Euro akzeptiert das Finanzamt den abgestempelten Bankbeleg. Bei höheren Summen wird Ihnen die Hilfsorganisation eine Quittung ausstellen. Dafür ist es unbedingt nötig, dass Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse auf dem Überweisungs-

Ein Licht im Advent für Kinder auf den Philippinen

Sie brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto:

301 905 32 Sparkasse Passau

BLZ 740 500 00 In Zusammenarbeit mit

träger gut leserlich angeben. Gleiches gilt bei Online-Überweisungen. Empfänger Ihrer Spende ist „Ärzte für die Dritte Welt e.V.“. In die Zeile „Referenz-Nummer“ bzw. „Verwendungszweck“ schreiben Sie „Ein Licht im Advent − PNP“. Dieser Ausgabe liegt auch ein vorgedruckter Überweisungsträger bei. Wenn Sie im Rahmen einer eigenen Aktion Spenden sammeln wollen, weisen wir gerne in der PNP darauf hin. Dazu wenden Sie sich bitte an Ihre Lokalredaktion vor Ort oder an die Spenden-Redaktion (Ansprechpartner Eva Fischl und Dietmar Swoboda). Die Spenden-Redaktion ist werktags ab 10 Uhr unter 0851/802583 oder -393 oder per E-Mail an [email protected] erreichbar. Gerne können Sie dort, in Ihrer Geschäftsstelle oder Lokalredaktion Plakate anfordern. Ab Montag werden wir Sie täglich über die Projekte der „German Doctors“ auf den Philippinen und die dortigen Lebensumstände von Kindern informieren. Basis-Informationen zur Spendenaktion finden Sie auch unter www.pnp.de/weihnachtsaktion − dort gibt es eine Dia-Show, weiterführende Links und einen Flyer zum Herunterladen. − efi

WEIHNACHTSAKTION

Samstag, 11. Dezember 2010

Nummer 288

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Die Helfer vor unserer Haustür Im Februar geht’s zurück nach Buda D

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ie opfern ihren Jahresurlaub oder ihren verdienten Ruhestand, um in den Projekten der German Doctors den Ärmsten der Armen zu helfen − unter den vielen Ärzten, die sich für die Hilfsorganisation engagieren, sind auch Mediziner aus dem Verbreitungsgebiet. Die PNP stellt fünf aktive Ärzte vor und erinnert an Dr. Peter Fricke, der vor seinem tragischen Unfalltod jahrelang als medizinischer Leiter im Komitee der Ärzte für die Dritte Welt tätig war.

„Wollte immer so etwas tun“ logie und Pathologie schon dabei. Die Ärzte für die Dritte Welt seien ihr ein Begriff gewesen, die Denkweise, die dahinter steht, gefiel ihr. „Man kann sehen, dass sich vor Ort etwas verändert“, sagt die Ärztin. Auch die Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe geben, die Tuberkulose-Therapien oder das Ernährungsprogramm sagen ihr zu.

Dr. Heimke Joswig-Priewe unterwegs zu einer Rolling-Clinic-Ambulanz in den Bergen von Mindanao.

I

m Frühjahr wird Dr. Heimke Joswig-Priewe (67) zu ihrem zehnten Einsatz für die German Doctors aufbrechen, dieses Mal wieder nach Mindanao. Seit 1991 ist die Ärztin mit Fachrichtung Gynäko-

Bis zu ihrem Abschied aus dem Berufsleben 2005 war die frühere Oberärztin am Klinikum Landshut alle zwei Jahre in einem der Projekte in Asien. Neben den Philippinen sind die German Doctors im indischen Kalkutta und in Bangladesch vertreten. Als Rentnerin hat sie nun mehr Freiheiten − und nützt diese für ihr soziales Engagement. „Ich wollte immer so etwas machen“, erzählt die 67-Jährige. Da sie keine Kinder habe, sei es für sie auch einfacher gewesen, ihre Reisen zu organisieren. „Ich muss nicht so viel Rücksicht nehmen und kann das verantworten.“

Dr. Dietrich Adam mit einer schwerkranken Tuberkulose-Patientin, der in Buda geholfen werden konnte.

Familie muss Engagement mittragen E

r ist mittlerweile ein Philippinen-Kenner: Dr. Matthias Haun, Oberarzt am Krankenhaus in Rotthalmünster, war bereits viermal für die German Doctors im Einsatz: zweimal in Manila und zweimal auf Mindanao. „Wenn es sich beruflich einrichten lässt, dann ist für Herbst 2011 die nächste Reise geplant“, sagt der 57-Jährige. Zeitliche Gründe verhinderten, dass er − wie eigentlich schon ausgemacht − bereits heuer als German Doctor unterwegs war. Der Chirurg ist vor vielen Jahren über eine Kollegin zu der Hilfsorganisation gekommen. Was ihm an den Ärzten für die Dritte Welt gefällt? „Die Organisation ist überschaubar, und es besteht ein persönliches Verhältnis zwischen den Beteiligten“, sagt Matthias Haun. Er sieht sich als Botschafter, der vor seiner eigenen Haustür die Werbetrommel für die German Doctors rührt. Sein Engagement ginge nicht ohne die Unterstüt-

„Man weiß wieder, was man hat“ D

Dr. Matthias Haun im Rolling-Clinic-Einsatz auf Mindanao. zung und das Wohlwollen seiner Familie, weiß Haun. „Wenn ich im Einsatz bin, bedeutet das ja auch,

dass der gemeinsame Urlaub flach fällt und meine Frau die Aufgaben zu Hause alleine meistern muss.“

er Gedanke, langfristige Strukturen zu schaffen und nicht nur punktuelle Hilfe zu leisten − das hat Dr. Willibald Prügl aus Neuhaus am Inn an den German Doctors überzeugt. Der Oberarzt der Inneren Abteilung am Krankenhaus Rotthalmünster (Lkr. Passau) war 2006 sechs Wochen in Bangladesch im Einsatz und er liebäugelt mit einem weiteren. „Die Philippinen, gerade das Bergland, würden mich reizen“, sagt der 50-Jährige. Allerdings muss der nächste Einsatz noch warten: „In ein paar Jahren, wenn meine drei Töchter versorgt sind, geht es leichter.“ Die Mädchen haben Verständnis für das soziale Engagement ihres Vaters, er hat sie schon „infiziert“ mit seinem Interesse: „Die Älteste studiert auch Medizin, und die Jüngste war gerade ein Jahr als Praktikantin in Peru“, erzählt Willibald Prügl. Die Arbeit mit den German

Dr. Willibald Prügl mit einem seiner kleinen Patienten in Bangladesch. Doctors relativierte für ihn sehr viel: „Gerade das Jammern bei uns über die Gesundheitsreform. So

Arbeit in der Entwicklungshilfe: „Das war ihm ganz wichtig“ E

Dr. Krystian Jaschik war in diesem Jahr für zwei Wochen als Arzt in Kamerun. Für die German Doctors würde der Chefarzt der Bavaria Klinik Freyung gerne wieder einen längeren Einsatz auf den Philippinen machen.

Pläne für den Ruhestand G

erne würde Dr. Krystian Jaschik wieder für die German Doctors in ein Entwicklungsland reisen. Diesen Plan hat der 62-Jährige aber auf den Ruhestand vertagt. Denn sein Posten als Chefarzt der Bavaria Klinik in Freyung und seine Verpflichtung als Papa eines kleinen Kinds hindern den Orthopäden derzeit noch an mehrwöchigen Auslandseinsätzen. 2004, vor der Geburt seiner Tochter, war Krystian Jaschik für die Ärzte für die Dritte Welt in Manila. „Die Nachhaltigkeit dieser Projekte hat mich beeindruckt“, sagt der Arzt,

ass sein Wissen im Ruhestand nicht brach liegt und er weiter kranken Menschen helfen kann − mit diesem Vorhaben verabschiedete sich Dr. Dietrich Adam im Februar 2008 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Bis dahin war der Alltag des Pädiaters als Oberarzt der Passauer Kinderklinik ausgefüllt. Nun widmet der 65Jährige seine Energie den German Doctors − im Februar wird der Passauer wieder in Richtung Philippinen aufbrechen, wo er zum dritten Mal einen dreimonatigen Einsatz als Arzt im Armenhospital von Buda absolvieren wird. Das jüngste Philippinen-Projekt der Ärzte für die Dritte Welt liegt Dietrich Adam am Herzen. Als Ziel hat sich der Kinderarzt für seinen nächsten Einsatz gesteckt, das Ernährungsprogramm für unterernährte Kinder anzukurbeln. „Es geht vor allem darum, ein Netz mit Gesundheitshelfern in den abgelegenen Dörfern aufzubauen“, sagt er. Jedes Kind, das dadurch zu Hause überlebt und nicht als todkranker Patient zu ihm in die Klinik eingeliefert wird, sei ein Erfolg. Als German Doctor knüpft Dietrich Adam an seine Anfänge an. Schon während des Studiums arbeitete er in Peru am Oberlauf des Amazonas mit der dortigen indigenen Bevölkerung, später ging er für fünf Jahre in den Entwicklungshilfedienst nach Tansania. Seine Ausbildung als Tropenmediziner kommt ihm jetzt wieder zugute.

der zuletzt diverse Kurzeinsätze für „Humedica“ in afrikanischen Krisengebieten geleistet hat. „Natürlich ist das schon was, zehn von hundert Patienten heilen zu können“, bilanziert Jaschik. Aber es sei besser, Therapien zu entwickeln und Patienten langfristig zu begleiten, wie es die German Doctors machen. Der gebürtige Schlesier hat deshalb einen Einsatz fest im Blick, am liebsten auf Mindanao, der großen Insel im Süden der Philippinen: „Solange es mir meine Gesundheit erlaubt, werde ich das machen“, sagt Krystian Jaschik.

s sind Nachrichten wie diese, die die Zeit still stehen lassen: Als Dr. Peter Fricke aus Aidenbach (Landkreis Passau) im Juli 2006 mit zwei Söhnen und zwei Freunden der Familie beim Absturz seines Kleinflugzeugs auf Elba ums Leben kam, trauerten viele Menschen in der Region um den damals 52-Jährigen und fühlten mit seiner Frau und den anderen beiden Kindern, die Peter Fricke zurückließ. Sein Tod war auch ein herber Verlust für Ärzte für die Dritte Welt. Zehn Jahre lang hatte sich Peter Fricke als medizinischer Leiter der Hilfsorganisation engagiert, er sollte neben dem heutigen Generalsekretär Harald Kischlat offizieller Nachfolger des Gründers werden. „Die Arbeit in der Entwicklungshilfe war ihm ganz wichtig“, sagt seine Frau. Marina Bascone-Fricke führt die Gemeinschaftspraxis weiter. Hilfe für die Dritte Welt verband das Ehepaar schon in jungen Jahren. Marina und Peter Fricke leiteten ein Urwald-Krankenhaus in Paraguay, waren in Nicaragua und anderen Orten in der Welt, an denen ärztliche Hilfe ge-

ein Einsatz erhöht die eigene Lebenszufriedenheit. Man weiß wieder, was man zu Hause hat.“

Ein Licht im Advent für Kinder auf den Philippinen

Sie brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto:

301 905 32 Sparkasse Passau

Dr. Peter Fricke (r.) bei einem seiner letzten Einsätze nach dem Tsunami auf Sri Lanka. Mit dabei: Sohn Christian, der selbst Medizin studiert. fragt war. Marina Bascone-Fricke steht bis heute in Kontakt mit den German Doctors. Eine Spendendose für sie hat in ihrer Praxis einen Ehrenplatz. Noch lässt der Praxisalltag einen längeren Einsatz nicht zu, langfristig will die

Kinderärztin aber zu ihren Wurzeln zurückkehren: „Zu 90 Prozent gehe ich in den Weihnachtsferien in ein Cholera-Projekt nach Haiti, mit meinem Sohn, der auch Medizin studiert.“ Sie halten das Erbe von Peter Fricke aufrecht.

BLZ 740 500 00 In Zusammenarbeit mit

Dieser Ausgabe liegt ein Überweisungsträger für Ihre Spende bei.

Texte: Eva Fischl, F otos: privat

Passauer Neue Presse Ausgabe A

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Weihnachten 2010

HEUTE Liebe Leserinnen, liebe Leser, wegen der Weihnachtsfeiertage erscheint die nächste Ausgabe Ihrer Zeitung am Montag, 27. Dezember, zur gewohnten Stunde.

Weihnachten beim Bestsellerautor Peter Seewald findet, dass sein Buch „Licht der Welt“, das im Gespräch mit Papst Benedikt XVI. entstand, wunderbar zu Weihnachten passt. Der PNP erzählte der ExPassauer, warum. Seite 3

Das große PNP-Popquiz In der Popwelt hat sich 2010 einiges getan: Gewinnen Sie im großen PNP-Popquiz einen von zehn Elektromarkt-Einkaufsgutscheinen. Popkultur

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n9 Hl. Abend voöffnet! bis 13 Uhr ge

Frohe Weihnachten!

Stadtwerke-Busse aus Polen Im Januar werden vier polnische Busse in Dienst gestellt, die die Stadtwerke nach vorgeschriebener EU-Recht-Ausschreibung gekauft haben. Seite 33 Heimatsport Familienanzeigen Kino

Seite 63 Seiten 22, 23 Seite 24

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Danke, liebe Leser! Schon 375 000 Euro gespendet

Einzelpreis 1,60 Euro

Weihnachten 2010

Hilfe für Ärzte-Projekt auf den Philippinen Passau. Die Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit der PNP-Leser kennt keine Grenzen: Bereits 375 000 Euro sind auf dem Spendenkonto der Weihnachtsaktion „Ein Licht im Advent“ eingegangen − und die Spendenbereitschaft hält an. Mit dem Geld kann unser Aktionspartner − die deutsche Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt − auf den Philippinen viel bewegen. Die German Doctors benötigen die Spenden, um den Betrieb ihrer vier Armenhospitäler und der rollenden Ambulanzen auf Mindanao, Cebu, in Manila und auf Mindoro sicherzustellen. Gleichzeitig wollen die Ärzte in den rückständigen Berggebieten auf der Südinsel Mindanao flächendeckende Programme starten, um die Mangeler-

nährung von Kindern und die hohe Müttersterblichkeit in Griff zu bekommen. Dank der Unterstützung der PNP-Leser ist die Finanzierung dieser Kampagnen nun gesichert. Bis Ende des Jahres werden wir für Sie, liebe Leser, noch ausführlich über die Projekte der German Doctors auf den Philippinen und über die traurigen Schicksale von Kindern, die dort unter unvorstellbaren Bedingungen aufwachsen, berichten. Das Spendenkonto bleibt auch noch in den ersten Wochen des neuen Jahres geöffnet. Über das endgültige Ergebnis der Weihnachtsaktion werden wir Sie dann selbstverständlich informieren. − efi

Hoppenthaller gibt sein Amt auf

Premiere für Wulff

München. Der Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Wolfgang Hoppenthaller, ist zurückgetreten. Einen Tag nach dem Scheitern der von ihm vorangetriebenen Rückgabe der Kassenzulassungen der Hausärzte erklärte der Mediziner gestern in München seinen Rücktritt „von allen politischen Ämtern“. Hoppenthaller erklärte, er wolle künftigen Verhandlungen mit der bayerischen Staatsregierung und mit den Krankenkassen nicht im Wege stehen. Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) begrüßte den Schritt Hoppenthallers. Zuvor hatte Söder bereits eine personelle und inhaltliche Neuordnung des Verbandes gefordert. − dapd/Bayern

Berlin. Bundespräsident Christian Wulff hat die Bürger zu mehr Zusammenhalt aufgerufen. „Jeder muss spüren: Ich gehöre dazu, ich werde gebraucht“, sagte er in seiner ersten Weihnachtsansprache als Staatsoberhaupt. „Zusammenhalt, Verständigung, Miteinanderauskommen: Das brauchen wir in unseren Familien, in unserem privaten Leben und in unserer Gesellschaft“, sagte er. „Unsere Gesellschaft lebt von denen, die sehen, wo sie gebraucht werden, die nicht dreimal überlegen, ob sie sich einsetzen und Verantwortung übernehmen.“ Anders als seine Vorgänger hielt Wulff seine Rede bei nicht von seinem Schreibtisch aus. − dpa/Seite 2

쑺 Weihnachtsaktion 쑺 Kommentar Seite 2

Das Hinterglasbild „Heilige Nacht“ von Josef Fruth (1910−1994) entstand Mitte der siebziger Jahre. Auftraggeber war der langjährige bayerische Umweltminister Alfred Dick (1927−2005). − F.: Atelierkreis Passau. Josef Fruth wäre heuer 100 Jahre alt geworden. Der Maler, Grafiker und Schriftsteller lebte bis zu seinem Tod in Fürsteneck (Landkreis Freyung-Grafenau). Religiöse Themen nehmen einen breiten Raum in seinem künstlerischen Schaffen ein. Kenner schätzen Fruths ganz persönli-

chen Stil mit seinen charakteristischen, kräftig gezogenen, oft holzschnittartig anmutenden Konturen. Insofern ist auch das Mitte der siebziger Jahre entstandene Hinterglasbild „Heilige Nacht“ ein typischer Fruth. Dominant das leuchtend rote Gewand der Gottesmutter Maria, das wie ein allumfassen-

der Mantel der Liebe wirkt. Auch das Jesuskind ist in dieser Liebe geborgen. Marias Körperhaltung und ihr ernster Gesichtsausdruck lassen aber schon das künftige Leiden des Messias erahnen. Dadurch wird Fruths Darstellung fast zu einer „Pietà“ von der Geburt Jesu. − pnp

Gott hat keine Angst vor den Menschen Von Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising

E

s ist mitten in der Nacht. Die Hirten sind auf dem Feld. Tagsüber ziehen sie mit den Schafen weiter zu neuen Weideplätzen. Und in der Nacht, wenn die Herde zusammengetrieben ist, dürfen die Hirten auch nicht schlafen. Gerade in der Nacht lauern die Gefahren: wilde Tiere, unwegsames Gelände, Höhlen und Diebe. Die Schafe gehören nicht den Hirten selbst, sondern sind ihnen von anderen Besitzern anvertraut. Und wenn auch nur einem Schaf etwas zustößt, müssen die Hirten das gegenüber dem Besitzer erklären, und vielleicht sogar Ersatz dafür leisten. Das geht aber direkt an die Lebensgrundlage, denn Hirten sind nicht reich. Sie gehörten zur Zeit Jesu zur Unterschicht der damaligen Gesellschaft. Mit unserer etwas romantischen Vorstellung von Hirten hat das wenig zu tun.

Aber gehen wir noch einmal zurück auf das freie Feld in der Nähe von Bethlehem. Mitten in der Nacht tut sich plötzlich etwas ganz Merkwürdiges: Eine strahlende, helle Gestalt kommt einfach so auf die Hirten zu. Da kann man nur Gefahr wittern, da muss man doch Angst haben. Die Hirten fürchten sich sehr. Aber der Fremde grüßt sie mit den Worten: „Fürchtet euch nicht!“ Es ist ein ziemlich beklemmendes Gefühl, wenn man Angst hat. Man verkrampft, traut seinen Sinnen nicht recht und findet keine Worte mehr. Umso wohltuender und erleichternder ist es, wenn ein anderer genau das erkennt und mir sagt, dass ich mich nicht fürchten muss. Das öffnet das Herz wieder und macht den Blick frei, um mitzubekommen, was eigentlich los ist. Die Hirten fallen keineswegs naiv auf irgendeinen Unbekannten herein. Sein glänzender Auftritt imponiert ihnen gerade nicht, aber sie trauen seinen Worten. „Fürch-

tet euch nicht“ – das ist nicht so daher gesagt, sondern es trifft auf den Punkt das, was die Hirten in dem Moment bewegt. Sie fühlen sich von ihm erkannt, und das löst die Angst, und sie können ihm vertrauen.

Reinhard Marx, seit Februar 2008 Oberhirte des Erzbistums München und Freising, leitet als Vorsitzender die Freisinger Bischofskonferenz. Seit November 2010 ist der 57-Jährige auch Kardinal. − Foto: Erzbistum

„Fürchtet euch nicht“ – das ist ein ganz wichtiges Wort in diesem Weihnachtsevangelium. Die ganze frohe Botschaft unseres Glaubens steckt darin. „Fürchtet euch nicht“, das heißt für die Hirten und auch für uns heute: Gott will uns keine Angst machen, aber er überrascht uns. Nicht wir müssen zu Gott kommen, sondern er kommt zuerst zu uns. Er hat nämlich keine Angst vor den Menschen, wie also könnten wir Angst vor ihm haben.

Seine Sehnsucht nach uns Menschen ist so groß, dass er alle Grenzen überwindet. Nur er kann die Entfernung zwischen sich und uns aufheben. Gott ist sich nicht zu schade, in unseren Alltag zu kommen, mit all unserer Unausgeglichenheit, unseren vollen Kalendern, unseren langen Merkzetteln und großen Plänen. Er überwindet die Grenzen, die wir in unserem Alltag selbst setzen und die, die wir hinnehmen. Gott schafft sich Platz in unserem Leben in diesem ganz konkreten Menschen Jesus, der als Kind in der Krippe liegt. Gott trifft uns so, wie wir sind: mit all unserer Hoffnung und aller Angst, mit all unseren Antworten und allen ungelösten Fragen, mit allem Kummer und auch mit aller Unzulänglichkeit. Er weiß in jedem Moment des Lebens, wie es um uns steht. Aus seiner Güte können wir nie ganz herausfallen. Und wenn er durch seine Engel zu uns sagt: Fürchtet euch nicht, dann glauben wir diesem Wort, weil es uns tief im Innersten trifft und rührt. Die Hirten vertrauen dem

Engel so sehr, dass sie zu dem neugeborenen Kind aufbrechen, das die Rettung für alle Menschen ist. Die Angst, die sie erstarren ließ, ist gewandelt. Wo Angst, Misstrauen und Feindseligkeiten am Werk sind, ist sicher nicht dieser Gott im Spiel. Das gilt in der Gesellschaft, aber auch in der Gemeinschaft der Kirche. Wenn Gott auf uns zukommt, dann werden wir frei von dem, was uns erstarren lässt, und wir können uns auf den Weg machen zu ihm. Wir sind also mitten in unserem Alltag, in jedem Moment unseres Lebens auf einem freien Feld in der Nähe von Bethlehem. Gott wird durch diesen Jesus von Nazareth unsere Erstarrungen lösen, damit wir im Kind erkennen können, dass das Heil der Welt gekommen ist. Ich wünsche Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, einen überraschenden Augenblick dieser großen weihnachtlichen Freude und den unermesslich reichen Segen Gottes auf all Ihren Wegen.

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WEIHNACHTSAKTION

Freitag, 24. Dezember 2010

WEIH

Nummer 299

ZIELE UND WERTE DER GERMAN DOCTORS

Das kleine Wunder von Buda

S

eit 1983 hilft die Organisation Ärzte für die Dritte Welt armen und kranken Menschen in Entwicklungsländern. „Unsere Arbeit ist ein Zeugnis für den Wert und die Würde des Einzelnen“, heißt es im Jahresbericht 2009 der German Doctors. „Unsere medizinische Hilfe gewähren wir allen Menschen ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen.“ Doch die German Doctors reduzieren ihre Hilfe nicht auf medizinische Dienstleistungen. „Ärzte für die Dritte Welt verstehen Gesundheit ganzheitlich und möchten das Potenzial der Menschen zur Selbsthilfe unterstützen“, erklärt Generalsekretär Dr. Harald Kischlat. „Wir stärken durch die Ausbildung von Patienten ihre Kompetenzen und wir helfen den Menschen, ihr Leben in Gesundheit eigenständig zu führen.“ Mit diesem Ansatz soll der Kreislauf von Krankheit und Armut durchbrochen werden. In den jeweiligen Ländern arbeiten die German Doctors mit Partnern zusammen. „So ist unsere Arbeit in die örtlichen Basisstrukturen eingebettet“, erläutert Harald Kischlat. Die Ärzte könnten auf ein gewachsenes Netz von zuverlässigen und engagierten Partnern zurückgreifen. Wo es möglich sei, kaufe die Hilfsorganisation Medikamente und andere Hilfsgüter vor Ort, um bewusst die lokalen Wirtschaftskreisläufe zu stützen. Transparenz wird bei der Hilfsorganisation in der Tat groß geschrieben. „Wir gehören zu den Erstunterzeichnern der TRANSPARENZ-INITIATIVE“, erklärt Generalsekretär Kischlat. Auf Anregung der Deutschen Welthungerhilfe und der Kindernothilfe setzten sich die Unterzeichner für

Dr. Harald Kischlat, Generalsekretär der Ärzte für die Dritte Welt. Transparenz, Qualität und Kontrolle bei Spendenorganisationen ein. Die Ärzte für die Dritte Welt sind auch vom DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) geprüft und haben das DZI-Spendensiegel erhalten. Stolz ist Kischlat auf die niedrigen Verwaltungskosten der Hilfsorganisation. „Wir liegen unter acht Prozent. Drei Prozent sind davon reine Verwaltung und knapp fünf Prozent fließen in den Werbeetat. Um Spenden zu erhalten, müssen wir unsere Arbeit ja bekanntmachen.“ Dieses System funktioniere, weil sich die Ärzte nicht nur medizinisch und menschlich engagierten, sondern auch auf jegliche Kompensation verzichteten und sich sogar noch mindestens zur Hälfte an den Flugkosten beteiligten, betont der Generalsekretär. Zudem werde die Zentrale der Organisation in Frankfurt am Main schlank gehalten, die Arbeit von vielen ehrenamtlichen Helfern mitgetragen. „Wir bemühen uns erfolgreich, dass wir die Kosten gering halten“, freut sich Harald Kischlat. − efi

So können Sie helfen I

Jovet war dem Tod näher als dem Leben: Dank der Liebe seiner Mutter und der Fürsorge der Ärzte hat er es geschafft.

Von Eva Fischl

E

s waren bange Tage und Nächte im Armenhospital von Buda: Schafft es Jovet? Das Leben des Jungen hing an einem seidenen Faden. Als seine Eltern den Säugling und seinen Zwillingsbruder Joven in die Klinik brachten, war Jovets Zustand mehr als kritisch. Acht Stunden lang waren Jennylyn (21) und Alguin (24) mit ih-

ren 14 Tage alten Frühchen den Berg hinabmarschiert − quer durch das Rebellengebiet eilten sie auf schlammigen Pfaden nach Buda. Gerade noch rechtzeitig kamen sie dort an, sonst wäre ihnen Jovet unterwegs gestorben. Der 2,3 Kilo schwere Bub war bereits völlig ausgetrocknet − im Gegensatz zu seinem 200 Gramm schwereren Bruder trank er so gut wie gar nicht an Jennylyns Brust. Und das bisschen, das er erwischte,

rann durch seinen kleinen Körper nur hindurch. Beide Brüder hatten außerdem eine schmerzvolle Pilzinfektion im Mund, die sie am Trinken hinderte. „Wenn die Eltern mit ihnen nicht gekommen wären, hätten die Brüder nicht überlebt − der Kleine bestimmt nicht“, sagt Ärztin Sylvia Junghanß, die Jovet behandelte. Da an Stillen nicht zu denken war, probierte es die Ärztin mit einer Magensonde. Doch die nahm

− Fotos: Fischl

Jovet nicht an. Also musste Jennylyn ihren Sohn alle zwei Stunden mit einer Pipette füttern − Tag und Nacht. Ihr Mann kümmerte sich währenddessen um den anderen Sohn, der schon wieder ordentlich trank und schnell über dem Berg war. Dank der liebevollen Pflege seiner Mutter hat es auch Jovet geschafft. Dass er überlebte, grenzt an ein kleines Wunder. Die German Doctors haben nur ein wenig nachgeholfen.

hre Spende für „Ein Licht im Advent“, die Sie auf das Spendenkonto 301 905 32 bei der Sparkasse Passau, BLZ 740 500 00, eingezahlt haben, ist selbstverständlich steuerlich absetzbar. Bei Beträgen bis 200 Euro akzeptiert das Finanzamt den abgestempelten Bankbeleg. Bei höheren Summen wird Ihnen die Hilfsorganisation eine Quittung ausstellen. Dafür ist es unbedingt nötig, dass Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse auf dem Überweisungsträger gut leserlich angeben. Gleiches gilt bei OnlineÜberweisungen. Empfänger Ihrer Spende ist „Ärzte für die Dritte Welt e.V.“. Als „Verwendungszweck“ geben Sie bitte „Ein Licht im Advent − PNP“ an. Jeder gespendet Euro geht direkt an die Hilfsorganisation, die das Geld für ihre Projekte auf den Philippinen verwenden wird. Bis Ende des Jahres werden wir Sie noch täglich über die Arbeit der German Doctors und die Lebensumstände von Kindern auf den Philippinen informieren. Wenn Sie einen Artikel der Aktion verpasst haben, können Sie sich im Internet unter www.pnp.de/weihnachtsaktion durch die bisherige Berichterstattung klicken. Dort finden Sie auch weiterführende Links, eine DiaShow und ein Philippinen-Quiz.

Ein Licht im Advent für Kinder auf den Philippinen

Sie brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto:

301 905 32 Sparkasse Passau

BLZ 740 500 00 In Zusammenarbeit mit

„Stellen Sie sich Weihnachten auf der Müllkippe vor!“ wenn

dann werden

die satten die hungrigen sehen

die hungrigen satt

die unempfindlichen die leidenden

die leidenden leicht

die munteren die müden die planer die verzweifelten die starken die schwachen die gleichgültigen die liebenden

die müden munter die verzweifelten sicher die schwachen stark die gleichgültigen lieben

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echs Wochen war der ehemalige Siemens-Betriebsarzt Dr. Werner Korb für die German Doctors auf Cebu im Einsatz − das Weihnachtsfest feiert er wieder zu Hause in München, von wo aus er die PNP-Spendenaktion aufmerksam verfolgt. Der Redaktion schickte er nebenstehenden Text und schrieb erklärend dazu: „Gedanken in Anlehnung an den Jesaja-Text 35, 1−10, die mir während meines Philippinenaufenthalts im Projekt Cebu immer wieder kamen, wenn ich die harte Realität dort mit den Hoffnungen der Menschen für ihre Zukunft verglich.“ Während seiner Zeit auf Cebu machte Werner Korb viele Male Dienst in der Ambulanz bei den Müllmenschen − ein kräftezehrender Job, aber auch einer, der den

Ein geschmückter Christbaum oder gar Geschenke? Danach wird man in den Hütten an der Müllkippe in Inayawan wohl vergeblich suchen. Die Kinder sind schon glücklich, wenn sie etwas zu essen bekommen.

Dr. Werner Korb dreht während einer Ambulanz-Pause eine Runde durch den Slum der Deponie.

Arzt wieder daran erinnerte, warum er vor vielen Jahren aus Überzeugung den hippokratischen Eid

mir aufkommen, wenn ich mir Weihnachten in Inayawan auf der Müllkippe vorstelle!“ − efi

ablegte. Werner Korb fügt deshalb hinzu: „Dieser Text fasst meine Empfindungen zusammen, die in

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WEIHNACHTSAKTION

Montag, 27. Dezember 2010

AKTIONEN UND IDEEN „Kristallschiff“-Besatzung spendet 300 Euro für Kinder

Nummer 300

Eine Operation − für Ken Mark der Start in ein neues Leben Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte wurde korrigiert

Passau. Ganz spontan sammelte die Besat- Von Eva Fischl zung der „MS Donau“ − besser bekannt als lordeliza ist eine geduldige „Kristallschiff“ − der Passauer Reederei Wurm Mama. Sie sitzt mit Ken & Köck zu Gunsten der armen Kinder auf den Mark (3) im Mütterhaus Philippinen. Stattliche 300 Euro kamen so zuder German Doctors und übt mit sammen. Kapitän Karlheinz Klinger (vorne, 2. ihm, einen bestimmten Buchstavon links) und Restaurantleiterin Heidi Bergben auszusprechen. Wieder und bauer (vorne Mitte) freuten sich mit ihren an- immer wieder − so, wie es ihr die deren Kolleginnen und Kollegen, mit der Sprachtherapeutin erklärt hat. Spende die Arbeit der German Doctors unter- Ken Mark hält nicht viel von der stützen zu können. − red Übung, er will lieber mit seinem Auto spielen. Doch seine Mutter Basar der Betty-Greif-Schule: holt ihn jedes Mal sanft an den Tisch zurück − sie weiß, dass 150 Euro aufs Spendenkonto dieser Unterricht für ihren Sohn lebenswichtig ist. Ken Mark kann sprechen, doch der Kleine tut sich noch schwer mit bestimmten Lauten und Wörtern. Er wurde mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte geboren. Von Geburt an hatte der Bub Probleme mit dem Essen, durch den offenen Gaumen war er einer ständigen InfektiSimbach a. Inn. Mit einem Spielzeugbasar ha- onsgefahr ausgesetzt. Für die ben die Schüler der Betty-Greif-Schule eine dreifache Mutter war der AnSumme zusammengebracht, die sich sehen blick ihres Sohnes ganz lassen kann: 150 Euro gehen an die PNP-Akti- schlimm, wie sie offen zugibt. on „Ein Licht im Advent“. Schulleiter Werner „Andere Kinder beleidigten uns, Hacker (r.) initiierte heuer zum ersten Mal den riefen uns Schimpfwörter hinSpielzeugflohmarkt, und obwohl die Betty- terher. Wir waren verzweifelt“, Greif-Schule nicht mehr als 65 Schüler hat, erzählt Flordeliza. Bis 2008 die machten alle mit. Die Kinder und Jugendli- German Doctors in das Leben chen von der fünften bis zur neunten Klasse der Familie traten. wurden dazu aufgerufen, eigenes Spielzeug Die Ärzte für die Dritte Welt mitzubringen, das für sie entbehrlich ist. Im arbeiten auf den Philippinen eng Prinzip funktionierte der Basar wie eine mit der Cleft-Kinder-Hilfe und Tauschbörse. Jeder Schüler musste vorab als den Chirurgen von Interplast zuWährung fünf Sterne für fünf Euro kaufen, um sammen, die Kinder mit Lippenteilnehmen zu können. Die damit erzielten Kiefer-Gaumen-Spalten kosten150 Euro übergaben die Schülersprecher Miri- los operieren. „Wir vermitteln am Treuheit (2. v. l.) und Nadine Schulz (2. v. die Patienten, deren Eltern sich r.) dem PNP-Redakteur Franz Gilg (l). − kh nie eine Operation leisten kön-

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nen“, erzählt Dietmar Schug, der Philippinen-Koordinator. Ken Mark sei so ein Fall gewesen. 2008 wurde der Bub operiert. Für Flordeliza bedeutete der Eingriff „alles“, sagt sie. „Wir sind so stolz und glücklich, dass er sprechen kann.“ Ohne die Operation hätte Ken Mark ein Leben lang die Rolle eines Außenseiters gehabt. Er hätte keine normale Schule besuchen können, keine Ausbildung machen, später keinen Job erhalten. „Die Hilfe für Kinder mit LKG-Spalten ist eines unserer Schwerpunkt-Programme“, erklärt Dietmar Schug. 2009 hätten die German Doctors auf den Philippinen fast 400 solchen Kindern geholfen, 2010 etwas weniger. Auf der Warteliste für das kommende Jahr stünden bereits Dutzende Kinder. Den Ärzten ist auch die Nachsorge wichtig. „Die Operation war doch umsonst, wenn das Kind nicht sprechen lernt“, sagt Dietmar Schug. Deshalb fördern die German Doctors die kleinen Patienten mit gezielter Therapie − wie bei Ken Mark. Der Kleine ist regelmäßig im Mütterhaus in Cagayan de Oro. „Anfangs schämte er sich und wollte nicht so richtig, aber spielerisch funktioniert es jetzt. Er macht Fortschritte“, lobt die Logopädin. Dass der Einsatz der German Doctors und die liebevolle Hartnäckigkeit seiner Mutter ihm ein neues Leben ermöglicht haben, wird Ken Mark eines Tages verstehen. Auch wenn er jetzt lieber mit seinem Auto spielen will.

Ken Mark kann wieder lachen: Der drei Jahre alte Junge aus Cagayan de Oro wurde mit einer LippenKiefer-Gaumen-Spalte geboren − auf dem kleinen Bild ist er als Einjähriger mit seiner Mutter Flordeliza zu sehen. Dank der German Doctors wurde Ken Mark operiert. Im Mütterhaus macht der Kleine nun eine Sprachtherapie. − Fotos: Fischl/Cleft-Kinder-Hilfe

PNP UND ÄRZTE FÜR DIE DRITTE WELT SAGEN DANKE

A

netsberger Monika; Anetsberger Monika, Windorf; Anzenberger Aloisia, Altötting; Dr. Atzinger Rudolf und Irmentraud, Deggendorf; Auggenthaler Gabriele, Fürstdobl; Aigner Elisabeth; Anzinger Karl und Edith; Augustin Max, Bischofsmais; Ambros Therese, Obersatzbach; Apfelbeck Theresia; aumann Birgit Else; Bonauer Konrad, Konditorei-Café, Pfarrkirchen; Brandl Elisabeth, Plattling; Braun Maria; Brenner Pia, Winhöring; Bruckmaier Lorenz; Brumm Josef und Hildegard, Langburg; Burghart Rudolf, Oberhüttensölden; Bauer Christa, Salzweg; Bildl Elisabeth, Elmberg; Blumauer Isabella; Berger Johanna; Burner Josef und Irmgard; Brunnbauer Siegfried; Braun Stefan; Baumgärtler Xaver und Erna; rasch Christian und Elke; Dachs-Stoffel Christine; Denk Matthias, Hutthurm; Dirndorfer Berta; Donaubauer Stefan, Wegscheid; Dr. Dorn Wolfgang und Claudia; Dinglreiter Helmut und Karin; Donnerbauer Josef und Maria, Thurmansbang; Dobler Martina und Rudolf; Dehner Willi und Christa; Dobler Wolfgang und Sandra; der Anna; Edtbauer Heidemarie, Mehring; Eginger Josef, Lalling; Elsberger Werner Immobilien, Pocking; Emberger Alois, Iggensbach; Ernst Berta, Passau; Essbaumer Anna, Bayerbach; Egner Georg, Grattersdorf; Eringer Margit; Eder Walburga, Pocking; Ebenberger Werner; eigl Karl und Veronika, Triftern; Fenzl Peter und Christine; Fesl Maria; Fischer Stefanie; Fischl Heinz Hubert, Schaufling; Dr. Fürst Siegfried und Veronika, Bad Griesbach; Friede Petra, Lindberg; Dr. Friedrich Josef; Dr. Fugger Pia und Dr. Fugger KarlHeinz; Frisch Helmuth, Schönberg; Fischer Ingeborg, Bodenmais; Friedl Karl; öth Adelheid; Gleissner Claudia; Gürster Elke; Gröller Fanny; Gigler Richard und Waltraud, Plattling; Gir-

B „kleine bunte“ werden zu großen Braunen Altötting. Sie sind nur 14 mal fünf Zentimeter groß und sie sind vielfarbig, die kleinen, einäugigen Männchen, von denen die Altöttinger Künstlerin Ursula Gschwendtner seit Jahren Nacht für Nacht eines malt. Da war der Titel der Ausstellung, die sie heuer in der Stadtgalerie des Wallfahrtsorts bestritten hat, klar: „die kleinen bunten“. Unter diesem Motto stellte Gschwendtner über 1100 der phantasievollen Wesen aus, bordürengleich reihten sie sich rund um den Ausstellungsraum. Lange hat sie dafür gekämpft, einmal dort ausstellen zu dürfen, wo

schon Werke von Picasso und Giacometti zu sehen waren, sagt Ursula Gschwendtner. Als es schließlich klappte, habe sie „großes Glück“ empfunden − Glück, das sie nun weitergeben wollte. Deshalb spendete sie den Großteil des Erlöses aus dem Verkauf der „kleinen bunten“: Von den insgesamt 5000 Euro gingen 1700 Euro an die PNP-Weihnachtsaktion. Je 1650 Euro bekamen die Weiß-Ferdl-Hauptschule in Altötting und die „Reiner und Elisabeth Kunze-Stiftung“, die das Erbe des Schriftstellers und seiner Frau bewahrt. − sh/F.: Willmerdinger

1500 Euro von der Marktweihnacht Waldkirchen. Alle Jahre wieder unterstützen die Organisatoren der Waldkirchner Marktweihnacht die Spendenaktion der Passauer Neuen Presse. Vier Wochen lang sorgte die Traditionsveranstaltung mitten am Marktplatz für vorweihnachtliche Stimmung und rechtzeitig zum Fest selbst gab es auch Hilfe für karitative Einrichtungen. Es hat ebenso Tradition, dass dazu auch die PNP-Weihnachtsaktion gehört. Einen Scheck über 1500 Euro durfte Redakteurin Eva Fischl entgegennehmen, die herzlich für das regelmäßige Geldgeschenk dankte, das mitten aus Waldkirchen kommt und in diesem Jahr armen und kranken Kindern auf den Philippinen hilft. − rs

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Ein Licht im Advent für Kinder auf den Philippinen

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Tatkräftige Unterstützung aus Waldkirchen: Bürgermeister Josef Höppler ( l.) und Franz Huber von der Marktweihnachtsgesellschaft überreichten PNP-Redakteurin Eva Fischl den Scheck. − Foto: Duschl

schik Antonie; Göbler Helmut, Plattling; Götzendorfer Inge; Grabner Helga; Gregoria Emma; Greilinger Ursula, Winzer; Grötzinger Josef, Wurmannsquick; Gurrath Reinhard und Rita, Deggendorf; Geier Herbert; Göschl Hubert und Waltraud; Gruber Josef; Grieger Irmgard und Werner, Thyrnau; asenberger Franz jun.; Harant Birgit, Nürnberg; Höllinger-Hatz Christina; Heinrich Günther und Judith; Haböck Johann; Hackl Matthias; Hartl Christine, Fischergrün; Dr. Hartl Hans, Pfarrkirchen; Hashuber Sebastian und Rosa; Haslinger Eleonore, Kirchdorf; Hausmann Gerda; Heigl Peter und Anita; Heinrich Kreszenz; Himmelsbach Herta, Salzweg; Hierer Bettina;

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Höltl Anna, Vilshofen; Höpfl Albert; Hofmann Mathilde; Hollmann Gregor; Holzner Annemarie; Homolka Margarete; Hopfinger Maria, Phillipsreut; ramhöller Waltraud, Zachenberg; Kreilinger Sigrid Ursula Maria, Osterhofen; Kreiller Franz; Krempl Manfred und Marlies; Kröninger Sigrun, Osterhofen; Kroiss Herbert, Bernried-Egg; Kroiss Josef, Aicha; Ksienzyk Erna; Kudlich Klaus; Kalleder Maria, Bad Füssing; Killinger Mathias, Schönberg; Kreuzeder Robert; Kraft Rolf und Sabine; Kagerer Siegfried und Cäzilia, Haiming; Kölbl Wernfried und Pirjo Inker I.; auche Armin; Lackinger Rupert, Wildenranna; Lang Helga und Thomas, Pleiskirchen; Langgartner Andreas, Kirchweidach; Lehermann Josef und Mathilde; Lemberger Karl; Lengdobler Günther, Pfarrkirchen; Löw Otto GbR, Salzweg; Loibl Isolde; Lorenz Paula; Lehner Max; Löffler Monika, Grünbach; etterer Engelbert und Eleo.; Mayer Johann und Regina; Miethaner Josef; Machhor Renate; Mader Josef und Ida; Mamic Elisabeth, Passau; Marx Gerda, Fürstenzell; Mayer Brigitte, Hengersberg; Michl Josef; Mitterweger Johann und Waltraud; Moser Konrad; Mühlthaler Gottfried, Simbach; Mutz Georg und Franziska, Winzer; Mautner Pauline; ickl Diana, Hauzenberg; Nirschl Michael; Nebl Friedrich sen.; Neudeck Gabriele; Neumeier Hermann, Passau; Neumeier Willi sen. und Gertraud, Tittling; Nieswandt Anna; Nebether Paul und Anna, Bad Füssing; berbauer Erich und Anna Maria, Simbach; Ober Rosa, Altötting; Oberkobler Franz Xaver, Töging; Oberlander Susann; Obermeier Hermann, Ruderting; Österreicher Anna; Ober Roland; Öllinger Theresa, Eggenfelden.

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Sie brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto:

301 905 32 Sparkasse Passau

BLZ 740 500 00 In Zusammenarbeit mit

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Die Liste der Spendernamen wird fortgesetzt.

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WEIHNACHTSAKTION

Freitag, 31. Dezember 2010

Nummer 304

Diese Kinder bekommen Hilfe − dank Ihrer Spende Für Noel (drei Monate) und seine Familie hat sich ein Weihnachtswunsch erfüllt. Der kleine Bub aus der Gegend von Buda steht auf der Warteliste der German Doctors für eine kostenlose Operation. Der Eingriff wird seine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte korrigieren.

Reisian (zehn Monate) hat keinen Darmausgang, sie wartet in Cagayan de Oro auf eine OP. Vorher muss sie aber zu Kräften kommen.

Ivy (13) kann in diesen Tagen operiert werden. Das Geschwulst in ihrer linken Backe muss dringend entfernt und untersucht werden.

Liebe Leserinnen, liebe Leser

In den zurückliegenden Wochen haben wir Ihnen in Not geratene Kinder vorgestellt, die Hilfe bitter nötig haben. Sie teilen ihr Schicksal mit Tausenden anderen Kindern auf den Philippinen. Dank Ihrer Unterstützung, liebe Leserinnen, liebe Leser, bleiben die German Doctors aktiv und können Kindern wie Ivy, Angelica, Ronel oder Noel helfen. Und sie kümmern sich darum, dass andere Kinder gar nicht erst in solche Situationen geraten. Das Spendenkonto bleibt noch geöffnet. Die Namen der Spender werden wir auch weiter in unregelmäßigen Abständen veröffentlichen. In wenigen Wochen wollen wir Sie dann über das endgültige Ergebnis der diesjährigen Weihnachtsaktion informieren. − efi

Lhian Carl (2): Der Bub verbrühte sich schwer, die Ärzte im Armenhospital von Buda konnten dem Kleinen helfen. Er erholt sich gut.

mit der heutigen Ausgabe beenden wir die tägliche Berichterstattung im Rahmen unserer Weihnachtsaktion „Ein Licht im Advent“. Sie haben in den vergangenen Wochen mit Ihrer Spendenbereitschaft gezeigt, dass Ihnen die Schicksale armer und kranker Kinder auf den Philippinen alles andere als gleichgültig sind. Unser Aktionspartner, die deutsche Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt e.V., kann dank Ihrer Spenden viel erreichen. So ist zum einen der Betrieb in den vier Armenhospitälern in Manila, Cagayan de Oro, Valencia und Buda sichergestellt. Auch die Ambulanzen in Cebu und Manila sowie die Rolling Clinics auf Mindanao und Mindoro können weiterarbeiten. Außerdem sind die Kampagnen gegen Mütter- und Säuglingssterblichkeit sowie gegen die Unterernährung von Kindern in der Gegend von Buda finanziert.

Victor (19) muss als „Aussätziger“ leben. In der Lepra-Klinik in Manila fühlt er sich nicht mehr einsam.

Angelica (2): Das unterernährte Kind soll in das Ernährungsprogramm aufgenommen werden.

Armand (4) hat einen Tumor im Bauch. Die Ärzte in Cagayan de Oro versuchen ihn zu retten.

Ronel (7) lebt auf der Müllkippe in Cebu. In der Ambulanz der German Doctos erhält der Junge Hilfe.

Charlie (8): Sein Körper war von Würmern befallen. In der Klinik in Buda wurde dem Buben geholfen.

Gina (6): Das Mädchen lebt mit den Eltern und sechs Geschwistern in einer baufälligen Hütte in den Bergen von Mindanao. Gina leidet an einer chronischen Ohrinfektion. Seit eine Rolling Clinic regelmäßig in ihrem Dorf Station macht, geht es der Kleinen besser. − Fotos: Eva Fischl

Sie haben einen Artikel verpasst oder wollen noch zusätzliche Infos? Im Internet finden Sie unter www.pnp.de/weihnachtsaktion die gesamte Berichterstattung und weiterführende Links.

Dass Jovet lebt, ist ein kleines Wunder. Der Zwilling erreichte im Sterben liegend das Krankenhaus von Buda. Die Ärzte glaubten an ihn, päppelten den Jungen mühsam auf und behalten die Familie weiter im Auge.

Kevin (17) wird im TuberkuloseZentrum in Cagayan de Oro behandelt − für ihn die letzte Rettung.

Pevie (2) wird wegen einer schweren Bronchitis in Buda behandelt − die Kleine war stark unterernährt.

John Carl (1) wurde mit Durchfall und Fieber in die Ambulanz an der Müllkippe von Inayawan gebracht.

PASSAUER NEUE PRESSE UND ÄRZTE FÜR DIE DRITTE WELT BEDANKEN SICH FÜR IHRE SPENDE

„Gut betucht“: Aktion hat 1400 Euro eingebracht Pocking. Wer in sein will, tut Gutes: Frei nach diesem Motto hat die Pockinger Firma Werksverkauf Winklhofer Tücher und Krawatten in diesem Jahr die Weihnachtsaktion der Passauer Neuen Presse zu Gunsten von Kindern auf den Philippinen unterstützt. Sogenannte Pali-Tücher in allen Varianten sind nach Einschätzung der Firmeninhaber in dieser Saison der Renner − dementsprechend groß ist auch die Auswahl, die der Werksverkauf in Pocking davon auf Lager hat. Ab 1. Dezember wurden von jedem verkauften PaliTuch zwei Euro für die PNPAktion abgezweigt. Maxie Winklhofer präsentiert ein PaliTuch − aus dem Verkaufserlös dieses angesagten Accessoires konnte die Pockinger Firma nun 1400 Euro spenden.

So kam im Lauf der Adventszeit ein Betrag von 1400 Euro zusammen, der nun auf das Spendenkonto überwiesen wurde. − pnp

300 Euro mit signierten Fußbällen

Ein Licht im Advent für Kinder auf den Philippinen

1056,21 Euro aus dem Christkindlansingen Sie brauchen Ihre Hilfe! Spendenkonto:

301 905 32 Sparkasse Passau

BLZ 740 500 00 In Zusammenarbeit mit

Passau. Es ist schöne Tradition im Landkreis: Am Abend vor Heilig Abend findet in der Pfarrkirche Fürstenzell, im „Dom des Rottals“, das Christkindlansingen statt. Unter der musikalischen Leitung von Toni Daumerlang sorgten wieder Gruppen aus der Region für ein besinnliches Konzert, für dessen Organisation Ernst Raith (r.) vom Kulturreferat des Landkreises, verantwortlich ist. Und wieder waren so viele Besucher gekommen, dass der

Platz in der Kirche nicht ausreichte. Der Eintritt ist zwar frei. Doch vor dem Konzert gehen Fürstenzells Bürgermeister Franz Lehner (v.l.) und Landrat Franz Meyer stets auf Spendensammlung, verkaufen Lichter für den guten Zweck. Eine Hälfte erhält die Heimvolksschule Fürstenzell, die andere geht an die PNP-Aktion. Stolze 1056,21 Euro nahm gestern Regina Ehm-Klier, Leiterin der Landkreisredaktion, in Empfang. − F.: Stock4press

Vilshofen. Zwei hochwertige neue Fußbälle mit einem Autogramm der FCBayern-Stürmerstars Thomas Müller und Arjen Robben hat Walter Zitzlsperger aus Vilshofen zu Geld gemacht: Der Inhaber eines Sportgeschäfts ließ die begehrten runden Leder meistbietend verstei- Unterstützte die gern und PNP-Aktion: stockte die er- Walter Zitzlsperzielte Summe ger. − F.: Fischer auf 300 Euro auf − diesen Betrag konnte Walter Zitzlsperger nun auf das Spendenkonto der PNP-Weihnachtsaktion überweisen. − efi

Passauer Neue Presse Ausgabe A

NIEDERBAYERISCHE ZEITUNG

66. Jahrgang / 5.Woche / Nr. 29

Samstag, 5. / Sonntag, 6. Februar 2011

HEUTE Die Trennung war ihr Todesurteil Das Motiv für die Bluttat von Deggendorf dürfte weitgehend geklärt sein: Ihr Ex-Freund hat Nadine R. getötet und angezündet, weil er die Trennung vor einigen Tagen nicht verkraftet hat. Bayern

Jeder Dritte geht zum Stammtisch Fast jeder dritte Bayer ab 16 Jahren gehört einem Stammtisch an. In einer gestern in München vorgestellten Studie im Auftrag der Hanns-Seidl-Stiftung gaben 29 Prozent der Befragten an, Teil mindestens eines Stammtisches zu sein. Bayern

William und Kate heiraten anders Sie sind einer jahrhundertealten Tradition verpflichtet. Bei der „Hochzeit des Jahres“ wollen Prinz William und seine Braut Kate Middleton dennoch mit einigen Gepflogenheiten brechen. Journal

Börse schließt mit Gewinnen DAX: 7216 Punkte (+ 0,3 %). Top: HeidelbergCement 47,99 Euro (+ 3,0 %). Flop: Fresenius 62,90 Euro (− 1,7 %). Wirtschaft

Schule macht Kunst in der PNP Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Menschen in Europa“ haben sich 600 Schüler an der PNP-Aktion „Schule macht Kunst in der Zeitung“ beteiligt. Die PNP zeigt Bilder und Schüler. Seite 8

Erholungspark Bschütt Das Bschütt-Areal entwickelt sich schrittweise zum neuen Freizeit- und Erholungspark. Ufer und Wiesen werden neu gestaltet. Seite 19 Heimatsport Familienanzeigen Kino

Seiten 43, 44 Seiten 31, 32 Seite 45

Einzelpreis 1,60 Euro

PNP-Leser spenden 523 000 Euro Passau. „Einfach sensationell!“ Schauspielerin Maria Furtwängler, Kuratoriumsvorsitzende der Ärzte für die Dritte Welt, und Generalsekretär Harald Kischlat waren tief beeindruckt: 523 000 Euro haben PNP-Leser im Rahmen der Weihnachtsaktion zugunsten von Kindern auf den Philippinen gespendet. „Unser Dank gebührt der PNP und ihren Lesern“, sagte Kischlat, als Verlegerin Angelika Diekmann den symbolischen Spendenscheck überreichte. Mit dem Geld kann viel bewegt werden. In der rückständigen Bergregion um Buda auf der Südinsel Mindanao wollen sich die German Doctors nun verstärkt dem Kampf gegen Unterernährung von Kindern und Müttersterblichkeit widmen. − efi 쑺 Interview mit Maria Furtwängler 쑺 Tausende Familien erhalten jetzt Hilfe Seite 3

Dieses grandiose Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Freudestrahlend nahmen Schauspielerin Maria Furtwängler (r.) und Harald Kischlat, Generalsekretär der Ärzte für die Dritte Welt, den symbolischen Scheck von Verlegerin Angelika Diekmann entgegen. − Foto: Brauer

EU ringt um Wirtschaftspakt Merkel und Sarkozy wollen gemeinsame Ziele bei Renten−, Steuer- und Lohnpolitik festschreiben − Widerstand kleiner Staaten und Österreich sowie das Europaparlament, das einen Kompetenzverlust fürchtet, reagierten ablehnend. „Ich bin absolut gegen die Vorschläge“, erklärte der belgische Ministerpräsident Yves Leterme. Man sollte die Ergebnisse der Wettbewerbsfähigkeit beurteilen, nicht die Mittel dorthin. Auch Österreichs Kanzler Werner Faymann sagte: „Ein Eingreifen in die Lohnverhandlungen ist aus meiner Sicht falsch.“ Dass Pensionsalter für alle Euro-Länder einheitlich

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Rettung eingearbeitet werden. STANDPUNKT Um die Euro-Partner für den Pakt zu gewinnen, signalisierte Schnell, kompetent, heimatnah Merkel mögliche Zustimmung für die in Deutschland umstritte- Von Christoph Slangen pnp.de heimatsport.de ne Stärkung des Euro-Rettungsfonds. Die Ausleihkapazität des Im Zeichen der Euro-Krise Fonds von de facto 250 Milliar- muss nun nachgeholt werden, den Euro soll nach dem Willen was eigentlich am Beginn der ge6° einiger Staaten erweitert wer- meinsamen Währungsunion Viechtach chs ttemp hö Großer Arber den, um flexibler auf Schulden- hätte stehen sollen: Eine stärke10° krisen in Eurostaaten reagieren re Abstimmung der nationalen 3° Zwiesel Regen zu können. − dpa/dapd Politik der europäischen Partner -3° Grafenau in jenen sensiblen Feldern, die e tu 7° er fsttem pera c ht 쑺 Standpunkt entscheidenden Einfluss auf Eua kom Deggendorf Freyung me nden N 쑺 Der große Euro-Rettungspakt S.2 ropas Wettbewerbsfähigkeit, 3° Waldkirchen Plattling aber auch auf die ZahlungsfäOsterhofen 7° Hauzenberg higkeit einzelner Länder haben. Landau Lohnpolitik, soziale SicheVilshofen 4° rungssysteme, Steuerpolitik, FiUntergriesbach Dingolfing 5° Passau nanzpolitik – es sind heiße EiBad Griesbach i. Rottal sen, die Angela Merkel und der Zehntausende fordern Rücktritt des Präsidenten − Eine Million Urlauber haben Land verlassen 5° Pfarrkirchen französische Präsident Nicolas Eggenfelden Pocking Kairo. Der Druck auf den einen unverzüg- setzungen mit Mubarak-Anhän- „Wenn die Leute es so wollen, Sarkozy da angepackt haben. 5° 3° 25 lichen Amtsver- gern erneut Zehntausende Men- würde ich selbstverständlich zur Welches Land lässt sich gerne in ägyptischen Staatschef Hosni Töging Simbach zicht ihres lang- schen zu Protesten gegen den Verfügung stehen“, sagte el Ba- seine Politik hineinreden, mehr Mubarak wird immer größer. Altötting noch als das durch die europäijährigen Ver- Staatschef zusammen. Bis zum radei gestern der Wiener Zeitung Zehntausende Regierungsgeg10° Burghausen Wind in km/h sche Integration aus Brüssel ohBurgkirchen bündeten und Abend kam es zu keinen größe- „Der Standard“. Indes teilte der ner versammelten sich gestern in Werte auf der Wetterkarte: neue ägyptische Vizepräsident nehin schon der Fall ist? die Machtüberren Ausschreitungen. Immer Kairo zu einer friedlichen ProTageshöchsttemperaturen in Grad Celsius Garching Deutschland zählte jedenfalls gabe an eine wieder ertönte der Ruf „Hau Omar Suleiman mit, dass bereits testkundgebung, um Mubarak Mehr Wetter auf Seite 7 am „Tag des Abgangs“ aus dem eine Million Touristen das Land bisher immer zu jenen, die ein vom Militär ge- ab!“ an die Adresse Mubaraks. Hineinregieren brüsk ablehnten. ÜberAmt zu jagen. Der Staatschef Hosni Muba- stützte Im Falle von Neuwahlen in seit Beginn der Proteste am 25. Dass die Kanzlerin nun selbst 6 0 1 0 5 reagierte zwar nicht auf die Pro- rak − F.: dpa gangsregierung. Ägypten würde der Friedensno- Januar verlassen haben. − dapd die Initiative ergreift, hängt auch Auf dem Tah- belpreisträger Mohammed el teste, die USA verhandeln aber 쑺 Kommentar S. 2 damit zusammen, dass sie offenbar hinter seinem Rücken rir-Platz in Kairo kamen trotz ta- Baradei als möglicher Nachfol- 쑺 Gebete für Mubaraks Rücktritt S. 4 Deutschland in Kernpunkten 4 194101 901604 mit Regierungsvertretern über gelanger blutiger Auseinander- ger von Mubarak bereitstehen. 쑺 EU fordert sofortigen Wechsel S. 4 als Lehrbeispiel und nicht als Nachhilfebedürftigen präsentieren kann. Die Schuldenbremse zur Wiedergewinnung finanzieller Gestaltungsspielräume, Sozialreformen wie die Rente mit 67, dazu eine hohe WettbewerbsfäZwiesel. Die Stimmung bei den higkeit auch durch moderate Tarund 8000 Zuschauern war bestens rifpolitik – grundlegende Haus− bei den deutschen Skirennläuaufgaben sind gemacht. fern gab es gestern nach dem SlaEs wird entscheidend darauf lom-Weltcup am Arber allerdings ankommen, die Vorteile nücheher lange Gesichter. Pech hatte tern zu erläutern, nicht triumvor allem Maria Riesch. Bereits phierend und besserwisserisch nach 18 Sekunden stürzte sie und aufzutreten. Gut, dass Merkel verpasste damit die Chance, ihren und Sarkozy hier im DoppelPunkte-Vorsprung in der Weltcuppack auf ihre Partner einwirken. gesamtwertung vor HauptkonkurAbsolute Stromlinienförmigkeit rentin Lindsey Vonn auszubauen. in der EU wird es nie geben, dazu Vonn hatte nach einem Trainingssind die Traditionen und spezifisturz am Vortag auf den Start verschen Gegebenheiten zu unterzichtet. Aber auch Rieschs Mannschiedlich. Doch neben der Reschaftskolleginnen enttäuschten. gulierung der Finanzmärkte ist Katharina Dürr war noch die beste eine engere Abstimmung der Poder zehn gestarteten Deutschen. litik nötig. Damit können strukHeute gibt es beim Riesenslalom turelle Gründe der Krise beseiimmerhin Gelegenheit, mit guten tigt werden. Andernfalls werden Läufen neues Vertrauen zu tanken. europäische Rettungsmilliarden Das wird dann aber auch Lindsey Vonn versuchen, die ihren Start an- Ende nach 18 Sekunden: Maria Riesch rutscht den Berg hinab, nachdem sie zuvor in Innenlage gekommen und Lindsey Vonn will heute an den ein Versuch bleiben, ein Fass oh− Foto: dapd Start gehen. − Foto: dapd ne Boden zu füllen. gekündigt hat. − pnp/Sport gestürzt war. d

Brüssel. Nach langem Zögern geht Angela Merkel in die Offensive und kämpft für tiefgreifende Reformen in der Euro-Zone: Gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy stellte sie auf dem EU-Gipfel gestern in Brüssel einen „Pakt für Wettbewerbsfähigkeit“ vor. Der Pakt sieht vor, dass die Euro-Staaten sich gemeinsamen Zielen bei Renten, Steuern und Löhnen unterwerfen, um künftige Krisen zu zu verhindern. Kleinere Staaten wie Belgien

zu regeln, halte er für unmöglich. Merkel und Sarkozy wollen sich von der Kritik allerdings nicht beirren lassen und fordern eine Einigung bis Ende März sowie einen Sondergipfel. „Wir werden einen solchen Pakt ausarbeiten“, betonte Merkel. Sarkozy sprach von einer „sehr starken Achse Deutschland und Frankreich“. Laut EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy, der die Reformarbeiten leitet, soll der deutsch-französische Plan in die Gesamtlösung zur Euro-

Mubarak trotzt den Massenprotesten − noch

Rieschs verpasste Chance am Arber − heute wartet Vonn

Heiße Eisen

DIE SEITE 3

Samstag, 5. Februar 2011

Nummer 29

Herzliche Grüße an die spendablen PNP-Leser senden Belegschaft und Patienten des Armenhospitals in Buda. Harald Kischlat (l.), der Generalsekretär der Ärzte für die Dritte Welt, überbrachte die frohe Botschaft Ende Januar bei seiner Reise auf die Philippinen. Mit der Summe kann Dietmar Schug (M. hinten), der Philippinen-Koordinator der Organisation, viel bewegen.

Tausende Familien erhalten jetzt Hilfe 523 000 Euro haben PNP-Leser für Kinder auf den Philippinen gespendet. Die Arbeit der German Doctors ist damit gesichert. Von Eva Fischl

D

ie erste Anschaffung war ein neues Ultraschall-Gerät. Das hat Generalsekretär Harald Kischlat bei seiner Reise nach Mindanao Ende Januar schon in die Wege geleitet. Der Chef der Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt überbrachte bei seinem Besuch im Armenhospital von Buda die gute Nachricht aus Deutschland: Über 523 000 Euro haben PNP-Leser für Kinder auf den Philippinen gespendet − die Arbeit der German Doctors auf dem Inselarchipel ist gesichert. „Sie können sich vorstellen, wie groß die Freude war“, berichtete Kischlat bei der offiziellen Spendenübergabe. „Unser Dank gebührt der PNP und ihren Lesern.“ In einem ersten Schritt soll nun in die Schwangeren-Vorsorge rund um Buda investiert werden. In der Bergregion auf der rückständigen Südinsel Mindanao ist der Bedarf besonders groß. Hier leben viele Ureinwohner-Familien, die von der maroden staatlichen Infrastruktur völlig abgeschnitten sind. Die Hilfe der PNP-Leser gibt nun den Startschuss für gezielte Programme gegen die Unterernährung

von Kindern und die hohe Müttersterblichkeit. Dass einfache Mittel Großes bewirken, zeigt der Fall der Zwillinge Jovet und Joven. Im November waren ihre Eltern mit ihnen in der Ambulanz in Buda aufgetaucht − Jovets Leben hing am seidenen Faden. Tagelang bangten seine Mutter Jennylyn und die Klinik-Belegschaft um das kleine Bündel Mensch. Dank der Unterstützung der Ärzte und der Gesundheitshelfer in ihrem Heimatdorf haben sich Jovet und sein Bruder Joven zu gesunden und munteren Kerlchen entwickelt. Die Familie ist mittlerweile umgezogen, weil Vater Alguin Arbeit auf einer Farm gefunden hat. Auf einem aktuellen Bild, das die lokalen Helfer von ihnen ge-

macht haben, sehen die Zwillinge gut ernährt und zufrieden aus. Über mehr solcher Erfolgsgeschichten würde sich auch der Passauer Kinderarzt Dietrich Adam freuen. Er übernimmt Ende Februar für drei Monate die Leitung des Hospitals in Buda. Vor seinem Abflug organisiert der ehemalige Oberarzt der Kinderklinik Dritter Orden noch einen Hilfstransport. Sein früherer Arbeitgeber hat Material ausgemustert, das in Buda dringend benötigt wird. „Die Kinderbetten zum Beispiel sind wie neu“, sagt Adam. „Sie können in Deutschland nur wegen geänderter Vorschriften nicht mehr auf Station eingesetzt werden.“ Die Geräte − darunter sind auch Infusionsständer, Milchpumpen oder

Drei Monate liegen zwischen diesen Bildern: Im November bangte Jennylyn im Armenhospital von Buda um das Leben von Jovet, einem ihrer neugeborenen Zwillingsbuben. Heute sind er und sein Bruder Joven propere Kerlchen, wie das aktuelle Foto eines Gesundheitshelfers zeigt.− F:Fischl

Wärmestrahler − müssen zu einer Sammelstelle in Coelbe bei Marburg transportiert werden, von wo aus sie per Container verschickt

werden. Für den Transport sucht Adam einen Spediteur aus der Region, der ihn „im Sinn einer Spende“ unterstützt. Interessenten kön-

nen sich an den Arzt entweder telefonisch unter 콯 0851/4904434 wenden oder auch per E-Mail an [email protected].

„Hammer, Hammer, Hammer!“ Z

iemlich begeistert war Schauspielerin Maria Furtwängler, die sich als Kuratoriumsvorsitzende für die Ärzte für die Dritte Welt stark macht, vom Ergebnis der PNP-Spendenaktion.

523 000 Euro! Na, was sagen Sie dazu? Furtwängler: Wie sagt unser SkiAss Maria Riesch immer? Hammer, Hammer, Hammer. Das ist wirklich unglaublich. Ich hätte das nie für möglich gehalten, dass die Leser der Passauer Neuen Presse über diese kurze Zeit so großzügig sind. Das ist eine Riesenermutigung für die Arbeit der Ärzte. Ihr Engagement wird gesehen und gewürdigt – und zwar über den Wert des Geldes hinaus. Einfach sensationell. Was bedeutet diese Summe auf den Philippinen? Sie waren ja selbst schon mehrfach vor Ort und wissen, wie zum Beispiel Kinder auf der Müllkippe in Cebu aufwachsen. Furtwängler: Das ist mehr als ein Hoffnungsschimmer. Diese Kinder erleben nun ein Wertgefühl, erfahren zum ersten Mal: Auch ich bin etwas wert. Sie werden unterstützt und gefördert, lernen

„Das ist wirklich unglaublich“: Schauspielerin Maria Furtwängler im Interview mit PNP-Redakteurin Eva Fischl. − Foto: Brauer Nächstenliebe, Menschenwürde und Menschlichkeit kennen. Wann ist Ihre nächste Reise in ein Einsatzgebiet der German Doctors geplant? Furtwängler: Ich würde gerne mit meiner Tochter auf die Philippinen reisen. Sie interessiert sich sehr für die Arbeit der Ärzte, fragt nach und informiert sich. Da möchte ich sie begleiten. Allerdings ist noch nicht klar, wohin und wann.

Sie sind am 13. und 14. Februar im ZDF-Zweiteiler „Schicksalsjahre“ zu sehen. Eine beeindruckende Darstellung einer Frau, die in Hitler-Deutschland und der Nachkriegszeit gegen alle Widerstände für das Glück ihrer Familie kämpft. Kommen Ihnen beim Ausarbeiten so einer Rolle auch die schwierigen Lebensumstände von philippinischen Familien in den Kopf? Furtwängler: Diese Parallele habe ich eigentlich nicht gezogen. Für die Rolle der Ursula Heye habe ich mich mehr mit meiner eigenen Familiengeschichte beschäftigt. Ich denke da an meine Großmutter, die im Krieg zwei Söhne verloren hat, und begreife, welches Glück wir heute haben. Das war ja damals eine Zeit, in der Biografien nicht gelebt werden konnten, in der es nur gebrochene Biografien gab. Aber ich denke, diese Parallele ist erlaubt: Was für ein Glück, in einer heilen Welt aufwachsen zu dürfen und nicht das Kind eines Slumbewohners zu sein. Deshalb finde ich, ist es auch unsere Pflicht, diesen Menschen zu helfen. Denn wir können das heute tun. Wenn man nichts tut, erholen sie sich nie. Interview: Eva Fischl

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