Newsletter Nr.58. März 2016

June 30, 2020 | Author: Katrin Brandt | Category: N/A
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1 ASSOCIATION POUR L AMITIÈ GERMANO- BURKINABÉ 1 BURKINISCHE FREUNDSCHAFTS- GESELLSCHAFT Newsletter Nr.58 ...

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ASSOCIATION POUR L’AMITIÈ GERMANOBURKINABÉ

BURKINISCHE FREUNDSCHAFTSGESELLSCHAFT

Newsletter Nr.58 März 2016 Liebe DBFG-Mitglieder, wir haben für Sie wieder wichtige Nachrichten zusammengestellt. Außerdem ist die Burkina-Info 1-2016 bereits in Vorbereitung. Sie soll Ende Juni / Anfang Juli bei Ihnen sein. Wenn Sie einen Artikel haben, der in der BI erscheinen soll, schicken Sie ihn bitte bis spätestens 30. April – möglichst mit Bild(ern) – als Word-Datei an den Vorsitzenden ([email protected]). Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Herzliche Grüße, Ihr Christoph Straub, Vorsitzender der DBFG  Liebe Burkinabè und Burkina-Freunde, der nächste Burkinatag findet am 14.05.2016 in Mannheim (Baden-Württemberg) statt (damit ihr ihn schon im Kalender habt). Wir werden Euch über das Programm und den genauen Veranstaltungsort informieren. Ref.: http://lefaso.net/spip.php?article64890 Chers Burkinabè et amis du Burkina, Nous vous informons que la prochaine édition de la journée du Burkina «Burkinatag» aura lieu le 14.05.2016 à Mannheim (Baden-Württemberg). Les détails concernant le programme et le lieu exact vous seront communiqués très bientôt. Nous vous prions de bien vouloir réserver la date du 14.05.2016 dans votre calendrier pour ne pas rater ce rendezvous. Réf.:http://lefaso.net/spip.php?article64890 Mit besten Grüßen / cordialement Le comité d’organisation

 16. April Konzert: "Weite wirkt – Reformation und Ökumene" „DIE WELT BEI UNS“ Im Rahmen des Reformations-Jubiläums laden die Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar

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mit dem Ökumene-Ausschuss am 16. April unter dem Motto „Die Welt bei uns“ zu einer Begegnungsveranstaltung mit einem außergewöhnlichen Konzert ein. Die Veranstaltung gehört zur Aktion der Evangelischen Kirche im Rheinland „Weite wirkt – Reformation und Ökumene“. In der Kreuzkirche von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr sind Jugendliche und Erwachsene eingeladen, mit jungen Menschen international ins Gespräch zu kommen. Die Gäste kommen aus den Partnerkirchen in Burkina Faso und Indonesien. Dazu kommen heimische Jugendliche, die in der Verantwortung des Botswana-Ausschusses ein Musical „Live my life“ einstudieren. Es soll in 2016 in Namibia und in Botswana aufgeführt werden – gemeinsam mit dortigen Jugendlichen. An diesem Nachmittag werden die Gäste aus ihren Ländern berichten; Impulse aus dem heimischen Raum sind sehr willkommen. Eine kurze Imbisspause lädt zur weiteren Begegnung ein. Um 19 Uhr beginnt das Konzert, das die drei Gruppen gemeinsam gestalten. Adonija Bazie, Joel Manasse Bazie und Eldad Kabore aus der Hauptstadt Ouagadougou bringen mit der dort sehr bekannten Band „Mélodies d'espoir“ (Melodien der Hoffnung) westafrikanische und internationale Musik in Gesang, Piano und Percussion zu Gehör. Die indonesische Band kommt aus Djakarta. Clara Marianna Siregar und Team firmieren unter „Perangapi – Licht des Feuers“; sie erfreuen mit traditioneller Batak-Musik in Gesang und Instrumenten: auf besondere Weise verjazzt. Aus den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar kommen zur Mitgestaltung neun Jugendliche gemeinsam mit Thomas Fricke (Katzenfurt) und Michel Sanya Mutambala (Köln), einem kongolesischen Musiker. Auch der Titelsong zur Bewegung "Weite wirkt" der Landeskirche wird dabei zu hören sein. Afrikanische und europäische Musik erleben somit hier ein perfekte Symbiose. Weitere Informationen bei 06441 7707494.

 Neue Mailadresse der burkinischen Botschaft in Berlin: [email protected]

 26.10. bis 09.11.2016 Ankündigung: Revolutionsreise ins "Land der aufrechten Menschen" Burkina Faso 2016 organisiert AfricAvenir (endlich!) die erste Bildungs- und Begegnungsreise ins westafrikanische Burkina Faso, das „Land der aufrechten Menschen“! Wandeln Sie auf den Spuren... http://www.africavenir.org/de/veranstaltungdetails/cal/event/detail/2016/10/26/ankuendigung_revolutionsreise_nach_burkina_faso/vie w-list|page_id-625.html

 Die Antragstellung für bengo erfolgt ab sofort nur noch über das Antragsportal. Das Portal ist die neue zentrale Plattform für Ihre Kommunikation mit Engagement Global. Hier können Sie demnächst sämtliche Vorgänge im Zusammenhang mit Ihrer Projektförderung bearbeiten und verwalten. Über www.antragsportal.de gelangen Sie auf die Startseite des Portals.

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Wetzlar/Braunfels/ Gießen. Die Aktion „Tausche Mangos gegen Schule“ als faire Spendenaktion für christliche Schulen der Partnerorganisation ODE im westafrikanischen Burkina Faso läuft wieder an. Traditionell arbeiten TIKATO in den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar und die Kirchengemeinde in Kooperation. Auch in diesem Jahr können die Mangobauern in Burkina Faso den Preis halten, so dass weiterhin in 2016 die Mangofrüchte für drei Euro das Stück und 30 Euro der Karton abgegeben wird. Der neue Botschafter Simplice Honore Guibila von Burkina Faso wird als erste seiner Reisen Wetzlar in den Blick nehmen: er kommt zur Mangoaktion auf dem Markt am Domplatz in Wetzlar am 30. April und freut sich auf Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Vorbestellungen: Ab sofort können Mangos vorbestellt werden unter Tel Nr. 06441 52334 [email protected] , [email protected] . Abholung der bestellten Früchte ist möglich am Montag, 2. Mai ab 8 bis 19 Uhr in Dalheim, Dr. Wilmers, Berliner Ring 72, Garage gegenüber Berliner Ring 49.

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Presseschau: Erstes Computerlabor im Collège für Mädchen in Loumbila Ein Informatik-Raum mit 20 Computern, die alle mit einer zentralen Einheit mit vielen Lernprogrammen verbunden sind, wurde am 12. Februar im Collège für Mädchen in Loumbila eingeweiht. Die Finanzierung dieses Projektes ermöglichten die amerikanische NRO Edify, MicroAID und die evangelische Gemeinschaft „Hilfe zur Entwicklung“ (association évangélique d’appui au développement (AEAD)). http://lefaso.net/spip.php?article69635 Haftbefehl gegen Soro Der Haftbefehl gegen Guillaume Soro schlägt in den burkinischen Medien Wellen. Während die einen meinen, dieser Haftbefehl sei logisch und deshalb müsse alles dafür getan werden, dass sich Guillaume Soro vor der burkinischen Justiz verantworte, sagen andere, der Richter hätte diesen Haftbefehl nie ausstellen dürfen und deshalb müsse er umgehend aufgehoben werden. Wieder andere plädieren dafür, neue Wege zur Lösung dieses Problems zu suchen. http://lefaso.net/spip.php?article69622 Vorbereitung auf die digitale Welt: CIL beabsichtigt, die Schüler_innen des Lycée Marien N'Gouabi zu sensibilisieren. Die burkinische „Kampagne der Erziehung von Schüler_innen der Collèges und Gymnasien im Umgang mit der digitalen

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Welt“ wird fortgesetzt. Nach dem Collège Notre Dame de Kologh-Naaba war am 11. Februar das Lycée Marien N'Gouabi Station der Kampagne. Die Idee kam von der Kommission für Informatik und Freiheit (Commission de l’informatique et des libertés (CIL)) und ist in die internationalen Tage zum Schutz der persönlichen Daten eingebettet. Ihr Ziel ist es, die jungen Leute über mögliche Folgen für ihr privates Leben bei der Nutzung des Internets zu informieren. http://lefaso.net/spip.php?article69626 Paul Kaba Thiéba und die Fragilität der burkinischen Wirtschaft: eine gute Diagnose, aber schwache Mittel

Eine Woche nach der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Thiéba sind in den Medien viele Kommentare zu finden. Der Mann zeige sich sehr entschlossen, aber wenig kreativ. Er wolle nicht nur Wege gehen, die bereits Compaoré beschritt, er habe auch noch keine originellen Lösungen angekündigt, wie er den chronischen Staatsdefizit in den Griff bekommen möchte und wie die beunruhigende Zunahme der laufenden Ausgaben gestoppt werden solle, die beide für die Schwächen der burkinischen Wirtschaft mitverantwortlich sind. http://lefaso.net/spip.php?article69620 Verhütung im Unterricht: Lösung oder Anleitung zu sexuellen Ausschweifungen? Seit einiger Zeit nehmen Schwangerschaften von Schülerinnen in den meisten Schulen der Sekundarstufe beunruhigend zu. Angesichts dieser Entwicklung wissen die Schüler_innen, Eltern und mit der Erziehung Beauftragten nicht mehr, zu welchen Mitteln sie greifen sollen. Die moralische Erziehung im Unterricht führt offensichtlich nicht zu den erwarteten Ergebnissen. Wie kann man diese Problem in den Griff bekommen, das ganz offensichtlich der Erziehung und Entwicklung der Mädchen großen Schaden zufügt? http://lefaso.net/spip.php?article69624 EU verspricht Burkina Faso 220 Mio. EUR bis 2020 Die EU unterstützt Burkina Faso bis 2020 mit 220 Mio. EUR. Dies teilte der für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung zuständige Kommissar Neven Mimica am 12. Februar anlässlich seines Besuches bei Präsident Kaboré mit. http://bayiri.com/politique/220-millions-d-euros-de-l-union-europeenne-au-burkinad-ici-2020.html

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Jahresbericht 2014 des Obersten Rates für Kommunikation Die Präsidentin des Obersten Rates für Kommunikation (Conseil Supérieur de la Communication, (CSC)), Nathalie Somé, übergab am 12. Februar Präsident Kaboré den Jahresbericht 2014. Es ist der erste Bericht der CSC, die im September 2014 gegründet wurde. Nach diesem Bericht gibt es in Burkina Faso 150 Radiosender, 77 Tageszeitungen, 16 Internetmedien und 28 Fernsehprogramme. http://bayiri.com/politique/presidence/audiences/rapport-2014-du-conseil-superieurde-la-communication-150-stations-radios-77-journaux-16-medias-en-ligne-et-28chaines-de-television.html Neue Methode zur Messung der Niederschlagsmenge Prof. François Zougmoré von der Universität Joseph Ki-Zerbo in Ouagadougou zeigte am 11. Februar den Preis, den er von der Agentur für Umweltschutz und Eindämmung von Energie für die Entwicklung einer neue Messmethode des Regenniederschlages erhalten hatte. Zur Messung nutzt er die Signale der Telekommunikation (Handynetze). http://bayiri.com/societe/sciences-sante/burkina-un-chercheur-concoit-unemethode-innovante-de-suivi-de-la-quantite-d-eau-de-pluie.html Kaboré und Gnassingbé trafen sich doch beim Gipfel der AU Die Zeitschrift „La Lettre du Continet“ berichtet, dass sich Präsident Kaboré mit seinem togolesischen Kollegen Faure Gnassingbé am 31. Januar beim Gipfel der AU in Addis-Abeba getroffen hätten. Thema des Gespräches war der autonome Hafen von Lomé. Seine Nutzung durch Burkina Faso würde das Land vom Nachbarn Elfenbeinküste etwas unabhängiger machen. Dazu kommt, dass die Première Dame von Burkina Faso, Sika Kaboré, aus Togo stammt und ein Transportunternehmen – Mondia et CO – besitzt. http://bayiri.com/politique/cooperation-roch-marc-kabore-et-faure-gnassingbe-ontdonc-parle-affaires-au-sommet-de-l-ua.html? utm_source=newsletter_617&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com Jean-Martin Coulibaly, Minister für Erziehung und Alphabetisierung: „Unser Bildungssystem muss in der Schule keine Generalisten hervorbringen, die geradewegs vom CP zur Universität gehen.“ Mit der Übernahme des Ministeriums am 18. Januar setzte sich Jean-Martin Coulibaly zum Ziel, „die Grundlagen für die Schaffung eines zukunftsorientierten Bildungssystems zu setzen, das den kommenden Schüler_innengenerationen vor allem Platz schafft, Kompetenzen zu erhalten, die sie in der nationalen, regionalen und internationalen Wirtschaft nutzen können.“ Er sieht sich als der geeignete Manager, der dieses Ziel erreichen kann, weil er sich vor seine Mitarbeiter stellt, aber auch weil er durchgreifen kann. Lesen Sie ein Interview mit ihm hier: http://lefaso.net/spip.php?article69651

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Pünktlichkeit, der Fluch der Afrikaner Ist es von Afrikanern zu viel verlangt, wenn man sie bittet, pünktlich zu sein? Nein. Die Pünktlichkeit ist in der afrikanischen Kultur nicht genügend verankert, weil alles vom Willen des Menschen abhängt – außer die Verspätung. Die „afrikanische“ Zeit wird immer mehr zur Modeerscheinung, vor allem bei Empfängen und Feierlichkeiten, bei denen die Organisatoren oft die Gäste und vor allem die Journalisten, die warten müssen, auf den Arm nehmen und sagen: „Gleich geht es los.“ http://lefaso.net/spip.php?article69653 Goldschürfer in Tindango: Bahnt sich eine Umweltkatastrophe an?

Vor zwei Wochen erst wurde das Suchen nach Gold in Tindangou in der Gemeinde Pama erlaubt und schon zeigen sich beunruhigende Entwicklungen sowohl für die Umwelt wie auch im sozialen Bereich. In kurzer Zeit sind Tausende von Goldgräbern auf der Suche nach dem gelben Metall angekommen. Die Grabungsflächen sind nur etwa drei Kilometer von einem Waldschutzgebiet entfernt, in dem sich die größte Büffelpopulation von Westafrika befindet. Der Run auf das Gold wird für diesen Wald nicht ohne Folgen bleiben. http://www.aib.bf/m-5284-site-d-or-de-tindangou-une-tragedie-environnementaleen-gestation.html Kultur und Verschiedenheit der Kulturen in Burkina Faso Burkina Faso ist im Prinzip ein republikanischer Staat. Trotzdem gibt es vier MossiKönigreiche, ein Gourmantche-Königreich und vielartige Kulturgemeinschaften, die kein Staatengebilde und keine Struktur der Chefferies (Dorfältesten) haben. Per definitionem steht die Republik über allem, aber mit welcher Rechtmäßigkeit und/oder in welchen scheinheiligen Beziehungen? Die Antrittsbesuche des neuen Ministers „für Kultur“ und des Ministers für Jugend und Sport beim Mogho Naaba am Vorabend einer neuen Verfassung geben Anlass, einige prinzipielle Fragen zu stellen.

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http://lefaso.net/spip.php?article69679 Burkina Faso rechnet mit Mehreinnahmen aus Steuer und Zoll von etwa 25 Mrd. FCFA Ministerpräsident Paul Kaba Thiéba teilte am Dienstag (16.02.16) mit, dass Burkina Faso bei den Steuern und Zöllen mit Mehreinnahmen in der Höhe von 25 Mrd. FCFA (38 Mio. EUR) rechnet. Er äußerte dies anlässlich der offiziellen Einführung von SYLVIE ( Système de liaison virtuelle pour les opérations d’importations et d’exportations – siehe NL 57 „Start der Digitalisierung in der Zollverwaltung“ auf S. 12): „Mit diesem Instrument sind Manipulationen bei Zollangelegenheiten, die bisher handschriftlich auf Papier ausgefüllt wurden, bedeutend schwieriger. Damit verringert sich die Möglichkeit von Betrügereien, was zu größeren Einnahmen führt.“ http://bayiri.com/economie/le-burkina-table-sur-une-augmentation-de-ses-recettesfiscales-et-douanieres-de-pres-de-25-milliards-de-fcfa.html? utm_source=newsletter_619&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com http://bayiri.com/economie/amelioration-du-climat-des-affaires-au-burkina-fasosylvie-promet.html? utm_source=newsletter_619&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com Sicherheit: Keine anonymen Handynummern Der Staatsminister, Minister für territoriale Verwaltung und Innere Sicherheit, Simon Compaoré, führte am 16. Februar mit den Verantwortlichen der Handynetzbetreiber Gespräche. Telecel, Telmob und Airtel spielen eine wichtige Rolle für die Sicherheit des Landes; daran habe der Minister erinnert: „Niemand darf einen Handychip ohne Identifizierung erhalten.“ http://lefaso.net/spip.php?article69677 Kinderehe im Boucle du Mouhoun: Der große Plan des Wanderkinos Es ist im ländlichen Bereich fast schon die Normalität: 62% der jungen Frauen zwischen 20 und 24 Jahren wurden bereits vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Abbruch der Schule, unerwünschte Schwangerschaften, Krankheiten – die Probleme, die aus dieser Praxis folgen, sind zahlreich. Das Wanderkino hat nun in der Region Boucle du Mouhoun eine Sensibilisierungskampagne durchgeführt. Sie gehört zu den Säulen, die den nationalen Plan im Kampf gegen die Kinderehe stützen. In einer Pressekonferenz am 16. Februar wurde darüber berichtet. http://lefaso.net/spip.php?article69692

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Französischer Premierminister einen Monat nach dem Attentat in Ouagadougou

Manuel Valls, der französische Premierminister, ist am Samstag den 21. Februar, einen Monat nach dem blutigen Terrorangriff von Jihadisten, zu einem Staatsbesuch in Ouagadougou eingetroffen. … Er legte am selben Tag am Hotel Splendid bei einer Gedenkfeier für die Opfer des Attentats ein Blumengebinde nieder. Bis jetzt gehen die Ermittler von drei Angreifern aus, die alle bei dem Angriff erschossen wurden. Aber nur wenige Tage nach dem Attentat sprach Valls von sechs Attentätern, von denen drei auf der Flucht seien. http://www.aib.bf/m-5338-burkina-le-premier-ministre-francais-a-ouagadougou-unmois-apres-l-attentat.html Weiterer RSP-Offizier wegen des Putsches vom September in Haft Die Justizbehörden der Elfenbeinküste übergaben am Samstag, den 20. Februar den Stabsfeldwebel Moussa Nebié – genannt Rambo – sowie die zwei burkinischen Staatsbürger Abdoul Karim Sawadogo und Al Koné den burkinischen Behörden. Alle drei waren nach dem missglückten Putsch vom 16. September 2015 in die Elfenbeinküste geflohen. Gegen den Stabsfeldwebel Moussa Nebié sowie gegen den Hauptfeldwebel Roger Koussoube liegen international Haftbefehle vor. http://lefaso.net/spip.php?article69749 Staatsbesuch von Valls: Der Sicherheitsaspekt hat Entwicklungsfragen nicht in den Hintergrund gedrängt Der französische Premierministers Valls wurde bei seinem Staatsbesuch in Burkina Faso am 20. Februar von einer großen Delegation begleitet (darunter auch der Verteidigungsminister JeanYves Le Drian). Der Besuch war von großer Solidarität und Anteilnahme wegen des Terrorangriffs vom 15. Januar begleitet. Die Bande zwischen den beiden Ländern seien enger und fester geworden. Der Kampf gegen den Terrorismus sei eng verbunden mit dem Kampf gegen die Armut. Das sei aber nicht

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die einzige Antwort. Es brauche auch eine besser Zusammenarbeit in der Sicherheit. Eine wichtige Aufgabe Burkina Fasos sei der Kampf gegen die Armut; nicht nur wegen des Terrorismus, sondern vor allem, weil sie Realität in Burkina Faso sei, bemerkte Valls. http://lefaso.net/spip.php?article69744 http://bayiri.com/politique/lutte-contre-la-pauvrete-et-cooperation-securitaire-lesarmes-de-valls-contre-le-terrorisme.html? utm_source=newsletter_622&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com „Le Presimetre.bf“: Das Bürgerauge auf die Politik Nachdem die NRO Diakonia zur Beobachtung der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen „Situation Room“ installiert hatte (und dies bei den Kommunalwahlen wiederholt), folgt nun „Le Presimetre“ zur Beobachtung der öffentlichen Politik durch das Bürgerauge (oeil citoyen). Die Freischaltung soll Anfang März sein. Das Presimetre unterscheidet sich von ähnlichen Aktivitäten im Senegal,in Mali, Nigeria oder Frankreich dadurch, dass nicht die Beliebtheit des Präsidenten im Mittelpunkt steht, sondern die Arbeit der Regierung. http://lefaso.net/spip.php?article69802 Jahresbericht 2015/16 von Amnestie International: Anmerkungen zu BF wegen des Putsches im September 2015 Amnestie International stellte am 24. Februar seinen Jahresbericht zur Situation der Menschenrechte vor. Der Bericht zu Burkina Faso: Im Zusammenhang mit dem missglückten Putsch der ex-RSPler wird aufgeführt: „Wir haben Fälle von Verletzung der Meinungsund der Pressefreiheit, der Rechte von Journalisten und verbrannte oder zerstörte Radiosender festgestellt. Auch die übermäßige Gewaltanwendung durch die Mitglieder oder Elemente des gescheiterten Staatsstreichs mussten wir 2015 feststellen.“, sagte Roger Minoungou von AI. Er bestätigte aber auch, dass erhebliche Fortschritte erzielt wurden. „Bei der Vorstellung der Kampagne für sexuelle und reproduktive Gesundheit haben vier Präsidentschaftskandidaten einschließlich Roch Kaboré erklärt, das Manifest der Menschenrechte zu unterzeichnen. Zudem nahm das Justizministerium im Laufe des Jahres einige Empfehlungen der NRO auf einschließlich der Einrichtung einer Kommission zur Untersuchung des Unrechts, das während des Volksaufstandes begangen wurde.“ http://lefaso.net/spip.php?article69798

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Kampf gegen Steuerhinterziehung: 21.900 Stangen unversteuerte Zigaretten vernichtet Am 24. Februar vernichtete die Zollverwaltung 21.900 Stangen unversteuerter Zigaretten von einem Gesamtwert von mehr als 50 Mio. FCFA (fast 80.000,- EUR). http://lefaso.net/spip.php?article69799 Wann endlich kommt die Allgemeine Krankenversicherung? Mit viel Tamtam wurde sie noch in der IV. Republik angekündigt: die Allgemeine Krankenversicherung (Assurance Maladie Universelle (AMU)), doch bis heute ist nichts passiert. Nach Auffassung vieler Gesundheitsspezialisten wäre sie ein gewaltiger Fortschritt. Nur: Wann endlich kommt sie? Mehr dazu: http://lefaso.net/spip.php?article69804 Trinkwasserversorgung im Sahel: Das Projekt „Wasser und nachhaltiges Wachstum in Sahel“ in Ouagadougou gestartet Da Ministerium für Wasserver- und Abwasserentsorgung hat am 23. Februar das Projekt „Wasser und nachhaltiges Wachstum im Sahel“ gestartet. Sein Ziel ist es, nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Burkina Faso zu ermöglichen. Etwa 6 Mrd. FCFA (über 9 Mio. EUR) sind dafür vorgesehen. Über vier Jahre (2015 – 2019) finanzieren Affaires mondiales Canada und IAMGOLD das Projekt. Die Durchführung übernimmt Cowater International. In Dori soll dazu eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser gebaut werden. Etwa 45.000 Menschen in Dori und 18 umliegenden Gemeinden sollen davon profitieren. http://lefaso.net/spip.php?article69805 Schaffung einer Agentur für erneuerbare Energie in Burkina Faso

Die USA teilten am 24. Februar mit, Burkina Faso mit einer Agentur für erneuerbare Energie in das Programm Power Africa aufzunehmen. Dieses Programm richtete sich bisher an englischsprachige Länder. http://bayiri.com/economie/industrie/energie-environnement/bientot-une-agencedes-energies-renouvelables-au-burkina.html? utm_source=newsletter_624&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com

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Africallia 2016: Mehr als 400 Unternehmer aus der ganzen Welt Das vierte westafrikanische Forum zur Entwicklung von Unternehmen, die Africallia 2016, wurde am 25 Februar eröffnet. Über 400 Wirtschaftsvertreter aus 23 Ländern Afrikas und der ganzen Welt trafen sich, um während zwei Tagen im internationalen Konferenzzentrum von Ouagadougou miteinander zu reden und Kontakte aufzubauen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen von überall hatten die Möglichkeit, mit möglichen Partnern aus Westafrika zusammen zu kommen. http://lefaso.net/spip.php?article69819 Sicherung der Lebensmittelversorgung: Verbesserung der Aufbewahrung von Lebensmitteln in Westafrika SOS Faim und Oxfam veranstalteten vom 23. bis 25 Februar in Ouagadougou ein Seminar über den Bau von Speichern und die Aufbewahrung von Lebensmitteln. Fünf Themen standen im Mittelpunkt: Finanzierung der laufenden Geschäfte, Organisation von Großeinkäufen, Marketing-Praktiken, Abstimmung bei Hilfseinsätzen und strukturelle Unterstützung. http://lefaso.net/spip.php?article69825 Rat der Frauen fordert Einhaltung der Frauenquote Der Rat der Frauen (Conseil des Femmes du Burkina (CFD)) forderte am 26. Februar die Regierung auf, daruf zu achten, dass bei den Kommunalwahlen am 22. Mai das Gesetz zur Anzahl der Frauen auf den Wahlzetteln rigoros eingehalten werde. http://www.aib.bf/m-5405-burkina-le-conseil-des-femmes-appelle-a-une%C2%ABapplication-rigoureuse%C2%BB-du-quota-genre.html FESTIMA 2016: Schutz der Masken Dédoudou feierte vom 27. Februar bis zum 5. März das 13. internationale Festival der Masken und der Kunst (Festival international des masques et des arts (FESTIMA)). Mehr als 50 Maskentänzergruppen aus sechs Ländern nahmen teil. Die Organisateure und die Vertreter der Maskengruppen machen sich Gedanken, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Masken zu retten und zu bewahren. http://lefaso.net/spip.php?article69869 Schwere Malaria: Rettung der Kinder muss oberste Priorität haben 2014 wurden in Burkina Faso 7.252.712 Fälle von leichter und 364.605 Fälle von schwerer Malaria registriert, von denen 4.166 Fälle zum Tod führten. Kinder unter 5

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Jahren sind von dieser Krankheit besonders betroffen. 75% der Todesfälle betreffen sie. http://lefaso.net/spip.php?article69874 Kandidatenlisten für die Kommunalwahlen Der Vorsitzende der unabhängigen Wahlkommission CENI gb die Termine für die Einreichung der Kandidatenlisten für die Kommunalwahlen am 22. Mai 2016 bekannt. Die Frist ist vom 4. bis 13. März 2016. http://bayiri.com/politique/elections/municipales-du-22-mai-2016-au-burkinadepot-des-candidatures-du-04-au-13-mars-2016.html? utm_source=newsletter_627&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com „Die Macht des Geldes herrscht offensichtlich über alles und über jeden.“ Burkina Faso, das „Land der aufrechten Menschen“, hat sich nach Auffassung fast aller Beobachter wesentlich verändert. Die Werte, deren wir uns rühmen, haben sich verschoben – aber nicht im guten Sinne. Der moralische Bankrott in den vergangenen Jahrzehnten hat das Gesicht der Korruption ergriffen, die wegen des allgemeinen Versagens unserer herrschenden Eliten die gesamte Gemeinschaft plagt und in ihrer Existenz bedroht. Aus diesem Grund machte REN-LAC eine Untersuchung zur Rolle der ethischen und bürgerlichen moralischen Werte (valeurs Morales éthiques et civiques (MEC)), um im Kampf gegen die Korruption erfolgreicher handeln zu können. Nach Meinung von 87,5% der befragten Personen werden die Burkinbè immer korrupter. „Die gegenwärtige burkinische Gesellschaft kennt keine Werte mehr, … , was zählt, ist allein das Geld.“ Das ist die zentrale Botschaft, die sich aus der Studie ziehen lässt. http://lefaso.net/spip.php?article69897

Neues Zentrum für Bluttransfusionen in Ouagadougou Am 29. Februar wurde das neue Regionalzentrum für Bluttransfusionen (Centre Régional de Transfusion Sanguine (CRTS)) in Tengandogo eingeweiht. Es ist der dritte Baustein zur Verbesserung der Versorgung mit Bluttransfusionen, der mit Hilfe von Luxembourg realisiert wurde. http://lefaso.net/spip.php?article69888 Angriff auf Polizeiposten nahe der Grenze zu Niger Vier Angreifer versuchten, in der Nacht vom 29. Februar auf den 1. März zwei mutmaßliche Straftäter, die im Polizeiposten von Foutouri, einem Ort etwa 100 km von Gayéri an der Grenze zu Niger, zu befreien.

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Nach Auskunft des Kommandanten wurde kein Polizist verletzt. Die beiden Gefangenen wurden bei einem Schusswechsel erschossen. Nach den vier Angreifern werde noch gesucht. http://www.aib.bf/m-5426-burkina-un-poste-de-gendarmerie-attaque-pres-de-lafrontiere-nigerienne.html 4. Frauenfilmtage in Ouagadougou Eine Delegation von FESPACO stellte auf einer Pressekonferenz die 4. Frauenfilmtage (Journées Cinématographique de la Femme Africaine de l’image (JCFA)), die vom 3. bis 7. März in Ouagadougou stattfinden, vor. http://lefaso.net/spip.php?article69911 Förderung von Solarpaneelen Der Minister für Energie und Bergbau, Alfa Oumar Dissa, startete am 1. März die Partnerschaft zwischen der Bank BICIA-B und dem Promoter von Solaranlagen in Burkina Faso, Burkina Trading International (BTI), zur Förderung von Sokaranlagen. Diese Partnerschaft soll nach Auskunft des Vertreters von BICIA-B Kunden und Interessenten, die Solar-Anlagen erwerben, ermöglichen, diese mit einem zu 4% verzinsten Kredit zu finanzieren und bei weiteren Bankdienstleistungen bevorzugt zu werden. http://bayiri.com/economie/industrie/energie-environnement/promotion-desequipements-solaires-au-burkina-faso-la-societe-bti-et-la-bicia-b-materialisent-leurpartenariat.html? utm_source=newsletter_629&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com Vier Parteien schließen sich zur Linken Union zusammen. Vier Parteien gaben auf einer Pressekonferenz am 3. März bekannt, dass sie die außerparlamentarische Linke Union (Union de la gauche extra parlementaire (UGEP)) gründen wollen. Alle vier Parteien sind nicht im Parlament vertreten. Damit wollen sie sich klar im traditionellen politischen Links-

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Rechts-Spektrum positionieren. Das ultimative Ziel ist die Schaffung der Linken Union. Folgende Parteien sind die Gründer der UGEP: la Convergence patriotique pour la renaissance/Mouvement progressiste (CPR/MP), le Parti socialiste unifié (PSU), le Parti de l’alliance ouvrière et paysanne (PALOUPA) und la Jeunesse consciente du Burkina (JCB). Sie hoffen, dass sich weitere Parteien aus dem linken Lager dazustoßen werden. http://lefaso.net/spip.php?article69939 Nachtrag: CPR/MP lässt mitteilen, dass es sich nicht der Linken Union angeschlossen hat. http://lefaso.net/spip.php?article69991 Kampf gegen den Klimawandel: Referenzdokument in der Bearbeitung Die Arbeiten an einer Studie über die Nutzung von Erfahrungen aus dem Klimawandel in Burkina Faso wurden am 3. März auf einer Tagung in Ouagadougou angegangen. Ziel der Studie ist es, alle Forschungsergebnisse zusammenzuführen und zusammen mit weiteren Beobachtungen und Empfehlungen eine umfassende Arbeitsgrundlage zu erstellen. http://lefaso.net/spip.php?article69930 Putschversuch: Paris gibt Gutachten über abgehörte Telefongespräche an Burkina Faso Ein Gutachten, das die Authentizität der abgehörten Telefongespräche zwischen General Bassolé und dem ivorischen Parlamentspräsidenten Soro in Frage stellt, wurde von der französischen Regierung an die Justizbehörden von Burkina Faso weitergegeben. http://bayiri.com/societe/justice/tentative-de-putsch-une-expertise-sur-les-ecoutessoro-bassole-remise-au-burkina.html? utm_source=newsletter_630&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com „Ab sofort beenden wir die Kumpanei mit der Regierung“ sagt Issa Barry, Präsident der Fraktion Burkindlim Der Vorhang fiel am 5. März über die ersten parlamentarischen Arbeitstage der Fraktion Burkindlim. Das Image der Abgeordneten aufpolieren und das Vertrauen der Menschen gewinnen, die Errungenschaften der Volksaufstand sichern sind unter anderem die Herausforderungen des 7. Legislative. Und die Mitglieder der Fraktion Burkindlim wollen "Kumpanei mit der Regierung beenden" und ihre Rolle richtig spielen http://lefaso.net/spip.php?article69959 Industrielle Goldschürfung: Wenn das gelbe Metall den Menschen vor Ort nur Hunger bringt FIAN-Burkina (Food First Information and Action Network, Burkina), eine NRO, die für Recht auf Nahrung kämpft, stellte am 4. März in Ouagadougou die „Beobachtungen zum Recht auf Nahrung und Ernährung 2015“ vor. Während

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dieses Workshops wurde ebenfalls die Studie über die Ansichten von Frauen über die Auswirkungen des Bergbaus auf das Recht auf Nahrung in Essakane vorgestellt. http://lefaso.net/spip.php?article69958 Kriminalität im Osten des Landes: Herculische Maßnahmen, um die Geißel zu überwinden

Es vergeht keine Woche, in der die Sicherheitskräfte in der Region Ost nicht einen Überfall oder einen Angriff mit Waffen zu vermelden haben. Damit diese Gegend nicht zur No-Go-Ärea wird, in der nur die Gesetze der Banditen gelten, veranstalteten die Regionalbehörden am 3. März in Fada N'Gourma mit allen Betroffenen einen Workshop. So trafen sich zur Frage der Sicherheit die technischen Dienstleister wie Transport, die Sicherheitskräfte und die Vertreter von Kultur und Tourismus. http://www.aib.bf/m-5475-insecurite-dans-la-region-de-l-est-des-mesuresherculeennes-pour-venir-a-bout-du-fleau.html Terroristischer Angriff in Mali nahe der Grenze zu Burkina Faso und der Elfenbeinküste Die Armee von Mali hat am 7. März in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso und zur Elfenbeinküste einen Angriff von Terroristen abgewehrt. Nach übereinstimmenden Informationen wurde das Militärlager in Misséni von sieben bewaffneten Männern angegriffen. Die Männer flohen in einen Wald. http://bayiri.com/societe/securite/l-armee-malienne-repousse-une-attaque-terroristepres-des-frontieres-ivoirienne-et-burkinabe.html? utm_source=newsletter_632&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com Termin für FESPACO 2017 festgelegt Am 9. März wurde offiziell der Termin für die 25. FESPACO bekannt gegeben. Sie findet vom 25. Februar bis 4. März 2017 in Ouagadougou statt. http://bayiri.com/culture/cinema/fespaco/le-25e-fespaco-du-25-fevrier-au-4-mars2017-a-ouagadougou.html? utm_source=newsletter_633&utm_medium=email&utm_campaign=le-quotidiende-bayiri-com

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Geräte und Material für Bäuerinnen Der 159. Internationale Frauentag stand in Burkina Faso unter dem Thema „Frauen als selbstständige Bäuerinnen: Hindernisse, Herausforderungen, Perspektiven“. Der Minister für Landwirtschaft und Wasserprojekte nahm dies zum Anlass, seinem Kollegen Minister für Frauen, nationale Solidarität und Familie Geräte und Material für Frauenkooperativen zur Verfügung zu stellen http://lefaso.net/spip.php?article70012 

Burkina Faso: Studie: Wie wirkt sich der Goldabbau auf die Lebensbedingungen der Menschen in Burkina Faso aus? In Burkina Faso werden immer mehr Möglichkeiten für den Abbau wichtiger Erze entdeckt. Seit etwa 10 Jahren entwickelt sich ein echter Bergbau-Boom, besonders beim Goldabbau, so dass das Land heute zum viertgrößten Goldproduzenten von Afrika geworden ist. Allerdings wirft dieser Bergbau-Boom auch viele Fragen auf: Trägt diese Entwicklung wirklich etwas zur Verringerung der Armut bei? Oder allgemein gefragt: Wie wirkt sich dieser Boom auf das Wohl der Bevölkerung aus? Ziel der Studie ist die Untersuchung, ob die Entwicklung des Goldabbaus in den letzten Jahren tatsächlich etwas zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort beigetragen hat. Es stellt sich die Frage, ob sich durch die GoldMinen die Armut verringert hat und wie sie sich auf die Lebenshaltungskosten der Haushalte und die Ungleichheit der Einkommen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auswirken.

Das INSD (Nationales Institut für Statistik und Demographie) hat in zwei Studien über die Lebensbedingungen der Haushalte (EBCVM 2003) und in einer großen Befragung über die Lebensbedingungen der Haushalte (EICVM 2009) die Auswirkungen des Goldabbaus auf die Bevölkerung untersucht. Das INSD hat dafür eine einfache Methode verwendet: die Lebensbedingungen einer zu prüfenden Gruppe wurden mit denen einer Vergleichsgruppe verglichen. Die zu prüfende Gruppe lebte in den Départements in denen Goldabbau auf industrieller oder

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handwerklicher Ebene stattfindet, die Vergleichsgruppe lebte in Départements ohne Goldvorkommen. Aus den wirtschaftlichen Untersuchungen ergab sich, dass in den Départements mit Goldabbau der Armutsindex um ca. 8 Punkte niedriger ist. Der Abstand der Armen zum Durchschnitt ist um etwa 4 Punkte niedriger als in den Départements ohne Goldabbau. Außerdem wurde festgestellt, dass die Goldverarbeitung dazu beiträgt, die Konsumausgaben der Haushalte um mindestens 12% steigen zu lassen. Dennoch muss man allgemein festhalten, dass der Goldabbau zur Ungleichheit der Haushaltseinkünfte beiträgt. Diese Ungleichheit ist besonders ausgeprägt in Gegenden mit industrieller Goldverarbeitung. In der Studie wurde auch das Problem der Kinderarbeit in den Minen und des damit verbundenen Schulentzugs der Kinder untersucht. Es wurde festgestellt, dass in Orten mit Goldverarbeitung der Besuch von Schulen geringer ist und die Kinderarbeit höher liegt als in den anderen Orten. Tatsächlich liegt die Schulbesuchsquote in den Départements ohne Goldverarbeitung bei 33%, während sie in den Départements mit Goldabbau nur 20% beträgt. Der Prozentsatz von Kindern im schulfähigen Alter, die arbeiten, beträgt in diesen Départements 63% gegenüber nur 51,6% in den Départements ohne Goldabbau. Besonders in den Départements mit handwerklicher Goldverarbeitung sind der Schulentzug und die Kinderarbeit stark ausgeprägt. Neben dem Nichtbesuch von Schulen und der Kinderarbeit verursacht die handwerkliche Goldverarbeitung noch weitere Nachteile: eine Beeinträchtigung der Umwelt und möglicherweise gefährliche Auswirkungen auf die Lebensdauer und die Gesundheit. In den Gegenden mit Goldabbau wird die Landschaft durch umfangreiche Erdbewegungen, durch Umschichtung der Böden sowie den Einsatz von chemischen Substanzen wie Quecksilber und Zyan erheblich verändert. Wegen fehlender Daten konnten die Auswirkungen des Goldabbaus auf das Wohlbefinden der Bevölkerung unter Berücksichtigung der Einflüsse auf die Umwelt und die Gesundheit in den Studien nicht untersucht werden. Die in dieser Studie aufgeworfenen Fragen haben eine erhebliche politische Bedeutung. Die Regierung unternimmt weiterhin Reformen im Bereich des Bergbaus, um den optimalen Weg zu finden, wie der Goldabbau einen wirklichen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes leisten kann. Quelle: Bayiri vom 04.02.16 / Übersetzung: T.V. Berger 

Schutz von Kindern und Förderung ihrer Rechte Projektkurzbeschreibung Bezeichnung: PRO-Enfant, Umsetzung von Kinderrechten in Burkina Faso Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Land: Burkina Faso Politischer Träger: Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklung Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2018 Ausgangssituation Die Bevölkerung in Burkina Faso ist jung, mehr als die Hälfte ist jünger als 18 Jahre und gehört damit laut UN-Kinderrechtskonvention der Gruppe der Kinder an. Burkina Faso hat alle wichtigen internationalen Abkommen zum Schutz und zu den

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Rechten von Kindern ratifiziert. Trotz positiver rechtlicher Rahmenbedingungen sind Kinder unterschiedlichsten Formen von Kinderrechtsverletzungen ausgesetzt. Um den Lebensunterhalt für sich oder die Familie zu bestreiten, sind vier von zehn Kindern wirtschaftlich aktiv; dies betrifft mehr als ein Drittel der Mädchen und fast die Hälfte der Jungen. Ihre Arbeit wird in 96 % der Fälle als schädlich für ihre Entwicklung und in 87 % der Fälle als gefährlich eingestuft. Sie arbeiten häufig unter ausbeuterischen Bedingungen. Nur ein Viertel der ökonomisch aktiven Kinder haben gleichzeitig die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Das gesetzliche Heiratsalter liegt bei 20 Jahren für Jungen und 17 Jahren für Mädchen. Eine Ausnahmeregelung ermöglicht es aber, Mädchen bereits mit 15 Jahren in die Ehe zu geben. Im Jahr 2010 waren im landesweiten Durchschnitt in ländlichen Gegenden 17,4 % aller Mädchen in der Altersklasse von 15 bis 17 Jahren bereits verheiratet. Kinderheirat und Mangel an Sexualaufklärung haben unerwünschte Schwangerschaften unter Jugendlichen zur Folge. Mädchen, die schwanger geworden sind, haben meist keine andere Wahl, als die Schule zu verlassen. Fast jedes dritte Mädchen unter 18 Jahren hat bereits ein Kind zur Welt gebracht. Weibliche Genitalverstümmelung ist seit 1996 in Burkina Faso gesetzlich verboten. Seitdem ist das Vorkommen dieser Praktik stetig zurückgegangen. Im Jahr 2010 waren jedoch immer noch im Durchschnitt 13 % der Mädchen bis 14 Jahre beschnitten. Ziel Das nationale System zum Schutz von Kindern vor Kinderhandel, den schlimmsten Formen der Kinderarbeit und geschlechtsbasierter Gewalt (Kinderheirat, Zwangsheirat und weibliche Genitalverstümmelung) ist gestärkt. Vorgehensweise Das Programm berät und unterstützt die Partnerministerien, insbesondere das Arbeitsministerium und das Ministerium für Frauen, nationale Solidarität und Familie. In den Interventionszonen im Südwesten und Osten des Landes arbeitet das Programm direkt mit den dezentralen staatlichen Strukturen der Partnerministerien zusammen sowie mit Organisationen der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und den Gemeinden. Auf der politischen Ebene unterstützt das Programm die Partnerministerien bei der Erarbeitung von nationalen Strategien und bei der Umsetzung ihrer Aktionspläne. Um Netzwerke zum Schutz der Kinder zu entwickeln, erarbeitet das Vorhaben zusammen mit den Partnerministerien Fachdokumente, Standards und Leitlinien. Darüber hinaus berät PRO-Enfant die Partnerministerien beim Aufbau eines Systems zur Erhebung und Auswertung von Daten im Bereich Kinderrechte. In den Interventionszonen schult das Vorhaben Mitarbeiter der Partnerministerien sowie Mitarbeiter sozialer Dienste im Bereich Kinderrechte, Kindesschutz und psychosoziale Betreuung von Kindern, die Opfer von Gewalt und Ausbeutung sind. Auf dezentraler Ebene hilft das Vorhaben Kindesschutznetzwerke einzurichten und Aufgaben und Rollen zu definieren. Auch hier werden die beteiligten Akteure im Bereich Kinderrechte, Kindesschutz und der Koordinierung von Kindesschutznetzwerken fortgebildet. Das Vorhaben unterstützt Gemeinden dabei, Maßnahmen zum Schutz von Kindern in ihren kommunalen Aktionsplan zu integrieren. Kinder als Hauptzielgruppe werden bei dem Prozess des Aufbaus von Kindesschutzmaßnahmen aktiv beteiligt. In Zusammenarbeit mit der Consultingfirma AMBERO wird die Bevölkerung für die genannten Problemfelder sensibilisiert. Ferner erhalten Eltern, Kinder und Gemeindemitglieder Informationen zu Möglichkeiten der Beratung und

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Unterstützung. Quelle: https://www.giz.de/de/weltweit/37351.html vom 23.02.16 

Regierungsprogramm Kaboré: Regierung kündigt harte Maßnahmen anAuf der Ministerratssitzung vom 2. März beschloss die Regierung, die Umsetzung des Regierungsprogramms massiv anzugehen. Die Schwerpunkte sind die Bereiche Arbeitsplatzbeschaffung, Gesundheitsvorsorge und Wasser und Abwasser. In der Arbeitsmarktpolitik ist oberstes Ziel die Reduzierung der Arbeitslosigkeit der jungen Leute. Deshalb sollen Inhaber eines Hochschulabschlusses vom Ministerium für Erziehung und Alphabetisierung eingestellt werden. Die Bewerbungen können in den regionalen und Provinzdirektorien des Ministeriums für Jugend, Ausbildung und Arbeit abgegeben werden. Außerdem sollen im ganzen Land für jedes Dorf zwei Gesundheitshelfer eingestellt werden. Die Einstellungsvoraussetzungen sollen am 15. März veröffentlicht werden. Die Bewerbungen können dann ab dem 2. April eingereicht werden. Im Bereich Gesundheit für Mutter und Kind beschloss der Ministerrat, dass folgende Maßnahmen ab 2. April in Kraft treten sollen: kostenloses Screening von Brust- und Gebärmutterhalskrebs kostenlose medizinische Betreuung für Kinder unter fünf Jahren kostenlose Kaiserschnitt-Geburten kostenlose Entbindungen kostenlose medizinische Betreuung für Schwangere Im Bereich Wasser und Abwasser wurde beschlossen, in den 13 Regionen 1153 Brunnen zu bohren und 65 vereinfachte Trinkwasserversorgungsanlagen (adductions d’eau potable simplifiées (AEPS)) zu installieren. In der Umgebung von Ouagadougou sollen 93 Brunnen gebohrt werden. Der Start dieses Programms ist für den 1. März vorgesehen. Für die Energieversorgung beschloss der Ministerrat, Maßnahmen zu ergreifen, um die Netzausfälle zu Zeiten des Spitzenbedarfs zu verringern. Dazu sollen ab April Generatoren mit einer Gesamtleistung von 110 MW installiert werden. Quelle: Lefaso.net vom 03.03.16 

Hoher Gerichtshof: Eine neue Mannschaft zur Kontrolle der Staatsspitze Die neuen Mitglieder des Hohen Gerichtshofes wurden am 4. März in ihre Ämter eingeführt. Dabei wählten die neun Mitglieder den Abgeordneten B. Mathieu Ouédraogo zum Präsidenten und den Richter von besonderem Rang Wambi Daniel Kontogomé zum Vizepräsidenten.

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Nach dem Gesetz besteht der Hohe Gerichtshof aus sechs Abgeordneten und drei Richtern, die vom Präsidenten des Kassationsgerichtshofes ernannt werden. Er ist zuständig für Handlungen des Präsidenten von Burkina Faso, wenn er in der Ausübung seines Amtes Verrat, Verschwörung gegen die Verfassung oder Unterschlagung begeht. Es urteilt auch über die Mitglieder der Regierung, wenn sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben Verbrechen oder Vergehen begehen. In allen anderen Fällen sind laut Verfassung die ordentlichen Gerichte zuständig. Quelle: Oumar L. OUEDRAOGO in Lefaso.net vom 05.03.16 

Gib Stoff!

Frauen in Kleidern aus dem Frauentagsstoff des Jahres fahren 2015 durch die Hauptstadt Ouagadougou. Bild: Isabel Pfaff

Jedes Jahr am 8. März tragen viele Frauen in Burkina Faso in Afrika Kleider in denselben Farben und Mustern. Warum das so ist, steht hier. Am 8. März ist internationaler Frauentag. In Deutschland bemerkt das kaum jemand, aber in Burkina Faso in Westafrika ist das ein wichtiger Feiertag. Jedes Jahr verkaufen die Läden einen besonderen Stoff für diesen Tag, aus dem sich die ganze Familie Festtagskleidung nähen lässt. Während die Frauen sich entspannen, gehen an diesem Tag die Männer auf den Markt. Die Verkäufer dort machen sich einen Spaß und verlangen mehr als sonst, denn viele Männer gehen so selten einkaufen, dass sie keine Ahnung von den Preisen haben. Wenn sie alles besorgt haben, kochen sie für ihre Frauen. Und abends wird in den Bars gefeiert. Quelle: Isabell Pfaff in der Süddeutschen Zeitung vom 05.03.16 

Afrika: Auf dem Weltmarkt wird Afrika keine Chance gelassen In den letzten Jahren gehörte es für westliche Politiker schon fast zum guten Ton, positive Statistiken über die Entwicklung Afrikas zu verbreiten.

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Wirtschaftswissenschaftler präsentierten beeindruckende makroökonomische Zahlen, die Afrika als die am schnellsten wachsende Region der Welt zeigten. Doch woher kommen dann die Armut und das Elend, die man noch immer in den Straßen sehen kann? Ein klarer Blick auf die Zahlen schmälert die Wirkung der ökonomischen Kennziffern beträchtlich. Denn einem Großteil der Afrikaner geht es nicht besser als vorher. Von dem wirtschaftlichen Wachstum der vergangenen Jahre haben nur einige Wenige profitiert. Die vielzitierte Schere zwischen Arm und Reich ist noch größer geworden. Und die westlichen Wirtschaftsprogramme sind daran nicht ganz unschuldig. Viele afrikanische Länder hängen finanziell von dem Export von Rohstoffen ab. Da die Preise für die Produkte jenseits ihrer Landesgrenzen bestimmt werden, haben die Hersteller selbst kein Mitspracherecht. Kollabieren die Preise auf dem Weltmarkt, haben die betroffenen Staaten keine Chance. Den ohnehin schon armen Ländern bleibt dann gar nichts anderes mehr übrig, als weitere Schulden zu machen. Doch neue Kredite sind immer auch an Bedingungen gekoppelt: Der Internationale Währungsfond (IWF) öffnet den Geldhahn nur dann, wenn das jeweilige Land seine Industrie und seine Landwirtschaft für den globalen Wettbewerb öffnet. Billige Produkte aus dem Ausland überschwemmen in der Folge die lokalen Märkte und ersticken die aufkeimenden Industrien der armen Länder im Keim. Dieses Schicksal ereilt auch viele afrikanische Bauern: Sie müssen plötzlich mit extrem billigen und zum Teil auch noch subventionierten Importprodukten Schritt halten. Im November 2015 rief der ghanaische Präsident John Dramani Mahama die Kampagne Made in Ghana ins Leben. In einer Rede machte er klar, warum: Denn allein im Jahr 2014 hatte sein Land 1,5 Milliarden Dollar für den Import von Reis, Zucker, Fisch, Tomaten und einfachem Speiseöl ausgegeben. „Hätten wir dieses Geld in Ghana ausgegeben, wäre es in die Taschen von ghanaischen Unternehmern geflossen, die unsere Wirtschaft hier in Ghana gestärkt hätten“, klagte er. Mahama wies auf Ghanas große Vorteile gegenüber anderen Ländern hin, vor allem mit Blick auf das Klima und die Verfügbarkeit von Anbauflächen. Er forderte seine Landsleute dazu auf, zu konsumieren „was wir produzieren und zu produzieren, was wir konsumieren.“ Zwar scheint Ghanas Präsident ein grundlegendes Problem durchschaut zu haben. Doch leider ist er wenig handlungsfähig, denn die wirtschaftlichen Vorgänge in Ghana liegen fest in der Hand des IWF: Kredite gegen Marktliberalisierung. Ein prominentes Beispiel dafür ist die immer schwieriger werdende Lage der Geflügelbauern in Ghana. Der Präsident der Ghana National Association of Poultry Farmers („Nationaler Verein für Geflügelbauern Ghanas“), Victor Oppong-Agyei, bezifferte den Anteil der importierten Hühner auf mittlerweile 70 Prozent bzw. 350 Millionen Dollar. Der Grund hierfür ist einfach: Importierte Geflügelprodukte sind unvergleichbar billiger als die von regionalen Landwirten. „Ein importiertes tiefgefrorenes Huhn kostete einmal 10 Cedis pro Kilo, wurde jetzt aber sogar bis auf 7 Cedis reduziert. So billig können wir gar nicht produzieren. Unsere regionalen Produkte liegen bei etwa 12 Cedis pro Kilo.“ Bereits 2011 hatte das ghanaische Parlament beschlossen, importiertes Geflügel mit einem Einfuhrzoll zu belegen. Doch der Internationale Währungsfonds meldete Bedenken an. Die Richtlinie wurde nie umgesetzt. Mittlerweile mache die regionale Geflügelproduktion aktuell nur noch fünf Prozent des gesamten Geflügelkonsums des Landes aus, so Verbandsvorsitzender OppongAgyei weiter. Er wünscht sich von der ghanaischen Regierung Strategien, wie einheimische Bauern gegenüber ausländischen Landwirten gestärkt werden können.

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„Sollte die Regierung ihren Worten Taten folgen lassen, hätte das außerordentlich positive Folgen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft des Landes. Wenn nicht, könnte unsere Industrie, die eigentlich ein riesiges Potential hat, bald zum Erliegen kommen.“ Quelle: jourafrica vom 09.02.16 

Deutschland: Interview mit Botschafter Guibila

Guten Tag, Exzellenz. Sie sind jetzt bereits fünf Monate hier in Deutschland im Amt, wie gefällt Ihnen das Land? Herr Tcheumeleu, vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme und die Möglichkeit, Ihr Magazin kennenzulernen. Deutschland wirkt auf mich so, wie ich es mir vorgestellt habe: Ein Land, dessen Bevölkerung die Arbeit liebt und diese auch sehr wirkungsvoll ausführt. Ein Land, dessen Bevölkerung einen seriösen und zuverlässigen Eindruck macht. Ein Land, das wie geeignet scheint für eine wertvolle Kooperation mit meinem Land, von der beide nur profitieren können. In Burkina Faso hat sich in den letzten anderthalb Jahren sehr viel verändert, wie geht Ihr Land damit um? Burkina Faso geht es seit einiger Zeit sehr gut. Wir befinden uns in einem politischen Wandel, der durch das Ende der Regierung des ehemaligen Präsidenten Blaise Compaore am 31. Oktober 2014 eingeläutet wurde. Am 29. November 2015 führten wir die ersten Volkswahlen durch. Es war das erste Mal, dass das Ergebnis der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen – die übrigens am gleichen Tag stattfanden – von niemandem angezweifelt wurde. Es gab keine Vorwürfe bezüglich Korruption oder mangelnder Transparenz während den Wahlen. Das ist ja leider in Afrika etwas ganz Besonderes, daher sind wir sehr stolz darauf, dass uns das gelungen ist. Es standen 40 Präsidentschaftskandidaten zur Wahl, sie alle haben dem Sieger Marc Christian Kaboré gratuliert und ihn als Präsidenten anerkannt. Etwas Besseres hätte Burkina Faso nicht passieren können!

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Durch den demokratischen Wandel, den die Burkinabè herbeigeführt haben, steht Ihr neuer Präsident vor zahlreichen neuen Herausforderungen. Welche sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten? Der neue Präsident muss sich vielen Herausforderungen stellen, denn die Erwartungen der Bevölkerung sind sehr hoch. Jetzt, da nach 27 langen Jahren endlich jemand Compaore ablöst, wollen die Menschen Veränderungen sehen. Die ungewisse Zeit des politischen Wandels hat mancherorts zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt und darunter hat auch die Wirtschaft des Landes gelitten. Er muss sich darum kümmern, die Konflikte rasch zu lösen und auch das Vertrauen ausländischer Partner in sein Land zurückzuerobern, sodass sie wieder in Burkina Faso investieren. Aber vor allem steht er vor der Herausforderung, das Vertrauen seiner Bürger in die Regierung wieder zu erlangen und zu stärken. Dafür ist es essenziell, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Vor allem Jugendliche und Frauen müssen stärker in den Arbeitsmarkt involviert werden, denn sie bilden einen Großteil der burkinischen Gesamtbevölkerung. Die Burkinabè selbst wünschen sich ein besseres Bildungs- und Gesundheitssystem. Diese Erwartungen sind nur legitim. Im Januar erschütterte der schreckliche Terroranschlag eines nordafrikanischen Al-Quaida-Ablegers die Hauptstadt Ouagadougou. Burkina Faso galt lange Zeit als relativ sicheres Land in der Region, wie analysieren Sie diese Situation? Die Frage nach Sicherheit ist eine Frage, die aktuell die ganze Welt beschäftigt. Seit unserer Unabhängigkeit vor 55 Jahren hatten wir in Burkina Faso noch nie mit einer derartigen Form von Terrorismus zu tun. Wir waren sehr überrascht zu erleben, wie unser Land mitten ins Herz getroffen wurde. Der terroristische Anschlag auf Ouagadougou am 15. Januar ist eine traurige Premiere in der Geschichte unseres Landes. Nur drei Tage, nachdem wir unser Kabinett gebildet hatten, also zu einem Zeitpunkt, als das Land von Hoffnung auf eine baldige positive Entwicklung erfüllt war – das hat uns sehr getroffen. Aktuell haben wir die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um weitere Angriffe zu verhindern. Nichtsdestotrotz werden wir unsere politischen Pläne zur Entwicklung des Landes nicht vernachlässigen. Im Fall der Ermordung des ehemaligen Präsidenten Thomas Sankra werden die Ermittlungen neu aufgenommen. Inwieweit wird Blaise Compaoré zur Rechenschaft gezogen werden? Diese Angelegenheit ist eine Sache, die vor Gericht verhandelt wird. Die juristischen Instanzen werden dem Fall sorgfältig, rechtmäßig und transparent begegnen und dann wird man sehen, zu welchem Urteil das Gericht kommt. Spekulationen oder der Versuch, uns in den Prozess einzumischen, würde uns in die Zeit des alten Regimes zurückversetzen. Jetzt gilt es, dem neuen demokratischen Justizsystem zu vertrauen. Sie erwähnten, dass die Zusammenarbeit mit dem Ausland entscheidend für Burkina Fasos wirtschaftliche Entwicklung ist. Was erwarten Sie dahingehend von Deutschland? Wir erwarten von Deutschland, was wir von allen Ländern erwarten, die die Möglichkeit haben, Burkina Faso mit Investitionen zu unterstützen. Unser Fokus in der internationalen Zusammenarbeit liegt auf dem Transfer von Know-How und Technologien. Deutschland hat einen sehr starken Mittelstand und ist wirtschaftlich in der Lage, in unser Land zu investieren. Ich habe das Gefühl, die Deutschen sind gegenüber Burkina Faso noch ein bisschen zu schüchtern. Deswegen wird es meine Aufgabe als Botschafter in Deutschland sein, das Interesse deutscher Investoren auf Burkina Faso zu lenken.

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Welche Nachricht haben Sie an die Burkinabè, die in der Diaspora leben? Ich möchte sehr gerne jeden Burkinabè, der in der Diaspora lebt, dazu aufrufen, sich für sein Heimatland zu interessieren und sich aktiv einzusetzen. Gerade die Diaspora meines Landes ist in Deutschland sehr erfolgreich. Meine Aufgabe als Botschafter ist es, nicht nur Burkina Faso als Land zu repräsentieren, sondern ich bin auch ein Ansprechpartner für alle Bürger Deutschlands, die an Burkina Faso interessiert sind, egal ob als Teil der Diaspora oder nicht. Gemeinsam können wir Burkina Faso für die Welt interessant machen. Schon mit geringer Unterstützung kann vor Ort sehr viel erreicht werden. Ein einfaches Beispiel sind kleine Kredite, mit denen Frauen schon mit einer kleinen Geldsumme ein eigenes Unternehmen aufbauen können. Oft so erfolgreich, dass sie das geliehene Geld problemlos innerhalb eines Jahres zurückzahlen können und darüber hinaus noch etwas verdient haben. Vielen Dank für das Gespräch. Ich danke Ihnen. Das Interview führte Herve Tcheumeleu. Quelle: LoNam vom Feb./März 2016 

AbL attackiert Arla

Ottmar Ilchmann kritisiert die Molkereigenossenschaft Arla scharf.

Die Ankündigung der Molkereigenossenschaft Arla Foods, in die nigerianische Molkereiwirtschaft zu investieren (top agrar berichtete), stößt bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) auf deutliche Kritik: Das Vorhaben gefährde den Erhalt und den dringend notwendigen Ausbau einer eigenständigen Milchwirtschaft. Nigerianische Vorhaben zur Hungerbekämpfung könnten durch derartige Investitionen behindert und sogar zerstört werden, kritisieren AbL und das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor. In den vergangenen Jahren seien die Milchpulverexporte aus der EU in afrikanische Länder südlich der Sahara um 20 % gestiegen. Zudem bestehe der Trend, dass europäische Molkereien intensiv in westafrikanische Länder wie Nigeria, Ghana oder Burkina Faso investierten. „Aus Burkina Faso wissen wir, dass europäische Molkereien dort investieren und billiges EU-Milchpulver in ihrer Produktion einsetzen“, sagt Kerstin Lanje, Welthandelsreferentin bei Misereor. „Die Molkereien vertreten nicht die Interessen der Bäuerinnen und Bauern, sondern sind an einem niedrigen Rohstoffpreis für Milch interessiert“, sagt Ottmar Ilchmann, stellvertretender Bundesvorsitzender der AbL. „Auf Kosten von Bäuerinnen und Bauern können sie im internationalen Wettbewerb um neue Absatzmärkte bestehen. Es ist schwer zu glauben, dass Molkereien wie Arla andere Interessen in den westafrikanischen Ländern haben. Statt die Probleme der europäischen Milchkrise bedingt durch überschüssige Milchmengen zu exportieren, fordern wir unsere Molkereien auf, jetzt mit einem Bonus-System die Erzeuger zu

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honorieren, die ihre Milchproduktion nicht ausdehnen.“ Quelle: Patrick Liste in top agrar vom 07.03.16 

„Ich fühle mich hier zu Hause“ Dinslaken. Beim Afrikastammtisch in Hiesfeld im März war Julienne Ouedraogo aus Burkina Faso zu Gast. Sie lebt seit zehn Jahren in Deutschland und sagt von sich: „Ich bin hier angekommen. Ich fühle mich hier zu Hause.“ Ihre Situation ist mit der der Asylsuchenden nicht zu vergleichen. Sie hat eine schon in ihrem Land abgeschlossene Berufsausbildung und ist ihrem Mann, ebenfalls aus Burkina Faso, nach Deutschland gefolgt. Ihre beiden Kinder sind hier geboren und besuchen eine deutsche Schule. Trotzdem bleibt für sie auch das Problem der Integration. Sie hat erkannt, dass weder die Kultur ihres afrikanischen Heimatlandes noch die ihrer jetzigen deutschen Heimat besser oder schlechter ist. Sie sind einfach anders und sollte so anerkannt werden. Aus ihrem Heimatland, einem der wenigen in Afrika, in dem seit 2015 ein demokratisch gewählter Präsident regiert, hat sie die Überzeugung mitgebracht: Warte nicht, bis andere dir helfen. Wenn du zwei gesunde Hände und einen klaren Kopf hast, dann hilf dir selbst. Julienne Ouedraogo absolviert im Moment ein Fernstudium, um sich weiterzubilden und hier wieder eine berufliche Tätigkeit aufnehmen zu können. Quelle: WAZ vom 08.03.16 

In der Hirsch-Apotheke macht Dr. Aimé Nikièma aus Burkina Faso ein Monatspraktikum In Hirschhorn freundlich aufgenommen - "Ich hatte Angst, wie die Kunden reagieren"

Dr. Aimé Nikièma aus Ouagadougou in Burkina Faso lebt in Bruchsal und macht derzeit ein Monatspraktikum in der Hirschhorner Hirsch-Apotheke. Foto: Felix Hüll

Hirschhorn. "Oh, Hallo! Neues Gesicht, alte Medizin?" Beim ersten Blick auf den Mann hinter dem Apothekentisch im Haus an der Hauptstraße 15 ist klar, dass sein Anblick neugierig macht. Diese Bemerkung eines Kunden deutet es an: Dr. Aimé Nikièma ist ein Farbiger. Sein dunkler Hautton hebt sich um so deutlicher vom Weiß des Apothekerkittels ab. An seinem Beispiel lasse sich zeigen, dass es nach den deprimierenden Nachrichten über Ausländerfeindlichkeit in Deutschland auch positive Gegenbeispiele direkt hier vor der Haustür gibt, meint Dr. Arnt Heilmann.

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Er ist der Inhaber der Hirsch-Apotheke sowie Vorsitzender des Hirschhorner Gewerbevereins und hat Aimé Nikièma ein Monatspraktikum angeboten. Nikièma ist bereits promovierter Apotheker und stammt aus Ouagadougou. So heißt die Hauptstadt das westafrikanischen Staates Burkina Faso (früher Ober-Volta). Weil seine afrikanische Approbation nicht anerkannt wird, leistet Nikièma ein auf vier Wochen angesetztes Praktikum ab, um seine fachsprachlichen Deutschkenntnisse zu verbessern. Da Nikièma mit einer deutschen Ärztin verheiratet ist, in Bruchsal wohnt und zwei Kinder hat, plant er, künftig als Apotheker in Deutschland zu arbeiten, in dem er bereits seit 2014 lebt. Dazu benötigt er aber die deutsche Approbation als Apotheker. Dazu hat Nikièma einen Kurs "Deutsch für den Beruf" im Bildungspark Heilbronn belegt, zu dem auch der Nachweis eines Monatspraktikums zählt. Über einen gemeinsamen Bekannten, Bernd Lüben aus Brombach, ergab sich der Kontakt zu Arnt Heilmann. Nikièma: "Ich hatte Angst, wie die Kunden reagieren werden. Aber die Leute sind nett. Für mich war das überraschend, weil ich doch der erste Farbige hier bin." Insgesamt habe er "noch keine traurigen Erlebnisse in Deutschland" gehabt, sagt der 37-Jährige, der nicht so ganz dem Klischee eines Praktikanten entspricht, der frisch von der Uni kommt und die ersten "wirklichen" Erfahrungen in der Berufswelt macht. Nikièma war bereits Leitender Apotheker der Klinikoffizin an der Internationalen Poliklinik in der Landeshauptstadt Ouagadougou. Er war zudem Leiter des Labors für biomedizinische Analysen an der Herzklinik dort und hat Dr. Heilmann beeindruckt mit seiner umfangreichen Liste von Lernaufenthalten sowohl in Burkina Faso, also auch an Universitäten in Kanada, den Niederlanden, den USA sowie in Deutschland. Mit Dr. Stefan Zimmermann hat Nikièma wissenschaftlich erst in Marburg und dann in Heidelberg zusammengearbeitet. Der Austausch erfolgte mit Hilfe des Internets, das die räumliche Entfernung zwischen den Universitätseinrichtungen der Ruperto Carola am Neckar mit denen der Universität von Ouagadougou nahe des "springenden Flusses" (Volta) problemlos überbrücken half. Im Nachbarland Togo lernte Nikièma seine spätere Frau kennen. Sie hielt sich damals im Rahmen ihres Studiums und für ehrenamtliche Arbeiten dort auf. Heute arbeitet sie als Ärztin in Bruchsal. Angesichts der weiten Entfernungen verbringt Apotheker Nikièma einiges an Zeit in Zügen und auf Bahnhöfen - natürlich ohne seine weiße Berufskleidung. Nein, er habe keine Angst, auch in Abendstunden allein unterwegs zu sein. Nein, er könne nichts über Belästigungen sagen. Nikièma reagiert aber auch nicht ungehalten über die dritte Nachfrage, welche Erlebnisse er da so im Alltag habe und erwähnt dann doch beispielhaft ein Ereignis, bei dem Mitreisende sich offen abschätzig über Flüchtlinge äußerten und dass sie doch dorthin zurückkehren sollten, woher sie gekommen seien. Nikièma ergänzt aber, er wolle dies auch nicht überbewertet wissen, denn die Leute im Zug könnten ja nicht wissen, wer ihnen gegenüber sitze. In Hirschhorn jedenfalls sei er sehr freundlich aufgenommen worden. Quelle: Felix Hüll in Rhein-Neckar-Zeitung vom 05.03.16 

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Aus den Vereinen: AMNESTY - Gute Nachrichten zum Briefmarathon 2015: Zwangs- und Frühverheiratungen von Mädchen in Burkina Faso sollen beendet werden

Viele Schwerterinnen und Schwerter haben sich beim AMNESTY BREIFMATATHON 2015 gegen die Zwangs- und Frühverheiratung von Mädchen in Burkina Faso eingesetzt. Entsetzen hatte vor allem die Verheiratung eines 11jährigen Mädchens mit einem 70 Jahre alten Mann ausgelöst. Nun gibt es eine gute Nachricht: Das Ministerium für Justiz und Menschenrechte in Burkina Faso will nun diese Praxis durch konkrete Maßnahmen wirksam bekämpfen. So soll u.a. das Heiratsalter im „Code of Persons and Family“ auf 18 Jahre heraufgesetzt werden (Anm.d.Red.: bisher bei Mädchen 17 Jahre) und der Straftatbestand der Zwangsverheiratung genauer definiert werden, sodass Verstöße gegen das Verbot von Zwangsverheiratung wirksam bestraft werden können. In einer Presseerklärung vom 23.02.2016 wurde ausdrücklich darauf verwiesen, dass in letzter Zeit zahlreiche Briefe, E-Mails und Korrespondenz aus der ganzen Welt eingegangen sind, mit dem klaren Appell, die gängige Praxis der Zwangs- und Frühverheiratungen in Burkina Faso zu beenden. Quelle: lokalkompass.de vom 06.03.16 

FATHIMA e.V. - Vorstand neu bestätigt Anfang Februar fand in Bad Honnef im Restaurant „Devran“/Bahnhofstraße die Jahreshauptversammlung des Vereins FATHIMA e.V. statt. Der Verein fördert von Bad Honnef aus Mädchenausbildung in Burkina Faso/Westafrika.Der alte Vereinsvorstand, bestehend aus dem Vorsitzenden Jörg Lange, der Stellvertreterin Sabine Köppe, der Schatzmeisterin Dr. Dorothea Weiß und dem Beisitzer Henrik Schreiber wurde für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Zusätzlich wurde Herr Winfried Barczaitis als Beisitzer in den Vorstand berufen. Der Vorsitzende Jörg Lange kam gerade aus Burkina Faso zurück, wo er einerseits die friedliche Rückkehr des Landes zur Demokratie erleben durfte, andererseits einen schweren islamistischen Anschlag mit 33 Toten in der Hauptstadt Ouagadougou (ähnlich wie zwei Monate zuvor in Paris) aus der Nähe miterlebte.

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Die vom Verein geförderten Projekte zur Ausbildung von Mädchen in landwirtschaftlichen Bereichen, im Nähen und Weben verlaufen wie geplant und werden begeistert von den Mädchen aufgenommen. Sie wurden im letzten Jahr vom Verein mit 44.115,EURO gefördert. Etwa 80 % davon kamen von der Fürsorge- und Bildungsstiftung, früher Bonita-Stiftung. Der Vertreter der Stiftung, Herr Dr. Heimbach, besuchte im Januar mit Herrn Lange die Projekte vor Ort. Er überzeugte sich von der Eigeninitiative und hohen Motivation der Bevölkerung und der Wichtigkeit des Ausbildungsangebotes. Herr Dr. Heimbach kritisierte, dass mit 20 Mädchen pro Jahrgang zu wenige eine so qualitativ gute Ausbildung erhielten. Mit den Partnern vor Ort wird für 2016 nun ein neuer Ausbildungsgang für 50 Mädchen vorbereitet. Bewerbungen dafür gibt es schon genug.Eine im letzten Jahr begonnene Aktion des Vereins ist die Verschiffung eines Mercedes Sprinter nach Burkina Faso. Ungewöhnlich war dieses Mal, dass nicht nur 15 von Honnefer Bürgern gespendete alte Nähmaschinen darin Platz fanden. Auch ein Mini- Geländewagen, ein Suzuki-Samurai, wurde in den Mercedes gehievt. Der Suzuki soll den Besuchern und Unterstützern von FATHIMA e.V. bei Projektbesuchen zur Verfügung stehen. Ansonsten dient er der Projektleitung vor Ort zur Verbindung zwischen dem Ausbildungszentrum von Gosson und der Provinzhauptstadt Tougan (9 km entfernt). Bis heute gibt es dort nur Erdstraßen, die in der Regenzeit stark verschlammt sind. Der Geländewagen ist eine persönliche Spende eines Vereinsmitglieds. Sieben weitere Nähmaschinen passten nicht mehr hinein und warten nun auf den nächsten Transport. FATHIMA e.V. bittet weiterhin um Spenden alter mechanischer Nähmaschinen, die ohne Strom betrieben werden können (bitte um Mitteilung unter [email protected]). Die Lebensdauer der alten Maschinen ist enorm und der Bedarf daran in Burkina Faso groß. Nähmaschinen für FATHIMA können auch an der evangelischen Kirche Luisenstraße Bad Honnef abgegeben werden. | Quelle: eb in Die Bad Honnefer vom 19.02.16 

Gemüse und Bildung gegen Armut

Der Anbau von Gemüse gewinnt in Zogoree immer mehr an Bedeutung – nicht nur für die Selbstversorgung. FOTO: privat

Stadt Willich. Ein Terroranschlag von Qaida-Kämpfern in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso (Mitte Januar), hat Hans Grips, Vorsitzender des

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Fördervereins Willich-Zogoree, dazu veranlasst, an die Willicher zu appellieren, nicht in ihrer Unterstützung für Zogoree nachzulassen. Von Lutz Schütz „Die Menschen sind weiterhin auf Hilfe angewiesen“, betont Hans Grips. Zwar seien Inspektionsreisen nach Burkina Faso in das Partnerdepartement Zogoree derzeit unmöglich (Reisewarnung des Auswärtigen Amtes), aber die Kontrolle der Hilfsprojekte erfolge per Korrespondenz am Telefon und per Email. So wurden in 2014 und 2015 weitere Schulklassen und Lehrerwohnungen errichtet sowie in sechs Dörfern Großgärten für die Dorfbevölkerung angelegt. „Das für die Ausführung der Projekte zuständige Comitee de Jumelage gibt uns ständig Informationen und schickt aktuelle Fotos zum Fortschritt der Arbeiten“, erklärt Hans Grips. So könne der Förderverein trotz der großen Distanz die Projekte verfolgen und die Ausführung der Arbeiten genauestens überprüfen. Im Departement Zogoree, das seit 30 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe von Willich und Linselles erhalte, sei zudem nach Ansicht des Präsidenten des Comitees in Zogoree, Pegueda Ouedraogo, von den politischen Unruhen des Landes oder von dschihadistischen Bewegungen nichts zu spüren. In der abgelegenen Region sei es tägliche Herausforderung, Grundbedürfnisse wie die Beschaffung von Nahrung und Trinkwasser zu sichern. Die Einwohner des Partnerdepartement Zogoree leben zum Großteil von Ackerbau und Viehzucht. Auch gewinnt der Anbau von Gemüse, Kartoffeln und Möhren in den 16 Dörfern an Bedeutung. Die Dorfgemeinschaften erhalten aus dem Projekt der Partnerschaft Willich-Zogoree Zäune, Pfähle und Zement für Brunnenbefestigung und ein kleines Startkapital zur Erstaussaat. Mit Begeisterung sind vor allem die Frauen dabei Tomaten, Zwiebeln und Möhren zu säen – nicht nur für die Selbstversorgung, sondern auch für den Verkauf auf dem Markt. Seit vielen Jahren – und das sei einmalig in Burkina Faso – würden den jungen Bauern Seminare für verbesserten Landbau in der landwirtschaftlichen Berufsschule von Zogoree angeboten. Ertragssteigernde Anbaumethoden brächten mehr Sicherheit auch in trockenen Jahren. Überschüssige Früchte würden vermarktet. „80 Prozent der Investitionen aus Willich und Linselles sind in den Bau von Schulen und Lehrerwohnungen geflossen“, erklärt Grips. „1986 gingen im gesamten Departement rund 150 Kinder zur Grundschule. Gegenwärtig sind es über 5 000 Kinder, die lesen und schreiben erlernen.“ Auch eine weiterführende Schule, die sogar bis zum Abitur führe, sei von Willich aus finanziert worden. 800 Schüler erhofften sich nach ihrem Schulabschluss eine Anstellung als Lehrer, Verwaltungsbeamter oder strebten eine Selbstständigkeit an. Der verbesserte Bildungsstand trage zu Verbesserung der allgemeinen Situation bei. „Gerade in dieser Zeit, in der wir erleben, dass Menschen aus Ihrer Heimat vertrieben werden oder aus politischen oder humanitären Gründen flüchten müssen, ist es wichtiger denn je, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu stabilisieren und zu verbessern“, betont Hans Grips. Die Menschen in Zogoree seien auch weiterhin auf Hilfe zur Selbsthilfe angewiesen. Quelle: Willicher Nachrichten vom 22.02.16  Focus: Entwicklungshelferin Katrin Rohde kümmert sich um Waisenkinder und Frauen in Burkina Faso

Baby ins Plumpsklo verloren 29

Im übervollen Weltladen hören die Besucher Katrin Rohde zu. Sie erzählt über ihr Leben Burkina Faso. ©  su

Viernheim. "Sie ist heute sieben Jahre alt", zeigt Katrin Rohde das Foto eines afrikanischen Mädchens und erzählt zum Einstieg ihre Geschichte. "Geboren von einer 14-jährigen Mutter, die das Baby regelrecht in ein Plumpsklo hinein verloren hat. Die Polizei war brutal, hat Mutter und Kind ins Gefängnis gesteckt." Aber die "Mama Tenga" hat sofort reagiert und die beiden aus dem Gewahrsam geholt. "Die Mutter ist heute gelernte Schneiderin, und die Kleine geht in die Schule", ist Rohde stolz darauf, wie sich die beiden in ihrer Obhut entwickelt haben. Seit 20 Jahren im Land Katrin Rohde lebt seit über 20 Jahren in Burkina Faso und hat eine Organisation aufgebaut, die sich um Waisenkinder und Frauen, um Bildung und Gesundheit kümmert. Auf Einladung des Verein Focus, von Chaiselongue und des Eine-WeltKreis erzählt die 67-Jährige von ihrer Arbeit in Burkina Faso – und der Weltladen ist übervoll. Viele Viernheimer wollen hören, was die ehemalige Buchhändlerin aus Plön zu erzählen hat. Und die nimmt kein Blatt vor den Mund, berichtet offen über die Lebenssituationen in Afrika ("Da hat ein Behinderter eben ein Problem mehr") und schätzt auch die aktuelle politische Situation ein ("Vor einem Jahr hätte ich dazu nichts gesagt"). Die Verbindung zwischen dem Verein Focus und der Organisation Ampo von Katrin Rohde besteht schon länger – zuletzt bestand sie unter verschärften Bedingungen. "Als unsere Delegation am 15. Januar heimfliegen wollte, ereignete sich der Terroranschlag in Ouagadougou. Der Flughafen war gesperrt, keiner wusste, wie es weitergeht. Da hat Katrin Rohde kurzerhand ein Lager für uns eingerichtet, wo wir warten konnten", erzählt der Focus-Vorsitzende Klaus Hofmann. Von der Arbeit der Deutschen habe Focus profitiert: "Aus ihrer Landwirtschaftsschule haben wir viele Anregungen für unser Ausbildungszentrum in Silly übernommen", gibt Hofmann zu. An mehreren Standorten werden biologische Farmen betrieben, die Erzeugnisse verkauft. "Letztes Jahr haben wir 14  000 Tonnen Bio-Sesam nach Deutschland exportiert", ist Rohde stolz, "und haben das zu Weltmarktpreisen verkauft." Die Landwirtschaftsschule ist aber nur eines der Projekte von Ampo, das für Association Managré Nooma pour la Protection des Orphélins (Verein "Das Gute geht nie verloren" zum Schutz von Waisenkindern) steht. Waisenhaus aus Müllkippe Begonnen hat alles mit einem Waisenhaus für Jungs – entstanden auf einer Müllkippe. Später kam das zweite Waisenhaus für Mädchen dazu. Katrin Rohde werde oft gefragt, warum sie sich denn so in Afrika engagiere, es sei doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. "Aber da sind im Waisenhaus 60 Kinder, die ein Dach über dem Kopf haben, die drei Mahlzeiten am Tag haben, medizinisch betreut werden und liebgehabt werden. Das ist es doch wert?!", meint sie, die "Mama Tenga" (Mutter Vaterland) genannt

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wird. Im Haus Mia-Alma werden minderjährige Mütter, HIV-infizierte Frauen oder auch ehemalige Prostituierte aufgenommen. Zudem gibt es das Beratungshaus "P. P. Filles" für Frauen, das über Familienplanung, Hygiene, Gesundheit und Ernährung berät und dazu auch in die Dörfer fährt. Die Krankenstation bezeichnet Katrin Rohde als "teuerstes Hobby", das für die Menschen aber unverzichtbar sei. "Wir haben es schon erlebt, dass Babys sterben, während ihre Mutter wartet, dass sie an die Reihe kommt", beschreibt sie oft beklemmende Zustände. Die Rollstuhlwerkstatt schließlich ermöglicht es behinderten Menschen, mobil am Dorfleben teilzunehmen. Ein Schwerpunkt der Ampo-Arbeit sei die Schulbildung. Die Kinder aus den Waisenhäusern gehen alle zur Schule, erhalten Nachhilfe, wenn sie mit dem Stoff nicht klar kommen. Das Schulgeld wird auch für Nichtwaisen finanziert, wenn es das Einkommen der Familie nicht erlaubt. "Lernbegabte und intelligente Kinder sollten auch zur Schule gehen und ihren Abschluss machen, das darf nicht am Geld scheitern", sieht Rohde in einer guten Bildung die größte Zukunftschance für das Land Burkina Faso. Quelle: Sandra Usler in Südhessen Morgen vom 03.03.16 

Hofheim: Große Projekte für Burkina Faso

Seit Hofheimer Hilfe den Brunnen an der Schule von Goursampa ermöglichte, leiden die Kinder weniger unter Infektionen. Foto: Freundeskreis

Der Freundeskreis Hofheim-Tenkodogo plant im westafrikanischen Burkina Faso die Erweiterung einer Dorfschule und eine neue Sanitätsstation. Sicherheit gibt dem Verein, dass sich seine bisherigen Projekte dort durchweg als Erfolgsgeschichten zeigen. „Es ist für uns kaum vorstellbar, welche Freude und Erleichterung der Blindenschrift-Drucker für die inklusive Grundschule Vincent de Paul ausgelöst hat“, berichtete Ursula Treffer gestern, als Vorstandsmitglieder des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo Eindrücke von ihrer Reise im Januar ins westafrikanische Burkina Faso schilderten. Nachdem er bisher nur selbst aufgebrachtes Geld in dortige Projekte investiert hat, bemüht sich der Freundeskreis nun zusammen mit der burkinischen Caritas auch um Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Er will so eine Dorfschule erweitern und den Bau einer Sanitätsstation ermöglichen. Vorgesehen sind zum übernächsten Schuljahr drei Klassenräume, eine Schulküche sowie Latrinen für die Grundschule des Dorfs Goursampa, veranschlagt mit 40 000 Euro. Bisher gibt es dort nur drei Klassenräume, weshalb nur jedes zweite Jahr

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Schulkinder aufgenommen werden. Die geplante Sanitätsstation soll den Menschen einiger Dörfer im Umfeld von Goursampa eine halbwegs gut erreichbare Entbindungsstation sowie eine Ambulanz geben, Kostenpunkt: rund 100 000 Euro. Um diese Vorhaben einzufädeln, haben die vier Besucher – Erster Stadtrat Wolfgang Exner (CDU) und SPD-Stadtverordneter Werner Wittchen, beide stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises, sowie Ursula Treffer und Rüdeger Schlaga – mit zahlreichen örtlichen Partnern und staatlichen Behörden verhandelt. Sicherheit gibt dem Verein, dass sich seine bisherigen Projekte bei den Visiten durchweg als Erfolgsgeschichten zeigten. So setzt der Drucker für 3400 Euro nun eingescannte Schulmaterialien für 38 blinde Kinder in Brailleschrift um. Die Kinder können so ab der vierten Klasse mit sehenden Altersgenossen gemeinsam unterrichtet werden. In dem Dorf Goursampa kommen die Kinder seit vorigem Sommer pünktlich zur Schule und sind gesünder. Ermöglicht hat dies die 10 000-Euro-Spende eines Hofheimer Ehepaars für einen Schulbrunnen. Dieser hilft, kilometerweite morgendliche Gänge zur nächsten Wasserstelle und Infektionen durch schlechtes Wasser zu vermeiden. Derzeit entsteht auch ein Schulgarten. Seit Jahren erfolgreich laufen auch die Solar- und Akkuladestation an der Grundschule des Dorfes Gourgou sowie die vom Freundeskreis ausgestattete Frauen-Ausbildungsstätte „Maison de la Femme“ in Tenkodogo. Ihre Näh- und Weberzeugnisse werden auch in Hofheim verkauft. Quelle: Ulrich Gehring in Frankfurter Rundschau vom 18.02.16  Spendenübergabe

Gymnasium hilft in Burkina Faso Mönchengladbach. Über 900 Schüler, 14 verschiedene Klassen und bis zu 90 Lernwillige in jedem Unterrichtsraum – das "Lycée Départemental de Soaw" ist aus einem Korrespondenzprojekt zwischen Schülern des Gymnasiums Odenkirchen und Schülern aus dem burkinaischen Ouagadougou entstanden. "Nach einem erfolgreichen Schüleraustausch von elf meiner Schüler 1984 konnten wir dieses Projekt einfach nicht mehr aufgeben", erklärt Helmut Coentges, ehemaliger Französischlehrer des Odenkirchener Gymnasiums. "Also haben wir uns zusammengetan und gleich darauf den Hilfsverein gegründet." "Hilfe für Burkina Faso" ist ein Förderverein, der seit nunmehr 32 Jahren bedürfnisorientierte Entwicklungsarbeit in Soaw, Burkina Faso, leistet: "Angefangen hat alles mit kleinen Spenden, Schülerpatenschaften, dem Bau einer Grundschule und jeder Menge ehrenamtlichen Engagements vor Ort." Nun hat sich das Schülerpatenschaftssystem des Gymnasiums Odenkirchen fest etabliert. Der Bau einer weiterführenden Schule samt notwendiger Unterrichtsmaterialen konnte dank der Spendengelder finanziert werden. "Und so entstand das heutige Lycée Départemental de Soaw." Gestern überreichten Eltern, Schülervertreter und der stellvertretende Schulleiter Ludolf Kolsdorf dem Verein einen Spendenscheck über 3600 Euro, um seine Projekte auch weiterhin zu unterstützen. "Die Gelder aus den Schülerpatenschaften fließen hauptsächlich in die Anschaffung von Schulmöbeln, Materialien und vor allem Druckutensilien, da sich nur die wenigsten Schüler Bücher leisten können", ergänzte Gerda Coentges, die ihren Ehemann in der Vereinsarbeit tatkräftig

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unterstützt, "Die Fördergelder für das Kopierpapier sollen vor Ort zur Verfügung stehen, die Schule also selbst darüber bestimmen können."

Heinz Reimers, Ellen Schrey-Sandig, Birgit Reimers, Niklas Siepen, Maira Hompesch, Rebecca Lühnendonk, Walter Esser, Helmut Coentges, Ludolf Kolsdorf und Gerda Coentges bei der gestrigen Übergabe.

Aber nicht nur der Förderverein durfte sich über eine Geldspende freuen. Auch die Flüchtlingsarbeit des Bewegungs- & Gesundheits-Center JuDjuSu-Jitsu Karate unterstützt das Gymnasium Odenkirchen mit einer Spende von rund 500 Euro. Dieser setzt sich für integrative Sport- und Freizeitangebote für Flüchtlingskinder der Stadt ein. Dankbar lobten die Vereine das soziale Engagement der Schule. Quelle: mr in RP.Online vom 26.02.16 

ID55 Spende für Burkina Faso

Foto: VeranstalterID55-Treff sammelte für Kinder in Not.

Die Herner Frauenärztin Dr. Ute Leifert hatte das letzte Wort ihres Vortrags am Mittwoch (3.2.2016) über notleidende Kinder in Burkina Faso noch nicht gesprochen, da zückten die Mitglieder und Gäste des ID55-Mittwochstreffs schon ihre Geldbörsen. Spontan legten sie insgesamt 822,60 Euro zusammen. Zugute kommt die Spende dem Projekt „AMPO Sahel“ in Westafrika, wo sich die 76-jährige Medizinerin aus Wanne-Eickel engagiert. Seit mittlerweile elf Jahren fährt die bekannte Gynäkologin ins „Land der aufrechten Menschen“, um die Gesundheitsversorgung der Ärmsten der Armen zu verbessern. Das Schicksal der Kinder liegt ihr ganz besonders am Herzen. Die ID55-Vorstände Burkhard Ladewig, Heinz Rudolf Berkenkopf und Gudrun Pflüger freuten sich über die großzügige Unterstützung und übergaben die Summe noch am selben Abend an Dr. Leifert, die das Geld an den in der ehemaligen französischen Kolonie Obervolta ansässigen Hilfsverein weiterleiten wird. „AMPO Sahel“ betreibt dort unter anderem ein Waisenhaus und eine Sozialstation für mehr als 1.000 Schulkinder. Quelle: halloherne.de vom 10.02.16

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Brückenschlag über 4344 Kilometer

Der Vorstand des frisch gegründeten Vereins Initiative 4344 stellt sich vor: (von links nach rechts) Dirk Ewald aus Hattingen, Marius Becker aus Attendorn und Elke Czech aus Lennestadt.Foto: privat

Attendorn. Die in Attendorn gegründete Initiative 4344 will den interkulturellen Austausch mit der Region Ziniaré in Burkina Faso fördern. Die Diskussion um das Engagement der Attendorner für das Operndorf im westafrikanischen Burkina Faso ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Kulturbegeisterte aus der Hansestadt sowie aus Lennestadt und Hattingen trafen sich am Montag, um den gemeinnützigen Verein „Initiative 4344 e.V.“ zu gründen. Dieser Verein will den interkulturellen Austausch zwischen der Region Westfalen und der Region Ziniaré in Burkina Faso unterstützen und fördern. Schirmherren des neu gegründeten Vereins sind der Attendorner Bürgermeister Christian Pospischil und sein Hattinger Amtskollege Dirk Glaser. Die Initiative fußt auf den langjährigen Bestrebungen, den Kontakt zwischen den Regionen zu verstärken und zu institutionalisieren. Seit einigen Jahren gibt es bereits Kontakte zwischen Attendorn und Ziniaré, und so hat sich die Initiative rund um die Lennestädter Architektin Elke Czech und den Attendorner Unternehmer Arndt G. Kirchhoff dem interkulturellen Austausch zwischen Westfalen und der Region verschrieben. Mit der Vereinsgründung wird das Projekt einen weiteren Schritt auf diesem Weg machen. Im Attendorner Rathaus wählten die Teilnehmer den geschäftsführenden Vorstand. Erste Vorsitzende ist Elke Czech, zweiter Vorsitzender ist Marius Becker, und das Amt des Schatzmeisters übernimmt Dirk Ewald aus Hattingen. Beisitzer wurden Wiebke Lösenbeck-Schulte, Dr. Stephanie Arens, Claus Jürgen Barteczko, Julia Vogel und Hartmut Poggel. Zu Kassenprüfern wählte die Versammlung Christoph Hesse und Heinz-Jörg Reichmann. Name soll neugierig machen Der Name Initiative 4344 solle auch ein wenig neugierig machen, gibt Elke Czech unumwunden zu. 4.344 Kilometer Luftlinie beträgt die Entfernung zwischen Westfalen und dem Département Ziniaré. In dieser Region liegt auch das vom 2010 verstorbenen Filmemacher und Aktionskünstler Christoph Schlingensief initiierte Operndorf. Schule und Krankenstation Dabei ist die Bezeichnung Operndorf durchaus etwas missverständlich, handelt es sich doch dabei zunächst einmal um eine Schule und eine Krankenstation für die Region. In der Schule lernen die Kinder seit 2011 ganz klassisch lesen, schreiben und rechnen, werden aber auch in Musik, Kunst und Theater unterrichtet. 2014 konnte eine Krankenstation und eine mobile Zahnarztpraxis eröffnet werden. Der Verein Initiative 4344 hat sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke über diese Entfernung zu schlagen und Kontakte und Projekte zwischen beiden Kulturen etwa durch Konzerte, Kunstausstellungen oder Musikveranstaltungen zu unterstützen. Neben den kulturellen sind auch bildungspolitische Aktivitäten und Hilfen auf dem Gebiet

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der Medizin geplant. Dies geschieht durch finanzielle Unterstützung einerseits und durch Sachspenden oder kostenlose Dienstleistungen andererseits. Attendorn, Lennestadt, Hattingen Nun hofft der Verein auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den Menschen und Institutionen in Attendorn, Lennestadt und Hattingen sowie eine Kooperation mit der westafrikanischen Region andererseits. Dabei legen die Vereinsmitglieder Wert darauf, dass der Kontakt zwischen Westfalen und Ziniaré „auf Augenhöhe“ stattfindet, bei dem zwei gleichberechtigte Partner sich gegenseitig Impulse geben können. Der Verein hofft nun auf neue Mitstreiter aus Westfalen. Voraussichtlich im April werden sich die Mitglieder der Initiative 4344 erneut zusammensetzen, um die Planung weiter voran zu bringen. Quelle: Martina Köhler in WAZ vom 17.02.16 

Außerdem: Genitalverstümmelung bei Frauen 200 Millionen Betroffene UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert das Ende der Beschneidung von Mädchen und Frauen. Doch die Prognosen bis 2020 sind düster.

Werkzeug des Bösen: Mit diesem Messer wurde in Äthiopien eine Genitalverstümmelung durchgeführt. Foto: Unicef/Holt

GENF/NEW YORK/BRÜSSEL epd | Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind Opfer einer Genitalverstümmelung. Etwa ein Fünftel von ihnen ist jünger als 15 Jahre, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in New York mitteilte. Trotz Fortschritten in einigen Ländern sei weiter mit einem starken Anstieg der absoluten Zahl zu rechnen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verlangte anlässlich des internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar ein Ende der gefährlichen und brutalen Eingriffe. http://taz.de/Genitalverstuemmelung-bei-Frauen/!5275395/ Architektur Modellversuch: Slum wird moderne Siedlung Feste Häuser statt Wellblechhütten. In einem Armenviertel Dakars in Westafrika soll das bald Realität sein. Mit dabei: ein Milliardär, eine Society-Dame und eine Gruppe Architekturstudenten. Von Peter Hille, Düsseldorf.

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http://www.dw.com/de/modellversuch-slum-wird-moderne-siedlung/a-19036831 "Burkina Faso ist Opfer des Fluchs des Goldes"

Eine der zahlreichen aufgegebenen Minen in Burkina Faso. Kleine handwerkliche Goldschürfer riskieren hier ihr Leben, um etwas Gold zu finden. (Meinrad Schade / Fastenopfer)

In Burkina Faso sind für den Abbau von Gold, das in der Schweiz raffiniert wird, ganze Dörfer umgesiedelt worden: Zu diesem Schluss kommt eine Studie von zwei Schweizer Hilfswerken. Der Ökonom Barthélémy Sam aus Burkina Faso ruft die Eidgenossenschaft dazu auf, ihren Anteil der Verantwortung zu übernehmen, um solch missbräuchlichen Praktiken einen Riegel zu schieben. http://www.swissinfo.ch/ger/ein-geschaeft--das-nicht-immer-glaenzt_-burkina-fasoist-opfer-des-fluchs-des-goldes-/41965302 Ein Kontinent in Aufruhr

© OVB

Dunkle Wolken über dem schwarzen Kontinent: Die Randgebiete der Sahara, schon jetzt die größte Trockenwüste der Welt, versteppen immer mehr. Der radikale Islam ist auf dem Vormarsch. Hungersnöte und Massenfluchten sind die Folgen. Der Kontinent ist in Aufruhr München – Die Angst vor Anschlägen, Entführungen und grauenvollen Morden

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wächst: Im Norden Afrikas tobt ein Konkurrenzkampf der Terrorgruppen um Macht und Einfluss, um Bodenschätze und für die Errichtung von Kalifaten. El Kaida, bisher vor allem in Mali und im Maghreb aktiv, weitet das Angriffsfeld auf Burkina Faso aus und hat auch den Senegal im Visier. Zugleich droht dem Norden des Kontinents aufgrund der seit vielen Monaten alles zerstörenden Dürre eine gigantische Hungersnot. Bei den Vereinten Nationen geht man davon aus, dass in diesem Jahr nahezu 50 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind, davon allein 18 Millionen in Äthiopien. Noch sind die meisten von ihnen im eigenen Land verzweifelt auf der Suche nach einer Wasserstelle. Doch immer mehr blicken auch in Richtung Europa. Rund 1,1 Millionen Flüchtlinge kamen im Jahr 2015 nach Deutschland – das Gros aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, relativ wenige vom schwarzen Kontinent. Das dokumentiert auch die Zahl der 2015 gestellten Asylanträge: 476 649 – davon aber nur 43 312 durch Menschen aus Afrika. Nach Ländern aufgeschlüsselt liegt Eritrea mit 10 990 Anträgen weit vorne, gefolgt von Somalia (5392), Nigeria (5302), Gambia (3110), Algerien (2240), Äthiopien (2168), Marokko (1147), dem Senegal (1205), Ghana (1152) und Libyen (1152. Experten erwarten aber einen enormen Anstieg der Migranten-Zahlen, wenn die Fluchtursachen nicht rasch und intensiv bekämpft werden. Ein Überblick nach Ländern: https://www.ovb-online.de/politik/kontinent-aufruhr-6134837.html Schwerreiche Regenten: Afrikas Raubkönige

AFP Mswati III., König von Swasiland: Erheblicher Wohlstand

Hunderte Millionen Afrikaner leben in Armut - dafür verschleudern einige ihrer Staatschefs märchenhafte Vermögen: Viele Machthaber gelten als waschechte Kleptokraten. Hier sind die neun reichsten. http://www.spiegel.de/politik/ausland/afrika-die-reichsten-herrscher-des-kontinentsa-1077688.html Erfolge in der Aids-Forschung: Vaginalringe schützen vor einer HIV-Infektion In vier afrikanischen Ländern konnten Forscher nachweisen, wie Vaginalringe beim Kampf gegen Aids helfen. Derweil haben deutsche Wissenschaftler einen vielversprechenden Gentherapie-Ansatz gegen Aids-Erreger getestet.

© AP Ein Ring, der gegen Aids schützen kann: Forscher konnten diesen Effekt in zwei großen Studien nachweisen.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/erfolge-in-der-aids-forschung-

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vaginalringe-schuetzen-vor-einer-hiv-infektion-14086557.html Globale Bestandsaufnahme: Die Welt wird ärmer. Radikaler. Undemokratischer

REUTERS

Autokraten herrschen brutaler, religiöse Fanatiker sind auf dem Vormarsch, wirtschaftlicher Aufschwung hilft nicht gegen Armut: Eine Studie der Bertelsmann Stiftung sieht die Welt in einer gefährlichen Schieflage. http://www.spiegel.de/politik/ausland/bertelsmann-transformation-index-globalebestandsaufnahme-a-1079512.html Internationale Konferenz zur Entwicklung Afrikas: Den Süd-Süd-Austausch verstärken Die 4. Internationale Konferenz zur Entwicklung Afrikas (Forum International Afrique Développement), die von der marokkanischen Gruppe Attijariwafa Bank und Maroc Export in Casablanca organisiert wurde, stand unter dem Thema „Landwirtschaft und Elektrifizierung: Energien mobilisieren“. Bei der Abschlusssitzung am 26. Februar appellierten die Teilnehmer daran, den Süd-SüdAustausch zu verstärken und die Voraussetzungen zu schaffen, dass die nachfolgenden Generationen ein besseres Leben haben. http://bayiri.com/economie/les-participants-au-forum-international-afriquedeveloppement-appellent-a-renforcer-les-echanges-sud-sud-synthese.html Wirtschaft Mittelklasse - verzweifelt gesucht Die Armut sinkt, in Afrika wächst eine neue Mittelklasse. Diese Annahme lockte einst globale Unternehmen auf afrikanische Märkte. Doch die Skepsis wächst. Manche halten Afrikas Mittelschicht nur für einen Mythos.

http://www.dw.com/de/mittelklasse-verzweifelt-gesucht/a-19091576

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"Flucht ist keine Lösung" Im Senegal haben sich Musiker und Journalisten in einer Protestbewegung zusammengefunden. Sie wollen eine eigene afrikanische Demokratie entwerfen, sagt der Rapper Thiat.

Der Rapper Thiat in Berlin. Er kam zur Berlinale. © Andi Weiland/Heinrich-Böll-Stiftung

http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-02/senegal-hip-hop-berlinale-protest-interview Mit Produkten aus Burkina Faso Der Ostermarkt der Landfrauen Köndringen-Teningen rief die Landwirtschaft wieder in Erinnerung und brachte Neues.

Mochte das Wetter auch eher an Weihnachten erinnern: Viel Dekoratives und Schmackhaftes gab es beim Ostermarkt der Landfrauen auf dem Kronenplatz zu entdecken. Foto: Karlernst Lauffer

http://www.badische-zeitung.de/teningen/mit-produkten-aus-burkina-faso-119356350.html  Impressum: Deutsch-Burkinische Freundschaftsgesellschaft e.V. www.dbfg.de Vorsitzender: Christoph Straub, Kallmorgenstr. 8, 76229 Karlsruhe Die hier veröffentlichten Artikel geben nicht in allen Fällen die Meinung des Vorstandes der DBFG wieder.

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