Neue Wege durch Stall und Feld

May 28, 2016 | Author: Jutta Schreiber | Category: N/A
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6 | Dezember 2013/Januar 2014

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23.12.2013

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Neue Wege durch Stall und Feld

w w w.biokreis.de | w w w.bionachrichten.de

ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M

Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Landvergnügen Wohnmobile auf dem Bauernhof

Erste Gehversuche Zweinutzungshühner „Les Bleues“

Styling ohne Chemie Zu Besuch bei der Naturfriseurin

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Inhalt AKTUELLES 4

Termine

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Notizen

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Bauern gegen Behörden: TBC-Bekämpfung bei Rindern

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Kommentar: Wer schützt die Bauern?

Bild: Stefanie Falkner

BIOKREIS

Liebe Leserinnen und Leser,

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Landwirte fragen, Berater antworten

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Dioxin und PCB – viele offene Fragen

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Agritechnica 2013: Maschinen und Traktoren für alle Betriebsgrößen

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Erste Gehversuche

es ist nichts Neues, dass viele Landwirte seit jeher einen Teil ihres Einkommens jenseits vom eigenen Stall und Feld erwirtschaften. Als Helfer auf anderen Höfen, im eigenen Laden oder im Holzverkauf. In den vergangenen Jahren haben sich Alternativen zunehmend von der Urproduktion entfernt. Urlaub, Ergotherapie oder Seniorenbetreuung auf dem Bauernhof sind nur ein paar Beispiele dafür, wie Landwirte branchenübergreifend agieren, Synergien nutzen und ihren Betrieb stabilisieren. Ob Dienstleistungen oder Produkte – die Möglichkeiten sind noch lange nicht erschöpft. Landwirte erobern fremde Zweige, erwerben dabei neues Wissen, gewinnen andere Sichtweisen, wovon sie auch bei der Führung des landwirtschaftlichen Betriebs profitieren können. Dynamik, Offenheit, Kreativität und Fantasie beleben den ländlichen Raum. Spannend, was daraus in Zukunft noch entstehen kann!

Ein Erfahrungsbericht mit Zweinutzungshühnern 20

Natürlich gegen Mastitis und Grippe

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Erstes Biokreis-Partner-Treffen: Verarbeitertag 2013

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Aktuelles

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Staatliche Ökoberatung

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Biokreis im Porträt: Alles Käse – oder was? Die Biokäserei Wohlfahrt entwickelte sich vom Neben- zum Haupterwerb

TITEL 30

Brücken zwischen Branchen Interview mit Paula Weinberger-Miller von der LfL

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Die „Bauernhof-Oma“ Besuch bei einer Landwirtin und Tagesmutter

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Wer lässt Touristen schöner stehen? Landvergnügen: Wohnmobilreisende zu Gast auf Höfen

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Heilen auf dem Hof Ergotherapie als wirtschaftliche Perspektive in der Landwirtschaft

BIOWELT 38

Nichts als Pflanzen in den Haaren

In unserem Titelthema „Alternative Einkommensquellen“ stellen wir aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet vor. Das Konzept „Landvergnügen“ etwa bietet ein interessantes Beispiel für Querdenken, Vernetzung und neue Chancen in der Landwirtschaft (Seite 34/35). Toll war außerdem ein Besuch bei der „Bauernhof-Oma“ Agnes Fürmann in Tittmoning (Seite 32/33). Mit den Kindern an der Hand die Hühner fütternd vermittelt sie auf besonders anschauliche Weise, wie gut verschiedene Tätigkeiten miteinander harmonieren können.

Naturfriseurin Diana Stockbauer übt ihr Handwerk ohne Chemie aus 40

Abenteuer Lernen: Exkursion durch Kirgisistan

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Kochen mit dem Biokreis: Gebackene Pute auf Semmelauflauf und Haferflocken-Zimt-Sterne

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Marktplatz

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Verlosung

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Warenbörse NRW/Mitte, Personalien

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Bücher, Vorschau, Impressum

Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr, schöne Wintertage und gemütliche Winterabende! Ihre Ronja Zöls

bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Aktuelles Termine

Veranstaltungen und Termine Biokreis Bayern 10. Januar Biokreis-Schaftag 2014 Tiergesundheit, Vermarktung Geplant ist eine Betriebsbesichtigung beim Biokreis-Schafbetrieb von Klaus Kammergruber in 84307 Eggenfelden. Ort und genaues Programm werden rechtzeitig bekannt gegeben. Anmeldung: Birte Hauschild Biokreis e.V., Passau Tel. 0851/75650-13 23. Januar Biokreis-Ziegentag 2014 Tiergesundheit, Tuberkulose, Parasiten Bio-Metzger Anton Juffinger stellt sein Vermarktungskonzept vor. Zur Beantwortung von Fragen steht Milchziegenbauer Robert Viehauser zur Verfügung. Referentin: Dr. Domes, TGD Grub Ort: Herrmannsdorfer Landwerkstätten Herrmannsdorf 7, 85625 Glonn, 9.30 Uhr Anmeldung: Andreas Huber, Biokreis Tel. 086190/99864 Email: [email protected]

Biokreis Mitte 10. Dezember Stammtisch Vortrag von Herrn Efken (Thünen Institut Braunschweig) zum Thema Rindfleischmarkt. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Arbeitskreis Mutterkuh LLH, IG Limousin Hessen und IG Charolais Hessen. Ort: Jägerhof, Lauterbach-Maar, 19.30 Uhr

Biokreis NRW 13. Dezember Tagesexkursion Werksbesichtigung Firma Krone, Spelle, sowie ökologischer Versuchsbetrieb der Hochschule Osnabrück, anschließend Ausklang auf dem historischen Osnabrücker Weihnachtsmarkt. 4. Januar FHB-Auktion mit stationsgeprüften 4

bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

Fleischrinderzuchtbullen, erstmals in der Bullenhalle in Meschede. 14. Januar Umstellungsseminar ökologischer Landbau Ökoteam der LWK und Ökoverbände in NRW. Ort: Landwirtschaftszent. Haus Düsse

Verschiedene Veranstaltungen 2. Dezember Hochschultag Thema: Körnerleguminosen und Bodenfruchtbarkeit Ort: Witzenhausen www.uni-kassel.de 4. - 6. Dezember 2. Bundesweite Tagung zum Thema Chancen für den Lernort „Ökohof“ LHVHS Hohebuch/Lkr. Schwäbisch Hall. Anmeldung: Tel. 0711/550939-46, Fax 0711/550939-2846, [email protected] www.bioland-bw.de. 16. - 18. Dezember Kernobst, Steinobst, Streuobst Produktionstechnik, Pflanzenschutz, Vermarktung. Exkursion und Berichte von Praktikern. Ort: LWG, An der Steige 15 97209 Veitshöchheim Anmeldung: Öko-Akademie am AELF, 96047 Bamberg, Tel. 0951/8687-0 www.aelf-ba.bayern.de 17. Dezember Sojatag der Fibl im Tagungszentrum Ka Eins, Kasseler Straße 1a, 60486 Frankfurt am Main. Anmeldung: Tel. 069/ 7137699-85 [email protected] 14. Januar Ökotag innerhalb der 66. Landwirtschaftl. Woche Nordhessen 2014. Ort: Stadthalle Baunatal www.llh-hessen.de 14. - 16. Januar 66. Landwirtschaftliche Woche Nordhessen 2014 mit den 21. Kasseler Gartenbautagen, Stadthalle Baunatal.

Info: Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche e.V., 34117 Kassel, Tel. 0561/7299-290 17. - 26. Januar IGW Berlin. Gemeinschaftsstand von Antersdorfer Mühle, Destillerie Farthofer, Flammkucheneck, Hof-Bäckerei Gottschaller, Kräuterbauer Stoiber, Privatweingut Hoffmann und dem Biokreis e.V., BioHalle 1.2. www.gruenewoche.de 18. Januar Demo am Berliner Hauptbahnhof, Washingtonplatz, 11 Uhr Für fairen Handel statt Freihandel! Zeichen setzen für Bauernhöfe statt Agrarindustrie. Info: [email protected] Tel. 030/27586-545 12. - 15. Februar Biofach 2014, Nürnberg Biokreis e.V. Halle 7 / Stand 241 7. März 10. Schlägler Biogespräche 2013/14 Bio als Konzept für die Welternährung. Podiumsdiskussion mit Prinz Felix Löwenstein und Abt Martin Felhofer vom Stift Schlägl. Ort: Bioschule, A-4160 Schlägl Tel. 0043/7281/6237 (8-12 Uhr) Email: [email protected] www.bioschule.at 8. März Mitgliederversammlungen Biokreis Erzeugerring e.V. und Biokreis e.V. Ort: Herrmannsdorf, 85625 Glonn 13. März 2014 LACON-Seminar zu den Themen: ISO 9001:2008, IFS Logistics Version 2, IFS Broker Version 2, QS Logistik. Referenten: Manfred F. Holz, Uwe Mehmel, Wilfried Kamphausen, Jürgen Friedrich, Jürgen Schwarz Teilnahmegebühr: 290,00 Euro zzgl. ges. MwSt. Ort: Mannheim Anmeldung: Tel. 0781/91 93 730, [email protected] www.lacon-institut.com

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Termine Aktuelles

Biokreis-Biogas-Workshop Mittwoch, 29. Januar 2014 Das Thema Biogas wird kontrovers und heftig diskutiert – auch im Biokreis. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung entstand der Wunsch, uns noch einmal zu treffen und ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen, um gemeinsam die künftigen Verbandsvorgaben zu bestimmen. Daher laden wir Sie herzlich zum Biogas-Workshop am 29. Januar in Kranzberg ein. Prof. Dr. Hülsbergen vom Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme der TU München wird uns in seinem Vortrag über die Chancen und Risiken der BiogasErzeugung im Ökolandbau informieren. Bei der anschließenden Diskussion geht es vor allem um die zentrale Frage: Wie gestalten wir im Biokreis den Weg hin zum langfristigen Ziel, die Verbands-Biogasanlagen mit 100 Prozent ökologisch angebautem Substrat zu beschicken? Welchen Anteil an konventionellem Substrat wollen wir für die nächste Zeit zulassen, und wie gestalten wir eventuelle Übergangsfristen? Die Ergebnisse unserer Diskussion werden wir am 8. März auf der Biokreis-Mitgliederversammlung vorstellen. Ablauf: 11.00 Uhr

Richtlinien Biogas: aktueller Stand Biokreis-Leitfaden, Richtlinien anderer Verbände.

12.00 Uhr

Möglichkeit zum Mittagessen.

13.30 Uhr

Biogas im Ökolandbau: Chancen & Risiken Referent: Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Technische Universität München.

15.00 Uhr

Diskussion: Zukünftige Ausrichtung des Biokreis Biogas-Leitfadens Moderation: Gerald Herrmann, Organic Services GmbH.

Ort:

Hörger Biohotel Tafernwirtschaft, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg.

Anmeldung:

Bitte bis spätestens 24. Januar: [email protected], Tel: 0851-75650-13, Fax: 0851-75650-21

Biokreis auf Winter- und Weihnachtsmärkten 5. - 8. Dezember, täglich bis 20.30 Uhr Roggenburger Bio-Käsespezialitäten, ofenfrische Flammbaguette und Käsespätzle „Allgäuer Art“ am Stand der Landkäserei Herzog auf dem Weihnachtsmarkt in 89264 Weißenhorn. www.landkaeserei-herzog.de 7. - 8. Dezember, 10 - 18 Uhr Weihnachtsmarkt „Kunst & Handwerk“ bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten in 85625 Glonn. www.herrmannsdorfer.de 14. - 15. Dezember „Romantische Waldweihnacht“ in 67705 Trippstadt, Johanniskreuz 1 mit Glühwein vom Privat-Weingut Hoffmann, 76831Göcklingen. www.hdn-pfalz.de 10 - 22 Uhr, täglich Öko-Suppen, beste Glühweine und Punsche aus den Bergen Österreichs beim Bio-Imbiss „MilchHäusl“ im Englischen Garten. Erleben Sie im Winter in kleinen, beheizten Gondeln der Zugspitzbahn die winterliche Natur bei kalten und warmen Getränken und schmackhaften BioKöstlichkeiten. Königinstr. 6, 80539 München. Eingang Englischer Garten, gegenüber Uni-Tierklinik. www.milchhaeusl.de

Der Biokreis wünscht seinen Mitgliedern, Unterstützern und Freunden sowie allen Lesern der bioNachrichten ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, neues (Bio-)) Jahr! bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Aktuelles Notizen

Tourismuspreis für Biokreis-Destillerie

Bild: muenchen.de

Mehr Bio-Essen auf Münchner Christkindlmarkt

Die Stadt München will auf die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln reagieren und mehr ökologisches Essen auf dem Christkindlmarkt und den Auer Dulten anbieten. Der Stadtratsausschuss für Arbeit und Wirtschaft hat daher die Zulassungsverfahren für die Standl geändert. Standbetreiber, die Bio-Lebensmittel verkaufen, werden künftig bevorzugt behandelt. Dabei will die Stadt sicher gehen, dass auch Bio drin ist, wo Bio drauf steht. Die Standbesitzer müssen Zertifikate vorlegen, außerdem sollen die Produkte kontrolliert werden.

Bio hilft dem Klima Bioflächen emittieren weniger Lachgas und nehmen mehr Methan aus der Atmosphäre auf als konventionell bewirtschaftete Flächen. Damit leisten sie einen Beitrag zur Minderung des Klimawandels. Dies geht aus einer Auswertung von 19 Vergleichsstudien aus der ganzen Welt hervor, die von einem Expertenteam des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) und der Universität Hohenheim durchgeführt wurde. FiBL

Josef Farthofer surft auf der Siegerwelle. Nach der Prämierung seines OVodkas zum „Besten Wodka“ bei der ersten Falstaff Spirits Gala vor zwei Wochen freut sich der BiokreisEdelbrenner aus dem Mostviertel nun über die nächste Auszeichnung. Das Produktions- und Schaugebäude „Mostelleria“ in Öhling bei Amstetten gewinnt den niederösterreichischen Tourismuspreis 2013 in der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovation“. Die Mostelleria ist ein Presshaus aus dem Jahr 1874, das seit 2010 die Produktionsräumlichkeiten der Destillerie Farthofer, den MostelloReifekeller sowie einen Verkaufsraum beherbergt. Ursprünglich gehörte das Presshaus einem Landwirt, Geschäftsmann und Inhaber einer Ziegelbrennerei namens Johann Kirchweger, der bereits im 19. Jahrhundert Most bis nach Berlin verkaufte. 2007 haben Josef Farthofer und Doris Hausberger das denkmalgeschützte Presshaus übernommen.

Startschuss für Öko-Meisterschule In Weilheim wurde im Oktober die zweite Öko-Meisterschule für Ökologischen Landbau eröffnet. Die 16 Studierenden, die in den nächsten zwei Jahren ihre landwirtschaftliche Fachausbildung mit dem Meisterabschluss krönen können, starten als Pioniere am Standort mit positiven Erwartungen in das erste Fachschuljahr. „Mit Weilheim wurde ein weiterer Mosaikstein bei den

Maßnahmen im Rahmen der Initiative BioRegio Bayern 2020 hinzugefügt,“ erklärt der LVÖ-Vorsitzende Josef Wetzstein, „die bisherige Nachfrage nach den neuen Bildungsangeboten zeigt, dass hier endlich ein Angebot für wachsende Bedürfnisse in der Ausbildung und Bildung zum Ökologischen Landbau geschaffen wurde.“ LVOE

Richtungswechsel in der Agrarpolitik

Bild:Mercator-Stif tung

Gasprobennahme im Winterweizen in Therwil. 6

bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

Die Ergebnisse des Sondertreffens der Agrarministerkonferenz in München kommentiert der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, so: „Die Agrarministerkonferenz hat verantwortungsvoll entschieden. Am Ende der langen Verhandlungen haben die Vertreter von Bund und Ländern für einen Einstieg in den Systemwechsel in der Landwirtschaft gestimmt. Durch die Entscheidung für den Mitteltransfer von der ersten Säule in die zweite Säule stehen ab dem Jahr 2014 zusätzlich 4,5 Prozent aller Direktzahlungen

für Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes zur Verfügung. Mit diesen 220 Millionen Euro Aufstockung der 2. Säule jährlich werden wenigstens die Kürzungen des Budgets für die ländliche Entwicklung, die Kanzlerin Merkel verhandelt hatte, ausgeglichen. Damit verfügen die Bundesländer nun über Finanzmittel, um in den nächsten Jahren zielgerichtet in die Ausweitung des Ökolandbaus und weitere Klimaschutzmaßnahmen sowie Tier- und Naturschutzprogramme zu investieren.“

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Notizen Aktuelles

Landhuhn-Community eröffnet Geflügelschlachtraum Sechzig Darlehensgeber haben in Herrmannsdorf den neuen Geflügelschlachtraum eingeweiht. „Es ist nach unserer Kenntnis der einzige Ort im ganzen Landkreis, an dem Geflügel geschlachtet werden darf“, so Karl Schweisfurth von den Herrmannsdorfer Landwerkstätten bei der Eröffnung. Zusammen mit Florentine Rapp, die das Projekt Herrmannsdorfer Landhuhn betreut, gratulierte er den vielen Darlehensgebern zu dem von ihnen finanzierten Geflügelschlachtraum. Ein Mal die Woche soll hier geschlachtet werden, zur Zeit ungefähr jeweils 70 Tiere. Der Geflügelschlachtraum ist die Krönung des Projekts Herrmannsdorfer Landhuhn, das vor drei Jahren gestartet ist, um eine neuartige Hühnerhaltung mit traditionellen Zweinutzungshühnern aufzubauen. Über 500 LandhuhnFreunde unterstützen dieses Projekt in Form von Darlehen.

Berglandwirtschaft im Netz Die Internetseite des 2012 von der LfL eingerichteten Arbeitsschwerpunktes Berglandwirtschaft ist gestartet. Im Bergland ist der Anteil der Biobetriebe überdurchschnittlich hoch und liegt im Mittel bei über 10 Prozent. Die neue Seite ist zu finden unter: http://www.lfl.bayern.de/schwerpunkte/berglandwirtschaft/index.php

Giftfreie Mode Mode ohne Gift – welche ÖkotextilLabel das wirklich garantieren, zeigt der neue Textilratgeber von Greenpeace. In der Broschüre im Taschenformat prüfen die Umweltschützer, welche Gütesiegel dem Verbraucher wirklich schadstofffreie Kleidung bieten – und welche nur Feigenblättchen sind. „Einige Labels haben sich verbessert, aber noch immer garantiert kein Label eine wirklich saubere Textilproduktion“, sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN Best) und das Global Organic Textile Standard (GOTS) schneiden am besten ab.

Bild: Herrmannsdorfer Landwerkstät ten

Florentine Rapp (2.v.r.), Leiterin Herrmannsdorfer Landhuhn, erklärt Darlehensgebern die Geflügelschlachtung.

Kundeninformation Wohlverdienter Ruhestand Nach jahrelanger, erfolgreicher Zusammenarbeit entlässt die BIO-Line-Metzgerei Kammermeier Thomas Stärfl in den wohlverdienten Ruhestand. 2009 wurde die gesamte Produktion der „Stärfl-Wurst“ sowie der Kundenstamm der Naturmetzgerei Stärfl übernommen, und die BIO-Line-Metzgerei Kammermeier konnte fortan von Thomas Stärfls großem Wissen und „Know-How“ über BIO-Lebensmittel profitieren. Nun verabschiedet Familie Kammermeier Thomas Stärfl auch aus dem Tagesgeschäft, in allen Bereichen. Wie werden die Liebe und die Sorgfalt zu BIO-Lebensmitteln weiterhin so pflegen wie in den letzten acht Jahren. Ein herzliches Dankeschön an Familie Stärfl. Metzgerei Kammermeier - BIO-Line – Hubert Kammermeier

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bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Aktuelles Agrarpolitik & Markt

Bauern gegen Behörden Untersuchungspflicht zur Tbc-Bekämpfung bei Rindern - die Situation spitzt sich zu Von Joseph Köttl

I

m Jahr 1997 wurde Deutschland der Status „amtlich anerkannt tuberkulosefrei“ durch eine EUVerordnung zuerkannt. Diesen Status hat Deutschland nach wie vor. Er ist auch nicht gefährdet. Das liest man von den zuständigen Ministerien in München und in Bonn. Seither wird die Untersuchung auf den Erreger M. bovis (Rindertuberkulose) über die Fleischuntersuchung geschlachteter Rinder sichergestellt. Nachdem im Nachbarland Österreich bei Routineuntersuchungen im Jahr 2012 bei Rotwild ein anderer TbcErreger, der sogenannte Ziegen-Erreger (M. caprae) gefunden wurde, leitete jedoch das Landratsamt Oberallgäu Reihenuntersuchungen aller 2043 Rinderbestände im Landkreis ein. Bis März 2013 wurden zahlreiche Tiere, teilweise ganze Bestände, nur wegen des Verdachts auf positiven Erregerbefall getötet. Alleine in Südbayern wurden bis heute über 1000 Tiere getötet und in Tierkörperbeseitigungsanstalten entsorgt. Bei lediglich 22 dieser getöteten Tiere konnte der Nachweis des Erregers M. caprae, nicht aber des eigentlichen Rindererregers M. bovis geführt werden. Selbst diese Tiere waren nicht infektiös, stellten also keine Gefährdung für andere Tiere oder gar den Menschen dar. Die Behörden gehen davon aus, dass Milchprodukte wie Käse aus Beständen mit positiven Untersuchungsergebnissen - gegebenenfalls nach einer Wartezeit - für den Verbraucher ohne Bedenken uneingeschränkt in Verkehr gebracht werden dürfen. Auch eine Gefährdung des Menschen besteht demnach nicht. Zweifelhafte Untersuchungsmethoden Bereits seit Mitte 2012 wurde im Landkreis Oberallgäu mit zweifelhaften Methoden nach Tbc-Erregern gesucht. 8

bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

Als bei dem bis März 2013 verwendeten Verfahren des Haut- und Bluttests die Behörden Fehlerquoten bis zu 40 Prozent einräumten, waren allein im Oberallgäu schon mehr als 700 Tiere auf Verdacht gekeult worden. „Aber selbst die verdächtigen Tiere müssen keinesfalls einen aktiven Erreger in sich tragen, wenn sie auf den Test positiv reagieren. Das Ergebnis verweist nur auf die Tatsache, dass das Immunsystem der Tiere schon einmal mit TbcErregern in Kontakt war“, informiert Hans Spitzl, Vorstand der Interessengemeinschaft für gesunde Tiere (IggT), und warnt vor einem Angstszenario, das durch eine einseitige Stellungnahme der Behörden entstehe. Katastrophale Folgen für die Betriebe Zwischenzeitlich waren im Oberallgäu bis zu 190 Betriebe gesperrt und durften weder Vieh noch Milch Bild: Stefanie Falkner abgeben. Positive Befunde, auch bei einzelnen Tieren in einem Fehlerquote von bis zu 20 Prozent Bestand, führen noch immer zu mehrannehmen. wöchigen Betriebssperren. „Untersuchungsmethoden mit FehlerNach massivem Protest von Tierhaltern quoten zwischen 20 und 40 Prozent und Landwirten wurde zudem die sind für eine Tierseuchenbekämpfung Untersuchung auf den sehr viel kostnicht brauchbar. Nach dem Tierspieligeren, aber vermeintlich sichereschutzgesetz dürfen gesunde Tiere ren Simultantest umgestellt, bei dem nicht grundlos getötet werden. Überden Tieren verschiedene Tuberkuline wiegend gehen die Behörden zudem aus den Erregern M. bovis und M. avivon falsch negativen Befunden aus, um gespritzt werden und Hautschwelalso dem Nicht-Erkennen eines tatlungen auf einen positiven Befund des sächlich erkrankten Tieres. Verblieben vorliegenden gesuchten Erregers M. tatsächlich kranke Tiere in den caprae hinweisen sollen. Selbst dieser Beständen, könnte eine Bekämpfung Test steht in der Kritik, nicht zuletzt über Jahre hinweg nicht erfolgreich deshalb, weil die Schweizer Behörden durchgeführt werden. Die Tiere würauch bei diesem Testverfahren eine den sich immer wieder infizieren“, sagt

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Agrarpolitik & Markt Aktuelles

suchung beauftragten Tierarzt die Gemüter. Pro Bestand soll und darf nur eine einzige Nadel zur Untersuchung benutzt werden. „Der Verzicht auf die seit den 60er-Jahren gesetzlich vorgeschriebene sterile Nadel widerspricht Sinn und Zweck jeder Tierseuchenbekämpfung. Durch die Verwendung nicht steriler Nadeln wird die konkrete Gefahr geschaffen, dass Tierkrankheiten und Tierseuchen in den Beständen verbreitet werden. Das aber soll das Tierseuchengesetz – sogar unter Androhung von Strafen – gerade vermeiden“, so Rechtsanwalt Gregor J. Schneider. Angesichts dieser Missstände hat eine große Anzahl von Rinderhaltern ihr Recht auf Klage genutzt und juristische Schritte gegen die verordnende Behörde unternommen.

Rechtsanwalt Gregor J. Schneider, Fachanwalt für Verwaltungs- und Agrarrecht aus München, und fügt dem hinzu: „Nicht nur ein positives, sondern auch ein fragwürdiges Ergebnis kann für die Betriebe verheerende wirtschaftliche Folgen haben.“ Ein führendes Versicherungsunternehmen beziffert allein die Nebenkosten nach einer Tötungsanordnung bei Tbc-Verdacht auf zusätzlich bis zu 3000 Euro pro Tier. „Das entspricht bei einem Milchviehbetrieb mit 70 Kühen einem Gesamtschaden von rund 200 000 Euro.“ Am meisten jedoch erhitzten bei den untersuchten Betrieben die amtlichen Weisungen an den mit der Unter-

„Ich werde meine Tiere nicht mit Giftstoffen belasten, die wir dadurch auch in den Lebensmittelkreislauf bringen“, sagt Christine Posch aus Obing, die Bio-Milch auf ihrem Biokreis-Hof anbietet. „Im Landkreis Traunstein wurde kein einziger positiver Befund entdeckt und dennoch sollen alle Tiere mit Tuberkulin gespritzt werden.“ Untersuchungen werden ausgedehnt Nach den flächendeckenden Reihenuntersuchungen, die seit 2012 im Landkreis Oberallgäu durchgeführt werden, sind die Untersuchungen auf elf weitere Landkreise am bayerischen Alpenrand ausgedehnt. Dort werden alle weiblichen Rinder über zwölf beziehungsweise 24 Monate, je nach Landkreis, getestet. Bis Ende April 2014 soll auch in anderen Bundesländern untersucht werden, und zwar im gesamten Gebiet der Länder eine von den Behörden festgelegte Anzahl. Ein gewaltiger Apparat, vom Veterinäramt bis zur Tierseuchenkasse, wird

durch Allgemeinverfügungen der Behörden in Gang gesetzt. Mehr als eine halbe Million Tuberkulintests müssen von der Pharmaindustrie bereitgestellt werden, um allein die Tiere in den 13 308 Betrieben der Landkreise in Südbayern entlang der Alpenkette zu testen. Angesichts der minimalen staatlichen Unterstützung der Rinderhalter, die durch gestiegene Produktionskosten und den Eigenanteil der TBC-Sanierungskosten in Bedrängnis geraten, ist das eine für landwirtschaftliche Familienbetriebe wirtschaftlich untragbare Maßnahme. Der Milchgeldausfall eines von einer Betriebssperre betroffenen Landwirts wird nur zu 80 Prozent des Nettomilchgeldes und für bestenfalls 16 Wochen vom Milchförderfond getragen, und dies natürlich nur, wenn der Milchviehhalter bisher auch in den Milchförderfond einbezahlt hat. Wie lange der Bayerische Milchförderfond und die Tierseuchenkasse noch Mittel zur Verfügung stellen können, die beide ganz oder größtenteils von Geld aus den bäuerlichen Betrieben getragen werden, ist nicht klar. Eine Beitragserhöhung wegen der Tbc-Bekämpfungsmaßnahme hatte die Bayerische Tierseuchenkasse bereits angekündigt. Und kein Ende in Sicht… „Tiere, die 2013 auf der Alm waren, müssen nach ihrer Rückkehr untersucht werden“, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittel. „Es ist wichtig zu sehen, was während der Sömmerung passiert ist.“ Vor allem im Allgäu bedeutet das für viele Betriebe, dass sie ihr Vieh zum zweiten Mal testen lassen müssen. Ob es damit dann genug ist, bleibt offen. Denn dem Bundesministerium schrieb der Landrat aus dem Oberallgäu bereits im Mai 2013: „Ich glaube aber nicht, dass wir zumindest im Allgäu ohne im Abstand weniger Jahre stattfindende Reihenuntersuchungen auskommen werden.“ Der Autor Joseph Köttl ist freier Autor in Herrsching.

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Aktuelles Kommentar

Wer schützt die Bauern? Kommentar von Jörn Bender

B

eim gesundheitlichen Verbraucherschutz denken wir oft zunächst an Empfehlungen und Verbote hinsichtlich des Verzehrs ganz bestimmter Lebensmittel und Zusatzstoffe. Zuständige Behörden agieren im Namen des Verbrauchers dabei in der Regel nachvollziehbar und gemäß der jeweiligen Rechtslage, manchmal aber zumindest gefühlt auch ein wenig aktionistisch. Dieser Eindruck entsteht meist dann, wenn im konkreten Fall keine akute Gesundheitsgefährdung und seitens des Verursachers keine vorsätzliche beziehungsweise gar kriminelle Handlung besteht, dennoch aber sprichwörtlich mit „Kanonen auf Spatzen geschossen wird“.

Dass vorbeugender Verbraucherschutz im Gegenzug aber auch einen aktiven Schutz der landwirtschaftlichen Betriebe und ihres größten Kapitals, des Bodens, bedeuten muss, zeigt aktuell die Thematik Dioxin und PCB (siehe Artikel S.14/15). Bei vielen „Skandalen“ stellt sich die Frage, warum unsere Gesellschaft nicht vorbeugend und nachhaltig agieren, sondern offensichtlich immer nur im Nachhinein und nach ernsthaften Störfällen erschrocken (über-)reagieren kann. Atomkraft und Tiermehlverarbeitung (BSE) mögen alte, Fracking, Gentechnik und grenzwertige Nitratwerte neue Beispiele für dieses immer gleiche Handlungsschema sein. Dioxin und PCB liegen zeitlich gesehen irgendwo dazwischen – die Produktion von PCB ist seit Jahren eingestellt, Freisetzung und Belastung beschäftigen besonders Tierhalter mit artgerechter Freilandhaltung aber ganz aktuell.

Das größte Dilemma ist aber die Frage der Haftung – in Verkehr gebracht durch profitable Unternehmen der Industrie bleibt am Ende oftmals der Landwirt auf dem Scherbenhaufen neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse sitzen. Sein Pech: Der Acker lässt sich eben nicht mit einer Käseglocke schützen. Bauern tragen als Lebensmittelunternehmer die Haftung für die in Verkehr gebrachten Produkte und müssen gleichzeitig erkennen, dass Ursachensuche und Gegenmaßnahmen kaum, im Falle eines großflächigen Bodenaustauschs sogar unmöglich zu finanzieren sind. Mit welchem Recht verweigert aber unsere Industriegesellschaft dem Bauern die freie Entscheidung, an welchem Standort er welche Haltungsform praktizieren möchte? Brauchen wir neben oder besser gesagt für den Verbraucherschutz am Ende auch noch ein Landwirtschaftsschutzministerium?

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Wir sind regional! 10

bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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GRANDER Wasserbelebung

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Biokreis Fachberatung

Landwirte fragen – Berater antworten

Bild: Ronja Zöls

Ich möchte gerne auf meiner Ackerfläche GrüngutKompost ausbringen. Ist dies möglich?

Birte Hauschild Vor dem Zukauf von N-haltigen organischen Düngemitteln muss nachgewiesen werden, dass man die Möglichkeiten der Stickstoffversorgung mit betriebseigenen Düngern und über die Fruchtfolgegestaltung ausgeschöpft hat. Das bedeutet, dass auf dem Betrieb eine Fruchtfolge mit einem Mindestanteil an Hauptfruchtleguminosen von 20 Prozent (im Durchschnitt über fünf Jahre) eingehalten wird. Laut Biokreis-Richtlinien dürfen nur qualitätsgesicherte Komposte eingesetzt werden, die mindestens die Anforderungen des RAL-Gütezeichens Kompost erfüllen. Die in den BiokreisRichtlinien aufgeführten maximal tolerierten Schwermetallgehalte müssen eingehalten werden. Vor Einsatz des Kompostes muss die Zustimmung des Biokreis e.V. eingeholt werden. Wichtig ist auch, die zulässigen Mengen zu beachten: Grundsätzlich gilt: Betriebsfremder, organischer Dünger darf bis zu einem Äquivalent von 0,5 DE pro Hektar und Jahr eingesetzt werden. Die Gesamtmenge des eigen erzeugten und zugekauften organischen Düngers darf im Durchschnitt der Flächen ein Mengenäquivalent von 1,4 DE pro Hektar und Jahr nicht überschreiten (1 DE entspricht ca. 80 kg N). Für Kompost gilt darüber hinaus: Die maximale Ausbringungsmenge für Kompost beträgt durchschnittlich 5 t TS pro Hektar und Jahr. Aus technischen Gründen können mehrere Jahresgaben zu einer Einzelgabe zusammengefasst werden, die 20 t TS pro Hektar nicht überschreiten darf. Weitere Informationen zum Einsatz von Grüngutkomposten sind im Anhang VIII der Biokreis-Richtlinien (S. 34) zu finden. 12

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Mein 50 qm großer Rinderstall besteht aus einem eingestreuten Liegebereich (20 qm) und einem Fressbereich auf Spaltenboden (30 qm). Wie viele Mastrinder von ca. 300 bis 500 kg Lebendgewicht darf ich in diesem Stall halten?

Jörn Bender Die zulässige Tierzahl bemisst sich nach der Mindeststallfläche gemäß Anhang III der EG-Öko-Verordnung (Nr. 889/2008) bzw. den identischen Anforderungen der Biokreisrichtlinie. Mastrinder über 350 kg Lebendgewicht benötigen mindestens fünf qm Fläche je Tier. Dies entspräche in Ihrem Stall zehn Tieren. Zusätzlich muss aber mindestens die Hälfte (im Beispiel 2,5 qm) der Mindeststallfläche nach Anhang III planbefestigt (und im Falle von Liegeflächen ausreichend eingestreut) sein. Demnach ist in Ihrem Stallabteil die planbefestigte Liegefläche der begrenzende Faktor - diese reicht nur für acht Mastrinder aus, so dass maximal acht Rinder im Stall gehalten werden dürfen. Wenn Sie weitere fünf qm des vorhandenen Spaltenbodens in feste Fläche umwandeln könnten, dürften zehn Tiere im Stall gehalten werden.

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Fachberatung Biokreis

Lohnt sich der Einsatz von Getreideschrot in der Rindermast?

Andrea Helmer Vor der Betrachtung der Frage aus rein ökonomischer Sicht sollte sich jeder Tierhalter zunächst die Frage stellen, ob er seine Rinder überhaupt mit Getreide füttern möchte. Einige Landwirte sind der Auffassung, dass Kraftfuttergaben den Monogastern vorbehalten sein sollten, da sie für Rinder artenuntypische Futtermittel darstellen und dadurch in Konkurrenz zur Humanernährung stehen. Aus ökonomischer Sicht sind Kraftfuttergaben bei der Rinder-/Ochsen-/ Bullenmast aber sicherlich sinnvoll. Durch Kraftfuttergaben kann die Mastdauer bedeutend verkürzt und die Schlachtkörperkategorie verbessert werden. Dadurch können Stallplatzkosten und Arbeitszeitaufwand pro Tier reduziert werden. Im Sommerhalbjahr spielen Stallplatzkosten keine Rolle und der Arbeitszeitbedarf würde durch eine Kraftfuttergabe auf der Weide eher erhöht werden. Während der Winterperiode spielen diese beiden Punkte aber eine bedeutende Rolle. Dazu kommt der durch eine längere Mastdauer erhöhte Bedarf an Energie und Rohprotein zur Erhaltung.

Nach dem Einstallen sehen viele von unseren Rindern und Kühen etwas struppig aus, und manche husten…

Peter Paulus Zum Ende der Weidesaison sind die Temperaturen nachts oft schon sehr niedrig, so dass den Rindern ein dichterer „Winterpelz“ wächst. Sind die Ställe warm, sollte man die Tiere nach dem Einstallen scheren, damit sie nicht schwitzen und an Rindergrippe erkranken. Geschorene Tiere sind leichter sauber zu halten und in einem kurzen Haarkleid nisten sich nicht so leicht Ektoparasiten ein. Sobald Tiere husten, sollte man auch an Lungenwürmer denken. Hierzu sei die Untersuchung von Kotproben empfohlen, so erhält man Gewissheit über den Grad einer Verwurmung, auch mit Magen- und Darmwürmern. Bereits bei einer mittelgradigen Verwurmung ist dringend Parasitenbekämpfung erforderlich, da diese bereits zu einer starken Beeinträchtigung der Tiere führen kann. Wenn die Weideflächen auf feuchten Standorten liegen, muss man auch an Leberegel denken. Ein Nachweis kann aus einer Tankmilchprobe ermittelt werden. Zur Bekämpfung sowohl von Leberegeln wie auch diversen Ekto- und Endoparasiten gibt es auch für Biobetriebe zugelassene Mittel. Die Beratung ist gerne behilflich bei der Auswahl und gibt Tipps zur Behandlung mit Naturheilmitteln. Wichtig: Auch wenn man nicht weidet, können Tiere, die Grünfutter zu fressen bekommen, stark verwurmen. Da das Rehwild mancherorts extrem verwurmt ist und seinen Kot auch in Wiesen und Kleegrasäckern absetzt, gelangen infektiöse Parasitenlarven mit dem Grünfutter in die Ställe und werden vom Vieh aufgenommen.

Der Ackerfuchsschwanz breitet sich immer mehr aus. Welche wirksame Gegenmaßnahme gibt es?

Andreas Huber Ackerfuchsschwanz entwickelt sich gut im Winterroggen, aber ganz besonders bei Fruchtfolgen mit Winterweizen. Eine sehr wirkungsvolle Eindämmung für dieses Beigras ist das so genannte Falsche Saatbeet. Dies wird auch im konventionellen Bereich gerne praktiziert, da eine chemische Behandlung von Gräsern teuer und sehr schwierig ist. Falsches Saatbeet heißt: Mitte September wird das Saatbeet ohne Saat bereitet, so dass der Ackerfuchsschwanz auflaufen kann. Bei der eigentlichen Saat (vier bis sechs Wochen später) wird dann das Beigras durch die Kreiselegge ausgerissen und verschüttet. Wichtig ist, bei der Saat flach zu arbeiten (5 cm), um nicht zu viel neuen Samen vom Ackerfuchsschwanz an die Oberfläche zu bringen. Bodenschluss ist durch das abgesetzte Saatbeet bereits gegeben. Eine Herausforderung ist beim Falschen Saatbeet jedoch die verzögerte Abtrocknung. Das heißt: Trockene Witterung unmittelbar nutzen!

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Dioxin und PCB – viele offene Fragen Expertentagung des BÖLW zeigt Handlungsfelder auf Von Jörn Bender, Christina Reifenrath, Ulrich Schumacher und Peter Röhrig Dilemma Dioxin: Tiergerechte Freilandhaltung bedeutet auch mehr Kontakt zur möglicherweise belasteten Umwelt.

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ie Tierhaltung auf Weiden und Ausläufen ist seit jeher ein wesentliches Element des ökologischen Landbaus. Auch für viele konventionelle Betriebe ist die traditionelle Mutterkuh- oder Schafhaltung im Freiland der Schlüssel für ein tiergerechtes, mitunter kostengünstiges Produktionssystem. Risikofaktor Boden Die Freilandhaltung ermöglicht den Tieren den aktiven und natürlichen Kontakt zur Umwelt – zu Pflanzen, Luft, Niederschlägen, Sonne, Wind und auch zum Boden. Leider hat gerade hier häufig eine Problematik ihren Ursprung, die aus Fehlentscheidungen der vergangenen Jahrzehnte resultiert: Zwei Stoffgruppen, Dioxine und dioxinähnliche PCB (Polychlorierte Biphenyle), können sich in Böden anreichern und auf diesem Wege in die tierische Nahrungskette gelangen. Dioxin und PCB Dioxine entstehen bei unzureichenden Verbrennungsprozessen. Großräumige Belastungsschwerpunkte liegen in Gebieten, in denen es in den vergangenen 150 Jahren viel Schwerindustrie gab. Aber auch alte Feuerstellen können etwa in einem Auslauf kleinräumig zu Dioxineinträgen führen. PCB wurde bis zum Verbot im Jahre 2001 in Kondensatoren, Hydraulikölen, Dichtfugen und Farben eingesetzt. Da nicht 14

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erfasst ist, wo überall derartige Stoffe verbaut wurden und beim Abriss oder der Sanierung von Gebäuden keine spezielle Entsorgung dieser Giftstoffe erfolgt, werden immer wieder industriell hergestellte PCB neu freigesetzt und gelangen in die Umwelt. Die Gesamtaufnahme der Umweltschadstoffe Dioxin und PCB, zum Beispiel über Milch, ist allein zwischen 1987 und 2000 um 80 Prozent gesunken und weiterhin niedrig. Dabei ist die Aufnahme über Rindfleisch deutlich kleiner als die über Milchund Fischprodukte (Umweltbundesamt 2013). Die Belastungen mit PCB und Dioxin sind dennoch allgegenwärtig. Dioxine und PCB bauen sich nicht ab. Da sie fettlöslich sind, gelangen sie vor allem über tierische Lebensmittel in die Nahrungskette und reichern sich auch im menschlichen Fettgewebe an. Grenzwerte Der EU-Gesetzgeber orientiert sich bei der Festsetzung von Grenzwerten an der Giftigkeit der Stoffe, ihrem Anreicherungsverhalten und an der Unvermeidlichkeit der Belastung. Ebenso wird die Häufigkeit des Verzehrs bestimmter Produkte berücksichtigt. So wurden wegen einer hohen Hintergrundbelastung und relativ geringem Verzehr, möglicherweise aber auch aufgrund guter Lobbyarbeit, zum Beispiel beim Fisch vergleichsweise hohe

Bilder: Jörn Bender

Grenzwerte festgelegt. Nach Aussagen des in Deutschland zuständigen Bundesumweltministeriums fand in diesem Zusammenhang allerdings die naturgemäß etwas höhere Belastung von Produkten aus der Freilandhaltung keine Berücksichtigung. So wurde bei Rindfleisch die Grenzwertsetzung auf Grundlage von Daten aus der Bullenmast im Stall und der Altkuhverwertung aus der Milchviehhaltung abgeleitet. Wie können PCB/ Dioxin eingetragen werden? Eine bedeutsame Hintergrundbelastung liegt häufig in Überschwemmungsgebieten von Flussläufen vor, da hier immer wieder belastetes Material aus früherer Zeit verlagert wird. Über die Luft sind zudem in etlichen Regionen in der Nähe von Industrieansiedlungen Einträge in Böden gelangt, die noch heute relevant sind. Punktbelastungen als Eintragsquelle können zum Beispiel über belasteten Recyclingschotter, Stall-Anstriche, Dacheindeckungen (sofern davon Wasser zur Tränke oder in Ausläufe abfließt), Einstreumaterialien, ausgetretenes Öl sowie Brandstellen auf Betrieben zu finden sein. Entsprechende Checklisten, die eine Risikoabschätzung für den landwirt-

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Fachberatung Biokreis

Wird Wasser vom Dach in den Auslauf abgeleitet, muss die Dacheindeckung wie im Bild unbedenklich sein.

schaftlichen Betrieb ermöglichen, wurden vom BÖLW erstellt und bieten zusammen mit der Beratung der Ökoverbände eine Hilfestellung. Auch das Bundesumweltministerium, zuständige Landesbehörden oder die Landwirtschaftsverwaltungen stellen Informationsmaterial und Handlungsanleitungen zur Verfügung.

eingelagerten Giftstoffe mit der Milch an das Kalb weiter, wo diese sich im Körpergewebe anreichern. Bei Schafen konzentrieren sich PCB und Dioxin in der Leber auf, weshalb die Lebern der Tiere in belasteten Regionen nicht in den Verzehr gelangen. In der Geflügelhaltung ist die Belastung der Eier ein entsprechender Indikator.

Aufnahme über Futtermittel und Tränkewasser Viele Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass eine Aufnahme in den Körper durch den Fress- bzw. Tränkevorgang der Tiere erfolgt. Besondere Gefahr geht dabei von belasteten Partikeln aus, die dem Futter oder dem Tränkewasser anhaften. Hierfür kommen sowohl der „natürliche“ Boden in Frage als auch kontaminierte Materialien und deren Staub, etwa aus Dacheindeckungen, Recyclingmaterialien, Siloanstrichen oder belasteten Holzmaterialien. Bekannt ist, dass kontaminierter Boden, der Heu oder Grassilage anhaftet oder direkt beim Fressen auf Weide und Auslauf aufgenommen wird, zur Belastung der Tiere führt.

Was kann der Tierhalter vorbeugend tun? Sind Risiken beziehungsweise eine Belastung anzunehmen, gibt es eine Reihe von Management-Empfehlungen, die umgesetzt werden können. Eine gut versorgte Mutterkuh gibt weniger Dioxin/PCB in die Milch ab als eine mit schlechter Futterversorgung und entsprechend höherem Abbau von Körperfett. Belastete Jungtiere sollten mit weitgehend unbelastetem Futter ausgemästet werden, um einer späteren Überschreitung von Grenzwerten vorzubeugen. Sind Auslaufbereiche kontaminiert, müssen diese ausgezäunt werden. Bei der Futtergewinnung auf belasteten Flächen sollte der Aufwuchs vergleichsweise hoch abgeschnitten werden, um Verschmutzungen mit Bodenpartikeln zu reduzieren.

Was ist betroffen? Wenn es auf einem Rinder haltenden Betrieb Belastungen gibt, sind vor allem Jungtiere betroffen. So geben Kühe, zum Beispiel in der Mutterkuhhaltung, die im eigenen Fettgewebe

Wer haftet? Der Landwirt ist als unternehmer“ dafür dass seine Produkte Grenzwerte einhalten.

„Lebensmittelverantwortlich, die zulässigen Er muss auch

eine entsprechende Vorsorge treffen, obwohl viele Fragen zu Ursachen, Giftigkeit und Stoffströmen bei PCB und Dioxin nach wie vor unklar sind. Ob er für Einträge verantwortlich ist oder nicht: Aktuell haftet der landwirtschaftliche Betrieb für alle Schäden. Die eigentlichen Verursacher-Unternehmen, die PCB oder Dioxin in Produkten trotz bekannter Risiken verkauften, und der Staat, der möglicherweise zu spät dagegen vorging, bleiben derzeit außen vor. Ausblick Hieraus ergeben sich eine Reihe von Forderungen und Fragen, etwa bezüglich Vorsorge, Haftung, Untersuchungsmethoden und -möglichkeiten sowie nach einer angemessenen Beratung und Betreuung betroffener Betriebe durch Verbände und staatliche Stellen im Schadensfall. Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein Seminar des Biokreis NRW im November 2013. Lesen Sie mehr dazu in den nächsten bioNachrichten! Die Autoren Jörn Bender (Biokreis e.V.), Christina Reifenrath (Naturland e.V.), Dr. Ulrich Schumacher (Bioland) und Peter Röhrig (BÖLW) sind Mitglieder der BÖLW-Arbeitsgruppe Umweltkontaminanten.

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Biokreis Fachberatung

Für jeden was dabei Die weltgrößte Landtechnikmesse Agritechnica bietet Maschinen und Traktoren für alle Betriebsgrößen. Von Jörn Bender

Geht man gezielt durch die mit glänzenden Maschinen gefüllten Messehallen in Hannover (Agritechnica 12. bis 16.11.2013), fallen neben den Superlativen der Landwirtschaft auch die Maschinen ins Auge, die für den durchschnittlichen BiokreisMitgliedsbetrieb von Bedeutung sein können. Nachfolgend eine kleine Agritechnica-Messeauswahl: Krone Swadro 38 – hilfreiche Details Der Krone-Einkreiselschwader „Swadro 38“ ist mit 3,8 m Arbeitsbreite für den kleineren bis mittleren Grünlandbetrieb völlig ausreichend dimensioniert. Hilfreich ist die einfache und robuste Klappung der Arme für eine Reduzierung der Arbeitsbreite während der Straßenfahrt – eine Demontage ist nicht mehr notwendig. Für viel Laufruhe sorgt zudem ein zusätzliches, frei pendelndes Stützrad unter der Dreipunktaufnahme. Göweil GHU 10 – altbewährte Technik Kaum ein Betrieb im Mittelgebirge, der nicht mit einem Heckcontainer für Wald- und Hofarbeiten ausgestattet ist. Hier bietet die Firma Göweil seit

Bilder: Jörn Bender

Aktuelles John-Deere-Gesicht: der Traktor 6090 RC. 16

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Jahren ein bewährtes Programm für die sogenannte „Hochkippschaufel GHU“ an. Die Container sind über einen Hydraulikzylinder kippbar und können zudem einfach für eine Euro-Aufnahme am Frontlader aufgerüstet werden (Möglichkeit zur Dreipunktanhängung bleibt bestehen). Der GHU 10 mit Innenmaßen von 1 m x 2 m und einem Eigengewicht von rund 380 Kilo weist eine Nutzlast von 3 500 Kilo auf. Die Container sind mit einer Schürfleiste aus Hardox 500 ausgestattet und mit zahlreichen sinnvollen Zusatzausstattungen (z.B. Rungen und höheren Bordwänden) zu kombinieren. Lackierungen in verschiedenen Farbtönen sind zudem möglich.

John Deere Serie 6 MC und RC – Traktoren für die Praxis Ausgereifte Technik ohne allzu viele Extras – so könnte man die kompakte Baureihe der JD-6-MC (Standard) und 6-RC (Premium) Traktoren beschreiben. Rahmenbasis der Vierzylindermodelle ist die vorhergehende 30erSerie, allerdings mit verkürztem Radstand gegenüber den technisch aufwendigeren aktuellen 6-M- und 6-R-Modellen. Bei Leistungen zwischen 90 und 110 PS aus 4,5 l Hubraum sind die kompakten Schlepper daher auch für kräftige Frontladerarbeiten hervorragend geeignet.

Deutz-Fahr Compacmaster – kleines Multitalent Die Press-Wickelkombination „Compacmaster“ stellt anspruchsvolle Technik in kompaktem Format zur Verfügung. Mit nur rund 3,5 Tonnen Einsatzgewicht und 4,5 m Gesamtlänge kombiniert das einachsige Modell eine Festkammerpresse (1,25 m Ballendurchmesser) mit einer Wickeleinrichtung für Silageballen unmittelbar in der Presskammer. Der Leistungsbedarf liegt bei gut 100 PS.

New Holland T4 – Mädchen für Alles Modernes Design zeichnet die Traktorenserie T4 von New Holland aus. Vierzylinder-Common-Rail-Motoren mit 3,4 l Hubraum und zwischen 75 und 114 PS sorgen in Kombination mit der neuen „DeluxeVisionView Kabine“ inklusive serienmäßigem Dachlukenfenster für einen ansprechenden und dank 55° Lenkeinschlag auch sehr wendigen Traktor für viele Herausforderungen.

Durchdachte Details: die Göweil-Kippschaufel GHU.

Praxistauglich: Armklappung am Krone Swadro 38.

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Biokreis Fachberatung

Erste Gehversuche Zweinutzungshühner: Ein Erfahrungsbericht vom Klosterhof Bünghausen Von Peter Schmidt

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tändig fragte die Kundschaft nach Hähnchenfleisch – oder auch nach Eiern. Doch liefern konnten und wollten wir, Ökolandwirte aus Gummersbach (NRW), nicht. Denn es hat uns einfach nicht gefallen, dass zum Beispiel bei den Legehühnern die Brüder einfach vergast und geschreddert werden. Mit dem Thema Hühner hatten wir uns schon länger beschäftigt. Doch zunächst scheiterte es an der Unterbringung. Einen festen Stall hätten wir kaum genehmigt bekommen – außerdem sind die Hänge bei uns am Rande des Aggertales im Oberbergischen Kreis (NRW) so steil, dass die Baukosten das ganze Projekt unrentabel machen würden. Einen mobilen Hühnerstall moderner Prägung hatten wir zwar besichtigt. Aber schnell war klar: Auch dafür ist es hier zu steil, die Flächen zu klein und die Wege zu schmal, um die riesigen Hühnerschiffe zu rangieren. Also blieb es bei der

Bauwagen-Lösung. Eine überschaubare Investition in den neuen Betriebszweig, dessen Tauglichkeit sich erst beweisen musste. Ein alter Bauwagen war gefunden, der für einen bescheidenen Betrag für die Hühner hergerichtet wurde. Im Mai kamen die Eintagesküken per Post. Bestellt hatten wir Küken der Rasse „Les Bleues“, in Frankreich „Bresse-Hühner“ genannt. Diese Rasse gilt als interessantes Zweinutzungshuhn, das vernünftige Gewichte ebenso auf die Waage bringen wie auch eine halbwegs wirtschaftliche Zahl von Eiern legen soll. So würden die Les Bleues laut Versender-Info immerhin nach rund drei Monaten mehr als 2,3 Kilo auf die Waage bringen und später so rund 250 Eier pro Jahr legen mit einem durchschnittlichen Eigewicht von 63 Gramm – also irgendwo auf der Grenze der Klassifizierung zwischen M- und L-Eiern. Soweit die Zielmarken.

Robuste Küken Doch vor der Vermarktung kommt die Aufzucht. Die Eintagesküken wurden im Bauwagen mit Warmlicht-Lampen, Wasser und dem unveränderten Kükenfutter aus dem Futterwerk großgezogen. Eingestreut haben wir mit dem weichen Dinkelspelz. Vom ersten Tage an machten die Tiere einen robusten, lebensfrohen Eindruck, der sich über die gesamten vier Wochen Kükenaufzucht hielt. Ein Küken von 61 gelieferten hat die ersten vier Wochen nicht überlebt. Das ist insgesamt eine gute Quote. Nach etwa vier Wochen kamen die Jungtiere auf die Weide. Bei uns im Oberbergischen heißt dies: vor fliegenden Angreifern geschützt auf die Streuobstwiese. Begrenzt wird der Hühnerauslauf durch ein Geflügelnetz, das bis heute unelektrifiziert ist, bei Bedarf und Fuchsbedrohung aber elektrifiziert werden kann.

Bilder: Schmidt

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Fachberatung Biokreis

Lebensfroh und robust zeigten sich die Küken.

Die Agiltät der Tiere überzeugte auch während der Mastzeit.

Nach sechs Monaten waren die Eier rund 50 Gramm schwer.

Zunächst einmal das emotional Schöne: Es war eine Freude, die Hühner lebensfroh und pickend auf ihrer Weide zu erleben. Und nach einer Zeit zeigte das ein oder andere Tier auch Tiefflug-Ambitionen. Ein Bild, das online und real auch die Kundschaft überzeugte. Denn, das war uns zuvor klar, Zweinutzungshühner kann man nicht für kleines Geld anbieten, da muss der Preis schon höher sein. Damit die Menschen bereit sind, diesen höheren Preis zu zahlen, muss man ihnen auch den ethischen Mehrwert erklären und zeigen. Gefüttert haben wir während der Mastperiode neben dem Mastfutter aus dem Futtermittelwerk noch Roggenkörner aus dem Silo, eingestreut haben wir den Stall in dieser Zeit mit geschnittenem Stroh.

49 Hähnchen und Hühnchen haben wir zur Schlachtung gebracht – zehn Hennen sind als Test-Legehühner bei uns geblieben. Und natürlich ein Hahn, der über seine Frauen wachen soll. Die Schlachtergebnisse jedoch hielten nicht das, was die Rasse-Angaben versprachen. Der schwerste Hahn war knapp zwei Kilogramm schwer, das leichteste Hühnchen stark ein Kilo. Das war auf jeden Fall leichter als geplant. Gern hätten wir noch ein paar Gramm mehr genommen. Doch die Les Bleues waren halt im Freiland sehr aktiv, die Hahnenkämpfereien dürften auch einiges an Gewicht gekostet haben.

Ab dem vierten Monat legten die verbliebenen Testhennen die ersten Eier, gerne auch unter 30 Gramm schwer. Das war auch in Ordnung, denn täglich wuchsen dann die Eier ein wenig. Jetzt – im sechsten Monat – liegen die meisten Eier bei einem Gewicht von gut 50 Gramm, also immer auf der Grenze zwischen S und M.

Mastgewichte: leichter als erwartet Vier Wochen der Mastzeit verliefen absolut problemlos. Tageszunahmen haben wir nicht gemessen, doch das Wachstum war durchaus augenscheinlich. Je mehr die Hähne aber die Geschlechtsreife erreichten, desto stärker zeigte sich deren Kampfbereitschaft. Zuerst versuchten nur einige Hennen draußen zu nächtigen, statt sich mit den Raufbolden in einen Hühnerwagen zu bewegen. Gegen Ende waren es fast alle Tiere, die auf Bäumen oder dem niedrigeren Baumschutz einen Schlafplatz suchen wollten. Gestutzte Federn halfen allenfalls, die allzu hoch fliegenden unten zu halten. Lästig war jedoch, dass wir letztlich jeden Abend die Tiere per Hand in den Stall bugsieren mussten. Darum entschlossen wir uns auch nach gut drei Monaten zur Schlachtung.

Vermarktung funktioniert Was jedoch den Verkauf angeht, war die Hühner-Mastaktion ein echter Erfolg. Wir haben die Tiere unseren bisherigen Hofkunden für 13,50 Euro pro Kilo angeboten. Die Nachfrage war enorm, da zumindest bei uns in der Region kaum Bio-Hähnchenfleisch zu erhalten ist. Außerdem überzeugt eben auch die Agilität der Tiere, denn im Vergleich zu gemästeten Bio-Hybriden steckt hier wirklich Leben drin. Das ist ein echtes Verkaufsargument. Leider zeigten sich auf den HähnchenBrüsten erste Blasen, obwohl kein Tier seine Brust aufgrund von Übergewicht über den Boden geschoben hat. Dies, so hörte ich später von anderen Mästern, nimmt im Laufe der weiteren Mastwochen zu. Unterbinden könne man die Hühnerkämpfe, wenn man die Hühner von den Hähnchen trennt und in einem zweiten Stall oder Bauwagen unterbringt. Soweit aber ist es bei uns noch nicht gekommen, da der zweite Bauwagen erst für 2014 geplant ist.

Unser persönliches Fazit: Ja, wir machen weiter mit den Zweinutzungshühnern. Sie lassen sich erfolgreich vermarkten – und auch bei den aktuell noch zu kleinen Eiern finden sich Kunden, denen die Eier 55 Cent wert sind. Und wir fühlen uns einfach wohler, können die Nicht-Hybriden im Bedarfsfall sogar selbst vermehren. Allerdings überlegen wir, ob wir bei „Les Bleues“ bleiben oder etwas anderes versuchen. Zweinutzungshühner „Les Bleues“ Stärken vital, kein Medikamenteneinsatz einfache Haltung gute, ethische Vermarktungsargumente besonders geeignet für Direktvermarkter Suppenhühner mit Gewicht Schwächen: leichter als „geplant“ Hahnenkämpfe Brustblasen kaum geeignet als Handelsware Eier nach 6 Monaten vergleichsweise leicht

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Biokreis Beratung

Natürlich gegen Mastitis und Grippe Von Peter Paulus

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iobetriebe sind gemäß EGÖkoverordnung verpflichtet, ihre Tiere mit Naturheilverfahren zu behandeln, wenn sie krank sind. Tiere, die drei Mal pro Jahr allopathisch behandelt wurden, verlieren ihren Bio-Status und müssen folglich wieder umgestellt werden. Wenn also eine Kuh mit antibiotischen Trockenstellern behandelt wird und noch zwei weitere Antibiotikabehandlungen folgen, - zum Beispiel antibiotische Gebärmuttereinlagen, wenn die Nachgeburt sich nicht löst, oder bei Mastitis -, darf die Milch sechs Monate lang nicht mehr als Biomilch vermarktet werden! Im Alltag, besonders in größeren Beständen, zeigen sich im Hinblick auf Tierbeobachtung und Einzeltierbetreuung oft die Grenzen des Machbaren. Die allermeisten Betriebsleiter haben sich in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet der Naturheilverfahren und besonders der Homöopathie in Seminaren weitergebildet. Zur streng 20

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klassischen homöopathischen Behandlung ist jedoch eine enge Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt erforderlich, wenn man legal arbeiten will. Einfach, legal und zuverlässig sind homöopathische Komplexmittel. Dabei sind die Komplexmittel der Firma Ziegler Tierarznei bei Tierärzten weit verbreitet. So verabreicht man bei akuter Mastitis Echina-logoplex, kombiniert mit Phytolacca-logoplex, jeweils 10 ml durch subkutane Injektion. Je nach Schwere der Erkrankung ist eine Nachbehandlung nach sechs bis 12 Stunden mit gleicher Dosis notwendig. Weiter behandelt wird – eventuell mit reduzierter Dosis – noch zwei bis drei weitere Tage. Bei chronischer Mastitis oder auch hohen Zellzahlen hat sich Pytolacca-Slogoplex bewährt, eventuell ergänzt mit Flor-de-Piedra-logoplex.

Bild. Stefanie Falkner

Als Initialdosis werden am ersten Tag je Medikament 10 ml verabreicht, eine Nachbehandlung erfolgt am dritten und fünften Tag mit reduzierter Dosis. Sollte der Erfolg der Behandlung noch nicht ausreichend sein, wird nach zwei bis drei Wochen in der gleichen Weise nachbehandelt. Aktuell erkranken in vielen Ställen Tiere an Rindergrippe. Auch für dieses Problem gibt es bewährte und erprobte Medikamente der Firma Ziegler Tierarznei. Besonders zu erwähnen ist die Behandlung mit TR-16-logoplex-Novo, je nach Verlauf der Krankheit kombiniert mit Belladonna-logoplex oder Echina-logoplex. Die Behandlung erfolgt mit variablen Dosen je nach Tiergewicht einige Tage lang und hat selbst bei akuten Verlaufsformen mit hohem Fieber beste Heilungserfolge gebracht. Bei Fragen zu Tierbehandlungen ist die Biokreis-Beratung behilflich.

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Biokreis Aktuelles

Erstes Biokreis-Partner-Treffen Verarbeitertag 2013: Begegnung mit Atmosphäre Von Heidi Kelbetz

Den Zebu-Rindern schmeckt´s: Die Bewohner des Tiergarten Nürnberg bekommen nun Futter mit Biokreis-Siegel.

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nformativ, gesellig, spannend und köstlich: Der BiokreisVerarbeitertag am 11. und 12. Oktober im Tiergarten Nürnberg bot Vorträge, Austausch, eine nicht alltägliche Zooführung, wunderbares Essen und die Aufnahme des 100. Biokreis-Verarbeiter-Betriebs. Zoo und Bio: Geht das zusammen? Die ökologische Landwirtschaft schreibt sich die artgerechte Haltung der Nutztiere groß auf die Fahnen – die Haltung von Wildtieren in Gehegen erscheint im Widerspruch dazu. Bei der Kooperation des Biokreis mit dem Tiergarten Nürnberg geht es jedoch nicht darum, dem gesamten Unternehmen das Prädikat „Bio-Zoo“ zu verleihen, sondern um den Aspekt der Fütterung. Und zwar von Tier und Mensch, sprich Besucher.

des Futters für seine Tiere. Auf 80 ha wächst hier Grünfutter – für die Manatis (Seekühe) deutsches Weidelgras, für die Zoobewohner aus der Steppe extra magere Mischungen mit wenig Klee. Auf weiteren 10 ha werden neben Hafer, Mais und Futterrüben auch Topinambur oder Bambus für die Pandas angebaut. Das reicht, um 90 Prozent des Futterbedarfs des Tiergartens zu decken. Betriebsleiter Gerhard Schlieper hat den Betrieb nun auf bio umgestellt – und sich bei diesem Schritt auch gleich zu einer Mitgliedschaft im Biokreis entschlossen. „Bio passt einfach zu uns“, sagt Gerhard Schlieper und erzählt von vielen weiteren Bereichen, in denen sich der Tiergarten Nürnberg unter Führung von Direktor Dr. Dag Encke für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagiert.

Der Tiergarten Nürnberg kümmert sich auf dem städtischen Gut Mittelbüg bei Schwaig als einziger großer Zoo in Deutschland selbst um die Erzeugung

100 Verarbeiter im Biokreis Daher passen auch Helga und Peter Noventa, die Betreiber des Tiergartenrestaurants „Waldschänke“, perfekt

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Bilder: Heidi Kelbetz

zum Nürnberger Tiergarten. Sie machen Bio aus eigener Überzeugung, seit 2011 haben sie knapp 75 Prozent ihrer Speisekarte auf biologisch und wenn möglich regional erzeugte Zutaten umgestellt. Nun sind auch sie dem Biokreis e.V. beigetreten, um Logo und Netzwerk des Verbandes zu nutzen. Im wunderschönen Ambiente der Waldschänke fand am 11. und 12. Oktober der Biokreis-Verarbeitertag mit optimaler (natürlich 100 Prozent ökologischer) Verpflegung statt. Nach dem Empfang mit Kaffee und köstlichem Kuchenbuffet führte zunächst Direktor Dr. Dag Encke durch seinen Tiergarten. Die Teilnehmer erfuhren viele spannende, oft amüsante, aber auch besorgniserregende Details über die schwierige Nachzucht von Eisbären, die Gruppendynamik von Delfinen und das große Rätsel der sterbenden Eichenbestände, das inzwischen gelüftet ist: Spezialisierte Arten von Phytophtora schicken sich gerade an, unsere heimischen Baumarten anzugreifen. Zurück in der Waldschänke

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Aktuelles Biokreis

v.l.n.r.: Hans Meier (Biokreis), Michael und Sandra Oppel (Steigerwaldbäckerei), Peter und Helga Noventa (Tiergartenrestaurant Waldschänke), Dr. Peter Pluschke (Stadt Nürnberg); 2. Reihe: Gerhard Schlieper (Futtermeister Tiergarten N.), Dr. Dag Encke (Direktor Tiergarten N.), Sepp Brunnbauer (Biokreis).

wurden Gut Mittelbüg und das Tiergartenrestaurant sowie die Steigerwaldbäckerei Oppel als 100. Verarbeitermitglied offiziell in den Biokreis aufgenommen. Im Anschluss stellte Umweltreferent Dr. Peter Pluschke Konzept und Aktivitäten der „Biometropole Nürnberg“ vor: Als alljährliche Gastgeberin der BioFach fühlt sich die Stadt dem Biogedanken verpflichtet, engagiert sich mit großem Erfolg für ökologische Lebensmittel in Kantinen, Kitas und Schulen, organisiert jedes Jahr den dreitägigen Markt „Bio erleben“ mit über 100 Ausstellern und will unter anderem auch den weltberühmten Christkindlmarkt „ökologisieren“, die Nürnberger Uni bietet den Masterstudiengang „Organic Business“ an. Der weitere Abend stand ganz im Zeichen des herrlichen Vor-, Hauptund Nachspeisenbuffets sowie einer reichhaltigen Auswahl an Bio-Weinen und -Bieren. Verunsicherung aus Brüssel Der zweite Tag des Verarbeitertreffens in der Waldschänke begann mit einem Vortrag von Dr. Alexander Beck, Geschäftsführender Vorstand der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. AoeL. „Neues aus Brüssel“ lautete das Thema und allein die Fragen nach Biohefe, Gewürzen für Wurstwaren und Lagerschutz im landwirtschaftlichen wie im Verarbeitungsbetrieb, die die Teilnehmer zu Anfang des Vortrages stellten, zeigten, dass die Branche im Moment von den Signalen

Pressetermin mit Fernsehen: Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer im Interview mit dem BR.

aus Brüssel verunsichert wird. Eine weitere Novellierung der EU-Bio-VO wird mit Skepsis gesehen. Diese Skepsis teilt auch Dr. Beck, denn der Ansatz für viele Änderungen wird aus Verbraucherwünschen generiert. So sprachen sich in einer Fragebogenaktion die Verbraucher mehrheitlich gegen Ausnahmeregelungen aus – ein auf den ersten Blick durchaus verständlicher Wunsch, der aber in der Umsetzung in einem kontrollierten Regelwerk wie der EU-Bio-VO Erzeuger bis zur Existenzgefährdung einschränken kann. Diese Entwicklung sei kontraproduktiv, da schon jetzt zu wenig Bioware da ist. Durch die EU werde die Ware noch mehr verknappt, so Dr. Beck. Er kritisierte auch den hohen Kontrollaufwand, der aus der Neuregelung entsteht. Damit würden besonders diejenigen bestraft, die aus Überzeugung alles gut machen, und dafür großen Strukturen in die Hände gespielt. Doch es gibt nicht nur negative Entwicklungen: Die angestrebte Vereinfachung einer Gruppenzertifizierung ist ein positiver Aspekt, ebenso eine erneute Diskussion über die biologische Aquakultur. Nicht nachvollziehbar ist, warum der Geflügelstandard zurückgestellt wurde, insbesondere nach den Skandalen in der jüngsten Vergangenheit. Satte Kontrolle Bernhard Schwab vom Fachzentrum Ökologischer Landbau Bamberg stellte im Anschluss das Landesprogramm

BioRegio Bayern 2020 vor. Das Ziel der bayerischen Staatsregierung: BioProdukte aus Bayern sollen bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden, um die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln künftig stärker aus heimischer, regionaler Produktion zu decken. Nach dem köstlichen Mittagsbuffet stellte Dietmar Betz von der Kontrollstelle LACON dem wohlig satten Publikum das System der Kontrolle und Zertifizierung vor. Seit 2009 werden Crosschecks, Probenahmen und vermehrt unangekündigte Kontrollen durchgeführt – was nach seiner Meinung allerdings nicht besonders effektiv zur Betrugsverhinderung beiträgt. Auch eine Verstaatlichung der Kontrolle, wie sie von mehreren Seiten gefordert wird, würde weder zu mehr Effizienz noch zu mehr Sicherheit führen. Einen wirklichen Fortschritt bei der Erschwerung von Bio-Betrug ließe sich vor allem durch mehr Austausch zwischen allen Beteiligten erreichen – einen ersten Schritt zu einer verbesserten Kommunikation macht das onlinePortal der KdK (Konferenz der Kontrollstellen), über das von allen bio-zertifizierten Unternehmen die Zertifikate eingesehen werden können. Die Veranstaltung fand bei den Teilnehmern großen Anklang. Es bleibt zu hoffen, dass die Teilnehmer und noch viele weitere Biokreis-Mitglieder beim Verarbeitertag 2014 wieder zusammenkommen! bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Biokreis Aktuelles

Aktuelles aus NRW

Neuer Veranstaltungsort für die Auktion des FHB mit stationsgeprüften Bullen zum Jahresbeginn: die Bullenhalle in Meschede.

Bild: Jörn Bender

FHB-Infoveranstaltungen - Zuchtbullenauktion ab 2014 in Meschede Im Rahmen der traditionellen Infoveranstaltungen des FleischrinderHerdbuches Bonn informierte Geschäftsführer Dr. Josef Dissen darüber, dass die traditionelle Zuchtbullenauktion mit stationsgeprüften Vererbern zum Jahresbeginn künftig in der Bullenhalle in Meschede stattfinden wird. Termin für 2014 ist

Samstag, der 4. Januar. Gastreferent Dr. Wilfried Jörgens informierte zu wichtigen Voraussetzungen der Tiergesundheit bei Absetzern und Masttieren. Während Grippeimpfung und Antibiotika nur im Ausnahmefall zum Einsatz kommen sollten, verwies Jörgens auf die immense Bedeutung von guter (Geburts-)Hygiene, reichlich sauberer

Sammelbestellung Futtergetreide Erstmalig ist es in diesem Jahr gelungen, Futtergetreide direkt von erzeugenden Biokreis-Landwirten an insgesamt acht kleinere, tierhaltende Mitgliedsbetriebe der Grünlandregionen in Südwestfalen und dem Bergischen Land zu vermitteln. Zwei Betriebe aus Hessen lieferten insgesamt etwa 21 t, darunter 10 t Weizen, 5 t Triticale, 3 t Sommergerste und 3 t Hafer zu Preisen zwischen 28 und 32

€/dt (jeweils zzgl. MwSt.). Der Transport wurde Mitte Oktober von einer Spedition übernommen, die das Getreide an den vereinbarten Sammelstellen aus dem Fahrzeug direkt in Silos, auf bereitgestellte Anhänger oder in Big Bags blasen konnte. Auch Betriebe mit nur geringem Getreidebedarf haben so die Möglichkeit, Öko-Verbandsware zu für beide Seiten fairen Preisen zu beziehen. el

Tierwohlberatungen und Broschüre Zum Abschluss des Tierwohl-Projektes des Jahres 2012/13 der Ökoverbände in Nordrhein-Westfalen wurde ein umfassender Tierwohl-Leitfaden herausgegeben, der mit dem System eines Ampelprinzips sehr gute, akzeptable und verbesserungswürdige Bedingungen in einzelnen Bereichen der landwirtschaftlichen und ökologischen Tier-

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haltung beschreibt. Jeder BiokreisBetrieb wird – sofern noch nicht geschehen – ein Gesamtexemplar zur Verfügung erhalten. Durch die Biokreis-Beratung werden weiterhin auch während des Winterhalbjahres 2013/14 eine Vielzahl von individuellen Betriebsberatungen zur Verbesserung des Tierwohls durchgeführt. jb

Einstreu, viel Licht, Luft und reichlich Tränkewasser (Faustwerte 80 Lux, 40 cbm Stallluftraum je Kuh und 18-25 l/min Durchflussleistung der Tränke) sowie einer konsequenten Quarantäne (mind. 14 Tage) beim Einstallen betriebsfremder Tiere – Selbstverständlichkeiten, die aber oftmals in der Praxis nicht umgesetzt würden. jb

Absetzervermarktung an Neuland Durch die Geschäftsstelle des Biokreis NRW konnte im Oktober erneut eine LKW-Lieferung mit rund 40 männlichen und weiblichen Absetzern zur Vermarktung an Neuland zusammengestellt werden. Bei einem Zahlungsziel von 14 Tagen nach Lieferung, einem durchaus sehr guten Erlös je Tier sowie einer kostenfreien Abholung der Tiere ab Hof oder Sammelstelle ist diese Variante des Absetzerverkaufs über den Biokreis eine konkurrenzfähige Alternative zu anderen Vermarktungswegen. Die Aktion findet jeweils Ende September/Anfang Oktober statt, auch außerhalb dieser Zeitspanne können Angebote von Absetzern gerne an die Biokreis-Geschäftsstelle herangetragen werden. Auch wenn Unsicherheiten zur Qualität bzw. dem Marktwert der eigenen Tiere bestehen, ist die Beratung des Biokreis gerne mit einer individuellen Einschätzung vor Ort behilflich. jb

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Aktuelles Biokreis

Aktuelles aus Mitte Neue Biokreisverarbeiter: Schlachthof Brensbach und Fleischgroßhandel Frühwein Der Regionalschlachthof Odenwald in Brensbach, seit Dezember 2012 unter neuer Geschäftsführung, setzt nun verstärkt auf die Schlachtung und Vermarktung von Biofleisch. Die neuen Geschäftsführer Jürgen Walther, ebenso Geschäftsführer der OdenwaldRegionalgesellschaft, und sein Kollege Detlef Kuhn haben dem ins Schlingern gekommenen Schlachthof neue Wege aufgetan: Bio plus Regional, das ist eine unschlagbare Kombination - da ist man sich einig. Sowohl der Schlachthof als auch der ansässige Zerlegebetrieb Frühwein, Großschlächterei und Fleischgroßhandel GmbH, haben sich nach den Biokreisrichtlinien zertifizieren lassen. Ebenso nehmen die beiden Partner am Programm BioSiegel Hessen und dem konventionellen Programm „Gutes aus Hessen“ der Marketinggesellschaft Hessen (MGH) teil. Bei der feierlichen Übergabe des BioSiegel Hessen und des Biokreisschildes konnte Michael Reuter, Aufsichtsratsvorsitzender der Bauträgergesellschaft des Schlachthofes, nicht nur Mitglieder aus dem Bundes-, Land-, und Kreistag begrüßen, sondern auch verschiedenste Vertreter der Landwirtschaft. Hans Trumpfheller übergab in „Doppelfunktion“ als Vorsitzender des Regionalbauernverbandes und als Biokreislandwirt gemeinsam mit Andrea Helmer das Biokreisschild. Mark Weinmeister, Staatssekretär im Land-

Bild: Verena Berlich

Von links nach rechts: Hans Trumpfheller (Biokreis Landwirt), Andrea Helmer (Geschäftsführung Biokreis Mitte), Jürgen Walther (Geschäftsführung Schlachthof) und Christian Frühwein (Juniorchef Frühwein Großschlächterei und Fleischgroßhandel GmbH).

wirtschaftsministerium, überreichte die Urkunden des Bio-Siegel Hessen und betonte die zunehmende Bedeutung der Herkunft von Lebensmitteln für die Kunden. Grußworte sprachen ebenso Winfried Schäfer von der MGH als auch Andrea Helmer für den Biokreis. Sie unterstrich die Bedeutung eines regionalen Schlachthofes für die Landwirte vor Ort und die guten Chancen, die das Rhein-Main-Gebiet der Vermarktung von regionalem Biofleisch bietet. Ebenso betonte sie die Bedeutung des Erhalts der Wertschöpfung in der Region: „In diesem Schlachthof sind

alleine acht Metzgermeister beschäftigt, alle Mitarbeiter im Bereich Schlachtung haben eine Metzgerausbildung. Hier arbeiten qualifizierte Mitarbeiter zu übertariflichen Löhnen. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung erschien ein Artikel im Echo mit der Überschrift „Schlachthof sucht Kunde“, auf den sich ein Frankfurter Steakund Burgerhouse mit Interesse an Biofleisch gemeldet hat. Der Biokreis sieht den Schlachthof als neue Alternative für die bestehenden Biokreisbetriebe, aber auch als Chance, neue Biokreisbetriebe im Odenwald zu akquirieren. ah

Aktuelles aus Bayern Im Englischen Garten ruft der Berg Erstmals hat heuer die MilchHüttn, ein heimeliger Holzbau mit Platz für gut ein Dutzend Personen, im Englischen Garten in München geöffnet. Gleich beim MilchHäusl an der Uni kann man dort, um einen heißen Fondue-Kessel geschart, bis Weihnachten in exklusivem Ambiente den Blick über den win-

terlichen Park schweifen lassen. Glühwein zum Selberzapfen und Leckereien von ausgewiesenen Öko-Betrieben wie den Hermannsdorfer Landwerkstätten gehören zum Angebot. Die MilchHüttn ist ein Projekt der KULT GmbH, die seit mehr als zehn Jahren den ersten Bio-Imbiss Mün-

chens, das MilchHäusl, betreibt. Der Betrieb ist Mitglied im Biokreis. bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Biokreis Aktuelles

Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben Die Bewerbungsphase für den Nachhaltigkeitspreis 2014 der Neumarkter Lammsbräu ist jetzt gestartet. Seit 13 Jahren verleiht die Bio-Brauerei, die Mitglied im Biokreis ist, jährlich ihren mit insgesamt 10 000 Euro dotierten Preis in fünf Kategorien. Brauereiinhaber Dr. Franz Ehrnsperger sagt über den Sinn des von ihm ins Leben gerufenen Preises: „Für eine lebenswerte Zukunft brauchen wir Menschen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren – in der Wirtschaft ebenso

wie im sozialen Bereich. Unser Anliegen ist es, auf Vorbilder aufmerksam zu machen, diese zum Weitermachen zu motivieren und andere zum Nach- und Mitmachen anzuregen.“ Bewerben können sich Privatpersonen, Vereine/Institutionen, Medienschaffende, Unternehmen und Mitarbeiter, die durch ihr Engagement die Kultur der Nachhaltigkeit fördern – unter ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gesichtspunkten. Auch Außenstehende können Projekte oder

Bewerber für den Nachhaltigkeitspreis vorschlagen. Die Bewerbung ist per Post oder auch online unter http://www.lammsbraeu.de/verantwortung/nachhaltigkeitspreis.html möglich. Bewerbungsschluss ist der 31.03.2014. Traditionell werden die Preise im Rahmen eines inspirierenden Festaktes in Neumarkt verliehen. 2013 waren 106 Bewerbungen eingegangen, aus denen die Jury die Preisträger in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt hat.

Die bayerische staatliche Ökoberatung informiert: Neue Antragssaison der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) Die neue Antragssaison für das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) ist eröffnet und endet am Freitag, den 24. Januar 2014. Die wichtigsten Inhalte und Neuerungen für den ökologischen Landbau sind kurz zusammengefasst. Im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) wird im KULAP-A nach 1.1 - A 11 „Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb“ für Neuantragsteller zur Antragssaison 2013/14 folgendermaßen gefördert. Auslaufende A 11Vereinbarungen können wiederum nur um 1 Jahr verlängert werden. - Acker- und Grünland 350 €/ha*1 / 200 €/ha *2 - gärtnerisch genutzte Flächen und Dauerkulturen 580 €/ha*1 / 400 €/ha - Kontrollverfahren 35 €/ha x max. 15 ha = max. 525 €/Betrieb *1 *2

in den ersten beiden Umstellungsjahren einschließlich „Sonstige Handelsgewächse“

Kombinationsmöglichkeiten von 1.1 – A 11 mit anderen KULAP-Maßnahmen: Fördermaßnahmen, bei denen in Kombination mit A 11 nur die jeweils höhere Zuwendung gewährt wird, sind mit „D“ gekennzeichnet. Bei in Kombination mit A 11 reduzierten Fördersätzen ist dies mit „R“ vermerkt. Mit „V“ markierte Vereinbarungen können nur verlängert werden. Die Förderhöhen sind die gleichen wie in den Vorjahren. 2.3 A 24 Ext. Grünlandnutzung an Gewässern u. sonst. sensiblen Gebieten 350 €/ha D 3.2 A 32 Winterbegrünung 50 €/ha R,V 3.3 A 33 Mulchsaatverfahren 60 €/ha R,V 3.4 A 34 Umwandlung von Acker- in Grünland entlang von Gewässern 370 €/ha Beachte: Bei A 34 in Verbindung mit A 11 erhalten die Flächen automatisch den DG-Status! 3.5 A 35 Grünstreifen zum Gewässer- und Bodenschutz 920 €/ha D 4.6 A 62/63 Ausbringung Wirtschaftsdünger – Injektionsverf. max. 22,5 €/GV oder 45 €/ha Von in den Vorjahren angebotenen KULAP-Maßnahmen sind mit A 11 zusätzlich kombinierbar: 2.4 A 25/26 Mahd von Steilhangwiesen 400/600 €/ha D 2.6 A 28 Schnittzeitpunkt 1. Juli 300 €/ha D 2.7 A 29 Agrarökologische Grünlandnutzung ab150 €/ha D 3.0 A 30 Extensive Fruchtfolge 25-90 €/ha R 3.1 A 31 Vielfältige Fruchtfolge 42 €/ha R,V 3.6 A 36 Agrarökologische Ackernutzung/Blühflächen ab 240 €/ha D 4.2 A 45 Streuobst max. 500 €/ha 4.5 A 49 Sommerweidehaltung für Rinder 30 €/GV V Neuanträge können nur bei den KULAP-Maßnahmen A 11, A 24, A 33, A 34 und A 35 und allen VNP/EA-Maßnahmen ohne die Maßnahme des Biotoptyps Acker soweit von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) die erforderliche Zustimmung erteilt wird, gestellt werden. Ökobetriebe, die bereits seit 2007, 2008 oder 2009 an A 11 teilgenommen haben und deren Flächenzugang im bisherigen Verpflichtungszeitraum mehr als 50 % der ursprünglichen Fläche beträgt, können einen Neuantrag abschließen. Flächenabgänge gegenüber dem ursprünglichen Vertragszeitpunkt haben bei Verlängerung von A 11-Vereinbarungen keine Auswirkungen. 26

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Aktuelles Biokreis

Beim Wechsel von einer noch laufenden betriebszweigbezogenen Maßnahme, die mit A 11 kombinierbar ist, z.B. „Fruchtfolge“ A 30 oder A 31 zum „Ökolandbau“ A 11, kann die Maßnahme zu Ende geführt oder nach schriftlicher Erklärung vorzeitig beendet werden. Einzelflächenbezogene Maßnahmen, z.B. A 24, A 25, A 26, A 28, A 32, müssen neben einem neuen A 11-Vertrag zu Ende geführt werden. Bei nicht einzelflächenbezogenen Maßnahmen (z.B. A 11) ist eine Förderung von Flächen ausgeschlossen, die im letzten Verpflichtungsjahr zum Betrieb kommen, außer sie wurden vom Vorbewirtschafter mit gleicher oder niedrigerer Extensivierungsstufe bewirtschaftet. Auslaufende Verpflichtungen können, wie in den Vorjahren, nur um 1 Jahr verlängert werden. Lediglich Neuanträge können für 5 Jahre abgeschlossen werden. Die Antragstellung endet am Freitag, den 24. Januar 2014. Verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit dem Vertragsnaturschutzprogramm und dem Erschwernisausgleich (VNP/EA) sind möglich, jedoch wird keine Doppelförderung gewährt, nur die jeweils höhere Förderung aus KULAP A11 oder VNP/EA. Die höhere Umstellungsprämie für Neueinsteiger wird auch für Betriebe gewährt, die in den Vorjahren bereits den kleineren Teil ihrer Flächen ökologisch bewirtschaftet haben und frühestens im Laufe des Kalenderjahres vor dem KULAP-Antrag den Kontrollvertrag für den gesamten Betrieb erweitert haben. Die KULAP-Förderung A 11 wird nicht gewährt für Hutungen (NC 454), Streuwiesen (NC458) und Sommerweiden für Wanderschafe (NC 460), Almen/Alpen (NC 455), Christbaumkulturen (NC 846), Streuobst ohne Unternutzung (NC 812), sonstige mehrjährige Energiepflanzen (NC 897) u.a. Eine KULAP-Förderung für Flächen ist auch ausgeschlossen, für die bereits Bewirtschaftungsbeschränkungen bestehen, die mit den Auflagen und Verpflichtungen der KULAP-Maßnahme ganz oder teilweise identisch sind (z.B. Wasserschutz- oder Naturschutzflächen). Dies gilt vor allem auch für Flächen, die im Ökoflächenkataster erfasst sind, deren Eigentümer z.B. Kommunen, Wasserwirtschaftsämter oder Ämter für Ländliche Entwicklung sind. Die Öko-Förderung im WSG (Eigenflächen oder Pachtflächen von anderen Landwirten) wird praktisch fast immer gewährt, da im Regelfall immer Unterschiede in den Anforderungen gegeben sind. Wenden Sie sich in Zweifelsfällen an die staatliche Ökoberatung. Oberhalb der Förderobergrenze von 40 000 €/Betrieb beim KULAP A werden lediglich Förderungen nach dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) und die Heckenpflegeprämie gewährt.

Die neuen Öko-Akademien in Bayern Im Rahmen des Zieles der Bayerischen Staatsregierung, eine Verdoppelung der ökologischen Erzeugung bis 2020 zu erreichen, wurden nach dem Programm BioRegio 2020 neben der Eröffnung einer zweiten Fachschule für Ökolandbau in Weilheim mit der Ausbildungsrichtung Milchviehhaltung und Grünlandbewirtschaftung auch zwei ÖkoAkademien geschaffen. Auch wird an allen Fachschulen in Bayern das Unterrichtsangebot zum ökologischen Landbau verstärkt. Für den Bereich der Berufsbildung und Weiterbildung wurden im Herbst die beiden Öko-Akademien Bamberg am AELF Bamberg und Kringell am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für ökologischen Landbau (LVFZ) in Kringell eröffnet. Schwerpunkte der beiden Öko-Akademien sind das Angebot von ÖkoBiLa-Kursen und Ergänzungsmodulen zum ökologischen Landbau für umstellungsinteressierte Landwirte in gegenwärtigen oder abgeschlossenen BiLaKursen sowie Seminare zu Grundlagen, Sonderkulturen usw. im ökologischen Anbau. Praxistage finden auf Betrieben des BioRegio-Betriebsnetzes statt.

Die Öko-Akademie Kringell qualifiziert in 250 Unterrichtsstunden, verteilt auf 2 Jahre mit eigenen Lehrkräften, Referenten der Öko-Verbände, der Öko-Erzeugerringe, der Fachzentren ökologischer Landbau und praktizierenden Öko-Landwirten auf den Beruf zur Leitung eines Öko-Betriebes vor. Die Schwerpunkte liegen wahlweise in den Bereichen ökologische Milchviehoder Schweinehaltung, in der ökologischen Grünlandbewirtschaftung und im ökologischen Ackerfutterbau. Unter der Voraussetzung entsprechender Praxiszeiten können die Teilnehmer später zur Abschlussprüfung Landwirt zugelassen werden. Die Unterbringung erfolgt im eigenen Internat und die Verpflegung ausschließlich mit in der eigenen Küche verarbeiteten Bioprodukten. Kontaktdaten: Kringell 2, 94116 Hutthurm Tel. 08505/91819, Fax: 08505/918151 E-Mail: [email protected] Internet: www.lfl.bayern.de/lvfz/kringell

An der Öko-Akademie Bamberg sind die Bildungsschwerpunkte im Pflanzenbau und den Sonderkulturen usw.

etwas anders gelagert. Auch hier werden neben dem Fachzentrum in Bamberg Referenten der LfL, der Gartenbaufachzentren der ÄELF Fürth und Kitzingen, des Kern, der LWG, der ÖkoErzeugerringe und erfahrene Praktiker eingebunden. In eintägigen bis Wochenseminaren, z.T. im Tagungshaus der ökologisch wirtschaftenden Abtei Maria Frieden in 96199 ZapfendorfKirchschletten, werden Kurse zu den Themen Pflanzenbau, Milch- und Rinderhaltung im Ökobetrieb angeboten. Der Tierhaltungskurs wird an der LVFZ Kringell durchgeführt. Zu den Bereichen Sonderkulturen und Nischenprodukte, wie Gemüse-, Wein-, Obstbau und der Karpfenteichwirtschaft, werden ein- dreitägige Kurse in Bamberg, Veitshöchheim oder Höchstadt/ Aisch angeboten. Kontaktdaten: Schillerplatz 15, 96047 Bamberg, Tel. 0951/8687-0, Fax: 0951/8687-17, E-Mail. [email protected] Internet: www.aelf-ba.bayern.de W.Wolfrum, FZ Ökolog. Landbau AELF Bamberg bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Biokreis Porträt Harald und Heidi Wohlfahrt mit Enkelsohn Lenz vor ihrem Hofladen.

Alles Käse – oder was? Einst war die Biokäserei für Heidi und Harald Wohlfahrt nur ein Nebenerwerb. Heute widmen sich die ehemaligen Landwirte ausschließlich ihrem Käse. Von Ronja Zöls

im Porträt Name: Biokäserei Wohlfahrt Standort: Edelsfeld (Oberpfalz) Unternehmensgründung: 1990 Geschäftsführung: Heidi und Harald Wohlfahrt Mitarbeiterzahl: 15 Produktionszweig: Käse aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch

Bilder: Wohlfahrt

Rainer Gnahn steht wie eine Bank. In 20 Jahren hat er sich kein einziges Mal krank gemeldet. Er ist in seinem Element, wenn er die Milch vor sich in der Wanne erwärmt, Kulturen beigibt und ansäuert, das Lab hinzufügt und einige Zeit später mit der Fingerprobe prüft, wie die Gallerte bricht. Geübt schneidet er in die Masse, so dass die Molke entweicht. Je fester der Käse desto kleiner der Bruch. Rund 800 000 Liter Milch werden in Edelsfeld (Oberpfalz) auf dem Hof der Familie Wohlfahrt jährlich zu Käse verarbeitet. Dabei hatte hier 1989, als Heidi (54) und Harald (57) Wohlfahrt die von Heidis Eltern übernommene Landwirtschaft auf Bio umstellten, niemand eine Ahnung vom Käsen. „Wir betrieben eine Milchviehwirtschaft, es gab damals aber keinen Milchhof in der Region, der Bio-Milch abholte“, erklärt Heidi Wohlfahrt. So entstand die Idee einer kleinen Käserei. Wie diese umgesetzt werden sollte, war noch unklar, bis eines Tages ein junger Bursche namens Rainer Gnahn aus dem Nachbardorf hereinschneite, um einen Tanzboden abzuholen. Im Gespräch erfuhren die Wohlfahrts, dass er gelernter Käser war, und schnell war man sich einig, dass er – zunächst neben seinem Dienst bei der Bundeswehr – bei den Wohlfahrts käsen würde. Vor Gericht für den „Amtsschimmel“ Auch wenn heute eigentlich jeder auf dem Hof das Handwerk beherrscht, der Start war nicht ganz einfach. „Wir mussten einiges wegschmeißen“, erinnert sich Heidi Wohlfahrt und lacht. Rainer Gnahn ist zwar gelernter Käser, im Umgang mit Rohmilch hatte er aber überhaupt keine Erfahrung. Rohmilchkäse: Das war allerdings genau das, was Harald Wohlfahrt herstellen wollte, „einen Camembert wie in Frankreich“, schwärmt er, der seit jeher ein Käse-Liebhaber war. Doch dieser Traum brachte zunächst einmal Ärger. Die Veterinäre waren dagegen, sogar vor Gericht kämpften die Wohlfahrts für ihren Rohmilchkäse. Am Ende gewannen sie: Die erste Käsesorte nach dem Erfolg hieß „Amtsschimmel“. Bereits nach einem Jahr zerkästen die Wohlfahrts ihre gesamte Milch, damals rund 300 000 Kilo im Jahr. Immer mehr Sorten wurden entwickelt, mittlerweile werden 80 verschiedene produziert. Die Nachfrage haben sich der studierte Betriebswirt aus der Stadt und die Lehrerin, die als eines von acht Kindern auf dem Land aufwuchs, erarbeitet. Sie beliefern selbst die Naturkostläden, mittlerweile auch Supermärkte, Hotels und Gasthäuser. Je größer die Auswahl, desto

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Porträt Biokreis

mehr wird gekauft. Von ursprünglich 25 Kühen und 35 Hektar stockten die Wohlfahrts innerhalb von sechs Jahren auf 75 Kühe und 100 Hektar auf. Nach dem Ausbau des ersten Kellers für das Käsen wurde angebaut, dann noch mal ein Keller gebaut, und schließlich kam im vorigen Jahr noch ein Ziegelgewölbekeller dazu. Die optimale Temperatur zum Reifen liegt zwischen zwölf und 14 Grad, auch die Luftfeuchtigkeit muss passen. Diese Voraussetzungen sind nur in einem Keller gegeben. Neues probieren heißt: Warten, Warten, Warten Seit eineinhalb Jahren leben außer ein paar Katzen keine Tiere mehr auf dem Hof. Die Wohlfahrts haben die Milchviehhaltung zugunsten der Käserei aufgegeben. „Beides zu vereinbaren ging sowieso nur mit Hilfe meiner Eltern“, ist sich Heidi Wohlfahrt, die auch noch Mutter von drei Töchtern ist, bewusst. Nun wird die Milch von zwei Bauern aus der Region geholt, auch Schaf- und Ziegenmilch. Und mit dem Abschied von der Landwirtschaft hat sich die Käserei weiter professionalisiert. Ein

schäftigt, hat aber auch das Käsen von der Pike auf gelernt.

zweiter Käser wurde angestellt. Mit dem Italiener Sandro Pignotti, der auf einer Alm gekäst hat, kamen italienische Sorten zum Sortiment hinzu. Viel Neues wie der Bergkäse wurde ausprobiert – und das heißt beim Käsen vor allem Warten, Warten, Warten… Denn wie das Produkt am Ende schmeckt, zeigt sich erst nach der Reifung. Mit der Vielfalt an Sorten und der steigenden Produktionsmenge wurden bald neue Helfer notwendig. Nachdem der Hartkäse in die Form gepresst wurde, beginnt nämlich die eigentliche Arbeit: die so genannte Pflege. Bis zu sechs Mal täglich muss der Käse gedreht werden, damit er gleichmäßig die Molke verliert. Jeden zweiten Tag wird jeder einzelne Laib gewaschen. Acht Frauen haben sich diesen Aufgaben gewidmet. Mit dem Bau des neuesten Kellers, in dem Holzbretter mit jeweils drei Laiben gedreht werden müssen – insgesamt 15 Kilo –, kamen noch drei Männer zur Truppe hinzu. Harald Wohlfahrt ist meist den ganzen Tag unterwegs, seit heuer wird er von einem zweiten Fahrer unterstützt. Tochter Magdalena (27) ist mit Organisation und Vermarktung be-

19 Kilo Knoblauch schälen Und obwohl bei allen Wohlfahrts der Käsegeruch immer präsent ist, keiner von ihnen hat die Nase voll vom Käse. „Wir essen wirklich alle viel Käse und kochen auch täglich damit“, erzählt Heidi. Welchen sie besonders gern mag? „Alles, was mit Knoblauch zu tun hat“, sagt sie. Auch wenn sie alle vier Wochen eigenhändig 19 Kilo davon schälen muss, denn geschälten Knoblauch gibt es nicht in BioQualität. Sehr gefragt sind derzeit Sorten mit Feigen, Blüten und Gewürzen – von der Brennnessel bis zum Bockshornklee – sowie Frischkäsevariationen, etwa mit Kräutern oder Pesto. Und wie soll man ihn genießen? „Das Wichtigste: Er muss Zimmertemperatur haben. Wenn der Käse gerade aus dem Kühlschrank kommt, hat man nur den halben Genuss.“ Was man dazu isst – ob Oliven oder Weingelee – ist Geschmackssache. „Das ist ja das Schöne am Käse. Es ist für jeden was dabei!“

Rainer Gnahn ist seit 20 Jahren für die Käseproduktion verantwortlich.

Sandro Pignotti zaubert vor allem italienische Käsesorten.

Käse soweit das Auge reicht: 80 verschiedene Sorten reifen heute in der Biokäserei Wohlfahrt.

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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft

Bild: Simone Kuhnt

Brücken zwischen Branchen Von Ronja Zöls

Alternative Einkommensquellen können einen landwirtschaftlichen Betrieb stabilisieren und bereichern. Die Möglichkeiten hierfür sind grenzenlos, und jede einzelne birgt Chancen und Risiken. Dr. Paula Weinberger-Miller von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat sich in Forschungen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Frau Dr. Weinberger-Miller, wie viele Landwirte greifen auf alternative Einkommensquellen zurück? Nach der Landwirtschaftszählung von 2010 nutzen 38,5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe Einkommensalternativen. Dabei wurden aber lediglich die so genannten HDN-Betriebe erfasst, also jene mit Handel, Dienstleistungen und Nebenbetrieben, die in enger Verbindung zur Urproduktion stehen. Dazu gehören zum Beispiel Direktvermarktung, Biogaserzeugung oder Landschaftspflege. Die LfL hat zeitgleich eine repräsentative Unter30

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suchung in Bayern durchgeführt und dabei auch die gewerblich wirtschaftenden Betriebe erfasst. Auf diese Weise hat sich eine Zahl von 61 Prozent ergeben.

man zur Direktvermarktung die Brennereien hinzu, dann kommen wir in dieser Sparte auf knapp 10 Prozent. „Urlaub auf dem Bauernhof“ und Camping betreiben 5,5 Prozent der Höfe.

Wie sieht es im ökologischen Landbau aus? Im ökologischen Landbau sind wir auf Schätzungen angewiesen. Es gibt nur wenige, die Biogasanlagen betreiben, dafür sind Biobauern Vorreiter in der Direktvermarktung. Wir gehen von einem Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe von 15 bis 20 Prozent aus. Stark vertreten sind Biohöfe auch im Konzept „Urlaub auf dem Bauernhof“ und dem Netzwerk „Einfach gesund – auf bayerischen Höfen“.

Welche Kombinationen sind sinnvoll? Gut kombinieren kann man etwa Mutterkuhhaltung und „Urlaub auf dem Bauernhof“ oder Schweinemast und Direktvermarktung. In die Schweinezucht lassen sich solche Einkommensalternativen weniger gut einbinden, weil sie einfach zu viel Arbeit macht.

Welche Einkommensalternativen überwiegen insgesamt auf dem Markt? Den höchsten Anteil hat die Erzeugung erneuerbarer Energien mit 40 Prozent. Dann folgt die Produktion von Festbrennstoffen mit 17,6 Prozent. Zählt

Welche persönlichen Voraussetzungen sollte ein Landwirt mitbringen, der mehrere Einkommensquellen nutzen möchte? Er sollte ein Unternehmertyp sein, das heißt, er muss die Augen offen halten, die Märkte beobachten und schnell handeln. Wichtig sind Flexibilität und das Vermögen, mehrgleisig zu arbeiten, physisch und mental umzuschalten. Außerdem sind gewisse Management-

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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel

Bild: Susanne Mölle / w w w-landsichten.de

qualifikationen im Hinblick auf Zeit, Geld und Personal erforderlich. Der Landwirt muss die direkte Kommunikation mit dem Verbraucher beherrschen. Wer keine fremden Leute auf seinem Hof haben will, ist nicht geeignet.

Wie sind Risiken frühzeitig zu erkennen? Wer selbst viel Arbeit hat, viel investieren und auf viel Fremdkapital zurückgreifen muss, sollte lieber die Finger von einer alternativen Einkommensquelle lassen.

Wie gestalten sich bei einem solchen Vorhaben die ersten Schritte? Meist hat man eine Idee schon länger im Kopf und teilt sie irgendwann einer Vertrauensperson mit. Wenn die erste Rückmeldung positiv ist, wird die Idee gedanklich weiterentwickelt. Erscheint die Umsetzung machbar, sollte man Kontakt mit fachkompetenten Partnern aufnehmen. Beratung bieten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Bauernverband, die Verbundpartner oder auch die IHK. Darüber hinaus sind die LEADERManager mögliche Ansprechpartner. Bei jeder Beratung sollte nach Förderungen gefragt werden. Das Vorgehen nach einem Businessplan ist grundsätzlich sinnvoll.

Wo liegen möglicherweise Trends und Nischen für die Zukunft? Nischen und Trends sind sowohl bei den Produkten als auch bei den Dienstleistungen zu finden. Laut neuester GFK-Studie sind Verbraucher bereit, mehr für eine hohe Lebensmittelqualität zu bezahlen, insbesondere junge Menschen kaufen mehr Bioprodukte. Das Thema Gesundheitshöfe ist ebenfalls noch längst nicht ausgereizt. Beachtet man den demografischen Wandel, sind vor allem Angebote für ältere Menschen auf dem Markt gefordert. Aber auch für junge Menschen sollten in unserer heutigen hektischen Welt Anker in der Landwirtschaft geboten werden. Grundsätzlich gibt es aber

Nischen, in die nicht jeder Landwirt so einfach einsteigen kann. Nur Einzelne können Drogenabhängige beschäftigen oder alte Menschen betreuen. Sinnvoll wäre für die Zukunft auf jeden Fall, über Branchen hinweg zusammenzuarbeiten.

Bild: privat

Dr. Paula Weinberger-Miller forschte an der LfL über Einkommensalternativen in der Landwirtschaft.

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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft

Die „Bauernhof-Oma“ Agnes Fürmann (53) ist seit 15 Jahren Tagesmutter. Von Ronja Zöls

Jamie sieht den Rindern auf der Weide hinterm Haus zu. Bei Tagesmutter Agnes Fürmann erleben Kinder die Landwirtschaft hautnah.

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ie fünfjährige Franka hält ein Ei an die Wange. Es ist noch ganz warm. Sie hat es eben aus dem Hühnernest herausgeholt. Dort entdeckt sie auch eine Feder. „Willst du sie haben?“, fragt Agnes Fürmann und holt die Feder heraus. Behutsam steckt Franka sie in die Jackentasche. Der Hühnerstall ist eine Station auf der Runde durch den Hof, die die 53-jährige Tagesmutter täglich mit ihren Sprösslingen dreht. Bis zu fünf Kinder betreut die gelernte Kinderpflegerin auf ihrem Bauernhof in Tittmoning (Landkreis Traunstein). Vor mittlerweile 15 Jahren kam sie „wie die Mutter“ zum Kind. Sie unterstützte alleinerziehende Freundinnen bei der Kinderbetreuung, wurde im Landkreis immer bekannter als „Kindertante“ und ließ sich schließlich zur Tagesmutter zertifizieren. Der eineinhalbjährige Jamie fühlt sich offensichtlich schon ganz daheim auf dem Bauernhof. Er läuft den Hühnern hinterher, folgt seiner Tagesmutter und den anderen Kindern begeistert in den Schweinestall und hilft beim Füttern. 32

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Alle gemeinsam sehen zu, wie die einen Tag alten Ferkel gesäugt werden und füttern die fünf Wochen alten mit frischem Gras. Anschließend geht es auf den Hof zu den Babykatzen, die die Kinder mit Streicheleinheiten verwöhnen, bis Ferdinand Fürmann mit dem Traktor ankommt. Da gibt es kein Halten mehr. Der Landwirt zieht die Kinder zu sich hinauf und lässt sie mitfahren, während sich seine Frau kurz einmal auf die Hausbank setzt, durchatmet und ihren Rindern auf der Weide zusieht. Kinder erleben ökologische Landwirtschaft Manchmal ist es schon ein bisschen viel. Die Kinder, der Stall, der Hofladen, der Haushalt… Aber sie ist mit Herzblut bei all diesen Dingen. Und hat seit zwei Jahren im Sommer immer eine Praktikantin, die sie bei all diesen Aufgaben unterstützt. 2,70 Euro pro Kind und Stunde erhält Agnes Fürmann für die Betreuung. Davon kauft sie Essen, Möbel wie Hochstuhl oder Gitterbett, Spielzeug… „Man muss das aus Überzeugung tun, genau wie Bio. Nur wegen dem Geld macht es keinen Sinn“, sagt sie, die hier auf

Bilder: Ronja Zöls

den Hof ihres zweiten Mannes eingeheiratet hat. Aus ihrer ersten Ehe hat sie zwei Söhne, mit denen sie einst als Mieterin hier gelebt hat. Mittlerweile haben die Fürmanns auch drei Enkel. Den Bio-Gedanken vermittelt sie allen Kindern, die sich hier auf dem Hof aufhalten. Oft sind sie bei Kälbergeburten dabei, sie wissen, dass die Tiere nur mit dem gefüttert werden, was hier wächst, und dass die Ferkel von der Mutter trinken. Und sie sind dabei und helfen mit, wenn gekocht wird. Manchmal reicht die Zeit nur für Nudelsuppe, Grießbrei und Apfelmus. Heute gibt es Pute und Kartoffelbrei. Außerdem sind noch Schweinshaxn und Knödel von gestern übrig. Inzwischen ist die Traktorfahrt vorbei und die Kinder haben in der Schmutzschleuse ihre Gummistiefel und dreckigen Jacken ausgezogen. Alle gemeinsam setzen sich in der Stube an den Tisch und dann wird erst einmal Obst aufgeschnitten und verteilt. Während die Kinder essen und trinken, setzt Agnes Fürmann die Kartoffeln auf den Herd und schiebt das Fleisch in den Ofen. „Ich bin keine Basteltante“,

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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel

sagt sie, und das sagt sie auch den Eltern, wenn sie ihr Kind zu ihr bringen wollen. „Bei mir erleben Kinder den Alltag, das Miteinander kochen und essen.“ Oft sind sie auch im Hofladen dabei, schauen zu, wie man Marmelade macht. Und sie lernen Sozialverhalten, auch mal warten zu müssen, wenn gerade ein anderes Kind die Aufmerksamkeit von „Oma“ oder „Opa“, wie die Kinder sie nennen, braucht. Gummistiefel und Matschhosen in allen Größen Zwischendurch klingelt das Telefon. Jemand will wissen, ob noch was von dem geschlachteten Schwein da ist. Nein, ist schon alles weg, außer ein bisschen was Gesurtes, gibt Agnes Fürmann Auskunft. Und informiert noch gleich, wann das nächste Rind geschlachtet wird. Die Kinder spielen neben ihr auf dem Boden, ziehen Perlen auf Schnüre, malen Schablonen aus, hämmern auf Holzklötzen. Es ist bereits kurz vor Mittag. Ferdinand Fürmann und die Praktikantin Kseniia, die in Russland Landwirtschaft studiert, kommen in die Küche und übernehmen die Kinderbetreuung. Agnes Fürmann muss Melinda und Luisa vom Kindergarten abholen. Ferdinand setzt sich an den Tisch und unterhält sich mit Franka. Der 61-Jährige ist die Ruhe selbst. Wie er, der nie eigene Kinder hatte, es findet, plötzlich „Opa“ zu sein? „Bereichernd“, sagt er, „Kinder sind eine lebenserfüllende Aufgabe.“ Kseniia macht gerade den Kartoffelbrei fertig, als Agnes mit Melinda und Luisa hereinkommt. Franka und Melinda fallen sich in die Arme. Beide waren früher den ganzen Vormittag hier und enge Freundinnen. Heute kommt Franka nur noch ausnahmeweise wie heute, weil sie in der Nacht Ohrenschmerzen hatte und ihre Mama sie nicht in den Kindergarten schicken wollte. Das Essen wird aufgetragen, alle Kinder müssen auf die Toilette gehen und sich die Hände waschen. Das ist auf dem Bauernhof noch notwendiger als anderswo. „Bei uns werden die Kinder einfach dreckig“, sagt Agnes Fürmann, „beim Kartoffeln Ernten, beim Nüsse Einsammeln, beim Hühner Füttern.“ Deshalb hat sie in der Schmutzschleuse auch Gummistiefel,

Matschhosen und Jacken in allen Größen. So machen die Kinder ihre eigene Kleidung nicht schmutzig. Agnes und Ferdinand schneiden allen das Fleisch klein. Dann wird gemeinsam gegessen. Anschließend ist Mittagsschlaf angesagt. Im Schlafzimmer stehen mittlerweile ein Gitterbett und zwei Reisebetten. Ein „kinderfreies“ Zimmer gibt es im Hause Fürmann nicht mehr. Auch das Wohnzimmer ist voll von Spielzeug und Bilderbüchern. „Meine Frau kauft immer wieder was dazu“, sagt Ferdinand und lacht, „es kann nie zu viel sein.“ 45 Stunden pro Woche bei der Tagesmutter Dass es Agnes nicht irgendwann mal zu viel wird, darauf muss die 53Jährige selbst sensibel achten. Fünf Kinder sind die Obergrenze für eine Tagesmutter. Wenn sie alle gleichzeitig da sind, was meist nur zur Essenszeit oder in den Ferien vorkommt, ist schon einiges los auf dem Hof. Da bleibt auch mal der Haushalt liegen, gemistet und geschlachtet wird nur noch am Samstag. „Mit einem Milchviehbetrieb, wie wir ihn früher geführt haben, würde das Ganze gar nicht funktionieren“, sagt sie. Fünf Fortbildungen muss sie als Tagesmutter außerdem pro Jahr absolvieren. Aber sie braucht auch Auszeiten. Manchmal fährt sie am Wochenende raus an den Königssee oder geht in die Berge. Ihre eigenen Grenzen kennt sie. Die Grenzen der Kinder dagegen werden ihr oft zu sehr ausgereizt. Es gab Einjährige, die 45 Stunden in der Woche bei ihr verbracht haben, Kinder, die bei ihr übernachten mussten, weil die Eltern im Schichtsystem arbeiteten, Kinder, die nie eine gemeinsame Mahlzeit im Kreis der Familie erlebt haben. Die morgens um sieben, bevor sie zu ihr kommen, schon vor dem Fernseher sitzen. Worauf sie besteht ist, dass sich Eltern Zeit nehmen, die Kinder eine Woche lang bei ihr einzugewöhnen. Nur wenn das gelingt, macht die Betreuung Sinn. Wie oft es den Fürmanns in der Vergangenheit gelungen ist, Kinder in ihre Familie aufzunehmen, sehen sie oft auch Jahre später noch: „Sogar die, die weggezogen sind, besuchen uns immer wieder.“

Franka füttert die Schweine täglich mit frischem Gras.

Gemeinsame Mahlzeiten wie bei Agnes (links) und Ferdinand (rechts) Fürmann kennen nicht alle Kinder von zu Hause. Praktikantin Kseniia (hinten links) unterstützt und begleitet den Alltag.

Sobald Ferdinand Fürmann mit dem Traktor kommt, wollen die Kinder mit ihrem „Opa“ mitfahren.

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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft

Wer lässt Touristen schöner stehen?

Bilder: Landvergnügen

„Landvergnügen“ verspricht „Eine Rast bei Deutschlands produzierenden Kulturgütern“. Dabei laden Landwirte Wohnmobilreisende auf ihren Hof ein. Von Ronja Zöls

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le Schnack (38) hat mit seiner Familie neun Wochen in Frankreich verbracht und dabei das seit 20 Jahren bestehende Konzept „France Passion“ genutzt. In seinem Wohnmobil nächtigte er auf Bauernhöfen und lernte auf diese Weise nicht nur Land und Leute, sondern auch deren Geschichten und Produkte kennen. Begeistert von dieser Art des Reisens, will der Berliner Marketing- und Kommunikationswirt gemeinsam mit seinem Freund Yves Kreil das Konzept in Deutschland realisieren. Im Interview spricht er über die Chancen von „Landvergnügen“ für heimische Landwirte. Herr Schnack, Landwirte stellen Wohnmobilreisenden kostenlos einen Besucherparkplatz auf ihrem Hof zur Verfügung. Inwiefern können die Gastgeber davon profitieren? Durch „Landvergnügen“ ist ein Landwirt in der Lage, seinen Betrieb ohne jeglichen finanziellen Aufwand zu einem „Quasi-“Beherbungsbetrieb zu machen. Alles, was er braucht, ist ein 34

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ruhiger, gerader Besucherparkplatz. Monetär profitiert er davon insofern, dass Urlauber ein Gefühl von Verbindlichkeit gegenüber ihrem Gast entwickeln und etwas bei ihm kaufen. Wohnmobilfahrer haben eine Kühlung dabei und können sich Lebensmittel gut mitnehmen. Außerdem haben sie den nötigen Platz im Wagen. Das bedeutet, dass sich eine Teilnahme für jene Landwirte lohnt, die einen Direktvertrieb auf ihrem Hof haben … Finanziell gesehen ja, aber profitieren kann man natürlich auch vom kulturellen Austausch. Wozu verpflichtet sich ein Landwirt, der bei „Landvergnügen“ mitmacht? Er verpflichtet sich für ein Jahr, Gäste bei sich zu empfangen. Der Wohnmobilfahrer weiß jedoch, dass der Betrieb in einem Geschäftsalltag steckt und unter Umständen auch einmal keine Zeit für seine Gäste hat oder den Gästen sagen muss, dass er aus betrieblichen Gründen keine Gäste aufnehmen kann. Auch kann der Gastgeber spezielle Sperrzeiten im Vorfeld angeben,

nach denen der Wohnmobilfahrer sich richtet. Gerade in der Landwirtschaft kann während der Erntezeit auch einmal die Zeit zu eng sein, um auch noch Gäste zu empfangen. Doch das lässt sich alles bequem im Vorfeld im Katalog erklären. Der Betrieb sollte natürlich Beschilderungen anbringen, um leicht gefunden zu werden. Diese bekommt er von „Landvergnügen“ zur Verfügung gestellt. Die Mitgliedschaft ist für die Gastgeber kostenlos. Wie kann man sich das konkret vorstellen? Wohnmobilreisende, die „Landvergnügen“ für ein Jahr gebucht haben, fahren den jeweiligen Hof an und erhalten die Möglichkeit, dort 24 Stunden zu verbringen. Durch die Beschränkung auf einen Tag soll gewährleistet werden, dass auf dem Hof eine gewisse Fluktuation entsteht. Neben Produkten kann der Landwirt seinen Gästen auch Erlebnisse wie eine Kutschfahrt oder Frühstück und Abendessen im Kreis der Familie, wie ich es in Frankreich erlebt habe, anbieten. Schöner kann man ein Land nicht entdecken.

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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel

Zu den ersten, die sich für die Teilnahme an „Landvergnügen“ entschieden haben, gehört die 23-jährige Landwirtin Vivian Hüsgen. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder betreibt sie im südlichen Brandenburg den Bio-Hof Alt Domigk. 157 Hektar bewirtschaften die Hüsgens. 90 Rinder, auch vom Aussterben bedrohte Rassen, zehn Schweine und 20 Hühner leben auf dem Hof. Durch die Vermietung von Ferienwohnungen ist es für die Familie nichts Ungewöhnliches, fremde Menschen auf ihrem Hof zu haben. Zwei Stellplätze für Wohnmobilisten stehen zur Verfügung. Nach telefonischer Voranmeldung wollen die Hüsgens auch Frühstück, Mittagessen und Abendessen anbieten. „Wir freuen uns darauf, mit vielen Menschen Kontakt zu haben, und dabei auch noch unsere Produkte zu vermarkten“, sagt Vivian Hüsgen. Vivian Hüsgen will künftig Wohnmobilreisende auf ihrem Hof begrüßen.

Sie befinden sich gerade in der Startphase für die Umsetzung des Konzepts in Deutschland. Wie gestaltet sich die Suche nach teilnehmenden Landwirten? Nach einem ersten Austausch mit Produzenten haben wir durchwegs positive Reaktionen bekommen. Nun geht es um die Auswahl der Teilnehmer. Uns ist es wichtig, dass die Betriebe die produktive und kulturelle Vielfalt Deutschlands repräsentieren. Dabei geht es um nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversität und die Bewahrung landwirtschaftlicher Kulturwerte. Unser Ziel ist es, 2014 bis zu 500 Betriebe für „Landvergnügen“ zu gewinnen. Also ist das Projekt besonders für ökologische Landwirte interessant … Ich gehe davon aus, dass am Ende etwa 80 Prozent der teilnehmenden Betriebe solche sind, die ökologisch wirtschaften. Massentierhaltung etwa passt nicht zu unserem Konzept. Alle Höfe, die Mitglied bei „Landvergnügen“ sind, erhalten von uns das Siegel „Deutschlands produzierendes Kulturgut“. Welche Zielgruppe soll bei „Landvergnügen“ in erster Linie angesprochen werden? Eine wichtige Zielgruppe sind Menschen über 50, die den Herbst des Lebens genießen und auch über die

finanziellen Mittel hierfür verfügen. Außerdem wollen wir landaffine Städter ansprechen, das heißt jene, die am Wochenende aus der Stadt aufs Land flüchten. Junge Familien mit Kindern, nahrungsmittelbegeisterte Reisende und Wohnmobilisten aus Anrainerländern wie Holland, Dänemark oder der Schweiz sind weitere Adressaten. Wie können sich diese Menschen über das Angebot von „Landvergnügen“ informieren? Es wird 2014 einen Printkatalog und ab 2015 auch eine App geben, in der sich alle Betriebe präsentieren können. Jeder hat die Möglichkeit, seinen Hof in drei Sätzen selber zu beschreiben. Dazu gibt es verschiedene Piktogramme, die über Eigenschaften wie Sperrzeiten, Angebote, Möglichkeiten, Haustiere mitzubringen und so weiter Auskunft geben. Bilder der Betriebe werden redaktionell ausgewählt und gegebenenfalls großflächig in den Medien eingebaut. Ist „Landvergnügen“ eine als realistisch zu bewertende Einkommensalternative? „Landvergnügen“ bietet eine vernünftige und absolut investitionsarme Möglichkeit, sich als Landwirt ein zweites Standbein aufzubauen. Ich kenne einen Hof in Frankreich, der den Nebenerwerb mittlerweile zum Haupterwerb

ausgebaut hat. Im ersten Jahr ihrer Teilnahme an „France Passion“ kamen 150 Wohnmobile auf ihren Hof, im zweiten 250. Das ist sicherlich eine Ausnahme, aber wir bieten hier in Deutschland ein junges Produkt, mit dem man wachsen kann. Und da wir uns gründlich mit dem Markt auseinandergesetzt haben, wissen wir: Der Bedarf ist da. Ist es nötig, ein Gewerbe anzumelden? Nein, denn der Landwirt stellt seinen Besucherparkplatz kostenlos zur Verfügung. Dabei dürfen nicht mehr als drei Parkplätze angeboten werden. Schließlich geht es nicht um die Schaffung eines Campingplatzes, sondern darum, für 24 Stunden einen Besucherparkplatz zur Verfügung zu stellen. Falls er den Urlaubern etwas darüber hinaus anbietet, kann er dies theoretisch auch gegen eine Spende tun.

Bild: privat

Ole Schnack hat das Projekt „Landvergnügen“ initiiert.

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Titel Einkommensalternativen in der Landwirtschaft

Heilen auf dem Hof Ergotherapie als wirtschaftliche Perspektive für die Landwirtschaft Von Theresa Kragl

Arbeiten wie Unkraut Jäten, Holz Hacken, Obst Pflücken, Sortieren und Verarbeiten, Eier Sammeln, Stallarbeiten und die Pflege der Tiere bieten unendlich viele Möglichkeiten, ergotherapeutische Therapieziele zu verfolgen. Gleichzeitig können dem Landwirt viele kleine Arbeiten, die umständlich oder sehr zeitintensiv sind, abgenommen werden.

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Bilder: Kragl

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Einkommensalternativen in der Landwirtschaft Titel

Was ist Ergotherapie? Ganz allgemein unterstützt die Ergotherapie Menschen mit Beeinträchtigungen, ihren Alltag so selbstständig wie möglich mit oder ohne Hilfsmittel zu bewältigen. In der Ergotherapie werden Strategien und Möglichkeiten entwickelt, um sich als handelnde Person zu erleben – sie geht davon aus, dass Aktiv-sein heilt.

bevorzugt nicht, wählt nicht nach optischen Merkmalen aus und reagiert direkt und ohne Umschweife auf unser Verhalten. In der Therapie mit Erwachsenen, bei denen die Therapieziele im Bereich des Arbeitsalltags liegen, ist der ergotherapeutischen Maßnahmenauswahl je nach Zielsetzung und Fähigkeiten der Klienten nahezu keine Grenze gesetzt.

Je nach ergotherapeutischem Fachbereich handelt es sich bei den Klienten um Erwachsene und/oder Kinder mit körperlichen, geistigen, sozialen oder aber psychischen Handicaps.

Da die verschiedenen Tätigkeiten durch die Jahreszeiten und Umstände am Hof an einem bestimmten Zeitpunkt durchzuführen sind, ergibt sich eine natürliche Handlungsrelevanz, und die Therapiegestaltung kann dementsprechend angepasst werden. So ist die Aufgabenstellung für den Klienten nachvollziehbar und er erlebt sich als sinnvoll handelnde aktive und wertvolle Person. Dies wiederum entspricht dem Leitspruch der Ergotherapie „Handeln heilt“ und setzt diesen in einer sehr produktiven Weise um.

Ergotherapie mit Pferd Ein noch recht neuer Fachbereich der Ergotherapie ist die Ergotherapie mit dem Therapiemittel Pferd. Dieser und der psychiatrische Fachbereich bieten die wohl größtmöglichen Kooperationsmöglichkeiten für die Landwirte wie auch für die speziell ausgebildeten Ergotherapeutinnen. In der Therapie mit Kindern sind Aktivitäten wie das Pferd Bürsten, Pflegen, Führen, Füttern, Reiten und leichtere Stallarbeiten neben anderen ergotherapeutischen Therapiemaßnahmen typische Tätigkeiten in diesem Setting, da die Schwierigkeiten oftmals in den verschiedenen Ebenen der Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder liegen. Auch können soziale Kompetenzen wie Verantwortungsgefühl, Respekt, Vertrauen und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer sehr gut und authentisch trainiert werden. Das Pferd ist ein wertfreier Partner. Es

Einnahmemöglichkeiten für den Landwirt Der Landwirt kann der Ergotherapeutin ein vorhandenes Pferd als Therapiepferd vermieten. Leer stehende Gebäudeteile sowie Stallungen können genutzt/verpachtet werden. Gruppen können gemeinsam geleitet werden beziehungsweise können sich die am Hof lebenden Personen als „Helfer“ einbringen und die fachliche Kompetenz in landwirtschaftlichen Belangen bieten (z.B. das Weiterverar-

Die Begegnung von Patient und Pferd kann auf vielen Ebenen stattfinden.

beiten landwirtschaftlicher Produkte). Der Landwirt kann als Pferdeführer für die Ergotherapeutin tätig sein. Gemeinsame Gestaltung von Projekten wie „Hofwochen“ oder „Generationennachmittage“. Übernahme der gastronomischen Versorgung dieser Projekte. Pensionsbetrieb bei „Reitwochen“. Soziale Aspekte für die Landwirtschaft Oftmals fehlen Therapeuten/innen die infrastrukturellen Gegebenheiten, um ein umfangreiches Therapieangebot gestalten zu können. Der Landwirt übernimmt soziale Verantwortung. So könnte eine symbiotische Beziehung zwischen dem zur Verfügung Stellen der landwirtschaftlichen Infrastruktur und den Aktivitäten in der Ergotherapie entstehen. Durch Engagement und Kooperationsfähigkeit beider Seiten lassen sich viele weitere Chancen ausarbeiten. Auch durch Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen aus dem Sozialbereich können die Möglichkeiten im Rahmen der jeweiligen Berufsbeschreibung und der Gesetzgebung erweitert werden, wodurch ein therapeutisch einzigartiges Angebot entsteht. Die Autorin Theresa Kragl ist Ergotherapeutin in Windhaag/Perg (Oberösterreich) und arbeitet mit ihren eigenen Pferden.

Theresa Kragl mit ihren Therapiepferden Heidi und Jessy. bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Biowelt Nachhaltig leben

Nichts als Pflanzen in den Haaren Als Naturfriseurin hat Diana Stockbauer die Chemie durch einen ganzheitlichen Ansatz ersetzt.

Bilder: Ronja Zöls

Von Ronja Zöls

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ehr sehr langsam und mit leichtem Druck zieht Diana Stockbauer die Wildschweinborstenbürste gegen den Strich durch die Haare. Ganze hundert Mal. Damit bürstet sie den natürlichen Säureschutzmantel von der Kopfhaut in die Strähnen. „Das wirkt wie eine Spülung“, erklärt die Naturfriseurin. Seit 2006 widmet sich die 40-jährige Rudertingerin dem Friseurhandwerk „im Sinne von Natur, Umwelt und Gesundheit“, wie sie sagt. Der Chemie hat sie seit drei Jahren vollkommen abgeschworen und sie durch vieles andere ersetzt. Durch Ansätze und Methoden, die Berufskollegen völlig fremd sind. Und die vielleicht auch für neue Kundinnen etwas „schräg“ daherkommen… Wer Diana Stockbauer zum ersten Mal aufsucht, findet sich in einer kleinen Wohlfühloase wieder. Die Wände im zweiten Stock eines Geschäftshauses sind mit warmen Kalkfarben gestrichen, die Möbel aus Birnenholz angefertigt, im Hintergrund läuft beruhigen38

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de Musik und ein angenehmer Duft durchzieht den kleinen Friseursalon „Haaryurveda“. Die Naturfriseurin, von denen es in Deutschland etwa 800, in Bayern aber sehr wenige gibt, führt erst einmal eine Erstanamnese durch. Sie fragt nach Haarpflegeprodukten, speziellen Problemen und schaut sich die Kopfhaut an. Als Haar- und Energieberaterin kennt sie die Meridiane, wie etwa den Blasenmeridian, auf dem Kopf ihrer Kundinnen und kann eine vorhandene Spannung wahrnehmen. Kopfhautmassage für schönere Haare Dann massiert sie die Kopfhaut, manchmal legt sich die Kundin dabei auf eine extra dafür aufgestellte Liege. Zum Beispiel bei Haarausfall ist es gut, die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern. Unterstützend wirkt dabei die Verwendung ätherischer Öle. Sie streicht den Körper nach unten aus, streicht den Stress heraus. „Wenn der Druck im Kopf hoch ist, verspannen sich Haut und Haarwurzeln. Dann fällt das Haar anders, manche sprechen dann von bad-hair-days“, erklärt Diana Stockbauer. Anschließend werden die

Haare gewaschen, wobei die Naturfriseurin von einer „Kopfhautwäsche“ spricht, „denn unsere Haare werden heutzutage nicht mehr schmutzig“. Dafür verdünnt sie biologisches Shampoo im Verhältnis eins zu zehn und verteilt es auf die trockene Kopfhaut. Beim Abwaschen lässt sie das Shampoo nur über die Haare laufen. 90 Prozent der Kundschaft sind Frauen, rund 70 Prozent der Arbeit macht das Färben aus. Diana Stockbauer verwendet dafür Pflanzenfarbe. Viele ihrer Kundinnen haben Allergien, Ekzeme, Schuppenflechte, sogar Krebs und sich aus diesem Grund für die Pflanze und gegen Silicone und Weichmacher entschieden. „Mit der Pflanzenfarbe wird ein viel natürlicheres Ergebnis erzielt“, sagt Diana Stockbauer, „die Nuancierung passt sich dem Untergrund an und die Effekte im Haar bleiben erhalten.“ Im Gegensatz zu chemischen Färbemitteln lege sich die Farbe nur außen an das Haar und dringe nicht ein. Das stärkt das Haar und nach zwei bis drei Färbungen baut sich eine Schicht auf. Die Farbe und der Glanz halten sich länger.

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Nachhaltig leben Biowelt

Friseursalon als Wohlfühloase.

Statt Chemie 100 Bürstenstriche.

Werkzeug aus der Natur.

Achtlos Haare schneiden ist wie Körperverletzung Radikale Haarfarbenveränderungen sind mit der Pflanzenfarbe nicht möglich, und das lehnt Diana Stockbauer auch entschieden ab. „Ich unterstütze die Stärkung des Eigenen und nicht eine völlige Typveränderung“, erklärt sie. Trends würden von der Industrie in Abstimmung mit den Chemiekonzernen vorgegeben. Schräger, blonder Pony, die Victoria-Beckham-Frisur oder die Zunahme von Extensions viele Frauen seien offen für solche Erscheinungen, „aber warum sollen wir immer mit dem Strom schwimmen?“.

nimmt sie sich bei der „Längenveränderung“, wie sie es ausdrückt, eher zurück. „Achtlos und unüberlegt Haare abzuschneiden ist wie einen Finger abzutrennen – eine Art von Körperverletzung.“ Seit jeher seien Haare ein Ausdruck von Macht und Stärke. In vielen Kulturen haben Krieger ihre langen Haare vor dem Kampf über dem Kopf und damit ihre Kräfte gebündelt. „Ich rate Frauen, vor wichtigen Terminen ihre Haare hochzustecken“, sagt sie.

besonders gerne macht. Etwa 45 bis 50 Euro kostet ein Besuch bei ihr, rund 60 Euro mit Haar- und Energieberatung und mit allem inklusive Färben 85 Euro, 15 Euro für Kinder. Vier bis fünf Kundinnen hat sie am Tag, eine Kundin ist immer allein bei ihr im Salon.

Diana Stockbauers Ansatz ist ein ganzheitlicher. Sie will den Menschen darin unterstützen, in Haar und Körper in Kraft zu kommen. Sie macht keine asymmetrischen Frisuren, die jemanden aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Sie schneidet keinen Pagenkopf, bei dem die Haare hinten kürzer als vorne sind. Das könnte einen Menschen nach unten ziehen. Und sie lehnt gerade Linien ab. Rund und weich lässt sie die Haare am liebsten um den Kopf fallen. Grundsätzlich

„Zurück zur Natur“ – eine Lebenseinstellung Auch Diana Stockbauer selbst hat ihre Haare aufgesteckt. Sie werden von feinen grauen Linien durchzogen. „Ich färbe meine Haare nicht“, sagt sie, „ich finde die Veränderung interessant.“ Das filigrane Grau passe zu den leichten Fältchen, die sich in den vergangenen Jahren gebildet haben. Körperbewusstsein fange bei Frauen erst mit etwa 30 an, ab Mitte 30 beginne ein Hinterfragen, weiß sie. Ihre Kundinnen seien vor allem Frauen ab 35, manche lassen auch ihren Kindern die Haare hier schneiden, was Diana Stockbauer

Der Beruf der Naturfriseurin hat Zukunft, da ist sie sich sicher. Oft hat sie schon versucht, Kollegen von diesem nachhaltigen Konzept zu überzeugen. Erfolglos. „Sie sind so geprägt und überzeugt von der Notwendigkeit der Chemie, dass keiner den Absprung wagt“, sagt sie. Sie selbst kam nach einem Indonesien-Aufenthalt, in dem sie mit Ursprünglichkeit und fundamentalen Problemen wie Nahrung und Wohnraum konfrontiert wurde, „zurück zur Natur“. Ihr erster Anruf nach ihrer Reise galt Culum Natura, wo sie vier Wochen später ihre Fortbildung zur Naturfriseurin begann. Daran schloss sich eine Ausbildung als Haar- und Energieberaterin an. Dennoch: „Naturfriseurin wird man nicht durch Seminare. Es ist eine Lebenseinstellung.“ bioNachrichten 6 | Dezember 2013/Januar 2014

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Biowelt Reise

Abenteuer Lernen Eine landwirtschaftliche Exkursion durch Kirgisistan Von Katharina Rein-Fischböck und Laura Henningson

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orlesungen unter freiem Himmel, landschaftliche Impressionen, einmalige Bergtouren und interessante Begegnungen: Bereits seit zehn Jahren veranstaltet ein Team aus kirgisischen und deutschen Wissenschaftlern eine Exkursion, bei der die Teilnehmer all dies erleben. Auch wir entschieden uns für diese abenteuerliche Art des Lernens in Kirgisistan, bei der es mit alten russischen Militärfahrzeugen über unbefestigte Passstraßen des Hochgebirges Tienshan bis zum landwirtschaftlich intensiv genutzten Ferganabecken im Süden des Landes geht. Das Tienshangebirge ist der östliche Ausläufer des Himalaya und nimmt mit Gipfeln von bis zu 7000 Metern das Land zu über 90 Prozent ein. Im klimatisch begünstigten Ferganabecken werden Baumwolle, Tabak, Reis und Erdnüsse angebaut. 100 Stunden Zugfahrt, etliche heiße Tage und Nächte und spannende Zwischenstopps standen am Anfang der Reise. Wenigstens bei der Hinfahrt wollten wir auf das Flugzeug verzichten, was aufgrund der Visa, die für die Zugfahrt durch Weißrussland, Russland und Kasachstan nötig sind, um einiges teurer war. In Bishkek angekommen, erkundeten wir erst einmal die grüne und von Parks durchzogene Hauptstadt.

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Camp auf 3000 Höhenmetern Während der ersten Tage beschäftigten wir uns mit der Gegend um Bishkek. In Kirgisistan gibt es drei ackerbaulich relevante Gebiete. Eins davon ist die Cui-Ebene im Einzugsgebiet von Bishkek. Dort wird zu 65 Prozent Getreide (Weizen, Gerste) angebaut. Weitere wichtige Feldfrüchte sind Futterpflanzen wie Mais, Esparsette, Luzerne, Kartoffeln sowie Obst und Gemüse. Dabei gibt es eine Region in der Mitte des Landes, in welche der Kartoffelkäfer noch nicht vorgedrungen ist. Die Kartoffeln von dort sind besonders beliebt, da sie als ökologisch sauber gelten. Der biologische Anbau ist in Kirgisistan noch eine sehr kleine Nische. Dabei wird öfter aus der Not heraus ökologisch gewirtschaftet als aus Überzeugung. Und trotzdem ist an dem Beispiel mit den Kartoffeln zu sehen, dass durchaus ein Bewusstsein dafür in der Bevölkerung vorhanden ist.

Die Autoren Katharina Rein-Fischböck (r.) und Laura Henningson studieren Ökolandbau in Eberswalde und nahmen an einer vierwöchigen Exkursion durch das 5,5 Millionen Einwohner zählende Land, das etwa halb so groß wie Deutschland ist, teil. Katharina ist derzeit Praktikantin beim Biokreis.

Die Nachtlager schlugen wir an traumhaften Orten auf. Es gab zwar keine Toiletten oder Duschen, dafür aber kalte Gebirgsbäche und eine super Verpflegung durch eine mobile Küche inklusive Kochteam. Erstes Highlight war das Camp auf über 3000 Höhenmetern am Song-Kul, dem zweitgrößten See des Landes. Während der drei Tage auf der Hochebene erfuhren wir bei eisigen Temperaturen mehr über das komplexe Weidesystem in Kirgisistan.

Bilder: Katharina Rein-Fischböck

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Reise Biowelt

Da der Großteil der Landesfläche sich nicht für den Ackerbau eignet, stellt die Viehhaltung den bedeutendsten Wirtschaftszweig dar. Um eine nachhaltige Nutzung der Weiden, die Allgemeingut sind, zu gewährleisten, ist diese gesetzlich geregelt. Die Nomaden erhalten gegen ein geringes Entgelt so genannte Weidescheine. Dadurch sind sie legitimiert, eine bestimmte Fläche in einem vorgegebenem Zeitraum in Anspruch zu nehmen. Leider gibt es in der Praxis häufig Probleme, da die zugewiesenen Flächen für die Familien zu weit entfernt liegen und es keine räumliche Abgrenzung gibt. Zu Besuch bei Nomaden Im Anschluss an die Theorie besuchten wir eine Nomadenfamilie, die in traditionellen Jurten lebt und sich durch zwölf Stuten, einen Hengst und ein paar Schafe ihr Überleben sichert. Alle vier Stunden werden die Stuten gemolken und aus der vergorenen Milch wird das Nationalgetränk Kumis hergestellt. Früher diente Kumis den Nomaden als wichtige Vitamin- und Mineralstoffquelle, um die langen Wintermonate zu überstehen. Es schmeckt sehr säuerlich und war für uns alle nicht nur geschmacklich gewöhnungsbedürftig… Nachdem sich die Mägen der Stutenmilchtester wieder beruhigt hatten, ging es weiter über die Pässe Richtung Osh, der zweitgrößten Stadt Kirgisistans und dem südlichsten Ort unserer Reise. In Osh sollte der Unabhängigkeitstag gefeiert werden. Aber

Nomaden melken ihre Stuten und stellen daraus das Nationalgetränk Kumis her.

wie so oft bei Abenteuern müssen Pläne flexibel anpassbar sein. Es kam mal wieder eine Autopanne dazwischen. Das passierte regelmäßig und stellte für die Kirgisen kein Problem dar, denn sie widmen sich leidenschaftlich der Reparatur von alten Russentrucks. Schließlich kamen wir doch noch in Osh an und stießen gemeinsam mit dem zweitwichtigsten Getränk, dem Wodka, doch noch auf die Unabhängigkeit von der Sowjetunion an. Die größten noch existierenden natürlichen Walnusswälder der Erde befinden sich im Westen Kirgisistans. Vor allem die westlichen Automobilbauer nutzen gerne das wertvolle Nussholz für die Armaturen der Luxuslimousinen. Aber auch die einheimische Bevölkerung ist zur Gefahr des Waldes geworden. Obwohl dies gesetzlich verboten ist, werden Viehherden zum Weiden bis tief in die Wälder getrieben, was einen natürlichen Aufwuchs junger Bäume unmöglich macht. Doch zahlreiche nationale und internationale Initiativen versuchen seit einigen Jahren, die einzigartigen Wälder zu bewahren. Fußball gegen die Bergdorfmannschaft Nachdem wir einige Tage direkt am Rande der Wälder übernachtet hatten, bezogen wir für zwei Nächte ein Gästehaus in Arslanbob, dem größten Bergdorf auf dem Gebiet der Walnusswälder. Dort wurden wir von der Dorffußballmannschaft schon sehn-

süchtig erwartet. Regelmäßig besiegen sie das Exkursionsteam in zweistelliger Höhe. Es stand also einiges auf dem Spiel. Doch schnell war klar, dass wir keine Chance haben würden… Am Abend kamen ansässige Musiker, die auf zentralasiatische Weise losfetzten und mehrmals Cherry Cheery Lady von Modern Talking spielten, einer sehr angesagten Band in Kirgisistan. Eine Nacht blieben wir noch am politisch brisanten Toktogul-Stausee. Die Staustufen im Naryn, einem der größten Flüsse des Landes, sind der Krisenherd der Grenzregion zum Nachbarland Usbekistan. Für die Kirgisen ist der Strom, der dort erzeugt wird, eine wichtige Energiequelle und darüber hinaus bedeutendes Exportprodukt. Das aufgestaute Wasser fehlt jedoch den Usbeken zum Bewässern der Felder und führt zu Nahrungsmittelengpässen. Bereits 2007 und 2010 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Wieder zurück in Bishkek machte sich Abschiedsstimmung breit. Ein letztes Mal wanderten wir in den Bergen des nahe gelegenen Nationalparks Ala Archa und hielten unsere Beine in den Gletscherfluss. Nach einem traditionellem Mahl mit dem Nationalgericht Plov, einer Reis-Fleischpfanne, und einigen Toasts auf die Höhepunkte der Reise und das sensationelle Exkursionsteam nahmen wir Abschied von diesem einzigartigen Land.

Fußballspiel des gesamten Exkursionsteams auf 3000 Metern Höhe.

Gebadet wurde während der Exkursion in kalten Gebirgsbächen.

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Biowelt Rezept

Kochen mit dem Biokreis Carmen Mack vom Sternhof in Weikersholz: Gebackene Pute auf Semmelauflauf Von Ronja Zöls

Bilder: Mack

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er Weihnachtsbraten spielt bei den Deutschen immer noch eine große Rolle. Davon kann Carmen Mack vom Biokreis-Putenhof „Sternhof“ ein Lied singen. Während normalerweise alle zwei Wochen geschlachtet wird, erhöht sich die Frequenz in den Wochen vor dem Fest auf bis zu zwei Mal die Woche. Bis zum 24. Dezember steht die Familie im Schlachthaus. „Nach dem gemeinsamen Kaffee und dem Kirchgang will am Heiligen Abend keiner mehr kochen“, sagt Carmen Mack. Und so gibt es Platten mit bunt belegten Baguettes. Für den ersten Feiertag empfiehlt sie ein besonderes, aber einfaches Rezept: Gebackene Pute auf Semmelauflauf. Schon ihre Oma hat das Gericht gekocht, damals allerdings mit Hähnchen. Was man braucht: (für zehn Personen) 20 alte Semmeln oder Knödelbrot 1,75 - 2 Liter Milch 125 ml Sahne 1 große fein gehackte Zwiebel 1 Bund gehackte Petersilie Butter zum Andünsten 4 Eier Salz, Pfeffer, Muskat, Paprika Fleischteile einer Pute mit einem Schlachtgewicht von 4-5 Kilo: 2 Flügel, 2 Brustteile, 2 Ober- und 2 Unterkeulen Liebe Leserinnen und Leser! Die bioNachrichten sind unter anderem eine Zeitschrift für gesunde Ernährung. Deshalb wollen wir das Thema künftig mit einer Rezepte-Seite näher in den Fokus rücken. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Denn wer sollte besser über gesunde regionale Küche Bescheid wissen als Biobauern und -bäuerinnen, biologisch arbeitende Verarbeiter und ökologisch interessierte Verbraucher? Bitte schicken Sie uns Ihre Rezepte, zusammen mit Ihren Kontaktdaten, an [email protected] und weihen Sie die bioNachrichten-Leser ein kleines bisschen in Ihre Küchengeheimnisse ein! Wir freuen uns über Ihre Ideen und Tipps! 42

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Wie man´s macht: Aus Semmeln, lauwarmer Milch, Sahne, Zwiebeln, Petersilie und Eiern eine Masse (wie Semmelknödel) herstellen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Masse wird wesentlich weicher als eine Semmelknödelmasse und kommt in eine große Auflaufform oder auf das Bratenblech. Dann würzt man die Putenteile mit Salz, Pfeffer und Paprika und legt sie auf die Masse. Das Ganze kommt bei 175 Grad Umluft eine Stunde in den Backofen. Nach der Backzeit ist die Masse fest und lässt sich abstechen. Für ein klassisches Weihnachtsessen kann man dazu Blaukraut servieren oder auch Salat. „Bei uns gibt es dieses Gericht häufiger, weil es wenig Aufwand ist und auch wenig Energie verbraucht“, erklärt Carmen Mack. „Während eine ganze Pute (3,5-4 kg Schlachtgewicht) zweieinhalb bis drei Stunden im Ofen bleiben muss, reichen für die Putenteile auch ein bis eineinviertel Stunden.“ Zwei Drittel des Speiseplans wird bei den Macks, was Fleisch angeht, mit Pute abgedeckt, ab und zu gibt es Rind- oder Lammfleisch oder mal ein Reh oder Wildschwein vom Jäger.

Bei Familie Mack steht die gebackene Pute auf Semmelauflauf das ganze Jahr über immer wieder auf dem Tisch.

ze Jahr über

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Rezept Biowelt

Christina Priemeier von der Antersdorfer Mühle: Knusprige Haferflocken-Zimt-Sterne

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astian (6) und Lena (4) konnten es auch heuer kaum erwarten, die Weihnachtsbackstube im Hause Priemeier zu eröffnen. Als erste Plätzchen suchten sich die Kinder von Christina Priemeier und Enkelkinder von Antersdorfer-Mühle-Inhaber Johann Priemeier Haferflocken-Zimt-Sterne aus. Ab Mitte November wird bei den Priemeiers Jahr für Jahr fleißig gebacken. Jeder darf sich seine Lieblingssorte aussuchen und Neues wird auch noch ausprobiert. „Am ersten Advent soll das meiste fertig sein, so dass wir die Vorweihnachtszeit genießen können“, sagt Christina Priemeier. Was man braucht: (für etwa 35 Stück) 125 g Haferflocken Kleinblatt 100 g Rohrohrzucker 80 g weiche Butter 1 Eigelb

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Bilder: Priemeier

abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone 1 EL Zimt gemahlen 125 g Weizenmehl Type 1050 ½ TL Backpulver Wie man´s macht: Butter, Eigelb und Rohrohrzucker schaumig rühren, die Gewürze und die Haferflocken zugeben und unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver auf die Arbeitsfläche sieben, die Flockenmasse dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den fertigen Plätzchenteig auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche etwa vier bis fünf Millimeter dick ausrollen, Sterne ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Plätzchen werden in etwa zwölf bis 15 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft) goldbraun gebacken und können nach Belieben mit Schokolade verziert oder mit Puderzucker bestäubt werden.

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Biowelt Marktplatz Anzeige

Ackerbohnen; 5 to Ackerbohnen; Josef Lenz, 84435 Lengdorf; Tel. 08083/1676; *Biokreis Körnermais; A Ware, Scharbert, Oberndorf; Tel. 01716372657 *Biokreis

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Futterweizen; ca. 10 to, zu verkaufen; Franz jun Strobl, 82069 Hohenschäftlarn; Tel. 81784928; Heu in Rundballen; unverregnetes Heu in Rundballen 1. Schnitt - allerdings erst Ende Juli gemäht; Nikolaus Blank, 85247 Machtenstein; Tel. 08138-668355 Biete 12 Großballen Heu; 1. Schnitt 2013, 2m x 1,4m x 0,7m, Preis pro Ballen 50€ plus Steuer, Verladung am Hof; Christa Müller, 92536 Pfreimd; Tel. 096069/23282 *Biokreis 14 RB Grassilage; 1,25 m Durchmesser, 3. Schnitt; Manfred Gleich, 86424 Dinkelscherben; Tel. 08292/1865; *Biokreis Hafer; Max ca. 1 to (2 Bigbag) zu verkaufen; Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel. 09082/4717; *Biokreis

Baden-Württemberg 2,8 ha Silomais ab Feld; Hahn, 89542 Herbrechtingen-Bissingen; Tel. 0172-620 8750; *Biokreis

Warenbörse-Angebote Futter Bayern Heu; Quaderballen, 80 Stück; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/6243 *Biokreis Kleegras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/6243 *Biokreis Luzerne-Gras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/6243 *Biokreis Wintererbse-Triticale-Gemenge; 30 t; Sedlmeier, 92358 Batzhausen-Seubersdorf; Tel. 09497/ 6243 *Biokreis Kleegrassilage, Stroh; Heu und Grummet in Quaderballen. Kleegrassilage in Rundballen. Stroh in Rundballen; Hans Söhnlein, 91239 Henfenfeld; Tel. 09151/9348; *Biokreis Heuballen aus 1. und 2. Schnitt, ab Hof zu verkaufen Tel. 0151/ 62845609; Reinhardt, 94474 Vilshofen; Tel. 8541/910831; *Biokreis Biete 8 Silage-Rundballen 3.Schnitt; Rudolf Korber, 85669 Zeilarn; Tel. 0171/ 168 19 67 *Biokreis Wiesenheu 1 Schnitt; Rundballen 1,30 m Durchmesser, ca 30 Stück. Infos unter 0175 1855007; Krückel, 97440 Schleerieth; Tel. 09722 947 566; *Biokreis

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Bio-Grascobs; Hansjörg Kracklauer, 88239 Wangen; Tel. 07506-443 od. 0171-5120554 *Biokreis Grassilage aus dem Fahrsilo; Grassilage, 70 % 1. Schnitt, 30 % 2. Schnitt, aus dem Fahrsilo. Größere Mengen.; Jochen Hannemann, 74592 Kirchberg; Tel. 07954-926064

Kleegras-Silageballen; Verkaufe Silage-Rundballen, ca. 1,3 m, Rotklee-Luzerne-Weidelgras, 1. u. 2. Schnitt aus 2013, kein Regen.; Ernst-Lorenz Günther, 37133 Friedland; Tel. 0152-28435068; *Biokreis Verkaufe 500 Rundballen Heu 1. Schnitt Top Qualität, Scheunengelagert, ca. 300 kg je Ballen, 30,-€ je Ballen; Marko Lehmann, 36466 Dermbach; Tel. 0160/94834461

Konsumware Bayern Knollensellerie gewaschen ab 500 kg 80 Ct. pro kg Knollensellerie ungewaschen ab 500 kg 70 Ct. pro kg; Günter Sippel, 90425 Nürnberg; Tel. 0911/332206; Bio-Weidegänse als Weihnachtsbraten, bratfertig € 15,- / kg; Anton Dapont, 84385 Egglham; Tel. 0171 / 671 3406 *Biokreis

andere Regionen Buchweizen; Förster, 64295 Darmstadt; Tel. 0171/2137810; *Biokreis Speisekartoffeln; Biete Annabelle (3-4 to), Anuschka (2,5 to), Belana (Menge auf Anfrage) (fk) Laura (15 to, vwfk )lose, in Big Bags oder abgesackt zum Kauf an.; Joachim J. Lüpschen, 50171 Kerpen; Tel. 0172/1793253 Speisekartoffeln: Linda, Solara, Ditta; Steffi u. Ludger Strotdrees, 33428 Harsewinkel; Tel. 05247/6611;

Mensch & Land

andere Regionen

Bayern

Dinkelstroh; Rundballen, D = 1,7 m, 25 Stück, für Streuzwecke, draußen gelagert; Hermann Meyer, 27283 Verden; Tel. 04232/ 243; *Biokreis

Haushaltsgetreidekiste aus Holz, 3 Kammern für je 25 kg Getreide zu verkaufen. Liane Hofmann, 94113 Tiefenbach/Haselbach Tel. 08509/423 *Biokreis

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Marktplatz Biowelt Pädagogisches Praktikum; Ihr Arbeitsfeld ist sehr vielfältig. Sie haben die Möglichkeit sich „auszuprobieren“. Wir bieten: Praktikums-vergütung, ein eigenes Zimmer/Büro mit Bett, Bad, PC und Telefon, eine idyllische Lage mitten in der Fränkischen Schweiz. Wir erwarten/wünschen: Spaß an Teamarbeit und Kommunikation, Flexibilität in den Arbeits-zeiten, ein weltoffenes, freies Denken und Handeln sowie Freude an selbständiger Arbeit. Praktikumsbeginn ist mit Semesterbeginn möglich. Die Praktikumsdauer sollte mindestens 20 Wochen sein, bevorzugt ab September bzw. Oktober. Interessiert? Dann bitte melden!; Heiner Neuner, 91320 Ebermannstadt; Tel. 09194-73630;

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Käser/in; Biete interessante Stelle in Hofkäserei, Rohmilchkäse, vielfältiges Sortiment, Wohnung am Hof,; Georg Hartinger, 84427 St. Wolfgang; Tel. 08085-331;

andere Regionen Backstubenleiter für Holzofenbäckerei gesucht; Wir suchen für unsere Holzofenbäckerei auf einem biologisch-dynamischen Bauernhof eine/n Backstubenleiter-/in. Wir wünschen uns einen Menschen, der die Backstube als Teil des Ganzen sehen und sie mitentwickeln möchte, Wert auf handwerkliche Qualität legt, kommunikativ mit Sozialkompetenz ist. Wir bieten einen Einstieg in eine sich erfolgreich entwickelnde Situation, Wohnen auf dem Hof in wunderschöner Umgebung (Nähe HH, gute Verkehrsanbindung), leckeres biologisches Essen, optional einen späteren Einstieg in die Betriebsgemeinschaft und Teilnahme an Supervision. Bitte bewerben Sie sich baldmöglich beim bisherigen Leiter der Backstube, der bis Ende Dezember die Einarbeitung übernehmen wird. Hofladen und Bäckerei Wörme z.Hd. Dirk Öllerich Im Dorf 2, 21256 Handeloh, [email protected], 04187-609849.; Dirk Öllerich, 21256 Handeloh; Tel. 04187/609849 Praktikumsstelle in der Landwirtschaft; Wir suchen ab sofort Unterstützung für unsere Ziegen- und Kuhherde beim Füttern, Melken, Klauenschneiden, etc. www.adolphshof.de/landwirtschaft/; Kehm, 32175 Lehrte; Tel. 05175953866 Gärtnerei zu verpachten; Gärtnerei, ca. 800 2m Hochglasfläche im Stadtgebiet Essen / Gelsenkirchen, zu verpachten. Venloblock mit Stehtischen, Ebbe- Flutbewässerung, Energieschirmen, Regenauffangbecken und Brunnen. Ansprechpartnerin: Claudia Verse, 45884 Gelsenkirchen; Tel. 0209-135350 oder 0160-3066782 Ausbildungsplatz; Bioland-Milchziegen- und Ackerbaubetrieb bei Kiel sucht Azubi (m/w)für 2014/2015. [email protected]; Jahne Zastrow, 24214 Schinkel

Technik/Maschinen

Grubber Knoche, Bj.2005, 3 m, Wurfscheiben, Ringwalze. Landtechnik Wyklandt, 0171/40 85 574 Betongewicht 400 kg – 2500 kg. Landtechnik Wyklandt, 0171/40 85 574

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Lesestoff für´s neue Jahr… Zum Ende des Jahres verlosen wir wieder das Buch „Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2014. Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten“ von Michel Gros (Buchvorstellung auf Seite 50). Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse an [email protected] oder eine Postkarte an bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. Viel Glück! Je ein Weinbuch und einen Slow Food Genussführer 2014 aus der Oktober-Verlosung haben gewonnen: Christina Metz, 35260 Stadtallendorf, Gudrun Mohr, 94227 Zwiesel, und Doris Schnatz, 64407 Fränkisch-Crumbach. Die Gewinner erhalten die Bücher von uns per Post.

Stapler Jungheinrich, Bj. 2004, 3 to, 5000 BH und Kurzscheibenegge, Bj. 2013, 3 m – 6 m Arbeitsbreite. Landtechnik Wyklandt, 0171/40 85 574 Verschleissteile für marktführende Landtechnik z.B. Lemken, Kuhn, Lely, Rabe, Vogel und Noot, Maschio, Kverneland usw. Landtechnik Wyklandt, 0171/40 85 574 Mengele Erntewagen; LAW 350 Bj.1982, Verteilerwalzen, Querförderband, Silieschneidwerk, 6 Rechen, Tel. ab 20 Uhr; Johann Fuchs, 84367 Tann Tel. 085618716 *Biokreis Pöttinger Ladewagen; BOSS II, Bj 1989, hydraulischer Kratzboden, Tel. ab 20 Uhr; Johann Fuchs, 84367 Tann Tel. 0 85618716 *Biokreis Heck Scheibenmähwerk; Pöttinger Heck Scheibenmähwerk Novacat 225 H hydr. Rückschwenkung Bj. 01 Top Zustand; Martin Landerer, 87541 Unterjoch; Tel. 08324 72 98 Präparatespritze; Präparatespritze 400 Liter gezogen auf PKW – Anhänger. Peter Blancke, 91235 Velden; Tel. 0178/9400430 Erntewagen; Erntewagen Mengele LAW 350 Querförderband Dosierwalzen; Johannes Seitner, 83623 Dietramszell; Tel. 08027/328; *Biokreis Schlepper; Deutz 6007 Traktor, Bj. 1982, 4500 B.-Std., Allrad, Kabine, Hauer-Frontlader m. mechan. Ausklinkung, guter Zustand, Preis 9.300 €; Gerhard und Sigrid Kempter, 88178 Heimenkirch; Tel. 08381/941727; *Biokreis

Claas Frontmähwerk; zu verkaufen; Gerhard und Ingrid Hufnagl, 85309 Pörnbach; Tel. 0844/ 6424 *Biokreis FTS Tauchschneidpumpe für 4 Meter Grubentiefe, Zapfwellenantrieb, gut erhalten zu verkaufen; Franz Kinker, 87672 Rosshaupten; Tel. 08367-1033 *Biokreis Verkaufe Ein EcoDyn 3Meter mit mechanischer Sämaschine und Güttlerwalze; Siegfried Rettermayer, 85088 Vohburg; Tel. 08457/930455 *Biokreis

andere Regionen Claas Disco 3050 plus; Heckscheibenmähwerk mit 3 m Arbeitsbreite und Aufbereiter, Bj 2004 sehr guter Zustand, neues originales Schutztuch, ist nur im Nebenerwerbsbetrieb gelaufen. Sebastian Kunath, 63633 Birstein; Tel. 01751626345; Getreidesilo für Trocknung; Das Getreidesilo ist ca 2,50 hoch und hat einen Durchmesser von 2,00; Elisabeth Winkelmann, 27386 Bothel; Tel. 0174/8823667; *Biokreis Futtersilo; Dieses Silo ist ca. 4m hoch und sucht eine neue Funktion; Elisabeth Winkelmann, 27386 Bothel; Tel. 0174/8823667; *Biokreis Abflammgerät; ENVO-DAN ED 70000, 3,2 m Arbeitsbreite, 4 Jahre alt, wenig gebraucht, guter Zustand; Hinrich Poppe, 21698 Ruschwedel; Tel. 04164/1269; *Biokreis

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Tel.: 08726/1686 Fa x: 08726/1014

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Tiere Bayern 20 – 25 Heidschnucken od. Mutterschafe, Schlachtgewicht 12 – 15 kg, zu verkaufen. Christine Schulz, 86485 Biberbach, Tel. 0152/ 06659033 Bio-Fleckvieh; laufend abzugeben. Kuhkälber, Färsen, Jungkühe. Tel. 0176/61149144; Benedikt Baur, 82346 Andechs; Tel. 081573276; *Biokreis Kalbin, Fleckvieh; Fleckvieh-Kalbin, trächtig, Kalbedatum 1.2.14, weidetauglich zu verkaufen; Fürstberger, 84367 Tann; Tel. 085611250; Coburger Fuchsschafe; Da ich aus gesundheitlichen Gründen meine Herde reduzieren muss, biete ich einen Teil meiner Schafe (alles Herdbuchtiere) zum Verkauf an einen guten Platz.; Werner Hegemann, 82346 Andechs; Tel. 08152 15 11; BV Jungkühe; Max GbR Koch, 87452 Altusried; Tel. 08373/8433; genetisch hornloser (reinerbig) FV- Stier; Johann Hinterberger, 83564 Soyen; Tel. 08071/8676; *Biokreis 2 Hochlandrinder-Kalbinnen; Aus meiner Herdbuchzucht verkaufe ich 2 schöne, typvolle, rote Hochlandrinder-Kalbinnen. Beide sind bis August mit einem Zuchtstier mitgelaufen und höchstwahrscheinlich tragend. Sie werden aber

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Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30 E-Mail: [email protected] www.oekoring.com www.bioregional.de vor der Abgabe auf Trächtigkeit untersucht. Mein ganzer Bestand ist amtlich anerkannt seuchenfrei. Alle Tiere werden jährlich 2 x entwurmt und bekommen im Frühjahr die Klauen geschnitten. Bei Interesse können die Tiere nach telefonischer Anmeldung unter 0151-52241176 jederzeit gern besichtigt werden. Meine Preisvorstellung liegt bei 2000,- € je tragendes Tier, bei Nichtträchtigkeit 1800,- €.; Angela Lösing, 85419 Mauern; Tel. 0151-52241176; *Biokreis Jungkuh; FV, Hornlos, gekalbt am 13. 10. 2013, ca. 22 l; Georg Eham, 83730 Fischbachau; Tel. 08028/909467; *Biokreis 1 Jungkuh; 1 FV Jungkuh mit Hörner, ca. 25 l, 2,02 Melkbarkeit, gekalbt am 4.9.2013; Eham, 83730 Fischbachau; Tel. 08028 909 467; *Biokreis Bergschafe; 3 einjährige Bergschafe zu verkaufen!; Josef Bachhuber, Bad Heilbrunn Bad Heilbrunn; Tel. 08046-243; Bunte Deutsche Edelziege; 15 Stück BDE abzugeben zwecks Rassenumstellung; Johann Richter, 95700 Neusorg; Tel. 0160/98955532 3 Angus Kalbinen; deckfähige Anguskalbine für Mutterkuhhaltung; Alois Egger, 94086 Bad Griesbach; Tel. 08532 1572; 10 - 12 Ferkel; DL und Pietrain, Ende Nov./Anf. Dez. abzugeben; Ferdinand Fürmann, 84529 Tittmoning; Tel. 086831346; *Biokreis 2 tragende Färsen; FV bzw. FV mit 1 Viertel Anzeigen

HF, gute Abstammung, enthornt, weidegewohnt, kalben Feb./März; Linner, 83527 Kirchdorf; Tel. 08072 679; *Biokreis 1 Mutterkuh (Jungkuh); Biete eine Jungkuh zur Mutterkuhhaltung belegt 23.6.13 Granit (Belgier); Hans-Georg Kreutzer, 87669 Rieden; Tel. 083621465; Jungstier; Limousin 7 Monate alt, hornlos (V und M hornlos); K Wagner, 94575 Gaishofen; Tel. 08546-2273; *Biokreis Abmelkkuh und Trächtige Kühe; Abmelkkuh 20l und Tragende Kühe mit LN und TBC frei zu verkaufen; Christian Wölfle, 87463 Dietmannsried; Tel. 08374/7380; Trächtige Pinzgauer Mutterkuh; Trächtige Pinzgauer Mutterkuh, prämienberechtigt, zu verkaufen. Tel. 08052/1374; Ludwig Moosmüller, 83229 Aschau; *Biokreis Braunvieh Biokälber; Verkaufe 6 Kälber mit LN 6 Wochen bis 6 Monate; Markus Bayrhof, 87672 Roßhaupten; Tel. 8367913872;

Mutterkuh; Weide- und Laufstallgewohnte BV Milchkuh von WB Belgier Stier tragend, zu verkaufen. Besamung erfolgte am 8.6.2013; Franz Kinker, 87672 Rosshaupten; Tel. 08367-1033; *Biokreis 2 Ponys; 2 brave Ponys in Gute Hände zu verschenken; Siegfried Rettermayer, 85088 Vohburg; Tel. 08457/930455; *Biokreis Fresser; 4 Fresser männl. Fleischrinderkreuzungen abzugeben; Herbert Gutmann, 91710 Gunzenhausen; Tel. 09831/7608; *Biokreis

Baden-Württemberg Kalbinnen, Jungkühe; Franz u. Hedwig Boos und Stefan Weiss, 88371 Ebersbach; Tel. 07525911228 Mehrere Schwarzbunte Kalbinnen; Heinz Eßlinger, 89542 Herbrechtingen; Tel. 07324/ 2396; Vorderwälder Kälber; Wilfried Kieninger, 78112 St. Georgen; Tel. 07724-3798;

Enzian -Bio-Galloway; wunderschöner Zuchtbulle, kanadische Linie, schwarz, (8/7/8) muss wegen Blutwechsel verkauft werden; Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel. 090824717; *Biokreis

BV-Milchkühe; 9 Braunvieh-Milchkühe, 7.000 kg durchschnittliche Milchleistung, 2-4 Kalbungen, wg. Betriebsaufgabe zum 31.12.13 abzugeben; Matthias Schmid, 88339 Bad Waldsee; Tel. 0171-8650186; *Biokreis

Schafbock; und Lämmer, Shropshire, zu verkaufen; Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel. 090824717; *Biokreis

andere Regionen Verkaufe Bio Ferkel; Bio Ferkel der Rasse weibl. Kälber; hol. sbt., Kreuzungen sbt/ Braunvieh, sbt/ Rotvieh; Horst Meyer, 34513 Waldeck- Dehringhausen; Tel. 05695-8020; *Biokreis Fleckvieh-Fleisch Mu-Kuh mit Bullenkalb; Fleckvieh-Fleisch-Mutterkuh mit TOP-Bullenkalb bei Fuß - 3 Monate, beide gen. hornlos; Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 066569110999 HF Zuchtbullenkalb; wunderschönes schwarzes HF Zuchtbullenkalb, kräftiger Typ 4 Monate alt, an der Amme aufgezogen, behornt, aus alter langlebiger Linie, Großmutter Lebensleistung in 11 Lakt. 80000 kg Milch noch im Bestand, alle Töchter ebenso. Zum Schlachten viel zu schade.; Helmut Keller, 63683 Ortenberg; Tel. 06041/50754;

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andere Regionen Ausbildungsstelle 1. Lehrjahr gesucht; Suche Ausbildungsstelle für das erste Lehrjahr in der freien Ausbildung.; Philippe Rose, 51109 Köln; Tel. 0160-6475262 HG Frischgesmüse, ein intern. tätiges Möhren Handelsunternehmen aus NRW, sucht Partner zum Bio-Möhrenanbau mit Anbaubegleitung zu TOP-Konditionen; HG Frischgemüse GmbH, Herr Bär, 52445 Titz, Tel. 0160/15 15 108

Zuchtbulle; Deutsch Angus rot Herdbuch zu verkaufen, 5 ½ Jahre, sehr umgänglich; Hubert Hirschle, 34326 Morschen; Tel. 05664-930735 laufend beste Bioland-Ferkel; Laufend beste Bioland-Ferkel, auch in größeren Partien, abzugeben; Jochen Kulow, 29487 Luck; Tel. 058441694; 10 DSN-Färsen; verkaufe 10 Färsen, Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, Kalbung im Dez. und Jan.; Harald Gastmann, 26849 Filsum; Tel. 04957/702; Jungziegen; Biete 30 weibliche Bio-Jungziegen, BDE, Herdbuchbetrieb, Weidehaltung, mit Hörnern, CAE-unverdächtig, Heptavac-geimpft, geboren Mitte Januar bis Mitte März.; Rolf Seim, 01833 Stolpen; Tel. 035973/295120

Gesuche Futter Bayern Ackerbohnen, ca. 15 to, gesucht. Klaus Dietz, 97494 Bundorf, Tel. 0170/8371477 Heu oder Silage gesucht; suche dringend Heu und/oder Silage für meine Milchkühe! Transport kann ggf. organisiert werden; Ludwig Waibel, 87634 Obergünzburg; Tel. 08372/2783; *Biokreis Körnermais; 1 Lastzug Körnermais; Simon Weber, 87733 Markt Rettenbach; Tel. 017623179526; *Biokreis Silage; Suche Grassilage im Raum Oberallgäu,Ostallgäu und Unterallgäu; Christian Wölfle, 87463 Dietmannsried; Tel. 08374/7380; *Biokreis Körnermais; ca. 10 to, gesucht; Franz jun Strobl, 82069 Hohenschäftlarn; Tel. 81784928; *Biokreis Bio-Futterkartoffel; Suche Futterkartoffeln, gerne regelmäßige Abnahme bis zu 1.000 kg / Monat. Aber auch kleinere Mengen; Anton Dapont, 84385 Egglham; Tel. 08543 / 637 0030 *Biokreis

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Mensch & Land Bayern (Hafer) Flockenquetsche zu kaufen gesucht. Biokreis e.V., 94034 Passau Tel. 0851/756 500 *Biokreis Öko-Hühnermist! Kooperationsbetriebe für Legehennenhalter gesucht. Tel. 05963 /98292-11 Partnerbetrieb gesucht; Legehennenbetrieb im Bereich PAN sucht Partnerbetrieb für FutterMist-Kooperation. Tel. ab 20 Uhr abends; Johann Fuchs, 84367 Tann; Tel. 085618716; *Biokreis Suche Arbeitsplatz in Gärtnerei; Gelernte Staudengärtnerin, mit vielseitiger beruflicher Erfahrung in verschiedenen Betrieben, sucht nach einer längeren Ausfallzeit ab Frühjahr 2014 wieder eine Mitarbeiterstelle in einem ökologisch-nachhaltig wirtschaftenden Betrieb. Zuletzt arbeitete ich in der Naturland Kräutergärtnerei in Schongau, auf zwei ökologisch geführten Höfen am Bodensee (Versorgung der Tiere, Milchverarbeitung) und einer Gemüsegärtnerei mit Staudenverkauf und –pflege auf der Reichenau mit. Beobachtungs- und Wahrnehmungsgabe, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Weiterbildungsbereitschaft und selbstständiges Arbeiten sind Stärken, die ich neben praktischen Erfahrungen mitbringe. Mit Mitte 40 freue ich mich, wenn in dem Betrieb etwas Offenheit für ältere und sich wiedereinarbeitende Wiedereinsteigerinnen herrscht, die selbstbewusst für ihr Auskommen mitarbeiten wollen. Bitte am besten telefonisch melden. Martina Macek, 93449 Waldmünchen; Tel. 0160/7227314

bioNachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, 94034 Passau Tel. 0851/7 56 50-15 Fax 0851/7 56 50-25 [email protected] Die nächste Ausgabe der bioNachrichten erscheint am 03. Februar 2014 Anzeigenschluss: 15. Januar 2014

Ausbildungsplatz 1. Lehrjahr; Mein Name ist Irma Junghans. Ich bin 20 Jahre alt und suche einen Ausbildungsplatz für das erste Lehrjahr der freien Ausbildung oder der staatlichen Ausbildung Gärtner/Gemüsebau, gerne mit oder ohne Tierhaltung. Habe leider ungeklärte Unverträglichkeit, hervorgerufen durch die Arbeit im konventionellen Milchviehbetrieb. Ich wohne in Schermbeck/Kreis Wesel, habe ein Auto und verfüge über Berufserfahrungen in den Bereichen Tierhaltung, Ackerbau, Gartenbau und Maschinentechnik. Zudem besitze ich den T-Führerschein, sowie einen Fahrschein für Pferdegespänne. Ich würde mich über ein Stellenangebot bzw. über ein Vorstellungsgespäch freuen. Probearbeiten kann ich jederzeit. Irma Junghans, 46514 Schermbeck; Tel. 02853-4029;

Tiere Bayern FV Kalbinn; Suche FV Kalbinn behornt weidegewohnt laufstallgewohnt nicht Tbc untersucht; Muehlenbeck, 87730 Bad Grönenbach; Tel. 08334307; Bio-Legehennen; 20 Stck. zu kaufen gesucht; Werner Beck, 86732 Oettingen; Tel. 090824717 *Biokreis

Baden-Württemberg Suchen weibl. Limo-Rinder zur Nachzucht. Möglichst hornlos Handy 015 22 51 51 024; Robert Weiß, 72818 Trochtelfingen; Tel. 07124/ 2251

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Warenbörse Biokreis NRW / Mit te

· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488

· Heu RB 1,25m, Stroh RB 1,50m, Futtergetreide Sommergerste, Hafer mit Erbsen und Triticale sowie Ackerbohnen und deckfähige Fleckvieh-Rinder, gen. hornlos. Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-3102636 · Zwei ruhige, gut bemuskelte, LimousinHerdbuch-Jungbullen zu verkaufen. BioLimousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder 0177-8617410. · Deckbullen, vorwiegend Charolais, z.T.auch Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel. 0172-2790613 · Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen sowie 3 männl. Hinterwälder Absetzer und eine Schmotzer Ham-

mermühle mit10 PS-Motor, Tel. 064558950, 0172-8061909

· Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen, VB 180,-€, Tel. 02723-3132

· Einige Tonnen Futtergetreide, Hafer und Triticale , Tel. 06468-7047

Gesuche

· Fleckvieh, 7 weibl. Absetzer , 1 Jahr alt zu verkaufen, Tel. 02983-507 oder 0171-1274056

· Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer aus dem Großraum NRW (möglichst keine Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733124455

· Heu, ca. 50RB 1,25m , Raum Wenden, Tel. 0175-3528579

· Tragende Fleckvieh- Färsen (-Fleisch) gesucht, Tel. 02983-507 oder 0171-1274056

· 3 hochtragende Rinder, Limousin-Kreuzun gen, Ende des Jahres kalbend, Tel. 0272180222 · Krone Mähwerk AM 242, Arbeitsbreite 2,40m, sehr gut Zustand, Preis 2000,-€ Tel. 0170-3248332

Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter 02733-124455 an die Biokreis Geschäftsstelle NRW wenden!

· Grassilage 15 RB 1,30m zu verkaufen, Tel. 05632-7441

· Heu, ca. 300 RB, 1,50 -1,60 m, Tel. 02735658815

Neuer Berater im Biokreis: Anton Reisinger Als zukünftiger Berater der Oberpfalz möchte ich mich allen vorstellen, die mich noch nicht kennen. Mein Name ist Toni, ich bin 23 Jahre alt und komme aus dem Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Ich führe mit meinen Eltern zusammen einen Milchviehbetrieb, der seit 2008 ökologisch wirtschaftet und Mitglied beim Biokreis ist. Meine Ausbildung als Landwirt habe ich auf zwei verschiedenen ökologischen Betrieben absolviert: das erste Jahr auf

einem Milchviehbetrieb mit Direktvermarktung und Saatgutvermehrung und das zweite Jahr auf einem Mutterkuhbetrieb mit Ackerbau. Anschließend besuchte ich die Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn und erwarb den Meistertitel und den Wirtschafter für ökologischen Landbau. Da ich mein Wissen gerne weitergebe, aber auch gerne dazulerne, habe ich mich entschlossen, die Beraterstelle in meinem Landkreis anzugehen und freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Ihnen!

Andreas Fritzsche-Martin: Abschied von einem Freund Erschüttert nehmen wir Abschied von Andreas Fritzsche-Martin (geboren 20.09.1958, gestorben 8.11.2013). Der Fachbereichsleiter Gartenbau des Verbandes Naturland e.V. hat sich viele Jahre mit breit gefächertem Wissen und großem Engagement für Umwelt und Natur eingesetzt in der Überzeugung, die Welt und die Zukunft unserer Kinder verbessern zu können. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Nachruf

Hochzeitsglocken im MilchHäusl Romantikstimmung im herbstlichen Englischen Garten: KULT-GmbH-Chef Pitt Grunitz, Betreiber des BiokreisImbiss MilchHäusl, hat am 7. November seine Freundin Villi Hrirestakeva geheiratet. Anschließend ging es in Tracht auf einen Spaziergang durch den Münchner Park. Wir gratulieren herzlich!

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Biowelt Bücher / Vorschau / Impressum

Bücher

Der große Weg hat kein Tor Nahrung - Anbau - Leben

Mit dem Mond durchs Gartenjahr

„Der große Weg hat kein Tor“ ist ein Grundlagenwerk alternativen Lebens und der alternativen Ernährungsbewegung. Es inspiriert Menschen weltweit, neue Wege zu gehen. Eine Erfolgsstory des Bio-Landbaus – und noch viel mehr: Für Masanobu Fukuoka war der vernünftige Umgang mit dem Boden ein Schritt zur Versöhnung des Menschen mit sich selbst und seiner Umgebung. „Der große Weg hat kein Tor“ wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt. 1983 erschien die deutsche Fassung erstmals im pala-verlag. Das Buch vermittelt sowohl Einblicke in Fukuokas Weltsicht als auch in die Methoden seiner natürlichen Landwirtschaft. Unser Umgang mit Lebensmitteln, Ernährung und die Grenzen menschlichen Wissens sind weitere Themen. Wenn wir die Art und Weise ändern, in der wir unsere Nahrung anbauen, ändern wir unsere Nahrung, ändern wir unsere Werte. Und so handelt dieses Buch davon, auf Zusammenhänge, Ursachen und Wirkungen zu achten und nach eigenem Wissen Verantwortung zu übernehmen: ein Buch über Landwirtschaft, das gerade deshalb so bedeutend ist, weil es eben nicht nur von Landwirtschaft handelt.

Bereits seit 1998 erscheint „Mit dem Mond durchs Gartenjahr“ und informiert den Leser über die optimale Nutzung der Kraft des Mondes – nicht nur im Gartenjahr. Der Kalender soll dem Leser helfen, sich mit den verschiedenen Bewegungen des Mondes vertraut zu machen und sich so dessen positiven Einfluss zunutze machen zu können.

Masanobu Fukuoka: Der große Weg hat kein Tor. Nahrung – Anbau – Leben. pala-Verlag, 2013, überarbeitete Neuauflage, 140 Seiten, 14,00 €

Aus dem Inhalt: · Die besten Tage für Aussaat, Pflege und

Ernte im Garten · Der Einfluss des Mondes auf

Heilpflanzen, Haarschnitt, Warzen, auch Ernährung und Gesundheit · Den Mond verstehen: zunehmender und abnehmender Mond, auf- und absteigender Mond, der Mond in den Sternzeichen, Planetenaspekte · Die Tagesrhythmen im Gemüsegarten Holzgewinnung, Most-, Bier- und Schnapserzeugung Michel Gros: Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2014. Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten. Leopold Stocker Verlag, 2013, 113 Seiten, durchgehend farbig bebildert, broschiert, 8,95 €

Intelligente Verschwendung The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft „Verschwendet! Aber richtig. Zum Beispiel die Sonne. Seid wie die Ameisen! Konsumiert. Aber macht keinen Müll.“ Abfall war gestern, ab sofort gibt es nur noch Nährstoffe. Alle Produkte verbleiben in einem steten Kreislauf, eingesetzt werden nur noch gesunde, unbedenkliche Materialien. Was wie eine Vision aus einer fernen Zukunft klingt, ist vielerorts bereits Realität, und das Konzept hat einen Namen: Cradle to Cradle. In ihrem aktuellen Buch gehen seine Begründer nun einen Schritt weiter: Im Fokus steht nicht mehr nur das kluge Design einzelner Produkte, beim „Upcycling“ geht es um die Vervollkommnung unseres Lebensstils – um gesundes Wohnen, freudvolles Arbeiten und die Errichtung zukunftsfähiger Städte. Ein zutiefst positiver Zukunftsentwurf, eine überzeugende Einladung, Teil der „Aufwärtsspirale des Lebens“ zu werden. Michael Braungart, William McDonough: Intelligente Verschwendung. The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft. oekom-Verlag, 2013, 208 Seiten, 17,95 €

Vorschau bioNachrichten Februar/März 2014 In der ersten Ausgabe des neuen Jahres werden wir uns mit mobilen Dienstleistern in der Landwirtschaft beschäftigen. Mobile Metzger, Käser, Saftpresse, Mahl- und Mischanlagen… Wir schauen nach, was es so gibt auf dem Markt, wie groß der Nutzen dieser wandernden Dienstleister ist und wir fragen nach möglichen Trends in diesem jungen Sektor. Bild: Haberzet tl

Impressum Herausgeber: Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 eMail: [email protected] www.biokreis.de Auflage: 4000

Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren dieser Ausgabe: Jörn Bender

Birte Hauschild Andrea Helmer Laura Henningson Andreas Huber Heidi Kelbetz Joseph Köttl Theresa Kragl Peter Paulus Christina Reifenrath Katharina Rein-Fischböck

Peter Röhrig Peter Schmidt Ulrich Schumacher

Satz und Layout: Inocentiu Fron Titelbild: Kragl Motiv: Ergotherapeutin Theresa Kragl

Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 eMail: [email protected]

Druck: Druckerei Ostler, Passau

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