NEU DER UMWELT ZULIEBE. Die Frankfurter Pfanne Titano/x reinigt die Luft.

March 10, 2017 | Author: Volker Roland Pohl | Category: N/A
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NEU DER UMWELT ZULIEBE. Die Frankfurter Pfanne Titano/x reinigt die Luft. Die Frankfurter Pfanne Titano/x wirkt wie ein Katalysator im Auto: Sie wandelt gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) in harmlose Nitrate um. Schon ein Dach mit einer Fläche von 200 m2 neutralisiert den Stickoxid-Ausstoß eines PKWs mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 17.000 km/Jahr. Jetzt kostenloses Info-Paket bestellen: www.braas-profinetz.de

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Rüdiger Sinn, verantwortlicher Redakteur beim Besuch des Kompetenzzentrums Holz & Ausbau Kontakt: 07 11/34 22 51 54, [email protected]

die berufliche Aus- und Weiterbildung kann gar nicht oft genug in den Fokus gerückt werden. Mit der dualen Ausbildung sind im deutschen Handwerk schon die Grundvoraussetzungen für eine optimale Ausbildung gelegt – jetzt geht die FH Biberach zusammen mit dem Kompetenzzentrum Holz & Ausbau (im Bildhintergrund) noch einen Schritt weiter: Ab Herbst wird in einem bundesweit einmaligen Studiengang die Verbindung von Ausbildung und Studium forciert. Mehr über den Studiengang „Holzbau und Projektmanagement“ erfahren Sie auf Seite 4.

zial „Solar“, das ab Seite 44 über Neuigkeiten informiert und zweitens mit mehreren Fachbeiträgen. In einem berichtet ein Klempner (und es könnte auch ein Dachhandwerker oder Zimmermann sein) über die einfache Verlegung von Silizium-Dünnschicht-Laminaten auf einem Metalldach. Diese werden einfach nur ausgerollt und aufgeklebt. Lediglich beim Anschluss ans Stromnetz muss ein Elektriker hinzugezogen werden. Kunst ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses, deshalb kann ohne Zweifel das Handwerk auch als Kunst bezeichnet wer-

 

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Das Thema berufliche Ausbildung kann gar nicht oft genug in den Fokus gerückt werden „Die Sonne schickt keine Rechnung!“ Mit diesem Slogan hat die Solarbranche die Verbraucher vor Jahren davon überzeugt, dass die regenerative Strom- und Warmwassererzeugung möglich ist. Die anfangs hohen Zuschüsse waren politisch gewollt und haben der Branche im Aufbau geholfen. Nun stehen Kürzungen an. Das schmerzt, nicht nur die Unternehmen selbst, auch das Dachdeckerhandwerk und die Zimmerleute, die immer öfters die Stromernte vom Dach vorbereiten. Und obwohl von der Politik aus Berlin derzeit leider das falsche Signal kommt und auf Atomstrom gesetzt wird, es gibt keinen Grund, aus der Solartechnik wieder auszusteigen – im Gegenteil. Die Subventionskürzungen gehen einher mit der günstigeren Produktion und höheren Wirkungsgraden der PV-Module. In dieser Ausgabe können Sie sich davon überzeugen. Erstens mit einem Produkte-Spe-

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den. Beim Centre Pomidou, einem Zentrum für zeitgenössische Kunst in Metz, führten die Architekten Funktion und Form zueinander. Das futuristische Gebäude ist mit seiner hölzernen Dachkonstruktion für Dachdecker und Zimmerleute nicht nur ein Hingucker, sondern auch in handwerklicher Hinsicht ein Beispiel für zukunftsweisenden konstruktiven (künstlerischen) Holzbau. Es zeigt: So etwas geht und sieht auch noch gut aus. Wie es möglich war, davon können Sie sich ab Seite 46 auf unserer „Baustelle des Monats“ überzeugen.

      

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%,#$'  DGBM-Nr. 203 20600.2

 

Viel Erfolg bei der Arbeit und frohes Schaffen wünscht Ihnen

/$ Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena

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INHALT

 PANORAMA Meldungen

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TOP-THEMA Umweltfreundliches Färben von Holzoberflächen

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Werkstatt + Betrieb Handwerker-Softwarelösung für Dachdecker und Zimmerer

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Spezielles Druckverfahren verändert das Aussehen von Holz

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Kunstvolle Schieferdeckungen zeigt das Können der Dachdecker

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Dacharbeiten am Centre Pompidou in luftiger Höhe

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Pfosten-Riegel-Fassade beim Schulneubau

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Vorbildlicher Dachunterbau fürs Gründach

 DACH Baustelle des Monats Ein vorbildlicher Dachaufbau schafft die Grundlage für ein grünes Dach Baubericht Dachbegrünung eines Wellness-Hotels in der Schweiz Ausführung + Montage Verlegung von Solarlaminaten auf Metalldächern Dekorative Schieferdeckungen in unterschiedlichen Variationen Energetische Sanierung von Steildächern: Teil 1 – Innendämmung

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Praxistipp Möglichkeiten der Absturzsicherung auf dem Steildach Einfassungen mit Walzblei bei Montage von Solaranlagen

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Produkte

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Web-Service

Audio Podcast, Interview Film Montageanleitung PDF Prospekt, usw. ... Text Liste, Text, usw. ...

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Diagramm Vergleich, Übersicht

Foto Bilddokumentation ...

Tabelle Datenvergleich ...

Zeichnung Grundriss, Schnitt ...

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Junge Zimmermänner trainieren für die EM

INHALT

 SOLAR SPEZIAL

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Klasse, MAXX!

 HOLZBAU Baustelle des Monats Ingenieursholzbau in Vollendung: das Centre Pompidou in Metz Ausführung + Montage Sanierung von schadhaften Dachstühlen: Teil 1 – konstruktive Schäden beheben Konstruktiver Holzbau: Schulgebäude mit Pfosten-Riegel-Fassade Sanierung eines Dachgeschosses mit Holzfaserdämmstoff Lukrativer Geschäftsbereich: Solarinstallation durchs Zimmererhandwerk

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DDM Mathias Bertram

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Hackert Bau- und Grundstückgesellschaft mbH

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& Co. KG, Bochum

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Produkte

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IMPRESSUM

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Preisverleihung Junge Zimmermänner trainieren für die EM in Italien

 Das Centre Pompidou in Metz &

  Vorbildlicher Aufbau für Gründächer &

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Titelbild: Industrie-Dacharbeiter bei der Vorbereitung zur Befestigung der Dachmembran am Centre Pompidou in Metz

(  Wellness-Hotel bekommt Rasendach &    Dekorative Schieferdeckung in der Praxis &

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PANORAMA Meldungen

„Biberacher Modell“ gestartet Eine neue Art der Ausbildung wurde jüngst mit dem „Biberacher Modell“ gestartet . Vor dem Hintergrund, dass sich der Holzbau mit innovativen Techniken immer weiter entwickelt, das Handwerk aber immer noch von traditionellen Formen geprägt ist, soll mit dem neuen Studiengang der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelingen. Dabei soll der ausgebildeteNachwuchsfürFührungsaufgaben vorbereitet werden. Die Hochschule Biberach sowie das Zimmerer Ausbildungszentrum gehen dafür nun gemeinsame Wege und bieten die bisher einmalige duale Ausbildungsmöglichkeit von Handwerk und Studium an: Die Bewerber werden zum Zimmerer und Zimmermeister ausgebildet und gleichzeitig zum Ingenieur

im Bereich Projektmanagement / Bauingenieurswesen mit dem Abschluss „Bachelor of Engineering“. Die Ausbildungsdauer beträgt 5 Jahre und 3 Monate. In der ersten Phase beginnen die Azubis in einem Meisterbetrieb eine Ausbildung im zweiten Lehrjahr. Am Ende des dritten Lehrjahres legen sie ganz normal ihre Gesellenprüfung ab. Der übliche Berufsschulunterricht entfällt, stattdessen absolvieren sie das erste Semester des Studiengangs Projektmanagement. Die zweite Phase beinhaltet das Ingenieursstudium (Regelstudienzeit 7 Semester). Darin ist ein Praxissemester enthalten. Das Studium erfolgt gemäß der Studien- und Prüfungsordnung der Hochschule. Mit dem

Nachweis aller Prüfungen ist der akademisch Grad „Bachelor of Engineering“ erreicht. In der Phase drei der Ausbildung kann die Polier- und Meisterprüfung im Zimmererhandwerk erlangt werden. Möglich wird dies im 5. Studiensemester (Praxissemester). Dann beginnt der Kurs zum Polier sowie darauf aufbauend ein Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung. Die Hochschule Biberach und das Kompetenzzentrum Holzbau & Ausbau erwarten sich von diesem Studiengang eine engere Verknüpfung zwischen Praxis und Theorie auf Ingenieursniveau. 23 Auszubildende haben am 1. September die Ausbildung begonnen. Informationen unter www. kompetenzzentrum-bc.de.

Innovative Fassaden- und Dachdämmung

Eine neue Art der Unterkonstruktion für die Dach- und Fassadendämmung wurde bei der Sanierung eines Gymnasiums in Emsdetten angewandt. Grundlage für das System des Herstellers Hufer Holztechnik sind universell einsetzbare T-Träger aus Holz („Expander“), die den Fassadenunterbau konstruktiv vergrößern und damit Raum für Dämm-Material freigeben. In Emsdetten kam dafür eine eigens entwickelte Fassadentasche zum Einsatz. Sie nimmt den Expander auf und gibt ihm den nötigen Halt. Der Expander ist in der Tasche verschiebbar, somit lässt sich die

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ganze Unterkonstruktion ausrichten. Besonders in der Altbausanierung, mit ungleichen Untergründen und „windschiefen Verhältnissen“ ergeben sich Vorteile. Auch bei der Dachsanierung wird mit Hilfe des Expanders der Balkenquerschnitt vergrößert. In dem so gewonnenen Hohlraum kann dann der Dämmstoff, zum Beispiel Zellulose, eingeblasen werden. Für die Ausführung der Arbeiten in Emsdetten war die Holzbau Heeke& Efler GmbH verantwortlich, die das System zum ersten Mal getestet hat. „Bislang haben wir Konstruktionen dieser Art mit Doppelträgern oder Konstruktionstruktionsvollholz ausgeführt“, sagt Geschäftsführer Reinhard Efler, er, „aber nun konnten wir uns von dem neuen Fassadensystem von Hufer überzeugen. rzeugen. Uns hat vor allem die einfache Technik der Fassadentaschen und dass schnelle Montieren der Unii-

versalexpander überzeugt. Unsere Zimmerleute sind begeistert, da die Elemente deutlich leichter sind als etwa Konstruktionsvollholz.“ Gefragt nach seinem Fazit sagt Geschäftsführer Efler: „Wir werden dieses System in Zukunft auf jeden Fall wieder einsetzen.“ www.dämm-räume.de

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Weil die was für den ModernisierungsMarkt tun.              

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PANORAMA Meldungen

Wetterfest und formschön

Wenn es da mal nicht regnet! Ein Haus aus Papier soll – ginge es nach den Planern – die Architektur revolutionieren. Als Beitrag zur Kulturhauptstadt Europas „Ruhr.2010“ präsentiert sich seit kurzem eine Konstruktion aus hochverdichteten Altpapierblöcken auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen. Der abgetreppte Bau präsentiert sich in Form eines langgestreckten Hallenbaukörpers. Er ist mit Multifunktionsplatten verkleidet, die der Holzwerkstoffhersteller wodego für das Projekt kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Nahezu komplett recyclebar Das Architekturbüro Dratz& Dratz Architekten hatte mit seiner Idee, Altpapier als alternativen Baustoff zu verwenden, bereits 2007 den Architektur-

wettbewerb „mobile working spaces“ gewonnen. Mit der alternativen Bauweise können nicht nur rund 40 Prozent der Baukosten gespart werden, das Haus aus Papier ist auch nahezu komplett recyclebar. Mithilfe verschiedener Imprägniermethoden kann jedoch sichergestellt werden, dass es feuchtresistent ist und bis zu 50 Jahre hält. Das Erbauer des Papierhauses möchten diese Eigenschaften nutzen. So solle es sich besonders gut für temporäre Einrichtungen, beispielsweise Ausstellungs- und Messebauten, Wohn- und Arbeitscontainer oder preiswerte Notunterkünfte in Krisengebieten eignen. Dabei weist das hochverdichtete Altpapier hohe Wärmedämmeigenschaften auf, mit denen der Passivhausstandard erreicht werden kann.

Buchvorstellung Steildächer Wer möchte nicht gerne ein trockenes Dach über dem Kopf und das auch noch unabhängig von Wetter und der Bauphase?! Der Autor des Buches „Steildächer“ hat sich nicht mit den Fachregeln und Normen (die als Mindestanforderung gelten) zufrieden gegeben. Denn diese würden nicht genügen, wenn Standand ortbedingungen, bauliche iche Durchbildung oder gehoehobene Ansprüche der Nutzer ins Spiel kommen. Das Fachbuch dagegen en soll Lösungen bieten, die ie über die Minimalanforrderungen hinausgehen. n. Der Autor weist auf im-mer wiederkehrendee Fehler hin und möchte mit Irrtümern aufräumen. So würden beispielsweise Bauplanen und Folien als Wetterschutz während eines Ausbaus nicht ausreichen, Klammern würden nicht cht als Befestigung von Dampf und Luftsperren taugen und Klebebänder seien auch keine dauerhafte Lösung. Die dagegen möchte das Buch liefern, das bei der Umwandlung vom Flachdach zum Steildach oder beim Ausbau des Dachge-

schosses als Ratgeber fungieren soll. Das Fachbuch behandelt Deckwerkstoffe und Dämmsysteme und ihre Einsatzmöglichkeiten sowie unterschiedliche Dachdämmsysteme. Die aktuellen Fachregeln des Dachdeckerhandwerks werden hierbei berücksichtigt.

Holzapfel, Walter: Steildächer. Anforderungen, Planung, Ausführung. IRB-Verlag Stuttgart 2010, 273 Seiten, 59 Euro.

Architectum 2010: Markante Architektur mit Dachziegeln Wienerberger führt sein bewährtes Magazin für Tondachziegel fort. Ziegel prägen seit Jahrhunderten die Dachlandschaften. Die mittlerweile 11. Ausgabe des internationalen Magazins Architectum zeigt Beispiele für einen zeitgemäßen Einsatz von Dachziegeln in der Architektur. Auf 32 Seiten präsentiert und erläutert die Redaktion das dacharchitektonische Konzept von elf Objekten aus Europa so-

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wie China. Im Mittelpunkt des Magazins stehen markante Objektgestaltungen. Ob hohe, sturmsichere Dächer, monolithische Architektur mit Tondachziegeln an Dach und Wand, geradlinige Wandbekleidungen oder komplexe Lösungen für anspruchsvolle Dachgeometrien: Architekten und Planer finden hier Anregungen. Das Magazin ist kostenlos über info@ koramic.de zu beziehen.

Meldungen PANORAMA

Neue Internetpräsenz / www.kvh.eu Die Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz präsentiert sich unter www. kvh.eu mit einer neuen Website. Inhaltlich und strukturell überarbeitet bieten die KVHInternetseiten jetzt mehr Informationen zu KVH, Duobalken und Triobalken. Die Hinweise zur Bemessung und die Bemessungstabellen wurden an die neue DIN 1052:2008 angepasst. Auch die Produktbeschreibung wurde aufgrund einiger Änderungen im Normenwerk aktualisiert. Im erweiterten Downloadbereich stehen die Vereinbarungen und Zulassungen über KVH und Balkenschichtholz zur Verfügung. Ebenso die KVH-Broschüre „Technische Informationen“ in deutsch und englisch sowie die Produktfol-

der in acht verschiedenen Sprachen. In der Rubrik „Presse“ gibt es ältere und aktuelle Pressemeldungen mit Bildmaterial zum Download. Die KVH-Bilddatenbank zeigt über 30 gebaute Objekte, die mit oder unter maßgeblicher Verwendung konstruktiver Vollholzprodukte erstellt wurden. Zu jedem Beispiel sind die wichtigen Objektdaten in Kurzform beigestellt. Das Spektrum reicht von landwirtschaftlichen Nutzbauten über Produktionsund Verwaltungsgebäude bis zum Schüler- und Studentenwohnheim. Im Verzeichnis der führenden Hersteller von KVH, Duobalken und Triobalken sind die 25 Mitgliedsfirmen der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V. in alphabe-

tischer Reihenfolge mit Link auf die jeweilige Firmenhomepage aufgeführt. Es besteht die Möglichkeit, Anbieter nach Produkten und Holzarten auszuwählen.

Neu überarbeitet und übersichtlicher als zuvor: die Internetseite von KVH. www.kvh.eu

PANORAMA Meldungen

Forschungspavillon aus Sperrholzstreifen

Ein bisschen verloren steht er schon da – neben einem italienischen Restaurant auf der einen, einer viel befahrenen Straße auf der anderen und den beiden Hochhaustürmen K1 und K2 –, aber er steht und er wölbt sich: Derzeit ist auf dem Campus der Universität Stuttgart ein temporärer Forschungspavillon, der wie ein goldenfarbiger Pilz aus Holz wirkt, zu besichtigen. Zusammen mit dem Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) konnte das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität dieses Forschungsprojekt starten. Der innovative Bau demonstriert den neuesten Stand der Entwicklung computerbasierter Entwurfs-, Simulations- und Produktionsprozesse in der Architektur und setzt diese in einer komplexen Tragkonstruktion aus elastisch gebogenen Sperrholzstreifen um. Die Geometrie und Systemsteifigkeit dieses biegeaktiven Tragwerks entsteht durch elastisches Verformen seiner Tragelemente. Diese werden so untereinander gekoppelt, dass ein stabiles Gleichgewichtssystem entsteht. Durch das Biegen von 10 m langen, aber mit einer Materialstärke von 6,5 mm sehr dünnen Birkensperrholzstreifen wird die sich selbst

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stabilisierende Konstruktion unter Eigenspannungen gesetzt was dem Tragwerk zusätzliche Steifigkeit verleiht. Die Geometrie des Pavillons ergibt sich dabei aus der Kopplung (und Verleimung) von 80 einzelnen Holzstreifen zueinander und bildet eine umgedrehte Schale mit 10 Meter Außendurchmesser und einer Spann-

weite von 3,50 Meter. Die exakte Form der Biegelinien und deren Abhängigkeiten untereinander wurden hierbei sowohl experimentell als auch anhand von digitalen Modellen ermittelt. Die so entwickelte Struktur – bestehend aus rund 500 geometrisch unterschiedlichen Teilen – wurde auf der universitätseigenen robotischen Fertigungsanlage hergestellt. Bei der CNC-gesteuerten Fertigung konnte die Firma Leitz aus Oberkochen mit seinen Präzisionszerspanungswerkzeugen mitgestalten. Das schwäbische Unternehmen stellte zur Fertigung Hochleistungsschaftwerkzeuge mit Hartmetallschneiden zur Verfügung. Der Pavillon wurde anlässlich des Sommerfestes der Architekturfakultät im Juli an der Keplerstraße errichtet. Ursprünglich sollte er nur bis in den Spätherbst stehen bleiben, nun sogar über den Winter hinweg. „Das ist Teil des Forschungsprojektes“, sagt Petra Heim von der Universität Stuttgart. Bei schlechter Witterung werden die Veränderungen der Materialeigenschaften und der Leimverbindungen getestet. Ort: Stuttgart, Uni Campus Stadtmitte, Vorplatz des Gebäudes Keplerstr. 17, K2

Meldungen PANORAMA

Sanierungspreis für Ambros, Folgeaufträge inklusive Die Anton Ambros GmbH in Hopferau hat den „Bauen mit Holz-Sanierungspreis 2010“ erhalten. Das Ostallgäuer Holzbauunternehmen überzeugte die Jury mit einem neuartigen Fassadensystem, das den Energieverbrauch eines 47 Jahre alten Mehrfamilienhauses auf ein Zehntel senkte. Das gelang unter anderem durch den Einsatz werkseitig vorgefertigter, hochwärmegedämmter Fassadensysteme. Damit wurde einem Sechsfamilienhaus in der Ostallgäuer Gemeinde Hopferau innerhalb nur weniger Wochen eine neue, schicke Gebäudehülle verpasst. Der Heizölbedarf von 25 Liter je Quadratmeter im Jahr sank auf nur noch 2,5 Liter je Quadratmeter. Kurze Umbauzeit, wenig Staub- und Lärmbelästigung und die enormen Energieeinsparungen – nach Ansicht der Jurymitglieder ist das Konzept wegweisend. „Die Firma Ambros hat gezeigt, dass die Möglichkeiten, die das Bauen mit Holz bietet,

Die Fassadenelemente für das Mehrfamilien-Wohnhaus in Hopferau waren komplett vorgefertigt, inklusive Verkleidung und Fenster, und verfügen neben einer Wärmedämmung aus nachwachsenden Materialien (Holz, Flachs, Zellulose) über eine neuartige aluminiumbeschichtete Folie die bis zu 90 Prozent der Strahlungswärme in den Räumen reflektiert

noch lange nicht ausgeschöpft sind“, betonte Rainer KabelitzCiré, Geschäftsführer des Dachverbandes Holzbau Deutschland, in seiner Laudatio bei der Preisverleihung. Das sahen auch die Verantwortlichen des Landratsamtes so und engagierten das innovative Holzbauunternehmen, das sich auf energieeffizientes Bauen spezialisiert hat, gleich für die Sanierung der Realschule in Buchloe. Auch dort

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wurden werkseitig vorgefertigte Fassadenelemente montiert, ohne dass der Schulbetrieb gravierend gestört wurde. Firmenchef Josef Ambros sieht insbesondere beim Umbau von Schulen ein großes Marktpotenzial für das System. „Wie bei Mietshäusern muss auch hier der Umbau möglichst schnell und sauber von statten gehen“, weiß der 50-jährige, der bereits mit einigen Schulbehörden in mehreren Bun-

desländern im Gespräch ist. Welche Bedeutung die Fachwelt der Idee des Unternehmens beimisst, beweist auch die Tatsache, dass sich Wissenschaftler der TU München sowie der Universitäten Helsinki und Trondheim damit beschäftigen. „Wir haben immer an dieses Sanierungskonzept geglaubt“, sagt Josef Ambros. „Wer hochwertig sanieren will, kommt um vorgefertigte Fassaden nicht herum.“

    

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PANORAMA Meldungen

Bauen mit Brettsperrholz

Von der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. ist die über 30 Seiten starke Broschüre „Bauen mit Brettsperrholz“ erschienen. Brettsperrholz ist ein Baustoff für massive Holzkonstruktionen, der aus mindestens drei rechtwinklig zueinander verklebten Brettlagen aus Nadelschnittholz besteht. Seit der Baustoff erstmals in den 90er Jahren verwendet wurde, erfreut er sich zunehmender Akzeptanz. Seit 1998 ist er in Deutschland und den meisten europäischen Ländern bauaufsichtlich zugelassen. Zum einen ist Brettsperrholz wegen seiner bauphysika-

lischen Eigenschaften und seiner ökologischen Vorteile ein attraktives Baumaterial, zum anderen kann es in jeder Größe – soweit es die Maschinen- und Transportmaße erlauben – produziert werden. Das Heft führt den Leser im ersten Teil an die Technik, die Herstellung, die bauphysikalischen Grundlagen und die Anwendungsmöglichkeiten heran. An diesen technischen Teil schließt sich eine ausführliche Baudokumentation an. Hier werden 29 Bauten vorgestellt, bei denen der Leser einen umfassenden Eindruck über die Einsatzmöglichkeiten erhält. Unterstützt wird die Studiengemeinschaft Holzleimbau von sechs deutschen und österreichischen Herstellern von Brettsperrholz. Gemeinsam soll eine Art Zwischenbilanz gezogen werden und dokumentieren wo Hersteller und das Bauprodukt heute stehen. Die Schrift ist kostenfrei erhältlich bei der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. oder als Download unter www. brettsperrholz.org.

Leister bloggt im web 2.0 Im Internet präsentieren sich inzwischen nicht nur Firmen und zeigen ihr Portfolio, auch interaktive Funktionen werden von Unternehmen erkannt und genutzt. So auch der Hersteller Leister, der das sogenannte web 2.0 nutzt, um zu bloggen. Unter www. blog.heisslufttechnik.de können sich Interessierte nicht nur aktuelle Trends, Neuheiten und Fachberichte anschauen, sondern auch kommentieren. Und hier erfahren sie zum Beispiel, dass trotz einer schwierigen Stromversorgung auf der Baustelle des Weltunternehmens Intel inside – dem weltweit größten Halbleiter-Hersteller – in Vietnam 40 000 m² Flachdach mit dem „Varimat V“ von Leister verschweißt wurden. Verwendet wurde beim Einsatz die Kunststoffdichtungsbahn „Energy Star“ von Carlisle. „Die Verarbeiter in Vietnam konnten eine kontinuierlich gute Schweißleistung erreichen“, ist in dem Blog zu lesen.

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Aktion Flachdach-Wohnfenster Der Hersteller Velux macht mit einer Aktion auf seine Flachdach-Wohnfenster aufmerksam. Für jedes verkaufte Fenster bekommen der Handel und das Handwerk 50 Euro von Velux. Das Flachdach-Wohnfenster überzeugt laut Hersteller die Kunden durch hochwertige Optik im Wohnraum und einen hervorragenden Wärmedämmwert. Es bringt in dunkle oder nur unzureichend beleuchtete Räume in Wohnund Verwaltungsgebäude viel Licht und Luft. Neben der manuell betriebenen gibt es auch eine elektrisch betriebene Variante für noch mehr Komfort. Dank eines vormontierten Re-

gensensors schließt es sich bei einsetzendem Niederschlag von allein. Für noch mehr Licht unter flache Dächer gibt es nun den Aktionszuschuss, der noch bis 31. Oktober geht. Händler schicken das Aktionsformular mit den bis Ende Oktober gesammelten Rechnungen bis Mitte November an Velux. Die Rückvergütung erfolgt dann direkt aufs Konto. Velux unterstützt die Aktion mit Werbemitteln wie Plakate, Aktionsflyer und Anzeigenvorlagen. Händler und Handwerker erhalten die Materialien kostenlos. Mehr Informationen unter www.velux.de.

Meldungen PANORAMA

Luxusturm mit Elbblick

Der 56 m hohe Turm ist mit den 15 Wohnebenen und gastronomischen Einrichtungen ist eines der Glanzstücke der Hamburger Hafencity

Im Rahmen des Projektes Hamburg Hafencity wurde in diesem Sommer der Marco Polo Tower bezogen. Der 56 Meter hohe Wohnturm des Architektenbüros Behnisch aus Stuttgart bietet auf 17 Etagen ein- und zweigeschossige Luxuswohnungen mit umlaufenden Terrassen und Balkonen, die einen weiten Blick über die Elbe ermöglichen. Eine besondere Herausforderung bei der Abdichtung stellten die vielen Run-

dungen des Gebäudes dar. Insgesamt habe man rund 1000 m² Dachfläche und 4000 m² Terrassen- und Balkonflächen abgedichtet, sagt Peer Rußack, Gebietsmanager der zuständigen Vedag GmbH und seit Jahren Betreuer des ausführenden Unternehmens Universum Dachbau GmbH. „Aufgrund der Höhe des Objektes waren die windlasttechnischen Anforderungen enorm und bedurften besonderer baulicher Maßnahmen“, so Rußack weiter. Für die Dachfläche in 56 m Höhe wurde deshalb eine windsogsichere Kompaktdach-Lösung mit vollflächig verklebten Foamglas-Platten und einer vollflächig verklebten mehrlagigen Abdichtung aus Polymerbitumenbahnen verwendet. Für die Abdichtung der Terrassen auf den 15 Wohnebenen setzten die Handwerker nach einem Voranstrich und dem Verlegen einer Dampfsperre drei Lagen Bitumendachbahnen auf einer EPS-Gefälledämmung ein. Dabei wurde zunächst eine kaltselbstklebende ElastomerbitumenUnterlagsbahn verlegt. Als Zwischenlage kam dann eine talkumierte Elastomerbitumen-Schweißbahn, und die Oberlage bildete schließlich die Polymerbitumenschweißbahn „Vedatop S5“. Auf die mehrlagige Dachabdichtung wurde eine Bautenschutzmatte mit nachfolgenden Lagerhölzern im Kiesbett aufgebaut. Der Nutzbelag aus edlen Bangkirai Terrassenbohlen gab den Abschluss. „Eine spezielle Lösung erforderte dabei der Bereich der in der Dämmung verlaufenden

Das Foto zeigt das verlegte EPS-Gefälledach, auf dem im Anschluss der dreilagige Abdichtungsaufbau realisiert wurde Foto: Baubild Stephan Falk

Entwässerungsleitung“, beschreibt Rußack die Problematik. Hier wurden dann im direkten Anschlussbereich zur Hauptentwässerungsleitung Foamglas- Platten in Heißbitumen eingesetzt. Damit konnte eine optimale Dampfdichtigkeit erreicht werden. Schwierigkeiten gab es mit den vielen Rundungen an den Außenkanten in Kombination mit der starken Neigung des Daches. Besondere Aufmerksamkeit galt außerdem den Detailabdichtungen wie den eingesetzten Lichtschächten und den Einfassungen von Aufbauten aus Titan-Zink. Das Resümee von Peer Rußack zur Dachabdichtung dieses luxuriösen Gebäudes ist eindeutig: „Dank der optimierten Baustellenlogistik konnten alle Abdichtungsarbeiten wie geplant nach zehn Monaten abgeschlossen werden.“

Broschüre mit Durchblick lick Für Sicherheit unter der Dacheindeckung von Steildächern möchte der Hersteller Bauder mit seiner Broschüre „Unterdach, Unterdeckung, Unterspannung mit Bauder PIR-Wärmedämmelementen / TOP-Bahnen“ sorgen. Planer und Verarbeiter finden – ausgehend von den empfohlenen Zusatzmaßnahmen des ZVDHs – in der Broschüre die entsprechenden Systemlösungen des Herstellers. Diese sind kategorisiert, zum Beispiel nach Unter-

sschreitung der Regeldachneigung u bei erhöhten Anforderungen und an Konstruktion, Nutzung und a klimatische Verhältnisse sowie kl örtliche Bestimmungen. Kurze und ör prägnante Erklärungen zu den jepr weiligen Begriffen sollen für ein we klares Verständnis sorgen. kla Die Broschüre zum Download unter www.bauder.de oder bei der Bauder www GmbH Gmb & Co. KG, Fax-Nr. 0711-8807291, S Stichwort „Broschüre Unterdach, Unterdeckung und Unterspannung“. Unterdec

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PANORAMA TOP-Thema

Aus Ahorn wird Tropenholz Mit einem speziellen Druckverfahren können Furniere und Holzoberflächen von heimischen Hölzern mit individuellen Motiven und Grafiken bedruckt werden. Dem Design der Oberfläche sind dabei keine Grenzen gesetzt. Der Charakter des Holzes – die Haptik – bleibt dabei aber vollständig erhalten. Von Rüdiger Sinn

Für manche ist es der Untergang der Natürlichkeit des Werkstoffes Holz, für andere hingegen die Möglichkeit, auf umweltfreundliche Weise Kundenwünsche zu erfüllen: Beim so genannten BHF-Verfahren (Bildhaftes Färben von Holzoberflächen), das vom Unternehmen Arteligna aus Rosenheim entwickelt wurde, können Holzoberflächen auf unterschiedliche Art und Weise gestaltet werden. Dabei sind die Anwendungsbereiche vielfältig: Gestaltung von Innentüren, Bedrucken von Möbeloberflächen oder Trennwänden mit Motiven oder auch Farbgebung von Fassaden. Selbst Firmenlogos oder Intarsien sind möglich. Das Verfahren wird auch im Messebau und im gehobenen Innenausbau eingesetzt. „Wir können auch bereits bestehende Holzoberflächen gestalten, das heißt, es werden nur zusätzliche Motive auf einen Teil der Holzoberfläche gedruckt“, erklärt Peter Schrott von Arteligna. So kann zum Beispiel aus Buche oder Ahorn ergänzend eine Kernbuche beziehungsweise ein Vogelaugenahorn erzeugt werden.

Mit dem Verfahren werden Hölzer in Ihrem Aussehen verändert, behalten aber die Holzstruktur Links: Birkenholzplatte vor der Veredelung Rechts: Die gleiche Platte nach der Veredelung: Die Tropen-Holzart Makassar wurde auf der Birkenplatte abgebildet. Die Farbgebung dringt tief ins Holz ein und ist langlebig

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Individualität und Design Das patentierte Verfahren ermöglicht es, Furniere und Holzoberflächen nach persönlichen Wünschen und Vorstellungen frei zu gestalten. Das ist vor allem dann umweltfreundlich, wenn seltene Hölzer in ihrem Aussehen nachempfunden werden. „Mit demVerfahren, das durch einem chemischen Prozess die Farbgebung ins Holz bringt, kann heimischen Holzarten das Aussehen von tropischen und geschützten Hölzern verliehen werden und sie behalten dabei trotzdem die Vorteile des Holzes, wie zum Beispiel die Holzstruktur“, sagt Produktentwickler Schrott. Neben der Bedruckung des Furniers sind auch selbst gestaltete Motive, Bilder und Grafiken denkbar. Die gewünschten Oberflächen können in Kleinstserien bis hin zur Massenfertigung produziert werden. Patentiertes Verfahren für gleich bleibende Optik Erfunden hat das Verfahren die Entwicklungsabteilung von Arteligna. „Die Anforderungen an das Endprodukt ergab sich aus Kundenwünschen“, sagt Peter Schrott. „Die Kunden verlangen zum einen die Gleichheit in der Struktur und Farbgebung des Endproduktes, zum anderen wollen sie die Holzhaptik nicht verlieren.“ Das BHF-Verfahren ist ein patentiertes Verfahren und es geht weiter als das bloße Bedrucken von Holzober-

TOP-Thema PANORAMA

flächen. „Die Besonderheit besteht darin, dass sich die Farbe nicht nur oberflächlich ablagert, sondern tief in das Holz eindringt und mit dem Holz verbindet. So gelingt eine lang anhaltende echte Färbung“, erklärt Schrott. Die so eingefärbte Holzoberfläche wird zusätzlich mit einem Lack versiegelt und geschützt. Und obwohl es ein Druck ist, bleibt das Grundmaterial Holz und nicht etwa Kunststoff oder Papier, wie bei anderen Verfahren. Für das verwendete Holz können unterschiedliche Holzarten zum Einsatz kommen, je nach gewünschter Struktur und Farbgebung. Ein wichtiges Qualitätskriterium ist die Lichtechtheit und die Widerstandsfähigkeit der Farbe gegen Lichteinwirkung. Dafür eignen sich insbesondere helle Holzarten, Ahorn, Pappell, Birke (heimische Holzarten). „Aus wissenschaftlich fundierten Studien resultieren Prüfmethoden, die sicherstellen, dass die Oberflächen auch nach Jahren noch ihr Aussehen beibehalten“, sagt Schrott. Gut für die Umwelt Der Verbraucher gibt den Trend vor und der geht derzeit zu dunklen Hölzern. Deshalb neigen die Kunden auch zu tropischen Hölzern. Schlecht für die Umwelt, gut für Artligna. Ein erklärtes Ziel des Un-

ternehmens ist, Tropenhölzer so weit wie möglich zu ersetzen, wenn möglich durch heimische Holzarten. Edelhölzer, wie zum Beispiel das geschützte Afromosia mit seiner besonders edel anmutenden Oberfläche, werden mittels des bildhaften Färbeverfahrens zum Beispiel auf einer Ahorn Holz-Oberfläche nachgebildet. Die Haptik der Holzart Ahorn bleibt auch dabei vollständig erhalten. Somit stellt das Verfahren nach Ansicht des Unternehmens eine echte Alternative für Kunden dar, die gerne auf die Tropenholzoptik zurückgreifen und dabei trotzdem Echtholz einsetzen möchten. Derzeit wird die neue Methode beim Türenhersteller Konold eingesetzt, um nach individuellen Vorgaben Türblätter zu bedrucken. Das Verfahren trägt damit auch dazu bei, die heimische Holzwirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig Regenwälder zu schützen. „Viele Menschen wollen nicht auf den echten „Look & Feel“ verzichten“, sagt dazu Peter Schrott. Das Unternehmen kann diesen Kundenwünschen nachgehen und gleichzeitig seiner Firmenphilosophie treu bleiben: Alle eingesetzten Materialien, von der Herstellung bis zum Endprodukt, seien ökologisch unbedenklich und zu 100 Prozent recyclebar. www.arteligna.de

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Im Vordergrund eineTrennwand mit nachgebildeten IntarsienMuster und der Struktur eines Nussbaum-Wurzelmaserholzes. Im Hintergrund Türen, die durch das Tiefenverfahren farbverändert wurden

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PANORAMA Werkstatt + Betrieb

Softwarelösung für Dachdecker und Zimmerer Am Markt bestehen nur die, die auf loyale Kunden und deren Zufriedenheit bauen können. So vertrauen über 500 Kunden auf die maßgeschneiderten Holzkonstruktionen von der Holzbau Bögerl GmbH. Das Unternehmen greift bei der Auftragsverwaltung auf die „HWP Dachdecker & Zimmerer“-Branchensoftware zurück. Von Oliver Henrich

Geschäftsführer Richard Bögerl bei der Arbeit mit der Branchensoftware: „HWP ist unser tägliches Werkzeug. Mit dem Software-Einsatz haben wir unsere Büroarbeit um 20 Prozent reduziert“

Schwerpunkte des 20-Mann-Betriebs sind die Zimmerei und Dacheindeckung sowie der Bau von kompletten Holzhäusern. Vom Rinderstall über Supermarkthallen bis hin zu privaten Traumholzhäusern und Unterstellplätzen bauen Geschäftsführer Richard Bögerl und seine Mitarbeiter Gebäude in der Region zwischen München, Nürnberg, Regensburg und Ingolstadt. Gegründet mit vier Zimmerern im Jahr 1996 im bayerischen Dietfurt bietet die Firma seinen Kunden heute nicht nur Bau, Instandhaltung und Sanierung von Holzhäusern, sondern misst auch die Luftdichte mit dem Blower-Door-Test und kommt dabei Wärmeverlusten auf die Spur. Ein weiteres Standbein des Oberpfälzer Unternehmens ist das computergesteuerte Abbundzentrum. Die Anlage fertigt mit größter Präzision beispielsweise Dachstühle, Carports sowie Wand- und Deckenkonstruktionen. Das Abbundzentrum erstellt selbstständig sämtliche Bearbeitungen, wie Schwalbenschwanzverbindungen und Bohrungen. Konkret geschieht dies, indem die Daten des jeweiligen Bauobjektes in das Abbundzentrum eingespeist und dreidimensional dem Kunden präsentiert werden. Danach wird das jeweilige Holz anhand dieser Abmessungen bearbeitet. „Wir machen nichts von der Stange“, beschreibt Bögerl sein Geschäftsprinzip und fährt fort: „Das ist wie mit der Mode. Die Kunden wollen was Individuelles und wir machen es möglich.“

Links: Ein Schwerpunkt des 20-Mann-Betriebs ist unter anderem der Bau von Holzhäusern Rechts: Neben dem Neubau saniert Holzbau Bögerl auch Gebäude. Hier wird der komplette Dachstuhl der Kirche St. Sebastian im Oberpfälzischen Breitenbrunn saniert

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Kaufmännische Software senkt Verwaltungsaufwand Um sich auf die Kunden und deren Wünsche zu konzentrieren, anstatt viel Zeit in die Verwaltungs- und Büroarbeit zu investieren, schaute sich Bögerl bereits 1999 nach einer kaufmännischen Software für seinen Betrieb um. „Ich wollte ein System, das auf die Bedürfnisse von Handwerkern abgestimmt und einfach zu bedienen ist“, erinnert sich der Geschäftsführer. Sein Anforderungsprofil fand er in der Handwerker-Software „HWP Dachdecker & Zimmerer“ von Sage Software. Dank Windows-Oberfläche ist die Lösung intuitiv bedienbar und fand daher schnelle Akzeptanz bei den Mitarbeitern.

„Die Kunden wollen etwas Individuelles und wir machen es möglich“ Mit dem System erstellt das Team von Bögerl Angebote, legt Aufträge an, verfolgt Bestellvorgänge und bewältigt die Buchhaltung. „HWP ist unser tägliches Werkzeug. Mit dem Software-Einsatz haben wir unsere Büroarbeit um 20 Prozent reduziert“, fasst der Oberpfälzer den Nutzen der Lösung zusammen. Er muss schmunzelnd eingestehen: „Wir sind abhängig von HWP. Ohne die Software können wir maximal ein paar Stunden arbeiten. Dann ist Schicht im Schacht. Dann machen wir Urlaub.“

Ob Supermarkt oder Hallen für landwirtschaftliche Maschinen – Holzbau Bögerl fertigt Holzhallen in der Region zwischen München, Nürnberg, Regensburg und Ingolstadt

Enorme Zeitersparnis durch branchenspezifische Software-Funktionen Ausschlaggebend für die Software von Sage war der Leistungsumfang von HWP, der sich an den Bedürfnissen der Handwerker orientiert. Bögerl verwaltet jede Baustelle über das System und plant seine Mitarbeiter für anstehende Projekte ein. Die HandwerkerSoftware verfügt zudem über eine Schnittstelle zu GAEB 2000 und liest Materialdaten per Datanorm ein. „Wenn wir an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, lesen wir diese über das jeweilige Format ein, bearbeiten sie in HWP und schicken sie direkt aus dem System wieder ab. Das ist eine riesige Zeitersparnis“, erklärt Bögerl den Nutzen der Software. Ein weiterer Vorteil sind die gewerkespezifischen Leistungstexte und Kalkulationsansätze. Schreibt die Zimmerei also ein Angebot, liefert ihm dieses Modul vorformulierte Aufgabenbeschreibungen sowie Durchschnittslöhne und Materialkosten für die Kalkulation. Während schwammige Erläuterungen im Angebot zu Streitigkeiten mit dem Kunden am Ende des Bauprojektes führen können, steckt Bögerl mit einer detaillierten Angebotsauflistung den Leistungsumfang exakt ab. Zudem hat der Oberpfälzer die Erfahrung gemacht, dass gerade Privatkunden ein übersichtliches Angebotsschreiben zu schätzen wissen.

dem Basispaket auch die Module Bestellwesen und Unternehmensplanung. So überprüft das System mit dem Eingang eines Auftrages vollautomatisch, ob genügend Material vorrätig ist und erstellt andernfalls einen Bestellvorschlag. Das Bestellwesen dient somit primär zur Lagerbuchhaltung. Mit der Unternehmensplanung überblickt Bögerl, wie viele Mitarbeiter er braucht und wie hoch die Löhne sind, um Aufträge zu bewältigen und gewinnbringend abzuschließen.

„Ich muss gestehen, wir sind abhängig von der Software“ Um die Baustellenabwicklung noch transparenter zu gestalten, möchte der Geschäftsführer zukünftig die Software um das Modul Nachkalkulation erweitern. Damit kann Bögerl schnell und einfach die eigene Profitabilität erkennen. Anstatt kontinuierlich Lohn- und Materialkosten gegenzurechnen, um zu erfahren, ob ein Auftrag rentabel war, zeigt das HWP-Modul auf Knopfdruck, inwiefern ein Projekt Gewinn beschert hat. Das Holzbau-Unternehmen bleibt also ‚abhängig’ von seiner Handwerker-Lösung. Autor

Modularer Aufbau passt sich Unternehmenswachstum an Dank des modularen Aufbaus von HWP passt sich die Software den Bedürfnissen und dem Wachstum der Handwerksbetriebe an. Holzbau Bögerl nutzt neben

Oliver Henrich ist Leiter des Geschäftsbereichs Handwerk bei Sage Software und unter anderem verantwortlich für die Handwerkerlösung HWP.

Kernfunktionen der HWP Dachdecker & Zimmerer-Softwarelösung Die Funktionen der kaufmännischen Softwarelösung sind speziell auf die Branche zugeschnitten und berücksichtigen alle Arbeitsvorgänge, die für Dachdecker und Zimmerer anfallen. Im Hauptpaket sind alle wichtigen Funktionen für ein effizientes Projekt- und Verwaltungsmanagement enthalten: Angebote, Rechnungen, Serienbriefe oder Kalkulation können in kürzester Zeit erledigt werden.

Im Hauptpaket enthalten:  Projektverwaltung  Angebote, Rechnungen, Aufträge, Repa-

raturaufträge  Aufmaß-Schnellerfassung  Kalkulation  Regiezentrum  Kundenspezifische Preisberechnung  Ressourcenverwaltung  Schnittstelle zu Sage Finanzbuchhal-

tungs-Programm  Rohstoffverwaltung

Zusätzlich ist das Paket um Zusatzmodule erweiterbar:  Offene-Posten-Verwaltung  Bestellwesen  Nachkalkulation  Unternehmensplanung  Leistungs- und Produktkonfigurator  Vermietung und Verleih  Zeiterfassung  Schnittstellen zu GAEB 2000 inkl. GAEB 90, Mareon SOAP, HWP mO – mobiler Kundenservice

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DACH Baustelle des Monats

Perfekter Dachaufbau als Grundlage für Grün Meist spricht die verkehrsgünstige Lage und ein breit gefächertes Warenangeobt bei großflächig angelegten Verkaufszentren für eine gute Akzeptanz beim Kunden. In Landsberg am Lech entstand ein solches Fachmarktzentrum. Der vorbildliche Dachaufbau war die Basis für ein umweltfreundliches, grünes Flachdach. Von Dipl.-Ing. Aloisius Ritz

In Verbindung mit der zweckorientierten und architektonisch ansprechenden Bauweise konnten für das im Jahr 2009 eröffnete „InCenter Landsberg“ bundesweit agierende Unternehmer als Ankermieter überzeugt werden. Auf annähernd 19 000 m2 Verkaufsfläche finden sich Unterhaltungselektronik, Lebensmittel, Kleidung, Sportartikel sowie ein umfassendes Do-it-yourself-Angebot. Über einen großzügig gestalteten Arkadengang sind alle Geschäfte witterungsunabhängig zu erreichen.

Aufwändige Arbeiten für die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen Um der durch den Bau „auf der grünen Wiese“ erfolgten Flächenversiegelung entgegenzuwirken, wurden von den 22 600 m2 Dachfläche etwa 18 500 m2 extensiv begrünt. Einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leistet die zusätzlich installierte Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche. Hohe Brandschutzanforderungen Zur Umsetzung des Großprojektes war neben der Ausführungsplanung auch eine detaillierte Projektierung und Baustellenorganisation erforderlich. Die Dachfläche musste für den Bau aufgrund ihrer Größe gemäß den Brandschutzbestimmungen der IndustriebauVerlegung der kombinierten Schutz-, Dränage- und Wasserspeicherbahn unmittelbar auf die wurzel- und rhizomfeste Rhepanol hg

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richtlinie – IndbauRL 5.11.1 – in drei Abschnitte aufgeteilt werden. Mit den Dacharbeiten wurde die Erkheimer Rampp Kunststoffe GmbH Flachdachabdichtung beauftragt. Konsequente Abschottung Grundlage des Dachaufbaus bildet eine Tragschale aus Trapezblechen. Um den Anforderungen der DIN 18234 „Baulicher Brandschutz großflächiger Dächer – Brandbeanspruchung von unten“ zu entsprechen, mussten die Dachhandwerker zunächst in den sich überlappenden Bereichen der Trapezbleche Sickenfüller einbringen. Durch die nichtbrennbaren Mineralwolle-Elemente wird ein Weiterleiten der Flammen oder brennbarer Zersetzungsgase an den sich überlappenden Bereichen der Trapezbleche unterbunden. Ebenso wurden alle Dachdurchdringungen, Einbauten und Anschlüsse an aufgehenden Bauteilen wie zum Beispiel Brandwänden gemäß der DIN 18234-Teil 3 ausgebildet. Auch hier kamen der Profilform angepasste Abschottungen aus nichtbrennbarer Mineralwolle rund um die jeweilige Durchdringung oder entlang der Einbauten oder Anschlüsse zum Einsatz. Mit der konsequenten Ausführung dieser Abschottungen kann die Brandweiterleitung von unten nach oben sowie durch die Hohlräume der Profilbleche verhindert werden. Erst nach Abschluss dieser brandschutztechnischen Arbeiten begannen die Dachhandwerker mit der Verlegung der Dampfsperre. Hierfür nutzen sie eine PE-Folie mit einem sd-Wert von >150m. Einsatz von nichtbrennbarer Wärmedämmung Als Wärmedämmung oberhalb der Dampfsperre kam eine nichtbrennbare – Euroklasse A1 – SteinwolleDämmplatte zum Einsatz. Aufgrund ihrer hoch verdichteten, lastverteilenden Oberlage bietet sie eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchungen. Die Verlegung der Dämmplatten erfolgte im Verband mit versetzten Stößen und quer zu den Sicken angeordnet. Die insgesamt 140 mm dicke Wärmedämmschicht bildeten die Dachhandwerker zweilagig aus.

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Baustelle des Monats DACH

Empfohlene Dachaufbauten Nach Auswertung eines Großteils der Brände von industriellen und gewerblichen Gebäuden werden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft nachfolgende Systeme beziehungsweise Materialien empfohlen:  Brandlastarme Dampfsperren  Nichtbrennbare Wärmedämmstoffeve anstelle von brennbaren Wärmedämmstoffen  Hochpolymere Dachabdichtungsbahnen (zum Beispiel Kunststoff- oder Kautschukbahnen)  Mechanische Befestigungen anstelle von bituminösen Klebmassen Abdichtung mit geringer Brandlast Gerade mit Blick auf den vorbeugenden baulichen Brandschutz und die erhöhten Anforderungen der Industriebaurichtlinie sollte auch die Dachabdichtung in das Gesamtkonzept passen. In diesem Zusammenhang spielt die Brandlast eines Daches eine wesentliche Rolle. Die Brandlast bezeichnet den in Megajoule gemessenen Brennwert des Bauteils oder Baustoffes im eingebauten Zustand. Eine Kunststoff-Dachbahn mit einer Dicke von 1,2 mm hat eine Brandlast von etwa 38 Megajoule pro Quadratmeter. Das liegt knapp unter der Brandlast von einem Liter Heizöl mit 42 Megajoule. Bituminöse Abdichtungsbahnen erreichen pro Lage und Quadratmeter einen Heizwert der bis um das dreifache höher ist. Bewährte PIB-Bahn Auch aus diesem Grund kam bei der Abdichtung des 22 600 m2 großen Daches die PIB-Kunststoff-Dachbahn Rhepanol der Mannheimer FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KG zum Einsatz. Jedoch war die Brandlast nicht die einzige Anforderung die durch die Dachabdichtung erfüllt werden musste. Das planerische Konzept sah für die Dachfläche auch die extensive Begrünung vor. Daraus ergaben sich für die Kunststoff-Dachbahn zusätzliche Eigenschaften, wie Rhizom- und Wurzelfestigkeit. Auch hierfür bietet der Hersteller eine Lösung mit dem Rohstoff Polyisobutylen (PIB): nämlich Rhepanol hg. Mit dieser Bahn hat FDT auf Basis der ältesten Kunststoff-Dachbahn der

Welt eine moderne Begrünungsbahn entwickelt. „Rhepanol hg“ kombiniert die positiven und bewährten Eigenschaften der „Rhepanol fk“-Bahnen des Herstellers mit der vorgegebenen Wurzel- und Rhizomfestigkeit gemäß der FLL-Richtlinien. Ebenfalls aus dem Rohstoff PIB hergestellt, entspricht Rhepanol hg vom Werkstoff her auch der DIN 16731. Verstärkt wird die moderne Begrünungsbahn durch eine mittige Glasvlieseinlage. Außerdem ermöglicht die Weiterentwicklung der über Jahrzehnte praxisbewährten PIB-Dachbahn die Fügung der Bahnennähte durch Heißluftschweißen. Im lose verlegten Schichtenaufbau kommt die Bahn als Abdichtung unter Auflast mit Begrünung zum Einsatz. Lösungen aus natürlich vorkommenden Chemikalien beeinträchtigen ihre Funktionstüchtigkeit nicht. Die von Weichmachern und halogenen Brand-

Komplett fertig gestellter Begrünungsaufbau mit brandschutzbedingtem Kiesstreifen zur Attika Fotos: FDT

Abschnittsweise Arbeiten auf dem Dach des neuen Einkaufzentrums: im Vordergrund Dachbegrünung und PVModulträger, im Hintergrund die Dachabdichtung mit FLL-geprüfter „Rhepanol hg“

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DACH Baustelle des Monats

Langsam setzt sich die Begrünung zwischen den PV-Modulen und den „freien“ Dachbereichen durch Foto: FDT

Bautafel

schutzmitteln freie „Rhepanol hg“ ist zudem durch ein neutrales Institut nach DIN EN ISO 14040 ff im Rahmen einer Ökobilanz zertifiziert. Zugleich ist sie hochfest gegen Perforation und verfügt neben UV- und Hagelschlag-Beständigkeit (gemäß SIA 280) auch über eine Kälteflexibilität bis minus 60° Celsius. Die auf den drei Dachteilbereichen lose verlegte PIBBegrünungsbahn wurde von den Dachdeckern an allen An- und Abschlüssen mit einer linearen Randfixierung befestigt. Die Fügung der Bahnen untereinander erfolgte mittels Heißluft. Durch diese Fügetechnik, die ohne offene Flamme auskommt, reduziert sich die Brandgefahr bereits in der Bauphase des Dachs erheblich.

Im Planungskonzept war auch die extensive Begrünung vorgesehen Begrünung und PV-Anlage kombiniert Nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten des voll funktionsfähigen Daches, folgte der Begrünungsaufbau „SolarVert“ des Dachbegrünungssystem-Herstellers Zinco GmbH. Eine unmittelbar auf der Abdichtung verlegte Schutz-, Dränage- und Wasserspeicherbahn schützt die Abdichtung und markiert zugleich die Gewerketrennung. Denn der gesamte Begrünungsaufbau wurde durch die GDT Gründach Technik GmbH ausgeführt. Bei dem Begrünungsaufbau handelt es sich um eine Kombination aus Dachbegrünung

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und durchdringungsfreies Aufständerungssystem für Photovoltaik-Module.

Bauherr EEW GmbH, Gesellschaft für Grundbesitz & Projektentwicklung, Sindelfingen Planung Architekturbüro Drenske, Kulmbach Projektsteuerung CPM GmbH, Gesellschaft für Projektmanagement, Sindelfingen Verarbeiter Rampp Kunststoffe GmbH Flachdachabdichtung, Erkheim Material Rhepanol hg Hersteller FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG, Mannheim Dachbegrünung Kombination aus Dachbegrünung und durchdringungsfreies Aufständerungssystem für V-Module Hersteller Zinco GmbH, Unterensingen, Montage GDT Gründach Technik GmbH, Unterensingen

Resümee: Gutes Vorbild für die Zukunft Beim Neubau des Fachmarktzentrums „InCenter“ in Landsberg am Lech bildet die PIB-Begrünungsdachbahn„Rhepanol hg“ eine gute Grundlage für die nachfolgende Begrünung und PV-Anlage. Dank der intelligenten Kombination von zukunftsweisenden Lösungen konnte das 22 600 m2 große Dach des Einkaufzentrums fachtechnisch einwandfrei abgedichtet werden. Zudem sorgen die 18 500 m2 große extensive Dachbegrünung und die 5500 m2 große PV-Anlage für eine umweltfreundliche Flächenentsiegelung und Ressourcen schonende Stromerzeugung. Immerhin fließen mehr als 800 000 kWh Strom pro Jahr vom Dach des InCenters in das Stromnetz der Lechwerke AG. Autor

Dipl.-Ing. Aloisius Ritz ist Anwendungstechniker bei der FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG, Mannheim.

  

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DACH Baubericht

Wellness-Paradies unter grünem Dach Inmitten der Schweizer Bergwelt entstand in Arosa im Zuge eines Hotelanbaus ein großer Wellnessbereich. Die außergewöhnliche Dachgestaltung setzte ein Spezialist für Dachbegrünung um. Insgesamt wurden rund 2500 m² Dachfläche – treppenförmig angeordnet und mit Lichtsegeln ausgestattet – begrünt. Von Roland Appl

Das Tschuggen Grand Hotel ist ein international renommiertes Fünfsternehotel in Arosa im Schweizer Kanton Graubünden, bekannt als Sommer- wie auch Wintersporthotel mit geschichtlichen Wurzeln, die bis ins Jahr 1883 zurückreichen. Mit dem Anbau des rund 5000 m² großen umfassenden Wellnessbereichs „Tschuggen Bergoase“ erfuhr das Hotel eine ganz besondere Aufwertung und erhielt aufgrund dessen vielfache Auszeichnungen und beste Platzierungen in nationalen wie internationalen Hotelratings. Die „Tschuggen Bergoase“ bietet Wellness auf vier Stockwerken mit imposanter Wasserwelt, Sauna- und Dampfbadlandschaften, Behandlungsräumen, Chillout-Lounge und Feuerstelle, Fitness und Medical Wellness – all dies unter dem grünen Dach mit einer unorthodoxen Lichtsegel-Architektur, die vom international bekannten Architekten Mario Botta entworfen wurde.

„Das Dach zeugt von starkem Ausdruck und viel Respekt gegenüber dem Dorf“ Außergewöhnlicher architektonischer Ansatz Der Ort Arosa hat eine außergewöhnliche Lage: Die Berge begrenzen einen naturbelassenen Raum auf 1775 m Höhe, in dem der Mensch permanent mit den Naturkräften konfrontiert wird. Für den Architekten Botta war es wichtig, den Anbau in die Landschaft zu Der architektonische Entwurf sah die Integration der „Tschuggen Bergoase“ ins Landschaftsbild vor – dabei wurden die Lichtsegel spannungsvoll in Szene gesetzt

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integrieren. Er formulierte seinen architektonischen Ansatz für die Bebauung des vorgesehenen Grundstücks mit der „Tschuggen Bergoase“ in typischer Architektensprache so: „Wir haben uns vorgestellt zu bauen, ohne zu überbauen. Während das große Volumen der funktionalen Räume im Berg verschwindet, zeugen auftauchende Elemente (Blätter, Bäume – Oberlichter mit einer eigenen Geometrie) von der Gegenwart des Neuen. Diese geometrisch-vegetalen Körper wecken die Neugier der Besucher und ‚transportieren‘ Licht – tagsüber in die unterirdischen Räumlichkeiten und während der Nacht leuchten diese Zeichen eines kollektiven Erholungsraumes in das Dorf hinaus.“ Für diese ganz besondere Dachgestalt musste eine bautechnische Lösung gefunden werden. Der Dachbegrünungssystem-Hersteller Zinco konnte diese Herausforderung umsetzen. Schräglage erforderte besondere Bautechnik Die insgesamt etwa 2500 m² Dachfläche, die zu begrünen waren, sind treppenförmig abgestuft. Horizontale Flächen wechseln sich mit Schrägdachflächen ab, welche eine Dachneigung von 36 Grad aufweisen. Bei dieser Dachneigung war es sinnvoll, die wurzelfeste Dachabdichtung direkt auf die Betondecke aufzubringen und erst im Anschluss die Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol zu verlegen. Damit entstand ein Umkehrdachaufbau, bei dem die Dachabdichtung vor mechanischen Einwirkungen sicher geschützt unter der Wärmedämmung liegt. Wesentlich für die Begrünung des Umkehrdaches war, dass der weitere Systemaufbau das Ausdiffundieren von Wasserdampf aus dem Dämmstoff ermöglicht. So folgte zunächst ein wasserabweisendes aber dampfdurchlässiges Trennvlies und darauf das Dränelement „Floradrain FD 25“ von Zinco als Kernelement im Begrünungsaufbau. Dieses Dränelement speichert Niederschlagswasser in seinen Mulden und leitet überschüssiges Wasser durch das unterseitige Kanalsystem sicher zu den Dachabläufen ab. Das Wasserrückhaltevermögen variiert dabei entsprechend bei den horizontalen und geneigten Dachflächen. Das Abflussvermögen ist stets gewährleistet. Verwendet wurde „Floradrain FD 25“ in Form von Rollenware mit gleichzeitiger Vlieskaschierung. Dies ermöglichte dem Verarbeiter eine

Baubericht DACH

Bautafel

Erosionsschutz auf den Steildächern: mit Holzlatten wurde eine Schubschwellenkonstruktion, die einem Lawinenverbau ähnelt, hergestellt

Bauprojekt „Tschuggen Bergoase“, Wellness-Bereich des Tschuggen Grand Hotels in CH-7050 Arosa GR Bauherr Tschuggen Hotel Group AG Architekt Mario Botta, CH-6904 Lugano TIFanzun AG, CH-7000 Chur GR Baujahr 2006 Dachfläche rund 2500 m² Dachaufbau Umkehrdach wurzelfeste Dachabdichtung und Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol Begrünungsaufbau Zinco-„Floradrain FD 25 RV“ Rollenware vlieskaschiert Bepflanzung Rasenaussaat Ausführung Zingg Gartenbau AG, CH-7013 Domat/Ems GR

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DACH Baubericht

Links: Beim Umkehrdach liegt die wurzelfeste Dachabdichtung geschützt unter der Wärmedämmschicht aus extrudiertem Polystyrol Rechts: Die Dränageschicht mit „Floradrain FD 25-RV“ reguliert den Wasserhaushalt auf dem Dach. Die vlieskaschierte Rollenware wird in einem Arbeitsgang aufgebracht

effiziente Verlegung in einem Arbeitsgang. Das Vlies sichert die Funktionsfähigkeit der Dränage, da es Feinteile aus der darüber liegenden Vegetationstragschicht fernhält. Mit diesem Systemaufbau sind auch auf dem Extremstandort Dach geeignete Wachstumsbedingungen für das Grün geschaffen.

Das Dränelement „Floradrain FD 25“ war das Kernelement im Begrünungsaufbau

Treppenförmig abgestuft sind die insgesamt 2500 m² Rasendachfläche. Eine gläserne Brücke schafft die Verbindung zwischen Wellnessbereich und Hotel

Keine Rutschpartie Bevor die Vegetationstragschicht aufgebracht werden konnte, waren in den Steildachflächen Arbeiten zur Lagesicherung derselben notwendig. Als Erosionsschutz wurde daher mit Holzlatten eine Schubschwellenkonstruktion gebaut, die einem Lawinenverbau ähnelt. Unterbrochen wird diese Konstruktion lediglich durch die acht aufragenden Lichtsegel. Diese zwi-

schen 9 und 13 m hohen, dreiecksförmigen Lichtsegel aus Glas und Stahl befinden sich nämlich alle bis auf eine Ausnahme im Steildachbereich. Natürliches Grün abgestimmt auf die Umgebung Als Vegetationstragschicht wurde die zuvor abgetragene und zwischengelagerte Humusschicht wieder aufgebracht. Die Schichtdicke beträgt 20 bis 30 cm. Nach dem Einebnen und der Verdichtung der Humusschicht wurde der Rasen ausgesät. In der Anwachsphase musste die Oberfläche zunächst ständig feucht gehalten werden, dann wurde die Bewässerung langsam reduziert, um die Wurzelbildung nach unten zu fördern. Rasen gehört zur Kategorie der Intensivbegrünung und erfordert auch nach der Anwachsphase eine regelmäßige Bewässerung sowie Pflegemaßnahmen wie Schnitt und Düngung. Bei der „Tschuggen Bergoase“ steht dabei ein natürlicher Charakter der Rasenfläche im Vordergrund, um einen optisch fließenden Übergang zur umliegenden Vegetation zu erhalten. Zu bewundern ist dieses architektonisch eindrucksvolle Dach im Übrigen hervorragend aus der Bergbahn „Tschuggen Express“: Dieses hoteleigene Schienentaxi bringt die Gäste des Fünfsternehauses im Sommer und Winter binnen weniger Minuten direkt in das Skiund Wandergebiet von Arosa. Unauffällig das Grasdach und spektakulär die geometrischen Lichtsegel – so ergibt sich ein spannungsreicher Kontrast und wie es Mario Botta formulierte „eine faszinierende Antwort von starkem Ausdruck und großem Respekt gegenüber dem umliegenden Dorf.“ Autor Roland Appl ist Technischer Leiter der Zinco GmbH in Unterensingen.

Im Internet finden Sie unter www.bauhandwerk.de im eMagazine der dach+holzbau neben weiterer Bilder auch eine Detailzeichnung des Dachaufbaus.

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DACH Praxistipp

Solarenergie von der Rolle auf´s Dach Photovoltaik (PV)-Anlagen sind heute aus der (Dach)-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Allerdings gibt es nach wie vor Vorbehalte. Zum einen aus optischen Gründen, zum anderen, weil die Aufständerung beim Flachdach Probleme macht. Bei aufgeklebten PV-Modulen auf Metalldächern überwiegen aber die Vorteile. Von Florian Eisenholz

„Hauptsache mein Strom kommt aus der Steckdose“, lautete ein geflügeltes Wort in den frühen 1980er Jahren, mit dem auch die Bewegung der Atomkraftgegner und deren noch heute bekanntes Motto „Atomkraft? Nein Danke!“ in Verbindung gebracht wurde. Heute wissen wir, dass aus den scheinbar verrückten Ideen der damaligen Zeit vorbildliche technische Errungenschaften hervorgingen. Dies zeigt sich unter anderem auch beim Blick auf unsere Dachlandschaften. Solaranlagen und Kollektoren verschiedenster Bauart zieren unterschiedlichste Dächer. Doch mit zunehmender Verbreitung, vor allem von PV-Anlagen, werden auch kritische Stimmen laut. Einerseits weil viele Anlagen die Bausubstanz nicht unbedingt verschönern, andererseits weil die Montage von schweren aufgeständerten PV-Modulen nicht selten mit statischen Problemen am Gebäude und Dach behaftet ist. Beim Metalldach haben vor allem Klempner Fragen. Zum Beispiel, wie Anlagen sicher auf Metallbedachungen installiert werden können.

Wie können PV-Anlagen sicher auf Metalldächern installiert werden? Dach und Solaranlage aus einer Hand Manfred Burgbacher vom Fachbetrieb Maurer aus Schramberg konnte sich solche Fragen bei der Montage eines Metalldaches samt PV-Anlage für das städtische Freibad in Calw-Stammheim sparen. Denn der Hersteller Prefa bot mit dem Stehfalz-Dach eine Kombi-Lösung an. „Es ist begrüßenswert, wenn die Metalllieferanten gleich die passende Solar-Lösung anbieten“, freut sich der Metallbauer. Begeistert schildert er, wie aus „seinem“ Aluminium-Stehfalzdach eine Stromfabrik für das städtische Freibad in CalwStammheim wurde. „Mit den Prefalz Solar-Laminaten war das kinderleicht“ erinnert sich der Klempner aus dem Schwarzwald und fügt an: „Das hätten wir unseren Kunden schon viel öfter anbieten sollen“. Unproblematische Montage Die Methode des Laminierens ist einfach und ökonomisch zugleich. Das zeigte sich auch beim Verlegen des 600 m² große Stehfalzdach für die Stromerzeu-

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gung: Mit einem speziellen Reiniger wurden zunächst die einzelnen Metall-Scharen (Bänder) gesäubert und anschließend trocken gerieben. Danach wurde das auf der Rolle angelieferte 7,7 kg schwere und 5,48 m lange Solar-Laminat am First abgesetzt. Das 394 mm breite und 2,5 mm dicke Silizium-Dünnschicht-Laminat konnte sich dann selbst ausrollen. Mit einer Abstandschablone richteten die Dachhandwerker die flexiblen Dünnschichtmodule aus. Die auf der Rückseite angebrachte Schutzfolie muss in einem weiteren Arbeitsschritt entfernt werden. Durch leichtes Anreiben haftet die dünne PV-Anlage dann auf dem Metalldach. Dreifaches Lichtausbeute, bessere Energiebilanz Die Dünnschicht-Solartechnologie muss den Vergleich mit herkömmlichen PV-Modulen nicht scheuen. Auf dem Trägermaterial von Prefalz Solar sind drei unterschiedliche lichtaktive Siliziumschichten aufgebracht. Jede dieser Schichten ist auf eine bestimmte Wellenlänge des Lichtes hin optimiert und somit in der Lage, das Lichtspektrum optimal zu absorbieren – auch bei diffusem Licht. Die Erträge können durch die dreifache Nutzung des Lichtspektrums laut Hersteller um bis zu 20 Prozent über denen kristalliner Zellen liegen. Auch die Energiebilanz bei der Herstellung der Siliziumzellen ist im Vergleich zu kristallinen Zellen um ein Vielfaches besser. Eine Silizium-Dünnschicht-Zelle hat die Energie, die für die Produktion aufgewendet wurde, schon nach zwei bis drei Jahren Betrieb wieder erzeugt. Mit einer Standzeit von über 30 Jahren ist diese Technologie eine der umweltfreundlichsten, die heute technisch ausgereift zur Verfügung steht. Der einzige Nachteil ist der höhere Flächenbedarf. Weitere Vorteile: keine Statikprobleme Dem stehen jedoch weitere Vorteile gegenüber. So schränkt das Solar-Laminat mit einem Flächengewicht von circa 3,56 kg/m² die Statik nicht ein. Die Montage erfolgt durchdringungsfrei und sturmsicher bei einer bestmöglichen optischen Integration in die Dachlandschaft. Die Zellen sind in eine dauerelastische UV-beständige Polymerschicht eingebettet. Diese Schicht schützt die Zellen vor extremen Wetterer-

Praxistipp DACH

Um die nötige Haftung zu erhalten, müssen, vor dem Anbringen der Solar-Bahn, die Klebefläche auf dem Stehfalzdach gereinigt werden

Vielfältige Zubehörpalette Als Zubehör gibt es Steckverbinder, die eine falsche Verkabelung gänzlich ausschließen oder auch Kabelkanäle samt durchdachten Klemm- und Stoßverbindern. Die Kabelkanäle lassen sich wie handelsübliche Schneefangeinrichtungen auf dem Stehfalz aufklemmen. Die Kabelkanäle aus Aluminium sind so profiliert, dass eine Eisschanzenbildung nahezu ausgeschlossen werden kann.

Die Prefalz-Solarbahn wird auf Rollen geliefert und einfach auf dem Dach ausgerollt

Mit einem auf den Falz auf geklemmten Kabelkanal lassen sich die elektrischen Leitungen sauber verlegen

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DACH Praxistipp

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3 Nach dem Abrollen kann die Schutzfolie abgezogen werden. Die Bahnen werden noch nicht angedrückt, sondern zunächst erst einmal auf das Dach gelegt Mit einer Schablone lässt sich die Photovoltaikbahn genau ausrichten Ausrichtung und Kontrolle Der Elektroinstallateur überprüft die Funktion des Moduls

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eignissen wie Hagel oder Eisregen. Damit sind die Dünnschicht-Zellen problemlos begehbar – anders als bei großflächig und eng aneinander liegenden aufgeständerten Solarmodulflächen. Dachbegehungen oder Wartungsarbeiten können jederzeit von geschultem und eingewiesenem Fachpersonal durchgeführt werden. Was geschieht eigentlich mit den Anschlüssen? „Davor haben die Kunden am meisten Respekt“, stellt Prefa-Anwendungstechniker Jörg Schelske fest. „Unbegründet“, wie er meint, „denn der Anschluss und die Verkabelung der Solarlaminate ist denkbar einfach und die Details sind durchdacht.“ Das konnte auch Metallbauer Manfred Burgbacher erfahren. „Die Montage ist kinderleicht! Die Steckverbindungen sind direkt mit den einzelnen Laminaten verbunden und konnten selbst vorgenommen werden. Für die elektrischen Anschlüsse im Gebäude und die Verbindung zum Wechselrichter war dann der Elektriker zuständig.“

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Fazit Sowohl Manfred Burgbacher vom Fachbetrieb Maurer als auch die Stadt Calw waren mit der Lösung zufrieden. „Berührungsängste mit der neuartigen Technik sind unbegründet – die einfache und sehr schnelle Montage macht richtig Spaß“, sagt Burgbacher. Für die Stadt Calw lohnt sich die Anlage auch finanziell. Das optisch schöne Dach bringt dem Kämmerer auch noch Geld in den Stadtkässel. Innerhalb von rund zwölf bis 14 Jahren soll sich die Anlage amortisiert haben. Besonders angetan war Manfred Burgbacher von dem Service des Herstellers: „Dass uns die PrefaTechniker mit Rat und Tat zur Seite standen war speziell bei der Erstanwendung und den entsprechenden Beratungsgesprächen im Vorfeld hilfreich. Mit Sicherheit werden weitere Dächer folgen.“ Autor Florian Eisenholz ist Klempnermeister und seit einigen Jahren mit dem Solar-Laminat-System von Prefalz vertraut.

Ausführung + Montage DACH

Dekorative Deckung mit Schiefer Es gibt mindestens 30 verschiedene Deckarten aus Schiefer bei der Dach- und Fassadendeckung. Bei den dekorativen Deckarten steht die Geometrie des Decksteines dominant im Vordergrund. Sie bestimmt die Wirkung des Schieferdaches. Es gibt aber auch farbliche Deckunterscheidungen. Von Gerard Halama

Unter den vielen Schieferdeckarten gibt es besonders exklusive (Altdeutsche Deckung), ausgefallene (Wilde Deckung), preiswerte (Universal-Deckung, RechteckDoppeldeckung) aber auch schmückende Deckungen (Spitzwinkel, Octogones, Fischschuppen, Coquettes, Bischofsmützen, Waben). Mit ihren Spitzen, gestutzten Ecken und verschieden ausgeprägten Rundungen schmücken die dekorativen Deckarten vor allem die Dächer und Fassaden von mondänen Stadthäusern, Villen und Schlössern. Ob Jugendstil, organische Architektur, Art Déco oder Expressionismus: Zum schmückenden oder ornamentalen Charakter solcher Bauten gehört oft auch eine dekorative Schieferdeckung.

Hohe Kunst der Dekorativen Dachdeckungen mit „ColorSklent“Schiefer bei einer Hamburger Stadtvilla. Die Turmdeckung ist auf Basis der Rechteck-Doppeldeckung mit spitzem und stumpfem Schnitt gehalten

Dekorative Deckarten gehören oft zu exklusiven Bauten Der Ursprung aller dekorativen Deckarten Neben der rein zweckerfüllenden Steingeometrie, zum Beispiel des Rechteckes, manifestiert sich in den dekorativen Deckarten der Wille zur individuellen Gestaltung des Schieferdecksteines. Dabei gebührt der Spitzwinkel-Deckung besondere Aufmerksamkeit. Diese Deckung, eine auf die Spitze gestellte Raute, zierte bereits die Dächer der Römer und dürfte damit den Ursprung aller dekorativen Deckarten markieren. Damit eine Schieferdeckung mit Spitzwinkeln funktioniert, müssen alle Schiefersteine gleich groß sein. Die Grundlage für alle dekorativen Deckarten ist deshalb die fortwährende Wiederholung (Schablonierung). Die Gestaltung der Schiefer kann nur in sehr beschränktem Maße verändert werden, weil die Decksteine sonst ihre Geometrie und somit ihre Ausdruckskraft einbüßen würden. Alle schmückenden Deckarten werden, ähnlich einer Rechteck-Deckung, in einem festen Raster eingeteilt und geschnürt. Dabei können sie durch unterschiedlich breite Fugen zwischen den Schiefersteinen (3 bis 6 mm) und dem Schieferüberstand an der Ortgängen (20 bis 50 mm) der objektspezifischen Trauf- oder

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DACH Ausführung + Montage

Jugendstilvilla mit Dekorativer Deckung aus Spitzwinkeln. Dabei wurden die Details mit Schiefer liebevoll ausgeführt Fotos: Rathscheck Schiefer

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Firstlänge angepasst werden. Die Ortgänge können, je nach Deckart, auch ohne spezielle Anfang- oder Endorte ausgebildet werden, zum Beispiel kann die Deckung mit einem aufgelegten Ort „eingerahmt“ werden. Bei Graten kommen aufgelegte Grate (Strackorte) zum Einsatz. Kehlen werden oft mit Metall unterlegt. Der dekorative Charakter solcher Dächer wird zusätzlich oft auch durch Dachschmuck (Zierfirste, Spitzen, Ziergeländer) ergänzt.

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Dekorative Dächer Für dekorative Deckungen auf Dächern sind Spitzwinkel, Octogones und Coquettes geeignet. Spitzwinkel-Deckungen mit rautenförmigen, auf der Spitze stehenden Schiefern, mit zwei gegenüberliegenden gestutzten Ecken, werden im halben Verband gedeckt. Rathscheck Schiefer bietet zehn verschiedene Steingrößen an. Sie sind, je nach Größe, ab einer Mindestdachneigung von 30 Grad einsetzbar. Octogones und Coquettes basieren auf der RechteckDoppeldeckung. Entsprechend gelten für diese Deckungen auch die Regelungen für Rechteck-Doppeldeckungen: Die Mindestdachneigung beträgt je nach Steingröße 22 Grad. Diese Deckarten können wie eine übliche Rechteck-Doppeldeckung auf Vollschalung, aber auch auf Lattung eingedeckt werden. Auf Basis der Rechteck-Doppeldeckung sind auf Anfrage weitere schmückende Decksteinformen denkbar, so zum Beispiel die Bischofsmütze. Dabei wird die Sichtfläche eines rechteckigen Schiefers nicht komplett rund, sondern in einer rundlichen gotischen Form spitz zulaufend zugerichtet. Werden rechteckige Schiefer unter 30 Grad spitz zugerichtet und in einem exakt dazu passenden Abstand verlegt, entsteht in der Ansichtsfläche ein Sechseck

Ausführung + Montage DACH

Bei der edel geschmückten Fassade kommt „ColorSklent“-Schiefer in freier schmückender Kreation zum Einsatz Fotos: Rathscheck Schiefer

Dekorative Schieferdeckung aus Bischofsmützen für ein reich geschmücktes Bauwerk einer Villa in Potsdam

mit der Anmutung einer Wabe (siehe Deckbild an der Traufe auf Seite 27 unten). Diese und weitere geometrische Spielformen zeugen von kunstvoller wie mathematischer Beherrschung des Themas durch das Dachdeckerhandwerk. Dekorative Fassaden Für Fassadendeckungen sind neben Spitzwinkeln, Octogones und Coquettes zusätzlich auch Fischschuppen und Waben geeignet. Im Vordergrund jeder Deckart steht die Regensicherheit. Bei der Wandbekleidung mit Schiefer sind die Regeln angenehm einfach. Die Höhenüberdeckungen sind vorgegeben. Bei genagelten Rechteck-Doppeldeckungen und den davon abgeleiteten dekorativen Deckarten beträgt die Mindestüberdeckung des dritten Gebindes über das erste 2 cm, bei einer Befestigung mit Klammern 6 cm. Die Überdeckungen der Spitzwinkel, der Waben oder der Fischschuppen ergeben sich automatisch aus der Geometrie der Schiefer und sind in den Fachregeln festgeschrieben. Aus diesen einfachen Rahmenbedingungen entwickelte das Dachdeckerhandwerk in den zurückliegenden Jahrhunderten eine große Vielfalt verschiedenster schmückender Deckungen, Schmuckbänder und Ornamente. Dabei kommen oft auch „ColorSklent“-Farbschiefer zum Einsatz. Farbige Schiefer waren früher und sind auch heute das Salz in der Suppe bei einer schmückenden Deckung. Ornamente Die höchste Kunst der Dekoration, vor allem an der Schieferfassade, sind die Ornamente. In den ornamentalen Deckungen und Schmuckbändern manifestiert sich die Kreativität des gestaltenden Dachdeckerhandwerks. Es gibt eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten und sogar spezielle Weiterbildungsangebote für die Künstler unter den Dachdeckern. Doch Ornamente und Schmuckbänder sind aufwändig gearbeitet und haben ihren Peis. Um dem Thema die Schärfe zu nehmen, bietet Rathscheck Schiefer seit geraumer Zeit mehrere Ausführungen vorgefertigter Schmuckbänder an. Fazit Dekorative Schieferdeckarten für Dächer und Fassaden sind in verschiedensten Ausprägungen bekannt. Ihre schmückende Wirkung basiert auf einer fortwährenden Wiederholung des Musters. Schmückende Fassadenbekleidungen, Ornamente und Schmuckbänder spiegeln den Gestaltungswillen der Architekten und des Dachdeckerhandwerks wider.

Autor Gerard Halama ist Fachjournalist und betreibt ein Büro für Fachpublizistik in Bremen.

Design folgt Funktion: Florale Ornamente am Blumengeschäft

Im Internet finden Sie unter www.bauhandwerk.de im eMagazine der dach+holzbau neben weiteren Bildern von wunderschönen dekorativen Schieferdeckungen auch das Deckungsschema eines dekorativen Schmuckbandes .

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DACH Ausführung + Montage

Eine energetische Sanierung von außen war aufgrund der bereits installierten PV-Anlage bei diesem Einfamilienhaus nicht möglich Fotos: Ursa

Energetische Sanierung von Steildächern Bei Gebäudesanierungen müssen die gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz berücksichtigt werden. Das kann durch eine Innendämmung oder durch eine Dämmung von außen geschehen. Der erste Teil des Artikels über energetische Sanierung beschäftigt sich mit der Innendämmung von Steildächern. Von Sven-Erik Tornow Aufgrund der im Oktober 2009 in Kraft getretenen EnEV müssen bei Änderungen am Gebäude die Anforderungen an den Wärmeschutz berücksichtigt werden. Zudem besteht bei vielen Gebäuden eine Verpflichtung zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Selbst in den letzten zehn Jahren erbaute Einfamilienhäuser sind hiervon betroffen. Vielfach wurden diese als Ausbauhaus mit Dachgeschossreserve erstellt und nicht selten ist hier nicht einmal die oberste Geschossdecke gedämmt. Egal, ob nun das Dachgeschoss ausgebaut werden soll oder nicht, es besteht auf jeden Fall die Möglichkeit, die Dachschräge von innen zu dämmen.

Die mittig eingebauten Dachlatte sorgt für die Ableitung der Feuchtigkeit Hoher handwerklicher Aufwand Im Gegensatz zu der Verbesserung der Wärmedämmung in der Steildachkonstruktion von außen ist die energetische Sanierung von innen mit einem höheren handwerklichen Aufwand verbunden. Denn oftmals ist bei solchen Vorhaben noch nicht einmal eine diffusionsoffene Unterspann- oder Unterdeckbahn vorhanden, beziehungsweise muss die vorhandene ausgetauscht werden. Diese ist jedoch zwingend notwendig, bevor die Sparrenfelder wärmegedämmt werden können. Schließlich schützt die Unterspann-/Unterdeckbahn die darunter liegende Wärmedämmung vor Feuchtigkeit. Fachgerechter Einbau Bevor jedoch die Unterspann-/Unterdeckbahn nachträglich in die Sparrenfelder eingebaut werden kann, muss zunächst jeweils mittig eine Dachlatte angeord-

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net werden. Diese soll sicherstellen, dass von außen eindringende Feuchtigkeit über die nachfolgend verlegte diffusionsoffene Unterspann-/Unterdeckbahn mittig abgeleitet wird. Mit je einer Dachlatte rechts und links ist die Unterdeckbahn anschließend an den Sparren zu fixieren. Um eine saubere Klebeverbindung der einzelnen Bahnenstücke untereinander zu ermöglichen, werden die Bahnen auf die entsprechende Sparrenfeldbreite plus Befestigungszugabe zurechtgeschnitten und vor der Verlegung verklebt. Nach dem Anheften und der Fixierung durch Dachlatten spannen sich die Bahnen nun in den einzelnen Sparrenfeldern über die mittige Dachlatte. Die Bahnen sind bis zum First zu führen und mit der Unterdeckbahn der gegenüberliegenden Seite zu überlappen. An der Traufe ist darauf zu achten, dass abfließende Feuchtigkeit schadensfrei aus der Dachkonstruktion nach außen abgeführt wird! Konkret kann dies entweder in die Dachrinne oder unterhalb der Dachrinne geschehen. In der Praxis muss die Unterspann-/Unterdeckbahn an der Traufe ausreichend lang sein, um ein Abtropfen auf das Mauerwerk zu verhindern. Bis zum First dämmen? Bei der Dämmung des Dachstuhls von innen ist grundsätzlich zu überlegen, ob bis zum First gedämmt werden soll. Alternativ dazu könnte auch „nur“ bis 20 cm oberhalb der Kehlbalken gedämmt werden. Da häufig die Kehlbalken als Unterkonstruktion für eine Decke in Trockenbauweise genutzt werden, lassen sich die Gefache zwischen den Kehlbalken ebenfalls dämmen und ein wärmebrückenfreier Übergang zur Zwischensparrendämmung sicherstellen. Da die Unterspann/Unterdeckbahnen bereits bis zum First geführt wurden, ist der notwendige Feuchteschutz gegeben.

Ausführung + Montage DACH

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Fixierung der Unterspann-/Unterdeckbahn auf den Innenseiten der Sparren. Deutlich ist hier die Dachlatte zu sehen, mit deren Hilfe die Feuchtigkeit abgeleitet wird

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Verlegung und Fixierung der Dampfbremse an den Sparren

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Luftdichtes Verkleben der sich überlappenden Dampfbremsbahnen mit entsprechendem Klebeband

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Kombinierte Dämmung zwischen und unterhalb der Sparren. Dazwischen wurde die Dampfbremse luftdicht verlegt

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Einbringen der Mineralwolle-Dämmung in die Sparrenfelder. Erkennbar ist die Fixierung der Unterspann-/Unterdeckbahn mittels Dachlatten auf den Sparreninnenseiten

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Luftdichtes Verkleben der sich überlappenden Dampfbremsbahnen mit entsprechendem Klebeband

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Problembereich Wand- und Bodenanschluss. Eine durchgehende Kleberraupe vom Giebelmauerwerk zum Dachgeschossboden sorgt für den dauerhaft luftdichten Anschluss der Dampfbremse

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Raumseitiger Abschluss durch Trockenbauplatten, die an der zuvor montierten Unterkonstruktion befestigt werden

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DACH Ausführung + Montage

  

   



 

   

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Der Bau von Hütten in den Alpen ist ein schwieriges Unterfangen. Wurden früher die Materialien mühsam mit Maultieren in Höhen von über 2000 m geschleppt, gelingt das heute zwar mit Hubschraubern, die Schwierigkeiten aber – wie beispielsweise eng bemessene Bauzeiten durch kurze Sommer mit wechselnden Wetterlagen – bleiben.

giebedarfs wird durch regenerative Energien erzeugt. Auch deshalb sieht die nahe der Touristenhochburg Zermatt gelegene Hütte von außen nicht wie eine klassische Berghütte aus. Auf eine im Durchmesser 16 m große Stahlunterkonstruktion – ein Zehneck – wurden in Holzständerbauweise vier Stockwerke gebaut. Die Technikräume mit moderner Lüftungsanlage, Energiezentrale und Rechnereinheiten sind im Untergeschoss unter2%#$/(+2/"'+$00$/ +&/-6$,1 '*2,1$/)-,01/2)1(-,$//("'1$1$, gebracht. Im großzügig und offen gestalteten Erdgeschoss #($ ,#4$/)$/3($/1-")4$/)$(,-*5017,#$/! 24$(0$ finden die Küche und der Gastraum Platz. Von dort aus geht Die neue Monte Rosa Hütte des Schweizer Alpenclubs es noch zwei Stockwerke weiter in die Schlafräume. (SAC) soll wegweisend sein für die Zukunft des Berg- Eine Treppe zieht sich kaskadenförmig um den Kern hüttenbaus: Die Grundlage der Überlegungen war ein herum nach oben, wo große Fenster den Blick auf die geringer Ressourcenverbrauch – 90 Prozent des Ener- gigantische Bergwelt freigeben.

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Undichte Bauteile und Anschlussfugen im Dach verursachen zum einen erhebliche Energieverluste. Zum anderen können massive Schäden entstehen, wenn die entweichende Warmluft in der Dämmung auf kalte Luft von außen trifft: Es bildet sich Tauwasser, wodurch Holz und Dämmstoffe mit der Zeit verrotten. Eine luftdichte Gebäudehülle verlängert hingegen die Lebensdauer eines Hauses und schützt zusätzlich die Gesundheit der Bewohner.

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DACH Produkte

Kleber für schwierige Fälle Mit dem selbstschäumende PU-Dämmstoffklebstoff „Terokal TK 395“ von Wolfin soll dem Handwerker die Arbeit auf der Dachfläche erleichtert werden. Er kommt bei schwierigen Anschlussbereichen (Lüftern, Schornsteinen, usw.) und auf unterschiedlichen Untergründen (Beton, Holzwerkstoffe, Mauerwerk, aber auch auf Bitumenbahnen im Sanierungsfall) zum Einsatz. Eine gute Haftung erreicht er

selbst auf Bitumenbahnen mit mineralischer Bestreuung und bei Temperaturen bis minus 5° C. Die Verarbeitung ist einfach: Mit einer speziell dosierenden Schaumpistole wird der Kleber gleichmäßig streifenförmig auf den Untergrund aufgesprüht, darauf wird dann der Wärmedämmstoff verlegt. Nach rund einer Stunde ist die Verklebung ausgehärtet. Kleinere Unebenheiten kann der Handwerker durch Erhöhung der Klebstoffmenge ausgleichen. Durch das feinporige Ausschäumen wird eine hohe Standfestigkeit und Windsogstabilität erreicht.

Bei dem Produkt gilt die 10 Jahre Systemgarantie und Funktionsgarantie von Würth. Im Schadensfall trägt der Hersteller zum einen die Materialkosten, zum anderen die Kosten für den Ein- und Ausbau.

Die Dachbahn „Alkorbright“ des Herstellers Renolit erreicht mit dem so genannten „Clear Coat“-Oberflächenschutz eine hohe Reflexion des Sonnenlichts. Für den Einsatz auf Gebäuden mit Kühltechnik oder als Dachabdichtung unter Photovoltaik (PV)-Anlagen ist dies von großer Bedeutung, denn durch die Reflexion verringert sich die Erwärmung der Dachoberfläche. Das ist nicht nur für Kühlhäuser wichtig, sondern wirkt sich unter anderem auch positiv auf die Leistungsfähigkeit der PV-Module aus. Mit steigenden Temperaturen sinkt die Leistungsfähigkeit kristalliner Module um rund 1 Prozent pro 2° C Temperaturanstieg. Ein Nebeneffekt hat die hohe Reflexionsfähigkeit der Dachhaut auch: Ein Teil des reflektierten Lichts wird durch die Module in Strom ungewandelt. Besonders groß ist der Effekt bei röhrenförmigen PV-Anlagen. Sie sind speziell darauf ausgerichtet, die von der Dachbahn reflektierte Strahlung zu nutzen. Der Oberflächenschutz sorgt dafür, dass der Schmutz weniger auf der Dachbahn haftet und dadurch die hohe Reflexionsfähigkeit der Dachbahn nur sehr langsam abnimmt. Der Hersteller empfiehlt für die Dachbahn den kombinierten Einsatz mit „Alkorsolar“, einem extrudierten Profil mit innenliegender Aluminiumschiene, das auf die Dachbahn aufgeschweißt wird. Daran können Solarmodule ohne zusätzliche Auflast und ohne Durchdringung der wasserführenden Ebene auf dem Dach montiert werden.

Adolf Würth GmbH & Co. KG 74650 Künzelsau Tel.: 07940/15-0 [email protected]

Renolit AG 30455 Hannover Tel.: 0511/495856 [email protected]

www.wuerth.de

www.renolit.com

Wolfin Bautechnik 63607 Wächtersbach/Neudorf Tel.: 06053/708-0 [email protected] www.wolfin.de

Nageldichte Unterdeck- und Unterspannbahn Beim Anbringen von Unterdeck- und Unterspannbahnen müssen künftig unter die Konterlattung entweder Nageldichtbänder oder ein entsprechender Kleber eingesetzt werden. So will es die ZVDHVorschrift. Zudem müssen Dächer so ausgeführt werden, dass sie die Funktion einer Behelfsdeckung übernehmen können. Die Unterdeck- und Unterspannbahn „WÜTOP ND/SK“ des Herstellers Würth gewährleistet mit ihrer Schaumbeschichtung ein selbstständiges Dichtverhalten bei der Durchnagelung. Somit kann bei der Behelfsdeckung beziehungsweise bei der Sanierung auf das Nageldichtband oder auf einen Kleber verzichtet werden. Die diffusionsoffene Unterdeck- und Unterspanbahn PES-Vlies (Polyester-Vlies) mit dreifacher Spezialbeschichtung ist wasserabweisend und temperaturbeständig bis 150° C. Die zusätzliche UV-Beständigkeit erlaubt eine Behelfsdeckung bis zu zwölf Wochen.

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Reflektierend

Produkte DACH

Selbstklebende Dichtungsbahn

Umdenken und Eindecken Speziell für die nachträgliche Dämmung von Schrägdächern hat der Hersteller Rockwool sein Produkt „Meisterdach Plus“ in einer leistungsfähigen Kombination aus Auf- und Zwischensparrendämmung auf den Markt gebracht. Das System ermöglicht im Altbau einen optimalen Wärmeschutz bei geringer Aufbauhöhe. Durch den Einsatz der üblicherweise 140 mm dicken Zwischensparrendämmung (zum Beispiel „Klemmrock 035“ von Rockwool) in Kombination mit dem Aufsparrendämmsystem „Meisterdach Plus“ (Dicken ab 60 mm) ergibt sich eine durchgängige Dämmdicke von ≥ 200 mm und damit eine hohe Wärmeleitfähigkeit (λ = 0,035 W/(mK)). Während diese Dämmschicht

im Winter teure Heizenergie spart, bietet sie in der heißen Jahreszeit einen hohen sommerlichen Wärmeschutz und zudem einen wirksamen Schallschutz. Zum System „Meisterdach Plus“ gehört das aufeinander abgestimmte Zubehör: Allen voran die feuchtevariable Sanierungsdampfbremse „Dasatop“. Diese sorgt, über Sparren und Dachschräge verlegt, für Luftdichtigkeit und den notwendigen Schutz der Dachkonstruktion vor Feuchtigkeit.

Die Dach- und Dichtungsbahn „Evalon VGSK“ des Unternehmens Alwitra ist für die Abdichtung von Dächern oder Bauwerken in verklebter Verlegung ohne zusätzlichen Klebstoffauftrag und vor allem ohne offene Flamme geeignet. Entscheidender Vorteil: Die Dach- und Dichtungsbahn kann direkt auf unkaschiertePS-Hartschaumplatten geklebt werden. Die bitumen- und lösemittelfreie Dach- und Dichtungsbahn ist sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung geeignet. Durch den neuen Bahnenaufbau konnte die Brandschutzlage direkt in die Bahn integriert werden. Unterseitig ist die homogene Dichtschicht der Bahn mit einem Glas- und Polyestervlies kaschiert, das nach der

Verlegung als Entspannungszone (Dampfdruckentspannung, Bewegungsausgleich) wirkt. Die Beschichtung ist mit einer Schutzfolie abgedeckt. Darüber hinaus ist die Dachbahn mit einem einseitigen Schweißrand für die Fügung der Bahnen untereinander mittels Heißluft oder Quellschweißmittel ausgestattet. Durch die unterseitige Selbstklebeschicht ist die Verlegung zeitsparend und sauber auszuführen. Auch mit Klebeschicht ist die Dachbahn diffusionsoffen. Alwitra GmbH & Co. 54229 Trier Tel.: 0651/9102-0 [email protected] www.alwitra.de

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alwitra EVALON 1,2/1,5 mm dick

Rockwool Mineralwoll GmbH 45966 Gladbeck Tel.: 02043/408-0 [email protected]

Glas-/Polyestervlies Selbstklebeschicht -bitumenfrei

www.rockwool.de

Strapazierfähige Unterdeckbahn Mit der Unterdeckbahn „Majcoat“ bietet der Hersteller Siga ein Produkt, das er mit dem Attribut „besonders strapazierfähig“ anpreist. Die Unterdeckbahn eignet sich für Unterdeckung, Unterspannung und den Einsatz bei hinterlüfteten Fassaden. Wichtigstes Merkmal von „Majcoat“ ist ihre geschlossene und von beiden Seiten durch PP-Vliese geschützte Funktionsschicht (auf dem Bild mit ´a´ gekennzeichnet). Aufgrund ihres dreilagigen Aufbaus kann die Unterdeckbahn laut Hersteller problemlos begangen oder über den Sparren gezogen werden, ohne dass die wichtige mittlere Schicht dadurch Schaden nimmt. Im Gegensatz zu herkömmlichen

Mit diesen Eigenschaften entspricht die neue Unterdeckbahn den Anforderungen der Produktdatenblätter des ZVDH. Die Einordnung erfolgte in die oberste Klasse der Unterdeck- (UDB-A) und Unterspannbahnen (USB-A). Deshalb ist das Produkt auch als Behelfsdeckung geeignet. Eine freie Bewitterung ist bis zu vier Monaten möglich. Bahnen, deren Poren beispielsweise durch das Zusägen von Ziegeln auf dem Dach mit Feinstaub verstopfen können, bleibt die Deckbahn dank ihrer geschlossenen Funktionsschicht dauerhaft diffusionsoffen (sd-Wert = 0,1 m).

Siga Cover AG CH-6017 Ruswil Tel.: 0041/(0)41/4966262 [email protected] www.siga.ch

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DACH Produkte

Luftiger Lift

Der Hersteller Paus möchte mit seinem Liftmodell „Sky Workers Modell PTK 31“ Maßstäbe setzen. Die neu entwickelten Abstützungen des Liftes – eine Kombination aus klappbar und teleskopierbarer Abstützung – sollen die Flexibilität und die Einsatzmöglichkeiten erhöhen. Jede Stütze kann dabei einzeln teleskopiert werden und eine Programmierung sorgt laut Hersteller für eine anwenderfreundlichere Lastüberwachung für jede einzelne Stütze. Die maximale Nutzlast beträgt

bis zu 1600 kg. Das entspricht einer Erhöhung um 400 kg gegenüber dem bisherigen Modell, trotz der verringerter Abstützbreite. Durch die Selbstnivellierung bei der Abstützung kann der Kran per Knopfdruck in die Horizontale gebracht werden. Dies gilt auch bei Bergsteigungen oder beispielsweise Treppenstufen.Neben vielen anderen Neuerungen wurde auch der hydraulische Fahrantrieb überarbeitet. Bei dem neuen Sky Worker kann nun die Hinterachse hydraulisch abgesenkt und fixiert werden, um eine stabile Kraftübertragung auf den Boden zu bringen und Radiereffekte der Tandemachse zu vermeiden. Die Bedienung des Antriebes kann auf Wunsch bequem über die Funkfernbedienung erfolgen.

Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH 48488 Emsbüren Tel.: 05903/707-0 [email protected]

Patentierter Korrosionsschutz Der Hersteller VMZINC stellt mit dem Produkt „VMZ Zinc Plus“ einen patentierten unterseitigen Korrosionsschutz vor. In einem kontinuierlichen Bandbeschichtungsverfahren wird eine 60 Mikrometer dicke Polyurethan/PolyamidBeschichtung aufgebracht. Der Grundierung werden Korrosionshemmstoffe zugesetzt, die einen weitestgehenden Korrosionsschutz ermöglichen sollen. Als zusätzlicher Qualitätsnachweis wurde die Beschichtung dem „1000 Stunden Sprühnebeltest nach DIN EN 50021“ unterzogen, der härtesten Prüfung für Bandbeschichtungen. Das Material ist laut Hersteller besonders haltbar und widerstandsfähig – auch gegen starke Einflüsse von außen. „VMZ Zinc Plus“ ist auch für unbelüftete Fassaden geeignet. Es ist für Dächer und Fassaden in den sechs Ober-

flächenqualitäten Blank-Zinc, Quartz-Zinc, Anthra-Zinc und Pigmento in rot, blau und grün erhältlich und kann mit den gewohnten Handwerkstechniken für Titanzink verarbeitet werden. Die zinktypischen Eigenschaften bleiben erhalten. In einer Broschüre, die beim Hersteller angefordert werden kann (Tel.: 0201/83606-0, E-Mail knut.koenig@umicore. com), wird auf das Produkt eingegangen und die besondere Eignung für alle flachgeneigten, belüfteten und unbelüfteten Dächer sowie Dachkonstruktionen mit Holzwerkstoffplatten erklärt.

Umicore Bausysteme GmbH 45326 Essen Tel.: 0201/8360666 [email protected] www.vmzinc.de

www.paus.de

„Kleines grünes Kraftpaket“ Der Hersteller Herz bietet in seinem Sortiment ein besonders kleines Dachbahnschweißgerät an. Neben dem großen Dachschweißautomaten „Laron“ besticht das Modell „Tarpon“ (laut Hersteller ein „kleines, grünes Kraftpaket“) mit seiner kompakten Bauweise ist ist für kleine Flächen und schwierig zugängliche Stellen geeignet. Trotz einer Baulänge von 410 mm, kann das Gerät mit 40 mm Schweißbreite betrieben werden. Die Wendigkeit von Tarpon ergibt sich auch durch das geringe Gewicht von rund 20 kg. Wie der große Bruder bildet der „Tarpon“ mit Chassis, Bereifung, Kontrolldisplay

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und Führungsstange eine robuste, ergonomische Einheit. Laut Hersteller ist das Zusammenspiel von Geschwindigkeit, Anpressdruck und Schweißtemperatur so ausgelegt, dass kontinuierlich beste Schweißergebnisse realisiert werden können, allerdings mit einer geringeren Geschwindigkeit als beim größeren Gerät. Herz GmbH 56566 Neuwied Tel.: Tel.: 02622-81086 [email protected] www.herz-gmbh.com

Produkte DACH

Attika-Rohrsystem aus Edelstahl Der Hersteller Sita bietet für die Attikaentwässerung ein Edelstahlrohr-Komplettsystem an. Damit wird die Bauteilserie rund um den rechteckigen Attikagully „SitaTurbo“ und die Attikagullys mit Rundrohr ergänzt. Ein Sockelknie, das direkt in das Übergangsstück eingeschoben wird, sichert den fassadennahen Anschluss. Durch die verschiedenen Rohrlängen können Rohrkürzungen in der Regel erspart werden. Geeignet ist das System sowohl für die Notentwässerung, die in Bodennähe frei auf das Grundstück entwässert, als auch für die Hauptentwässerung, die die Regenspende in die Grundleitung einspeist. Das System ist komplett aus Edelstahl gefertigt. Der Hersteller betont die hohe

Materialqualität, das geringe Gewicht und die Montagefreundlichkeit. Durch die Push-Fit-Steckverbindung können die einzelnen Rohrelemente schnell miteinander verbunden werden. Um den Anschluss an die Grundleitung zu erleichtern, die auf die DN-Durchmesser von Kunststoff-Rohren abgestimmt sind, wurden die Rohrdurchmesser des AttikaRohrsystems an die Maße der Kunststoffrohre angepasst. Sita Bauelemente GmbH 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.: 02522/8340-0 [email protected] www.sita-bauelemente.de

Bei Dachvorsprüngen im Vorteil

Mit der sogenannten „Euro Traufkonsole“ des Herstellers Layher lassen sich Dachvorsprünge nun einfacher einrüsten. Diese Neuentwicklung ersetzt einen Stellrahmen, zwei Konsolen sowie eine Querdiagonale und damit material- und zeitaufwändigere Konstruktionen. Die Montage gelingt problemlos: Die Traufkonsole wird aufgesteckt und mit Fallstecker und integrierter Halbkupplung am Außenstiel gesichert. Nach Einbau des dreiteiligen Seitenschutzes ist unbehindertes Arbeiten möglich, auch paral-

lel an Fassade und Dachrinne. Messungen haben ergeben, dass bei Einbau bis zu zwei Arbeitsminuten je Rahmenzug eingespart werden können. In Verbindung mit StahlStellrahmen ist das Gerüst zudem als Dachdecker-Fangschutz einsetzbar. Wilhelm Layer GmbH & Co. KG 74363 GüglingenEibensbach Tel.: 07135/70-0 [email protected] www.layher.com

Neue Technologie spart Zeit und Geld Das Unternehmen Vedag kündigt die Umstellung der Verlegung von Bitumenschweißbahnen auf die so genannte „Blue Speed“-Technologie an. Bei dem neuen Prinzip wird die Schweißschicht der Bahn in Rillenform geprägt und mit einer hauchdünnen Folie abgedeckt. Dadurch wird die Oberfläche und damit die Klebe-, beziehungsweise die Beflammungsfläche vergrößert und somit ein schnelleres und gleichmäßigeres Verflüssigen erreicht. Das ermöglicht wiederum eine homogene und blasenfreie Verschweißung mit dem Untergrund. Mehrere Vorteile würden sich dabei laut Hersteller für den Verarbeiter ergeben: Die Bahnen seien flexibler und somit einfacher im Handling, vor allem bei niedrigen Temperaturen. Die um rund 40 Prozent vergrößerte Oberfläche der Schweißschicht bewirkt zudem eine schnellere Verflüssigung des Bitumens und ermögliche so eine bis zu 30 Prozent schnellere Verarbeitung.

Neben der Zeiteinsparung soll der Schweißer bei der Verlegung von Dachbahnen mit der „Blue Speed“-Ausrüstung auch rund ein Viertel weniger Gas benötigen. VEDAG GmbH 96050 Bamberg Tel.: 0951/1801-0 offi[email protected] www.vedag.com

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SOLAR SPEZIAL Produkte

Maßgeschneiderte Paketlösung Der Hersteller Centrosolar präsentiert ein PV-Komplettsystem. Es handelt sich um vorkonfektionierte PV-Systeme in den Größen drei und fünf kWp. Jedes Paket besteht aus 16 beziehungsweise 24 Modulen, den darauf abgestimmten Wechselrichtern und Einlege-Montagesystemen zur Aufdachinstallation. Trotz der fest definierten Komponenten eignen sich die Pakete durch ihre Bauweise und Auslegung für nahezu alle Dachtypen. In den Komplettsystemen kommen tiefschwarze PV-Module zum Einsatz, die mit 54 monokristallinen Hochleistungszellen eine Leistung von 210 bis 220 Wp erreichen. Zusammen mit einem schwarz eloxierten Montagesystem lässt sich die Photovoltaikanlage ästhetisch ansprechend ins Dach integrieren. Durch fest definierte Komponenten soll das Komplettsystem die Planung erleichtern und auch weniger erfahrenen Handwerkern den Einstieg ins PV-Geschäft ermöglichen. Die standardisierten Größen ermöglichen kürzere Lieferzeiten, einen attraktiven Preis und erlauben durch die palettenweise Lieferung eine Vorratshaltung beim Großhandel.

Mehr Leistung

Centrosolar AG 33100 Paderborn Tel.: 05251/50050-0 [email protected] www.centrosolar.com

Röhrenkollektor für hohe Temperaturen Mp-tec stellt den Vakuumröhrenkollektor „VRK 12” vor. Der Kollektor verfügt über zwölf Röhren, die sich flexibel ausrichten lassen, um den optimalen Ertrag zu erzielen. Im Wartungsfall lassen sich die einzelnen Röhren auch austauschen. Hochtemperaturbeständige Isolierschalen sollen eine sehr gute Wärmeübertragung ohne Energieverluste garantieren. Mit dem „Quick-Line“-Montagesystem lässt sich der Vakuumröhrenkollektor

mit einem Gewicht von 52,5 Kg und einer Absorberfläche von 1,2 m2 auf Flach-, Schrägdächer, aber auch an Fassaden und Mp-tec Nachführanlagen montieren. Laut Hersteller machen die Antireflexbeschichtung und ein hochselektiver Absorber im Inneren der Röhre, der mit TitanNitrid-Oxid beschichtet ist, den „VRK 12 premium“ besonders leistungsfähig. Stillstandtemperaturen von bis zu 300 Grad Celsius ermöglichen es, den Kollektor überall dort zu nutzen, wo hohe Wassertemperaturen benötigt werden. mp-tec GmbH & Co. KG 16225 Eberswalde Tel.: 03334/5944-0 [email protected]

Mit der Einführung der „Solyndra 200“Serie stellen die Hersteller Solyndra und Alwitra eine neue Modul-Generation vor. Laut Hersteller bringt das Modul – Dank optimierter Technologie – bis zu 15 Prozent mehr Leistung pro Panel. Das Solarmodul wurde für die Optimierung von PV-Leistungen auf flachen und flach geneigten Dächern mit geringer Traglast entwickelt. Es kombiniert moderne Dünnschicht-Technologie mit hoch reflektierenden Oberflächen. Die Solarmodule bestehen aus zylindrischen Röhren, die mit integrierten Dünnschicht-Zellen das Sonnenlicht auf einer 360 Grad umfassenden Oberfläche einfangen. Aufgrund dieses Aufbaus ergeben sich entscheidende Vorteile:  Es ist keine Dachdurchdringungen oder Beschwerungen notwendig, da der Wind durch die Paneele weht.  Das Sonnenlicht wird optimal ausgenutzt, trotz Sonnenwanderung.  Das von der Dachfläche reflektierte Licht wird sofort in elektrischen Strom umgewandelt. Als Kombination mit dem Solarmodul hat sich die weiße Dachbahn „Evalon“ von Alwitra bewährt. Sie weist hohe Reflexionswerte auf, das heißt, die einfallende Solarstrahlung wird von der Dachfläche reflektiert und erhöht dadurch den Ertrag der PV-Anlage. Gleichzeitig erhitzen sich die darunter liegenden Räume nicht so stark. Zum Aufstellen werden keine Werkzeuge und Schrauben benötigt. Somit entstehen nur geringe Installationskosten. Alwitra GmbH & Co. 54229 Trier Tel.: 0651/9102-0 [email protected]

www.mp-tec.de www.alwitra.de

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Produkte SOLAR SPEZIAL

Mehr Effizienz

Solarlösung direkt im Ziegel Mit dem Einbau einer thermischen Solaranlage kommt das warme Wasser von der Sonne. Der Hersteller Nelskamp hat seine Wärmetauscher jetzt direkt in die Dachziegel integriert. Bei den Solardachpfannen (SDP) sind die Aluminium-Kollektoren in Form und Farbe den Träger-Pfannen angepasst und auf dem Dach kaum mehr zu erkennen. Neben der Optik sollen die Pfannen aber auch technische Vorteile bieten. „Durch WärmeEgalisation gewinnen die Kollektoren selbst dann thermische Energie durch die Umgebungswärme aus der Luft,

wenn die Sonne nicht schein, sogar nachts und auch im Winter“, sagt Oliver Kortendieck von Nelskamp. Das Heizsystem für Heizung und Warmwasser besteht aus Wärmepumpe und -tauscher. Aufsehen hat das Produkt schon erregt: Die Besucher der Deubau in Essen haben die Solardachpfanne zum besten Produkt der Ausstellung gewählt.

Der Hersteller Isofotón bringt sein bislang leistungsfähigstes Solarmodul auf den Markt. Das „ISF-235“ hat eine Effizienz von 14,2 Prozent und erzeugt 235 Watt. Das Modul verfügt unter anderem über einen neuen Schaltkreis und über eine wasserdichte Anschlussdose. Der Aluminium-Rahmen des Moduls ist eloxiert und verfügt über eine 20 Mikrometer dicke Schutzschicht, die Korrosion verhindern soll.

Isofotón gewährt zehn Jahre Produktgarantie sowie eine dreistufige 25-jährige Leistungsgarantie. Diese stellt unter anderem sicher, dass das Modul nach 25 Jahren noch mindestens 80 Prozent seiner Leistung erbringt. Isofoton S.A. 29590 Campanillas / Spanien Tel.: 0034/(0)9141/478-00 [email protected] www.isofoton.com

Dachziegelwerke Nelskamp 46510 Schermbeck Tel.: 02853/9130-0 [email protected] www.nelskamp.de

Montagesystem für alle Dächer Dünnschichtmodule sind bei PV-Anlagen immer mehr im kommen. Sie sind effizient auch bei trübem Wetter und wenig hitzeempfindlich. Allerdings benötigen diese rahmenlosen Module geeignete Montagesysteme. Diese bietet der Hersteller Renusol mit einem Aufdachsystem, dem „VarioSole“. Beim diesem System wird jedes einzelne Dünnschichtmodul mit speziellen Klemmleisten befestigt. Abrutschsicherungen aus Polyamid dienen als Montagehilfe und vermeiden, dass die Module dem Installateur beim Auflegen nach unten abrutschen. Der Unterbau der „VarioSole DS“ besteht aus einem Schienensystem das über spezielle Dachhaken auf die Dachlatten montiert wird.

Diese Dachhaken werden am Dachstuhl befestigt, ohne die betreffende Dachfläche zu entfernen zu müssen. Dafür genügt es, die Dachziegel kurz heraus zunehmen beziehungsweise nur hochzuschieben. Die Dachhaken tragen die Last der PVAnlage und die darauf wirkenden Lasten von Wind und Schnee. Mithilfe von Stockschrauben klappt die Montage auch auf unebenen Schrägdächern. Renusol GmbH 51063 Köln Tel.: 0221/788707-0 [email protected] www.renusol.com

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HOLZBAU Baustelle des Monats Das Centre Pompidou mit seiner beachtlichen Holzkonstruktion erhebt sich aus einer Baubrache und ist weithin sichtbar Foto: Holzbau Amann

Der hölzerne Strohhut Seit dem Frühjahr kann moderne Kunst als Ableger des Pariser Centre Pompidou auch in der französischen Stadt Metz bewundert werden. Und nicht nur die Kunst wird die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern auch das spektakuläre Gebäude und dessen Holz- und Dachkonstruktion. Die Vorlage lieferte ein chinesischer Strohhut, für den Abbund und die Montage war ein Unternehmen aus Süddeutschland zuständig. Von Rüdiger Sinn

Es ist nicht die Gegend, in der sich Kunstinteressierte normalerweise tummeln, aber womöglich in Zukunft, denn das Gelände um das neu erbaute Centre Pompidou soll das zentrale Herzstück eines neuen Stadtteils im Süden von Metz werden. Und deshalb steht es auch im Moment noch auf einer großen Baubrache in nächster Nähe des Bahnhofes, einer Ausfallstraße und Wohnblöcken, und schraubt sich – von Ferne betrachtet – wie ein riesiger Champignon in die Höhe. Erst beim näher herangehen wird die außergewöhnliche Holzkonstruktion, die die Dachhaut hält, in ihrer ganzen Komplexität sichtbar. Zunächst erinnert es an die Vogelneststruktur des Olympiastadions von Peking, für die Architekten – Shigeru Ban und Jean de Gastines – ist die Vorlage allerdings eine anAn den überdimensionalen Metallbögen werden die Trägerelemente befestigt Foto: Holzbau Amann

dere gewesen: Die Dachkonstruktion mit seinen sechseckigen Modulen findet im typische chinesischen Strohhut sein Vorbild. Das Centre Pompidou in Metz soll, ebenso wie das Pariser Haupthaus, ein neues kulturelles Experiment mit einem exklusiven künstlerischen Programm werden. Die große Aufgabe für die Architekten war es, diesem Anspruch auch in architektonischer Hinsicht gerecht zu werden. Über einen gläsernen Fahrstuhl im Turm gelangt man von der Eingangshalle in die drei Stockwerke zu dem eigentlichen Museum. Die drei großen kubischen Galerien mit einer Länge von jeweils 80 Meter (Höhe = 5 Meter, Breite = 14 Meter) sind in die Zelthaut übereinander liegend eingebettet beziehungsweise schauen heraus und sind gegeneinander verdreht. Am Ende der Galerien hat der Betrachter durch die riesigen Glasfronten Aussicht auf die Stadt Metz, unter anderem auf die gotische Kathedrale und den Bahnhof (im neo-romanischem-wilhelminischem Stil). Im Gebäude sind zudem ein Vorführsaal für Darbietungen (Mulitimedia-Raum), ein Auditorium und das Restaurant untergebracht. Dachfläche spannt sich freitragend über 40 Meter Die Architekten und Tragwerksplaner entwickelten für das Museum eine einzigartige Dachkonstruktion aus Brettschichtholz mit einer Gesamtfläche von 8500 m2. Von oben gesehen bildet das Dach ein Sechs-

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Baustelle des Monats HOLZBAU

Die gigantische Holzkonstruktion mündet unter anderem in vier Betonfundamente im Boden, über die die Kräfte abgeleitet werden Foto: Roland Halbe

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HOLZBAU Baustelle des Monats

Links: Die zumeist in zwei Biegerichtungen geschwungenen Träger wurden mit einer CNCgesteuerten Abbundanlage bearbeitet Rechts: Für den Anschluss an die Metallringe mussten die Träger geschlitzt und mit Metallfüßen versehen werden Fotos: Holzbau Amann

eck (Hexagon), das genau die Grundfläche der Anlage überspannt. Die stabile Sechseck-Form, die ideal ist, um die Kräfte aufzunehmen, findet sich auch in den Waben der Dachkonstruktion wieder. Diese Wabenstruktur mit 90 Meter Durchmesser ist am höchsten Punkt in 37 Meter Höhe in einem stählernen Ring am Turm befestigt. Über teilweise 40 Meter freitragend mündet die Konstruktion zum einen an weiteren Stahlringen, die um die Galerien angeordnet sind, zum anderen in vier Betonfundamente im Boden, wo die Kräfte abgeleitet werden. Über diese Fundamente werden auch die Niederschläge in den Boden geführt, in einem Wasserspeicher gesammelt und stehen für die Bewässerung zur Verfügung. Bei der Dachhaut – eine PTFE-Membran (Polytetrafluorethylen) – handelt es sich um eine Glasfasermembran mit Teflonbeschichtung, die besonders widerstandsfähig ist und auch für ein komfortables Innenraumklima sorgt. Durch die Lichtdurchlässigkeit bildet sich die Gitterkonstruktion bei Nacht auf der Membrane ab und sorgt neben der schon außerLinks: Mittels Metallschienen, die auf der Holzkonstruktion angebracht sind, wird die Membran befestigt Foto: Koffi Alate Rechts: Auf dem Dach – zu sehen sind die Hülsen für die Gewindeschrauben und die Verstrebungen, um die Träger miteinander zu verbinden

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gewöhnlichen Architektur für ein imposantes Bild. Der japanische Hersteller Taiyo, mit seinem deutschen Tochterunternehmen in München, fertigte das Membrandach. Höchste Präzision bei der Verarbeitung der Dachhaut Gemeinsam mit einem italienischen Ingenieurbüro ermittelte Taiyo Europe die genauen Abmessungen und die Lage der Membran. Mit Hilfe einer speziellen Software war es möglich, die Oberfläche dreidimensional zu modellieren sowie die Kräfte der Membran auf das Holztragwerk zu bestimmen (Vorspannungskräfte der Membran, sowie Wind- und Schneelasten). Die Membranfläche ist – in Abstimmung mit der Holzkonstruktion – unterteilt in annähernd rechteckige Bahnen mit 6 bis 9 Meter Breite und bis zu 85 Meter Länge. Die Bahnen – versehen mit einer Randverstärkung – werden in Aluminiumschienen geführt, die mit Edelstahlwinkeln auf der Holzkonstruktion befestigt sind. Die Zwischenräume der einzelnen Bahnen wurden nach der Montage und Vorspannung der Memb-

Baustelle des Monats HOLZBAU

Das Centre Pompidou bei Nacht: Durch die Lichtdurchlässigkeit der Membran bildet sich die Gitterkonstruktion bei Nacht auf der Membrane ab und sorgt für ein imposantes Bild

Bautafel

ranfläche von Streifen aus dem gleichen Material geschlossen und vor Ort verschweißt, um eine wasserdichte Oberfläche zu gewährleisten. Durch die Überlappung entstand aber eine Zweilagigkeit, welche die Transluzenz (Lichtdurchlässigkeit) verändert, das heißt die Nähte sind sichtbar. Um den optischen Effekt der homogenen Fläche nicht zu stören, wurden die Segmente so konfektioniert, dass sie mit dem Holzträgerverlauf übereinstimmen und nicht stören. Brettschichtholz in seiner besten Eigenschaft Das von weitem filigran anmutende Holzdach ist von der Konstruktion her einmalig und war eine der Hauptschwierigkeiten beim Bau des Centre Pompidou. Die Brettschichtholzbinder wurden von der Holzbaufirma Amann aus Weilheim-Bannholz im Südschwarzwald gefertigt und montiert. Die Abbundarbeiten begannen schon 2008 und dauerten letztlich zehn Monate (anstatt der veranschlagten zwölf). Pro Schicht waren fünf bis acht Arbeiter beschäftigt. Die zumeist in zwei Richtungen geschwungenen, 40 mal 14 cm starken Träger wurden im Werk mit einer CNC-gesteuerten 5-Achs-Abbundanlage bearbeitet (geschnitten und gefräst). Die hohe Präzision kam den Arbeiten auf der Baustelle zu Gute. Die Konstruktion erforderte es, dass jeder Träger eine andere Form hat. Insgesamt wurden 1600 einzelne Elemente mit einer Gesamtlänge von 18 km hergestellt und später montiert. Dabei haben die Einzelhölzer eine Länge von bis zu 14 Meter, das spätere Gitterraster kommt auf drei Meter. Gelungene Montage Die Montage der ungewöhnlichen Dachkonstruktion begann Anfang März 2009 mit dem Einmessen und Aufstellen der Montageabstützungen. Im freien Vor-

Objekt bau wurden dann Träger für Träger und Centre Pompidou-Metz Lage für Lage von den Stützen ausgehend Bauelemente mit Metalllaschen verbunden. Zur LastBewehrter Beton, Stahlaufnahme und Versteifung wurden die konstruktion, Holzdach, vier- bis sechsfach aufeinander gelegten PTFE Mebran Elemente an den Knotenpunkten mit GeArchitketen windestangen verbunden. Diese wurden Shigeru Ban Architects Eudurch sogenannte Nocken (Hülsen aus rope und Jean de Gastines Furniersperrholz) gesteckt. „Durch die Architects, Paris hohe Präzision bei der Herstellung der Bauzeit mit Planung Träger konnten wir bei der Montage Zwän2003 bis 2010 gungskräfte vermeiden“, erklärt Tobias Holzbau Döbele, Projektleiter bei Holzbau Amann. Holzbaufirma Amann aus Bewusst wurde auch auf Verleimungen auf Weilheim-Bannholz / Südder Baustelle verzichtet, der hohe Vorferschwarzwald tigungsgrad machte dies möglich. Für das Beratender Ingenieur Bauwerk verbaute Holzbau Amann 1000 m3 Hermann Blumer, WaldBrettschichtholz (meist Fichte). statt/Schweiz Die ersten Träger wurden Ende März 2009 Dach verlegt, bis September 2009 konnte dann Fa. Taiyo Europe die Dachunterkonstruktion abgeschlossen werden. Immerhin waren während der Bauzeit bis zu 13 Mitarbeiter von Holzbau Amann im Einsatz, die wurden für die Mühen belohnt:Neben der anstrengenden Bautätigkeit konnten sie einen grandiosen Blick von der Baustelle auf Metz genießen.

Im Internet finden Sie unter www.bauhandwerk.de im eMagazine der dach+holzbau weitere Bilder des Centre Pompidou.

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HOLZBAU Ausführung + Montage

Bei der Reparatur eines fehlerhaften alten Dachstuhls muss in besonderen Fällen auch ein Stahlgerüst eingesetzt werden

Schadhafte Dachstühle und Dächer Ausgelöst durch Wind und Wetter (Feuchtigkeit) oder durch pflanzlichen oder tierischen Befall (zum Beispiel Insekten) können Dachstühle Schaden nehmen. Der erste Teil des zweitteiligen Beitrags befasst sich mit der Behebung von konstruktiven Schäden alter Dachstühle. Von Josef Maier Wenn ein alter Dachstuhl Mängel und Schäden zeigt, stellt sich zuerst die Frage nach seiner konstruktiven Vollkommenheit. Zunächst muss also ein Zimmermeister den Dachstuhl und seine Hölzer auf ihre kraftschlüssigen Verbindungen und auf fehlende Konstruktionsteile hin untersuchen. Wenn Ausfluglöcher von Insekten oder Fruchtkörper von Pilzen zu erkennen Stahlnagelbleche werden bei der Reparatur von mangelhaften Holzbalken gerne eingesetzt. Dabei gilt es jedoch die Tauwasserproblematik zu beachten Fotos: Josef Maier

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sind, dann sollte ein Baubiologe die Dachhölzer auf Befall durch schädliche Tiere oder Pilze überprüfen. Wenn das Dachholz durch Feuchtigkeit vermulmt ist, muss das Eindringen der Feuchte von einem Bautenschutzfachplaner festgestellt werden. Ein Tragwerksplaner muss prüfen, ob das Dach zusätzliche neue Lasten in Form von Wärmedämmung und thermischen Solaranlagen tragen kann. Meistens findet der Sachverständige oder ein kundiger Zimmermann rasch eine mehr oder minder große Zahl an Mängeln und Fehlern an alten Dächern. Fehlende Kopf- und Fußbänder Die zur Queraussteifung der Sparren im liegenden Pfettendachstuhl konstruktiv notwendigen Binder – meistens wurde der jeweils fünfte Sparren durch einen Binder verstärkt – aber auch die Pfosten müssen stets auch eine Längsaussteifung besitzen. Eine solche Längsaussteifung wird in barocken Dachstühlen durch Andreaskreuze und durch Kopf- beziehungs-

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Ausführung + Montage HOLZBAU

Der Aufbau einer Dachdecke muss in jedem Fall untersucht werden, um Fehler in diesem Bereich zu erkennen und gegebenenfalls zu beheben

Fehlende Aussteifungen im Dachgebälk müssen unbedingt durch neue ersetzt werden



Jetzt online: www.computer-spezial.de weise Fußbänder sichergestellt. In neueren Dachkonstruktionen nagelt man zu diesem Zweck lange Bretter, so genannte Windrispen, diagonal über mehrere Sparren. Bei sehr großen Dachstühlen kann eine sichere Längs- und Queraussteifung auch mit Hilfe von Flachstahlbändern hergestellt sein. Eine Windrispe aus Holz oder ein Flachstahl-Zugband (Lochblech) kann unter den Sparren oder an einem Sparrenfußpunkt befestigt werden. Fehlen solche Aussteifungen, wird sich der Dachstuhl notwendig schief stellen und Schubkräfte auf die Außenmauern übertragen. Flachstahlbänder müssen freilich vor Kondenswasserbildung geschützt werden, indem sie stets unter- oder innerhalb der Wärmedämmung angeordnet werden.

Nagelbleche zur Sanierung bergen das Risiko der Schwitzwasserbildung Instandsetzung der fehlerhaften Konstruktionen Zur Instandsetzung wird man die fehlenden Holzteile durch neue ersetzen oder an ihrer Stelle Spanndrähte einbauen. Neue Holzteile sollten am besten mit Hilfe zimmermannsgemäßer Konstruktionen wie Verblattung und Zapfenverbindung kraftschlüssig eingesetzt werden. Um ein neues Querholz in einen Pfosten einzufügen, könnte ein kundiger Zimmermann zum Beispiel einen so genannten „Jagdzapfen“ anfertigen, bei dem sich der Querholzzapfen von unten in das Zapfenloch im Pfosten einschieben und durch einen Holznagel sichern lässt. Muss ein neuer Pfosten eingebaut werden, könnte er ihn mit Hilfe eines „Falschen Zapfens“ befestigen. Leider neigen selbst erfahrene Zimmerleute heute dazu, solche bewährten Holzverbindungen sehr selten auszuführen. Sie behelfen sich lieber mit Nagelblechen und eisernen Schuhen, denn diese lassen sich schnell und bequem anfertigen. Eiserne Laschen sind jedoch in Bereichen nahe an der

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Computer Spezial Online: Aktuelle Meldungen, komplette Heftbeiträge und eine Herstellerübersicht. Das sind im Rahmen des BauNetz umfangreiche Informationen zu Unternehmen, Produktneuheiten, wichtigen Messeterminen und der jeweils aktuellen Printausgabe von Computer Spezial.

HOLZBAU Ausführung + Montage

er wird von diesem kraftschlüssig aufgefangen. Jetzt kann die neue Öffnung im Dachstuhl, ohne von den Schubkräften der abgeschnittenen Sparren beeinträchtigt zu sein, durch die Dachfläche geführt werden.

Mit verzinkten Eisenschuhen verbundene Balken bei der Errichtung eines Dachbalkons sind nur dann schadlos möglich, wenn sie anschließend dicht in Wärmedämmung eingepackt werden

Beschädigte Stützen oder Pfosten reparieren Pfosten von Pfettendächern dürfen nie einfach so auf den Balken der Dachbalkendecke stehen, sondern benötigen stets eine darunter gelegte Schwelle, welche die Dachlasten über mehrere Deckenfelder verteilt. Der Zimmermann wechselt die infolge Feuchte vermulmten Pfosten- oder Stützenfüße gegen neue Holzbalken aus. Als neue, kraftschlüssige Verbindung zwischen der Schwelle und dem neuen Pfostenstück kann der Zimmermann den bereits genannten „Falschen Zapfen“ einfügen. Dazu schneidet er eine passende Aussparung sowohl in das untere, liegende als auch in das Fußende des oberen, stehenden Holzes. Dann fügt er beide Hölzer aufeinander, indem er ein in beide Aussparungen genau passendes Stück Holz einsetzt. Um der Verbindung die benötigte Spannung zu geben, können zusätzlich noch Keile in die Aussparung am Fußende des Pfostens eingetrieben werden. [1]

Auch das Balkonfeld im Dachbereich muss ausreichend gedämmt werden. Die Dämmung muss der EnEV 2009 entsprechen [2]

Dachaußenhaut wegen der häufig auftretenden Schwitzwasserbildung für das Holz äußerst gefährlich. Deshalb sollte ihnen dort wenigstens ein vorkomprimiertes Dichtungsband untergelegt werden. Ganz sicher vor Vermulmung des Holzes an dieser Stelle kann man jedoch nur dann sein, wenn man auf die Eisenlochbleche verzichtet. Gestörte Anschlüsse und Verbindungen von Hölzern Alle Dachstuhlhölzer sind auf vermulmte Holznägel, Zapfen, leere Zapfenlöcher, usw. zu untersuchen. Fehlen diese oder sind sie nicht mehr kraftschlüssig, müssen alle auf zimmermannsgemäße Art wiederhergestellt werden. Nur in solchen Fällen, in denen auch das Zapfenloch vermulmt ist, kann man zu beidseitig aufgenagelten oder verdübelten Holzbrettern oder Laschen aus verzinkten Eisenblechen greifen. Eingriffe in Sparren, Pfetten oder Zangenhölzer Eingriffe in Konstruktionshölzer des Dachstuhls, wie etwa Schwächung durch Aus- und Abschneiden der Balken, fehlende Auswechslungen der Sparren bei Erstellung neuer, mehr als ein Sparrenfeld breiter Dachfenster oder Gauben und anderer nachträglicher Öffnungen im Dach, lassen den Dachstuhl instabil werden. Eine Auswechslung des Sparrens ist immer dann notwendig, wenn ein neues Bauteil wie ein Dachflächenfenster, ein Ausgang zu Literatur einem Dachbalkon oder ein neuer Kamin eingebaut werden [1] JOSEF MAIER, Ausbau von Dachgeschossen soll. Die der neuen Öffnung für – Ein Praxisleitfaden zum Bauen im Bestand, einen Dachbalkon im Wege steFraunhofer IRB-Verlag, Stuttgart 2005. henden Sparren werden durch [2] JOSEF MAIER, Energetische Sanierung von einen Querbalken, der links Altbauten, Fraunhofer IRB-Verlag, Stuttgart und rechts am nächsten durch2009. gehenden Sparren angebunden wird, ausgewechselt, das heißt

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Knickfeste Verbindung eines Pfostens Ein gesundes Pfostenstück und ein neues Ergänzungsholz anstelle des kranken, abgeschnittenen Pfostenendes werden miteinander knickfest verbunden, indem man beide an ihrem Ende doppelt so lang, wie der Pfosten dick ist, in der Hälfte des Pfosten-Querschnitts aussägt. Dadurch entsteht zunächst ein gerades Blatt, das aber an seinem oberen Ende jeweils abgeschrägt wird, um in den Blattsassen sich bildende Feuchte abfließen zu lassen. Beide Blätter werden mit starken eisernen Bolzen oder Holzdübeln miteinander verbunden. Infolge der fehlenden, konstruktiven Teile des Dachstuhls tritt zumeist nach einiger Zeit die Schiefstellung der Fachwerkgiebel ein. Oft kann die festgestellte Schiefe eines solchen Giebels durchaus so bleiben, ohne sie zu reparieren, denn der Dachstuhl kann eine neue stabile Lage gefunden haben. In diesem Falle genügen eine neue, äußerliche, lotrecht ausgerichtete, ortsübliche Giebelverkleidung aus Brettern, Schindeln, Ziegeln oder Schiefer sowie eine innere aus Gipskartonplatten oder Nut- und Federbrettern. Die Schiefstellung lässt sich – wenn auch ziemlich umständlich – beseitigen, indem man den Dachstuhl mit starken stählernen Spannseilen und Winden wieder gerade zieht. Dazu muss aber das Dach zuvor komplett abgedeckt, alle Aussteifungen heraus genommen und der Fachwerkgiebel von seinen Ausfachungen befreit werden. Wenn dann alle Sparren gerade gerückt worden sind, werden alle Aussteifungen, Windrispen, Binder und Pfosten fachgerecht wieder eingebaut. Es entsteht gleichsam mit dem alten Dachholz ein neuer Dachstuhl. Autor Dr. Josef Maier ist Architekt und promovierter Kunsthistoriker. Er verfasst Fachbücher und ist u. a. in der Bauforschung tätig.

Ausführung + Montage HOLZBAU

Individuelles System für moderne Fassaden Im Rahmen eines staatlichen Schulbauprogramms entstand in Großbritannien ein mehrfach ausgezeichnetes Schulgebäude. Die rund 3500 m² Pfosten-Riegel-Konstruktion basieren auf dem Kerto Concept Fassadensystem. Damit konnten die gestalterischen Anforderungen der Architekten in kurzer Bauzeit erfüllt werden. Von Anja Thurik

„Das Gebäude ist ganz und gar ein Triumpf: Es ist eine Architektur mit Charakter, Reichtum, Detailfreude, Schönheit und Raum und zugleich genial eingebunden in die Landschaft.“ (Zitat aus dem Architects‘ Journal)

Wer möchte nicht gerne am Bau eines Gebäudes beteiligt sein, das neben viel Lob auch noch mehrfach ausgezeichnet wurde, wie der 2008 fertiggestellte Neubau der St. Mary Magdalene Academy im Londoner Ortsteil Islington? Das Gebäude entstand im Rahmen des staatlichen Schulbauprogrammes „building schools for future“ . Der Baukomplex ist für seine Ausführungsqualität und die Architektur mit ihren eleganten Details als Schule des Jahrzehnts (Architect´s Journal) tituliert worden und gewann wichtige Auszeichnungen. Das Bauwerk an der Liverpool Road besteht aus vier Zonen: einem Bereich für frühkindliche Betreuung, dem Zentralbau mit der Primar- und Sekundarstufe, einem Verbindungsbau sowie einer Turnhalle. Die Architektur optimiert die vorhandenen Flächen und erzeugt Innen- und Außenräume mit hoher Qualität. Die fertige Academy mit Einrichtungen, die sowohl von Schülern als auch von der Öffentlichkeit genutzt wird, spielt in der Gemeinde eine wichtige Rolle. Blickachsen nach drinnen und draußen und durch die Gebäudeteile hindurch erleichtern die Orientierung.

Holzkonstruktion ersetzt Betonwände Architektin Helen Roberts ersetzte während der Werkplanungsphase einige Betonwände durch das Kerto Concept System. Aus den ursprünglich geplanten 2700 m² wurden schließlich rund 3500 m² Pfosten-Riegel-Konstruktion. „Durch die Ausführung der Bauabschnitte in Holzbauweise konnten wir Schnittstellen reduzieren und unsere gestalterischen Ansprüche schneller realisieren. Es musste nur ein Gewerk koordiniert werden, das vereinfachte die Qualitätssicherung auf der Baustelle“, erzählt Roberts.

Die schlanken Holzprofile der Pfosten-RiegelElemente unterstützen die Raumwirkung. Große Spannweiten sind dabei keine Hürde Foto: SMM Academy Islington

Die Planer Box Der Einstieg in die Arbeit mit dem Fassadensystem wird dem Architekten durch eine Planer-Box leicht gemacht. Dabei werden die Systemkomponenten bemustert, erklärt und neben Ausführungsbeispielen bereits Planungshilfen und Bemessungswerte erstellt. So stehen dem Planungsbüro auf der Internetseite www.kertoconcept.de auch Ausschreibungstexte und Planungsdetails zur Verfügung. Eine individuelle und eine ausführliche Beratung direkt beim Hersteller ist für den Planer natürlich ebenso möglich.

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HOLZBAU

Anhand von 1:1 Mustern werden Ausführungsdetails geklärt., hier zum Beispiel die Klinkerfassade Fotos: SMM Academy Islington

Das System wurde speziell für Fassadenplaner und Architekten entwickelt Das Holzbauunternehmen Finnforest Merk in Aichach übernahm für den Generalunternehmer Mace Plus aus London die Detail- und Montageplanung der Pfosten-Riegel-Konstruktion und fertigte die Bauteile aus dem Furnierschichtholz Kerto-S im eigenen Werk vor. Diese wurden mit Verglasungssystem, Anschlussfolien und Pressleisten ergänzt und montagefertig auf die Baustelle geliefert. Unter der Leitung der spezialisierten Aichacher Holzbauer wurde montiert und die gedämmten Kassetten für geschlossene Fassadenbereiche eingebaut. Die Verglasung übernahm ein Unternehmen vor Ort und fügte in England gebräuchliche Gläser und Öffnungsflügel in die Fassade ein. Bereiche ohneVerglasung wurden raumseitig mit Gipskartonplatten bekleidet, die Außenhaut bildet eine vorgehängte Fassade aus Terrakotta-Klinkern, die dem regionalen Erscheinungsbild Rechnung trägt. Die Konstruktion aus 50/170 mm Kerto-S Stäben ist zum Schutz der Holzoberflächen transparent lasiert. Das Konstruktionsraster beträgt 1,80 m und der längste Pfosten misst 7,86 m. Innenansicht der Pfosten-Riegel-Konstruktion während der Bauphase

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Schall- und Wärmeschutzanforderungen wurden erfüllt Marcus Fischer, Leiter dieses Projektes bei Finnforest Merk, erklärt: „Im Klassenzimmerbereich musste die Fassade erhöhten Schallschutzanforderungen gerecht werden. Wir haben die Fassadenpfosten vor der Klassenzimmerwand längs geschlitzt und von außen nicht sichtbar 10 mm dicke Bleiplatten eingelegt. Damit wog ein 7,8 m-Pfosten knapp 300 kg. Am Auflager wurde der Anschlusswinkel mit einem Elastomer-Einsatz entkoppelt.“ Die gut isolierte Holzkonstruktion wurde ab Oktober 2006 in acht Monaten Bauzeit montiert. Ray Blythe,

Kerto Concept-Fassadenelemente Kerto Concept ist ein System für die Gestaltung vorgehängter, hinterlüfteter Fassadenbekleidungen. Paneelen aus dimensionsstabilem Kerto-Q mit 21 oder 24 mm Stärke sind in Plattenabmessungen bis 1,82 x 20,0 m (ab 27mm Stärke auch bis 2,50m Breite) verfügbar, die verschnittarm auf die individuelle Architektur abgestimmt werden können. Die besondere Ästhetik des Schälfurniers mit seiner deutlichen Maserung wird durch eine Palette an Farben noch hervorgehoben. Kombiniert mit einer dauerhaften farbigen Beschichtung aller Plattenseiten und -kanten, sind diese Fassadenelemente diffusionsoffen, licht- und UV-beständig und nahezu wartungsfrei. Dafür gibt der Hersteller 10 Jahre Garantie auf die optische Erscheinung. Soll die natürliche Alterung des Holzes als Gestaltungselement eingesetzt werden, muss in Sachen Haltbarkeit kein Abstrich gemacht werden: Eine Kesseldruckimprägnierung schützt vor holzzerstörenden Pilzen und Insekten und sorgt für eine beständige Fassadenbekleidung. Die Fassadenplatten werden exakt zugeschnitten, mit Kesseldruckimprägnierung und auf Wunsch auch mit gerundeten Kanten, Bohrungen und dauerhafter Beschichtung geliefert.

Ausführung + Montage HOLZBAU

Furnierschichtholz Kerto ist aus (3 mm dicken) Schälfurnierschichten aufgebaut. Diese sind bei Kerto-S mit parallel laufenden Faserrichtungen verklebt für vorwiegend stabförmige Anwendungen, bei Kerto-Q sind einige Furnierlagen um 90 Grad gedreht für flächige Anwendungen und aussteifende Aufgaben. Kerto zeichnet sich durch eine hohe Biegefestigkeit in Faserrichtung aus, da Schwachstellen im Holzaufbau durch die Lagenverleimung großflächig verteilt sind. Der Absperreffekt bei Kerto-Q macht den Plattenwerkstoff auch bei Feuchtebeanspruchung relativ formstabil, was ihn für den Einsatz im Außenbereich begünstigt. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,15 W/m²K, die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl liegt zwischen 60 und 80. Das Eigengewicht beträgt 5 kN/m³. Projektmanager bei Mace Plus brachte seine Freude über die gelungene Zusammenarbeit mit Finnforest Merk sogar in einem Empfehlungsschreiben zum Ausdruck. Erfahrungen weitergeben – vom Projekt zum System Dieses und zahlreiche andere Fassadenprojekte flossen in die Entwicklung des Kerto Concept Systems ein. Eine einfache Handhabung bei der Planung und Realisierung von Fassaden aus Holz, die Erfüllung der Anforderungen moderner Architektur und die Sicherheit im Umgang mit dem organischen Werkstoff sind die Säulen des Bausystems. Es wurde von Finnforest Merk speziell für Fassadenplaner und Architekten entwickelt und erleichtert die Projektierung von unterschiedlichsten Bauaufgaben, weil bereits viele Gedanken, Berechnungen, Prüfungen und Garantien in seiner Entwicklung stecken. Während beim Bau der St. Mary Magdalene Academy in Islington die Pfosten-Riegel-Konstruktion mit landestypischen Klinkern verkleidet wurde, umfasst das Kerto Concept System auch Lösungen für hinterlüftete Fassadenbekleidungen aus Holz. Die Basis und Namensgeber ist jeweils Kerto-Furnierschichtholz (siehe Infobox oben):  Kerto-S ist schlank und hochfest und als Pfosten oder Riegel in einem modular angelegten System verwendbar, das von der Verglasung bis zum Abdeckprofil ausgeklügelt durchdacht ist.  Kerto-Q ist der plattenförmige Werkstoff für die Bekleidung, der sich aufgrund seiner Materialeigenschaften formstabil und mit dem entsprechenden Schutz langlebig und dauerhaft im Außenbereich einsetzen lässt. Komplett und universell kombinierbar Die Systemkomponenten der Pfosten-Riegel-Fassaden werden anhand einer Vorbemessungstabelle zusammengestellt und sind in Breiten von 50, 60 und 80 mm verfügbar. Die Tiefe reicht in 20 mm Schritten von 120 bis 300 mm und die längste Standardlänge misst 12 m. Die Furnierschichtholzstäbe werden je nach Projektanforderung mit Verglasungssystem, Abdichtung,

Verbindungsmitteln und Pressleisten geliefert. Dabei ist die Höhe des Vorfertigungsgrades frei wählbar. Während innen die Struktur des Holzwerkstoffes für die besondere Wirkung sorgt, kann bei der Außenwirkung zwischen Pressleisten mit Edelstahlverschraubung, Aluminium-Pressleisten und einer Holzdeckleiste aus geschütztem Kerto gewählt werden. Für den Anschluss an Wand, Decken oder Rohbau gibt es praxiserprobte und ästhetische Konstruktionsdetails in einem Detailkatalog.

Spiel mit Licht und Schatten. Das Fassadensystem löst Details für Festverglasung, Öffnungsflügel oder Ausfachungen gleichermaßen

Autorin Diplom Ingenieurin (FH) Anja Thurik ist Architektin und arbeitet seit 1997 im Marketing der Finnforest Merk.

Im Internet finden Sie unter www.bauhandwerk.de im eMagazine der dach+holzbau neben der Bautafel weitere Bilder des Kerto Concept Fassadenbaus und des Schulneubaus.

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HOLZBAU Ausführung + Montage

Folienfreie Dachsanierung Ein erheblicher Teil der Heizenergie geht über unzureichend gedämmte Dächer verloren. Mit der folienfreien Dachsanierung von außen mit Holzfaserdämmstoff bietet sich die Möglichkeit, auch ausgebaute Dachgeschosse ohne viel Schmutz und großen Aufwand kostengünstig auf den Höchststandard zu dämmen. Von Julia Wolter

Etwa ein Drittel des Energieverbrauchs wird in Deutschland zur Beheizung von Gebäuden verwendet. Das allein ist Grund genug, für eine effiziente Dämmung zu sorgen. Zudem macht die aktuell gültige EnEV entsprechende Vorschriften. Ein sehr großer Teil der Wärme geht über das Dachgeschoss verloren, das eventuell sogar bewohnt ist. Eine Lösung, um das Dach zu sanieren und gleichzeitig den Widrigkeiten einer Sanierung aus dem Weg zu gehen, kann der Hersteller Homatherm anbieten: die Folienfreie Dachsanierung.

Durch das Weglassen der Dampfsperre sparten sich die Zimmerleute einen Arbeitsgang Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen So geschehen bei der Sanierung einer Doppelhaushälfte in München. Innerhalb von sechs Wochen wurde das Dach des Objektes aus den frühen 70er Jahren des vergangen Jahrhunderts von der Zimmerei Mitgefaller aus Germering mit dem Sortiment aus flexiblen DämmZunächst wurde von den Handwerkern der Zimmerei Mitgefaller die alte Dämmung zwischen den Sparren entfernt und entsorgt Fotos: Homatherm

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matten und druckfesten Dämmplatten des Herstellers Homatherm nach der aktuellen EnEV saniert. Zunächst wurde die teilweise noch vorhandene Glaswolledämmung entfernt und entsorgt, die innere Beplankung auf ihre Luftdichtheit kontrolliert und stellenweise nachgebessert. Zwischen den Sparren kamen anschließend die „holzFlex protect“-Dämmstoffe mit einer Dicke von 200 mm zum Einsatz. Abschließend wurde von den Handwerkern die druckfeste Unterdeckplatte „UD-Q11 protect“ durch die Konterlattung auf den Sparren genagelt. Durch das Weglassen der Dampfbremsfolie sparten sich die Zimmerleute einen Arbeitsgang. Und damit auch Geld: der Hersteller spricht von einer Ersparnis von bis zu 30 Prozent. Überzeugende Dämmeigenschaften Ist die innere Beplankung luftdicht (laut DIN 4108/Teil 7), kann bei der Dachsanierung von außen auf den nachträglichen Einbau einer Dampfbremsbahn verzichtet werden. Damit entspricht die Konstruktion den anerkannten Regeln der Technik und bietet die nötige Rechtssicherheit. Probleme mit Feuchte, wie sie bei Dämmstoffen aus Schmelzfasern wie sie zum Beispiel

HOLZBAU

Handwerker klemmen die „holzFlex protect“Dämmplatte zwischen die Sparren. Durch die hohe Rückstellkraft werden Hinterströmungen und somit Konvektionen vermieden

Quer zur Sparrenlage wird die 35 mm dicke „UD-Q11 protect“ als Abschluss aufgebracht. Die druckfeste und diffusionsoffene Unterdeckplatte ersetzt die Unterdeckbahn und bildet den Abschluss der Dämmung

mit Mineralwolle möglich wären, seien bei den Holzfaserdämmstoffen kein Thema, berichten die Produktentwickler von Homatherm. Die hohlwandigen Holzfasern seien sorptions- und kapillarleitfähig und der Dämmstoff diffusionsoffen. Die Dämmmaterialien könnten ein Vielfaches mehr an Feuchtigkeit zwischenspeichern als herkömmliche Dämmstoffe: „Bis zu 17 Prozent bezogen auf die Masse Dämmmaterial nehmen die Produkte an Feuchtigkeit auf, ohne dass Tauwasser ausfällt oder dass sich die Wärmedämmeigenschaften verschlechtern“, sagt Horst Mosler, Homatherm-Geschäftsführer. Bei herkömmlichen Dämmstoffen liege dieser Wert gerade mal bei zwei Prozent. Allerdings ist bei der Sanierung eine hohlraumfreie Ausdämmung der Gefache zwingend nötig. Das stellte bei der Münchner Baustelle die Zimmerleute dennoch vor keine schwierige Aufgabe: „Die flexiblen Dämmmatten lassen sich einfach und schnell zwischen die Sparren klemmen und passen sich perfekt an diese an“, berichtet Zimmerermeister Martin Mittgefaller. Durch die hohe Rückstellkraft der Dämmmatten würden unkontrollierte Hinterströmungen und somit Konvektionen vermieden werden. Dämmen auf Höchststandard Mit den ökologisch nachhaltigen Dämmstoffen wurden auch die gesetzlichen Anforderungen der Energiesparverordnung nach einem Wärmedurchgangskoeffizient von Umax = 0,24 W/(m²K) für sanierte Dachgeschosse erfüllt. Der U-Wert des sanierten Daches des Münchner Reihenhauses beträgt sogar nur 0,20 W/m²K. Ganz nebenbei zeichnen sich die Dämmstoffe auch durch einen hohen sommerlichen Hitzeschutz sowie einen sehr guten Schall- und Brandschutz aus.

Andere Beispiele zeigen weitere Möglichkeiten der Sanierung: Schon 140 Millimeter „holzFlex protect“ und eine 80 Millimeter dicke „UD-Q11 protect“-Unterdeckplatte erreichen gemeinsam einen U-Wert von 0,19 W/(m²K). Mit einer gängigen 180 Millimeter Holzfaserdämmung und einer Unterdeckplatte von ebenfalls 120 Millimeter ergibt sich bereits ein Spitzen-UWert von 0,14 W/(m²K).

Die flexiblen Dämmmatten mit hoher Rückstellkraft passen sich den Sparren perfekt an Fazit Die folienfreie Dachsanierung mit nachwachsenden Dämmstoffen ist bauphysikalisch sicher und entspricht den anerkannten Regeln der Technik. Bauschäden infolge undicht angeschlossener Dampfbremsen, wie sie bei Sanierungen immer wieder vorkommen, sind ausgeschlossen. „Durch den Wegfall der oft komplizierten und relativ teuren Verlegung der Dampfbremsbahn, konnten wir ein kostengünstiges und sicher gedämmtes Dach erstellen“, sagt Zimmerermeister Mitgefaller. „Und das ganz ohne große Behinderung der Hausbewohner!“

Autorin Julia Wolter hat Architektur studiert und ist Fachjournalistin im Bereich Architektur, Bauen und Wohnen.

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Solar auf dem Dach – auch für Zimmerer Deutschland gilt weltweit als führend auf dem Gebiet regenerativer Energie. Wind- und Solaranlagen sind ein Zukunftsmarkt für clevere Unternehmer. Aber gilt das auch für das Zimmererhandwerk? Es wäre gut beraten, auch das Geschäftsfeld mit der aktiven Energiegewinnung auf dem Dach konsequent zu besetzen. Von Malte Petersen Die Ausgangslage zur Energieernte aus Sonne ist optimal. Die Industrie bietet genügend ausgereifte Systeme an und schult bei ihrer Installation. Die Handwerkskammern bieten Fortbildungen zur Solarfachkraft an. Und auch das „Ja“ der Politik zur Solarenergie – auch wenn 2010 Subventionskürzungen (16 Prozent) anstehen – macht dem Investor das Projektieren immer noch denkbar leicht, weil sein Geldeinsatz sich in überschaubarem Zeitraum nicht nur amortisiert, sondern anschließend langfristig Gewinn abwirft. Und die Sonne tut das ihre dazu – ganz ohne Rechnung. Richtig kommuniziert, ist das ein Selbstläufer.

Die Solare Zukunft liegt in den Bestandsbauten Auch Zimmerer sollten Marktchancen nutzen Die Entwicklung des Dachmarkts in Deutschland belegt seit langem: Die Zukunft liegt in den Dächern aus der Vergangenheit, nämlich im Bestand. Dass Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen im Neubau von vorneherein mitzuplanen sind, liegt auf der Hand. Das weitaus größere Potential liegt aber in der energe-

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tischen Aufrüstung alter Dächer, also entweder durch die Nachrüstung von Solaranlagen oder die komplette Dachsanierung inklusive Photovoltaik. Ein guter Boden, der dem unternehmerisch denkenden und marketingorientierten Zimmerer die Chance bietet, die Sonne als Türöffner zu Paketleistungen zu nutzen: Aufrüstung der passiven Energiegewinnung – also der Dämmung – auf den aktuellen Stand der EnEV, Aufwertung der Bedachung und Ausstattung mit aktiver Energiegewinnung in Form von Photovoltaik. Mit der Heizkosteneinsparungen durch die Dämmung und die Energiegewinne durch die Solaranlage wird das neue Dach quasi mitfinanziert. Aufdachsysteme oder Indachlösungen Konzentrieren wir uns auf die Marktchancen von Solaranlagen für aktive Stromgewinnung durch Photovoltaik, also die direkte Umwandlung von Strahlungsenergie, vornehmlich Sonnenenergie, in elektrische Energie. Der Markt stellt dem Verarbeiter dafür sowohl integrierte Indachlösungen als auch Aufdachvarianten zur Verfügung. Die modernere Variante sind Indachlösungen. Die Verbreitesten ähneln dem Konstruktionsprinzip der Dachflächenfenster. Im Vergleich zu aufgeständerten Systemen sind sie optisch schon deutlich

Ausführung + Montage HOLZBAU

weniger auffällig. Dennoch wirken sie im Umfeld gewachsener Dachlandschaften noch als Fremdkörper. Diese Problematik wird durch die jüngste Generation gelöst, bei der sich die Photovoltaikmodule vollkommen in die Dacheindeckung integrieren (zum Beispiel das Creaton System) und so optisch fast nicht mehr wahrzunehmen sind. Hier passen sich die Photovoltaikelemente im Format gänzlich an einen Flächenziegel an. Das gilt für den Glattziegel „Domino“ und auch für die Modelle „Futura“, „Piatta“ und „Premion“ des Herstellers Creaton. Ein Photovoltaik-Element entspricht dabei exakt einer Reihe von acht Flächenziegeln. Bei der Wahl der entsprechenden Tondachziegelfarbe „verschwindet“ das Photovoltaikelement so vollständig im Deckbild der Dacheindeckung. Wind- und Regensicherheit Natürlich gibt es bei der Montage von Photovoltaiksystemen Besonderheiten, die der Verarbeiter berücksichtigen muss. Selbstverständlich sind – und das gilt generell – die Herstellerangaben beziehungsweise die Montageanleitungen zu beachten. Bei der Verwendung von Aufdachanlagen sollte der Zimmerer darauf achten, dass er keine Universalhalter für die Befestigung der Unterkonstruktion verwendet. Er greift besser auf Aluminiumsystemteile der Dachziegel- beziehungsweise der Dachsteinhersteller zurück, um die Regeneintragsicherheit weiterhin gewährleisten zu können. Dachhandwerker, die auf Universalhalter setzten, hatten in der Vergangenheit zum Beispiel teilweise das Problem, dass unter den Universalhaltern die Dachziegel zerbrachen. Auch ist es wichtig zu beachten, dass Aufdachanlagen im Unterschied zu Indachlösungen anfällig für Windlasten sind. Das erfordert für die Aufdachlösungen eine erhöhte Sorgfalt bei der Planung und der Beratung unter dem Aspekt der Windsogsicherheit. Wie bei allen Einbauteilen am Dach gilt ein besonderes Augenmerk den Anschlüssen und den Durchdrin-

gungen. Aufdachanlagen haben hier den Nachteil, dass sie durch die Dacheindeckungsmaterialien durchgehende Durchdringungen sowie Ständerfüße haben, die gesondert eingefasst oder aber an das Dachdeckungsmaterial (beziehungsweise das Dachdeckungsmaterial an die Durchdringungen) angepasst werden müssen. Meistens liegen diese Durchdringungen dann auch unterhalb der Photovoltaik-Module und lassen sich dann etwa im Schadensfall nachträglich nur schwer oder gar nicht mehr erreichen. Die Montage – kein Problem für Dachprofis

Aufdachsystem auf geneigten Dächern: seit 2004 sind die CreatonWerkdächer auf insgesamt rund 4700 m² mit Solarzellen ausgestattet. Jährlich produzieren sie rund 550 000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom Fotos: Creaton AG

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Dachdurchdringungen Bei integrierten Lösungen reduziert sich der Verlegeund Montageaufwand für das Gesamtsystem Dach. Schließlich entfällt für die Solarfläche die entsprechende Fläche der „normalen“ Dacheindeckung – für den Zimmerer ein Arbeitszeitvorteil, für den Investor gegebenenfalls ein Preisargument. Denn das kann pro KWp je nach Umfang Kosten von rund 300,00 Euro Die ästhetische Lösung: das Creaton-Photovoltaikmodul kommt als integriertes Solarsystem für den Glattziegel „Domino“ zum Einsatz. Die Aluminiumrahmen der Module sind farblich der Engobierung der Dachziegel angepasst

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HOLZBAU Ausführung + Montage

Für eine geplante Leistung von beispielsweise 2,7 KWp reicht eine rechteckige Fläche aus 30 Modulen, was zum Beispiel einer Fläche von 256 „Domino“-Ziegeln entspricht. Die Laminatoberfläche aus monokristallinem Silizium zeichnet sich durch hervorragende Effizienz aus. Jedes Modul liefert im Schnitt 90 Kilowattstunden. Untereinander werden die Module mit einfachen Steckverbindungen verkabelt.

Der Wechselstromrichter „Sunny Boy“ – Teil des CreatonPV-Paketes – wandelt den von den Modulen erzeugten Gleich- in Wechselstrom um. Nur für die Anschlüsse muss der Elektriker ran Fotos: Creaton AG

ausmachen. Da bei den heutigen integrierten Photovoltaik-Systemen auch die Hinterlüftung enthalten ist, entfällt das frühere Argument, dass sich integrierte PV-Anlagen aufheizen und dadurch an Leistung verlieren, ersatzlos.

Der Solarmarkt ist interessant für viele Gewerke

Photovoltaikmontage: Über zwei rückwärtige Haken werden die Module einfach in die Traglattung eingehängt. Eine gelungene Verbindung des Traditionswerkstoffs Holz und des Zukunftswerkstoffs Silicium

Bei den integrierten Lösungen sind die seitlichen Anschlüsse zum Beispiel parallel zu einem Wohnraumfenster vorzunehmen. Bei neuesten Systemen, wie den Solarmodulen von Creaton, ist eine Verlegung im Verband mit den Dachziegeln möglich. Wegen des geringen Gewichts von 11 kg lassen sich diese Module von zwei Handwerkern problemlos tragen und anbringen. Ebenso wie Tondachziegel werden sie von unten nach oben und von rechts nach links verlegt, in die Traglattung eingehängt und im Kopfbereich mit Edelstahlschrauben fixiert. Das Photovoltaik-System verfalzt sich mit den Dachziegeln in den Seitenverfalzungen und entspricht in der Decklänge dem Raster der Dachziegel. So werden Durchdringungen und seitliche Anschlüsse ausgeschlossen, die Regeneintragsicherheit ist deutlich verbessert.

Chancen und Grenzen des Berufsbildes Der Solarmarkt ist lukrativ. Und er ist noch wenig geregelt. Deshalb ist er interessant für viele Gewerke. Welche technischen Normen und Regeln hier gelten, die der Zimmerer beachten muss, welche Arbeiten der Zimmerer in diesem Marktfeld erledigen darf beziehungsweise kann und welche nicht, darüber herrscht noch vielfach Unsicherheit. Derzeit gibt es noch keine Vorgaben – also zum Beispiel ein Regelwerk – für die Verlegung von Photovoltaik-Anlagen. Das wird jedoch sicherlich bald kommen. Generell darf der Zimmerer die Anlage auf dem Dach montieren und ebenfalls verkabeln. Dies ist heutzutage auch nicht mehr schwierig, da die Anlagen schnell und einfach verlegt werden und die Verkabelung bei Modulen der modernsten Bauart einfach im Stecksystem erfolgt. Die Grenze liegt da, wo aus dem Gleichstrom des Dachkraftwerks der Wechselstrom wird, der ins allgemeine Stromnetz eingespeist wird. Erst hier muss der Elektriker zum Zuge kommen. Markt in Bewegung Der Solarmarkt ist noch jung und das Innovationspotential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Schon die bisherigen Veränderungen im Markt zeigen, dass sich auch das Bild der Solaranlagen auf unseren Dächern weiter verändern wird. So entwickeln sich die Komponenten immer weiter. Dies gilt für die Leistungsfähigkeit der Zellen wie auch für die technischen Möglichkeiten im Bereich der Wechselstromrichter. Auch geht der Trend eindeutig weg von Aufdachanlagen. Gerade im privaten Baubereich und bei Gebäuden mit besonderem gestalterischem und architektonischem Anspruch verschwinden die Aufdachanlagen immer mehr und werden durch Indachlösungen ersetzt. Auslöser und Profiteure dieses Trends sind nicht zuletzt die Zimmerer, die frühzeitig die Chancen und Möglichkeiten dieses Marktsegmentes für sich entdeckten und mit den Vorteilen der schnellen und einfachen Montage der Indach- gegenüber den Aufdachlösungen punkten können. Autor Malte Petersen ist Leiter der Anwendungstechnik und Produktmanager bei der Creaton AG.

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Produkte HOLZBAU

Clevere Hülle

Exklusiver Hammer

Dachhandwerker und Zimmerleute kennen das – schlechtes Wetter, Wind und Regen – der Bauplan durchweicht und ein vernünftiges Arbeiten ist schwer möglich. Dieses Problem hat der Hersteller Böck erkannt und bietet in seinem Sortiment transparente Kunststoffhüllen, die Baupläne beim täglichen Einsatz vor Regen, Wind und Schmutz schützen. Die lichtfesten, transparenten Planschutzhüllen aus reißfestem Polyethylen mit ver-

schweißten Nähten und wasserdichtem Gleitverschluss gibt es für die am Bau üblichen Zeichnungsformate in den Größen DIN A0, DIN A1, DIN A2 und DIN A3 sowie auch spezielle Sondergrößen.

Böck Kunststoffwaren OHG 83308 Trostberg Tel.: 08621/6466-14 [email protected]

Mit zwei neuen Latthämmern der „Xstriker“-Serie erweitert Peddinghaus sein Programm. Die beiden neuen Xstriker sind jeweils aus einem Stück geschmiedet und haben einen Lederhandgriff. Aus zehn einzelnen Lederscheiben zusammengesetzt, formt er sich im täglichen Gebrauch zu einem ganz persönlichen Handgriff mit individueller Ergonomie. Ein magnetischer Nagelhalter erleichtert das Arbeiten mit einer Hand. Die Hämmer zeichnen sich durch eine hohe Verarbeitungsqualität aus, zudem sind sie komplett poliert. Neben dem zirka 980 Gramm schweren GanzstahlLatthammer, Modell 5130, gibt es auch eine gewichtsoptimierte Ausführung, die mit

zirka 850 Gramm nur so schwer ist wie ein normaler Latthammer mit Stahlrohrstiel. Das Modell X8 ist auch aus einem Stück geschmiedet und für Handwerker gedacht, die einen leichteren Ganzstahlhammer bevorzugen. Die beiden neuen Hämmer kosten im Fachhandel rund 45 Euro plus MwSt. (Preisempfehlung des Herstellers).

Peddinghaus Handwerkzeuge Vertriebs GmbH 58285 Gevelsberg Tel.: 02332/9199-0 [email protected] www.peddinghaus.de

www.boeck-ohg.de

Komfortables Arbeiten auf Montage Die Kapp-Zugsägen „KAPEX KS 120“ und „KS 88“ des Herstellers Festool zeichnen sich durch ihre Präzision, große Schnittkapazität und ihre kompakte, leichte Bauweise aus. Um mit der Säge auch auf der Baustelle komfortabel arbeiten zu können, gibt es nun ein Untergestell mit Rädern. Mittels Schnellverschlüssen lässt sich die „KAPEX“ einfach und werkzeuglos mit dem Untergestell verbinden. Durch den Klappmechanismus, die Transporträder und den Schubbügel des Untergestells kann die Säge einfach eingeklappt und transportiert werden. Werkstücke mit einer Kapplänge von bis zu 2,40 Meter können nun auch auf der Montage präzise, komfor-

tabel und wiederholgenau gesägt werden. Ausklappbare Stützfüße sorgen dabei für einen sicheren Stand. Die Arbeitshöhe von 90 cm schont den Rücken und macht das Arbeiten komfortabler. Das neue Untergestell gibt es im Set mit der „KAPEX“-Säge oder einzeln zum Nachrüsten.

Festool GmbH 73240 Wendlingen Tel.: 07024/ 804-20608 [email protected] www.festool.com

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HOLZBAU Produkte

Dreidimensional Der Schraubenhersteller Heco präsentiert seine selbst entwickelte Bemessungs-software HCS (Heco Calculation Software). Sie bietet Planern, Statikern und Handwerkern eine anwenderfreundliche und interaktive Bedienung zur Bemesung von Dübeln, Geländern und Aufsparrendämmungen. Neben übersichtlichen und präzisen Eingabemöglichkeiten erleichtern die dreidimensionalen Grafiken die Planung und ermöglichen eine detailgetreue Darstellung und eine verbesserte Sicht der Dinge. Heco-Schrauben GmbH & Co. KG 78713 Schrammberg Tel.: 07422/989-0 [email protected]

Baustellentaugliche Stichsäge Dank Schutzgummierungen und einem glasfaserverstärkten Gehäuse sind die neuen Stichsägen von Protool (im Bild die „BSP 120 E“) besonders robust. Die ergonomische und schlanke Bauform sorgt für eine angenehme Handhabung in jeder Arbeitsposition. Der Hersteller spricht dank Hochleistungselektronik, optimierter Hubstange sowie

Speziallager von einer besonders langen Lebensdauer. Der Wechsel der Sägeblätter erfolgt werkzeuglos über den FastFix-Hebel. Dank der dreifachen Sägeblattführung mit Hartmetall-Führungsbacken sind auch rechtwinklige Schnitte ohne Verlaufen möglich. Durch den 4-Stufen-Pendelhub ist ein hoher Vorschub möglich. Die Stichsägen gibt

es als Knauf- oder Bügelvariante mit Elektronik (JSP/BSP 120 E) sowie als Knaufvariante ohne Elektronik (JSP 120). Protool GmbH 73240 Wendlingen Tel.: 07024/804-24010 vertrieb@ tooltechnicsystems.com www.protool.de

www.heco-schrauben.de

Holzschutz mit System Ein Holzschutz-Programm für nahezu alle Hölzer und Holzbauteile wie Fassadenbekleidungen, Terrassen-Beläge oder Carports bietet die CD-Color GmbH. Zum Beispiel das Holzschutzöl „Hydrostop 9.04“ und „9.05“ als biozidfreies Pendant. Das Material mit hohem Abperleffekt dringt besonders tief in das Holz ein und bildet dabei eine sichere Haftbrücke zum Untergrund. Das Imprägnieröl bewahrt das Holzbauteil vor übermäßigem Quellen und Schwinden unter Nässe- oder Feuchtebelastung, was auch die Rissanfälligkeit deutlich reduziert. Die Beschichtung ist wasserdampfdurchlässig und bietet einen hoch wirksamen UV-Schutz. Zusätzlich informiert eine Broschüre zu dem Holzschutz-Programm „Delta Woodprotection“. Sie bietet einen Überblick über das VOC-konforme Holzbeschichtungssystem, das speziell für die Bedürfnisse der holzverarbeitenden Gewerke entwickelt wurde. Das Kompakt-Sortiment aus 16 Produkten umfasst lösemittel- und wasserbasierte Imprägnierungen,

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Holzlasuren und Deckbeschichtungen, die für die Streich- und Spritzapplikation, aber auch für den Einsatz in der industriellen Serienfertigung geeignet sind. Die Lasuren des Programms stehen in elf Echtholzfarbtönen, neun Architekturfarbtönen und in fünf Greywood-Nuancen zur Verfügung, die sägerauem Holz eine natürliche Silberpatina verleihen. Die deckenden Beschichtungen sind über die Delta-Töntechnologie in über 10 000 Farbtönen darstellbar. Delta Woodprotection ist im Holzfachgroßhandel erhältlich. Die neue Broschüre „Holzschutz in Perfektion“ kann angefordert werden bei [email protected] und steht unter www.cd-color.de in der Rubrik „Woodprotection“ zum Download bereit. CD-COLOR GmbH & Co. KG 58313 Herdecke Tel.: 02330 / 926-0 [email protected] www.cd-color.de

Produkte HOLZBAU + IMPRESSUM

Ökologischer Brandhemmer

Neue Hammer-Generation Mit dem Brandhemmer „HolzProf“ bringt der gleichnamige Hersteller ein Produkt auf den Markt, der unbehandeltes Holz feuerverträglich werden lässt und gleichzeitig die Fähigkeit besitzt, Holzwurmbefall, Fäulnis sowie Schimmel zu bekämpfen. Das Produkt ist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. Laut Hersteller behält das BrandschutzMittel 10 Jahre seine Wirkung bei. Es ist für Menschen, Tiere und Pflanzen unschädlich und Reste können nach dem Gebrauch mit dem Hausmüll entsorgt werden. Das Brandschutz-Mittel kann mit Pinsel, Rolle, im Spritzverfahren oder auch mit durch

Druckimprägnierung aufgebracht werden. Eine offizielle Bestätigung der Wirkung gibt es auch: Dem Brandhemmer wurde das höchste Klassifizierungszertifikat zuerkannt („B-s1-d0“Zertifizierung). Das bedeutet kein Verbrennen (Burn), so gut wie keine Rauchentwicklung (Smoke) und kein Abtropfen (Drops). Nach dem Auftrag kann das Holz mit Öl, Farbe oder Lack nachbehandelt werden.

Holzprof Bv NL-5804 CK Venray Tel.: 0031 (0)478/569314 [email protected]

www.bauverlag.de dach+holzbau Das Profimagazin für Dachdecker und Zimmerer ist ein Sonderheft der Fachzeitschrift

Redaktionsbüro: Gaby Porten Telefon + 49(0)5241 80-2162 [email protected]

Bauhandwerk Das Profimagazin für Ausbau, Neubau und Sanierung 32. Jahrgang 2010 www.bauhandwerk.de

Gestaltung: Kerstin Berken Telefon + 49(0)5241 80-2128 [email protected]

Bauverlag BV GmbH Avenwedder Straße 55, Postfach 120 33311 Gütersloh, Deutschland Chefredaktion: Dipl.-Ing. Roland Herr Telefon + 49(0)5241 80-887 30 [email protected] (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Redaktion: Rüdiger Sinn (verantw.) Telefon + 49(0)711 342 251 54 Telefax + 49(0)5241 80-96 50 [email protected]

in den Größen Large und XLarge erhältlich) sowie der Glasfiber TG wurden in Zusammenarbeit mit Handwerkern entwickelt. Gemeinsam mit den Entwicklern wurden Prototypen erprobt und die Ergebnisse ausgewertet, um leistungsfähige Zimmerhämmer zu produzieren. Hultafors Group Germany GmbH 32602 Vlotho Tel.: 05228/957-0 [email protected] www.hultaforsgroup.de

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„Handlich und trotzdem schlagkräftig und perfekt auf die Anforderungen eines Zimmermanns abgestimmt“, so charakterisiert der Hersteller Hultafors seine neuen Hämmer. Der ergonomische Stiel ist dabei in verschiedenen Größen erhältlich, um unterschiedlichsten Grifftypen gerecht zu werden und möglichst Kräfte sparend zu arbeiten. Zudem ist in den Hämmern eine Schwingungsdämpfung eingebaut. Die Hämmer mit der Modellbezeichnung TC und TR (aus einem Stück geschmiedet und

Anzeigenverkaufsleiter: Axel Gase -Jochens Telefon + 49(0)5241 80-7938 axel.gase [email protected] (verantwortlich für den Anzeigenteil) Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1.10.2009

Herstellungsleiter: Olaf Wendenburg Telefon + 49(0)5241 80-2186 Telefax + 49(0)5241 80-6070 Leiterin Marketing - Customer Media Services: Britta Kösters Telefon + 49(0)5241 80-45834 Telefax + 49(0)5241 80-645834 [email protected] Leserservice + Abonnements: Der Leserservice ist von Montag bis Freitag persönlich erreichbar von 9.00 bis 12.00 und 13.00 bis 17.00 Uhr (freitags bis 16.00) Telefon + 49(0)5241 80 906 84 E-Mail [email protected], Telefax + 49(0)5241 806 908 80

Verlagsleiter: Boris Schade-Bünsow Telefon + 49(0)5241 80-2132

Bezugspreise und -zeit: Dach – Ausbau, Neubau und Sanierung erscheint mit 4 Ausgaben pro Jahr. Jahresabonnement (inklusive Versandkosten und ggf. inklusive BauNetz BauKatalog): Inland Euro 39,00 Ausland Euro 43,80 die Lieferung per Luftpost erfolgt mit Zuschlag Einzelheft Euro 13,50

Verlagsleiter Anzeigen: Reinhard Brummel Telefon + 49(0)5241 80-2513

Ein Abonnement gilt zunächst für 12 Monate und ist danach jeweils mit einer Frist von 4 Wochen vor Ablauf eines Halbjahres schriftlich kündbar.

Geschäftsführer: Karl-Heinz Müller Telefon + 49(0)5241 80-2476

Veröffentlichungen: Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen des Verlages. Für unaufgefordert eingereichte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Die inhaltliche Verantwortung mit Namen gekennzeichneter Beiträge übernimmt der Verfasser. Honorare für Veröffentlichungen werden nur an den Inhaber der Rechte gezahlt. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Zustimmung des Verlages strafbar. Das gilt auch für das Erfassen und Übertragen in Form von Daten. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bauverlages finden sie vollständig unter www.bauverlag.de Druck: L.N. Schaffrath, Geldern

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ZÜNFTIG Auf der Walz

Trainieren für die Europameisterschaft Internationale Meisterschaften bedürfen einer intensiven Vorbereitung. Während die deutschen FußballJungs in Südafrika mit dem Ball zauberten, trainierten die Zimmerleute mit Stecheisen und Schmiege für die EM in Italien. Wir haben dem deutschen Team bei einem Trainingslehrgang über die Schultern geschaut. Von Rüdiger Sinn

Es ist ein kühler Sonntag Vormittag. In der oberschwäbischen Kleinstadt Leutkirch hat sich vor der großen Lagerhalle des Sägewerkes Peter & Sohn die örtliche Blaskapelle formiert. Ein Marsch wird angespielt, wie es sich für einen Tag der offenen Türe gehört. Drinnen ist von der Musik dagegen wenig zu hören. Statt Humbata fliegen hier die Späne. Einer der Aspiranten für die Nationalmannschaft, Richard Warfen, sägt mit der Feinsäge sorgfältig den letzten Zapfen der Holzverbindung aus, blitzschnell öffnet er den Schraubstock der Werkbank und positioniert sein Werkstück neu. Dann greift er zum Stecheisen und zieht die Späne aus den Ecken. Schließlich soll der Zapfen in die Verbindung passen und später – mit den Einzelwerkstücken der anderen TeilSponsoren für die EM nehmer – ein großes Gesamtobjekt bilden: Möglich machen die Trainingslehrgänge viele namein Pavillon aus Holz mit einer sehr aufhafte Firmen. Beim Lehrgang wändigen Dachkonstruktion. in Leutkirch waren das die „Wir üben hier unter WettbewerbsbedinUnternehmen Peter & Sohn gungen“, sagt der Teamchef Roland Ber(Holzland) und das Schweizer nardi. Damit ist unter anderem der Druck Unternehmen Pavatex (Holzgemeint, der sich durch die Zeitvorgabe faserdämmsysteme), das in ergibt. Aber auch die Anwesenheit der ZuLeutkirch ein Vertriebsbüro schauer, die sich um die WM-Aspiranten betreibt. Der Großteil der scharen. „Da darf man sich nicht nervös Ausrüstung, die Kluft und die machen lassen“, weiß Bernardi, der auch weißen Hemden der Natioschon andere Mannschaften zu internatinalmannschaft werden von onalen Meisterschaften begleitet hat. Die fünf Teilnehmer der Nationalmannschaft den Sponsoren finanziert. müssen sich bei diesem Training für die

Der EM-Kader mit den Anwärtern vor dem fertiggestellten Pavillon. Von links: Teamchef Roland Bernardi, Pierre Nosbers, Trainer Jens Volkmann, Paul Dobler, Trainer Roland Schumacher, Richard Warfen, Phillip Stich (oben)

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EM in Italien qualifizieren. Nur drei kommen letztlich mit nach Bruneck. Mehrere Trainingslehrgänge sind schon absolviert worden und weitere werden folgen. „Die Vorbereitung verlangt von den jungen Männern einiges ab“, sagt Roland Bernardi. Für jeden Lehrgang müssten die jungen Männer Urlaub nehmen. Dafür bekämen Sie aber auch etwas zurück, ist der Teamchef überzeugt. „Der Zusammenhalt ist groß und die Jungs werden erwachsen, bekommen Selbstvertrauen“, bestätigt auch Jens Volkmann, einer der zwei Trainer, die die Nationalmannschaft nach Bruneck führen werden. Dort wird dann an drei Tagen im Einzelwettbewerb um den Titel gekämpft. Für den Mannschaftswettbewerb zählen dann die Einzelleistungen. Bei der letzten Europameisterschaft erlangte das deutsche Team den zweiten Platz. „Diesen Erfolg wollen wir natürlich wiederholen“, sagt Roland Schumacher, der dritte im Bunde der Trainerriege. Schnelligkeit, Ausdauer und Präzision werden von den Teilnehmern bei der Europameisterschaft abverlangt. So auch in Leutkirch. Drei Tage lang, insgesamt 22 Stunden, hatten die Wettbewerber Zeit, jeweils einen Teil der Dachkonstruktion des Pavillons zu erstellen. Das Zeichnen und Ermitteln der wahren Längen, der Schmiegen und der Verbindungen nahm in der Arbeitsvorbereitung besonders viel Zeit in Anspruch. Geprüft und nachgemessen wurde von den Trainern, die in Leutkirch gleichzeitig als Schiedsrichter fungierten, dann am dritten Tag: Stimmen die Maße und die Winkel, liegen die Sparren in der Flucht, wurde sauber gearbeitet? Alles Kriterien, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. „Nach der EM Anfang Oktober werden wir wissen, ob sich die Vorbereitungen ausgezahlt haben“, sagt Bundestrainer Bernardi und fügt hinzu: „Für unsere Jungs hat es sich auf jeden Fall schon gelohnt. Die werden während der Lehrgänge von Gesellen auf Meisterniveau trainiert. Das bleibt für´s ganze Leben!“

Im Internet finden Sie unter www.bauhandwerk.de im eMagazine der dach+holzbau neben der Konstruktionszeichnung des Pavillons noch weitere Bilder vom Vorbereitungstraining in Leutkirch.

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10 Modelle, eine Klammer.

Kleine Klammer, große Wirkung: Gerade mal ein Jahr ist es her, dass Koramic mit der Erfindung einer systemeigenen, integrierten Klammer namens „Sturmfix“ das Thema sturmsichere Dachziegel neu definiert hat. Unserem ersten Sturmfix-Modell sollten bald weitere folgen. Aufgrund der überwältigenden Nachfrage haben wir jetzt 10 Dachziegelmodelle mit dem Sturmfix-System ausgerüstet. Es kann also sturmfest gestaltet und geplant werden. Mit unterschiedlichen Falzziegelarten in insgesamt 65 Farben. Und für alle gilt: – Maximale Sturmsicherheit: Tests dokumentieren unschlagbare Werte. – Einfache Montage: Sturmfix einsetzen, schrauben, einrasten, fertig. – Hohe Zeit- und Kostenersparnis: Eine Klammer für alle Modelle.

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