Modern, effizient und stark

April 1, 2017 | Author: Manfred Dressler | Category: N/A
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1 TÄTER ABSCHRECKEN! September 2015 TÄTER ABSCHRECKEN! Interview mit Polizeipräsident Gregor Lange FAMILI...

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„TÄTER ABSCHRECKEN!“

Interview mit Polizeipräsident Gregor Lange „FAMILIENUNTERNEHMEN MIT TRADITION“

August Krämer Kornbrennerei SERIE „MEIN GUTES RECHT“

Thema „Haftung“

September 2015

Modern, effizient und stark Was die Industrie im IHK-Bezirk auszeichnet

„TÄTER

ABSCHREC

KEN!“

September

Die RUWI je auch als A tzt pp!

2015

EDITORIAL

Auslandshandelskammer: „Geheimwaffe“ der Exportwirtschaft

D

Nils und Julian Stentenbach. Ihr junges Unternehmen Voltavision prüft Batterien für Elektrofahrzeuge und hilft so, den Weg ins elektromobile Zeitalter zu ebnen. Die ganze Erfolgsstory auf www.nrwbank.de/weitsicht

Wir fördern das Gute in NRW.

as Exportgeschäft bleibt die tragende Säule der Konjunktur – auch in unserem Westfälischen Ruhrgebiet. Die Exportquote ist hier in den letzten fünf Jahren um fast fünf Prozentpunkte auf nunmehr 38,1 Prozent gestiegen (2009: 33,8). Und in unserer aktuellen Umfrage erwarten 34 Prozent der exportierenden Unternehmen in diesem Jahr weitere Steigerungen im internationalen Geschäft. Deutsche Produkte sind aufgrund ihrer Technologie und Qualität auf den Weltmärkten begehrt – sie verkaufen sich aber nicht von selbst. Hinter diesem deutschen Exporterfolg steht ein globales Netzwerk der Verkaufsförderung. Es sind meistens die Auslandshandelskammern (AHKs), die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu internationalen Märkten ermöglichen. Das Wall Street Journal betitelte es als „Germany’s secret economic weapon“. Die erste AHK-Gründung gab es schon 1894 in Belgien. Mit der Entwicklung der deutschen Außenwirtschaft und dem Wirtschaftsaufschwung nach dem 2. Weltkrieg wurden immer mehr AHKs gegründet. Sie haben die deutschen Außenwirtschaftsinteressen und die jeweiligen bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit Erfolg vertreten, gefördert und weiter entwickelt. In 90 Ländern, die für die deutsche Wirtschaft von besonderem Interesse sind, sind gegenwärtig 130 AHKs weltweit vertreten. Sie beschäftigen 1.700 Mitarbeiter. In den Ländern und Regionen von A wie Aser-

baidschan bis Z wie Zentralamerika mit der Zuständigkeit für die Staaten Panama, Guatemala und auch Costa Rica bieten die AHKs den Unternehmen Dienstleistungen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland. „Wie finde ich Kunden auf dem chinesischen Markt?“ oder „Wie gründe ich in Vietnam ein Unternehmen?“ oder „Was muss ich beachten, wenn ich Ingenieure für 3 Monate in Saudi-Arabien einsetzen will?“ Das  sind Fragen, die im Tagesgeschäft an die IHKs gerichtet werden. Und die Unternehmen erfahren eine kompetente Erstberatung. Die Details beantwortet dann die AHK vor Ort. So werden jährlich weltweit rund 500.000 Anfragen nach speziellen Wirtschaftsinformationen bearbeitet. Doch es ist auch wichtig, dass sich die Unternehmen vor Ort ein Bild der Geschäftschancen machen können. Das Netzwerk aus IHKs und AHKs hilft auch hier und ist Türöffner für neue Märkte. So plant unsere IHK jetzt beispielsweise eine Unternehmerreise für Startups nach New York City oder den Besuch einer Messe für Unternehmen aus der Bauwirtschaft in den Niederlanden. Die Betreuung vor Ort wird durch Mitarbeiter der AHKs in New York und in Den Haag sichergestellt. Im vergangenen Jahr wurden über 50.000 Geschäftsreisende aus Deutschland in dieser Weise durch die AHKs umsorgt. Von großer Bedeutung ist ebenfalls, dass hiesige Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Ausland auf qualifizierte Fachkräfte zurückgreifen kön-

Udo Dolezych und Reinhard Schulz nen. Dies ist eine sehr große Herausforderung. Auch hier helfen die AHKs bei der Suche und der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in den Gastländern. Nicht zuletzt sind die AHKs die weltweiten Werbeträger für die Leistungs- und Innovationskraft des Wirtschaftsstandortes Deutschland. War anfangs die Zielrichtung der Tätigkeiten fast ausschließlich auf den Weg in das Ausland gerichtet, so steht heute immer mehr auch das Standortmarketing für Deutschland und damit auch unserer Region im Fokus. Allein bei der IHK zu Dortmund wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren rund 30 Veranstaltungen mit über 1.400 Unternehmensvertretern zu den aufgezeigten Themenfeldern durchgeführt – eine Unternehmerreise nach China, einen Praxisworkshop USA oder eine Präsentation unserer Region in Brüssel sind drei Beispiele. Die AHKs und IHKs sind gemeinsam die Treiber für international agierende Unternehmen – gerade auch für den Mittelstand.

Die Weitsicht, mit der nachhaltige Unternehmen die Energiewende meistern. Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK Grund genug, neue Wege mitzugehen. Zum Beispiel mit attraktiven Fördermitteln für

Udo Dolezych, IHK-Präsident

Reinhard Schulz, IHK-Hauptgeschäftsführer

Elektromobilität und mehr Energieeffizienz in der Produktion. Sprechen Sie mit uns, damit die Energiewende Realität wird. Das NRW.BANK.Service-Center erreichen Sie unter 0211 91741- 4800. Oder besuchen Sie uns auf www.nrwbank.de/weitsicht Ruhr Wirtschaft September 2015

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INHALT

WIRTSCHAFT REGIONAL

BLICKPUNKT INDUSTRIE

8

22

Moderne Zeiten Kohle und Stahl prägten über viele Jahre die Region. Das ist Vergangenheit, doch noch immer ist die Industrie von großer Bedeutung für den Standort – und wird es auch bleiben: Die moderne Industrie ist innovationsstark und wettbewerbsfähig.

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Nachgefragt: Dr. Ansgar Fendel über Industrie, Strukturwandel und demografischen Wandel

12 Firmenporträts

59

RUBRIKEN

91 IHK-Veranstaltungskalender

3 Editorial 6 7

37 Ein Rahmen für die Kunst

92 Impressum

38 IHK ehrt 147 Top-Azubis

Bild des Monats

93 Messekalender

24 Schlemmen überm Schacht

39 Osudio investiert in die

Wirtschaft in Zahlen

BLICKPUNKT INDUSTRIE

20, 32 Kompakt

8

26, 27, 39, 50 Glückwunsch

INTERVIEW

41 Literatur 46 Essen & Trinken

Moderne Zeiten

14 „Täter abschrecken!“



Polizeipräsident Gregor Lange

WIRTSCHAFT REGIONAL

16 Kräuterlikör mit Schlips



60 Unternehmen bilden aus

Seine neueste Kreation, die Apple Watch, präsentiert der US-Kultkonzern Apple weltweit auf Ladentischen des Dortmunder Traditionsunternehmens Dula.

Serie „Familienunternehmen mit Tradition“: August Krämer Kornbrennerei



Serie Gastronomie: Restaurant „Pferdestall“

26 Volksbank zeigt Flagge 27 Blumen Risse hofft auf „grünen Oscar“

32 Innovatherm erhält

Creditreform-Siegel

33 Heckmann „Bauunternehmen des Jahres 2015“

34 Leckere Pausensnacks

Gesundheit der Mitarbeiter

40 Entsorgung „Himmelblau“ 42 „Biene“, „Hamster“ & Co.

Serie „Damals“: Quitmann

44 Mit LuNA werben Azubis

um Fachkräftenachwuchs

45 Doppelte Premiere

Privatgymnasium Stadtkrone

48 Apple und Dula –

eine starke Partnerschaft

Bundesbank baut an der B1 Dortmund wird endgültig zu einem der Finanzzentren in Nordrhein-Westfalen: Für gut 300 Millionen Euro entsteht bis 2019 eine hochmoderne Filiale der Bundesbank.

52 Cineworld Lünen legt Rekord-Halbjahr hin

53 Spezialist für „weiße Ware“ wächst weiter

54 Lünen entwickelt

sich positiv IHK-Wirtschaftsgespräch

SERVICE INTERNATIONAL

82 EU-Handelspolitik gestern, heute und morgen

SERVICE RECHT

84 Serie „Mein gutes Recht“



Thema „Haftung“

56 Export stärkt

SERVICE BILDUNG



87 Gute Aussichten für

Schwertes Wirtschaft IHK-Wirtschaftsgespräch

58 „Logistikstandort des

Jahres“ bekommt Zuwachs

59 Bundesbank baut an der B 1

Berufsschullehrer

88 Serie „Seltene Berufe“



Fachkraft für Möbel-, Küchenund Umzugsservice

MEINUNG

SERVICE KULTUR

85 Recht kompakt

20 Schöner Schein



34 Erfolgreiches Netzwerk

49 Freie Ausbildungsplätze für

65 „Wir müssen die Notenban-

90 Klarer Schnaps – kein Humor?

86 IHK-Weiterbildungsprogramm

20 Kooperation geht weiter

35 Immobilie oder Ort für

50 Kein Einheitsbrei

SONDERTHEMA

SERVICE MESSE

21 Attraktiver Tagungsort

36 Kaffeepionier

50 „Competentia“ zieht Bilanz

66 Logistik · Maschinen ·

92 Lounge-Atmosphäre

89 Kulturkalender 91 Wirtschaft im TV 4

22 „Wir brauchen starke

Partner wie die IHK“ Google-Initiative

34, 49, 52 Jubiläen

Technik von Apple, Tisch von Dula

WIRTSCHAFT REGIONAL

· Atlas Schuhfabrik Dortmund · Aurubis AG Lünen · Hesse GmbH Hamm · Murtfeldt Kunststoffe Dortmund · Westfälische Drahtindustrie Hamm

28 Was sonst geschah

Die IHK ist Partner der Google-Initiative „Weltweit Wachsen“, mit der mittelständische Unternehmen beim Auf- und Ausbau digitaler Exportstrategien unterstützt werden. Im Gespräch mit der RUWI erläutert Google-Manager Jens Redmer das Konzept.

WIRTSCHAFT REGIONAL

„Die Industrie ist eine 10 entscheidende Stabilitätssäule“

Google in Dortmund

Ruhr Wirtschaft September 2015



RWE und Konzerthaus Partner Zentralhallen Hamm

WFZruhr hat Geburtstag Neubau gesucht sucht Genießer

2015 jetzt melden!

51 Übergabe im Verkehrsverband

ken wieder entmachten“

Produktion / Transport + Verpackung





„200 Jahre Westfalen. Jetzt!“

im Goldsaal Umbau des Kongresszentrums Ruhr Wirtschaft September 2015

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BILD DES MONATS

Wirtschaft in Zahlen

Erst barfuß, dann Lackschuh

Holzwickede hat höchste U-35- und Ü-49-Lehrerquote Hauptamtliche und hauptberufliche Lehrer an allgemeinbildenden Schulen in NRW im Schuljahr 2014/2015

• unter 35 Jahre • 35 bis 49 Jahre • über 49 Jahre Bergkamen

Junioren Sichtbare Spuren ganz im Sinne des sozialen Engagements der Wirtschaftsjunioren (WJ) Deutschland, rund 10.000 Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren, hat deren Bundeskonferenz – kurz: BUKO – vom 10. bis 13. September in Dortmund hinterlassen.

Spielturm Unter dem Motto „BUKO bleibt“ bauten die WJ gemeinsam mit den Konferenzteilnehmern einen kompletten Spielturm ehrenamtlich auf. Die Kinder des impuls e.V. in Dortmund-Groppenbruch können sich über eine neue Spiellandschaft auf ihrem Außengelände freuen.

Bundeskonferenz Die BUKO fand nach 1992 zum zweiten Mal in Dortmund statt. Rund 1.000 Wirtschaftsjunioren aus ganz Deutschland kamen dazu in das Westfälische Ruhrgebiet. Es referierten Hochkarätern von Microsoft Deutschland, Google Deutschland und der Signal Iduna Gruppe.

Gala Ziel der Konferenz war, über die weitere Ausrichtung des Verbandes und die Schwerpunkte des Engagements zu entscheiden. Aber nach getaner Arbeit durfte auch gefeiert werden: Am Samstagabend stand als Höhepunkt der festliche BUKO-Ball auf dem Programm. Text: Tobias Schucht Fotos: Stephan Schütze, Jan Heinze

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Ruhr Wirtschaft September 2015

Kamen

97

81 156

132

202

160

Bönen

Lünen

24

137 77

232

46

305

Dortmund

Schwerte

1.059

75 1.845

141

2.003

164

Fröndenberg/Ruhr

Selm

55

43 52

71

74

87

Hamm

Unna

381

165 569

244

690

267

Holzwickede

Werne

28

65 68

90

86 114

Zu Beginn des Schuljahres 2014/15 waren von den 155.116 Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen 32.748 (21,1 Prozent) jünger als 35 Jahre. Der Anteil der unter 35-Jährigen hat sich in den vergangenen zehn Jahren um 6,5 Prozentpunkte erhöht (2004: 14,6 Prozent). Der Anteil der über 49-Jährigen geht seit sieben Jahren stetig zurück (2007: 51,7 Prozent). Die prozentual meisten U-35-Lehrer im Westfälischen Ruhrgebiet hat Fröndenberg (30 Prozent), die wenigsten Holzwickede (15 Prozent). Die Nachbargemeinde Dortmunds hat auch die meisten Ü-49-Lehrer (48 Prozent), Bönen Text: Tobias Schucht, Quelle: IT.NRW mit 31 Prozent die wenigsten. Ruhr Wirtschaft September 2015

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BLICKPUNKT INDUSTRIE

Moderne Zeiten Kohle und Stahl prägten über viele Jahre die Region. Das ist Vergangenheit, doch noch immer ist die Industrie von großer Bedeutung für den Standort – und wird es auch bleiben: Die moderne Industrie ist innovationsstark und wettbewerbsfähig. VON DIRK BERGER

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Ruhr Wirtschaft September 2015

Blick auf das Phoenix West-Gelände in Dortmund-Hörde. Foto: Sivia Kriens

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er Fußball kennt Konkurrenten, aber keine Grenzen, und das kann er nur von der Wirtschaft gelernt haben. Der BVB spielte noch in der Oberliga West, als die heimische Industrie bereits Weltklasseformat hatte. Schicksalhaft spiegelte sich der Ligabetrieb des Fußballs mit dem ewigen Auf und Ab auch in der Montanindustrie wider, und für das vom Stahl und Bergbau dominierte Westfälische Ruhrgebiet kam in den 80er- und 90er-Jahren der Abstieg in die zweite Liga. Ein großes Unternehmen wie Hoesch in Dortmund verlor seine Eigenständigkeit, wandelte sich erst in KruppHoesch, um sich dann nach einer Fusion von Thyssen und Krupp gänzlich von seinem Namen zu verabschieden und in TKS aufzugehen. Der letzte Hochofen in Dortmund erlosch 2001, und nach der Konzentration der Stahlerzeugung in Duisburg blieb die Stadt in einer Art Schockstarre zurück. Von fast 60.000 Mitarbeitern im Bereich Stahl (einschließlich des Stahlbaus) Mitte der 60erJahre blieben zuletzt noch rund 1.700 bei ThyssenKrupp. Und heute? Kann man möglicherweise konstatieren, dass der Strukturwandel eine permanente Aufgabe ist, aber auch, dass der industrielle Kern in der Region alles andere als aus der Mode gekommen ist. Im Gegenteil: Im Fokus stehen heute erfolgreiche Unternehmen, die bereits zu schwarzgelben Oberliga-West-Zeiten in ihrem Segment eine führende Rolle gespielt haben – und die den guten Ruf der Region auch heute noch grenzenlos mehren. Erwähnt sei hier beispielhaft Rensmann Rail Service, ein Dortmunder Unternehmen, dessen Bergbau- und Schmalspurlokomotiven seit 1946 weltweit im Einsatz sind. Oder auch die Brückenbauspezialisten von Gleisbau Klostermann aus Hamm. Wie fein sich der industrielle Begriff heute auffächern lässt, erkennt man daran, dass mit dem Aufkeimen des Dortmunder Technologiezentrums 1985 und mit dem Wachsen des Technologieparks andere Fertigungsformen, Prozessketten und Steuerungen Einzug in der Industrie erhielten. Anders als die industriellen Prozesse mit 1.200 Grad am Hochofen oder 1.000 Meter unter Tage. Heute sind dort in 280 Unternehmen mehr als 8.500 Mitarbeiter beschäftigt, darunter Branchenführer wie der Halbleiterhersteller Elmos mit über 1.100 Beschäftigten. Hinzugekommen sind aber auch Akteure wie beispielsweise Taros Chemicals. Das Unternehmen hat seinen Sitz im Dortmunder BioMedizinZentrum (BMZ) und beschäftigt sich mit organischen Synthesen und Forschungsarbeiten im Bereich der organischen Chemie für Pharmaunternehmen. Oder auch die Firma IMD Natural Solutions, die über umfassende > Ruhr Wirtschaft September 2015

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BLICKPUNKT INDUSTRIE

Praxisbezogenheit Denker und Tüftler werden künftig gleichermaßen gefragt sein. Die IHK setzt sich auch deshalb für die duale Berufsausbildung ein. Foto: Roland Kentrup

> Naturstoff- sowie genetische Quellensammlungen verfügt und Anwendung in allen lebenswissenschaftlichen Bereichen findet. „Diese Unternehmen haben es geschafft, sich im Markt zu etablieren“, sagt Stefan Schreiber, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund. Aber ist das Industrie? „Es ist Wertschöpfung mit vorindustriellem Charakter“, sagt er. Es sei hochspeziell und zeige den Forschungs- und Entwicklungsgrad der Region. Auch mit kleinen Entwicklungen werden oftmals große Impulse gesetzt. Apropos Wertschöpfung: Wie regenerationsfähig die Industrie ist, mag man daran er-

kennen, dass in NRW die Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe mit 8.717 Euro pro Beschäftigtem bereits 2012 wieder den Stand von 2008 (vor der Finanzkrise) erreicht hatte. Damals lag sie bei 8.711 Euro und zwischendurch bei 7.578. Aber nicht nur Dortmund, sondern die gesamte Region mit den Technologiezentren in Bönen, Hamm, Kamen, Lünen, Schwerte und Selm hat eine Technologie-Infrastruktur aufgebaut. Die engen Verbindungen zur Technischen Universität Dortmund, der Fachhochschule Dortmund, der International School of Management in Dortmund, der Fachhochschule Hamm-Lippstadt, der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm kommen hinzu. Die Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Bönen und Dortmund, die sich ebenfalls der technischen Studiengänge annimmt, die Ruhrakademie Schwerte mit den Fachbereichen Design, Kunst und Medien sowie die Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst auf dem Unna-Campus komplettieren das Angebot. Neben der hervorragenden akademischen Infrastruktur bietet die IHK-Weiterbildung auf der Ebene der Fachkräfte seit Jahr-

„Die Industrie ist eine entscheidende Stabilitätssäule“ Nachgefragt: Dr. Ansgar Fendel über Industrie, Strukturwandel und demografischen Wandel. Dr. Fendel, welchen Stellenwert hat die Industrie heute noch für den Kammerbezirk? Der Beitrag der Industrie zu der deutschen Bruttowertschöpfung ist mit ca. 23 Prozent deutlich höher als bei unseren europäischen Nachbarn. Die schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft aus der globalen Finanzkrise und der robuste Zustand der deutschen Volkswirtschaft werden auf den Industrieanteil zurückgeführt. Im Kammerbezirk trägt die Industrie mit ca. 26 Prozent an der Bruttowertschöpfung bei und jeder vierte Arbeitsplatz ist ein industrieller Arbeitsplatz. Allein aus diesen Zahlen lässt sich schnell ableiten, dass die Industrie eine der entscheidenden Stabilitätssäulen auch für die Wirtschaft unseres Kammerbezirkes ist und auch in Zukunft bleiben wird. Die Industrie ist in unserem Kammerbezirk nicht verschwunden, sondern hat auch einen gewaltigen Strukturwandel durchlaufen, der eine in der Öffentlichkeit kaum präsente Erfolgsgeschichte ist. 10

Ruhr Wirtschaft September 2015

Was kennzeichnet diesen Strukturwandel? Bei uns im östlichen Ruhrgebiet wurde ein von Großunternehmen dominierte industrielle Landschaft ungewöhnlich erfolgreich durch sehr viele flexible und hoch innovative mittelständige Unternehmen ersetzt. Besonders positiv hervorzuheben ist hier auch die Rolle der Familienunternehmen. Nehmen Sie zum Beispiel Wilo in Dortmund, Rethmann im Kreis Unna und Hesse in Hamm, um nur einige Beispiele von den vielen erfolgreichen familiengeführten Unternehmen im Kammerbezirk zu nennen. Mittelständige Unternehmen zeichnen sich zudem durch eine hohe Ortstreue aus, und dies ist ein sehr wertvolles Element der regionalen Stabilität. Was wird im IHK-Industrieausschuss besprochen? Für die Mitglieder des Industrieausschusses geht es darum, aktuelle und auch zukünftige unternehmensübergreifende Aspekte der wirtschaftli-

chen regionalen Rahmenbedingungen zu formulieren und der IHK als Leitplanken für ihre Industriearbeit mitzugeben. Aktuelle Themen wie beispielsweise Industrie 4.0, stabile wettbewerbsfähige Energieversorgung, der schlechte Zustand der Infrastruktur oder auch die besorgniserregende hohe Verschuldung der Kommunen, Gewerbesteuer und vieles mehr sind Dinge, die wir thematisieren und in die Organisation der IHK durchstellen. Ist die hohe Dichte an Hochschulen in der Region ein Standortvorteil, der auch der Industrie zugutekommt? Mit der hohen Hochschul- und Forschungsinstitutsdichte in unserem Kammerbezirk haben wir einen potenziellen Standortvorteil auch für unsere Unternehmen. Mit dem international anerkanntem hohen wissenschaftlichen Renommee und der exzellenten Ausbildung sind schon die richtigen Weichen gestellt. Aus Sicht

zehnten hochwertige Aufstiegsmöglichkeiten an. Die Fortbildung zum Industriemeister Metall, Chemie oder Elektrotechnik sind weiterhin gefragte Abschlüsse, die den starken Mittelbau der Unternehmen festigen. Trotz des Augenmerks, das oft auf großen internationalen Konzernen wie eben Thyssen Krupp liegt, hat die mittelständische Industrie ihren Platz mitten in der Gesellschaft behalten. Zwar weist die Statistik für NRW 121 Global Player mit mehr als 1.000 Arbeitsplätzen pro Unternehmen aus, aber auch, dass 94 Prozent der Industrieunternehmen hier weniger als 250 Beschäftigte haben. 90 Prozent der Firmen sind eigentümergeführt, was sehr eng mit einer besonderen Führungsmentalität korreliert. Die zwischen 1995 und 2014 von 23,1 auf 38,1 Prozent gestiegene Exportquote im IHK-Bezirk Dortmund zeigt, dass der europäische und auch der Weltmarkt immer mehr im Fokus stehen. Der Dortmunder Hebe- und Ladungssicherungsspezialist Dolezych, die Dula-Gruppe für Laden- und Innenausbau, die Gesellschaft für Gerätebau (GfG), der Hersteller von Farben und Lacken Hesse in Hamm oder der Pumpenhersteller Wilo sind Beispiele für weltweit operierende Unternehmen in der Region.

der mittelständigen Industrieunternehmen sehe ich noch ein Optimierungspotenzial bei den Hochschulen im Vertrieb von Wissenschaft und Forschung, um auch dessen wirtschaftlichen Nutzen für Unternehmen noch überzeugender sichtbar zu machen. Es gibt in Dortmund herausragende Beispiele, beispielsweise im Bereich Logistik, die hier heute schon sehr erfolgreich unterwegs sind. Wie wichtig ist Ausbildung? Für uns als Industrie hat natürlich auch die Ausbildung einen sehr hohen Stellenwert. Die Standortnähe erhöht für uns als Unternehmen die Chance, sehr gut ausgebildeten Nachwuchs für uns gewinnen zu können. Ich möchte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass die betriebliche Ausbildung für uns einen genauso hohen Stellenwert hat und wir daher auch darauf angewiesen sind, dass die Berufsschulen in unserer Region ein exzellentes Niveau haben. Damit spreche ich auch ganz bewusst den Ausstattungs- und Erhaltungszustand von den Berufsschulen mit an, der stellenweise schon deutlich verbesserungswürdig ist.

Alles in Ordnung also? Nun ja. Opel hat sich aus Bochum zurückgezogen, der Salzgitter-Konzern überlegt für die Firmentochter Hoesch Spundwand und Profile in Dortmund möglicherweise etwas Ähnliches. Stefan Schreiber will nichts ausschließen, er sagt: „Die Industrie in unserem IHK-Bezirk ist eher mittelständisch geprägt. Aber vielleicht gelingt uns in Zukunft eine Großansiedlung.“ Nicht vergessen dürfe man allerdings, was Unternehmen wie Remondis, das als industrieller Produzent und Dienstleister pro Jahr aus über 1,6 Millionen Tonnen Reststoffen mehr als eine Million Tonnen Rohstoffe und Produkte herstellt, oder Aurubis als Kupferproduzent und ebenfalls Recycler zu leisten imstande seien. Echte Industrien, die sich in Lünen zu Global Playern entwickelt haben.

Infrastruktur zukunftsfähig machen Es gibt viele Herausforderungen vor der Haustür, und dann sieht sich die IHK als Partner der Unternehmen mit im Boot. „Wir sorgen mit dafür, dass Gewerbegebiete erhalten bleiben“, so Schreiber, „und dass sie nicht durch Wohnbebauung und Freizeitnutzung eingeschränkt werden.“ Das sei nicht besonders >

Sie haben als Initiator gemeinsam mit Unternehmen die Initiative „Industry@work“ gestartet, um das Image der Industrie positiv zu gestalten und um Industriearbeitsplätze in den Vordergrund zu rücken … Das Thema Imagebildung der Industrie liegt uns sehr am Herzen. Die öffentliche Wahrnehmung ist heute noch gespalten. Aber wir sehen, dass besonders in den jüngeren Altersgruppen nicht mehr die Produktionsstätten im Vordergrund stehen, sondern viel mehr die Produkte. Die Vielfalt der hochinteressanten und spannenden Produkte des täglichen Lebens mit den immer kürzeren Innovationszyklen, die auch unser Alltagsverhalten – Beispiel Kommunikation – beeinflussen, hat maßgeblich dazu beigetragen. Industrieunternehmen werden zudem heute häufig auch gar nicht mehr als solche wahrgenommen, da heute Produktionsstätten ein ganz anderes äußeres Erscheinungsbild haben als früher. Unser Ziel ist es, den Begriff „Industrie“ so positiv zu besetzen, dass Industrie auch in den Köpfen mit „unverzichtbar“ verbunden wird.

Der Strukturwandel verursacht tief greifende Veränderungen, aber auch hochwertige Aufstiegsmöglichkeiten. Foto: Wilo

Spüren die Unternehmen die nachlassenden Bewerberzahlen? Richtig ist, wir erkennen heute schon einen beginnenden Mangel an Auszubildenden. Dies merken wir bei den technisch ausgerichteten Berufsbildern. Unsere Aufgabe ist es, aufzuzeigen, wie spannend die Berufe sind und dass wir jeden Einzelnen brauchen und dass damit auch eine sehr interessante Zukunftsperspektive verbunden ist. Selbstverständlich sehen wir auch den demografischen Wandel und müssen uns daher jetzt schon auf diese Herausforderung einstellen und entsprechend reagieren. „Industry@ work“ ist ein wichtiger Baustein für die Unternehmen, um diese Ziele zu erreichen.  Interview: Dirk Berger, Mitarbeit: Gero Brandenburg Dr. Ansgar Fendel ist Geschäftsführer der Remondis Assets & Services GmbH & Co. KG, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Industrieausschusses. Ruhr Wirtschaft September 2015

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BLICKPUNKT INDUSTRIE

„Der Wandel ist heute permanent – es ist eher eine Weiterentwicklung.“ Stefan Schreiber

> populär, „aber es dient dazu, die Industrie am Standort zu halten“. Die IHK setzt sich dafür ein, die Infrastruktur in Teilbereichen der Zukunft gewissermaßen anzupassen. Beispiel: Die Ertüchtigung der Kanalbrücken, Kanäle und Häfen, um mehrlagige Containertransporte zu ermöglichen. Dazu gehören auch der Straßenausbau und die Forderung nach einem Ausbau der Breitbandnetze. Allgemein ist bei Jugendlichen der Trend festzustellen, dass vermehrt ein Studium einer dualen Berufsausbildung vorgezogen wird. Ganz klar ist die Industrie letztlich praxisbezogen. Dazu passt die Schätzung des stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführers, „dass 80 oder 90 Prozent der Probleme der Welt nur technologisch zu lösen sind“. Daraus ergebe sich: „Wir brauchen beide.“ Die Denker und Tüftler aus den technischen Studiengängen und die, die diese Entwicklungen auch umzusetzen. In den Schulen, lautet eine der Forderungen, die von der IHK unterstützt wird, müsse das Interesse der Kinder und Jugendlichen für die MINTFächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik so früh wie möglich geweckt werden. „Die Frage ist, in welchem

Atlas Schuhfabrik Dortmund

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it beiden Beinen auf der Erde zu stehen, zeugt von Realitätssinn und Solidität. Das gelingt bei der Arbeit aber immer noch besser mit Sicherheitsschuhen der Dortmunder Atlas-Schuhfabrik. Das Unternehmen produziert seit mehr als 100 Jahren persönliche Schutzausrüstungen und wird in der vierten Generation durch Geschäftsführer Werner Schabsky geführt. Von insgesamt

Aurubis AG Lünen

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urubis geizt nicht mit großen Zahlen: Mit 6.500 Mitarbeitern weltweit (davon 590 in Lünen) und einem Umsatz von über zwölf Milliarden Euro (2012/13) ist das Kupferrecycling-Unternehmen ein Global Player. Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf die Norddeutsche Affinerie AG zurück, die 1866 in Hamburg als Gold- und Silberscheideanstalt gegründet worden ist. Das Recyclingzentrum in Lünen wurde in den Jahren 1913

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Ruhr Wirtschaft September 2015

Alter wir die Jugendlichen abholen müssen, damit sie ein Gespür für diese attraktiven Arbeitsplätze bekommen“, meint er. Die JobTec in Dortmund ist beispielsweise eine bereits etablierte Messe, auf der sich der schulische Nachwuchs über Berufe informieren kann. IHK und Industrieunternehmen haben mit der gemeinsam ins Leben gerufenen Initiative industry@work eine weitere Plattform geschaffen, um Jugendlichen die Unternehmen der Region als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Videowettbewerbe (mit selbst gedrehten Filmen stellen Auszubildende ihre Arbeitgeber und Ausbildungsplätze vor) oder das Azubi-SpeedDating, das innerhalb von zehn Minuten interessierte Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenbringt, sind moderne Möglichkeiten der Werbung und Information. Und dies sind nur zwei Beispiele einer ganzen Reihe von Anstrengungen, den gesamten Bereich der Aus- und Weiterbildung auf einem hohen Level zu halten. Zwischen 1980 und 2014 hat sich der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe von 202.407 auf 88.551 (oder um 56,3 Prozent) verringert. Die Zahl bezieht sich nur auf den IHK-Bezirk Dortmund. Der produzierende

1.450 Mitarbeitern arbeiten 1.250 in Brasilien, die dort die Lederteile herstellen, die in Dortmund zu qualitativ hochwertigen Sicherheitsschuhen zusammengefügt werden. Atlas entwickelt gemeinsam mit den Kunden branchenspezifische Sicherheitsschuhe und hält ein Lager mit 300.000 versandfertigen Schuhen vor. Zum Angebot zählen auch Sicherheitsschuhe für Damen. Insgesamt liegt der Schwerpunkt in einem breiten Sortiment für die Automobil- und Chemieindustrie, Energieversorger und den Maschinenbau. Der Jahresumsatz liegt bei 100 Millionen Euro.

bis 1916 als Hüttenwerk der Berliner Hüttenwerke Kayser AG aufgebaut, die den Standort zur größten Kupferrecyclinganlage Europas erweiterte. Im Jahr 2000 kam das Unternehmen zur Aurubis AG. In der Folge entwickelte sich der Lüner Standort zum größten Recyclingstandort für Kupfer weltweit. Seit der Übernahme wurden in Lünen von Aurubis mehr als 200 Millionen Euro investiert, um die Anlage effizienter zu betreiben und den Umweltschutz zu verbessern.

Bereich beschäftigte 2014 nur noch 23,1 Prozent der Arbeitnehmer, 1980 waren es noch 53,1 Prozent. Angesichts solcher Zahlen ist die Bezeichnung „Strukturwandel“ fast zu niedlich. Davon spricht Stefan Schreiber auch nicht mehr. „Der Wandel ist heute permanent“, meint er, „es ist eher Weiterentwicklung.“ Im Grunde täglich. Aber trotz dieses Umbruchs sind im IHK-Bezirk mit 382.875 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im vergangenen Jahr mehr in Lohn und Brot gewesen als 1980, als es 381.177 Arbeitnehmer waren. Heute ist der IHK-Bezirk

Dortmund von den Bereichen Handel und Dienstleistungen geprägt. 293.711 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2014 bilden hier das Rückgrat. Das nächste Projekt, das die Wirtschaft zu schultern hat, ist Industrie 4.0 – die Vernetzung technischer Systeme und ganzer Anlagen über das Internet, um die Fertigung flexibler und individualisierter zu machen. Die „intelligente Fabrik“ ist das Ziel, die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Wertschöpfungsprozesse. Die Ressourceneffizienz spielt eine große Rolle dabei. Auf diesem Weg ist die Industrie allerdings

Hesse GmbH Hamm

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rbeit im Sinne der Ästhetik liefert das Unternehmen Hesse in Hamm bereits seit mehr als 100 Jahren ab. Unter der Marke Lignal werden hochwertige Lacke und Beizen für den Innenbereich entwickelt und produziert. Die beiden Cousins Fritz und Karl Hesse gründeten 1910 das Unternehmen, das mittlerweile von Hans Jürgen, Beate und Jens Hesse in dritter und vierter Generation ge-

Murtfeldt Kunststoffe Dortmund

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ie Kennfarbe ist grün: Murtfeldt Kunststoffe produziert und verarbeitet thermoplastische Kunststoffe für den Maschinenbau. Diese in der typischen Unternehmensfarbe gehaltenen Produkte kommen überall dort zum Einsatz, wo verpackt, abgefüllt und transportiert wird. Das Dortmunder Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Gleitprofilen, Ket-

Westfälische Drahtindustrie Hamm

D

ie Westfälische Drahtindustrie GmbH führt ihren Firmenursprung zurück auf ein im Jahr 1856 gegründetes Werk zur Drahtfabrikation, das bereits im Jahr 1872 als Kapitalgesellschaft (AG) und ab 1890 unter dem jetzigen Namen WDI betrieben wurde. Seit über 150 Jahren hat das Unternehmen national wie auch international eine bedeutende

schon länger, hat doch die Rohstoffproduktivität in NRW zwischen 1994 und 2019 um rund 30 Prozent zugenommen. Die Industrie ist eine der stärksten Wirtschaftsbereiche und somit eine tragende Säule im IHK-Bezirk Dortmund. „2008 hat sie dafür gesorgt, dass wir nicht in die Knie gegangen sind“, sagt Stefan Schreiber, „sie hat die Region über die Finanzkrise getragen und wird das auch weiterhin leisten.“ Es geht schließlich immer um Lösungen – und auch das ist ihre Stärke.  Mitarbeit: Ralf Bollenberg www.industry-at-work.de

führt wird. Von 420 Mitarbeitern werden täglich mithilfe von 40.000 Rezepturen etwa 100 Tonnen lösemittelfreie und umweltfreundliche Produkte hergestellt. Dazu zählen u. a. schwer entflammbare Lacke für den Schiffsinnenausbau, Glaslacke sowie die Produktlinie „Proterra“, welche ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Rund 60 der Mitarbeiter sind in dem Bereich Forschung und Entwicklung tätig, die Exportquote des Unternehmens liegt bei etwa 45 Prozent.

ten- und Riemenführungen, Kettenspannern und individuellen Maschinenteilen aus gleitfördernden, säurebeständigen und abriebfesten Kunststoffen. Abnehmer sind u. a. Firmen aus den Branchen Antriebs- und Fördertechnik, der Getränke-, Lebensmittel und Verpackungsindustrie sowie Hersteller von Pharmazeutika. Die Unternehmensgruppe beschäftigt etwa 300 Mitarbeiter in Dortmund sowie 48 weitere im Ausland und erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 55 Millionen Euro, davon etwa 20 Prozent durch direkten Export.

Stellung in der Drahtindustrie eingenommen. Nach einer zwischenzeitlichen Konzernanbindung (Krupp/Klöckner) ist die Gesellschaft seit dem 1. Oktober 1987 wieder unter der Firmenbezeichnung Westfälische Drahtindustrie GmbH im Markt tätig. Heute ist die Westfälische Drahtindustrie GmbH mit dem Firmensitz in Hamm der größte konzernfreie Drahtproduzent Europas. Neben Hamm mit 400 Mitarbeitern ist WDI noch an elf Standorten in der Bundesrepublik vertreten. Insgesamt werden 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Ruhr Wirtschaft September 2015

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INTERVIEW

„Täter abschrecken!“

„Wir reden über Menschen, die aus Krisen- und Kriegsgebieten kommen. Wir alle müssen uns der Aufgabe stellen, diese Menschen zu integrieren.“

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Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange im Interview über die Bekämpfung von Einbruchsdelikten, Kriminalprävention und die notwendige Integration von Kriegsflüchtlingen. Herr Lange, die Kriminalitätsrate in Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel in Dortmund, erreicht Höchststände. Was kann dagegen getan werden? Die Ursachen für Kriminalität sind vielschichtig. Dazu gehören insbesondere Phänomene wie Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Drogensucht. Dortmund wird als Stadt immer attraktiver, es gibt hier sehr viele positive Entwicklungen. Das führt zu immer mehr Besuchern in unserer Stadt, leider kommen aber auch unliebsame Gäste und damit meine ich reisende Tätergruppen, die für eine Vielzahl von Straftaten verantwortlich sind. Die Sicherheitsbehörden reagieren darauf mit europaweiten Einsätzen im Rahmen von Schwerpunktkontrollen. An diesen Einsätzen unter dem Motto „Mobile Täter im Visier“ beteiligt sich auch die Dortmunder Polizei. Im Kampf gegen reisende Banden verzeichnet unsere extra dafür eingerichtete Ermittlungskommission (EK) „Schmelze“ regelmäßige Ermittlungserfolge. Mehrere hunderte Geschäfts- und Wohnungseinbrüche konnten in den letzten Monaten aufgeklärt werden. Gerade im Bereich der Wohnungseinbrüche freut mich das besonders, da die Opfer hier ganz persönlich betroffen sind und lange mit den psychischen Folgen zu kämpfen haben. Deshalb setzen wir im Bereich der Wohnungseinbrüche immer wieder Schwerpunkte und haben auch unsere Strategie zur Bekämpfung von Einbruchsdelikten seit dem 1. Juli durch ein erweitertes Präsenzkonzept fortentwickelt. Wir waren immer stolz auf unsere guten verkehrlichen Anbindungen. Wird dieses nicht jetzt zum Bumerang, da organisierte Banden sich wieder schnell zurückziehen können? In der Tat liegt unsere Stadt äußerst verkehrsgünstig, was ja grundsätzlich positiv zu bewerten ist. Dortmund hat sich zu einer regelrechten Metropole entwickelt. Stündlich sind rund 9000 Menschen in der Fußgängerzone Dortmunds unterwegs und die Einzelhandelsbetriebe dieser Stadt versorgen als Zentrum des östlichen Ruhrgebiets rund 2 Millionen Menschen, so die Schätzungen. Weitere Besucher kommen in die Stadt wegen des Signal Iduna Parks, wegen des Flughafens und um weitere Freizeit- und Kulturangebote unserer Stadt wahrzunehmen. Die guten verkehrlichen Anbindungen sind not-

wendig, um diesen Besucherstrom zu bewältigen. Die Anziehungskraft, die unsere Stadt auf die Menschen ausübt, zieht aber leider auch reisende Tätergruppen aus dem Ausland an und tatsächlich nutzen auch diese das hervorragende Verkehrsnetz rund um Dortmund. Diese Banden verüben hier Einbrüche, Taschendiebstähle, Enkeltrickbetrügereien usw. anschließend verlagern sie ihre Tätigkeiten in andere Städte oder reisen zurück in ihre Heimatländer. Auch die Tatbeute wird in der Regel außerhalb unserer Stadt verwertet. Mit längerem Aufenthalt an einem Ort erhöht sich für diese Täter das Entdeckungsrisiko enorm. Dieses Phänomen haben die Dortmunder Polizei und auch die Polizeibehörden aller europäischen Länder erkannt. Mit gemeinsamen Aktionen unter regelmäßigem Austausch von Informationen gehen die Sicherheitsbehörden gegen diese Täterstrukturen vor. Zu diesem Zweck finden auch immer wieder Besuche von Delegationen ausländischer Sicherheitskräfte, auch in Dortmund, statt. Bei diesen Treffen werden Erfahrungen der gemeinsamen Arbeit ausgetauscht. Wir erschweren die An- und Abreise durch Kontrollen auf dem Verkehrsnetz, wir erschweren den Absatz durch Kontrollen in Hehlerstrukturen und wir setzen Ermittlungskommissionen ein, die täterorientiert arbeiten und so wie unsere EK „Schmelze“ nach Monaten der akribischen Ermittlerarbeit Bandenstrukturen zerschlagen. Stichwort Präsenz: Kann die Polizei noch „sichtbarer“ werden? Allein im Juli haben wir in Dortmund und Lünen unsere Präsenz noch einmal deutlich erhöht und annähernd 7.000 zusätzliche Personalstunden investiert. Wir wollen Täter abschrecken und das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen stärken. Belastend werden von den Opfern auch Taschendiebstähle empfunden. In einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit erbeuten die Diebe neben Bargeld auch persönliche Papiere, Daten, Fotos, etc. Ich habe wenige Monate nach meinem Amtsantritt die Ermittlungskommission „Tasche“ eingesetzt. Nach einem Jahr akribischer Arbeit ist es gelungen, die Aufklärungsquote erheblich zu steigern und den Anstieg der Fallzahlen zu stoppen. Ich appelliere aber auch an die Bürger: Nehmen Sie unsere Hilfe- und Beratungsangebote an. Wenn es um Kriminalprävention geht, beraten unsere Ex-

perten gerne und umfangreich. Denn viele Straftaten können durch umsichtiges Verhalten tatsächlich verhindert werden. Es gibt immer wieder Kritik an der mangelnden personellen Ausstattung der Polizei, da frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden. Warum sorgen nicht mehr Polizisten für Sicherheit? Die Information, dass freie Stellen bei der Polizei nicht ersetzt werden, ist so nicht richtig. Ganz im Gegenteil, in den letzten Jahren hat die Dortmunder Polizei einige Planstellen mehr zugewiesen bekommen. Ob immer mehr Polizei tatsächlich die Lösung ist, stelle ich aber auch in Frage. Wollen wir wirklich in jeden Vorgarten einen Polizisten stellen? Ich glaube, dass unser System eines freiheitlich demokratischen Rechtsstaats die Form ist, die die Bürger wollen. Niemand möchte in einem Polizeistaat leben. Nutzen Diebe die neuen Medien für ihre Verbrechen? Viele Nutzer sozialer Netzwerke gehen sehr offen mit ihren Daten um. So geben sie zum Beispiel auch Abwesenheitszeiten preis. Diese Erkenntnisse sind einem nicht überschaubaren Personenkreis zugänglich und können durchaus auch für die Begehung von Straftaten genutzt werden. Ich rate da dringend zu einem zurückhaltenden Umgang mit den eigenen Daten. Gibt es durch Flüchtlinge zusätzliche Probleme? Hierzu ein eindeutiges Nein! Aktuell gibt es in Dortmund so viele Flüchtlinge wie nie zuvor. Unsere Statistik zeigt uns derzeit jedoch einen Rückgang der Straftaten allgemein und insbesondere einen Rückgang im Bereich der Ladendiebstähle und der Straßenraube. Ich halte es für sehr wichtig, diesem Klischee mit klaren Fakten entgegen zu treten. So nehmen wir den Rechtsextremisten die Argumente für ihre Hetze gegen Flüchtlinge. Ich sage ganz deutlich: Wir reden über Menschen, die aus Krisen- und Kriegsgebieten kommen. Wir alle müssen uns der Aufgabe stellen, diese Menschen zu integrieren. Dazu gehört eine freundliche und offene Willkommenskultur und da sehe ich meine Stadt auf einem wirklich guten Weg. Was können Unternehmen tun, um ihr Eigentum besser zu schützen? Das Kommissariat für Kriminalpräventi-

on und Opferschutz bietet umfangreiche Beratung zum Thema „Einbruchsschutz“ an. Dieses wird derzeit überwiegend von Privatleuten genutzt, wenn es um die Sicherung der eigenen Wohnung geht. Selbstverständlich besteht dieses Angebot aber auch für Unternehmer, wenn es darum geht, sich vor Einbruch und Diebstahl zu schützen. Lassen Sie sich von uns beraten, wenn es darum geht, Fenster und Türen zu sichern und machen Sie es den Einbrechern so schwer wie möglich. Das ist das, was wir leisten können, den Kommunen möchte ich auf diesem Wege nicht vorgreifen. Viele Unternehmen und Privathaushalte haben zu ihrer Sicherheit Kameras installiert. Die gemachten Aufnahmen dürfen nur mit langer zeitlicher Verzögerung über die Presse veröffentlicht werden. Datenschutzgründe dürften doch wohl nicht gelten? Die Veröffentlichung von Lichtbildern durch die Polizei obliegt immer dem Richtervorbehalt, so regelt es die Strafprozessordnung. Diese Richterentscheidung dauert in der Regel einige Wochen, aufgrund der datenschutzrechtlichen Vorgaben ist dieser Entscheidungsweg jedoch alternativlos.

Gregor Lange 1962 in Dortmund geboren, verheiratet, 3 Kinder; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bonn; Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg; Referent im Innenministerium NRW (Schwerpunkt: Verfassungsschutz, Rechtsextremismus, Innere Sicherheit); Leiter der Akademie Mont Cenis Herne; Im Nebenamt Lehrbeauftragter für Verwaltungsrecht an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW; Personalchef der Bezirksregierung Arnsberg; Leiter der Abteilung Regionalplanung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft bei der Bezirksregierung Münster Seit März 2014 Polizeipräsident in Dortmund Ruhr Wirtschaft September 2015

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WIRTSCHAFT REGIONAL

VON ROLAND KENTRUP FOTOS: ROLAND KENTRUP UND KRÄMER

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iv me eenen von August sinen, aber den mit dem Schlips!“ Bereits vor 150 Jahren äußerten Kunden diesen Wunsch. Der 38-prozentige Kräuterlikör „August mit dem Schlips“ entsteht nach der ältesten Rezeptur der Familie Krämer. Ursprünglich wurde er als „Krämer Medizinalbitter“ vor allem in Apotheken und Drogerien vertrieben. Damals trug jede Flasche eine sogenannte Rezeptfahne mit einer Dosieranleitung: „Alle 2 Stunden einen Esslöffel voll zu nehmen.“ Um 1960 wurde der zigtausendfach geäußerte Kundenwunsch beim Wort genommen und der aus Heilkräutern, Samen und Wurzeln bestehende Magenlikör umbenannt in „August mit dem Schlips“. Einprägsam ist auch der Wahlspruch der ältesten Likörfabrik in Dortmund: „Merk dir als besonders wichtig, Krämers Schnäpse, die sind richtig.“ Mit diesem Reim wirbt die August Krämer Brennerei, Likörfabrik und Schokolaterie für die besondere Qualität ihrer handgefertigten Erzeugnisse. Neben edlen Bränden und Likören stellt das 1863 in Dortmund gegründete Familienunternehmen heute auch Trüffelpralinen und Schokoladen her. Einzeln oder in Kombination werden Krämers Kreationen gerne als ansprechende Präsente aus Dortmund verschenkt.

Kräuterlikör mit Schlips Die August Krämer Kornbrennerei ist die älteste Likörfabrik in Dortmund. Seit 152 Jahren verwöhnt die Familie Krämer den Gaumen mit edlen Bränden, Likören und Pralinen.

Die vierte und fünfte Generation: Hans-Hermann und Carmen Krämer sowie ihr Sohn Felix Krämer (r.) setzen die über 150-jährige Likörfabrikation der Familie fort – heute ergänzt durch Pralinen aus eigener Herstellung. 16

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Destillate und Kräuterextrakte Die Destillate und Kräuterextrakte für die Rezepturen stellt Krämer in der Manufaktur am Schwanenwall 31-35 nach traditionellen Verfahren her. Dafür verwendet der Betrieb getrocknete Kräuter und Gewürze in zertifizierter Apothekenqualität. Sie werden in Handarbeit einzeln abgewogen und mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch über mehrere Wochen zu Extrakten verarbeitet. Auf künstliche Aromen, fertige Essenzen und Konservierungsstoffe verzichtet das Unternehmen bewusst. Die Destillate entstehen durch die Vergärung toskanischer Wacholderbeeren oder aus regionalen Früchten. Sie werden zur Herstellung von Bränden oder zur Verfeinerung der Liköre und Trüffelpralinen verwendet. „Vom Destillieren, Extrahieren, Abschmecken und Ausmischen bis hin zur Abfüllung und Etikettierung geht jeder einzelne Liter und jede einzelne Flasche durch unsere Hände“, betont Hans-Hermann Krämer, Geschäftsführer der August Krämer Kornbrennerei GmbH. „150 Jahre alte Verfahren und Rezepturen werden von uns geachtet und bewahrt. Sie sind der Garant für einen unverwechselbaren Geschmack.“ Neben dem „Dortmunder Korn“ ist der „Dortmunder Tropfen“ das populärste Produkt aus dem Hause Krämer. Diese

Likörspezialität besteht aus Kräuterextrakt, Orangenschalen-Destillat und Jamaika-Rum. Der heute immer noch beliebte „August mit dem Schlips“ geht auf den Firmengründer August Krämer zurück. „Voller Unternehmensgeist – sonst aber nur mit einem Schinkenbrot in der Tasche – wanderte mein Urgroßvater 1850 vom Siegerländer Hof Stöcken in die damals wieder aufstrebende Hansestadt Dortmund“, blickt Hans-Hermann Krämer auf den Beginn der Firmengeschichte zurück. Nach einer kaufmännischen Lehre entschied sich August Krämer, in Dortmund zu bleiben und dort einen geschmacklich fein abgestimmten und wirkungsvollen Kräuterlikör herzustellen. Vermutlich haben ihn Kontakte zu einem Kloster, das selbst Kräuterlikör herstellte, in der Nähe seines Heimathofs dazu inspiriert. Nach einer ersten erfolgreichen Ansiedlung an der Kampstraße kaufte August Krämer 1863 das Firmengelände an der Weiherstraße, heute Schwanenwall, und gründete dort seine Likörfabrik.

Kornbrennerei am Kanal Das Geschäft florierte in den Jahren der Gründerzeit, immer mehr Flaschen verließen die Produktion am Schwanenwall. Neben der Likörfabrikation betrieb Krämer auch eine eigene Wacholder-Brennerei, WeinbrandHerstellung und Essig-Fabrikation. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Spirituosen entstand 1906 die Kornbrennerei in Holthausen am Dortmund-Ems-Kanal. Die mit Dampf betriebene Brennerei lieferte den Grundstoff für die Spirituosenherstellung: den aus Getreide gewonnenen, reinen Alkohol. Nach dem Tod des Gründers führten seine drei Söhne Hermann, August und Eugen Krämer die Firma weiter bis in die 1930er- Jahre. Mit der Herstellung von Spirituosen als „kriegswichtiges Gut“ hielt die dritte Generation mit August Karl Krämer und Hermann Krämer den Betrieb während des Zweiten Weltkriegs aufrecht. In den letzten Kriegsmonaten wurden Brennerei und Likörfabrik zerstört. Nach Kriegsende bauten die beiden Brüder zunächst die Brennerei und dann auch die Likörfabrik wieder auf, die 1957 von Hermann Krämer am Schwanenwall neu eröffnet wurde. „Liköre, Wacholder und Weinbrand wurden wieder von uns hergestellt. Auch Wein von der Mosel wurde hier abgefüllt und gehandelt“, berichtet Hans-Hermann Krämer. „Zum überwiegenden Teil verkaufte meine Vater damals an die Gastronomie. Zu dieser Zeit wurde der Kräuterlikör in

Meilensteine 1863 August Krämer gründet seine Likörfabrik am heutigen Schwanenwall in Dortmund. 1906 Die Kornbrennerei entsteht in Holthausen am DortmundEms-Kanal. Nach dem Tod des Gründers führen seine Söhne Hermann, August und Eugen Krämer die Firma weiter. 1945 Die Betriebe der Familie werden zerstört. Der Wiederaufbau der Brennerei beginnt. 1957 Hermann Krämer, dritte Generation, eröffnet die Likörfabrik am Schwanenwall neu. 1971 Sein Sohn Hans-Hermann Krämer tritt in das Familienunternehmen ein. Die Brennerei wird modernisiert. 1992 Der „Dortmunder Korn“ kommt auf den Markt. 2004 Die Lageräume am Schwanenwall werden für die Likörproduktion renoviert. Carmen Krämer eröffnet Dortmunds erste Schokolaterie. Die „Dortmunder Kohle“ entsteht. 2011 Mit Felix Krämer tritt die fünfte Generation in das Familienunternehmen ein. 2013 Die August Krämer Kornbrennerei feiert ihr 150-jähriges Bestehen.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Korn und Likör 1 Die Familie Krämer und die Belegschaft der August Krämer Kornbrennerei im Jahr 1927. 2 1906 entstand die mit Dampf betriebene Kornbrennerei in Holthausen am Dortmund-Ems-Kanal.

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»150 Jahre alte Verfahren und Rezepturen sind der Garant für einen unverwechselbaren Geschmack.« Hans-Hermann Krämer

Geschäftsführer HansHermann Krämer (r.) und Felix Krämer kümmern sich gemeinsam um Brennerei und Likörherstellung nach traditionellen Verfahren.

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den Gaststätten noch aus der Zapfsäule ausgeschenkt. Unsere Fahrer lieferten den Likör als lose Ware in 5.000-Liter-Fässern an und betankten die Zapfsäulen vor Ort“, berichtet der Diplom-Betriebswirt, Destillateur und Brenner-Meister. Mit der Einführung der 1,3-Promille-Grenze für Kraftfahrer 1966 und dem rapiden Rückgang der Stehbiergaststätten wandelte sich das Geschäft. Die Menschen konsumierten mehr zu Hause – auch Spirituosen. Die Umsätze des Familienbetriebs gingen spürbar zurück. Nach dem Tod seines Vaters 1970 verkleinerte und modernisierte Hans-Hermann Krämer den Betrieb, der zu Spitzenzeiten über 35 Mitarbeiter beschäftigte. Den Vertrieb an die Gastronomie gab er auf. Dagegen baute er die Brennerei aus und stattete sie mit neuen Feinbrenngeräten, Gärbehältern und Dampfkesseln aus. Der von ihm feingebrannte Korn wurde für die eigene Spirituosenproduktion verwendet, aber auch an andere Hersteller als Kornbrand verkauft. Pro Jahr brannte Krämer damals rund 300.000 Liter reinen Alkohol, der für eine Millionen Flaschen Korn reichte. Beim Vertrieb vollzog Hans-Hermann

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Krämer erfolgreich den Wechsel weg von der Gastronomie und hin zum Einzel- und Fachhandel. 1992 kreierte der Brenner-Meister eine neue Marke: „Dortmunder Korn“. Klasse statt Masse heißt jetzt die Devise. Der Alkohol wird von ihm selbst gebrannt und als 36-prozentiger Weizenkorn in Eichenholzfässern gelagert. „Wir wollten mit Herz und Leidenschaft ein unverwechselbares Produkt herstellen, das durch seinen feinen Geschmack nicht nur bekennende Dortmunder überzeugt“, sagt der 66-jährige Unternehmer. Mit dem Ende des Brandweinmonopols 2004 war die Kornbrennerei der Familie nicht mehr rentabel zu betreiben. Krämer beteiligte sich an der Brennerei Euro-Alkohol in Lüdinghausen. Seitdem ruht die Kornbrennerei in Holthausen. Der Betrieb verfügt aber noch über Restbestände von rund 11.000 Litern selbstgebranntem Weizenfeindestillat mit einem Alkoholgehalt von 96,6 Prozent, das für den „Dortmunder Korn“ reserviert ist.

Schokolaterie mit „Dortmunder Kohle“ 2004 restaurierte die Familie die alten Lageräume am Schwanenwall und erweiterte sie um Kräuterkammer und Verkaufsraum. Zugleich verwirklichte Inhaberin Carmen Krämer dort gemeinsam mit einer Pâtissière die Idee, eigene Pralinen herzustellen und eröffnete die erste Schokolaterie Dortmunds. „Wir vereinen zarte Schokolade und unsere edlen Liköre zu sinnlichen Dortmunder Pralinen“, sagt die Ehefrau von Hans-Hermann Krämer. So wird in reiner Handarbeit unter anderem der Zartbittertrüffel „Dortmunder Kohle“ produziert. Durch einen Schuss „August mit dem Schlips“ erhält die Füllung aus hochwertiger belgischer Schokolade und Sahne ihren unverwechselbaren Geschmack. Auch hier gehen die Krämers wieder ganz eigene Wege: „Wir füllen nicht einfach, wie es sonst üblich ist, einen fertigen Pralinenhohlkörper mit Alkohol. Stattdessen rühren wir unseren Likör

nach selbst entwickelter Rezeptur in die weiche Canachemasse ein“, erklärt die 55-jährige Inhaberin. Jedes Stück „Kohle“ wird dabei von Hand geformt und am Schluss mit einer dünnen Schicht Zartbitterschokolade überzogen. Verpackt werden die schwarzen Pralinen in einer selbst entworfenen Metallbox, die an eine Kohlenlore erinnert. „Was die Mozartkugel für Salzburg ist, soll die ‚Kohle‘ für Dortmund sein“, wünscht sich die studierte Musikerin und Diplom-Pädagogin. Den Markennamen „Dortmunder Kohle“ hat sie sich frühzeitig schützen lassen. Walnusstropfen, Mokka-Zipfel und Chili-Pralinen ergänzen das süße Sortiment, das saisonal abgestimmt wird. Parallel nahm die Familie in der renovierten Werkstatt auch die Likörproduktion wieder komplett selbst in die Hand. Hans-Hermann Krämer und sein Sohn Felix Krämer, der 2011 nach Abschluss seines Physikstudiums als Assistent der Geschäftsführung ins Unternehmen eintrat, kümmern sich gemeinsam um Brennerei und Likörherstellung. Der Familienbetrieb beschäftigt heute neun Mitarbeiter, darunter einen Destillateur in Ausbildung. Pro Jahr stellt der Betrieb rund 30.000 Liter Spirituosen her. Dafür verbraucht er rund 10.000 Liter reinen Alkohol. Das Unternehmen verfügt am Standort Schwanenwall über eine Produktionsfläche von rund 700 Quadratmetern und vermietet dort auch Wohnungen sowie Büround Geschäftsräume. Der Jahresumsatz liegt bei rund einer Million Euro. Alle Produkte sind bei Krämer vor Ort zu kaufen und auch in ihrer Herstellung zu sehen. „Wir wollen nah am Kunden sein und ihm unsere handwerkliche Fertigung zeigen. Nicht als Showroom, sondern als Werkstatt des besonderen Geschmacks“, betont Felix Krämer. „Fühlen, schmecken, riechen“ lautet das Motto. Die Spirituosen werden zudem über Fachgeschäfte und den Lebensmitteleinzelhandel

im Umkreis von Dortmund vertrieben. Privatkunden aus ganz Deutschland lassen sich Korn, Liköre und Pralinen zuschicken. Ein neuer Internetauftritt und ein Onlineshop entstehen gerade. Die Ordner mit den alten Rezepten werden als kostbarer Schatz gehütet und im Safe aufbewahrt. „Ob Pfefferminzlikör, Wermut, Wacholder oder Gin – fast von allen Spirituosen gibt es eine alte Marke von Krämer und entsprechende Spezialrezepturen“, berichtet Felix Krämer. Sogar das Design der historischen Etiketten und Warenproben aus den zurückliegenden Jahrzehnten sind noch im Archiv vorhanden. „Hier liegt noch richtig viel Potenzial“, freut sich der 28-jährige Juniorchef, der bereits mit einigen Rezepturen vertraut ist. Zusammen mit seinem Vater hat der Diplom-Physiker und DestillateurGeselle neben einem Gin auch einen Johanniesbeerlikör entwickelt. Dieser hieß früher „Schwarzer Bläser“ und verführt nun als „Liebestrank“ mit seinem fruchtigen Geschmack. Mit einem neu aufgelegten, milden Gin setzt Krämer im aktuellen Gintrend eigene Akzente. Optisch kommt er in einer modernen Karaffe und Verpackung mit tiefblauem Etikett daher. „Wacholder und Gin haben wir immer schon produziert, beide sind bis auf die Kräuterdestillate sehr ähnlich. Mit diesem Gin sprechen wir überwiegend junge Kunden an, die das Besondere suchen“, so Felix Krämer. Die Familie blickt optimistisch in die Zukunft. Sie plant, Werkstatt und Destillation in den „Krämer-Höfen“ in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt auszubauen. Zudem will sie die eigenen Immobilien weiter entwickeln. Wohnungen, Geschäftsräume, thematisch passender Einzelhandel, Gastronomie oder Handwerk sollen hier in den nächsten Jahren rund um ein begrüntes „Hofensemble“ entstehen. Und Ideen für eine neue Destille sowie neu aufgelegte, „alte“ Marken hat die fünfte Generation bereits ebenfalls im Kopf.

3 Abfüllung und Verpackung der Spirituosen in der Likörfabrik am Schwanenwall in den 1960er- Jahren.

In Handarbeit produziert Inhaberin Carmen Krämer in der Schokolaterie am Schwanenwall feine Dortmunder Pralinen.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Kompakt Casamide

Designmöbel in Dortmunds Norden

Schöner Schein Unna ist durch das Lichtkunstzentrum bekannt als „Stadt des Lichts“. Passend dazu setzen die Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld und Reinhard Hartleif auch in diesem Jahr wieder den Platz der Kulturen und den Westfriedhof in Szene. Ein Spaziergang zwischen fantasievoll illuminierten Wegen und den eigens für dieses Event angefertigten Lichtobjekten hat fast etwas Meditatives.  Foto: Petra Mombeck

Kooperation geht weiter RWE und das Konzerthaus Dortmund bleiben auch in den nächsten drei Jahren – bis einschließlich der Spielzeit 2017/18 – Partner.

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onzerthaus-Intendant Benedikt Stampa und Sebastian Ackermann, Prokurist Kommunikation/PR der RWE Vertrieb AG, unterzeichneten jetzt einen entsprechenden Vertrag. Das Konzerthaus wird damit auch in den nächsten Jahren das bewährte Konzept eines „Exklusiv-Künstlers“ (derzeit der Dirigent Yannick Nézet-Séguin) fortsetzen. Außerdem unterstützt RWE die Konzertreihe „Junge Wilde“. Sebastian Ackermann: „Ich freue mich, dass wir unsere Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter intensivieren werden. Das Konzerthaus ist eine der innovativsten und wichtigsten kulturellen Einrichtungen des Ruhrgebiets. Es ist der Wille beider Partner, diese Position weiter auszubauen und im Sinne einer hochwertigen künstlerischen Produktion und expliziten Publikumsnähe für die Region und darüber hinaus weiterzu entwickeln.“ Intendant Benedikt Stampa ist überzeugt, dass der langfristige

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Vertrag letztlich den Besucherinnen und Besuchern zu Gute kommt: „Wir danken RWE für die Unterstützung. Sicherlich werden wir bei der Programmgestaltung der nächsten Jahre – wie schon in der Vergangenheit – sehr sorgfältig vorgehen, um den Gästen des Konzerthauses möglichst viele attraktive Künstler und Konzerte präsentieren zu können.“

Besiegelten die Fortsetzung der Partnerschaft: Benedikt Stampa (r.) und Sebastian Ackermann.  Foto: Pascal Amos Rest

An der Eisenstraße 4 in Dortmund hat vor Kurzem Casamide neu eröffnet. Auf rund 1.000 Quadratmetern gibt es dort Designmöbel zu bezahlbaren Preisen. Außerdem wird eine große Auswahl an Lederund Stoffkollektionen präsentiert. Der preiswerte Einkauf hochwertiger Designermöbel unter Einhaltung höchster Qualitätsansprüche ist das Bestreben von Casamide. „Die Einkaufsvorteile bei Markenmöbeln und Messeneuheiten geben wir konsequent an unsere Kunden weiter“, sagt Geschäftsführer Berkan Poyraz. Casamide hat täglich, außer Sonntag, von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Noch mehr Auswahl bietet der Onlineshop.

Archiv für Geräusche

Hafenklänge für die Nachwelt „Die Geräusche hier am Dortmunder Hafen haben ihren ganz eigenen Klang. Man hört die Alarmsignale der Kräne am Container Terminal, das Wasser und die Motorengeräusche. Diese typischen Klänge der Arbeit am Hafen passen gut in unser Archiv“, sagt Konrad Gutkowski, Verantwortlicher für das Projekt „Work with Sounds“ am Dortmunder LWL-Industriemuseum Zeche Zollern. Das Archiv ist ein internationales Projekt, an dem sechs Museeen aus Europa beteiligt sind. Rund 600 typische Arbeitsklänge sind aufgenommen und so für die Nachwelt erhalten worden – darunter beispielsweise Geräusche von Dampfpfeifen und Werksirenen. In diesem „Archiv für Geräusche der Arbeit“ hat der Dortmunder Hafen nun auch einen Platz gefunden. Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, ist begeistert von dem Projekt: „Der Dortmunder Hafen gehört zu den wichtigsten Industrie- und Gewerbegebieten in der Region und bietet damit an vielen Stellen typische Geräusche aus der Arbeitswelt. Die Idee, diese zu archivieren, wollten wir gerne unterstützen.“ www.workwithsounds.eu 

Attraktiver Tagungsort Die Zentralhallen in Hamm sind moderner und attraktiver geworden. Bis Ende Juli wurden rund 600.000 Euro in umfangreiche Sanierungs- und Verschönerungsmaßnahmen investiert.

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ollkommen entkernt und mit modernen Materialien neu aufgebaut wurden alle Toilettenanlagen in den Zentralhallen. Der Eingangsbereich zur Büroetage sowie die Büroetage selbst sind ebenfalls überarbeitet und wirken nun deutlich heller und besucherfreundlicher als bisher. Im Foyer sind alle Fliesen sowie die Wandverkleidungen und Türen neu. Zudem wurde eine farblich steuerbare LED-Beleuchtung installiert. Sie sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Für die Büroetage ist darüber hinaus ein neuer, eigenständiger Heizkreislauf installiert worden, um künftig die Büroetage unabhängig von den Veranstaltungshallen energetisch sinnvoll beheizen zu können.

Ich schätze einen Sparringspartner, der meine Ideen positiv kritisch würdigt. Michael Radau, SuperBioMarkt AG

Zudem ist die Büroetage durch neue Türen, neuen Boden und verbesserten Schallschutz deutlich aufgewertet worden. Insgesamt haben die Zentralhallen für die Sanierungsmaßnahmen rund 600.000 Euro investiert und sind damit im geplanten Kostenrahmen geblieben. Alle Aufträge sind zudem durch heimische Firmen ausgeführt worden. Auch der ambitionierte Zeitplan für den Umbau von Ende April bis Ende Juli konnte eingehalten werden. Zentralhallen-Geschäftsführer Dr. Alexander Tillmann und der kaufmännische Leiter der Zentralhallen Christian Klein sind mit dem Ergebnis der Renovierung zufrieden: „Die Firmen haben unter Anleitung des Architekturbüros Ulrich & Bahr gut und zügig gearbei-

Die steuerbare LED-Beleuchtung taucht die Zentralhallen in diverse Farben. Fotos: Zentralhallen tet und auch unsere spontanen Ergänzungswünsche rasch umgesetzt. Die Zentralhallen sind jetzt noch fitter für eine erfolgreiche Zukunft“.

WIRTSCHAFT REGIONAL

Jens Redmer ist Head of Product Policy bei Google Deutschland und seit 2005 für das Unternehmen tätig.

In seinen Trainingszentren in Dortmund, Köln und Münster schult Google die Mitarbeiter exportorientierter Unternehmen.  Fotos: Buck

„Wir brauchen starke Partner wie die IHK“ „Weltweit Wachsen“ – Google-Initiative unterstützt mittelständische Unternehmen beim Auf- und Ausbau digitaler Exportstrategien. 

DAS INTERVIEW FÜHRTEN GERO BRANDENBURG UND DOMINIK STUTE

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usammen mit lokalen Partnern wie IHK und HWK bietet der Konzern in den Trainingszentren in Dortmund, Köln und Münster Schulungen an. Im Gespräch mit der Ruhr Wirtschaft erläutert GoogleManager Jens Redmer das Konzept. Herr Redmer, im Dortmunder Google-Trainingszentrum werden exportorientierte Unternehmen geschult. Wie ist diese Idee entstanden und worum geht es Ihnen dabei? Ich glaube, dass viele Unternehmen immer noch glauben, dass das Internet nur ein vorübergehender Trend ist. Mittlerweile beherrscht das Internet aber so viele Lebens- und Geschäftsbereiche, dass es zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden ist. Dieser Faktor wird in vielen

Unternehmen noch nicht optimal ausgenutzt, weil die Potenziale nicht erkannt werden. Deshalb hat Google im vergangenen Jahr zusammen mit zehn Partnern, darunter etwa DHL und Commerzbank, die Initiative „Weltweit Wachsen“ ins Leben gerufen. Der Erfolg der Online-Kampagne hat uns derart inspiriert, dass wir die Idee jetzt sozusagen in die OfflineWelt bringen. Wir bieten physische Trainingscamps in Nordrhein-Westfalen für mittelständische Unternehmen an, damit diese die Möglichkeiten des Internets nutzen. Wie ist die Nachfrage der Unternehmen für Dortmund? Wir sind sehr zufrieden. Es haben sich allein in Dortmund mehr als 800 mittelständische Unternehmen angemel-

Digitalisierung beeinflusst auch den Export ›› 2014 wurde „Weltweit Wachsen“ von Google und weiteren Partnern als Online-Initiative gestartet – seit August 2015 gibt es auch drei Trainingszentren in NRW. In Köln, Münster und Dortmund (HWK-Bildungszentrum, Zeche Hansemann in Dortmund-Mengede) bietet Google drei Monate lang kostenfreie Trainings zum Online-Marketing an. Schirmherr der Initiative ist NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Nach einer Studie des IW Köln wurden in Deutschland 2012 im Exportgeschäft rund 200 Milliarden Euro über das Internet erwirtschaftet – Tendenz steigend. Google sieht hier noch viel Potenzial, schließlich erzielt der Internetkonzern einen Großteil seiner Erlöse aus digitaler Werbung. ›› Die Digitalisierung des Exportgeschäfts bietet aber gerade für kleine und mittlere Unternehmen große Chancen. Darauf reagiert die IHK mit eigenen Angeboten wie der Veranstaltung „Export digital beflügeln“. Ein von der IHK erarbeiteter Leitfaden zur Internationalisierung von Internetseiten soll Ende 2015 erscheinen. 22

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det, die durchaus die Notwendigkeit des Exports erkannt haben. Diese Firmen stehen aber vor der Frage, wie sie ganz konkret die digitale Umsetzung gestalten sollen. Wer hilft über Sprachbarrieren hinweg? Wie koordiniere ich die Logistik im neuen Markt? Wie sieht es mit den Steuerfragen und Marketing aus? Bei all diesen Problemen wollen wir weiterhelfen … … und so neue Google-Kunden gewinnen. Wenn die Firmen ihre Exporte online bei Google bewerben, ist das natürlich ein schöner Nebeneffekt. Aber das ist nicht das primäre Ziel dieser Initiative, wir wollen nicht unbedingt unsere Produkte verkaufen. Für uns könnte die Kampagne eher einen indirekten Nutzen haben: Je fitter die Unternehmen im Bereich Export sind, desto stärker wächst die Wirtschaft in NRW und Deutschland. Und eine gute konjunkturelle Lage nutzt allen Unternehmen, auch uns. Im Trainingscamp arbeiten Sie auch mit der IHK zusammen. Ja. Das ist auch wichtig und sinnvoll. Bei einem komplexen Thema wie Export brauchen wir die starken lokalen Partner wie die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund und die Handwerkskammer. Die Unternehmen werden nicht nur von unseren Trainern, sondern auch von den IHK-Experten geschult. Diese bringen ihr Fachwissen bei der Auslandsmarkterschließung und ihre eigenen Konzepte mit. Warum haben Sie sich NRW und auch Dortmund ausgesucht? Wir haben uns einerseits für NRW entschieden, weil es das bevölkerungsreichste Bundesland mit einer enormen wirtschaftlichen Stärke und Dynamik ist. Andererseits haben wir auch Wirtschaftsminister Garrelt Duin von unserer Initiative überzeugen können, er ist jetzt Schirmherr. Neben

Köln und Münster haben wir uns für Dortmund als Standort für ein Trainingscamp entschieden. Dortmund hat eine vielfältige Hochschullandschaft, eine sehr lebendige Start-upSzene, und hier herrscht seit Jahren eine tolle Aufbruchstimmung. Außerdem bekamen wir viel Unterstützung von der Politik, und die Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern wie der IHK ist sehr gut. Wie steht der digitale Export unserer Wirtschaft im internationalen Vergleich da? Nach einer Studie des IW Köln erwirtschaften deutsche Unternehmen im Auslandsgeschäft über das Internet mehr als 200 Milliarden Euro – das ist ungefähr ein Vierteil des deutschen Exports. Im internationalen Vergleich ist das aber nur Mittelmaß. Deutsche Exporteure verschenken hier Potenzial. Dieselbe Studie besagt auch, dass 43 Prozent der deutschen Unternehmen nicht die Ressourcen haben, um die Chancen des Internets zu nutzen. Es gibt es viel Nachholbedarf.

IHK-Veranstaltungen Als Partner der Initiative „Weltweit Wachsen“ bietet die IHK zu Dortmund im Trainingszentrum in Mengede zwei eigene Veranstaltungen an. Am 12. Oktober und 10. November heißt es jeweils ab 16 Uhr: „Digital vorbereiten, operativ umsetzen: Erfolgsfaktoren für Ihr Auslandsgeschäft“. Bei der Veranstaltung erfahren die Teilnehmer, wie geeignete Zielmärkte identifiziert und neue Kontakte zu Kunden gewonnen werden. Vermittelt werden auch die Grundlagen zur Einhaltung von zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Bestimmungen. Zu Gast sind Vertreter der Auslandshandelskammer Polen (12. Oktober) und Niederlande (10. November), die über

Möglichkeiten des erfolgreichen Markteinstiegs berichten. Die Veranstaltung ist vor allem für Unternehmen geeignet, die bisher noch wenige Erfahrungen mit dem Auslandsgeschäft haben.

Sparkasse ist, wenn man sein Geschäft nicht mehr erklären muss. Fokusthema: Standortentwicklung Erfahren Sie mehr über ungelegte Eier und über die SuperBioMarkt Erfolgsstory auf www.sparkassen-mittelstand.de

Ansprechpartner: Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 E-Mail: d.stute @dortmund.ihk.de Roland Kussel Tel. 0231 5417-249 E-Mail: r.kussel @dortmund.ihk.de

WIRTSCHAFT REGIONAL

Serie Gastronomie

Restaurant „Pferdestall“ Zeche Zollern, Grubenweg 5, 44388 Dortmund Tel. 0231 6903-236, Fax 0231 6903-235 www.Pferdestall.biz Geöffnet: Di-So 12-24 Uhr (Küche bis 22 Uhr), Mo Ruhetag Küche: Gehobene westfälische Küche, Gerichte der Saison Location: Ein ehemaliger Zechenstandort

Dirk (l.) und Christian Kneis leiten ein Restaurant mit besonderer Lage und Geschichte. Erstmals waren sie in diesem Jahr auch bei „Dortmund à la carte“ dabei.  Fotos: Oliver Schaper

Schlemmen überm Schacht VON RALF BOLLENBERG

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Die Architektur und die Ausstattung geben dem Restaurant besonderen Charme. 24

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Premiere bei „Dortmund à la carte“

Das Dortmunder Restaurant „Pferdestall“ auf dem Gelände der früheren Zeche Zollern ist ein heißer Tipp für Feinschmecker – und Romantiker.

och vor 60 Jahren wurde auf dem Gelände der Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen Steinkohle gefördert. Heute gehört das stillgelegte Steinkohlenbergwerk zu einem der acht Museumsstandorte des Westfälischen Landesmuseums für Industriekultur. Nach und nach wurden die umliegenden Gebäude – wie die Maschinenhalle, die Lohnhalle, das

Cateringteam nach individuellen Wünschen verschiedene Buffets oder Menüs aus. Einige ganz besondere Tropfen bietet die Weinkarte: Selbst kreierte Weine aus dem Weinanbaugebiet Freinsheim im RheinlandPfalz gehören zum erweiterten Angebot. „Seit Jahren stellt uns das Weingut Kissel einen eigenen Weinberg zur Verfügung. Dort wachsen die Rebsorten exklusiv für den Pferdestall“, berichtet Christian Kneis, der seit 2006 ebenfalls in der Geschäftsführung tätig ist. „Jedes Jahr fahren wir in das Anbaugebiet, um unsere neuen Weine für die neue Saison zu kreieren“, so der Restaurantleiter weiter.

Werkstattgebäude oder der Pferdestall – restauriert, ehe der frühere Zechenstandort im Jahr 1999 als Museum eröffnet wurde.

Vom Gutshof in den Pferdestall Im Jahr der Museumseröffnung erfuhr Dirk Kneis, der zu diesem Zeitpunkt als Gastronom einen alten Gutshof in Bochum-Gerthe leitete, dass der ehemalige Pferdestall künftig als Restaurant verpachtet werden sollte. „Die Entscheidung fiel schnell, da der Pachtvertrag des alten Gutshofs zeitlich dem Ende zu ging und eine Pachterhöhung anstand“, so der Geschäftsführer heute. Noch einen Monat vor der offiziellen Eröffnung des Museums wurde im September 1999 die Einweihung des Restaurants „Pferdestall“ gefeiert. „Aus heutiger Sicht war es die richtige Entscheidung, den Standort zu verlagern, da die Anbindung des Restaurants an ein so großes Objekt wie die Zeche Zollern viele Vorteile bietet“, sagt Dirk Kneis. Im Zuge des Restaurantwechsels übernahm er auch sein Mitarbeiterteam. Der Gastronom bietet seit über 16 Jahren eine gehobene Küche mit traditionellen Gerichten aus Westfalen an. Kartoffelsuppe, westfälischer Panhas oder Dortmunder Rostbraten stehen auf der Speisekarte. Fischspezialitäten, wie etwa Bachforelle und Zanderfilet oder vegetarische Speisen runden die Auswahl ab. Auch außerhalb des „Pferdestalls“ liefert Dirk Kneis mit seinem

Eine besondere Teilnahme gab es für die Restaurantchefs des „Pferdestalls“ vor einigen Monaten. Zum 30-jährigen Bestehen von „Dortmund à la carte“ sorgten in diesem Jahr insgesamt elf erstklassige Gastronomen für das leibliche Wohl der Besucher. Neues Mitglied im Kreis der teilnehmenden Restaurants war der „Pferdestall“. Das Team um Dirk und Christian Kneis bereicherte zum ersten Mal das traditionsreiche Schlemmerfest auf dem Hansaplatz mit seiner gehobenen westfälischen Küche. Die beiden Geschäftsführer sind sich sicher: „Auch im nächsten Jahr werden wir wieder dabei sein.“ Der „Pferdestall“ sowie das Zechenmuseum sind über die Grenzen Dortmunds hinaus bekannt. Das Restaurant und die eindrucksvollen Bauwerke des Museums werden zunehmend als Veranstaltungs- und Tagungsorte genutzt und können gemietet werden. Sie bieten eine historische Atmosphäre für Hochzeiten, Firmenveranstaltungen, Oldtimertreffen oder sonstige Events.

7 FRAGEN AN Christian Kneis (Geschäftsführer)

1

Wie beginnt ein typischer Arbeitstag bei Ihnen? Wenn ich morgens in den Pferdestall komme, checke ich als erstes die Sauberkeit. Die Gäste müssen stets einen guten Eindruck bekommen. Die Sauberkeit ist die Visitenkarte des Restaurants. Übrigens, wenn ich einmal nicht zufrieden bin, erledige ich die Restarbeiten selbst. Das geht am schnellsten.

2

Welches ist Ihr Lieblingsessen? Käsespätzle, das Leibgericht aus meiner früheren Heimat ... wird leider in der Dortmunder Region recht selten gut gekocht.

3

Was halten Sie von Kochshows? Leider zu viele Kochshows mit Starköchen, die oft Gastronomiebetriebe in die Peinlichkeit bringen.

4

Was ist Ihnen im Job am wichtigsten? Das klingt vielleicht komisch, aber an erste Stelle stehen bei mir die Mitarbeiter. Ich wünsche mir stets, dass es allen gut geht. Natürlich versuche ich meinen Job auch so zu gestalten, dass mein Leben lebenswert bleibt und nicht zu einem ständigen, täglichen Stressfaktor ausartet.

5

Schon mal von einem Michelin-Stern geträumt? Über einen Michelin-Stern habe ich noch nie nachgedacht. Meine Gedanken bewegen sich in Regionen, die ich beherrsche.

6

Welche Eigenschaften braucht ein guter Koch? Ich bin selbst kein gelernter Koch, aber im Freundes- und Familienkreis ist das Kochen meine Leidenschaft. Ein guter Koch muss stets Kreativität zeigen, er muss stets Interesse an neuen Dingen haben. Er sollte gern reisen, um fremde Küchen zu sehen und zu erleben. Er braucht einen guten Charakter, vor allem im Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern.

7

An welches Kompliment denken Sie besonders gern zurück? Die Komplimente des Gastgebers nach einer großen geglückten Veranstaltung machen mich glücklich und stolz. Die letzten tollen Komplimente, an die ich mich auch besonders gern erinnere, gab es bei Dortmund à la carte von den Gastronomiekollegen, die mit unserem Debüt sehr zufrieden waren.

Für die Gäste stehen Dennis Sichmann (l.) und Michael Piekos am Herd. Ruhr Wirtschaft September 2015

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Glückwunsch

Volksbank zeigt Flagge Ab Sommer 2016 präsentiert sich das Geldinstitut in Lünens 1-A-Lage – im umgebauten Hertie-Haus.

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ie Volksbank Lünen rückt zum Sommeranfang 2016 von der Kirchstraße an den Marktplatz und präsentiert sich dann im umgebauten Hertie-Gebäude. Mit dem Umzug in das ehemalige Kaufhaus, das der Bauverein zu Lünen derzeit in einem auch überregional vielbeachteten Projekt aufwendig umbaut, unterstreicht die Genossenschaftsbank ihre Linie, Kunden auch in Zukunft ein service- und kundenorientiertes Filialnetz anzubieten. „Wir zeigen Flagge für Lünen und investieren an einem noch zentraleren Standort als bisher“, betont Ludger Suttmeyer, Vorstand der Volksbank Lünen. „Wir stehen schon lange mit dem Bauverein in Kontakt und haben auch unseren Wusch vorgetragen unsere Filiale in eine bessere Geschäftslage zu verlegen, jetzt ist es sogar eine 1-A-Lage geworden.“ Voraussichtlich im Mai soll die neue Filiale eröffnet werden. Die Bank präsentiert sich dann auf 517 Quadratmetern freundlicher und funktio-

naler. Das Kreditinstitut gehörte zu den ersten Mietinteressenten des Bauvereins, der vor zwei Jahren die Hertie-Immobilie kaufte und ein neues Nutzungskonzept vorstellte. „Wir erfahren für unser Engagement, die ehemalige Kaufhausimmobilie umzubauen, viel Zuspruch“, sagt Friedhelm Deuter, Vorstand des Bauvereins. Davon zeugen auch die beiden Ministerbesuche zu Beginn der Sommerpause. Sowohl die Bundeswohnungsbauministerin Barbara Hendricks als auch NRW-Wohnungsbauminister Michael Groschek hatten den Umbau der Kaufhausimmobilie als beispielhaft bezeichnet. Obwohl der Einzug voraussichtlich noch bis zum Sommeranfang 2016 dauern wird, macht die Volksbank jetzt schon auf ihren neuen Standort aufmerksam. Am Baugerüst weist ein großes Transparent mit der Aufschrift „Von uns dürfen Sie demnächst am Markt einiges erwarten, nur keinen Käse“ auf die neue Firmenadresse des Geldinstitutes hin.

65. Geburtstag

65. Geburtstag

Am 7. September vollendete RolfDieter Beyersdorf, Geschäftsführer der Beyersdorf Versicherungsmakler GmbH in Unna, sein 65. Lebensjahr. Nach einer erfolgreichen Tätigkeit als Vertreter eines großen Versicherungsunternehmens wagte er 1994 den Schritt in die Selbstständigkeit. Seither Zeit engagiert er sich auch als Mitglied der IHK-Vollversammlung für die Belange der regionalen Wirtschaft. Von 1996 bis 2014 war er Vizepräsident. 1995 bis 2013 war Beyersdorf Mitglied im Handelsvertreterausschuss, den er von 1998 bis zu seinem Ausscheiden als Vorsitzender leitete. Ebenso unterstützte Beyersdorf mit seinem Sachverstand die Arbeit des Dienstleistungsausschusses von 1998 bis 2013. Seit 2014 ist er Mitglied im Einzelhandelsausschuss der IHK. Von 2002 bis 2013 leitete Rolf-Dieter Beyersdorf die Wirtschaftsgespräche der IHK in Unna.

Michael Andreae-Jäckering, geschäftsführender Gesellschafter der JäckeringGruppe und seit dem 1. Januar 2010 Mitglied der IHK-Vollversammlung sowie des IHK-Industrieausschusses, feierte am 16. August seinen 65.Geburtstag. Von 1969 bis 1974 studierte er Betriebswirtschaft in Köln und Innsbruck und erwarb im Jahr 1975 den MBA am Europäischen Institut für Unternehmensführung INSEAD in Fontainebleau. Seine berufliche Karriere begann im Jahre 1976 in dem Unternehmen Arthur D. Little in Wiesbaden im ConsultingBereich. Dort arbeitete er bis 1981 und wechselte anschließend in die Jäckering-Gruppe, welche er nach dem Tod seines Onkels Günther Jäckering im Jahr 1988 übernahm. Unter seiner Leitung ist die Firma Jäckering heute einer der größten deutschen Hersteller von Weizenstärke und geworden und als Maschinenbauer Weltmarktführer auf dem Gebiet der Luftwirbelmühlen. Michael Andreae-Jäckering genießt in der Branche, aber auch in der Wirtschaftsregion Westfälisches Ruhrgebiet den Ruf als engagierter, innovativer und erfolgreicher Unternehmer. Er ist passionierter Sammler zeitgenössischer Kunst und fördert aktiv junge Künstler. Gesellschaft unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.

Rolf-Dieter Beyersdorf

S N GUTE SERIE „MEI

Sonderthema Oktober 2015

Michael Andreae-Jäckering

RECHT“

September

2015

Unternehmensrecht · Unternehmensberatung · Consulting Mehr Umsatz im Mittelstand möglich Unternehmen brauchen Trendgespür, Pioniergeist - und Bürokratieabbau.

Industrie 4.0 / Digitalisierung Innovationszentren allein reichen nicht, Mitarbeiter sind verunsichert.

Ältere Unternehmer investieren selten Substanzverlust und weniger Wachstum sind die Folgen. Firmen, die das redaktionelle Umfeld für ihre Werbung nutzen wollen, bitten wir um Auftragserteilung bis spätestens zum Anzeigenschluss am 30. September 2015. Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Anzeigenservice Fachzeitschriften, Westenhellweg 86–88, 44137 Dortmund Telefon 0231 9059 6420, Telefax 0231 9059 8605, [email protected]

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Ruhr Wirtschaft September 2015

Glückwunsch

jetzt Die RUWI PP! auch als A

42 Nachwuchskräfte sammeln sich zur Begrüßung im neuen Ausbildungsjahr an der Firmenzentrale.  Fotos: Blumen Risse

Blumen Risse hofft auf „grünen Oscar“ Mit seinem vorbildlichen Ausbildungskonzept zieht das Schwerter Unternehmen in das Finale der Taspo-Awards ein.

D

ie Freude in der Schwerter Firmenzentrale, von der aus mehr als 160 Filialen in NRW, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gesteuert werden, ist schon jetzt riesig: „Allein der Einzug ins Finale ist eine Auszeichnung und bestätigt uns in unserer Arbeit“, freut sich Udo Römer, Bereichsleiter Personal für die Blumenläden. Denn die Qualität der Ausbildung steht in Westhofen mit an erster Stelle in der Unternehmensphilosophie: Mit ihrer Ausbildungsquote von 18 Prozent liegt die Blumen- und Pflanzenkette weit über dem deutschlandweiten Durchschnitt aller Branchen von 5,6 Prozent. Das 1.800 Mitarbeiter starke Unternehmen übernimmt zudem 80 Prozent seiner Auszubildenden. 42 neue Nachwuchskräfte haben Anfang August ihre Lehre begonnen, insgesamt bildet Blumen Risse damit derzeit 105 junge Menschen aus – überwiegend Floristen, aber auch Gärtner, Fachinformatiker und Einzelhandelskaufleute. Die Azubis verteilen sich während ihrer Lehrjahre auf alle Blumen Risse-Standorte. Als

Freut sich über die Nominierung für den Taspo-Award „Bestes Konzept Ausbildung & Mitarbeiter“: Udo Römer, Bereichsleiter Personal für die Blumenläden.

absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Branche gilt zudem das hauseigene Ausbildungszentrum in Recklinghausen. Drei Floristmeisterinnen begleiten dort durch die Ausbildung, bereiten auf Prüfungen vor und demonstrieren die neuesten Floristik-Trends – mindestens einmal im Monat, zusätzlich zur Berufsschule. Mit Erfolg: „Unsere Azubis bestehen die Prüfung ausnahmslos, 2014 mit der hervorragenden Durchschnittsnote von 2,4. Viele gehören zu den Jahrgangsbesten“, so Personalbereichsleiter Römer.

Die Spannung steigt Auch die Aufstiegschancen im grünen Einzelhandelsunternehmen sind ungewöhnlich gut: „Wer engagiert ist, kann schnell Karriere machen und zur Filial-, Bezirks-, oder Regionalleitung aufsteigen“, betont Römer. 33 Prozent aller Führungskräfte bei Blumen Risse haben auch ihre Ausbildung dort gemacht. Diese Zahl soll in den kommenden Jahren weiter gesteigert werden – auf mindestens 50 Prozent. Ebenso wie die Zahl der Auszubildenden, die künftig auf mindestens 150 wachsen soll. Gespannt blickt das Risse-Team jetzt auf die Verleihung des „grünen Oscars“ am 6. November in Berlin. Mit den Taspo-Awards zeichnen die deutschen Medien des britischen Fachverlags Haymarket bundesweit herausragende Leistungen aus, die für den grünen Markt zukunftsgestaltend sind. Tina Risse-Stock: „Wir freuen uns riesig, dabei zu sein.“

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WAS SONST GESCHAH

WIRTSCHAFT REGIONAL

„Für NRW von großer Bedeutung“ Ministerpräsidentin Hannelore Kraft diskutiert digitalen Wandel mit adesso.

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m Zuge ihrer Sommertour „NRW 4.0“ durch Nordrhein-Westfalen besuchte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auch die adesso AG in Dortmund. In einer angeregten Diskussion erörterte sie mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorstand Andreas Prenneis und Marketing Manager Dr. Rüdiger Striemer ihre Einschätzungen zum derzeitigen Stand des digitalen Wandels sowie Chancen und Herausforderungen, die sich speziell in den von adesso adressierten Kernbranchen, wie zum Beispiel Versicherungen, Energiewirtschaft und Automotive abzeichnen. „Digitalisierung ist deutlich mehr als Automation. Sie erschließt große Potenziale durch das Einbinden realer Objekte in die Geschäftsprozesse“, so Prof. Gruhn. Mit der zukunftsorientierten Gestaltung der digitalen Transformation gehen auch neue Anforderungen an die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses einher. „Es werden ergänzend zum Technologiefokus immer häufiger Querschnittskompetenzen benötigt, also Menschen, die als ‚kreative Brü-

ckenbauer’ interdisziplinär denken und handeln“, ergänzte Gruhn. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „Viele Unternehmen stehen im Digitalisierungsprozess vor großen Herausforderungen und Veränderungen. adesso unterstützt Unternehmen in der Optimierung ihrer Geschäftsprozesse und bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. Deshalb ist es für NRW von großer Bedeutung, dass eins der größten deutschen IT-Dienstleistungsunternehmen in Dortmund seinen Hauptsitz hat.“

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Ministerialdirigent Martin Hennicke im Gespräch mit Prof. Dr. Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender der adesso AG (l.), und Dr. Rüdiger Striemer, Marketing Manager adesso AG (r.).  Foto: adesso AG

Sommerfest unterm Baukran Rundholz Bauunternehmung feierte 70-Jähriges.

Ü Die Gäste nutzten den Tag der Verpackung für einen Blick hinter die Kulissen bei Aptar. Foto: Aptar

Gut verpackt für Verbraucher in aller Welt Aptar Dortmund GmbH öffnete ihre Türen.

A

m 11. Juni fand in Deutschland, Österreich und der Schweiz der „1. Tag der Verpackung“ statt. Mit dabei war auch die Aptar Dortmund GmbH. Sie nahm den Tag zum Anlass, Vertreter der IHK, der Wirtschaftsförderung Dortmund, der Dortmunder Unternehmensverbände sowie Lehrer verschiedener Berufsschulen aus der Umgebung einzuladen. Die Gäste gewannen einen Einblick in die spannende Vielfalt der Dosiersysteme und erlebten auf ganz neue Art etwas, das sie täglich in den Händen halten und wie selbstverständlich nutzen. Haarsprays, Sonnensprays, Deodorants und viele weitere Produkte international bekannter Markenhersteller funktionieren mit Sprühsystemen, die in Dortmund entwickelt und produziert werden. Verbraucher in aller Welt benutzen Sprühsysteme von Aptar für die tägliche Körperpflege. Die Aptar Unternehmensgruppe ist weltweit Marktführer für Dosiersysteme.

Mit einem Kopierer und viel Unternehmergeist

„Kampf um Köpfe“

Vom kleinen Familienunternehmen zum modernen IT-Dienstleister.

Zertifikate für Unternehmen aus Hamm.

I

m Jahr 1985 sah die IT-Welt noch so aus: E-Mails hießen Briefe und kosteten 50 Pfennig Porto, getippt wurde auf der elektrischen Schreibmaschine und Telefone waren nicht mobil. In dieser Zeit entschieden sich drei junge Informatiker, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Diethard Feuerstein gründete ge-

meinsam mit Ehefrau Angela Feuerstein und Schwager Walter Müller ein eigenes Unternehmen, die Systemberatung Müller & Feuerstein, kurz SMF KG. In diesem Sommer feiert SMF das 30-jährige Firmenjubiläum. Ausschlaggebend für die Gründung war der Wunsch, es besser machen zu wollen als andere Anbieter und ei-

SMF bleibt auch 30 Jahre nach der Gründung in Familienhand.  28

Ministerpräsidentin Kraft nutzte den Besuch auch zu einem Rundgang durch die erst vor Kurzem eröffnete neue Dortmunder Unternehmenszentrale von adesso. Auf besonderes Interesse stieß der sogenannte „Interaction Room“. Dieser methodisch unterstützte Kommunikationsraum wurde von adesso und dem palunoInstitut der Universität Duisburg-Essen gezielt für interdisziplinäre Projektteams entwickelt. Er hilft ihnen dabei, in komplexen Softwareentwicklungsprozessen das zu visualisieren und zu diskutieren, was sonst nur schwer zu erkennen ist: Prozesse, Anwendungslandschaften, Daten und Zusammenhänge.

Ruhr Wirtschaft September 2015

Foto: SMF KG

gene Ideen zu verwirklichen. Schon im ersten Jahr konnten mit Aral (heute BP Europa SE) und Heidelberger Druckmaschinen zwei große Kunden an Land gezogen werden, die SMF bis heute die Treue halten. Anfang der 1990er-Jahre löste Thomas Engels als geschäftsführender Gesellschafter Walter Müller ab. Weitere Mitarbeiter wurden eingestellt und der Kundenstamm ausgebaut. Schon bald waren die Räumlichkeiten zu klein, sodass man zunächst von Dortmund-Marten in den Technologiepark umzog und schließlich 2012 eine eigene, neu erbaute Immobilie auf Phoenix West bezog. Auch künftig bleibt das Unternehmen in Familienhand. Mit den Kindern Henrike und Wieland Feuerstein steht schon die nächste Generation in den Startlöchern.

U

m im Wettbewerb um das beste Personal die Nase vorn zu haben, sind Unternehmen aus Hamm daran gegangen, gemeinsam mit dem Institut Great Place to Work ihre Arbeitgeberattraktivität weiterzuentwickeln. Als Grundlage des Verbundprojekts wurde in den teilnehmenden Betrieben eine anonyme Mitarbeiterbefragung des Instituts zu den Kriterien Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz und Teamgeist durchgeführt. In individuellen Workshops wurde den Teilnehmern anschließend vermittelt, wie sie mit den Ergebnissen umgehen, sie intern kommunizieren und Lösungsansätze zur Verbesserung entwickeln. Zum Projektabschluss erhielten die sieben Unternehmen jetzt ein Zertifikat. Teil-

ber 600 Gäste waren auf das Firmengelände in Dortmund-Brackel gekommen, um mit der Familie Rundholz und Mitarbeitern zu feiern. Die immer noch erfolgreiche Hagener Kultband Extrabreit, die in den 1980er-Jahren maßgeblich die Neue Deutsche Welle prägte, sorgte für den musikalischen Programm-Höhepunkt. Bruno Knust alias „Oberpolier Günna“ gab gewohnt launige Einblicke in „seinen Arbeitsalltag“ auf Dortmunds Baustellen. Das Grußwort sprach Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Dank einer soliden und zugleich dynamischen Unternehmensstrategie blicken wir heute auf eine mittlerweile sieben Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte. Unsere Kompetenz, mit eigenen Fachkräften für unsere Kunden tätig sein zu können, hat sich dabei mehr als bewährt“, sagte Stefan Rundholz, der in dritter Generation das Unternehmen leitet. Mehrere Mitarbeiter wurden im Rahmen der Jubiläumsfeier für ihre langjährige Firmenzugehörigkeit geehrt.

Das 70-jährige Jubiläum feierten Hanspeter, Hildegard, Stefan und Cornelia Rundholz im Beisein von Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund (v. l.).  Foto: Hans Jürgen Landes

genommen haben DuBay Polymer GmbH, Hauschild & Co. KG, HeLi Net Telekommunikation GmbH & Co. KG, Jäckering-Gruppe, Ostendorf GmbH, Pro Sanitate Gesundheitsdienste Hamm GmbH und Wolter Hoppenberg. „Eine glaubhaft gelebte Arbeitsplatzkultur und Arbeitgeberattraktivität sind vor dem Hintergrund des zu-

nehmenden Fachkräftemangels zentrale Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Das Verbundprojekt hat gezeigt, dass der Kampf um Köpfe branchenübergreifend stattfindet“, wirbt Christoph Dammermann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hamm, für eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema.

Die beteiligten Unternehmen erhielten im Rahmen der Abschlusspräsentation ihre Zertifikate.  Foto: Wirtschaftsförderung Hamm Ruhr Wirtschaft September 2015

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WAS SONST GESCHAH

WIRTSCHAFT REGIONAL

Smarte Netze und digitaler Wandel

Traumpraktikum: Marlena Molitor reist durch die Welt

IuK-Ausschuss zu Gast im Kompetenzzentrum für Elektromobilität.

Das ungewöhnliche Jobangebot von „Urlaubsguru“ schaffte es sogar auf die WAZ-Titelseite.

A

m 24. Juni tagte der Ausschuss für Information und Kommunikation im Kompetenzzentrum in Dortmund, das eines der größten seiner Art im deutschsprachigen Raum und insbesondere für Unternehmen in NRW zentrale Anlaufstelle ist. Dr. Fritz Rettberg, Leiter des Kompetenzzentrums und Direktor der L.E.D. – Leitstelle Energiewende Dortmund, stellte die Arbeit im Zentrum vor und ging auf die Themen „Smarte Netze“ und „Smarte Regionen“ ein. Mit dem Aufbau eines Data-Science-Centers befasste sich Professor Dr. Kristian Kersting, TU Dortmund, in seinen Ausführungen. Dabei verdeutlichte er insbesondere, wie Unternehmen durch ein Data Science Center unterstützt werden können, um in der digitalen Wirtschaft erfolgreich zu sein, und warum ein solches Center gerade am hiesigen Standort sinnvoll ist. Wie

mit dem digitalen Wandel neue Geschäftsmodelle möglich werden, erläuterte Professor Dr. Heiko Kopf, Hochschule Hamm-Lippstadt. Er rief

die Unternehmen dazu auf, sich mit der eigenen unternehmerischen Perspektive in Bezug auf den digitalen Wandel enger zu beschäftigen.

Stefan Schreiber, IHK zu Dortmund, Martin Köpke, Materna GmbH, Professor Dr. Christoph Engels, FH Dortmund, Professor Dr. Kristian Kersting, TU Dortmund, Bernhard Kurpicz, OrgaTech GmbH, Dr. Ralf Ebbinghaus, Swyx Solutions AG, Professor Dr. Heiko Kopf, Hochschule Hamm-Lippstadt, Dr. Fritz Rettberg, Kompetenzzentrum für Elektromobilität, Jörg Figura, Dokom GmbH und Roland Bracht, MesserSoft Messer Bracht Software GmbH.  Foto: IHK/Oliver Schaper

M

it einem außergewöhnlichen Job-Angebot hat die Uniq GmbH aus Holzwickede einmal mehr für mächtigen Medienrummel gesorgt. Die Macher von Urlaubsguru.de und vielen weiteren Internetprojekten haben nämlich einen Reisetester gesucht, der für sie in der Welt unterwegs ist. Bei dem als „Praktikum deines Lebens“ offerierten Stellengesuch haben sich mehr als 5.000 Menschen jedes Alters aus ganz Europa beworben. Urlaub machen und dafür auch noch Geld bekommen? Das wollten viele. „Die besten 100 Bewerberinnen und Bewerber haben wir dann zum Casting eingeladen“, berichtet Mitgründer Daniel Krahn vom weiteren Procedere. An zwei Tagen Anfang August stellten sich alle Kandidaten vor und zeigten sich von ihrer besten Seite. „Es war wirklich nicht leicht – viele haben sich sehr viel Mühe gegeben“, berichtet Mit-

Marlena Molitor hat das Rennen um das „Praktikum deines Lebens“ bei Uniq gemacht und geht demnächst für Urlaubsguru.de auf Reisen.  Foto: Uniq gründer Daniel Marx. Auch die Medien hatte Uniq zu diesem Event eingeladen – die WAZ brachte das Casting am Montag drauf sogar auf ihrer landesweiten Titelseite. Die besten zwölf Bewerberinnen und Bewerber

kamen weiter und wurden in SkypeInterviews näher befragt. Am Ende hat Marlena Molitor aus einer Kleinstadt bei Stuttgart das Rennen gemacht. Sie wird ab Mitte Oktober für Urlaubsguru.de Reisen testen.

mm Promotion wächst weiter kräftig Full-Service-Agentur expandiert und stellt fünf neue Mitarbeiter ein.

D

rei Projektleiter, eine Projektassistentin und ein Mediengestalter verstärken das Team von mm Promotion. „Wir sind sehr glücklich, erfahrene und hoch motivierte Mitarbeiter für uns gewinnen und sie

vom ersten Tag an in spannende Projekte einbinden zu können“, so Mario Marchi, Geschäftsführer und Gründer der Dortmunder Agentur. Bei mm Promotion dreht sich alles um mobile Lösungen wie Roadshows, Pop-up-

Verstärken das Team von mm Promotion (v. l.): Ulf Krynojewski, Julian Sänger, Marlene Skandy, Markus Dudek und Andy Wergen.  Foto: mm Promotion 30

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Stores und Containerlandschaften für weltweit agierende Kunden. Bei der Verpflichtung der neuen Mitarbeiter konnte sich mm Promotion als attraktiver Arbeitgeber zum wiederholten Mal gegen Wettbewerber aus der Branche durchsetzen. Für Veranstaltungen auf der ganzen Welt organisieren die Mitarbeiter Roadshows, gestalten Lkw und Auflieger sowie rollende Messestände und fertigen spezielle mobile Kommunikationslösungen wie Containerlandschaften. Zu den Kunden gehören international bekannte Unternehmen wie Samsung, Deutsche Telekom, John Deere, Nivea und Coca Cola. mm Promotion gehört zur Schweizer Marchi Mobile AG. Ebenfalls zur Gruppe gehören die Dortmunder Sonderbauund Fahrzeugmanufaktur mm Group Manufacturing GmbH sowie die internationale Automobilmarke Marchi Mobile GmbH mit Sitz in Wien. Hinzu kommen Tochterfirmen in Russland, der Schweiz und den USA.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

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Innovatherm erhält Creditreform-Siegel Für Stabilität und Verlässlichkeit: Wirtschaftsauskunftei zeichnet Lüner Unternehmen zum wiederholten Mal aus.

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as Zertifikat ist ein Beleg für eine außergewöhnlich gute Bonität und ein sehr geringes Insolvenzrisiko. „Gerade in finanziell unsicheren Zeiten und bei der Zunahme von Insolvenzen gewinnen Bilanzratings immer mehr an Bedeutung“, sagt Hartmut Irmer, Leiter Vertrieb der Creditreform Dortmund. Die strengen Kriterien des Crefozerts erfüllen nur etwa 1,7 Prozent der deutschen Unternehmen. Es bescheinigt ein bisher lückenlos gezeigtes gutes Geschäftsgebaren sowie eine gute Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf. Geschäftspartnern signalisiert das Zertifikat Stabilität und Verlässlichkeit.

Die Innovatherm Gesellschaft zur innovativen Nutzung von Brennstoffen mbH wurde 1995 gegründet. Das Unternehmen verwertet Klärschlämme unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die Erzeugung von Strom und Prozesswärme. Die innovative Nutzung des Klärschlamms als Brennstoff löst das zentrale Problem der Abwasserbeseitigung. Das Industriekraftwerk der Innovatherm wurde 1997 fertiggestellt und in Betrieb genommen und versorgt seitdem eine benachbarte Kohleaufbereitungsanlage mit Strom. Darüber hinaus wird elektrische Energie in das Netz der Stadtwerke Lünen eingespeist.

Standort in Deutschland

Webhelp kommt nach Dortmund

Der global agierende Servicedienstleister Webhelp ist zum ersten Mal in Deutschland vertreten: Im Westfalen-Center in Dortmund hat das Unternehmen mehr als 2.300 Quadratmeter Bürofläche gemietet. Webhelp ist einer der größten Servicedienstleister Europas und an 75 Standorten in 20 Ländern aktiv. Vor 15 Jahren wurde die Webhelp Gruppe gegründet und entwickelte sich in dieser Zeit vom Callcenter-Dienstleister zum Anbieter für Multichannel-Lösungen. Am 1. Juli wurde die webhelp Deutschland GmbH gegründet.

Sicherheit im Netz Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW) führen zum dritten Mal den IT-Sicherheitstag NRW durch, der am 2. Dezember von 9.30 bis 17 Uhr im Hugo Junkers Hangar in Mönchengladbach stattfindet. Der Fachkongress zum Thema Daten-, Informations- und IT-Sicherheit bietet für den Mittelstand mit Impulsvorträgen, parallelen Basis- und Expertenworkshops sowie Seminaren und einer begleitenden Fachausstellung an einem Tag alles rund um sicherheitsrelevante Themen. Die Teilnahme kostet 99 Euro zzgl. MwSt. www.it-sicherheitstag-nrw.de 

Ersatz für BabyBoomer gesucht

Die „Baby-Boomer“ gehen in großer Anzahl in den Ruhestand und Unternehmen suchen Nachwuchs. Vor diesem Hintergrund wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie beim Personalmarketing immer wichtiger. Ein neuer Leitfaden des Netzwerkbüros „Erfolgsfaktor Familie“ bietet einen umfassenden Überblick über Bewerbergruppen, Möglichkeiten der regionalen Suche und die richtige Ansprache des Themas „Familie“ im Bewerbungsgespräch. www.dortmund.ihk24.de, Dok. 2702156

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Die Firma Heckmann ist dank konsequenter Kundenorientierung „Bauunternehmen des Jahres 2015“.

Fachkongress

Leitfaden Personalmarketing

32

Auszeichnung zum „Bauunternehmen des Jahres 2015“ in Düsseldorf (v. l.): Reinhold Gierse, Firma Heckmann, Prof. Josef Zimmermann, TU München, Bauminister Michael Groschek, Prof. RA Beate Wiemann, HGF Bauindustrieverband NRW, Martin Karnein und Werner Schmidt, Fa. Heckmann, sowie Eugen Schmitz, Chefredakteur THIS-Fachmagazin für erfolgreiches Bauen.  Foto: Heckmann

G

eschäftsführer Martin Karnein und Werner Schmidt nahmen den renommierten Preis aus Händen von Bauminister Michael Groschek in Düsseldorf in Empfang. Ausschlaggebend für das Urteil der Jury waren vor allem die Leistungen des Unternehmens im Bereich der Kundenorientierung. Der Wettbewerb „Bauunternehmen des Jahres“ wurde vor zwei Jahren vom Fachmagazins tHIS und der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung, ins Leben gerufen. Die Jury zeichnet fünf Unternehmen aus ganz Deutschland aus, die in den verschiedenen Kategorien Hervorragendes geleistet haben. Heckmann – eine mittelständische Unternehmensfamilie mit Standorten in Hamm und Brilon – erhielt den Preis in der Kategorie Hochbau/ größere Unternehmen. In Hamm arbeiten 330 der rund 420 Mitarbeiter. Die einzelnen Firmen mit verschiedenen Schwerpunkten innerhalb der Bereiche Hoch- und Tiefbau werden jeweils von tätigen Unternehmern geführt. „Uns alle verbinden gemeinsame Werte und eine gemeinsame Philosophie“, betonte Martin Karnein in seiner Dankesrede zur Preisübergabe. „Die Kundenorientierung ist die Substanz unseres Denkens und Handelns. Daher sind wir besonders stolz auf diese Auszeichnung.“ Das Unternehmen hat Vertriebsund Praxishandbücher mit ganz prak-

tischen Handlungsvorgaben erstellt. Es gibt Checklisten für Erstkontakte, Vergabegespräche und Bauabschlussgespräche. Dort ist festgehalten, dass es bei Heckmann keine „Nachträge“ gibt, sondern grundsätzlich im Voraus Kostentransparenz geschaffen wird. Dort steht auch, was in eine Angebotsmappe gehört, wie Bauabschlussgespräche protokolliert werden und was bei der Ausrichtung von Baustellenfesten zu beachten ist – bis hin zur Bereitstellung von Gummistiefeln für VIPs beim Spatenstich und der Sauberkeit der Baustelle. „Wenn ein Unternehmer am Wochenende seiner Familie voller Stolz die neue Gewerbehalle zeigen will, überzeugt eine ordentliche Baustelle mehr als hundert technische Argumente“, weiß Karnein. Zur starken Identifikation mit dem Unternehmen trägt auch bei, dass Heckmann sein Personal grundsätzlich selbst ausbildet. Mit einer Ausbildungsquote von 1:6 – ein Azubi auf sechs Mitarbeiter – ist Heckmann in Nordrhein-Westfalen führend in der Branche. Nicht nur die Auszeichnung zum „Bauunternehmen des Jahres“ bestätigt Karnein und seinen Kollegen, dass die Entscheidung für eine konsequente Kundenorientierung der richtige Weg war. Auch der wirtschaftliche Erfolg gibt ihm recht: Die Unternehmensfamilie Heckmann konnte sich mit großem Erfolg als Projektentwickler im städtischen Wohnungsbau etablieren.

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Leckere Pausensnacks Wenn die Schüler der Friedensschule in Hamm mittags Hunger haben, gehen sie in den „Culture Club“. Dort warten leckere Snacks – zubereitet von „Jungunternehmern“, denn der Club wird in Eigenregie von den Schülern geführt. Dafür erhielt die Schule den diesjährigen Schulpreis Wirtschaftswissen der IHK zu Dortmund, den des Unternehmen des IHK-Präsidenten Udo Dolezych (r.) spendet. Darüber freuten sich Schulleiter Leon Moka (2. v. r.), Michael Ifland (Mitte) und Torsten Mack (beide IHK).  Foto: IHK/Oliver Schaper

Erfolgreiches Netzwerk Das WFZruhr mit Sitz in Lünen hat Geburtstag – vor zehn Jahren startete das Unternehmens-Netzwerk der Kreislaufwirtschaft.

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n die Gespräche Anfang 2004 mit der Projekt Ruhr GmbH und ersten Interessenten aus der Branche der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft kann ich mich noch gut erinnern“, berichtet Rolf Mross als damaliges GründungsvorstandsMitglied. „Auf Mitinitiative von Wolfram Kuschke (langjähriges koopt. Vorstandsmitglied) und im Auftrag der Landesregierung ist ein Konzept für ein Wirtschaftsförderungszentrum Ruhr für Entsorgungs- und Verwertungstechnik entwickelt worden. Für die Landesregierung war das ein Weg, die weitere Entwicklung dieser für NRW bedeutsamen Branche zu unterstützen.“ Am 15. Februar 2005 unterschrieben sieben Vertreter von Unternehmen der Kreislaufwirtschaft aus dem Ruhrgebiet die Gründungsniederschrift. „Inzwischen sind über 100 Mitglieder im WFZruhr weit über die Grenzen des Ruhrgebietes vernetzt. Dazu haben Unternehmen aus Niedersachsen, Hessen und Bayern ebenfalls den Wert des regelmäßigen Net-

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working erkannt“, freut sich Dr. Hildebrand von Hundt, Geschäftsstellenleiter des WFZruhr. „Die monatlichen Workshops zu jeweils einem aktuellen Branchenthema ziehen monatlich bis zu 60 Teilnehmer an.“ Die Veranstaltungen finden bei den MitgliedsUnternehmen statt und sind mit Betriebsbesichtigungen verbunden, was den Austausch zwischen den Teilnehmern noch interessanter gestaltet. Parallel beteiligt sich das WFZruhr auch an regionalen Ausstellungen sowie an aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthemen; diese Projekte werden sowohl in Kooperation mit den Mitgliedern als auch mit verschiedenen Institutionen durchgeführt. Gefeiert wurde das Jubiläum im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Kabarettist Bruno „Günna“ Knust begeisterte die rund 90 Gäste mit seinem „Ruhrpott live“-Bühnenprogramm. Beim anschließenden Networking rundete die obligatorische Currywurst und eine besondere „Ruhredition“-Biermarke das Ruhrpott-Feeling ab.

Wie aus einer gehörigen Portion Neugier, einer Menge Unternehmergeist und viel Mut ein Unternehmen entstand: Der 52-jährige Dortmunder Bernd Thier ist Finanzdienstleister aus Leidenschaft. Frei und unabhängig von Produktanbietern zu beraten, das war sein Wunsch. So kündigte er mit 22 Jahren seinen sicheren Job in der Bank und gründete seine eigene Agentur als Versicherungsvertreter bei der Allianz, um das nötige Fachwissen zu erlangen. Fünf Jahre später, 1990, kehrte er der Allianz den Rücken, „um frei und unabhängig als Versicherungsmakler das Beste für meine Kunden erreichen zu können“, begründet er diesen Schritt. 1994 initiierte Bernd Thier den ersten Dortmunder Investmentshop. „Mein Grundgedanke dabei war, so meinen Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Gelder unabhängig von den Banken anzulegen.“ Sein Unternehmen ist gewachsen, heute beschäftigt er noch vier weitere Versicherungs- und Finanzfachleute. Rund 500 Mandanten sind zu betreuen. Drei Termine pro Tag – mehr geht nicht. „Sonst wird man den Menschen nicht gerecht. Sie richtig zu beraten, auf ihre Belange einzugehen, ihnen individuelle Lösungen anzubieten – das braucht seine Zeit“, erklärt Bernd Thier. Unbedingt expandieren will er nicht: „Ich will keine Massenabfertigung, bleibe lieber klein und fein.“

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ie Zeichen bei Dokom21 stehen weiterhin auf Wachstum. Derzeit reifen die Pläne für die Errichtung des fünften eigenen Rechenzentrums. Dafür sucht das Dortmunder Unternehmen derzeit nach einer geeigneten Immobilie oder Grundstück. „Dieses Angebot hat sich zu einem echten Erfolgsmodell im Geschäftskundenbereich entwickelt“, sagte Jörg Figura, Geschäftsführer von Dokom21, anlässlich der Präsentation des Jahresabschlusses 2014. Die Flächen der bestehenden vier Rechenzentren (2.000 Quadratmeter) sind größtenteils vermarktet. „Wir suchen entweder eine Immobilie, die möglichst viel Beton, wenige Fenster und außen Platz für die Kühlaggregate hat, die wir unseren Bedürfnissen entsprechend umbauen können, oder eine Grundstück mit mindestens 1.000 Quadratmetern, wo wir dann komplett neu bauen. Aber das richtige zu finden ist ungefähr so, wie Tetris zu spielen“, so Figura. Bei einem Betriebsertrag von 26,71 Millionen Euro erzielte Dokom21 aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ein Ergebnis von 3,46 Millionen Euro und liegt damit 498.000 Euro über dem Vorjahresergebnis. Dabei inves-

Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein neues Rechenzentrum: Jörg Figura, Geschäftsführer von Dokom21 (l.), und Marketingleiter Markus Isenburg.  Foto: Lutz Kampert

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tierte der regionale Telekommunikationsdienstleister 3,6 Millionen Euro in den Ausbau und die Optimierung der Netze. Ein Vergabevolumen von 2,42 Millionen Euro floss darüber hinaus in die Region. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 132. Darunter befanden sich sechs Auszubildende.

WLAN-City Zu den herausragenden Projekten des Unternehmens gehört die Realisierung der „WLAN-City“. Ziel ist es, die Dortmunder Innenstadt flächendeckend mit Hotspots für ein kostenloses Internetsurfen auszustatten. Dort hat der Telekommunikationsdienstleister bereits viele „neuralgische Bereiche“ mit WLAN ausgestattet, unter anderem den Friedensplatz und die Berswordthalle, die Stadt- und Landesbibliothek sowie einen Teil des Boulevards Kampstraße.

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Breitband-Ausbau In den übrigen Anschlussgebieten hat Dokom21 den Breitband-Ausbau für Firmen erfolgreich vorangetrieben. Im Gewerbegebiet Volmarsteinerstraße in Hagen profitiert seit November 2014 die Firma Burg F.W. Lüling KG als erstes Unternehmen von einer Glasfaseranbindung. Aktuell erfolgt die weitere Erschließung des Gewerbegebiets Köbbinghauser Hammer in Plettenberg. Dort investiert Dokom21 in das Hochgeschwindigkeitsnetz. Im Privatkundenbereich bietet der Telekommunikationsdienstleister seit dem 1. Oktober 2014 ein neues Multimedia-Produkt an. Nutzer können mit fünf neuen Bandbreiten-Optionen ihre Geschwindigkeiten im Down- und vor allem im Upload deutlich erhöhen, mit Internetverbindungen bis zu 100 Mbit/s im Download und bis zu 10 Mbit/s im Upload.

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Ein Rahmen für die Kunst Hamm rüstet sich für die erste artexpo.nrw: Vom 16. bis 18. Oktober öffnet die größte Fachhändlermesse der Branche in den Zentralhallen ihre Tore.

D An der Bar seines Cafés bietet Benedikt Heitmann edle Kaffee-Variationen und Utensilien zur Zubereitung an. 

Kaffeepionier sucht Genießer Prämiertes Start-up-Unternehmen „Neues Schwarz“ bringt „Light roasting“ ins Ruhrgebiet.

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ie Spezialitäten-Kaffeerösterei „Neues Schwarz“ – vor Kurzem in der Saarlandstraße neu eröffnet – ist im östlichen Ruhrgebiet die einzige Rösterei, die nur hochwertigste Rohkaffees im „Light-roastingVerfahren“ veredelt. „Das helle Röstverfahren stellt im Gegensatz zur herkömmlichen und damit eher dunkleren Röstung die natürlichen aromati-

Benedikt Heitmann veredelt in seiner Rösterei „Neues Schwarz“ hochwertigste Rohkaffees im „Light-roasting-Verfahren“. 36

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schen Geschmackseigenschaften des Kaffees in den Vordergrund“, erklärt Benedikt Heitmann, Geschäftsführer und Mitgründer. Die Kaffeebohne ist mit circa 1.000 Aromen eines der facettenreichsten Naturprodukte, und Deutschland der drittgrößte Markt für Kaffee weltweit. „Immer noch wenige Menschen hierzulande wissen dabei den Genuss hochwertigen Kaffees zu schätzen. Von daher verstehen wir uns als eine Art Entwicklungshelfer für guten Kaffee in der Region“, so Heitmann. Die Rösterei richtet ihre Dienste an private Genießer, Gastronomiebetriebe sowie an Unternehmen, die ihrer Belegschaft mit dem koffeinhaltigen Heißgetränk etwas Gutes tun möchten. Dabei stimmt Heitmann die Röstdauer seiner erlesenen Sorten, die er unter anderem aus Brasilien, Äthiopien und Kolumbien bezieht, auf deren späteren Verwendungszweck ab. „Filterkaffee benötigt meistens eine kürzere Röstdauer als Espresso“, erklärt

Fotos: Magdalena Spinn

der Kaffee-Experte. Genauso vielfältig wie die Kaffeebohne und seine Genießer ist auch das Café in der Saarlandstraße. Die gemütliche Sitzecke lädt besonders zur Frühstückszeit und am Nachmittag zum Verweilen ein. Für einen Espresso in der Mittagspause gibt es zudem einen großen Stehtisch. An der Bar sind fertig abgepackte Filterkaffee- und Espressoröstungen, Gebäck und Utensilien für die Zubereitung von Brühkaffee wie beispielsweise Mühlen erhältlich. Hingucker der ist jedoch die große Röstmaschine hinter der Theke, mit der Heitmann und sein Team regelmäßig neue Kaffeebohnen verarbeiten.

ie artexpo.nrw ist eine Kombination aus Fachhandels- und Kunstmesse. Der Fachbesucher findet auf einer Ausstellungsfläche von 3.500 Quadratmetern Unternehmen aus sämtlichen Bereichen des Kunsthandels mit Produkten wie Passepartoutschneider, Glas, Leisten und Vergolderrahmen, Zubehör, Gemälde, Grafiken, Bildhauerarbeiten und vieles mehr. Den Kunstliebhabern und Sammlern bieten Galeristen, Verleger, Produzenten und Kunsthändler auf einer Fläche von 2.100 Quadratmetern ihr komplettes Portfolio an. Dazu zählen Skulpturen und Plastiken, Grafikeditionen, digitale und Fotokunst. „Mit mehr als 90 Ausstellern aus 14 Ländern ist die artexpo.nrw europaweit die größte Fachhändlermesse für die Branche Kunst, Bild und Rahmen“, erklärt Rainer Helbing. Als erfahrener Galerist und Messeorganisator ist er – wider allen Berichten über das bundesweite „Galeriesterben“ – fest davon überzeugt, dass der Kunsthandel ein enormes Zukunftspotenzial besitzt. „Man muss nur das auf sich und den eigenen Kun-

Veranstaltungsort der artexpo.nrw sind die Zentralhallen in Hamm.  Foto: Zentralhallen denkreis zugeschnittene Nischenprodukt finden, dann entwickelt sich der Rest von ganz allein. Ich habe es selbst erlebt“, sagt der Inhaber von Galerie & Kunsthandel Helbing in Hamm. Diese positive Energie wolle er an die Messeteilnehmer weitergeben. „No Limits: Nach diesem Motto bin ich bei der Zulassung von Ausstellern und Ausstellungsstücken vorgegangen“, so Helbing. Als Messever-

anstalter sorgt er auf diese Weise für ein facettenreiches Angebot. So kann der Kunstliebhaber Werke im Wert von 50 bis rund 20.000 Euro erstehen. Es können frische Werke von jungen Künstlern ebenso entdeckt werden wie renommierte Werke bereits verstorbener Künstler. Darüber hinaus können sich Interessierte über Galerie- und Ausstellungskonzepte informieren.

Von den Besten gelernt

Organisator mit Erfahrung

Heitmann selbst hat von den Besten gelernt. Bevor er im Herbst 2014 den Traum vom Gründen wahr gemacht hat, sammelte er Erfahrungen in der Nürnberger SpezialitätenRösterei Machhörndl Kaffee, deren Mitarbeiter regelmäßig bei nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet werden. Im vorigen Jahr belegte das Team von „Neues Schwarz“ mit seiner Geschäftsidee den dritten Platz beim Gründerwettbewerb „start2grow“. „Die Teilnahme am Wettbewerb und die intensive Betreuung haben unsere Gründung erst möglich gemacht. Wir haben start2grow viel zu verdanken“, sagt Heitmann. Inzwischen umfasst das Team um die Gründer Benedikt und Johannes Heitmann sowie Felicitas Frenger fünf Mitarbeiter.

Die artexpo.nrw 2015 ist nicht die erste Messe, die Rainer Helbing organisiert. Der seit 1988 in Hamm/Westf. etablierte Galerist bot den Fachhändlern bereits in den Jahren 2007, 2008 und 2009 mit der art fair europe eine erfolgreiche Messeplattform. Diese reine Fachhandelsmesse wurde 2010 an die Nürnberger Messegesellschaft verkauft. Insbesondere seit Mitte des vergangenen Jahres wurde Helbing von zahlreichen ehemaligen Ausstellern der art fair europe animiert, sich erneut über eine Messe für die Kunstbranche Gedanken zu machen. Nach reiflicher Überlegung, zahlreichen Gesprächen und in engem Kontakt zu namhaften Akteuren des Fachhandels und der Kunstszene entstand dann das Konzept der artexpo.nrw.

Kunstliebhabern bietet die Messe ein facettenreiches Angebot, von Grafik und Skulpturen bis hin zu Fotokunst. Fachbesucher finden Unternehmen aus sämtlichen Bereichen des Kunsthandels.  Foto: Kunsthandel Helbing

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Glückwunsch

Lob für Fachkräftenachwuchs IHK-Präsident ehrt 147 „sehr gute“ Azubis und würdigt duales Ausbildungssystem. Mahnung, nicht nur auf Akademiker zu setzen: „Dual Ausgebildete ernten international Anerkennung.“

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llen Sehr-Guten-Prüflingen spreche ich meinen herzlichen Glückwunsch und höchste Anerkennung aus. Sie können stolz darauf sein, diesen Weg so souverän gegangen zu sein.“ So würdigte Udo Dolezych, Präsident der IHK zu Dortmund, in einer Feierstunde in der Stadthalle Unna am 24. August die 147 „Sehr Guten“ der Sommerabschlussprüfung. Insgesamt nahmen 4.423 Kandidaten in 27 Ausbildungsberufen an der Abschlussprüfung teil. Dolezych dankte zugleich den Ausbildungsbetrieben, Prüfern und Berufsschulen für ihr Engagement in der Berufsausbildung. „Deutschland ist stolz auf die Qualität dieser Ausbildung. Im Ausland gilt unsere duale Berufsausbildung als Vorbild“, sagte Dolezych. „Der Erfolg unserer Wirtschaft und die weltweit geschätzte Qualität unserer Waren und Dienstleistungen hängen von der Qualifikation der Menschen ab“, betonte der IHK-Präsident. Deutschland weise unter den großen Wirtschaftsnationen die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit aus – weil, so Dolezych, „unser Ausbildungssystem vor allem praxisnahe Fähigkeiten vermittelt“. Leider würden aus dieser Tatsache aber nicht immer die richtigen

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Die Besten-Trophäen. Schlüsse gezogen. Fast 60 Prozent der Schulabgänger wollen heutzutage studieren. Die Wirtschaftsorganisation OECD empfehle Deutschland sogar noch mehr Studierende, um international wettbewerbsfähiger zu sein. Die in Deutschland betrieblich Ausgebildeten befänden sich aber auf einem ähnlichen Qualitätsniveau, wie in anderen Ländern die Akademiker. „Deshalb ist diese OECD-Empfehlung ein Schritt in die falsche Richtung. Fachkräfte fehlen, seit sich die Meinung durchgesetzt hat, mehr Hochschulbildung würde mehr Wohlstand bedeuten. Inzwischen bricht jeder Dritte sein Studium ab“, machte Dolezych deutlich. Für die dual ausgebildeten Fachkräfte gebe es viel Lob und Anerkennung von internationalen Unternehmen. Abschließend ermutigte

Dolezych die Top-Azubis, neue Herausforderungen anzunehmen und Verantwortung zu übernehmen. „Sie haben einen großen Schritt in die Zukunft getan und ihre Stärken schon entdeckt. Deutschlandweit werden gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht – Sie sind also gefragt!“ Gemeinsam mit Landrat Michael Makiolla und IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz überreichte Dolezych die Besten-Trophäen. Die Anfänge ›› In seiner Laudatio erinnerte Dolezych an die Anfänge der kaufmännischen Ausbildungsprüfungen, die vom früheren Dortmunder IHK-Präsidenten Gustav Wiskott 1928 eingeführt wurden. Bereits 1888 hatten die Stadt und die Handelskammer Dortmund erstmals eine Kaufmännische Fortbildungsschule geschaffen. Über viele Jahre hat sich das Prüfungswesen etabliert und als wichtige Stütze des Ausbildungssystems gezeigt, seit 1969 ist es Teil des deutschen Berufsbildungsgesetzes. Heutzutage nehmen die über 2.300 ehrenamtlichen Prüfer der IHK zu Dortmund im kaufmännischen und gewerblichen Bereich über 12.000 Prüfungen pro Jahr ab.

Krankenkassen sperren sich „Leider sind die Krankenkassen in Deutschland noch nicht so weit“, sagt Stefan Herold, Geschäftsführer der Osudio Deutschland GmbH. „Da uns aber das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter wichtig ist, übernehmen wir die Kosten.“ Eine Investition, die sich lohnt: Schon jetzt ist der Krankenstand gesunken. „Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind der Garant für den Erfolg unseres Unternehmens. Wir können diese Massage jedem Unternehmen nur empfehlen.“

Für das Wohlbefinden der Mitarbeiter: Masseurin Anja D‘Angelo bei der Arbeit. Foto: Osudio

Osudio ›› Osudio ist Europas führender Dienstleister im Bereich von unternehmensweiten E-Commerce-, Produkt-Informations-Managementund CMS-Lösungen. Die Mitarbeiter von Osudio beraten und implementieren am Markt führende Softwarepaket für Unternehmen wie zum Beispiel Hansgrohe, Hoffmann Gruppe, Matrazen Concord, DM-Drogerie oder Richter+Frenzel.

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Gemeinsam mit Landrat Michael Makiolla (vorne Mitte) und IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz ehrte IHK-Präsident Udo Dolezych die Auszubildenden.  Fotos: IHK/Stephan Schütze

gelo spürt Verspannungen gezielt auf und kümmert sich sogar um die mausgeplagten Handgelenke, wenn es notwendig ist. Ohne Öl und Entkleidung ist die Massage entspannend und komfortabel. Die anfängliche Skepsis einiger Mitarbeiter war nach kurzer Zeit verflogen. Energiegeladen und von Rücken- oder Nackenschmerzen befreit, nutzen mittlerweile alle diese kleine Auszeit. Jeder Mitarbeiter, wird dafür 30 Minuten vom Unternehmen pro Massage freigestellt. Diese spezielle Stuhlmassage ist in Deutschland noch nicht so verbreitet. Ursprünglich in den USA entwickelt, wurde die „On Site Massage“ Anfang der 1990er-Jahre in den Niederlanden eingeführt. Inzwischen ist die spezielle Form der Massage mit dem Namen TouchLife etabliert und wird von den Krankenkassen in den Niederlanden erstattet.

Joachim Punge, geboren am 25. Juli 1950 in Castrop-Rauxel, ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets, dessen emotionale Bindung zur Region nie nachgelassen hat. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre begann seine berufliche Laufbahn 1979 in Dortmund. Seit 2000 ist er Partner von audalis Kohler, Punge & Partner Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte sowie Geschäftsführer der audalis Treuhand GmbH. Seit 1997 ist Punge Mitglied der IHK-Vollversammlung, 2006 wurde er ins Präsidium gewählt. An der Spitze der Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte (GWWG) e. V. fördert Punge den wissenschaftlich fundierten Blick in die Vergangenheit. Seit 2010 ist er Vorstandsvorsitzender des Westfälischen Industrieklubs e. V. Der Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Steuerpolitik und im Einsatz gegen eine zunehmende Bürokratisierung unternehmerischer Betätigung. Die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande durch Bundespräsident Horst Köhler 2010 ist ein weiterer Beleg für seine Bereitschaft, gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.

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ie bei vielen IT-Unternehmen üblich, verbringen auch die Mitarbeiter des ITDienstleisters Osudio aus Lünen einen großen Teil ihrer Arbeitszeit vor dem Computer oder auch im Auto. Die Folge der sitzenden Tätigkeit sind Verspannungen im Rücken, an Händen oder Armen. Zur Stärkung der Muskulatur bietet Osudio nun seit einigen Monaten eine mobile Stuhlmassage am Arbeitsplatz an. Masseurin Anja D‘ Angelo ist ausgebildete TouchLifePraktikerin. Sie bringt den Massagestuhl, entspannende Musik und ihre geübten Hände mit. Anja Anja D‘ An-

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Regelmäßige Massagen am Arbeitsplatz geben Motivation und reduzieren den Krankenstand.

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b Container für den Umbau des eigenen Hauses gebraucht wurden oder für den Gewerbebetrieb maßgeschneiderte Entsorgungslösungen gewünscht waren: Für viele Kunden im Kreis Unna und der angrenzenden Region sind ABC Container und GTL ein Begriff. Nun müssen sie sich umgewöhnen: Anstelle der bisherigen Marken „ABC“ und „GTL“ steht ihnen die GWA Logistik GmbH jetzt mit einem einheitlichen Außenauftritt zur Verfügung. „Wir treten nach außen nun noch geschlossener als ein Unternehmen auf und sind so besser für unsere Stammkunden und potenzielle Neukunden erkennbar“, sagt Geschäftsführer Andreas Gérard. Derzeit werden alle Fahrzeuge und Container des Logistik- und Ent-

sorgungsdienstleisters mit Sitz in Unna und Standorten in Bönen, Lünen, Kamen und Fröndenberg auf ein einheitliches „Himmelblau“ umgestellt. „Das wird allerdings einige Zeit dauern, da wir die Umstellung aus Kostengründen möglichst im Rahmen von geplanten Ersatzinvestitionen und Reparaturen vornehmen werden“, erläutert Heinz-Dieter Knäpper, Prokurist der GWA Logistik. Zeitgleich und passend zur Umstellung des Fuhrparks wurde nicht nur bei den Lkw-Fahrern der GWA Logistik, sondern im gesamten Unternehmensverbund eine einheitliche, zeitgemäße Arbeitskleidung eingeführt. Die GWA Logistik GmbH ist zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb und verfügt über 22 eigene Lkw und rund 1.200 Container.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

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Messestand der Lüner Metall- und Lackierwarenfabrik Gottfried Quitmann, um 1930.

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„Biene“, „Hamster“ & Co. Was die Hausfrau früher brauchte, um in der Küche gut zu wirtschaften, kam nicht selten aus der Quitmannschen Fabrik in Lünen. Bis in die 1970er-Jahre wurde dort produziert. Das Westfälische Wirtschaftsarchiv verwahrt, was von einer Jahrzehnte währenden Firmengeschichte übrig blieb. VON JOHANNAH WEBER, WESTFÄLISCHES WIRTSCHAFTSARCHIV DORTMUND

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Werbeblatt für die Rühr- und Knetmaschine „Immerflott“. Werbeplakat für die Einkochapparate und -gläser „Biene“. 42

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ie Einkochapparate und -gläser „Biene“ sowie das Verschlusssystem „Hamster“ für Konserven sind nur zwei Beispiele aus dem umfangreichen Produktprogramm der Metall- und Lackierwarenfabrik Gottfried Quitmann, die vor rund 175 Jahren in Lünen gegründet wurde. Der relativ kleine Bestand des Unternehmens bietet eine Fülle anschaulicher Unterlagen über Produkte der Metall- und Lackierwarenindustrie. Dabei ist besonders das Werbematerial der Firma Gottfried Quitmann, aber auch das der Konkurrenzunternehmen aus verschiedenen westfälischen Orten – zum Beispiel Ahlen oder Iserlohn – und Unternehmen des mitteldeutschen, württembergischen und norddeutschen Raums spannend. Gegründet wurde das Unternehmen 1839 vom Klempner Gottfried Quitmann, der sich zunächst in einem Saal des Gastwirts Franz Köster eine Werkstatt einrichtete. Bereits vier Jahre später bezog er ein Wohnhaus mit Ladengeschäft und Werkstatt in der Nähe des Marktplatzes. 1876 erweiterte und verlagerte das Unternehmen unter Führung des ältesten Sohns die Produktion durch den Ankauf eines ehemaligen Packhofs in der Nähe der Lippe. Die industrielle Produktion schritt in den 1880er-Jahren in der „Metallwarenfabrik mit Dampfbetrieb“ – wie sich das Unternehmen nun stolz bezeichnen konnte – weiter voran, und in den folgenden Jahrzehnten wurde der Betrieb durch Neu- und Erweiterungsbauten sowie die Auslagerung mehrerer Teilbetriebe vergrößert. Ebenso wurde das Produktprogramm zunehmend erweitert. Es umfasste schnell mehrere Hundert Artikel für Haushalt und Gewerbe, darunter Bohnenscheidemaschinen, Backformen, Ablaufbretter, Gießkannen, Vorratsdosen, Milchfilter und -kannen, Reibemaschinen, Knet- und Rührmaschinen, Fruchtpressen oder Abfalleimer. Sie wurden mit dem eingestanzten Zeichen „GQL“, welches für „Gute Qualität liefert Gottfried Quitmann Lünen“ stand, versehen. Eine bebilderte Warenliste aus dem Jahr 1925 enthält ganze 1.425 Positionen. Neben den oft bunten Werbeplakaten und -prospekten gibt es auch Gebrauchsanweisungen und Preisübersichten zu verschiedenen Produkten. Die EinkochVorschriften für die „Hamster“-Dauerdosen boten „Wichtige Grundregeln für das ‚Einhamstern‘“ von Gemüse, Obst sowie Fleisch und Wurst. In den Rezeptheften für das Einkochsystem „Biene“ wur-

de auf die vielfältigen Vorzüge des Einkochens von Lebensmitteln hingewiesen: „Was koche ich heute? – Das ist in der wenig Früchte bietenden Jahreszeit eine beständige Sorge vieler Hausfrauen. Deshalb verbreitet sich immer mehr die Einsicht, daß für eine moderne Küche, an die immer größere Ansprüche in Bezug auf Abwechslung gestellt werden, ein Vorrat an eingekochten Speisen eine Notwendigkeit ist.“

Kartelle waren gängige Praxis Die große Sammlung an fremden Unterlagen zeigt darüber hinaus die genaue Beobachtung des Marktes sowie der Konkurrenz im Bereich der Metallund Lackierwarenindustrie auf. Neben diesen Werbematerialien gibt die Aktenüberlieferung des Lüner Unternehmens auch Aufschluss über die Kartellierung der Branche. Anders als heute waren Kartelle, und damit wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen zwischen Unternehmen, in Deutschland seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine normale wirtschaftliche Praxis zur Regulierung des Marktes und des Wettbewerbs; sie kontrollierten Preise, Mengen und Absatz. In den Akten des QuitmannBestands finden sich Kartellvereinbarungen der Fabrikanten von Bohnenschneidemaschinen, Gießkannen, Milchfiltern oder Herdbeschlägen. Die „Vereinigung der Fabrikanten von Herdbeschlägen“ wurde laut dem im April 1927 geschlossenen Vertrag gegründet, um „die Preise, sowie Zahlungs- und Lieferbedingungen für den Absatz der Herd- und Ofenbeschläge und das gegenseitige Verhältnis zwischen den beteiligten Firmen zu regeln.“ Vereinbarungen zwischen Unternehmen des „Gießkannenkartells“ von 1930 regelten die Einteilung der Absatzgebiete in zwei Bezirke sowie genaue Mengen- und Preisabsprachen. Im Jahr 1940 vernichtete ein Großbrand das Unternehmen beinahe und auch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs richteten große Schäden an den Betriebsgebäuden an. Die Metallund Lackierwarenfabrik erholte sich aber in der Nachkriegszeit wieder und wurde inzwischen in der vierten Generation von Helmut Quitmann geleitet. Angesichts internationaler Konkurrenz und Preisdruck konnte sich das Unternehmen in den 1970er- Jahren nicht mehr halten und ging 1977 auf die Lüner Metallwerke GmbH über; Anfang des Jahres 1981 wurde die Produktion schließlich komplett eingestellt.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Doppelte Premiere Der erste Abitur-Jahrgang des Privatgymnasiums Stadtkrone und neue Fünftklässler sind ins Schuljahr 2015/2016 gestartet.

M Joachim Nill (hinten l.), geschäftsführender Gesellschafter der Leue & Nill Gruppe, Ausbildungsleiter Günter Broszat (vorne, 2. v. l.) und Marketingleiter Christian Boss (r.) freuen sich mit den Azubis über den Start der neuen Website und des Facebook-Auftritts.  Foto: Leue & Nill

Mit LuNA werben Azubis um Fachkräftenachwuchs Auszubildende von Leue & Nill sind im Netz: Unter www.luna-dortmund.de informieren sie Schüler über ihr Unternehmen, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.

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ie Auszubildenden des internationalen Versicherungsmaklers Leue & Nill bieten dem Fachkräftemangel die Stirn und gehen mit einem Internetauftritt von und für Azubis ins Netz. Unter www.lunadortmund.de können sich Schüler bei ihrer Zukunftsplanung nun über das Unternehmen, vor allen Dingen aber über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie über ihre möglichen künftigen Arbeitskollegen informieren. Da der gesamte Auftritt von den Azubis selbst gestaltet wird, ist diese neue Form der Ansprache ganz auf die potenziellen Nachwuchskräfte ausgerichtet. „Junge Menschen informieren sich heute im Internet über Studium, Ausund Weiterbildung“, sagt der Firmenkundenbetreuer Dennis Gottschalk. „Darüber verraten die UnternehmensWebseiten aber meistens nur wenig. Deshalb haben wir einen völlig anderen Auftritt entwickelt, der sich genau diesen Themen widmet.“ Gottschalk hat bei Leue & Nill seine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen absolviert und dabei

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im Rahmen eines dualen Studiums im Jahr 2013 seinen Bachelor-Abschluss gemacht. Jetzt sattelt er in einem berufsbegleitenden Studium noch den Master im Sales Management drauf. „Da meine Eltern auch in der Versicherungsbranche tätig sind, wusste ich zum Glück von den vielen Möglichkeiten. Ansonsten aber hätte ich davon vielleicht gar nichts erfahren und etwas völlig anderes gemacht.“

LuNA soll Image verbessern LuNA, das als Akronym für Leue und Nill Ausbildung steht, will auch zu einer Imageverbesserung des Berufsbilds vom Versicherungsmakler beitragen. „Viele Schüler denken da an Männer in grauen Anzügen, die alten Leuten mit dem Fuß in der Tür etwas aufschwatzen“, erläutert Laura Schreiter, Auszubildende im zweiten Lehrjahr. „Aber das ist ja grotesk.“ Die Idee für LuNA hatten die Azubis bereits vor zwei Jahren. „Nachdem wir das Konzept entworfen hatten und auch die Kosten abschätzen konnten, haben wir das Projekt der Unternehmensleitung vorgestellt“, so Gott-

schalk. Überzeugungsarbeit mussten die Azubis dort kaum leisten. Der geschäftsführende Gesellschafter Joachim Nill war nicht nur von der Idee dieser innovativen Ansprache für die junge Generation begeistert, sondern auch von der Motivation und dem großen Engagement der Auszubildenden. Seitdem wurde intensiv an der Internetplattform und dem FacebookAuftritt gearbeitet, die nun beide freigeschaltet wurden. Hier erfahren die Nutzer auch, dass das über 150-jährige Maklerhaus Leue & Nill nach wie vor ein Familienunternehmen ist. Ein wichtiger Aspekt, denn die Ausbildung verläuft hier nicht anonym. Das unterstreicht auch Carsten Eilmann, der im dritten Ausbildungsjahr ist. „Ich habe vorher zwei Praktika bei großen Versicherungskonzernen gemacht. Die Unternehmensleitung habe ich dort nicht zu Gesicht bekommen. Bei Leue & Nill ist dagegen der persönliche Kontakt über alle Hierarchieebenen hinweg sehr wichtig. Sonst wäre auch ein Projekt wie LuNA sicher nicht zustande gekommen.“

it dem Start des neuen Schuljahrs sind insgesamt 20 Schüler des Privatgymnasiums Stadtkrone (PGS) auf die Zielgerade gegangen: Im Mai 2016 werden sie die ersten sein, die das Abitur an der im Jahr 2009 gegründeten Schule machen. „Wir freuen uns auf diese Premiere. In diesem Schuljahr werden unsere Abiturienten besonders intensiv auf das Abitur vorbereitet, damit sie optimal gerüstet in die Prüfungen gehen können“, berichtet Frank Kaupert, Schulleiter des PGS. Das Konzept des Gymnasiums ist auf individuelle Förderung ausgelegt. Der kürzlich vom Landesrechnungshof an vielen nordrhein-westfälischen Gymnasien vermehrt festgestellte Unterrichtsausfall stellt am PGS kein Problem dar. Für den lückenlosen Tagesablauf der insgesamt 154 Schüler sorgt das 28 Lehrer starke Kollegium. „Dank einer hervorragenden Lehrerversorgung gewährleisten wir, dass selbst bei hohem Krankenstand Stunden nicht ausfallen. Die Schüler erarbeiten im Vertretungsunterricht trotzdem den vorgesehenen Stoff“, erläutert Kaupert. Dass der Unterricht in der Kernzeit zwischen acht und 15:20 Uhr sichergestellt ist, wird durch ein Bereitschaftssystem ermöglicht. Krankheitsbedingte Ausfälle von

Schulleiter Frank Kaupert (2. v. l.) freut sich, den ersten Abiturjahrgang auf die Zielgerade zu schicken und die neuen Fünfer, Quereinsteiger und Lehrer am PGS zu begrüßen.  Foto: Lutz Kampert Lehrern können so auch spontan aufgefangen werden. Außerdem stehen Vertretungsordner mit dem jeweiligen Material zur Verfügung. Selbst Fachunterricht wird auf diese Weise nahezu nahtlos weitergeführt. Das Konzept des PGS lernen momentan auch die neuen Fünfer, Quereinsteiger und Lehrer kennen, die ihrerseits eine „Premiere“ mit dem Wechsel an die private Schule feierten. Insgesamt 25 Neuzugänge auf Schülerseite und vier neue Pädagogen hat das Gymnasium auf der Stadtkrone zum neuen Schuljahr begrüßt.

Über das PGS ›› Das Privatgymnasium Stadtkrone (PGS) ist als erstes und einziges Privatgymnasium in freier Trägerschaft 2009 in Dortmund gegründet worden. Es zeichnet sich durch kleine Klassen mit maximal 21 Schülern, persönliche Atmosphäre, individuelle Förderung sowie moderne Räumlichkeiten und großzügige Lernbereiche aus. Ziel ist es, die individuelle Entwicklung der Schüler mit Blick auf ihre Befähigung als sozial verantwortliche und selbstbewusste Persönlichkeiten zu fördern.

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ESSEN & TRINKEN Modernisierung nonstop „Freischütz“ präsentiert seinen renovierten Wintergarten.

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ie Renovierung des Wintergartens ist ein weiterer Meilenstein in der Baugeschichte des traditionsreichen Gastronomiebetriebs an der Hörder Straße. Jetzt sind sämtliche Gastraumbereiche einmal rundherum grundsaniert. In den vergangenen neun Jahren hat der „Freischütz“ für insgesamt über zwei Millionen Euro eine Rundum-Erneuerung bekommen. Doch damit nicht genug: „Wir werden jedes Jahr weiterhin Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen durchführen“, betonen die „Freischütz“-Chefs Emelie und Jörg Prüser. „Zum Beispiel müssen auch Backstage-Bereiche wie Küche oder Lagerräume regelmäßig modernisiert werden, um Arbeitsabläufe und die Gesamtqualität immer weiter zu optimieren.“ Diese Bauarbeiten in den Hintergrundkulissen werden die Gäste nicht direkt sehen, aber letztlich doch positiv spüren und wahr-

nehmen können. Beim Großprojekt Wintergarten sind die Veränderungen allerdings offensichtlich. Bei der Neugestaltung hieß die Devise: „Weg vom Charme der 1970er-Jahre.“ Daher mussten das Podest, die Spiegelfront, der Bodenbelag und die Beleuchtung weichen und Platz machen für zeitgemäße, einladende Innenarchitektur. Den größten Diskussionsbedarf

WIRTSCHAFT REGIONAL

lieferte der markante Mittelpunkt des Raums: ein Baumstamm. Sollte dieser bekannte Blickfang bleiben? Eine Umfrage unter den Gästen lieferte schließlich das Ergebnis: ein „Ja“ für den Baumerhalt. Der Stamm „erblüht“ in frischen Farben, und Lampion-Lichter in der Baumkrone machen die Gartenparty-Atmosphäre neuerdings perfekt. Bei allen Umbauten war Emelie und Jörg Prüser vor allem eines wichtig: das Traditionelle mit dem Modernen harmonisch zu verbinden.

Der Wintergarten im „Freischütz“ erstrahlt im neuen Glanz. 

Foto: p:e:w

80 Jahre und noch kein bisschen müde Friedhelm Spiehs schreibt Gastronomiegeschichte in Dortmund.

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riedhelm Spiehs ist ein „Dino“ unter den Dortmunder Gastronomen. Bekannt ist er vielen Dortmundern als das Gesicht der legendären Großmarktschänke, die er über 30 Jahre lang betrieben hat. Im Juli feierte Friedhelm Spiehs seinen 80. Geburtstag. Und noch immer ist er mit Herz und Seele Gastronom. Sein jüngstes „Ziehkind“ ist das Gasthaus „In der Meile“ in Marten. Gemeinsam mit seiner Tochter Silvia Frank setzt er die gastronomische (Familien-)Tradition hier fort. 50 Jahre lang ist Spiehs schon im Geschäft. Die goldenen Jahre waren die in der Großmarktschänke. Wegen ihrer Nähe zum Gemüse-Großmarkt nannten die Dortmunder sie auch liebevoll „Petersilien-Bar“. „Da war immer schwer was los!“, erinnert sich Spiehs an die turbulenten Zeiten zurück. Vor fünf Jahren hat Friedhelm Spiehs die Weichen noch einmal neu gestellt. Er

Jörg Seelig von den Dortmunder Brauereien gratulierte Friedhelm Spiehs und seiner Tochter Silvia Frank, die seit fünf Jahren das Hotel und die Gastwirtschaft „In der Meile“ in Marten betreiben.  Foto: p:e:w lässt es nun doch etwas ruhiger angehen. Seine Tochter eröffnete den Hotel- und Gaststättenbetrieb „In der Meile“ und er stieg als Koch mit ein. Seit Jahrzehnten sind sein „Markenzeichen“ die hausgemachten WirsingRouladen. Und weil Friedhelm Spiehs

niemals halbe Sachen macht, bringen es diese Prachtexemplare auf stolze 400 Gramm. Alle, die deftige Hausmannskost mögen, werden auch den westfälischen Sauerbraten und die Rinderroulade lieben. Mit Knödeln und Rotkohl wie „bei Muttern“.

„Tierisch“ gut feiern im Haus Schmidt Eine 110-jährige Tradition setzt sich erfolgreich fort.

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s ist ein stattlicher Geburtstag am Wilhelmplatz 5: Seit 110 Jahren kehren hier am Marktplatz von Unter-Dorstfeld die Menschen ins Gasthaus ein. Ilona Loewke verknüpfte den runden Geburtstag der Gastronomie mit der Feier ihres fünfjährigen Pächterdaseins im

„Haus Schmidt“. Bei der Party zeigte sich einmal mehr, dass im Haus Schmidt „tierisch“ gut gefeiert werden kann. Das Wort „tierisch“ darf man sogar wörtlich nehmen: Denn regelmäßig treffen sich hier Anhänger der „Furry“-Szene. Die Mitglieder der neuen Subkultur machen sich

Gründe zum Feiern im Haus Schmidt: Alexander Olschowka von den Dortmunder Brauereien gratuliert Wirtin Ilona Loewke (r.) und ihrer Mitarbeiterin Tatjana Vaynerowka stilecht mit einem gut gezapften Pils.  Foto: p:e:w 46

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einen Spaß daraus, sich in plüschigen Tierkostümen zu verkleiden. Im Haus Schmidt sind „Füchse“ wie „Einhörner“ herzlich willkommen. Neben dieser etwas exotischen Szene nutzen das Haus Schmidt vor allem zahlreiche alteingesessene Dorstfelder Gruppen. Das Haus ist das Vereinslokal der Handballabteilung des ATV Dorstfeld, der Skatfreunde 70 Dorstfeld, des Allgemeinen Knappenvereins „Glück-Auf“-Dorstfeld, des IGBCE Dorstfeld, des Dart-Vereine „Die wilden Acht“ und „Kellerkinder“. „Das Haus Schmidt ist tief verwurzelt mit dem Leben und den Menschen in Dorstfeld“, berichtet Ilona Loewke voller Stolz. Und die Pächterin ist mit ihrer offenen, lebenslustigen Art ein fester Bestandteil davon geworden. Mit viel persönlichem Einsatz pflegt sie das Kleinod an echter KneipenKultur. „Zu meinen Aufgaben gehört, immer ein offenes Ohr und eine breite Schulter für meine Gäste zu haben“, sagt Ilona Loewke. Ruhr Wirtschaft September 2015

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Jubiläum

Apple und Dula – eine starke Partnerschaft

50 Jahre

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Seine neueste Kreation, die Apple Watch, präsentiert der US-Kultkonzern weltweit auf Ladentischen des Dortmunder Traditionsunternehmens.

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ie Orte Vreden, im westlichen Münsterland, und Cupertino, an der Westküste der USA im sonnigen Kalifornien, trennen 8.912 Kilometer Luftlinie. Und doch haben sie etwas gemeinsam: Es ist nicht nur die hohe Innovationskraft dort ansässiger Unternehmen, die sie eint, sie haben auch intensive geschäftliche Beziehungen. Das Dortmunder Traditionsunternehmen Dula (Dustmann Ladenbau) baut für das wertvollste Unternehmen der Welt, US-Kultkonzern Apple, u. a. die Ladentische für die Präsentation der Apple Watch. Im August gab der 63-jährige Firmenchef, Heinz-Herbert Dustmann, in der „Welt am Sonntag“ erstmals einen Blick hinter die Kulissen seiner Dependance in Vreden. „Ein großer Vertrauensbeweis“, betont IHK-Vizepräsident Dustmann. Allerdings öffnete er die Tür nur einen Spalt breit, denn zu den Räumen, in denen für Apple produziert wird, haben nur ausgewählte Mitarbeiter Zugang. Im Münsterländer Dula-Werk Vreden wird fast ausschließlich für den Konzern in Kali-

fornien produziert. Ob in den AppleStores in der Londoner Regent Street, am Louvre in Paris oder am Berliner Kurfürstendamm – fast überall auf der Welt, wo sich Menschen über das neueste Apple-Produkt, die Apple Watch, beugen, sie stehen an einem Tisch, der bei Dula hergestellt wurde. Von Tischen kann hier allerdings kaum mehr die Rede sein. Sie ähneln viel mehr selbst einem Hightechprodukt. Für den Betrachter unsichtbar sind etwa die Schubladenschlösser, die kontaktlos mit Chipkarten geöffnet werden. Auch die Ladeelektronik für jedes einzelne Gerät und die drahtlosen Router für den Internetzugang sind diskret eingearbeitet und von außen nicht zu sehen. Dies alles wird geschützt mit einem Spezialglas, das vom italienischen Panzerglashersteller Isoclima geliefert wird. So ein Tisch wiegt dann leicht an die fünf Zentner. Kosten: schätzungsweise so viel wie ein Kleinwagen. Apple gibt jedes Detail bei der Entwicklung vor, selbst kleine Abweichungen sind nicht gestattet. Am En-

Sein Unternehmen baut für Apple die Ladentische zur Präsentation der Apple Watch: Heinz Herbert Dustmann, Chef des Dortmunder Traditionsunternehmens Dula.  Foto: pr 48

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de wird jedes neue Möbelstück von Apples Design-Chef Jonathan Eve begutachtet. Erst wenn er seinen Segen gegeben hat, ist der Tisch perfekt und kann produziert werden. Von Vreden wurden bislang schon mehrere Tausend Tische per Lastwagen, Schiffscontainer oder Luftfracht in die Welt verschickt. Auf die Frage, wie der Kontakt zu Apple zustande gekommen sei, antwortet Dustmann: „Es war eine Kundenempfehlung, durch die ein britisches Architekturbüro Apple vor einigen Jahren auf uns aufmerksam gemacht hat. Wir zählen heute zu den führenden Unternehmen unserer Branche in Europa (und darüber hinaus) und haben uns international einen Namen gemacht. Zu unseren Kunden gehören unter anderen auch BMW, Leica, Zara, die Estée Lauder-Gruppe, Michael Kors, Harvey Nichols, Selfridges und die Meyer Werft.“ Dula ›› Dula wurde von Heinz-Herbert Dustmanns Vater, Heinrich, 1953 als Designbüro gegründet. Nach den ersten Werken in Deutschland wurde 1966 ein erster Produktionsstandort in Saragossa eröffnet. 1990 übernahm Heinz-Herbert Dustmann die Leitung des vielseitigen Unternehmens mit Produktionsstätten heute in Vreden, Ahaus und Spenge sowie ausländischen Standorten in Saragossa, London, Pskow (Russland) und Dubai. Weltweit arbeiten mehr als 1.000 Mitarbeiter für Dula. Am Standort Dortmund-Hombruch unterhält die Dula-Gruppe neben der Unternehmenszentrale das zentrale Planungs- und Designbüro, das DulaStudio mit computergesteuertem Lichtstudio, das eigene Warenhaus und das Edel-Restaurant Cielo.

Die IHK-Ausbildungsstellenvermittler Stefan Nees (l.) und Ursula Siedenburg (2. v. l.) im Beratungsgespräch mit Jugendlichen. Foto: IHK/Oliver Schaper

Freie Ausbildungsplätze für 2015 jetzt melden! Transparenz herstellen: IHK und Arbeitsagentur unterstützen Unternehmen, die „passenden“ Auszubildenden zu finden.

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urch eine Ausbildung erhalten Jugendliche eine solide Basis für ihre weitere berufliche Laufbahn. Betriebe wiederum können dem drohenden Fachkräftemangel aktiv begegnen, indem sie selbst ausbilden und auf diese Weise den Fachkräftenachwuchs für ihren Betrieb sichern. Um 2015 noch Jugendliche und Betriebe passend zusammenbringen zu können, ist es wichtig, Transparenz über die offenen Ausbildungsplätze herzustellen. Sie haben noch freie Ausbildungsplätze? Weil … ›› die Lehrstelle in Ihrem Betrieb nicht angetreten wurde? ›› sie sich während der Probezeit von Ihrem/Ihrer Auszubildenden getrennt haben? ›› Sie kurzfristig mehr Ausbildungsplätze anbieten können? ›› Sie den passenden Auszubildenden einfach noch nicht gefunden haben? Dann melden Sie Ihre freien Lehrstellen jetzt! Um die Zahl geeigneter Bewerber zu erhöhen, schalten erfolgreiche Ausbildungsbetriebe neben dem Vermittlungsservice der IHK den Arbeitge-

ber-Service (AG-S) der Arbeitsagentur ein. Er kennt viele Bewerber und verfügt über Möglichkeiten, die passenden für die jeweilige Ausbildungsstelle herauszufiltern. Die Vermittler des AG-S besitzen branchen- und regionalspezifische Kenntnisse über den Arbeits- und Ausbildungsmarkt und sind mit den Entwicklungen vertraut. Sie filtern die Bewerberprofile entsprechend den Vorgaben des Unternehmens und fordern ausschließlich geeignete Bewerber auf, sich zu bewerben. Ihr Lehrstellenangebot können Sie direkt an die u. g. Ansprechpartner/innen der IHK melden. Sie leiten die Angebote direkt an die zuständigen Arbeitsagenturen weiter. Oder nehmen Sie direkt Kontakt mit dem AG-S unter der bundesweiten kostenlosen Service-Nummer für Arbeitgeber 0800 4555520 auf. Ansprechpartner bei der IHK zu Dortmund: ›› Kerstin Scheel, Tel 0231 5417-352, [email protected] ›› Ursula Siedenburg, Tel. 0231 5417110, [email protected] ›› Stefan Nees, Tel. 02381 9214-116, [email protected]

Die Gründung der Teppichreinigung Ruhr GmbH & Co. KG, Dortmund, erfolgte 1965 gemeinsam durch die Chem. Reinigung Croon, Witten, Großwäscherei Edelweiss, Hagen, Chem. Reinigung Heinrich, Dortmund und die Chem. Reinigung Ruess, Bochum. Gegenstand des Unternehmens war schon damals die Wäsche aller Arten von Teppichen. 1977 übernahm Klaus Louis die Anteile der Firman Ruess. 1986 wurde eine neue Waschhalle am Alter Hellweg 132 in Dortmund gebaut. Außerdem schaffte man eine neue Teppichwaschanlage an. Im gleichen Jahr wurde außerdem die Teppichreinigung Ruhr GmbH in Düsseldorf gegründet. Neben dem Ruhrgebiet gehörten jetzt auch das Rheinland, Siegerland und Luxemburg zum Einzugsgebiet. 1988 schied der Gesellschafter Heinrich aus. 1991 übernahm die Teppichreinigung Ruhr die Röver GmbH in Frankfurt. Das Leistungsspektrum wurde im Bereich Polster-, Matratzen- und Lederreinigung erweitert. 2009 verstarb der geschäftsführende Gesellschafter, Klaus Louis und Jürgen Stoll wurde Geschäftsführer. 2014 übernahmen Gisela und Albrecht Croon alle Geschäftsanteile.

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WIRTSCHAFT REGIONAL

Glückwunsch 50. Geburtstag

Ulrich Fischer

Kein Einheitsbrei Was eine Stadt und den Handel zur starken Marke macht, und warum die Kassen klingeln, wenn ein Standort unverwechselbar ist, darüber diskutierten Teilnehmer beim 4. IHK-Handelstag NRW in Köln. IHK-Handelsexperte Ulf Wollrath (l.) freute sich, dass Kirsten Mitsalis-Bauer (2. v. r.) die Arbeit der „Qualitätsroute Dortmund“ auf der Tagung in Köln vorstellte. Mit dabei waren auch Thomas Schäfer (r.) und Markus Kaluza vom Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland e. V. (2. v. l.) sowie Monika Block vom Cityring Dortmund e. V. (Mitte) Foto: IHK NRW

„Competentia“ zieht Bilanz Abschluss des Landesprojekts für Verbesserungen bei der Frauenerwerbstätigkeit: Broschüre listet Aktivitäten auf.

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reieinhalb Jahre hat sich das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet für Verbesserungen bei der Frauenerwerbstätigkeit engagiert. Nun endete die aktuelle Phase des Landesprojekts „Competentia“. Zum Abschluss kamen noch einmal all die zusammen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Das Programm umfasste neben den Bilanzen aus Dortmund und Unna eine temperamentvolle Laudatio von Klaus Brenscheidt, dem stellvertretendem Geschäftsführer der IHK zu Dortmund. Er würdigte den Einsatz für Frauen in der Wirtschaft als bedeutendes und zukunftsträchtiges Thema für die Region: „Frauen schneiden bei Schulabschlüssen und im Studium deutlich besser ab. Aber im Karriereroulette von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik spielen sie noch immer eine untergeordnete Rolle. Damit haben es 50 Prozent der Bevölkerung aufgrund ihres Geschlechts grundsätzlich schwerer, Fuß zu fassen“. Die IHK zu Dortmund hat-

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te in zahlreichen Projekten mit Competentia kooperiert. Ein Gesamtbild der Aktivitäten findet sich in einer handlichen Broschüre, die einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten gibt, die in der Projektlaufzeit umgesetzt wurden. Wie zum Beispiel die Unternehmerinnen-Messe „DieBoss“, eine regionale Studie zu Frauen in Führungspositionen, das Projekt „She – Sie hat’s erfunden“, das das Augenmerk auf innovative Frauen in der Region lenkt oder Donna e. V., das neu gegründete Unternehmerinnen-Netzwerk. Veranstaltungsort war das Ruderleistungszentrum am Dortmund-EmsKanal, wo der Deutschlandachter trainiert und bereits mehrfach Olympiagold geholt hat. Wie Projektleiterin Ursula Bobitka betonte, stehen die Sportler sinnbildlich für Erfolge, die auch bei Competentia nur in Teamarbeit erreicht werden konnten. Viele der rund 60 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit zu einer Besichtigung des Ruderleistungszentrums.

Am 1. August feierte Ulrich Fischer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lünen und seit dem 18. Januar 2006 IHK-Vollversammlungsmitglied, seinen 50. Geburtstag. Der vierfache Vater bringt seit seiner Berufung in die Vollversammlung der IHK sein ehrenamtliches Engagement in Ausschussarbeiten ein: Seit 2006 ist er aktiv im Haushaltsausschuss beteiligt und führt den Vorsitz seit 2010. Zudem gehört er von 2010 bis heute dem Berufsbildungsausschuss an. Zur Erarbeitung des Handlungskonzepts der Vollversammlung brachte er außerdem sein Fachwissen in den Arbeitskreis „Standortpolitik für Innovation und Wachstum“ ein.

65. Geburtstag

Hans-Jörg Hübner Hans-Jörg Hübner, Geschäftsführer der Gesellschaft für Gerätebau (GfG) mbH, und seit 1999 Mitglied der IHK-Vollversammlung, feierte am 5. August seinen 65. Geburtstag. Nach dem Abitur studierte Hübner Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaft in Münster. 1979 trat der Diplom-Kaufmann in die GfG ein. Vier Jahre später leitete er das Familienunternehmen als Geschäftsführer. Hübner baute die GfG kontinuierlich aus, gründete weltweit Produktions- und Vertriebsgesellschaften – unter anderem auch in Südafrika. Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ernannte ihn 1998 zum Honorarkonsul der Republik Südafrika. „Mein wichtigstes von zahlreichen Ehrenämtern“, sagt Hübner. Darüber hinaus macht er sich als Vorsitzender des Vereins „Pro Airport“ für den Ausbau des Dortmunder Flughafens stark und setzt sich für die Weiterentwicklung des regionalen Wirtschaftsraumes ein.

Übergabe im Verkehrsverband Am 2. September sprach die Mitgliederversammlung auf ihrer Jahreshauptversammlung in der IHK Mittleres Ruhrgebiet Stefan Peltzer als neuem Geschäftsführer das Vertrauen aus.

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r übernimmt das Amt von Stefan Schreiber, der 14 Jahre die Geschäfte des Verkehrsverbands geleitet hat. In dieser Zeit trug Stefan Schreiber maßgeblich dazu bei, dass sich das Verbandsgebiet auf die Größe des Regierungsbezirks Arnsberg erweiterte. Aufgrund seiner neuen Aufgabe als Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund übergibt er das Amt zum 1. Oktober an seinen Nachfolger. Stefan Peltzer ist Referatsleiter Verkehr, Logistik und Planung bei der IHK zu Dortmund und bereits seit zehn Jahren in der Geschäftsführung des Verkehrsverbands tätig. In dieser Zeit zeichnete er sich als Organisator und auch Mitautor verschiedener Studien aus. Zuvor studierte er Wirtschaftswissenschaften an der RuhrUniversität Bochum.

Fundiertes Wissen gefragt „Für die Aufgabe des Geschäftsführers des Verkehrsverbands braucht man quasi eine Sonderanfertigung“, erklärt der Verbandsvorsitzende Prof. Dr. Rolf Windmöller. „Auf der einen

Christoph Burghaus, Stefan Peltzer, Stefan Schreiber und Prof. Dr. Rolf Windmöller (v. l.).  Foto: Verkehrsverband Westfalen e. V. Seite ist ein Netzwerker im Umgang mit Ministerien, Unternehmen und Verbänden gefragt. Gleichzeitig sind Organisationstalent für die Umsetzung der Studienprojekte sowie fundiertes Wissen über die Verkehrsträger und die regionalen Strukturen erforderlich“, so Windmöller. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Der

Verkehrsverband Westfalen e. V. hat im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert und kann auf über 150 Studien, Positionspapiere, Stellungnahmen, Veranstaltungen und Fachartikel zurück blicken. Er setzt sich für die Verbesserung der Mobilität im Regierungsbezirk Arnsberg ein.  www.verkehrsverband-westfalen.de

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WIRTSCHAFT REGIONAL

WIRTSCHAFT REGIONAL

Jubiläum

Cineworld Lünen legt Rekord-Halbjahr hin

25 Jahre

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Knapp 120.000 Besucher haben im ersten Halbjahr das Kino in Lünen besucht.

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ir haben mit diesem Ergebnis nicht nur das beste erste Halbjahr in der CineworldGeschichte erlebt, sondern wir liegen damit auch satte 26 Prozent über der Besucherzahl des Vergleichszeitraums 2014“, freut sich Max Biela, Assistent der Geschäftsführung. „Wichtig ist bei der Bewertung unserer Entwicklung in Besucherzahlen natürlich, wie sich der gesamte deutsche Kinomarkt entwickelt. Hätte die ganze Branche im Vergleich zum Vorjahr diese Steigerung produziert, würden wir nur den durchschnittlichen Trend durch gute Filmversorgung mitmachen. Da der Markt aber bei nur 17 bis 18% liegen wird – die offiziellen Zahlen wurden noch nicht veröffentlicht – freuen wir uns nun ganz einfach darüber, dass wir so viel besser abschneiden als der Durchschnitt“, erklärt Geschäftsführer Lutz Nennmann. Die Cineworld-

Betreiber sehen sich bestätigt in den fortlaufenden Investitionen, die sie in den vergangenen Jahren ins Lüner Innenstadtkino tätigten, nach Angaben der Geschäftsführer inzwischen ein Millionenbetrag. Erst vor Kurzem wurden Umbau und Umgestaltung des Kassen-Foyers im Erdgeschoss abgeschlossen. Für das zweite Halbjahr sieht Nennmann eine weiterhin ausgesprochen gute Filmversorgung kommen. „Wir haben die Chance, das besucherstärkste Jahr der Cineworld zu erleben. Max Biela verweist bei dieser Vorschau noch auf ein Highlight für Filmfans: Am 21. Oktober zeigt die Cineworld ab 19 Uhr alle drei Teile der Science-Fiction-Komödie „Zurück in die Zukunft“ – auf der großen Leinwand und in bester, restaurierter Digitalqualität. Cineasten wissen: Marty McFly und Doc Brown reisen im zweiten Teil der Trilogie ins Jahr 2015.

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microParts entstand 1990 als Ausgründung aus dem Forschungszentrum Karlsruhe. Zur Gründung schlossen sich Hoesch AG, Hüls AG, Rheinmetall GmbH, Steag AG und VEW AG zusammen. In Kooperation mit dem damaligen Kunden Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG entwickelte microParts den Inhalator Respimat, der 2004 erstmals auf den Markt kam. Im selben Jahr nahm das pharmazeutische Unternehmen Boehringer Ingelheim das Dortmunder Unternehmen unter sein Dach, das von da an unter dem Namen Boehringer Ingelheim microParts firmierte. Der neuartige Inhalator fand solchen Anklang auf den internationalen Märkten, dass microParts sich seit 2011 ganz auf dessen Herstellung konzentriert. Mit der dritten Produktionslinie, die im September 2014 eingeweiht wurde, ist die Produktionskapazität auf 44 Millionen Inhalatoren pro Jahr erhöht worden. Die nächste Kapazitätserweiterung ist bereits gestartet.

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Spezialist für „weiße Ware“ wächst weiter Langfristige Arbeitsplatzsicherung vor kurzfristiger Gewinnmaximierung: Hans Aulich Hausgerätetechnik baut Umschlagpunkt in Lünen aus.

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en Kunden der Hans Aulich GmbH stehen nun rund 4.500 Quadratmeter Fläche als CrossDocking-Lager zur Verfügung. Die kontinuierlich positive Geschäftsentwicklung machte den Ausbau der 2012 in Betrieb genommenen Speditionsanlage in Lünen-Brambauer notwendig. Das Unternehmen hat sich auf die Logistik von Haushaltsgeräten (weiße Ware) spezialisiert. Am Umschlagpunkt werden täglich im Dreischichtbetrieb rund 2.000 Groß- und Kleingeräte von zehn verschiedenen Hausgeräteherstellern umgeschlagen. Dies entspricht einer Tonnage von 100 bis 120 Tonnen pro Tag. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 60 Mitarbeiter in Festanstellung sowie sechs Teilzeitkräfte. Der Fuhrpark umfasst 36 Fahrzeugeinheiten, die die Ware im Großraum Nordrhein-Westfalen verteilen. Ständige Erneuerung des Fuhrparks und kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter sichern den ho-

Groß und Klein: Hans Jörg Aulich (l.) führt seit 1990 das Unternehmen. Mit Sohn Marcel ist die Unternehmensnachfolge gesichert.  Foto: Hans Aulich GmbH hen Qualitätsanspruch der Auftraggeber. Langfristige Arbeitsplatzsicherung hat Vorrang vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Seit 1990 leitet der heutige Geschäftsführer Hans Jörg Aulich das Unternehmen seit dem Tod des Unternehmensgründers Hans Aulich im Jahr 2014 in alleiniger

Verantwortung. Und die nächste Generation steht schon bereit. Seit zwei Jahren arbeitet der älteste Sohn, Marcel Aulich, nach Abschluss seiner Lehre als Speditionskaufmann als Werkstudent im Unternehmen mit. Nach Abschluss des BWL-Studiums wird er mit in die Geschäftsführung eintreten.

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Lünen entwickelt sich positiv

Dank und Anerkennung gab es für Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz die sich demnächst in den Ruhestand verabschieden werden.  Fotos: IHK/Michael Printz

Zahl der Unternehmen ist gestiegen, Hauptbahnhof Lünen soll modernisiert und Haltepunkt für Rhein-Ruhr-Express werden.

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m Mittelpunkt des IHK-Wirtschaftsgesprächs im Hotel „Am Stadtpark Lünen“ standen Dank und Anerkennung für Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick und IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz. Vor vielen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung würdigten IHK-Vizepräsident Dr. Ansgar Fendel, Geschäftsführer der Remondis Assets & Services GmbH, und der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber die Verdienste der beiden, die sich demnächst in den Ruhestand verabschieden werden. Schreiber erinnerte mit einer humorvollen und informativen Präsentation an die Höhepunkte der Wirtschaftsgespräche der vergangenen 15 Jahre, bei denen so wichtige Themen wie Energiepreise, Verkehrsinfrastruktur und Standortmarketing intensiv erörtert und diskutiert wurden. Bürgermeister Stodollick dankte der IHK herzlich für die gute Zusammenarbeit – vor allem im Hinblick

auf die Entwicklung von Gewerbeflächen, Verkehrsinfrastruktur, Kreislaufwirtschaft und Einzelhandelskonzepten. „Ich habe die IHK immer als verlässlichen, kompetenten und engagierten Partner kennengelernt“, lobte er. IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz würdigte im Gegenzug die zielgerichtete Wirtschaftspolitik der Lippestadt und betonte die hervorragende Entwicklung der gestiegenen Unternehmenszahlen. Waren es im Jahr 1995 noch 2.153 Unternehmen in Lünen, so stieg die Zahl in den Jahren an bis auf gegenwärtig 3.293. „Ich wünsche den Unternehmen in Lünen weiterhin eine stabile Konjunktur und eine gute Position im Wettbewerb. Ich hoffe sehr, dass die Beschäftigung in der Stadt stabil bleibt und dass die betriebliche Berufsausbildung ein Garant für die Nachwuchssicherung bleibt.“ Wie wichtig die wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der vergangenen Jahre für Lünen waren, das machte auch der aktuelle Über-

blick von Dr. Fendel deutlich. Er ging auf die Infrastrukturentwicklung und die geplanten Investitionen am Hauptbahnhof ein. Land, Bund und die Deutsche Bahn investieren insgesamt 415 Millionen in die Modernisierung von 117 kleineren und mittleren Bahnhöfen in NRW. Der Hauptbahnhof Lünen soll für fünf Millionen Euro modernisiert werden. Durch den Neubau des Mittelbahnsteigs wird Lünen künftig als Haltepunkt für den neuen Rhein-Ruhr-Express (RRX) geeignet sein. „Ich hoffe, dass im Zuge der Neuplanung des Bundesverkehrswegeplans 2015 eine entsprechende Priorisierung für den zweispurigen Ausbau der Strecke Dortmund – Lünen – Münster erfolgt“, betonte Dr. Fendel. Positiv hob er auch die Investitionen für den Stadthafen hervor. Mit dem neuen Hafenkran würden neue Wirtschaftsfelder erschlossen. Der IHK-Vizepräsident zeigte sich zuversichtlich, dass der letztjährige Güterumschlag von 1,4 Millionen Tonnen

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Dr. Ansgar Fendel erläuterte, was es mit der Initiative „industry@work“ auf sich hat: die besondere Bedeutung der heimischen Industriebetriebe wieder tiefer im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu verankern. schon bald übertroffen werde. Gute Zahlen auch vom Ausbildungsmarkt: 2014 wurden bei den Lüner Unternehmen insgesamt 307 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (2013: 281). „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es in diesem Jahr auch wieder schaffen, die 300er- Marke in Lünen zu knacken, um weiterhin auch als attraktiver Ausbildungsstandort wahrgenommen zu werden“, sagte Dr. Fendel, der im weiteren Verlauf des Wirtschaftsge-

sprächs auch die neue Industrie-Initiative „industry@work“ vorstellte. Ziel der Initiative ist es, die besondere Bedeutung der heimischen Industriebetriebe wieder tiefer im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu verankern. Als einer der Gastgeber des Wirtschaftsgesprächs stellte Andreas Riepe, Geschäftsführer des Hotels „Am Stadtpark Lünen“, in einem Unternehmensporträt die Riepe Privat-Hotels im Ruhrgebiet vor. Die Familie Riepe leitet fünf Hotelbetriebe in der Region und bietet seinen Gästen insgesamt 490 komfortable Zimmer mit 800 Betten, zwölf Restaurants, 40 moderne Tagungsräume und Festsäle für bis zu 500 Personen an. Den Schlusspunkt des Wirtschaftsgesprächs setzte die von Thorsten Wagner, Chefredakteur von Antenne Unna, moderierte Diskussionsrunde über ehrenamtliches Engagement als wichtige Säule in der gesellschaftlichen Verantwortung. Es diskutierten neben Dr. Fendel Linda Holtkamp, Geschäftsführerin der hbwa GmbH & Co. KG, Heinrich Lages, Vorsitzender des Vorstandes der Volksbank Selm-Bork eG und Michael Schüring, Geschäftsführer des CBE Centrum für bürgerschaftliches Engagement e. V. sowie Initiator des Ruhrdax.

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IHK-Wirtschaftsgespräch im Hotel „Am Stadtpark Lünen“: IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz, Andreas Riepe, Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick, Dr. Ansgar Fendel, Heinrich Lages, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Linda Holtkamp, Michael Schüring und Thorsten Wagner (v. l.).

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Zum Abschied gab es für Reinhard Schulz, der im Oktober in den Ruhestand geht, von den Unternehmern einen Präsentkorb mit Leckereien aus Schwerte.

Akteure des Wirtschaftsgesprächs in Schwerte (v. l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz, Bürgermeister Heinrich Bückelühr, Hans J. Hesse, Tina Risse-Stock, Georg Schulte (IHK), Martin Kolöchter, Andreas Feike und Rainer Hermes.  Fotos: IHK/Stephan Schütze

Export stärkt Schwertes Wirtschaft In der Stadt an der Ruhr liegt die Exportquote bei 36 Prozent. Weniger Arbeitslose, deutlich mehr Ausbildungsverhältnisse.

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um Wirtschaftsgespräch der IHK begrüßten die beiden Vollversammlungsmitglieder Tina Risse-Stock, Geschäftsführerin der Blumen Risse GmbH, und Rainer Hermes, Geschäftsführender Gesellschafter der Hermes Technologie GmbH & Co. KG, rund 80 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Rohrmeisterei Schwerte. In ihrer Einleitung ging Tina Risse-Stock auf die positiven Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage ein. Die Zahlen für die Ruhrstadt Schwerte zeugen von wirtschaftlicher Stabilität: Die Zahl der Unternehmen stieg binnen eines Jahres um 20 auf nunmehr 2.440 (Juni 2015) an. Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2015 mit 7,2 Prozent um 0,5 Prozentpunkte niedriger als noch im vergangenen Jahr und ist in der IHK-Region die niedrigste. In Schwerte wurden 121 neue Ausbildungsverhältnisse registriert, ein starkes Plus von acht Prozent.

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Moderator Rainer Hermes übergab dann an Bürgermeister Heinrich Böckelühr, der unter dem Motto „Solide Politik für eine Stadt in Bewegung“ über die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Ruhrstadt berichtete. Böckelühr ging auch auf die Flüchtlingsproblematik in Schwerte ein.

Exportmotor brummt Die tragende Säule der starken Konjunktur beleuchtete IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz in seinem Vortrag „Exportmotor brummt weiter: Schwerte ist dabei“. Als wirtschaftlich stärkstes Bundesland exportiert Nordrhein-Westfalen knapp 16 Prozent aller deutschen Exportgüter, 2014 lag das Auslandshandelsvolumen bei 387 Milliarden Euro. „Auch in unserer IHK-Region hat die Bedeutung der Außenwirtschaft zugenommen“, betonte Schulz. Lag der Auslandsumsatz des Verarbeitenden Ge-

werbes 2002 noch bei 3,2 Milliarden Euro (Exportquote: 31 Prozent), so stieg er bis 2014 auf 5,2 Milliarden Euro (Exportquote: 38,1 Prozent) an. Im selben Zeitraum wuchs die Zahl der bei der IHK beantragten Ursprungszeugnisse von 7.700 auf 14.300 an. „Dazu kamen 2014 insgesamt fast 9.000 Beratungen in den Bereichen Auslandsmarkterschließung sowie Zoll und Außenwirtschaftsrecht“, unterstrich Schulz das Serviceangebot der IHK. In Schwerte, dessen international erfolgreicher Mittelstand von Unternehmen wie z. B. Diagramm Halbach, Hermes Technologie, F.H. Papenmeier, J.D. Theile, Ültje und Zapp Precision Metals ge-

prägt wird, lag der Auslandsumsatz 2014 bei 381 Millionen Euro (Exportquote: 35,9 Prozent). Im Folgenden stellte IHK-Vizepräsident Hans J. Hesse, Geschäftsführender Gesellschafter der Hesse GmbH & Co. KG, die neue Industrie-Initiative „industry@work“ vor. Zusammen mit der IHK informieren 15 große Unternehmen darüber, wie vielschichtig, innovativ und leistungsstark die Industrie heutzutage ist. Ziel der Initiative ist es, die besondere Bedeutung der heimischen Industriebetriebe wieder tiefer im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu verankern. Allein in der IHK-Region beschäftigen 2.300 Industrieunternehmen gut 88.000 Mitarbeiter und stellen damit jeden vierten Arbeitsplatz. „Mit einem Umsatz von 13,6 Milliarden Euro und einer Exportquote von 38,1 Prozent bildet die Industrie das Rückgrat der produktions- und exportorientierten deutschen Wirtschaft“, betonte Hesse. Zum Abschluss des Wirtschaftsgesprächs stellte Andreas Feike, Geschäftsführer der arias Fabrik für Kunststoffverarbeitung GmbH, sein Unternehmen vor. Vor 50 Jahren gegründet, konzentriert sich das Unternehmen seit Anfang der 1980erJahre auf die Herstellung hochwertiger Nassprozesseinrichtungen und verfügt am Standort Schwerte über moderne Fertigungsanlagen.

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„Logistikstandort des Jahres“ bekommt Zuwachs Von der Schraube bis zum Gartenhäuschen: Ab Ende September werden die Bau- und Gartenmärkte der Hellweg Gruppe zentral von Hamm aus beliefert.

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öglich macht dies das neue Verteilzentrum. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann und zahlreichen geladenen Gästen wurde es Anfang September eingeweiht. Am Oberallener Weg ist ein rund 45.000 Quadratmeter großer Neubau entstanden, der modernsten logistischen sowie energetischen Anforderungen entspricht.

Geplante Inbetriebnahme im zweiten Quarttal 2019: So wird die bundesweit größte und modernste Bundesbank-Filiale aussehen.  Fotos: Bundesbank

Bundesbank baut an der B 1

Mitarbeiterzahl wächst In den Standort wurden insgesamt rund 30 Millionen Euro investiert. Die über 150 Märkte des Bau- und Gartenmarktunternehmens werden künftig von Hamm-Rhynern aus mit Waren versorgt. 57 Verladetore stehen für einen reibungslosen Warenein- und -ausgang zur Verfügung. Von rund 50.000 Lagerplätzen aus werden die Produkte bedarfsgerecht aus dem Lager an die Bau- und Gartenmärkte sowie Fachgartencenter des Unternehmens ausgeliefert. Auch Bestellungen aus den Onlineshops der Hellweg Gruppe werden aus dem neuen Logistikzentrum versendet. Die Mitarbeiterzahl wächst in Hamm-Rhynern auf über 100 an. „Unsere Stadt hat sich als Logistikstandort einen guten Namen gemacht“, so Thomas HunstegerPetermann, Oberbürgermeister der Stadt Hamm. „Im Vorjahr ist Hamm für Nordrhein-Westfalen sogar als „Logistikstandort des Jahres“ ausgezeichnet worden. Mit der Ansiedlung von Hellweg können wir hinter diesen Titel erneut ein Ausrufezeichen setzen. Darüber hinaus freuen wir uns natürlich über die zusätzlichen Arbeitsplätze, die wir in unserer Stadt nach wie vor gut gebrauchen können.“ Der Neubau ist Teil des neuen Logistikkonzepts der Hellweg Gruppe. Hintergrund ist das überproportionale Wachstum des Unternehmens. Hell58

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Dortmund wird endgültig zu einem der Finanzzentren in NRW: Für gut 300 Millionen Euro entsteht bis 2019 an der B 1 eine hochmoderne Filiale der Bundesbank.

D Hellweg-Inhaber Reinhold Semer (2. v. r.) freute sich gemeinsam mit dem Chef der Wirtschaftsförderung Hamm, Christoph Dammermann (l.), Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, (2.v.l.) Torsten Könning, Senior Business Development Manager Goodman Germany (Mitte) und Reinhard Müller, Leiter Logistik Hellweg (r.), über die Eröffnung des neuen Verteilzentrums in Hamm-Rhynern. Foto: Hellweg Die Profi-Baumärkte weg bündelt in Hamm-Rhynern künftig die Lagerlogistik für die Vertriebseinheiten Hellweg, BayWa Bau & Garten und Gartencenter Augsburg. Zwei bislang getrennte Lagerstandorte können am neuen Standort zusammengefasst und so Synergien erzielt werden.

Hervorragende Bedingungen Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung für Hamm-Rhynern war die Größe des Grundstücks am Oberallener Weg, das einen idealen Hallenzuschnitt ermöglicht und gleichzeitig Wachstumspotenzial bietet. Zentra-

le Vorteile sind die Anbindung an das Autobahnnetz und das Containerterminal Dortmund und damit die Seehäfen wie Rotterdam und Hamburg. Hellweg betreibt in Asien eine eigene Importorganisation. „In Hamm-Rhynern haben wir hervorragende Bedingungen vorgefunden“, sagt Inhaber Reinhold Semer. Entwickelt wurde das neue Verteilzentrum gemeinsam mit dem Logistikimmobilien-Spezialisten Goodman, der das rund 90.000 Quadratmeter große Gelände am Oberallener Weg zuvor von der Wirtschaftsförderung Hamm erworben hatte.

ie Deutsche Bundesbank hat mit dem Bau einer neuen Filiale im Großraum Rhein-Ruhr begonnen. Nach der Baugenehmigung der Stadt Dortmund im Juli fand am 3. September der erste Spatenstich im Gewerbegebiet Marsbruchstraße an der B 1 in Dortmund statt. Bis Ende 2018 wird auf dem 80.000 Quadratmeter großen Gelände für mehr als 300 Millionen Euro die bundesweit größte und modernste Bundesbank-Filiale entstehen. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2019 geplant.

Arbeitsplätze für 200 Mitarbeiter „Mit dem Bau der neuen Filiale setzt die Bundesbank ein Zeichen, dass Bargeld unverzichtbar ist. Wir lehnen alle Bestrebungen ab, die Verwendung des Bargelds einzuschränken oder es gänzlich abzuschaffen“, sagte Carl-Ludwig Thiele, der im Vorstand der Bundesbank für das Kerngeschäftsfeld Bargeld zuständig ist. In jüngster Zeit gab es von wissenschaftlicher Seite entsprechende Forderungen. In der neuen Filiale werden rund

Blick von der B 1: Rund 200 Beschäftigte werden in dem Komplex arbeiten. 200 Beschäftigte arbeiten. „Wir legen großen Wert darauf, dass das Arbeitsumfeld nach modernen ergonomischen Erkenntnissen ausgestaltet ist. Zudem setzen wir auf ökologische Nachhaltigkeit, etwa mit Fotovoltaikflächen und einer Geothermie-Anlage zur Wärme- und Kälteversorgung“, sagte Dr. Johannes Beermann, der im Vorstand der Bundesbank für Personal, Verwaltung und Bau zuständig ist. Oberbürgermeister Ullrich Sierau nannte den Bau der neuen Filia-

le ein herausragendes Signal für die Stadt. „Die Entscheidung der Bundesbank zeigt, dass Dortmund auf der Landkarte großer Investoren eine bedeutende Rolle spielt und Lösungen anbieten kann.“ Nach der Eröffnung der neuen Filiale werden die bisherigen Filialen Bochum, Düsseldorf, Essen, Hagen und die heutige Dortmunder Filiale am Hiltropwall in der neuen Filiale zusammengeführt. Insgesamt wird die Bundesbank bundesweit dann noch 31 Filialen betreiben. Ruhr Wirtschaft September 2015

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Unternehmen bilden aus Qualifizierte Mitarbeiter sind für die wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung. Für die Zukunft gut gerüstet haben sich Unternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna: Sie bilden aus und sichern sich so die Fachkräfte von morgen.

Der erste Arbeitstag „unterm Stern“ begann für die neun neuen Auszubildenden der Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund mit einer Begrüßung durch den Kaufmännischen Leiter Michael Fuchs und Ausbildungsleiter Marek Biniek. Um den Einstieg perfekt zu machen, starteten die Auszubildenden mit einer Einführungswoche in ihren neuen Lebensabschnitt.

Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund 

Continentale Versicherungsverbund  Sechs Berufsstarter haben am 1. August ihre Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Lünen begonnen. Vorstandsvorsitzender Ulrich Fischer begrüßte sie in der Hauptstelle der Sparkasse Lünen. Während im ersten Jahr die praktische Ausbildung vorwiegend in den Geschäftsstellen stattfindet, lernen die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr auch die internen Fachabteilungen in der Hauptstelle kennen.

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Sparkasse Lünen 

Der Möbelspezialist Zurbrüggen mit Hauptsitz in Unna hat die Zahl der Ausbildungsplätze deutlich erhöht: Stellte das Unternehmen im vergangenen Jahr 23 Auszubildende ein, so hat es in diesem Jahr zwölf weitere Ausbildungsplätze geschaffen. Daher konnten nun 35 Schulabgänger zum 1. August ihre Ausbildung beginnen. Insgesamt bildet das Familienunternehmen aktuell 70 junge Menschen in sechs verschiedenen Berufen zu qualifizierten Fachkräften aus.

Zurbrüggen 

Foto: Zurbrüggen

Foto: Mercedes-Benz NL Dortmund

Die insgesamt 65 jungen Frauen und Männer, die jetzt ihre Berufsausbildung im Continentale Versicherungsverbund begannen, haben beste Aussichten: Die Übernahmequote liegt dort seit Jahren bei rund 90 Prozent. Am Direktionsstandort Dortmund begannen 14 ihre Ausbildung zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen. Darüber hinaus haben sechs Nachwuchskräfte ein duales Studium begonnen.

adesso 

Foto: adesso

Insgesamt 13 neue Auszubildende und duale Studenten starteten am 3. August beim IT-Dienstleister adesso ins Berufsleben. Die angehenden IT-Experten sind vom Start an fest in die Geschäftsprozesse von adesso eingebunden und sammeln wertvolle Erfahrungen in den Fachbereichen des IT-Dienstleisters. Sie haben die Möglichkeit, schon in den ersten Wochen in einem richtigen Projekt mitzuarbeiten, eigenständig Lösungen einzubringen und diese mithilfe fachlicher Unterstützung im Projektteam umzusetzen.

Foto: Continentale Versicherungsverbund

Foto: Bernd Hegert

„Let´s start“ hieß es am 3. August für die acht neuen Auszubildenden der EGV Unna AG. Die Ausbildung junger Menschen hat bei der Unternehmensgruppe einen hohen Stellenwert. Die Azubis werden zu Kaufleuten im Großund Außenhandel, Fachkräften für Lagerlogistik und als Berufskraftfahrer ausgebildet. Begrüßt wurden sie von Vorstandmitglied Christian Heumann, Vertriebsleiter Bernhard Huber und der Ausbildungsbeauftragten Maren Eggers.

EGV Unna AG

Foto: EGV Unna AG

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Anfang August sind 150 junge Menschen beim Bau- und Gartenmarktunternehmen Hellweg in eine neue Lebensphase gestartet. Im neuen Ausbildungsjahr beginnen 54 Kaufleute im Einzelhandel, 86 weitere werden zu Verkäufern ausgebildet, außerdem sind unter den Auszubildenden vier Kaufleute für Marketingkommunikation, ein Gärtner und fünf duale Studierende. Konsequente Nachwuchsförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur bei Hellweg. „Wir investieren viel Zeit in die Ausbildung und begleiten unsere Azubis mit internen Trainings und Workshops intensiv“, so Sprecherin Nicole Bolle.

Hellweg 

50 junge Menschen haben ihre Ausbildung bei der Hülpert Unternehmensgruppe mit Standorten in Dortmund, Unna, Soest, Kamen und Recklinghausen begonnen. 24 Azubis möchten Kfz-Mechatroniker werden, ein Lehrling wird zum Karosserieinstandhaltungsmechaniker geschult, ein weiterer zur Fachkraft für Lagerlogistik. Weiterhin starteten zehn Automobilkauffrauen und 13 Automobilkaufmänner in spe ihr Berufsleben bei Hülpert. In der Verwaltung des Unternehmens schließlich wird eine junge Frau zur Kauffrau für Marketingkommunikation ausgebildet. Damit sind aktuell insgesamt 118 Auszubildende im Unternehmen beschäftigt.

Hülpert  Zehn Auszubildende – neun Bankkaufleute und eine Versicherungskauffrau – starteten in diesem Jahr bei der Sparkasse Hamm ins Berufsleben. Der Sparkassen-Vorstand hieß die neuen Azubis in der Hauptstelle am Marktplatz willkommen. Mit derzeit insgesamt 36 Auszubildenden unterstreicht das Kreditinstitut seine Stellung als eines der größten Ausbildungsunternehmen in der Region. 62

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Foto: Hellweg

Foto: Hülpert Unternehmensgruppe

Sparkasse Hamm

Foto: Sparkasse Hamm

Vor den 15 angehenden Bankkaufleuten, die jetzt bei der Sparkasse UnnaKamen ins Berufsleben gestartet sind, liegt eine abwechslungsreiche Ausbildungszeit, in der sich die jungen Mitarbeiter neuen Herausforderungen stellen müssen. Sparkassenvorstand Frank Röhr begrüßte zusammen mit Ausbildungsleiter Björn Möllenhoff die neuen Auszubildenden. Insgesamt bildet die Sparkasse UnnaKamen derzeit 35 junge Leute aus.

Sparkasse UnnaKamen

Volkswohl Bund Versicherungen Sieben junge Berufsstarter haben bei Dolezych im Dortmunder Hafen in den Fachrichtungen Kaufleute für Groß- und Außenhandel, Fachkraft für Lagerlogistik sowie Maschinen- und Anlagenführer ihre Ausbildung begonnen. Das international tätige Unternehmen produziert am Standort Dortmund Seil-, Hebe- und Ladungssicherungstechnik und sorgt mit seinen insgesamt rund 20 Auszubildenden für qualifizierten Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Geschäftsführer KarlHeinz Keisewitt und Tim Dolezych begrüßten die Neuen.

Dolezych 

Foto: Sparkasse UnnaKamen

Foto: Volkswohl Bund Versicherungen

Für fünf junge Frauen und Männer hat am 2. August der „Ernst des Lebens“ begonnen: Sie hatten ihren ersten Arbeitstag bei den Dortmunder Volkswohl Bund Versicherungen. Zwei der fünf Auszubildenden absolvieren parallel ein duales Studium „Versicherungswirtschaft“ an der Fachhochschule Dortmund. Personalvorstand Dietmar Bläsing begrüßte die neuen Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen.

Foto: Dolezych GmbH & Co. KG

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Zum 1. August sind vier neue Auszubildende bei Comline ins Berufsleben gestartet. Viktoria Aschendorf hat mit der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen, Andreas Wietasch wird bei Comline zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung ausgebildet. Und gleich zwei der Nachwuchskräfte, Rebekka Heilmann und Maximilian Sauer, haben sich für ein duales Studium der Softwaretechnik in Zusammenarbeit mit der FH Dortmund entschieden. Insgesamt sind aktuell zehn Auszubildende bei Comline beschäftigt.

MEINUNG

„Wir müssen die Notenbanken wieder entmachten“ VON THOMAS STRAUBHAAR

Comline 

K&K Networks

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Foto: Comline

Foto: K&K Networks

Die K&K Networks GmbH in Unna verstärkt ihr Team um zwei Azubis. Die Kontakte zwischen den Beteiligten sind recht kurzfristig zustande gekommen. „Mit Unterstützung der IHK zu Dortmund hat die Suche nach Auszubildenden für unser Unternehmen zum Erfolg geführt“, erklärt Geschäftsführer Andreas Tracz. Azubi Haucke Hagen ergänzt: „K&K Networks ist genau das Unternehmen, das mir für meine persönliche und berufliche Zukunft eine optimale Perspektive bietet.“ „Das war auch für mich der Grund, die Ausbildung bei K&K Networks zu absolvieren“, sagt Azubi Marcel Fischer.

Foto: Dortmunder Volksbank

Bei der Dortmunder Volksbank lassen sich 31 neue Auszubildende zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann ausbilden. Einen großen Teil der Zeit verbringen sie in den 79 Filialen und sammeln Erfahrungen in den Bereichen Privatkundenfinanzierung, Firmenkundenbetreuung, Vermögensberatung, Unternehmensservice und IT. „Wir wünschen den Neuen viel Erfolg und freuen uns bereits auf die nächsten Bewerber“, sagt Michael Pilzecker, Leiter der Personalentwicklung. Eine Bewerbung kann komplett online unter www.dovoba.de/ausbildung erfolgen.

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N

och nie waren die Notenbanken so mächtig. Noch nie aber waren die Notenbanken auch so ohnmächtig den Geistern ausgeliefert, die sie selbst gerufen haben. In höchster Not haben sie in und nach der Finanzmarktkrise den Kapitalmärkten das Steuer entrissen. Seitdem steuern sie weitgehend allein die Weltwirtschaft. Wohin aber die Reise führen wird, ist momentan noch völlig offen. Denn die Zentralbanken haben keinen Kompass. Den alten Richtungsweiser der Geldpolitik, dass sich Geldmenge und Gütermenge im Einklang bewegen sollen, haben sie über Bord geworfen. Die Europäische Zentralbank (EZB) war Richter in der Frage Grexit oder nicht. Und sie hat Gnade vor Recht walten lassen. Ihr allein ist es zu verdanken, dass dank der ausgeweiteten Notfall-Liquiditätshilfen die Banken in Griechenland wieder öffnen konnten. Auch in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz haben die Notenbanken eine Machtfülle wie niemals zuvor. Ihre Politik bestimmt mehr denn je Zinssätze, Wechselkurse, Hauspreise und Aktienkurse. Und je länger die Rezession dauerte, je bedrohlicher Deflationssorgen zunahmen und je langsamer sich die Weltwirtschaft erholte, umso mehr wurden Notenbanken auch makroökonomische Stimulierungsaufgaben übertragen. Ziel: die wirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln und Arbeitslosigkeit abzubauen. Das breitere Aufgabenspektrum und die ausgeweitete Machtfülle führten dazu, dass die Zentralbanken die Rolle als neutrale Unparteiische preisgaben und selbst als Spieler auf dem politischen Parkett auftraten. Um den zusätzlichen Erwartungen – vor allem der Stabilisierungsaufgabe – gerecht zu werden, mussten sie zu unüblichen und hoch riskanten

Maßnahmen greifen. Null- oder Negativzinsen, quantitative Lockerung, Billionen US-Dollar oder euroschwere Anleihenkaufprogramme und Milliarden Franken teure Wechselkursinterventionen wurden zum geldpolitischen Alltag. Eine schuldenfinanzierte Wachstumsillusion verführte Politik und Gesellschaft zum Glauben, dass produktivitätssteigernde Reformen überflüssig würden. Und das viele zusätzliche Geld trieb die Preise für Sachwerte – insbesondere für Aktien und Immobilien – nach oben. Das Ergebnis der erweiterten Zentralbankaktivitäten ist eine makroökonomische Katastrophe: „Der Geldpolitik ist mit der Aufgabe, die Wirtschaft anzukurbeln, viel zu viel aufgebürdet worden … Die über derart lange Zeit äußerst niedrigen Zinssätze sind vermutlich keine ,,Gleichgewichtszinsen“, die ein nachhaltiges und ausgewogenes Weltwirtschaftswachstum unterstützen würden. Sie wären demnach nicht einfach Ausdruck der gegenwärtigen Schwäche, sondern hätten diese teilweise verstärkt, indem sie kostspielige finanzielle Auf- und Abschwünge begünstigt hätten. Das Ergebnis: zu hohe Verschuldung, zu geringes Wachstum und übermäßig niedrige Zinssätze. Niedrige Zinssätze erzeugen noch niedrigere Zinssätze.“ Diese Aussagen sind nicht etwa das vernichtende Urteil aggressiver Notenbankkritiker. Es sind Zitate aus der Einleitung zum ersten Kapitel des Jahresberichts der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) – also der Zentralbank der Zentralbanken. Mit der Analyse der BIZ ist alles gesagt. Der Geldpolitik sind zu lange zu viele Aufgaben übertragen worden, für die sie wirtschaftlich nicht gerüstet und politisch nicht legitimiert war. Notenbanken sind nicht in der Lage, nachhaltig Wachstum oder Beschäftigung zu stimulieren. Nicht einmal die Wechselkurse können sie wesentlich managen. Eher

tragen sie zu Unsicherheit und Volatilität auf Kapital- und Devisenmärkten bei. Damit aber verlieren sie ihren Ankerstatus, an dem sich alle anderen vertrauensvoll orientieren. Die wirtschaftspolitisch klügste Reaktion kann somit nur darin bestehen, die Aufgaben der Notenbanken dramatisch zu reduzieren. Sie sind davon zu befreien, die Gesamtnachfrage steuern zu sollen. Mehr Bescheidenheit ist angesagt – auch für die Zentralbanken. Geldpolitik hat eine dienende Funktion. Sie ist kein Selbstzweck. Geld soll Maßstab sein, um realwirtschaftliche Transaktionen bewerten und abwickeln und Vermögenswerte über längere Zeit stabil aufbewahren zu können. Genauso wie es ein Irrglaube ist, dass offene Volkswirtschaften von nationalen Regierungen global gesteuert werden können, ist es nicht möglich, durch Geldpolitik eine nachhaltige Wirtschaftspolitik jenseits der Geldwertstabilität betreiben zu können. Das sollte die Lehre aus dem BIZ-Bericht sein. Geldpolitik soll sich auf die makroökonomische „Neutralität des Geldes“ zurückbesinnen. Die Hände der Notenbanker sind mit ganz einfachen, dafür hoch transparenten und einfach überprüfbaren geldpolitischen Regeln eng und fest zu binden. So, dass der alte und über Jahrzehnte gut bewährte Grundsatz des Monetarismus befolgt werden muss, dass sich Geldmenge und Gütermenge im Gleichschritt synchron zu verändern haben. Damit würde die Weltwirtschaft jenen Kompass wiederfinden, den sie momentan so sehr vermisst.  QUELLE: DIE WELT VOM 11.08.2015 Über den Autor ›› Thomas Straubhaar ist seit 1999 VWL-Professor an der Universität Hamburg, von 2005 bis 2014 war er auch Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Ruhr Wirtschaft September 2015

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SONDERTHEMA LOGISTIK · MASCHINEN · PRODUKTION / TRANSPORT + VERPACKUNG

D Große Lösung für kleine Kristalle Treppensteigen war gestern: Das Wartungsteam einer Schweizer Zuckerfabrik erreicht künftig mit dem Lift die wichtigen Stellen des Kalkofens. Dafür haben die Böcker Maschinenwerke aus Werne gesorgt.

ie Schweizer Zucker AG ist der einzige Fabrikant der Alpenrepublik, der zur Gewinnung der weißen Kristalle auf Zuckerrüben setzt. In den zwei Produktionswerken Aarberg und Frauenfeld werden jährlich rund 1,9 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet und ein Output von 300.000 Tonnen Zucker generiert. Auf das Werk Frauenfeld entfallen dabei täglich rund 10.000 Tonnen Rüben. Mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren entstehen so Kristallzucker, Melasse und Trockenschnitzel. Ein wichtiger Produktionsfaktor ist dabei Kalk, der zur Entfernung von Nichtzuckerstoffen im Rohsaft dient. Um einen reibungslosen Betrieb und die Instandhaltung der Kalkbrennanlage zu ermöglichen, wurde jetzt am Kalkofen ein Servicelift der Böcker Maschinenwerke aus Werne installiert. Der Aufzug verfügt über eine Gesamtförderhöhe von 37,5 Metern, kann bis zu drei Personen und ein Gesamtgewicht von bis zu 250 Kilogramm zu den vier Ladestationen transportieren. Angetrieben wird der Lift von zwei leistungsstarken Motoren, die für eine Fördergeschwindigkeit von 24 Metern pro Minute sorgen und eine ruhige Fahrt bei geringem Verschleiß versprechen. Damit ein maximaler Komfort beim Ausstieg garantiert ist, wurde die Kabine mit zwei Schiebetüren ausgestattet, sodass der Zutritt auf die einzelnen Stationen auf beiden Seiten möglich ist.

Herausforderungen bei der Installation Der Aufbau und der Anschluss des Servicelifts (Modell 3/250 DOL) erfolgten direkt am Kalkofen. Da die Herstellung einer Aufzugsgrube an dieser Stelle des Kalkofens technisch nicht möglich war, installierte das Böcker-Team den Giant-Mast direkt auf einer Fundamentplatte. Die notwendige Unterfahrt wurde durch eine hochgesetzte Bodenstation erzeugt,

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Der Aufbau des Lifts erfolgte direkt am Kalkofen mit einer hochgesetzten Bodenstation, die über eine Leiter zugänglich ist.  Fotos: Böcker Maschinenwerke, Werne die über eine Leiter zugänglich ist. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und um die innerbetriebliche Logistik nicht zu beeinträchtigen, verzichtete man auf den Bau einer Treppe. Eine weitere Besonderheit war die Konzeption der Zustiegsplattform an der Bodenstation. Damit auch der Transport von Materialien wie etwa Ersatzteilen realisierbar ist, muss das Geländer leicht und unkompliziert herausnehmbar sein. Dadurch ist auch die Beladung des Servicelifts per Gabelstapler möglich. Eine weitere zentrale Herausforderung war, dass der Aufzug auch auf Längenveränderungen des Kalkofens reagieren muss. Diese können durch den Brennvorgang und die dadurch entstehende Hitze bis zu fünf Zentimeter betragen. Durch die flexible und gleichzeitig starke Verbauung des Lifts werden diese Unterschiede problemlos vom Aufzug aufgenommen und ohne Verzögerung automatisch umgesetzt. „Bei solch besonderen Anforderungen ist unser Anspruch, pass-

genaue und effiziente Lösungen zu liefern, damit der Kunde den Lift anschließend schnell und unkompliziert in Betrieb nehmen kann“, sagt Torsten Rabe, Gebietsverkaufsleiter Industrieaufzüge bei Böcker. Mit der Installation des Servicelifts konnte der Schweizer Zuckerfabrikant die Produktion weiter optimieren und effizienter gestalten. Insbesondere die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Zuckerfabrikant, Stahlbauer und der Böcker Maschinenwerke GmbH war der Schlüssel zu einer praxisgerechten Umsetzung in kurzer Zeit. „Leistungsstark, beständig und sicher – das waren die Anforderungen an einen Aufzug für den Kalkofen. Mit dem technisch und logistisch speziell auf unsere Bedürfnisse angepassten System ist der optimale Betrieb und eine zeitsparende Wartung und Instandhaltung ohne Einschränkungen möglich“, sagt Pasquale De Lellis, Technik-Verantwortlicher der Schweizer Zucker AG.

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Skeptisch in die Zukunft Politische Instabilitäten und Kostensteigerungen belasten die Maschinenbau-Branche. Die Investitionsquote sinkt, die Elektromobilität bringt nicht die erhofften Umsatzsprünge.

D »Unsere Studie zeichnet das Bild einer Branche im Wartestand.« Dr. Frank Schmidt, PwC

er zu Jahresbeginn spürbare Optimismus im deutschen Maschinenund Anlagenbau hat wieder nachgelassen. Zwar bewertet die Mehrheit der Befragten die derzeitige wirtschaftliche Situation sowohl in Deutschland als auch weltweit als positiv, die Stimmung hinsichtlich der kommenden zwölf Monate hat sich jedoch merklich eingetrübt. So ist lediglich noch knapp die Hälfte der Befragten in Bezug auf die künftige weltweite Weltwirtschaftsentwicklung optimistisch eingestellt. Das geht aus der aktuellen Studie „Maschinenbau-Barometer“ der Wirtschaftsprüfungsund Beratungsgesellschaft PwC für das zweite Quartal 2015 hervor. Für die Studie wurden 100 Führungskräfte aus dem Maschinenund Anlagenbau befragt. Die Umsatzerwartungen der Unternehmen büßen ebenfalls an Dynamik ein. So gehen die befragten Führungskräfte im Schnitt von einem Umsatzwachstum der Gesamtbranche für 2015 im Vergleich zum Vorjahr von einem Prozent aus. Im Vorquartal erwarteten die Maschinenbauer noch einen Zuwachs von 1,2 Prozent. „Die gedämpften Zukunftsaussichten haben auch Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Unternehmen: Erst-

mals seit dem dritten Quartal 2014 schätzt mehr als die Hälfte der Maschinenbauer die eigene Unternehmensentwicklung für das laufende Jahr nicht besser als die der Gesamtbranche ein“, sagt Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC.

Kostensteigerungen belasten Nach wie vor bereiten die politischen Entwicklungen im Ausland, Konkurrenz aus ausländischen Märkten und die steigenden Personalkosten den exportorientierten deutschen Maschinen- und Anlagenbauern Kopfzerbrechen. Verglichen mit dem Vorquartal nahm der Anteil der Unternehmen, deren Kosten gestiegen sind, von 29 Prozent auf 42 Prozent zu – das ist der höchste Stand aller bisherigen Erhebungen des MaschinenbauBarometers. „Insgesamt zeichnet unsere Studie das Bild einer Branche im Wartestand“, kommentiert Dr. Frank Schmidt. „Vieles deutet auf eine abwartende Haltung der Befragten hin, obwohl gerade jetzt vorentscheidende Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefragt sind, wie zum Beispiel im Hinblick auf den digitalen Wandel. Der

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Rückgang der Investitionsquote im Rahmen größerer Investitionsplanungen auf 6,6 Prozent des Gesamtumsatzes ist in diesem Kontext kein gutes Signal.“

Elektromobilität noch nicht im Fokus Neben der Digitalisierung der Wertschöpfung wird mittelfristig auch der Trend zur Elektromobilität die Agenda des Maschinenbaus als Zulieferbranche für die Automobilindustrie bestimmen. Die Mehrheit erwartet jedoch keine großen Umsatzsprünge. Vielmehr rechnet ein Großteil der Befragten mit einer konstanten Entwicklung der Umsätze. Diejenigen Befragten, die dennoch eine Steigerung erwarten, sind ausgenommen vorsichtig: Sie erwarten mehr Umsatzsteigerungen durch Produkte und Services (im Schnitt drei Prozent) als durch Änderungen der Wertschöpfungsprozesse (im Schnitt 0,9 Pro-

zent). „Bei der zu erwartenden kostenintensiven Umstellung der Fertigung und der Infrastruktur ist dies wenig überraschend“, sagt Maschinenbauexperte Dr. Gerhard Nowak. „Zudem ist die vorherrschende Meinung zur mittel- und langfristigen Entwicklung von Elektromobilität ausgesprochen heterogen: Die Branche verharrt in dieser Hinsicht derzeit also noch im Stand-by-Modus.“ Das Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer Panelbefragung von 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau. Die Befragten werden jedes Quartal gebeten, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche und ihres Unternehmens zu bewerten. Zusätzlich wird in jeder Ausgabe ein aktuelles Branchenthema behandelt. Kostenloser Download des aktuellen MaschinenbauBarometer mit dem Thema Elektromobilität:  www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern machen politische Entwicklungen, die Personalkosten und die Konkurrenz Kopfzerbrechen.   Foto: © industrieblick / Fotolia

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Elf Billionen Dollar Mehrwert Nach dem ersten Hype um das Internet der Dinge liegen die ersten Zahlen auf dem Tisch. Wer profitiert von der neuen Technologie?

D

ie intelligente Vernetzung von Geräten und Maschinen über das Internet, bekannt als das Internet der Dinge, kann einen weltweiten wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu elf Billionen Dollar im Jahr 2025 schaffen. Dies entspräche dann rund elf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Den potenziell größten Einfluss hat das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) in Fabriken (bis zu 3,7 Billionen Dollar wirtschaftlicher Mehrwert), Städten (1,7 Billionen Dollar) und im Gesundheitswesen

(1,6 Billionen Dollar). 90 Prozent des gesamten Mehrwerts wird den Anwendern also Unternehmen, die IoTAnwendungen nutzen, oder Verbrauchern zugutekommen, etwa durch günstigere Preise oder Zeitersparnis. Gleichzeitig wird das IoT die Grenzen zwischen Technologiefirmen und traditionellen Unternehmen aufweichen und neue, datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglichen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) mit dem Titel „The Internet of Things:

Mapping the value beyond the hype“ hervor. Für die Analyse untersuchte das Forschungsinstitut der Unternehmensberatung McKinsey & Company über 100 Anwendungsfelder in neun Bereichen.

Smartwatches und selbstfahrende Autos „Derzeit stehen beim Internet der Dinge noch überwiegend konsumentennahe Produkte wie Smartwatches oder selbstfahrende Autos im Vordergrund. Langfristig bieten jedoch Business-to-Business-Anwendungen wie beispielsweise in der ‚Industrie 4.0‘ oder in der digitalisierten Logistik noch größeres Potenzial“, sagt Harald Bauer, Direktor bei der Unternehmensberatung McKinsey. „Im Maschinenbau sind beispielsweise datenbasierte Geschäftsmodelle möglich, in der die Nutzung von Anlagen je nach Verfügbarkeit abgerechnet wird.“ Derzeit werde nur ein Bruchteil der Daten, die in der Produktion anfallen, überhaupt genutzt.

Folgende Anwendungsbereiche hat die MGI-Studie untersucht: ›› Fabriken: In der Produktion hat das IoT das größte wirtschaftliche Potenzial (3,7 Billionen Dollar wirtschaftlicher Mehrwert); vor allem durch höhere Produktivität, mehr Energieeffizienz und sicherere Arbeitsplätze. ›› Städte: Die Vernetzung macht Städte zu Smart Cities – mit entsprechendem Mehrwert (1,7 Billionen Dollar). Ein besserer öffentlicher Nahverkehr mit optimierten Fahrplänen und Verkehrsleitsystemen könnte unnütze Pendel- und Wartezeit einsparen. Verbesserungen der Luft- und Wasserqualität durch kontinuierliches Monitoring von Umweltdaten sind ebenfalls denkbar. ›› Gesundheit: Die Überwachung von Gesundheitsdaten wie Herzschlag und Blutzucker kann helfen, die Lebensqualität chronisch kranker Menschen zu verbessern und beispielsweise bei einer Verschlechterung des Zustandes frühzeitig Alarm schlagen (1,6 Billionen Dollar). ›› Fahrzeuge und Navigation: Durch bessere Überwachung von Verkehrsdaten, Logistikketten und dem Zustand von Verkehrsmitteln wie Autos, Zügen oder Flugzeugen kann ein wirtschaftlicher Mehrwert von 1,5 Billionen Dollar geschaffen werden. ›› Handel: Automatische Kassensysteme, bessere Ladengestaltung sowie die Nutzung des Smartphones für Kundenbindungs- und RabattAktionen ermöglichen höhere Verkäufe und geringere Wartezeiten, Potenzial: 1,2 Billionen Dollar. ›› Smart Home: Intelligente Thermostate und selbststeuernde Staubsaugerroboter machen schon heute das Leben komfortabler und sparen Zeit. Zusammen mit verbesserter Sicherheit, zum Beispiel gegen Einbrüche, beläuft sich das wirtschaftliche Potenzial in diesem Bereich auf bis zu 300 Milliarden Dollar.

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Bewährte Technik: Dieser Lkw kann gleichermaßen LNG (Liquefied Natural Gas) und CNG (Compressed natural gas) tanken.  Foto: Scania CV AB

Die Fracht kommt mit Erdgas Klimaschutz im Straßengüterverkehr: Erdgas bietet sich als Alternative zu Elektroantrieben an. Reichweite und Verfügbarkeit sprechen dafür.

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is 2030 sollen die CO2-Emissionen in Europa um 40 Prozent sinken. Ein großer Teil davon soll im Güterverkehr eingespart werden, denn entgegen der Erwartungen steigen die CO2-Emissionen im Nutzfahrzeugverkehr von Jahr zu Jahr anstatt zu sinken. Besonderes Augenmerk liegt daher auf der Förderung alternativer Antriebe. Die aktuelle politische und mediale Diskussion konzentriert sich vor allem auf Elektromobilität. „Dabei ist die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen keine praxisnahe Lösung“, meint Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer der erdgas mobil GmbH. Zweckmäßiger und kostengünstiger sei der weitere Ausbau des Erdgastankstellennetzes und die Förderung von Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff. „Erdgas hat sich als alternativer Antrieb im Güterverkehr bewährt“, sagt Kehler. Im Vergleich zu einem Diesel-Lkw spart ein erdgasbetriebe-

ner Lkw laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts bis zu 27 Prozent CO2. Kommt Bio-Erdgas zum Einsatz, ist sogar eine nahezu CO2-neutrale Mobilität möglich. Zudem sei die Technologie in der Praxis erprobt und werde bereits von vielen namhaften Logistik- und Transportunternehmen europaweit eingesetzt. Elektro-Lkw seien dagegen nur selten auf der Straße zu sehen. Die Gründe liegen für den Experten auf der Hand: „Lkw-Logistik lebt davon, sehr flexibel auf die Anforderungen der Auftraggeber reagieren zu können grenzübergreifend und kosteneffizient. Nur die Erdgastechnologie kann ohne größere Einschränkungen bei Nutzlast, Reichweite und Flexibilität eine Alternative für den Güterverkehr anbieten und das bei günstigeren Treibstoffkosten. In vielen Ländern bestehen zudem bereits Tankstellenangebote.“ Kehler weiter: „Der Erdgasantrieb stellt die günstigste Lösung für Klima-

schutz dar. Daher sollte die Politik diesen stärker fördern, anstatt praxisfernen Lösungen nachzulaufen, die keinen wirklichen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes leisten werden.“ Neben der Infrastruktur gibt es auch die Fahrzeuge bereits: Namhafte Hersteller bieten praxiserprobte und umfassend bewährte schwere Nutzfahrzeuge. Die Tanks sind Leichtgewichte und in Lkw platzsparend unterflur verbaut. Der Tankvorgang nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und ist erst nach etwa 500 Kilometern notwendig. Wird verflüssigtes Erdgas getankt, kurz LNG für Liquefied Natural Gas, steigt die Reichweite sogar auf über 1.000 Kilometer. Die politischen Weichen für ein europaweites Tankstellennetz sind ebenfalls bereits gestellt: Die Mitgliedsstaaten der EU sind per Parlamentsbeschluss dazu angehalten, bis 2025 eine flächendeckende Infrastruktur für den alternativen Antrieb zu schaffen.

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Tag der Logistik: Zehntausende Besucher bei 449 Veranstaltungen.

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euer Rekord: Der deutschlandweite und internationale Aktionstag des Wirtschaftsbereichs Logistik hat bei 449 Veranstaltungen in ganz Deutschland und in 18 weiteren Ländern rund 38.500 Besucher mobilisiert. Gut 650 Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen beteiligten sich. Schwerpunkt des Aktionstages waren Angebote für Studierende und Schüler. Aber auch die allgemeine Öffentlichkeit und das Fachpublikum hatten viele Möglichkeiten sich zu informieren. Die Besucher kamen, um einen Blick hinter die Kulissen des Wirtschaftsbereichs zu werfen, sich über logistische Abläufe, über Berufe und Karrierewege sowie über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Der Tag der Logistik, der seit acht Jahren jeweils im April stattfindet, hat sich als unkomplizierte Informationsund Kommunikationsplattform etabliert. „Logistik ist viel mehr als der Transport von A nach B. Logistik steuert Prozesse, die Menschen, Güter und Dienstleistungen weltweit in Bewegung bringen. Damit hält sie die Produktion und den Handel am Laufen. Es ist ihre Aufgabe, Informationen rund um ein Produkt entlang der gesamten Lieferkette sinnvoll zu vernetzen“, sagte Prof. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL). In Deutschland ist die Logistik nach der Automobilwirtschaft und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich. Rund 235 Milliarden Euro Umsatz wurden hier 2014 erwirtschaftet, 2,9 Millionen Menschen arbeiten in der Branche.

Stimmen 2015 ›› „Ich bin schon zum dritten Mal beim Studententag Logistik Ruhr dabei und kann hier gute Kontakte knüpfen hinsichtlich meines Praxissemesters“, so eine Studentin in Dortmund. ›› „Ich fand‘s großartig. Vor allem die Erklärungen waren sehr kompetent und informativ“, sagte eine Teilnehmerin der Hafentour auf dem Containerterminal Bremerhaven. ›› „Der Tag der Logistik ist einer der wichtigsten Tage im Jahresrhythmus, um jungen Menschen zu zeigen, dass die Logistik großes Potenzial hat“, ist Linda Afsoui, Ausbildungsleiterin bei DB Schenker Mannheim, überzeugt.

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Stolperstein Versand Wann laufen Onlineshops Gefahr, einen Kunden zu verlieren? Eine häufige Schwachstelle ist mangelnde Versandqualität. Zustellprobleme bedeuten Mehraufwand und frustrierte Kunden.

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erglichen mit anderen europäischen Ländern bewegt sich Deutschland in puncto LieferZuverlässigkeit auf hohem Niveau. Dennoch lassen sich Zustellprobleme oft nicht verhindern, und die bedeuten für Online-Shops und Versender einigen Mehraufwand und frustrierte Kunden. Meist verlassen sich OnlineHändler darauf, dass die KEP-Dienstleister (Kurier, Express und Paket) innerhalb der versprochenen Zeitspanne liefern. Aufgrund der Komplexität im Logistikbereich ist es aber ausgeschlossen, eine hundertprozentige Auslieferung ohne Fehlzustellungen zu gewährleisten. Auswertungen haben ergeben, dass teilweise nur bis zu 80 Prozent der Sendungen innerhalb der versprochenen Zeitspanne geliefert werden. Diese Abweichungen haben selten Konsequenzen, was auf fehlende Transparenz sowie geringe Einflussmöglichkeiten gegenüber den KEPUnternehmen zurückzuführen ist. Dabei bieten diese längst Schnittstellen an für Daten zu aktuellen und historischen Lieferereignissen. Leider ist die

Der Dienstleister parcelLab überwacht Paketsendungen und sorgt dafür, dass Onlineshops mehr über Lieferungen und Kunden wissen – und ihre Versandqualität steigern.  Foto: iStock technische Implementierung kompliziert. Spezialisten wie parcelLab aus München haben dagegen Zugriff auf diese Schnittstellen, können die Daten auswerten und dem Onlinehändler zur Verfügung stellen. Dieser kann dann die tatsächlichen Versandzeiten einsehen, Versandprobleme identifizieren und die Leistungen der großen KEP-Dienstleister DHL, GLS und Hermes besser beurteilen. Und er hat bei

Preisverhandlungen handfeste Argumente auf seiner Seite. Mit Blick auf den Kunden wiederum ist ein positives Einkaufserlebnis über den gesamten Bestellzyklus essenziell, um ihn dauerhaft an den eigenen Shop zu binden. Hier besteht für Shopbetreiber die Chance, sich im Vergleich zum Wettbewerb zu differenzieren: indem Versandprobleme wie Verzögerungen, Nichtantreffen

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des Empfängers, Alternativzustellungen (Filiale, Nachbar, Kiosk) als Chance und nicht als unüberwindbare Hürde gesehen werden. Früher galt: Sobald ein Paket den Absender verlassen hatte, riss der Kontakt zum Kunden ab. Dabei möchten Kunden in den Versandprozess eingebunden sein nicht durch permanente Status-Updates, sondern durch relevante Informationen. Dazu zählen Benachrichtigungen, sobald eine Bestellung das Lager verlassen hat, die Identifikation von Verzögerungen während des Versands sowie das Einholen von Feedback, sobald das Paket beim Kunden eingetroffen ist. Nebeneffekt: Durch automatische Benachrichtigungen werden die Aufwände im Kundendienst zur Beantwortung von Logistikfragen maßgeblich reduziert, was sich wiederum positiv auf die Kostenstruktur eines Unternehmens auswirkt.

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Logistikbranche als Pionier Bei der Digitalisierung ihrer Prozesse können produzierende Unternehmen vom Vorbild der Intralogistik lernen. Dort findet die sagenumwobene Industrie 4.0 bereits statt.

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ie Logistikbranche hat sich auf dem Weg zur vierten Industriellen Revolution eine Spitzenposition in Deutschland erarbeitet. Der Grund: Speziell beim Materialfluss innerhalb von Unternehmen (Intralogistik) bilden digitale Transportketten häufig schon heute kommunizierende Prozesse nach der Vision einer Smart Factory ab. Ein schneller Know-how-Transfer dieser Praxis in die produzierende Industrie scheitert aber derzeit meist an fehlendem Personal. Nur knapp jedes dritte Unternehmen in Deutschland verfügt über ausreichend Fachkräfte, die sowohl IT-Wissen als auch Kenntnisse aus den Bereichen Logistik und Fertigung mitbringen, um im Bereich Industrie 4.0 tätig zu sein. Das ist das Ergebnis der „Industrie-4.0-Studie“ des Beratungsunternehmens CSC. Dazu wurden 500 Unternehmensentscheider in Deutschland befragt. „Die Logistik sollte als Know-howTreiber für Industrie-4.0-Projekte in der Fertigungsindustrie eine Schlüsselrolle spielen“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsfüh-

»Beim Containerumschlag und im Schienengüterverkehr haben einige Unternehmen bereits den vollständigen Digitalisierungsgrad erreicht.« Claus Schünemann, CSC Deutschland

rung von CSC in Deutschland. „Anschaulich werden die Pionierleistungen der Transportexperten nicht nur in den Distributionscentern von Unternehmen, sondern beispielsweise auch beim Containerumschlag der großen Überseehäfen oder im Schienengüterverkehr. Hier haben einige Unternehmen bereits den vollständigen Digitalisierungsgrad erreicht.“ Praxisbeispiel dafür ist die Salzgitter Flachstahl GmbH mit ihrem integrierten Hüttenwerk. Rund 40 Millionen Tonnen der Orders transportiert das Unternehmen jedes Jahr teilweise auf eigenem Streckennetz über den Schienengüterverkehr. Zu diesem

Zweck wurde die Betriebssteuerung der Schwestergesellschaft „VPS Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter“ umgestellt und nach der Idee einer Smart Factory voll automatisiert. Vom eingehenden Onlineauftrag, über die Transportsteuerung der rund 2.000 Güterwagen, bis zur Kundenabrechnung verfügt das Hüttenwerk heute über eine voll digitalisierte Prozesskette. Manuelle Schnittstellen, wie sie in den Fertigungshallen der Industrie heute noch sehr häufig vorkommen, gehören hier der Vergangenheit an. Die konsequente Datenerfassung liefert dabei nicht nur eine elektronische Sicht auf das gesamte Betriebsgeschehen in Echtzeit. Gleichzeitig lassen sich auf Grundlage der gespeicherten Informationen die Kosten und Angebote exakt analysieren und kalkulieren. „Die Praxiserfahrungen der Logistik sollten für die deutsche Wirtschaft auf dem Weg zur Industrie 4.0 möglichst schnell nutzbar gemacht werden“, sagt Claus Schünemann. Die Ergebnisse der Studie zum Download: http://assets1.csc.com/de/

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Ingenieure sind weiterhin sehr begehrt

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Das Stellenangebot ist um fünf Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Komponenten für Windkrafttürme lagern im Rendsburg Port zwischen. 

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Windenergie kommt jetzt übers Wasser Für Schwergut-Transporte sind Wasserstraßen eine Alternative. Der schleswig-holsteinische Hafen Rendsburg Port hat sich auf große Lasten spezialisiert.

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ordrhein-Westfalen gilt als Zulieferland Nummer eins für die deutsche Windenergiebranche. Mehr als 400 Spezialbetriebe sind hier zu Hause, darunter weltweit operierende Getriebe- und Komponentenhersteller. Die deutschen Produzenten haben weltweit einen erstklassigen Ruf; laut Bundesverband Windenergie lag ihre Exportquote 2012 zwischen 65 und 70 Prozent. Die Hersteller der großen und gewichtigen Komponenten stellen besondere Anforderungen an eine nach-

haltige und effiziente Logistik. Windkrafttürme reisen daher vermehrt übers Wasser: Etwa vom schleswig-holsteinischen Schwerlasthafen Rendsburg Port in fünf Tagen über das deutsche Binnenwasserstraßennetz ins Ruhrgebiet. Sogar die Endmontage oder Produktion können direkt dort erfolgen, wo die großen Bauteile verschifft werden – die aufwendige Eskorte über Autobahnen durch die Bundesländer entfällt. Rund 80 Hektar Gewerbeflächen stehen am Rendsburg Port speziell für Schwer-

gut bereit. So fertigt das Unternehmen Max Bögl seit einem Jahr direkt am Schwerlasthafen Turmsegmente für Windkraftanlagen – rund 200 Türme pro Jahr, wovon gut 60 Prozent über den Nord-Ostsee-Kanal verschifft werden: „Sogar nach Kroatien wäre der Transport vom Rendsburg Port aus günstiger als von unserem bayrischen Stammsitz“, sagt Gesellschafter Johann Bögl. Zum Vergleich: Auf dem Wasser reist pro Schiff ein ganzer Turm; über Land sind dafür bis zu 35 Schwerlast-Lkw-Transporte nötig.

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n den Ingenieurberufen bieten sich unverändert gute Chancen für eine Beschäftigung. So ist nach dem neuen VDI-Ingenieurmonitor (Verein Deutscher Ingenieure) im zweiten Quartal 2015 bundesweit das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot im Vorjahresvergleich um fünf Prozent gestiegen, sodass im Bundesschnitt bei einem Verhältnis von 217 zu 100 wieder deutlich mehr als zwei offene Stellen auf eine arbeitslos gemeldete Person kamen. Von April bis Ende Juni 2015 gab es monatsdurchschnittlich fast 63.000 offene Stellen. Dieser Wert liegt deutlich über dem Anteil der Ingenieure, die jährlich in Rente gehen. Die Unternehmen erhöhen also im Schnitt die Ingenieurquote ihrer Belegschaften. Im zweiten Quartal waren monatsdurchschnittlich knapp 29.000 Personen in Ingenieurberufen arbeitslos gemeldet fast 1.000 weniger als noch im ersten Quartal dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote in Ingenieurberufen liegt damit beinahe unverändert bei knapp über zwei Prozent. Die größten Beschäftigungschancen boten der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Energie- und Elektrotechnik mit rund drei offenen Stellen pro Arbeitslosen. Auch in der Kategorie „Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architekten“ übertraf das Stellenangebot das Arbeitskräfteangebot deutlich (259 offene Stellen pro 100 Arbeitslosen). Ebenso in den Kategorien Metallverarbeitung (209) sowie Kunststoffherstellung und Chemische Industrie (206) waren Engpässe gegeben, die jedoch leicht unterhalb des Durchschnittswerts aller Ingenieurberufe lagen. In den Bereichen Technische Forschung und Produktionssteuerung (121) sowie Rohstofferzeugung und -gewinnung (121) lag ein im Wesentlichen ausgeglichener Arbeitsmarkt vor. Mit Ausnahme der Arbeitsmarktregion Berlin/Brandenburg, die mit einem Verhältnis von 81 offenen Stellen je 100 Arbeitslose eine eher getrübte Perspektive bot, liegt in sämtlichen Bundesländern weiterhin ein Engpass in den Ingenieurberufen vor. Allen voran in den südlichen Flächenländern Baden-Württemberg und Bayern übertrifft die Arbeitskräftenachfrage das entsprechende Angebot in den Ingenieurberufen um ein Vielfaches.

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Bis zum letzten Meter

Stärken Sie Ihren Mitarbeitern den Rücken!

Im Rahmen der Kontraktlogistik unterstützen Unternehmen wie Dachser ihre Kunden in allen logistischen Prozessen entlang ihrer gesamten Lieferkette.

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ür viele Unternehmen heißt Logistik nicht nur der reine Transport ihrer Waren von A nach B. Sie benötigen weitere Services wie Warehousing oder maßgeschneiderte Value Added Services, beispielsweise Konfektionierung oder Displaybau. Hier schnüren Logistikdienstleister ihren Kunden aus Industrie und Handel Pakete aus Dienstleistungen im Rahmen ihrer Kontraktlogistik. Diese ermöglicht es den Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Die Firma Dachser hat sich auf solche Zusatzleistungen spezialisiert. Seit 1968 ist das Unternehmen mit Hauptsitz im Kempten mit einer eigenständigen Niederlassung in Dortmund präsent.

Das Warehouse ist Herz und Motor der Kontraktlogistik-Dienstleistung.  Fotos: Dachser 80

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Das Unternehmen zählt am Standort 299 Beschäftige, von denen sich 15 ausschließlich um die Kontraktlogistik kümmern. Der Name verrät es bereits: Bei der Kontraktlogistik einigen sich Logistiker und Kunde per Dienstleistungsvertrag neben dem reinen Transport auf die Übernahme dezidierter Leistungen rund um die logistische Lieferkette. Ein solcher Vertrag geht über einmalige Transporte weit hinaus, umfasst ein größeres Geschäftsvolumen und ist individuell ausgestaltet. Generell regelt er eine langfristige, arbeitsteilige Kooperation zwischen dem Unternehmen und seinem Logistikdienstleister. „Typische Tätigkeiten im Rahmen der Kontraktlogistik sind das Annehmen der Waren, die Qualitätskontrolle, Kommissionierung und Konfektionierung sowie eine gezielte IT-Unterstützung“, sagt Jürgen Sobkowiak, Niederlassungsleiter Dachser des Logistikzentrums Dortmund. Weiterführende Value Added Services wären etwa Maßnahmen der Produktveredelung, Sleeving (Folierung), das Umpacken in neue Kartonagen vor Auslieferung an den regionalen Handel bis hin zur Preisauszeichnung und den Regalservice am Point of Sale, also Leistungen „auf dem letzten Meter“. In Dortmund richtet der Dienstleister solche Services auch an den Anforderungen spezieller Branchen aus und erstellt für seine Kunden individuelle Outsourcing-Lösungen rund um deren Lieferketten. Dadurch, dass die Unternehmen solche Aufgaben an einen Dienstleister auslagern können, senken sie ihre Beschaffungs- und Lieferzeiten und damit die Bestände sowie Kosten. Hohes Einspar- und Optimierungspotenzial steckt auch im Artikelmanagement. Dachser hilft seinen Kunden, dieses Potenzial auszuschöpfen durch das Management der Waren in einer seiner 113 Niederlassungen mit Warehouses in ganz Europa.

„Ein Unternehmen ist so gesund und leistungsfähig wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Mario Limbach Geschäftsleiter Globus

Zu den Value Added Services gehören Produktveredelung, Sleeving (Folierung) und das Umpacken in neue Kartonagen. Dachser in der Region ›› Vom Logistikzentrum Dortmund aus organisiert Dachser europaweite Transporte für namhafte Firmen der Region. Monatlich rund 89.000 Sendungen werden in dem 10.500 Quadratmeter großen Umschlagslager bewegt. ›› An der Carl-Bosch-Straße in Herten betreibt Dachser seit 2008 ein modernes Warehouse mit 5.801 Quadratmetern Grundfläche und modernster Regal- und Staplertechnik. ›› Die Niederlassung in Dortmund ist gleichzeitig einer der größten Umschlagplätze für Bau- und Gartenmarktprodukte im weltweiten Logistiknetzwerk des Unternehmens. Einen Großteil seiner 10.000 Palettenstellplätze stellt Dachser Kunden aus dem Bereich Do-it-yourself zur Verfügung.

Rückenprävention: Nur was für die „Großen“? Viele Unternehmerinnen und Unternehmer von kleinen und mittleren Betrieben sind der Meinung: Nur große Unternehmen können sich Maßnahmen zur Rückenprävention leisten. Doch sie irren sich. Rückenprävention muss weder teuer noch aufwendig sein. Nachhaltige Erfolge lassen sich schon mit einfachen Mitteln erzielen. Wie das geht, zeigt die Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“. Hier erhalten insbesondere kleine und mittlere Betriebe konkrete Hilfestellung und finden alle erforderlichen Informationen und Materialien, um die Rückengesundheit ihrer Belegschaft zu fördern – praktisch, kompakt und auf die betrieblichen Bedürfnisse zugeschnitten. Erfolg messbar gemacht So können Maßnahmen zur Rückengesundheit auch in bestehende Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) integriert werden. Wie bei dem Warenhaus Globus aus dem baden-württembergischen Waghäusel-Wiesental. Als Bestandteil des BGM-Projekts „Globus 360°“ wird bei dem Einzelhändler die Rückengesundheit seit einiger Zeit großgeschrieben: Schulungen über rückenschonendes Arbeiten, Kurse zur Rückenprävention, Übungsprogramme am Arbeitsplatz und Sportkurse, Massageangebote sowie ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze haben hier dazu beigetragen, dass die Belastungen des

Rückens an den Arbeitsplätzen erheblich reduziert werden konnten. „Nach nur einem Jahr konnten wir den Erfolg der Maßnahmen anhand der zurückgegangenen Fehlzeiten-Quote konkret messen“, berichtet Geschäftsleiter Mario Limbach. „Und auch die Rückmeldungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durchweg positiv!“ Gute Argumente für die Rückenprävention! Studien belegen: Nicht (nur) das Gehalt entscheidet heute über die Zufriedenheit von Beschäftigten. Sicherheit und Gesundheit wissen Beschäftigte ebenfalls zu schätzen! Mit passenden Präventionsangeboten, zum Beispiel zur Rückengesundheit, können sich gerade kleine und mittlere Unternehmen von Wettbewerbern abheben. Zudem sorgen sie für mehr Gesundheit im Betrieb. Dies wirkt sich für alle positiv aus: Denn gesunde Beschäftigte sind zufriedene Beschäftigte. Und zufriedene Beschäftigte arbeiten mit mehr Engagement und sind seltener krank. Gute Argumente also für die Rückenprävention! Denk an mich. Dein Rücken In der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen.

Weitere Informationen unter: www.deinruecken.de

Fit im Job Sie wollen, dass Ihre Beschäftigten mehr für ihren Rücken tun? Motivieren Sie Ihre Belegschaft mit den Übungspostern und Videoclips der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ zu einem bewegten Arbeitsalltag! Entdecken Sie heute noch das vielfältige Material in der Kampagnen-Mediathek und bestellen Sie es kostenlos über Ihre Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse! www.deinruecken.de, Webcode: dam11881

Veranstaltungsmodule Sie wollen das Thema „Rücken“ im Unternehmen platzieren, wissen aber nicht, wie? Veranstalten Sie einen Rücken-Gesundheitstag! Bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie bei vielen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen gibt es hierzu Angebote, die Sie auch noch in 2016 kostenlos nutzen können. Weitere Informationen unter www.deinruecken.de, Webcode: dam13699

SERVICE INTERNATIONAL

triestaaten wie beispielsweise Kanada geführt wurden. Außerdem sollte auch die Zusammenarbeit im Regulierungsbereich ausgebaut werden, um unnötige Unterschiede bei Normen und Zertifizierungen zu vermeiden.

Künftige Handelsstrategie: Sicherung von Werten und Position

Nicht nur zu Wasser, auch zu Lande und in der Luft sind Rohstoffe und Waren unterwegs. Handelsabkommen sollen diese Handelsströme erleichtern. TTIP ist nur eins davon. Die Europäische Union befindet sich zurzeit in zahlreichen weiteren Verhandlungen.  Foto: Thinkstock

EU-Handelspolitik gestern, heute und morgen Weltweit wachsen die Märkte zusammen und somit die Notwendigkeit globaler Handelsabkommen. Die EU entwickelt zurzeit eine Strategie, die europäische Normen und Werte zu sichern. VON FREYA LEMCKE, DIHK BRÜSSEL

Bei der künftigen Strategie muss Effektivität großgeschrieben werden. Abkommen müssen konkrete Vorschriften enthalten, die auch für kleine Unternehmen umsetzbar sind.

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eden Tag werden international aktive Unternehmen mit zahlreichen Hürden bei Exporten und Importen konfrontiert. Doch unsere Produktion und unser Wohlstand hängen sowohl von ausländischen Kunden als auch von Rohstoffen und Vorprodukten aus anderen Regionen ab. Um neue Märkte zu öffnen und den Außenhandel effizienter, vorhersehbarer und kostengünstiger zu gestalten, verhandelt die Europäische Union (EU) Handelsabkommen. Art und Umfang dieser Abkommen haben sich dabei über die Zeit weiterentwickelt und den neuen Gegebenheiten einer zunehmend globalisierten Welt angepasst. Die handelspolitische Agenda der EU allgemein ist heute vielfältiger und weiterhin im Wandel begriffen. ln den 1980er- und 1990er-Jahren lag der Schwerpunkt noch auf sogenannten multilateralen Verhandlungen, die weltumspannende Abkommen hervorgebracht haben. Doch in den 2000er-Jahren gerieten diese multilateralen Verhandlungen ins Stocken: Die 2001 gestartete sogenannte Doha-Runde der Welthandelsorganisation ist bis heute nicht abge-

schlossen, 2014 konnte nach langem Ringen lediglich ein Konsens über einen Teilaspekt, die Vereinfachung der Zollabwicklung, beschlossen werden. Die EU hat vor diesem Hintergrund ab 2007 vermehrt bilaterale Verhandlungen mit wichtigen Partnern aufgenommen, zunächst schwerpunktmäßig mit schnell wachsenden Schwellenländern, insbesondere in Asien. Die neuen Abkommen sollten neben dem klassischen Zollabbau auch Vereinbarungen zu Bereichen wie Dienstleistungen, nachhaltige Entwicklung, Schutz geistigen Eigentums oder öffentliche Beschaffung enthalten, da zeitgemäße Regelungen zu vielen dieser Zukunftsthemen in den alten multilateralen Abkommen fehlten. Mit dem Abschluss des Lissabon-Vertrags 2009 wurde die Verhandlungsagenda noch breiter: Da die Zuständigkeit für ausländische Direktinvestitionen durch den Vertrag an die EU übertragen worden war, integrierte die EU-Kommission das Thema Investitionsschutz nun in laufende und künftige Verhandlungen, die zunehmend auch mit Indus-

Die neuen EU-Abkommen – bereits ausverhandelte wie die mit Kanada und Singapur oder noch in der Verhandlung befindliche wie mit Vietnam und den USA (TTIP) – spiegeln diese Entwicklungen wider: Durch einen umfassenden Ansatz sollen Antworten auf drängende Fragen gefunden werden, die sich durch die Zunahme von Globalisierung, Digitalisierung und Politisierung von Wirtschaft und Handel stellen. Der internationale Handel wird weiter an Bedeutung gewinnen und damit auch Themen wie der Transfer von Daten oder der Schutz geistigen Eigentums. Dafür brauchen wir genauso verlässliche globale Regeln wie in andern Bereichen. Der Zugang zu Rohstoffen und Energie ist eng mit sicherheitspolitischen Überlegungen verknüpft. Die Frage, wie man gegen wettbewerbsverzerrendes Verhalten durch zum Beispiel Dumping oder Ausbeutung von Arbeitnehmern und Umwelt angeht, beeinflusst die diplomatischen Beziehungen auch über die Handelskontakte hinaus. Die im Herbst 2015 erwartete neue Handelsstrategie wird daher auch um das Thema kreisen, wie europäische Werte, wie ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit in einer Welt gesichert werden können, in denen die wirtschaftliche Bedeutung Europas abnehmen wird. Weitere Liberalisierungsbemühungen und ein Schulterschluss mit den USA durch ein umfassendes TTIP-Abkommen sind hierfür ein unverzichtbarer Baustein, ebenso wie eine Belebung der Welthandelsorganisation (WTO) als Forum für Vereinbarungen auch jenseits von Zöllen und Zollverfahren. Aufgrund der Erfahrungen mit der Implementierung bilateraler Abkommen steht außerdem fest: Bei der künftigen Strategie muss Effektivität großgeschrieben werden. Abkommen müssen konkrete Vorschriften enthalten, die auch für kleine Unternehmen mit wenig internationaler Erfahrung umsetzbar sind. Denn nur so greifen Politik und Praxis ineinander und bringen den erwünschten Schub zur Sicherung unserer Zukunft als Global Player.

Zahlen & Fakten TTIP ist nicht das erste große regionale Handelsabkommen, sondern eine Antwort auf die „Megaregionals“ in anderen Teilen der Welt. Ohne die EU werden gerade u. a. verhandelt: ›› TPP (Trans-Pacific Partnership): 12 pazifische Länder u. a. USA, Japan und Australien, gesamtes BIP: 28 Bio. US-Dollar, 36 Prozent des Welt-BIP, Exportanteil am Welthandel: 33 Prozent ›› RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership): 16 asiatisch-pazifische Länder wie Indien, China, Japan, Korea und die ASEAN-Staaten, gesamtes BIP: 22,6 Bio. US-Dollar, 29 Prozent des Welt-BIP, Exportanteil am Welthandel: 40 Prozent ›› Tripartite Free Trade Area: 26 afrikanische Länder, gesamtes BIP: 1,2 Bio. US-Dollar, 1,6 Prozent des Welt-BIP Abgeschlossene EU-Abkommen mit Marktzugangsregelungen ›› 1998: Tunesien ›› 2000: Südafrika, Israel, Mexiko ›› 2002: Jordanien ›› 2003: Libanon ›› 2004: Mazedonien, Ägypten ›› 2005: Chile, Algerien ›› 2008: Bosnien-Herzegowina, CARIFO RUM (Karibische Gemeinschaft) ›› 2009: Albanien, Madagaskar, Seychellen, Mauritius, Zimbabwe ›› 2010: Montenegro, Südkorea, Serbien ›› 2011: Korea, Papua Neuguinea, Fidschi ›› 2012: Kolumbien, Peru, Zentralamerika ›› 2014: Georgien, Moldawien

Laufende EU-Verhandlungen ›› Seit 1990: Gulf Cooperation Council (GCC) ›› Seit 1999: Mercosur ›› Seit 2002: Westafrika, Zentralafrika, Ost- und Zentralafrika (ESA), Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC), Ostafrikanische Gemeinschaft, Pazifik ›› Seit 2007: Singapur, Malaysia, Vietnam, Thailand, Indien ›› Seit 2009: Kanada ›› Seit 2012: Japan ›› Seit 2013: USA, China (lnvestitionsabkommen), Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (TiSA), Marokko ›› Seit 2014: Birma/Myanmar (Investitionsabkommen), Ecuador, Umweltgüterabkommen (EGA) Handel und Arbeitsplätze Eine im Juni 2015 veröffentlichte, umfassende Studie der EU-Kommission untersucht, wie der EU-Außenhandel zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der EU beiträgt. Daten und Fakten zu Deutschland: ›› Der Wert deutscher Exporte in NichtEU-Länder beträgt 582 Milliarden Euro pro Jahr. ›› Mehr als 6,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen von Exporten in Nicht-EU-Länder ab. ›› 870.000 weitere deutsche Arbeitsplätze werden von Zulieferungen für Exporte anderer EU­-Mitgliedstaaten in Nicht-EU-Länder gesichert. ›› Deutschland-Exporte unterstützen außerdem 1,3 Millionen Arbeitsplätze in anderen EU-Ländern. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der vom Export abhängigen Arbeitsplätze in Deutschland sind im Dienstleistungsbereich angesiedelt.

Quelle: EU-Kommission,“Trade and Jobs“: http://ec.europa.eu/trade/policylin-focus/trade­-and-jobs/

Ansprechpartner: Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 E-Mail: d.stute @dortmund.ihk.de

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SERVICE RECHT

Recht kompakt Serie: Die meistgestellten Rechtsfragen an die IHK

Mein gutes Recht Immer dann, wenn mal etwas „schief gelaufen“ und dadurch ein Schaden entstanden ist, stellt sich die Frage nach der Haftung. Und nicht zuletzt, weil Haftungsstreitigkeiten und Haftungsfolgen für Gewerbetreibende oft erhebliche finanzielle Einbußen mit sich bringen, soll in diesem Teil unserer Artikelserie gezeigt werden, wie Haftungsrisiken gemanagt und idealerweise vermieden oder reduziert werden können.  VON SARAH KRAMPITZ UND JOST LEUCHTENBERG Was bedeutet überhaupt „Haftung“? Haftung im Rechtssinne ist die Übernahme eines Schadens durch einen anderen als den unmittelbar Betroffenen, also die Verpflichtung zum Schadenersatz, das meint den Ausgleich des entstandenen Schadens. Die relevanten Eckpunkte der Haftung sind das betroffene Rechtsgut, das Fehlverhalten und die Art der Wiedergutmachung. Obwohl diese Problematik der kaufrechtlichen Gewährleistung (vgl. Ruhr Wirtschaft, März 2015) ähnlich ist, muss hier deutlich differenziert werden: Während das Gewährleistungsrecht an die Mangelhaftigkeit einer Sache gebunden ist, knüpft der Schadenersatz an das Fehlverhalten einer Person an.

Für welche Schäden hafte ich? Ein Schaden im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist jede Einbuße an Rechtsgütern aufgrund eines bestimmten Ereignisses. Eine solche ist gegeben, wenn der tatsächliche negativ vom gewollten Zustand abweicht. Es wird zwischen materiellen und immateriellen Schäden unterschieden. Materielle Schäden (Vermögensschäden) sind u. a. Verletzungen des menschlichen Körpers sowie Beeinträchtigungen des Eigentums. Eine Eigentumsverletzung liegt grundsätzlich auch dann vor, wenn ein fehlerhaftes Produkt eine andere Sache beschädigt. Schadenersatz kann dann der Eigentümer derjenigen Sache verlangen, die durch die defekte Sache beschädigt wurde. Das wäre zum Beispiel der Eigentümer von Bekleidung, die drei Konfektionsgrößen kleiner aus der Reinigung zurückkommt, weil die Temperatursteuerung der Waschmaschinen versagt hat. Ebenso besteht ein solcher Anspruch, wenn der 84

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ordnung, Strafgesetzbuch), aber auch die Nichtbeachtung der im Verkehr üblichen Sorgfalt. Jedermann obliegt die Pflicht, Gefahren aus dem eigenen Verantwortungsbereich zu kontrollieren und zu minimieren, unabhängig davon, ob die Gefahr von Sachen oder von menschlichem Verhalten ausgeht. Zu gefahrbringenden Handlungen zählen u. a. Fehler im Rahmen der Konstruktion, Fabrikation von Produkten und deren Beobachtung sowie das Unterlassen von Vorsichtsmaßnahmen (zum Beispiel Schneeräumen im Winter, fehlende Gebrauchshinweise oder Informationen bezüglich der vertriebenen Produkte). – zunächst begrenzte – Mangel an einer Kaufsache später zu weiteren Schäden an dieser Sache führt, beispielsweise wenn ein defektes Bauteil einer Maschine dazu führt, dass Wasser in stromführende Bereiche eindringt und dort einen Kurzschluss mit Brandfolge auslöst (sogenannter weiterfressender Schaden). Immaterielle Schäden liegen dagegen bei der Verletzung des guten Rufs sowie von Marken-, Urheber- oder Patentrechten vor.

Was ist vertragliche und was deliktische Haftung? Bei der vertraglichen Haftung muss der Schädiger für die Verletzung des Gebots der Rücksichtnahme und die Schlecht- oder Nichtleistung vertraglich festgelegter Pflichten einstehen. Dazu zählen die Vornahme der vereinbarten Lieferung, die Fehlerfreiheit der Produkte sowie die rechtzeitige Zahlung. Die deliktische Haftung wird hingegen durch eine „unerlaubte Handlung“ ausgelöst. Hierzu zählen Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften (zum Beispiel Straßenverkehrs-

Wie wird gehaftet? Das Gesetz gibt vor, dass „derjenige, der zum Schadenersatz verpflichtet ist, den Zustand herzustellen hat, der bestehen würde, wenn der zum Ersatz verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre“. In der Praxis wird dies häufig durch eine Geldzahlung geregelt. Dabei ist der Schadenersatz weiter gefasst, als es die vertraglichen Gewährleistungsrechte sind, da nicht nur für die Schäden an dem fehlerhaften Produkt selbst ein Ersatzanspruch besteht, sondern in erster Linie für eingetretene Folgeschäden. Bei immateriellen Schäden kommt oftmals zusätzlich eine Unterlassungserklärung oder Beseitigungshandlung hinzu.

Kommt es für die Haftung auf Verschulden an? Hier kann es nur die „klassische“ Juristen-Antwort geben: Es kommt drauf an! Denn es bestehen drei unterschiedliche Haftungsarten: die Gefährdungshaftung, die Haftung für vermutetes Verschulden und die verschuldensabhängige Haftung. Nur in der ersten Konstellation spielt das

Verschulden keine Rolle: Gefährdungshaftung ist verschuldensunabhängig. Bekanntestes Beispiel für diese Kategorie ist die Haftung des Fahrzeughalters bei Unfällen im Straßenverkehr. Bei der verschuldensabhängigen Haftung muss das Verschulden positiv nachgewiesen werden, bei der Haftung für vermutetes Verschulden verhält es sich hingegen umgekehrt: Es müssen Entschuldigungsgründe vorgetragen werden, welche die Vermutungswirkung entfallen lassen. Ein Verschulden liegt vor, wenn willentlich bzw. sogar absichtlich gehandelt wurde (Vorsatz) oder zumindest Fahrlässigkeit – also die Außerachtlassung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt – attestiert werden kann. Relevante Beispiele der Haftung für vermutetes Verschulden sind die Konstruktions-, Fabrikations- und Produktbeobachtungsfehler. In diesen Fällen entfällt die Haftung, wenn Entlastungsgründe vorgetragen und bewiesen werden können. Verschuldensabhängige Haftungsfälle sind beinahe alle übrigen in der Praxis denkbaren Fälle.

Kann die Haftung ausgeschlossen werden? Durch vertragliche Vereinbarung kann die vertragliche Haftung ausgeschlossen werden. Allerdings werden an die Zulässigkeit dieser Vereinbarungen sehr hohe Anforderungen gestellt, sodass sich ein Haftungsausschuss nur in seltenen Fällen realisieren lässt. Gegenüber Verbrauchern ist ein Ausschluss sogar stets unzulässig. Zudem kommt ein Haftungsausschluss dann nicht in Betracht, wenn der Veräußernde die Mangelhaftigkeit des Produkts kennt und arglistig verschweigt oder eine Beschaffenheitszusage ausdrücklich übernommen hat. Ein handelsrechtlich normierter Haftungsausschluss liegt im Rahmen eines Vertragsverhältnisses zwischen Kaufleuten im Sinne des Handelsgesetzbuchs vor, wenn der Käufer die Ware bei Erhalt nicht ordnungsgemäß untersucht und eine eventuelle Mangelhaftigkeit nicht unverzüglich gegenüber dem Verkäufer gerügt hat. Die gesetzliche Haftung kann hingegen nicht ausgeschlossen werden.

Hafte ich immer allein? Nein! Haben auch Dritte an der Verursachung des Schadens mitgewirkt, haften sie ebenfalls. Sogar der eigent-

lich Geschädigte kann als Mithaftender in Betracht kommen, wenn ihn ein Mitverschuldensvorwurf trifft. Der Schadenersatzanspruch wird in diesem Fall anteilig gekürzt. Bei mehreren Verursachern haften diese als Gesamtschuldner. Das bedeutet, es wird nach erfolgter Zahlung an den Geschädigten durch einen der Schädiger, eine Quote – abhängig vom jeweiligen Verschuldensgrad – gebildet. Der Schädiger, der zuvor den gesamten Betrag an den Geschädigten gezahlt hat, kann anschließend von den übrigen Schädigern anteilig Ersatz dafür verlangen.

Haftet nur das Unternehmen oder auch der Inhaber bzw. Gesellschafter? Eine Beschränkung der Haftung auf das Gesellschaftsvermögen ist grundsätzlich möglich und hängt von der gewählten Rechtsform des Unternehmens ab. Die bekanntesten haftungsbeschränkten Rechtsformen sind die GmbH, AG und die UG (haftungsbeschränkt). Haftet nur das Unternehmen, besteht kein Anspruch gegen den Inhaber oder die Gesellschafter. Ist die Haftung jedoch nicht auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt – etwa bei der OHG sowie der GbR –, haften neben dem Unternehmen auch alle Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen. Bei der KG gibt es dagegen sowohl „Vollhafter“ (Komplementäre), die auch mit ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften, als auch „Teilhafter“ (Kommanditisten), bei denen die Haftung auf die jeweilige Kapitaleinlage beschränkt ist. Dies erklärt auch die Beliebtheit der GmbH & Co.KG in der unternehmerischen Praxis. Denn hierbei übernimmt gerade die (ihrerseits haftungsbeschränkte) GmbH die Rolle des Komplementärs in der KG. In der Konsequenz entsteht so eine haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaft. Ansprechpartner ›› bei der IHK zu Dortmund: Jost Leuchtenberg Tel. 0231 5417-240 [email protected] ›› Die komplette Serie „Mein gutes Recht“ finden Sie übrigens auch auf unserer Homepage unter

OLG Hamburg: Profifußballer dürfen nur in den „richtigen“ Schuhen werben

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portrechtliche Gerichtsentscheidungen stoßen in der Fußballhochburg Dortmund natürlich immer auf großes Interesse. Dies gilt besonders, wenn es dabei auch noch um Fußball geht. Daher soll ein aktuelles Judikat des Oberlandesgerichts (OLG) aus der Stadt des „Bundesliga-Dinos“ HSV hier auch nicht übergangen werden. Mit Urteil vom 15. Januar 2015 (Az.: 5 U 203/11) haben die Richter des 5. Senats des OLG Hamburg entschieden, dass eine Irreführung im Sinne des § 5 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) vorliegt, wenn ein Schuhhersteller mit Fußballspielern wirbt, die in ihren Vereinen mit Schuhen anderer Marken spielen. Ein großer Sportartikelhersteller hatte einem ebenfalls großen Mitbewerber Anlass zur Klage gegeben, weil er in der Werbung für ein Online-Trainingsprogramm auch Profifußballer mit seinen Produkten ausgestattet hatte, die ihrem Beruf gerade in Schuhen des Wettbewerbers nachgehen. Der Einwand des beklagten Unternehmens, es gehe in der Werbung doch gar nicht um die Schuhe, sondern um das Trainingsprogramm, überzeugte die Richter nicht. Sie stellten fest, dass das Interesse des Betrachters auch auf die Schuhe gelenkt werde. Aufgrund der Gesamtdarstellung müsse davon ausgegangen werden, dass die Spieler auf dem Foto mit Schuhen des beklagten Unternehmens spielten, was tatsächlich aber nicht bei allen der Fall sei. Dies jedoch reiche völlig aus, um eine wettbewerbsrechtlich relevante Irreführung beim Betrachter der Werbung hervorzurufen. Quelle: Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs

http://tinyurl.com/ngwtxyc

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Erwerb der Ausbildereignung 19.10.2015-29.1.2016

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Bilanzbuchhalterlehrgang 20.10.2015-20.6.2017

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39. Industriemeisterlehrgang Metall 22.10.2015-07.5.2018 5.050 € 40. Industriemeisterlehrgang Metall 24.10.2015-13.4.2019 5.550 € Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung, Personal 02.11.2015-16.11.2015

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Geprüfter Betriebswirt 2.11.2015-14.6.2017

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Fachkaufmann für Einkauf und Logistik 3.11.2015-01.4.2017

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Bereitet sich auf seine Aufgaben an der Berufsschule vor: Benedikt Schwuchow, Student im Seiteneinstiegs-Master Berufskolleg der TU Dortmund.  Foto: Roland Baege/TU Dortmund

Gute Aussichten für Berufsschullehrer Die TU Dortmund verzeichnet großes Interesse für ihren Studiengang „Seiteneinstiegs-Master Berufskolleg“.

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ieser Masterstudiengang qualifiziert für die Aufgaben als Lehrerin oder Lehrer an Berufskollegs. Er ist ein attraktives Angebot für Absolventen eines Fachbachelors. Im Mai war der „Master of Education“ vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall zum Studiengang des Monats gekürt worden. Ein vergleichbares Studienprogramm gibt es parallel auch für Absolventen elektrotechnischer Bachelor-Studiengänge. Benedikt Schwuchow (27) hatte eigentlich geplant, Ingenieur in einem metallverarbeitenden Betrieb zu werden: Im Rahmen eines Verbundstudiengangs absolvierte er eine Ausbildung bei einem Armaturenhersteller im Sauerland und studierte gleichzeitig Maschinenbau an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn. Sein ursprüngliches Ziel, in der Konstruktionsabteilung des Mittelständlers zu arbeiten, revidierte Schwuchow schnell – vor allem als er feststellte, wie viel Spaß ihm die Arbeit mit den Auszubildenden machte, die er bei dem Armaturenhersteller betreute. Nachdem er das FH-Studium mit dem Bachelor abgeschlossen hatte, „schnupperte“ er im Rahmen eines Praktikums bei einer Berufsschule. Als dann der neue Studiengang an der TU Dortmund angeboten wurde, stieg er ein und gehört nun zu den Pi-

onieren. Die Arbeit mit jungen Menschen reizt ihn. „Wenn ich als Ingenieur bei einem Werkstoff einen Impuls setzte, kann ich genau berechnen, wie der Werkstoff reagiert“, berichtet er. „Wenn ich in einer Berufsschulklasse einen Impuls setze, ist die Reaktion der Schülerinnen und Schüler nur begrenzt vorhersehbar. Die Klasse kann sogar je nach Tagesform auf den scheinbar identischen Impuls unterschiedlich reagieren. Sehr spannend.“

Hervorragende Aussichten Voraussetzung für die Zulassung zum Master of Education ist ein BachelorAbschluss im Maschinenbau oder einer anderen Ingenieurwissenschaft. Ob die Interessierten die Voraussetzung erfüllen, erfahren sie im Gespräch mit den TU-Fachberatern. Das Studienangebot der TU Dortmund richtet sich auch an Ingenieure, die schon länger im Beruf stehen. Die Berufsaussichten sind hervorragend: Berufsschulen und -kollegs klagen über einen Mangel an Pädagogen, gerade im Bereich Maschinenbautechnik und anderen gewerblich-technischen Fachrichtungen der technischen Berufe. Auch Benedikt Schwuchow hat in seinen Praktika erlebt, wie hoch der Bedarf in seinem Aufgabengebiet ist.  www.tu-dortmund.de

Englisch … … fürs Sekretariat Dieser Zertifikatslehrgang richtet sich an Berufstätige und Wiedereinsteiger im Sekretariat, die ihre berufsspezifische Kompetenz in der Fremdsprache Englisch verbessern wollen. Trainiert werden Korrespondenz, richtiges Verhalten am Telefon und bei der Besucherbetreuung. Montags, 17:45 bis 20:15 Uhr. 27.10.2015 – 24.05.2016 

… für Azubis Der Lehrgang bietet kaufmännischen Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse abzusichern und zu vertiefen – und das parallel zur Berufsausbildung. Wer an dem Kurs teilnimmt, bereitet sich für einen anerkannten Abschluss vor und verbessert schon früh im Arbeitsleben die eigenen Karrierechancen. Mittwochs, 17:30 bis 20 25.11.2015 – 09.11.2016 Uhr.  Ansprechpartner: Susanne Wittke, Tel. 0231 5417-418, E-Mail: [email protected].

IHK.Die Weiterbildung. Geprüfte Qualität nach DIN EN ISO 9001: 2008

Bekannte Lehrgangsangebote und Träger, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, können über das Weiterbildungsinformationssystem (WIS) im Internet unter http://wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste eingesehen werden. Weitere Information und Anmeldung: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-99 Telefax: 0231 5417-330 Internet: www.dortmund.ihk24.de E-Mail: [email protected] Ruhr Wirtschaft September 2015

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SERVICE BILDUNG

SERVICE KULTUR

Empfehlung brauchen. Heute unter anderem Wasserwage, Bohrer, Akkuschrauber und Säge, denn Felix soll die sogenannten Kojen neu bestücken. Das sind die abgetrennten Bereiche, in denen die Einrichtung für Wohn- oder Schlafzimmer in Möbelhäusern präsentiert werden. Also muss Felix die Möbel der vorigen Saison aus den Kojen abmontieren und die neue Kollektion aufbauen. Ein erfahrener Kollege hilft ihm dabei. Felix Dück baut die Möbelausstellung in Unna um. 

Foto: Leonie Lauer

Erfindergeist auf Montage IM ZWEITEN TEIL der neuen Serie zu Berufen, die eher selten von Jugendlichen gewählt werden, aber nicht minder interessant sind, geht um die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice.

e Seltenrufe Be

VON LÉONIE LAUER

A

ls Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist Felix Dück viel mehr als ein „Umzugshelfer“. Mit ruhiger Hand zieht der Auszubildende eine Linie an die Wand – genau 23,7 cm lang. Auf dem Boden kniend prüft er noch einmal mit der Wasserwaage, ob der Strich wirklich waagerecht ist; wenn nicht, hängt die Schrankwand hinterher schief. Der 23-Jährige weiß: Beim Anzeichnen muss er die Linie ganz duchziehen und nicht nur zwei Punkte markieren, sonst vertut man sich leicht. Das hat er bereits am ersten Tag seiner Ausbildung beim Möbelhaus Zurbrüggen in Unna gelernt. Als angehende Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice gehört es zu Felix‘ Aufgaben, die Möbelausstellung im Wohnzentrum umzubauen, verkaufte Möbel einzupacken, zum Kunden zu fahren und dort wieder aufzubauen. Das können Sofas, Betten oder Schränke sein, aber auch ganze Wohnzimmer und Küchen. Obwohl er erst seit Anfang August beim Traditionsunternehmen Zurbrüggen arbeitet, hat Felix schon einiges an Erfahrung mitgebracht. Die

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konnte er vorher als Aushilfskraft bei einer Möbelspedition sammeln. Auf einer Montage hat sein damaliger Chef ihn dann an Zurbrüggen weiterempfohlen: Und die wollten ihn sofort als Azubi einstellen. „Es ist unheimlich schwer, vernünftige junge Männer zu finden, die handwerklich begabt sind und anpacken können“, sagt Ausbilderin Britta Eppmann. Vor zwei Jahren hatte Zurbrüggen deswegen nur einen einzigen Auszubildenden im Bereich Montage; vergangenes Jahr hatte sich niemand beworben. Das kann Felix überhaupt nicht verstehen: „Es macht so viel Spaß, auf Montage zu arbeiten“, schwärmt er von seiner Ausbildung, „denn man sieht jeden Tag das Resultat von dem, was man getan hat“. Und wenn die neue Küche oder der Kleiderschrank dann steht und die Kunden zufrieden sind, „dann weiß man, dass man gute Arbeit geleistet hat“, sagt Felix und grinst. Um 8:30 Uhr beginnt sein Tag gewöhnlich mit der Teambesprechung im Planungsraum. An Haken und in Schubladen lagern dort alle Werkzeuge, die die angehenden Monteure

Kreativität ist gefragt In der Möbelausstellung läuft heute alles nach Plan, aber auf Montage muss Felix manchmal ganz schön erfinderisch sein: Wenn der Boden plötzlich abschüssig ist, die Altbauwand aus bröseligem Baustoff besteht oder die Anschlüsse am falschen Platz sitzen. „Dann muss man sich etwas einfallen lassen und kreativ sein“, sagt der Azubi. Wenn der Boden schief ist, muss er improvisieren und zum Beispiel einen Sockel basteln. Dann kommt es darauf an, das richtige Werkzeug und vor allem Geduld zu haben. „Wenn man hektisch arbeitet, klappt am Ende nichts mehr“, weiß Felix aus Erfahrung. Bei den hochwertigen Küchen und Möbeln, die er montiert, muss schließlich jeder Handgriff sitzen. Bevor es in Zweierteams auf Montage geht, lernen die Azubis bei Zurbrüggen in einer Lernwerkstatt sämtliche Techniken und Kniffe. Nur wenige Möbelhäuser haben eine eigene Lernwerkstatt, aber als Familienunternehmen legt Zurbrüggen darauf besonderen Wert: „Wir investieren dadurch in unsere Zukunft als hochwertiges Möbelhaus“, sagt Britta Eppmann, „denn wir wollen möglichst alle unsere Azubis übernehmen“. Und dafür sollen sie natürlich auch bestmöglich ausgebildet sein – in Felix‘ Fall als Monteur, Lieferant, aber ein bisschen eben auch als Erfinder. Info ›› Ausbildungsberuf: Fachkraft für Möbel-, Küchenund Umzugsservice ›› Ausbildungsdauer: 36 Monate ›› Voraussetzung: Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Überwiegend haben die Auszubildenden einen qualifizierenden Hauptschulabschluss ›› Ansprechpartner bei der IHK: Katrin Knospe, Tel. 0231 5417-262, [email protected]

KULTURKALENDER Das Programm September bis November 2015 Gustav-Lübcke-Museum Neue Bahnhofstr. 9, 59065 Hamm Tel. 02381 175701 www.hamm.de/gustav-luebcke-museum 18.10.2015 bis 20.3.2016: Sonderausstellung „Sehnsucht Finnland – Skandinavische Meisterwerke um 1900“ Maximilianpark Hamm Ostwennemarstr. 100, 59071 Hamm Tel. 02381 98210-0, www.maximilianpark.de bis 1.11.: „Temperamente in Glas und Stein“ Petra Kook & Bernhard Sobbe Kurhaus Bad Hamm Ostenallee 87, 59071 Hamm Tel. 02381 17-5501, www.hamm.de 18.10.: Marilyn Mazur Group 23.10.: „Der zerbrochene Krug“, Theater Poetenpack, Potsdam 24.10.: Volker Weininger 24.10: „Liebesperlen“ Rohrmeisterei Schwerte Ruhrstraße 20, 58239 Schwerte Tel. 02304 2013001 www.rohrmeisterei-schwerte.de 25.10.: Sternstunden am Bösendorfer 30.10.: Insound 2015, Miro-Nemec-Band, 5. Schwerter Inklusives Musikfestival Haus Opherdicke Dorfstr. 29, 59439 Holzwickede Tel. 02301 9183972 www.kulturkreis-unna.de 29.10.: Wupper Trio 12.11.: Pindakass Saxophon Quartett bis 22.11.: Hans Jürgen Kallmann „Die Kunst – mein Leben“ Heinz-Hilpert-Theater Kurt-Schuhmacher-Str. 39, 44534 Lünen Tel. 02306 104-2299 www.kulturbuero-luenen.de 1.10.: „Anderthalb Stunden zu spät“ 29.10.: „Marylin (M)“ 3.11.: Pasión de Buena Vista 24.11.: „Der Parasit“ Stadtmuseum Bergkamen Jahnstraße 31, Museumsplatz 59192 Bergkamen-Oberaden Tel. 02306 306021-0 www.stadtmuseum-bergkamen.de bis 27.9.: Von Asciburgium bis Oberaden – Leben in römischen Lagern“ Zentrum für Intern. Lichtkunst Unna Lindenplatz 1, 59423 Unna Tel. 02303 1037770 www.lichtkunst-unna.de bis 3.4.2016: Dark! Ausstellung mit Anthony McCall, Regine Schumann, Diana Ramaekers, Vera Röhm

Museum Ostwall im Dortmunder U Leonie-Reygers-Terasse 44137 Dortmund, Tel. 0231 5025522 www.museumostwall.dortmund.de bis 13.3.2016: Klaus Burkhardt „Buchstaben, Zahlen, Zeichen – Bilder“ bis 31.1.2017: Sammlung in Bewegung V „Neues Spiel, neues Glück“ Hartware MedienKunstVerein Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund www.hmkv.de verlängert bis 1.11.: Digitale Folklore Museum f. Kunst und Kulturgeschichte Hansastr. 3, 44137 Dortmund Tel. 0231 50-25522, mkk.dortmund.de bis 28.2.2016: 200 Jahre Westfalen. Jetzt! DASA Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund, Tel. 0231 9071-2479 www.dasa-dortmund.de bis 18.10.: Power Play – Mit Energie voran 21.11 bis 25.9.2016: Die Roboter. Eine Ausstellung zum Verhältnis von Mensch und Maschine

Struktur ins Chaos bringen Von allen Seiten prasseln die Meinungen auf uns nieder und weit und breit ist kein Rettungsschirm in Sicht: Politiker, Experten, Eltern, Medien, Gesetze, Internet – alle geben ihren Senf dazu. Gar nicht so einfach, da den Überblick zu behalten. Kabarettist Volker Weininger versucht mit schwarzem Humor und knochenharten Kommentaren, Struktur ins Meinungschaos zu brin24.10., Kurhaus Bad Hamm gen.

Theater Dortmund Kuhstraße 12, 44137 Dortmund, Tel. 0231 5027222, www.theaterdo.de 1./4./9./17.10.: „Kiss me, Kate“ 1.-3.10.: „Frau Müller muss weg“ 1./25./28.10.: „Glückliche Tage – Das letzte Band“ 2.10.: Delinale, Festival Konzerthaus Dortmund Brückstraße 21, 44135 Dortmund Tel. 22696200 www.konzerthaus-dortmund.de 2.10.: Iiro Rantala 5.10.: 1. Babykonzert, Dortmunder Philharmoniker 5.10. 1. Konzert Wiener Klassik 8.10.: Bodo Wartke RuhrHOCHdeutsch 2015 Spiegelzelt an der Westfalenhalle Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund ruhrhochdeutsch.de Programm mit Kabarett, Comedy, Musik, bis 11.10. 28.9.: Marius Jung „Singen können die alle!“ 29.9.: „Die Kneipe – Kabarett von am Tresen“ 1.10.: Bruno „Günna“ Knust „Pottseidank“ 3.10.: ONKeL fISCH „Neues aus der Lobbyth€k“

Das wahre Ich Marilyn Monroe, gezeichnet von exzessivem Tabletten- und Alkoholkonsum, bespricht drei Tage vor ihrem Tod ein Tonband für ihren Psychiater Dr. Greenson. Darin offenbart sie ihre geheimsten Gedanken über die Kennedys, Sex, ihre Ehemänner, ihre Kindheit und ihre Karriere-Pläne. Schauspielerin Tanja Maria Froidl (Bild) rückt den Zuschauern die vielschichtige, faszinierende Persönlichkeit dieser Ikone des 20. Jahrhunderts greifbar nahe. 

29.10., Heinz-Hilpert-Theater, Lünen

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SERVICE REGIONAL

Kalender Wirtschaft im TV

Veranstaltungen der IHK zu Dortmund

Der Coaching-Wahn „Ferndorfer Riese“, um 1930. Foto: Herbert Stahlschmidt

Westfälische Nachrichten, 1955. Foto: Bernhard Hülsmann

Klarer Schnaps – kein Humor? In der Jubiläumsausstellung „200 Jahre Westfalen. Jetzt!“ geht es um Heimat, Identität und gern zitierte Klischees, um (fast) vergessene Helden, große Geschichte und kleine Geschichten.

D 2. Philharmonisches Konzert: gott_selig G. Mahler (1860 - 1911) 2. Sinfonie c-Moll Auferstehungssinfonie Dirigent: Gabriel Feltz Sopran: Chen Reiss Mezzosopran: Tanja Ariane Baumgartner Mit dem Philharmonischen Chor Brünn 20. und 21. Oktober 2015, 20:00 Uhr im Konzerthaus Dortmund. Karten & Infos: 0231/50-27222 oder theaterdo.de

Mietpianos ab 54 € Hansastr. 7-11 44137 Dortmund 0231-141075 www.vanbremen.de

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ie Ausstellung, die noch bis zum 28. Februar 2016 im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen ist, fragt, was die Region heute ausmacht, was und wer sie geprägt hat. Rund 800 Exponate werden auf insgesamt 1.800 Quadratmetern Ausstellungsfläche aufwendig inszeniert. Partner des Dortmunder Museums sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Westfälische Heimatbund, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert.

Westfalens Aufschwung kam mit den Preußen Es waren die Beschlüsse des Wiener Kongresses von 1815, die es ermöglichten, dass aus einem Flickenteppich von Territorien die preußische Provinz Westfalen entstehen konnte. Eine Zeit des Umbruchs begann: Neue Strukturen in Politik und Verwaltung, der Ausbau der Infrastruktur, Erfindungen und Innovationen veränderten Westfalen und den Alltag der Menschen. Westfalen ist vielfältig … und das westfälische „Who‘s Who“ ist beachtlich: Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff war Westfälin, Friedrich Harkort – der „Vater des Ruhrgebiets“ –, der Theologe Friedrich von Bodelschwingh ebenso wie der Computerpionier Heinz Nixdorf und auch der seltsame Freiherr Gisbert von Romberg II., der als der „Tolle Bomberg“ in die Annalen einging. Man produzierte hier Alu für das erste Luftschiff, baute die damals größte Talsperre Europas und die Köln-Minde-

ner-Eisenbahn. Erze und Kohle, Salz aus den königlichen Salinen in Unna, feines Leinen, Wacholderschnaps oder Schrauben, Nägel und Aluminiumknöpfe – per Schiff, per Bahn und auf der Straße gelangten sie in alle Landesteile und manchmal in die ganze Welt. So lieferte man sogar Nähnadeln nach China und Sensen nach Südamerika. Für die Ausstellung wurden Objekte und Relikte zusammengetragen, die Veränderungen sichtbar machen, Meilensteine markieren oder den Menschen in Westfalen etwas bedeuten. Das Spektrum reicht vom „SpottTuch“ bis zum Grenzstein, vom Luftschiff aus dem 19. Jahrhundert bis zum hochmodernen Maisgebiss. „200 Jahre Westfalen. Jetzt!“ will zeigen, dass „Made in Westphalia“ auch in der globalisierten Welt noch eine Rolle spielt und fragt: Wie sieht es mit den gern zitierten Klischees – Westfalen sind stur, arbeitsam, humorlos und eher rückständig, sie essen Pumpernickel, Schinken und trinken Schnaps – aus.

Selfie ohne Kaiser Auf dem Dortmunder Königswall, direkt vor dem Museum, steht ein Nachbau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals der Porta Westfalica. Hier fehlt allerdings die Statue von Wilhelm I., an ihrer Stelle ist Platz für alle, die Selfies machen wollen, um Teil der Ausstellung zu werden – gern mit Geburtstagsglückwünschen für Westfalen: ([email protected]) Mehr dazu vor Ort und unter „Mach mit“ auf www.200JahreWestfalen.Jetzt

Die Arbeitsleistung steigern, Führungskompetenz entwickeln, neue Fähigkeiten einüben: Coaching gilt als Lösung vieler Personal- und Führungsprobleme. Doch ob die teuren Maßnahmen ihren Zweck erfüllen, ist wissenschaftlich kaum belegt. Auch über die Wirksamkeit der angewandten Methoden gibt es keinen Nachweis. Manche Anbieter setzen auf „systemische Beratung“, andere auf das „Neurolinguistische Programmieren“, wieder andere erfinden ihre eigenen Methoden mit teils esoterischen Ansätzen. Do., 1. Oktober, 3sat, 20:15 Uhr

Bildrechte: ZDF/Robert Dinges; Docuvista Filmproduktion 

makro: Turbulenzen am Himmel Das vergangene Jahr war für die internationale Luftfahrt katastrophal: 800 Menschen verloren bei Unfällen ihr Leben. Die Branche steckt in der Krise. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den Alpen ist auch das Image der Lufthansa angekratzt. Doch gerade sie muss sich für die Zukunft neu aufstellen.  Fr., 9. Oktober, 3sat, 21 Uhr

Fair handeln (1/5): Teppiche aus Nepal Viele der in Europa verkauften Waren stammen vom anderen Ende der Welt und sind trotzdem erschreckend billig. Internationale Konzerne erzielen dabei enorme Gewinne – die Bauern vor Ort bleiben arm. Doch dazu gibt es eine Alternative. Der Schauspieler Hannes Jaenicke besucht Kleinbauern und Produzenten in aller Welt, die ihre Produkte über den fairen Handel verkaufen, und lässt sich zeigen, wie sie arbeiten und leben. Mo., 12. Oktober, ARTE, 15:50 Uhr

Die Illusion der Chancengleichheit Das Studium ist die schönste Zeit des Lebens – so schwärmen gestandene Akademiker gerne, wenn sie an ihre eigenen Hochschuljahre zurückdenken. Damals hatte man Zeit, sich zu entfalten, etwas zu erleben, die Persönlichkeit reifen zu lassen. Wer allerdings heutzutage studiert, braucht vor allem gute Nerven, erheblichen Ehrgeiz, stabile Ellbogen und am besten vermögende Eltern. Anders ist ein erfolgreicher Abschluss an einer Mo., 12. Oktober, Phoenix, 16 Uhr Uni kaum zu bekommen. 

Mega Brands – Bosch Den Namen Bosch kennt wohl jeder. Seit über 125 Jahren gibt es das deutsche Unternehmen mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart. Von Bohrmaschinen über Geschirrspüler, Gartengeräte, Autoteile oder Verpackungstechnik – man könnte meinen, Bosch stellt nahezu alles her, worin Technik steckt. Liegt hinter dem breiten Produktspektrum das Geheimnis des Erfolgs? Wie wurde aus dem Betrieb ein multinationaler Konzern? Foto: n-tv / Bosch  Die., 13. Oktober, n-tv, 21:05 Uhr

makro: Indonesien – Reifeprüfung für ein Riesenland Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde steht auf der Kippe. Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Außerdem investierte das einstige OPECLand zu wenig in die Modernisierung seiner Ölindustrie und muss nun selbst Rohöl imFr., 16. Oktober, 3sat, 21 Uhr portieren.

23.9. Kompetenzkreis Energie IHK zu Dortmund Fabian Lauer Tel. 0231 5417-229 [email protected] 29.10. Lohnbuchhaltung in den Niederlanden IHK zu Dortmund Thomas Langer Tel. 0231 5417-232 [email protected] 1. bis 6.11. Start-up New York – NRW Reise für Start-ups aus dem Hightech- und IT-Bereich New York Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 [email protected] 16. und 17.11. Go GUS 2015 Intensivberatung über die Märkte: Russland, Belarus, Kasachstan, Aserbaidschan und Georgien IHK zu Dortmund, IHK Bonn/RheinSieg Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 [email protected] 25.11. Erfolgreicher Start in der Türkei IHK zu Dortmund Dominik Stute Tel. 0231 5417-315 [email protected] 26.11. 12. Patentinformationsforum IHK zu Dortmund Ralf Bollenberg Tel. 0231 5417-106 [email protected] 2.12. IT-Sicherheitstag NRW Hugo Junkers Hangar, Mönchengladbach Ralf Bollenberg Tel. 0231 5417-106 [email protected]

Griechen, Grexit, Gläubiger Sieben Monate lang hat Griechenland die Welt in Atem gehalten. Und es ging immer um mehr als um Griechenland. Es ging um den Euro. Und die europäische Idee. Der Journalist und Griechenlandkenner Jean Quatremer hat die Verhandlungen, Ereignisse und Emotionen in Athen und Brüssel hautnah begleitet. Foto: ARTE / © Zadig Productions/Pierre Bourgeois  Di., 20. Oktober, ARTE, 23.10 Uhr Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.dortmund.ihk24.de/ veranstaltungen Ruhr Wirtschaft September 2015

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SERVICE MESSE

Empfehlung

Impressum sprechen vom modernen WLAN-Standard „IEEE 802.11ac“, der hier zum Einsatz kommt. Er kann eine Übertragungsrate von bis zu 1.300 MBit/ s zur Verfügung stellen, über zehn Mal mehr als bei privaten Internetanschlüsse heutzutage möglich ist.

Herausgeber: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Hauptgeschäftsstelle: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-0 Telefax: 0231 5417-109 Internet: http://www.dortmund.ihk24.de E-Mail: [email protected] [email protected] Zweigstelle Hamm: Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Zweigstelle Hamm Südstraße 29, 59065 Hamm Telefon: 02381 92141-0 Telefax: 02381 92141-23 Redaktion: Ute Max, Gero Brandenburg, Tobias Schucht Verantwortlich für den Inhalt des redaktionellen Teils: Georg Schulte Die Redaktion übernimmt für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Verantwortung und behält sich deren Kürzung vor. Adresse der Redaktion: IHK-Magazin Ruhr Wirtschaft Märkische Straße 120, 44141 Dortmund Telefon: 0231 5417-256 / -257 Die Ruhr Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr. Die Ausgabe Juli/August erscheint als Doppelausgabe. Die Ruhr Wirtschaft ist gemäß § 13 (1) der Satzung Veröffentlichungsorgan der IHK. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis 50,25 Euro einschl. gesetzlicher Mehrwertsteuer. Druckauflage: 37.840 (IVW 02/2015) ISSN: 0343-1452 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 4. September 2015 Ausgabedatum: 21. September 2015 Verlag und Druckerei: Gebr. Lensing GmbH & Co. KG, Dortmund Anzeigenservice: Kirsten Gerold (verantwortlich) / Peter Wille Gebr. Lensing GmbH & Co. KG Pressehaus, Westenhellweg 86–88 44137 Dortmund Telefon: 0231 9059-6420 Telefax: 0231 9059-8605 E-Mail: [email protected] Derzeit ist die Preisliste Nr. 30 vom 1. Januar 2014 gültig.

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Restaurant Rosenterrassen Im Goldsaal-Foyer warten unter anderem bequeme Lounge-Möbel auf die Gäste. (v. l., hinten): Friedhelm Sohn, Bernhard Nolte (Geschäftsführer VBE); (v. l.), vorne: Sabine Loos, Ullrich Sierau und Udo Beckmann (VBE-Bundesvorsitzender).  Fotos: Westfalenhallen

Lounge-Atmosphäre im Goldsaal Der Umbau des Kongresszentrums Westfalenhallen ist abgeschlossen. Ein attraktives Ambiente erwartet nun die Besucher.

M

odernisiert worden waren seit Mai der Eingangsbereich, das zentrale Goldsaalfoyer und der Goldsaal selbst sowie das angeschlossene Restaurant Rosenterrassen. Veranstalter können ihre Gäste nun in einem attraktiven Ambiente begrüßen, und beliebige Veranstaltungsarten sind flexibel realisierbar, vom Kongress bis zur begleitenden Ausstellung. Am 2. September begrüßten Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Friedhelm Sohn, der Aufsichtsratsvorsitzende der Westfalenhallen Dortmund GmbH, sowie Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH, einen der ersten Nutzer des „neuen“ Kongresszentrums: den Verband Bildung und Erziehung (VBE). Der VBE veranstaltete dort seinen „Tag der Lehrergesundheit“. VBEBundesvorsitzender Udo Beckmann. „Das Ambiente des Kongresszentrums wird den hohen Ansprüchen gerecht, die wir an unsere Kongresse und Tagungen haben.“ Sabine Loos bestätigt: „Nach der Modernisierung finden bei uns selbst anspruchsvollste Kunden ein hochwertiges und zeitgemäßes Umfeld.“ Für Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, ist „ein modernes Kongresszentrum West-

falenhallen elementar für den Kongressstandort Dortmund“. Es bestimme durch seine Größe und die Vielzahl an Veranstaltungen maßgeblich die Außendarstellung der Stadt auf dem deutschen Kongressmarkt.

Attraktiver Goldsaal Der Goldsaal des Kongresszentrums hat unter anderem eine neue Wandverkleidung und Deckenbeleuchtung bekommen. Seinen Namen verdient er auch weiterhin. Golden erstrahlen unter anderem die riesigen neuen Leuchter, die das Erscheinungsbild des Raums bestimmen. Begleitende Ausstellungen werden bei Kongressen immer beliebter. Auf den großen Foyerflächen des Kongresszentrums steht dem buchstäblich nichts im Wege. Feste Einbauten, die es früher im Goldsaal-Foyer noch gab, wurden entfernt. Flexibilität ist oberstes Gebot. Auch der Trend zu ungewöhnlichen Bestuhlungsvarianten und Lounge-Atmosphäre wird immer populärer. Gemütliche Lounge-Möbel gehören im Kongresszentrum daher auf Wunsch zum Angebot. Online-Kommunikation ist ein besonders wichtiges Business-Thema. Die kabellose WLAN-Versorgung ist im gesamten Kongresszentrum nun noch leistungsfähiger. Experten

Das Restaurant im Erdgeschoss des Kongresszentrums ist im Sinne aller Kunden barrierefrei geworden. Die früher vorhandene Empore im Restaurant Rosenterrassen ist entfallen. Auch die Farbgebung und die Dekoration haben sich deutlich gewandelt. Dezente dunkle Holzoptiken bestimmen das Mobiliar. An den Wänden hängen attraktive Schwarz-WeißFotos und Plakate aus der großen Historie der Westfalenhallen. Sieben Tage in der Woche können die Besucher von einem reichhaltigen, wechselnden Buffet wählen.

Das Kongresszentrum in Zahlen ›› Im Kongresszentrum Westfalenhallen mit seinen rund 30 Raumangeboten finden etwa 1.000 Veranstaltungen pro Jahr statt, weit mehr als 80.000 Teilnehmer werden gezählt. In den kommenden Monaten ist der Terminplan stark besetzt, zum Beispiel mit dem Zukunftskongress Logistik des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, dem VDI nachrichten Recruiting-Tag oder dem Deutschen Kita- und dem Deutschen Lehrertag.

Restaurant Rosenterrassen

MESSEKALENDER

Expo Real Die Expo Real München ist eine internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen. Zahlreiche Aussteller präsentieren dort ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die Immobilienwirtschaft. Das Spektrum umfasst Immobilienberater und Projektentwickler, Banken und Investoren, Corporate Real Estate Manager, Städte und Wirtschaftsregionen sowie Dienstleister rund um die Im5.-7.10., München mobilie.

Das Programm Oktober 2015 INTERGEM 2.-5.10.2015, Idar-Oberstein

Hund & Pferd 16.-18.10.2015, Dortmund

EXPO REAL 5.-7.10.2015, München

eCarTec Munich 2015, / MATERIALICA / sMove360 20.-22.10.2015, München

Motek 5.-8.10.2015, Stuttgart BIOTECHNICA 6.-8.10.2015, Hannover

ceramitec – Technologies – Innovations – Materials 20.-23.10.2015, München

it-sa 6.-8.10.2015, Nürnberg

Cleanzone 14.-18.10.2015, Frankfurt/Main

interlift

inter airport Europe 6.-9.10.2015, München

Dortmunder Antik- und Sammlermarkt 24.-25.10.2015, Dortmund

Anuga 10.-14.10.2015, Köln

DKM 27.-29.10.2015, Dortmund

WORLD OF ENERGY SOLUTIONS 12.-14.10.2015, Stuttgart

aquanale/FSB - aquanale 27.-30.10.2015, Köln

interlift 13.-16.10.2015, Augsburg

A+A 27.-30.10.2015, Düsseldorf

Fakuma 13.-17.10.2015, Friedrichshafen

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Die interlift Augsburg ist die internationale Fachmesse für Aufzüge, Komponenten und Zubehör. Mehr als 400 Aussteller präsentieren ihre Produkte, Dienstleistungen, Neuheiten und Trends rund um die Aufzugstechnik. Im begleitenden Forum der Messe stellen darüber hinaus verschiedene Aussteller ihre Neuheiten und Problemlösungen vor.

REHACARE International 14.-17.10.2015, Düsseldorf

START Messe 31.10.-1.11.2015, Nürnberg

Frankfurter Buchmesse 14.-18.10.2015, Frankfurt/Main

hanseboot 31.10.-8.11.2015, Hamburg



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