Liebe Leser, Ce vediamo

February 24, 2018 | Author: Thomas Ackermann | Category: N/A
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Impressum Titelbild:

Vespa (Kalenderblatt mod.)

Redaktion:

Anja Harder-Gemlau Frank Wasgindt (Redaktionsleitung) Krimhilde Jerabek Anke Mordhorst Ulf Weydekamp

Artikelbeiträge:

Andreas Block Ewa Block Gregor Boden Kai Brand Tim Dunkel Gernot Frieg Volkmar Holm Björn Ludewig Peter Vossieg Gerd Wienbreier Erwin Weissmann

Druck und Verteilung:

Deutsche Stabsgruppe Naples

Telefonische Erreichbarkeit:

Anja Harder-Gemlau: 3356860260 Frank Wasgindt: 081 /721 21 25 Fiorina Libardi: 081 /721 3469 Sebastian Springfeld: 081 /721 3753

Unsere Homepage:

www.piazza-tedesca.de

Webadresse für Beiträge:

[email protected] Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe ist der

26.09.201 3. Die Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die nächste Redaktionssitzung ist am Mi. den 04.09.201 3 um 1 0.00 Uhr in Pelino´s Cafe im Community-Center in Lago Patria. Gäste sind herzlich willkommen!mod.

Liebe Leser, der Sommer ist angebrochen und damit beginnt die Zeit in der Neapel endlich mit unserem deutschen Italienbild in Einklang gebracht wird. Die Sonne lacht vom strah­ lend blauen Himmel und wenn jetzt auch einem die Hit­ ze zu schaffen macht, die Strände überfüllt sind, kilometerlange Staus auf den Zufahrtsstraßen zu den beliebtesten Lidos an den Nerven zerren – wir „Nord­ lichter“ lieben die Sonne und das unbeschwerte italieni­ sche Leben Ein Ausdruck dieser Lebensfreude ist die Vespa, die für viele Italiener das Fortbewegungmittel schlecht hin darstellt. Kai Brand und Frank Wasgindt geben uns in ihre Titelstory ein paar Hintergrundinformationen und gehen der Frage nach warum an der Vespa als Zweirad in Neapel kein Weg vorbeiführt. Als Ergänzung des Themas haben wir diesmal noch ein Bilderrätsel einge­ baut. Für die richtige Lösung steht ein Preis für Sie be­ reit. Zum ersten Mal haben die deutschen Ladies unter Lei­ tung der Präsidentin Simone Falkenberg des Allied Spouse Club Naples ein Luncheon ausgerichtet. In Zu­ sammenarbeit mit den französischen Ladies fand am 5. Juni 2013 in Varcaturo ein schönes und gut organisiertes French ­ German Luncheon statt. Genaueres hierzu gibt es von Vicky Schuhmacher. In der letzten Ausgabe berichtete Erwin Weissmann uns von der Genießertour nach Avellino. Diesmal erzählt er uns von seinen Erlebnissen bei einer Fahrt mit dem Mo­ torrad ins traumhafte Cilento. Was man alles bedenken muss, wenn man mit seiner Harley – Davidson durch Süditalien tingelt, davon handelt dieser Reisebericht. Wieder haben wir leckere Rezepte von Anke Mordhorst und die richtigen Musiktipps von Ulf Weydekamp im Gepäck. Dies und noch vieles mehr erwartet Sie in die­ ser Sommerausgabe. Auch wenn diese Ausgabe in das so genannte Sommer­ loch fällt, hoffen wir, dass sie noch ein Plätzchen in Ih­ rer Badetasche findet und zu Ihrem Strandvergnügen beiträgt. Genießen Sie das italienische „Dolce Vita“ und vergessen Sie nicht die Sonnenbrille, die das Lesen un­ ter freiem Himmel enorm erleichtert. Viel Spaß und er­ holen Sie sich gut! Ce vediamo

Piazza Tedesca ­ Die Zeitung der Deutschen am NATO­Standort Neapel In dieser Ausgabe lesen Sie: Liebe Deutsche Community

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Die Vespa

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La "Bella Macchina"

Seite 6

"Tot Ziens Brunssum ­ Buon Giorno Napoli"

Seite 11

JFC Naples Presse­ Informationszentrum

Seite 12

1. NATO Ball am neuen Standort

Seite 14

Sozialarbeit in der Bundeswehr

Seite 20

Das Sommerfest der DGN

Seite 22

Der Allied Spouse Club

Seite 24

Deutsch/ Französisches Luncheon

Seite 25

Stazione Zoologica Anton Dohrn

Seite 31

Gute Frage

Seite 32

Motorradtour durch das Cilento

Seite 36

Oberst Wienbreier´s Vorwort

Hintergrundinformationen eines Cults Erinnerungen eines Vespafahrers OTL Gernot Frieg erzählt zu seiner Person Bereiche des HQ JFC NP stellen sich vor im HQ JFC Naples in Lago Patria

Vorstellung der neuen Sozialarbeiterin Veranstaltung in der Casa stellt sich vor

...ein gelungenes Schmankerl Das Aquarium in Neapel

"Was hat Pulcinella mit dem deutschen Kaspar zu tun?" Fortsetzung eines Reseberichtes von Erwin Weoßmann

Impressum Inhaltsangabe Rätselraten Sani­Seite Zu­ und Abgänge Kath. Kirche Casa Evangelische Kirche Buchrezension

Seite 2 Seite 3 Seite 10 Seite 18 Seite 24 Seite 26 Seite 27 Seite 28

Schlagerecke Goethe Institut Rezept des Monats DUKaN DGN Sport in der Casa Klönschnak in der Casa Notfallnummern

Seite 34 Seite 41 Seite 42 Seite 47 Seite 48 Seite 50 Seite 51 Seite 51

Für die Zusendung der Beiträge und Fotos sagen wir allen vielen Dank!

Liebe deutsche Community, dies ist die letzte Ausgabe der PIAZZA TE­ DESCA vor der Sommerpause – für manche von uns vielleicht aber auch schon nach dem Sommerurlaub. Auf jeden Fall ist es aber die letzte Ausgabe vor dem Oktoberfest. Ich freue mich auf das Fest: In neuer Umge­ bung, mit neuer Mannschaft, unter veränder­ ten Rahmenbedingungen, aber mit der bekannten Biermarke und derselben Band wie im Vorjahr. Ich habe angesichts des Standes der Vorbereitungen ein sehr gutes Gefühl. Das Projektteam leistet hervorragende Ar­ beit, die einzelnen Teamleiter bringen gute Ideen ein. Der Count­Down läuft. Ich erin­ nere an dieser Stelle an den Aufruf des Pro­ jektleiters, Fregattenkapitän Weissmann, in der Juli­Ausgabe der PIAZZA: Jeder wird gebraucht! Die Beteiligung der Soldaten wird ohnehin mit Delegationsbefehl geregelt werden, aber wir sind darauf angewiesen, dass sich auch viele Familienangehörige freiwillig mit ein­ bringen. Also bitte: Machen Sie mit! Je mehr von Ihnen dabei sind, umso kürzer werden die Schichten für die Einzelnen. Im letzten Jahr hat die Arbeit allen Akteuren Spaß ge­ macht, die Stimmung in den einzelnen Teams war bombig. Vorher ist für die meisten von uns jetzt im August wohl noch mal Zeit zum Durchat­ men. Wie Sie an der Liste der Personalver­ änderungen (Seite…) sehen können, haben uns nicht nur acht bisherige Angehörige der Deutschen Delegation verlassen, sondern es gibt auch sechs Neuzugänge. Zudem gab es in den letzten Wochen neun Wohnungsbe­ sichtigungsreisen zu bewältigen. Herr Beck­ mann war vor dem Urlaub noch mal so richtig gefordert.

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Ich habe viel Lob über die tolle Aufnahme und Betreuung hier am Standort gehört, da­ her möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, insbesondere der Verwaltung und allen, die sich als Sponsoren zur Verfügung gestellt haben, herzlich zu danken. Wir alle waren auch mal in der Situation des Wohnungssuchenden und wissen daher, wie viel Sicherheit eine gute Betreuung und Be­ gleitung vermitteln kann. Gleich Anfang September geht es mit den nächsten „House hunting“­Aktionen weiter und ich bin opti­ mistisch, dass wir unseren Personalaufwuchs im IV. Quartal dieses Jahres ordentlich be­ wältigen werden. An einen Termin möchte ich noch erinnern, nämlich die Messe und das Gemeindefest der Katholischen Pfarrgemeinde am 11. August in der Casa San Paolo Apostolo. Alle sind eingeladen! Zum letzten Mal in der Zustän­ digkeit für die Katholische Militärseelsorge in den Auslandsstandorten der Bundeswehr wird der Leitende Militärdekan Monsignore Joachim Simon hier sein. Er wird begleitet durch den Leitenden Militärdekan Monsi­ gnore Reinhold Bartmann, der zum 1. No­ vember das Amt des Militärgeneralvikars und damit die Leitung der Kurie des Militärbi­ schofs in Berlin übernehmen wird. Anlass des Besuchs ist auch die Amtseinfüh­ rung unseres Pfarrhelfers, Herrn Junge­ Bornholt. Ich würde mich freuen, wenn ich trotz der Urlaubsphase viele von Ihnen bei diesem besonderen Ereignis treffen würde. 11.August 15:00 Uhr Heilige Messe in der Casa, anschließend Italienischer Abend. Ich freue mich auf Sie! Herzlichst Ihr Gerd Wienbreier

Die Vespa aus der Not wird ein Kult „Wer gerne einen italienischen Moment erle­ ben möchte, der trinkt entweder einen Cappuccino oder er fährt eine Vespa“. So steht es in dem Buch mit dem Titel „Cult“ des Ver­ lages Callwey, das sich damit beschäftigt, warum ein Objekt Kultstatus erreicht – und das die Vespa eines dieser Kultobjekte ist darin besteht weltweit und auch für die Autoren die­ ses Buches kein Zweifel. Den Kultstatus eines Objektes kann man als Phänomen verstehen bei dem oftmals einfache Dinge, die man vielleicht nicht besser machen kann, die die Zeiten überdauern und die jeder entweder hat oder unbedingt haben will, dem Besitzer ein positives Lebensgefühl vermittelt und ihm Attribute verleiht, die ihm ohne sie fehlen würden und ihn zudem auch ein biss­ chen zu einer erstrebenswerten Gemeinschaft dazugehören lässt. Solche Kultobjekte wie die Vespa erzielen länder­ und generationsüber­ greifend zeitlose Wirkung, haben immer eine Geschichte und einen hohen ideellen und emotionalen Wert – gestern, heute und mor­ gen. Die Ausgangslage für die Entstehung des Ves­ pa Konzeptes war aus der Not geboren: Es sollte und musste bei der Firma Piaggio Aero Industries, einem ehemaligen Kriegsflugzeug­ produzenten, mit einem kleinen technischen Projekt, was auch immer das sein sollte, die Ausnutzung bestimmter Ressourcen (Fabrik, Material, Designerfahrung) optimal gewähr­ leistet werden. Die Marktanalyse ergab, dass die Menschen in Italien, die zumeist noch un­ ter den Entbehrungen des Krieges zu leiden hatten, ein kostengünstiges, aber ansprechen­ des Transportmittel benötigten, dem auch das Befahren schadhafter Straßen nichts anhaben konnte. Aus diesen Beschränkungen heraus entstand – wie so oft in der Technikgeschichte ­– ein genial einfaches Konzept, die Vespa.

Die erste Vespa, die 1946 auf den Markt kam, hieß „Paperino“ (Entchen), hatte 98 cm³ Hub­ raum, 3,2 PS und war maximal 60 km/h schnell. Ihr Erfinder war Corradino D’Ascanio – ein Ingenieur, dessen Traum es war, Hub­ schrauber zu bauen. Er „erfand“ das Konzept der Vespa kurz nach Kriegsende im Auftrag von Piaggio Aero Industries. Als ehemaliger Konstrukteur von Kriegs­flugzeugen wollte er über die Produktion von Töpfen und Pfannen, mit der die Firma sich damals über Wasser hielt, hinaus. Die Ur­Vespa „98“ sollte einfach, sparsam und leicht fahrbar sein – und mit den vorhandenen Produktionsanlagen zu bauen sein. Weil Cor­ radino nie zuvor Motorräder konstruiert hatte, ging er völlig unvoreingenommen an diese Aufgabe heran. Der Antrieb und die Kraft­ übertragung sollten so einfach wie möglich sein und so entschied er sich für eine Trieb­ satzschwinge ohne Sekundärkette, zumal der Kettenantrieb in der damaligen Notzeit aus Materialmangel fast unmöglich war. Auch sollte die Vespa keine Motorenteile haben, an denen man sich schmutzig machen konnte. Daher war der Motor komplett verdeckt unter­ gebracht. Der Reifenwechsel sollte so einfach wie bei einem Auto sein. In den fünfziger Jahren wurde die Vespa auch nördlich der Alpen bekannt und zu einem Lieblingsfahrzeug insbesondere der jungen Generation. 1965 waren weltweit bereits über drei Millionen Vespas verkauft. Heute, noch knapp 50 Jahre später, wimmelt es in den süd­ europäischen Städten nur so von Vespas und in Neapel soll die höchste Anzahl dieser Zweirä­ der pro Einwohner in Europa sein. Im nächs­ ten Beitrag erzählt uns jetzt Fregattenkapitän Kai Brand warum er sich eine Vespa gekauft hat und sie auch nicht wieder hergeben möch­ te. Lassen Sie uns also gemeinsam mit ihm beim Lesen, um auf den Eingangssatz zurück­ zukommen, einen italienischen Moment erle­ ben. Frank Wasgindt

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La „Bella Macchina" Erinnerungen eines Vespafahrers nun ist sie da, die E­Mail des Personalamtes. Im Anhang befindet sich die Versetzungsver­ fügung nach Italien. Nicht, dass Italien mein Wunschziel gewesen wäre, doch als meine Frau bemerkte, dass der Ort der zukünftigen Verwendung durchaus verhandelbar war (Hauptsache NATO) sagte sie mir, sie wollte schon immer mal in Italien leben. Damit erübrigte sich jede Diskussion und ich beugte mich gerne ihrem Wunsch, da sie in der Vergangenheit nur allzu oft auf die Be­ dürfnisse der Marine Rücksicht nehmen musste. Persönlich wäre ich lieber nach England oder Norwegen gegangen. Aber was will „Mann“ machen. Mein Personalführer war hoch erfreut, einen Dienstposten in Neapel besetzen zu können und ging gerne auf „unseren“ Wunsch ein. Kurze Zeit blieb mir wenigstens noch die Hoffnung in das MCC nach Nisida versetzt zu werden. Nach einem Jahr Streitkräfte gemeinsamer Akademieausbildung, lechzte ich geradezu nach maritimen Stallgeruch und den damit verbundenen gesunden Menschenverstand ­ jedoch war gerade das Streitkräfte gemeinsa­ me meiner Ausbildung ein unschlagbares Argument für eine Verwendung im JFC. Mit meiner anfänglichen Skepsis sollte ich im Verlauf der folgenden zwei Jahre zumin­ dest teilweise Recht behalten. Während braungebrannte, tiefentspannte Marineoffiziere in schneeweißen Uniformen den Blick aufs Meer genossen, beschäftigte ich mich mit anderen Warfightern damit, Freitag nachmittags Powerpoint­Präsentatio­ nen zu erstellen, deren Vortragen am Montag verschoben und am Dienstag vergessen wur­ de.

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Soweit so gut, dies soll schließlich kein Kla­ gelied über das Leben eines Marineoffiziers im Kampfanzug werden, sondern ein Erfah­

rungsbericht über das Leben aus der Sicht eines Vespafahrers. Zurück zur Ausgangslage: Die notwendigen Papiere waren da und wir bereiteten uns auf unser zukünftiges Leben in Süditalien vor. Eine wichtige Frage, die es zu beantworten galt war, wie unser zukünftiger Fuhrpark aussehen soll. Ich hatte mir gerade, gegen den massiven Widerstand meiner Ehefrau, einen nagelneuen Geländewagen zugelegt. Das ist zugegebener Maßen nicht gerade das optimale Fortbewegungsmittel in den engen Gassen Neapels. Es war offensichtlich, dass geeignetere Fahrzeuge angeschafft werden müssen. Sandra entschied sich für einen alten kleinen Kombi, bei dem es auf den einen oder ande­ ren Kratzer nicht ankommen sollte. Ich wünschte mir eine Vespa! Auf Grund vergangener Erfahrung behielt ich jedoch diesen Wunsch erst einmal für mich. Da leider meine liebe Frau nicht immer alle meine guten Ideen gleich auf Anhieb als eine solche erkennt. Schmerzhaft erinnere ich mich an die Reaktion als ich einmal einen Landrover Defender kaufen wollte oder ein zum Wohnmobil umgebauten Unimog. Die Diskussionen waren kurz und zumindest aus der Sicht meiner besseren Hälfte schmerzlos. Wollte ich also eine Vespa ha­ ben, dann galt es den richtigen Moment zu finden um das Thema gekonnt zu platzieren. Dieser richtige Moment folgte nach wenigen Tagen. Zu dem Zeitpunkt lebten wir im Bal­ tikum und es war unsere Gewohnheit min­ destens einmal im Monat etwas Besonderes zu unternehmen. Dabei verbrachten wir sehr gerne solche Wochenenden entweder in einer Jagdhütte oder auf einem der vielen ehema­ ligen kurischen Gutshäuser. Es war der Abend nach einem wunderschö­ nen sonnigen Wintertag, wir hatten sehr gut zu Abend gegessen und saßen mit einer Fla­ sche Rotwein am Kamin. Madam lächelte und ich wusste das ganze Wochenende war ein Wochenende nach ihrem Geschmack. Die Gelegenheit beim Schopfe ergreifend, bemerkte ich beiläufig: „ Ich könnte mir gut

vorstellen, mir für Italien eine Vespa zu zule­ gen!“ „Gute Idee“ antwortete sie. Volltreffer! Jetzt bloß nichts falschmachen und die Liebste mit technischen Details oder Preisen nerven. Schneller Themenwechsel und vor­ schlagen, dass wenn wir rechtzeitig am Sonntag zurück sind, ja noch ein wenig über den Kunsthandwerkermarkt schlendern kön­ nen. Ich bin sowieso überzeugt, dass sie sich höchstens noch für die Farbe meiner zukünf­ tigen Vespa interessieren wird. Am Sonntagabend sind wir zurück von unse­ rem Ausflug. Mit dem Kunsthandwerker­ markt hat es leider nicht mehr geklappt. Der Vorteil eines Geländewagens ist nämlich, dass man sich in Gegenden festfahren kann, wo man sich mit einem herkömmlichen PKW nie hin gewagt hätte. Egal! Ich sitze am Rechner und suche bei Mobile.de nach etwas Geeignetem. Beim Vergleich der Fakten stelle ich schnell fest, dass die Vespa mit größerer Motorisierung im Unterhalt ökonomischer ist als die kleine­ ren Maschinen. Da ich einen Motorradfüh­ rerschein besitze, entschließe ich mich für eine 250ger oder ggf. eine 300er. Grundsätzlich darf es auch gerne ein Oldti­ mer sein, aber da ich wenig Begeisterung am Schrauben finde, kommt mir die Vespa GTS mit klassischem Design und moderner Tech­ nik sehr entgegen. Die Preise im Internet er­ staunen mich. Kaum ein Händler bietet die großen Vespas zum Listenpreis der Firma Piaggio an. Fast alle sind Reimporte und mit rund 5½ tausend Euro Verkaufspreis rund tausend Euro billiger als auf der Homepage von Piaggio angegeben. Nun sind mir aber 5½ tausend Euro noch zu teuer deshalb suche ich nach einer jungen gebrauchten. Da ist sie! Im Internet finde ich eine fast na­ gelneue GTS 300ie mit 800 Kilometern für 3.990,00 Euro. Mein Entschluss steht schnell fest. Die will ich. Aufgeregt rufe ich in das Wohnzimmer und unterbreche Sandra beim Tatort: „Schatz ich habe eine gefunden!“ Zurück kommt die Frage: „Was für eine Far­ be?“ Ich antworte: “Rot!“ Sie :“ Schön!“ Mehr muss nicht gesagt werden. Die Vespa befindet sich in Bad Homburg und somit nur wenige Kilometer entfernt vom Wohnort

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meiner Eltern und Geschwister. Ich bitte meinen Bruder telefonisch, sich die schicke Italienerin anzusehen und wenn es nichts zu beanstanden gibt, sie für mich zu erwerben. 24 Stunden später, bin ich stolzer Besitzer einer Vespa. Es wird aber noch ungefähr 5 Monate dauern, bis ich das gute Stück persönlich das erste Mal sehen und fahren darf. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Ich bin begeistert und stelle fest, dass man mit Internet­ bekanntschaften durchaus sehr erfolgreich sein kann. Da es in allerkürzester Zeit schon wieder weiter nach Italien geht, entscheide ich mich die Vespa gar nicht erst in Deutschland anzu­ melden. Dies entpuppt sich noch im Rahmen der Zulassung beim MVRO als folgen­ schwerer Fehler. Ich belade also mein Auto und Anhänger mit dem Nötigsten incl. des Rollers und ziehe vorerst noch alleine nach Italien. In Neapel angekommen brenne ich darauf meine La Macchina so schnell wie möglich zuzulassen. Schließlich möchte ich die neue Umgebung stilecht mit dem Roller erkunden. Die erste Ernüchterung erfolgt bei der Versi­ cherung. Die amerikanische GEICO teilt mir (nach stundenlangen Warten) mit, dass sie grundsätzlich keine Scooter versichern. Ein kleines Informationsschild im Warteraum hätte ich durchaus als hilfreich empfunden, ist aber wahrscheinlich zu viel verlangt.

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Gricignano. Mein erstes Problem hier ist, dass die Mitarbeiter den Roller sehen müs­ sen, um die Fahrzeugidentität zu überprüfen. Ich habe aber keine Kennzeichen und die Vespa steht in Bagnoli. Für einen Deutschen, der frisch nach Italien versetzt wurde, ist das durchaus ein kleines Problem. Heute würde ich so etwas unkon­ ventioneller lösen. Ich fahre die Vespa also mit dem Anhänger zu meinen zweiten Ter­ min nach Gricignano. Jetzt habe ich ein neu­ es Problem ­ im Fahrzeugbrief steht der Name des Erstbesitzers. Ich habe aber einen Kaufvertrag mit dem Vespahändler in Bad Homburg. Aus Sicht der Mitarbeiter im MVRO habe ich zweifelsohne die Vespa auf nicht legale Weise erworben. So etwas kann man keinesfalls zulassen. Das wäre hier schließlich eine ordentliche Verwaltung, die sich an die Regeln hält. Mittlerweile schon etwas zerknirscht, bitte ich die Dame um einen Lösungsvorschlag. Der Vorschlag vom MVRO: ich brauche ein Schreiben vom deutschen Generalkonsulat, welches bestätigt, dass ich der rechtmäßige Besitzer der Vespa bin. Ich schlage noch als Alternative den Vatikan für die Echtheitsbe­ scheinigung vor, doch die Chefin entpuppt sich als äußerst humorlos. Wenige Tage spä­ ter ernte ich verständnislose Blicke der Mit­ arbeiterin im Generalkonsulat.

Damit bleibt mir nur noch, die italienische Versicherung als eine von zwei Möglichkei­ ten für die AFI Registrierung. Da es aber schon Mitte August ist, hat der Versiche­ rungsmitarbeiter in Bagnoli selbstverständ­ lich Urlaub und ich mache mich auf die mühsame Suche des Büros in der Innenstadt.

Es war gar nicht so leicht einen Termin zu bekommen, es ist ja August! Die Mitarbeite­ rin des Konsulats lehnt entschieden ab, so ei­ ne Bestätigung auszustellen, da so etwas nun wirklich nicht die Aufgabe der Auslandsver­ tretung sei. Am nächsten Morgen bescheinigt mir der Stab, dass es in Deutschland üblich ist, dass der Besitz des Briefes und des Kauf­ vertrages, mich als rechtmäßigen Besitzer ausweisen.

Irgendwann sitze ich dann endlich einem Versicherungsvertreter gegenüber, der ver­ sucht mich zu überzeugen, dass 680 Euro für einen Motorroller in der Haftpflichtversiche­ rung geradezu ein Schnäppchen sind. Ich beiße auf die Zähne und zahle fast klaglos. Schließlich bin im Glauben, nun bald endlich mit meiner Vespa durch Neapel brausen zu können.

Wir entscheiden uns für einen möglichst bunten und imposanten Briefkopf und ge­ schwungener Unterschrift. Bei meinem drit­ ten Termin im MVRO ist die Chefin begeistert und fragt mich warum ich nicht gleich mit so einem schönen Papier zur Re­ gistrierung gekommen wäre.

Das MVRO in Bagnoli hat natürlich auch zu, es ist ja schließlich August, also auf nach

Ich reiße mich schwer zusammen und am Ende schraube ich voller Stolz mein nagel­ neues, italienisches Kennzeichen an die Ma­

schine. Endlich kann ich mich mit eleganter Leichtigkeit durch den herrlich chaotischen Verkehr Neapels bewegen. Ein paar Tage später kommt der Rest der Familie auch in Monte di Procida an. An unserem ersten gemeinsamen Sonntag bin ich am frühen Morgen unterwegs zum Bäcker. Auf dem Trittbrett steht begeistert meine Tochter Elisabeth und freut sich am warmen Fahrtwind. Grundsätzlich habe ich aber doch ein schlechtes Gewissen, orientiere mich aber an den örtlichen Gepflogenheiten. Nach wenigen Minuten hält uns ein älterer Herr der Polizia Municipale an. Ich erwarte eine ordentliche Standpauke und eine Geld­ buße. Der freundliche Polizist möchte mir aber nur seine Begeisterung für die „Bella Macchina“ mitteilen. Dies passiert uns in den folgenden zwei Jahren noch oft. Die Italiener freuen sich sehr, wenn man sich für ihre Kultur und ihre Lebensweise interessiert und einiges adaptiert. Das Thema “Bella Macchina“ hilft immer wieder als Icebreaker und dient als Einstieg zu einem höflichen Gespräch.

verkehr Neapels) später, bereue ich nichts. Mittlerweile ist sie auch schon wieder in Deutschland zugelassen. Für 40,00 Euro gab es die Haftpflichtversi­ cherung! Natürlich ist die Zeit an meiner schönen Italienerin nicht spurlos vorüber ge­ gangen und die ein oder andere Schramme dient als Zeugnis und als persönliche Erinne­ rung an das tägliche Abenteuer auf dem Weg zum und vom JFC. Am Ende des Monats wird sie verpackt und vom Umzugsunternehmen zurück nach Deutschland gebracht. Obwohl die Bedin­ gungen zum Rollerfahren in der Heimat deutlich schlechter sind, beabsichtige ich, meine Bella als ganz persönliche Erinnerung an Italien nicht zu verkaufen. Es ist wahr, es gibt Bessere als die Vespa aber keine ist so schön und hat ihren eigenen Charakter. Insofern ist sie eine echte Italie­ nerin. Auch wenn sie in Indien gebaut wurde. Kai Brand

Zwei Jahre und 8000 Kilometer (im Stadt­

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Rätselraten! Dieses Beispiel an rasanter Fahrt ist, wie un­ schwer zu erkennen, schon einige Tage her. Ob die Vespa noch aktuell ist und wer hier die Haupt­ und wer die Nebendarsteller sind, soll an dieser Stelle nicht entschieden wer­ denwisse, aber alle Drei zusammen haben sie schon damals eine "Bella Figura!" gemacht.

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Wir möchten von Ihnen den Namen der Amazone und ihres Begleiters wissen, die so gekonnt die deutschen Strassen unsicher machten.... Viel Spaß beim Erraten der richtigen Lö­ sung!!! Ein Preis sei Ihnen gewiss. Jedoch, so muss ich Ihnen vorweg beichten, steht das Gefährt nicht zur Disposition. Anja Harder ­ Gemlau

Tot ziens Brunssum, buon giorno Napoli oder auch: abgetaucht in Brunssum, aufgetaucht in Neapel... ­ gerne komme ich der Bitte um eine kurze Vorstellung in der Piazza Tedesca nach, konnte ich mich doch gleich zu Beginn mei­ ner Tour hier in Italien anhand der letzten Ausgabe ein wenig mehr mit den Aktivitäten rund um die Deutsche Delegation vertraut machen. Wie die Überschrift erahnen lässt, kommen wir, meine Frau Monika und ich ­ begleitet von unserer "türkischen" Katze "Pebbles" ­ aus den Niederlanden hierher.

Nach meiner Tätigkeit im JOC des "Schwes­ ter­"JFC in Brunssum habe ich nun hier die Position des Branch Heads Movement & Transportation bei J4 übernommen. Weitere Erfahrung im Bereich der NATO Logistik konnte ich zuvor beim damaligen Air Com­ mand in Izmir, Türkei sammeln. Dort haben meine Frau und ich auch unser gemeinsames Hobby als Sporttaucher begon­ nen und sind bereits gespannt, was es hier unter Wasser so alles zu entdecken gibt. Ansonsten kochen wir beide gerne und sind beim Fußball der Alemannia aus Aachen treu, auch wenn es in den letzten Jahren dort leider ständig bergab ging und nun der Neu­ anfang in der Regional­Liga ansteht – im­ merhin mit dem schönsten Stadion. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre im Raume Napoli und die gemeinsamen Aktivi­ täten im Kreise der Deutschen Delegation. Ancora buon giorno Gernot Frieg

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JFC Naples Presse­ Informations­ zentrum Public Affairs Office Bereiche des HQ JFC NP stellen sich vor. Wie mehr oder weniger, jedes militärische Hauptquartier hat auch das Joint Force Com­ mand Naples (JFCNP) ein “Presse­ und In­ formationszentrum”, auch als “Public Affairs Office” (PAO) bekannt. Aber was verbirgt sich dahinter?

mationen zu sammeln, die für die Arbeit des JFCNP im Allgemeinen und für dessen Ver­ antwortungsbereiche im Besonderen relevant sind (für Interessierte ist sicherlich unsere Web­Seite ein Geheimtip!). Oder anders aus­ gedrückt: wir monitoren die internationale Medienlandschaft. Dabei tragen wir ausschliesslich die NATO­ Brille. Denn wir durchforsten hauptsächlich Medienprodukte, die im Zusammenhang ste­ hen mit der NATO, aber vor allem mit den Aufgaben unseres Hauptquartieres. Warum ist das nun aber für unser Hauptquartier so wichtig?

Als Mitglied unseres “PAO­Teams” möchte ich im Folgenden dieser Frage nachgehen und gleichzeitig um Verständnis für unsere Arbeit werben. I. Wer/ was ist das? Eines verbirgt sich sicherlich nicht hinter dem Begriff “PAO”: ein Zeitungsladen. Un­ sere Lesequellen besorgen wir uns selbst aus dem Zeitungsladen im Community Center, den wir alle kennen. Natürlich ist aber, wie fast überall, unsere Haupt­informationsquelle das Internet. Wer oder was sind wir aber nun? Das “PAO­Team” ist eine kleine Gruppe, die sich hauptsächlich damit beschäftigt Infor­

Die Ergebnisse unserer Recherchen werden dazu benutzt, eine Idee davon zu bekommen, wie die “Öffentliche Meinung” die NATO bzw. das JFCNP bewertet. Eine vollständige Analyse können wir allerdings zurzeit noch nicht durchführen. Uns fehlt dafür das ent­ sprechend ausgebildete Personal. Wir sind aber immerhin in der Lage, einen Trend der Medienlandschaft aufzuzeigen. Der kann dann entweder als Bestätigung gesehen wer­ den, wenn er neutral bis positiv ist, oder dazu dienen, auf die Öffentliche Meinung in ir­ gendeiner Form zu reagieren. Eines möchte ich an dieser Stelle aber klar zum Ausdruck bringen: als Presse­ und Öffentlichkeitsarbeiter ist es nicht unser Ziel jemanden in seiner Meinung zu beeinflussen! Wir informieren lediglich!

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Dabei folgen wir strengen Richtlinien für un­ sere Presseberichte/­artikels: 1. immer wahrheitsgemäß und genau und 2. in engem zeitlichen Zusammenhang zum Geschehen, über das berichtet werden soll.

Damit habe ich auch schon unsere Kernauf­ gabe angesprochen: andere über das JFCNP zu informieren. Dabei soll das Hauptquartier, soweit es sich nicht um sicherheitsrelevante Dinge handelt, weitmöglichste Transparenz zeigen. Missver­ ständnisse können so beseitigt oder ganz ver­ mieden und ein grundlegendes Verständnis für das JFCNP erzeugt werden. II. Aber ist das schon alles? Was machen “die” denn noch? Natürlich geht unser Aufgabenspektrum noch weiter. Einiges leitet sich aus der Tatsache ab, dass unser Chef der Berater des Befehlsha­ bers JFCNP in allen Presse­ und Öffentli­ chenkeitsfragen (Chief Public Affairs Advisor) und gleichzeitig sein Sprecher (“Spokesperson”) ist. Wir unterstützen ihn dabei als Team. So sind wir zusätzlich für Folgendes verant­ wortlich: ­ Beratung bezüglich der “Öffentlichen Mei­ nung”’ ­ Medientraining, einschließlich medien­ technische Beratung als Vorbereitung für In­ terviews oder Pressekonferenzen und bei der

Vorbereitung der Reisen des Befehlshabers, ­ planen, vorbereiten und durchführen von Pressekonferenzen, ­ erarbeiten von Kernbotschaften und State­ ments, ­ Kontaktpflege zu nationalen (italien­ ischen) und internationalen Medienvertre­ tern, ­ Kontaktpflege im Standort Lago Pa­ tria/Neapel/Kampanien, ­ verfassen von Artikeln über öffentlichkeits­ relevante Ereignisse des JFCNP, ­ Fotos für den Befehlshaber JFCNP, ­ Pflegen der JFCNP Web­Seite: http://www.jfcnaples.nato.int/. III. Was ist eigentlich das Besondere an unserer Arbeit? Das ist schnell gesagt! Das Besondere an un­ serer Arbeit ist, dass kein Tag wie der andere verläuft. Wir sind aufgrund unserer Tätigkeit immer “am Geschehen der Zeit”, was äus­ serst spannend ist und Routine gar nicht erst aufkommen lässt; auch wenn wir selbst mitt­ lerweile routinert sind. Aber das wollen wir nicht nach aussen tra­ gen. Denn wir ziehen es vor, im Hintergrund zu wirken. Schließlich geht es um dieses Hauptquartier und seine Menschen, und nicht um uns. Peter Vossieg

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1. NATO Ball in Lago Patria Es ist gar nichts an einem Feste, ohne wohlgeputzte vornehme Gäste. J.W. von Goethe Nach der Eröffnungsveranstaltung am 13. Dezember 2012 und dem zähen Umzug in das neue Hauptquartier des Joint Force Com­ mand nach Lago Patria war die Zeit reif – nein überreif um ein erstes gesellschaftliches „Highlight“ zu markieren. Der 7. Juni 2013 schien eine gute Wahl. Von langer Hand geplant, sollte an diesem Freitag der Kreis sich schließen. Feiern war ange­ sagt! Doch vor dem Vergnügen steht die Planung, die endlosen Absprachen, Verhandlungen und nicht enden wollenden Probleme eines „ers­ ten Males“. Das Community Center war als Ort des Geschehens ausgewählt worden und damit zeichnete sich sehr schnell ab, dass da­ mit auch ein riesiges Potential an Herausfor­ derungen zu bestehen war. Von nicht funktionierenden Lichtschaltern, Steckdosen ohne Strom und nicht vorhandenen Evakuie­ rungsplänen dehnte sich die Liste der offenen und ungelösten Probleme von Tag zu Tag weiter aus.

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Das riesige Interesse beim Kartenvorverkauf hat dann allerdings für einen großen ‚Moti­ vationsschub‘ bei allen Planern und Organi­ satoren gesorgt ­ welcher zu diesem Zeitpunkt auch dringend notwendig war! Von geplanten fünf Kartenvorverkaufs­ Tagen musste bereits nach zweimaligem Verkauf die Bremse gezogen werden. Alle 350 Karten waren innerhalb von nur vier Stunden restlos ausverkauft. Mit der Unterstützung von MWA (Morale­ Wellfare­ Activities) war es nun möglich ein tolles Programm zu bieten und jedem Angehörigen des JFC, seiner Fa­ milie und seinen Gästen einen unvergessli­

chen Abend zu ermöglichen. Natürlich war, wie schon im letzten Jahr, der Eintrittspreis so kalkuliert dass auch jeder sich dieses Ver­ gnügen leisten konnte. Als der rote Teppich um 17:30 ausgerollt war und sich die Pforten öffneten, konnte es ei­ gentlich los gehen. Dann mussten wir aller­ dings feststellen, dass der rote Teppich für viele Gäste ein „rotes Tuch“ war. Versuchten sich doch einige daran ungesehen und heim­ lich vorbei zu stehlen. Konnten sich wohl ei­ nige Damen­ und Herrschaften nicht vorstellen, so elegant empfangen zu werden. Die „Ist der auch für mich“ Fragezeichen waren einigen sichtbar vom Gesichtsaus­ druck abzulesen. Etwas mehr Selbstbewusst­ sein meine Herrschaften! Wer steht nicht gerne mal im Rampenlicht?! Nun ging es darum, dass Eis zu brechen! Um die Zunge zum „Smalltalk“ etwas geschmeidiger zu machen, wurde an verschiedenen Getränke­ stationen Sekt und Selters gereicht. Um 18:20 forderte der Master of the Cerem­ ony, SGM Thelia Puryear (US­Army), alle Anwesenden auf, im Theater Platz zu neh­ men. Pünktlich um 18:30 konnte der offiziel­ le Teil des Abends beginnen. Nachdem die Ehrengäste (Admiral Clingan mit Gemahlin, General Hainse mit Gemahlin, General di Marco mit Gemahlin und CSM Jerabek mit Gemahlin) und die Fahnenabord­ nung des Joint Force Command einmar­ schiert, die Hymnen von Italien und der NATO abgespielt waren, konnte das Pro­ gramm weiter fortgesetzt werden. Nach Be­ grüßung der Gäste durch OSF Jerabek, marschierten alle 28 NATO­ Fahnen, unter

der Führung von HFw Teichelt, ein. Der Ein­ marsch fand in zeitlicher Abfolge des Bei­ tritts der Länder in die NATO statt. Begleitet durch eine den Jahren entsprechende, pas­ send abgestimmte Bilder­ Präsentation und interessanten Kommentaren des M/C. Wer hätte zum Beispiel gewusst dass 1955, als Deutschland in die NATO eintrat, der Deo­ roller, die Einwegspritze, das Transistorradio und die Fischstäbchen erfunden wurden? Aber man lernt ja nie aus! Anschließend stellte unser CSM noch den Hauptredner des Abends, Admiral Clingan vor. Welcher seine interessante Rede mit Pop Corn und Soft Drink im Fernsehsessel sit­ zend und den Film „Top Gun“ betrachtend, ziemlich entspannt und locker anging. Das war für viele Zuschauer wohl etwas gewöh­ nungsbedürftig aber umso mehr kam diese Geste bei allen an. Das anfängliche Erstaunen legte sich sehr schnell und mit seiner folgenden Ansprache fand er wie immer die richtigen Adressaten im Publikum. In wenigen aber sehr markan­ ten Sätzen wies er dabei auf die hervorra­

genden Leistungen der gesamten JFC­ Com­ munity während der fordernden Zeit des Umzuges und der Umstrukturierung in ein „War Fighting HQ“ hin. Leider waren zu diesem Zeitpunkt nicht alle Gäste anwesend und die 352 Sitzplätze des Theaters waren nicht vollständig gefüllt. Vermutlich waren noch einige Gäste damit beschäftigt, sich zuhause entsprechend „auf­ zubrezeln“! Das wäre die einzige rechtferti­ gende Entschuldigung für das zu spät kommen!! Ja, ja – Gut Ding will Weile ha­ ben! Als um 19:15 dieser Teil des Abends beendet war, verlegten alle Gäste in Peliono‘s Cafe‘ zum kulinarischen und feierlichen Teil des Abends. Der ging für die weiblichen Gäste gleich am Eingang zum Restaurant los: Sie konnten sich zur Begrüßung über ein kleines Blumen­Bouquet freuen. Wer zudem noch den richtigen Platz an seinen Tisch erwischte konnte sich ein wunderschönes Blumenge­ steck als Tischpreis mit nach Hause nehmen. Der ganze Blumenschmuck wurde im ansäs­ sigen Blumenladen des Community­Center

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in liebevoller Arbeit angefertigt. Da hatten sie ganz schön zu tun und dafür viel Lob verdient. Um 19:40 begann der dritte Teil des Abends, mit den offiziellen Trinksprüchen und dem Hinweis und der Bedeutung des Ehrentisches für „die gefallenen Kamera­ den“! Hierzu eine kleine Erklärung: Der Tisch ist rund ­ und soll uns an die ewige und unvergängliche Bedeutung zu unseren gefallenen und verstorbenen Kameraden auf­ zeigen. Die Tischdecke ist weiß ­ und symbolisiert die Reinheit und Unschuld der Beweggründe wenn der Soldat dem Auftrag des Vaterlandes folgt. Die brennende Kerze ­ soll den Weg nach Hause beleuchten. Die einzelne rote Rose ­ aufgestellt in einer Vase, soll uns an das Leben jedes einzelnen Gefallenen erinnern und seine Hinterbliebe­ nen und Freunde die ihren Glauben behalten haben. Die Vase ist umschlungen von einem roten Band ­ Symbol unserer anhaltenden Ent­ schlossenheit unserer gefallenen und verstor­ benen Kameraden zu erinnern. und einem gelben Band ­ Symbol der Hoff­

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nung und der Gebete der Familien und Freunde für eine sichere Rückkehr. Die Zitronenscheibe ­ auf dem kleinen Teller, soll uns an das bittere Schicksal derer erin­ nern, die niemals mehr zurückkehren wer­ den. Die Prise Salz ­ symbolisiert die vergossenen Tränen der Familien die alles verloren haben. Das heilige Buch ­ stellt die durch das Ver­ trauen gewonnene Stärke dar. Das Glas ist umgedreht ­ sie können heute nicht mehr mit uns anstoßen. Der Stuhl ist leer ­ weil sie nicht mehr länger unter uns sind. Jetzt war es an Pelino’s Cafe‘ erstmalig zu beweisen, dass man auch 350 Personen und 34 Kinder (unter 12 Jahren, in einem separa­ ten Bereich) verpflegen kann. Die Heraus­ forderung eines Viergänge­ Menüs wurde ohne wenn und aber angenommen und (nach einigen Probe­Essen) mit Bravour gemeis­ tert. Gut gemacht, für das erste Mal! Auch die kleinen unvorhersehbaren Probleme, die zwischenzeitlich auftraten (Essen­ Aufzug ausgefallen, Wasserdruck abgesunken) hatten sie gut im Griff!

Zwei Stunden später, gegen 21:50 war das Dinner beendet und alle Gäste wurden nach draußen auf die Terrasse gebeten. Nun be­ gann der vierte und letzte Teil des Abends. Der Ball wurde für alle klar ersichtlich mit einem grandiosen und eindrucksvollen Feu­ erwerk eingeläutet. Der Himmel begann zu leuchten und der Tanz unter den Sternen nahm seinen Verlauf. Die Terrasse war nach Meinung der Gäste ein großer Pluspunkt für den Ball. Das Community­Center als solches ist ein Gewinn für uns alle, wie man an ei­ nem Abend wie diesem sehen konnte. Der DJ einer lokalen Radiostation übernahm nun das Kommando und alle folgten seinem Rhyth­ mus. Bei angenehmer Außentemperatur wurde bis 01:00 getanzt was die Beine hergaben und alte Kriegsgeschichten ausgetauscht. Alle Gäste nutzten natürlich auch nebenbei die kostenlose Möglichkeit den Fotografen auf­ zusuchen und den Abend im schicken Ge­ wand bildlich festzuhalten.

tion, Arbeit, Einfühlungs­ / Durchsetzungs­ Vermögen und gute Nerven. Daher einen be­ sonderen Dank an ­ CSM Manfred Jerabek, WO Mario Matacena, SGM Theila Puryear, HFw Michael Teichl sowie allen Senior­ Un­ teroffizieren unserer vertretenen NATO­ Staaten, die sich verantwortlich zeichnen für diesen unvergesslichen Abend. Nicht zu ver­ gessen: alle darin involvierten hatten ja auch einen „Haupt­Job“ zu meistern, das Thema ‚Nato­Ball‘ lief zeitgleich noch nebenbei mit. Hut ab, dass habt ihr super gemacht! Nicht zu vergessen Pelino’s Cafe und sein Team. Die Feuertaufe ist gelungen. Ein herzliches ‚Dankeschön‘ geht auch an alle Gäste des Abends, welche durch ihre Anwesenheit ihre Solidarität gezeigt und be­ wiesen haben. Ohne ‚Euch‘ und eure positive Einstellung zu dieser Veranstaltung wäre es kein so großer und unvergesslicher NATO­ Ball geworden! Krimhilde Jerabek

Um dies alles möglich zu machen, bedurfte es viel Vorbereitung, Absprachen, Organisa­

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30 Minuten … die den Unterschied machen Ich bin kürzlich auf eine Studie des verstor­ benen Verhaltensforschers und Psychologen Stanley Milgram gestoßen. Wahnsinnig in­ teressant sage ich Ihnen: Professor Milgram hat das Streitverhalten von heterosexuellen Paaren erforscht und da­ für mehrere hundert Probanden ein Jahr lang begleitet. Zunächst hat er die Paare mit völlig unterschiedlichem Alter, Herkunft, sozialem Status und Beruf per Zufall in zwei Gruppen getrennt nachdem sie einen Fragebogen zu ihrer Partnerschaft ausgefüllt hatten. Die Frauen der ersten Gruppe sollten ihre Männer für ein halbes Jahr lang unmittelbar nach dem Heimkommen von der Arbeit er­ warten und sie sofort in Gespräche über wichtige und unwichtige Themen verwickeln. Die Damen der anderen Gruppe sollten genau das Gegenteil machen. Sie sollten mit Ihren Männern Themen frühestens 30 Minuten nach deren Ankunft diskutieren, sofern die Männer nicht von selbst das Gespräch such­ ten. Außerdem sollten sie die Männer gar nicht stören wenn diese direkt irgendeiner Tätigkeit nach dem Heimkommen nachgin­ gen wie z.Bsp. Fernsehen oder Rasenmähen. Auch die Kinder sollten die Frauen der zwei­ ten Gruppe erst nach frühestens 30 Minuten auf die Männer „loslassen“. Die Männer bei­ der Gruppen wussten davon nichts. Die Ergebnisse nach dem Test waren über­ wältigend, wenn auch zu erwarten. In der Befragung nach den ersten sechs Monaten gaben 70% der Frauen und Männer der ersten Gruppe massive Partnerschaftskonflikte und ein erhöhtes Streitverhalten an. 12 % der Paare waren sogar bereit sich scheiden zu lassen nach dieser Zeit. In Gruppe Zwei hin­ gegen, konnte Milgram 55% zufriedenere Paare feststellen.

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Vor allem die Frauen bemerkten den Unter­ schied und beschrieben, dass sie das Gefühl hätten ihre Männer hätten ihnen im letzten Halbjahr besser zugehört. Partnerschaftliche Gespräche wurden bei 67% der befragten Paare aus Gruppe Zwei als deutlich ausge­ wogener und zielführender bewertet. Professor Milgram hat natürlich die Gegen­ probe gemacht. Die Männer ließ er nach den Versuchen des ersten Halbjahres weiter in Unwissenheit und tauschte die Aufträge der Frauen in beiden Gruppen durch. Das Er­ gebnis nach einem weiteren halben Jahr war dem ersten Halbjahr erschreckend ähnlich, obwohl die Paare eine 180Grad –Wende in Ihrem Kommunikationsverhalten durchlebt haben. Mit einer Auswertung dieser Ergebnisse ließ der Herr Professor natürlich auch nicht auf sich warten. Frauen haben wie bekannt, ein stärkeres verbales Kommunikationsbedürfnis als es die meisten Männer haben. Dement­ sprechend wollen Frauen instinktiv sofort Kommunikation betreiben wenn sie ihren Partner längere Zeit nicht gesprochen haben. Das Handyzeitalter verschlimmert diese Si­ tuation, denn alles was Männer preevolutio­ när bedingt wollen ist –Ruhe! Wenn unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler, nach ei­ nem Tag auf der Jagd und des „sich­in­der­ Gruppe­Behauptens“ in ihre Höhle zurück­ gekehrt sind, brauchten sie zunächst einige Zeit um ins Feuer zu starren und sich zu er­ holen. Sie mussten das Erlebte überdenken und verarbeiten, ganz abgesehen von rein körperlicher Erschöpfung. Erst danach konn­ ten sie sich auf die Belange des sozialen Le­ bens in der Höhle konzentrieren. Meine Damen… die Männer haben sich nicht verändert. Milgram hat den Beweis geliefert. Mit ein wenig Selbstdisziplin könnten sie vielleicht Streit in ihrer Beziehung aktiv ver­ ringern. Sie könnten erreichen, dass ihr Mann ihre Probleme und Sorgen richtig hört und wahrnimmt, anstatt sie als lästiges Störge­

räusch beim Fernsehen ­ während er „ins Feuer starrt“­ wahr zu nehmen. MANN hört sie nicht­ FRAU fühlt sich unverstanden­ FRAU will sich verständlich machen und beginnt noch mal von vorn­ MANN fühlt sich in die Enge gedrängt und reagiert gereizt ­ BEIDE streiten­ Bravo!

Dort halten sie sich dann eine Zeit lang auf bevor sie das Haus, die Familie und die nächsten „Aufgabenfelder“ angehen. Dann können Sie mit Ihrem Mann reden und dann kann er Ihnen auch aktiv zuhören. 30 Minu­ ten könnten ihre Beziehung positiv verän­ dern. Probieren sie es aus.

Geschätzte, hochverehrte kluge Leserinnen, Sie müssen keine Sorgen haben auch erst 30 Minuten später Ihre 15.000 Wörter Tages­ vorrat aufzubrauchen­ wirklich! Es gibt einen Grund warum so viele Männer ihren Hobby­ raum in der Garage eingerichtet haben. Es ist der erste Raum den sie betreten nach dem sie mit dem Auto von der Arbeit ankommen.

Ihr Sani Tim Dunkel P.S.: Gentlemen, ich erwarte ein Bier von je­ dem Mann dessen Frau diesen Artikel beher­ zigt hat.

Das war die

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Sozialarbeit in der Bundeswehr ist zuständig für Soldaten zivile Mitarbeiter und deren Angehörige Liebe Leserinnen und Leser der Piazza Tedesca, vor ca. drei Monaten stellte ich mich erstmals in Neapel vor und nahm im Verlauf auch schon an einem Familienwochenende der katholischen Militärseelsorge Ende Mai/Anfang Juni 2013 mit meiner Kollegin der Sozialberaterin Maria Baumann teil. Da ich sicherlich viele Soldaten und deren Angehörige bisher nicht erreichen konnte, werde ich auf diesem Wege den Sozialdienst und meine Person noch einmal kurz vorstellen: Mein Name ist Charline Könecke. Ich bin Diplom­Sozialarbeiterin/Pädagogin, 33 Jahre alt und wohne in einem abgelegenen Ortsteil von Quartu Sant´Elena, auf der schönen italienischen Insel „Sardinien“. Mein Büro befindet sich im Sanitätsgebäude auf dem F.A.T. Aeroporto Militare in Decimomannu/ Villasor. Vor meiner dienstlichen Verwendung im südeuropäischen Ausland habe ich neben dem Studium und meiner systemischen Beratungs­ und Therapieausbildung, lange nebenbei als gelernte Krankenschwester gearbeitet.

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Beratungs­ und Betreuungsinhalte der Sozialarbeit können sein: ­ ­ ­ ­

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Familiäre Konfliktlagen (Eltern, Schwiegereltern, Lebenspartner, Geschwister, Kinder) Partnerschaftsprobleme bis hin zu Trennung und Scheidung Finanzielle Belastungslagen, Schulden­ regulierung Beratung bei dienstlichen Schwierigkeiten, Versetzung, Entlassung Beratung und Begleitung bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen Psychosoziale Belastungen Abhängigkeiten Besondere Auslandseinsätze Todesfälle, Trauerarbeit Seminare/Unterrichte u.v.m.

Der Sozialdienst der Bundeswehr gliedert sich grundsätzlich in zwei Aufgabenschwerpunkte: Sozialarbeit und die Sozialberatung. Die Sozial­ arbeit wird von Diplom­Sozialarbeitern /Pädagogen ausgeübt und die Sozialberatung durch Diplom­Verwaltungswirten. Beide Bereiche ergänzen sich häufig und stellen gemeinsam den Sozialdienst der Bundeswehr dar. Für jeden Dienst­ und Wohnort ist ein Sozialdienst zuständig. Für den südeuropäischen Raum ist ebenso ein Sozialdienst zuständig, der vor Ort jedoch nur durch meine Person (Sozialarbeit) präsent ist, bei Bedarf sehr eng mit der zuständigen Sozialberaterin Frau Maria Baumann mit Dienstsitz in Bonn zusammenarbeitet bzw. überleitet und eine Zuständigkeiten herstellt.

Als Sozialarbeiterin war ich einige Jahre in Fachbereichen der Psychiatrie/Psychosomatik, Abhängigkeiten/Sucht, AIDS­Hilfe sowie im Bereich der Soziotherapie tätig ­ bevor ich bis zuletzt bei der Marine in Eckernförde mit viel Engagement und Freude meinen Dienst verrichtete.

Die Sozialberatung umfasst alle versorgungs­ und materiellrechtlichen Angelegenheiten der Soldaten, zivile Mitarbeiter und deren Angehörige:

Seit April 2013 bin ich für alle Soldaten, zivile Mitarbeiter und deren Familien, sowie An­ gehörige an den verschiedenen Standorten meines Zuständigkeitsbereichs ansprechbar. Mein regionaler Zuständigkeitsbereich umfasst Italien, Griechenland, Türkei, Zypern, Spanien und Portugal.

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Beratung in Beihilfeangelegenheiten Beratung zum Krankenversicherungsrecht Beratung bei Pflegebedürftigkeit, Krankheit, oder Behinderung Fragen zur Soldaten­ und Einsatzversorgung Renten­ und Versorgungsrecht Fürsorge bei Todesfällen u.v.m.

Wir beraten, begleiten und betreuen am Arbeitsplatz, bei Hausbesuchen oder im Krankenhaus. Wir beraten im persönlichen Gespräch, am Telefon oder per Mail.

Ab September 2013 werde ich in der Regel an jedem 1. Dienstag und Mittwoch eines Monats am Standort Neapel sein:

Auch für den Sozialdienst der Bundeswehr, der für die im Ausland eingesetzten Soldaten und das Zivilpersonal, sowie deren Angehörige zuständig ist, stellt das Leben und die Versorgung in einem fremden Land, welches fast jeden von uns betrifft, eine Besonderheit dar und bedarf gesonderte Berücksichtigung.

3./4. September 2013 1./2. Oktober 2013 5./6. November 2013

Vielleicht kennen Sie das ja auch: Natürlich ist bekannt, dass Leben und Arbeiten im Ausland bedeutet, sich einen neuen Alltag aufzubauen und sich in die neue Gesellschaft des Gastlandes zu integrieren. Das ist häufig leichter gesprochen und geschrieben als umgesetzt. Manchmal „knirscht“ und „hakt“ es schon ziemlich ­ bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger oder sogar gar nicht.

3./4. Dezember 2013

Mit freundlichen Grüßen Charline Könecke Dipl.SozArb./Dipl.SozPäd.

Das persönliche Umfeld in Deutschland scheint dann öfter ein wenig überrascht, dass das Leben im Ausland nicht nur bezahlter Urlaub mit Vollpension und eigener Strandliege bedeutet. Die Alltagsschwierigkeiten, die Verständigungs­ problematiken, das ungewohnte Versorgungs­ system (Müllabfuhr, Post, Strom, Ärzte, Schule etc.) und die kleinen und großen Mental­ itätsunterschiede…………..

Sie erreichen den folgender Adresse:

Sozialdienst

unter

Sozialarbeiterin Sozialberaterin Charline Könecke Maria Baumann BWVSt Italien BwDLZ Bonn F.A.T. Aeroporto Militare 53121 Bonn I­ 09034 Villasor (CA) Tel.: 0049­228 1267 1231 Tel.: 0039­070 9643­3566 Email: [email protected] Email: [email protected]

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Das Sommerfest der DGN... Veranstaltung in der Casa ...bildete nicht nur einen würdigen Abschluss des Frühjahrsprogramm der DGN, sondern auch ein gelungenes Fest ganz im Zeichen der Kameradschaft bevor urlaubsbedingt sich der ein oder andere für längere Zeit aus den Au­ gen verliert. Begonnen hatte aber alles erst mal mit einer Terminüberschneidung des Sommerfestes mit dem "Family Day", so dass in aller Schnelle ein Ausweichtermin gesucht werden musste. Schon drohte das Sommerfest ins Wasser zu fallen als sich unverhofft durch die Verschie­ bung der "Myriamfahrt" ein akzeptabler Ter­ min auftat. Dieser "Dienstag nur für Deutsche" drohte für

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einige schon in die Entscheidung zwischen "Pech ­ Urlaub nehmen" und "Schwefel ­ als einziger im Büro zu sitzen" zu münden. So wurde die Idee geboren, doch das Sommerfest im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung ­ ganz im Sinne der Gemeinschaft ­ zu veran­ stalten. Kurz gesagt – leicht getan. Nach leichten Irritationen auf Seiten der NSE, einer Internetbefragung über die Kostenüber­ nahme durch die DGN, einer etwas schwer­ fällig zu befüllende Helferliste, dem Einkauf und dem Umzug der Festausstattung von der alten "Base" in die Casa, wurde der Plan in die Tat umgesetzt.. Diesmal mit einem etwas neuen Konzept. Also nicht als Abendveran­ staltung mit Grillen sondern als Vormittags­ veranstaltung mit Brunch. Der Start des Sommerfestes begann für einige Helfer in aller Frühe um 6:00 Uhr. Der Brunch wollte vorbereitet werden. Hier noch­ mal der besondere Dank ­ stellvertretend für alle Helfer ­ an die NSE und insbesondere

Obermaat Müller und Obermaat Stephan. Um 8:00 Uhr erschien das Aufbaukommando und dank der vielen Helfer war der Aufbau inklusive Festschmuck schnell erledigt so das die Zeit bis zum Gottesdienst durch den ein oder anderen schon mal mit einer "Verkostung in der Küche" oder einem Bier überbrückt werden konnte. Nach einer kurzen Andacht durch MilPf i.N. Don Bernadino, der dem Tag einen festlichen Start verlieh, trudelten auch die letzten der etwas mehr als 100 Gäste ein. Selbstverständlich wurde das Fest auch dazu genutzt, Kameraden und ihre Angehörigen zu verabschieden, wie auch neue Kameraden und ihre Angehörigen recht herzlich zu begrüßen. Als Besonderheit ist dabei zu nennen die Zu­ ruhesetzung von Frau Brunhilde Schütze und zwei Geburtstagskinder (groß und klein), die ihre Feier im Rahmen des Sommerfestes der DGN begangen haben. Als "Highlight " sind aber auf jeden Fall, ne­ ben den vielen interessanten Gesprächen und

Begebenheiten, die Animation für Groß (OTL Smoll ­ hat noch nie soviel geschwitzt) und Klein ( OTL Bamberger ­ hatte noch nie so ein lautes Arbeitsumfeld) zu nennen. Das Fassschiessen, welches durch die Verwal­ tung ­ wen wundert es nach wochenlangem Training im Urlaub ­ gewonnen wurde und das Dosenwerfen für die Kinder fanden riesigen Anklang. Aber auch die Nutzung des Pools nicht nur durch die Kinder, trug für alle Betei­ ligten zu einem entspannten Fest bei, welches dann gegen 16:00 Uhr seinen Ausklang fand, wenn auch einige ohne Tische und Stühle noch bis 18:00 Uhr weiter gefeiert haben. Aber wem erzähle ich das? Es waren ja (fast) alle dabei und bei der nächsten DGN Veran­ staltung hoffentlich auch die übrigen Ange­ hörigen der deutschen Community mit ihren Familienangehörigen. Andreas Block

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Vorstellung des Allied Spouses Club Der ASC (Allied Spouses Club) ist ein Club für alle Soldatengattinen, die gerne Ausflüge, Treffen und Aktivitä­ ten im Kreise anderer Damen unterneh­ men. Ausflüge nach und um Neapel werden oft so geplant, dass auch Mamas mit schul­ pflichtigen Kindern pünktlich zum Abholen zurück sind. Im letzten Jahr waren wir z.B. im Palazzo Reale, genossen eine Führung durch das Bourbon Tunnel oder waren einfach nur Bummeln in Neapel mit gemeinsamen Piz­ zaessen­Pranzo (Mittagessen)

Treffen im internationalen oder im nationa­ len Rahmen zum Gedankenaustausch, Plau­ dern oder Erfahrungen teilen bei einem Tässchen Kaffee/Tee oder Glässchen Sekt/Wein sowie zum Luncheon werden re­ gelmäßig von verschiedenen Nationen orga­ nisiert. So gab es z.B. leckere Paella mit typischen spanischen Tänzerinnen beim spanischen Luncheon, oder wird im Herbst ein Thanks­ giving Luncheon von den Amerikanerinnen ausgerichtet, sowie zum ersten Mal unser ei­ genes Luncheon vorbereitet zusammen mit den Franzöinnen. Aktivitäten wie z.B. ein Frühlingsbasaar fin­ det auch immer wieder mal statt. Wer jetzt Interesse oder mehr Informationen möchte, kann sich gerne an mich wenden. Ich würde mich sehr freuen von ganz viel neuen Damen zu hören! Meine Telefonnummer lautet: 0818047788 Bis hoffentlich bald, Eure deutsche Reprä­ sentantin Vicky Schumacher

Zu­ undAbgänge

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Den Standort verlassen haben:

Neu am Standort sind:

Obermaat Susanne Baumgardt Stabsunteroffizier Jan Tobias Geilenkirchen Korvettenkapitän Stephan Klaus Major Clemens Mühlig Fregattenkapitän Uwe Fritz Niemann Fregattenkapitän Frank Reimers Stabsgefreiter Thomas Pohl Hauptbootsmann Felix Wustrak

Kapitänleutnant Kurt Altfuldisch Oberstleutnant Gernot Frieg Major Peter Leffler Oberstleutnant Carsten Meidenstein Obermaat Christian Richter Hauptbootsmann Björn Schriewe r

Deutsch/ Französisches Luncheon ein sehr gelungenes Schmankerl Am 05.06.2013 war es soweit. Die deutschen Damen vom ASC (Allied Spouses Club) ha­ ben zusammen mit den Französinnen ein ge­ meinsames Luncheon ausgerichtet. Das ganze lief unter dem Motto 50 Jahre Freund­ schaft zwischen Deutschland und Frankreich. Um 11 Uhr wurden die ca. 170 Damen zu ei­ nem Glässchen Sekt/Saft im Garten des Te­ nuta la Contessa empfangen. Dort waren nette Gartentische gedeckt, wo man leckeres Fingerfood wie z.B. im mehl­ummmanteltes, frittiertes Gemüse genießen konnte. Nachdem jede Dame dann ihr Namensschild mit Brandenburger­Tor und Eiffelturm De­ sign an ihr Oberteil geklammert hatte, ging es in den imposanten Esssaal. Dort fand man liebevoll geschmückte Tische, mit einem Eiffelturmschlüsselanhänger sowie Audi­Einkaufstaschen als kleines Gastge­ schenk, vor.

Die Präsidentin Simone Falkenberg, sowie die "Senior­Ladies" Nelia Auboin und Suzanna Berghoff hießen, nachdem alle Platz genommen hatten, dann die Damen Will­ kommen. Das Essen ließ nicht lange auf sich warten und man merkte sofort wieviel liebe zum Detail sowie Organisation von beiden Natio­ nen in die Wahl der leckeren Gerichte gegan­ gen war. Von der Fischpastete als Vorspeise, über das Hähnchen baskischer Art, bis zum Apfelstrudel als Nachspeise war alles rund­ um toll gelungen. Wer an seinem Tisch mal nicht zu Worte kam, hatte die Möglichkeit eine schöne Dia­ show von den zwei Gastländern auf einer großen Leinwand in einer Ecke im Saal per Computerübertragung zu bewundern. Ich möchte hier nochmal die Chance nutzen mich bei allen fleißigen Helfern zu bedan­ ken! Ohne Euch wäre so etwas nicht möglich gewesen! Wir freuen uns schon heute auf das nächste Luncheon, welches hoffentlich das Thanksgiving Luncheon von den amerikani­ schen Damen im Herbst sein wird. Jetzt wünsche ich uns allen eine schöne und gemütliche Sommerpause. Bis im neuen Schuljahr, Vicky Schumacher (deutsche Repräsentantin)

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Das Katholische Militärpfarramt Italien / Neapel Via Madonna del Pantano snc, Lago Patria

Casa San Paolo Apostolo Via Grotta dell’Olmo 19 ­ 21, Licola

Heilige Messen und Gottesdienste Sonntag 04.08.2013 Sonntag 11.08.2013

­ entfällt ­ 15:00 Uhr Heilige Messe und Grillfest

Jeden Sonntag um 10:30 Uhr findet ein deutschsprachiger Gottesdienst in der Kirche St. Maria dell’Anima, Neapel, statt.

Dasein ­ Zuhören ­ Beistehen. Wir bieten: Seelsorgegespräche / Beratung & Begleitung / Gottesdienste / Wallfahrten / Exerzitien / Taufe­ 1. Kommunion­ Firmung / Trauungen / Freizeit & Bildungsangebote... Militärpfarrer i.N. Don Bernardino (Handy 334 916 3323) oder Mittwochnachmittags im Büro Pfarrhelfer Junge­Bornholt im Büro unter 081 721 3500 oder, auch während der Dienstreisen, unter Handy 345 258 4265.

Pfarrgemeinderat & Gemeindeangelegenheiten Herzliche Einladung an alle, die in der katholischen Militärgemeinde und der Casa San Paolo Apostolo mitarbeiten wollen, sich im Pfarrbüro oder in der Casa bei Pfarrhelfer Junge­Bornholt melden und über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Belegungswünsche für die Casa senden sie bitte an (PGR): [email protected] oder [email protected] [email protected] oder [email protected] 26

C O M U N I T À EVANGELICA LUTERANA DI NAPOLI EVANGELISCH LUTHERISCHE GEMEINDE NEAPEL

Gottesdienste in der Kirche

Chiesa di Ischia a Sant´Angelo Chiesa Luterana/ Lutherische Kirche - Via Carlo Poerio 5 Gottesdienst auf Deutsch in der Regel jeden 1 . Sonntag im Monat um 1 0:30 Uhr

Aktivitäten

Coro Luterano Lutherischer Gemeindechor Composto da voci femminili zusammengesetzt aus Frauenstimmen Diretto da – geleitet von Maestro Carlo Forni Informazioni dettagliate sulle prove presso l’Ufficio della comunità. Informationen zu den Probeterminen erhalten Sie im Gemeindebüro.

Wie Sie uns finden: Büro und Gemeindezentrum der Ev.-Lutherischen Gemeinde Neapel (Dienstag und Donnerstag von 9 - 13 Uhr) Villa Casalta, Piazzetta Terracina, 1 (Via Pontano) 80122 Napoli Tel. +39-081-0900133 - Fax 081- 660909 e-mail: [email protected] WEB: www.lutero.org - www.chiesaluterana.it 27

Roberto Saviano und der kritische Journalismus eines campanischen Bürgers Die etwas andere BUCHBESPRECHUNG. Der italienische Schriftsteller Roberto Savia­ no wurde im Jahre 1979 in Neapel geboren und wuchs in Casal di Principe auf. Als Sohn eines einheimischen Arztes und einer jüdi­ schen Lehrerin verlief seine jugendliche Ent­ wicklung sicherlich nicht nach dem durchschnittlichen campanischen Muster. Später studierte er in Neapel und gestaltete sein Leben als Philosoph, Journalist und Campanier. Bereits 2006 ereilte ihn nach markwirt­ schaftlichen Gesichtspunkten der Höhepunkt in der publizistischen Karriere und hundert­ tausende Leser in der Welt widmeten sich seinem Buch „Gomorrah – Reise in das Reich der Camorra“. Die deutsche und auch andere Übersetzungen führen den Leser be­ reits mit dem Titel auf die Bahn des moder­ nen Konsumenten von Nachrichten und Dokumentationen. Die Suche des Lesers nach griffiger Span­ nung und der Darstellung von Superlativen aus Elend und Kriminalität wird durch den Titel angefacht und auch auf den ersten Blick befriedigt. Skrupellose Bandenkriminalität, internationale Verstrickungen, Korruption, Erpressung und abstoßende Massaker lassen den interessierten Leser in szenischen Dar­ stellungen auf seine Kosten kommen. Im heimischen nordeuropäischen Lesesessel läuft dann dem gesellschaftlichen Bieder­ mann noch leise ein Schauer über den Rücken, bevor er mit Genugtuung feststellt, dass es „weit weg im Süden da drunten halt so ist“! Steht der Lesesessel allerdings zwischen Neapel und Castel Volturno, können wir eine Menge der beschriebenen Szenen im Ansatz

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selber beobachten und leben in der stillen Hoffnung, das eigene Leben nicht durch Kri­ minalität, Müllsorgen und korrumpierte Wirtschaftsleistung beeinträchtigt zu sehen. Wir stehen nämlich Schulter an Schulter mit Roberto Saviano und seinen Landsleuten, beobachten die Welt um uns herum und er­ tappen uns hoffentlich bei den klassischen Irrtuemern der nordeuropäischen Leser die­ ses ersten Saviano Buches. Haben Sie sich auch schon dabei ertappt, im Gespräch von diesem Buch „Camorra“ zu sprechen, bei dem es um diese elendigen Machenschaften der Mafia geht? Es entgeht uns zu schnell, dass die szenischen Erzäh­ lungen von Roberto Saviano ihren Namen nach der Stadt „Gomorrha“ tragen, dem bib­ lischen Sinnbild für die Abwendung von Recht und Gottesfurcht. Die religiöse Patin des Buches spielt ihre Rolle nicht als unpersönliche Stadt sondern durch ihre Bürger, die nicht nur Abscheu und Gottes Zorn heraufbeschwören, sondern die auch Opfer sind und durch Furcht und Lei­ den geprägt werden. Am Höhepunkt der Ge­ schichte will ein Bürger gar das Wichtigste – seine Töchter – hergeben, um die Stadt zu retten, aber wir kennen das Schicksal des dem Untergang geweihten Gomorrha. Auch das Buch von Saviano widmet sich nicht einer distanzierten Beschreibung von Blut und Gemetzeln, sondern zeigt in szeni­ schen Elementen die Bürger Neapels und Campaniens, wie einige Wenige ihr System als abstoßende Kriminelle prägen und viele Andere die bemitleidenswerten Opfer eines korrupten erpresserischen Gemeinwesens sind. Auch die deutsche kurze und reißeri­ sche Übersetzung von der Reise in das Reich der Camorra würde sauber aus dem italieni­ schen übersetzt vom „Traum über das Reich der Camorra“ erzählen. Sicherlich sind Kriminalität und Korruption Campaniens keine literarische Träumerei, aber der Campanier Roberto Saviano erzählt

in erster Linie über die Bürger der Stadt und des Umlandes Neapels. Sie sind das „Reich“ in den Gebieten Italiens und Europas in de­ nen die Camorra ihre verabscheuungswürdi­ ge Rolle spielt aber die Bürger eben auch nur von einer besseren Welt träumen. Beim Le­ sen des Buches „Gomorrha“ spürt man den Wunsch des Campaniers Saviano, dass die Bürger in den Einflussgebieten der Camorra ihrer Bedrohung eines Tages Herr werden und nicht den Weg von Sodom und Gomor­ rha gehen müssen. Wäre Roberto Saviano nur mit dem Buch „Gomorrha“ an die Öffentlichkeit gegangen, könnte man die Comorra als dominierendes Thema seiner Szenen und Geschichten nicht abstreiten. Nun ist aber Saviano kein singu­ läres publizistisches Werk gelungen, sondern seine Veröffentlichungen werden durch Kurzgeschichten und Artikel dominiert, die seit 2007 in verschiedenen Textsammlungen herausgegeben wurden. Seit seinem Erst­ lingswerk, das in weiten Teilen Aufde­ ckungscharakter hat, befindet sich der Autor unter andauernder Bedrohung durch die or­ ganisierte Kriminaltät. Aber er lässt sich nicht davon abhalten, Veröffentlichungen zu­ sammenzustellen, die immer wieder die or­ ganisierte Kriminalität zum Thema haben (das sich als Aufmacher natürlich leicht ver­ markten lässt!), gleichzeitig aber die Men­ schen Campaniens zum Thema machen, so wie wir sie als Nachbarn, Mitarbeiter und Freunde kennen. In seinem Bestreben wird er von Autorenkol­ legen und Politikern unterstützt, darunter Günter Grass und Michael Gorbatschov, die an den italienischen Staat appellieren, Savia­ no effektiv zu schützen und seine weiteren Veröffentlichungen zu ermoeglichen. Und hier wird sicherlich keine blutgetränkte Ro­ manthematik unterstützt, sondern die viel­ schichtige und tiefgründige Beschreibung einer Gesellschaft, die Kriminalität, Leid und Ungerechtigkeit beherbergt, getragen von Menschen mit ihren Abhängigkeiten, Schicksalen und Hoffnungen.

In der Sammlung „Das Gegenteil von Tod“ kommt beispielsweise eine junge Frau zu Wort, die als Verlobte eines in Afghanistan gefallenen italienischen Soldaten unter ihrer besonderen gesellschaftlichen Stellungen un­ ter Familien und Freunden zu leiden hat. Gleichzeitig beschreibt sie aber auch ihre Hoffnung auf Liebe als Gegenteil von ihrem tragischen Todeserlebnis, denn nicht nur Überleben ist das Gegenteil von Tod, sondern die Liebe ist für ein wirkliches Leben uner­ lässlich. Hier wird deutlich, dass Camorra oder Kriminalität und Horror nur einen Mo­ saikstein in seinem großen Bild der campani­ schen und süditalienischen Gesellschaft darstellt.

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In den weiteren Kurzgeschichten Sammlun­ gen „Die Schönheit und die Hölle“ sowie „Der Kampf geht weiter“ wird der SC Napoli genauso zum Thema gemacht wie der Besit­ zer eines Boxstudios oder einer GoKart Bahn. Aber hier geht es dann nicht nur um organisierte Kriminalität oder Korruption, sondern es kommen auch die einfachen Fuß­ ballfans zu Wort, die nichts anderes wollen als die Besucher „Auf Schalke“, oder ein kleiner Junge, der einmal Rennfahrer werden will. Er zeichnet ein Bild der Menschen in der Gegend in der wir leben, aber stellt es in der guten Tradition eines akademischen Philoso­ phen und ambitionierten Journalisten in den Gesamtzusammenhang der Politik und Wirt­ schaft seines Campaniens und Süditaliens. Insbesondere im Band von der Schönheit und der Hölle macht er auch auf die Probleme ei­ nes kritischen Publizismus in seinem Land aufmerksam. Hierzu gehört dann nicht nur die klare Forderung nach dem Schutz des kritischen Journalisten, sondern auch die Hoffnung auf Offenheit und Aufnahmefähig­ keit einer unkritischen verknöcherten Ge­ sellschaft für kritische und bisweilen risikoreiche Standpunkte. Ich möchte Sie und Euch motivieren, sich auf Roberto Saviano als Autor jenseits des Ge­ dankens an eine reisserische Camorra Reise einzulassen. Er ist ein Campanier, so wie wir alle für kurze Zeit Bewohner dieser Region sein dürfen, und er nähert sich literarisch den Grundübeln seiner Heimat, von denen es un­ bestritten eine ganze Reihe zu nennen gibt. Aber er lässt auch die Menschen des moder­ nen Gomorrha zu Wort kommen, die nicht alle unter Generalverdacht gestellt werden dürfen und unsere Sympathie und unsere So­ lidarität verdient haben, in der Hoffnung, dass Ihnen das biblische Schicksal Gomor­ rhas erspart bleibt.

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Im vergangenen Jahr moderierte Roberto Sa­ viano im italienischen RAI 3 Talksendungen mit dem titel „Vai vieni con me“. Kritische

Stimmen uebersetzten diesen Titel mit „Geh‘ fort mit mir“, wobei er wohl eher in der kuenstlerischen Sprachtradition kurz als „Geh‘ mit mir“ auszudruecken waere. Diese Sendungen brachen alle RAI Quotenrekorde und es bleibt zu wuenschen, dass es ein Zei­ chen ist fuer viele Mensche die seinen kriti­ schen aber auch hoffnungsvollen Weg mit ihm gehen wollen. Begleiten wir ihn als Le­ ser ein Stueck auf diesem Weg! Savianos neuestes Buch ist kürzlich in Italien erschienen und befindet sich in deutscher Übersetzung. Es befasst sich mit dem Ein­ fluss des Rauschgifts und des Drogenhandels auf die Wirtschaft und die Gesellschaft, na­ türlich mit dem Schwerpunkt in seiner Hei­ mat. Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Buch die allgemeinen Wahrheiten krimineller Milieus beleuchtet werden, aber vor allen Dingen die Menschen zu Wort kommen und die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht ausgeschlossen wird. So wie der Aufde­ ckungsjournalist Saviano nie seine Pflicht als Philosoph aus den Augen verliert. Die angesprochenen Bücher: Roberto Saviano, „Gomorrha­Reise in das Reich der Camorra“, Hanser Verlag 2007 „Das Gegenteil von Tod“, Hanser Verlag 2009 „Die Schönheit und die Hölle“, Suhrkamp 2010 „Der Kampf geht weiter“, Hanser 2010 Als baldige Neuerscheinung, z.Zt. nur auf Italienisch „Zero, Zero, Zero“, Mailand 2013 Gregor Boden

Stazione Zoologica Anton Dohrn Das Aquarium in Neapel Im Stadtpark Villa Communale, am Lungo­ mare befindet sich die Zoologische Station Anton Dohrn in Neapel. Sie wurde 1872 von dem deutschen Wissenschaftler Anton Dohrn gegründet, um die meeresbiologische Grund­ lagenforschung zu fördern. Heute ist sie weiterhin eine öffentliche uni­ versitäre Forschungseinrichtung und in den Bereichen Meeresbiologie sowie ­ökologie eine der wichtigsten Forschungs­ einrichtun­ gen der Welt. Für uns sind einerseits die alten Aquarien in­ teressant, die zu damaliger Zeit zu den mod­ ernsten Anlagen weltweit gehörten. Noch heute können wir in den Becken die typische Meeresfauna und Unterwasserflora mit 200 verschiedenen Arten beobachten, wie sie vor der neapolitanischen Küste anzutreffen ist.

Es ist durchaus lohnend das kleine Aquarium zu besuchen, um z.B. Kraken, Sepie, Kalma­ re, aber auch Seepferdchen – das Tier im Lo­ go des Instituts – Seeanemonen, Krabben, Garnelen und die Artenvielfalt der Fische außerhalb der Fischkisten auf dem Markt kennen zu lernen. Stazione Zoologica Anton Dohrn di Napoli Via Caracciolo, Villa Comunale Tel.: 081 5833111 Email: [email protected] Online: http://www.szn.it/ Öffnungszeiten: März bis Oktober: Dienstag­Samstags 9:00­18:00 Uhr; sonntags 9:30 ­19:30 Uhr November­Februar: Dienstags bis samstags 9:00­17:00; sonntags 9:00­14:00 Uhr Eintritt: Erwachsene €1,50; reduziert €1,00 Anke­M. Mordhorst

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Gute Frage "Was hat Pulcinella mit dem deutschen Kaspar zu tun?"

Viele Italiener, aber ganz besonders die Nea­ politaner kennen das berühmte Kinderlied über Pulcinella: “Pulcinella aveva un gallo, tutto il giorno vi andava a cavallo, con la briglia e con la sella. Viva il galletto di Pulcinella! Pulcinella ave­ va un gatto, tutto il giorno saltava da matto, suonando una campanella. Viva il gattino di Pulcinella!”

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Ursprünglich erinnert Pulcinella uns an die Charaktere der fabulae Atellanae, jener pri­ mitiven Art des römischen Theaters aus der antiken, römischen Ortschaft Atella in Cam­ panien, in dem zügellose Charaktere die Ob­ rigkeit in einer grob – komischen „Burlesque“, einem humorvolle theatralische Darstellung mit parodierenden und grotes­ ken Elementen, darstellt. Das Ensemble setzte sich aus feststehenden Typen zusam­ men, die durch ihre unverwechselbaren Masken gekennzeichnet waren. Themen der atellane waren häufig Alltagssi­ tuationen, wobei die verschiedenen festste­ henden Charaktere in die unterschiedlichsten Berufe schlüpften, aber auch erotische Inhal­ te und familiäre Ereignisse wie Hochzeiten und Todesfälle mit Streitigkeiten um das Er­ be, darstellten. Auch griffen die Dichter auf den Stadt­Land­Kontrast zurück, wobei das ganze ländliche Leben veralbert und ver­ spottet wurde und die Städter sich himmel­ weit überlegen fühlen konnten. Vor allem aus der Maske des Macco (von lat. Maccus ­,Dummkopf) und Dosseno (aus dem lat. Dossennus was bedeutet Gobbo und zeigt eine Person, "smart" , " clever " , eine "alte Geizkragen" ).

„Pulcinella hatte einen Hahn, den ganzen Tag ritt er auf einem Pferd, mit Sattel und Zaum­ zeug. Lang lebe der Hahn von Pulcinella! Pulcinella hatte eine Katze, die sprang den ganzen Tag, eine Glocke läutete. Lang lebe das Kätzchen von Pulcinella!“

Diese Masken gelten als Vorfahre des neapo­ litanischen Pulicinella. Neapolitaner nennen ihre Maske liebevoll "Pulicinella. Der Name bedeutet „kleines Küken“ (italienisch pulci­ no für „Küken“ mit der Verkleinerung ­ella, gekreuzt mit pullo für „dunkel, schwarz“).

Aber wer ist Pulcinella? ­ Nun Pulcinella ist ursprünglich eine Figur des neapolitanischen Volkstheaters und eine der beliebtesten Mas­ ke der Commedia dell'Arte. Erfunden und berühmt gemacht wurde diese Figur von Silvio Fiorillo (ca.1560­1532) in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhun­ derts. Der in Capua geborene Fiorillo war Theaterschauspieler und Bühnenautor der Commedia dell’Arte.

Die Gestalt hatte zumeist einen Buckel, häu­ fig eine lange Vogelnase, die ihm einen füchsischen Gesichtsausdruck verleiht. Sein ursprüngliches Kostüm war aus grobem Stoff in Stoff in grünen, braunen oder roten Farben gehalten. Dieses wandelte sich allmählich zu einem weißen Kostüm mit weiten Ärmeln und einer schwarzen Halbmaske und einem spitzen Hut.

Er ist ein intelligenter und fauler Knecht, hat eine Stimme schrill und scharf, zu Fuß ist er ungeschickt, gestikuliert zu groß und wenn er seine Freude zeigen will, beginnt er zu sprin­ gen, Tanzen, Singen, Schreien. Er liebt es den ganzen Tag durch die Gassen und Stra­ ßen von Neapel zu wandern und nutzt jede Situation für sich: gestern ist er ein cleverer Betrüger, jetzt ein Dieb, heute ein Scharlatan, ein armer hungriger Mann oder ein reicher Tyrann. Es ist spontan, einfach, freundlich, lustig, gesprächig, spitzbübisch, abenteuer­ lustig, großzügig, traurig, leichtgläubig, kämpferisch und unzuverlässig. Goethe spricht bewundernd von dieser Figur: „Ein Hauptspaß dieser niedrig­komischen Personnage [...] bestand darin, dass er zuwei­ len auf der Bühne seine Rolle als Schauspie­ ler auf einmal ganz zu vergessen schien.“ Allerdings sei das „Theater“ des Pulcinella „von solchem Ruf, dass niemand in guter Gesellschaft sich rühmt, darin gewesen zu sein.“ Und weiter: „Der Pulcinella ist in der Regel eine Art lebendiger Zeitung. Alles, was den Tag über sich in Neapel Auffallendes zu­ getragen hat, kann man abends von ihm hö­ ren. Diese Lokalinteressen, verbunden mit dem niederen Volksdialekt, machen es jedoch dem Fremden fast unmöglich, ihn zu verste­ hen.“

Unterdrücker. Mit seinem Humor und seiner Stärke macht es sich lustig über die Macht und betont seine Bereitschaft zum Leben, al­ len Hindernisse zum Trotz. Von Süditalien aus verbreitet sich die Maske des Pulcinella mit den Wandertruppen der Commedia dell’arte allmählich nach Norden. Gleichzeitig entstanden aus dieser Figur ver­ wandte Masken. Im deutschsprachigen Raum etwa beein­ flusste bzw. diente er als Vorlage für die Fi­ guren Hanswurst, Kasper im deutschen oder Kasperl im Alt­Wiener Volkstheater, in Eng­ land für Punch und Jack Pudding, Jan Klaas­ sen in den Niederlanden, Mester Jockel in Dänemark oder Petruschka in Russland. Ab dem 17. Jahrhundert verblasst jedoch diese Figur und wird immer mehr von der Bühne verdrängt. Igor Strawinsky setzte ihm im Jahr 1920 mit seiner Musik zum gleichnamigen Ballett ein Denkmal. Zusammengetragen aus verschied. Quellen im Internet (u.a.Wikipedia) von Anja Harder­Gemlau

Die Maske des Pulcinella hat nicht nur eine historische, künstlerische und kulturelle, sondern auch eine soziale Bedeutung. In ihr drückt sich vielmehr metaphorisch der sozia­ le Protest der neapolitanischen Bevölkerung gegen den Missbrauch und der Demütigun­ gen durch die zynische, bürgerliche Ober­ schicht aus. Der neapolitanische Mensch sieht ihn als Rebellen und schuf mit Pulci­ nella eine Kunstform, die das harte Leben der Neapolitaner im Laufe der Jahrhunderte, symbolisiert. So spiegelt Pulcinella die Seele des Volkes wider und den Wunsch nach Rache an dessen

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­ ecke Juni/ Juli 2013

Liebe Leserinnen und Leser, nachdem bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar) die Schweizerin Beatrice Egli ge­ wonnen hat, ist die Wochenzeitschrift DIE ZEIT dem Phänomen SCHLAGER etwas näher zu Leibe gerückt. Ich stelle eine leicht gekürzte Version heute vor. Viel Spaß! „Verdammt, ich lieb' ihn Der deutsche Schlager hat Konjunktur. Das Publikum fürchtet seine Spießigkeit nicht mehr. Am Wochenende ziehen Zehntausende beim "Schlagermove" durch Hamburg. Das Rennen bei DSDS hat Beatrice Egli ge­ macht. Der Ex­Kinderstar aus der Schweiz ist aus sämtlichen Demütigungen, die die Kandidaten von "Deutschland sucht den Su­ perstar" vor versammeltem Publikum erlei­ den müssen, siegreich hervorgegangen: Platz eins, das war nicht abzusehen gewesen, es heißt, Jury­Oberhaupt Dieter Bohlen habe bereits weitere Erfolge für sie in petto. Für den hinter der Bühne erlittenen Zusammen­ bruch – Beatrice wurde wegen ihres leichten Übergewichts gemobbt – rächt sie sich auf ihrer aktuellen CD Feuer und Flamme mit Betrachtungen zu Schlankheitswahn und Geschlechterkrampf. Ein bisschen kritisch, ein bisschen bodenständig: 231.858 Freun­ den gefällt das, 26.345 sprechen darüber. Sa­ ge keiner, der deutschsprachige Schlager sei ein Auslaufmodell. Schon in der Gegenwart ist der Schlager er­ staunlich untot. Die beliebtesten deutsch­ sprachigen Unterhaltungskünstler sind nicht etwa Herbert Grönemeyer und Udo Linden­ berg, the winner is ... Andrea Berg! Niemand hat in den letzten zehn Jahren mehr Platten verkauft, ihre Klickzahlen auf YouTube be­

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wegen sich in Dimensionen, die selbst Mi­ chael Jacksons Thriller um ein Vielfaches übertreffen. Dicht auf den Fersen ist ihr He­ lene Fischer mit ihrem akrobatischen Ver­ ständnis von Schlager­Entertainment. Und dann wäre da noch Heino. Es gibt ihn nicht nur noch immer, seine Einschlagerung alter­ nativen Liedguts hat ihn soeben in seinen siebten Frühling katapultiert. Ohne die Er­ schließung schlagerferner Schichten geht so etwas nicht. Bedeutsamer als der kommerzi­ elle Erfolg des Schlagers ist seine kulturelle Nobilitierung. Die schamhaft ins Knopfloch vergossene Träne beim Nana­Mouskouri­ Konzert war einmal, heute weint man in aller Öffentlichkeit gemeinsam. Unüberzeugte sollten bei Andrea Berg An­ schauungsunterricht nehmen. Sie entert die Bühne in geschmacklich fragwürdigen Le­ derkorsagen, sie hat Krähenfüße um die Au­ gen, doch der Saal tobt. Andrea Berg ist der unbekannteste Superstar der deutschen Un­ terhaltung, allürenfrei, aber tough in der Ge­ samtnote – vor ihrer Karriere war sie Krankenschwester auf einer Krebsstation. "Bauspardomina" wurde sie wegen ihres Outfits genannt, doch wäre ihre Musik nicht eindeutig Schlager, man würde ihren Typ eher am Tresen einer amerikanischen Truckerkneipe verorten. Andrea Berg singt den Blues der gereiften Frau: "Du hast mich tausendmal belogen, du hast mich tausend­ mal verletzt, ich bin mit dir so hoch geflogen, doch der Himmel war besetzt." Das gefällt der Generation 50 plus, aber auch Leuten, die sonst ganz andere Musik hören, man klatscht jede Zeile freudig mit, und nie­ mand findet es seltsam. Der Schlager von heute spielt nicht an den Rändern, er ist mit­

ten unter uns. Überraschend ist dieser Befund nur auf den ersten Blick. Schon immer war der Schlager erfolgreicher als sein Ruf. Und schon immer ist er mit der Zeit gegangen. Es war der Schlager, der als "leichte Muse" Zu­ wächse verzeichnete, als die deutsche Kultu­ rindustrie noch in Trümmern lag. Die Kulturrevolution des Rock ’n’ Roll konnte ihn nur kurzfristig erschüttern, er erfreute mit B­Versionen der Originale. Selbst in den Sechzigern, dem einzigen Jahr­ zehnt, in dem es wirklich schlecht um ihn bestellt zu sein schien, führten die einheimi­ schen Hitparaden nicht die Rolling Stones an, sondern Jodelkönig Franzl Lang und die Original Oberkrainer. Seither hat er es ver­ standen, unterschiedlichste Einflüsse in sich aufzusaugen, er wilderte in Mode und Tou­ rismus, er kehrte als Neue Deutsche Welle wieder oder als bumsfideler Skihütten­Tech­ no eines DJ Ötzi. Der Schlager ist das Steh­ aufmännchen der deutschen Popkultur, er geht aus jeder Modernisierungskrise gestärkt hervor. Was er in all den Jahren nicht los­ wurde, ist sein Image als Opium des Klein­ bürgers. Die Gründe dafür sind bekannt. Vom Ver­ dacht, historische Altlasten wegzuschunkeln, hat der Schlager sich nur langsam erholt, be­

sorgt beugte man sich im In­ und Ausland über diesen Sonderweg der Unterhaltungs­ geschichte. Zu behaupten, der Schlager habe nicht alles unternommen, um seinem eigenen Klischee zu entsprechen, wäre gelogen. Es sind die vielen Bierzeltszenarien und lands­ mannschaftlichen Umzüge, in denen die Kulturkritik eine gnadenlose Form von Ge­ mütlichkeit am Werk sah. Das Bild des häss­ lichen Deutschen begleitete den Schlager bis in die Siebziger, als er längst das Loblied auf griechischen Wein und mexikanisches Feu­ erwasser sang. Doch zum einen handelt es sich bei der sogenannten volkstümlichen Musik um einen extremen Fall industriell produzierter Folklore, und zum Zweiten ist kein Schlager besser als seine Zeit. Als ma­ gischer Versuch, die Folgen gesellschaftli­ cher Umbrüche abzupuffern, bleibt er ästhetisch uneindeutig. Zu seinen Wider­ sprüchen gehört es, rückwärtsgewandt und fortschrittlich zugleich zu sein.“ Viel Spaß und bis zur nächsten Piazza sagt die Schlagerecke. Ulf Weydekamp Quelle: Die Zeit, Ausgabe Nr 27 (eigenständig ge­ kürzte Version)

Beatice Egli

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Motorradtour duch das Cilento Fortsetzung des Reiseberichtes Zum Glück besteht so ein Wochenende ja aus zwei freien Tagen. Nicht, dass ich jetzt den Sonntag zum Ausruhen gebraucht hätte … nee, bei all dem Sonnenschein muss man ja raus und etwas unternehmen, denn das Abenteuer bella Italia ist für mich ja bald zu Ende. Für Sonntag hatten Uwe und ich eine ausgedehnte Motorradtour auf dem Plan. Uwe hatte gestern, also am Tag der Genies­ sertour seinen allllller allerletzten Arbeitstag bei der Marine … er wird demnächst pensio­ niert und muss nur noch zum Auskleiden und Gesundheitscheck und Pensionierungssemi­ nar zum Dienst … Nach 40 jahren … fast … bei der Marine. Und bei dem herrlichen Tag hatten wir uns schon für morgends 9 Uhr verabredet. Nach dem Motto der Kanalbiker von Grosskönigsförde … voller Tank und leere Blase, ging es erst zu´ner Tanke die Luft aus dem Tank zu lassen. An Sonntagen sind die meistenTankstellen in Italia abseits der Autostrada geschlossen, na ja, man kann mit Geldscheinen am Automaten tanken. Da son Motorradtank ja aber eher klein ist … 19 Liter passen in meine Harley, haben wir unsere Tankschläuche noch gefüllt … als Reserve quasi, sollten wir im Appenin tro­ cken laufen und keine Tanke finden. Tank­ schläuche sind, glaub ich auf Italia begrenzt. Sehen eher aus wie Urinbeutel mit nem Griff … fassen acht Liter Sprit und können mit ner Klemme an einem Schlauchausgang dicht gemacht werden. Und mit acht Litern kommt man mit nem Moped egal wo man ist ... mindestens bis zur nächsten Service Station. Voll und leer gings auf die Tange (amerika­ nisch “Tänsch”) … die Tangentiale … die

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lange vierspurige Strasse von fast Lago Pa­ tria quer durch die Campi Flegreii bis hinter Cappo, wo sie in die Autostrada del Sol gen Roma oder Reggio di Calabria mündet. Das einzig lästige sind die Mautstationen, die aufhalten … wobei, mit ner Carte ist man schnell durch. Uwe und ich sind die Strecke schon etliche male getourt. Einmal, als wir den gesamten italienischen Stiefel abgefah­ ren sind … oder zig male bis nach Vietri sul Mare um die Amalfitana von Osten her auf­ zurollen … oder runter zu den Badestränden bei Palinuro und Pästum. Für heute hatten wir ne tour quer durchs wilde Cilento auf dem Programm. Zunächst geht es ja von der Tange direkt auf die Autostrada del Sol gen Süden. Der mächtige, zum Glück ruhige Vesuv bleibt an Backbord Seite liegen, mit Herco­ lano an Steuerbord und dann wieder Pompeii auf der anderen. Die sorrentinische Küste lag in hellem sonnenschein gestern Morgen … Capri nur schemenhaft am Meereshorizont. Dieser Gebirgszug soll vor 39000 Jahren bei Ausbruch des Supervulkans der phlägräi­ schen Felder entstanden sein. Das Stück zwi­ schen Capri und Festland sank irgendwann … ich weiss es echt nicht genau wann … später wieder ein, woraufhin Capri als Insel und späterem Wohnort von Kaiser Tiberius entstehen konnte. Ich erwähn das deswegen, um auch zu zeigen, dass Capri im Gegensatz zu Ischia zwar vulkanischen Ursprungs, aber eben selbst kein Vulkan ist. OK, gleich hinter Vietri hat man einen berauschenden Blick auf Salerno, die Stadt und das Hafengebiet. Al­ lerdings ist grösste Vorsicht geboten beim Besichtigen der herrliche Kulisse, denn ge­ fahren wird auf der Strecke genauso wild wie in Napoli … natürlich nicht von zwei Bikern in bestem Alter … Bei Eboli gings runter von der Autobahn der Sonne. Es war endlich Zeit für einen schönen italienischen Café Ameri­ cano … und auf den Beginn des Relaxens … Seele baumeln lassen in einem der schönsten Gegenden Italiens … schwer zu sagen wel­ che die schönste italienische Gegend ist …

aber das Cilento gehört dazu … In der nähe von Eboli, unten an der Küste bei Paestum, den alten griechischen Tempeln fand vor fast 70 jahren die Landung der Alliierten statt, die dann danach zu den furchtbar blutigen Schlachten am Monte Cassino und dem Rückzug der deutschen Truppen aus Italien geführt haben … das aber nur am Rande be­ merkt, weil mir das einfiel als ich in mein le­ ckeres dolce Teilchen gebissen habe … ich weiss, seltsame Assoziation … Die Monti Alburni mit dem 1400 m hohen Monte Pizzuto und dem noch 300 m höheren Monte della Nuda ragen impressiv südöstlich der Autostrada aus der Ebene, durch den auch die Sele fliesst, steil empor. Mächtig und zerfurcht, mit Bäumen bewachsen, auf den Spitzen noch teilweise mit Schnee be­ deckt … ein wunderschönes Panorama. Über die rissige, aber für Motorräder dennoch gut befahrbare Provinzstrasse ging es dann zu­ nächst über die Ponte Sele bis hoch in das

Dörfchen Sere. Wenn man so relativ früh … ich denk es war so um die 1100 Uhr … durch diese typischen Dörfchen kommt, sieht man viele Menschen auf den Strassen, an und in den Cafes … wobei auffällt, dass es sich meistens um die Männer handelt. Die Frauen sind vielleicht … ich weiss das echt nicht … am Kochen oder in der Kirche … keine Ah­ nung. Von Serre aus führt die Strasse immer an der Kante entlang und immer höher. Die Alburni bleiben rechts … massig, schroff und Wald bewachsen. Bis zu einer gewissen Höhe wachsen hier viele Maronenbäume … des­ halb scheint jeder Ort hier im Herbst ein Kastanienfest zu feiern … wie im Irpignio … dort gibt es ja noch den schwarzen Trüffel dazu, der die Feste veredelt und aufwertet. Jedenfalls ist die Sicht hinab in das Tal in dem die mächtige Autostrada sich gen Süden hinschlängelt … hinüber in die südlichen Berge des Irpgnia und der Monti Picentini gewaltig … enorm schön, vor allem noch in dieser hell grellen Vormittagssonne. Beim

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Passieren von Scorzo, einem weiteren klei­ nen Bergdorf am Hang des Monte della Nuda mussten wir anhalten um die Sicht etwas länger zu geniessen und ein paar Bilder zu schiessen. (Scorzo, Bild: von Uwe Niemann) Cruisen geht ja schon langsam, aber um die Aussicht wirklich zu geniessen, muss man auch mal Halt machen. Uwe und ich hatten uns geeinigt, die Monti Alburni nicht in vol­ ler Länge zu umrunden, sondern die Abkür­ zung nach Süden, direkt über den Bergkamm Richtung San Angelo a Fasanela zu nehmen. Wir hatten zwar Navis dabei, aber um wie­ viel schöner ist es doch einmal gemeinsam den Kopf in die Karte zu stecken und den richtigen Weg auf althergebrachte Weise zu finden. Den haben wir zunächst nicht gefun­ den. Gemäss meiner extrem genauen Karte hätte man ca. 2 km hinter dem netten Ört­ chen Petina rechts in die Walachei abbiegen müssen. Also bretterten wir gemütlich, die Blicke der Cafebesucher auf uns, langsam aber völlig cool durch den Ort hindurch … bis Uwe meinte, da sei was nicht in Ordnung. Ich dachte erst mit seiner Vulcan sei was nicht in Ordnung. Denn wenn Uwe und ich zusammen touren, fahr ich generell hinterher und lass mich von ihm ziehen. Er hatte aber wohl durch sein mariniertes Navigationsta­ lent erkannt, dass es schon längst hätte nach Süden auf den Berg hochgehen müssen. Als wir so am Rande standen und Uwe seinen Kopf tief reingehängt hatte, kam auf der an­ sonsten völlig unbefahrenen Landstrasse ein mittelalterlicher Italiener in seinem Fiat Kas­ tenwagen und trat so fest auf die Bremse, dass in seinem Kasten alles kreuz und quer verrutschte. Er stieg aus und bot höchst­ freundlich … wie ich es in Napoli leider zu selten erlebe … seine Hilfe an. Er erklärte, dass die Abzweigung gen San Angelo im Ort Petina bereits sei und fuhr sogar ein Stück voraus. Im Ort lachten einige, als sie uns wieder zu­ rückkommen sahen … die Coolness blieb

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dennoch bei uns. Es gibt keine Beschilderung zu unserer Abkürzung … die wir dennoch dann sicher fanden. In lang gezogenen Ser­ pentinen geht es langsam hoch. Die Kastani­ en sehen noch eher abgestorben aus … kahl aber in saftig grün jungem Gras stehend. Das Sonnenlicht beleutet momentan die vielen Bergblümchen … cilentogelbe … ich hätte auf Sumpfdotterblümchen getippt … aber sumpfig war es da nicht … dann irgendeine lieblich­blau weisse Sternenblume und eine Art grösseres, weisses Gänseblümchen … Zeichen des plötzlich eingesetzten Frühlings. Weiter oben wurden die noch leblosen Kas­ tanien durch Buchen mit saftig hellgrünen jungen Spriessen abgelöst. Das sanfte Hell­ grün wirkt durch die Strahlen der Morgen­ sonne noch leuchtender als die jungen Blätter eigentlich sind … und verstärken das warme Gefühl dieses Morgens am Berghang. Das dumpfe Dröhnen der V­twins sorgte zu­ mindest für ein bisschen Lärm in dieser schrecklich ruhigen Idylle … und die gefähr­ lichen Bären der Gegend hatten aufgrund des Motorendonnergrolls die Flucht ergriffen. Nur gut, dass an den Maschinen auch Stereo­ anlagen montiert sind … und der Song … “I am a biker … duedelduedeldued …” ging uns beiden tief ins Cruiser Herz … ganz hin­ unter in die freiheitsliebende, friedliche See­ le. Die Strasse muss ich gestehen, war nun nicht gerade für ne schwere Maschine geeig­ net. Mit einer GS wäre man hier erheblich besser aufgehoben gewesen. Denn korrodier­ ter, ältester Teerbelag wurde oft durch Schotter und herausstehenden Wurzeln un­ terbrochen. Ganz oben auf dem Kamm, ich denke so auf ca 1000 m Höhe stand ne alte Sternwarte … urig … nichts ausser ner Sternwarte auf einer bunten Hochwiese … kein Mensch drumrum. Etwas weiter den Berg hinunter … nur Schritttempo war durch den abenteuerlichen Strassenbelag möglich … kam uns eine Herde Kühe entgegen. Die hatten überhaupt keine Angst. Blieben zunächst stehen und schauten uns interessiert

an. Wir schauten interessiert zurück. Vor und hinter uns kreuzten sie die Strasse und ver­ schwanden glockenbimmelnd wieder im Ge­ büsch. Weiter ging es quer durchs herrliche Cilento und eigentlich hätte man nach jeder Kurve anhalten und staunen und Bilder ma­ chen können. Aber leider geht die Zeit ja dann am schnellsten vorbei, wenn es am wunderschönsten ist und gestern auf der Tour war es superwunderschön … also gings wei­ ter, langsam den Berg wieder abwärts. Ein­ mal wär ich Uwe dann doch mal fast hinten in die Brötchen rein gefahren. Und zwar hat­ ten wir an einer Kreuzung angehalten und uns neu auf der Karte orientiert. Nach dem Losfahren und klar wo sonst … hinter einer Kurve war die Strasse auf 10 m fast völlig abgesackt … Uwe ging voll in die Eisen und zum Glück steigt die Reaktionsfähigkeit ja mit höherem Alter … das nennt sich Erfah­ rung … hab ich richtig reagiert … ebenfalls voll in die Eisen. Geb zu, dass ich froh war über ABS zu verfügen. Mit ordentlichem

Schlotterstottern kam ich ca. 2 cm hinter Uwes Nummernschild zum stehen. Kein bisschen Adrenalinausstoss … denn wir ken­ nen das ja schon … nochmal … Erfahrung eben. Gaaanz langsam ging es durch das Loch und weiter durch herrliche Landschaft. Mittlerweile war es ja schon Nachmittag und da gibt es ja die Zeit, in der sich Italiener ir­ gendwie auflösen … die sind dann völlig weg. Selbst Hunde und Katzen sind aufgelöst … Und son Bergdorf … völlig ohne Men­ schen und Tiere … hat schon was Mysteri­ öses … echt. So ging es geisterhaft durch Corleto Monfor­ te … was machen die Menschen hier oben nur den ganzen Tag … und durch Sacco … wovon leben die denn … und durch Piaggine … wie halten die das im Winter hier oben nur aus? Wir wollten ja eigentlich unterwegs einmal einkehren und n bisschen was essen. Aber auf Grund dieses Auflösens der Leute zur Mittagszeit, hat natürlich auch keine

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Trattoria zu dem Zeitpunkt geöffnet … da ist das genauso wie in ganz Italia … die Men­ schen hier machen genau zum gleichen Zeitpunkt immer genau dasselbe … und so lösen sie sich halt von 1300 – 1500 Uhr völ­ lig auf … is so. Ok, es war dann mittlerweile 1530 Uhr und wir liefen gemütlich dumpf brummend in dem über alle Grenzen be­ kannten cilentinischen Ort Spio ein. Und wir hatten Durst und son bisschen hungrig waren wir auch. Die Kneipe gegenüber der Kirche hatte wohl gerade aufgemacht, denn die Männer sassen schon davor und blickten nichts sagend in den blauen Himmel. Die Frauen … ? keine Ahnung, wahrscheinlich beim Kochen, in der Kirche oder auf dem Friedhof … Jedenfalls parkten wir die Mo­ peds vor der Kirche und gesellten uns zu den Männern, holten uns etwas Erfrischendes zu trinken, mussten aber den Kleinhunger mit Chips sättigen. Ein mitteljunger Mann kam gleich ran, hat sich die Motorräder angese­ hen, diese klar auch bewundert und pausenlos … wirklich fast ohne Luft zu holen auf uns eingeredet. Wir haben auf Deutsch geant­ wortet und der Mann scheint uns verstanden zu haben, denn er sprach luftlos weiter. Die anderen Männer fingen an zu schmunzeln, denn die bekamen schnell mit, dass wir nichts mit bekamen. Der Mann, der keine Luft holen musste, war wohl etwas verwirrt … aber er war nett und höflich und hat uns die Geschichte seines Dorfes in vielen schnellen Sätzen erzählt. Ein anderer älterer Mann in robusten Arbeitskla­ motten kam dann ran und hat in perfektem schwietzer Duetsch mit uns kommuniziert … er habe vor 25 Jahren in Basel aufgehört zu arbeiten, sei auf seine alten Tage wieder in seine Heimat zurück gekehrt … und nein in Kiel und Hamburg sei er noch nicht gewesen und wie könnt ihr als Deutsche das nur in Neapel aushalten und er wünschte uns eine gute Fahrt und eigentlich hätten wir noch gerne länger mit dem Mann gesprochen. Der ohne Luft Mann gab uns zum Abschied noch ein Karamelbonbon und ab ging es durch

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weiter wilde wunderschöne Landschaft gen Süden, wo wir auf der Schnellstrasse den Monte di Stella links liegen liessen … dort war ich mit Ebners und Heinens vor zwei Jahren mal drauf … auch dort oben ein herr­ liches italienisches Abenteuer … aber das wäre jetzt noch ne weitere Geschichte. Da mir aber die Finger jetzt langsam wehtun … schreib ich dazu jetzt mal nichts. Also ab auf die Schnellstrasse gen Norden, grob Rich­ tung Salerno. Mit der Nachfüllportion Ben­ zin aus unseren Tankschläuchen schafften wir es mühelos bis zur nächsten bemannten Tanke. Vor Salerno waren dann plötzlich wieder alle Italiener anwesend … sie hatten das Nichts verlassen und sich wieder materialisiert. Je­ denfalls ging es für die Autos nur im Stop und Go und mit unseren Gross­Cruisern ele­ gant links vorbei. Im Nu waren wir wieder auf der Strasse der Sonne … jetzt natürlich gen Norden, aber bei uns im Süden scheint ja die Sonne auch noch am späten nachmittag im Norden. Auch die Tange war völlig mate­ rialized … voll, wilder Verkehr, wobei, Dank des Tutors wird hier ja einigermassen gesit­ tet gefahren. Tja, ziemlich spät abends kam ich in mein Appartemento zurück, hab zuerst meine Katzen, dann mich gefüttert und konnte den Sonnenuntergang bei Ischia von meinem Balkon in voller Schönheit genies­ sen. Ich glaube, ich werde dieses wunderschöne Italien, das einem hier im Süden aber so manchesmal völlig verzweifeln lässt … noch oft vermissen … vielleicht muss ich den Deutschen in mir einfach mal ablegen. Erwin Weißmann

Veranstaltungen des Goethe Institutes Neapel Noch bis zum 14. Oktober haben Sie die Möglichkeit in einer der bedeutenden Ga­ lerien Neapels die Retrospektive des deutschen Künstlers Thomas Bayrle zu besu­ chen (siehe auch Ausgabe Juni/Juli 2013). ALL­IN­ONE Thomas Bayrle – Retrospektive 21. Juni – 14. Oktober Museo MADRE Via Settembrini 79, Napoli Öffnungszeiten: Mo.­Sa. 10:00 ­ 19:30 So. 10:00 ­ 20:00 Di. geschlossen Variation Brandt von Thomas Bayrle Goethe Institut Neapel in eigener Sache Neben der Förderung und Vermittlung der deutschen Sprache als Schlüsselqualifikation für Bildung, Beruf und Verständigung, verschafft das Goethe Institut den Zugang zu Wissen und Information über Deutschland.

Sie bringen kulturelle Phänomene, Positionen und Erfahrungen Deutschlands international zur Geltung. Wiederum bietet der interkulturelle Dialog die Chance, wichtige Entwicklungen aus anderen Weltregionen nach Deutschland zu übermitteln. Neben dem Sprachunterricht finden auch hier in Neapel kulturelle Veranstaltungen mit deut­ schen Künstlern statt. Dazu gehören sowohl Konzerte wie auch Lesungen, Ausstellungen, Theateraufführungen und Filmvorführungen. In der Regel gibt es zwei Filmzyklen im Jahr, einen im Herbst und den zweiten im Frühjahr. Es werden ausgesuchte deutsche Filme gezeigt, immer in Originalsprache. In der Piazza Tedesca versuchen wir immer so aktuell wie möglich zu sein, um Sie rechtzeitig über Veranstaltungen in Kenntnis zu setzen. Für kurzfristige Änderungen oder Angebote infor­ mieren Sie sich bitte auf der Internetseite der Piazza Tedesca: http://piazza­tedesca.de/. Jedoch lohnt es sich darüber hinaus die Seite des Instituts aufzurufen: http://www.goe­ the.de/ins/it/nea. Für direkte Nachfragen an das Institut nutzen Sie bitte die Telefonnummer: 081 7648098 oder stellen Sie ihre Fragen an: [email protected]. Ich wünsche Ihnen viele inspirierende Veranstaltungen. Anke­M. Mordhorst

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Tintenfische in der Küche Die Tintenfische gehören zu einer Teilgruppe der Kopffüßler, die sich durch ein von Weichteilen umschlossenes Gehäuse und dem Besitz eines Tintenbeutels auszeichnet. Sie sind damit keine Fische, da diese zu den Wirbeltieren zählen, auch wenn ihr Name et­ was anderes suggeriert. Weiterhin werden sie in zwei Gruppen unterschieden, die Zehnar­ migen­ und die Achtarmigen Tintenfische. Zu den ersteren gehören die Kalmare, die Sepien und die kleineren Ordnungen der Zwergtin­ tenfische. Die Kraken gehören zu den Acht­ armigen.

auch in der Küche Verwendung findet, z. B. wird sie für schwarzen Risotto oder zum Färben von Nudeln genutzt. Auch wenn es Riesenkalmare in den Weltmeeren gibt, die handelsüblichen Exemplare hierzulande sind etwa 5 bis 20 cm lang. Da bleibt noch zu er­ wähnen, dass kleinere Tiere wohlschme­ ckender und zarter sind, als die großen. Die Tuben eignen sich zum Füllen, sie schme­ cken aber auch geschmort, gebraten oder ge­ grillt. Die Sepie (Sepiidae), ihr Name lautet eben­

Die Kalmare (Teuthidea), im Italienischen Calamari, stellen mit über 250 Arten die größte Gruppe innerhalb der Kopffüßer dar. Sie haben einen Kopf mit zehn dünnen Ar­ men (zwei davon als längere Fangarme) und einen spindel­ bis kegelförmigen Leib (Tu­ be), der seitlich dreieckige Flossen trägt. Im Inneren wird er durch einen Schulp aus Chi­ tin verstärkt, der sich bei der Vorbereitung in der Küche leicht herausziehen lässt. Die namengebenden Tintenbeutel liegen hinter dem Kopf, die darin enthaltene Tinte (Sepia) ist eine braunschwarze Masse, die

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falls im Italienischen seppie (nur mit einem doppelten P), erinnert im ersten Moment an einen Schildkrötenpanzer mit Riesenschna­ bel. Ihr flacher, halbrunder Körper besitzt einen Flossensaum, mit dem sie sich im Meer vorwiegend in Bodennähe bewegen. Wenn die 10 Tentakel nicht als Fanggerät genutzt werden, bilden sie zusammen ein schnabel­ ähnliches Maul. Die Kraken (Occtopus vulgaris) oder Polpi, wie in Italien genannt werden, haben einen beutelförmigen Körper ohne Stützskelett und acht muskulöse Arme mit doppelten Saugnapfreihen. Sie können eine Länge von 50 cm bis 4 m erreichen. Jedoch finden wir auf den Märkten nur die kleineren Exempla­

den in Streifen geschnittenen Tintenfisch hinzu und gießen den Weißwein an. Wenn der verdampft ist, mischen Sie die in Schei­ ben geschnittenen Tomaten unter und würzen das Ganze mit einer Prise Salz. Für ca. 20 Minuten mit geschlossenem Deckel schmo­ ren lassen. Die gehackte Petersilie über die Sauce geben.In der Zwischenzeit die Pac­ cheri bissfest kochen. Die Kochzeit beträgt ca. 13 Minuten. Die Sauce über die Nudeln geben, gut vermischen und auf Pasta­Tellern verteilen. re. Wegen ihres zarten Fleisches, das etwas an Kalb erinnert, gelten sie als besondere Delikatesse. Und auch hier gilt, desto kleiner desto zarter ist das Fleisch. Für jeden von Ihnen, die sich für die Tiere in ihrem Lebensraum interessiert und nicht zu den Tauchern gehört, empfehle ich einen Be­ such in der Stazione Zoologica Anton Dohrn di Napoli. Dazu lesen Sie bitte den Artikel in dieser Zeitung, Seite… Paccheri alle seppie Die Paccheri, gigantische Makkaroni, sind typische neapolitanische Nudeln. Sie passen besonders gut zu einer Sauce aus zarten Se­ pien. Sie wird aus dem Körperteilen und den Tentakeln zusammen mit Tomaten gekocht. Zutaten für 4 Personen: 400 g Paccheri Für die Sauce mit Tintenfisch: 400 g gereinigte Sepien (vom Fischmann säubern lassen) 200 g kleine, aromatische Tomaten 1 mittelgroße Zwiebel 1 Knoblauchzehe ein halbes Glas trockenen Weißwein 1 Bund Petersilie 1 getrocknete Chilischote Olivenöl extra vergine, Salz Die Tomaten und Tintenfische waschen. Er­ hitzen Sie eine Pfanne. Geben Sie 3­4 Ess­ löffel kaltgepresstes Olivenöl zusammen mit der Knoblauchzehe und der zerkleinerten, zerbröselten, getrockneten Chili hinein. Dann geben Sie die gehackte Zwiebel hinzu und dünsten alles zusammen an. Jetzt fügen Sie

Als Nächstes kommt ein sehr einfaches und schmackhaftes Rezept für Kalmare, in der Pfanne gebraten und mit gerösteten, aroma­ tisierten Brotkrumen serviert. Das Rezept reicht für 4 Personen als Vorspeise und für zwei Personen als Hauptgericht: Calamari in pandella con limone e pangr­ attato 2 große Hand voll Brotbrösel (selbst ge­ macht, aus Brot von gestern) 1­2 frische rote Chilischoten (mehrmals ein­ stechen) 6 Knoblauchzehen, ungeschält und leicht an­ gedrückt Olivenöl Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 4 kleine Kalmare, ausgenommen, gesäubert (dunkle Haut abziehen, Tentakel mit den In­ nereien aus dem Körper heraus ziehen, Schulp entfernen, Fangarme vor den Augen abschneiden, Körper zusammen mit den Flossen im Ganzen belassen, gut waschen), salzen und pfeffern.

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500 reife Tomaten, mit kochendem Wasser überbrühen und häuten, entkernen und in Würfel schneiden. Eine Hand voll Petersilie (in Streifen ge­ schnitten) 2 EL Zitronensaft 1/8 l Weißwein 2 kleine Zwiebeln, fein gehackt 4 Knoblauchzehen, fein gehackt 5 EL Olivenöl Salz, frisch gemahlener Pfeffer Zwei kleine Hände voll frischer Erbsen ½ Zitrone in sehr feine Scheiben geschnitten 1 Handvoll glatte Petersilie, in Streifen ge­ schnitten In einer Pfanne die Brösel mit den ganzen Chilischoten und Knoblauch in 6 EL Oliven­ öl unter häufigen Rühren goldbraun und knusprig braten, beiseite stellen. Eine saubere Pfanne bei starker Hitze auf den Herd stellen. Einen kräftigen Schuss Oliven­ öl hineingeben. Die Körper und die Fangar­ me zusammen mit den Zitronenscheiben vorsichtig in die Pfanne legen (in Portionen braten). Die Kalmare von jeder Seite eine Minute goldbraun anbraten. Achtung: Die Zitronen bräunen schneller, daher evtl. früher umdrehen und früher aus der Pfanne nehmen. Die Kalmare mit den Zitronenscheiben auf Tellern anrichten, mit den Bröseln und der Petersilie bestreuen und servieren. Ganz typisch für Neapel ist das nächste Re­ zept. Die kleinen Kraken werden zusammen mit Tomaten in Weißwein geschmort. Die jungen, frischen Erbsen zusammen mit Pe­ tersilie verleihen dem Gericht Frische und komplettieren die Landesfarben. Ich habe auf dem Markt polipetti gekauft, das heißt kleine Polpi von zirka 10 cm Länge. Es war eine Sisyphusarbeit, jedoch es hat sich gelohnt. Sie waren sehr zart. Aber auch mit Kalmare oder etwas größeren Kraken lässt sich dieses Gericht sehr gut und schmackhaft zubereiten.

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Polpi alla napoletana Zutaten für 4 Personen: 800 g kleine Polpi

Frische Tintenfische gründlich waschen, äu­ ßere Haut abziehen, Fangarme zusammen mit den Innereien aus dem Körper heraus­ ziehen. Die Tentakel kurz vor den Augen ab­ trennen. Fangarme und Körperbeutel verwenden, den Rest wegwerfen. Beutel wenden, abspülen, ggf. in Streifen schneiden. Ganz kleine Polpi (polipetti) im Ganzen weiter verarbeiten. Olivenöl in einem breiten Topf erhitzen, Tintenfischkörper und Fang­ arme hineingeben und unter Rühren kräftig anbraten. Salzen, pfeffern, Zwiebeln einrüh­ ren, glasig dünsten. Mit dem Zitronensaft beträufeln. Knoblauch und Tomaten unter­ mischen. Kurz aufkochen, Weißwein angie­ ßen, zugedeckt 45 Min. bei geringer Hitze schmoren lassen. Sobald die Polpi gar sind (Probe mit Spießchen machen), die Erbsen hinzugeben und bei offenem Deckel die Flüssigkeit einkochen lassen. Mit Petersilie bestreuen und servieren. Besonders gut und typisch sind dazu: Feine Mischbrot­Schei­ ben, in Olivenöl geröstet. Buon appetito Anke­M. Mordhorst

Fisch und Gemüse auf dem Markt in Pozzuoli Frisch auf den Tisch

Jeden Vormittag, außer montags, allerdings auch an Sonn­ und Feiertagen, findet in Poz­ zuoli der Fisch­ und Gemüsemarkt statt und bietet alles, was Sie für Ihren Speiseplan be­ nötigen. Sie bekommen Gemüse und Obst der Saison, Brot, Käse, getrocknete sowie eingelegte Früchte. An den Fischständen werden neben den Fi­ schen (z.B. orate, tonno, sgombri), die deko­ rativ in ihren Kisten liegen, Muscheln Polpi, Kalmare, Garnelen usw. angeboten. Der Weg lohnt sich besonders am Wochen­ ende (vor allem Freitag/Samstag), weil das Angebot dann besonders vielfältig und reich­ haltig ist. Und da der Markt quasi vor Ihrer Haustür liegt, sollten Sie es sich nicht nehmen lassen, den Fisch einmal „frisch“ vom Markt in Poz­ zuoli zu kaufen.

Wegbeschreibung: Zurzeit ist der Markt ausgelagert, weil das eigentliche Markgelände saniert wird: In Pozzuoli folgen Sie der Beschilderung „Por­ to“ und „Ischia“. Kommen Sie aus Richtung Arco Felice, fol­ gen sie nach der Eisenbahnunterführung der Straße. Es befinden sich an der rechten Stra­ ßenseite einige Industriegebäude mit hohen Mauern die von wunderschönen Bougainvil­ lea­Ranken überwuchert werden. Wenn die Mauer zu einer roten wird, folgt darauf bald ein grünes, offenes Tor (Via Ni­ cola Fasano 33­84). Sie fahren hindurch und befinden sich auf dem Parkgelände des Marktes. Stellen Sie ihr Auto ab. Danach orientieren Sie sich nach links. Dort finden Sie in 4 großen Zelten die Marktstän­ de. Es ist ratsam zeitig auf den Markt zu gehen. Einerseits wegen des Parkplatzes und zurzeit auch wegen der zunehmenden Tagestempe­ ratur, da es in den Zelten besonders warm werden kann.

Anke­M. Mordhorst

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An m e l d u n g b i s zu m 8 . Au g u st b e i : Ulf Weydekamp Erwin Weißmann

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Deutsche Unteroffizier­Kameradschaft Neapel (DUKaN) Via Madonna del Pantano snc 80014 Giugliano in Campania / Lago Patria

im Namen der Deutschen Unteroffizierkameradschaft Neapel (DUKaN) möchte der Vorstand Dich herzlich am neuen Standort willkommen heißen. Ich möchte mit diesem Schreiben die Gelegenheit nutzen, die DUKaN als etablierte Gemeinschaft am Standort Neapel vorzustellen. Die aktuell 18 Mitglieder der DUKaN setzen sich aus aktiven Unteroffizieren, vergleichbare zivile Beschäftigte und vorgeschlagene Personen, die sich dem Zweck der Gemeinschaft verbunden fühlen, zusammen. Ziel und Zweck unserer Vereinigung ist es, das Zusammenleben und die Kameradschaft seiner Mitglieder und der Familienangehörigen zu gestalten und zu fördern. So wurden in der Vergangenheit zahlreiche Aktivitäten wie Familienwochenenden, Osterbrunch, Kicker­ u. Skatturniere, Beer Calls und verschiedene kulinarische Abende durchgeführt, um dem Zweck der Gemeinschaft gerecht zu werden. Selbstverständlich unterstützt und veranstaltet die DUKaN auch Vorhaben, die der gesamten deutschen Gemeinschaft am Standort Neapel zugute kommen, so wird dieses Jahr wieder das Oktoberfest unterstützt. Der amtierende Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: 1. Vorsitzender: StBtsm Volkmar Holm (#2055) 2. Vorsitzender und Schatzmeister: OStBtsm Ralf Kämper (#5274) 3. Vorsitzender, Schiftführer und Projektbetreuer: HptBtsm Stefanie Lehmann (#3875) Der Vorstand der DUKaN wünscht eine angenehme Zeit in einer interessanten und äußerst abwechslungsreichen Umgebung und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. Daher nochmals: Benvenuti a Napoli! Für offene Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Mit kameradschaftlichem Gruß Volkmar Holm Stabsbootsmann und 1. Vorsitzender

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Deutsche Gemeinschaft Neapel (DGN) Via Madonna del Pantano snc 80014 Giugliano in Campania / Lago Patria

Wechsel im Vorstand der DGN: Mit der Mietgliederversammlung am 29. Mai gab es aufgrund von anstehenden Versetzungen einen Wechsel in der Führung der DGN. Offensichtlich schweren Herzens übergab der alte 1. Vorsitzende Wolfgang Mordhorst das Amt in die Hände des neuen Vorsitzenden Andreas Block. Wolfgang Mordhorst hat die DGN als 1. Vorsitzender vor mehr als einem Jahren übernommen und nicht nur das Angebot für alle Mitglieder und Freunde der DGN wesentlich erweitert, sondern hat mit seinem Team auch den gemeinnützigen Verein finanziell konsolidiert gefestigt und die Mitgliederzahl weiter ausgebaut. Sein besonderes Engagement ­ dem unser aller Dank gilt, geht aber noch über seine Vorreiter Rolle hinaus. So wird er sein Projekt „Umzug des DGN Materials mit Errichtung eines Verwahrgelasses in der Casa genauso beenden wie er dem Verein bis zum Oktober noch als „Event Manager“ zur Verfügung stehen wird.

Darüber hinaus stellt sich die Veränderung wie folgt dar.

1. Vorsitzender 2. Vorsitzender 3. Vorsitzender Schatzmeister Schriftführer

Alt

Neu

Wolfgang Mordhorst Thomas Mansfeld Lars Luersen Thorsten Stauffer Ulf Weydekamp

Andreas Block Ulf Weydekamp Ralf Kämper Carsten Tiele Lars Bamberger

Das neue Team des DGN hat sich zum Ziel gesetzt: ­ den Ausbau der „Deutschen Gemeinschaft Neapel“ unter Zuhilfenahme der Kreativität und dem Engagement der Mitglieder voranzutreiben. So werden die Mitglieder und Freunde zukünftig gebeten, einzelne Veranstaltungen als „Event Manager“ entsprechend ihrern Neigungen und Interessen zu übernehmen. ­ eine Internet Seite zur Verfügung zu stellen, die nicht nur über das aktuelle Angebot und die Tätigkeiten der DGN informieren wird, sondern insbesondere eine Informationsseite ist. Die DGN möchte das Angebot „Ansprechstelle von Kameraden für Kameraden“ erweitern, um so eine ergänzende Möglichkeit unter dem Dach der „Piazza Tedesca” zu geben (z.B. um im Vorfeld einer Versetzung über das Leben in der deutschen Gemeinschaft Informationen zu erhalten.

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­ nach den Veränderungen in der italienischen Gesetzgebung den gemeinnützigen Status der DGN zu erhalten bzw. auszubauen, sowie die Spendenfinanzierung des Vereins auf neue Grundpfeiler zu stellen. ­ Noch deutlicher hervorzuheben, dass die DGN im Dienst aller Deutschen am Standort, ihrer Angehörigen und Freunde steht. Damit ist die DGN nicht nur auf eine Mitgliedschaft angewiesen, sondern auch auf die aktive Bereitschaft sich für die Gemeinschaft zu engagieren, umso das bisher attraktive Angot weiter auszubauen. Dies wird umso wichtiger vor dem Hintergrund von Abstellungen in die Einsätze.

Dafür ist folgendes Programm für das 2. Halbjahr 2013 in der Planung: ­ ­ ­

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10.08.DGN/DUKaN Orientierungsfahrt 24.08 Ein Tag auf „Hoher See“ – Bootfahren (abhängig von Beteiligung) 14.09. Stadtfürung „Fortgeschrittende“ „ Orte die selten ein Besucher zu Gesicht bekommt“ Freitag 04.10. NSE Oktoberfest Samstag 12.10. Stadtführung „Newcommer“ „Der Klassiger – Von der Altstadt zur Moderne“ Donnerstag 24.10. Begegnungsabend ­ Unter Beteiligung der DGN Freitag 25.10. Die lange Nacht der Filme – Kinder Kinotag­ Samstag 09.11. Wanderung im Bereich SORRENTO – P. CAMPANELLA Sonntag 10.11. Laterne Laterne „Sankt Martinsumzug oder Laternenumzug“ mit Grillen ggf. Lagerfeuer Freitag 06.12. Der Nikolaus kommt – Kaffee und Kuchen Donnerstag 12.12. Jahresabschlussfeier ­ Unter Beteiligung der DGN

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Änderungen/Beteiligungen im Programm vorbehalten.

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­ ­ ­ ­ ­ ­ ­

Samstag Samstag Samstag

Ewa Block

Aktivitäten in der Casa

Montags

09.30 - 1 0.30 Uhr 1 5.30 - 1 8.00 Uhr 1 0.00 Uhr

Mittwochs

09.30 - 1 0.30 Uhr 1 5.30 - 1 8.00 Uhr 1 6.00 - 1 7.30 Uhr

Bodyfit (ab 22.4.201 3) Kiddy-Casa Klönschnack-Frühstück (nur 1 . Dienstag im Monat) Fit für den Sommer (ab 24.4.201 3) Spielegruppe Bibliothek 49

FIT FÜR DEN SOMMER

BODYFIT

Ein Ganzkörper- Workout für alle, die für die kommende Pool- und Strandsaison fit sein wollen.

Für alle, die Spaß an der Bewegung haben und ihr körperliches Wohlbefinden steigern möchten. Bei flotter Musik wird ein gesundheitsorientiertes Ganzkörpertraining durchgeführt, das den Kreislauf in Schwung bringt und die Muskulatur kräftigt. Dehnungs- und Entspannungsübungen runden die Stunde ab.

Nach einem Warm- up mit Aerobicelementen geht es mit leichten Gewichten und dem eigenen Körpergewicht an die Bikini- Figur. Bitte bringt eine Matte, ein Handtuch und gute Laune mit. Treffen in der Casa San Paolo Apostolo am Mittwochs um 9:30 Uhr

Ich freue mich auf euch! Sandra Prein

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In der Casa San Paolo Apostolo Montags von 9.30 Uhr - 1 0.30 Uhr Bitte Isomatte und Turnschuhe mitbringen. Ich freue mich auf Ihr Kommen! Margot Richter

Klönschnak – Frühstück in der Casa San Paolo Apostolo jeden ersten Dienstag im Monat um 1 0.00h Es wäre schön, wenn möglichst viele sich die Zeit nähmen und in die Casa kommen, Gäste sind ebenfalls herzlich willkommen. Weiterhin wäre es schön, wenn jeder eine ganze Kleinigkeit zum Verzehr mitbringt: Knabbereien, Gebäck, Fingerfood ganz nach Belieben. Nichts Großes... Im Vordergrund steht die das nette Miteinander, die Unterhaltung, besseres Kennenlernen. Mehr Information gibt es bei Frau Heidrun Will, Tel 081 8043787 oder 3485879924

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