Leuetatze. Zum Wohl von Mensch und Tier. Höhere Geländer. Unter den besten Museen Europas. Neu. People. mit Seite

August 21, 2017 | Author: Kora Bieber | Category: N/A
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1 Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 1 Februar 2012 Leuetatze Zum Wohl von Mensch und Tier Neu mit Seite Peo...

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16.2.2012

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Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 1 · Februar 2012

Leuetatze

Zum Wohl von Mensch und Tier Trotzdem steht das Veterinäramt oft in der Kritik

Höhere Geländer Sicherheit geht vor, auch bei der Sanierung des Regierungsgebäudes

Unter den besten Museen Europas Das Naturmuseum ist nominiert

NteSueite › mi e l p ‹Peo

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Schwerpunkt Im Veterinäramt sind Praxiserfahrung und Spezialkenntnisse gefragt

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Personalinfos

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Neue Weisungen für Internet und E-Mail Information

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· Ökologie in der Verwaltung · Zwei neue Amtschefs im DJS Pingpong/People

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Die Doppelseite im neuen Look Kultur

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Es lächelt der See auch im Winter Vorletzte Seite Autotraum wird Wirklichkeit Rund die Hälfte des Veterinäramt-Teams war beim Fototermin im Büro und konnte sich auf dem Balkon der alten «Villa» versammeln: (v.l.n.r.) Christian Senn, Anette Baumer, Rosi Schnelli, Urs Knill, Nadja Stefanelli, Cynthia Künzi, Paul Witzig.

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Titelseite: Das Hochlandrind fühlt sich auch in Schnee und Kälte wohl. Fotos Susanna Grüninger

2 Schwerpunkt

Mensch und Tier soll es gut gehen Das Zusammenleben von Mensch und Tier ist nicht immer einfach. Für den Umgang mit Tieren enthält die Gesetzgebung entsprechend viele Vorschriften zum Schutz von Mensch und Tier. Dass diese eingehalten werden, dafür sorgt als Fachstelle innerhalb der kantonalen Verwaltung das Veterinäramt. Ob Delphine im Connyland, schlecht gehaltene Schafe, Bienenkrankheiten, potenziell gefährliche Hunde oder Blauzungenkrankheit beim Rindvieh: Das Veterinäramt ist eine der ersten Anlaufstellen in der kantonalen Verwaltung, wenn es um Tiere geht. Mit ihrem Wissen müssen die Fachleute des Veterinäramtes breit abgestützt und in allen Bereichen einsetzbar sein. Zu den Aufgaben des Veterinäramtes gehört, für die tiergerechte Haltung und verantwortungsvolle Nutzung von Tieren zu sorgen, den Menschen vor übertragbaren Tierkrankheiten zu schützen und die Lebensmittelhygiene bei tierischen Produkten sicherzustellen. Erreicht wird dies mit Kontrollen bei der Tierhaltung, bei der Schlachtung und Verarbeitung der Tiere sowie bei der Entsorgung von tierischen Nebenprodukten. Regelmässig wird auch überprüft, ob die Nutztiere korrekt und gesund gehalten werden und die Lebensmittelhygiene gewährleistet ist. Die meisten der insgesamt zwölf im Veterinäramt tätigen Personen haben eine Ausbildung und Praxiserfahrung als Tierärztin oder Tierarzt. Einzelne Mitarbeiter stammen aus der Landwirtschaft oder dem Lebensmittelbereich und fungieren beispielsweise als Tierschutzbeauftragter oder Milchinspektor. Amtschef Paul Witzig legt Wert darauf, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter multifunktional sind, wobei er persönliche Vorlieben und Spezialkenntnisse bei der Aufgabenverteilung berücksichtigt. «Am Morgen wissen wir nicht, was auf uns zukommt. Wir müssen oft kurzfristig organisieren und schauen, wer gerade verfügbar ist», erklärt der Kantonstierarzt. «Es wird telefoniert und erwartet, dass wir bereits vor Ort sind und schon gehandelt haben.» Susanna Grüninger

Editorial Jeder Mensch hat einen anderen Bezug zu Tieren. Einige können sich nicht mit ihnen anfreunden, andere lieben sie über alles und bemühen sich um ihr Wohl. Leider gibt es aber auch Menschen, die ihre persönlichen Probleme über Tiere ausleben und sie missbrauchen. Das Halten von Tieren birgt also auch ein hohes Konfliktpotenzial. Damit sind die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter des Veterinäramts tagtäglich konfrontiert. Glücklicherweise dreht sich ihre Arbeit nicht nur um Konflikte. Auch ganz normale Routinearbeiten, die der Sicherheit dienen und in der Regel keine grossen Probleme in sich bergen, gehören zu ihrem Job. Das Veterinäramt und seine Aufgaben bilden den Schwerpunkt in dieser Ausgabe. Diese erste Nummer des Jahres 2012 beinhaltet auch eine Neuerung in der Heftmitte. Auf der einen Seite finden Sie wie bisher das «Pingpong», jedoch in neuer Aufmachung und auf eine Seite konzentriert. Daneben präsentieren wir die neue Rubrik «People». Sie soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung bei ihren Aktivitäten ausserhalb der Arbeitszeit zeigen, bei Amts- oder Abteilungsanlässen irgendwelcher Art. Damit wir diese Seite als kunterbuntes Puzzle gestalten können, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Deshalb noch einmal der Aufruf: Senden Sie uns doch für die nächsten Ausgaben der Leuetatze eine Fotoauswahl von Ihren Mitarbeiteranlässen mit einer kurzen Beschreibung. Wir freuen uns und sind gespannt! Ich wünsche Ihnen nun eine interessante Lektüre.

Susanna Grüninger

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Kantonstierarzt Paul Witzig leitet seit zehn Jahren das Veterinäramt. Seine Hündin Vanja begleitet ihn hin und wieder ins Büro. Fotos Susanna Grüninger

Schwerpunkt 3

«Es ist mir wichtig, dass man versteht, warum wir was tun» Paul Witzig, womit ist das Veterinäramt derzeit am meisten beschäftigt? In Bezug auf Seuchen herrscht im Moment eine ruhige Lage, wobei solche immer plötzlich auftreten. Schwergewichtig und permanent auf einem hohen Niveau läuft der Tierschutz. Im Bereich Lebensmittelhygiene ist der Arbeitsaufwand am besten abschätzbar.

Worauf legen Sie in ihrem Amt besonders Wert? Es ist mir wichtig, dass wir ein gutes Team sind. Dass wir miteinander reden und uns gegenseitig informieren. Ein grosses Anliegen ist mir aber auch, dass wir als Ganzes von aussen gut wahrgenommen werden, dass wir transparent handeln und eine gerade Linie haben.

Sind Sie selber Tierhalter? Ja. Ich habe einen Hund, ein paar Milchschafe und sechs Hühner, zusammen mit dem Güggel. Und dann halte ich auch einige Bienenvölker.

Der Kantonstierarzt und das Veterinäramt stehen oft in der öffentlichen Kritik. Wie belastend ist das für Sie? Ich kann nicht sagen, dass mich das gar nicht belastet. Ich meine aber, dass ich gelernt habe, mit dieser Belastung umzugehen. Man muss auch immer wieder herausspüren, wo die positiven Rückmeldungen sind und sich an diesen freuen. Besonders wichtig ist auch, dass das Umfeld stimmt. Ich habe tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mich unterstützen und eine super Familie. Ich achte streng darauf, auch bei den Mitarbeitern, dass die Work-Life-Balance ernst genommen wird. Wertvolle Unterstützung bekomme ich auch vom Departement.

Also können Sie aus der Praxis heraus urteilen. Ja, ich habe schon als Bub bei Verwandten auf dem Bauernhof mitgeholfen und selber Tiere gehalten. Darum bin ich wohl zu meinem Beruf gekommen. Als Tierarzt habe ich dann in einer Praxis, im Tierspital Zürich, in der Entwicklungshilfe sowie als selbständiger Tierarzt in einer Gemeinschaftspraxis gearbeitet. Diese enge Verbundenheit mit der Tierhaltung und meine vielseitige Erfahrung kommen mir jetzt zugute. Zu welchen Tieren haben Sie einen besonderen Bezug? Grundsätzlich eher zu Haus- und Nutztieren als zu Wildtieren. Ich hatte immer Freude an Pferden, aber auch an Rind, Sau und Schaf. Und Hühner finde ich ganz interessante Tiere. Am Hund gefällt mir, dass sich eine sehr enge Beziehung aufbauen lässt.

Wie oft werden Sie als Privatperson auf Ihre Funktion als Kantonstierarzt angesprochen? Viel, vor allem aus dem Bekannten- und Freundeskreis oder von Berufskollegen. Sie nehmen den Druck auf unser Amt, auf einzelne Mitarbeitende oder auf mich natürlich auch wahr und wollen dann wissen, um was oder wie es mir geht.

Sie sind vor zehn Jahren zum Kantonstierarzt ernannt worden. Wie hat sich Ihre Tätigkeit seitdem verändert? Sie hat sich schon verändert, ja. Im Tierschutz ist eine spürbare Verlagerung von den Nutztieren zu den Heimtieren zu beobachten. Der grosse wirtschaftliche Druck auf die Landwirtschaft führt zu einer Zunahme von Fällen der Überforderung, was in einer Tierhaltung schlimme Auswirkungen haben kann, und der Umgangston ist rauher geworden. Im Lebensmittelbereich sind viele neue Vorschriften entstanden. Tierhaltungen sind in zunehmendem Mass bewilligungspflichtig geworden und mit Ausbildungsnachweisen verknüpft. Der Kontroll- und Administrationsaufwand ist laufend gewachsen. Entsprechend ist auch das Amt grösser geworden: Als ich anfing, waren wir noch vier Personen, heute zwölf. Was würden Sie in Ihrem Amt sofort ändern, wenn Sie freie Hand und die finanziellen Mittel dazu hätten? Was soll ich da sagen? Mehr Platz für unser Amt ist im Moment schon ein grosses Anliegen. Wir sind räumlich sehr eingeschränkt. Und sonst? (lacht): Ich muss mal meine Mitarbeiter fragen … Interview: Susanna Grüninger

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16.2.2012

13:49 Uhr

Checklisten erleichtern die Kontrolle der Dokumente.

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Gegenseitiger Respekt: Bauer Daniel Dünner und Amtstierarzt Martin Häne. Fotos Florian Stöckli

Gut versorgt: Die Tiere auf dem Bauernhof in Egelshofen.

4 Schwerpunkt

«Als Amtstierarzt muss ich kritisch und gründlich sein» Wie sieht der Alltag eines Amtstierarztes aus? Die Leuetatze begleitete Martin Häne beim Besuch eines Landwirtschaftsbetriebs und beobachtete den Ablauf einer «Blauen Kontrolle». Drei Bauernhöfe gibt es in Egelshofen. Sie liegen auf einer sonnigen Terrasse, von der man wunderbar in die Alpen sähe, wenn der Regen nicht wäre. Ein junger Mann öffnet die Türe und sagt freundlich, der Vater warte im Stall.

verkehrsdatenbank ausgedruckten Liste schaut sich Martin Häne zuerst den Bestand an. Die beiden erst vor kurzem geborenen Kälber wirken noch etwas unsicher, sind aber gut versorgt und wie auch alle Kühe gemäss Vorschrift mit Ohrmarken gekennzeichnet. Mit dem Markieren ist auch die obligatorische Gewebeprobe entnommen worden. Sie wird im Rahmen einer Seuchen-Ausrottungskampagne im Labor untersucht.

Im Schnitt werden Nutztierhaltungen alle zehn Jahre einer amtstierärztlichen Stichprobenkontrolle unterzogen. Martin Häne war noch nie auf diesem Betrieb, hat sich aber am Vortag angemeldet. Sowohl für den Bauern wie für den Kontrolleur sei der Verlauf spannend, meint er. «Es gilt, einander vom ersten Augenblick an zu respektieren und nicht nur sachlich und bestimmt alle Mängel aufzuzeigen, sondern auch lobende Worte zu finden und gewisse Dinge zu relativieren.» So willkommen wie ein normaler Tierarzt, der auf Wunsch des Tierhalters gerufen wird, ist der Amtstierarzt allerdings nicht. Martin Häne kennt den Unterschied. Neben seiner Tätigkeit im Veterinäramt arbeitet er noch in einer privaten Tierarztpraxis.

Keine Rückstände Auch die 38 Milchkühe im Freilaufstall präsentieren sich erfreulich. Nach der Beurteilung erkundigt sich der Amtstierarzt nach dem Medikamentenschrank und greift gleich selber hinein. Die Produkte sind ihm bekannt, es ist nichts Auffälliges dabei, alles ist ordnungsgemäss beschriftet. «Ich experimentiere gerne mit homöopathischen Sachen», erzählt Daniel Dünner. Vor allem von der Wirkung hanfbasierter Produkte sei er überzeugt, aber man müsse generell aufpassen und sich vergewissern, was wirklich zugelassen sei. Martin Häne stimmt zu: «Der Produzent muss sich seiner Verantwortung bewusst sein und verhindern, dass er Milch mit unerwünschten Rückständen in den Verkehr bringt».

«Nachher weiss ich, wo ich stehe» Bauer Daniel Dünner nimmt es sportlich. Er empfängt freundlich und mit breitem Lachen. «Nachher weiss ich wenigstens, wo ich stehe», meint er augenzwinkernd. Mit einer aus der Tier-

Journale und Dokumente In der warmen Küche der Dünners geht es an die Kontrolle der Papiere. Laut Gesetz müssen in der Landwirtschaft diverse Journale geführt und Dokumente aufbewahrt werden. Anhand der

schweizweit identischen Checklisten arbeitet der Amtstierarzt die Bereiche ab, beurteilt und notiert, was noch verbessert werden kann. Am Schluss wird das Fazit besprochen. So müssen in Zukunft beispielsweise auch von Totgeburten Proben ins Labor gesandt werden. Ebenso gehört die gelegentliche Anwendung von Antibiotika-Spray ins Behandlungsjournal. In seiner neunjährigen Tätigkeit könne er die Tierhaltungen, wo sämtliche Kontrollpunkte vollständig erfüllt waren, an einer Hand abzählen, erklärt Martin Häne. Der Gesamteindruck auf dem Betrieb sei wirklich gut, eine Nachkontrolle nicht nötig. Erfreulich sei auch, dass Daniel Dünner optimistisch und voller Tatendrang in die Zukunft sehe. Man verabschiedet sich lachend und mit freundlichen Worten. Er wisse, dass hie und da der Ruf eines pedantischen Kontrolleurs auftauche, meint Martin Häne auf der Rückfahrt. Gerade wenn er relevante Mängel feststelle, werde er gelegentlich auch mit dem Wunsch konfrontiert, die Sache mit «gesundem Menschenverstand zu sehen» oder mal «ein Auge zuzudrücken». Aber damit eine Kontrolle für alle gleich fair und möglichst objektiv sei, komme man um eine exakte Dokumentation nicht herum. Diese Genauigkeit sei er den Konsumenten und den Steuerzahlern schuldig. Florian Stöckli

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16.2.2012

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Für die Angestellten der kantonalen Verwaltung gelten neue Weisungen zur Nutzung von Internet und E-Mail. Foto (links) digitalstock / A. Antl

Personalinfos 5

Reifer Umgang mit E-Mail, Internet und Social Media Der Regierungsrat hat im Dezember 2011 Weisungen über die Nutzung und Überwachung von Internet und E-Mail sowie Social-Media-Richtlinien erlassen. Diese dienen der Sicherheit. Sie zeigen Möglichkeiten und Grenzen auf. Die Weisungen gelten für alle Personen, die über ein Login TGNet verfügen. Die neuen Technologien sind omnipräsent. Wir nutzen sie täglich und sie sind für die rasche Informationsbeschaffung und -verteilung von grossem Wert. Der falsche Umgang birgt jedoch Gefahren. Der Arbeitgeber muss Regelungen für technische Schutzmassnahmen treffen, die das Unternehmen vor Schaden infolge missbräuchlichen Umgangs schützen. Der sinnvolle Einsatz dieser Mittel soll jedoch gefördert werden. Differenzierte Nutzung Internetzugang und E-Mail werden vom Arbeitgeber zur Erfüllung der geschäftlichen Aufgaben zur Verfügung gestellt und sind entsprechend einzusetzen. Die private Nutzung sowie die Nutzung für gemeinnützige Tätigkeiten (z.B. Vereinsarbeiten, Militär, Ausübung öffentlicher Ämter) sind erlaubt, soweit sie in einem angemessenen Rahmen erfolgen und zeitlich kompensiert werden. Beim E-Mail-Verkehr ist klar zwischen geschäftlich und privat zu unterscheiden. Soweit ein E-Mail nicht als privat erkennbar ist, gilt die Vermutung, dass es geschäftlich ist. Die Abwicklung von geschäftlichem E-Mail-Verkehr über private Mail-Accounts ist nicht gestattet. Nutzungseinschränkungen und Verbote Internetseiten mit rechtswidrigem, pornografischem, rassistischem, sexistischem, gewaltverherrlichendem oder menschenverachtendem Inhalt dürfen weder explizit angewählt noch genutzt werden. Der Regierungsrat verfügt die Sperrung bestimmter Internetseiten. Untersagt ist das Hinterlegen von E-Mail-Adressen im Internet (z.B. für Newsletter, Wettbewerbe, Kauf- und Verkaufsangebote, Auktionen und Abonnemente), der Versand anonymer E-Mails und Kettenbriefe, die Teilnahme an interaktiven Medien (insbesondere Chatrooms), der Empfang von Radio und TV über das Internet.

Überwachung und Sanktionen Zur Kontrolle der Einhaltung der Nutzungsregelung werden technische Schutzmassnahmen eingesetzt. Zeigt sich die Notwendigkeit für weitergehende Klärungen, insbesondere bei Verdacht auf missbräuchlichen Umgang, können Protokollierungen erfolgen. Inhaltliche Daten dürfen grundsätzlich nicht aufgezeichnet werden. Die anonyme Auswertung besteht in der statistischen Analyse der Protokollierungen nach Datenvolumen, Hits, Zeit, Session, URL und Applikationen, Bedrohungspotenzial, Anomalien. Erst wenn sich aufgrund der genannten Auswertungen ein Missbrauchsverdacht erhärtet, dürfen personenbezogene Auswertungen während längstens drei Monaten vorgenommen werden. Bei Missbrauch oder Missbrauchsverdacht ist die fehlbare Person von ihrem Vorgesetzten anzuhören. Bestätigt sich der Missbrauch, sind die im Personalrecht vorgesehenen Massnahmen (Administrativuntersuchung) zu treffen. Wird durch die Auswertung eine Straftat festgestellt oder vermutet, sichert das Amt für Informatik die entsprechenden Protokollierungen und die vorgesetzte Stelle trifft die erforderlichen Massnahmen. Social Media – noch weitgehend privat Grundsätzlich ist der Einsatz der Social Media am Arbeitsplatz immer noch sehr eingeschränkt und Bedarf der Genehmigung durch das Departement. Die erlassenen Richtlinien dienen denjenigen Ämtern als Leitplanken, die bereits in diesem Bereich aktiv sind bzw. zur Nutzung berechtigt worden sind. Darüber hinaus geben die Richtlinien Hinweise und Informationen für die private Nutzung von Social-Media-Plattformen, insbesondere für die Nutzung von offiziellen Plattformen der kantonalen Verwaltung. Personalamt

Weitere Informationen: Die Internet/E-Mail-Weisung sowie die Social Media-Richtlinien finden Sie im Wortlaut im Einstiegsportal – Personelles – Infos von A-Z – Buchstaben I und S.

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Michael Krucker zeigt den Gesundheitskoordinatorinnen und -koordinatoren, wie das Gleichgewicht geübt werden kann. Foto Sandra Ausderau

Foto digitalstock / R. Rebmann

6 Personalinfos

Personalthurgau

Balance im Alltag «Work-Life Balance» – diesen Ausdruck kennen die meisten, verstehen wir aber auch das gleiche hinter der Aussage? Das Austauschforum der Gekos (Gesundheitskoordinatoren) stand unter dem Thema Balance im Alltag. Am letzten Austauschforum im 2011 wurden die Gekos auf die Sturz- und Stolperfallen sensibilisiert. Da Unfälle und Verletzungen meistens nicht eine Laune der Natur oder ein vorbestimmtes Schicksal sind, reagieren wir in verschiedenen Situationen nicht richtig. Im «Gleichgewicht» kann nur jemand sein, der es auch aktiv sucht und dazu gehört es auch, den Körper zu kennen und ein Gefühl dafür zu entwickeln. Das BGM-Team (betriebliches Gesundheitsmanagement) hat deshalb für das Austauschforum der Gekos das Thema «Balance» gewählt. Um die richtige Balance (Gleichgewicht) zu finden, spielen koordinative Fähigkeiten eine sehr grosse Rolle. Zu diesen gehören fünf wichtige Komponenten: Orientierung, Reaktion, Differenzierung, Gleichgewicht und Rhythmus. Mit einfachen Übungen können sie trainiert werden. Hierfür ging es für die Gesundheitskoordinatoren dann zur Praxis: In kleineren Gruppen zeigten ihnen Marc Flammer (Personalamt) und Michael Krucker (Sportamt), mit welchen Übungen oder Spielformen das Gleichgewicht trainiert werden kann. Ein Beispiel: am Morgen beim Zähneputzen auf einem Bein stehen oder beim Telefonieren aufstehen und hin und her laufen. Die Situationen im Alltag nicht umgehen, sondern als Herausforderung annehmen. Je mehr Bewegungsfreiheit im Alltag vorhanden ist, umso mehr kann das Verletzungsrisiko vermindert werden. Das BGM-Team wünscht Ihnen die nötige Balance für den Alltag. Sandra Ausderau

Neue Strategie und neues Präsidium In einer Klausurtagung Mitte Januar setzten sich Vorstand und Geschäftsstelle des Dachverbandes Personalthurgau und Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliederverbänden während eineinhalb Tagen intensiv mit den Grundzügen einer neuen Strategie auseinander. Eine wichtige Voraussetzung für deren Umsetzung ist die erfolgreiche Suche nach einer engagierten, kommunikativen Persönlichkeit, die auf kantonaler Ebene politisch aktiv ist und sich als Präsidentin oder Präsident für die Anliegen des Personals einsetzen will. Vor der Klausurtagung wurden die Mitgliederverbände schriftlich über ihre Bedürfnisse, Wünsche und Kritik gegenüber dem Dachverband befragt. Am ersten Klausurtag analysierten der Vorstand und die Geschäftsstelle die Stärken und Schwächen von Personalthurgau. Basierend auf dieser Aussen- und Innensicht wurden die Grundzüge einer neuen Strategie erarbeitet. Am zweiten Tag wurde mit Vertreterinnen und Vertretern der Verbände daran gefeilt und es wurden Schwergewichte gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt der Klausurtagung war die Auseinandersetzung mit der kommenden Finanzknappheit des Arbeitgebers Kanton Thurgau: Eine gute Vorbereitung schützt vor bösen Überraschungen. Personalthurgau wurde am 24. Januar 2012 von Regierungsrat Bernhard Koch, Linus Lüthold und Damian Kalbermatter über das Resultat der Personalbefragung informiert. Personalthurgau wird die Umfrageergebnisse analysieren und falls notwendig die entsprechenden Forderungen stellen. Richtigstellung: Der Text von Personalthurgau in der letzten Leuetatze zur Lohnrunde 2012 vermittelte den Eindruck, dass sich keine Partei für das Personal eingesetzt hat. Richtig ist, dass die Fraktion SP und Gewerkschaften sich – wie sie das bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder tut – stark für das Personal engagierte und sich gegen die Kürzungen bei der Lohnrunde wehrte. Mette Baumgartner, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau

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Solarvignette auf einem Laptop. Fotos Anita Enz

Das Luftaus-Ballonspiel am ESAF war sehr beliebt.

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Ökologie konkret in der Verwaltung Umweltschutz beginnt beim Einkaufen. Das gilt auch für die kantonale Verwaltung! Dabei geht es nicht nur um Büromaterial und -mobiliar, sondern auch um Energie, Fahrzeuge und sogar Gebäude. Der kantonale Massnahmenplan Luftreinhaltung wird interdepartemental umgesetzt und in einer Arbeitsgruppe jährlich aktualisiert. Die öffentliche Beschaffung ist Gegenstand einer von insgesamt rund 25 Massnahmen. Das Angebot der BLDZ liegt dabei genau richtig. Denn, so schreibt es Werner Wanner in der Büro-Info 1/2011: «Im Rahmen der Legislaturziele 2008– 2012 des Regierungsrates verpflichtet sich die BLDZ für ein sorgfältiges Verhalten gegenüber der Umwelt. Einen Schwerpunkt der Amtsziele bilden ökologische Aspekte. Es müssen Produkte und Dienstleistungen mit einer geringen Belastung für die Umwelt eingesetzt werden.» Gemäss definierten Beschaffungsgrundsätzen hat die BLDZ ihr Sortiment noch konsequenter diesen Vorgaben angepasst und bittet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung um Unterstützung bei den Bemühungen um eine nachhaltige Beschaffung. Das ist ganz im Sinne der kantonalen Luftreinhaltepolitik und ist ein Teil der Ökologisierung des kantonalen Beschaffungswesens. Fahrzeuge ökologisch bewirtschaften Auch die Umweltbelastung durch den

gesamten kantonalen Fahrzeugpark soll gesenkt werden. Mittels des internetbasierten Tools «eco-fleet», das vom Amt für Umwelt und dem Strassenverkehrsamt mit entwickelt wurde, wird ab 2012 der CO2-Ausstoss des Fahrzeugparks (PW und Kleintransporter) gemessen. Bei Neubeschaffungen wird der Fokus auf die Fahrzeuge gerichtet, die zu einer ökologischen Verbesserung der Flotte führen. «Eco-fleet» ist hinterlegt mit den Kenndaten aller in der Schweiz zugelassenen Fahrzeuge und errechnet so automatisch, anhand des Treibstoffverbrauchs, den effektiven CO2-Ausstoss. Der Eco-Drive-Kurs im Kursangebot für Angestellte der öffentlichen Verwaltungen im Thurgau fördert die umweltbewusste Fahrweise und unterstützt damit direkt die CO2-Reduktion der kantonalen Flotte. Die Leuetatze hatte darüber berichtet, dass die Eichmeister dank der ökologischen Fahrweise 7 bis 10 Prozent Treibstoff eingespart hatten. Ein schöner Nebeneffekt für jeden Einzelnen: Er spart auch im privaten Auto Treibstoff ... Energiesparen und die richtige Energie nutzen Energiesparmassnahmen sind nicht nur nötig, um aus der Atomenergie auszusteigen, sie haben auch Auswirkungen auf die Luftqualität. Bessere Isolation der Häuser, vermehrter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Bau und für Heizungen reduziert den CO2Ausstoss messbar. Zu den erneuerbaren Energien gehört neben der Wasserkraft

auch die Solarenergie. Die Energiefachstelle bezieht für ihre elektronischen Geräte, inkl. Handys, Solarstrom. Ihre Geräte tragen die Solarvignette. Die Solarvignette 2012 ist für Notebooks, Elektrovelos und – in kleinerer Ausführung – auch für das Handy erhältlich. Sie kostet 50 Franken und erlaubt, den Jahresbedarf für das Mobiltelefon (5kWh), das E-Bike oder den Laptop (45kWh) über Solarstrom zu decken. Produziert wird der Solarstrom der Etikette in Cudrefin. Mit dem Erlös werden weitere Solarstrom-Anlagen ermöglicht. www.luftaus.ch Die Sensibilisierungskampagne www.luftaus.ch thematisiert die beiden saisonbedingten Belastungsstoffe Feinstaub und Ozon. Informationen darüber sind über die als Portal aufgebaute Homepage abrufbar. Die Kampagne war bis jetzt sichtbar am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) im Sommer 2010, an der WEGA 10 in Weinfelden und an der Frühlingsmesse 11 in Frauenfeld und kürzlich mit einer Doppelseite in der Zeitung. Zurzeit wird eine Zusammenarbeit mit der Stadt Winterthur diskutiert. Anita Enz

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Astrid Burtscher von der Patientenstelle Ostschweiz informiert Patienten über ihre Rechte und Pflichten. Foto Manuela Olgiati

8 Information

Patientenstelle Ostschweiz neu gestartet Um die Position der Patientinnen und Patienten zu stärken, werden Rahmenbedingungen geschaffen. Viele wenden sich mit ihren Wünschen, Nöten und Hoffnungen an Astrid Burtscher von der Patientenstelle Ostschweiz. Das Vertrauen zwischen Patient und Arzt ist für den Heilungserfolg von zentraler Bedeutung. Manchmal verläuft nicht alles nach Plan. Die Patientenstelle Ostschweiz berät in solchen Fällen Mitglieder und andere Patienten. Oft geht es um Fragen zur Klärung von Behandlungsfehlern oder rund um das Versicherungsrecht, sagt Astrid Burtscher, die Leiterin der Patientenstelle Ostschweiz. Ihr Büro hat sie seit ihrem Stellenantritt vor einem Jahr beim Gesundheitsamt. Fachexpertin und Beraterin «Dass die Patienten ihre Rechte und Pflichten kennen und wahrnehmen», ist Astrid Burtscher besonders wichtig. Die gelernte Pflegefachfrau Anästhesie hat 25 Jahre lang in Spitälern gearbeitet. Nach ihrem Studium Gesundheitsförderung, Prävention und Sucht hat sie den Master of Advanced Studies abgeschlossen. Als Fachexpertin für Gesundheitsförderung, Prävention mit dem Schwerpunkt Sucht arbeitet sie zu 50 Prozent für den kantonsärztlichen Dienst. In einem 10-Prozent-Mandat ist sie auch Verantwortliche für die neutrale, kantonale Schlichtungsstelle für Menschen mit Behinderungen, die in Heimen leben. Diese Aufgaben sind aber klar getrennt,

betont Astrid Burtscher und der Datenschutz ist gewährleistet. Patienten wollen informiert sein Jedes Kind weiss, dass man dem Arzt wahrheitsgetreu Auskunft über den Gesundheitszustand geben muss. Dass man aber die Behandlung mitbestimmen und beeinflussen kann, dafür ist gute

Information und Aufklärung für Patienten Im September 2002 wurde die Patientenstelle Ostschweiz erstmals mit ihrer Beratungsstelle in Frauenfeld eröffnet. Sie gehört dem Dachverband Schweizerischer Patientenstellen (DVSP) an und wird als gemeinnütziger, parteipolitischer Verein geführt, der von SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher präsidiert wird. Zwischenzeitlich wurde die Patientenstelle aus organisatorischen Gründen von Zürich aus betreut. Seit 2011 ist sie wieder in Frauenfeld beheimatet. Die Patientenstelle Ostschweiz bietet Rat und Hilfe im gesamten Bereich des Gesundheitswesens. Finanziert wird der Verein mit Mitgliederbeiträgen und der Leistungsvereinbarung des Kantons. Telefonisch können alle Klientinnen und Klienten Informationen über eine kostenpflichtige Hotline einholen. Der Kanton Thurgau ist ein Kollektivmitglied der Patientenstelle. Dies ermöglicht den kantonalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine kostenlose Erstberatung. Weitere Informationen auf www.patientenstelle-ostschweiz.ch.

Information wichtig. Wer seine Rechte und Pflichten kennt, kann sich als Erwachsener partnerschaftlich und selbstbestimmt in die Behandlung einbringen, sagt Astrid Burtscher. Dazu zählt auch die Kenntnis seines eigenen Patientendossiers. Eine zweite Meinung eines Arztes einzuholen, kann nützlich sein, wenn für dieselbe Krankheit unterschiedliche Behandlungen möglich sind. Astrid Burtscher: «Doch entscheiden, was für sie richtig ist, müssen die Betroffenen schon selber.» Viele Hausärzte wollen, dass ihre Patientinnen und Patienten Eigenverantwortung übernehmen und legen Info-Broschüren der Patientenstelle in den Praxen auf. Persönliche Betreuung und Gespräch «Im letzten Jahr haben wir rund 400 Telefongespräche geführt und konnten 13 konkrete Beratungen abschliessen», sagt Astrid Burtscher. Um ein Anliegen genau zu analysieren, findet ein persönliches Gespräch statt. Manche Patienten wollen nur eine Entscheidungshilfe vor Behandlungsbeginn und vor einer geplanten Operation einholen. Astrid Burtscher arbeitet mit einer Rechtsberatungsstelle zusammen. Innerhalb des Dachverbandes sei ihr auch die Vernetzung wichtig. Manuela Olgiati

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16.2.2012

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Arbeitsinspektor Markus Döbeli misst die Höhe des Geländers im Regierungsgebäude und prüft die Baupläne in Bezug auf Sicherheitsaspekte. Fotos Walter Hofstetter

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Höhere Geländer und Brandschutzglas sind ein Muss Fluchtwege, Glas am Bau, Treppen und Treppengeländer, Raumlüftung sowie Arbeitsmittel – das sind Themen rund um den Arbeitnehmerschutz bei der Sanierung des Regierungsgebäudes. Ein gewissenhaftes Auge auf die Einhaltung der Vorschriften wirft Arbeitsinspektor Markus Döbeli. 90 Zentimeter hoch ist derzeit das Geländer im Treppenhaus des Regierungsgebäudes. Im Zuge der Sanierung muss es auf einen Meter erhöht werden, das besagt die heutige Norm. «Das kann mit einer kleinen baulichen Massnahme beim Handlauf bewerkstelligt werden», sagt Markus Döbeli und fügt an, dass die EU-Norm bereits bei 110 Zentimetern liegt. Die Leute werden offenbar immer grösser und somit wächst auch die Gefahr eines Treppenhaussturzes, obwohl in der über 140jährigen Geschichte des Regierungsgebäudes kein solcher aktenkundig ist. Notausgänge und Fluchtwege müssen gut sichtbar mit grünweissen Rettungszeichen markiert sein. Das ist in der Norm «SN EN 1838 Angewandte Lichttechnik – Notbeleuchtung» festgelegt. Deshalb werden im ganzen Regierungsgebäude neu solche leuchtenden Piktogramme installiert. Markus Döbeli achtet darauf, dass sie in der richtigen Anzahl und am richtigen Ort platziert werden. Notausgänge und Fluchtwege müssen zudem stets ungehindert begehbar sein – eigentlich eine Selbstverständlichkeit würde man meinen. Dem ist aber nicht so. «Wir treffen immer wieder auf verschlossene Notausgänge, wo zudem kaum jemand weiss, wo sich der entsprechende Schlüssel befindet», stellt der Arbeitsinspektor ernüchtert fest. Deshalb sind sogenannte Panikverschlüsse vorgeschrieben, die von aussen geschlossen sind, von innen aber leicht geöffnet werden können. «Die bisherige Treppe vom zweiten Stock hinauf ins Luftschloss wäre nach bestehenden Normen durchgefallen», spricht Markus Döbeli einen weiteren kritischen Punkt an. Viel zu eng und viel zu steil und somit völlig ungenügend für einen allfälligen Rettungsweg ist sein Fazit. Da der ehemalige

Staatsarchivflügel aber völlig ausgekernt und innen neu erstellt wird, erledigt sich dieses Problem von selbst. In der Planbegutachtung des Arbeitsinspektorats, die bei jedem Neubau und bei jeder Sanierung von Gebäuden mit Arbeitsplätzen erstellt wird, kommt auch das Thema Glas am Bau zur Sprache. «Für Verglasungen an Bauten sind geeignete Glasarten zu wählen», heisst es in diesem Dokument, und weiter: «Wände, Türen und Abschrankungen, die aus Glas oder ähnlichem Material bestehen, müssen so gesichert sein, dass Arbeitnehmende bei Bruch des Materials nicht verletzt werden oder abstürzen können.» Eine diesbezügliche Besonderheit sind die neuen Brandschutztüren und -wände, die das Treppenhaus zum feuersicheren Raum machen. Sie sind aus Brandschutzglas EI 30, das einem Feuer 30 Minuten standhält. Dank dieser Gläser können die Flure weiterhin vom Tageslicht aus dem Treppenhaus profitieren. Die Vorschriften aus dem Arbeitsgesetz des Bundes und der entsprechenden Verordnung des Kantons scheinen für den Laien bisweilen sehr detailliert, um nicht zu sagen überreglementiert oder gar masslos. Markus Döbeli relativiert diese Ansicht: «Das meiste, was wir aufgrund von Gesetz und Verordnung verlangen, wird vom Bauherrn normalerweise ohnehin geplant und ausgeführt. Was darüber hinaus geht, dient dem Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ab und zu kommt es aber dennoch vor, dass wir zu hören bekommen: Jetzt müssen die ihren Senf auch noch dazu geben». Doch das kann Markus Döbeli nicht aus der Ruhe bringen. Walter Hofstetter

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Camillus Guhl, der neue Leiter des Migrationsamtes, will, dass sein Amt mit all seinen Facetten wahrgenommen wird.

Linus Schwager hat sein neues Amt als Leiter des Grundbuch- und Notariatsinspektorats in einer Zeit des Umbruchs angetreten. Fotos Martin Bächer

10 Information

Zwei neue Amtschefs im DJS Das Departement für Justiz und Sicherheit (DJS) hat mit Camillus Guhl und Linus Schwager in letzter Zeit gleich zwei neue Amtschefs erhalten. Linus Schwager hat sein Amt als neuer Leiter des Grundbuchund Notariatsinspektorats bereits am 1. Juni letzten Jahres angetreten. Er kennt das Geschäft sozusagen von der Pike auf. Schon seine kaufmännische Grundausbildung absolvierte der heute 44-Jährige bei einem Grundbuchamt. Danach war er auf verschiedenen Grundbuchämtern und Notariaten tätig und hat sich berufsbegleitend ständig weitergebildet. Das sei eine durchaus typische Karriere in diesem Bereich, sagt Linus Schwager. Das Grundbuch- und Notariatswesen sei eben nicht nur fachlich attraktiv, sondern auch durch die relativ grosse Selbständigkeit der Tätigkeit. Für Linus Schwager bedeutete der Amtsantritt einen Rollenwechsel: vom Kollegen zum Vorgesetzen. Als solcher beaufsichtigt er jetzt die 20 Grundbuchämter und Notariate des Kantons. Dazu besucht er sie regelmässig während eines Tages und prüft dabei die Amts-, die Geschäfts- und die Buchführung. Mit der Abschaffung der Volkswahl für die Grundbuchämter und Notariate ist es nun auch Linus Schwager, der die Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber auswählt und anstellt. Damit kommt dem Grundbuch- und Notariatsinspektorat nicht mehr nur eine Aufsichts-, sondern eine eigentliche Führungsfunktion zu. Auch sonst ist im Grundbuch- und Notariatswesen in jüngster Zeit viel in Bewegung: Nachdem der Kanton Thurgau bereits bei der Digitalisierung des Grundbuches die Nase vorne hatte – das von ihm entwickelte System «Terris» wurde mittlerweile in elf Kantonen eingeführt – läuft jetzt ein Pilotversuch mit «Terravis», das als weltweit exklusive E-Government-Dienstleistung den elektronischen Geschäftsverkehr zwischen Grundbuchämtern, Notariaten und Banken ermöglicht. Und Linus Schwager denkt bereits daran, künftig auch andere Massengeschäfte der Grundbuchämter und Notariate elektronisch abzuwickeln.

Auch Migrationsamt unter neuer Führung Rasche Veränderungen gibt es auch beim Migrationsamt, das seit dem 1. September von Camillus Guhl geleitet wird. Gerade deswegen sei es eine spannende Aufgabe, meint er. Der neue Amtschef weiss, wovon er spricht: Nach seinem Studium an der Universität Zürich trat er vor gut elf Jahren als juristischer Mitarbeiter ins Migrationsamt des Kantons St.Gallen ein. Dort befasste er sich zunächst mit rechtlichen Spezialverfahren, dann aber im Auftrag der Vereinigung der Fremdenpolizeichefs Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein (VOF) auch intensiv mit der Einführung der Personenfreizügigkeit. Seit 2006 führte Camillus Guhl innerhalb des St.Galler Migrationsamtes zudem eine Abteilung. Als sich letztes Jahr die Gelegenheit bot, im Thurgau die Leitung eines ganzen Amtes zu übernehmen, hat der erst 39-Jährige die Chance gepackt. Obwohl ihm der Wechsel nicht leicht gefallen sei, habe er ihn nicht bereut. Er sei im Thurgau sehr gut aufgenommen worden. Hier seien die Wege tatsächlich kürzer, was die für das Migrationsamt besonders wichtige Zusammenarbeit mit anderen Ämtern und Behörden stark erleichtere. Es ist dem neuen Amtschef wichtig, dass das Migrationsamt als facettenreich wahrgenommen wird, denn es umfasst neben der Abteilung Einreise und Aufenthalt und dem immer wieder für Schlagzeilen sorgenden Asylbereich auch die Fachstelle Integration, was oft übersehen wird. «Das Migrationsamt besteht nicht nur aus Eingriffsverwaltung, sondern es führt im Stillen zehntausende von Mutationen an Aufenthaltsbewilligungen durch und fördert ausländische Personen mit Integrationsvereinbarungen», bringt es Camillus Guhl auf den Punkt. Wichtig ist ihm auch die personelle Konstanz, denn die komplexe Materie braucht eine lange Einarbeitungszeit. Mit stetiger Aus- und Weiterbildung will er das Wissen des Personals festigen und es auch an die Partner des Migrationsamtes weitergeben. Die Einführung des elektronischen Dossiers soll zudem dazu beitragen, die steigende Arbeitslast effizient zu bewältigen sowie gleichzeitig die Auskunftsbereitschaft zu erhöhen und die Stellvertretung zu vereinfachen. Martin Bächer

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16.2.2012

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Der Film «Medianeras» kam beim Kinopublikum sehr gut an. Fotos trigonfilm / Susanna Grüninger

Physische Dokumentation der Holzarten in 135 Bänden. Foto Naturmuseum

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Rückblick

Online verliebt in Buenos Aires

Besuch der Holzbibliothek

Das traditionelle Kinovergnügen mit anschliessendem Apéro im Cinema Luna wird zum Renner: Die Leuetatze füllte den neuen 80-plätzigen Kinosaal bis auf den letzten Sperrsitz. Auf dem Programm stand der an der Berlinale 2011 mit dem 2. Publikumspreis ausgezeichnete Film «Medianeras» von Gustavo Taretto.

Im März lädt die Leuetatze zum Besuch der einzigartigen Holzbibliothek ein, die zurzeit im Naturmuseum in Frauenfeld gezeigt wird. Museumsdirektor Hannes Geisser sowie Sammlungskuratorin Barbara Richner werden uns die über 200 Jahre alte Sammlung von Holzarten in Form von Büchern eines bayerischen Paters vorstellen.

Er ist ein Computerfreak, hockt tagelang vor dem PC und entwirft Spiele. Sie ist eine junge Architektin und jobt als Schaufensterdekorateurin. Beide sehnen sich nach Liebe und würden eigentlich gut zu einander passen. Beide wohnen in einem Hochhaus in der Millionen-Stadt Buenos Aires. Doch wie sollen Mariana und Martin zueinander finden? Mariana setzt sich zuhause eine Schaufensterpuppe zusammen, um eine Mannsfigur zu haben. Gleichzeitig ist sie auch Fan des Bildersuchrätsels «Wo ist Walter?», in dem es darum geht, in Bildern mit wirren Szenen und übersät mit Menschenfiguren den Einen zu finden. So wie im richtigen Leben. Mehrmals begegnen sie sich flüchtig. Schliesslich will es der Zufall, dass sie sich online beim Chatten treffen. Doch dann gibt es einen Stromausfall. Beide eilen aus ihrer Wohnung und treffen sich im Quartierladen wieder, wo sie Kerzen kaufen. Ein flüchtiger Blick, doch dabei bleibt es. Doch Tags darauf entdeckt Mariana die selbe Figur wie in ihren Bildersuchrätseln auf der Strasse und sie weiss: das ist ER!

Die im Naturmuseum ausgestellte Holzbibliothek ist eines der raren Exemplare, die zwischen 1790 und 1804 vom Pater Candid Huber im bayerischen Ebersberg hergestellt worden war. Von den europaweit rund zwölf bekannten, noch erhaltenen Exemplaren ist diejenige des Naturmuseums Thurgau mit 135 Bänden eine der umfangreichsten. Die Holzbibliothek schlummerte über Jahrzehnte in einem Schrank im Dachstock des Naturmuseums. Im Zuge von Umbauarbeiten wurde das aussergewöhnliche Objekt näher untersucht und den Museumsverantwortlichen wurde klar, dass es sich um eine Kostbarkeit handelt. Hannes Geisser und Barbara Richner werden uns das umfangreiche Werk vorstellen und einige Anekdoten dazu erzählen. Dabei erhalten Sie auch Einblick in eines der nicht öffentlich zugänglichen Sammlungsdepots. Im Anschluss an die Besichtigung sind Sie herzlich zu einem Apéro im Museumscafé «Zum Goldenen Becher» eingeladen.

Schön gab es ein Happy End, so dass die Kinobesucherinnen und -besucher den reichhaltigen Apéro im Anschluss vollends geniessen konnten: leckere Brötchen und Canapés von Hirt, dazu Müller Thurgau und Blauburgunder von Kalchrain. Klar ist, dass die Leuetatze im Januar 2013 wieder einen Kinoanlass organisieren wird! Susanna Grüninger

Datum Mittwoch, 14. März 2012 Ort Naturmuseum des Kantons Thurgau, Freie Strasse 24, Frauenfeld Zeit 17.30 bis ca. 19 Uhr (Apéro ab ca. 18.30 Uhr) Teilnahme Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung und deren Angehörige Anmeldung Bis Montag, 12. März 2012, an Informationsdienst, Sybille Baumgartner, Tel. 052 724 25 16 oder [email protected]

«Leuetatze unterwegs» freut sich, wenn Sie die Gelegenheit benutzen, sich dieses ungewöhnliche Zeugnis vergangener Handwerkskunst, das die Förderung und Beachtung einheimischer Holzarten zum Ziel hatte, von Fachleuten erklären zu lassen. Florian Stöckli

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16.2.2012

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Im Museum für Archäologie: Urs Leuzinger neben der Vitrine mit dem berühmten Goldbecher von Eschenz. Foto Susanna Grüninger

Urs Leuzinger mit seinen Kindern Caroline und Philippe «am Ende des römischen Imperiums», am Hadrianswall im Norden Englands im Sommer 2011. Foto zVg

12 Pingpong

Elf Fragen an: Urs Leuzinger Zur Person Vorname, Name: Urs Leuzinger Alter: 45 Amt: Amt für Archäologie Funktion: Konservator Museum für Archäologie Beim Kanton Thurgau seit: 1993

Beschreibe dich selbst in einem Satz. Ich bin ein begeisterter Archäologe, arbeite gern im Team und bin ein Optimist; mein Motto lautet auch in schwierigen Situationen: «’s Glas isch halbvoll». Was schätzt du an deiner Arbeit am meisten? Die Vielseitigkeit, das sich Befassen mit der Vergangenheit der Menschheit und deren Umgebung. Meine Neugierde wird gestillt beim Suchen, Finden und Interpretieren der Ergebnisse. Diese dann einem breiten Publikum zugänglich machen zu können, begeistert mich. Welchen Beruf würdest du auch gerne ausüben? Archäologe ist meine Berufung – ich kann mir nichts anderes vorstellen. Es ist ein Urbedürfnis des Menschen zu wissen, woher er kommt. Als Archäologe versuche ich auf eine attraktive Art Antworten auf diese und andere spannende Fragen zu geben. So zum Beispiel: Ist der trockene Sommer 2011 ein Hinweis auf eine Klimaveränderung oder

handelt es sich um ein noch in der Norm liegendes Wetterphänomen? Interdisziplinäre Forschung auf archäologischen Grabungen im Bodenseeraum kann solche Fragen beantworten. Was löst der Ausdruck «Scherbenwäscher» bei dir aus? Eine auf den ersten Blick lächerlich wirkende Scherbe kann das lang gesuchte Puzzleteil sein, welches das archäologische Rätselbild auflöst, so wie zum Beispiel für die Kriminalpolizei eine am Tatort gefundene (weggeworfene) Zigarettenkippe den Täter überführen kann. Was kann dich – bezüglich deiner Arbeit – richtig wütend machen? Wenn es mir nicht gelingt, dich im Interview zu überzeugen, dass es durchaus Sinn macht, eine kleine, unscheinbare Scherbe zu waschen. Wofür würdest du meilenweit gehen? (Lacht) Um eine spannende Scherbe zu finden.

16 100 Besucherinnen und Besucher, die das tolle Museum für Archäologie und Naturmuseum im 2011 besucht haben. Wofür gibst du gerne mehr Geld als nötig aus? Für eine gute Flasche Rotwein. Wo und wie kannst du am besten abschalten? Mit einem spannenden Krimi im Bett liegend, dazu Opernmusik von Vincenzo Bellini im Ohr. Wo und wie verbringst du deine nächsten Ferien? Unter stahlblauem Himmel – «Pulverschnee sehr gut» –, mit der Familie, in Elm. Urs, für das interessante Gespräch möchte ich mich herzlich bei dir bedanken. Künftig werde ich einer Scherbe – sei sie noch so klein – erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Interview: Samuel Kunz

Was vergisst du nie? Den Donnerstagabendtermin in Winterthur mit meinen Fussballkollegen vom FC Neuwiesen. Was gefällt dir am Kanton Thurgau? Der familiäre Betrieb der kantonalen Verwaltung, wo man auch als Archäologe viel bewegen kann; die breite Unterstützung der Politik, Behörden und Bevölkerung zum Beispiel bei der Unesco-Pfahlbauerkandidatur oder die

Im nächsten Pingpong: Roman Kistler, Chef der Jagd- und Fischereiverwaltung

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Lilli Suter, Sekretärin des Staatsschreibers, feiert ihren Abschied vom Berufsleben. In der Staatskanzlei versammelt sich die halbe Verwaltung. Lilli Suter (Mitte) freut sich mit Ricarda Zurbuchen über die für sie geschmiedeten Verse, Peter Guarisco und Paul Roth (v.l.n.r.) witzeln, im Hintergrund Regierungsrat Jakob Stark. Foto Susanna Grüninger

Monika Herzig und Rainer Gonzenbach stimmen ihre Gitarren, damit die musikalische Darbietung zum Abschied von Lilli Suter in der Staatskanzlei ohne Misstöne über die Bühne geht. Foto Susanna Grüninger

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Die markante Plastik «Beschwingtes Tetra» vor dem Verwaltungsgebäude ist ein kleines bisschen in Schieflage geraten. In Millimeterarbeit wird sie unter Anleitung ihres Erschaffers, Bildhauer Fredi Thalmann, von zwei kräftigen Handwerkern wieder in die richtige Position gebracht. Foto Susanna Grüninger

Kaderrapport am 24. Januar 2012 in der Kanti Frauenfeld: Das Kader der kantonalen Verwaltung informiert sich über die Resultate der Personalumfrage. Beim anschliessenden Apéro wird eifrig diskutiert (v.l.n.r.): Walter Schelling (BZA, Arbon), Esther Ott-Debrunner (BZW, Weinfelden), Marita Leichtle (BfG, Weinfelden) mit Chefin DEK, Regierungsrätin Monika Knill. Foto Damian Kalbermatter

Der traditionelle Neujahrsapéro im Regierungsgebäude hat dieses Jahr aus bekannten Gründen im Exil stattfinden müssen. Das ausrichtende DFS hat mit dem Staatsarchiv und seinen grosszügigen Räumen einen würdigen Ersatz gefunden. Auf das neue Jahr haben auch Andreas Perren, Daniela Akmann und Beat Metzger angestossen. Foto Walter Hofstetter

Am 18. Januar fand die erste Ausgabe der Schlossgeschichtenschatulle für die kleinsten Museumsbesucher ab drei Jahren mit Adriana Exer im Historischen Museum Thurgau statt. Begeistert hörten die Kinder die Geschichte vom König, der zu tun hat und lernten so das Museum auf spielerische Weise kennen. Foto Alexander Leumann

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Die Archäologen bei ihren winterlichen Dokumentationsarbeiten am Ausfluss des Untersees. Fotos AATG

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Es lächelt der See auch im Winter… Bis vor einigen Jahren war nur im Winter die Sicht unter Wasser genügend gut, um im See Dokumentationsarbeiten durchzuführen. Dies hat sich durch die gute Wasserqualität verändert, trotzdem werden vor allem in den Wintermonaten archäologische Arbeiten durchgeführt. Die Arbeit des Amtes für Archäologie hat sich seit Beginn der Unterwasserarchäologie um 1980 gewandelt: Heute geht es in erster Linie um Dokumentation, Notbergungen sowie den Schutz von Unterwasserdenkmälern. Eine entscheidende Frage ist, ob archäologische Fundstätten direkt gefährdet bzw. von Zerstörung bedroht sind, oder ob sie ungestört im Boden ruhen. Es ist kein Zufall, dass die vier Unesco-Welterbestätten im Thurgau nicht in den «bewegten Zonen» an Seeufern liegen, sondern vielmehr in Feuchtgebieten oder in Erdschichten tief unter der heutigen Bodenoberfläche. Gerade die Pfahlbausiedlungen am Ober- und Untersee liegen aber häufig am Seegrund offen und sind Wind, Wellen sowie menschlichen Einwirkungen ausgesetzt. Hier gilt klar: Retten, was zu retten ist. Dabei spielen selbstverständlich auch die vorhandenen Mittel eine wichtige Rolle; grosse Grabungen sind auch aus technischen Gründen im Flachwasser nicht möglich. Schützen statt Graben Seit den 1970er Jahren werden archäologische Schichten mittels Abdeckungen vor Erosion geschützt. Die Verfahren wurden dabei am Bodensee vor allem vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg in Hemmenhofen entwickelt und kürzlich in einem Interreg-IV-Projekt unter die Lupe genommen. Im Thurgau wurden seit 1996 zwei grössere Arbeiten durchgeführt: In der Siedlung Ermatingen-Westerfeld wurde 1998 im Zuge eines Hafenbauprojektes eine Schutzschicht über die Kulturschichten aus der Steinzeit gelegt. Im Herbst 2011 war es dann auch so weit, dass in Steckborn-Schanz, östlich der Altstadt, ein grösserer Teil der Pfahlbausiedlungen auf dem Seegrund mit einer Vliesmatte sowie einer Kiesschüttung abgedeckt werden konnte. Dabei kamen die Resultate des InterregIV-Projektes bereits in Anwendung: So wurden die Korngrössen im Hinblick auf eine Verbesserung des Lebensraums für

Tiere und Pflanzen gewählt und das Verhalten des «Deckels» in der hier starken Strömung wird beobachtet. Für präzise Messzwecke wurden von der Universität Konstanz «Strömungsmarkierer» aus farbigen, künstlichen Kieselsteinen unterschiedlicher Grösse ausgebracht, die allerdings nicht im See verbleiben, sondern nach etwa einem Jahr vermessen und wieder eingesammelt werden. Reste der sehr grossen Pfahlbaudörfer in der Schanz sind noch zu einem guten Teil am Seegrund erhalten und sollten mit dieser Massnahme und bei periodischer Beobachtung die nächsten Jahrzehnte überdauern. Daneben wird auch die Aufwertung der Flachwasserzone für Flora und Fauna dokumentiert werden. Brennpunkt Orkopf zwischen Öhningen und Eschenz Im Grenzbereich am Ausfluss des Untersees liegen riesige «Pfahlfelder», die seit 2007 von baden-württembergischen und thurgauischen Tauchteams in jährlichen Kampagnen von zwei bis drei Wochen dokumentiert werden. Tatsächlich schreitet hier am Abfluss grosser Wassermassen die Erosion stark vorwärts, so dass jahrtausende alte Pfähle plötzlich frei liegen und sich die Topografie unter Wasser ständig verändert. Als Erste haben Fischer auf diesen Umstand hingewiesen, doch auch das Kursschiff schlängelt sich im Sommer am «Orkopf» bei tiefem Wasserstand mit einem Zick-Zackkurs durch die Untiefen. Die starke Strömung und die laufenden Veränderungen im Gewässer lassen keine anderer Wahl als eine Dokumentation des noch Vorhandenen. Erst seit einigen Jahren erlauben auch Ausrüstung und Ausbildung die Arbeit in diesem schönen, aber schwierigen Gewässer. Hansjörg Brem Neu: Kleiner Blick unter Wasser mit dem Pfahlbau-App zum Weltkulturerbe, download (unentgeltlich) auf www.archaeologie.tg.ch

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Hannes Geisser und sein Team haben mit dem Ausstellungskonzept für das Naturmuseum die Jury überzeugt. Foto Susanna Grüninger

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«Mit dieser Nomination dürfen wir uns zu den besten Museen Europas zählen» Das Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld ist als einziges Museum der Schweiz in diesem Jahr für den Europäischen Museumspreis nominiert worden. Ob es auch für eine der begehrten Auszeichnungen reichen wird, entscheidet sich im Mai 2012 an der Preisverleihung in Penafiel in Portugal. Die Leuetatze wollte mehr wissen und stellte Museumsdirektor Hannes Geisser ein paar Fragen. Hannes Geisser, wie haben Sie von der Nomination erfahren? Ich wurde mit einem Brief aus Liverpool, dem Sitz des European Museum Forum, benachrichtigt. Für den Preis steht das Naturmuseum im Rennen mit 46 weiteren europäischen Museen. Welche Chancen rechnen Sie sich für diese höchste Auszeichnung in der europäischen Museumslandschaft aus? Rein rechnerisch stehen die Chancen bei rund zwei Prozent. Unter den Preisanwärtern befinden sich einige grosse, nationale Museen, die über entsprechende Mittel verfügen. Üppige Finanzen reichen natürlich alleine nicht aus, um zu gewinnen. In erster Linie ist ein überzeugendes Museumskonzept gefragt. Und hier denke ich, sind unsere Chancen, auch wenn wir als kantonales Museum deutlich kleinere Brötchen backen, durchaus intakt. Was gab Ihrer Meinung nach den Ausschlag dafür, dass das Naturmuseum für die Nomination ausgewählt worden ist? Im Naturmuseum Thurgau wird seit Jahr-

zehnten sorgfältige Arbeit geleistet. Den Grundstein hat mein Vorgänger, August Schläfli (Konservator von 1963 bis 1998), gelegt. Seine Dauerausstellung sorgte in den 1970er Jahren weit über die Kantonsgrenzen hinaus für Beachtung und mit seinem Vermittlungskonzept, konsequent ausgerichtet auf Schulen und Familien, war er seiner Zeit voraus. Auf dieser Basis konnte ich mit dem aktuellen Museumsteam aufbauen. Die Jury aus Museumsfachleuten bewertete bei ihrem Besuch die Ausstellungsgestaltung und den grafischen Auftritt, das Besuchererlebnis und die Qualität der Vermittlungsarbeit. Offensichtlich haben wir in diesen Bereichen überzeugen können. Können Sie bei der Preisverleihung in Portugal live dabei sein? Wenn ja, wer wird Sie dorthin begleiten? Ja, ich werde an der Preisverleihung im Mai teilnehmen und dabei die Gelegenheit haben, das Naturmuseum vor einem internationalen Fachpublikum vorzustellen. Da das Detailprogramm aber noch nicht bekannt ist, sind meine Reisepläne noch nicht definitiv. Ich könnte aber schon jetzt einen Jumbolino chartern, so viele Leute würden gerne nach Portugal mitkommen. Was tun Sie, wenn das Naturmuseum als Gewinner verkündet wird? Ich würde wohl recht verdattert dreinblicken und ziemlichen Stress haben, mir ein paar Sätze in Englisch für eine kurze Dankesrede parat zu legen, die dann hoffentlich nicht allzu peinlich tönt.

Welche Auswirkungen hätte der Gewinn des europäischen Museumspreises? Kurzfristig würde der Preis wohl einige mediale Aufmerksamkeit erzeugen. Und natürlich wären wir im Museum alle mächtig stolz darauf. Aber in unserer schnelllebigen Zeit wäre auch dieses Ereignis nach wenigen Tagen wieder aus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschwunden. Und das ist auch gut so. Denn meiner Meinung nach besteht langfristig erfolgreiche Museumsarbeit nicht aus einer beliebigen Aneinanderreihung von medial gehypten Events, sondern aus kontinuierlichem, sorgfältigem Schaffen, dem übergeordnete und langfristige Ziele zu Grunde liegen, die sich weder an irgendwelchen Auszeichnungen noch an möglichst hohen Besucherzahlen orientieren, sondern in erster Linie an möglichst guter Arbeit auf allen Ebenen. Wie gross wäre Ihre Enttäuschung, wenn das Naturmuseum nicht aufs Podest gehoben wird? Die Enttäuschung hielte sich sehr in Grenzen, da allein die Nomination für uns schon ein grosser Erfolg ist. Das strenge Auswahl- und Bewertungsverfahren setzt in der europäischen Museumslandschaft mit über 40 000 Museen Qualitätsmassstäbe. Nach dem schweizerischen Prix Expo, der uns vor vier Jahren verliehen wurde, dürfen wir uns nun mit dieser Nomination auch zu den besten Museen Europas zählen. Und das ist doch ganz nett. Interview: Susanna Grüninger

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Fridolin Blumer misst täglich die Schneehöhe und übermittelt die Daten übers Internet. Fotos Pius Furger

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Der Schneeschmöcker vom Heinzenberg Viele Propheten haben den Winter schon tot geredet. Es kommt mir vor wie beim Waldsterben in den Achtzigerjahren. Was ist passiert? Der Wald wächst und wächst, das prophezeite Waldsterben ist nicht eingetreten. Wie steht es mit dem Winter? Ich glaube immer noch an den Winter, er lässt sich nicht vertreiben. Die Sorgenfalten waren den Touristikern anfangs Dezember tief ins Gesicht gezeichnet. Es herrschte Katerstimmung. Alles redete vom Niedergang des Wintertourismus. Eine deprimierende Beurteilung für Graubünden mit seinen über 50 Bergbahnunternehmen, die mit einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Franken rechnen, geschweige die Hotellerie. Erstens kommt es anders…. Und dann trat die Wende ein. Kurz vor Weihnachten setzten ergiebige Schneefälle ein, weisse Weihnacht konnte gefeiert werden. Und Petrus setzte noch eines drauf, vom 3. bis 5. und vom 20. auf den 21. Januar gab es weitere Schneefälle, und heute misst man über einen Meter im Gelände. Einheimische reden vom Winter des Jahrhunderts. Doch wo Schnee liegt, sind auch Lawinen nicht weit. Der Wintertourismus verlangt nach Sicherheit auf Strassen und Pisten. Doch wie kann dies ermöglicht werden? Der Räumungsdienst auf dem Heinzenberg wird von Kanton und Gemeinden vorbildlich

besorgt. Bereits um vier Uhr in der Früh stehen die hoch motivierten Männer im Einsatz. Selbst die Spazierwege werden innert kurzer Zeit begehbar gemacht. Und der Pistendienst funktioniert ebenfalls tadellos. Fridolin Blumer, ein stiller Beobachter Obwohl die Lawinengefahr sehr gering ist, braucht es eine stete und sorgfältige Beurteilung der Schneeverhältnisse. Bereits 1936 begann die Erfolgsstory der Schneeschmöcker in Davos. Heute unter Schnee- und Lawinenforschungsstation Weissfluhjoch Davos bekannt. Doch wer liefert die Daten? Dahinter stehen zahlreiche Personen, die kontinuierlich die Lage beurteilen. Einer davon ist Fridolin Blumer auf dem Glaspass, auf dem inneren Heinzenberg. Seit über 20 Jahren unterhält er seine Messstation. Fridolin Blumer weiss, dass die Natur unberechenbar ist. Für die Lawinenbeurteilung sind verschiedene Faktoren massgebend: der Aufbau der Schneedecke, die Neuschneemenge, die Wind- und Wetterverhältnisse, die Sonneneinstrahlung, die Hanglage. Es braucht viel Erfahrung, um alle diese Faktoren in die richtige Beziehung zu bringen. Fridolin misst Tag für Tag zwischen 6 und 7 Uhr morgens die Schneemenge, den Zuwachs, die Einsinktiefe und den Wassergehalt des Neuschnees. Zusätzlich analysiert er die Oberfläche der Schneedecke und die Wetterlage. Dies geschieht vom 1. November bis 1. Mai.

Fast vier Meter Schnee Der Neuschneezuwachs wird täglich auf einem kleinen, angelegten Brett gemessen. Insgesamt 3.90 Meter Schnee sind in diesem Winter auf 2000 m Höhe (Stand 27. Jan.) gefallen. Weil sich der Schnee durch abbauende Umwandlung und Wärmeeinbrüche gesetzt hat, sind heute davon noch ca. 1.40 Meter übrig geblieben. Der 73-jährige Fridolin Blumer kennt jeden Hang, jede Krete. Frühmorgens sucht er mit seinem Feldstecher das Gelände ab. Die Daten werden dann über das Internet an die Lawinenprognostiker nach Davos übermittelt. Fridolin Blumer ist ein naturverbundener Mensch. Er beobachtet auch das Verhalten der Tiere. Wichtige Deuter der Wetterlage sind die Rabenkrähen. Diese schwärmen jeden Tag vom tiefer gelegenen Safiental auf den Glaspass in Richtung Heinzenberg. Wenn sie abends nicht ins Safiental zurückkehren, gebe es am kommenden Tag mit Sichherheit Niederschläge. Dieses Meteo sei zuverlässiger als Wettervorhersagen am Radio. Weiter stellt Blumer fest, dass das Wetter auf dem Heinzenberg in der Regel besser sei als von den professionellen Wetterstationen vorausgesagt werde. Ich kann dies bestätigen, der Heinzenberg ist ein Sonnentrichter und liegt auf der Schnittstelle der Nord- und Südeinflüsse. Bis in den März hinein bietet der Heinzenberg ideale Verhältnisse für Schneewanderungen, Skifahren und Schlitteln. Pius Lang. z.Z. Skilehrer

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Prof. Bernd Rüthers bei seinem Vortrag zusammen mit Karl Kohli. Foto zVg

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Betriebsbesichtigung bei der ifolor Kreuzlingen. Foto Ruedi Schluep

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Rückblick Jahresabschluss mit Weihnachtsgeschichten Am 22. November 2011 traf sich eine kleine Gruppe der Altlehrer- und Altlehrerinnen-Vereinigung Untersee bis Hinterthurgau ALV zum jährlichen Abschlussessen im Goldenen Kreuz in Frauenfeld. Im kleinen oberen Saal nahmen wir am festlich geschmückten Tisch Platz. Als Gast durften wir Margrit Früh begrüssen. Nachdem alle Teilnehmer mit Getränken versorgt waren, widmeten wir uns zunächst dem geschäftlichen Teil, Jahresrückblick, Rechnung, Ehrung der verstorbenen Mitglieder und Vorschläge für Aktivitäten im kommenden Jahr. Danach wurde uns ein feines Essen serviert. Zwischen Hauptgang und Dessert erzählte unser Gast, Margrit Früh, zwei vorweihnachtliche Geschichten. Frau Früh ist eine begabte Erzählerin, und mit Spannung und Aufmerksamkeit lauschten wir ihren Erzählungen. Nach dem Dessert beendeten wir, froh eingestimmt auf die kommende Adventszeit, unser Abschlussessen. • Martha Quenson Betriebsbesichtigung bei ifolor Kreuzlingen Obwohl die Firma hoch technisiert ist, wird noch sehr viel Handarbeit bei der Verarbeitung unserer fotografischen Schnappschüsse zu Fötelis, Fotobüchern, Kalendern, Puzzles, Tassen u.a. geleistet. Ifolor Kreuzlingen beschäftigt rund 140 Personen und beliefert die Märkte Schweiz, Deutschland und Oesterreich. Weitere 100 Personen arbeiten in der Produktionsstätte in Finnland für den skandinavischen Markt. Die Qualitätsprodukte aus Kreuzlingen holen sich in Tests von Konsumentenorganisationen regelmässig Bestnoten. Ifolor ist daher verdient grösstes Fotolabor der Schweiz. Wie verbunden die Firma mit uns fotografierenden Pensionierten ist, zeigte das grosse Interesse an dieser Veranstaltung: Rund 170 Teilnehmende besuchten am 25. und 26. Januar 2012 in fünf Gruppen diesen sehr informativen Anlass. • Ruedi Schluep «Es gibt auch nette Deutsche, Sie sind einer von ihnen» Für rund hundert Pensionierte war es ein Hochgenuss, den Gedanken von Prof. em. Bernd Rüthers zum Verhältnis

Deutschland – Schweiz zu folgen. Wer bestimmt das wechselseitige Bild von Nachbarn? Sind es die kollektiven Erinnerungen oder mehrheitlich doch die Medien mit ihrer Interpretation? Bernd Rüthers zeigte auf, wie unterschiedliche historische Erfahrungen zu emotional unbewussten Dauerstimmungen führen können. «Pauschalbilder sind wie Echowände der eigenen Geschichte», verglich er. Seit der Ablehnung des EWR und der Bildung der EU haben sich die Rollen der Schweiz empfindlich geändert. Die Vermittlerrolle ist ausgespielt, das Verteidigungskonzept greift nicht mehr. Um in der wirtschaftlichen Konkurrenz mitzuspielen, muss Wirtschaftsrecht übernommen werden. «Aus dem anerkannten Sonderfall ist ein Ausnahmefall geworden.» Diese Veränderungen führen zu Verunsicherungen. Rüthers ist aber überzeugt, dass die Schweiz für die Zukunft gut gewappnet ist und dass Untergangsszenarien häufig parteitaktische Alpträume sind. Die aktuellen Ereignisse im Wirtschafts- und Währungsbereich führten Rüthers zur pointierten Frage: Ist die Schweiz nicht zum unfreiwilligen Passivmitglied geworden? Die Antwort muss sich jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin selber geben. • Susanne Dschulnigg

Für die Agenda Altlehrer- und Altlehrerinnen-Vereinigung 23. Februar 2012: Besichtigung der Heimgartner Fahnen AG in Wil Höck – Donnerstag, 1. März 2012, ab 14.15 Uhr, im Hotel Hecht, Münsterlingen Kegeln – Freitag, 9. März 2012, ab 14.00 Uhr, in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen Wanderungen – Donnerstag/Freitag, 22./23. März 2012 Donnerstag, 3. April 2012 (Tageswanderung) Kulturelles – Dienstag, 17. April 2012: Äbtestadt Wil, Altstadtführung und Besichtigung des Hofes

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Die neuen Lernenden in der kantonalen Verwaltung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34

Jael Sutter Sarah Boos Patricia Merz Christian Burri Nastasia Balli Valérie Graf Tanja Meier* Martin Birchmeier Sarah Wagner Jasko Brocanelli Jessica Knill Anduena Murtaj Katharina Rihs Florian Wymann Joël Zöllig Nicolas Rechsteiner Stefanie Gschwend Mario Landolt Marcel Lang Arik Mayer Mirco Bajo Batja-Lynn Kübler Sandra Misic Laura Trachsel Amanda Suter Katja Sturzenegger Jelena Savic Jasmin Rieser Fabian Kuriger Nico König Nathalie Häberlin Cyril Vicentini Stefan Dubach Nilaani Kanthasamy

* ohne Bild

Kauffrau Kauffrau Gärtnerin Obstbauer Kauffrau Informatikerin Köchin Informatiker Kauffrau Fachmann Betriebsunterhalt Kauffrau Kauffrau Kauffrau Kaufmann Kaufmann Kaufmann Kauffrau Fachmann Betriebsunterhalt Fachmann Betriebsunterhalt Fachmann Betriebsunterhalt Werkhofarbeiter Forstwartin Kauffrau Kauffrau Kauffrau Kauffrau Kauffrau Kauffrau Kaufmann Kaufmann Kauffrau Informatiker Informatiker Laborantin

Amt für AHV und IV Amt für AHV und IV Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg Kantonsschule Kreuzlingen Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Bildungszentrum für Bau und Mode Kreuzlingen Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Bischofszell Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Steckborn/Diessenhofen Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Frauenfeld/Aadorf Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Münchwilen/Aadorf Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Sulgen/Romanshorn Grundbuchamt, Notariat und Betreibungsamt Arbon Strassenverkehrsamt Tiefbauamt Tiefbauamt Tiefbauamt Tiefbauamt Forstamt Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Zentralverwaltung Amt für Informatik Amt für Informatik Kantonales Laboratorium

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Erich Frei

Markus Stamm

Leute · Ehrungen 19

25 Dienstjahre Christian Albin

Erich Frei

Markus Stamm

Christian Albin wurde am 1.2.1987 mit der damaligen Stellenbezeichnung «Koch-Ablöser, Erzieher» in der Arbeitserziehungsanstalt Kalchrain (heute Kalchrain Massnahmenzentrum für junge Erwachsene) eingestellt. Während den 25 Jahren entwickelte er sich vom Jungkoch zum ausgewiesenen Berufsfachmann mit Erfahrung in der Berufsausbildung. Bei seinem Stellenantritt war in Kalchrain die Bausanierung mit Neu- und Umbauten abgeschlossen und er konnte in einer neu eingerichteten Küche seine Kochkunst beweisen. In seiner 25jährigen Dienstzeit erfuhr Kalchrain im Straf- und Massnahmenvollzug viele organisatorische Veränderungen, die er immer mitgetragen hat. Aber nicht nur die Organisation hat sich verändert, sondern auch die Betreuung und Ausbildung der Eingewiesenen ist aufwendiger geworden. Den Ausgleich zum hektischen Alltag findet er in seiner Freizeit mit seinem Boot auf dem Rhein. Das Kalchrain MZE dankt Christian Albin für seinen unermüdlichen Einsatz zu Gunsten unserer Lernenden, vor allem aber für die Bereitschaft, den Betrieb und die Institution mit seiner Arbeitskraft zu unterstützen.

Nach seiner Ausbildung zum Zimmermann und verschiedenen Erfahrungen als Magaziner trat Erich Frei am 1. Januar 1987 die Stelle als Magazinchef beim kantonalen Tiefbauamt im Werkhof Scheidweg in Frauenfeld an. Erich Frei hat im Tiefbauamt in den letzten 25 Jahren verschiedenste Änderungen erlebt und auch mitgestaltet. Dank seinem grossen Fachwissen und seiner Hilfsbereitschaft ist er bei seinen internen und externen Kunden sehr beliebt. Er hat für alle ein offenes Ohr und findet immer einen Weg, damit alle zufrieden sind. Nebst den verschiedenen Arbeiten im Werkhof dürfen wir auch auf seine wertvolle Mithilfe als Einsatzleiter im Winterdienst zählen. In seiner Freizeit erholt sich der Jubilar gerne auf dem Campingplatz Läui in Diessenhofen, wo er nebst Ruhe und Erholung auch die Geselligkeit pflegt. Wenn es die Zeit erlaubt, schwingt er sich auch gerne auf seinen «Drahtesel». Lieber Erich, im Namen aller Mitarbeiter gratuliere ich dir ganz herzlich zu deinem Jubiläum. Für deinen immer grossen und zuverlässigen Einsatz zum Wohle des ganzen Tiefbauamtes und der kantonalen Verwaltung danke ich dir ganz herzlich. Für deine berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir dir alles Gute.

Seine Ausbildung als Tiefbauzeichner und Strassenbauer, die Weiterbildung zum Vorarbeiter sowie seine beruflichen Tätigkeiten im Ingenieurbüro und in einer Strassenbauunternehmung waren gute Voraussetzungen für die Stellenbesetzung beim Tiefbauamt. Am 1. Januar 1987 wurde Markus Stamm als Bezirkschef für den Unterhaltsbezirk 1 mit dem Werkhof in Kesswil angestellt. Zu seiner verantwortungsvollen Tätigkeit gehört die Planung, Organisation und Überwachung des betrieblichen Unterhaltes von 200 km Kantonsstrassen, die Gewährleistung der Verkehrssicherheit, die Werterhaltung der Strassen und Infrastrukturen sowie die Führung und Betreuung von 20 Mitarbeitern. Durch seine zuverlässige, interessierte und ruhige Art wird er von seinen Mitarbeitern und Kunden geschätzt und anerkannt. Als Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit geniesst er die Freizeit mit seiner Familie und erholt sich in den Ferien mit seinem eigenen Wohnwagen in ganz Europa. Im Namen aller Mitarbeiter vom Strassenunterhalt gratuliere ich dir zu deinem Jubiläum und danke dir recht herzlich für deinen langjährigen Einsatz für die Verkehrssicherheit auf den Kantonsstrassen. Für deine berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir dir alles Gute.

Otto Kliem, Direktor MZE Kalchrain

Max Koradi, Bezirkschef, Tiefbauamt Kurt Bitzer, Leiter Betrieb, Tiefbauamt

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16.2.2012

13:49 Uhr

Seite 20

Foto Susanna Grüninger

20 Leute · Ehrungen

Die anderen runden Zahlen 20 Dienstjahre

25 Dienstjahre

Roland Bichsel, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Rolf Blatter, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Heinz Bolz, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei Daniel Brändle, IC-Techniker, Amt für Informatik Pasquale Di Nicola, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Isabel Eberle, Fachspezialistin Arbeitslosenentschädigung, Amt für Wirtschaft und Arbeit Troiano Giaccoli, Zentralist, Kantonspolizei Hanspeter Graf-Schwarz, Handwerker/Chauffeur, Tiefbauamt Betrieb Mathias Hangartner, Aufseher, Generalsekretariat DJS/ Kantonalgefängnis Kaspar-Peter Hefti, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Thomas Huber, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei Rudolf Jakob, Unterhaltsarbeiter, Tiefbauamt Betrieb André Kiser, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Beat Krucker, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Bruno Leitz, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei Markus Leutenegger, Prorektor, Kantonsschule Kreuzlingen Andreas Leutenegger, Polizei-Wachtmeister, Kantonspolizei Peter Meili, Fachspezialist Wirtschaftsdelikte, Staatsanwaltschaft Daniel Möllers, Zentralist, Kantonspolizei Rosmarie Sahli-Bürki, Sachbearbeiterin, Steuerverwaltung Martin Scherrer, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei Andreas Schneiter, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei Christian Siegfried, Polizei-Wachtmeister, Kantonspolizei Guido Zürcher, Polizei-Wachtmeister mit besonderen Aufgaben, Kantonspolizei

Klara Brändle-Looser, Hauswartin Ferienhaus Wildhaus, Kantonsschule Frauenfeld Rosa Bruno-Cranco, Mitarbeiterin Reinigung, Finanzverwaltung/ Kulturamt Lukas Nater, Präsident, Rekurskommission Gebäudeversicherung

30 Dienstjahre René Keller, Ressortleiter Gewerbebetriebe/Gärtnerei, Kalchrain Massnahmenzentrum für junge Erwachsene

35 Dienstjahre Rosmarie Schnelli-Teuscher, Sekretärin, Veterinäramt

Kommen und Gehen Austritte Nalan Ayyildiz, RAV-Vermittlerin, Amt für Wirtschaft und Arbeit Sylvia Bach Gyalog, Schulpsychologin, Amt für Volksschule Claudio Bentz, Abteilungsleiter Benutzung, Kantonsbibliothek Werner Bösch, Eingliederungsverantwortlicher, Amt für AHV und IV David Gründler, RZ-Systemspezialist, Amt für Informatik Marianne Huber, Sachbearbeiterin, Friedensrichter- und Betreibungsamt Weinfelden Xenia Magri, Systemspezialistin, Amt für Informatik Sandro Maier, Kundenberater, Strassenverkehrsamt Yolanda Meyer, Sekretärin, Generalsekretariat DFS Manuela Olgiati, Leiterin Administration, Naturmuseum Alexandra Peter, Sachbearbeiterin, Amt für AHV und IV Stefan Rüthemann, Polizist, Kantonspolizei Silvia Saxer, Regionalstellenleiterin, Amt für Berufsbildung und Beratung Annkristin Schlichte, Leiterin Bestandsbildung, Staatsarchiv Walter Wasserfallen, Unterhaltsarbeiter, Tiefbauamt, Unterhalt

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16.2.2012

13:49 Uhr

Seite 21

Foto Susanna Grüninger

Leute · Ehrungen 21

Eintritte (siehe auch Seite 22) Lars Altherr, Naturwissenschaftlicher Assistent, Kantonsschule Kreuzlingen Stefanie Bächinger, juristische Fachexpertin, Steuerrekurskommission Francesca Della Corte, Juristische Mitarbeiterin, Amt für Wirtschaft und Arbeit Mirco Edelmann, Sachbearbeiter, Staatsanwaltschaft Martina Huber-Biefer, Sachbearbeiterin, Friedensrichter-/ Betreibungsamt Romanshorn Stefanie Rabus, Schulpsychologin, Amt für Volksschule Eva Wächter, Sachbearbeiterin, Friedensrichter-/Betreibungsamt Müllheim

Gudrun Storchenegger, RAV Kreuzlingen, zum Abschluss ihrer Weiterbildung zur HR-Fachfrau mit eidg. FA, und Raphael Koblet, RAV Kreuzlingen, zum Abschluss zum HR-Fachmann mit eidg. FA.

Heinz Erb, Leiter RAV Thurgau Bruno Medici, Regionalleiter RAV Kreuzlingen

Sybille Rellstab, Personalberaterin, RAV Frauenfeld, zum Abschluss ihrer Weiterbildung zur Sozialversicherungs-Fachfrau mit eidgenössischem Fachausweis.

Pensionierungen

Heinz Erb, Leiter RAV Thurgau Peter Leumann, Regionalleiter RAV Frauenfeld

Susi Bürgi-Bühler, Mitarbeiterin Besucherservice, KUL/Kunstmuseum Iddamarie Felkay, Fachexpertin Schulevaluation, Amt für Volkschule Beatrice Nagel, Sachbearbeiterin, Grundbuchamt Romanshorn Walter Schmid, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei René Weideli, Polizei-Adjutant, Kantonspolizei

Peter Töngi, Leiter Finanzen Schulgemeinden im Amt für Volksschule, Abteilung Finanzen, zu seinem Masterabschluss Executive MBA, Fachstudium Controller.

Übertritte

Martin Schläpfer, Leiter Finanzen Amt für Volksschule

Julia Hättenschwiler, Sachbearbeiterin, Amt für Wirtschaft und Arbeit Rita Signer, Sekretärin, Staatskanzlei

Wir gratulieren Beatrice Fankhauser-Hohl, Bereichspersonalleiterin DEK im Personalamt, zum Abschluss der Studien als Master of Advanced Studies in Human Resources Management an der ZHAW / Zentrum für Human Capital Management. Patricia Zuber, Lehrlingsverantwortliche im Personalamt, zum Abschluss als Focusing Trainerin, zertifiziert durch das Internationale Focusing Institut New York.

Linus Lüthold, Amstchef Personalamt Jürgen Kern, Leiter Kompetenzcenter Personalamt

Regina Kreis, Leiterin Case Management Berufsbildung, Berufs- und Studienberatung, zum Certificate of Advanced Studies CAS Case Management der Berner Fachhochschule Soziale Arbeit. Dorothea Wiesmann, Leiterin der Regionalstelle Kreuzlingen, Berufsund Studienberatung, zum Abschluss des postgradualen Studiengangs «Master of Advanced Studies in Psychology of Career Counseling and Human Resources Management» der Universitäten Bern, Freiburg und Zürich. Martin Horn, Berufs- und Laufbahnberater in der Regionalstelle Frauenfeld, Berufs- und Studienberatung zum Abschluss des Certificate of Advanced Studies CAS «Krisenintervention» der Fachhochschule St. Gallen.

Ueli Berger, Chef Amt für Berufsbildung und Berufsberatung René Bommeli, Leiter Berufs- und Studienberatung

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16.2.2012

13:49 Uhr

Seite 22

Foto Susanna Grüninger

22 Leute · Ehrungen

Eintritte

Barbara Breuker Wirtschaftsinformatikerin, Amt für Informatik

Agnes Burkhalter Stv. Kantonsärztin, Gesundheitsamt

Marc Bühler Gerichtsschreiber, Bezirksgericht Münchwilen

Eva Dietrich Mitarbeiterin Marketing, Kulturamt/Napoleonmuseum

Ralf Germann Fachexperte Revision, Amt für AHV und IV

Fabian Güttinger Polizei-Gefreiter, Kantonspolizei

Karin Hochreutener Teamleiterin, Migrationsamt

Alexandra Kennel Sachbearbeiterin, Amt für AHV und IV

Andreas Koller Aufseher, Straf- und Massnahmenvollzug

Bettina Kreis Kundenberaterin, Strassenverkehrsamt

Barbara Laely Sekretariatsleiterin IBHGeschäftsstelle und Assistentin des TWI

Karin Madern Berufsberaterin, Amt für AHV und IV

Eva Meier Sachbearbeiterin, Amt für AHV und IV

Pascal Mathias Pfister Sachbearbeiter, GS DJS/ Kant. Ausweisstelle

Margareta Scheidiger Beraterin, BBZ Arenenberg

Reinhard Stutz Sachbearbeiter, Jagdund Fischereiverwaltung

Lorena Trinkler RZ-Systemspezialistin, Amt für Informatik

Karen von der Heydt Sachbearbeiterin, Amt für AHV und IV

Caroline Walther Sachbearbeiterin Migrationsamt

Angela Wingeier Mitarbeiterin Hausdienst, BBZ Arenenberg

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16.2.2012

13:49 Uhr

Seite 23

Bleibt als Zeitzeuge original erhalten: ein Cougar in «Stars and Stripes»Ausführung aus den 70er Jahren. Fotos Florian Stöckli

Beeindruckendes Herzstück: Rolf Seehofer mit dem neu aufgebauten Motor seines Chevrolets Jahrgang 1957.

Vorletzte Seite 23

Autotraum wird im Kuhstall Wirklichkeit Mit «Matchbox»-Autos fing es an, mit 16 kaufte Rolf Seehofer für 50 Franken seinen ersten «Amerikaner», einen 1972er Camaro. Jetzt steht der 40-jährige Verkehrspolizist kurz vor der Verwirklichung seines Traums: der «Frame off»-Resto-Modifikation eines 1957er Chevrolets. Was unter der Abdeckplane hervorkommt, beeindruckt auch Nicht-AutoFreaks: Der mächtige V8-Motor des Oldtimers präsentiert sich in tadellosem Zustand, als wäre er soeben bei den Chevrolet-Werken vom Band gelaufen. «Dieser Motor und vieles andere ist nicht mehr original», klärt Rolf Seehofer auf. Den einstigen V8-Motor des 57er Chevrolets habe er samt Getriebe längst in einem anderen Auto verbaut. Neu hergestellt und veredelt Das Grundprinzip entspricht zwar immer noch dem während über 30 Jahren unverändert gebauten Motorblock, aber praktisch sämtliche Teile sind neu hergestellt und veredelt. «Der gesamte Kurbeltrieb ist geschmiedet, nitriert und fein gewuchtet. Die Zylinderköpfe sind aus Aluminium und CNC gefräst, was bleifreies Benzin ohne Zusatz zulässt. Sämtliche Teile sind von amerikanischen Firmen angefertigt und geliefert worden», erzählt Rolf Seehofer. Geholfen am Zusammenbau haben sein Bruder und gute Freunde. Stolz ist der Besitzer auch auf den auf Hochglanz polierten «8-71 Weiand»-Roots-Kompressor über dem Motorblock, gekrönt von einer

ebenso blanken Luftansaugvorrichtung mit zwei mächtigen Vierfachvergasern. Camaro für 50 Franken Woher stammt denn die Leidenschaft für US-Cars? «Als Knabe war ich von Matchbox-Modellautos nach amerikanischem Vorbild begeistert. In Berlingen gab es zudem einen älteren Herrn, der einen 1978er Pontiac Firebird Formula 400 besass. Wenn wir Buben da mitfahren oder bei der Autowäsche helfen durften, fühlten wir uns wie Könige.» Gross war darum die Freude, als er mit 16 einem Bauern für 50 Franken einen Camaro abkaufte, der hinter der Scheune vor sich hingammelte. «Das Auto habe ich allerdings bis 18 beim Verkäufer gleich wieder eingemottet.» Umfangreiche mechanische Kenntnisse Zwei Jahre nach der Lehre zum Autolackierer wechselte Rolf Seehofer in einen Zweimannbetrieb in Kreuzlingen, der auf den Import, Restaurationen, Tuning und den Handel mit alten US-Autos spezialisiert war. Dort konnte er den Objekten der Begierde so richtig zu Leibe rücken. Neben der Restauration der Karosserien eignete sich der junge Berufsmann umfangreiche mechanische Kenntnisse an. Traumwagen aus Florida Der Chef war es, der ihm 1992 zu seinem Traumwagen verhalf. «In Florida stöberte er einen 57er Chevy onefifty 2 Door Sedan auf, den ich blind für rund 20 000 Dollar kaufte.» Dies zu einem

Kurs von 1,57 Franken. Noch mit einem amerikanischen Nummernschild ausgerüstet, wurde das Auto via Bremerhafen in die Schweiz überführt. Mit der «Old Lizzy», wie der letzte Besitzer, ein pensionierter Elektroniker, die damals bereits betagte, aber gut getunte Dame getauft hatte, nahm Rolf Seehofer an einigen Viertelmeilen-Rennen teil, bis die Hinterachse den Belastungen nicht mehr stand hielt. «Irgendwann repariere ich das und baue ohnehin etwas um», dachte er sich damals, ohne den Umfang des Vorhabens zu erahnen. Bis zu neun Autos im Kuhstall Zunächst fiel der Chevy in einen Dornröschenschlaf, weil der Besitzer mit anderen Projekten alle Hände voll zu tun hatte. Zeitweise standen bis zu neun Amerikanerwagen im zur Werkstatt umgebauten Kuhstall in Hinterhomburg. «Den entscheidenden Anstoss, das Projekt umzusetzen und mich nur auf ein Auto zu konzentrieren, gab meine Frau», erinnert sich Rolf Seehofer. Sie war es auch, die ihm immer wieder den Antrieb zum Weitermachen gab. Wie wird ihm nun zu Mute sein, wenn er nach zwölf Jahren Arbeit und erheblichem Mitteleinsatz endlich die «Old Lizzy» auf der Strasse bewegen darf? «Natürlich freue ich mich, habe aber auch eine gewisse Ehrfurcht davor.» Und die Entschädigung für all die Mühen: «Entspanntes Cruisen mit der Familie.» Florian Stöckli

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16.2.2012

13:49 Uhr

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Impressum Redaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst (Vorsitz); Linus Lüthold, Personalamt (Vorsitz Stv.); Martin Bächer, Amt für Mittel- und Hochschulen; Anne-Mette Baumgartner, personalthurgau; Heinz Brandner, DEK; Pius Lang, Pensionierten-Vereinigung; Anita Enz, Amt für Umwelt; Karin Enzler, DBU; Alex Fey, DJS; Christoph Greminger, Kantonspolizei; Susanna Grüninger, Informationsdienst; Peter Guarisco, BLDZ; Manuela Olgiati, Naturmuseum; Gabriele Scheiber, DIV; Florian Stöckli, Informationsdienst. Grafik |Layout Nicola Tauro, dfp Kommunikation AG, Weinfelden Druck Sonderegger Druck AG, Weinfelden Redaktion Susanna Grüninger, Informationsdienst, [email protected] Administration (Adressänderungen) Karin Schreiner, Personalamt, Marktplatz, St. Gallerstr. 11, 8510 Frauenfeld, Telefon 052 724 13 46, Fax 052 724 13 53, [email protected] Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 16. März 2012

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Wettbewerb

Leuechralle

79 Antwortcoupons gingen ein, 72 waren mit den richtigen Lösungen versehen. Wir gratulieren den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern!

Höhere Mathematik

«Leuetatze-Wettbewerb» 1 · 2012

E = mc2. Diese Formel kennt fast jede und fast jeder. Richtig verstehen werden sie aber nur die wenigsten. Zur grossen Mehrheit der weitgehend Unwissenden zählt sich übrigens auch der Schreibende. Aber darum geht es auch nicht, oder vielleicht doch, wenn man sich folgende Formel zu Gemüte führt: G – R + GN + B + T. Ich gestehe gerne, dass ich keine Ahnung davon hatte, bis der Regierungsrat die Verordnung über die Gebühren für Geodaten zu verabschieden hatte und ich ebenfalls in den Genuss eines Exemplars kam. Nun, selbst für mich als Mathematikmuffel, dem normalerweise schon beim Anblick von mathematischen Formeln die Magensäure aufbegehrt, ist diese Buchstabenaneinanderreihung nachvollziehbar, wenn ich weiss, dass G für Grundgebühr steht, R für Rabatt, GN für den Zuschlag oder die Reduktion für die gewerbliche Nutzung, B für die Bereitstellungskosten und T für die Transportkosten – da ist ja simpelste Subtraktion und Addition, ist ja gelacht. Aber wofür das Ganze? § 5 Absatz 1 der Verordnung klärt mich auf: Die Gebühr für die Daten der amtlichen Vermessung sowie für die Orthofotos berechnet sich wie folgt: Na, Sie wissen schon… Die höhere Mathematik folgt dann auf dem Fuss in § 7 Absatz 1 mit folgender Formel: G = IE x M0.75 – so berechnet sich die Grundgebühr für Vektordaten, Rasterdaten und Punkte, wobei IE für Einheitspreis pro Informationseinheit und M für die Menge (z.B. Fläche, Punkte, Pixel) steht. Wenn Sie jetzt nicht weiterkommen, hilft vielleicht § 7 Absatz 2: Bei zusammengesetzten Produkten errechnet sich die Grundgebühr als Summe der verwendeten standardisierten Produkte! Ich habe schon längst aufgegeben und freue mich, dass wir bei der kantonalen Verwaltung keine grösseren Probleme haben, ausser allenfalls das drohende Sparpaket.

Name

Walter Hofstetter

Die richtigen Antworten 1. Movis AG 2. Thurgauer Krebsregister 3. Hans Ruedi Fricker 4. Seite 7 Die Gewinner 1. Werner Häusermann-Meyer, Frauenfeld (zwei Halbtax-Tageskarten «Ostwind») 2. Heidi Hagios, Romanshorn (Thurgauer Sackmesser) 3. Jennifer Rickenbach, Frauenfeld (Thurgauer Schirm) Wer kennt die «Leuetatze»? 1. Wieviele Personen arbeiten im Veterinäramt? 2. Was kostet die Solarvignette pro Jahr? 3. In welchem Amt ist die Patientenstelle Ostschweiz zu finden? 4. Von welcher Seite stammt der obenstehende Bildausschnitt? Lösungen an «Leuetatze»-Wettbewerb, Informationsdienst, Schlossmühlestrasse 9, 8510 Frauenfeld oder per E-Mail an: [email protected], Stichwort: LT-Wettbewerb

Adresse Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Einsendeschluss: 16. März 2012

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