January 21, 2018 | Author: Nicole Berger | Category: N/A
1 KulturAmbulanz Gesundheit.Bildung.Kultur. Das Geheimnis des gelingenden Lebens Eine Vortragsreihe zum Thema seelische ...
KulturAmbulanz Gesundheit.Bildung.Kultur.
Das Geheimnis des gelingenden Lebens Eine Vortragsreihe zum Thema seelische Gesundheit 5. November 2012 bis 1. Juli 2013 Kulturambulanz – Haus im Park
„Das Geheimnis des gelingenden Lebens“ Eine Vortragsreihe am Klinikum Bremen-Ost zum Thema seelische Gesundheit Was können wir von der Musik, von Künstlerbiographien oder Kunstwerken lernen? Was hat die Neuropsychologie damit zu tun?
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Wir alle wünschen uns ein gutes Leben und das bedeutet, dass verschiedene Voraussetzungen ins Auge gefasst werden müssen. Neben den existenziellen Grundlagen – Wohnung, Gesundheit, Arbeit – gibt es zahlreiche Facetten, die in unterschiedlicher Bedeutung für den Einzelnen von Belang sind. Das sind die „höheren Werte“, wie sie der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow in seiner berühmten Bedürfnispyramide oben ansiedelt. Man kann sie so zusammenfassen: die Sinnerfahrung und die Selbstverwirklichung. Hier haben Literatur, Kunst und Musik ihren Platz. Alle drei vermitteln neben der Wissenschaft tiefe Erfahrungen, nach denen die Menschen seit Jahrtausenden ein drängendes Bedürfnis verspüren. Auch die Antworten der Psychologie auf die Sinnfrage und die Überwindung von Lebenskrisen sind zentrale Themen der Vorträge. Künstler, Musiker und die Literatur sind hervorragende Beispiele für den Kampf um das gelingende Leben und die Gefahren, die dem entgegenstehen. In Vorträgen und Vortragskonzerten möchten wir diese Dimensionen vorstellen. 3
Ana-Marija Markovina Die gebürtige Kroatin studierte in Berlin, Wien und Weimar und lebt heute in Köln. Ihre Konzertreisen führten sie bislang in über 40 Länder. Sie war Solistin bei Orchestern wie dem New Japan Philharmonic Orchestra Tokyo, dem Oulu Symphony Orchestra oder dem Romanian Radio Philharmonic Orchestra Bukarest. Sie gab Konzerte in der Berliner Philharmonie, im Konzerthaus Berlin, in der Laeisz-Halle Hamburg, im Herkulessaal München, im Wiener Musikverein, dem Auditorium di Milano, in London, Amsterdam, Luxemburg, Prag, Kyoto, Osaka, Tokyo, etc. Sie war Gast beim Klavierfestival Ruhr, beim Schleswig-Holstein Musikfestival, bei den Europäischen Festwochen Passau, beim Internationalen Piano Festival Yokohama, Japan, beim Piano Stars Festival Lettland etc. Ihre zahlreichen Rundfunk- und CD-Einspielungen dokumentieren ihr hohes künstlerisches Niveau. 4
Helmut Reuter Helmut Reuter, Prof. Dr. phil. und Dipl. Psychologe, wurde 1946 in Köln geboren. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der universitären Forschung, der Psychiatrie, Psychotherapie und Lebensberatung, ist er 1995 zum außerplanmäßigen Professor der Universität Bremen berufen worden. Seit 2004 vertritt er als Professor am Institut für Psychologie und Kognitionsforschung (IPK) der Universität Bremen (Ltg. Professorin Dr. Canan Basar-Eroglu) die Fächer Kunst- und Kulturpsychologie, Allgemeine Psychologie (Neuropsychologie), Sozialpsychologie und Rechtspsychologie.
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5.11.2012 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Carl Philipp Emanuel Bach
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Künstlerische Kreativität Das Geheimnis eines gelingenden Lebens Kreativität ist ein besonderes Zentrum für die Stabilität der Persönlichkeit. Sie meint die Gestaltungsmöglichkeiten des Lebens. Verdeutlichen kann man das in der künstlerischen Arbeit und da insbesondere in der musikalischen. Wir besprechen diese Voraussetzungen und stellen sie an Werken von C.P.E Bach konzertant dar.
Bild: Adolph Menzel, „Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci“; Google Art Project
Künstlerische Kreativität Woher kommt das unerhört Neue?
19.11.2012 19:00 Uhr Vortrag
Eine Gefahr für jeden Lebenslauf ist die Routine. Routine heißt Lähmung der Gestaltungsmöglichkeiten. Was passiert in unserem Kopf, wenn wir erstens in den Routinen stecken bleiben und zweitens aus den Routinen aufbrechen zu neuen Ufern? Der Maler Gerhard Richter und der Dichter Thomas Mann stehen für den kreativen Umgang und die Überwindung der Routine.
Bild: Gerhard Richter, „Kerze“, 1982; Foto: Christies
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3.12.2012 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Robert Schumann
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Menschliche Krisen Persönlichkeitsstörungen Den Zyklus der Vorträge zur Krisenproblematik beginnen wir mit dem umfassendsten Beispiel für menschliche Probleme: die gestörte Persönlichkeit. Welche Erscheinungsformengibt es, was gibt es für Therapien, was gibt es für Entwicklungen? Unser Grundverständnis ist: Krisen sind Aufgaben. Robert Schumann und E.T.A. Hoffmann sind eindrucksvolle Beispiele für den Kampf mit der Persönlichkeitsstörung.
Bild: Helmut Reuter, aus dem Illustrationszyklus: Proust: “A la recherche du temps perdu“
Menschliche Krisen Störungen des zwischenmenschlichen Gesprächs
10.12.2012 19:00 Uhr Vortrag
Manchmal hat man den Eindruck, dass wir im Zeitalter der Sprachlosigkeit leben. Missverständnisse, Sprachfloskeln – SMS und Twitter – oder Schweigen bestimmen unseren Alltag. Was ist dagegen zu tun? Das Mittel dagegen ist in der vergangenen Sprachkultur zu finden: Etwa bei Proust oder in den Briefen der Franziska Gräfin Reventlow. Das Symbol des Sprachzerfalls aber ist der Dadaismus. Bild: Helmut Reuter, aus dem Illustrationszyklus: Proust: “A la recherche du temps perdu“
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07.01.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Mozart und Strauß
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Eitelkeit Die „Rampensäue“ Auftritte, seien sie in der Musik, der Literatur, Theater oder Wissenschaft, fordern eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur. Welche Merkmale hat eine solche Persönlichkeit? Hängt der Erfolg davon ab oder gibt es auch andere Einflussgrößen? Sind solche Persönlichkeiten vielleicht auch in anderen Berufsfeldern gefragt? Musiker aller Stilrichtungen waren und sind hervorragende Beispiele.
Bild: Richard Wagner in Luzern, 1868, Wikipedia
Eitelkeit Narzisstische Selbstüberhöhung
21.01.2013 19:00 Uhr Vortrag
Ist Selbstüberschätzung ein Charakterfehler oder eine Voraussetzung für den Erfolg? Wie hat sich das Verhältnis von Bescheidenheit, Zurückhaltung und demonstrativer Selbstüberschätzung in unserem Alltag verändert? Gibt es neue Normen? Und wie war und ist das in der Kunst? Haben Narzissten größere Erfolge? Beispiele: Marcel Proust, Thomas und Klaus Mann, Nietzsche, Salvador Dalí. Bild: Salvador Dalí; Foto: Allan Warren
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04.02.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Richard Wagner
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Gradus ad Parnassum Erotische Ausstrahlung Es gibt die Vorstellung, dass es nichts Erotischeres gibt als den Erfolg. Was ist davon wahr und wie zeigt sich das? Die großen Podiumsvirtuosen der Vergangenheit und Gegenwart stehen dafür: Liszt, Wagner, Mick Jagger, Madonna.
Bild: Theodor Hosemann, „Franz Liszt im Konzertsaal“ 1842; Klassik Stiftung Weimar
Gradus ad Parnassum Reichtum
18.02.2013 19:00 Uhr Vortrag
Heute wird Erfolg mit Einkommen, Geld und Reichtum kurzgeschlossen. Was macht Geld mit dem Bewusstsein der Menschen? Gibt es Erfolg, der sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt und was passiert, wenn die Belohung durch Geld ausbleibt? Beispiele: Gerhard Richter und Cy Twombly (Kunst), Lion Feuchtwanger und Philipp Roth (Literatur).
Bild: „Dagobert Duck“, craytoncomicblog.wordpress
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04.03.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Urspruch, Wolf und Le Beau
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Vergessene Schicksale Der Komponist im Kämmerchen Es gibt das berühmte Spitzweggemälde „Der arme Poet“. Die Dachstube, in die es hineinregnet, ist der Ort an dem Werke geschaffen werden, die niemand lesen wird. Handelt es sich hierbei um ein frühes Stadium, das vielleicht doch zum Erfolg führt? Warum setzt man sich dem aus? Welche Motive gibt es hierfür? Was meint der Begriff „Frustrationstoleranz“? Bespiele aus der Literatur: Irene Nemirovsky und Sandor Marai, Malerei: Vincent Van Gogh und Emil Nolde.
Bild: Carl Spitzweg, „Der arme Poet“, 1839; Wikipedia
Vergessene Schicksale Dilettantismus und Professionalität
18.03.2013 19:00 Uhr Vortrag
Was unterscheidet eigentlich Profis in den verschiedenen Kunstdomänen (Musik, Lyrik, Malerei, Literatur) von den Liebhabern? Hat Liebhaberei einen eigenen Wert? Wie sieht das in unserer heutigen Gesellschaft aus, in der Professionalität einerseits gefordert, aber andererseits nicht mehr gefördert wird? Welchen Beitrag leistet die Liebhaberei zur seelischen Gesundheit?
Bild: Silvestro Lega, „Il canto di uno stornello“ (Ausschnitt), 1868; Wikipedia
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15.04.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von J.S. Bach, C.P.E. Bach, Haydn und Beethoven
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Künstlerische Kreativität Weg vom Schüler zum Meister Kreativität fällt nicht vom Himmel. Man baut auf dem Vorbild anderer auf („Auf den Schultern eines Riesen stehen“). Der Schüler orientiert sich an seinem Lehrer, um ihn schließlich zu überwinden und seine eigene Sprache zu finden. Die Musik von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven illustriert in hervorragender Weise diese Weiterentwicklung.
Bild: Raffael, „Die Schule von Athen“ (Ausschnitt), 1509; Wikipedia
Menschliche Krisen Liebeskummer Liebeskummer ist eines der ältesten menschlichen Themen. Für die Betroffenen immer wieder neu und doch uralt. Besonders Literatur und Musik haben sich des Themas angenommen und können die allgemeingültigen psychologischen Konflikte ausdrücken. Das ist hauptsächlich die Gefühlswelt der Romantik: Schubert, Schumann, Beethoven, Chopin. In der Musik werden kreative Möglichkeiten sichtbar, das Leid unglücklicher Liebe zu bewältigen. Bild: John Everett Millais, „Ophelia“, Google Art Project
06.05.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Schubert, Beethoven und Chopin
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20.05.2013 19:00 Uhr Vortrag
Menschliche Krisen Geldprobleme Es hängt von vielen psychologischen Voraussetzungen ab, ob Geldprobleme eine menschliche Krise darstellen. Was ist die Voraussetzung dafür, dass Geldmangel einen Einfluss auf das Seelengleichgewicht hat? Wie kommen Geldprobleme zustande (Kauf-, Spiel-, Sex-, Drogensucht) und welche Einflussmöglichkeiten gibt es? Beispiele: van Gogh, Dostojewski, Bukowski, Henry Miller, Mozart, Balzac, James Joyce.
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Bild: Vincent Willem van Gogh, „Die Kartoffelesser“, 1885; Wikipedia
Eitelkeit Persönliche Stile: Kleidung, Wohnung und Lebensstil Künstler sind Meister der Selbststilisierung. Wozu dient das? Ist das ein Markenzeichen? Oder schafft es persönliche Sicherheit? Die Antworten können sehr verschieden ausfallen und wir illustrieren das an prominenten Beispielen: Liszt, Wagner und Lady Gaga.
Bild: Josef Hoffmann, Palais Stoclet in Brüssel, 1911
03.06.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Mozart, Wagner und Liszt
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17.06.2013 19:00 Uhr Vortrag
Eitelkeit Die histrionische Persönlichkeit „Histrio“ ist der Schauspieler im Lateinischen. Sind wir alle Schauspieler und fordert die Gesellschaft das von uns? Was bleibt von der Echtheit unserer Persönlichkeit, wenn wir glauben, schauspielern zu müssen? Welche Rolle spielen die Medien? Beispiele: Tom Wolfe, Salvador Dalí, Oscar Wild.
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Bild: Helmut Reuter, ohne Titel
Gradus ad Parnassum Der Salonlöwe Ein bestimmter Künstlertyp faszinierte schon immer sein Publikum: Der brillante Unterhalter, der über seine Kunst hinaus die Menschen in seinen Bann zog. Dieser Typ ist heute im Berufs- und Wirtschaftleben gefragter denn je. Was sind seine psychologischen Voraussetzungen?
Bild: Joseph Danhauser, „Erinnerung an Franz Liszt, 1840
01.07.2013 19:00 Uhr VortragsKonzert mit Musik von Chopin und Liszt
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Das Institut für Bildung und Kultur Das Institut für Bildung und Kultur (IfBK) GmbH in Köln hatte einen ganz zentralen Gründungsgedanken: Bildung wird in den traditionell damit befassten Institutionen (Schulen, Universitäten, VHS, etc.) oft nach einem strengem Curriculum vermittelt. Unser Anliegen ist es, den Gedanken der Bildung, der besonders durch die künstlerische und musikalische Arbeit bereichert wird, für ein allgemeines Publikum erlebbar zu machen. Damit legen wir uns nicht auf eine bestimmte Adressatengruppe fest, sondern versuchen gerade auch, Anregungen und Bedürfnisse aufzunehmen und in unsere Bildungsprojekte zu integrieren. Insofern verstehen wir uns ausdrücklich als adressatenbezogen. Die aktuelle Diskussion betont nachdrücklich die Beziehung zwischen einem positiven Lebensgefühl, seelischer Gesundheit, unbeeinträchtigter Lebenserfahrung und der Bildungsdimension. Bildung führt zu einem Leben in Übereinstimmung mit sich selbst. Unser Bildungsverständnis meint auch nicht nur die Vermittlung von Ausbildungsinhalten, sondern darüber hinaus die Dimension der Persönlichkeitsbildung. Ein Motiv für unsere Gründung war die Vermutung, dass genau dieser Zusammenhang in Vergessenheit geraten ist. 22
Eintrittspreise VortragsKonzert Vortrag Fünferabo Sechzehnerabo
12,00 8,00 40,00 110,00
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Karten und weitere Infos KulturAmbulanz Telefon: 0421/408-1757
[email protected]
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Veranstalter KulturAmbulanz – Haus im Park Züricher Str. 40, 28325 Bremen Telefon: 0421/408-1757
[email protected] Die KulturAmbulanz ist eine Einrichtung der Gesundheit Nord Eine Kooperation mit dem IfBK Köln, Konzept: Prof. Helmut Reuter Unterstützt durch das Netzwerk seelische Gesundheit und Zukunftsgestaltung
Ost erh o lzer Lan dstraße
Haltestelle Poggenburg Buslinien 33, 34
Haltestelle Graubündener Straße Züric Straßenbahnlinie 1 her Stra ße Haltestelle Buslinie 25
Klinikum Bremen-Ost
Osterholzer Heerstr
Haltestelle Buslinien 40, 41
aße
www.kulturambulanz.de
www.ifbk.com