JAHRESBERICHT NORMEN VERBINDEN

February 17, 2016 | Author: Lothar Walter | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

Download JAHRESBERICHT NORMEN VERBINDEN...

Description

JAH RESBER I C H T NORM EN VERBIN D EN

6 0 6 0 1 2 3 4

0 1 0 0 7 0 5

2 4 7 5 1 1

6 2 8 8 3 0 8 0 3

Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE

Impressum

Herausgeber VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V. als Träger der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE Stresemannallee 15 (VDE-Haus) 60596 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 6308-0 Telefax: +49 69 6308-9863 E-Mail: [email protected] Internet: www.dke.de

Konzeption & Realisierung Eisenhut Rütten GmbH Kommunikationsagentur www.eisenhutruetten.de

2

Inhaltsverzeichnis

4

Vorwort

10

Umbau des Firmensitzes

14

DKE Tagung 2013 – ENERGIE IDEEN Made in Germany

20

Aus den Fachbereichen

48

Internationale und europäische Normung

78

Standardisierung + Innovationen

104

Serviceleistungen für Normung und Standardisierung

112

DKE – die Kennzahlen

114

DKE – die Organisation

120

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

130

Struktur der DKE-Geschäftsstelle

131

DKE – Mitglieder der Lenkungsgremien

3

Jahresbericht 2013

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser, erinnern Sie sich noch an die Rechenschieber, die einem das Rechnen erleichterten? Von diesen Rechenschiebern bis hin zum ersten elektrischen Taschenrechner vergingen ein paar Jahrhunderte. Aber die Entwicklung des Taschenrechners war dann geradezu rasant. Waren zuerst nur einfache Rechenoperationen möglich, können heute auch komplizierte Funktionsgleichungen prompt gelöst werden. Und das nicht nur mit dem Taschenrechner – auch das Telefon hat mittlerweile das Rechnen gelernt. Smartphone nennt es sich jetzt. Smart ist ein Synonym für klug, pfiffig oder schlau. Dank der technologischen Entwicklung wird um uns herum in der letzten Zeit auf einmal alles klug, pfiffig oder schlau. Smart Grids bilden die Basis, indem sie die Energietechnik mit der Informations- und Kommunikationstechnik verbinden. Smart Meter Gateways wissen, wann es den preiswerten Strom gibt, und steuern den Verbrauch entsprechend. Das Smart Home kümmert sich um Zugangskontrolle, Temperatur, Licht, Musik oder Haushaltsgeräte. Beim Smart Traffic geht es um die intelligente Verkehrsführung. In Smart Cities werden demografischer Wandel, Klimaveränderungen und Datensicherheit die Herausforderungen der Zukunft sein.

4

Die Verknüpfung der unterschiedlichen Technologien miteinander ist die Gemeinsamkeit aller „Smarties“. Basis für das Funktionieren ist eine gemeinsame Standardisierung und Normung mit Einbindung aller Interessierten – von Hochschulen, Stromversorgern über den Mittelstand, das Handwerk und die Anwender. Menschen kommunizieren und entwickeln Spezifikationen, die den Fortschritt auf ein breites Fundament stellen. Die DKE bietet die Plattform und die Infrastruktur für diesen Austausch. Sie initiiert Gremien und Arbeitsgruppen,

5

Jahresbericht 2013

Vorwort

in denen Technische Experten ein Forum finden, den Fortschritt effektiv weiter voranzutreiben. Die Fachtagung zur Informationssicherheit im Dezember 2013 war so eine Plattform. Denn je intensiver der Mensch in der smarten Welt lebt, desto gläserner erscheint er. Diese Transparenz gilt es zu schützen und die Privatsphäre zu wahren. Ebenso müssen Unternehmen und Betriebe sich vor Datenklau und Cyber-Angriffen schützen. Sie begrüßten deshalb in besonderem Maße die erfolgreiche Verabschiedung des neuen, internationalen, sicherheitsrelevanten Fachberichts, der es Energieversorgern ermöglicht, vorhandene Prozesskontrollsysteme in das Informationssicherheitsmanagement im Unternehmen einzubinden, und Anlass für eine Feierstunde in Berlin war. Normung verläuft seit vielen Jahren auf genau vorgezeichneten Wegen. Doch die Umwelt verändert sich. Um auch in Zukunft attraktiv und innovativ zu bleiben, dürfen wir den Blick über den Tellerrand hinaus nicht scheuen. Immer mehr Menschen kommunizieren smart miteinander. Vor diesem Hintergrund hat die DKE die Initiative „Next Generation“ ins Leben gerufen. Wir suchen den Kontakt und Austausch mit Berufseinsteigern und wollen, unterstützt durch ihre Ideen und Vorstellungen von Normung und Standardisierung, einen Weg finden, den Spagat zwischen unserer mittlerweile sehr schnelllebigen Zeit und der gründlichen, zeitintensiven Normung zu schaffen.

6

Interaktive Version des DKEJahresberichtes auf unserer Homepage V

Darüber hinaus haben wir unseren Jahresbericht weiter modernisiert. Die Printversion im Magazinstil wird Ihnen einen Überblick über Themen und Aktivitäten verschaffen, die für die DKE im vergangenen Jahr von besonderer Bedeutung waren. Weiterführende Informationen und zusätzliche Themen stehen Ihnen in der vorliegenden PDF-Version zur Verfügung. Außerdem ist der Jahresbericht als interaktive Version auf unserer Homepage sowie innerhalb unserer App verfügbar. Bei allen, die dabei helfen und geholfen haben, die Normung weiter voranzutreiben und unsere Welt sicherer zu machen, möchte ich mich auf diesem Wege ganz herzlich bedanken. Ich bin sicher, genau wie ich wissen Sie bereits: NORMEN VERBINDEN

Wolfgang Hofheinz

7

Jahresbericht 2013

15

*RFID: Radio-Frequency Identification ermöglicht die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen und erleichtert damit erheblich die Erfassung von Daten. Diese Technik macht Produkte zu Smart Objects und so zum Teil des „Internets der Dinge“. RFID-Technologie ist unter anderem in der Norm ISO/IEC 15962 (2013-03) näher spezifiziert.

8

962 SMARTES WACHSTUM

NORMEN VERBINDEN IT-Experte Michael Spitz verantwortet die Planung eines großen Logistikkonzerns. Und sorgt so dafür, dass Blumen und Pflanzen aus Holland, Südafrika und Thailand nicht nur frisch und rechtzeitig in Mareikes Blumenladen sind, sondern dass sie auch jederzeit weiß, wo sich ihre Lieferung gerade befindet. RFID-Technologie* und IT-gestützte Logistikplanung helfen Michael Spitz außerdem dabei, Transportwege effizienter zu gestalten, CO2 zu reduzieren und Transportkosten zu senken. Davon profitieren auch Mareike und ihr florierendes Geschäft.

9

Jahresbericht 2013

Umbau des Firmensitzes Renovierung VDE-Hauptgebäude Standort Frankfurt am Main Ermöglicht Kommunikation und moderne Dienstleistungen

Technik In 2013 wurde die in 2012 begonnene Renovierung des 1978 errichteten Frankfurter Gebäudes in der Stresemannallee 15 abgeschlossen. Die Notwendigkeit der Komplettsanierung ergab sich aus dem Alter der installierten Gebäudetechnik, speziell der Heizung und Klimatisierung. Für die energetische Sanierung wurde das Gebäude in den Rohbauzustand zurückversetzt. Heizung, Sanitäranlagen, Klimatisierung, Fenster, Elektroinstallation, IT-Infrastruktur und Gebäudeleittechnik wurden auf den Stand moderner Bürogebäude gebracht.

Gebäude dient den Menschen Bedeutender als die vorgenannten, vordergründigen technischen Aspekte sind die übergeordneten Ziele. Der VDE bringt Menschen zusammen. Dazu gehören die Technischen Experten der DKE-Gremien, VDE-Mitglieder, unsere Besucher und nicht zuletzt die Mitarbeiter, die hinter dem umfangreichen Dienstleistungsportfolio des VDE stehen. Ein zukunftsorientiertes Gebäude soll die hier zusammenkommenden Menschen bei der Umbau im VDE-Haus in Frankfurt am Main Erreichung gemeinsamer Ziele unterstützen. 10

Konferenzbereich Die bisher im Bürobereich verstreuten Sitzungsräume mit 32 Plätzen wurden zu einem kompakten Konferenzbereich mit acht Sitzungsräumen und mehr als 110 Plätzen ausgebildet, der von den Büroflächen getrennt ist. Am Standort Frankfurt stehen damit insgesamt 15 Sitzungsräume für 260 Teilnehmer bereit. Um unterschiedlichen Veranstaltungsformen Rechnung zu tragen, ist die Möblierung der neuen Konferenzräume flexibel. Jeder Sitzplatz verfügt über einen eigenen Stromanschluss. Die Verbindung zur Projektion mit dem Beamer bzw. LCDGroßbildschirm kann sowohl per Funk als auch konventionell mittels Kabelanschluss erfolgen. Der gesamte Konferenzbereich wird mit einem eigenen WLAN für Sitzungsteilnehmer versorgt.

Büroflächen Soweit es die vorhandene Gebäudearchitektur zuließ, wurden offene Bürostrukturen umgesetzt. Für etwa 150 Mitarbeiter wurden geeignete Raumangebote für vernetztes Arbeiten und Handeln geschaffen. Der Know-how-Transfer zwischen Mitarbeitern und Führungskräften wird einfacher. Die Standardisierung von Flächen, Arbeitsplätzen, Technik und Mobiliar ermöglicht hohe organisatorische Flexibilität, wie beispielsweise das Bilden von abteilungsübergreifenden Projektgruppen. Zwei Meetingpoints mit Teeküchen und fünf flexibel nutzbare Räume eröffnen neue Perspektiven der Zusammenarbeit und Kommunikation. Arbeitsplatzdrucker wurden durch Printpoints und Druckerräume abgelöst. Die flächendeckende WLANVersorgung mit dem VDE-Hausnetz erlaubt Mitarbeitern, überall im Gebäude mit transportablen Geräten zu arbeiten. 11

Jahresbericht 2013

SMARTE ENERGIE

61

NORMEN VERBINDEN Matthias Meurer wohnt in München. Bekanntlich ein ziemlich teures Pflaster. Deshalb nimmt man hier die Chance zu sparen auch gerne wahr. Zum Beispiel im Haushalt. Gut, dass das Smart Grid* diese Möglichkeiten bietet. Denn seit bei Matthias ein Smart Meter Gateway installiert wurde, läuft seine Waschmaschine, wenn der Strompreis besonders günstig ist. Zum Beispiel weil die Sonne scheint oder ordentlich Wind weht. Und wenn es in Bayern einmal länger regnet, kommt der Strom eben von Windmüller Hansen aus Schleswig-Holstein. Davon profitieren alle: durch ein stabiles Netz, mehr grünen Strom und marktgerechte Preise. 12

850

*Smart Grid ist das Schlagwort für das Internet der Energie. Und genau wie im „echten“ Internet stimmen sich hier Angebot und Nachfrage durch Informationsaustausch aufeinander ab. Gerade durch die zunehmende Integration erneuerbarer Energien und dezentraler Energieerzeugung wird es jedoch immer wichtiger, zuverlässige Verbrauchsprognosen für die nahe und mittlere Zukunft zu erstellen – damit Strom auch in Zukunft so sicher verfügbar ist, wie wir es gewohnt sind. Das Erfolgsrezept liegt in einem intelligenten Mix aus neuen Stromtrassen, modernen Hochleistungskabeln, effizienter Stromnutzung und intelligenter Verteilung. Die DKE arbeitet mit daran, dass Strom in Deutschland grüner wird und doch sicher bleibt. Zum Beispiel mit der Norm DIN EN 61850.

13

Jahresbericht 2013

DKE Tagung 2013 ENERGIE IDEEN Made in Germany

Die DKE Tagung unter dem Motto „ENERGIE IDEEN Made in Germany“ fand am 16. Mai 2013 im Offenbacher Büsing Palais statt. In dem Bestreben, die elektrische Sicherheit zu gewährleisten, liegt die aktuelle technische Herausforderung insbesondere im Bereich der Stromversorgung und -vernetzung. Beides ist Grundlage, wenn es um visionäre Themen wie zum Beispiel Smart Home + Building geht. Technische Veränderungen der Zukunft sind jedoch nur durch eine entsprechende Energieversorgung zu realisieren. Da die erneuerbaren Energien nicht 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen, gilt es, durch intelligente Kopplung von konventioneller mit alternativer Energie oder durch neue Speichermöglichkeiten für produzierte Energie Lösungen zu finden. Während der Tagung gab es zahlreiche Gelegenheiten zum Informationsaustausch und viele interessante Fachvorträge, in denen die Redner ENERGIE IDEEN und die Aspekte ihrer Umsetzung präsentierten.

14

Schon von Weitem sind die Flaggen der DKE Tagung zu erkennen

Vortragsdownload und Filme zur DKE Tagung auf unserer Homepage V

Dr. Christoph Gehlen von der Amprion GmbH stellte einen Netzentwicklungsplan und dessen Perspektiven für die Energiewende vor. Eine völlig neue Möglichkeit der Energiespeicherung bietet die Wasserstoffelektrolyse, die Erik Wolf, Mitarbeiter der Siemens AG, präsentierte. An der Technischen Universität Darmstadt wird an einem Energieversorgungsnetz für die Energiewende geforscht, das Professor Dr. Jutta Hanson dem Publikum erläuterte. An der Universität Erlangen hingegen ist ein neuer Kraftstoff Forschungsgegenstand. Professor Dr. Wolfgang Arlt informierte über den „Zaubersprit“ Carbazol und dessen mögliche Einsatzgebiete. Inwiefern die Vernetzung schon heute alles umfasst und was es mit dem Internet der Energie auf sich hat, beschrieb Professor Dr. Gunter Dueck sehr kurzweilig in seinem Beitrag. 15

Jahresbericht 2013 DKE Tagung 2013

DKE Tagung 2013

Angeregt durch das Young Professional Programme der IEC hat die DKE die Initiative „Next Generation DKE“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, den Einfluss von Berufseinsteigern in der DKE zu stärken und ihre aktive Mitarbeit in der Normung und Standardisierung zu fördern. Dies war auch der Schwerpunkt des Workshops am Vortag der DKE Tagung 2013. Es wurden Ideen gesammelt und ein Konzept zur Erreichung der Ziele erstellt, welches von Frau Kothe während der DKE Tagung im Rahmen einer Präsentation vorgestellt wurde.

DKE-Geschäftsführer Dr. Bernhard Thies führte durchs Programm

16

Am Ende der Tagung zeigten sich die Tagungsteilnehmer überrascht angesichts der Vielfalt der präsentierten Themen. Die vorgebrachten ENERGIE IDEEN waren weit gefächert, sehr informativ und gingen weit über das Thema Energiewende hinaus.

Wolfgang Hofheinz während seiner Rede auf der DKE Tagung

17

Jahresbericht 2013 DKE Tagung 2013

SMARTE WEGE

61

NORMEN VERBINDEN Die Smart City! Visionen werden immer schneller Realität. Es bleibt zwar noch unendlich viel zu tun, aber die Entwicklung hin zu Städten, die freundlich zu Mensch und Umwelt sind, nimmt immer klarere Formen an. Allein durch die Alternativen, die sich im Straßenverkehr bieten. Jeder hat die Wahl: Meike Schneider zum Beispiel fährt seit zwei Jahren mit dem E-Bike zur Arbeit. Und wenn sie am Wochenende mit der ganzen Familie raus aufs Land möchte, nutzt sie ein Elektroauto von einem der zahlreichen Carsharing-Anbieter. E-Mobility* hilft in jedem Fall dabei, ganz neue, smarte Wege zu gehen.

18

980

*E-Mobility steht für weit mehr als nur Elektroautos. Sie steht für völlig neue Konzepte der Fortbewegung – mit elektronischen Bussen, Fahrrädern und Motorrollern. Ganz neue Industrie-Allianzen entstehen, wenn z. B. ein Energieversorger mit einem Automobilhersteller kooperiert und den grünen Strom zum Fahren liefert. Eine Ladeinfrastruktur wächst heran, mit privaten bzw. öffentlichen Ladepunkten und unterschiedlichsten Konzepten – von konventioneller Ladung über Schnellaufladung mittels Gleichstrom bis hin zu induktiver Ladung, die gar keinen physischen Stecker benötigt. Diese hat die DKE beispielsweise in den Normen der Reihe DIN EN 61980 dokumentiert.

19

Jahresbericht 2013

Aus den Fachbereichen Fachbereich 1: Allgemeine Elektrotechnik, Werkstoffe der Elektrotechnik, Umweltschutz

Leitlinien zu Softwareaspekten der Zuverlässigkeit Bedingt durch den steigenden Grad der Automatisierung wird in heutigen Produkten und Systemen in großem Umfang Software eingesetzt. Dies ist zum Beispiel bei Softwareanwendungen in speicherprogrammierbaren Steuerungen, in Rechnersystemen und in Kommunikationsnetzen der Fall. Der Gestaltung von Software kommt bei der Datenverarbeitung, der Überwachung und dem Schutz sicherheitsrelevanter Güter sowie bei den Kommunikationsbeziehungen in Netzdiensten eine Schlüsselrolle zu. Für das erfolgreiche Erreichen einer hohen Systemleistung und umfassender Datenintegrität spielt die Softwarezuverlässigkeit eine entscheidende Rolle. In der neuen Norm DIN EN 62628 „Leitlinien zu Softwareaspekten der Zuverlässigkeit“ werden die gegenwärtig in der Industrie üblichen Vorgehensweisen vorgestellt und es wird eine Methodik beschrieben, durch die eine hohe Softwarezuverlässigkeit leichter erreicht werden kann. Die allgemeinen Voraussetzungen zur Erzielung einer zuverlässigen Software und die dafür notwendigen Softwareprozesse werden in der Norm dargestellt. Sie bilden eine solide Basis zur Realisierung hoher Zuverlässigkeit bei der Entwicklung von Softwareprodukten und der Realisierung von Softwaresystemen. Für kritische Aufgaben und bei sicherheitsrelevanten Anwendungen sind zusätzliche Anforderungen vonnöten. In der Norm wird ein Zuverlässigkeitsprozess für die Software in Lebenszyklusprozessen vorgestellt. Weiterhin werden Be20

urteilungskriterien und eine Methodik für den Entwurf und die Implementierung der Software im Hinblick auf Zuverlässigkeit präsentiert. Dabei werden praktische Vorgehensweisen aufgezeigt, wie die Leistungsfähigkeit bewertet und Zuverlässigkeitskenngrößen in Softwaresystemen gemessen werden können.

Betriebssicherheit von ölgefüllten Betriebsmitteln Die weltweit in Betriebsmitteln befindliche Ölmenge beträgt inzwischen mehrere Hunderttausend Tonnen. In der Regel wird Isolieröl auf Mineralölbasis in elektrischen Betriebsmitteln zur Erzeugung, Übertragung, Verteilung und zur Nutzung von elektrischer Energie eingesetzt. Die zuverlässige Leistungsfähigkeit eines Isolieröls auf Mineralölbasis in einem Isoliersystem als Dielektrikum, Kühlmittel und zur Lichtbogenlöschung beruht auf bestimmten Grundeigenschaften des Öls. Dies sind hohe dielektrische Festigkeit, niedrige Viskosität, gute Tieftemperatureigenschaften und Oxidationsstabilität, die die gesamten Betriebseigenschaften und damit die Betriebssicherheit des Betriebsmittels beeinflussen können. 21

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Genau wie andere Konstruktionswerkstoffe altert Mineralöl während des Betriebs infolge elektrischer und thermischer Beanspruchung und durch Oxidation. Anwesende Metalle beschleunigen die Degradation, die durch Farbänderungen, Bildung saurer Verbindungen, Anwesenheit von Abbauprodukten und Ausfällen von Schlamm angezeigt wird. Eine Veränderung der Eigenschaften des Isolieröls lässt auf die Anwesenheit solcher Verunreinigungen schließen. Die Überwachung und Wahrung der Qualität der Betriebsöle ist also ein wesentlicher Faktor, um die Betriebssicherheit von ölgefüllten Betriebsmitteln zu beurteilen. Der neu überarbeiteten Leitlinie liegt die Philosophie zugrunde, Betreibern möglichst umfangreiche Kenntnisse über die Vorgänge bei der Alterung des Isolieröls zur Verfügung zu stellen, sodass sie in die Lage versetzt werden, fundierte Entscheidungen bezüglich durchzuführender Untersuchungsund Wartungsmaßnahmen treffen zu können. Es werden Vorschläge und Empfehlungen für Prüf- und Bewertungsverfahren gegeben und Vorgehensweisen zur Reinigung und Regenerierung von Öl und zur Dekontaminierung von mit PCB verunreinigtem Öl aufgezeigt.

22

Entwicklung von Normen zur Betrachtung der Energieeffizienz von Antriebssystemen und „erweiterten Produkten“ Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie wurden den europäischen Normungsorganisationen durch die Europäische Kommission zahlreiche Aufträge erteilt, Normen zur Ermittlung der Energieeffizienz einzelner Produkte zu entwickeln. Die daraufhin erarbeiteten Normen der Reihe EN 50598 mit dem Titel „Ökodesign für Antriebssysteme, Motorstarter, Leistungselektronik und deren Antriebsanwendungen“ geht über den Ansatz der meisten dieser Normen insofern hinaus, als sich die Betrachtungen in dieser Reihe nicht mehr nur auf Einzelkomponenten, sondern auf Systeme beziehen. Eine Beschreibung für Entwickler von Normen zur Energieeffizienz der Anwendungen liegt mit Teil 1 der Normenreihe vor. Mit der Erarbeitung des Teils 2 zur Bestimmung des Wirkungsgrades von

23

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Antriebssystemen, der die Wirkungsgrade der Teilkomponenten für verschiedene Lastfälle verknüpft, erkannte die Arbeitsgruppe das Potenzial des semianalytischen Modellansatzes (SAM) für eine Verallgemeinerung auf Systeme aus Antrieb und „angetriebener Einrichtung“, wie beispielsweise bei Pumpen und Ventilatoren. Die Normenreihe wird komplettiert durch Teil 3, der Grundsätze für ein umweltbewusstes Design und für eine Umweltdeklaration für Antriebs- und Motorsysteme festlegt, die auf einer Betrachtung des Produktlebenszyklus beruhen.

Entwicklung von Normen für die Behandlung von Elektround Elektronik-Altgeräten Auch neue technische Komponenten erreichen einmal das Ende ihrer Lebensdauer, was die Regelung über eine sachgemäße Entsorgung bzw. Wiederverwertung notwendig macht. Aus diesem Grund wurde die Neufassung der Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte in deren Anwendungsbereich um z. B. Photovoltaikmodule erweitert. Die Richtlinie beinhaltet u. a. eine Reorganisation der Gerätegruppen. Darüber hinaus werden höhere Anforderungen an die Sammelund Verwertungsquoten angezogen. In dieser sogenannten WEEE-Richtlinie wird bereits auf einen künftigen Auftrag der Kommission an die europäischen Normungsorganisationen hingewiesen, europäische Normen für die Behandlung – einschließlich Verwertung, Recycling und Vorbereitung zur Wiederverwendung – von Elektro- und Elektronik-Altgeräten auszuarbeiten. Dieser Auftrag wurde von CEN und CENELEC angenommen und die entsprechenden Arbeiten in der Arbeitsgruppe WG 6 des CENELEC-Komitees TC 111X durchgeführt. 24

Das Arbeitsprogramm der WG 6 umfasst die Normen der Reihe EN 50625 zur Behandlung von Elektro- und ElektronikAltgeräten, deren Teil 1 allgemeine Anforderungen beschreibt und sich in Inhalt und Struktur an den entsprechenden WEEELABEX-Standard anlehnt, der vom WEEE-Forum, einer gemeinnützigen europäischen Vereinigung von Vertretern von mehr als 40 Sammel- und Verwertungssystemen, entwickelt worden war. Dieser Teil 1 wird durch weitere Teile für z. B. Leuchten, Displays und Photovoltaikmodule ergänzt werden.

25

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

SMARTES DESIGN

M/

NORMEN VERBINDEN Manche Dinge liegen auf der Hand. Zum Beispiel, was Produktdesigner Paul Winkler Senior von Paulchen Junior lernen kann. Dazu gehört in jedem Fall, Produkte so zu entwickeln, dass man sie unkompliziert auseinandernehmen und immer wieder neu zusammensetzen kann. Beim Recycling, wenn wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden – oder besser noch vorher, wenn man durch modulare Bauweise defekte Bausteine austauschen und zukünftige Innovationen einfach einbauen kann. Denn Ökodesign* heißt: heute schon an morgen denken. Zum Beispiel mit Mobiltelefonen im Baukastensystem.

26

495

*Ökodesign bedeutet, dass bereits bei der Entwicklung von elektronischen Produkten die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst präzise bestimmt und minimiert werden. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus von der Produktion bis zum Recycling betrachtet und analysiert, in welchen Prozessschritten sich Möglichkeiten zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs ergeben. Nicht nur bezogen auf den Energieverbrauch bei Produktion und Betrieb des Produktes, sondern beispielsweise auch mit Blick auf eine längere Nutzungsdauer oder vereinfachte Materialtrennung beim Recycling. Die DKE arbeitet mit an der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinien in die Normen, die im Rahmen des an die europäischen Normungsorganisationen gerichteten Mandates M/495 erarbeitet werden.

27

Jahresbericht 2013

Aus den Fachbereichen

Fachbereich 2: Allgemeine Sicherheit; Planen, Errichten und Betreiben von elektrischen Energieversorgungsanlagen

Arbeitssicherheit – ein hochaktuelles Thema mit Tradition Neben sicheren Betriebsmitteln und Geräten sowie der Errichtung elektrischer Anlagen nach den anerkannten technischen Regeln stellt der sichere Betrieb elektrischer Anlagen die dritte Säule für den sicheren Einsatz elektrischer Energie dar. Dabei sind das enge Zusammenspiel dieser drei Säulen und die enge Abstimmung der zugehörigen Normen von entscheidender Bedeutung. Für den Betrieb elektrischer Anlagen hat das DKE/K 224 die Normen der Reihe VDE 0105 erarbeitet. Diese Normenreihe kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken und stellt somit eine der ältesten Normen Deutschlands dar. Die in dieser Normenreihe beschriebenen Betriebsbestimmungen sollen ein gefahrloses Bedienen oder Arbeiten an und in der Nähe von unter Spannung stehenden Teilen sicherstellen. Ergänzt werden diese Betriebsbestimmungen durch die Normen „Ausrüstungen und Geräte zum Arbeiten unter Spannung“ des DKE/K 214. Der technologische Fortschritt erfordert dabei eine regelmäßige Aktualisierung aller diesbezüglichen Normen. Als Stichworte seien die dezentrale Einspeisung elektrischer Energie und die Nutzung von Gleichspannung sowohl im Bereich der Niederspannung als auch der Hochspannung genannt. 28

Das Thema Arbeitssicherheit stellt somit auch nach über 100 Jahren ein hochaktuelles Querschnittsthema dar, das einen intensiven Dialog der beteiligten Kreise erfordert. Die DKE trägt diesem Anspruch durch die Einrichtung eines „Kompetenzzentrums betrieblicher Arbeitsschutz“ Rechnung und unterstreicht somit ihr Engagement, damit aus Wissen leistungsfähige und sichere Anwendungen entstehen, die den Lebensstandard und die Lebensqualität der Menschen sichern.

Fachbereich 3: Betriebsmittel der Energietechnik

Förderprogramm für Solarstromspeicher Das im Mai 2013 initiierte Finanzierungsprogramm „Erneuerbare Energien – Speicher“ der KfW Bank findet bislang große Resonanz. In den ersten zwei Monaten seit Programmstart sind bei der KfW bereits mehr als 500 Kreditanträge mit einem Volumen in Höhe von rund zehn Millionen Euro eingegangen. Nutznießer sind auch viele Privathaushalte mit dezentralem Speicher für die gewonnene Energie aus eigenen Solaranlagen. Durch das Finanzierungsprogramm wird die verstärkte Nutzung von Batteriespeichersystemen in Verbindung mit Photovoltaikanlagen einen Boom erleben. Batteriespeichersysteme leisten einen wichtigen Beitrag zur besseren Integration von kleinen bis mittelgroßen Photovoltaikanlagen in das Stromnetz und zu einer effizienteren Nutzung von Solarstrom. Die starke Nachfrage nach diesem Programm hat die technologische Weiterentwicklung und Marktdurchdringung von Batteriespeichern zur Folge. 29

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Da es für diese aufgrund des Förderprogramms sich schnell entwickelnde Technologie bisher nur unzureichende sicherheitstechnische Festlegungen gibt, hat zeitgleich mit dem Start der Förderung eine Arbeitsgruppe der DKE begonnen, eine VDE-Anwendungsregel zu dieser Technologie zu erarbeiten. Dabei wird insbesondere auch den Gefahren durch unsachgemäßen Betrieb von Lithium-Ionen-Batterien Rechnung getragen. Da gegenwärtig bereits entsprechende Anlagen realisiert werden, können mit einer VDE-Anwendungsregel kurzfristig sicherheitstechnische Festlegungen zur Verfügung gestellt werden.

Elektrofahrräder – Pedelecs Ende 2012 wurde bereits die Zahl von 1 Million Elektrofahrzeugen auf öffentlichen Straßen in Deutschland erreicht. Elektrofahrräder (Pedelecs) erlebten in den vergangenen Monaten und Jahren einen Boom. Bei der damit einhergehenden schnellen technischen Entwicklung wurden aber auch Mängel

Prüfung eines Pedelecs

30

in der Betriebssicherheit offenbar. Die hier eingesetzten Lithium-Batteriesysteme bergen aufgrund der hohen Energiedichte die Gefahr der unkontrollierten thermischen Reaktion (Brand und Explosion). Allein in Europa meldete die Presse in den letzten Jahren über 30 Brände aufgrund von LithiumBatterien bei Pedelecs. Die Vielzahl der auf dem Markt vorhandenen, nichtkompatiblen Lade- und Steckersysteme erhöht dieses Gefahrenpotenzial weiter. Beides kann die weitere Marktdurchdringung gefährden. Diese Situation hat Experten von Herstellern und Prüfinstituten dazu veranlasst, eine Initiative zur Erstellung von Sicherheitsnormen auf diesem Gebiet zu starten. Veranlasst und begleitet wird dieses Projekt durch die DKE. Eingebunden in das CENELEC/TC 21X „Secondary cells and batteries“ werden gegenwärtig von einer Arbeitsgruppe zwei Teile der Europäischen Normen der Reihe prEN 50604 „Secondary Lithium batteries for LEV (light electric vehicle) applications“ erstellt. (Teil 1: Allgemeine Sicherheitsanforderungen sowie Teil 2: Ladetechnik). Beide Normen sollen später in die internationale Normung durch die IEC übernommen werden.

Fachbereich 5: Geräte für Haushalt und ähnliche Zwecke, Installationstechnik

LED-Technik verändert den Lichtmarkt Der Wandel von der konventionellen Lichtquelle zur LED ist nicht aufzuhalten und spiegelt sich in der Normung wider. Herkömmliche Lichtquellen wie Glühlampen, aber auch 31

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Leuchtstofflampen treten in ihrer Bedeutung zurück und werden durch energetisch wesentlich effektivere Typen ersetzt. So ist die LED bereits dabei, auch Kompaktleuchtstofflampen in ihrer Bedeutung für eine effiziente Beleuchtungslösung zu verdrängen. Fast jeden Lampentyp gibt es inzwischen als LED-Ersatz, als sogenannte LED-Retrofitlampe. Der sich hier vollziehende Wandel betrifft aber nicht nur die LED als reine Lichtquelle, er betrifft auch die Leuchten. Fast jede neue Leuchtenentwicklung ist geprägt durch späteren Einsatz mit LED als Lichtquelle. Dies bedeutet, die Normen der notwendigen Lampen, der Betriebsgeräte, der Fassungssysteme und der Leuchten müssen die relevanten technischen Anforderungen an LEDLösungen umsetzen. Das DKE-Komitee „Leuchten, Lampen und Zubehör“ (DKE/K 521) erarbeitet mit seinen vier Unterkomitees diese Normen, die die Sicherheit und Arbeitsweise von Lampen und Leuchten, von Geräten für Lampen und für Zubehör betreffen. Außerdem betreut es in seinem Normenwerk die Regelung der Maße und Formen zur Austauschbarkeit von elektrischen Lampen, Lampensockeln und -fassungen sowie Lehren. Das umfangreiche Normenwerk für bisher nur „herkömmliche Lichtquellen“ muss angepasst und ergänzt werden. Die schnelle Entwicklung der LED-Technik mit all ihren Möglichkeiten muss flexibel und im Übergang pragmatisch in der Normung berücksichtigt werden, um für den Anwender jederzeit verlässliche Produkte bereitzustellen. Zusätzlich ist bei der Normung in diesem Bereich aber auch die Beurteilung notwendig, welche Auswirkung das Licht auf die Gesundheit des Menschen hat. So ist neben dem Schutz gegen UV- und IR-Strahlung auch die Blaulichtgefährdung zu 32

nennen, die bei der heutigen ganzheitlichen Betrachtung einer Lichtquelle nicht außer Acht gelassen werden darf. Dieser umfassende Ansatz der elektrotechnischen Normung von Lampen und Leuchten spiegelt sich in der 2012 vereinbarten engen Zusammenarbeit des IEC/TC 34 (Lamps and related equipment) mit dem auf internationaler Ebene neu gegründeten ISO/TC 274 (Light and lighting). Hier haben die weltweit tätige wissenschaftliche Organisation der Lichttechnik (CIE – Internationale Beleuchtungskommission) und die ISO eine Bündelung der Aspekte der Lichtmesstechnik und der angewandten Lichttechnik vereinbart. Mit dieser Kooperation bietet sich die Chance, Licht- und Elektrotechnik in einem weltweit verständlichen und widerspruchsfreien Normenwerk zu behandeln und schnell Lösungen für den stetigen Wandel des Lichtmarktes bereitzustellen.

Fachbereich 7: Nachrichten- und Informationstechnik, Telekommunikationstechnik

Neue Produktsicherheitsnorm für allgemeine Sicherheitsanforderungen für IKT- und Multimediageräte und -systeme Die Grenzen zwischen Informationstechnologie und Audio-/ Video-Technik sind im Laufe der letzten Jahre verschwommen. Da diese Technologien immer mehr zusammenwachsen und zunehmend überlappende Produktspektren abdecken, war es folgerichtig, anstelle der beiden existierenden Produkt33

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

sicherheitsnormen IEC 60065 (Audio/Video) und IEC 60950-1 (Informations- und Kommunikationstechnik) eine gemeinsame Sicherheitsnorm zu erarbeiten. Die Anwendung der Normen IEC 60065 und IEC 60950-1 führte zudem häufig zu Doppelprüfungen von Geräten und teilweise auch zu konkurrierenden Anforderungen zwischen den beiden Produktstandards. Fragen wie „Wann ist ein 15“TFT-Gerät ein Fernsehgerät und wann ein PC-Monitor?“ oder „Wann ist ein Smartphone ein Telefon, ein PC oder ein MP3Player?“ wurden bei der Anwendung der Produktnormen immer wieder diskutiert. Anstatt Technologien (Telefonleitung, Antennenkabel, USBSchnittstelle usw.) oder Produkte (Fernsehgerät, PC, Verstärker usw.) zu beschreiben, deren Anwendungsbereiche sich ohnehin ständig verändern, haben die zuständigen Normungsgremien beschlossen, die Gefahren technologieunabhängig zu beschreiben. Schließlich ist es unerheblich, ob eine Person beim Berühren der Telefonleitung, des Kabelnetzes oder eines USB-Steckers einen elektrischen Schlag bekommen würde – dies darf bei keiner dieser Technologien geschehen, unabhängig davon, um welche es sich handelt oder in welchem Produkt sie angewendet wird. Von entscheidender Bedeutung sind also die Gefahren, die z. B. von Spannung, Strom, Energiegehalt, Erwärmung, Strahlung usw. ausgehen. Der Teil 1 der neuen Produktsicherheitsnorm IEC 62368 gilt für elektrische und elektronische Einrichtungen im Bereich Audio-, Video-, Informations- und Telekommunikationstechnik, einschließlich elektrischer Büromaschinen, und zwar für eine Nennspannung bis zu 600 V. Er enthält keine Anforderungen bezüglich funktionaler Sicherheit.

34

Durch eine „einfache“ Zusammenfassung der beiden existierenden Produktsicherheitsnormen ließ sich jedoch das Ziel einer gemeinsamen Sicherheitsnorm nicht erreichen. Daher wurde in der neuen Norm IEC 62368-1 ein „gefahrenartorientierter Ansatz“ (Hazard based approach) gewählt, wobei für jede Gefahrenart zunächst die Gefährdungsgrenzen festgelegt und dann die entsprechenden Schutzvorrichtungen beschrieben werden. Der neue Ansatz legt Anforderungen an die Gerätesicherheit nicht mehr über eine festgelegte Produktbezeichnung fest (z. B. Fernsehgerät, Monitor, Modem, Hi-Fi-Gerät), sondern über das Gefahrenpotenzial des jeweiligen Gerätes. Als Gefahrenarten werden dabei jeweils in einem eigenen Kapitel „elektrische Gefahren, elektrisch verursachter Brand, gefährliche Stoffe, mechanische Gefahren, Verbrennungen und Gefahren durch Strahlung“ beschrieben. Die Norm legt drei Klassen von Energiequellen fest (Tabelle), die einen Schmerz oder eine Verletzung verursachen können, sowie Schutzvorrichtungen gegen solche Energiequellen. Energiequelle

Einfluss auf den Körper

Einfluss auf brennbare Werkstoffe

Klasse 1

Nicht schmerzhaft, aber kann wahrnehmbar sein

Entzündung unwahrscheinlich

Klasse 2

Schmerzhaft, jedoch keine Verletzungen

Entzündung möglich, aber begrenztes Wachsen und Ausbreitung des Brandes

Verletzungen

Entzündung wahrscheinlich, schnelles Wachsen und Ausbreitung des Brandes

Klasse 3

35

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Eine Energiequelle der Klasse 1 darf wahrnehmbar sein, aber nicht schmerzhaft. Eine Energiequelle der Klasse 2 darf schmerzhaft sein, aber nicht zu Verletzungen führen. Eine Energiequelle der Klasse 3 kann Verletzungen verursachen. Ein wesentlicher Bestandteil der Norm ist, wie die Schutzvorrichtungen im Einzelnen auszulegen sind. Dabei sollen die festgelegten Schutzvorrichtungen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Schmerzen, Verletzungen und im Falle eines Brandes von Sachschäden verringern. Zum Beispiel erfordert der Schutz gegen elektrisch verursachte Verletzungen, dass eine Schutzvorrichtung zwischen der elektrischen Energie, welche Schmerzen und Verletzungen verursachen kann, und einem Körperteil angebracht wird. Ein Gerät oder eine Einrichtung muss immer so entwickelt und gebaut sein, dass Schutzvorrichtungen vorgesehen sind, die bei bestimmungsgemäßem Betrieb, bei abweichenden Betriebsbedingungen und bei Einzelfehlern die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung oder, bei einem Brand, eines Sachschadens gering halten. Darüber hinaus beschreibt die Norm Schutzvorrichtungen zum Schutz von drei Gruppen von Personen, den Laien, den unterwiesenen Personen sowie den Fachkräften. Das Bild zeigt exemplarisch den Schutz eines Laien gegen die Energiequellen der Klassen 1, 2 und 3. Der Laie erleidet z. B. dann Schmerzen, wenn bei der Energiequelle Klasse 2 die Basis-Schutzvorrichtung ausfällt (wenn z. B. keine abgerundeten Kanten und Ecken vorhanden sind, die mechanisch verursachte Verletzungen verhindern). Bei einer Energiequelle der Klasse 3 verhindert eine zusätzliche Schutzvorrichtung Verletzungen, falls die Basis-Schutzvorrichtung ausfällt. Zusätzliche mechanische Schutzvorrichtungen können z. B. Umhüllungen oder Sicherheitsverriegelungen sein. 36

Energiequelle der Klasse 1

Laie

BasisSchutzvorrichtung

Energiequelle der Klasse 2

BasisSchutzvorrichtung

Energiequelle der Klasse 3

Laie

Zusätzliche Schutzvorrichtung

Laie

Modell für den Schutz eines Laien gegen eine Energiequelle der Klassen 1, 2, 3

Der neue Ansatz wirft die Frage auf, wo für die unterschiedlichen Energiequellen die Grenzen von „wahrnehmbar (Klasse 1)“ zu „schmerzhaft, jedoch keine Verletzungen (Klasse 2)“ sowie davon zu „verletzend (Klasse 3)“ liegen. Die Grenzen zwischen wahrnehmbar/schmerzhaft/verletzend sind teilweise fließend, da sie von der Konstitution der jeweiligen Person abhängen (Alter, Art des Einwirkens wie groß- oder kleinflächig, eventuelle zusätzliche belastende Faktoren wie z. B. Herzschrittmacher). So kann z. B. ein Kontakt mit dem Niederspannungsnetz 230 VAC bei einem gesunden Erwachsenen ohne ernsthafte Folgen bleiben, während ältere Men37

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

schen oder Kinder z. T. tödliche Schädigungen erleiden. Diesbezüglich orientiert sich die Norm am aktuellen Stand der Technik und verwendet für die Grenzwerte der Klassen 1 und 2 die Werte gemäß den horizontalen Normen und den Basic Safety Publications bzw. alternativ Werte aus den Vorgängernormen IEC 60065 und IEC 60950-1, welche sich über Jahrzehnte bewährt haben. Die IEC 62368-1 schreibt – ebenso wie die beiden Vorgängernormen – zahlreiche Prüfungen vor, um den technischen Nachweis der Sicherheitseigenschaften von Geräten zu erbringen. Diese Sicherheitseigenschaften werden dabei auf horizontale Standards und den Basic Safety Publications der IEC zurückgeführt. Somit werden auch weiterhin technisch etablierte Lösungen für Schutzmethoden verwendet, wie sie auch in der IEC 60065 und IEC 60950 1 über Jahrzehnte erfolgreich praktiziert wurden. Die neue Norm wird die beiden „alten“ Produktsicherheitsnormen IEC 60065 und IEC 60950-1 ersetzen. Während einer Übergangszeit sind sowohl die vorhandenen Normen als auch die neue Norm anwendbar. Vom zuständigen IEC-Komitee TC 108 wird eine Übergangszeit von fünf Jahren empfohlen. Die erste Ausgabe der Norm liegt als Internationale Norm IEC 62368-1 vor; die 2. Ausgabe dieser Norm wird zurzeit bereits erarbeitet. Die Entwicklung der neuen Norm hat unter intensiver Beteiligung des deutschen Spiegelgremiums DKE/K 711 stattgefunden. Der Ansatz des „Hazardous based approach“ wird von vielen Produktkomitees aufmerksam beobachtet und interessiert verfolgt. Auch das Standardization Management Board (SMB) der IEC und das Technical Board (BT) der CENELEC als oberste Normungsgremien widmen dem Ansatz hohe Aufmerksamkeit. 38

VDE-Anwendungsregel als Basis für europäische Normung zum Breitbandzugang Die Breitbandinitiativen der deutschen Bundesregierung und der EU-Kommission fordern den Ausbau der technischen Infrastruktur, um die Privathaushalte flächendeckend mit schnellem Internetzugang (Datenrate mindestens 100 Mbit/s) zu versorgen. Dies ist insbesondere in Flächenstaaten wie Deutschland mit erheblichen Investitionskosten verbunden. In der Vergangenheit haben sowohl diverse Netzbetreiber als auch Kommunen in verschiedenen Pilotprojekten Lösungen für die breitbandige Versorgung der Endanwender mit Lichtwellenleitern (sogenanntem Fibre to the Home, FTTH) realisiert. Sie waren jedoch nur bedingt technisch kompatibel und zogen in Ermangelung genormter Systemvorgaben hohe Planungs- und Realisierungskosten nach sich.

39

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

Eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE erarbeitete daher eine nationale Spezifikation zur Harmonisierung der technischen Lösungen im Bereich der Verkabelungsinfrastruktur, die als VDE-Anwendungsregel VDE-AR-E 2800-901 veröffentlicht wurde. Daran schloss sich ein Normvorhaben des DKE/GUK 715.3 zur europäischen Harmonisierung dieser Festlegungen an. Dieses Projekt wurde 2011 unter einem deutschen Projektleiter gestartet und mit der Ratifizierung von EN 50700 Ende 2013 erfolgreich abgeschlossen. Damit ist es gelungen, alle wesentlichen Inhalte der deutschen Vorarbeiten für dieses innovative Thema auch in einer Europäischen Norm zu verankern und dient damit der Breitbandinitiative der Bundesregierung als wichtiger Baustein.

Fachbereich 8: Medizintechnik, Elektroakustik, Ultraschall, Laser

Simulatoren des menschlichen Kopfes und Ohres Audiometrie-Kopfhörer werden in der Medizin verwendet, um die Hörfähigkeit des menschlichen Gehörs zu untersuchen und zu messen. Um einheitliche Messergebnisse zu erhalten, müssen die Kopfhörer kalibriert werden. Dies geschieht mit Hilfe eines akustischen Kupplers, der zusammen mit einem Mikrofon für die Kalibrierung der Audiometrie-Kopfhörer benutzt wird. Dabei wird das Mikrofon durch einen genau definierten Hohlraum an die Quelle angekoppelt und misst deren Schalldruck.

40

Im Allgemeinen stimmt zwar der Schalldruck, den ein Ohrhörer im akustischen Kuppler erzeugt, nicht mit dem von ihm im menschlichen Ohr erzeugten Schalldruck überein. Der akustische Kuppler kann jedoch als ein sachgerechtes und reproduzierbares Mittel zur Messung des Ausgangssignals und damit zur Festlegung von äquivalenten Bezugs-Schwellenschalldruckpegeln für die Kalibrierung von Audiometern verwendet werden. In diesem Zusammenhang wurde unter der Federführung des Komitees „Hörgeräte und audiometrische Messtechnik“ ein neuer Norm-Entwurf zum Thema „Akustischer Kuppler zur Kalibrierung von supra-auralen Audiometrie-Kopfhörern“ veröffentlicht. Der Norm-Entwurf beschreibt den Aufbau und das Ankoppeln des Kopfhörers sowie die Kalibrierung des Kupplers. Generell muss der Aufbau des Kupplers und die Befestigung des Mikrofons darauf abzielen, den Einfluss von Schwingungen des Ohrhörers und des Schalls von außerhalb zu minimieren.

Apps in der Medizin – Grundlage für eine mobile und effektive Behandlung im Krankenhaus Auch bei der Behandlung von Patienten in Krankenhäusern bieten die modernen informationstechnischen Neuerungen wie Smartphones oder Tablet PCs wesentliche Vorteile. So kann der Arzt bei der Visite das Gerät mitführen und sich über Apps Informationen zur Behandlung zur Verfügung stellen lassen. Das verkürzt die Behandlungszeit und erhöht die Effizienz zum Vorteil für den Patienten. Informationen zur Be41

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

handlung sind Grundlage für eine Therapie oder Diagnose. Neben den Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz sind bei diesem Verwendungszweck regulatorische Anforderungen zu beachten, damit die grundlegenden Anforderungen der Medizinprodukterichtlinie eingehalten werden. Die DIN EN 62304 „Medizingeräte-Software – SoftwareLebenszyklus-Prozesse“ ist für den Hersteller von SoftwareMedizinprodukten die Basis zur Verifikation am Beispiel eines etablierten Prozess-Modells und damit eine wesentliche Unterstützung im Zulassungsprozess für medizinische Software. Zusätzlich zur Software ist bei der Verwendung von Apps noch die Datenübertragung zu betrachten. Die neue Normenfamilie DIN EN 80001-1 „Anwendung des Risikomanagements für IT-Netzwerke, die Medizinprodukte beinhalten“ mit den entsprechenden Ergänzungsnormen ist für Hersteller und Krankenhäuser das Werkzeug zur Beurteilung der Risiken durch Datenübertragung in Bezug auf die drei Schutzziele: Daten- und Systemsicherheit, Effektivität und Sicherheit.

42

Fachbereich 9: Leittechnik

Detektion von Kohlenmonoxid in Wohnräumen Kohlenmonoxid (CO) ist ein unsichtbares, geruchloses, geschmackloses und für den Menschen extrem giftiges und tödliches Gas. Es entsteht unter anderem durch Haushaltsgeräte, die Erdgas, Flaschengas, Petroleum, Holz, Benzin oder auch Holzkohle verbrennen. Jeder, der einen Gasherd, eine Gastherme, einen Ofen oder Kamin in seiner Wohnung oder seinem Haus hat, sollte auf keinen Fall auf einen Kohlenmonoxid-Melder verzichten! Er ist nicht mit einem herkömmlichen Rauchmelder zu verwechseln. Die Aufgabe des CO-Melders ist es zu warnen, bevor ein kritischer Kohlenmonoxid-Wert im Raum erreicht ist und dem Bewohner dadurch ausreichend Zeit zu geben, den Raum zu verlassen, zu lüften und die Feuerwehr zu alarmieren. Die neue Norm DIN EN 50291-1 legt allgemeine Anforderungen an die Bauweise, die Prüfverfahren und das Betriebsverhalten von elektrisch betriebenen Geräten zur Detektion von Kohlenmonoxid fest, die zum kontinuierlichen Betrieb in Wohnhäusern oder Mobilheimen bestimmt sind. Dabei ist es unerheblich, ob die Geräte netz- oder batteriebetrieben sind. Zusätzliche Anforderungen für Geräte zum Einsatz in Freizeitfahrzeugen oder ähnlichen Umgebungen sind in Teil 2 dieser Norm enthalten. Konkret werden in der Norm zwei Typen von Geräten beschrieben. Diese sind: 43

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

Aus den Fachbereichen

• Typ A – zur optischen und akustischen Alarmierung und zur Ausführung einer Funktion in Form eines Ausgangssignales, das zum direkten oder indirekten Einschalten einer Lüftung oder zur Auslösung einer anderen Hilfsvorrichtung verwendet werden kann; • Typ B – nur zur optischen und akustischen Alarmierung.

Hochempfindliche Handgeräte spüren radioaktives Material auf Unzulässiger wie auch unbeabsichtigter Transport von radioaktiven Stoffen in Form von Strahlenquellen und kontaminiertem Metallschrott sind zu einem Problem von zunehmender Bedeutung geworden. Obwohl dies kein neues Phänomen ist, hat die Besorgnis über einen nuklearen „Schwarzen Markt“ in den letzten Jahren zugenommen. Hierbei wird insbesondere sein terroristisches Potenzial gesehen. IEC/SC 45B hat daher in den vergangenen Jahren eine Reihe von Normen für Systeme zum Aufspüren unbeabsichtigt oder unerlaubt transportierter radioaktiver Quellen erarbeitet. Die Anwendungsbereiche reichen dabei von Systemen zur Überwachung von Lkw- und Containerladungen bis hin zu Portalmonitoren für die Personenkontrolle. Die IEC-Normen wurden als DIN-EN- bzw. DIN-IEC-Normen der Reihe VDE 0493-3 national übernommen. Zuletzt wurden in dieser Reihe die DIN IEC 62533 (VDE 0493-3-6) für hochempfindliche Handgeräte zum Aufspüren von Photonenstrahlung emittierendem Material und die DIN IEC 62534 (VDE 0493-3-7) für Neutronenstrahlung emittierendes Material veröffentlicht.

44

Diese Geräte werden als hochempfindlich bezeichnet, da sie geringfügige Abweichungen des Strahlungsniveaus im Bereich üblicher Untergrundstrahlung erkennen können. Diese hohe Empfindlichkeit erlaubt das Scannen großvolumiger Gegenstände wie Fahrzeuge und Container. Die Geräte können sowohl tragbar als auch fest oder vorübergehend installiert zur Überwachung von Kontrollpunkten oder kritischen Bereichen eingesetzt werden.

45

Jahresbericht 2013 Fachbereiche

SMARTER WORKFLOW

61

NORMEN VERBINDEN Ralph Miller arbeitet seit neun Jahren in der technischen Entwicklungsabteilung eines Maschinenbauers. Seit einigen Wochen hat er einen neuen Kollegen: 10218-1. Auch wenn dieser aus Metall und Kabeln besteht, arbeiten sie Hand in Hand. Ihre gemeinsame Sprache sind Daten, mit denen sie sich gegenseitig unterstützen und deutlich produktiver in der Smart Factory* arbeiten. Wie sein menschlicher Kollege ist 10218-1 außerdem sehr flexibel einsetzbar, denn er ist lernfähig und kann die unterschiedlichsten Aufgaben bewältigen.

46

508

*Smart Factory ist ein Kernelement der zukünftigen „Industrie 4.0“. Hier sind alle Prozesse dynamisch gestaltet, sodass die Produktion sehr kurzfristig verändert werden kann. So kann auf neue Kundenanforderungen individuell eingegangen und auf Störungen und Ausfälle flexibel reagiert werden. Die stark zunehmende Automatisierung erfordert aber auch neue Sicherheitsbestimmungen für die Mensch-Maschine-Interaktion. Diese sind unter anderem in der Norm DIN EN 61508 (VDE 0803) definiert.

47

Jahresbericht 2013

Internationale und europäische Normung IEC-Generalversammlung 2013 in Delhi Das General Meeting in Delhi bildete wieder einmal den Höhepunkt des IEC-Jahres 2013. Über tausend Experten der Elektrotechnik trafen sich in Indien, nicht nur um in technischen Meetings aktuelle Normungsprojekte voranzubringen, sondern auch um normungspolitische Fragen zu diskutieren. Die Ausrichtung des IEC General Meetings kann als Bekenntnis Indiens zur internationalen Normung gesehen werden. In diesem Jahr waren mehr als 20 Technische Komitees (TC) nach Indien eingeladen. Die positive Atmosphäre und die Freundlichkeit der Gastgeber übertrugen sich auch auf die Sitzungsteilnehmer in den Technischen Gremien. Die deutsche Delegation war mit mehr als 80 Experten eine der größten und erstmals größer als die Delegationen aus den USA und manchen asiatischen Ländern. Die IEC-Managementgremien wie das Council Board (CB), das Standardization Management Board (SMB) und das Conformity Assessment Board (CAB) trafen sich, um über aktuelle Normungsthemen zu beraten und um neue Normungsfelder zu erschließen.

Systemkomitees – Smart Cities im Fokus Das durch die IEC eingeführte Systemkomitee ist ein neues Werkzeug, um der Entwicklung des Marktes von der Produkt48

Bilaterales Meeting mit Japan

orientierung hin zur Systembetrachtung Rechnung zu tragen. In einem Systemkomitee finden sich die Experten der Produkt-TCs, um gemeinsam die Schnittstellen der Systembestandteile zu definieren und somit die Marktreife der Systeme zu beschleunigen. Dabei ist wichtig, dass nicht nur IEC-TCs, sondern auch Foren und Konsortien sowie andere Normungsorganisationen am Tisch des Systemkomitees Platz nehmen sollen. Die ersten Evaluierungsgruppen, vorbereitende Gremien des Systemkomitees, sind gegründet: „Smart Grid“ und „Smart Cities“. In beiden finden sich deutsche Experten in führenden Positionen. Die System Evaluation Group „Smart Cities“ wird gemeinsam von Deutschland, Japan und China geführt, die DKE stellt mit Yuanchao Chen einen der Convenors der Gruppe. Nach Vorbereitungssitzungen in Tokio und Peking 49

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

fand noch im Dezember die erste konstituierende Sitzung im DIN in Berlin statt. Das DIN und die ISO sind wichtige Teilhaber dieses Komitees. Mit den Strategic Groups 5 „Ambient Assisted Living“ und 6 „Electromobility“ bereiten zwei weitere Komitees ihre Umwandlung in ein Systemkomitee vor.

Neue Technikfelder Bereits im Sommer 2013 wurde das neue Unterkomitee SC 8A gegründet, das die Integration von leistungsstarken erneuerbaren Energiequellen wie zum Beispiel Wind- oder Solarparks im 3- oder sogar 4-stelligen Megawattbereich beschreiben wird. Zwei weitere neue TCs nehmen nach den SMB-Entscheidungen über die Sekretariatsführung nun ihre Arbeit auf. Frankreich übernimmt das Sekretariat des neuen TC 121 „Switchgear and controlgear and their assemblies for low voltage“, in dem Deutschland den Vorsitz anstrebt. Die Entscheidung um das Sekretariat des auch für die Energiewende in Deutschland wichtigen TC 122 „UHV AC Transmission Systems“ ging zugunsten Japans aus. Dr. Bernhard Thies, Sprecher der Geschäftsführung der DKE und deutsches SMB-Mitglied, präsentierte das Thema „Industrie 4.0“, das in der DKE durch die Abteilung Standardisierung vorbereitet wurde. Eine Ad-hoc-Gruppe wird nun in den nächsten Monaten einen Vorschlag unterbreiten, wie die IEC dieses neue Technikfeld unterstützen kann. Ein weiteres Zukunftsthema wird die Strategic Group 7 „Robotic Technologies“ bearbeiten. Die DKE stellt hier zusammen mit China den Leiter der Gruppe. Ziel ist es, die zukünftigen elektrotechnischen Anforderungen an Robotersysteme in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit zu betrachten und eine entsprechende Roadmap zu erarbeiten. 50

IEC Masterplan Das CAB steht in den nächsten Monaten vor einer Diskussion über eine Neuausrichtung und zeitgemäße Anpassung seiner Mitglieder, Aufgaben und Werkzeuge. Hier sollen in Zukunft die Marktanforderungen noch mehr als bisher im Fokus der Arbeit stehen, so der Generalsekretär Frans Vreeswijk in seiner Rede vor dem IEC Council. SMB hat die Aufgaben des Masterplans in Ad-hoc-Gruppen gefasst. Während eine Anforderung, die Begrenzung der Amtszeiten der TC/SC-Chairmen, bereits umgesetzt wurde, erarbeiten zurzeit weitere Gruppen Entscheidungsgrundlagen zu den Themen TC/TC-Kooperation, Stakeholder Participation und Technology Watch Model. Eine Testphase zur erweiterten Nutzung von Webkonferenzen in TC-Plenarsitzungen wurde gestartet. Dies soll die Beteiligung von Delegierten aus kleinen und mittelständischen Unternehmen vereinfachen und die Transparenz der Sitzungen erhöhen.

Begrenzung der Amtszeiten der IEC-TC/SC-Chairmen Diese Entscheidung führte bereits im Vorfeld zu kontroversen Debatten. Nun, da die Entscheidung gefällt ist und der Vorsitzende eines IEC-Komitees nach maximal neun Jahren den Vorsitz abgeben muss, hat die DKE die strategische Nachfolgeplanung intensiviert. Mit einem eintägigen Workshop in Frankfurt am Main für die deutschen Amtsträger in IEC und CENELEC startete diese Initiative im Juli 2013. Viele interessante Ansätze zur Verbesserung und Vereinfachung der TC-Arbeit sowie 51

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

Michael Teigeler während seiner Rede

neue Ideen zur Umsetzung deutscher Interessen in der elektrotechnischen Normung als Ergebnisse des Workshops bilden den Ausgangspunkt für zukünftige Entwicklungen.

IEC Council Den traditionellen Abschluss der Generalversammlung bildete das Council, die Vollversammlung der Vertreter und Beobachter der Nationalen Komitees der IEC. Hier wurden auch die neuen Mitglieder des SMB, dessen Vorsitzender zugleich einer der IEC Vicepresidents ist, des CAB und des Council Board neu gewählt. In das CB wurde Markus Reigl als Vertreter Deutschlands gewählt. Markus Reigl folgt damit Roland Bent, dessen Amtszeit nicht verlängert werden konnte. 52

IEC-Generalversammlung in Frankfurt am Main Roland Bent, Vorsitzender des Deutschen Komitees der IEC, erneuerte im weiteren Verlauf der Council-Sitzung die Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung der IEC-Generalversammlung in Frankfurt am Main vom 10. bis 15. Oktober 2016. Das Council akzeptierte die Bewerbung und so startet die DKE nun, nach der erfolgreichen 100-Jahr-Feier der IEC im Rahmen der Generalversammlung in Berlin im Jahr 2006, die Vorbereitungen für diese traditionsreiche und erfolgreiche Veranstaltung. Doch zunächst finden die Generalversammlungen in Tokio/Japan (10.–14.11.2014) und Minsk/Weißrussland (12. – 16.10.2015) statt.

Normungsverordnung 1025/2012 Am 1. Januar 2013 trat die neue EU-Normungsverordnung 1025/2012 in Kraft. Neben der Bestätigung des CENELEC als eine von drei anerkannten Normungsorganisationen für die Entwicklung von harmonisierten Normen stehen die Stärkung des Mittelstandes und die Innovation im Mittelpunkt der neuen Verordnung. Mit dieser neuen Normungsverordnung wurde auch die aus Regierungsmitgliedern bestehende Normungsgruppe 98/34 in ein Europäisches Normungskomitee (Committee on Standards) überführt. 53

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

Generalversammlungen in Kopenhagen und Brüssel

Auf Einladung von Danish Standards fanden die Generalversammlungen des CENELEC (Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung) und CEN (Europäisches Komitee für Normung) 2013 in Kopenhagen statt. Höhepunkte waren eine erstmals gemeinsam abgehaltene Sitzung beider Generalversammlungen sowie der 2. Europäische Normungsgipfel. In 54

dessen Fokus stand das Thema Dienstleistungsnormung, das in der neuen EU-Verordnung 1025/2012 verankert wurde. Auch wenn der Bedarf an Dienstleistungsnormung hauptsächlich die Normungsarbeiten im nicht-elektrotechnischen Bereich betrifft, gibt es Befürchtungen, dass Installations- und Wartungsnormen im elektrotechnischen Sektor ebenfalls in den Bereich der Dienstleistungsnormung fallen und entsprechende Zertifizierungen gefordert werden könnten. Eine wichtige personelle Entscheidung war die Wahl des DKE-Normungsexperten Uwe Kampet zum Vizepräsidenten Technik als Nachfolger von Carlo Masetti aus Italien. Ziele des neuen Vizepräsidenten Technik bestehen darin, die effiziente Zusammenarbeit mit der IEC fortzusetzen, die Kooperation mit CEN und ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) bei sektorübergreifenden Themen zu verbessern und die CENELEC-Position bei der Harmonisierung von Europäischen Normen und gesetzlichen Vorgaben zu stärken. Auf einer außerordentlichen CENELEC-Sitzung im November 2013 wurde unter anderem der CENELEC-Implementierungsplan auf Basis der Normungsstrategie Ambitions 2020 verabschiedet.

Normungsstrategie Ambitions 2020 Im Rahmen der gemeinsamen Normungsstrategie Ambitions 2020 des CENELEC und CEN verfolgt CENELEC das Ziel, die führende Position Europas in der globalen Elektrotechnik-Industrie zu sichern, die Funktionen des europäischen Binnenmarktes und der Wettbewerbsfähigkeit weltweit zu stärken und das CENELEC-Normungssystem als strategisches Inst55

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

rument zur Unterstützung der europäischen Wirtschaft zu nutzen. Weitere Ziele sind die Weiterentwicklung der Normung im Bereich Systeme, die Flexibilisierung von Strukturen und die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen und internationalen Normungsgremien angesichts der wachsenden Konvergenz von Technologien. Darüber hinaus soll eine effiziente und kohärente Normung als wirtschaftlicher Motor für Innovationen und Entwicklungen in der Forschung dienen und das CENELEC-System zur langfristigen Gewährleistung einer effizienten Arbeitsweise gestrafft werden.

Mandate Im Oktober 2012 gründeten CEN und CENELEC die „Ecodesign Coordination Group CEN-CENELEC“, um die effiziente und zeitnahe Kommunikation und Koordination der Standardisierung im Rahmen des Ökodesign-Mandats M/495 sicherzustellen. 2013 wurden technische Aktualisierungen im Bereich der Lampen, Transformatoren und gewerblichen Kühlschränke vorgenommen sowie Mandate zu LEDs (lichtemittierende Dioden) und zur Elektro- und Elektronik-AltgeräteRichtlinie verabschiedet.

Neuer Partnership Guide 25 CEN und CENELEC haben mit dem Guide 25 einen gemeinsamen Rahmen zur Einbindung von Organisationen und anderen Akteuren in die Normungsaktivitäten auf europäischer Ebene geschaffen. Inzwischen stehen bereits mehr als 500 Organisationen mit CEN und CENELEC in Kontakt. Unter dem neuen Rahmenwerk gibt es sechs verschiedene Arten von Status. Darunter befinden sich die neuen Status-Typen „Partner Organisation“ für Organisationen, die an der Teilnahme an technischen Arbeiten interessiert sind bzw. darüber 56

informiert werden wollen, und „Liaison Organisation“ für Organisationen, die zur Arbeit der Fachausschüsse bzw. Arbeitsgruppen beitragen wollen. Agenturen der Europäischen Union und andere Organisationen können den Status „European Institutional Stakeholder“ nutzen.

Mitarbeit am Transatlantischen Abkommen Im Rahmen der Gespräche über die geplante „Transatlantische Handels- und lnvestitionspartnerschaft“ (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zum Abbau von Handelshemmnissen zwischen der EU und den USA fanden erste Verhandlungen zwischen CENELEC und ANSI statt. Mit seinem Engagement leistet CENELEC einen aktiven Beitrag zur rechtlichen Kohärenz und Transparenz, zum Abbau von technischen Handelshemmnissen, zur besseren Vereinbarkeit von Regelungen sowie zur Bereitstellung eines systematischen und institutionellen Rahmens für die Normungszusammenarbeit.

Abkommen mit Rosstandart Die drei Jahre dauernden Verhandlungen zwischen CEN und CENELEC und der russischen Rosstandart (Föderale Agentur für technische Regulierung und Metrologie) fanden mit der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens im Rahmen der ISO-Generalversammlung in St. Petersburg einen erfolgreichen Abschluss. Das Abkommen regelt insbesondere die wechselseitige Teilnahme an Generalversammlungen und Sitzungen von Technischen Komitees, jährliche Abstimmungstreffen, die Übernahme von Europäischen Normen in das russische Normenwerk sowie Vertriebs- und Lizenzbedingungen. 57

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

ETSI Im März 2013 feierte das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) sein 25-jähriges Bestehen. ETSI hat etwa 700 Mitglieder in 62 Ländern auf allen Kontinenten. Die Mitgliederzahlen sind leicht rückläufig, bei stabilen Beitragseinnahmen. ETSI stimmte einer grundlegend überarbeiteten Kooperationsvereinbarung zwischen CEN, CENELEC und ETSI zu. Damit wird die Bildung gemeinsamer Gremien geregelt und gemeinsame Publikationen werden ermöglicht. Ebenfalls 2013 veranstaltete ETSI zahlreiche Workshops u. a. zu den Themen Security, Intelligent Transport Services (ITS), Future Networks, Smart Cities und zu Machine-to-Machine Communications. Die Workshops wurden mit starker internationaler Präsenz durchgeführt, so kamen die Teilnehmer u. a. aus China, Japan, Korea und den USA. Wichtige Memoranda of Understanding (MoU) wurden 2013 erstmals unterzeichnet oder erneuert. Dazu gehören das MoU mit der European Smart Metering Industry Group (ESMIG), der Ultra Low Energy (ULE) Alliance, der European Maritime Safety Agency (EMSA), der Radio Technical Commission for Maritime Services (RTCM), dem IPv6 Forum, der Telecommunications Technology Association of Korea (TTA) und der Cellular Operators Association of India (COAI). Das bisherige ETSI TC M2M (Machine-to-Machine Communications) wurde umbenannt in „Smart M2M“. Das TC Smart M2M wird hauptsächlich Spezifikationen für M2M-Dienste und Anwendungen liefern. Breiter Raum wird dabei Themen

58

des Internet of Things (IoT) und Smart Cities eingeräumt. Aufgaben des TC sind die Unterstützung der Europapolitik und der europäischen Regulierungsanforderungen sowie die Vertretung des ETSI im global agierenden oneM2M-Partnerschaftsprojekt. Die oneM2M-Spezifikationen werden in Europäische Normen überführt. Das ETSI-Projekt (EP) eHealth wurde wieder aktiviert und soll jetzt an Lösungen für die Telemedizin arbeiten, wobei Implantate ausgenommen sind. Unter der neuen Leitung des ETSI-Generaldirektors Luis Jorge Romero wird eine engere Zusammenarbeit mit den Nationalen Normungsorganisationen (NSOs) angestrebt. So plant ETSI, zum Thema „Smart Cities“ Sitzungen mit den britischen (BSI), französischen (AFNOR) und spanischen (AENOR) NSO-Vertretern auszurichten. Von Seiten der DKE wurde das Thema Industrie 4.0 zur gemeinsamen Bearbeitung vorgeschlagen. Details zum konkreten Verfahren zur Weiterentwicklung solcher Initiativen werden noch mit den NSOs diskutiert. Gemeinsam mit CEN und CENELEC wurde im Rahmen eines EU- und EFTA-Projekts ein Vertreter für die europäische Normung (SESEI – Seconded European Standardization Expert in India) nach Indien entsandt. Die Federführung in diesem Projekt obliegt ETSI. So soll der SESEI die Entwicklung einer indischen Standardisierungsorganisation für Telekommunikation begleiten. Für CEN und CENELEC übernimmt er die wichtige Rolle als Mittler zur indischen Normungsorganisation BIS (Bureau of Indian Standards). Der im letzten Jahr bei ETSI neu eingeführte EN-ApprovalProzess (ENAP) hat sich bewährt.

59

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

INTEC – bilaterale Initiativen der DKE – Länderaktivitäten 2013 Parallel zur internationalen Normungsarbeit in der IEC und auf europäischer Ebene bei CENELEC baut die DKE mit der INTEC-Initiative ihre bilateralen Beziehungen weiter aus. In BRICKS-Ländern sowie außerhalb dieser arbeitet die DKE mit nationalen Normungsorganisationen und Interessenverbänden und Organisationen der Elektrotechnik zusammen. Verantwortlich für die INTEC-Initiative der DKE ist die Abteilung Internationale Zusammenarbeit. Im Rahmen der INTEC60

Initiative baut die DKE die Beziehungen mit solchen Partnern wie z. B. PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt) aus, die auch von Deutschland aus in den Zielmärkten aktiv sind. In diesem Jahr stand der Ausbau der Kooperation mit Entwicklungszusammenarbeit im Fokus. Ein regelmäßiger Austausch mit der PTB und die gemeinsame Teilnahme an europäischen Projekten haben sich erfolgreich etabliert. Brasilien/Südamerika In Brasilien arbeiten die DKE und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im Rahmen eines PTB-Projekts zur Qualitätsinfrastruktur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Lateinamerika und der Karibik zusammen. China Kooperationsmöglichkeiten mit chinesischen Partnern werden vor allem in den Bereichen Smart Cities, Smart Grid sowie Smart Home + Building diskutiert. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine neue System Evaluation Group (SEG) Smart Cities unter der IEC, die mit großer Unterstützung aus China zustande gekommen ist. Sehr erfolgreich verläuft auch

Treffen der SEG Smart Cities in China

61

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

Treffen mit der State Grid Corporation of China

die Kooperation zwischen der DKE und der State Grid Corporation of China (SGCC), was auch auf dem World Smart Grid Forum in Berlin zum Ausdruck kam. Indien

Prashant Kumar Sandhi, DKE

Im Zuge der Regierungskonsultationen zur deutsch-indischen Zusammenarbeit wurde eine neue Arbeitsgruppe zu Kooperationsprojekten gegründet. Im Fokus stehen insbesondere die indisch-deutsche Normungs-Roadmap und das Thema Smart Grid. Wichtige Themen einer Indienreise von Experten der DKE, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts im Rahmen des PTB-Projekts „Stärkung der Qualität der Infrastruktur für die Solar-Industrie“ waren unter anderem messtechnische Dienstleistungen, Konformitätsbewertungen sowie Normen, Richtlinien und andere normative Dokumente. 62

Korea Bei einer Delegationsreise und Gesprächen im Rahmen der IEC-Jahrestagung tauschten sich die DKE und die Korean Agency for Technology and Standards (KATS) über die jeweiligen nationalen Smart Grid-Initiativen im Bereich Energiespeicher der Zukunft sowie über Ausbildungs- und Nachwuchsaktivitäten aus. Nachdem die Korean Electric Association (KEA) sich nach dem Willen der koreanischen Regierung bei der Niederspannungsinstallationstechnik an der IEC bzw. bei der nationalen Übernahme an der VDE 0100 orientieren soll, arbeitet die KEA eng mit dem Fachbereich 2 der DKE zusammen. Darüber hinaus unterzeichneten das VDE Prüfund Zertifizierungsinstitut und die Korean Electric Engineers Association (KEEA) ein Memorandum of Understanding.

DKE-Vertreter Kevin Behnisch mit dem KEEA-Präsidium bei der Übergabe des Memorandum of Unterstanding

63

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung Mongolei Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit der Mongolei liegen im Rahmen eines Projekts der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in den Bereichen Qualitätsinfrastruktur und Metrologie mit besonderem Fokus auf dem Energiesektor. Das Themenspektrum reicht hier von der Darstellung der Relevanz von Normen im Energiebereich und der Identifikation von Normungsschwerpunkten über eine Roadmap zur Normenübernahme bis zur Anwendung von internationalen Normen insbesondere der Reihe IEC 61400 in einem Pilotprojekt zu Windkraftanlagen. Eurasia – Russland Die Weiterentwicklung der neuen Gesetzgebung in der Zollunion begleitete die DKE besonders intensiv. Die DKE hat mit der eurasischen Wirtschaftskommission und der Normungsorganisation Euroasian Interstate Council for Standardization,

Dr. Renata WankaEnikeeva, DKE

Delegationsbesuch der Eurasischen Kommission und von Minister Valerij Koreshkov bei DKE

64

Minister der Technischen Regulierung der Eurasischen Kommission Valerij Koreshkov, Vorsitzender des Eurasischen Rates für Normung und Metrologie (EASC) Grigorij Elkin und Sprecher der GF der DKE Dr. Bernhard Thies anlässlich der Unterzeichnung der Deutsch-Eurasischen Roadmap in Moskau

Metrology and Certification (EASC) eine Roadmap im Bereich Normung und Technische Regulierung verabschiedet, die gemeinsame Projekte bis 2014 zu Themen wie Smart Grid und Smart Cities festlegt. Erfolgreich umgesetzte Workshops und Informationskampagnen dienten dazu, die deutsche Industrie über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Partner der Roadmap sind VDE, DIN, PTB, ZVEI sowie der russische Industrieverband RSPP. Saudi-Arabien/Mittlerer Osten

Dr. Michael Hilgner, DKE

Die Kooperation zwischen der DKE und der saudi-arabischen Normungsorganisation Saudi Standards, Metrology and Quality Organization (SASO) wurde durch einen Aktionsplan ergänzt, der unter anderem die Organisation einer Reihe von Workshops vorsieht. Aktuelle Schwerpunkte liegen auf den Themen Installation, erneuerbare Energien und Smart Grid. 65

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung Südafrika/Afrikanischer Kontinent Ein Schwerpunkt der Kooperation der DKE und der African Electrotechnical Standardization Commission (AFSEC) liegt

Präsident Claude Koutoua (l.) und der Sprecher der Geschäftsführung der DKE Dr. Bernhard Thies anlässlich der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding

Thomas Sentko, DKE

auf einem Projekt von AFSEC, der Afrikanischen Union und der IEC, welches die nachhaltige Elektroversorgung des ländlichen Raumes in Afrika zum Ziel hat. Dabei wird ein auf die speziellen afrikanischen Verhältnisse abgestimmter Standard auf Basis der IEC TC 62257 und IEC 60364 (VDE 0100) entwickelt. Türkei Erstmalig fand 2013 eine Normungskonferenz zwischen der DKE und dem türkischen Normungsinstitut TSE statt. Wichtige Themen der bilateralen Gespräche waren elektrische Installationen, Smart Grids und erneuerbare Energien. Diese Themen bilden auch den Grundstein und die Richtung für eine künftige Kooperation. Auf dem internationalen Symposium „Auswirkungen der Normung auf die globale Wirtschaft“ präsentierte die DKE ihre Aktivitäten zur Stärkung des Mittelstandes in der Normung. Die Teilnehmer kamen aus über 50 Nationen – überwiegend aus der arabischen Welt. Israel Im Rahmen des IEC General Meetings wurde ein Memorandum of Understanding zwischen der Standards Institution of Israel (SII) und der DKE unterzeichnet. 66

Vietnam Im Rahmen eines Workshops zum Thema „Strengthening National Occupational Safety and Health System in Hazardous Work“ in Hanoi, an dem unter anderem Vertreter der ASEAN-Staaten teilnahmen, referierte die deutsche Delegation über den VDE, die DKE, VDE Global Services und die Übernahme internationaler Normen auf nationaler Ebene.

DKE-Mitarbeiter Peter Haß hält einen Vortrag auf dem Workshop in Vietnam

Gruppenbild der Workshop-Teilnehmer

67

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

INTEC – die internationale Zusammenarbeit der DKE aus der Perspektive der Industrie und Politik Dipl.-Ing. Roland Bent, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Präsident des deutschen Komitees der IEC, im Interview. Welche Rolle spielt INTEC aus Sicht der Industrie? ROLAND BENT INTEC ist eine ergänzende Vorstufe zur eigentlichen Normungsarbeit, die in technischen Gremien stattfindet. Die INTEC-Kooperationsprojekte ermöglichen es, kulturelle Besonderheiten und Gepflogenheiten des jeweiligen Gegenübers näher kennenzulernen, ohne dabei gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Dies hilft uns später, mit dem Partner in der Normung schneller und einfacher ein gemeinsames Verständnis für komplexe Vorgänge und einen Konsens zu finden. Und das ist das Hauptziel der Normung. Welche Schwerpunkte setzt INTEC? ROLAND BENT Im Fokus stehen Themen mit großen Weltmarktpotenzialen wie zum Beispiel die sogenannten „Smarties“ – also intelligente Systeme wie Smart Grid, Smart Home und Smart City. Hier setzen viele INTEC-Projekte an. Zunächst geht es darum abzustimmen, was sich beispielsweise in Russland oder China hinter diesen Begriffen wirklich verbirgt und wie weit die Industrie in der Umsetzung ist. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen uns dann dabei, die Partner-

68

länder in konkrete Kooperationsprojekte auf technischer Ebene verstärkt einzubinden. Mit Normungswissen wird auch Technikwissen geteilt beziehungsweise transferiert. Ist das ein Problem? ROLAND BENT Nein, Kooperation kann nie eine Einbahnstraße sein. Wer Dipl.-Ing. Roland Bent Wissen erlangen will, muss auch bereit sein, Wissen zu geben. Wenn wir erreichen wollen, dass internationale Normen unseren hohen Stand der Technik abbilden, dann müssen wir auch bereit sein, unser Technikwissen frühzeitig mit internationalen Partnern zu teilen. Der Vorteil von international einheitlichen Normen ist dabei für unsere Industrie größer als ein möglicher Nachteil, der durch Weitergabe von Wissen entstehen könnte. Wer macht normalerweise den ersten Schritt auf dem Weg zur Zusammenarbeit? ROLAND BENT Die Kontaktaufnahme kann zum Beispiel – wie in den Fällen Israel und Türkei – von anderen nationalen Normungsgremien ausgehen. Der Impuls dazu kann von der heimischen Industrie oder der Politik kommen. Manchmal steht ein Training für Normungsexperten in dem Partnerland am Anfang, häufig auch ein „Memorandum of Understanding“, in dem zunächst einmal die möglichen Richtungen der Zusammen-

69

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

arbeit aufgezeichnet werden. Auch auf gemeinsamen Workshops kann das Interesse an einer Vertiefung eines Technologiethemas wie Smart Grid im Hinblick auf Normung entstehen. Und wir schließen Kooperationen auch mit Verbänden und anderen Organisationen, die Interesse für Normung zeigen. Es gibt also viele Wege, die zur Zusammenarbeit führen können. Und wie sieht der weitere Weg zu gemeinsamen Projekten und bilateralen Abkommen aus? ROLAND BENT Die DKE hat inzwischen elf Länderkoordinatoren, die maßgeblich die Projekte in den jeweiligen Ländern leiten, initiieren und umsetzen. Der Weg zu einem Abkommen kann allerdings sehr unterschiedlich ausfallen. Ein gutes Beispiel ist die Kooperations-Roadmap im Bereich Normung und Technische Regulierung, die 2013 von der DKE und der Eurasischen Kommission, die im postsowjetischen Raum ähnlich wie die Europäische Kommission in der EU agiert, verabschiedet wurde. Die Verhandlungen und der Schriftverkehr zogen sich zunächst über Monate hin und gerieten ins Stocken. Um den Prozess zu beschleunigen, reisten DKE-Vertreter nach Moskau. Und bereits am Vorabend der offiziellen Gespräche sagten die Partner, man könne das Dokument noch am gleichen Abend anpassen und am nächsten Morgen unterzeichnen. So kam es dann auch.

70

Ministerialdirigent Dr. Rainer Jäkel, Unterabteilungsleiter VII A „Technologie- und Innovationspolitik“, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, im Interview. Herr Dr. Jäkel, Sie sind im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unter anderem für Normung zuständig und haben das normungspolitische Konzept der Bundesregierung verantwortet sowie an der Deutschen Normungsstrategie mitgewirkt. In welchem Verhältnis stehen Gesetzgebung und Normung mit Blick auf Initiativen wie DKE-INTEC?

Ministerialdirigent Dr. Rainer Jäkel

RAINER JÄKEL Normung in Deutschland basiert auf dem sogenannten Normenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem DIN. Sie erfolgt in Selbstverwaltung der Wirtschaft unter partnerschaftlicher Beteiligung der interessierten Kreise. Normen konkretisieren häufig gesetzliche Anforderungen; damit sind sie z. B. ein zentrales Element des europäischen Binnenmarktes. International harmonisierte Normen fördern darüber hinaus den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr weltweit. Und hier gibt es natürlich viele Berührungspunkte zu Initiativen wie INTEC, die ich persönlich für sehr wertvoll und unterstützenswert halte.

71

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

Welche Ziele stehen aus Ihrer Sicht im Fokus des Zusammenwirkens auf internationaler Ebene? RAINER JÄKEL Wir wollen geeignete Rahmenbedingungen für den internationalen Handel schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Wirtschaftsnation und Exportland stärken. Dazu leisten Normung und Standardisierung einen wichtigen Beitrag. Die Entwicklung und Durchsetzung internationaler Normen verhindert den Aufbau von nicht-tarifären Handelshemmnissen gerade auf Zukunftsmärkten und sie vermeidet Doppelarbeit bei der Normung. In diesem Sinne werden die betroffenen Kreise im normungspolitischen Konzept der Bundesregierung dazu ermuntert, sich aktiv auf allen Ebenen in die Normung einzubringen – national, europäisch und international. Welchen Beitrag leistet dabei INTEC? RAINER JÄKEL In vielen Ländern ist die Normung staatlich organisiert. Beispiel Indien: Das indische Normungsinstitut ist eine staatliche Behörde, Kooperationen müssen über die indische Regierung laufen. Indische Partner gehen daher meist davon aus, dass Normung auch in Deutschland Sache der Regierung ist. INTEC leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Partnern die Besonderheiten und Unterschiede der jeweiligen Normungssysteme zu vermitteln. Auf dieser Basis ist es dann leichter, Gemeinsamkeiten zu identifizieren und in konkrete Projekte umzusetzen. Und wie unterstützt die Politik die bilaterale Normungszusammenarbeit? RAINER JÄKEL Zum Beispiel dadurch, dass wir durch politische Flankierung der Kooperation zwischen den Normungsorganisationen deutlich machen, dass die von Normung und 72

Wirtschaft auf deutscher Seite formulierte Position die volle Unterstützung der Regierung hat. Dazu nutzen wir politische Gespräche, aber auch die Beteiligung der jeweiligen Regierungen an bilateralen Konferenzen, Tagungen und Workshops. Welche Ziele und Wünsche zu Themen und Regionen haben Sie – bezogen auf INTEC – für die Zukunft? RAINER JÄKEL Bei Themen wie Regionen gilt: Maßstab sind immer die Bedürfnisse der Wirtschaft, aber natürlich auch außenhandelspolitische Gesichtspunkte, wobei sich in der Regel beides deckt. Wichtig für eine nachhaltige Kooperation ist, dass die Wirtschaft selbst den Ball aufnimmt und die DKE dies nachhält. Die Politik wird gerne unterstützen, wo es notwendig oder sinnvoll ist.

73

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

Internationale und europäische Normung

Gemeinsames Normungsseminar DKE – ZVEI Normungsarbeit im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik erfüllt wichtige Funktionen für Hersteller und Verbraucher. Hohe Sicherheit und Qualität von Produkten sowie deren Kompatibilität sind nur einige von vielen Ergebnissen dieser Arbeit zum Nutzen der Allgemeinheit. Wer Normen anwendet, genießt entscheidende Vorteile, wie beispielsweise Planungssicherheit und Konformität. Die Beteiligung an der Normung bietet Unternehmen ebenfalls wichtige Wettbewerbsvorteile sowie die Möglichkeit, z. B. Marktchancen frühzeitig zu erkennen. DKE und ZVEI haben daher mittlerweile zum zweiten Mal in Kooperation ein Grundlagenseminar durchgeführt, das Interessierten Informationen und Handlungsoptionen im Themenfeld Normung aufzeigt. Das Seminar, das im Frühjahr 2013 in den Räumen des ZVEI stattfand, richtete sich an Personen, die noch keine oder kaum Kenntnisse über die Entstehung und Nutzung von Normen haben. Es wurden Kenntnisse über die Normungsprozesse vermittelt und Handlungshilfen für die Mitarbeit in Komitees gegeben. Für die Nutzer von Normen wurden Recherche- und Anwendungstipps vorgestellt und Erfahrungsberichte aus der Praxis rundeten das Seminarprogramm ab.

74

Mit mehr als 30 Teilnehmern war das Seminar wieder sehr gut besucht. Durch das große Interesse an der Thematik entstanden zwischen Referenten und Teilnehmern rege Dialoge und ein fruchtbarer Gedankenaustausch. Am Rande der Veranstaltung wurde ebenfalls reger Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, Kontakte zu knüpfen und zu netzwerken.

75

Jahresbericht 2013 Internationale und europäische Normung

247

*Smart Collaboration: Hierunter werden alle Formen von Zusammenarbeit verstanden, bei denen Informations- und Telekommunikationstechnik die zwischenmenschliche Kommunikation erleichtern und optimieren, zum Beispiel im Bereich des E-Learnings. Die Bandbreite reicht von E-Books im Kindergarten bis zu kompletten Online-Hochschulkursen inkl. virtueller Vorlesung und Abschlussprüfung. Grundlegende Anforderungen an E-Learning-Software sind unter anderem in der Norm ISO/IEC 24751-1 beschrieben. Die Anwendung vieler VDE-Normen wird bereits heute in E-Learning-Videos erklärt. 76

 51-1 SMARTE CHANCEN

NORMEN VERBINDEN Magdalene Leusch ist Grundschullehrerin in Deutschland. Und in Äthiopien. Und in der Mongolei. Und in Bolivien. Denn neben ihrem klassischen Unterricht „vor Ort“ arbeitet sie an E-Learning-Konzepten im Rahmen einer Smart Collaboration*-Initiative für Entwicklungsländer. Aktuell noch in der Testphase für wenige, soll daraus schon bald eine Hilfe für viele werden. Um das Wissen auf der ganzen Welt besser zu teilen und Chancen und Fortschritt zu fördern. Sinkende Produktionskosten für IT-Geräte und eine wachsende, stabiler werdende technische Infrastruktur weltweit fördern so Austausch und gegenseitige Hilfe. 77

Jahresbericht 2013

Standardisierung + Innovationen Innovationen Technischer Fortschritt und immer neue Innovationen vereinfachen unser tägliches Leben und sichern gleichzeitig unseren Wohlstand. Immer komplexere Herausforderungen und weltweiter Wettbewerb führen jedoch dazu, dass die hinter diesen Innovationen steckenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten stetig ausgebaut werden. Die damit einhergehende Flut an Forschungsergebnissen zu überblicken wird dementsprechend immer schwieriger. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Wissenstransfer durch Normung und Standardisierung zunehmend an Bedeutung, was durch umfangreiche Aktivitäten seitens der DKE unterstützt wird. Ziel ist es, proaktiv zukünftige Innovationen zu identifizieren und relevante Forschungsergebnisse rechtzeitig in die Normung zu überführen, um den Marktzugang zu erleichtern. Lesen Sie mehr dazu auf unserer Homepage V

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die DKE-Innovationsplattform (www.dke.de/innovationen) und der DKE-Innovationsprozess (siehe Bild) etabliert. Neben einem öffentlichen Vorschlagswesen unterstützt ein Markt- und Technologieradar die frühzeitige Identifizierung zukünftiger Normungsthemen. Die Themenevaluierung dient der Informationssammlung, um im nächsten Schritt eine passgenaue Strategie zu entwickeln. Vor allem in interdisziplinären und komplexen Themenfeldern werden hierzu Normungs-Roadmaps erarbeitet. Die möglichst reibungslose Überführung des Themas in die Normung kann schließlich durch geeignete Instrumente wie die VDEAnwendungsregel oder durch spezielle Förderinstrumente unterstützt werden.

78

DKE-Innovationsprozess

Parallel zu diesen Aktivitäten unterstützt die DKE entsprechende Entwicklungen auf europäischer und internationaler Ebene, um ein möglichst einheitliches Auftreten der Normungsorganisationen gegenüber der Forschungslandschaft sicherzustellen und die innovationsfördernde Wirkung von Normen und Standards im Sinne des Allgemeinwohls weiter voranzutreiben.

79

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

Standardisierung + Innovationen

IKT für Elektromobilität II Die Elektromobilität erfordert eine systemische Integration der drei Hochtechnologiefelder Fahrzeugtechnik (Smart Car), Energieversorgung (Smart Grid) und Verkehrssteuerung (Smart Traffic), die maßgeblich von IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) getragen sein wird und das übergeordnete Ziel des Förderprogramms „IKT für Elektromobilität II“ darstellt. Im Rahmen der Fördermaßnahme werden aktuell 16 Projekte in den Bereichen Smart Cars, Smart Grid und Smart Traffic gefördert. Aus der Vielzahl der Forschungsansätze dieser Projekte wurden übergreifende Kernforschungsbereiche identifiziert und zu projektübergreifenden Schlüsselthemen zusammengefasst. Diese Schlüsselthemen sind untereinander vernetzt und daher nicht in sich abgeschlossen. Die durch die Projekte geleistete Forschung an den Schlüsselthemen ist Voraussetzung für Fortschritte in den drei Metathemen „Fahrzeugsysteme“, „Energiesysteme“ und „Verkehrssysteme“, die ihrerseits allesamt auf den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als „Enabling Technology“ aufbauen. Wesentliche Voraussetzungen für die Akzeptanz beim Endkunden und damit der Marktdurchdringung der Elektromobilität sind die elektrische Sicherheit und die Interoperabilität/Interkonnektivität. Hierfür leistet die Normung und Standardisierung den wesentlichen Beitrag. Standardisierte Schnittstellen zwischen den einzelnen elektrischen Komponenten sowie zwischen dem Fahrzeug und der Netzinfrastruktur schaffen Kompatibilität und einen offenen Markt. Sie reduzieren Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Marktteilnehmern. Für die Ladeinfrastruktur einschließlich des Lademanagements und der Anbindung an Smart Grid und Smart Metering sind standardisierte 80

Schnittstellen unverzichtbar. Das gilt auch für die Energiemessung und die nachgeschalteten Kommunikations- und Abrechnungssysteme. Die Fachgruppe Standardisierung und Interoperabilität hat relevante Themen mit Anwendungsfällen aus den laufenden Projekten identifiziert. Diese werden in einer Lückenanalyse diskutiert, um daraus Use Cases zu definieren. Aufbauend auf den Erfahrungen und Empfehlungen der schon existierenden Use Cases aus dem Bereich Smart Grid, werden diese um die fehlenden Rollen aus dem Bereich Elektromobilität erweitert. Die DKE setzt mit Normen und Standards wichtige internationale Impulse für Innovationen. Als Partner der Automobilindustrie begleiten die Experten die Entwicklung innovativer Antriebskonzepte und neuartiger Sicherheitsstandards, treiben Themen wie den Ausbau und Betrieb der Ladeinfrastruktur oder Fragen der Datensicherheit voran und verknüpfen aktiv die Innovationsfelder „Smart Car“ (Elektrofahrzeug), „Smart Grid“ (Netzinfrastruktur) und „Smart Traffic“ (Verkehrstelematik).

Elektromobilität Das Thema Elektromobilität stellt nach wie vor ein dynamisches Querschnittsthema der DKE dar. In den letzten Jahren stand die Normung der Ladeschnittstelle inklusive der Steckvorrichtung im Mittelpunkt der Aktivitäten. Hierzu sind nun die notwendigen Normen verfügbar oder stehen kurz vor der Veröffentlichung. Die Frage der in Europa verwendeten Steckvorrichtung steht durch einen Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zugunsten des von Deutschland vorgeschlagenen Typs 2 vor einer endgültigen Lösung. Die DKE hat durch eine aktive Beteiligung an Gesprächen mit Experten aus Frankreich und Italien dazu beigetragen, dass die 81

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

Standardisierung + Innovationen

notwendigen Normen für eine Umsetzung der genannten Richtlinie erarbeitet werden können. Beim Gleichstromladen sieht die Richtlinie eine europaweite Einführung des von Deutschland maßgeblich entwickelten „Combined Charging System“ vor. Somit stehen zwei von deutschen Experten entwickelte und in IEC-Normen festgelegte Schlüsseltechnologien der Ladeinfrastruktur vor einer flächendeckenden europaweiten Einführung. Dies unterstützt den Anspruch Deutschlands, Leitanbieter für Elektromobilität zu werden – auch auf Märkten außerhalb Europas. Nachdem diese Themen in die reguläre Normungsarbeit überführt werden konnten, rücken neue Themen in den Fokus des Querschnittsprojekts Elektromobilität. Als Stichworte seien an dieser Stelle Datensicherheit, Elektro-Nutzfahrzeuge und Elektro-Leichtfahrzeuge genannt. Hierzu sind in der DKE entsprechende Gremien eingerichtet worden. Um die Besitzer von Elektrofahrzeugen, Hauseigentümer und Immobilienverwalter beim Aufbau der Ladeinfrastruktur zu unterstützen, wurde unter der Federführung der DKE und in enger Abstimmung mit der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) sowie den Verbänden der Elektrizitätswirtschaft (BDEW), Automobilindustrie (VDA), Elektroindustrie (ZVEI) und des Elektrohandwerks (ZVEH) ein „Technischer Leitfaden Ladeinfrastruktur“ erarbeitet, der kostenlos verfügbar ist. Für das Jahr 2014 steht unter anderem eine Überarbeitung der deutschen Normungs-Roadmap Elektromobilität auf dem Arbeitsprogramm. Neben einer Aktualisierung der Darstellung des Standes der aktuellen Normungsarbeiten werden auch die Empfehlungen zur Normungsarbeit fortgeschrieben. Diese Empfehlungen stellen die mit der NPE abgestimmte deutsche Normungsstrategie in Bezug auf Elektromobilität dar und bilden die Basis für die Arbeiten der kommenden Jahre. 82

Festlegung der Terminologie im Bereich AAL Der demografische Wandel verändert insbesondere in den Industrieländern die Gesellschaftsstruktur. Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa hat eine zunehmende Alterung der Bevölkerung zur Folge, sodass Deutschland im Jahr 2035 eine der ältesten Bevölkerungen haben wird. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Menschen 50 Jahre und älter sein werden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, hilfs- und/oder pflegebedürftig zu werden. Dadurch ergibt sich ein steigender Bedarf an Orientierungs-, Unterstützungs- und Hilfeleistungen. Diese Entwicklung schafft einen steigenden Bedarf an technischen Assistenzsystemen, die einen Teil der Alltagsaktivitäten erleichtern. Gefordert ist eine stärkere Verschmelzung der technischen mit den sozialen Systemen. In diesem Kontext wurde der Begriff „Ambient Assisted Living“ (AAL) geprägt. AAL umfasst Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, die u. a. den sozialen Lebensraum der Menschen sichern. Damit sich die Beteiligten aus den vielen unterschiedlichen Bereichen, die im AAL-Kontext zusammenwirken müssen, verständigen können, ist die Vereinbarung einer einheitlichen Terminologie notwendig. Mit der Neuausgabe der VDE-AR-E 2757-1 hat die DKE daher eine umfassende Darstellung der in den AAL-Bereichen wichtigen Begriffe publiziert. Die englische Übersetzung dieser VDE-Anwendungsregel wird als Vorschlag für die Definition eines international einheitlichen Vokabulars bei IEC eingereicht werden. 83

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

SMARTER LEBEN

628

NORMEN VERBINDEN Dass Frau Anna Mayer mit ihren 79 Jahren per Tablet mit den Enkeln in Amerika skyped, ist heute schon keine Sensation mehr. Dass sie das aber in ihrem hohen Alter noch viele Jahre von zu Hause aus tun kann, ist schon etwas Besonderes. Und dass sie sich selbstverständlich jederzeit z. B. mit ihrem Hausarzt besprechen kann, ist ebenfalls problemlos möglich. Dafür sorgen AAL* – und Menschen wie Dr. Tom Strasser. Denn er arbeitet an den Lösungen, die Senioren das Leben in den eigenen vier Wänden nicht nur lebenswert machen, sondern daran, dass sie sich auch alleine immer gut aufgehoben fühlen. 84

83

*Ambient Assisted Living (AAL) ist die technologische Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels. Denn mit vielfältigen Assistenzsystemen kann für alle Generationen das Leben sicherer, kommunikativer und bequemer werden. Über Monitoringsysteme können wesentliche Gesundheitswerte erhoben und geprüft werden. Elektronische Hilfen vom Rollladenmotor über den automatischen Staubsauger bis hin zum Service-Roboter bieten Erleichterung bei vielen Tätigkeiten. Viele weitere Lösungen sind bereits Realität oder werden in naher Zukunft zum Standard. Die DKE arbeitet bereits seit Jahren intensiv mit Forschern, Wissenschaftlern und Unternehmen an diesen Themen. Denn Normung begleitet erfolgreiche Innovationen von Anfang an. U. a. mit der Beschreibung einer Referenzplattform für AAL-Systeme und -Dienstleistungen in der IEC/PAS 62883 oder der VDE-AR-E 2757-6-1 zur Unterstützung von Systemplanern. 85

Jahresbericht 2013

Standardisierung + Innovationen

Zweite deutsche NormungsRoadmap AAL AAL (Ambient Assisted Living) bedeutet alltagsunterstützende Assistenz-Lösungen für jedes Alter und jede Umgebung mit einer Interaktion von vielen Partnern aus verschiedenen Bereichen. Neue Perspektiven, Verantwortlichkeiten und Bedürfnisse wurden geschaffen und trugen zur Gesamtentwicklung des AAL-Umfeldes bei. Das zwangsweise Interagieren unterschiedlicher Domänen, Systeme und Komponenten bedarf hoher Kompatibilität sowie Interoperabilität. Damit einher geht eine Vielzahl von Spezifikationen, die heute bereits für die Einzelsysteme anwendbar sind. Das Vorhandensein dieser Spezifikationen allein genügt jedoch noch nicht, um den spezifischen Anforderungen der AAL-Systeme gerecht zu werden. Notwendig ist die Identifikation von vorhandenen Lücken – insbesondere hinsichtlich der Integration und Interoperabilität der Einzelsysteme, aber auch bezüglich der Ausbildung von Fachkräften und der Qualitätssicherung. Auf Basis der ersten deutschen Normungs-Roadmap AAL führte die DKE mit beteiligten Experten erste Standardisierungsarbeiten durch. Jedoch sind neue Handlungsfelder erkannt worden, weshalb Anforderungen und Handlungsempfehlungen adaptiert werden müssen. Folglich wurde die erste Normungs-Roadmap AAL überarbeitet und aktualisiert. Eine zeitliche Vorgabe und eine Zuweisung von Aufgaben an unterschiedliche Beteiligte wurden ausgearbeitet. Die Normungs-Roadmap soll das gemeinsame Verständnis aller Beteiligten im AAL-Umfeld fördern und als Leitfaden für ein übersichtlicheres AAL-Umfeld dienen. 86

2. AAL-Symposium Am 17. April 2013 fand in Frankfurt am Main das zweite Symposium zur Fortschreibung der ersten deutschen Normungs-Roadmap AAL statt. Nach einer Einführung durch Dr. Stefan Heusinger (DKE) in Form eines Überblicks über derzeitige Aktivitäten und die Ergebnisse, die basierend auf den Handlungsempfehlungen der ersten Normungs-Roadmap erarbeitet wurden, eröffnete Dr. Marco Eichelberg (OFFIS – Institut für Informatik, Oldenburg) die Fachvorträge mit einer Präsentation zum Thema „Technische Herausforderungen an AAL – von interoperablen Schnittstellen bis hin zum robusten System“. Der zweite Vortrag „Qualifizierung von Beschäftigten im AALBereich“ wurde aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln von Ingrid Hastedt (Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg) und Rolf Joska (Fa. Gira, Radevormwald) präsentiert.

Rolf Joska – Gira

Alexandra Brylok (Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V.) stellte, neben der Ausgangsbasis für die Um87

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

Standardisierung + Innovationen

Alexandra Brylok – VSWG

setzung von AAL in Gebäude und Wohnumfeld, die Anforderungen für eine technische Umsetzung dar. Im letzten Vortrag „AAL und AAS – das Verständnis der BAuA zu Assistenzlösungen im Arbeitsleben“ präsentierte Matthias Hartwig (BAuA – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) den Inhalt des Forschungsschwerpunktes Ambient Intelligence (AmI) und die Beziehungen zwischen AmI, AAL und AAS (Arbeitsassistenzsystemen). Die in den drei Workshops mit den Schwerpunkten „Technik“, „Qualifizierung“ und „Wohnungsbau und -angebot“ erarbeiteten Ergebnisse werden in den Entwurf der zweiten deutschen Normungs-Roadmap AAL eingearbeitet. Die Veröffentlichung ist für den AAL-Kongress im Januar 2014 in Berlin geplant.

Abgrenzung AAL- und Medizinprodukt Gerade im Bereich AAL entwickeln viele Unternehmen Geräte und Systeme für Anwendungen des technikunterstützten Le88

bens (Ambient Assisted Living, AAL), deren Entstehungsgeschichte weitab von einer Produktentwicklung im medizinischen Umfeld liegt. Die Folge sind Unkenntnis und ein Mangel an Erfahrung im Umgang mit der Klassifizierung von Medizinprodukten. Es ist von Vorteil, bereits zu Beginn der Entwicklung von Geräten und Systemen für den AAL-Bereich die Fragen zu klären, ob diese als Medizinprodukt zu klassifizieren sind und welche Vorgehensweise bei der Konformitätsbewertung zu wählen ist. Zunächst muss geklärt werden, ob das Gerät oder System überhaupt als Medizinprodukt oder medizinisches Gerät einzustufen ist. Antwort hierauf gibt Abschnitt 4 der zum 1. März 2013 veröffentlichten VDE-Anwendungsregel VDEAR-E 2750-200 „Vorgehensweise bei der Klassifizierung von Medizinprodukten und der Auswahl des Konformitätsbewertungsverfahrens“. Ist das Gerät oder System als Medizinprodukt oder medizinisches Gerät einzustufen, erfolgt die Klassifizierung. Diese wird in Abschnitt 5 der Anwendungsregel veranschaulicht. Dabei ist zu beachten, dass für den Fall, in dem ein Medizinprodukt dazu bestimmt ist, in Verbindung mit einem anderen Produkt angewandt zu werden, die Klassifizierung auf jedes beteiligte Produkt anzuwenden ist. Das weitere Vorgehen hängt von der zugewiesenen Klasse ab. Die jeweils anzuwendenden Verfahren sind in Abschnitt 6 der Anwendungsregel beschrieben, sonstige Anforderungen in Abschnitt 7. In Ergänzung dazu erscheint Anfang 2014 eine Leitlinie für die Entwicklung von AAL-Produkten (VDE-AR-E 2757-100).

89

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

60601

SMARTE SICHERHEIT

NORMEN VERBINDEN Für Andreas Sundermann gibt es nichts Schöneres als die Berge. Und egal ob er auf Klettertour oder zum Skifahren geht, er kann in jeder Situation ziemlich entspannt sein. Denn sollte tatsächlich einmal der „schlimmste Fall“ eintreten, wird automatisch ein GPS-Signal abgesetzt und rettende Maßnahmen werden eingeleitet. Und selbst wenn dann in der nächstgelegenen Klinik kein Spezialist verfügbar sein sollte, kann ihm dank Telemedizin* geholfen werden. Dafür wird z. B. aus einer entfernt gelegenen Universitätsklinik per Videokonferenz ein Spezialist zur OP dazugeschaltet.

90

-2-34

*Telemedizin: Patientenbetreuung wird aus der Ferne möglich. Zum Beispiel durch die Erfassung und Auswertung von Vitalfunktionen beim Patientenmonitoring. Viele ältere Menschen können so länger selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben. Aber auch bei komplizierten Operationen bringt Telemedizin unglaubliche Vorteile mit sich: Spezialisten können per Videokonferenz zugeschaltet werden und bereits heute werden ferngesteuerte Herzoperationen durchgeführt, bei denen sich der Arzt in einer virtuellen Umgebung bewegt und einen Medizinroboter steuert, der tausende Kilometer entfernt sein kann. Klare Normen und Standards sind hier unverzichtbar. Im Norm-Entwurf CENELEC FprEN 60601-2-34:2011-02 werden z. B. die Sicherheit und wesentliche Leistungsmerkmale von invasiven Blutdruckmessgeräten definiert.

91

Jahresbericht 2013

Standardisierung + Innovationen

Smart Home + Building Intelligente vernetzte Systeme verbessern die Qualität des Wohnens, die Sicherheit und die effiziente Energienutzung. „Smart Home“ hat sich als Begriff für Technologien in Wohnräumen durchgesetzt. Deutsche Unternehmen nehmen im Bereich der intelligenten Haus- und Gebäudetechnik eine technologische Führungsposition ein, sind jedoch oft auf ihre eigene Domäne fokussiert und einem zunehmend verschärften internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Durch ein Fördervorhaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) wurde deshalb ein Projekt ins Leben gerufen, das als strategisches Mittel zur Markterschließung und damit zur Stärkung der deutschen Wettbewerbsposition im Bereich Smart Home wirken soll. Ziel ist es, branchenübergreifende deutsche Interessen zu ermitteln, gemeinsame Standards und Prüfsiegel für systemübergreifende „Plug & Play“-Anwendungen zu entwickeln und Deutschland auf diese Weise zum Leitmarkt und Leitanbieter zu machen. Die Mitglieder des Projekts setzen sich zusammen aus interessierten Unternehmen und Vertretern akademischer Einrichtungen. Das Konsortium hat die Aufgabe, eine internationale Standardfamilie zu schaffen, die die nachhaltige Entwicklung von interoperablen, sicheren Anwendungen und Diensten in der Heimumgebung ermöglicht. Die Normungs-Roadmap Smart Home + Building Version 1.0 ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen der DKE und allen Beteiligten des Projekts. Als Basis dieser Arbeit wurde ein 92

Weißbuch erstellt, in dem Informationen zu existierenden Studien, Projekten, Standards und Produkten aus dem Smart Home-Umfeld dokumentiert sind. Die Standardisierungs- und Normungsarbeiten orientieren sich an dem Erfolg der Methodik, wie sie durch die DKE in der Normungs-Roadmap E-Energy/Smart Grids in der Fassung 2.0 dargestellt ist. So gibt es einen Arbeitskreis, der sich mit Use Cases beschäftigt, während der Arbeitskreis „Interoperabilität“ das Ziel hat, Systeme mit unterschiedlichen Bus- und Übertragungsstandards interoperabel über eine Brückentechnologie zu verknüpfen. Welcher Interoperabilitätslevel erreicht werden soll, ist direkt davon abhängig, welche Datenmenge aus Sicht der beteiligten Unternehmen über die verschiedenen Schnittstellen zu senden und welche Bussysteme zu berücksichtigen sind. Hiermit wird eine Basis geschaffen, die hersteller- und systemübergreifende Smart Home-Lösungen vorantreibt.

93

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

Standardisierung + Innovationen

Smart Cities Demografischer Wandel, Klimaveränderungen, Energiewende und der sichere Umgang mit Daten sind nur einige der Herausforderungen für die Städte der Zukunft. Daher entwickelt sich in diesem Bereich auch ein großer Bedarf an neuen, intelligenten Lösungsstrategien. Bestehende, historisch gewachsene Städte, beispielsweise in Europa, und boomende, neue Städte in den Entwicklungsund Schwellenländern stehen oft vor ähnlichen technologischen Herausforderungen. Die Umsetzung der Lösungen kann und muss hingegen individuell angepasst werden, um einerseits effizient zu sein und andererseits auch den Charakter der Städte, die Individualität und damit die Lebensqualität der Menschen, die darin wohnen, beizubehalten. Die Durchsetzung neuer Technologien auf dem Weg zu „Smart Cities“ wird wesentlich von ihrer Vernetzungs- und Kommunikationsfähigkeit abhängen. Grundvoraussetzung dabei ist eine durchgängige Interoperabilität der Teilsysteme, welche durch europäische und internationale Normen und Spezifikationen sichergestellt werden muss. Die DKE als nationale Normungsorganisation hat daher in Kooperation mit dem DIN die Entwicklung einer nationalen Normungs-Roadmap „Smart Cities“, mit Unterstützung von deutschen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Städten und Verbänden, beschlossen und mit den Arbeiten daran begonnen. Die Normungs-Roadmap soll den Bedarf an Normen und Spezifikationen im technischen wie auch im Dienstleistungsbereich aufzeigen und als strategische Vorlage für die europäische und internationale Normungsarbeit dienen, z. B. bei der zuständigen Koordinierungsgruppe von CEN, CENELEC und ETSI sowie der System Evaluation Group „Smart Cities“ im Bereich der IEC. 94

Smart Grid-NormungsRoadmap 2 Der Umbau der deutschen Energieversorgung „am offenen Herzen“ bringt gewaltige Herausforderungen mit sich. Diese betreffen insbesondere den Ausbau und die Integration der erneuerbaren Energien, aber auch die Neuordnung der Märkte während des laufenden Betriebes. Das Smart Grid, die Verbindung von Energietechnik mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), spielt bei diesem Umbau eine Schlüsselrolle. Mit der zweiten Stufe der deutschen Normungs-Roadmap „E-Energy/Smart Grids“ wurde nun ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Smart Grid gesetzt. In der Normungs-Roadmap E-Energy/Smart Grids 2.0 werden weitreichende Aktivitäten detailliert dargestellt, die in den Gremien des Lenkungskreises „Normung E-Energy/Smart Grid“ und in der europäischen Smart Grid Coordination Group, die seitens der Experten aus der DKE intensiv unterstützt wird, erarbeitet wurden. Das stellen die Beiträge von mehr als 30 Autoren auf mehr als 80 Seiten sicher. Die Normungs-Roadmap 2.0 übernimmt nicht nur eine Pionierrolle auf dem Gebiet E-Energy/Smart Grid. Vielmehr wurde mit der Methodik „Use Cases“ (Anwendungsfälle) eine neue Herangehensweise an die Normung an sich etabliert. Wesentlich ist dabei die Integration von unterschiedlichsten Teilgebieten und Fachkreisen. Mithilfe eines generischen Modells (Smart Grid Architecture Model – SGAM und Use Case-Beschreibungen) werden dann die Umsetzungsmöglichkeiten untersucht. Dabei wird durch die Beschreibung der Dienste und die zunehmende Detaillierung in Use Cases auf den unterschiedlichen Ebenen des SGAM die Voraussetzung für die Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Normungsgremien an dem gemeinsamen Ziel der Realisierung gewünschter Dienste und Funktionen geschaffen. 95

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

SMARTE FUNK TIONEN

62

NORMEN VERBINDEN Von der Raumfahrt ins reale Leben. Elektronik mit Textilien zu kombinieren ist nicht neu. Die Entwicklung wird aber immer rasanter. Bill Miller ist einer, der davon profitiert. Von Innovationen, die vor Kälte oder bei Stürzen schützen. Von Helmen, die für mehr Sicherheit Daten sammeln. In bestimmten Sportarten kommen mittlerweile elektronische Body-Protektoren zum Einsatz, also Schutzwesten mit Schlag-, Sturz- und Treffer-Erkennung. Aber es gibt noch so viele Smart Textiles* mehr. Wie die Bekleidung von Claudia Michaelis, die sie sogar vor stärksten elektrischen Schlägen und Störlichtbögen schützt.

96

479

*Smart Textiles sind Kleidungsstücke und ganz allgemein Textilien, die mit zusätzlichen elektronischen Funktionen ausgestattet sind. Die Funktionen sind vielfältig und reichen von der Energiegewinnung durch Körperwärme, Bewegung oder Sonneneinstrahlung über modische Funktionen, wie steuerbare Farben und Muster, bis hin zu medizinischen Funktionen. So gibt es bereits heute Kleidungsstücke, die die Körpertemperatur überwachen oder Stürze erkennen und dann selbstständig einen Notruf auslösen können. Dafür, dass bei diesen neuen Geräten die Sicherheit nicht zu kurz kommt, sorgt die DKE. Beispielsweise mit der DIN EN 62479 (VDE 0848-479), die Festlegungen zur Sicherheit von Personen in Bezug auf die Einwirkung von elektromagnetischen Feldern trifft.

97

Jahresbericht 2013

Standardisierung + Innovationen

Feierstunde in Berlin Die Energiewende in Deutschland erfordert die Weiterentwicklung der Strominfrastruktur zu einem intelligenten Energienetz. Smart Grids ermöglichen es, den wachsenden Anteil dezentral eingespeister, volatiler Energie in das Energiesystem zu integrieren sowie Angebot, Nachfrage und Verteilung von Energie mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnik zu steuern. Allerdings sind im Energieversorgungssystem als systemrelevanter kritischer Infrastruktur besonders hohe Anforderungen an Schutzmaßnahmen gegen Manipulationen und Cyber-Angriffe zu stellen – auch mit Blick auf die Zuverlässigkeit informationstechnischer Prozesse. Vor diesem Hintergrund haben die deutschen Normungsorganisationen DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE und DIN Deutsches Institut für Normung e. V. innerhalb kürzester Zeit (von Oktober 2011 bis Juli 2013) zunächst eine deutsche Spezifikation (DIN SPEC 27009) und darauf basierend den internationalen Technischen Report (ISO/IEC TR 27019) entwickelt und erfolgreich positioniert. Sie ermöglicht es Energieversorgern, vorhandene Prozesskontrollsysteme (Process Control System, PCS) in das meist bestehende, auf ISO/IEC 27000 basierende Informationssicherheitsmanagement im Unternehmen einzubinden. Anlässlich dieser erfolgreichen Verabschiedung des neuen internationalen, sicherheitsrelevanten Fachberichts luden DKE und DIN daher zu einem gemeinsamen Symposium am 11. September 2013 nach Berlin Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Verwaltung ein, um Gelegenheit zur Information und Diskussion über Anforderungen und Umsetzungserfahrungen des Informationssicherheitsmanagements in Energieunternehmen sowie zukünftige Herausforderungen und 98

Perspektiven im Kontext von IT-Sicherheit und Energieversorgung zu geben. Die Anwesenden waren sich einig, dass Qualität und Schnelligkeit sowie die eng verzahnte Kooperation zwischen dem branchenspezifischen Know-how aus der Energiedomäne bei der DKE und dem Know-how aus dem Bereich ISMS („Managementsystem für Informationssicherheit“) beim DIN die Garanten für diesen Erfolg waren. Deutschland habe damit Maßstäbe im internationalen Normungsumfeld der IT-Sicherheit setzen können. Dr. Ulrike Bohnsack (Mitglied der Geschäftsleitung des DIN) und Dr. Bernhard Thies (Sprecher der Geschäftsführung DKE) haben

Hans von Sommerfeld (DIN/KITS) während seiner Rede

in ihren Grußworten die Zusammenarbeit von DKE und DIN bei der Entwicklung von ISO/IEC TR 27019 als ein sehr positives Beispiel gewürdigt, wie im Interesse der deutschen Wirtschaft die notwendige Standardisierungsarbeit gemeinsam geleistet werden kann und muss. Die zunehmende Tech99

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

Standardisierung + Innovationen

nikkonvergenz der verschiedensten Domänen verspricht für die Zukunft eine steigende Zahl solcher gremienübergreifender Kooperationen. Rolf Kasper (Netztechnik und Security der RWE Deutschland AG) demonstrierte, wie ein Informationssicherheitsmanagement auf Basis des neuen Standards in einem Energieunternehmen umgesetzt werden kann. Er betonte, dass die neue internationale Vereinbarung für viele Unternehmen auch Investitionsschutz im Hinblick auf ihr IT-Sicherheitsmanagement bedeute. Es komme nun darauf an, dass man praktische Erfahrung beim Umsetzen des Standards sammle und diese bei der Weiterentwicklung zu einer Norm mit einfließen lasse. Hans von Sommerfeld (Obmann des zuständigen Arbeitsausschusses und Vorsitzender des Fachbeirats der DINKoordinierungsstelle IT-Sicherheit, KITS) betonte in seinem Vortrag, wie wichtig es für die deutsche Wirtschaft sei, sich durch Engagement in der Normungsarbeit die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, denn Technikkonvergenz und Normung ermöglichen, wie der Titel der Veranstaltung sagt, wirtschaftlichen Erfolg auf globaler Ebene.

Industrie 4.0 In der industriellen Automation müssen unterschiedlichste Systeme verschiedener Hersteller verlässlich und effizient zusammenwirken. Die global aufgestellten Anwender erwarten, dass sie überall auf der Welt auf ihre gewohnten Produkte und Lösungen zugreifen können. Um diese globale Einsatzfähigkeit und die systemübergreifende Durchgängigkeit sicherzustellen, wurde in der industriellen Automation die internationale Normung immer als von besonderer Bedeutung angesehen und nachhaltig vorangetrieben. Heute sind für wichtige 100

Themenstellungen in der industriellen Automation Normen vorhanden oder befinden sich in der Erarbeitung. Durch neue Technologien und neue Anforderungen entsteht immer wieder neuer Normungsbedarf. Die Zukunftsinitiative Industrie 4.0 hat zum Ziel, die Potenziale, die sich aus • der massiven Nutzung des Internets, • der Integration von technischen Prozessen und Geschäftsprozessen, • der digitalen Abbildung und Virtualisierung der realen Welt und • der Möglichkeit „intelligenter“ Produkte ergeben, offensiv zu nutzen. Dazu wird die Entwicklung einer Vielzahl von neuen Konzepten und Technologien erforderlich. Die Umsetzung dieser neuen Konzepte und Technologien in die industrielle Praxis kann jedoch nur gelingen, wenn sie durch konsensbasierte Normen und Standards abgesichert wird, da nur diese die notwendige Investitionssicherheit und das Vertrauen bei Herstellern und Anwendern schaffen. Um frühzeitig die Normungsthematik aufzugreifen, wurde in einem DKE-Arbeitskreis eine Normungs-Roadmap Industrie 4.0 erarbeitet. Ziel der Normungs-Roadmap ist es, allen Akteuren eine Übersicht über die bestehenden, relevanten Normen im Umfeld von Industrie 4.0 und den heute schon erkennbaren Normungsbedarf zur Verfügung zu stellen. Um die Themen übergreifend zu koordinieren, ist die Einrichtung eines Steuerkreises von DIN und DKE geplant. Ziel des Steuerkreises ist die Realisierung einer frühzeitigen gremienund organisationsübergreifenden Abstimmung, Bündelung und Koordinierung der verschiedenen, an der Normung zu Industrie 4.0 interessierten Fachkreise, um die Vision von Industrie 4.0 bestmöglich zu unterstützen. 101

Jahresbericht 2013 Standardisierung + Innovationen

SMARTE ZUKUNF T

0100-

NORMEN VERBINDEN Selbst „Big Berta“ kann nur noch staunen, was Friedrich Bender alles weiß. Seit er sich Big Data* zunutze macht, weiß er nicht nur, wie das Korn nächstes Jahr wachsen wird – ihr Futter schmeckt auch einfach besser. Was natürlich dazu geführt hat, dass sie etwas runder um die Hüften geworden ist und dass sie mehr Milch produziert. Bauer Bender weiß jetzt aber auch, um genau welche Uhrzeit der beste Zeitpunkt ist, sie zu melken. Und er hat herausgefunden, welcher Bulle Berta sehr glücklich machen wird. Alles in allem steht Big Data also für ein Maximum an Präzision. Und damit z. B. für planbare Landwirtschaft. 102

705

*Big Data: Unter diesem viel diskutierten Schlagwort werden Erhebung, Management und Auswertung großer Datenbestände zusammengefasst. Die Idee dahinter: Je mehr Daten aus der Vergangenheit man auswertet, umso präziser lassen sich Vorhersagen für die Zukunft treffen und Prozesse effizienter gestalten. So kann auch Big Data zur Steigerung der Ressourceneffizienz beitragen, wenn bspw. durch Analyse von Wetterdaten Felder weniger gedüngt werden müssen oder die Aufzucht, Fütterung und Milchproduktion einer Kuh individueller wird. Und damit auch nachhaltiger. Die stetig ansteigenden Datenmengen durch Sensoren an Menschen, Tieren und Maschinen können mit der steigenden Rechenleistung nutzbar gemacht werden. Dafür, dass elektrische Geräte selbst in einem Kuhstall sicher funktionieren, sorgen Normen und Standards – wie die DIN VDE 0100-705. 103

Jahresbericht 2013

Serviceleistungen für Normung und Standardisierung DKE-App – eine informative Sache

Die App im iTunes Store V

Die DKE verfügt über vielfältiges kostenloses Informationsmaterial rund um die Normung und Standardisierung. Interessierte erhalten Auskunft über das DKE-Arbeitsumfeld, aktuelle Zukunftstrends sowie Entwicklungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Wichtige Themenbereiche betreffen u. a. E-Mobility, Ambient Assisted Living (AAL) und Smart Grid – mit Letzterem einhergehend auch Fragestellungen der Energiewende. Neben Informationen zu diesen Schwerpunktthemen sind darüber hinaus Jahresberichte und Imagebroschüren aufgeführt. Die Informationsbreite in dieser App wird stetig erweitert. So werden beispielsweise die Informationen weitgehend zweisprachig angeboten. Die jüngste Erweiterung bezieht sich auf DKE-News, die nun in einem gesonderten Reiter in der DKEApp dargestellt werden. Ihre Vorteile im Überblick: • Mobiler Zugriff auf aktuelle Informationsmaterialien der DKE • Nutzung von besonderen Features wie Videos, Bildergalerien usw. • DKE-News mit Verweis auf die DKE-Website • Automatische Aktualisierungen • Nutzbar im Hoch- und Querformat • Umfassende Recherchemöglichkeit • Komfortables Inhaltsverzeichnis • Lesezeichenfunktion • Möglicher Offline-Zugriff

104

Die DKE-App ist kompatibel mit mobilen Apple-Produkten ab der Betriebssystemversion iOS 4.3. Eine Android-Version ist derzeit leider noch nicht verfügbar.

Elektronische Expertenexemplare – Zustimmung durch Technische Experten Für die Mitarbeit an Normungs- und Standardisierungsprojekten erhalten die daran beteiligten Technischen Experten der DKE kostenfreie Expertenexemplare für den persönlichen Gebrauch. Die frühere Praxis der Verteilung von Papierexemplaren wurde Mitte 2013 zugunsten der elektronischen Bereitstellung eingestellt. Damit wird ein vielfacher Wunsch der Technischen Experten umgesetzt, deren Gremienarbeit vollständig und effizient mit elektronischen Unterlagen erfolgen kann. Mehr als ein halbes Jahr nach der Einführung des zusammen mit dem VDE VERLAG erarbeiteten Prozesses zum Versand von elektronischen Expertenexemplaren bestätigen die positiven Erfahrungen und Rückmeldungen der Technischen Experten die Praxistauglichkeit und die Vorteile dieses Verfahrens. Als Ergebnis des Gesamtprozesses erhalten die an der Erarbeitung der jeweiligen VDE-klassifizierten Norm oder VDE-Anwendungsregel beteiligten Technischen Experten gleichzeitig mit Erscheinen der Publikation vom VDE VERLAG eine E-Mail mit angehängtem, persönlich signiertem Expertenexemplar als PDF-Datei.

105

Jahresbericht 2013 Serviceleistungen

Serviceleistungen für Normung und Standardisierung

Die Normenauslegestelle in der DKE Der Blick in die Zukunft eines Produktes. Nachforschungen für Diplomarbeiten. Technische Vorabinformationen für Laien und Experten. Die Texte aller DIN-Normen und DIN-Spezifikationen sowie der Dokumente des VDE-Vorschriftenwerkes stehen jedem Interessenten offen. Die DIN-Normenauslegestelle bei der DKE bietet einen modernen Rundumservice, bei dem der Vorteil zur Themensuche in den elektronischen Fassungen der deutschen Normen und Spezifikationen genutzt werden kann. Wer sich schon frühzeitig mit den Normen vertraut macht, erzielt nicht selten einen entscheidenden Vorsprung. Mit den vorhandenen Suchwerkzeugen sind auch die zuständigen Normenausschüsse schnell und sicher zu ermitteln. Beratung und Unterstützung bei der Recherche bieten die Fachberater vor Ort. Die DKE als Mitglied der europäischen und internationalen Normungsorganisationen der Elektrotechnik hält in der Normenauslegestelle auch die den deutschen Normen meist zugrunde liegenden internationalen und europäischen Entwürfe (Entwurfsdokumente) zur Einsicht bereit und über den Bestellservice können, bei Bedarf, die Normen auch direkt bei den Verlagen bestellt werden.

Normenservice für VDEJungmitglieder Lesen Sie mehr dazu auf unserer Homepage V

Speziell für VDE-Jungmitglieder besteht seit Januar 2013 die Möglichkeit, Normen kostenfrei in elektronischer Form zur Unterstützung von Studien-, Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeiten zu erhalten (www.vde.com/youngnet-normenservice). 106

Der Service beinhaltet bedarfsweise zusätzliche Unterstützung bei der Auswahl sowie Anwendung der benötigten Normen durch einen DKE-Ansprechpartner. Im Verlauf des Jahres wurde bei 22 von 42 Anfragen ein Normenversand in die Wege geleitet. Das Interesse lag dabei im gesamten Bereich der DKE, von Zukunftsthemen wie Elektromobilität bis hin zur klassischen Errichternorm der VDE 0100. Natürlich wurden auch alle weiteren Anfragen, in denen kein Versand erfolgte, beantwortet und an die passenden Ansprechpartner verwiesen. Für die Zukunft ist insbesondere im Hinblick auf die Gewinnung von neuen Experten eine noch engere Verzahnung der Anfragen mit der aktuellen Gremienarbeit sowie den Experten vorgesehen.

Telefonservice durch Experten Geht es um inhaltliche Fragen zu den DKE-Normen, hat die DKE für Interessierte einen Telefonservice durch Experten eingerichtet. Er deckt überwiegend Fragen zum „Errichten und Betrieb elektrischer Anlagen“ ab. Die Mitarbeiter des Service

107

Jahresbericht 2013 Serviceleistungen

Serviceleistungen für Normung und Standardisierung

sind entweder ehemals aktive oder aktuell noch in der Normung tätige Experten, womit der Bezug zur Praxis sichergestellt ist. Weiterhin besteht bei umfangreicheren Anfragen auch die Möglichkeit, diese komplexeren Sachverhalte über den Telefonservice in das jeweilige Normungsgremium einzuspeisen und eine mit dem zuständigen Gremium abgestimmte schriftliche Antwort zu erhalten.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Homepage V

Für Fragen zu anderen von der DKE herausgegebenen Normen stehen Ihnen die Referenten der DKE zur Verfügung. Weiterführende Informationen sowie die Kontaktdaten finden Sie auf der Seite www.dke.de/DKE-Telefonservice.

Junge Ideen In Anlehnung an das Programm IEC Young Professionals und das VDE YoungNet hat die DKE eine Initiative zur Förderung junger Ideen in der Normung und Standardisierung ins Leben gerufen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Studenten und Berufseinsteigern wurde im Mai 2013 die Initiative „Next Generation DKE“ gestartet. Sie beschäftigt sich mit den folgenden Herausforderungen:

Inform the next generation – „Wie transferieren wir Wissen über die Normung?“ Acquire the next generation – „Wie gewinnen wir neue Experten für die Normung?“ Involve the next generation – „Wie ermöglichen wir aktives Mitwirken in der DKE?“ Die Initiative richtet sich primär an Studenten und Berufseinsteiger und verfolgt, neben den übergeordneten Zielen der Stärkung des VDE YoungNet und der nachhaltigen Sicherung des Funktionierens der elektrotechnischen Normung, die ge108

zielte Akquise sowie stärkere Einbindung von „Young Professionals“ als feste Größe im Normungs- und Standardisierungsprozess und die Verankerung und Etablierung neuer, zukunftsorientierter Prozesse und Tools im nationalen und internationalen Normungsprozess. Die DKE möchte den Blick über den Tellerrand richten und mit Hilfe dieser Initiative gemeinsam mit an der Normung und Standardisierung interessierten Studenten, Jungingenieuren sowie Experten aus Normung und Standardisierung diskutieren. Die XING-Gruppe „Next Generation DKE“ dient als Plattform der Initiative, bietet einen Überblick und sammelt Ideen, z. B. zu einer zukunftsorientierten Arbeitsweise innerhalb der DKE. Sie informiert auch über laufende Projekte, mit denen die DKE die Strukturen und Prozesse verbessern will. Jeder, der Vorstellungen hat oder entwickeln will, oder der an einem bereits laufenden Projekt mitarbeiten möchte, kann sich hier einbringen. Link zur Community auf XING V

Die Community ist unter „nextgenerationdke“ auf der XINGPlattform zu erreichen.

Fora Hosting – Dienstleistung im Vorfeld der Normung Hersteller des gleichen Produktsegments finden sich gern im Vorfeld der Normung zusammen, um z. B. Schnittstellen und Protokolle zu vereinbaren, damit ihre Produkte interoperabel sind. Solchen Foren und Konsortien bietet die DKE mit dem Bereich Standardisierung + Innovationen (STD) ab 2014 die Möglichkeit, den Geschäftsstellenbetrieb mit allen damit verbundenen Aufgaben effizient, neutral und unabhängig zu führen. 109

Jahresbericht 2013 Serviceleistungen

Serviceleistungen für Normung und Standardisierung

Das Leistungsangebot umfasst dabei zum Beispiel: • Bereitstellung einer elektronischen Plattform für die Erstellung und Bearbeitung von Dokumenten • Organisation und Durchführung von Telefon- und Web-Konferenzen • Publikation der Arbeitsergebnisse Die DKE bietet zugleich an, diese Leistungen um weiterführende Elemente zu ergänzen. Dies sind: • Publikation der Arbeitsergebnisse als Spezifikation im Rahmen des VDE-Vorschriftenwerks (VDE-Anwendungsregel) • Einbringung der Arbeitsergebnisse in die internationale (IEC) und europäische Normung (CENELEC) • Beauftragung von Prüfungs- und Zertifizierungsleistungen

Normung und Mittelstand Ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist die aktive Beteiligung an der Normung. Das Mitgestalten des Inhalts einer Norm bedeutet für jedes Unternehmen ein Instrument strategischer Unternehmensführung und eine Investition in den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Von Seiten der DKE wird viel für KMU getan, um es diesen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern, im Bereich der Normung Schritt zu halten und sich aktiv in den Normungsprozess einzubringen. So stellen z. B. die Praktizierung des nationalen Delegationsprinzips und der kostenfreie Zugang zu den Normungsgremien der DKE wertvolle Vorteile dar. Die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern in der Region Hessen wurde durch die DKE ausgebaut, indem verschiedene Gemeinschaftsveranstaltungen und Seminare, u. a. zu den Themen „gesetzliche Sicherheitsanfor110

derungen der EMV- und Niederspannungs-Richtlinie für Maschinen und Anlagen“ sowie „CE-Kennzeichnung“ angeboten werden. Zusätzlich nimmt die DKE regelmäßig an den Sitzungen des IHK-Ausschusses „Kleine und mittlere Unternehmen“ in der IHK Frankfurt am Main teil. Auch in Zukunft soll die Kooperation mit den IHKs mit Fokus auf Angebote und Vorteile für kleine und mittlere Unternehmen ausgebaut und intensiviert werden. Gemeinsam mit dem ZVEI (Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e. V.) konnte auch im vergangenen Jahr wieder das gemeinsame Normungsseminar durchgeführt werden, das Interessierten und Einsteigern – auch aus KMU – Informationen und Handlungsoptionen im Themenfeld Normung aufgezeigt hat. Auch in 2013 war das Seminar wieder sehr gut besucht und die regelmäßige Durchführung soll beibehalten werden. Ende 2012 ist die neue EU-Verordnung zur Modernisierung und Verbesserung des europäischen Normungssystems in Kraft getreten, die unter anderem eine verstärkte Einbindung von KMU in die Normung vorsieht. In diesem Zusammenhang wird derzeit ein eLearning-Werkzeug für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, das Ende 2014 in 22 Sprachen erscheinen soll. Die DKE ist aktiver Partner in diesem Projekt. Im Rahmen des europäischen SMEST-II-Projekts (Small and Medium Sized Enterprises Standardization Toolkit) wurde der deutsche SMEST-II-Workshop „Normung für wirtschaftlichen Erfolg“ in Frankfurt am Main von der DKE organisiert. Dort wurde gezeigt, wie Normen auf nationaler und europäischer Ebene erarbeitet werden und wie die kleinen und mittleren Unternehmen von den Normungsorganisationen hierbei unterstützt werden. Die Vorteile einer aktiven Mitarbeit von KMU an der Normung wurden dabei deutlich. 111

Jahresbericht 2013 Serviceleistungen

DKE – die Kennzahlen Elektrotechnische Normung weltweit Bereits seit Jahrzehnten ist die internationale, europäische und nationale Normungsarbeit für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik deutlich an den weltweiten Märkten ausgerichtet. Die weltweite Zusammenarbeit ist insbesondere für die innovativen Arbeitsgebiete wie Elektromobilität, Smart Grids oder Smart Cities unabdingbar. Sie erfordern kompatible Bausteine grenzüberschreitend und rasch. Nationale Standardisierungsaktivitäten sind hierbei Wegbereiter der internationalen Aktivitäten. Sie fördern so die Innovation in den globalen Märkten. international (IEC) rein europäisch (CENELEC) rein national 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % '90 '91 '92 '93 '94 '95 '96 '97 '98 '99 '00 '01 '02

112

'03 '04

'05

'06

'07

'08

'09

'10

'11 '12 '13

Normen der DKE 2013 Bestand am 31.12.2013

2013 erschienen

Mit VDEKlassifikation

Anzahl

Seiten

Anzahl

Seiten

DIN-Normen

2.844

91.310

288

12.899

Entwürfe

992

55.312

299

15.685

Manuskriptverfahren





3

79

Anwendungsregeln (AR)

31

709

3

61

Bestand am 31.12.2013

2013 erschienen

Ohne VDEKlassifikation

Anzahl

Seiten

Anzahl

Seiten

DIN-Normen1)

3.659

91.189

160

10.909

Aus dem Bereich ETSI

1.903

85.322

50

3.805

Entwürfe1)

508

38.742

213

23.798

MV aus dem Bereich ETSI





56

3.433

1) Ohne Mitträgerschaft und ohne Arbeitsergebnisse aus dem Bereich ETSI

113

Jahresbericht 2013 KENNZAHLEN

DKE – die Organisation

DKE – Kompetenzzentrum elektrotechnischer Normung Globalisierung, weltweiter Wettbewerb, effizienter Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie die Verpflichtung zu sicheren Produkten und Systemen – in diesem Spannungsfeld steht die elektrotechnische Normungs- und Standardisierungsarbeit der DKE. Mit über 3.500 Technischen Experten aus den betroffenen deutschen Fachkreisen erarbeitet sie als moderne Dienstleistungsorganisation VDE-Sicherheitsbestimmungen, Normen und Standards für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Elektrische Energie ist die Grundlage von Lebensqualität, Wohlstand, Sicherheit und Wachstum. Die DKE steht mit ihren umfassenden Netzwerken, effizienten Prozessen und der Kompetenz ihrer Experten für den Stand der Technik zur sicheren und rationellen Erzeugung, Verteilung und Anwendung der Elektrizität – zum Vorteil von Mensch und Umwelt. Globale Herausforderungen bedingen weltweite Kompetenz – insbesondere auch für die Belange der KMU in Deutschland. Die DKE ist die national und international anerkannte Plattform der elektrotechnischen Normung: • Deutsches Mitglied der IEC Internationale Elektrotechnische Kommission, Genf • Deutsches Mitglied im CENELEC Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung, Brüssel 114

• Die für Deutschland zuständige Nationale Normungsorganisation des ETSI Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen, Sophia Antipolis Struktur der DKE Normung ist eine Gemeinschaftsleistung: Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft, Behörden und weitere Institutionen, die die Arbeit der DKE sowohl finanziell als auch durch Technische Experten unterstützen, bilden die Förderer-Gemeinschaft der DKE. Der Lenkungsausschuss (LA) legt die Richtlinien der DKE fest, insbesondere auch zur Normungspolitik und -strategie sowie zur grundlegenden Organisation und Durchführung der Normungsarbeit. Er besteht aus bis zu 37 führenden Persönlichkeiten der Wirtschaft, Wissenschaft und staatlichen Verwaltung. In seiner Zusammensetzung zeigt sich die interdisziplinäre Ausrichtung der DKE entsprechend der bereichsübergreifenden Anwendungsgebiete elektrotechnischer Systeme und Produkte. Der Vorsitzende des LA vertritt die DKE nach innen und außen. Der LA wird in wesentlichen Themenkomplexen durch Beiräte unterstützt: • Technischer Beirat Internationale und Nationale Koordinierung (TBINK) • Technischer Beirat ETSI (TBETSI) • Technischer Beirat Konformitätsbewertung (TBKON) • Beraterkreis Technologie des LA (BKT) • Finanzbeirat Darüber hinaus repräsentiert der LA auch die Deutschen Komitees der IEC und des CENELEC. Die Mitglieder des LA und der Technischen Beiräte sind zusammenfassend ab Seite 131 genannt. 115

Jahresbericht 2013 Organisation

DKE – die Organisation

Die DKE-Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle entsprechend den Vorgaben des LA. Fachlich ist sie dem Direktor des DIN und dem Vorstand des VDE verantwortlich, wirtschaftlich ausschließlich dem Vorstand des VDE. Arbeitsweise der DKE Der Gesamtumsatz der deutschen Elektroindustrie fiel in 2013 um etwa 2,5 % auf 166 Mrd. Euro. Das wirkte sich auch auf den Export aus, der um etwa 1 % zurückgegangen ist und damit rund 95 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Entsprechend ist die Arbeit der DKE international auf die IEC ausgerichtet und national mit grundsätzlich spiegelbildlicher Strukturierung der DKE-Normungsgremien – unter Berücksichtigung des CENELEC – organisiert. Rund 80 % der Europäischen Normen entsprechen den Ergebnissen der IEC-Arbeit: Diese bedarfsorientierte Fokussierung auf die internationale Normung bildet gleichzeitig auch die Basis zur weiteren Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes – und das ohne eine Begrenzung auf die Märkte Europas. Marktrelevanz und Effizienz sind entscheidende Ziele der elektrotechnischen Normung – der LA beruft daher aus seinen Mitgliedern für jeden Fachbereich einen Vorsitzenden. Dieser koordiniert übergeordnet die Normungsarbeit, die in den Komitees und Unterkomitees der DKE durch die von den betroffenen Fachkreisen benannten Technischen Experten geleistet wird. Zur Erschließung innovativer Themenfelder sowie zur Koordinierung produktübergreifender Systemerfordernisse bei den konvergierenden Technologien wirken über alle neun Fachbereiche der DKE mit deren Normungsgremien sowie den Bereich Standardisierung und Innovationen themenspezifische Kompetenzzentren, die auch eng mit anderen Organisationen, den VDE-Fachgesellschaften sowie den Gremien des DIN zusammenarbeiten. 116

DKE – unsere Grundlagen Die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE wurde 1970 vom VDE und dem DIN gegründet. Sie arbeitet auf Basis des „Normenvertrages“ von 1975 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem DIN. Die DKE ist ein Organ des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. und gleichzeitig ein Geschäftsbereich des VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V. – sie wird vom VDE getragen. Die von der DKE herausgegebenen Normen sind Bestandteil des Deutschen Normenwerks. Sofern es sich um elektrotechnische Sicherheitsbestimmungen handelt, werden diese gleichzeitig in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen. Die Ergebnisse der Normungsarbeit der IEC und des CENELEC sowie die Europäischen Normen des ETSI werden durch die DKE entsprechend den Regeln des DIN in Deutschland veröffentlicht. Unverzichtbare Elemente der Normungsarbeit sind dabei das öffentliche Einspruchsverfahren und das Konsensprinzip. Bei der Erstellung innovationsfördernder und entwicklungsbegleitender Standards für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene arbeitet die DKE aktiv mit und fördert so die bedarfsgerechten Standardisierungsarbeiten. Werden Sicherheits- und Umweltaspekte berührt, können die Ergebnisse der Standardisierungsarbeit auch unabhängig von Normungsgremien der DKE mit und ohne öffentliche Einspruchsverfahren als VDE-Anwendungsregeln veröffentlicht werden. 117

Jahresbericht 2013 Organisation

DKE – die Organisation DKE – unsere Ziele Sicherheit Umfassende Sicherheit elektrotechnischer Produkte und Anlagen sowie der damit verbundenen Dienstleistungen und im Arbeitsschutz. Kompatibilität Systemkompatibilität von Produkten und Anlagen in vernetzten Systemen und Anwendungen. Marktorientierung Beschleunigte Marktdurchdringung neuer Technologien durch Unterstützung der Informationsprozesse mittels Normen und Spezifikationen. Konsensbildung Zusammenführen des Wissens und der Interessen aller betroffenen Fachkreise sowie Konsensbildung auch in kontrovers diskutierten Sachfragen. Interessenvertretung Vertretung der deutschen Interessen bei der Weiterentwicklung der Internationalen und Europäischen Normen zum Abbau von Handelshemmnissen und zur weltweiten Öffnung der Märkte. Qualität Qualitativ hochwertige und aktuelle technische Regeln in einem konsistenten und breit akzeptierten Normenwerk mit markt- und bedarfsorientierter Ausrichtung. Konformitätsbewertung Weltweite Anerkennung von Konformitätsbewertungsergebnissen.

118

DKE – unsere Leitsätze Horizont erweitern Dialog fördern, Kompetenz sichern und Engagement stärken – das ist die Maxime der DKE. Durch diese Faktoren entfaltet sich die volle Kraft der Normung: umfassende Sicherheit elektrotechnischer Produkte für Verbraucher und Umwelt. Weltweite Öffnung der Märkte durch erhöhte Systemkompatibilität und Abbau von technischen Handelshemmnissen. Erfolgreiche Entwicklung und zügige Implementierung technischen Fortschritts zum Wohle der gesamten Gesellschaft. Dialog fördern Die DKE ist die Plattform für den ergebnisorientierten Dialog zur Entwicklung von allgemein akzeptierten elektrotechnischen Normen und Standards. Dabei führen wir Wissen, Informationen und Interessen aller relevanten Fachkreise konsensorientiert zusammen und veröffentlichen die Ergebnisse als Bestandteil des Deutschen Normenwerkes und des VDE-Vorschriftenwerkes. Kompetenz sichern Die DKE ist das offizielle deutsche Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung. Wir vertreten die deutschen Interessen in den europäischen und internationalen Normungsorganisationen und setzen die Ergebnisse internationaler Normungsarbeit in das nationale Normenwerk um. Engagement stärken Die DKE lebt vom Engagement und der fairen Zusammenarbeit aller Beteiligten: Technische Experten bringen ihr Wissen ein, Unternehmen stellen Ressourcen bereit, die Mitarbeiter der DKE organisieren die Prozesse effizient und unterstützen mit umfangreichen Dienstleistungen. Unser gemeinsames Ziel sind anerkannte, marktorientierte und technisch aktuelle Regelungen. Und Fortschritt als Resultat positiver Veränderungen. 119

Jahresbericht 2013 Organisation

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Verleihung der DKE-Nadel 2013

120

Verleihung der DKE-Nadel im Rahmen der DKE Tagung 2013 In diesem Jahr zeichnete der Vorsitzende der DKE, Wolfgang Hofheinz, die nachfolgenden Technischen Experten mit der DKE-Nadel aus: Dipl.-Ing. Heribert Joachim

(Eaton Industries GmbH, Bonn) Dipl.-Ing. Reinhard Klemm

(RÖSSEL-Messtechnik GmbH & Co., Werne) Dipl.-Ing. Thomas Niemand

(Westnetz GmbH, Essen) Prof. Dr.-Ing. Albrecht Oehler

(Universität Reutlingen) Dr.-Ing. Heinz-Erich Popa

(ABB STOTZ-KONTAKT GmbH, Heidelberg) Burkhard Schulze

(Elektro-Schulze, Calvörde) Prof. Dr.-Ing. Dieter Schwarzenau

(Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Ingenieurwesen und Industriedesign, Magdeburg) Dr.-Ing. Johannes D. Sievert

(früher PTB, Braunschweig) Dipl.-Ing. (FH) Andreas Veigel

(Ing.-Büro für Normfragen, Lenningen) 121

Jahresbericht 2013 Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Awards für deutsche Funktionsträger – Thomas A. Edison Award Zweimal ging der Thomas A. Edison Award an deutsche Funktionsträger: Bernd Göttert

(TC 10 „Fluids for electrotechnical applications“) und Wolfgang Nieuwkamp

(TC SC 61J „Electrical motor-operated cleaning appliances for commercial use“) waren zwei der fünf diesjährigen Preisträger.

122

Awards für deutsche Funktionsträger – IEC 1906 Award Zwanzig deutsche Experten erhielten den IEC 1906 Award für ihre herausragenden Leistungen in den Gremien der IEC. „… es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Experten zum wiederholten Mal einen führenden Platz einnehmen“, freut sich Dr. Bernhard Thies, Sprecher der Geschäftsführung der DKE. Dr. Martin Kaufhold

Siemens AG, Nürnberg (TC 2 „Rotating machinery“) Dr. Rolf Apel

Siemens AG, Nürnberg (TC 8 „Systems aspects for electrical energy supply“) Dr.-Ing. Axel Krämer

Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Regensburg (TC 14 „Power transformers“) Dr. Heike Brandt

Tyco Electronics Raychem GmbH, Berlin (TC 15 „Solid electrical insulating materials“) Ansgar Müller

Siemens AG, Erlangen (TC 17 „Switchgear and Controllgear“) Marcus Häusler

Siemens AG, Erlangen (TC 22 „Power electronic systems and equipment“) 123

Jahresbericht 2013 Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Dr. Heino Bothe

PTB, Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig (TC 31 „Equipment for explosive atmospheres“) Norbert Stein

FGH, Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e. V., Mannheim (TC 32 „Fuses“) Prof. Dr. Peter Ambrosi

PTB, Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig (TC 45 „Nuclear instrumentation“) Dr. Gerhard Roos

KTA-Geschäftsstelle beim Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter (TC 45 „Nuclear instrumentation“) Dr. Uwe Blosfeld

Tyco Electronics AMP GmbH, Darmstadt (TC 48 „Electromechanical components and mechanical structures for electronic equipment“) Dr. Gerhard Fuchs

BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München

124

(TC 59 „Performance of household and similar electrical appliances“) Michael Sippl

TÜV SÜD Product Service GmbH, München (TC 62 „Electrical equipment in medical practice“) Dr. Jochim Koch

Drägerwerk AG, Lübeck (TC 62 „Electrical equipment in medical practice“) Arno Bergmann

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt (TC 88 „Wind turbines“) Kimon Argyriadis

Germanischer Lloyd Industrial Services GmbH, Hamburg (TC 88 „Wind turbines“) Ulrike Haltrich

Sony Europe Limited, Berlin (TC 100 „Audio, video and multimedia systems and equipment“) Dr. Heiko Hinrichs

BUREAU VERITAS Consumer Product Services Germany GmbH, Hamburg (TC 111 „Environmental standardization for electrical and electronic products and systems“) Gunther Baumgarten

ELANTAS Beck GmbH, Hamburg (TC 112 „Evaluation and qualification of electrical insulating materials and systems“) Frank Deter

Miele & Cie. KG, Oelde (CISPR „International special committee on radio interference“) 125

Jahresbericht 2013 Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

CENELEC – neuer Vizepräsident Technik Uwe Kampet, Normungsexperte der DKE, ist zum neuen Vizepräsidenten Technik des Europäischen Komitees für Elektrotechnische Normung CENELEC auf der Generalversammlung in Kopenhagen, Dänemark, gewählt worden. Er trat zum 1. Januar 2014 die Nachfolge des bisherigen Amtsinhabers Carlo Masetti aus Italien an. In seiner zweijährigen Amtszeit besteht seine Hauptaufgabe im Vorsitz des technischen Lenkungsausschusses (BT) des CENELEC. Dabei hat sich der neue Vizepräsident folgende Ziele für seine Amtszeit gesetzt: • Fortsetzung der effizienten Arbeit mit dem Parallelverfahren laut Dresdener Abkommen mit der IEC • Erweiterung der Zusammenarbeit mit unseren Partnern CEN und ETSI bei sektorübergreifenden Themen wie Sicherheit, Kommunikation sowie Förderung des stärkeren Austausches des Fachwissens mit unseren Kooperationspartnern • Verbesserung der Bedeutung bei der Harmonisierung von ENs mit den gesetzlichen Vorgaben „Somit ist wieder ein deutscher Vertreter an verantwortlicher Stelle in der elektrotechnischen Normungsarbeit in Europa“, begrüßte Dr. Bernhard Thies, Sprecher der DKE-Geschäftsführung, die Wahl. Uwe Kampet ist bei der BSH Bosch Siemens Hausgeräte GmbH, Berlin tätig und seit 2008 stellvertretender Vorsitzender des Technischen Beirats Internationale und Nationale Koordinierung (TBINK) der DKE. 126

World Smart Grid Forum 2013 Berlin Am 24. und 25. September 2013 sind an die 600 Experten und Interessierte der Einladung von IEC, VDE und State Grid Cooperation of China (SGCC) zum World Smart Grid Forum 2013 nach Berlin gefolgt.

Das World Smart Grid Forum als herausragendes Ereignis 2013 im Bereich Smart Grid

Im Mittelpunkt stand die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Smart Grid im Spannungsfeld von Technik, Business und Regulierung. Diese neuartige und erfolgreiche Veranstaltung hat Experten und Führungskräfte zusammengebracht, um eine neue Perspektive aus Regulierung, Geschäfts- und technischer Ebene vorzustellen und zu diskutieren. Dabei wurden nicht nur die 127

Jahresbericht 2013 Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

technischen Herausforderungen thematisiert, sondern speziell auch die Entscheidungsprozesse, denen sich die Organisationen gegenübersehen, die in ein Smart Grid Roll-out involviert sind. Das Forum hat dabei die Erfolgsfaktoren in zwei parallelen Veranstaltungsreihen abgebildet. Die erste Reihe beschäftigte sich mit den Herausforderungen einer zukünftigen Energieversorgung. Folgende Fragen wurden thematisiert und beantwortet: Welches realistisches Potenzial haben erneuerbare Energien und wie können Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Verbrauch aufeinander abgestimmt werden, um Leistung und Versorgungssicherheit sicherzustellen oder gar zu erhöhen? Welche Herausforderungen sind bekannt und mit welchen Maßnahmen können diese erfolgreich gelöst werden? In der zweiten Reihe wurden Visionen vorgestellt, wie sich das Smart Grid stärker in Richtung „smarter Kunde“, „smarte Märkte“ und „smarte Cities“ entwickeln kann, um intelligent und nachhaltig agierende Gemeinschaften in Zukunft so zu unterstützen, dass Versorgungssicherheit, Arbeit und Lebensqualität erhalten und verbessert werden. Die einzelnen Vorträge wurden dabei detailliert von Experten analysiert und zusammengefasst. Diese Darstellung der Herausforderungen und bereits erreichten Meilensteine verdeutlicht die Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche. Die bereits veröffentlichte Zusammenfassung zeigt dabei die konvergierenden Schlussfolgerungen auf und stellt ein übergreifendes Gesamtbild dar.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Homepage V

Weitere Informationen, z. B. die Zusammenfassung „WSGF 2013 – Results and Recommendations“, unter www.dke.de/WorldSmartGridForum2013 128

Energiewende 180° Durch Normen und Standards, die neue Märkte öffnen und Innovationen ermöglichen, gestaltet die DKE die Energiewende aktiv mit. Mit der Initiative Energiewende 180° bietet sie Unternehmen und Institutionen mit ihren vielfältigen Innovationen zur Energiewende ein Forum. Rund um die Erstellung des Buches „Energiewende 180°“ wurden viele interessante und innovative Beiträge eingereicht, von denen drei herausragende Ideen im Rahmen der DKE Tagung 2013 ausgezeichnet wurden:

Weitere Informationen und der Film zur Energiewende 180° V

• Mitarbeiterschulungen für mehr Energiewissen und -bewusstsein (eingereicht durch Bosch) • FZI House of living Labs (eingereicht von EGO und FZI) • iNES – Intelligente Ortsnetzstation und Verteilnetz-Management-System (eingereicht von SAG, Bergische Universität Wuppertal, Bilfinger und Mainova)

129

Jahresbericht 2013 Personalia, Auszeichnungen, Veranstaltungen

Struktur der DKEGeschäftsstelle

Stand: 01.01.2014

Geschäftsführung DR. BERNHARD THIES, Michael Teigeler

Internationale Zusammenarbeit

Normungsgrundlagen

Stephan Hamm

Projekt-Controlling

INTEC

Hans-Günter Göring

Kevin Behnisch, Yuanchao Chen, Prashant Kumar Sandhi, Martina Rischer, Thomas W. Sentko, Dr. Renata Wanka-Enikeeva

Theodor Bernd Lieber

Finanzen Klaus-Wolfgang Klingner

Fachtechnik Fachbereich 1

Allgemeine Elektrotechnik, Werkstoffe der Elektrotechnik, Umweltschutz KLAUS-WOLFGANG KLINGNER, Ingrid Blank

Fachbereich 2

Allgemeine Sicherheit; Planen, Errichten und Betreiben von elektrischen Energieversorgungsanlagen DR. JENS GAYKO, Dirk Barthel, Peter Haß, Guido Heit, Karsten Hunger

Fachbereich 3

Betriebsmittel der Energietechnik DR. GERHARD IMGRUND, Jürgen Grau, Dr. Michael Hilgner, Ulrich Krieger

Fachbereich 4

Betriebsmittel der Stromversorgung, Nachrichtenkabel JOHANNES STEIN, Lorenzo Uhl

Fachbereich 5

Geräte für Haushalt und ähnliche Zwecke, Installationstechnik KLAUS-WOLFGANG KLINGNER, Thomas Brüggemann, Hans Finke, Uwe Junglas, Marco Peter, Frank Steinmüller

Fachbereich 6

Bauelemente und Bauteile der Nachrichtentechnik und Elektronik THEODOR BERND LIEBER, Rainer Difflipp, Dieter Hinterwäller, Reinhold Pichler

Fachbereich 7

Nachrichten- und Informationstechnik, Telekommunikationstechnik BERND SCHWARZZENBERGER, Klaus-Peter Bretz, Gerhard Henninger, Dr. Elmar Kallas, Harald Theis, Thomas H. Wegmann

Fachbereich 8

Medizintechnik, Elektroakustik, Ultraschall, Laser DR. CORD SCHLÖTELBURG, Dr. Klaus Neuder, Henryk Sieradzki

Fachbereich 9

Leittechnik JOHANNES STEIN, Thomas Adler, Stefan Emde, Sebastian Kosslers, Antonio Monaco, Ingo Rolle, Jürgen Schütz

Standardisierung

DR. STEFAN HEUSINGER, Henriette Boos, Jessica Fritz, Andreas Harner, Janina Laurila-Dürsch, Christian Stegmann, Jens Viebranz, Georg Vogel, Dr. Paul Wakke

130

DKE – Mitglieder der Lenkungsgremien Lenkungsausschuss (LA) Vorsitzender: Wolfgang Hofheinz W. Bender GmbH & Co. KG, Grünberg 1. Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Klaus Mittelbach ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., Frankfurt am Main 2. Stellvertretender Vorsitzender: Professor Dr. Hartwig Steusloff IOSB Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe Mitglieder: Jürgen Carstens Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, München Rudolf Cater Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Lennestadt Karl Dungs Karl Dungs GmbH & Co. KG, Urbach Dr. Ulrich Eichhorn VDA Verband der Automobilindustrie e.V., Berlin Dr. Friedhelm Franzen BASF SE, Ludwigshafen Dr. Heinrich Gartmair TenneT TSO GmbH, Bayreuth Martin Gerstl Robert Bosch GmbH, Gerlingen-Schillerhöhe Professor Dr. Ernst Gockenbach Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Schering-Institut, Hannover Jochem Graßmuck VdTÜV Verband der TÜV e.V., Berlin Thomas Groh DB Energie GmbH, Frankfurt am Main Rainer Gutweiler Infrasite Griesheim GmbH, Frankfurt am Main Christoph Hegemann RWE Power, Frechen Christian Herzog BITKOM e.V., Berlin Dr. Klaus Illgner-Fehns IRT Institut für Rundfunktechnik GmbH, München Ingolf Jakobi Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Frankfurt am Main Dr. Jens Jühling BG ETEM, Köln 131

Jahresbericht 2013 Mitglieder der Lenkungsgremien

DKE – Mitglieder der Lenkungsgremien

Jörg Kaiser VGB PowerTech e. V., Essen Uwe Kampet BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Berlin Thomas Langer Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. GDV, Berlin Professor Dr. Jörg-Uwe Meyer MT2IT, Ratzeburg Thomas Niemand RWE Deutschland AG, Essen Dr. Wilhelm Otten Evonik Industries AG, Darmstadt Brigitte Pottkämper SLR-PT, Bonn Markus Reigl Siemens AG, Corporate Technology, München Ministerialrat Dr. Ulrich Romer Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Berlin Ministerialrat Dr. Ulrich Sandl Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Berlin Ministerialrätin Dr. Jutta Schaub Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Berlin Dr. Dieter Schulte PRYSMIAN, Berlin Burkhard Schulze Elektro-Schulze, Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Hand­werke (ZVEH), Calvörde Dr. Andreas Starke HARTING KGaA, Espelkamp Dr. Gerhard Steiger NA Maschinenbau (NAM) im DIN, Frankfurt am Main Ministerialrätin Maria Vleurinck Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bonn Ehrenvorsitzender: Dr. Dietmar Harting HARTING KGaA, Espelkamp Beratende Mitglieder: Dr. Torsten Bahke DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin Dr. Hans Heinz Zimmer VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V., Frankfurt am Main Berater: Professor Dr. Ulrich Epple RWTH Aachen, Aachen Friedrich Harleß Siemens AG, Corporate Technology, Erlangen Vorsitzender des TBINK

132

Wilfried Jäger VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach Dr. Annette Loske VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V., Essen Thomas Teller E.ON Thüringer Energie, Erfurt Gäste: Roland Bent PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG, Blomberg Dr. Wolfgang Leetz Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen Georg Luber Siemens AG, Industry Sector, Regensburg Karl-Josef Thielen Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN), Sankt Augustin Professor Dr. Klaus Wucherer DKE-Geschäftsführung: Michael Teigeler Dr. Bernhard Thies Sekretär des Deutschen Komitees der IEC Sekretär des Deutschen Komitees des CENELEC

Technischer Beirat Internationale und Nationale Koordinierung (TBINK) Vorsitzender: Friedrich Harleß Siemens AG, Corporate Technology, Erlangen 1. Stellvertretender Vorsitzender: Thomas Niemand RWE Deutschland AG, Essen 2. Stellvertretender Vorsitzender: Uwe Kampet BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Berlin Fachbereichsvorsitzende: FB 1 – Allgemeine Elektrotechnik, Werkstoffe der Elektrotechnik, Umweltschutz Professor Dr. Ernst Gockenbach Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Schering-Institut, Hannover

133

Jahresbericht 2013 Mitglieder der Lenkungsgremien

DKE – Mitglieder der Lenkungsgremien

FB 2 – Allgemeine Sicherheit; Planen, Errichten und Betreiben von elektrischen Energieversorgungsanlagen Thomas Niemand RWE Deutschland AG, Essen FB 3 – Betriebsmittel der Energietechnik Axel Birsul (bis November 2013) Siemens AG, Industry Sector, Berlin FB 4 – Betriebsmittel der Stromversorgung, Nachrichtenkabel Dr. Dieter Schulte PRYSMIAN, Berlin FB 5 – Geräte für Haushalt und ähnliche Zwecke, Installationstechnik Uwe Kampet BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Berlin FB 6 – Bauelemente und Bauteile der Nachrichtentechnik und Elektronik Dr. Andreas Starke HARTING KGaA, Espelkamp FB 7 – Nachrichten- und Informationstechnik, Telekommunikationstechnik Jürgen Carstens Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, München FB 8 – Medizintechnik, Elektroakustik, Ultraschall, Laser Dr. Wolfgang Leetz Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen FB 9 – Leittechnik Prof. Dr. Ulrich Epple RWTH Aachen, Aachen Weitere Mitglieder: Johannes Aichner EnBW Regional AG, Stuttgart Ludwig Birkl Siemens AG, Industry Sector, Regensburg Dr. Ulrike Bohnsack DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin Bernd Gehrke BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Igensdorf Mariana Gross Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Berlin Haimo Huhle ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V., Frankfurt am Main Dr. Jens Jühling BG ETEM, Köln Dirk Moritz Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bonn Dr. Michael Schemmer Bombardier Transportation GmbH, Berlin

134

Dr. Gerhard Steiger NA Maschinenbau (NAM) im DIN, Frankfurt am Main Werner Sterk Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN), Sankt Augustin Berater: Roland Bent PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG, Blomberg Michael Blichmann Bosch Energy and Building Solutions GmbH, Stuttgart-Weilimdorf Dr. Holger Brackemann Stiftung Warentest, Berlin Dr. Klaus Illgner-Fehns IRT Institut für Rundfunktechnik GmbH, München Dr. Gerhard Imgrund DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt am Main Heike Kerber Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN), Berlin Dr. Klaus Kreß VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach Thomas Lämmle Daimler AG, Sindelfingen Dr. Michael Schaefer IFA – Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sankt Augustin Dr. Ulrich Spindler Eaton Industries GmbH, Bonn Professor Dr. Hartwig Steusloff IOSB Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe Michael Teigeler DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt am Main Dr. Bernhard Thies DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt am Main Dr. Hans Heinz Zimmer VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V., Frankfurt am Main

135

Jahresbericht 2013 Mitglieder der Lenkungsgremien

DKE – Mitglieder der Lenkungsgremien Technischer Beirat Konformitätsbewertung (TBKON) Vorsitzender: Dr. Ulrich Spindler Eaton Industries GmbH, Bonn Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Klaus Kreß VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach Mitglieder: Dr. Ingo Diefenbach RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund Uwe Kampet BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Berlin Dr. Michael Kappelan TÜV SÜD Product Service GmbH, München Theo Metzger Bundesnetzagentur, Mainz Dirk Moritz Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bonn Martin Stadler Siemens AG, Corporate Technology, München Franz Xaver Stelz Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS), München Ex officio: Dr. Bernhard Thies DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt am Main Berater: Dr. Jörg Eduard Hartge ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V., Frankfurt am Main Dr. Horst Huthmann VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach Dr. Peter Kirchesch Alstom GRID GmbH, Kassel Dr. Uwe Klausmeyer Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Braunschweig Thomas Kraus VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., Frankfurt am Main Dr. Wolfgang Kreinberg TÜV SÜD Product Service GmbH, München

136

Technischer Beirat ETSI (TBETSI) Vorsitzender: N. N. Mitglieder: Johannes Dietrich Morpho Cards GmbH, Paderborn Dr. Klaus-Dieter Ehrhardt DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Dr. Jochen Friedrich IBM Deutschland GmbH, Mannheim Michael Gutsfeld CETECOM GmbH, Essen Ulrich Kötter 3M Deutschland GmbH, Neuss Joachim Koß Gemalto M2M GmbH, Berlin Dr. Michael Mahler Robert Bosch GmbH, Leonberg Michael Mowinski Fraport AG, Frankfurt am Main W. David Picken Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, München Josef Schuermann JS Consulting, Oberhummel Dr. Klaus Vedder Giesecke & Devrient GmbH, München Gäste: Franz J. Ahne DAKfCBNF, Eschenau Martin Büchter T-Mobile International, Bonn Volker Gebauer Bundesnetzagentur, Mainz Friedrich Harleß Siemens AG, Corporate Technology, Erlangen

137

Jahresbericht 2013 Mitglieder der Lenkungsgremien

Herausgeber VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V. als Träger der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE Stresemannallee 15 (VDE-Haus) 60596 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 6308-0 Telefax: +49 69 6308-9863 E-Mail: [email protected] Internet: www.dke.de

View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.