Geschäftsbericht 2012 Herzenssache e.v.

December 4, 2016 | Author: Liane Reuter | Category: N/A
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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Geschäftsbericht

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Herzenssache sagt Danke für 2,2 Millionen Euro

Samir kann nicht alleine atmen. Er ist fünf Jahre alt und hängt 24 Stunden am Tag an einer Sauerstoffflasche. Seine Pflege ist so aufwändig, dass er nicht zu Hause leben kann. Die ersten Lebensjahre hat Samir deshalb in einer Reha-Einrichtung verbracht – allerdings waren dort außer ihm nur Erwachsene. Aufwachsen wie in einer normalen Familie – das schien für ihn zunächst wie ein unerfüllbarer Traum. Doch vor drei Jahren kam Samir in die „Arche Regenbogen“ nach Kusterdingen. Dort ist er jetzt mit anderen Kindern zusammen, die auch mit der Sauerstoffflasche leben müssen. Samir hat sich zu einem aufgeweckten Jungen entwickelt. Er freut sich schon sehr darauf, in seinem Rollstuhl im behindertengerechten Sinnesgarten auf Entdeckertour zu gehen. Herzenssache hat Samirs neues Leben möglich gemacht. Rund 2,2 Millionen Euro haben die Menschen im Südwesten 2012 an ihre Herzenssache gespendet und damit Projekte wie dieses unterstützt. Etwa ein Viertel davon ist an einem einzigen Abend zusammengekommen – am 7. Dezember 2012, dem Abend der großen Herzenssache-Show, live übertragen im SWR- und SR-Fernsehen: 591.568 Euro für die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank.

Herzenssache ist auf dem besten Weg, DIE Kinderhilfsaktion im Südwesten zu werden. Das belegt die neueste Media-Analyse: Danach weiß inzwischen jeder Zweite auf Anhieb, dass Herzenssache die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank ist, vor zehn Jahren war das nur jeder Dritte. Gibt man den Befragten die Information, dass es dabei um die Unterstützung von Kindern in Not geht, erhöht sich der Bekanntheitsgrad noch einmal: Drei von vier Menschen wissen dann mit Herzenssache etwas anzufangen. Das ist wichtig, nicht unseretwegen, sondern wegen der Kinder und Jugendlichen, denen wir unsere Unterstützung zugesagt haben. Das Vertrauen der Menschen im Südwesten in die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank wächst. So öffneten im Jahr 2012 insgesamt 27.925 Menschen ihre Geldbeutel zugunsten von Herzenssache. Das sind über 10.000 mehr, als noch im Vorjahr. Auf diesen enormen Anstieg sind wir stolz. Dafür sagt Herzenssache: Vielen Dank! Dr. Simone Sanftenberg, Vorsitzende Herzenssache e.V.

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1. Grußwort und Danke.............................................................................................................. 3 2. Das TV-Highlight: Die Herzenssache-Gala im SWR- und SR-Fernsehen.................................................... 5 3. Herzenssache ist Programm: Ganzjährig in Radio, Fernsehen und Internet................................................................ 7 4. Banken zeigen Herz: Herzenssache in „sparda aktuell“ und „Sparda-Welt“..............................................15 5. Der SWR zeigt Herz: Mitarbeiterkampagne und Herzenssache-Tag............................................................19 6. Der Südwesten zeigt Herz: Die Mitmacher und ihre Aktionen...................................................................................22 7.  Die Projekte: Schutz für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.................................................................................29 8. Der Verein und die Geschäftsstelle....................................................................................... 9. Impressum..............................................................................................................................37

Anhang A. Kurzbeschreibungen der Projekte 2012............................................................39 B. Tabellen: Projekte inkl. Tigerenten Club auf einen Blick, Berichte und Aktionen der Weihnachtskampagne 2012..............................75 im Programm

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2. Das TV-Highlight: Die Herzenssache-Gala im SWR- und SR-Fernsehen

Annette Krause und Martin Seidler – Gastgeber der Gala „Herzenssache – Der große Abend“

Trotz des Schneegestöbers am Abend des 7. Dezember 2012 begrüßten die Moderatoren Annette Krause und Martin Seidler ihr Publikum in der voll besetzten „Alten Lokhalle“ in Mainz. Die beiden führten durch die Live-Gala, die aufgrund einer Sondersendung zum Wintereinbruch erst zehn Minuten später startete.

Im Mittelpunkt der Gala aber standen die Förderprojekte. Jutta Bürger-Büsing und Romina Niski erzählten vom Diabetes-Zentrum in Kaiserlautern, und die kleinen Stars mit und ohne Handicap aus Bötzingen bei Freiburg sangen ihren selbst geschriebenen Hit „Wach auf“. Das Publikum war begeistert!

Ein fester Bestandteil des Abends waren die Musical-Kids der Lebenshilfe Breisgau unter der Leitung von Carina Ziegler.

Als große Überraschung wurde der mit Graffiti besprühte Herzenssache-Bus übergeben. In diesem Jahr ging das rollende Kunstwerk an das Projekt „Kinder brauchen Großeltern“ des Mütterund Familienzentrums MütZe e.V. aus Ingelheim. Angela Sgro konnte ihr Glück kaum fassen.

Ein musikalisches Highlight gab es gleich zu Beginn: Musik-Legende Paul Carrack sang den Weihnachtsklassiker „Let it snow“. Die Band EWIG mit Jeanette Biedermann präsentierte ihren aktuellen Hit „Jenseits meiner Wege“. SWR3-Moderatorin Regina Beck nahm an der Spendenhotline Anrufe entgegen. Herzenssache-Botschafter und „Puschel TV“-Moderator Alfons sowie Herzenssache-Schirmherr Lothar Späth grüßten per Videobotschaft. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident dankte allen Spendern im gesamten Südwesten für ihren großzügigen Beitrag.

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Die kleinen Stars mit und ohne Handicap begeisterten das Publikum

Jeanette Biedermann präsentierte mit ihrer Band Ewig ihren aktuellen Hit

Ein ganz besonderer Höhepunkt war das große Finale von „Chairity2012“, der Aktion der Satcom Gemini GmbH von Bettina und Uli Fieger zugunsten von Herzenssache. Anlässlich des 60. Geburtstages des Landes Baden-Württemberg hatten 60 Prominente, Vereine, Firmen und Institutionen

Paul Carrack sang den Weihnachtsklassiker „Let it snow“

Gelungene Überraschung: Angela Sgro vom Mütter- und Familienzentrum Ingelheim freute sich über den Herzenssache-Bus

einfache Holzstühle in individuelle Kunstwerke verwandelt. Diese konnten bei eBay für den guten Zweck ersteigert werden. Moderator Martin Seidler präsentierte einige dieser originellen Stühle. Während der Sendung gingen die letzten Auktionen zu Ende. Insgesamt kamen so 20.000 Euro für Kinder und Jugendliche aus der Region zusammen. Finale eines großartigen Abends mit überwältigendem Spendenergebnis: 591.568 Euro für Kinder und Jugendliche in der Region. Vielen Dank!

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3. Herzenssache ist Programm: Ganzjährig in Radio, Fernsehen und Internet Wieso setzt sich die Punk-Rock-Band Jupiter Jones aus der Eifel für die Arbeit im Kinderhospiz ein? Wie errichtet man ein massives Zirkushaus unter den Augen der Zuschauer von „Kaffee oder Tee“ in nur fünf Tagen? Was hat der Weihnachtssong „Last Christmas“ mit der Herzenssache-Gala am 7. Dezember zu tun? Rund 300 Stunden machten die Programme von SWR und SR Herzenssache im Jahr 2012 zum Thema. Damit war die Kinderhilfsaktion ähnlich stark wie im Vorjahr im Programm vertreten.

Jupiter Jones setzen Zeichen der Solidarität

Auftakt ihres Engagements war der 10. Februar. Am Jahrestag der Kinderhospizarbeit besuchte Jupiter Jones schwerstkranke Kinder und deren Familien beim ambulanten Kinderhospizdienst „Nestwärme“ in Trier. Der Verein „Nestwärme e.V.“ wurde mit 56.232 Euro von Herzenssache gefördert, damit Familien mit unheilbar kranken Kindern von qualifizierten Fachkräften zu Hause betreut werden können. Der persönliche Einsatz von Jupiter Jones machte durch die vielfältige Berichterstattung in den SWR- und SR-Nachrichten und -Magazinsendungen nicht nur in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Runde, SWR3 berichtete sogar bundesweit von den neuen Botschaftern der Herzenssache. Das Konzert am 28. März in der „Garage“ in Saarbrücken widmete die Rock-Band „symbolisch“ der Kinderhilfsaktion und ermöglichte damit ihren neuen jungen Fans von der Nestwärme aus Trier spannende Einblicke in den Backstage-Bereich.

Projektbewerbung bei Herzenssache

Gleich zu Beginn des Jahres setzten die Bandmitglieder von Jupiter Jones ein besonderes Zeichen der Solidarität mit Kindern und Jugendlichen. Mit ihrem Song „Still“, einer berührenden Auseinandersetzung mit dem Thema Tod in der deutschen Popmusik, hatten die vier Musiker aus der Eifel nicht nur den musikalischen Durchbruch in die deutschen Charts geschafft, sondern wollten darüber hinaus auch etwas bewegen, und zwar „vor ihrer Haustür“, in ihrer Region. Die jungen Musiker engagierten sich als Herzenssache-Botschafter ein ganzes Jahr lang für die Kinderhilfsaktion.

Um dem Wunsch von SWR- und SR-Redaktionen nach mehr regionalen Projekten nachzukommen, starteten im April verschiedene Studios und Regionalbüros einen Bewerbungsaufruf. Herzenssache erhielt dadurch auch Anträge von kleineren Initiativen, die mit viel ehrenamtlichem Engagement im ländlichen und strukturschwachen Raum viel bewegen und sich bis zum 30. April um einen Förderantrag bei Herzenssache bewerben konnten. Informationen rund um Herzenssache und wie man sich bei der Kinderhilfsaktion auch noch im nächsten Jahr bewerben kann, gab es für Interessierte auch bei den Live-Sendungen „SR-Fernsehen vor Ort“ im April in Homburg und im Mai in Dillingen.

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Herzenssache macht Kinder und Jugendliche mobil! Bewerben konnten sich Antragsteller aber nicht nur um Geld, sondern auch um den farbenfrohen Herzenssache-Bus, der am 16. Juni von den beiden Mainzer Graffiti-Künstlern Till Jürgen und Moritz Overbeck vor dem Mainzer Funkhaus mit bunten Motiven aus der Comic-Welt gestaltet wurde. Diese Kunstaktion fand im Rahmen der Ausstellung „Landesart 13 – Edithas Welt“ anlässlich der Mainzer Museumsnacht vor dem Haus am Tor statt und wurde von den SWR-Nachrichten, der Kulturredaktion Landesart und den Hörfunkwellen von SWR1 und SWR3 begleitet.

Das ganze Jahr über präsentierte Herzenssache das rollende Kunstwerk auf verschiedenen SWRVeranstaltungen wie auch vor dem SR-Funkhaus beim Halberg Open Air-Festival in Saarbrücken. Im August fuhr Sabine Hampel mit dem kunterbunten Bus durch das Land Rheinland-Pfalz, besuchte den Schriftsteller und HerzenssachePaten Jaques Berndorf und den Schlagzeuger und Herzenssache-Botschafter Marco Hontheim von Jupiter Jones, stellte einzelne Hilfsprojekte vor und machte ebenfalls darauf aufmerksam, dass sich gemeinnützige Träger mit einer innovativen Idee um diesen bunten Herzenssache-Bus bewerben konnten.

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„Kaffee oder Tee“ unterstützt Herzenssache-Projekt Circus Pimparello in Gschwend „Circus Pimparello“ ist das größte zirkuspädagogische Zentrum Süddeutschlands: In Kinder- und Jugendfreizeiten können dort junge Teilnehmer verschiedene Zirkustechniken wie Jonglieren, Einradfahren und Akrobatik kennenlernen. Die Kinder und Jugendlichen werden in ihrer Kreativität, ihrer

Selbstständigkeit und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Bisher war das jedoch nur in der warmen Jahreszeit möglich, denn die dünnen und teilweise reparaturbedürftigen Zelte konnten nur von März bis Oktober zum Trainieren genutzt werden.

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Die Redaktion „Kaffee oder Tee“ begleitete eine Woche lang live den Bau des neuen wetterfesten Zirkushauses in Gschwend. SWR-Reporter Markus Bundt berichtete vom 11. bis 16. Juni täglich über die Fortschritte der Bauarbeiten und griff auch selbst zum Hammer. Als engagierter SWR-Mitmacher und Ehrengast zeigte Sportmoderator Michael Antwerpes „Herz“ für dieses zauberhafte Zirkusprojekt und besuchte die halbstündige Live-Sendung am Ende der Aktionswoche. Er war vor allem davon begeistert, dass das mit 300.000 Euro von Herzenssache finanzierte Winterquartier allen kleinen Artisten hilft, ihre Leidenschaft und Freude am Zirkus auch in der kalten Jahreszeit auszuleben! Natürlich wurden neben den SWR-Fernsehzuschauern auch -Hörer und -Internet-User herzlich eingeladen, auf dem Rappenhof in Gschwend mit anzupacken, denn helfende Hände werden beim Circus Pimparello immer benötigt. Und so sah das Zirkushaus nach der „Kaffee oder Tee“-Woche aus: Der Initiator des Circus Pimparello Sven Alb und seine jungen Artisten waren im Rahmen des „Internen Herzenssache-Tages“ im SWR-Funkhaus Baden-Baden am 30.Oktober noch einmal Gäste der Nachmittagssendung und berichten einige Monate später von den baulichen und künstlerischen Fortschritten im neuen Zirkushaus auf dem Rappenhof.

Image für Herzenssache Mit seiner zauberhaften Zirkuskulisse wurde der Rappenhof im Sommer noch einmal zum Drehund Schauplatz eines Imagefilms für Herzenssache, produziert von der SWR-Präsentation in Baden-Baden. Entstanden ist dabei eine ungewöhnliche und hintergründige Kurzgeschichte mit den Drehpartnern Jupiter Jones sowie den Kindern und Jugendlichen des Zirkus, bei der auf berührende Art und Weise das Thema „Herzenssache – Mitmachen“ aufgegriffen und umgesetzt wurde. Seit 2012 ist der Kurzfilm multimedial auf allen SWR- und SR-Ausspielplätzen sowie auf herzenssache.de und YouTube zu sehen.

Herzenssache hilft Kinder- und Familienzentrum „Agapedia“ in Esslingen Zwei Ehrengäste interviewte Moderatorin Sibylle Möck von der Landesschau BW im Juni live in Esslingen. Zur Einweihungsfeier im Familienzentrum „Agapedia“ kamen nämlich der Ex-Fußball-Profi Jürgen Klinsmann, der die Stiftung zur Förderung von hilfsbedürftigen und notleidenden Kindern 1995 gegründet hatte, sowie der SWR Hauptabteilungsleiter Hans Peter Archner als Vertreter von Landessenderdirektorin Ingrid Felgenträger, der 2. Vorsitzenden von Herzenssache. Das Kinderhaus „Agapedia“ liegt mitten im Brennpunkt der Esslinger Innenstadt, in dem viele Kinder in der Schule durch Lernschwächen und durch ihr Sozialverhalten auffallen. Herzenssache unterstützte die „Agapedia – Jürgen Klinsmann Stiftung“ mit 250.000 Euro beim Umbau und der Einrichtung eines neuen und größeren Gebäudes.

„Immer wieder sonntags“ – Herzenssache in der ARD Am 9. September war Herzenssache zu Gast in der großen ARD-Live-Show „Immer wieder sonntags“ im Europapark Rust. Der beliebte Schlager- und Volksmusiksänger Stefan Mross überreichte Herzenssache-Programmkoordinatorin Astrid Bierschenk 3.000 Euro, die durch die „Immer wieder sonntags“Tauschbörse zusammengekommen waren.

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„Kinder brauchen Zeit!“ – Herzenssache auf der Landesgartenschau

Club. Auch die Kollegen von SWR4 BW waren mit dabei und schalteten live vom Weltkindertag in die Sendung.

„Kinder brauchen Zeit!“, so lautete das Motto des Weltkindertages am 20. September. Herzenssache nahm diesen Tag zum Anlass, um – unterstützt durch viele Wellen des SWR – zu einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm auf die Landesgartenschau nach Nagold einzuladen.

Herzenssache-Botschafter und Popsänger Daniel Schuhmacher gab ein Benefizkonzert und stellte gemeinsam mit den Musical-Projekt „Kleine Stars mit Handicap“ eine ganz neue Version seines bekannten Liebesliedes „All we need is love“ vor.

SWR3-Moderatorin Regina Beck führte durch das Programm und präsentierte auf der Hauptbühne den Circus Pimparello, die rockende Schüler- und Lehrerband Bernhard’s Hope, den Gitarristen Conny Conrad mit seinem Kinderrechts-Song „Rock for your children“ sowie den immer vergnügten Günter Kastenfrosch vom Tigerenten

Conny Conrad, der sich schon seit Jahren für Herzenssache engagiert, wurde von der „Landesschau“ porträtiert. Herzenssache-Botschafter Daniel Schuhmacher wurde gemeinsam mit der Projektleiterin der „Kleinen Stars mit Handicap“ Carina Ziegler als Talk-Gast in die „Landesschau“ eingeladen.

SWR3-Moderatorin Regina Beck

Conny Conrad und Günther Kastenfrosch

Daniel Schumacher und Annika

Akrobaten aus dem „Circus Pimparello“

Die kleinen Stars mit und ohne Handicap

Bernhard´s hope – die rockende Lehrer- und Schülerband

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ARD-Themenwoche unter dem Motto „Leben mit dem Tod“ Während der ARD-Themenwoche unter dem Motto „Leben mit dem Tod“ kamen die vier Bandmitglieder von Jupiter Jones im November ein weiteres Mal mit den Jugendlichen vom Kinderhospizdienst „Nestwärme e.V.“ zusammen. Als Botschafter der Herzenssache und Helfer wollten sie diesmal ganz nah ran und Anteil nehmen am Leben u.a. von Anne (19), Daniel (14) und Sarina (6), die sie bei ihrem ersten Besuch persönlich kennengelernt hatten. Die drei Jugendlichen versuchen, trotz ihrer Krankheit ein ganz normales Leben zu führen. Anne konnte es kaum erwarten, den Jungs und Reporter Marc Steffgen von Hörfunk und Fernsehen endlich ihre eigene Wohnung zu zeigen, und Jupiter Jones nahmen sich als Herzenssache-Botschafter viel Zeit für ihre aufrichtige Begegnung mit den Jugendlichen. Herzenssache unterstützt in allen drei Bundesländern neben dem ambulanten Kinderhospizdienst auch stationäre Hospize und Angebote der Trauerbegleitung. Die verschiedenen Programme wie „Minitz“, SWR4 BW, SWR1 RP, „SWR1 Der Abend“ sowie das Kulturradio SWR2 griffen die vielfältigen Themenangebote auf und berichteten im November u.a. auch über das Großprojekt der Herzenssache, das Kinderhospiz „Sterntaler“ in Dudenhofen.

Adventszeit ist Herzenssache-Zeit Wie immer liefen gerade um die Weihnachtszeit viele große Aktionen rund um Herzenssache im Programm von SWR und SR. Die Straßenschule der Caritas in Freiburg war Thema der Berichterstattung für SWR1 BW, DASDING drehte die jungen Verhütungsexperten bei der Aids-Beratung von Jugendlichen in Bad Mingolsheim und nahezu alle Hörfunkprogramme berichteten im November schon über die große „Chairity2012“-Aktion der Initiatoren und Filmproduzenten Bettina und Uli Fieger von der Satcom Gemini GmbH.

Der eigentliche Auftakt der „Weihnachts-Spendenaktion“ war der 1. Dezember. An diesem Tag wurde das erste Türchen des neuen HerzenssacheAdventskalenders auf den SWR- und SR-Trailerplätzen geöffnet. 24 Kurzfilme präsentierten rund um die Uhr soziale Projekte und dokumentierten insgesamt 366-mal auf dem Bildschirm, was Herzenssache mit den Spenden für Kinder und Jugendliche im Sendegebiet bewegen konnte und darüber hinaus noch bewegen will. Im Dezember hat Herzenssache schon seit mehreren Jahren einen festen Platz in der Landesschau Baden-Württemberg, genauso wie die große Kunstausstellung und Auktion, mit der die Sparda-Bank jedes Jahr in die Weihnachtszeit startet. Schirmherr Lothar Späth versteigerte ein Gemälde der Leipziger Malerin Rosa Loy für Herzenssache und Moderatorin Andrea Müller berichtete am 3. Dezember live über das tolle Startkapital von 150.000 Euro, das die SpardaBank BW für die Herzenssache-Weihnachtsaktion spendete. Auch Moderatorin Patricia Küll von der Landesschau Rheinland-Pfalz fuhr im Dezember mit dem „Herzenssache-Bus“ quer durch das Land. Sie besuchte mehrere Projekte, die sich bei Herzenssache um eine Förderung beworben hatten und zeigte, wie hörbehinderten Kindern in Trier durch gezielte Sprachförderung oder Jugendlichen mit Diabetes in Kaiserslautern geholfen werden kann. Drei Wochen lang versteigerte „Kaffee oder Tee“ im Nachmittagsprogramm des SWR Fernsehens Zeichnungen des Cartoonisten Peter Gaymann, das Vokalensemble Mannheim/Ludwigshafen engagierte sich mit einem „flash mob“ in der Straßenbahn und noch mehr als in den Jahren zuvor veranstalteten die SWR- und SR-HörfunkProgramme SWR1 BW, SWR4 BW, SWR1 RP sowie S1 und SR3 erfolgreiche Wunschsendungen. Auf SWR3, SWR info, SWR4 RP, in der jungen Welle DASDING und in den Kindernachrichten Minitz wurde über alte und neue Förderprojekte berichtet, wurden engagierte Mitmacher interviewt und die Entstehung des „Christmas-Songs“, der beeindruckenden Gesangscollage für das Finale, musikalisch und thematisch im Radio begleitet.

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Am 7. Dezember, dem Herzenssache-Tag im SWR und SR, beschäftigte sich die Sendung „Wir im Saarland“ ausschließlich mit Herzenssache. „Kaffee oder Tee“, die beiden Landesschauen, alle Nachrichten sowie nahezu alle Hörfunk-Wellen schalteten schon tagsüber live zur Generalprobe der Spenden-Gala in die „Alte Lokhalle“ in Mainz mit Sängerin Jeanette Biedermann und Paul Carrack. Sie wiesen auf die Produktion des Südwestrundfunks hin, die in allen drei Bundesländern ausgestrahlt wurde und per Livestream auch auf herzenssache.de im Internet zu sehen war. Außerdem gab es Infos zur Veranstaltung im Spiegelpalais in Saarbrücken sowie zur Hofmeister-Zirkusgala in Bietigheim-Bissingen. Erstmalig begleitete „SWR1 Der Abend“ von 20.05 Uhr bis 22.00 Uhr die Gala mit Beiträgen, Gesprächsgästen und Informationen rund um Herzenssache und den Großen Abend für seine Stamm-Hörer im Radio. Zum Abschluss des Jahres blickte „Kaffee oder Tee“ am 28. Dezember noch einmal auf die emotionalen Höhepunkte der großen „Kaffee oder Tee“-Woche zurück, in der zahlreiche engagierte Menschen vor und hinter den Kulissen fleißig mitgeholfen hatten.

Herzenssache im Tigerenten Club Wie bringt man eine Lehrerin dazu, Bravo zu lesen? Indem man sie zum Tigerenten Club mitnimmt! Die 58 Schüler des Eduard-SprangerGymnasiums haben es geschafft und sind ins SWR Studio nach Göppingen gekommen. Die Fünftklässler haben Erbsen mit Essstäbchen befördert, Kerzen mit einer überdimensionalen Luftpumpe ausgepustet und live gesungen – und wurden mit einer Goldmedaille und 600 Euro

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von Herzenssache für ein soziales Projekt belohnt: Der Kinderschutzbund Landau wird das Geld für das Kinder- und Jugendtelefon einsetzen. Unterstützt wurden die drei Mannschaftskinder von ihren Mitschülern und selbst gebastelten Plakaten. Die Lehrerin punktete mit Wissen – dank Bravo-Lektüre – und entkam dem feuchten Bad im Schaumbottich. Dafür wurde der Lehrer der gegnerischen Mannschaft nass! Immerhin für einen guten Zweck, denn die zweiten Sieger bekamen eine Silbermedaille und ihr Kinderhilfsprojekt 400 Euro von Herzenssache. Seit vier Jahren geht es im Tigerenten Club neben Spiel, Spaß und Spannung auch um einen guten Zweck. Moderiert wurde die Sendung in diesem Jahr von Pete Dwojak und Mushda Sherzada, die im Sommer Katharina Gast ablöste. Der Tigerenten Club wird bundesweit ausgestrahlt. Herzenssache hat auch 2012 rund 80 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 40.000 Euro gefördert, die auf der TEC-Seite im Internet vorgestellt werden. Die Tigerenten Club-Projekte stehen ganz im Zeichen „von Kindern für Kinder“, denn die Schulklassen schlagen die Kinderhilfsprojekte in ihrer Region selber vor. Herzenssache prüft und bewilligt die vorgeschlagenen Projekte, so dass die Klassen in der Sendung dafür antreten können. Die Lehrer stellen die Projekte in der Sendung vor. Ob die Mannschaft gewinnt oder zweiter wird, ist ausschlaggebend für die Höhe der Spende von Herzenssache. Am Ende gibt es keine Verlierer, beide Mannschaften bekommen Medaillen und Siegerurkunden – und beide Projekte eine Spende von Herzenssache. Anders als bei anderen Quiz-Sendungen gewinnen nicht die Mannschaften im Tigerenten Club das Geld im Sinne eines Preises – sie spielen um die Höhe der Spende: Das Projekt des Gewinners bekommt 600 Euro von Herzenssache, das des zweiten Siegers 400 Euro.

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Herzenssache.de und Herzenssache auf den Internetseiten des SWR und der Programme Mit attraktiven Bildergalerien, berührenden Fallbeispielen und eindrucksvollen Mitmachaktionen zeigte herzenssache.de die komplette Bandbreite von Herzenssache. 2012 spielten die Rubriken „Projekt des Monats“ bzw. „Mitmacher des Monats“ dabei eine besondere Rolle. Hier wurden im monatlichen Wechsel ausgewählte Herzenssache-Projekte und besondere Mitmachaktionen prominent auf der Startseite platziert, um die User zum Weiterlesen zu animieren. Darüber hinaus wurden TV- und Hörfunkbeiträge oder von Herzenssache geförderte Projekte für den Online-Auftritt aufbereitet, um das multimediale Angebot zu erweitern. So wurde zum Beispiel das Special der TV-Sendung „Kaffee oder Tee“ über den Neubau des Zirkushauses beim „Circus Pimparello“ über eine Woche hinweg mit täglichen Bildergalerien und Sendungsmitschnitten begleitet. Damit war Herzenssache auch auf der Startseite des SWR vertreten. Während der Vorweihnachtszeit berichteten die Programme verstärkt über die neuen Herzenssache-Projekte. Dies hatte direkten Einfluss auf die Seitenaufrufe. Besonders erfolgreiche Beispiele hierfür waren die Wunschkonzerte in den Radioprogrammen von SWR1, SWR4 und SR3. Das Verlinken der Spendenseite auf den Homepages der jeweiligen Programme führte zu einem deutlichen Anstieg der Klickzahlen – und damit potenziell zu noch mehr Spenden. Im Dezember gab es zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins einen eigenen Herzenssache-Adventskalender: Die User konnten auf herzenssache.de jeden Tag ein Türchen öffnen. Der Adventskalender war auf die Trailer abgestimmt, die täglich im Programm von SWR und SR ausgestrahlt wurden und ein Herzenssache-Projekt in emotionalen Bildeinstellungen kurz vorstellten. Im Abspann wurde auf herzenssache.de und damit auf den Adventskalender verwiesen. Auf der Internetseite fanden die User dann ausführlichere Informationen zu dem

jeweiligen Herzenssache-Projekt sowie alle Videos und Audios, die bis dahin dazu veröffentlicht waren. Ein Link führte außerdem direkt zum Online-Spendenformular. Noch vor Beginn der Weihnachtsaktion wurde das Online-Spendenformular aktualisiert. Über ein markantes Symbol ist es nun direkt von der Startseite aus erreichbar. Die Spendenübersichtsseite wurde optisch neu gestaltet und erscheint nun übersichtlicher und zugänglicher. „Herzenssache – Der große Abend“ im SWR- und SR-Fernsehen wurde während der ganzen Sendezeit als Livestream im Internet angeboten und noch während der Sendung durch aktuelle Bilder ergänzt. Hiermit wurde der Live-Charakter auch auf herzenssache.de transportiert. Begleitend zur Sendung gab es einen Dialog mit den Herzenssache-Fans auf facebook, inklusive Bildern, Kommentaren zur Sendung und Feedback der User.

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Ausblick: Herzenssache aktuell – das Thema des Monats Ab Januar 2013 gibt es ein neues Angebot für die Redaktionen und eine neue Rubrik auf der Internetseite: das „Thema des Monats“. Darin werden aktuelle Anlässe wie der Weltkrebstag oder der Welt-Down-Syndrom-Tag aufgegriffen und durch Projekte, Fakten und Interviews mit interessanten Gesprächspartnern untermauert. Das Programm erhält rund zwei Wochen vor dem jeweiligen Anlass eine Pressemitteilung mit den wichtigsten Fakten und einen Link auf die Internetseite mit den weiterführenden Inhalten. Durch die Vorlaufzeit von mehreren Wochen haben die Redaktionen somit die Chance, die Themen im Programm rechtzeitig und passend zu setzen und zudem auf die Inhalte auf herzenssache.de zu verlinken bzw. sie für ihre Seiten zu übernehmen. Die gesendeten Beiträge werden auf herzenssache.de veröffentlicht.

Astrid Bierschenk, Nanette Buhl, Peter Meisterhans

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 Banken zeigen Herz: Herzenssache 4. in „sparda aktuell“ und „Sparda-Welt“ Wer wird das Herzenssache-Kind der SpardaBank? Was lassen Sparda-Azubis der Filiale Saarbrücken sich für Herzenssache einfallen? Warum zieht es Sparda-Mitarbeiter der Filialen Schwäbisch-Gmünd und Aalen in ihren „Circus Pimparello“? Gemeinsame Marketing-Aktionen, Projekte und Veranstaltungen machten Herzenssache in diesem Jahr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparda-Banken sichtbar und fühlbar. Das Herzenssache-Jahr bei der Sparda-Bank begann mit einer prägenden Aktion, dem Fotowettbewerb „Wer wird das Herzenssache-Kind der SpardaBank?“. Aus insgesamt rund 130 Einsendungen wurden jeweils drei Finalisten aus dem jeweiligen Einzugsgebiet der Banken zum Foto-Shooting eingeladen. Durchgesetzt haben sich der neunjährige Felix aus Karlsruhe für die Sparda-Bank BadenWürttemberg und die zwölfjährige Julia aus Merzig im Saarland für die Sparda-Bank Südwest. Seither werben die beiden Casting-Gewinner für Herzenssache e.V. auf Flyern, Bannern, Spendendosen und weiteren Drucksachen.

Da ist Bewegung drin! – Das Herzenssache-Jahr der Sparda-Bank Südwest Am 6. Mai hieß es wieder: Start frei für den Mainzer Gutenberg-Marathon! Das gemeinsame Läuferteam aus Athleten der Sparda-Bank Südwest und des SWR war schon zum neunten Mal dabei und stellte gleich zwei Rekorde auf: Mit insgesamt 100 Läuferinnen und Läufern gehörte das Herzenssache-Team zu den stärksten Gruppen im Teilnehmerfeld. Und da die Sparda-Bank Südwest wie in den Jahren zuvor pro gelaufenem Kilometer des Herzenssache-Sparda-Teams je zwei Euro an die gemeinsame Kinderhilfsaktion spendete, wurde eine Rekordspendensumme von 6.000 Euro für Kinder und Jugendliche im Südwesten erzielt.

Auch die Azubis der Sparda-Bank Südwest zeigten Herz: Am 8. August drehte sich in der Azubi-Filiale alles um Herzenssache. Die 15 Auszubildenden mussten eine Woche lang die Filiale in der Beethovenstraße in Saarbrücken alleine führen und managen – und trotzdem fanden sie noch Zeit, um für die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank die Werbetrommel zu rühren. Ein bunter und bewegter Tag mit Graffiti-Aktionen und Kunstversteigerung, mit Musik und Action fand bei den Sparda-Kunden großen Anklang und brachte mit der Versteigerung der bunten, fröhlichen Graffiti-Kunstwerke noch eine Spendensumme in Höhe von 805 Euro zugunsten von Herzenssache ein.

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„Viele Hände, schnelles Ende.“ Unter diesem Motto packten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparda-Bank in Mainz nach dem Umbau des Kinderhauses „Blauer Elefant“ in der Mainzer Neustadt mit an, damit die Kinder nach der monatelangen Bauzeit endlich wieder in ihr Kinderhaus einziehen konnten. Stühle schleppen, Regale einräumen, Böden wischen – die Aufgaben waren vielfältig. Zum Ausklang des Herzenssache-Jahres wurde schließlich noch mal Vollgas gegeben: Ohne die Unterstützung des Sparda-Bank Call Centers in St. Ingbert könnte die große HerzenssacheSpendengala nicht funktionieren. Von 20.00 – 22.30 Uhr waren 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Call Centers unermüdlich im Einsatz und nahmen die Spendenanrufe der Zuschauer während der Live-Sendung „Herzenssache – Der große Abend“ am 7. Dezember entgegen. Unterstützt wurden sie von 30 Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg, die schon ab 16.00 Uhr an den Telefonen saßen.

Mit Muskelkraft und Schöngeist! – Das Herzenssache-Jahr der Sparda-Bank Baden-Württemberg Die Sparda-Filialen in Aalen und SchwäbischGmünd hatten sich schon im März mit dem „Circus Pimparello“ ihr Herzenssache-Lieblingsprojekt in ihrer Nähe ausgesucht. Da gab es in der Tat genug zu tun, musste doch ein komplettes Zirkushaus gebaut werden! Es traf sich gut, dass die Wahl der Redaktion von „Kaffee oder Tee“ ebenfalls auf den „Circus Pimparello“ fiel: In ihrer Mitmach-Woche vom 11. bis 15. Juni berichtete „Kaffee oder Tee“ täglich vom Vorwärtskommen und Treiben auf dem Rappenhof. Tatkräftig wurden die Bauarbeiten von den freiwilligen Helferinnen und Helfern der Sparda-Filialen unterstützt,

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so dass nach der aufregenden „Kaffee oder Tee“Woche Richtfest gefeiert werden konnte. Die Artisten vom „Circus Pimparello“ bedankten sich für das großartige Engagement, indem sie bei der Eröffnung der neuen Sparda-Filiale in Aalen die Besucher mit Kunststücken und Jonglage begeisterten. Die Sparda-Filiale Stuttgart-Hauptbahnhof unterstützt das Herzenssache-Projekt des „Förderkreises krebskranke Kinder e.V.“ Das „Blaue Haus“ ist ein Zuhause auf Zeit für die Familien krebskranker Kinder. Um den Geschwistern der schwer kranken Kinder Freude und Spaß zu bringen, engagieren sich die Sparda-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit vielen Ideen. So sind Ausflüge in Zoos, Museen, ins Kino oder in die Umgebung angedacht. Traditionell startete die Sparda-Bank BadenWürttemberg ihre große HerzenssacheWeihnachtsaktion mit einer Vernissage: Am 3. Dezember wurde im Beisein der Künstlerin Rosa Loy die Kunstausstellung im neuen EventCenter „Sparda-Welt“ eröffnet. Mit der Versteigerung eines Bildes brachte Rosa Loy die

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ersten 3.200 Euro des Abends in die Herzenssache-Spendenkasse. Zum Abschluss des Abends überreichte der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Baden-Württemberg und Herzenssache Vorstandsmitglied, Dr. Thomas Renner, 150.000 Euro an den Schirmherrn der Herzenssache, Prof. Lothar Späth.

Herzenssache trimedial: In „sparda aktuell“, in der „Sparda-Welt“ und online Im Kunden-Magazin „sparda aktuell“ hat Herzenssache das ganze Jahr über einen festen Platz. Mit einer Auflage von 350.000 in BadenWürttemberg und 120.000 in Rheinland-Pfalz und im Saarland erreicht das Kunden-Magazin damit rund 940.000 Menschen im Südwesten. In jeder Ausgabe werden in der HerzenssacheRubrik Projekte der Kinderhilfsaktion vorgestellt, aber auch über Mitmachaktionen und Herzenssache-Highlights berichtet. Eines dieser Höhepunkte war 2012 das Engagement der ECHOPreisgewinner Jupiter Jones als HerzenssacheBotschafter. Der Inhalt wird von Herzenssache redaktionell vorbereitet und stimmt mit dem jeweiligen Herzenssache-Auftritt auf herzenssache.de überein.

Der hauseigene Kundenkanal (Sparda-Welt) erreicht derzeit 2,4 % der Kunden im Kabelnetz in Baden-Württemberg, das entspricht rund 14.000 Zuschauern aus dem Kundenstamm der Sparda-Bank Baden-Württemberg innerhalb einer Sendewoche. Zählt man die Nichtkunden hinzu, so schalten ca. 30.000 Menschen den Sender in einer Sendewoche ein. Großen Anklang fand das Herzenssache-Projekt „Circus Pimparello“: Die Sparda-Welt räumte dem Bau des großen, wetterfesten Zirkushauses auf dem Rappenhof in Gschwend rund 25 Minuten Sendezeit in fünf Beiträgen ein. Aber auch in der Internetgemeinschaft der Sparda-Kunden ist Herzenssache sehr beliebt. Mit insgesamt 1.682 Clicks war Herzenssache im vergangenen Jahr das am häufigsten ausgewählte nicht-bankenspezifische Thema, das sich die Internet-User auf sparda-sw.de angeschaut haben.

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Ausblick: Herzenssache 2013. Mittendrin mit Sparda! Herzenssache etabliert sich in der Öffentlichkeit zunehmend als das soziale Engagement der Partner SWR, SR und Sparda-Bank. Vor allem auf Festen und Veranstaltungen, bei denen die Sparda-Bank Südwest oder die Sparda-Bank Baden-Württemberg Sponsor oder Mitveranstalter sind, ist Herzenssache inzwischen fester Bestandteil. Sei es beim Gutenberg-Marathon in Mainz, beim Straßenmusikfestival in Ludwigsburg oder beim Seenachtfest in Konstanz – die Sparda-Bank zeigt 2013 Herzenssache und damit ihr großes soziales Engagement im Bereich Kinder und Jugendliche. Auch „Sparda-intern“ soll Herzenssache weiter ins Blickfeld der Mitarbeiter rücken. Dazu werden weitere Filialen an den Standorten Trier, Saarbrücken, Kaiserslautern und Ravensburg Kontakt zu einem Projekt in ihrer Nähe aufnehmen. Claudia Lemcke

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5. Der SWR zeigt Herz: Mitarbeiterkampagne und Herzenssache-Tag Was verbindet den SWR2-Programmchef Johannes Weiß mit dem Sportjournalisten und Moderator Michael Antwerpes oder mit Tigerenten Club-Moderatorin Mushda Sherzada? Ehrenamtliches Engagement für die hauseigene Kinderhilfsaktion! Und das wiederum verbindet diese drei mit vielen anderen Menschen, die im und für den SWR arbeiten. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat Herzenssache 2012 den mehr als 4.000 Mitarbeitern der zweitgrößten ARD-Anstalt ein Schnupperangebot gemacht. Wer Lust und Interesse hatte, konnte sich ehrenamtlich und außerhalb der Arbeitszeit in einem Herzenssache-Projekt engagieren, sich ein Bild machen, sich selbst einbringen, neue Impulse mitnehmen – die Mitarbeiterkampagne 2012 hat den Verein seinem Sender ein Stück nähergebracht.

Herzenssache Mitarbeiterkampagne „SWR mit Herz – Wir machen mit!“ „Für meinen Besuch in einem Kinderhilfsprojekt der Herzenssache vor meiner ‚Haustür‘ wünsche ich mir, dass ich mich dort von der Begeisterung und vom Herzblut anstecken lassen kann“, so Michael Antwerpes. Gesagt, getan. Schnell ging der Wunsch des Sportjournalisten und Moderators in Erfüllung. Die kleinen Artisten mit und ohne Handicap vom „Circus Pimparello“ auf der Schwäbischen Alb jonglierten sich schnell in das Herz von Michael Antwerpes. Er besuchte den Zirkus gleich zweimal: beim ersten mal versuchte er sich selbst beim Jonglieren, beim zweiten Mal moderierte eine Vorführung. Sein Fazit: „Mich hat die Leidenschaft und die Freude begeistert, mit der alle für den Zirkus arbeiten und proben“. „Ich bin geerdet worden“, schwärmte SWR2-Programmchef Johannes Weiß, nachdem er zwei Tage mit den „Kleinen Stars mit Handicap“ zusammen musiziert hatte. Die Begegnung mit den Kindern und die gemeinsamen Proben für das Kindermusical gehören für ihn zu den „schönsten Momenten im Jahr 2012“.

Tigerenten Club-Moderatorin Mushda Sherzada wollte sich nach einem Besuch bei behinderten Jugendlichen und ihren ehrenamtlichen Betreuern in der Lebenshilfe Leonberg gar nicht mehr von ihnen trennen. Die TigerentenClub-Moderatorin hat nicht nur neue Einblicke gewonnen, sie hat auch Freundschaften geschlossen. Das Wiedersehen ist geplant, Mushda lud ihre neuen Freunde zum Besuch einer Aufzeichnung des Tigerenten Clubs ins Studio ein.

Viele Kolleginnen und Kollegen des SWR folgten dem Beispiel und tauschten ihren gewohnten Arbeitsplatz am Schreibtisch für ein paar Stunden gegen die Mitarbeit in einem HerzenssacheProjekt in ihrer Nähe. Redakteurin Imogen Nabel z.B. half bei den Vorbereitungen zur einer Halloween-Party im Stadtteiltreff Briegelacker. Ob Gartenarbeit im Kinderhospiz, Mittagessen kochen in einer Brennpunktschule oder das Durchführen

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eines Gesprächworkshops mit jugendlichen Konfliktmanagern. Die geleistete Hilfe war genauso vielfältig und bunt wie die Herzenssache-Projekte selbst.„Ein wunderbarer Blick über den Tellerrand“, so liest sich eine von zahlreichen Rückmeldungen ans Herzenssache-Team. Ob beim Küchendienst, beim Stockbrot backen am Lagerfeuer, beim Bewerbungen schreiben im offenen Strafvollzug im Seehaus Leonberg – der Einblick in die wichtige Arbeit unserer Herzenssache-Projektpartner hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach diesem erfolgreichen Auftakt wird Herzenssache die Kampagne 2013 fortführen und auf den SR und die Sparda-Banken ausweiten. Denn schließlich waren sich alle einig: „Es sollten noch viel mehr Kolleginnen und Kollegen mitmachen!“

SWR-interner Herzenssache-Tag in Baden-Baden Am 30. Oktober eroberten rund 100 HerzenssacheKinder, -Jugendliche und ihre Betreuer das SWRFunkhaus in Baden-Baden. Mit großer Offenheit und beherztem Engagement haben SWR-Mitarbeiter aus dem Programm, von der Bühne, dem Malsaal, der Requisite, der Fernsehausstattung, der Besucherführung und sogar der Kantine den Herzenssache-Kindern einen unvergesslichen Tag bereitet.

vDie Kinder hatten die Möglichkeit, im Malsaal Herzenssache-Holzherzen zu bemalen, sie konnten eine Hörspielproduktion live miterleben und gestalten. Auch der Kostümfundus und die Requisite öffneten ihre Pforten, die Kinder durften sich nach Herzenslust verkleiden. Kolleginnen und Kollegen der Besucherbetreuung führten durch das SWR-Funkhaus. Die Kinder und Jugendlichen staunten hier nicht nur über die Fallers-Kulissen, sie erkundeten auch die Werkstätten und die Requisiten und probierten selbst aus wie eine Blue-Box funktioniert. Die Trailer-Redaktion zeigte Jugendlichen, wie man sein Fernsehpublikum am besten anspricht und was man alles für eine Trailer-Produktion benötigt. SWR3 und DASDING boten einen ganztägigen Radio-Workshop an. Und auch das SWR Fernsehen war mit an Bord: Nachdem „Kaffee oder Tee“ im Juni eine Woche lang über die Errichtung des massiven Zirkushauses für den Circus Pimparello berichtet hatte, statteten Zirkuschef Sven Alb und Lennard Walter einen Gegenbesuch im „Kaffe oder Tee“-Studio ab. Das AssistentInnen-Netzwerk des SWR in BadenBaden hatte mehr als 60 Kuchen gebacken und am Weltkindertag an Kolleginnen und Kollegen verkauft.

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Beim SWR Sommerfestival in Stuttgart vom 25. bis 28. Mai präsentierte sich der Verein an allen vier Tagen mit einem eigenen Zelt, in dem die Besucher mit etwas Glück einen Preis am Glücksrad gewinnen konnten.

Beim internen Herzenssache-Tag in Baden-Baden übergaben die fleißigen Bäckerinnen einen Scheck in Höhe von 2.200 Euro an Geschäftsführerin Gitta Haucke.

Auf dem SWR Sommerfestival in Mainz am 15.Juli gab es eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz, die mit ihrem interaktiven „Herzspiel“ direkt neben dem Herzenssache-Zelt stand. Bei diesem Herzspiel können sich die Besucher spielerisch mit dem Thema Gesundheitsprävention beschäftigen – ein Thema, das auch in den von Herzenssache geförderten Projekten eine zentrale Rolle spielt. Peter Meisterhans, Sandra Filtzinger

Auch die Hula-Tanzgruppe „Keiki o Kalani“, in der ehemalige SWR-Mitarbeiterinnen tanzen, übergab Gitta Haucke einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro.

SWR Sommerfestivals in Mainz und Stuttgart Wenn der SWR in Stuttgart und Mainz zum SWRSommerfestival einlädt und die breite Palette seines Angebots der Öffentlichkeit präsentiert, dann darf Herzenssache nicht fehlen. Die hauseigene Kinderhilfsaktion ist verbindendes Element zwischen allen Programmen und Gewerken des modernen Medienunternehmens.

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6. Der Südwesten zeigt Herz: Die Mitmacher und ihre Aktionen Wie werden aus 60 einfachen Holzstühlen Kunstwerke, die in der Staatsgalerie ausgestellt werden und was haben diese mit Herzenssache zu tun? Wie gelingt es einem Familienunternehmen, an nur einem Abend 62.659 Euro an Spenden für Herzenssache zu sammeln?

Die fertigen Stühle wurden einen Monat lang in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt und danach online auf eBay Stars&Charity versteigert. Während der Sendung „Herzenssache – Der große Abend“ wurden einige der originellsten Stühle präsentiert.

156 Einzelpersonen, Vereine und Unternehmen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland starteten Aktionen für Herzenssache. Durch ihr ehrenamtliches Engagement kamen insgesamt 432.808 Euro zusammen.

Viele Unternehmen, die sich an der „Chairity“Aktion beteiligt hatten, waren von Herzenssache begeistert und möchten sich auch über die Aktion hinaus für Kinder und Jugendliche in ihrer Region engagieren. Satcom Gemini wird daher 2013 eine neue Aktion zugunsten von Herzenssache durchführen und diese Unternehmen erneut einbinden. Der Projekttitel lautet „Licht.Gestalten“.

„Chairity2012“: 60-mal auf Herz gesetzt! Die größte Aktion 2012 bestach schon durch ihren Namen: „Chairity“. Die Idee war einfach, die Umsetzung eine Herausforderung: Zum „60. Geburtstag“ von Baden-Württemberg starteten Bettina und Uli Fieger, Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma Satcom Gemini GmbH die Aktion „Chairitiy 2012“ zugunsten von Herzenssache. Sie vergaben 60 Stühle an prominente Paten aus Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dabei waren unter anderem Michael Schumacher, Franziska van Almsick, Xavier Naidoo, Jupiter Jones, Andreas Müller, Daniel Schuhmacher, Thomas D., Audi, Daimler, Porsche, Bosch, Schiesser, Steiff, Uhu, Ritter Sport, Märklin, Rolf Benz, der Tigerenten Club, die Wilhelma und viele mehr. Die Paten verwandelten die gewöhnlichen Sitzmöbel in 60 individuelle Kunstwerke.

Hofmeister Zirkus-Gala in Bietigheim-Bissingen

In Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart engagiert sich das Familienunternehmen Hofmeister seit Jahren mit einer Zirkus-Benefizgala in der Vorweihnachtszeit für verschiedene wohltätige Organisationen und Stiftungen. Am 7. Dezember hieß es zum dritten Mal für über 800 Gäste in Folge: Manege frei zugunsten von Herzenssache! Neben Clowns, Jongleuren und wagemutigen Artisten bat Familie Hofmeister auch zahlreiche Stars und Prominente in die Manege:VfB-Stuttgart-Präsident Gerd E. Mäuser, Fußball-Welt-

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meisterin Nia Künzer, Fußball-Europameister Hansi Müller – um nur einige zu nennen. Zusätz lich zu den Erlösen aus dem Eintrittsticket unterstützte die Familie Hofmeister Herzenssache mit einer großen Tombola im Zirkuszelt. Aus der Sendung „Herzenssache – Der große Abend“ in der Mainzer Lokhalle wurde mehrmals in die Zirkusgala nach Bietigheim-Bissingen geschaltet. Da Hofmeister auch Lieferanten und Geschäftspartner auf Herzenssache aufmerksam machte, kam insgesamt die stolze Spendensumme von 62.659 Euro zusammen.

Hochwald-Glücksrad für Herzenssache

„Die Lohner’s“ sammeln für den guten Zweck Am Nikolaustag überreichte die Firma Hochwald Foods GmbH einen Scheck über 11.089,50 Euro. Die Summe wurde durch den Einsatz des FunMobils zusammengetragen, ein Infofahrzeug, welches das ganze Jahr über auf Veranstaltungen wie dem Rheinland-Pfalz-Tag, dem Hessentag oder dem Gourmet-Marathon in Saarbrücken zum Einsatz kommt. Neben Informationen zur Hochwald Food GmbH hatte das Fun-Mobil auch das Glücksrad dabei. Alle Glücksrad-Einnahmen kamen Herzenssache zugute.

Die Bäckerei Lohner’s feierte ihr 100-jähriges Firmenjubiläum am Sonntag, den 24. Juni mit einem Tag der offenen Tür. Hier wurde für Herzenssache gesammelt. Nicht nur Partnerfirmen zeigten sich großzügig, sondern vor allem die 1.400 Mitarbeiter. Sie spendeten ihren gesamten Tageslohn! Das Ehepaar Lohner rundete den Betrag schließlich auf 10.000 Euro auf.

Fisslers „Spendentopf“ im Dienste der Herzenssache!

Fissler bewirbt seine neuen Küchenutensilien mit einem Herzsymbol. Während der Frankfurter Messe „Ambiente“ wurde eine Aktion zugunsten von Herzenssache umgesetzt: An 2.500 großen Luftballons befestigten die Mitarbeiter

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Spendenkarten für Herzenssache und verteilten sie an die Besucher der Messe. Wer die ausgefüllte Karte an den Fissler Messestand brachte, bekam ein kleines Präsent, und 1 Euro Spende ging an Herzenssache. Dank einer Aufrundung durch Fissler kamen so insgesamt 1.500 Euro für Kinder und Jugendliche zusammen.

44 Bäckereien verkaufen Brot für den guten Zweck

Stuttgart zeigt die Schokoladenseite und Herz!

„Stuttgarts Schokoladenseiten“ – hinter diesem Namen verbirgt sich fair gehandelte und handgeschöpfte Pralinenschokolade, umhüllt von einer Banderole mit Stuttgarter Stadtmotiven. Für die Banderolenrückseite verfasste Gerhard Raff eine kleine historische Stuttgarter Stadtgeschichte. Von Februar bis Dezember wurden die Schokoladenseiten im Weltladen Stuttgart und bei seinem Aktionspartner, der Buchhandlung Hugendubel, verkauft. An Herzenssache gingen 20 Cent pro Tafel, insgesamt waren es 1.100 Euro.

„Ofenfrisch für die Herzenssache“ – auf diese Weise setzten sich die Backmittelfirma IREKS und 44 Bäckereien aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland für Kinder und Jugendliche in der Region ein. Pro verkauftem „Herzenssache-Brot“ spendeten sie 20 Cent des Verkaufserlöses an die Kinderhilfsaktion. Zu erkennen war das Herzenssache-Brot an der weiß-roten Banderole. 4.000 Euro kamen so zusammen!

SR3-SommerAlm mit Herz

Wenn SR3 zehn Tage lang von der Alm sendet, Moderator Eberhard Schilling zum „AlmEbi“ wird und 30.000 begeisterte Besucher auf die Bergehalde in Landsweiler-Reden strömen, dann ist es wieder Zeit für die SR3-SommerAlm! Vom 13. bis 22. Juli bot das Team des Saarländischen

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Rundfunks ein abwechslungsreiches „Bergprogramm“ mit Live-Radio und -Fernsehen, Sommerkonzerten, Spielen, Wandertouren.

Apotheken im Saarland

SR3-„SommerAlm-Sponsor“ „ProWin“ spendete für jeden Besucher des Fests am 20. Juli 1 Euro an die Herzenssache. 7000 Besucher bescherten der Kinderhilfsaktion somit eine ordentliche Spendensumme.

Benefizkonzert der Werkskapelle Dillinger Hütte

Zum ersten Mal unterstützten auch die saarländischen Apotheken Herzenssache. Jede saarländische Apotheke erhielt eine Spendendose und ein Aktionsplakat.

Das alljährliche Benefizkonzert der Werkskapelle der Dillinger Hütte fand in diesem Jahr zugunsten von Herzenssache statt. 5.000 Euro konnten die Musiker für die Kinderhilfsaktion einspielen.

„Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in Not sind, ist eine gesellschaftliche Verantwortung. In den Apotheken kommt es tagtäglich zu Tausenden von Kundenkontakten. Diese wollen wir nutzen, um auch den Schwächsten unserer Gesellschaft wenigstens ein bisschen zu helfen“, so die Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins e.V. Claudia Berger und Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes. Alle in den saarländischen Apotheken gesammelten Spenden kamen Herzenssache zugute: 10 000 €.

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Versteigerung eines signierten Lebkuchenherzens

Theatergruppe Belg-Leideneck erspielt 2.000 Euro für Kinder

Das Gesangsduo Geschwister Hofmann gestaltete auf dem Canstatter Wasen ein Lebkuchenherz und signierte es mit einem ZuckergussSchriftzug. Der Erlös aus der anschließenden Versteigerung: 360 Euro.

Die Schauspieler der rheinland-pfälzischen Theatergruppe Belg-Leideneck spenden die Einnahmen ihrer Theaterabende regelmäßig an wohltätige Organisationen. Im Gemeindehaus Belg spielten sie das Stück „Wer krank ist, muss kerngesund sein“ und spendeten den Erlös in Höhe von 2.000 Euro an Herzenssache.

„Helau“ von Kindern für Kinder!

SR3-„Landpartie“ auf dem Valentinushof

Mit einem dreifach donnernden „Helau!“ begrüßten die Nachwuchsfastnachter der „Westricher Fasnacht“ (WEFA) am 5. Februar über 400 Gäste auf der vierten Benefiz-Kinderprunksitzung in Kaiserslautern und brachten 4.000 Euro zusammen.

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Rund 2.200 Euro haben Jutta und Konrad Klein vom Valentinushof in Düppenweiler auf der 10. Landpartie von SR3 mit ihrer Tombola eingenommen. Anlässlich des Jubiläums am 30. September machte die Saarlandwelle in Zusammenarbeit mit dem saarländischen Umweltministerium auf sieben „Landpartie“Höfen Station. Über 5.000 große und kleine Gäste

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machten sich auf den Weg zum Valentinushof. Neben anderen darf sich auch Herzenssache über eine Spende in Höhe von 700 Euro freuen.

Inklusives Musikerprojekt mit der Band FE!NKOST

Daniel Schuhmacher war auch 2012 wieder als Botschafter im Einsatz. Motiviert vom Engagement ihres Idols haben sich auch seine Fans zu guten Taten inspirieren lassen: Virginie Baage-Pelckmans und ihre Freundinnen ließen Herzenssache-Armbänder anfertigen und gaben diese gegen eine Spende für Herzenssache an Schuhmacher-Fans weiter. Den Erlös aus der Aktion haben die Fans auf 1.500 Euro aufgestockt. Im November konnten sie ihrem Idol bereits einen vorläufigen Scheck überreichen. Der Sänger war begeistert und mächtig stolz auf seine Fans.

Köstlicher Weltrekord: 179,50 Meter Christstollen

Musikbegeisterte Schülerinnen und Schüler der Steinwald Grundschule in Neunkirchen und der Waldschule in Saarwellingen haben gemeinsam ein inklusives Musikprojekt ins Leben gerufen. 24 Kinder mit und ohne geistige Behinderung singen mit der Gruppe FE!NKOST ein Weihnachtslied. Das aufgenommene Lied heißt „Es ist Weihnachten“ und ist zusammen mit weiteren Songs auf der CD der Gruppe FE!NKOST zu hören. FE!NKOST spendete zwei Euro pro verkaufter CD an Herzenssache und konnte so eine Spendensumme von 154 Euro zusammentragen.

Fans zeigen Herz

Am 1. Dezember präsentierten die Mitarbeiter der Bäckerei und Kondi­torei Kettinger in FilderstadtBernhausen auf dem Nikolaus­markt einen riesigen Stollen von 179,50 Metern Länge. Dieser war gut 20 Meter länger als der bisherige (niederländische) Rekord. Nach der Vermessung wurde der Riesen-Stollen Stück für Stück verkauft. Hierbei wurde die Summe von 5.255 Euro für Herzenssache eingenommen.

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Rock im Pferdestall

Die Meisenheimer Band Rock System gab am Samstag, den 22. Dezember im „Pferdestall“ Einöllen ein Benefizkonzert. Alle Künst­ler verzichteten an dem Abend auf ihr Honorar, außerdem wurde für das Konzert kein Eintritt erhoben. Stattdessen wurde für Herzenssache gespendet. 502,19 Euro kamen so zusammen.

Kleiderbörse Köllerbach unterstützt Herzenssache

Kindern und Jugendlichen Zukunft hinterlassen

Hildegard Pfau und ihr Mann beschlossen gemeinsam, über ihren Tod hinaus Kindern und Jugendlichen aus ihrer Region zu helfen. Neffe Wolfgang Duffner aus Obertshausen erfüllte nach dem Tod seines Onkels und seiner Tante deren Testament mit einer Erbschaftsspende in Höhe von 54.333,90 Euro. Sandra Filtzinger

Die Idee hinter der „Kleiderbörse Köllerbach“, einer Einrichtung in der Nähe von Saarbrücken, ist einfach: Bürger geben gut erhaltene Kleidung in der Kleiderbörse ab. Bedürftige können sich für einen symbolischen Preis über einen schönen Pullover oder eine warme Jacke freuen. Da alle Helferinnen und Helfer ehrenamtlich arbeiten, kann das Team der Kleiderbörse die Einnahmen seit Jahren spenden, u.a. an Herzenssache. Danke für 1.020,68 Euro!

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7. Die Projekte: Schutz für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland Wussten Sie, dass im reichen Bundesland BadenWürttemberg in den Städten Pforzheim, Mannheim und Freiburg jedes fünfte Kind unter drei Jahren als arm gilt und die Quote damit doppelt so hoch ist wie im Bundesschnitt? Wussten Sie, dass Pirmasens bundesweit mit 37% eine der Städte mit der höchsten Quote ist und damit gleichauf liegt mit dem am schlimmsten betroffenen Bundesland Berlin? Wussten Sie, dass im gesamten Saarland die Armutsquote doppelt so hoch ist wie im Bundesschnitt? Zahlen aus der Studie der Bertelsmann Stiftung zur Kinderarmut in den Regionen aus dem Jahr 2012. (Pressemitteilung der Bertelsmannstiftung vom 01.02.2012)

Die Armutsquote der gesamten Bevölkerung ist aber von 21,2 auf 19,8% zurückgegangen.

Herzenssache beruft sich bei der Auswahl der Förderprojekte auf aktuelle Studien und Untersuchungen zur Situation von Kindern und Jugendlichen. Die beiden großen bundesweiten Untersuchungen zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sind die „World-Vision-Kinderstudie“ und die „Shell-Jugendstudie“ . Übereinstimmend zeigen sie Bereiche auf, in denen Kinder und Jugendliche von schwierigen gesellschaftlichen Entwicklungen betroffen sind und Hilfe benötigen: Angst vor Gewalt und Gewalterfahrung, Bildung/ Kinderarmut und Bildungsarmut, Migration, Freizeitgestaltung, Familie, Gesundheit.

Rheinland-Pfalz belegt bundesweit mit einer Quote von 16,9% einen guten dritten Platz. Doch auch hier gibt es enorme regionale Unterschiede

Neben den beiden großen Studien, die in langen Intervallen von 3 bis 5 Jahren erscheinen, gibt es eine Reihe von jährlich aktuell erscheinenden Untersuchungen, die Grundlage der Herzenssache-Projektrecherche sind. So erschien im Januar 2012 z.B. die Studie zum Thema Kinderarmut in den Regionen der Bertelsmann-Stiftung. Das Fazit: Bundesweit sinkt Kinderarmut deutlich. Als arm gilt, wer Hartz IV bezieht oder weniger als 60% des durchschnittlichen Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Während im September 2006 noch 1,9 Mio. Kinder als arm galten, waren es fünf Jahre später 1,64 Mio. Das entspricht einem Rückgang von 13,5%. Allerdings ist hier nicht berücksichtigt, dass auch der Anteil von Kindern unter 15 Jahren in der Bevölkerung zurückgegangen ist. Damit liegt der bereinigte Rückgang nicht ganz so hoch.

Für Herzenssache als Kinderhilfsaktion in der Region ist die Studie der Bertelsmann-Stiftung besonders interessant, weil sie regionale Unterschiede herausarbeitet. So wird in Baden-Württemberg bundesweit zwar die zweitniedrigste Armutsquote gemessen, doch auch hier gelten im Durchschnitt immer noch 11,2% der Kinder unter 3 Jahren als arm. Aber: In der Region des Spitzenreiters, der Stadt Pforzheim, liegt der Schnitt mit 23,6% über dem Bundesdurchschnitt, genauso wie in Mannheim (23,3%) und in Freiburg (19,8%).

Kinderarmut* der unter Dreijährigen in Deutschland Landkreise und kreisfreie Städte 2009

Anteil der unter dreijährigen Kinder in Bedarfsgemeinschaften an allen unter Dreijährigen (2009) 2% bis 11% 11% bis 15% 15% bis 21% 21% bis 29% 29% bis 45%

*Kinderarmut = SGB-II-Bezug der unter Dreijährigen in Prozent (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistische Landesämter)

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mit einem ausgeprägten Gefälle. Während TrierSaarburg mit einem Durchschnitt von nur 6,9% außerordentlich gut dasteht, liegen die Städte Ludwigshafen (30,2%) und Pirmasens mit (37%) weit über dem Durchschnitt. Im Saarland liegt die Armutsquote mit 22,4% deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Am schlimmsten betroffen sind hier der Regionalverband Saarbrücken (31,1%) und Neunkirchen (24,7%).

So wurden im Saarland in diesem Jahr von insgesamt elf neuen Projekten allein acht Projekte zum Thema Kinder- und Bildungsarmt neu in die Förderung aufgenommen. Auch in Mannheim, Freiburg, Ludwigshafen, Pirmasens, Saarbrücken und Neunkirchen gibt es aktuell entsprechende Hilfsangebote, die von Herzenssache finanziert werden.

Foto: Photocase

Für Herzenssache als Kinderhilfsaktion, die vor allem in der Region fördernd tätig ist, sind solche differenzierten Untersuchungen richtungsweisend. In den Regionen, in denen überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche an der Armutsgrenze leben, fördert der Verein gezielt Projekte, die gegensteuern.

Der Kontakt mit Tieren hilft verhaltensauffälligen Kindern, zur Ruhe zu kommen

Shannon aus Alt-Saarbrücken entdeckt im Kinderhaus, was sie alles kann

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Erstmals konzentrierte Herzenssache sich 2012 auf ein weiteres brisantes Thema im Leben von Kindern und Jugendlichen: den Umgang mit Geld. Laut einer Studie des privaten Münchner Instituts für Jugendforschung (IJF) hat jeder zehnte Jugendliche zwischen 13 und 24 Jahren bereits Schulden, die unter 18-Jährigen vor allem bei Freunden und Verwandten. Bundesweit haben 360.000 Jugendliche zwischen 18 und 19 bereits ihren ersten Konsumentenkredit aufgenommen. Die Ursachen liegen in der unrealistischen Einschätzung der eigenen Haushaltskosten und in den Verlockungen der Konsumgesellschaft, die Kinder und Jugendliche schon lange zu ihrer Zielgruppe erklärt hat. Nach einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (2010) verbindet jeder dritte jugendliche Geringverdiener das Thema Geld mit Problemen. Die frühesten Erfahrungen mit Geld in der eigenen Familie bewirken hier also eine nachhaltige Prägung.

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Mit dem Projekt „Geld, Schulden, Zukunft“ wurde 2012 in Zusammenarbeit mit dem Schuldnerfachberatungszentrum an der Uni Mainz ein bisher einzigartiges Konzept auf den Weg gebracht. Anders als bei der herkömmlichen Schuldenprävention für Jugendliche wird hier zunächst die individuelle Lebenssituation abgefragt. So entsteht ein Bild von Herkunft, familiärer Prägung und draus resultierenden Wertvorstellungen und Gewohnheiten. In einem zweiten Schritt werden Jugendliche selbst zu Schuldenexperten geschult, die dann auf Augenhöhe ihren Alters-genossen aus der „finanziellen Patsche“ helfen. Das Konzept wird zeitgleich an Schulen in allen drei Bundesländern umgesetzt und so kann rund 600 Schüler/innen im Südwesten erreicht.

Als Kinderhilfsaktion zweier öffentlich-rechtlicher Sender hat Herzenssache sich 2012 auch des hochaktuellen Themas „Medienkompetenz“ angenommen. Wer mit Smartphone, Facebook und Twitter sicher und selbstverständlich um-gehen kann oder nicht, das wird auch durch die soziale Herkunft mitbestimmt. So finden sich laut „World-Vision-Kinderstudie 2010“ Fernseher und Spielekonsolen am häufigsten in Kindernzimmern der unteren Mittelschicht.

Das Prinzip der Augenhöhe, in der Fachsprache „Peer to Peer“ genannt, macht Jugendliche selbst zu Experten für ihre Lebenssituation. Ohne von oben herab belehrt zu werden, lernen sie so, sich selbst zu helfen. Zeitgemäße Pädagogik, die sich auch in anderen Herzenssache-Projekten wiederfindet.

Auch die Shell-Studie stellt fest: „Während Jugendliche aus privilegierten Elternhäusern sich verstärkt mit Lesen und kreativen Tätigkeiten befassen und vielfältige soziale Kontakte pflegen, sind Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien vornehmlich mit Computer und Fernsehen beschäftigt.“ Herzenssache hat auf diese aktuellen Entwicklungen reagiert und fördert verstärkt die Medienkompetenz von jungen Menschen, die sonst mit der virtuellen Welt allein gelassen sind.: „Comics machen Lust aufs Lernen … und „Gut geschützt vor Cybermobbing“ ausgewählt.

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Recherche und Projektförderung Rund 200 Förderanträge haben Herzenssache im Jahr 2012 erreicht. Sieben „Ganzjahres-Projekte“ mit einem Volumen von rund 640.000 Euro und 30 Projekte für die „Weihnachts-Aktion“ (1,77 Mio. Euro) sowie ein „Bus-Projekt“ (27.000 Euro) wurden schließlich zur Förderung ausgewählt. Rund 50 Projekte kamen in die engere Auswahl und wurden nach strengen Kriterien geprüft: Ist das eingereichte Konzept glaubwürdig, ist der Träger auf die Finanzierung des Projekts durch Spendengelder angewiesen? Um letzte Zweifel auszuräumen, reiste das Projektrechercheteam quer durch die drei Bundesländer, um sich vor Ort ein Bild von der Arbeit und dem konkreten Bedarf zu machen.

Projektbesuch in Kusterdingen bei „ARCHE-Regenbogen“ Auf diesem Gelände soll der beantragte Sinnesgarten im Diabeteszentrum Kaiserslautern entstehen

Erfahrungsgemäß kommen überdurchschnittlich viele Anträge aus den großen Städten in BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Das war auch 2012 so. Fast jeder zehnte Antrag kam aus dem Großraum Stuttgart. In den eher ländlichen Gebieten, in denen nach unseren Quellen durchaus ein Bedarf an Förderung besteht, war die Nachfrage aber im Vergleich auch in diesem Jahr eher gering. Deshalb suchte das Rechercheteam in Westerwald, Eifel, Hunsrück, Kaiserslautern, Neckar-Odenwaldkreis, auf der Schwäbischen Alb und im Saarland den persönlichen Kontakt zu Multiplikatoren und recherchierte auch vor Ort. Das Ziel bestand darin, möglichst konkrete Hinweise auf förderwürdige Projekte zu erhalten und Vertrauen zu Herzenssache als Förderer aufzubauen.

Der Charme der 70-er – Renovierung tut Not

Karin Willeck

Eindrücke vom Projektbesuch im Diabeteszentrum Kaiserslautern

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Der Verein und die Geschäftsstelle Schirmherr

Kinder und Jugendliche in unserer Region schützen, unterstützen und stark machen – das ist das Ziel von Herzenssache e.V. Schirmherr, Vorstand, Mitglieder und Beirat arbeiten gemeinsam an diesem Ziel – ehrenamtlich, engagiert und mit Erfolg!

Prof. Dr. h. c. Lothar Späth, Ministerpräsident von Baden-Württemberg a. D. und Schirmherr von Herzenssache e.V.

Vorstand

Dr. Simone Sanftenberg, Landessenderdirektorin des SWR Rheinland-Pfalz und Vorstandsvorsitzende von Herzenssache e.V.

Ingrid Felgenträger, Landessenderdirektorin des SWR Baden-Württemberg und stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Herzenssache e.V.

Hans-Jürgen Lüchtenborg, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Südwest und Schriftführer von Herzenssache e.V.

Lutz Semmelrogge, Programmdirektor des Saarländischen Rundfunks und stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Herzenssache e.V.

Dr. h. c. Thomas Renner, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank BadenWürttemberg und Schriftführer von Herzenssache e.V.

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Weitere Mitglieder 2012 Peter Boudgoust

Intendant des Südwestrundfunks

Engelbert Faßbender

Vorstand DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G.

Thomas Kleist

Intendant des Saarländischen Rundfunks

Daniel Köbler

Mitglied des Landesrundfunkrates Rheinland-Pfalz, Landtag Rheinland-Pfalz

Wolfgang Lentz

Leiter der Vertriebskooperation/Prokurist der BHW Bausparkasse AG

Matthias Stapf

Leitung SWR4 RP, Südwestrundfunk

Dipl.-Päd. Peter Martin Thomas

Mitglied des Landesrundfunkrates Baden-Württemberg

Heike Zahn

Leitung SWR4 Service und Unterhaltung, Südwestrundfunk

Beirat 2012 Norbert Albrecht

Deutsches Rotes Kreuz – Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Johannes Simon

Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V.

Heinrich Braun

Deutscher Kinderschutzbund Landau-SÜW e.V.

Margot Kuon

F.U.N.K. e.V.

Wolfgang Krause

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.

Martin Erbelding

Deutsches Rotes Kreuz – Landesverband Saarland e.V.

Jutta Kirchen

Caritasverband für die Diözese Trier

Sabine Grethlein

AWO Bezirksverband Württemberg

Peter Ruf

Diakonisches Werk Württemberg e. V.

Dieter Feser

Nikolauspflege Stiftung für Blinde und sehbehinderte Menschen

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Die Geschäftsstelle von Herzenssache e.V. in Mainz

Gitta Haucke, Geschäftsführerin von Herzenssache e.V.

Das Herzenssache-Team in der Geschäftsstelle

(v.l.n.r.:) Jennifer Rüdinger, Heike Glaser, Petra Meuffels, Bruno Nonninger, Matthias Müller, Nanette Buhl, Gitta Haucke, Sandra Filtzinger, Urs Spörri, Astrid Bierschenk, Claudia Lemcke, Karin Willeck.

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Das Herzenssache-Team – Wir sind für Sie da!

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Astrid Bierschenk Programmkoordination Tel.: 06131 929-33927

Petra Meuffels Sekretariat und Projektabwicklung Tel.: 06131 929-33931

Matthias Müller Sekretariat und Mitmach-Aktionen Tel.: 06131 929-33934

Sandra Filtzinger Marketing und Mitmach-Aktionen Tel.: 06131 929-33276

Claudia Lemcke Marketing und Sparda-Bank-Koordination Tel.: 06131 929-32771

Karin Willeck Leitung Projektrecherche Tel.: 06131 929-33926

Peter Meisterhans Onlineredaktion Tel.: 06131 929-33568

Kristin Lorenz Onlineredaktion Tel.: 06131 929-33931

Teresa Jochimsen Onlineredaktion Tel.: 06131 929-33568

Bruno Nonninger Projektrecherche Tel.: 06131 929-33481

Nanette Buhl Herzenssache im Tigerenten Club Tel.: 06131 929-33931

Hubertus Fuchß Projektrecherche Tel.: 06131 929-33931

Anna Bläsius Projektrecherche, Promi-Koordination Tel.: 06131 929-33925

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9. Impressum Herausgeber: Herzenssache e.V. V. i. S. d. P.: Gitta Haucke Geschäftsführerin Redaktion: Karin Willeck Autoren: Astrid Bierschenk Nanette Buhl Sandra Filtzinger Gitta Haucke Claudia Lemcke Peter Meisterhans Bruno Nonninger Karin Willeck Layout & Gestaltung: Giovanna Di Caro © 04/2013

Kontakt: Herzenssache e.V. Am Fort Gonsenheim 139 Telefon: 06131 929 33931 Fax: 06131 929 33091 E-Mail: [email protected] Internet: herzenssache.de

Herzenssache ist die Kinderhilfsaktion von Südwestrundfunk (SWR) und Saarländischem Rundfunk (SR), Sparda-Bank Baden-Württemberg und Sparda-Bank Südwest und wird unterstützt von DEVK und BHW.

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Anhang

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„Wunderfitze“machen Station im Krankenhaus Angelina forscht Die sechsjährige Angelina ist ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Im März 2012 wurde bei ihr eine sehr seltene Form der Leukämie festgestellt. Kurz danach kam sie zur Behandlung in die Kinderklinik und wird dort seit einem halben Jahr behandelt. Im Juli wurde eine Knochenmarktransplantation durchgeführt. Angelina erhält nun Medikamente, die ihr Knochenmark wieder aufbauen. Sie kann aber noch nicht nach Hause, weil sie durch die Medikamente kaum Appetit hat. Ihre alleinerziehende Mutter und die Großmutter wechseln sich bei der Betreuung im Krankenhaus ab. Beim Besuch der „Wunderfitze“ im Oktober war Angelina mit hoher Konzentration und viel Begeisterung dabei. Von den ständig wechselnden Entladungen der Plasmakugel war sie ganz fasziniert. Sie probierte aus, wie sich Entladungen verändern, wenn sie die Kugel mit ihren Händen berührt, und stellte neugierig viele Fragen. Sie wirkte dabei sehr positiv und energievoll.

Naturwissenschaftliche Experimente lockern tristen Klinikalltag auf Um den Krankenhausalltag für kleine Patienten abwechslungsreicher zu gestalten, kommt einmal im Monat das Science-Mobil vorbei und bietet „wunderfitzige“ naturwissenschaftliche Experimente an. Die Workshops sind eine Mischung aus Mitmach-Experimenten und „Science-Show“ und dauern bis zu einer Stunde. Die Aktionen werden in kleinen Gruppen in einem Seminarraum in der Klinik angeboten. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach dem Alter und der Krankheit der Kinder. Schwer kranke Patienten, die das Bett nicht verlassen sollen, dürfen auch direkt am Krankenbett experimentieren. An den teilnehmenden Kliniken werden Mitarbeiter geschult, die die Experimente auch in der Zeit zwischen den Besuchen des Science-Mobil durchführen. Dazu erhält jede Klinik eine Grundausstattung mit Experimentiermaterial.

Das Projekt wurde bereits in einer einjährigen Pilotphase am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Freiburg getestet. Nun soll „Wunderfitze“ auf weitere Kliniken in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland ausgeweitet werden. Mögliche Einsatzorte sind die Kliniken in Lörrach, die Nachsorgeklinik Tannheim sowie Kinderkliniken in Mainz und Saarbrücken. Für die beantragte Fördersumme könnten sechs Einsätze pro Monat realisiert werden. Ein Sponsor für das Fahrzeug ist bereits gefunden, gebraucht werden noch Fördermittel für die praktische Durchführung der Workshops. science-days.de

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„Rebound“ – Clever gegen Suff und Drogen

Einen Joint drehen in Mathe Als die 16-jährige Kim an ihrer Schule zum ersten Mal von „Rebound“ (dt.: abprallen) hört, ist sie sofort begeistert. Sie geht auf eine Gesamtschule in einem sozialen Brennpunkt in Mannheim. Drogen und soziale Konflikte sind hier ein Dauerbrenner. Erst im letzten Jahr sorgte ein Mitschüler, der sich in der Mathestunde einen Joint drehte, für große Aufregung. Inzwischen ist Kim PeerMentorin bei „Rebound“ und betreut andere Jugendliche. „Durch den fehlenden Notendruck und die offene Atmosphäre konnten wir endlich über Themen reden, die für uns Jugendliche wirklich wichtig sind“, erzählt Kim. Einen Joint drehen während des Unterrichts – das findet in ihrer Klasse keiner mehr cool!

Cannabis machen. Das Konzept besteht aus einem interaktiven Schulkurs, einem begleitenden eLearning-System und einem Mentorenprogramm. Das Besondere: Jugendliche wurden von Anfang an in die Entwicklung mit einbezogen. „Rebound“ vermittelt ihnen „in ihrer Sprache“ Kompetenzen im Umgang mit Alkohol und Drogen. Wichtigster Baustein ist die medienpädagogische Arbeit mit Kurzfilmen, in denen Jugendliche selbst entwickelte Szenen spielen, die im Zusammenhang mit Rausch, Risiko und Identitätssuche stehen. Durch Identifikation, Abgrenzung und Reflektion der Filmszenen lernen die Jugendlichen verschiedene Motive, Gefühle und soziale Kräfte kennen, die in der Drogenthematik wirken. Die 1997 gegründete „Mentor Stiftung Deutschland“ engagiert sich in der Präventionsarbeit gegen Drogen und Alkoholsucht. Das Konzept für „Rebound“ wurde vom Förderverein von Mentor Deutschland und der Universitätsklinik Heidelberg mit einem Etat von 1,3 Mio. € aus EU-Mitteln entwickelt. Es wird derzeit an zwölf Schulen in der Rhein-Main-Region mit insgesamt 800 Schülern umgesetzt und in einer Pilotstudie bis Ende 2012 getestet. Das Konzept wird national und international als „best-practice“-Beispiel in der Präventionsarbeit genannt. Mit Fördermitteln von Herzenssache e.V. kann „Rebound“ an neun Schulen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland als „Herzenssache-Rebound-Projekt“ eingeführt werden. Damit werden schätzungsweise 3.000 Schüler erreicht. Geplante Umsetzungsorte sind u.a. Heidelberg/Mannheim, St. Ingbert, Speyer und Landstuhl. Die Ergebnisse dieser Schulen fließen in die Auswertung des EU-Projekts mit ein, sodass am Ende der Laufzeit fundierte Ergebnisse vorliegen werden.

Preisgekröntes Konzept my-rebound.de „Rebound“ ist ein Präventionsprogramm für junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren – einem Alter also, in dem viele von ihnen die erste Bekanntschaft mit Alkohol, Zigaretten und

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Ohne Moos nix los?! „In unserer Schule könnte man aus jeder Klasse Jugendliche rausziehen, die wirklich Schuldenprobleme haben.“ Reiner Heinrich ist Schulsozialarbeiter an der berufsbildenden Schule in Ingelheim. Er erlebt täglich, welche zentrale Rolle Geld im Leben junger Menschen spielt und er sieht, wie sorglos sie damit umgehen: Eine 16-jährige Schülerin klaut ihren Eltern Geld, um sich ein teures Handy zu kaufen. Es gelingt ihr, die Rechnungen abzufangen und zu bezahlen, indem sie andere Schüler erpresst. Als die Sache auffliegt, landet das Mädchen vor Gericht. „Materielle Dinge haben einen unglaublich hohen Stellenwert bei unseren Schülerinnen und Schülern“, findet Heinrich. Dabei spielen Marken eine extrem wichtige Rolle. Viele Jugendliche haben gar keinen Bezug zum Geld, beklagt der Sozialpädagoge. Umso mehr freut es ihn, wenn an seiner Schule bald das Projekt „Ohne Moos nix los?!“ umgesetzt wird. Das Seminar soll Jugendliche für den richtigen Umgang mit Geld sensibilisieren.

Forschungsprojekt Schulden und Konsumverhalten Das Schuldnerfachberatungszentrum der Uni Mainz (SFZ) ist eine bundesweit einzigartige Einrichtung, die sowohl Schuldnerfachberatungszentren berät, als auch zu diesem Thema forscht. Hier wurde z.B. das Projekt „Finanziell fit“ entwickelt, das Ehrenamtliche zum Thema Verschuldung qualifiziert und ihnen einen Leitfaden bietet, in unterschiedlichen Einrichtungen Seminare zu diesem Thema zu halten. Bei der Umsetzung dieses Projekts zeigte sich, dass auch immer mehr Jugendliche in die Schuldenfalle geraten, und das in einem Alter, in dem sie noch nicht einmal geschäftsfähig sind. Bundesweit hat jeder zehnte Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren im Schnitt bereits 1.800 € Konsumschulden. Mit Unterstützung von Herzenssache soll ein neues Konzept

Foto: Photocase

Was kostet die Welt…?

entwickelt werden, das mit Hilfe von Multiplikatoren aus der Jugendarbeit in Schulen umgesetzt wird. Es wird speziell auf Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zugeschnitten sein, mit dem Ziel, diese zum Nachdenken anzuregen und ihnen Hilfestellungen im Umgang mit Geld zu vermitteln. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Nach der Startphase in Rheinland-Pfalz soll es auch an Schulen im Saarland und in Baden-Württemberg umgesetzt werden. So werden bis zu 600 Schülerinnen und Schüler erreicht. Die Ergebnisse werden fortlaufend vom Schuldnerfachberatungszentrum der Uni Mainz evaluiert und in die Weiterentwicklung des Konzepts einbezogen. Nach der Anschubfinanzierung durch Herzenssache soll das Konzept etabliert sein, so dass die Finanzierung von anderen Trägern übernommen werden kann. Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schuldnerfachberatungszentrum, Bereich Jugend und Schulden

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Stuttgart/Mainz/Saarbrücken: Kinderturnen on Tour Herzenssache fördert phantastische Turnwelt auf vier Rädern „Kinderturnen on Tour“ ist eine phantastische Turnwelt auf vier Rädern, in der Kinder die Möglichkeit haben, sieben Kontinente zu erkunden und sie mit allen Sinnen zu erleben. Parallel dazu kann ein Kinderturntest durchgeführt werden, in dem die Beweglichkeit der Kinder festgestellt und Empfehlungen für deren motorische Entwicklungen gegeben werden Das Projekt wurde von der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg nach dem Vorbild der Kinderturnwelt in der Stuttgarter „Wilhelma“ entwickelt. In BadenWürttemberg sind derzeit zwei Fahrzeuge am Start. Herzenssache sichert die Projektlaufzeit in Baden-Württemberg für die nächsten zwei Jahre. Darüber hinaus wird das Projekt in RheinlandPfalz und im Saarland neu gestartet. kinderturnstiftung-bw.de/kinderturnen-on-tour

Kira springt wie Tiger Teiko Springen wie Tiger Teiko, das macht die siebenjährige Kira aus Freiberg am Neckar bei Kinderturnen on Tour am liebsten. Begleitet wird ihr Tigersprung durch lautes Fauchen, bevor der Rotschopf langgestreckt auf weichen Matten landet. Spaß machen ihr auch alle anderen Bewegungsaufgaben der mobilen Kinderturn-Welt mit den sieben Kontinenten. In Afrika, bei der schrägen Rollbahn, hatte Kira zuerst ein bisschen Angst. Denn Safi, der Affe, klettert ziemlich hoch. Deshalb hat ihr einer der geschulten ehrenamtlichen Helfer so lange geholfen bis Kira genug Selbstvertrauen hatte, allein zu klettern, zu purzeln und zu toben. Dieses Selbstvertrauen hat Kira mit in ihren Alltag genommen. Sie geht jetzt zweimal pro Woche ins Kinderturnen. Dort hat sie viele Freunde gefunden und auch ihre Mutter ist begeistert. „Seit Kira sich im Turnverein regelmäßig bewegt, kann sie sich auch bei den Hausaufgaben viel besser konzentrieren.“

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Kusterdingen: Ein Garten zum Durchatmen Samir entdeckt seine Sinne Samir (Name geändert) wird dauerbeatmet. Das heißt, der Junge hängt 24 Stunden am Tag an einer Sauerstoffflasche. Seine Pflege ist so aufwändig, dass er zu Hause nicht betreut werden kann. Die ersten Lebensjahre verbrachte Samir daher in einer Reha-Einrichtung, die eigentlich nur auf Erwachsene spezialisiert ist. Die medizinische Versorgung war gut, aber Samir hatte praktisch keinen Kontakt zu anderen Kindern. Aufwachsen wie in einer Familie – dieser Wunsch ging für Samir erst in Erfüllung, als er in die Arche Regenbogen nach Kusterdingen kam. Das war 2010. Anfangs war der kleine Patient mit anderen Kindern noch überfordert. Er wandte sich oft ab und kniff die Augen zusammen. Alltägliche Geräusche machten ihm Angst. In den letzten beiden Jahren hat sich Samir gut entwickelt, aus ihm ist ein aufgeweckter Fünfjähriger geworden, der gerne mit den anderen Kindern zusammen ist. In einem behindertengerechten Sinnesgarten könnte auch er mit seinem Rollstuhl mal auf Entdeckungstour gehen. Er freut sich schon auf den Garten, denn er möchte die Natur draußen kennenlernen – wie gesunde Kinder auch!

Sinnesgarten für dauerbeatmete Kinder und Jugendliche Die Arche-Regenbogen ist eine Einrichtung, die dauerbeatmeten Säuglingen, Kindern und Jugendlichen vorübergehend oder dauerhaft ein Zuhause bietet. Die jungen Patienten wachsen dort wie in einer Familie auf, bei intensivmedizinischer Versorgung. Zur Arche-Regenbogen gehören mittlerweile drei Einrichtungen: die Arche-Mini, die Arche-Junior in Kusterdingen bei Tübingen und ein Arche-Ferienhaus am Bodensee. Nach einem Aufenthalt auf der Intensivstation werden Kinder und Teenager im Alter von vier bis 18 Jahren je nach Altersklasse in der Arche-Mini oder ArcheJunior fit für zu Hause gemacht. Neben intensiven Therapien lernen die Kinder sich im hauseigenen

Snoezelen-Raum oder in der Musikklang-Wanne zu entspannen. Ein Sinnesgarten wäre ein wichtiges Zusatzangebot, das in die Physio- und Ergotherapien eingebaut werden könnte. So hätten auch Kinder im Rollstuhl die Möglichkeit, an Blumenhochbeeten zu schnuppern, Gemüse zu ernten, an duftenden Bäumen zu riechen, Klanggeräuschen zu lauschen oder Wasserspiele zu beobachten. Fühltische sollen ein intensives Tasterleben ermöglichen, und ein „Quaderhaus“ verspricht ein ganz besonderes Farberlebnis für die dauerbeatmeten Kinder. Herzenssache möchte die Arche-Regenbogen bei dieser sinnvollen Erweiterung des Angebots unterstützen. arche-regenbogen.de

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Lörrach: Wenn Papa zu viel trinkt Weitere Gruppenangebote für „KISEL-Kinder“ In Baden-Württemberg leben bis zu 300.000 Kinder suchtkranker Eltern, das bedeutet: Etwa jedes siebte Kind unter 15 Jahren ist be troffen. Werden die Zahlen auf den Landkreis Lörrach herunter gerechnet, muss man von 6.000 Kindern ausgehen, die mit einer Suchtproblematik in ihrer Familie konfrontiert sind. Diese Kinder haben ein sechsfach erhöhtes Risiko, später selbst suchtkrank zu werden. Die Drogen- und Jugendberatung Lörrach bietet deshalb seit 2006 Gruppentreffen für diese Zielgruppe an. Bisher wurden ca. 62 Kinder im Rahmen des Projekts „KISEL“ betreut. Momentan gibt es drei kontinuierliche Gruppenangebote: „KISELKids“(gemischte Geschlechter, im Alter von sechs bis elf Jahren), „KISEL Teens“ (Jungen im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren) und „KISEL-Girls“ (Mädchen im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren). Einzelne Kinder, die noch nicht in eine Gruppe möchten, können auch eine Einzelberatung nutzen.

Roxane lüftet das Familiengeheimnis Roxane geht seit knapp zwei Jahren einmal pro Woche in die „KISEL-Mädchengruppe“. Hier treffen sich Kinder suchtkranker Eltern, die ähnliche Erlebnisse hatten. Roxanes Vater trank regelmäßig, war medikamentenabhängig und drangsalierte die Familie. Wenn er zu Hause war, erlebten ihn die Kinder in der Regel berauscht, dominant und bisweilen auch gewalttätig. Als er die Familie eines Abends mit einer Waffe bedrohte, kam die Wende: Der Vater wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Mittlerweile lebt er von der Familie getrennt. Nach diesem traumatischen Erlebnis nahm die Mutter Kontakt zu „KISEL“ auf. Als Roxane in die „Girls-Gruppe“ kam, wirkte sie stark verunsichert und traurig. Ihr half es sehr, hier das „Familiengeheimnis“, die Alkoholsucht des Vaters, zu lüften. Die Gruppe hilft ihr bis heute, mit dem Erlebten umzugehen, die Schuld nicht bei sich zu suchen und nach vorne zu schauen.

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Durch die schlechte Verkehrsanbindung können Kinder aus Rheinfelden nicht an den Gruppenangeboten in Lörrach teilnehmen. Dort besteht aber nach Einschätzung des Jugendamtes ebenfalls ein großer Bedarf. Aus diesem Grund will die Drogenund Jugendberatung ein weiteres Gruppenangebot vor Ort aufbauen. drogenberatung-loerrach.de

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Geislingen: Mit dem Rolli auf die Rampe! Bahn frei für Rollstuhlfahrer Markus sitzt im Rollstuhl. Der 25-Jährige schaute früher anderen Jugendlichen oft wehmütig nach, wenn sie zum Skaten und Biken gingen. Als 14-Jähriger wäre auch er gerne wie die anderen auf die Skate- und BMX-Bahn gegangen, doch eine Half-Pipe für Rolli-Fahrer, die gab es damals in Geislingen nicht. Das soll sich ändern, denn Markus hat gemeinsam mit Gesa, Julia, Vincent und René vom Jugendgemeinderat der Stadt ein Konzept entwickelt, wie die etwas in die Jahre gekommene Skate- und BMX-Bahn zu einer Sportanlage für alle ausgebaut werden kann. Vincent freut jetzt sich darauf, seine Erfahrungen mit dem Rad und dem Skateboard in Workshops an andere weiterzugeben. Markus spricht bereits Jugendliche mit Behinderungen an: Er möchte sie motivieren, ihre Hemmungen abzulegen und sich gemeinsam mit anderen auf die Rampe zu trauen.

Erste inklusive Skate- und BMX-Bahn Seit die Idee für eine inklusive Skate-und BMXBahn im Jugendbeirat entwickelt wurde, sind die Jugendlichen Feuer und Flamme für ihr Projekt und haben mit ihrem Engagement schon viel erreicht: Die dringend notwendige Renovierung und der Ausbau der Bahn konnten z.B. bereits durch Spenden finanziert werden. Noch fehlt aber die notwendige Grundausstattung, um benachteiligten und behinderten Jugendlichen das Mitmachen zu ermöglichen. Deshalb soll ein Rollstuhlparcours angelegt werden und Skateboards und BMX-Bikes für diejenigen bereitgestellt werden, deren Eltern sich solche Bikes nicht leisten können. In mehreren Wochenenden sind Aktionen geplant, bei denen sich die Jugendlichen in Workshops und Contests näherkommen sollen. Die ehrenamtlich aktiven Jugendlichen möchten Verantwortung übernehmen und den laufenden Betrieb selbst organisieren. Eine hauptamtliche Betreuung wird sie dabei unterstützen und helfen, verbindliche Angebote zu etablieren.

Herzenssache möchte die engagierten Jugendlichen unterstützen und der ersten inklusiven Skate- und BMX-Bahn zu einem guten Start verhelfen. sjr-geislingen.de

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Ludwigsburg: Gut geschützt vor Cybermobbing Mobbing an Schulen – immer häufiger in einer neuen Variante Mobbing an Schulen ist nicht neu, zeigt sich aber immer häufiger in einer neuen Variante: Beleidigungen, Belästigungen, Bloßstellungen und Bedrohungen finden zunehmend anonym in den „Social Networks“ statt, per SMS oder auf Facebook. Bis zu 40% der Jugendlichen sind nach neuesten Statistiken betroffen. Tragwerk e. V. ist ein gemeinnütziger Verein und bietet familienergänzende und -unterstützende Angebote an.

Machtlos gegen digitale Attacken Stellen Sie sich folgende Geschichte vor: Peter ist 14 Jahre alt und in seiner Klasse ein Außenseiter. Von seinen Schulkameraden wird er immer gehänselt, weil er sich ihrer Meinung nach uncool verhält. Irgendwann filmt ihn jemand heimlich, als er mit seinen Playmobil-Figuren spielt. Dieses Video kursiert auf dem Schulhof und landet schließlich im Internet. Bald darauf wird Peter nicht nur in seiner Klasse, sondern von der ganzen Schule ausgelacht und verspottet. Irgendwann ist er so verzweifelt, dass er sich etwas antun will. Doch dazu fehlt ihm der Mut. Er vertraut sich seiner Mutter an, die wendet sich an seine Klassenlehrerin. Gemeinsam beschließen sie, dass Peter die Schule wechseln sollte. Dort ist dann zunächst alles gut, Peter fühlt sich wohl – bis einer seiner neuen Mitschüler das Video im Internet entdeckt. Die Beleidigungen und Demütigungen beginnen von Neuem. Ein klassischer Fall von Cybermobbing. Diese Geschichte ist fiktiv, doch erschreckend nah an der Realität.

Das Projekt „Cybermobbing – Digitale Geschichten“ richtet sich an die Klassenstufen sechs bis acht an Haupt- und Förderschulen. Die Schüler werden zunächst über das Thema Cybermobbing aufgeklärt. Vielen ist oft gar nicht klar, welche Rolle sie selbst beim Mobbing anderer spielen können. Während des Projekts finden und bewerten die Schüler ihre persönliche Einstellung zu Mobbing. In Kleingruppenarbeit wird die soziale Kompetenz gefördert und so der Klassenzusammenhalt gestärkt. Die Jugendlichen sollen Geschichten schreiben, in die sie ihre eigenen Erfahrungen mit Cybermobbing einfließen lassen. Anschließend setzen sie diese dann unter Anleitung in Kurzfilmen um. Hierbei lernen die Schüler mit medialen Ausdrucksformen und Techniken umzugehen, wie zum Beispiel Tonschnitt, Bildbearbeitung und Ton-Bild-Komposition. Am Ende findet eine öffentliche Abschlusspräsentation statt. Den Schülern wird so die Bedeutung ihrer Arbeit bewusst: Mit ihren persönlichen Geschichten tragen sie dazu bei, die Gefahren von Cybermobbing rechtzeitig zu erkennen und sich davor zu schützen. Herzenssache möchte Tragwerk e. V. bei diesem medienpädagogischen Projekt unterstützen und die Kosten für die Projekttage übernehmen. tragwerk-lb.de

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Güglingen: Eine Auszeit auf dem Bauernhof Simeon ist ein besonderes Kind Als Simeon im Jahr 2000 zur Welt kommt, sind die Eltern und seine zwei Geschwister überglücklich. Doch schon nach wenigen Wochen macht sich die Familie Sorgen. Eine erste Diagnose stellt bei dem Neugeborenen eine geringfügige Entwicklungsverzögerung fest. Leider bleibt es nicht dabei. Am Ende zahlreicher Untersuchungen steht fest, dass Simeon an einem genetischen Defekt leidet, der ihn in seiner geistigen Entwicklung stark einschränkt. Die erhöhte Aufmerksamkeit, die Simeon braucht, belastet von Anfang an die ganze Familie. Vor allem sein älterer Bruder Josia kommt sich oft ungerecht behandelt vor, wenn Simeon so viel mehr Zuwendung bekommt. Heute ist Simeon elf Jahre alt. Ein fröhliches Kind, aber geistig auf dem Niveau eines Dreijährigen. Sein großer Bruder hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Simeon ein besonderer Junge ist. Die Familie weiß, dass immer jemand da sein muss, der auf ihn aufpasst. Seine Eltern lassen nichts unversucht, um Simeon am Leben teilhaben zu lassen. Aber gerade die Freizeitgestaltung mit einem geistig behinderten Kind ist eine große Herausforderung. Vor allem ein Urlaub für die ganze Familie, der allen Freude bereitet und auch ein wenig Entlastung bringt, ist bisher ein Wunschtraum geblieben.

Ferien für Familien mit schwerstbehinderten Kindern und deren Geschwistern Die AWK-Stiftung hat 2011 einen idyllischen Bauernhof in Simmersfeld-Beuren erworben. Dessen Vorbesitzerin hatte sich von Herzen gewünscht, dass ihr Anwesen nach ihrem Tod für gemeinnützige Zwecke genutzt wird. Die AWK-Stiftung hat daraufhin das Projekt „Familienferien“ auf den Weg gebracht. Bald sollen auf dem Hof Familien mit schwerstbehinderten Kindern und deren Geschwistern, den sogenannten Schattenkindern, Urlaub in der Natur machen können. Langweilig wird es ihnen dort sicherlich nicht, denn hier dürfen Pferde, Hasen, Hunde und Hühner gestreichelt und gefüttert

werden. Das Konzept ist so angelegt, dass bis zu vier Familien gleichzeitig auf dem Hof ihre Ferien verbringen können und sich dabei wechselseitig entlasten. So haben die Eltern die Möglichkeit, sich mal voll und ganz auf ihre gesunden Kinder zu konzentrieren. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 798.000 €, von denen die AWK-Stiftung 545.000 € in Eigenleistung aufbringt. Darüber hinaus haben die Betreiber des Hofs mit viel Eigeninitiative die Sanierung vorangetrieben. Die Stiftung steht mit zahlreichen Kinderkliniken und therapeutischen Einrichtungen in Kontakt. Stifter Werner Kübler war lange Jahre im Vorstand einer Sparkasse, er hat sich mit dem Antrag bewusst an die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank gewandt. Herzenssache e. V. möchte die engagierte Stiftung unterstützen und steuert 200.000 € zum Bau der Ferienhäuser bei. AWK-Stiftung

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Laupheim: Mehr Spielraum zum Lernen halten. Sie lernen, Ängste zu überwinden, aber auch mal Ärger rauszulassen. Ausruhen und Erholung gehören natürlich auch dazu. Und wenn es bei einem mal nicht so gut läuft, dann nehmen die anderen Rücksicht und spenden Trost. „Wir sind füreinander da!“, sagen Esengül, Alim und Marcel.

Gemeinsam was bewegen

Toben hilft beim Lernen Esengül, Alim und Marcel fällt das Lesen, Schreiben und Rechnen schwer. Die drei besuchen die Wieland-Förderschule im schwäbischen Laupheim. Seit sie mit ihrer Klasse regelmäßig Bewegungsspiele machen und sich mal richtig austoben, wird für sie das Lernen etwas leichter. Doch die Sportstunde findet in der Grundschule im Nachbarort statt und es kostet viel Zeit, dahin zu kommen. Trotzdem nutzen Esengül, Alim und Marcel die verbleibenden Minuten und machen Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele. Hier können sie eigene Grenzen ausloten, miteinander und voneinander lernen. Denn dabei muss man sich aufeinander verlassen können und an Regeln

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Seit Sommer 2011 ist die Wielandschule in Laupheim als Förderschule mit sport-und bewegungserzieherischem Schwerpunkt anerkannt. Doch ein eigener „Psychomotorikraum“ steht bislang nicht zur Verfügung. Die Fahrten zur Bewegungsstunde in den Nachbarort müssen selbstständig von der Schule organisiert werden. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, die zum Spielen und Toben fehlt. Da die Lehrer und Eltern ein solches Angebot den Schülern gerne häufiger zur Verfügung stellen möchten, wurde eine Initiative zur Einrichtung eines eigenen Bewegungsraumes gestartet: Ein großes Klassenzimmer steht zur Verfügung, das entsprechend umgebaut werden soll. Die notwendige Renovierung wird von der Stadt Laupheim übernommen. Für Ausstattung und Einrichtung will der Förderverein selbst aufkommen, dafür wurde bereits bei Spendern und Sponsoren gesammelt. Herzenssache möchte dem engagierten Förderverein unter die Arme greifen und den noch fehlenden Restbetrag beisteuern. wielandschule-laupheim.de

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Stuttgart: „Radio Rio“ auf Station Eileens Lieblingssender läuft im Krankenhaus Die 16-jährige Eileen leidet seit fast zehn Jahren an „Juveniler Idiopathischer Polyarthritis“, kurz Rheuma. Einmal pro Woche spritzt sie sich ein Medikament, das die Schmerzen erträglicher macht. Bei starken Schüben muss sie zur KortisonTherapie ins Stuttgarter Olga-Hospital. Man sieht ihr die Krankheit nicht an. Das macht es für Eileen in der Schule und privat besonders schwer. „Die Eileen sieht gar nicht aus, als ob sie krank wäre, sie lächelt doch immer“, sagen die anderen oft. Dabei gibt es Tage, an denen sich Eileen fast gar nicht bewegen kann. Die Finger tun ihr weh, das Schreiben in der Schule wird zur Tortur, auch beim Sport kann sie nicht mitmachen. Ihr größter Wunsch ist es, einfach so zu sein, wie alle anderen auch. Wenn sie in der Klinik ist und alleine in ihrem Zimmer liegt, grübelt sie besonders viel. Gut, dass sie dann „Radio Rio“ einschalten kann. Im Klinikradio läuft nicht nur Musik, die ihr gefällt, zwischendurch gibt es auch Interviews mit Patienten aus dem Krankenhaus. Man kann einfach nur zuhören, welche Ängste und Sorgen die anderen haben, oder selber erzählen, was man erlebt und was einem geholfen hat. Eileen tauscht sich gerne mit anderen Betroffenen in der Klinik aus. So kann sie ihren schwierigen Alltag für eine Weile vergessen. Das gibt ihr Mut und lässt sie wieder lächeln!

Erweiterung des Kinderklinikradios Mit Hilfe von Herzenssache wurde 2007 im Stuttgarter Olga-Hospital ein innovatives Konzept realisiert: Das erste Kinderklinikradio von Kindern für Kinder. Das Radio lockert den Krankenhausalltag der Kinder auf der Station auf. Natürlich darf die Lieblingsmusik im Programm nicht fehlen. 2013 zieht das Olga-Hospital in einen Neubau mit komplett neuer Elektrik und IT um. Damit das erfolgreiche Radio fortgesetzt werden kann, stellt die Klinik im Neubau nun einen extra Raum als Studio zur Verfügung. Die alte Technik wird

komplett weitergenutzt. Damit aber zukünftig alle Kinder in der Klinik das Radio hören und auch dabei mitmachen können, muss die bestehende Sendetechnik erneuert und umgerüstet werden. Innovativ ist auch die Idee, das Radioprogramm via Internet in den Unterricht an Schulen zu integrieren. Mit der neuen Digitaltechnik soll das Programm außerdem in andere Kinderkliniken und Kinder-/Jugendpsychiatrien in Baden-Württemberg übertragen werden. Und damit dann auch Telefoninterviews möglich sind, werden ein neues Mischpult und zusätzliche Mikrofone benötigt. Herzenssache möchte das Kinderklinikradio bei diesem wichtigen Schritt unterstützen und sich an den Kosten für die neue Studio- und Sendetechnik beteiligen. paritaet-bw.de

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Eberbach: Comics machen Lust aufs Lernen Medienkompetenz durch Bildergeschichten

Mitsch Schulz und seine „realtimecomics“ Heute haben schon Zehnjährige ein eigenes Handy, sind auf Facebook, YouTube und Twitter unterwegs. Mit der rasanten Entwicklung der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen sind Eltern und Lehrer oft überfordert. Der Medien-Referent Mitsch Schulz widmet sich diesem Thema. Er will aber nicht problematisieren, sondern sinnvolle Hilfestellung leisten. „Der trockene Stoff und der Umgang mit uns Schülern damals, dagegen habe ich mich gewehrt. Erst später habe ich erkannt, dass es auch anders geht, dass man auch Lust aufs Lernen machen kann.“ Das möchte Schulz, wenn er heute mit seinen Schülern arbeitet. Medienkompetenz zu vermitteln heißt dabei für ihn nicht nur, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, sondern auch, kreativ damit zu arbeiten. Dazu hat er vor rund drei Jahren ein Konzept entwickelt, das echte Fotos mit Comicelementen kombiniert. Die „realtimecomics“ kommen gut an bei den Jugendlichen. Sie reflektieren ihre Erfahrungen in der digitalen Welt, spielen anschließend Situationen und prägnante Erlebnisse in der Gruppe nach. Diese Szenen werden fotografiert und am PC zu comicartigen Bildgeschichten zusammengestellt.

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Das Projekt „realtimecomics“ richtet sich an Schüler im sogenannten Berufseinstiegsjahr an der Theodor-Frey-Schule in Eberbach. In diesem Zeitraum haben die Schüler zwar den Hauptschulabschluss schon in der Tasche, doch solange sie keine Ausbildungsstelle haben, bleiben sie weiterhin schulpflichtig. Während des zweijährigen Projektzeitraums wird den Teilnehmern vor allem eine sinnvolle Mediennutzung für Schule, Beruf und Alltag nahegebracht, die ihnen bei der Bewerbung hilft und die im Berufsleben immer wichtiger wird. Das eigene Nutzungsverhalten wird dabei nach dem Konzept von Schulz in den „realtimecomics“ reflektiert. „Wenn die Schüler Medien sinnvoll und kreativ in ihren Alltag einbauen, können sie auch viel eher mal verzichten. Sinnvolles Lernen ohne Medienkompetenz ist heute kaum noch denkbar.“ Ein weiteres Ziel des Projekts ist, dass die Schüler ein eigenes digitales Informationszentrum organisieren, das fortlaufend vom Förderverein der Schule unterstützt wird. Hier erhalten auch Mitschüler anderer Klassen der Theodor-Frey-Schule Informationen und Hilfestellung zum Thema Medienkompetenz. Da weder Schüler noch deren Eltern die Kosten für das Projekt aufbringen könnten, möchte Herzenssache den Verein bei der Umsetzung finanziell unterstützen. realtimecomic.de

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Ulm: Die Ulmer Wortschatzpiraten Max und Michelle auf „Wörter-Kaperfahrt“ Wenn die Schule zu Ende ist, geht Max gerne mit Michelle in den „Ulmer Schülerladen“. Dort essen die Kinder zu Mittag, spielen und toben sich aus. Wenn es an die Hausaufgaben geht, ist immer jemand da, der hilft. Denn im „Schülerladen“ gibt es eine besondere Förderung. Das ist wichtig für Max, denn seine Eltern haben wenig Zeit, um mit ihm zu üben. Beide sind berufstätig, als Doppelverdiener zahlen sie aber für den Betreuungsplatz im „Ulmer Schülerladen“ auch mehr als andere Eltern, die weniger Geld zur Verfügung haben. Viele der Plätze werden über das Jugendamt finanziert und sind Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, sogenannte „Hilfen zur Erziehung“. Doch es ist Teil des pädagogischen Konzepts, dass hier Kinder aus allen sozialen Schichten, Schulformen und unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen und gemeinsam spielen und lernen.

Leseförderung im „Ulmer Schülerladen“ Mit dem „Wortschatzpiraten“-Projekt soll die Leseförderung im „Ulmer Schülerladen“ ausgebaut werden. Die Pädagogen möchten nicht nur das Textverständnis der Kinder festigen, sondern ihnen das Lesen als sinnvolle und spannende Freizeitbeschäftigung näherbringen. Beim Backen von Buchstabenkeksen können die Kinder z.B. Wörter und Buchstaben mit allen Sinnen erfahren. Mit gemeinsamen Aktionen sollen Wortschatz, Sprache und Ausdrucksmöglichkeiten erweitert werden. Da schon die Kleinsten heute selbstverständlich mit dem Computer umgehen, werden von Anfang an auch verschiedene Medien eingesetzt. Durch das Erstellen eigener Hörspiele und Kurzfilme sollen Sprache und die richtige Betonung trainiert werden. Gleichzeitig lässt sich altersgerechte Medienkompetenz vermitteln, insbesondere bei Kindern mit erhöhtem Förderbedarf.

Mit Unterstützung von Herzenssache wollen die „Wortschatzpiraten“ zusätzliches Arbeitsmaterial und die nötige Medientechnik anschaffen. Außerdem werden haltungsgerechte Tische und Stühle benötigt, die vorhandenen Lernmöbel sind in die Jahre gekommen. So kann eine ansprechende Lernatmosphäre entstehen und Gesundheitsschäden vorgebeugt werden. ulmer-schuelerladen.de

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Stuttgart: Mobile Anlaufstelle für junge Ausreißer „Mobiles StreetCamp“ als Anlaufstelle für Straßenkinder In Stuttgart werden rund 600 bis 1.000 Kinder und Jugendliche auf der Straße vermutet. Oftmals beginnt eine Straßenkind-Karriere damit, dass die Kids am Wochenende in die Stadt kommen, um dort zu feiern und dort hängen bleiben – manchmal fehlt das Geld für die Rückfahrt, manchmal ist es in der Clique einfach „netter“ als zu Hause ...

Happy End für Lisa Die 15-jährige Lisa (Name geändert) lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter und den beiden jüngeren Geschwistern in der Nähe von Stuttgart. Die Streetworker haben Lisa an einem Freitagabend im Schlossgarten kennen gelernt, wo sie mit einer Gruppe Jugendlicher oft das ganze Wochenende verbrachte. Sie bauten Vertrauen zu ihr auf und erfuhren, dass Lisa nicht nach Hause geht, da ihre Mutter sie schlägt. Den Streetworkern gelang es schließlich mit Lisas Einverständnis das Jugendamt einzuschalten. Die Mutter hat erkannt, dass sie Hilfe braucht und Unterstützung angenommen. Die Beziehung zwischen Lisa und ihrer Mutter hat sich seitdem sehr verbessert. Auch wenn es immer noch Krisen gibt, erlebt Lisa die Situation jetzt nicht mehr als ausweglos und reißt nicht mehr aus.

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Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, entwickelte die Christoph-Sonntag-Stiphtung in Zusammenarbeit mit dem „Schlupfwinkel“ – der Anlaufstelle für jugendliche Ausreißer – das „StreetCamp“, einen VW-Bus, der am Wochenende dort unterwegs ist, wo diese „Event-Kids“ sich aufhalten. Im Fahrzeug können die Ausreißer durchatmen, zur Ruhe kommen und im Gespräch mit den Sozialpädagogen die nächsten Schritte planen. Die Jugendlichen erhalten hier aber auch Wertschecks und Guthabenkarten, mit denen ihnen unbürokratisch sofort geholfen werden kann. Unterstützt werden die Sozialarbeiter von ehrenamtlichen „Street-Angels“, die die Ausreißer zu Behördengängen, zur Schlafstätte oder zum Einkauf begleiten. Unter der Woche wird das Street-Camp zu Schulen im Umland fahren und hier über die Situation von Straßenkindern, Gefahren und mögliche Präventions- und Hilfsangebote informieren. sonntag.tv

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Friedrichshafen: Wieder lachen lernen in der Natur Mentorenprogramme für psychisch kranke Kinder Miguel ist ein Jahr alt, als sein Vater an Krebs erkrankt. Die Krankheit prägte die Familie und Miguels Kindheit sehr. Der Kontakt zu Gleichaltrigen fiel dem oft introvertierten und nachdenklichen Jungen schwer. In der Schule galt er als „auffällig und unkonzentriert“, und schließlich verlangten die Lehrer eine ADHS-Untersuchung, das Syndrom konnte jedoch nie festgestellt werden. Die Krankheit des Vaters wurde in der Beurteilung von den Lehrern in all der Zeit nicht berücksichtigt. Als Miguel zwölf Jahre alt war, starb sein Vater. Einen Tag nach dessen Tod schrieb er eine Mathearbeit – Note 6. Die Lehrer zählten die Note voll, damit war Miguels Versetzung gefährdet. Zudem erhielt er die Empfehlung: „Realschule mit Internatsanschluss“. Sein begleitender Psychotherapeut suchte vergebens das Gespräch mit den Lehrern. Schließlich zog die Familie von Freising nach Friedrichshafen, um einen Neuanfang zu wagen. Hier nahm Miguel an „Wildniscamps“ teil, die ihn aufleben und neuen Lebensmut fassen ließen.

Projekt Jongomero 15+ Miguels Mutter kam die Idee, in gleicher Weise betroffenen Kindern und Jugendlichen in einem Pilotprojekt ebenfalls die Möglichkeit zu bieten, in der Natur Kraft zu tanken, neuen Lebensmut zu schöpfen und Verantwortung zu übernehmen – für sich und für andere.

Im neuen Projekt „Jongomero 15+“ sollen die Jugendlichen, die selbst bereits in „Jongomero“ Halt finden konnten, nun zum „Jugendleiter der Wildnispädagogik“ ausgebildet werden und Mentor sowie Ansprechpartner für die nachrückenden jüngeren Kinder werden. Mit im Boot ist auch der Chefarzt der Freisinger Onkologie, Dr. Christoph von Schilling. Er meint: „Die Camps sind eine echte Innovation, und es gibt nichts Vergleichbares“, und sieht sie als „die am besten passende Form, mit der die Kinder und Jugendlichen wieder auf einen sicheren Pfad im Leben zurückfinden.“ Herzenssache fördert dieses innovative Pilotprojekt nun für zwei Jahre. corvus-bodensee.de/projekte/jongomero/

Der Verein „Jugend und Natur e. V.“ bietet Kindern und Jugendlichen, die ähnliche Schicksalsschläge wie Miguel erlebt haben, schon seit über zehn Jahren Wildniscamps an. Im Projekt „Jongomero“ finden sie einen freien Zugang zu ihren inneren Ressourcen und sich selbst, der Zusammenhalt in der sozialen Gruppe gibt ihnen dabei Halt, die Schicksalsschläge zu überwinden.

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Karlsruhe: Jugendliche beraten Jugendliche zum Thema Aids Geschult werden immer Schülerteams mit Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen, um möglichst für alle Jugendliche in einer Schule einen passenden Ansprechpartner zu haben. Jugendliche beraten andere Jugendliche zum Thema Aids – das ist das Erfolgskonzept dieses Projektes, das mit Unterstützung von Herzenssache bereits 2009/2010 im Raum Mannheim durchgeführt wurde. Nun fördert Herzenssache die Ausweitung auf zehn Schulen im Raum Karlsruhe/Bruchsal. stja.de/

Jasmine bricht die Tabus Jasmine Lemvo hat zwar eine schwarze Hautfarbe, ist aber in Reutlingen geboren. Als sie das Projekt „Aids Peer Education“ kennen lernte, war sie sofort begeistert. Das Thema interessierte sie, sie war aber auch bestürzt, dass sie als Afrikanerin kaum etwas über die Krankheit und die Übertragungswege wusste. Inzwischen weiß Jasmine viel über Aids und sie hat gelernt, auf andere Jugendliche zuzugehen und ganz locker und natürlich über das Thema Sexualität und Verhütung zu sprechen.

Erfolgskonzept aus Mannheim – dank Herzenssache jetzt auch in Karlsruhe An drei Nachmittagen lernen Jugendliche angstfrei über Sexualität und Verhütung zu sprechen. Mit Methoden der Theaterpädagogik, welche die soziale Kompetenz der Jugendlichen fördert, lernen sie, ihr Wissen später in Workshops an ihre Mitschüler weiter zu geben.

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Pottum: Inklusion – live und in Farbe Mirijam und die Medien Die 18-jährige Mirijam ist ein ganz normaler Teenager – abgesehen von ihrer Trisomie 21. Wie die meisten jungen Frauen in diesem Alter interessiert sie sich vor allem für Jungs, und sie liebt es, mit ihren Freundinnen über alles Mögliche zu plaudern. Mirijam interessiert sich für Musik, hört gerne Radio und schaut fern. Als sie den Song „Nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Bendzko zum ersten Mal hörte, hatte sie die Idee, ihrem Vater ein selbst produziertes Video zum Geburtstag zu schenken. Bis dahin waren es nur noch zwei Wochen, deshalb brauchte sie schnell Hilfe. Denn Mirijam hatte keine Ahnung von Technik und ein bisschen Angst vor dem Computer. Die Mitarbeiter der Lebenshilfe Westerwald e. V. unterstützten sie, und so entstand ein tolles Musikvideo. Mirijams Vater war begeistert über so viel Engagement für sein Geburtstagsgeschenk! Ihre Angst vor dem Computer hat Mirijam überwunden, sie arbeitet jetzt gerne mit dem PC, nutzt auch das Internet und kann neue Erfahrungen machen.

Das technische Equipment stellt der Offene Kanal kostenlos zur Verfügung. Hier sollen die fertigen Filme später auch gezeigt werden. Die bei Herzenssache beantragten Fördermittel decken die Personalkosten des Projekts. lebenshilfe-westerwald.de

Gelebte Inklusion Das Haus Sonnenhöhe in Pottum ist ein ehemaliges Hotel, das 2003 u.a. mit Spendengeldern von Herzenssache e. V. barrierefrei umgebaut wurde. Die Lebenshilfe möchte mit Hilfe von Herzenssache ein medienpädagogisches Projekt starten. Das Besondere: Hier wird Inklusion gelebt, denn behinderte und nicht behinderte Jugendliche aus der Region werden von Anfang an zusammenarbeiten. Sie werden gemeinsam eine Filmidee entwickeln und diese unter Anleitung eines Medienpädagogen in Wochenendworkshops umsetzen. Am Ende soll jeder Teilnehmer neben mehr Verständnis für den anderen auch eine DVD mit dem fertigen Kurzfilm mit nach Hause nehmen.

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Kaiserslautern: Kein Zuckerschlecken – leben mit Diabetes Schulungen und Mentorenprogramme für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselkrankheit bei Kindern, etwa 25.000 unter 19-Jährige leiden darunter. Nur gut die Hälfte davon wird in Facheinrichtungen geschult und behandelt. Da die Krankenkassen nur einen Teil der Kosten für die notwendigen Schulungen und Rehas übernehmen, ergeben sich für jede zweite Familie finanzielle Nachteile.

Romina hat wieder Power Als Romina neun Jahre alt ist, stirbt ihr Vater – ein Schock für die ganze Familie. Doch es kommt noch schlimmer: Kurz nach dem Verlust des Vaters wird bei Romina Diabetes mellitus festgestellt. Ein Schicksal, das Romina bald über den Kopf wächst. Der Diabetologe empfiehlt ihr eine von Betroffenen getragene Facheinrichtung für diabetische Kinder in Kaiserslautern. Die Betreuer dort behandeln Romina mit besonderer Sorgfalt. Sie schließt Freundschaften und nimmt die Schulungen mit Interesse auf. Und irgendwann werden auch ihre Blutzuckerwerte und ihr Umgang mit der Krankheit normaler. Mittlerweile ist Romina fast zwölf und nimmt wieder an einer Schulung teil. Wegen der Pubertät hat sich ihr Stoffwechsel verändert und eine Neueinstellung ist notwendig. Inzwischen äußert sie erste Berufswünsche: Sie möchte Ärztin oder Krankenschwester werden …

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Als Heinz Bürger-Büsing Ende der 60er-Jahre erfuhr, dass seine Tochter an Kinderdiabetes litt, gab es kaum medizinisches Wissen über spezielle Behandlungsmethoden. Der Berufsoffizier quittierte seinen Dienst und schaffte es, mit damals 3,4 Mio. DM Spenden, ein einzigartiges Zentrum für eine optimale Betreuung diabetischer Kinder und Jugendlicher aufzubauen. Seit den 70ern bietet diese Facheinrichtung sachlich fundierte Aufklärung, Schulungen, Betreuung, Präventionsarbeit und Freizeiten für diabetische Kinder und Jugendliche an. Dort lernen die Kids, mit Diabetes im Alltag umzugehen und erfahren etwas über richtige Ernährung. Dazu gibt’s jede Menge Freizeitaktivitäten. Das Haus ist jedoch in die Jahre gekommen, es regnete schon einmal durch das Dach. Da der Verein Schulungen und Gebäude ausschließlich durch Beiträge finanziert, gibt es kaum Spielraum für nötige Sanierungen. Dabei kann die Nachfrage nach weiteren Schulungen kaum erfüllt werden. Das soll sich nun mit neuen Modulen für mehr Kinder ändern. Damit das möglich ist, muss das Haus jedoch saniert werden. Herzenssache möchte dem engagierten Verein mit einem Zuschuss zu den Renovierungskosten unter die Arme greifen. bund-diabetischer-kinder.de

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Koblenz: „Just for girls“ – nur für Mädchen Keine Angst, Anna! Anna ist 17 Jahre alt und geht auf das Gymnasium. Seit kurzem hat sie ihren Führerschein in der Tasche. Darauf ist sie stolz, doch ein Gedanke plagt sie seitdem: Was passiert, wenn der unangenehme Fahrlehrer sich wieder bei ihr meldet? Der hatte während der Fahrstunden oft so blöde Sachen gefragt, z.B. ob sie einen Freund hat und ob sie schon mal mit ihm geschlafen hat. Und er sagte: „Ich kann meine Finger nicht bei mir halten bei Frischfleisch.“ In der letzten Fahrstunde kündigte er an, dass er sich mal bei ihr melden wird. Man müsse ja nicht gleich heiraten, fügte er hinzu. Anna muss immer wieder daran denken, in der Schule kann sie sich seitdem kaum noch konzentrieren. Ihren Eltern will sie das alles nicht erzählen, denn sie schämt sich dafür. Dann fand sie im Wartezimmer ihrer Frauenärztin einen Flyer von „just for girls-koblenz“, einer Online-Beratung für Mädchen zum Thema Liebe, Sex und Freundschaft. Durch die anonyme E-Mail-Beratung erfuhr sie, dass man das, was ihr Fahrlehrer mit ihr gemacht hat, sexuelle Belästigung nennt und dass dies strafbar ist. Mit ihrer Online-Beraterin hat sie sich Strategien überlegt, wie sie sich davor schützen kann, dass er nochmal Kontakt mit ihr aufnimmt und was sie macht, wenn er es doch schafft, sie irgendwie zu erreichen. Jetzt hat Anna auch einen persönlichen Termin im Frauennotruf Koblenz ausgemacht. Sie überlegt, den Fahrlehrer anzuzeigen.

Gewalt werden. Der Frauennotruf Koblenz e.V. bietet diese Beratung an und will das bestehende Angebot wegen der großen Nachfrage erweitern. Viele Mädchen konnten zwar mailen, kamen aber telefonisch nicht zu den Beraterinnen durch. Das soll sich mit Hilfe von Herzenssache nun ändern. In Zukunft können junge Frauen aus dem gesamten nördlichen Rheinland-Pfalz mit dem Frauennotruf sprechen oder online chatten und so schnelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine regelmäßige Mädchen-Sprechstunde soll eine Brücke schlagen zwischen der Online-Beratung, der telefonischen Beratung am Telefon und persönlichen Gesprächen. Herzenssache hilft bei der Ausweitung des Online-Angebots und bei der Einrichtung einer Honorarstelle für die Koordination und Beratung. frauennotruf-koblenz.de

Mehr Beratung für Mädchen im nördlichen Rheinland-Pfalz Laut Studien hat jedes dritte bis fünfte Mädchen schon sexuellen Missbrauch erlebt, jede siebte Frau ist seit ihrer Jugend von sexueller Gewalt betroffen. Durch die anonyme und unkomplizierte Online-Beratung „just for girls-koblenz“ werden Mädchen stark gemacht, damit sie nicht (erneut) Opfer dieser

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Trier: Respekt ist „hip“ Respekt ist „hip“

Nino lernt Respekt Nino ist 17 Jahre alt und kommt aus schwierigen Verhältnissen. Drogen- und Gewalterfahrungen führten schon früh zu Konflikten innerhalb der Familie und mit dem Gesetz. Nun kam auch noch eine frühe Vaterschaft hinzu: Gemeinsam mit seiner 15-jährigen Freundin hat Nino jetzt ein Baby! Vor einem Jahr wurde Nino auf das Jugendzentrum des „taw – Treffpunkt am Weidengraben“ in Trier aufmerksam. Dort lernte er, sich im Rahmen eines Street-Art-Projekts zum Thema „Respekt“ kreativ auszudrücken. Sein Talent zum Zeichnen kann er hier ausleben und ausbauen. So kann er seine Erfahrungen positiv verarbeiten. Das hilft ihm, von seinen alten Erfahrungen loszukommen und mit der neuen Verantwortung als junger Vater umzugehen.

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Der Trierer Stadtteil Weidengraben weist zahlreiche Kriterien eines sozialen Brennpunkts auf. Der „taw“ ist hier vor mehr als 20 Jahren aus einer Bürgerinitiative heraus entstanden und betreibt seine Gemeinwesenarbeit seither generationsübergreifend und stadtteilorientiert. Das zugehörige Jugendzentrum will mit seiner offenen Arbeit die Kids von der Straße holen und ihnen die Möglichkeiten bieten, ihre Wünsche und Träume, aber auch ihre Ängste und Sorgen zum Ausdruck zu bringen. Das geplante Hip-Hop-Projekt „give respect – get respect“, das aus der Street-Art-Idee entstand, knüpft an die Sprache der Jugendlichen und ihre musikalischen Vorlieben an. Begleitet durch gezielte Workshops in den Bereichen StreetArt, Hip-Hop-Tanz, Rap und Musikproduktion sollen eigene CDs und DVDs erstellt, Auftritte und Veranstaltungen organisiert werden. Das Interesse der Jugendlichen ist groß, viele kennen den „taw“ bereits seit ihrer Kindheit. Erste Workshops zu Graffiti und Tanz wurden bereits durchgeführt, und die Hip-Hop-Abende im Jugendzentrum erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Doch es fehlt an Mitteln für weitere Workshops, an der notwendigen Technik für das eigenständig eingerichtete Tonstudio und die geplanten LiveAuftritte. Herzenssache möchte den Treffpunkt bei diesem Projekt unterstützen, damit möglichst viele Jugendliche im Stadtteil lernen, ihre Freizeit strukturiert und sinnvoll zu gestalten. taw-trier.de

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Winterburg: Vom Bautrupp zum Traumjob Martin hat seine Berufung gefunden Als Martin 2003 in das Landheim nach Winterburg kam, war er 13 Jahre alt. Er war unausgeglichen und aggressiv, ließ niemanden an sich heran. Einer der Betreuer fand einen Draht zu ihm und erkannte sein Potenzial. Er motivierte Martin, an einem Möbelbauprojekt teilzunehmen. Unter fachmännischer Anleitung baute er im Team mit anderen Jugendlichen Stühle und Tische für andere Jugendgruppen. Hier fiel er durch seine besondere Geschicklichkeit. „Lange wusste ich damals nicht, was ich einmal im Leben machen sollte“, sagt er heute rückblickend, „aber die Bautrupps in Winterburg haben mich geprägt.“ Auch später kam er immer wieder nach Winterburg, um freiwillig zu helfen, wenn es etwas zu renovieren gab. Als die Heizungsanlage erneuert wurde, fand er schließlich seine endgültige Berufung: Er wurde Heizungsbauer. Mittlerweile hat der heute 22-Jährige eine Stelle in Mainz gefunden. Und er engagiert sich noch immer in Winterburg – als Vorstandsmitglied und Mentor gibt er heute sein Wissen und seine Erfahrungen an Jüngere weiter.

Praxisprojekte fördern Berufsorientierung und Sozialkompetenz Das Landheim Winterburg im Soonwald ist eine Jugendbegegnungsstätte für jedermann. Das Haus gehört einem gemeinnützigen Verein, der es 1959 renovierungsbedürftig erwarb und seitdem unterhält. Der Verein deckt die laufenden Kosten aus der Vermietung und den Mitgliedsbeiträgen. Anders als andere, von Kreisen oder Städten getragene und öffentlich finanzierte Landheime, ist das Landheim Winterburg unabhängig von der Stadt Mainz und dem Land RLP. Um diese Unabhängigkeit zu ermöglichen, war es von Anfang an üblich, dass Jugendgruppen selbst mit anfassten, um das Haus für die Allgemeinheit bewohnbar zu machen. Seit 1960 investieren Jugendliche Ferien und Freizeit für die Sanierung „ihres“ Landheimes.

So entstanden die ersten sogenannten „Bautrupp-Wochen“. Dieses Erfolgsmodell gibt es auch heute noch. Nun soll es zu berufsfördernden Maßnahmen ausgeweitet werden. Unter fachlicher Anleitung können Jugendliche dann ein Berufspraktikum absolvieren, für das sie ein Zeugnis erhalten. Dafür benötigt der Verein aber einen Gruppenraum, der im Dachgeschoss entstehen könnte. Die notwendigen Arbeiten für den Dachausbau sollen wieder weitgehend in Eigenleistung von den Jugendlichen selbst erbracht werden, sicherheitsrelevante Baumaßnahmen von Handwerkern. Das größte Problem besteht derzeit zusätzlich darin, dass dem Verein nun auch noch der generelle Entzug der Genehmigung als Jugendheim droht, da neue Brandschutzauflagen erfüllt werden müssen. Für die Maßnahmen fehlt dem Verein das Geld, und diese Arbeiten müssen zudem von einer Fachfirma ausgeführt und offiziell abgenommen werden. Damit drohen über 50 Jahre Erfolgsgeschichte für Generationen von Jugendlichen zu enden. Herzenssache möchte den engagierten Verein mit einem Zuschuss zu den Baumaterialien und zu den Facharbeiten unterstützen und dabei helfen, das überregional beliebte Haus zu erhalten und Jugendlichen hier eine Berufsorientierung zu bieten. schullandheim-winterburg.de

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Koblenz: Zur Probe in den Bunker Unterwegs mit dem „Rockmobil“

Andrej rappt sich durchs Leben „Ich bin ein Mensch, der schnell ausrastet. Daher ist es besser, wenn ich mich hinsetze und einen Text schreibe, anstatt gegen eine Wand zu hauen.“ So beschreibt Andrej R. aus Koblenz-Neuendorf seine Situation, als er 2010 gemeinsam mit drei Freunden an einem Hip-Hop-Workshop des Koblenzer „Rockmobils“ teilnimmt. Die Rapmusik ist für Andrej ein Weg, seine Gefühle und Energie gezielt herauszulassen. Durch das Texten der Lieder erweiterte er seine Sprachkenntnisse und Ausdrucksmöglichkeiten, bekam mehr Selbstbewusstsein und fand größere Anerkennung in seinem sozialen Umfeld. Das wirkte sich auch auf seine berufliche Perspektive aus. In diesem Jahr fand Andrej einen Ausbildungsplatz als Einzelhandelskaufmann, und die Arbeit macht ihm großen Spaß. Zum Mikrofon greift er immer noch gerne. Er gilt als einer der besten jungen Rapper der Stadt. Die CD, die Andrej aufgenommen hat, heißt passenderweise: „Straßen music – Zukunft des Rap“.

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Das „Rockmobil“ ist ein sozialpädagogisches Projekt des Vereins Music Live e.V. in Koblenz. Seit einigen Jahren fahren Sozialarbeiter und Musikpädagogen in Brennpunktviertel, um die Jugendlichen dort zu erreichen, wo ihr Lebensmittelpunkt ist: auf der Straße. In Workshops werden sie an die Hip-Hop- und Rap-Musik herangeführt und von der Straße geholt. Seit kurzem stehen für Jugendliche, die sich so zu einer Band zusammengefunden haben und weiter Musik machen wollen, auch Proberäume zur Verfügung. Der Verein Music Live hat ein Darlehen aufgenommen und einen ehemaligen Luftschutzbunker gekauft. In den Räumen treffen sich Jugendliche und regionale Bands, auch Musik-Workshops, die auf das „Rockmobil“ aufbauen, finden dort statt. Unter fachlicher Anleitung können sie aber auch selbstständig proben und an ihrer Karriere feilen. In einem nahen Tonstudio können Aufnahmen und eigene Songs produziert werden. Herzenssache unterstützt das Projekt, um den Erhalt und die Nachhaltigkeit der wichtigen musikalischen Sozialarbeit im größten sozialen Brennpunkt in Koblenz zu sichern und so den Jugendlichen dort eine Chance zu geben, von der Straße zu kommen. music-live-koblenz.de

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Trier: Elias und der Rest der Welt Elias lernt Gebärdensprache Elias kam mit einer Kiefer-Lippen-Gaumenspalte zur Welt, der kleine Junge ist gehörlos. Als er fünf Jahre alt war, wandten sich seine Eltern an das „HörBIZ“ in Trier. Sie wollten ihrem Kind ermöglichen, die Gebärdensprache zu lernen. Doch das war nicht so einfach. Kommunikation war bei Elias zunächst weder über Lautsprache noch über Gebärden möglich. Der Junge zog sich zurück und mied sogar den Blickkontakt mit anderen. Doch die Pädagogen vom HörBIZ gingen vorsichtig und geduldig auf den Jungen ein, und schon bald verlor Elias seine anfängliche Scheu. Nach nicht einmal drei Monaten fing er an, einzelne Wörter zu gebärden. Als er sich bald darauf zum ersten Mal durch eine Gebärde mit seiner Mutter verständigte, konnte sie ihr Glück kaum fassen. Inzwischen ist er in der Lage, sich selbstständig auszudrücken und mitzuteilen. Auch im Kindergarten setzt er die gelernten Gebärden jetzt ein. Dadurch hat sich sein Sozialverhalten erheblich verbessert. Das wird ihm den Übergang zur Schule erleichtern und die Grundlage bilden, sein Leben später selbst zu gestalten.

Netzwerk „Gemeinsam geht’s leichter“ Das HörBIZ in Trier ist eine Anlaufstelle für Hörbehinderte, deren Angehörige und ratsuchende Institutionen. Neben der Beratung und Betreuung haben Gebärdensprachkurse für Kinder eine lange Tradition. Ergänzend zur Arbeit mit Kindern soll nun auch ein Familiennetzwerk zum gegenseitigen Austausch aufgebaut werden. In der Vergangenheit wurde immer wieder deutlich, dass sich die Eltern hörgeschädigter Kindern oft überfordert und isoliert fühlen. Wenn sich die Erwachsenen unter fachlicher Anleitung mit anderen Eltern austauschen, die in einer vergleichbaren Situation sind, stellen sie oft Gemeinsamkeiten fest und können einander unterstützen. Davon profitieren auch die Kinder! Bei den regelmäßigen Treffen

lernen auch sie andere betroffene Kinder kennen und merken, dass sie nicht die einzigen sind, die so eine Behinderung haben. Durch fröhliche Sprachförderspiele in kindgerecht gestalteten Räumlichkeiten wird die Therapiestunde zum spielerischen Training. Haben die Kinder erst einmal Vertrauen zueinander gefasst, sind auch gemeinsame Unternehmungen geplant, um die sozialen Kontakte zu festigen. Herzenssache möchte hier helfen und das HörBIZ Trier bei der Finanzierung der regelmäßigen Treffen unterstützen. hoerbiz-trier.de

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Westerburg: Bildung statt Küche, Kochen, Kinder Fahrzeug von Herzenssache ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Eine Lebensperspektive für Kardelen Kardelen Gencaslan ist 14 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf, zehn Kilometer von Westerburg entfernt. Ihre Familie ist kurdischer Herkunft und lebt streng traditionell nach den Regeln der Religion. Kardelens Schwester ist 18 Jahre alt, mit einem kurdischen Mann verheiratet und hat bereits ein Kind. Kardelen möchte auf keinen Fall so früh heiraten. Sie kommt dreibis viermal pro Woche ins Frauenzentrum nach Westerburg, um mit einer Lehrerin Hausaufgaben zu machen und sich mit anderen jungen Mädchen auszutauschen, zusammen zu spielen und zu lernen. Sie hofft darauf, für sich so eine andere Lebensperspektive entwickeln zu können.

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Der Verein „Notruf Frauen gegen Gewalt e. V.“ in Westerburg ist eine wichtige Anlaufstelle für junge Migrantinnen. Es ist einer der wenigen Orte, den die jungen Frauen ohne Begleitung betreten dürfen, da es in diesem Haus keine Männer gibt. Die Einrichtung bietet Nachmittagsprogramme für Mädchen und junge Frauen an, es gibt Hausaufgabenhilfe, PC-Schulungen und Freizeitangebote, wie Theater- oder Konzertbesuche, die den Mädchen eine gewisse Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Der Verein möchte diesen Mädchen eine Perspektive für ihr Leben geben, die über das frühe Heiraten und Mutter werden hinaus geht und ihnen Wege in Bildung und Ausbildung aufzeigen. Da die Entfernungen in dieser ländlichen Gegend groß sind und Busse und Bahnen nur selten fahren, unterstützt Herzenssache e. V. den Verein mit der Anschaffung eines Fahrzeugs. notruf-westerburg.de

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Trier: Hightec für Behinderte Antonia kann nun endlich ihre Wünsche äußern Die zwölfjährige Antonia geht in die Mittelstufe der Porta-Nigra-Förderschule in Trier. Sie leidet von Geburt an am Edwards-Syndrom, einer schweren geistigen und motorischen Behinderung. Ein Hauptsymptom dieser Krankheit ist es, dass Antonia kaum sprechen kann, es sind eher Laute, die sie von sich gibt. Um Antonia überhaupt eine Kommunikation mit ihren Mitmenschen zu ermöglichen, nutzten die Eltern lange Zeit sogenannte „Talker“, eine Art Diktiergerät, mit dem Antonia zu Bildern von Gegenständen ihre eigene Aussprache dazu aufnahm. So entstand ihr eigenes „Wörterbuch“. Doch bald schon füllte dieses „Wörterbuch“ ganze Ordner mit Bildern. Zum Mitnehmen für unterwegs war das zu viel, und so stand Antonia z.B. in der Schule wieder vor dem Verständnisproblem. Bis die Eltern dann in den USA spezielle Lern-Programme für das i-Pad ausprobierten – und siehe da, für Antonia eröffnete sich damit eine neue Welt! Ein leichtes Fingertippen genügt nun, um den Eltern mitzuteilen, was sie essen oder spielen möchte, ob sie traurig oder nur müde ist. Und das alles ohne viele Ordner und Zettel. Auch bisher verborgene Interessen ihrer Tochter entdecken die Eltern durch das i-Pad. So erfuhren sie beispielsweise durch ein auditives Fotospiel von Antonias Vorliebe für Flugzeuge, Züge und Flötenmusik. Der Tablet-Computer ist für Antonia so zum sozialen Brückenbauer geworden, ein Alltagshelfer und ganz normaler Gebrauchsgegenstand, den sie trotz und gerade mit ihrer Behinderung individuell und gut nutzen kann. Er ist Antonias kommunikative Schnittstelle zu ihrer Umwelt – ähnlich wie der Sprachcomputer für den Astrophysiker Stephen Hawking.

Mit Hightec ins neue Schuljahr an der Förderschule In Nordamerika werden Tablet-PCs schon länger sehr erfolgreich auf dem Gebiet der unterstützten Kommunikation (UK) eingesetzt. Besonders für das i-Pad werden inzwischen auch stetig neue, spezielle „Apps“ für diesen Bereich entwickelt. Mit Hilfe von Herzenssache wird dieses Konzept nun als Modell- und Pilotprojekt an der PortaNigra-Förderschule in Trier umgesetzt. Der Behindertenbeauftrage der Landesregierung begrüßt eine Umsetzung des Projektes, und auch zu wissenschaftlichen Forschungsbereichen bestehen Verknüpfungspunkte. Nach einer Evaluation der zweijährigen Pilotphase soll geprüft werden, ob das Konzept auch auf andere Förderschulen übertragen werden kann. lebenshilfe-trier.de

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Saarbrücken: Mehr Chancen durch Bewegung Förderung für benachteiligte Kinder

Bewegung bringt Schwung ins Leben Die dreijährige Maria ist eigentlich ein fröhliches, interessiertes Kind. Doch es fällt ihr schwer, mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen. Sie beobachtet andere Menschen und Situationen lieber aus sicherer Distanz. Seit sie das Frühförderzentrum in Saarbrücken-Malstatt besucht, hat Maria das gemeinsame Spiel auch für sich entdeckt. Beim Turnen in der kleinen Gruppe hat sie die Möglichkeit, langsam mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen. Kreativität und Spielfreude haben sich dank unterstützender Hilfe der Betreuer gut entwickelt. Maria konnte, wie die anderen Kinder auch, ihre individuellen Stärken in die Gruppe einbringen. Gleichzeitig wurde sie durch spezielle Koordinationsspiele viel geschickter, auch im Alltag. Besonders gerne spielt Maria mit dem Ball, vielleicht zeigt sich da ein bislang verborgenes Talent …

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Benachteilige Kinder in Saarbrücken sollen „mehr Chancen durch Bewegung“ bekommen. Eine Förderung, die im Problemviertel Malstatt für Kinder eher selten ist. Unter fachlicher Anleitung können kleine Kinder im Alter von ein bis drei Jahren und im Alter von vier bis sieben Jahren in zwei kleinen Gruppen einmal wöchentlich Sport machen, turnen und toben. Bei besonderem Förderbedarf ist auch Einzelbetreuung möglich. Den Kindern hilft die Interaktion mit anderen Kindern, ihre Ängste, Aufmerksamkeitsdefizite oder motorischen Schwächen abzubauen. Sie lernen, sich in Spielsituationen einzugliedern oder auch abzugrenzen. Ziel ist es, Ausdauer und Frustrationstoleranz zu erhöhen und die Leistungsmotivation zu stärken. Sinnvolle Bewegungserziehung beginnt in frühester Kindheit und wirkt sich positiv auf das ganze Leben aus, davon sind die Betreuer bei der Lebenshilfe Saarbrücken überzeugt. Gerade Kindern aus sozial schwachen Familien fehlt oft der Antrieb, sich mehr zu bewegen. Herzenssache unterstützt dieses Projekt, weil es die Basis für eine lebenslange Freude an der Bewegung und am Miteinander legt und langfristig auch den Übergang in den Vereinssport erleichtern soll. lebenshilfe-saarbruecken.de

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Saarbrücken: Im Zelt zur Ruhe kommen Volker und die Tiere Als der elfjährige Volker vor einem Jahr in die Tagesgruppe im Karcherhof kam, verhielt er sich völlig unkontrolliert. Schon ein gemeinsames Mittagessen war für ihn unerträglich. Er hatte große Schwierigkeiten, Regeln überhaupt zu akzeptieren, und sprengte jeden Rahmen. Im Umfeld der Tiere jedoch verhielt er sich von Anfang an völlig anders. Hier kamen seine sensibles, rücksichtsvolles und einfühlsames Wesen und sein tiefes seelisches Bedürftigkeit nach Nähe und Geborgenheit zum Vorschein. Besonders beruhigend wirkt der Ochse Maurice auf das Kind. Die Ruhe und der gemächliche Lebensrhythmus des Ochsen, sein gleichmäßiges schnaufendes Atmen, Kauen oder Verdauen, all das wirkt nach einem hektischen und lauten Schultag beruhigend auf Volker. Ein eigener Raum für besondere Aktivitäten soll daher dabei helfen, solche Einzeltherapiestunden außerhalb der Gruppe für Volker und andere Kinder in Zukunft auch bei schlechtem Wetter dauerhaft möglich zu machen.

Ein besonderer Raum für Therapien und Gruppenangebote Im Karcherhof, einer Tagesgruppeneinrichtung, werden Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen sozialen und familiären Verhältnissen, teils mit heilpädagogischem Förderbedarf, betreut. Viele der Kinder wurden in der Vergangenheit schon sozial ausgegrenzt. Hier jedoch können sie im Umgang mit den Tieren und durch die Übernahme kleiner Aufgaben und Verpflichtungen, etwa bei der Stallarbeit, der Tierpflege oder bei Gruppenspielen, wieder Mut und Vertrauen schöpfen. Neben den Stallungen für die Tiere gibt es auf dem Hof nur einen allgemeinen Gemeinschafts- und einen Speiseraum. Eigene Räume für Aktionen, Spiele und einzeltherapeutische Aktivitäten sind nicht vorhanden. Besonders für die pädagogische Arbeit ist es je nach Kind und Problemlage nötig, auch einen „geschützten Raum“ zur Verfügung zu haben, der unabhängig

von der Witterung eine individuelle Therapie ermöglicht. Zudem könnten die Kinder hier ihre motorische und psychische Unruhe abbauen. Damit der Raum nicht wie ein Therapiezimmer wirkt, soll er bunt und freundlich sein: Ein festes Zirkuszelt soll einladen zur Einzel- und Gruppentherapie, zu Projektwochen, Spielen, aber auch zu Festen und Aufführungen mit externen Gruppen. Eine Inklusion mit Nicht-Behinderten ist dabei ausdrücklich gewünscht. Herzenssache möchte die Anschaffungs- und Aufbaukosten für das fest installierte Zelt finanzieren. karcherhof.de

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Homburg: Zweiter Start ins Berufsleben Fahrradwerkstatt „STABIL wird mobil“

Jugendliche starten durch Vier junge Frauen, vier Schicksale, die eines gemeinsam haben: Bei ihrem Einstieg ins Berufsleben ging etwas schief. Die 23-jährige Anne-Marie hat ihre Ausbildung zur Tischlerin abgebrochen, warum, weiß sie heute selbst nicht mehr so genau. Nun ist die arbeitslos, kann die Miete nicht mehr zahlen. Die 22-jährige Nadine landete nach dem Hauptschulabschluss und einem freiwilligem sozialen Jahr geradewegs in der Arbeitslosigkeit, ebenso wie Jessica (19). Sie hat einen Hauptschulabschluss und möchte Kosmetikerin werden, doch einen Ausbildungsplatz findet sie nicht. Melanie ist 24 Jahre alt. Ohne Schulabschluss hat sie noch weniger Chancen als die anderen im Berufsleben Fuß zu fassen. Doch Anne-Marie, Nadine, Jessica und Melanie lassen sich nicht unterkriegen. Geholfen hat ihnen dabei das Projekt „STABIL“, ein Weiterbildungsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene. Hier haben sie gelernt, ihr Leben zu strukturieren und Dinge zu Ende zu bringen.

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Im Saarpfalz-Kreis betreut das Projekt „STABIL“ 35 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren, die einen schlechten oder keinen Abschluss haben, die Schule verweigern oder ihre Ausbildung abgebrochen haben. Oft sind es Jugendliche mit Migrationshintergrund, Suchtproblemen, psychischen oder physischen Problemen. Einige von ihnen sind schon mal straffällig geworden, waren inhaftiert, obdachlos, sind bereits verschuldet oder zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Dementsprechend hoch ist das Konflikt- und Aggressionspotential. Das mehrstufige Konzept zur Resozialisierung und Wiedereingliederung von Jugendlichen soll nun um eine Fahrradwerkstatt erweitert werden. Das neue Projekt „STABIL wird mobil“ soll flankierend den Jugendlichen die Möglichkeit geben, überschüssige Aggressionen, Frustration und Überforderung abzubauen, spielerisch ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit zu verbessern und soziale Kompetenzen zu stärken. Herzenssache möchte mit dazu beitragen, diesen benachteiligten Jugendlichen eine zweite Chance zu geben. saarpfalz-kreis.de/aquis/aquis.htm

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Saarbrücken: „Männersache!“ Sven trifft ins Schwarze Der Freitag ist immer ein langer Tag für Sven. Nach sechs Stunden Schule betreut der 14-Jährige in seiner Freizeit Kinder in einem Kinderhort. Das macht ihm viel Spaß, denn er kann gut mit Kindern. Als er von dem Projekt „Sozial engagierte Jungs“ in Rheinland-Pfalz erfuhr, meldete er sich sofort. Schließlich hatte er schon ein Praktikum in einer Kita gemacht. Sven spielt mit dem Gedanken, später als Erzieher zu arbeiten und hat auch schon eine konkrete Vorstellung davon, worauf es ankommt: „Als Erzieher soll man die Kinder ja auch erziehen, ihnen also etwas beibringen, wenn die Eltern keine Zeit haben.“ Seit zwei Monaten arbeitet er im Rahmen von „Sozial engagierte Jungs“ im Kinderhort. Besonders die Jungs freuen sich, wenn Sven freitags vorbeikommt. Sie spielen am liebsten Hockey mit ihm oder bauen an der neuen Holzeisenbahn.

und machen ungewohnte, aber wichtige Erfahrungen, die ihr Selbstbewusstsein stärken. In kleinen Gruppen setzen sie sich auch mit dem Thema soziales Engagement auseinander. Es ist ein Kompetenzerwerb im Ehrenamt, durch den sie auch ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten kennenlernen. Am Ende ihres Einsatzes erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, das sie als Referenz einer Bewerbung beilegen können.

Sozial engagierte Jungs Mit gerade mal 3% ist der Anteil von Männern im Erzieherberuf verschwindend gering. Schlecht für die Jungen in den Tageseinrichtungen, denen es an männlichen Bezugspersonen fehlt. Schade aber auch für junge Männer, die hier gute Berufschancen hätten, denn Erzieher werden gesucht, vor allem männliche. Aber bislang mangelt es sozial engagierten Jungen an Möglichkeiten, einen Eindruck von diesem Beruf zu bekommen. Dafür setzt sich das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ ein. Es richtet sich an junge Männer im Alter von 14 bis 17 Jahren und gibt ihnen die Möglichkeit, diesen Beruf kennenzulernen. Sechs bis zwölf Monate engagieren sie sich regelmäßig einen oder zwei Nachmittage (ca. 16 Stunden im Monat) in einer Kindertagesstätte. Dabei werden sie von Mentoren der Fachstelle Jungenarbeit unterstützt und lernen weitere soziale und pädagogische Arbeitsfelder kennen. Für Viele ist es das erste Mal, dass sie bei einem solchen Projekt mitmachen. Sie lernen, vor einer Gruppe zu stehen und ihre persönlichen Eindrücke zu schildern,

Durch die Unterstützung von Herzenssache soll das erfolgreiche Projekt auch an fünf Schulen im Regionalverband Saarbrücken umgesetzt werden. Dort wird dann das Engagement der Jungs sogar durch einen Vermerk im Zeugnis gewürdigt. pbw-rlp-saar.de jungenarbeit-online.de

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V. | Projekte Saarland

Saarbrücken: Heimkinder in Bewegung Geborgenheit statt Gewalt und Zerrüttung Das Theresienheim Saarbrücken besteht bereits seit 1906 und hat sich seitdem vom traditionellen Kinderheim zu einem Zentrum für heilpädagogische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe entwickelt. Das umfangreiche Angebot reicht von Erlebnis-, Spiel- und Tier- bis hin zu Bewegungspädagogik. Die Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung möchten vor allem eins: den Kindern ein Zuhause bieten, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen. Die Kinder und Jugendlichen, die hier leben, kommen teils auf Anweisung des Jugendamts, teils freiwillig. Fast alle stammen aus zerrütteten Familien, haben Gewalt, Missbrauch und anderes Schlimmes erlebt.

Leon testet Grenzen aus Als Leon (Name geändert) im Alter von zehn Jahren ins Theresienheim kam, war seine Familie mit den Nerven am Ende. Leons Wutausbrüche und Verweigerungen hatten an ihren Kräften gezehrt. Hinzu kam, dass der Junge Schwierigkeiten hatte, seine Bewegungen zu koordinieren. Er schwankte, stolperte und stürzte häufig. Die Eltern waren völlig überfordert, ihn zu Hause zu betreuen. Seit Leon im Heim lebt und eine spezielle Förderung erhält, geht es ihm viel besser. Er hat gelernt, seinen Körper und sich selbst besser einzuschätzen, einzelne Bewegungen besser zu koordinieren. Sein Verhalten ist immer noch von einem Auf und Ab gekennzeichnet: Mal spielt er den Clown, provoziert die Betreuer und testet ihre Grenzen aus, an anderen Tagen ist er still und sucht menschliche Nähe. Doch auch wenn sein Verhalten insgesamt noch schwankt, so zeigt er inzwischen viel häufiger sein sehr herzliches und einfühlsames Wesen.

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Mit viel Geduld und Fürsorge arbeiten die Mitarbeiter mit den Kindern und ihren Familien, um sie Stück für Stück wieder aneinander heranzuführen und ein achtsames Miteinander zu ermöglichen. Hier dürfen Seele, Körper und Geist heilen. Jörg Lesch arbeitet seit fünfzehn Jahren als Psychomotorik-Trainer im Theresienheim, um das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und ihre motorischen Fähigkeiten zu trainieren. Die Bewegungshalle ist jedoch stark sanierungsbedürftig und die Räume bieten nicht ausreichend Platz, um sich auszutoben. Laut Statistischem Bundesamt sind sowohl die absolute Zahl als auch die Steigerungsrate bei der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien und Heimen in keinem anderen Bundesland so hoch wie im Saarland. Herzenssache möchte mit dazu beitragen, diesen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und beteiligt sich deshalb an den Kosten für die Neuausstattung der Psychomotorikhalle im Theresienheim. theresienheim.de

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Neunkirchen: Früh übt sich! Aller Anfang ist schwer Der vierjährige Dominik geht seit gut einem Jahr in die Frühförderung der Kinderhilfe in Illingen. Seine Entwicklung ist verzögert, denn er kam als Frühchen zur Welt. Es fällt ihm schwer, seine Bewegungen zu koordinieren. Dominik hat außerdem Probleme, mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen. Beim gemeinsamen Spielen in der Gruppe fällt ihm das leichter. Der sechsjährige Marius kann sich schlecht konzentrieren und reagiert oft unkontrolliert und impulsiv. Es fällt ihm schwer, sich auf gemeinsame Spiele oder Tätigkeiten einzulassen. In der Frühfördergruppe lernt er spielerisch und ohne Druck, sich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und auf andere Kinder zuzugehen. Ähnlich wie Mathias. Der Sechsjährige beschäftigt sich am liebsten alleine und spielt die schon vertrauten Spiele. Seine Entwicklung ist in allen Bereichen verzögert. Doch seit er an der Frühförderung teilnimmt, ist er viel offener geworden und hat sich gut entwickelt.

Inklusive Spielwiese für Kinder Die Kinderhilfe im Kreis Neunkirchen ist eine Einrichtung für interdisziplinäre Frühförderung. Sie hilft Kindern, die behindert oder von Behinderung bedroht sind. Die Unterstützung dauert oft bis zur Einschulung. Mit Hilfe von Herzenssache soll hier eine angrenzende Wiese zum Spielen eingerichtet werden, die es den betroffenen Kindern ermöglicht, Erfahrungen zu machen, die ihre Entwicklung fördern. Dabei spielen Geräte, die die motorischen Fähigkeiten fördern, eine besondere Rolle. Durch eine Vielzahl kleiner Übungs- und Trainingseinheiten werden Koordination, Gleichgewichtsempfinden, Grob- und Feinmotorik, Geschicklichkeit und Körperbeherrschung gefördert – Fähigkeiten, die die Chancen erhöhen, ein Gefühl für sich und die Umwelt zu entwickeln. Öffentliche Spielplätze mit standardmäßigen Geräten sind zu sehr auf die Bedürfnisse älterer Kinder ausgerichtet und reichen deshalb für die Frühförderung nicht aus.

In der näheren Umgebung der Kinderhilfe Illingen gibt es aber bisher nicht mal einen öffentlichen Spielplatz. Der nächste liegt in der Dorfmitte und ist für die Kinder schwer zu erreichen. Die inklusive Spielwiese, die sich der Verein wünscht, soll den betreuten Kindern optimale Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Herzenssache fördert das Projekt, weil es dem Gedanken der Inklusion Rechnung trägt, denn das Angebot wird auch allen Kindern und Familien in der unmittelbaren Nachbarschaft offenstehen. lebenshilfe-neunkirchen.de

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Saarlandweit: „Echt Klasse!“ Kindgerechte Ausstellung gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch Die Stiftung Hänsel und Gretel hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen. Für die Ausstellung „Echt Klasse!“ wurde ein Mitmachparcours zur Prävention von sexuellem Missbrauch entwickelt. Unter Anleitung eines geschulten Pädagogen erfahren Grundschüler in sechs Stationen, wie sie sich vor Übergriffen schützen und „nein“ sagen können. Das Konzept basiert auf folgenden Grundprinzipien: 1.) Mein Körper gehört mir. 2.) Ich kann mich auf meine Gefühle verlassen und ihnen vertrauen. 3.) Es gibt gute und schlechte Berührungen. 4.) Ich darf „nein“ sagen. 5.) Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. 6.) Ich darf Hilfe holen und darüber sprechen, auch wenn es mir ausdrücklich verboten wurde. 7.) Kein Erwachsener hat das Recht, mir Angst zu machen. Das Projekt startete im September 2011 in NordrheinWestfalen und soll Ende 2012 auch in der Region Karlsruhe eingeführt werden.

Keine Angst vor Übergriffen Moritz, Carl, Lena, Lena-Marie und Justus gehen in die vierte Klasse der Grundschule BübingenGüldingen. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin sprechen sie über das Thema sexuelle Übergriffe und Missbrauch und wie sie sich davor schützen können. Sie haben von der Ausstellung „Echt Klasse!“ gehört, den Film dazu gesehen und sie studieren die Prospekte. Wenn sie solche Geschichten hören, sind die vier sich einig, dass das nicht richtig ist: „Einmal bin ich alleine zur Oma gegangen und da ist mir ein Mann entgegengekommen und hat mich an den Popo gefasst und gesagt, dass ich das niemandem erzählen soll, sonst bekomme ich Ärger!“ Doch was tut man in so einer Situation? Wie reagiert man, wenn man so etwas nicht möchte? Moritz, Carl, Lena, Lena-Marie und Justus wollen das wissen, um sich im Fall der Fälle wehren zu können. Genau das wird in der Ausstellung „Echt Klasse!“ von der Stiftung Hänsel und Gretel kindgerecht vermittelt.

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Mit Hilfe von Herzenssache könnte „Echt Klasse!“ auch im Saarland gezeigt werden, das heißt damit sogar erstmals in einem ganzen Bundesland. Mit der Anschubfinanzierung wird ein neuer Mitmachparcours für das Saarland nachgebaut. Herzenssache übernimmt auch die Kosten, die Ausstellung an Schulen bekannt zu machen. Nach der zweijährigen Förderung wird die Stiftung Hänsel und Gretel gemeinsam mit „Nele“, dem durchführenden Projektpartner vor Ort, dafür sorgen, dass das Projekt für mindestens drei weitere Jahre im Saarland durchgeführt werden kann. haensel-gretel.de petze-kiel.de/klasse.htm

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Ottweiler: Klavier im Knast Vom Opfer zum Täter Der 18-jährige Dennis (Name geändert) hatte eine schwere Jugend: Mit dem Verlust des Vaters verlor der Junge sein Zuhause. Ausgrenzung und Gewalt prägten seine Kindheit. Im Alter von 13 Jahren wurde er von seinem Stiefvater beinahe bewusstlos geprügelt. Dennis war verzweifelt, wollte einfach dazugehören. Drogen und Einbrüche begleiteten den Alltag des Teenagers. Für Dennis beginnt eine Odyssee: Er landet immer wieder bei neuen Pflegeeltern und in Heimen, bis er schließlich in eine geschlossene sozialpädagogische Einrichtung in Polen kommt. Dort wird er erneut straffällig. Aufgrund der Vielzahl der registrierten Straftaten wird Dennis schließlich zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Die Strafe verbüßt er in der Justizvollzugsanstalt in Ottweiler. Die Teilnahme an dem geplanten Musikprojekt könnte ihm helfen, sein Durchhaltevermögen zu stärken und seine Freizeit – auch nach der Haft – sinnvoll zu gestalten.

Klavierunterricht für jugendliche Straftäter Die Justizvollzugsanstalt Ottweiler ist zuständig für den Jugendvollzug und den offenen Erwachsenenvollzug im Saarland. Von 250 Gefangenen sind hier etwa 110 Jugendliche. Die Jugendlichen werden während ihres Aufenthalts gezielt gefördert, sie haben hier die Chance, einen Schulabschluss nachzuholen und eine Ausbildung zu machen. Das geplante Projekt „Klavier im Knast“ ist keine Luxusveranstaltung, sondern Teil des pädagogischen Konzepts. An anderen Justizvollzugsanstalten für Jugendliche, z.B. in Wittlich, wurden ähnliche Konzepte bereits mit Erfolg durchgeführt. Das stetige Üben verlangt den Jugendlichen ein gehöriges Maß an Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und Frustrationstoleranz ab. Die jungen Straftäter sollen sich bei dem Projekt dazu verpflichten, bis zum Schluss ihrer Haftstrafe durchzuhalten, um die Gefahr eines „unverbindlichen Probierens“ zu

vermeiden. Das Erlernen eines Musikinstruments gibt ihnen wertvolle Impulse für ein Leben in Freiheit. Sie lernen zum Beispiel, wie sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Das Projekt startet zunächst mit einer kleinen Gruppe von fünf Jugendlichen, soll aber langfristig ausgebaut werden. Geplant sind wöchentliche Einzelstunden, unregelmäßige Gruppenstunden sowie kleinere Auftritte, um Erfolgserlebnisse zu schaffen. Damit die Jugendlichen ungestört üben können, sollen E-Pianos mit Kopfhörern angeschafft werden. Herzenssache unterstützt das Projekt bei der Anschaffung der notwendigen Grundausstattung sowie bei der Finanzierung des Honorars für den Klavierlehrer. Förderverein für Kunst und Kultur

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Saarbrücken: In jedem steckt ein kleiner Star Bundesweit dritthöchste Armutsquote Das Saarland hat bundesweit immer noch die dritthöchste Armutsquote. Der Kindertreff in der Moltkestraße liegt mitten in einem Brennpunktviertel in Alt-Saarbrücken. Hier leben kinderreiche Familien aus unterschiedlichsten Kulturen und Ländern, viele von Hartz IV, die meisten kurz vor oder unter der Armutsgrenze. Der Kindertreff ist an fünf Nachmittagen in der Woche für Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren geöffnet. Da kaum eine der Familien, die hier leben, es sich leisten kann, in den Ferien in Urlaub zu fahren, bietet der Kindertreff auch in den Schulferien ein abwechslungsreiches Programm. Der Kindertreff mit seinen Pädagogen ist für die Kinder in diesem schwierigen Milieu eine wichtige Anlaufstation mit Bezugspersonen, die ihnen Stabilität und Sicherheit geben. Shannon entdeckt, was in ihr steckt Shannon kommt seit einem Jahr regelmäßig ins Kinderhaus und saugt die vielen Angebote hier auf wie ein Schwamm. Der wissbegierigen und begeisterungsfähigen Zehnjährigen machen die Aktionen sichtlich Freude. Sie hat einen engen Bezug zu den Mitarbeitern, ist in der Kindergruppe aber wenig integriert. Sie vergleicht sich oft mit anderen Kindern und zieht dabei stets den Kürzeren. Typische Sätze von ihr sind: „Das können die anderen viel besser als ich“ oder „Ich wünschte, ich könnte auch so tanzen wie ...“ Dabei tanzt und singt Shannon gern, so wie viele Kinder in ihrem Alter. Für sie wären die geplanten Tanz- und Akrobatik-Workshops eine tolle Chance, ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

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Durch die knappen Mittel zu Hause können viele Talente der Kinder nicht gefördert werden. Ab kommendem Jahr sollen sie deshalb im Kindertreff in unterschiedlichsten Workshops die Möglichkeit erhalten, ihre Fähigkeiten auszuloten und sich auszuprobieren. Angeboten werden sollen Workshops zum Thema Tanzen, Artistik, Gesang und Bühnengestaltung. Jeweils im Dezember sollen die Ergebnisse aus allen Workshops während eines großen Festes den Eltern und Geschwistern präsentiert werden. Herzenssache möchte den Kindertreff dabei finanziell unterstützen. Kindertreff Alt Saarbrücken

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Ottweiler: „Schwarzlichttheater goes TV“ Sebastian springt über seinen Schatten Sebastian ist 18 Jahre alt und hat einen langen Leidensweg hinter sich. Als Kleinkind war er bereits auffällig, seine Entwicklung war verzögert, er hatte Sprachschwierigkeiten, bekam Frühförderung, Ergotherapie und Logopädie. Mit 15 Jahren wurde er am Herzen operiert, eine schwere Zeit für Sebastian. Durch die starken Beeinträchtigungen fehlt ihm das Vertrauen in sich selbst. Er fühlt sich oft zurückgesetzt und es fällt ihm schwer, seine Gedanken und Wünsche auszudrücken. Die Teilnahme an dem Theaterprojekt stärkt sein Selbstbewusstsein. Beim Theaterspielen lernt Sebastian neue Ausdrucksformen kennen und kann seine Ideen in die Choreografie einbringen. In den Proben zeigte sich bereits, dass sich seine Konzentrationsfähigkeit verbessert und das Basteln der Requisiten seine feinmotorischen Fähigkeiten fördert. Durch die rhythmische Umsetzung der Stücke lernt Sebastian, sein Arbeitstempo langsam zu steigern. Der Applaus und die positive Zuschauerresonanz berühren ihn sehr. So gewinnt er mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten.

sich über die Schulter schauen. Das Besondere beim Schwarzlichttheater ist, dass die Akteure hinter das Licht, die Requisiten und Kostüme zurücktreten, so dass sie ihre Hemmungen, sich vor anderen darzustellen, abbauen können. Selbst Kinder im Rollstuhl können von anderen Schülern geschoben und in das Spiel integriert werden.

Schon drei bühnenreife Shows Auf die Eric Carle-Schule, Förderschule Mainzweiler, gehen rund 80 Kinder mit geistiger und/oder schwerst-mehrfacher Behinderung. Seit 2008 nehmen ca. 30 Schüler und Schülerinnen im Alter von neun bis 20 Jahren an der AG „Schwarzlichttheater“ teil. Dabei treten die Jugendlichen in weißen Outfits bei besonderer Beleuchtung auf. Drei bühnenreife Shows wurden in den letzten Jahren auf die Beine gestellt, hauptsächlich mit Requisiten aus dem Privatbesitz der Lehrkräfte. Eine Grundausstattung stellte der Förderverein der Eric Carle-Schule zur Verfügung, einfache Requisiten bauten die Schüler im Werkunterricht selbst. Die Resonanz war enorm: Das Schülerinteresse stieg ebenso wie die regionale Popularität des Projekts. Die Aufführungen waren ein Erlebnis für Zuschauer und Akteure: zu Klängen von Elvis wird gerockt, Cowboys duellieren sich, Mönche lassen

Mit dem geplanten Projekt „Schwarzlichttheater goes TV“ sollen Szenen aus Filmen, Comics, Sportereignissen, Serien, Nachrichtensendungen etc. aufgegriffen und parodiert werden. Dafür werden technische Materialien, geeignete Kleidung sowie spezielle Requisiten benötigt. Ohne finanzielle Unterstützung ist der Ausbau des Projekts nicht möglich. Herzenssache möchte den Förderverein bei der Anschaffung der Ausstattung unterstützen. Förderverein der Eric Carle-Schule Mainzweiler e.V.

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Neunkirchen, Saarlouis, Saarbrücken: Raus aus der Opferrolle weder selbst Gewalt erlebt haben oder mit ansehen mussten, wie ihre Mütter Opfer von Gewalt wurden. Mit dieser Vorbelastung tragen sie ein erhöhtes Risiko, später selbst Täter oder Opfer von Gewalt zu werden. Durch eine Therapie, in der das Erlebte verarbeitet wird, wird dieses Risiko gesenkt. Doch die Wartezeiten bei Kinder- und Jugendpsychologinnen, die von der Krankenkasse bezahlt werden, sind lang. Mehr als ein Jahr bis zu einem ersten Termin warten zu müssen, ist keine Seltenheit. Wer früher Hilfe braucht, kommt bei freien Therapeuten schneller an die Reihe, muss die Therapiekosten aber aus der eigenen Tasche bezahlen.

Marie taut auf Marie ist zehn Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter vor der Gewalt des Vaters in ein Frauenhaus flüchtet. Ihre ganze Kindheit war geprägt von dem Erlebnis, dass ihr Vater ihre Mutter schlug. Das hat Spuren bei Marie hinterlassen: Sie entwickelte vielfältige Ängste, misstraute anderen Menschen, zog sich zurück und hatte Schwierigkeiten in der Schule. Erst dank einer intensiven Gesprächstherapie taute sie langsam wieder auf.

Die lange Wartezeit bei Kinderpsychologen verkürzen Die AWO-Frauenhäuser in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis sind die einzigen Frauenhäuser im Saarland. Sie bieten 55 Frauen und ihren Kindern einen Schutzraum, in dem sie sich neu orientieren können. Die meisten Frauen verfügen über wenig Geld und sind auf Arbeitslosengeld II angewiesen. In den meisten Fällen geht dem Umzug ins Frauenhaus eine lange Leidensgeschichte voraus, in der die Kinder ent-

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Durch Fördergelder von Herzenssache wäre es möglich, den Kindern in den drei Frauenhäusern der AWO Saarland sofort nach ihrem Umzug ins Frauenhaus durch eine freie Kinderpsychologin und eine Sozialpädagogin zu helfen. Die Therapie sowie gemeinsame Unternehmungen wie Klettern in der Halle und im Niedrigseilgarten, Kanufahren oder Naturerlebnistage sollen den Kindern darüber hinaus helfen, das Geschehene zu verarbeiten und wieder zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. AWO Frauenhäuser Saarbrücken, Neunkirchen, Saarlouis

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Förderprojekte 2011 im Überblick Titel

Projekt

Ort

1

„Wunderfitze“ machen Station im Krankenhaus

„Wunderfitze“ im Krankenhaus

Alle drei Bundesländer

2

„Rebound“ – Clever gegen Suff und Drogen

„Rebound“ – Clever gegen Suff und Drogen

Alle drei Bundesländer

3

„Ohne Moos nix los?!“

Forschungsprojekt Schulden und Konsumverhalten

Alle drei Bundesländer

4

Kinderturnen on Tour

Mobile Turnwelt

Alle drei Bundesländer

5

Ein Garten zum Durchatmen

Sinnesgarten für dauerbeatmete Kinder und Jugendliche

Kusterdingen

6

Wenn Papa zu viel trinkt

Weitere Gruppenangebote für „KISEL-Kinder“

Lörrach

7

Mit dem Rolli auf die Rampe

Erste inklusive Skate- und BMX-Bahn

Geislingen an der Steige

8

Die Ulmer Wortschatzpiraten

Leseförderung im „Ulmer Schülerladen“

Ulm

9

Gut geschützt vor Cybermobbing

Wie schützt man sich vor Cybermobbing?

Ludwigsburg

10

Eine Auszeit auf dem Bauernhof

Ferien für Familien mit schwerstbehinderten Kindern und deren Geschwistern

Güglingen

11

Mehr Spielraum zum Lernen

Gemeinsam was bewegen

Laupheim

12

„Radio Rio“ auf Station

Erweiterung des Kinderklinikradios

Stuttgart

13

Comics machen Lust aufs Lernen

Medienkompetenz durch Bildergeschichten

Eberbach

14

Inklusion – live und in Farbe

Inklusion – live und in Farbe

Höhn

15

Zur Probe in den Bunker

Unterwegs mit dem „Rockmobil“

Koblenz

16

Kein Zuckerschlecken – leben mit Diabetes

Schulungen und Mentorenprogramme für Kinder und Jugendliche mit Diabetes

Kaiserslautern

17

„Just for girls“ – nur für Mädchen Mehr Beratung für Mädchen im nördlichen Rheinland-Pfalz

Großraum Koblenz, nördliches Rheinland-Pfalz

18

„Respect“ ist hip

Trier

„Respect“ ist hip

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

19

Elias und der Rest der Welt

Netzwerk „Gemeinsam geht´s leichter“

Trier

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Vom Bautrupp zum Traumjob

Praxisprojekte fördern Berufsorientierung und Sozialkompetenz

Winterburg

21

Mehr Chancen durch Bewegung

Förderung für benachteiligte Kinder

Saarbrücken

22

Im Zelt zur Ruhe kommen

Ein besonderer Raum für Therapien und Gruppenangebote

Saarbrücken

23

In jedem steckt ein kleiner Star

In jedem steckt ein kleiner Star

Saarbrücken

24

Zweiter Start ins Berufsleben

Fahrradwerkstatt „STABIL wird mobil"

Homburg

25

„Männersache!“

Sozial engagierte Jungs

Saarbrücken

26

Heimkinder in Bewegung

Ausstattung Psychomotorikhaus

Saarbrücken

27

„Schwarzlichttheater goes TV“

„Schwarzlichttheater goes TV“

OttweilerMainzweiler

28

Früh übt sich!

Inklusive Spielwiese für Kinder

Illingen

29

„Echt Klasse!“

Kindergerechte Ausstellung gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch

saarlandweit

30

Klavier im Knast

Klavierunterricht für jugendliche Straftäter

Ottweiler

31

Raus aus der Opferrolle

Raus aus der Opferrolle

Saarbrücken

32

StreetCamp Stuttgart Happy end für junge Ausreißer

Anlaufstelle für Straßenkids

Stuttgart

33

Jasmine bricht Tabus zum Thema Aids

Aids-Prävention: Multiplikatorenprojekt für Jugendliche, Ausweitung auf Region Karlsruhe

Karlsruhe

34

Wieder lachen lernen in der Natur

Mentorenprogramme für psychisch kranke Kinder

Friedrichshafen

35

Antonia kann endliche ihre Wünsche äußern

Hightec als Alltagshelfer für Behinderte

Trier

36

Bildung statt „Küche – Kochen – Kinder“

Bildung statt „Küche – Kochen – Kinder“

Westerburg

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Tigerenten Club Förderprojekte 2012 Mukoviszidose e.V. Aachen Lothringer Straße 105 52070 Aachen

JuKi – Zukunft für Kinder und Jugendliche e. V. Rappenhof 74417 Gschwend

Lebenshilfe Kronach Innerer Ring 84/86 96317 Kronach

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Ansbach Flurstraße 19 91555 Feuchtwangen

Kinderhospiz Schwäbisch Hall e.V. Robert-Bosch-Str. 9 74523 Schwäbisch Hall

Sterntaler Hanau e.V. – Verein zur Unterstützung der Kinderklinik Hanau Am Bahndamm 8 63500 Seligenstadt

Deutscher Kinderschutzbund Bezirksverband Darmstadt e.V. Grafenstraße 31 64283 Darmstadt

Kinderhospiz Sterntaler e.V. A 3, 2 68159 Mannheim

Aktion Leberecht der Nassauischen Neuen Presse Bahnhofstraße 9 65549 Limburg

Kinder- und Jugendfarm e.V Ludwigstraße 120 63067 Offenbach

Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen Frondsberg Str. 51 72070 Tübingen

Deutsche Kinderkrebsnachsorge Stiftung für das chronisch kranke Kind Gemeindewaldstr. 75 78052 Tannheim

Kinder- und Jugendwerkstatt EIGEN-SINN gGmbH Badstr. 47 72250 Freudenstadt

Jugendring Lausitz Muskauer Straße 23a 02906 Niesky

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Kinderhospiz Dudenhofen Kettelerstrasse 17 67373 Dudenhofen

ZAK Zentrum für Arbeit und Kultur Nürnberger Straße 32 91126 Schwabach

Heidi Förderverein für krebskranke Kinder e. V. Reislinger Str. 67 38446 Wolfsburg

SLK-Kliniken Heilbronn GmbH Stiftungswesen und Fördervereine Am Gesundbrunnen 20 – 26 74078 Heilbronn

Arbeitskreis Ausländische Kinder Ulm Frauenstr. 134 89073 Ulm

Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden Bahnstraße 9c 65205 Wiesbaden

Diakonie Stetten Theodor Dierlamm Schule Schlossberg 30 71394 Kernen-Stetten

Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden Bahnstraße 9c 65205 Wiesbaden

Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V. Prittwitzstraße 48 89075 Ulm/Donau

Stationäres Kinder- und Jugendhospiz des Hospiz Stuttgart Stafflenbergstraße 22 70184 Stuttgart

Kita Zuckerborn Rathausplatz 3 54634 Bitburg

Caritas-Kinderdorf Marienstein Kinderdorfstr. 6 85072 Eichstätt

wünschdirwas e.V. Maarweg 165 50825 Köln

Ellywunschente Dommitzsch Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Torgau-Oschatz e.V. Platz am Mühltor 6a 04880 Dommitzsch

Kinder- und Jugendhaus Bexbach Am Sportpark 2 66450 Bexbach

Kinder-Hospizdienst Saar Saarbrücken Eisenbahnstraße 16 66117 Saarbrücken

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Kinder- und Jugendabteilung der Nachsorgeklinik Tannheim Gemeindewaldstraße 75 78052 Villingen-Schwenningen

Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen Justinus-Kerner-Straße 5 72070 Tübingen

Kinder- und Familienzentrum “Altes Rathaus“ Maichingen | Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Böblingen e. V. Sindelfingerstr. 14 71069 Sindelfingen

Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Gleueler Straße 48 50931 Köln

DIE CLOWN DOKTOREN E.V. Oranienstr. 23 65185 Wiesbaden

Jugendhaus Herrenberg Schießmauer 29 71083 Herrenberg

Kinderhaus Blauer Elefant Landau Rolf-Müller-Straße 15 76829 Landau

Platte Obdachlosenhilfe Dammstraße 10 55411 Bingen

Oberschwaben Klinik GmbH St. Elisabeth Abt. f. Kinder- und Jugendmedizin Lachmuskel Klinik-Clowns Nikolausstr. 10 88212 Ravensburg

Die Clown Doktoren E.V. Oranienstr. 23 65185 Wiesbaden

Henri-Thaler-Verein Friedrichstr.12 58256 Ennepetal

Kinder- und Jugendhospiz Balthasar Maria-Theresia-Str. 30a 57462 Olpe

Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt Komturstr. 3 60528 Frankfurt/Main

Deutsche Kinderkrebsstiftung Waldpiraten-Camp Promenadenweg 1 69117 Heidelberg

Tafel Taunusstein Gartenfeldstr. 15 65307 Bad Schwalbach

Schloss Stutensee Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe 76297 Stutensee

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Björn Schulz Stiftung Wilhelm-Wolff-Strasse 38 13156 Berlin

Die Homburger Tafel e.V. Inastraße 1 66424 Homburg

aktion benni & co. e.V. Nikolaistr. 2 44866 Bochum

Kinder- und Jugendhaus Funk gGmbH Westerwaldstraße 3 65594 Runkel

Deutsche Kinderkrebsstiftung Waldpiraten-Camp Promenadenweg 1 69117 Heidelberg

“Zukunft Kind“-Förderkreis Friedhofstraße 5 77948 Friesenheim

Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Göppingen Johannesstr.1 73066 Uhingen

Therapiezentrum Iven Neumühleweg 9 72270 Baiersbronn

Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V Frondsbergstraße 51 72070 Tübingen

Diakonissen-Stiftungskrankenhaus Klinik für Kinder und Jugendmedizin Hilgardstraße 26 67346 Speyer

REHA – Westpfalz Zentrum Förderschule für Körperbehinderte und Frühförderung Langwiedenerstraße 12 66849 Landstuhl

Diakonie Stetten Theodor Dierlamm Schule: Schlossberg 30 71394 Kernen-Stetten

Jugendhilfezentrum Raphaelshaus Krefelder Str. 122 41539 Dormagen

Begegnungen e.V. Eberhardstr. 3 70173 Stuttgart

Hilfe für kranke Kinder e.V. Hoppe-Seyler-Straße 1 72076 Tübingen

Ev. Freikirchliche Gemeinde Worms Eckenbergstr. 52 67549 Worms

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Kinderhospiz Löwenherz Plackenstraße 19 28857 Syke

Sterneninsel e.V. Rosenplatz 18 72270 Baiersbronn

Kinder- und Jugendabteilung Nachsorgeklinik Tannheim Gemeindewaldstr. 75 78052 Tannheim

Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e. V. Komturstraße 3 60528 Frankfurt/Main

Förderverein der Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret Dieburger Str. 31 64287 Darmstadt

Lebenshilfe Donau-Ries Assistenz GmbH für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Baldinger Straße 34/36 86720 Nördlingen

Förderkreis Krebskranke Kinder Stuttgart e.V. Herdweg 15 70174 Stuttgart

Hilfe für kranke Kinder e.V. Hoppe-Seyler-Straße 1 72076 Tübingen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wünschdirwas e.V. Maarweg 165 50825 Köln

Kreisjugendring Rems-Murr e.V. Marktstraße 48 71572 Backnang

Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. c/o Olgahospital Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Germersheim e. V. Waldstraße 5 76726 Germersheim

Diakonisches Werk Stadtverband Hannover ProMigration Burgstraße 8–10 30159 Hannover

Förderverein der Schmiechtalschule und Schmiechtalkindergarten e.V. Schule und Kindergarten für behinderte Kinder Rosenstraße 27 89584 Ehingen

Deutscher Kinderhospizverein e.V. Bruchstr. 10 57462 Olpe

Die Arche e.V. Potsdam/Drewitz Oskar-Meßter-Str. 2 14480 Potsdam“

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Berichte und Aktionen der Weihnachtskampagne 2012 im Überblick SWR – HÖRFUNK SWR1 BW

26.11. – 26.12.: Berichterstattung / Trailer / Wunschkonzerte am 9.12. + 26.12.

SWR4 BW

Ab 1.12.: Berichterstattung / Trailer / Wunschkonzert am 22.12.

SWR1 RP

3.12. – 16.12.: Berichterstattung / Trailer / Wunschkonzerte am 25. + 26.12

SWR4 RP

Ab 1.12.: Berichterstattung / Trailer

SWR1 – Der Abend

7.12.: Gespräch mit Gitta Haucke und abendfüllendes Programm mit Herzenssache-Themen parallel zur Live-Sendung

SWR 3

Ab 1.12.: Berichterstattung / Drops / Gespräche mit Promis

DASDING

Ab 1.12.: Berichterstattung / Drops

SWRinfo

5.12.: Was bríngt das Ehrenamt der Herzenssache?

SWR – FERNSEHEN Adventskalender

Vom 1.12 – 24.12 Trailer über 24 Herzenssache-Projekte

Kaffee oder Tee

Ab dem 26.11. – 14.12. Versteigerung von GaymannZeichnungen / 7.12. Schalte zur Vorbereitung der Gala / 28.12. Gute Reise nach Gschwend zum „Circus Pimparello“

Landesschau RP:

Ab 1.12. Berichterstattung / 7.12.: Schalte zur Vorbereitung der Gala

Landesschau BW

Ab 1.12. Berichterstattung / 7.12.: Schalte zur Vorbereitung der Gala

Landesschau aktuell RP

7.12.: Hinweis auf die Gala

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

Landesschau aktuell BW

7.12.: Hinweis auf die Gala

MINITZ

Berichterstattung

Herzenssache – der große Abend

7.12.: Live-Sendung aus der „Alten Lokhalle“ in Mainz mit Martin Seidler und Anette Kraus

SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK SR1

1. Advent: Wunschkonzert / Berichterstattung

SR3

2. /3. /4. Advent: Wunschkonzerte / Trailer / Gesprächsgäste

Wir im Saarland

7.12.: Thema Herzenssache

Aktueller Bericht

Ab 1.12. Berichterstattung / 7.12.: Hinweis auf die Gala und live-Schaltung zu Michael Friemel in der Dinner-Show im Spiegelpalais in Saarbrücken

INTERNET SWR.DE

Livestream der Gala

SR online

Livestream der Gala

Herzenssache.de

Aktuelle Berichterstattung

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Geschäftsbericht 2012 | Herzenssache e.V.

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