Generation mobil Ihre Umsetzung und wohin die Entwicklung von Geo- Apps führt. Seiten 5 bis 8

July 16, 2021 | Author: Erich Schmitt | Category: N/A
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Angezapft

Die Tankstellen-Apps ­speisen ihre Daten jetzt von der Markttrans­ parenzstelle. | SeitE 6

BricsCAD

Precision Farming

Das CAD-Programm scheint auf dem Vormarsch zu sein. Eine Marktanalyse.

Wie GPS und Co. die Arbeit der Landwirte beeinflussen. | SeitEn 2 und 3

| SeitEn 14 und 15

Ausgabe 7/13 – 4. November 2013

Software & Anwendungen Apps für das Netz: Was für den Touristen die Reise-App ist, ist für den Netzbetreiber die gotolisten-Utility-App. | Seite 5

Apps für die Stadt: Durch Server-basiertes Rendering passen 3D-Stadtmodelle auf das Smartphone. | Seite 7

Daten & Datenmanagement Bau auf dem Land: Tiefbaulösung CARD/1 stellt die Tools für den Ausbau des Dreiecks Havelland. | Seite 9

Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50

Generation mobil Ihre Umsetzung und wohin die Entwicklung von GeoApps führt. Seiten 5 bis 8

Das Flugzeug GEOSTAR kombiniert ein Laserscanning- und ein Photogrammetrie-System. | Seite 16

„Mobile Unternehmenslösung – mehr als Apps“ so lautet in deutscher Übersetzung ein aktuelles Positionspapier des BVDW. Dessen Kernaussage: Mobile Lösungen zu realisieren, ist eine komplexe Aufgabe, deren Konzeption und Umsetzung nicht einfach „nebenbei“ von der IT-Abteilung erledigt werden kann. Apps sind zwar schnell programmiert und installiert, doch sie verschleiern eine grundlegende Anforderung: B2B-Apps benötigen als Basis eine leistungsfähige Backend-

Forschung & Entwicklung

Agritechnica 2013

Bau auf hoher See: Für den Anschluss von OffshoreWindparks wird ein RTK-Positionierungsdienst aufgebaut. | Seite 10

Hardware & Technologie Systeme in der Luft:

Vögel auf dem Sprung: Satelliten-Sender sollen dabei ­helfen, mehr über Kuckucke herauszufinden. | Seite 17

Unternehmen & Märkte Aufbau im Pott: Der „Kleine Atlas Metropole Ruhr“ veranschaulicht den Strukturwandel im Ruhrgebiet. | Seite 18

Abbau im Alter: Difu-Studie schlägt Alarm in Bezug auf den Zustand der 67.000 k­ ommunalen Brücken in Deutschland. | Seite 20

Architektur. Viele Beispiele zeigen aber, dass eine solche Grundlage gerade bei der Öffentlichen Hand nicht gegeben ist. Es scheitert oftmals schon an der internen Organisation der zuständigen Ämter. Neuartige Möglichkeiten, Schäden im öffentlichen

Raum via App zu melden, verlaufen daher vielerorts im Sand des Verwaltungsbetriebs. Mit anderen Worten: Geordnete, standardisierte Geschäftsprozesse sind notwendig, um Apps in den Verbund übergreifender Prozesse zu integrieren.

Der BVDW indes beschreibt die App als sichtbares Frontend, während die darunter liegende Software-Architektur das übergreifende Geschäftsprozessmanagement regelt. Das ist eine unternehmensweite beziehungsweise verwaltungsübergreifende Aufgabe. „Neben technischen und rechtlichen Fragestellungen müssen die Erwartungen der Mitarbeiter bei einem MobileStrategie-Projekt gleichberechtigt betrachtet werden“, heißt es beim BVDW. Klar wird insgesamt, dass die heutige Technik die Potenziale ausschöpfen kann, die das mobile Business seit Jahren verspricht. Besonders für Netzinformationen und die 3D-Visualisierung werden durch die Apps interessante Möglichkeiten greifbar.

Nachbericht zur Intergeo 2013

IT auf dem Feld Die Fachmesse für Landtechnik „Agritechnica“ öffnet am 12. November in Hannover seine Pforten. Dass dort die Verschmelzung von Elektronik, Satellitensensorik und Software zunehmend ein Thema ist, zeigt die Bandbreite der ausgestellten Lösungen. Sie reicht vom Roboter-Einsatz im Pflanzenbereich bis hin zur GPS-gesteuerten Teilflächenbewirtschaftung.  Seite 2

Intergeo: Stabile Besucherzahlen Nach Angaben der Veranstalter, der DVW Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, fanden in diesem Jahr 16.000 Besucher aus 80 Ländern den Weg zur Intergeo, die dort 505 offiziell

Nachrichten

gelistete Aussteller vorfanden. Damit lag die Besucherzahl im Mittelfeld der vergangenen Jahre, die Kritiken von Seiten der Aussteller sind aber in diesem Jahr sehr gut, besonders was die zunehmende Internationalität der Besucher angeht. Allgemein fand die Messe eine sehr gute Resonanz. Wie immer sind die Geodäsie-Anbieter äußerst zufrieden. Auch die GIS-Anbieter, traditionell etwas kritischer eingestellt, sehen ihre Ziele in diesem Jahr erreicht. Fortsetzung Seite 11

Straßen-Geo-Innovationspreis 2014

Intergraph: Europamanager abberufen

infas geodaten: Geschäftsleitung erweitert

Der Geschäftsführer von Intergraph SG&I Deutschland und S­ enior Vice President Intergraph SG&I EMEA, Dr. Horst Harbauer, ist Ende Oktober überraschend a­ bberufen und beurlaubt worden. Horst Harbauer, der dem Unternehmen fast 25 Jahre angehörte, wurde mit sofortiger Wirkung von seinen ­Aufgaben entbunden. Dies bestätigte auf Nachfrage hin die Firma ­Intergraph gegenüber Business Geomatics. Zu den Hintergründen dieser Entwicklung wollte das Unternehmen keine weitere Stellungnahme abgeben. Derzeit hat Derek Ireson die Position als Vice President EMEA kommissarisch übernommen. Die Geschäftsführungsstelle von Intergraph Deutschland soll in Kürze intern besetzt werden.

Dem Geschäftsführer von infas ­geodaten, Thomas Brutschin, wird ­Anke Weslowski als Prokuristin zur Seite gestellt. Die Leiterin des Sales- und Marketing-Services wird sich zusammen mit Brutschin um alle betrieblichen Aktivitäten wie etwa Einkauf, Produktion oder Vertragsverhandlungen kümmern. Die studierte Diplom-Geographin ist seit 15 Jahren im Unternehmen, baute seit 2002 kontinuierlich den Bereich Sales Support aus und ist aktuell als Leiterin für den gesamten Sales- und Marketing Service verantwortlich. Georg Herbrand, der im April dieses Jahres die GeschäftsführerPosition übernommen hatte, war bereits im August wieder aus dem ­Unternehmen ausgeschieden.

microm: Führung erneuert

Innovative Projekte gesucht

Rolf Küppers (r.) wird zum 1. Januar 2014 neuer Geschäftsführer von microm. Er löst damit Klaus Hassel ab, der in den Ruhestand verabschiedet wird. Küppers ist zukünftig für Entwicklung, Vertrieb und Marketing verantwortlich. Gemeinsam mit Walter Erlenbach, weiterhin Geschäftsführer, verantwortet er auch die strategische Weiterentwicklung. Verstärkung wird die microm-Führungsetage durch Dirk Lohoff (l.) als Mitglied der Geschäftsleitung, der vor allem den Vertrieb unterstützen soll. Lohoff war bisher Leiter Sales & Business Management bei infas geodaten in Bonn.

Der neue Wettbewerb „Straßen-Geo-Innovationspreis 2014“ ist eine gemeinsame Initiative dieser Zeitung und der sig Media stellvertretend als Veranstalter des Straßen-Geo-Kongresses 2014. Ziel des neuen Wettbewerbs ist es, innovative Projekte und Anwendungen aus dem Bereich Straßen und Geo­informationen auszuzeichnen, die als Beispiele für andere potenzielle Anwender dienen können. Prämiert werden realisierte Lösungen beziehungsweise Projekte aus dem behördlichen oder privatwirtschaftlichen Umfeld, die besondere Innovationen in der Beschaffung, Erfassung, Nutzung und Inwertsetzung von Geoinformationen in Bezug auf die Straße und den Straßenraum zeigen. Reine Forschungsprojekte sind dagegen von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Begutachtung und Prämierung erfolgt durch ein ausgewähltes Fachgutachtergremium. Die Preisvergabe erfolgt auf dem StraßenGeo-Kongress 2014 am 29. und 30. April 2014 in Münster.  www.strassen-geo-kongress.de

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2 Schwerpunkt

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

Geotechnologien in der Agrarwirtschaft www.business-geomatics.com

Elektronik für den Acker Agritechnica 2013: Hersteller von GPS- und GIS-Technologien wollen Praxis­ tauglichkeit von Precision und Smart Farming unter Beweis stellen.

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die stark auf der Echtzeitlokalisierung durch Satellitennavigation, der virtuellen Kartierung von Anbauflächen sowie auf der hochintegrierten Sensorik beruhen. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass automatisiert nur so viel Dünger aufgebracht wird, wie die jeweilige Teilfläche aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit benötigt. Obwohl in den letzten Jahren insbesondere in Deutschland die Technik nur sehr langsam in die Praxis vorgedrungen ist, arbeiten die Anbieter nachhaltig daran, die Nutzer über die potenziellen Vorteile aufzuklären. Experten und Industrieunternehmen sind einhellig davon überzeugt, dass Precision Farming auch in den teils kleinteiligen Strukturen der deutschen Landwirtschaft auf breiter Ebene Fuß fassen wird. Zwar betonen wissenschaftliche Untersuchungen, dass hochgradig vernetzte Systeme mit hohem Automatisierungsgrad zukünftig nur in wenigen Betrieben implementiert werden, der globale Preisdruck bei Nahrungsprodukten und insbesondere die geforderte Rückverfolgbarkeit von Ernte- und Anbauprozessen sorgen allerdings dafür, dass auch kleinere Betriebe nicht mehr um den integralen Einsatz moderner High-Tech-Systeme umhinkommen. Heute sind lediglich einzelne GPS- oder Photogrammetriebasierte Verfahren für Ertragskartierung oder Flächenvermessung etabliert. Dementsprechend hoch ist die Bandbreite der auf der Agritechnica gezeigten Lösungen. Sie reicht vom Roboter-Einsatz im Pflanzbereich bis hin zur GPS-gesteuerten Teilflächenbewirtschaftung. In Hannover steht nicht nur, wie bei den letzten Terminen der zweijährigen Messe, die pure Leistungsschau im Fokus, die Anbieter wollen auch die nötige Praxistauglichkeit der Technik nachweisen. Untersu-

chungen des Marktangebots vor fünf bis zehn Jahren hatten noch ergeben, dass die Lösungen schwer bedienbar, kompliziert und teilweise auch an den konkreten Marktbedürfnissen vorbei entwickelt wurden. In der Folgezeit etablierte sich jedoch eine engere Ver-

ESA / John Deere

Wenn die Agritechnica am 12. November in Hannover startet, könnten die marktbedingten Vorzeichen nicht besser sein. Zuletzt konnten Umsatzrekorde in der Agrartechnik vermeldet werden. Die Produktion der deutschen Hersteller von Landmaschinen werde im laufenden Jahr um 7,7 Prozent gegenüber dem schon recht starken Vorjahr auf ein Volumen von 8,2 Milliarden Euro wachsen, verkündete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im September. „Die europäische Landtechnikindustrie befindet sich in einem Höhenflug“, sagte VDMA-Geschäftsführer Bernd Scherer. Dass auch 2014 mit einer weiterhin stabilen Entwicklung gerechnet werden könne, sei nicht unwahrscheinlich, so Scherer. In den ersten sechs Monaten von 2103 habe es alleine bei den Traktoren ein Umsatzplus von 14 Prozent gegeben. Dementsprechend gut ist die Stimmung im Vorfeld der weltgrößten Agrar-Messe, die auch dieses Jahr wieder voll ausgebucht ist und 2.700 Aussteller aus 47 Ländern erwartet. So sehr die Landtechnik jedoch im Fokus steht, verschieben sich die Schwerpunkte bei den Innovationen. Nicht mehr Mechanik oder Motorkraft bestimmen die Innovationen, sondern die Verschmelzung von Elektronik, Sensorik und Software. Sie sorgen für zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen, damit Landwirte effizienter, präziser, umweltschonender und kostensparender arbeiten können. Zwar wird das Innovationsbudget der Hersteller stark durch die Erfüllung der strengen Abgasnormen für den Schadstoffausstoß belastet, die eigentlichen Potenziale für die Prozessoptimierung liegen aber in der intelligenten Vernetzung der Systeme. Dafür hat sich der Begriff des Precision Farming beziehungsweise des Smart Farming ausgebildet. Sie bezeichnen Systemansätze,

Die Zukunft in der Landwirtschaft: Auch kleinere Betriebe werden nicht mehr um den integralen Einsatz von modernen High-Tech-Systemen ­umhinkommen. bindung von Entwicklung und Endnutzern, sodass Marktexperten nun eine Phase der größeren Verbreitung des Precision Farming prognostizieren. Der Markt erwartet außerdem, dass politische Rahmenbedingungen noch verbessert werden (Vereinheitlichung von Regularien auf EU-Ebene) und dass Investitionen in High-tech-Systeme nachhaltiger gefördert werden (Verbesserung des Innovationsklimas). Technisch gesehen sind in den letzten Jahren viele Hindernisse überwunden worden. Für die Fahrzeugkommunikation sorgt etwa ISOBUS, der dazu in der Lage ist, die Kommunikation zu standardisieren und so bestehende elektronische Insellösungen zu überwinden. Traktor und Gerät können einfach miteinander „sprechen“, schließlich ermöglicht ISOBUS Kommunikation in beide Richtungen. Geräte werden einfach per Stecker verbunden. Demnach erwartet man von ISOBUS, dass damit der Einsatz von Elektronik auf dem Traktor – dem immer noch viel Skepsis von Landwirten entgegengebracht wird – nachhaltig vereinfacht wird und so die Akzeptanz steigt. Auf der Agritechnica 2009 wurde erstmalig das ISOBUS-basierte „Traktor-Implement-Management“ (TIM) System vorgestellt, bei dem ein Ladewagen die Fahrgeschwindigkeit des Traktors in Abhängigkeit von der Schwadstärke regelt. „ISOBUS-basierte GPS- und TIM-Anwendungen zur Steuerung und Regelung von Arbeitsprozessen bis hin zu vollautomatischen Lösungen begegnen uns in nahezu jeder Landmaschine“, sagt Professor Karlheinz Köller, Universität Hohenheim. Die Bedienung komplexer HighTech-Landmaschinen stelle höchste Anforderungen an das Bedienpersonal. Um die Bedienung einer derartigen Maschine auch außerhalb der Einsatzzeiten online am PC zu trainieren, gehören daher erstmalig OnlineSimulatoren zum Messeangebot. Ähnlich wie bei einem Flugzeugpiloten werden Schulung und Training für das Einsatzverhalten an der Maschine als

wichtig bewertet. „Ohne Training und Weiterbildung des Bedienpersonals bleibt das Potenzial des technischen Fortschritts nur Theorie“, so Köller. Die digitale Revolution hält also Einzug in der Landwirtschaft, was auch an der zunehmenden Nutzung von Smartphones zu sehen ist. Die mobilen Helfer dienen dazu, Daten digital

zu erfassen, Abrechnungen zu erstellen oder Auswertungen und Berechnungen vorzunehmen. Auf diese Weise ergänzen sie Applikationen für Funktionstests und Maschinendiagnose. An dieser Stelle gibt es, so Köller, auch Ansätze zur Feldnavigation auf mobilen Geräten.  (sg) www.agritechnica.de

Innovationsmotor GPS An GPS geht nichts mehr vorbei Das GPS-Satellitensignal ist seit seiner Freischaltung im Jahr 2000 aus der Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Es sorgt dafür, dass Verfahren wie Pflügen, Säen oder Düngen optimiert werden, ebenso werden damit Fahrgassen angelegt. Neue Systeme ermöglichen es, dass Spurweiten, Spurbreiten und Fahrgassenrhythmen einfach am Bedienterminal ausgewählt werden können. Neuartige Systemansätze Weltneuheit dieses Jahr ist eine vollautomatische Online-Messung der Düngerverteilung inklusive Einstellung eines Scheibendüngerstreuers auf die vorliegende Düngersorte und gewünschte Arbeitsbreite. Gepaart mit intelligenten Mappingsystemen kann so vollautomatisch die Düngerverteilung je nach Bodensubstanz gesteuert werden. Gleichartige Konzepte gibt es auch für Bewässerungssysteme, die beispielsweise bei Reihenkulturen (wie etwa Mais) Feuchtigkeit messen, die Werte an einen Zentralrechner übermitteln und so für eine standort- und pflanzenspezifische Bewässerungsplanung sorgen. Präzision gefordert Für Precision Farming ist ein sogenanntes RTK erforderlich, also ein Real Time Kinematik System, bei dem das GPS-Signal auf eine Zentimetergenauigkeit gebracht wird, um so die Landtechnik präzise zu steuern und zu positionieren. Hochgenaue RTK-

Systeme sorgen für eine Genauigkeit der Lokalisierung von zwei Zentimetern. Anbieter wie John Deere gehen davon aus, dass RTK nicht nur auf Traktoren, sondern auch auf Anbaugeräten angebracht werden. Schlepper und Anbaugerät kommunizieren dabei eng miteinander. So könne das Anbaugerät je nach Auslastung beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit des Traktors diktieren. Mehr Produktivität durch weniger Überlappung Werden Bodenunterschiede, Wasserverfügbarkeit und Kleinklima kleiner Flächen innerhalb von Ertragskarten dokumentiert, können Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz ortsbezogen angepasst werden. Zudem sorgt die Vermeidung von Überlappung für eine größere Produktivität der Maschine. Wachsende Bevölkerung Den Hintergrund dazu bilden Anforderungen an die Effizienz. Um die wachsende Weltbevölkerung mit landwirtschaftlichen Rohstoffen zu versorgen, sind jedoch nicht genügend Agrarflächen verfügbar. Ein Weg, dieser weltpolitischen Herausforderung zu begegnen, ist die Vergrößerung der Produktivität bestehender Flächen mithilfe moderner Landmaschinentechnik. Experten gehen davon aus, dass die Erträge mit satellitengestützter Positionierung pro Fläche im Bestfall verdoppelt werden können.

Geotechnologien in der Agrarwirtschaft

Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

Ausschüsse der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) haben aktuelle Ergebnisse aus ihrer Facharbeit in neuen Merkblättern zusammengetragen. Dazu gehört auch das Merkblatt 388 „Satellitenortungssysteme (GNSS) in der Landwirtschaft“. Unter der Federführung von Dr. Patrick Ole Noack von der Hochschule in Triesdorf und ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens geo-konzept hat der Ausschuss für Arbeitswirtschaft und Prozesstechnik den aktuellen Stand der Technik resümiert.

John Deere: Neue Services

Karte gezeigt. Vor allem sollen die Vertriebspartner einen maschinennahen Service gleichermaßen besser und kostengünstiger anbieten können. Mit dem John Deere Display-Fernzugriff (RDA) kann der Vertriebspartner beispielsweise das GreenStar 3 2630 Display in der Kabine betrachten und dem Fahrer helfen, die Traktor- und Anbaugeräteinstellungen zu korrigieren.

Spezielles Forum Mit dem Special „Smart Farming“ in Halle 17 bietet die DLG auf der Agritechnica 2013 mit Ausstellern sowie Partnern aus Wissenschaft, Beratung und Praxis eine einzigartige Orientierungsplattform dafür, wie moderne Systeme auch herstellerübergreifend funktionieren, was bereits praxisreif ist und was in Zukunft erwartet werden kann.

John Deere

Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen John Deere seine FarmSightStrategie vorgestellt, die aus drei grundlegenden Elementen besteht: den Maschinen, AMSPräzisionslandwirtschaftslösungen und Dienstleistungen der Vertriebs­partner. Neu ist nun mit MyJohnDeere.com ein Webportal, auf dem Kunden Zugriff auf maschinen- oder betriebsrelevante Programme bekommen. Dort wird neben verschiedenen Anwendungen, auch der aktuelle Standort und der Arbeitsfortschritt einzelner Vernetzter Kreislauf: Mithilfe der Komponenten des FarmMaschinen auf einer Sight-Systems sollen Ausfallzeiten reduziert werden.

Rendez-vous der Landmaschinen Das Projekt ­marion untersuchte, wie Ernte­fahrzeuge in der Landwirtschaft besser ­aufeinander abgestimmt werden können. So sollen die Transportarbeiten optimiert werden.

Zum Projekt-Abschluss demonstrierten die Landmaschinen die Überladung der Ernte. Dieser Prozess soll künftig noch weiter automatisiert werden.

Der Transport ist ein essentieller Bestandteil der täglichen Arbeit von Landwirten. Wege und Abläufe müssen bei der Ernte geplant werden. An dieser Stelle setzt das Projekt marion an, das die Abkürzung für „mobile autonome, kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten“ ist. Die Beteiligten vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und den Unternehmen CLAAS, STILL und ATOS C-LAB entwickelten darin neue Planungssysteme für solche Maschinen. Eines der Testfelder war die Landwirtschaft. Drei Jahre haben die Entwickler daran gearbeitet, um aus einzeln zu bedienenden Maschinen einen „teamfähigen“ Fuhrpark zu machen. Das sehen die Beteiligten als Schlüssel zu einer höheren Produktivität und folglich einer effizienter umgesetzten Wertschöpfungskette. Beim Abschlusssymposium des Projektes wurde das entwickelte Planungssystem anhand einer typischen Erntesituation vorgeführt. Schauplatz war das Testgelände in der Nähe des Stammwerks des Maschinenherstellers CLAAS in Harsewinkel.

Speziell im Fokus des Konzeptes waren die aufeinander abgestimmten Fahrrouten für Mähdrescher und Überladefahrzeug. Sie treffen sich am sogenannten Rendez-vous-Punkt. Der Begriff hat sich auch in der Raumfahrt etabliert. Dort beschreibt er das Zusammentreffen zweier Flugkörper im All, etwa wenn ein Raumschiff an eine Raumstation andockt. Für die Landmaschinen geht es aber vor allem um den richtigen Zeitpunkt zum Überladen der Ernte an diesem Rendez-vous-Punkt. Dabei spielen Füllstände, bereits abgeerntete Flächen, schwankende Erträge, Position und Geschwindigkeit der Maschinen eine Rolle. Das Planungssystem berechnet aufgrund dieser Angaben den optimalen Rendez-vousPunkt. Denn es kann sein, dass der Ernteertrag innerhalb eines Feldblocks variiert. „Stehen die Halme beispielsweise dichter, ist der Korntank schneller gefüllt als noch vor wenigen Minuten angenommen“, erklären die Projektteilnehmer. Die Feinabstimmung erfolgt dabei automatisch und ohne Eingriff der Fahrer. Nachdem das Überladefahrzeug auf der optimalen Fahr-

CLAAS KGaA

DLG: Merkblätter zu Satellitenortung

route zum Rendez-vous-Punkt geführt wurde, kann der Korntank während der Fahrt abgetankt werden. Die Fahrer selbst haben währenddessen mit der Steuerung der Fahrzeuge nicht viel zu schaffen, sie halten GPS-gestützt ihre Route. Dabei werden die Fahrer ständig über die geplanten Vorgänge informiert und können so jederzeit in den Prozess eingreifen. Das C-LAB war im Projekt marion im Wesentlich dafür zuständig, Informations- und Kommunikationsarchitektur zu modellieren und konzeptionieren. Es sollten die relevanten Prozesse, Datenflüsse und Datenmodelle durchgängig erfasst werden. In den nach diesen Maßgaben entwickelten Demonstratoren fließen Prinzipien der Künstlichen Intelligenz und verschiedene Softwaremodule zusammen. Dazu werden insbesondere der Einsatz von Open Services Gateway initiative (OSGi) unter Echtzeitanforderungen sowie effiziente echtzeitfähige Kommunikationsprotokolle untersucht. www.dfki.de www.c-lab.de www.atos.net Anzeige

Neues auf der Agritechnica

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4 Geotechnologien in der Agrarwirtschaft

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

Reporting-Tool für Agrarflächen Über 77 Prozent der Fläche der EU werden für die Landwirtschaft genutzt. Rund zwölf Millionen Landwirte arbeiten nach Angaben der Europäischen Kommission darauf. Für die EU stellt die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) daher eine wichtige Säule im Alltagsgeschäft in Brüssel dar. Weil jedes Jahr ein großer Teil des EU-Haushaltes in die Subventionsprogramme für die Landwirtschaft fließt, ist die Förderungspolitik im Speziellen ein sensibler Bereich. Um die Förderungsanträge zu erstellen und zu überprüfen, ist aufgrund der Verordnung der EU seit 2005 ein sogenanntes „Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem“ (InVeKoS) erforderlich. Ein solches Fachinformationssystem bildet die Schnittstelle für die digitalen Anträge, die die Landwirte für ihre Felder einreichen, und die Überprüfungswerkzeuge der zuständigen Behörden und Ministerien. In diesem Umfeld hat sich die Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung (GDV) positioniert. Die Firma aus Ingelheim in Rheinland-Pfalz hat sich auf GIS-Fachanwendungen spezialisiert, die sich rund um

die landwirtschaftliche Parzelle und die Fördermittelverwaltung drehen. Das Java-API GDV-MapBuilder ist das Herzstück des Firmenportfolios. Auf dessen Basis lassen sich spezialisierte Lösungen wie jüngst die Anwendung OTSC-Reporter entwickeln. Die GDV stellte diese Software auf der Intergeo in Essen erstmals vor. Die Anwendung deckt sämtliche Verfahren ab, die rund um die von der EU geforderten VorOrt-Kontrollen von landwirtschaftlichen Flächen erforderlich sind. Zu den Pionier-Anwendern gehört das Bundesland Hessen. Das Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (HMULV) setzt seit dem Aufbau seines InVeKoS im Jahr 2002 Technologie aus dem Hause der GDV ein. Besonders mit ihrem Lizenzmodell von GDV-MapBuilder überzeugte die GDV damals. Das Modell erlaubt dem Ministerium eine vergleichsweise kostengünstige Installation von GIS-Fachanwendungen auf einer beliebigen Anzahl von Rechnern. Einen wichtigen Teil des InVeKoS machen die Verfahren der sogenannten

ETS-Reporter ETS-Reporter ergänzt das Lösungsportfolio der GDV. Auch diese Fachlösung basiert auf dem GDV-MapBuilder und stellt gewissermaßen die Qualitätsprüfung des Systems zur Identifizierung landwirtschaftlicher Parzellen (LPIS: Land Parcel Identification System) dar, das im InVeKoS eingesetzt wird. Nach Angaben von GDV-Geschäftsführer Thomas Riehl nutzen es derzeit zehn EU-Zahlstellen. Dazu gehören neben acht deutschen

Bundesländern auch zwei Länder außerhalb Deutschlands: Das Dänische Ministerium für Nahrung, Landwirtschaft und Fischerei sowie die Behörde für landwirtschaftliche Restrukturierung und Modernisierung (ARMA) in Polen haben sich für die Lösung der GDV entschieden. Die Entwicklung von ETS-Reporter erfolgt in enger Kommunikation mit dem Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission.

Ackerflächen in Deutschland

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Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) werden im Jahr 2013 in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 11,9 Millionen Hektar Bodenfläche als Ackerland genutzt. Damit sei die Ackerfläche gegenüber den Vorjahren nahezu unverändert. Bei der genauen Aufteilung hat Destatis ermittelt, dass vom gesamten Ackerland 6,5 Millionen Hektar für den Anbau von Getreide zur Körnergewinnung genutzt werden. Somit bleibt der Getreideanteil mit 55 Prozent der gesamten Ackerlandfläche in Deutschland stabil.

Die wichtigste Getreideart – und damit die bedeutendste Feldfrucht insgesamt – bleibt der Winterweizen mit 3,1 Millionen Hektar. Das entspricht knapp 26 Prozent der gesamten Ackerfläche. Gerste wird auf einer Fläche von 1,6 Millionen Hektar angebaut, Roggen und Wintermenggetreide auf 784.900 Hektar. Gerade der Roggen hat damit in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen, betont Destatis. Des Weiteren hat sich Silomais mittlerweile als zweitwichtigste Ackerfrucht in der Landwirtschaft etabliert. www.destatis.de

Digitalstock / Agrarland

Die Fachlösung OTSC-Reporter unterstützt die Prozesse rund um die Vor-Ort-Kontrolle der ­Förderungsanträge in der Landwirtschaft. Das Land Hessen ist Pionier-Anwender.

Mehr Fläche, mehr Förderung – so kann man das Prinzip der Agrarflächen-Subvention zusammenfassen: Damit Doppel­ förderungen von landwirtschaftlichen Parzellen vermieden werden, setzt die EU auf Vor-Ort-Kontrollen. Vor-Ort-Kontrollen aus. Dabei suchen die Mitarbeiter im Prüfdienst der hessischen Zahlstelle die Landflächen der Antragssteller auf und überprüfen auf dem mitgeführten Laptop die Angaben des Förderantrags im Zentralsystem. Durch diese stichprobenartigen Kontrollen sollen unter anderem Doppelförderungen vermieden werden. Bereits seit 2005 nutzt die hessische Zahlstelle für diesen Vorgang und die damit verbundenen Prozesse die Kartenanwendung VOK-Maps (VorOrt-Kontrolle), die ebenfalls von der GDV stammt. Sie kann als Vorläufer des jetzt neu vorgestellten OTSC-Reporters bezeichnet werden. Die langjährigen Praxiserfahrungen des alleinigen hessischen Anwenders flossen in die Entwicklung von OTSC-Reporter ein. Die Abkürzung steht für „On the Spot Check“ und bezieht sich eben auf jenen Abgleich zwischen Antragsdaten und realen Flächendaten, wobei das vorgegebene Kontrollverfahren

neben einer geometrischen Prüfung der beihilfefähigen Flächen auch eine fachliche Prüfung vorschreibt. Die Anwendung OTSC-Reporter bietet hierfür die softwareseitige Unterstützung und liefert auch den nötigen Formularteil zur Datenerfassung vor Ort und zum Datenabgleich. „Nach Abschluss der Vor-Ort-Kontrolle kann mit der Software ein vollständiger Prüfbericht für den Antragssteller direkt erstellt werden. Erfasste Änderungsdaten für das Referenzsystem, die unmittelbar Auswirkungen auf die Berechnung und Auszahlungen von Fördergeldern haben, werden mittels Datentransfer sofort an das Zentralsystem übermittelt“, erklärt Thomas Riehl von der GDV. Dafür nutzt die Lösung die OTSC-Webservices. Die GDV setzt hier auf eine mehrschichtige Architektur, „die bei der Integration in bestehende Systeme und bei einem Wechsel der internen Dateninfrastruktur höchste Kostenkontrolle sowie Flexibilität ge-

währleistet“, so Riehl. Die für die Überprüfung relevanten Datenpakete werden über die OTSC-Data Extraction Engine zusammengestellt. Entsprechend den Report-Anforderungen werden so aus dem umfangreichen Datenpool durch speziell konfigurierbare Mechanismen die erforderlichen Datensätze für OTSC-Reporter performant zusammengestellt. Das hessische Ministerium kann durch seine bisherigen Erfahrungen mit dem Reporting-Tool eine positive Bilanz ziehen. Auch bei einem Kontroll-Audit durch die EU-Kommission schnitt OTSC-Reporter als „besonders gelungen“ ab. Die Anwendung lässt sich nach dem Baukastenprinzip fachlich beliebig erweitern, „auch um spezifische, fachliche Komponenten, mit denen auch anderweitige Verpflichtungen der Antragssteller geprüft werden können“, fasst GDV-Geschäftsführer Riehl zusammen.  www.gdv.com

Virtuell im Grünen Wie steht es um den Wald in Baden-Württemberg? Nutzer des Geodatenportal des Landes können das herausfinden und einen virtuellen Einblick in die Waldwirtschaft erhalten. „Open Government und Open Data sind für die Landesregierung wichtiger Bestandteil einer transparenten und bürgernahen Verwaltung. Ab sofort gibt deshalb der Landesbetrieb ForstBW unter www.geoportal-bw.de kostenlos einen virtuellen Einblick in die Waldwirtschaft“, das kündigte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, an. Interessierte können sich nun über den Waldzustand informieren und erfahren, wo es Waldbiotope und Schutzgebiete gibt. Es stehen umfassende Daten zu Waldaufbau, Eigentumsverhältnissen, Standort und Boden, Waldfunktionen, mittelfristiger Planung und Betriebsvollzug im baden-württembergischen Staatswald zum Abruf bereit. Zu den ladbaren WMS-Diensten gehören außerdem Potenzialstudien zur Windenergie im Wald bei 5,25 Metern pro Sekunde beziehungsweise 5,75 Metern pro Sekunde in einer Höhe von 100 Meter über Grund. Des Weiteren visualisiert die Kartenanwendung Flächen im Schwarzwald, die sowohl windhöffig als auch aktuelle und potenzielle Lebensräume für Auerhühner

sind. Mit der Bereitstellung der Geodaten werde auch eine Forderung der Naturschutzverbände erfüllt, sagte Bonde bei der Bekanntgabe der neuen Datensätze: „Damit setzen wir den im Landesumweltinformationsgesetz verankerten Anspruch der Öffentlichkeit auf Umwelt­ informationen um. Der Landesbetrieb ForstBW

will so die Grundlage für eine faktenbasierte Diskussion über eine nachhaltige, multifunktionale Bewirtschaftung des Staatswaldes schaffen.“ Nach Informationen von ForstBW sind fast 40 Prozent von BadenWürttemberg bewaldet. Der Landesbetrieb hat sich daher der Bewirtschaftung und Betreuung dieser Fläche verschrieben. Rund 41,8 Millionen Euro hatte der Landesbetrieb im Jahr 2011 damit als Bewirtschaftungsergebnis eingenommen. Der gesamte Holzeinschlag belief sich damals auf rund 2,56 Millionen Festmeter und entspricht damit dem Nachhaltshiebsatz der Forsteinrichtung. www.forstbw.de www.geoportal-bw.de

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Software & Anwendungen www.business-geomatics.com

Monopoly im Netzbetrieb

App für den Baumbestand

Was hat ein Netzmeister mit einem Fahrradtouristen gemeinsam? Auf den ersten Blick sicher sehr wenig. Doch wenn es nach Thomas Trettel geht, so können beide von einer mobilen Smartphone-Lösung profitieren, die Informationen zu dem jeweils aktuellen Standort liefert, die vor Ort gerade benötigt werden. Was für den Tourismus die Sehenswürdigkeiten sind, ist dem Netztechniker dabei die Netzinfrastruktur, denn Trettel hat mit seinem Unternehmen PTW eine Systemlösung entwickelt, die sich speziell an die Energieversorger richtet. „Wir verbinden die hohe Akzeptanz der App-Technologie mit dem Informationsbedürfnis unserer Kunden“, berichtet der Geschäftsführer. Damit ist gemeint, dass auf einem Geodatenserver definiert werden kann, welche Informationen welchem Mitarbeiter an welchem Ort zur Verfügung gestellt werden. Dafür werden auf dem Server sogenannte „Ereignisfelder“, analog Monopoly, definiert und mit Informationen verknüpft. Mit der gotolisten-Utility-App können nun diese Informationen von den Außendienstmitarbeitern gezielt abgerufen werden oder die Informationen werden zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf das Endgerät „gepusht“. Der Mitarbeiter

benutzt nicht mehr das „ungeliebte“ Notebook, sondern einen intuitiv bedienbaren Tablet-PC. „Speziell in die Entwicklung intuitiv bedienbarer Endgeräte haben wir sehr viel Zeit und Geld investiert. Es war uns wichtig, dass der Monteur das Endgerät wirklich nutzt, dass er mit Freude damit arbeitet. Zu diesem Zweck wurde die Bedienoberfläche dem heutigen Stand der Smartphones und iPads nachempfunden. Der Workflow sollte komplett digital sein, ‚Zettelwirtschaft‘ in der Dokumentation sollte keinen Platz mehr haben. Das Feedback unserer Kunden ist durchweg positiv, die Mühe hat sich gelohnt“, sagt Trettel. „Es gibt spontan sehr viele Ideen von Netzbetreibern, wie man gotolistenUtility nutzen kann“, weiß Trettel. Derzeit ist das Unternehmen dabei, in Zusammenarbeit mit seinen Kunden Anwendungen für eine Reihe von Use-Cases zu entwickeln. Erste Kunden haben sich schon für die Lösung entschieden. Konkreter Anwendungsfall ist dabei das Workforce Management, also die Steuerung mobiler Mitarbeiter bei Wartungs- und Störfällen, die sowohl interne als auch externe Mitarbeiter betreffen kann. Vorteil dabei: „Der Server,

sprich das Unternehmen, kann dabei genau steuern, wer mit welchen Informationen ausgestattet wird“, sagt Trettel. So können zum Beispiel Schalt- oder Schemapläne eines Verteilerkasten bereitgestellt werden, sobald sich der Mitarbeiter den jeweiligen Objekten physisch nähert. Interessant dabei ist, dass die Zentrale den Überblick der Arbeitsaufträge hat und dabei auch Informationen zu verschiedenen Aufträgen in Beziehung setzen kann. „Es ist durchaus interessant, wenn gleichzeitige Arbeiten, ob sie nun geplant oder ungeplant durchgeführt werden, voneinander in Kenntnis gesetzt werden. Endlich weiß die eine Hand, was die andere tut“, fasst Thomas Trettel zusammen. Aufgrund der IT-Architektur hat das Unternehmen dabei alle Möglichkeiten, um Informationsprozesse zu designen. Zentrale Bausteine der PTWLösung sind ein Geo­ datenserver so-

wie ein webbasiertes Content Management System, in dem die Sachdaten für die Onlinebereitstellung verwaltet werden können. Dabei ist die Lösung nach Angaben von PTW nicht nur schlank und kostengünstig, sondern kompatibel mit allen gängigen GIS beziehungsweise NIS. Die Lösung bietet dabei auch Funktionen wie etwa das Routing zu den Einsatzorten. Ebenso kann der mobile Mitarbeiter seine Leistungen digital dokumentieren, es gibt keinen ­Medienbruch mehr, Informationen bleiben erhalten. Die Technologie gotolisten-Utility hat „sofort für großes Interesse gesorgt“, verrät PTW-Geschäftsführer Trettel. Bei den Deidesheimer Gesprächen „Smart IT in der Energiewirtschaft“ im November 2013 wird die App-Lösung erstmals einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt.  (sg) www.ptw-online.com www.gotolisten.de

Das US-amerikanische Unternehmen SilviaTerra hat eine App entwickelt, die Waldbesitzer und Holzfirmen dabei unterstützen soll, ihren Baumbestand zu managen. Die Anwendung für Smartphones und Tablets nennt sich „Timber Scout“ und liefert präzise Daten über die Anzahl der Stämme auf einem Gebiet, ihre Durchmesser und die Baumart. Die Datenbasis bilden zwar immer noch Bodeninformationen über vor Ort gezählte Bäume, doch die Firmengründer Max Uhlenhuth und Zack Parisa entwickelten einen Algorithmus, der die erforderliche Anzahl erheblich reduziert. Der Algorithmus wird auf Satellitenbilddaten angewendet. Diese zeigen Ausschnitte des Waldes, die in ihrer Arten-Zusammenstellung repräsentativ für das gesamte Waldstück sind. Bisher erfolgt die Katalogisierung und Inventarisierung in der Forstwirtschaft überwiegend manuell, das heißt mit Begehung des Waldes und Papiernotizen. Neben der App „Timber Scout“ bieten die jungen Unternehmer von SilviaTerra auch die kostenlose Applikation Plot Hound an. Die Anwendung für Android- und iOS-Geräte soll Förster bei der Kontrolle ihres Bauminventars unterstützen. Integriert ist darin auch die Navigation zu den nächsten zu kontrollierenden Bäumen. www.silviaterra.com Anzeige

PTW entwickelt ein App-Konzept, mit dem Netzbetreiber den Informationsfluss an die mobilen Mitarbeiter zentral steuern können.

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6 Software & Anwendungen

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

Bares aus dem Zapfhahn

Auch vor Ort an der Grabungsmaßnahme können Leitungsinformationen mittels App abgerufen werden. Mit der LineRegister App funktioniert das via iPad.

Im Netz gesucht und gefunden Die SWebApp und die LineRegister App von der Firma GRINTEC bringen Netzinformationen auf das Mobilgerät.

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Die Firma GRINTEC feiert in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Einst als Spin-Off von Joanneum Research gestartet, verdiente sie sich ihre ersten Sporen an der Weiterentwicklung des GIS INFOCAM, der Visualisierungssoftware moveX und vielen weiteren Projekten in Österreich. Geodaten stehen heute wie damals im Fokus. Mit ihren jüngsten mobilen Entwicklungen richtet GRINTEC den Blick wie gewohnt nach vorn. SWebApp und die LineRegister App dienen Außendienstmitarbeitern, die das eigene Versorgungsnetz und die Anlagen überprüfen, und externen Nutzern, die Leitungsauskünfte im Vorfeld von Baumaßnahmen abfragen müssen. Letzterem Anliegen widmet sich die LineRegister App, die speziell für iPads entwickelt wurde. Während die Desktop-Variante der Anwendung für den automatisierten Prozess der Online-Leitungsauskunft zuständig ist, ermöglicht die mobile Anwendung diesen Service für die Abfrage vor Ort. Das heißt: Welche Leitungen am Ort der geplanten Baumaßnahme unterirdisch verlegt sind, können die Verantwortlichen noch unmittelbar vor Grabungsbeginn mit LineRegister am iPad abrufen. Dazu startet der registrierte Nutzer seine Anfrage mit der Ortsangabe. Danach gibt er die geplante Maßnahme an und sendet die Anfrage an das System des Netzbetreibers. Die Pläne, denen der Anwender die gewünschten Informationen entnehmen kann, werden wenig später auf dem iPad angezeigt. Die einfache Bedienung auf dem Endgerät kommt den Nutzern entgegen, denn vermeintliche Hürden zu einer Leitungsauskunft sollen möglichst gering gehalten werden. Gemeinsam mit dem Versorgungsunternehmen Etschwerke Netz AG und eyetea.biz hatte GRINTEC die iPad-App

ursprünglich entwickelt. Dabei machte man die Erfahrung, dass nur bei 20 Prozent aller Grabungstätigkeiten im Vorfeld geprüft wird, ob Leitungen im Baubereich verlegt sind. Seit rund zwei Jahren bietet die Etschwerke Netz AG nun die Online-Leitungsauskunft auf dem iPad an. Mit SWebApp für Smartphones und Tablets nimmt GRINTEC diese Erfahrungen auf. SWebApp ist, wie SWeb selbst, auf das Smallworld GIS zugeschnitten. In diesem Sommer wurde die Version 1.0 freigegeben – damit werden die Netzinformationen für Smallworld Nutzer mobil. Die Funktionen erstrecken sich über die Darstellung von Karten, Schema- und Schaltplänen, bis zur Suche nach beliebigen Objekten auf Basis von Vorkonfigurationen und das Anzeigen von Objektinformationen zu gefundenen oder identifizierten Objekten. GRINTEC hebt die Funktionalität der Vor-Ort-Dokumentation hervor, beispielsweise bei Wartungstätigkeiten: Der Außendienstmitarbeiter macht mit dem Smartphone ein Foto des zu wartenden Objekts und sendet dies mitsamt GPS-Position und Schlagworten an den GIS-Server zur zentralen Speicherung. Diese Dokumentationsmöglichkeit kommt seit Kurzem auch der Energie Graz zu Gute. In Kooperation mit GRINTEC und im Rahmen einer Masterarbeit an der TU Graz wurde SWebApp für die Außendiensttätigkeiten der Abteilung für öffentliche Beleuchtung angepasst. Im Zusammenspiel mit RFID-Transpondern an den Betriebsmitteln ist nun die eindeutige Identifizierung und Verknüpfung mit dem dazugehörigen GIS-Objekt möglich. Für Wartungen und Reparaturen kommt seitdem SWebApp zum Einsatz. (jl) www.grintec.com

Für gleich fünf Informationsdienste zu Benzinpreisen fiel Anfang September der Startschuss. Nur kurz zuvor hatte auch das Bundeskartellamt seine Markttransparenzstelle für Kraftstoffe gestartet und konnte so die erforderlichen Daten für die Infodienste bereitstellen. Über Plattformen des ADAC, Clever-Tanken, Mehr-Tanken, Spritpreismonitor und Spritgong können Autofahrer seitdem die Kosten für Sprit an deutschen Tankstellen online vergleichen und für sich die günstigsten Angebote in der Umgebung suchen. Die Anbieter stellen die Informationen via Website und App bereit. Die Handhabung ist bei den Anwendungen ähnlich: Den benötigten Kraftstoff angeben und den Ort oder die PLZ des eigenen Standorts eingeben und die Anwendung ermittelt die gewünschten Daten. Das umfasst nicht nur die Preise, sondern auch die genauen Geoinformationen (Adresse) und die Öffnungszeiten der Tankstelle. Oftmals wird auch auf einer Karte der Ort visualisiert. „Für die Autofahrer sind solche neuen Informationsdienste ein Gewinn. Ihnen wird damit ein Instrument in die Hand gegeben, ihre Marktmacht zu nutzen und sich den günstigsten Anbieter in der Umgebung zu suchen“, sagt Katharina Lucà aus der Abteilung Recht, Verlag und Luftrettung beim ADAC. Der deutsche

Automobilclub bietet die Spritpreise sowohl über eine App als auch über eine Website an. Dabei ist die TankApplikation an sich nichts Neues. Die Daten basierten zuvor auf den Meldungen der ADAC-Mitglieder. Diese richteten ihre Angaben an den Automobilclub, der wiederum sorgte für die Abrufbarkeit der Daten. Der Nachteil eines solchen Konzepts: Die Preisaktualisierung erfolgte meist verzögert, die Abdeckung der Daten war an die Mithilfe der ADAC-Mitglieder gebunden. Die neue Markttransparenzstelle für Kraftstoffe schließt nun diese Geo- und Preisinformationslücken. „Die Transparenzstelle liefert die Daten im Vergleich zu den Meldungen der ADAC-Mitglieder in minütlichen Intervallen und damit fast in Echtzeit“, erklärt Lucà vom ADAC den Vorteil. Der Automobilclub arbeitet außerdem daran, der Tankstellen-App auch eine Navigationsfunktion hinzuzufügen. So wird der Autofahrer gleich zur gewünschten Tankstelle gelotst. Bereits rund 13.500 der ungefähr 14.500 Tankstellen in Deutschland hatten ihre Standort- und Preisinformationen bis Mitte Oktober an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe gesendet. Die Transparenzstelle, die am Bundeskartellamt angesiedelt ist, ist damit der Sammelpunkt der Informationen. Technisch gesehen

setzt sie auf der Plattform „MobilitätsDaten-Marktplatz“ der Bundesanstalt für Straßenwesen auf. Dort werden bereits Verkehrsdaten für Verbraucher gesammelt. Durch diese Mitbenutzung musste nicht eigens ein IT-Service eingerichtet werden. Die eingerichtete Transparenzstelle geht zurück auf eine Verordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). In der Verordnung ist insbesondere geregelt, dass die Preise für die Sorten Super E5, Super E10 und Diesel innerhalb von fünf Minuten nach ihrer Änderung elektronisch an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe übermittelt werden sollen. Die Markttransparenzstelle wiederum stellt diese Daten den Dienste-Anbietern kostenlos zur Verfügung. Neben den sechs aktuell abrufbaren Diensten gibt es ein gutes Dutzend Anbieter, die ebenfalls in den Startlöchern stehen. „Es ist zuvor aber eine Zulassung durch die Markttransparenzstelle sowie ein erfolgreicher Testlauf nötig. Die Dienste müssen auch eine Beschwerdemöglichkeit einrichten, damit die Autofahrer unzutreffende Preisangaben melden können“, erklärt Kay Weidner, Pressesprecher des Bundeskartellamtes. Weitere Hundert Anbieter hätten zudem Interesse an den Daten angekündigt.  (jl) www.bundeskartellamt.de

Pixelio / Marianne J.

GRINTEC

Geo- und Preisinformationen von Tankstellen müssen seit September bei der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe gemeldt werden. App-Entwickler nutzen diese Angaben.

Mithilfe der Tankstellen-Apps sollen sich Autofahrer die günstigste Tankmöglichkeit in ihrer Umgebung suchen können.

Mechanismen des Oligopols Wieso deutsche Tankstellen ihre aktuellen Preisentwicklungen am Zapfhahn melden müssen, ist in einer Sektoruntersuchung durch das Bundeskartellamt begründet.

Warum eine Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt eingerichtet wurde, lässt sich mit einem Blick auf die Sektoruntersuchung Kraftstoffe beantworten, die das Bundeskartellamt über drei Jahre lang bis 2010 durchführte. Die Behörde prüfte dabei die Marktstrukturen an insgesamt über 400 repräsentativ ausgesuchten Tankstellen von 19 Mineralölunternehmen in den Großräumen Hamburg, Leipzig, Köln und München. Die Ergebnisse wurden im Mai 2011 vorgestellt. Fakt ist demnach, dass der Wettbewerb auf dem Tankstellenmarkt von fünf großen Betreibern dominiert wird. „Sie machen sich gegenseitig keinen wesentlichen Wettbewerb, sie bilden ein marktbeherrschendes Oligopol. Unsere Studie weist im Einzelnen nach, wie die Mechanismen der Preissetzung funktionieren. Es bedarf bei solchen Marktstrukturen nicht zwingend einer Absprache. Die Unternehmen verstehen sich ohne

Worte. Das führt zu überhöhten Preisen“, fasst Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes zusammen. Das Oligopol bilden laut Bundeskartellamt in Deutschland die Mineralölunternehmen BP (Aral), ConocoPhilipps (Jet), ExxonMobil (Esso), Shell und Total. Rund 65 Prozent des deutschen Kraftstoffabsatzes fallen auf das Quintett. Weiterhin stellte die Untersuchung fest, dass die Marktdynamik in Bezug auf den Preis sehr transparent ist. Die Preise seien für alle Marktteilnehmer leicht zu beobachten, heißt es in dem Fazit. Alle Unternehmen verfügen über ein System der Preisbeobachtung und -meldung, das zeitnahe Reaktionen auf Veränderungen erst möglich macht. Durch diese Grundlage stellte das Bundeskartellamt fest, dass sich präzise Preissetzungsmuster etabliert haben. Andreas Mundt gibt ein Beispiel: „Die Tankstellen von BP (Aral) preschen mit einem erhöhten Preis vor und nach exakt drei Stunden haben die übrigen

Oligopolisten ihre Preise angepasst. Es zeigte sich übrigens, dass in nahezu allen Fällen Aral oder Shell Initiatoren der Preiserhöhungsrunden waren.“ Um diesen Mechanismen in der Preissetzung entgegenzutreten, wurde die Markttransparenzstelle auf den Weg gebracht. Der scheidende Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler begrüßte die Einrichtung einer solchen Datenzusammenführung und sagte zum Start der Transparenzstelle: „Wettbewerb und Preistransparenz führen in der Regel immer zu Kostenvorteilen für die Verbraucher.“ Kritiker befürchten indes, dass durch die neu gewonnene Transparenz auf dem Markt die Benzinpreise nun noch mehr anziehen. Zu ihnen gehört beispielsweise der Marketingforscher Holger Haedrich. Er argumentiert, dass die Tankstellen künftig versuchen würden, ihre Preise lokal zu optimieren und an ihre Kundengruppen anzupassen, um ihre Margen maximal auszuschöpfen.  (jl)

Software & Anwendungen

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3D auf dem Smartphone gistics smartClient eine – ebenfalls auf serverseitigem Rendering basierende – vollwertige 3D-Viewer-Lösung. Die 3D Content Logistics Platform übernimmt die drei wesentlichen Stufen der Datenverarbeitung, die nötig sind, um die Daten mobil nutzbar zu machen. Zunächst werden die Ausgangsdaten, also in der Regel die 3D-Modelle, die von den Stadtverwaltungen bereitgestellt werden, für die weitere Verarbeitung aufbereitet. Die Daten werden dabei vereinheitlicht, korrigiert und gefiltert, um dann in computergrafische Repräsentationen gewandelt zu werden. Dann erst startet auf den skalierbaren Servern das hinsichtlich Inhalten und grafischer Gestaltung voll steuerbare Rendering. Die Ergebnisse dieser Bildsynthese können dann von Client-Anwendungen direkt genutzt und angezeigt werden. Im Vergleich zu bisherigen Konzepten, bei denen das rechenintensive Rendering auf den Endgeräten stattfindet, bringt der Ansatz von 3D Content Logistics erhebliche Vorteile mit sich, da nur sehr geringe Anforderungen an die Speicher-, Rechen- und Grafikleistung der Endgeräte sowie die Netzwerkbandbreite gestellt werden. „Die Komplexität zur Übertragung und Darstellung wird so extrem verringert“, sagt Benjamin Hagedorn, Geschäftsführer des Potsdamer Unternehmens. Selbst größte Modelle können so effizient auch mobil genutzt werden. Da die 3D-Geometrie- und Texturdaten auf dem Server verbleiben, kann gleichzeitig auch ein hohes Niveau an Datensicherheit gewährleistet werden. Die serverseitige Bilderzeugung sichert außerdem die immer gleiche hohe grafische Qualität der Darstellung auf allen Endgeräten. Für die 3D Content Logistics smartMap wird der Ansatz der serverseitigen Bilderzeugung um eine kachelbasierte Vorberechnung und Speicherung von synthetischen Schrägluftansichten erweitert. Der Clou liegt dabei in dem Verfahren der Bilderzeugung. Die 3D Content Logistics Platform übernimmt hier die Aufgabe, die gesamte 3D-Karte in viele einzelne Bildkacheln aufzuteilen und für verschiedene Detailstufen und verschieden konfigurierte Inhalte und Grafiken (etwa Geländemodell, OpenStreetMap-Karte, tex-

turierte LOD2-Gebäudemodelle und anspruchsvolle Beleuchtungseffekte) orthographische Ansichten vorzuberechnen. Ein spezielles Verfahren sorgt dafür, dass die einzelnen Bildkacheln nahtlos zueinander passen. Die smartMap-App greift dann auf die auf Webservern und im Standardbildformat abgelegten Einzelbilder zu und fügt diese zu einer großen interaktiven 3D-Karte zusammen. Die Bereitstellung der Daten mithilfe der 3D Content Logistics smartMap zeichnet sich deshalb durch die hohe Skalierbarkeit auch für sehr große Nutzerzahlen und durch eine besonders einfache Bedienung aus. Mit der „smartMap Berlin“ setzt das Business Location Center der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie die smartMap-Technologie bereits seit Oktober 2012 ein, um das offizielle Berliner 3D-Stadtmodell auch auf mobilen Geräten und im Web präsentieren und nutzen zu können. Der Schwerpunkt der für jedermann frei verfügbaren App liegt beim Standortmarketing: Deshalb werden tagesaktuell freie Gewerbeimmobilien und Gewerbeflächen sowie relevante Daten des Wirtschaftsatlas Berlin integriert und auf der 3D-Karte dargestellt. Im Online-Immobilienportal von Berlin Partner wird außerdem die Web-Version der 3D Content Logistics smartMap eingesetzt, um das Umfeld der angebotenen Immobilien schnell und effizient betrachten zu können. Dieser inhaltliche Schwerpunkt liegt aber im Ermessen jedes einzelnen Kunden, denn die Flexibilität bei der Nutzung der Produkte und Dienstleistungen von 3D Content Logistics ist groß. Beim Erwerb der Volllizenzen der drei Produkte können Projekte so vollständig in Eigenregie durchgeführt werden. Üblich ist es aber im Moment, dass 3D Content Logistics als Dienstleister agiert, gerade was die Aufarbeitung der Inhalte und die Entwicklung der Client-Programme angeht. Das Unternehmen steht aber auch als Komplett-Dienstleister (inklusive Hosting) für den Aufbau von 3D-Geodaten­ infrastrukturen bereit. Dann haben die Auftraggeber lediglich die Aufgabe, die relevanten Daten zu liefern. Entscheidend sind hierbei die Datenverarbeitungsprozesse. „Hier haben

Large-Scale-Rendering des Berliner 3D-Stadtmodells: 3D-Interaktion, Objektselektion und objektscharfe Informationsabfrage im 3D Content Logistics smartClient. wir heute bereits einen sehr hohen Automatisierungsgrad, aber grundsätzlich ist meist noch manueller Aufwand erforderlich, um die Datenbestände zu homogenisieren“, sagt Hagedorn. Dabei sei der CityGML-Standard eine wichtige Grundlage, doch selbst beim Einsatz dieses Formats sind teilweise Anpassungen an spezielle Interpretationen der CityGML-Spezifikation notwendig. Ein für einen Kunden einmal etablierter Prozess für Datenintegration, Rendering und Produktausspielung kann aber zum Beispiel nach Datenaktualisierungen immer wieder angestoßen und vollautomatisch abgearbeitet werden. Interessant wird es dann bei der App-Entwicklung, denn mit den Lö-

sungen von 3D Content Logistics als Schnittstelle zu potenziell sehr großen und komplexen 2D- und 3D-Geodaten sind verschiedenste Anwendungen denkbar. Dies beginnt bei der verwaltungsinternen Bereitstellung der Daten und geht bis hin zu Spezial-Apps, die beispielsweise für Veranstaltungen oder Großevents umgesetzt werden können. Dann können Großstädte sehr schnell und effizient Apps entwickeln lassen, die beispielsweise zukünftige Stadtplanungen oder für Sport-Events sehr genaue Informationen über Strecken, Serviceangebote oder Aktivitäten der Sponsoren integrieren – je nachdem, welchen Service die Städte ihren Bürgern anbieten wollen.  (sg) www.3dcontentlogistics.com Anzeige

Mit dem iPad in der Hand durch die virtuelle Stadt gehen, die Daten für die Lärmbelastung von Straßenzügen prüfen, die neue Triathlonstrecke erkunden oder die neuesten städtebaulichen Planungen begutachten: Diese Form mobiler Services war bisher nicht möglich. Zu große und komplexe Datenmengen mussten über das Internet gestreamt werden, als dass eine intuitive, performante Visualisierung von 3D-Stadtmodellen sinnvoll möglich gewesen wäre. Doch auch diese technische Hürde wird nun überwunden. Das Berliner Unternehmen 3D Content Logistics – ein Start-up des Hasso-PlattnerInstituts, das als Elite-Schmiede für IT-Ingenieure bekannt ist – hat eine Technologie entwickelt, mit der 3DInhalte „jederzeit, überall, schnell und sicher bereitgestellt werden können“, so die kompakte Beschreibung von dem Unternehmen. Den Schlüssel dafür sieht das Start-up in der Art und Weise, wie die komplexen 2D- und 3DGeodaten, wie zum Beispiel komplette 3D-Stadtmodelle mit riesigen Mengen an Geometriedaten und Fassadentexturen, auf einem Server aufgearbeitet werden und zu den mobilen Clients übertragen werden. Besonderheit dabei ist, dass die gesamte Integration und Verarbeitung dieser komplexen Daten und zusätzlich auch die Bildsynthese von diesem mit spezialisierter 3D-Hardware und Software ausgestatten Server übernommen werden. An die Clients werden dann lediglich die fertig gerenderten Bilder übertragen, die aber mit genügend „Intelligenz“ ausgestattet sind, um auch Objektinformationen und andere Sachdaten im 3D-Modell integriert darzustellen. Im Zentrum der Lösungen von 3D Content Logistics stehen drei sich ergänzende Softwareprodukte. Einmal die 3D Content Logistics Platform, der Service-basierte Technologie-Baustein, der die 3D-Inhalte integriert, aufbereitet und unter Nutzung effizienter computergrafischer Verfahren rendern kann. Darauf setzt die 3D Content Logistics smartMap auf, eine ClientAnwendung für mobile Geräte und das Web, die vom Server einmal vorberechnete Bildkacheln nutzt und als interaktive 3D-Karte verfügbar macht. Als Drittes bietet der 3D Content Lo-

3D Content Logistics

Mit einem speziellen Verfahren der Datenverarbeitung inklusive Server-­ basiertem Rendering bringt das Berliner Start-up 3D Content Logistics 3D-Stadtmodelle auf mobile Endgeräte.

Schnittstelle in der Fahrerkabine In seiner Division Interior bietet das Unternehmen Continental unter der Produktmarke VDO ein Sortiment an Apps an, das Fernfahrer und Flottenmanager unterstützen soll. Nötig ist dazu der sogenannte DTCO SmartLink, der die Brücke zwischen Tachograph und Smartphone schlägt. Die Firma VDO, die auch Hersteller der für die Fernfahrer-Branche nötigen Digitalen Tachographen (DTCO) ist, bietet beispielsweise die Driver App an. Die Anwendung (ab DTCO Release 2.0a) richtet sich auf die Organisation der Lenk- und Ruhezeiten. Die Angaben werden grafisch aufbereitet und lassen sich in Echtzeit berechnen. Der Fahrer erkennt auf einen Blick, wie lange er sein Fahrzeug noch steuern und

wann er seine Ruheposition wieder verlassen darf. Nutzer der VDO DriveTime App können darüber hinaus in Verbindung mit DLD Wide Range die aktuelle Position aller Fahrzeuge, die zurückgelegten Strecken und die Fahrerverfügbarkeit bequem per Smartphone abrufen. Zudem hat VDO ein Pendant der Driver App entwickelt, das exakt auf die Anforderungen des Flottenmanagements zugeschnitten ist. Die TIS-Web Fleet App steht allen Kunden von VDO TIS-Web zur Verfügung und macht das Smartphone durch eine zusätzliche Messaging-Funktion zur Schnittstelle zwischen Fuhrparkmanager und Fernfahrer. Beide Parteien können mittels App miteinander kommunizieren und

dabei auf die Flottenmanagementdaten von TIS-Web zugreifen. Die TIS Track&Trace App arbeitet in Kombination mit VDO TIS-Web und bietet neben aktuellen Informationen zu Fahrzeugpositionen, Routen und Fahrerverfügbarkeit auch einen Überblick über vergangene Touren. Das Spektrum an VDO-Apps soll permanent erweitert werden. Derzeit arbeiten die VDO-Entwickler an einer Lösung, die den Fernfahrern das Suchen von freien Park- oder Rastplätzen erleichtern soll, da Rastanlagen häufig überfüllt sind. Die Idee der App ist dabei, dass Lkw-Fahrer in einer virtuellen Community freie Parkplätze melden können. www.conti-online.com

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VDO bietet Apps für Aufgaben im Flottenmanagement. DTCO SmartLink stellt dabei die Verbindung zwischen dem digitalen Tachographen und dem Smartphone her.

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8 Software & Anwendungen

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

„Entscheidend ist die Anbindung an die betrieblichen Backend-Systeme“ Mit modernen Apps steht Unternehmen ein vielversprechendes Konzept für die Etablierung mobiler Geschäftsprozesse zur Verfügung. Ein Gespräch mit Dirk Weidemann von Mettenmeier.

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Zeitnahe und präzise Informationen in allen Zuständen und an allen Standorten gelten heute als Grundvoraussetzung für einen optimierten Betrieb bei Energieversorgern und Netzbetreibern. Mobile Lösungen haben das Ziel, Reaktionsgeschwindigkeiten zu erhöhen, eine konsistente Datenhaltung zu unterstützen oder Mehrfacheingaben zu vermeiden. Die Dokumentation soll vom Papier befreit oder Wegstrecken reduziert werden. Die prinzipiellen Vorteile mobiler Prozesse liegen also auf der Hand. In der Praxis hat das mobile Business aber, zu mindestens in der Welt der Energieversorger und Netzbetreiber, nicht in dem Maße gezündet, wie es sich viele Anbieter erhofft haben. In den letzten Jahren ist zwar eine Reihe von Konzepten angetreten, um Geschäftsprozesse mobil zu machen. Daten per Mobilfunk auf Laptops,

PDAs, Blackberry oder nun auf Smartphones hatten aber immer wieder Schwierigkeiten mit ihrer technischen Tragfähigkeit. Mal waren es fehlende Bandbreiten bei der Kommunikation, mal teure und leistungsschwache Hardware oder auch hohe Software- und Systemkosten für Konzepte, die mobile Geschäftsprozesse gewissermaßen als eigene Systemlandschaft etablieren wollten. Im Zeitalter von Apps scheinen aber nun die Vorzeichen so günstig wie nie zu stehen. Plötzlich steht Energieversorgern ein ganzes Arsenal mobiler Basistechnologien zur Verfügung, um bei Wartungs- und Kundenaufträgen neuartige Standardprozesse zu definieren und so Optimierungspotenzial auszuschöpfen. So stellen nicht nur ERP-Systeme Vorlagen bereit, um individuelle Apps schneller realisieren zu können, sondern auch GIS- und

Betriebsmanagement-Spezialisten wie beispielsweise die Firma Mettenmeier. Sie hat ein Programm von Apps ins Leben gerufen, die quasi als Situationshelfer bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben fungieren sollen. Diese Business Apps dienen, so der Hersteller, als Programme für Spezialisten, die das Infrastrukturmanagement an bestimmten Stellen sinnvoll unterstützen und ergänzen sollen. Das App-Konzept sieht vor, dass Kunden im Zuge der Einführung eine Plattform erhalten, auf die später weitere Apps aufgesetzt werden können. Kommen neue Ideen hinzu, so können diese einfach als neue App umgesetzt werden. Business Geomatics sprach mit Dirk Weidemann, der bei Mettenmeier als Geschäftsführer den Bereich Technik verantwortet, über die Bedeutung von Apps in der Energiebranche.

Dirk Weidemann ist seit 01.09.2013 Geschäftsführer bei Mettenmeier und verantwortet das Ressort Technik. Zuvor war er im Unternehmen seit 2008 unter anderem als Prokurist sowie als Geschäftsführer des Tochterunternehmens Conges Consulting tätig.

Herr Weidemann, wo sehen Sie aktuell den größten Bedarf bei Netzbetreibern im Hinblick auf die Nutzung von Apps? Unserer Erfahrung nach haben viele Energieversorger konkrete Pläne, Apps zur Unterstützung eines fokussierten Aufgabenmanagements umzusetzen oder haben dies bereits getan. Die Business Apps sind deshalb erfolgreich, weil sie Komplexität auf ein überschaubares Minimum reduzieren. Sie schaffen neuartige mobile Anlässe, die frühere Softwaregenerationen in dieser Form noch nicht bereitstellen konnten. Damit ist ihr Potenzial immens. Wir haben beispielsweise Apps zur Unterstützung von Stationsbegehungen, ­Betriebsmittelwartungen, zur mobilen Aufmaßerfassung oder auch eine Hydranten-App für die örtliche Feuerwehr realisiert – allesamt konkrete aktuelle Kundenbedarfe. Ergibt ein App-Konzept ohne ein übergreifendes Prozessmanagement überhaupt Sinn? Die Frage ist berechtigt. Der Schlüssel liegt letztlich in einer durchdachten Informationslogistik, die wir gemeinsam mit unseren Kunden konzipieren und umsetzen. Mehr noch als in der Vergangenheit stehen IT-Anwendungen heute vor der Herausforderung, Daten aus beliebigen Quellsys­temen zu verarbeiten, um Entscheidungen und Prozesse zu unterstützen. Grundlage ist also ein integriertes Informationsmanagement, bei dem die relevanten Daten aus dem Unternehmen konsolidiert zur Verfügung stehen. Diese stammen zum Beispiel aus den vorhandenen GIS-, ERP- und Betriebsmittelmanagement-Systemen, wie unserem OPTIMUS. Es stellt sich die Frage, woher die Apps ihre Daten beziehen und die mobil erhobenen Daten dann gespeichert werden – also letztlich nach der Anbindung an die betrieblichen Backend-Systeme. Das können die vorhandenen Spezialsysteme beim Kunden sein, aber auch eine spezielle Datendrehscheibe im Sinne eines schlanken, aber ausbaufähigen Asset Data Warehouses. Wir halten die Umsetzung über die Datendrehscheibe für sehr clever, da dieser Ansatz dem Unternehmen die größtmögliche Flexibilität für die Zukunft ermöglicht. Worauf ist bei der Konzeption von Apps zu achten, damit sie von den

Nutzern als komfortable und unkomplizierte Mobilitätslösungen wahrgenommen werden? Wir sehen vor allem drei Aspekte. Die Mitarbeiter haben ein großes Bedürfnis nach Benutzerfreundlichkeit. Intuitive und intelligente Arbeitsmittel sollen letztlich ihren Alltag erleichtern. Man tut also sehr gut daran, die späteren Anwender bei der Konzeption der Apps frühzeitig intensiv einzubeziehen. Für Kunden ist letztlich Flexibilität und Ausbaufähigkeit des Aufgabenmanagements durch Business Apps von großem Wert, daher ist weiterhin der Plattform-Ansatz, den wir verfolgen, von größter Bedeutung. Sind die Erfahrungen mit etablierten Apps positiv, entstehen schnell neue Ideen für weitere Apps. Und last but not least: Benötigt werden in vielen Fällen Apps, die zwar Informationen nachladen, aber – etwa bei schlechter Netzabdeckung – auch offline arbeiten können. Sie müssen also sowohl online als auch offline funktionieren. Welche zukünftigen Trends erwarten uns? Die Entwicklung in Richtung Benutzerfreundlichkeit wird noch weiter gehen. Einen wichtigen Trend im mobilen Informationsprozess werden Anwendungen aus der „Augmented Reality“ bilden. In einigen Industriezweigen bereits im Praxiseinsatz, könnten diese Konzepte zukünftig auch in der Branche der Netzbetreiber Fuß fassen. Sie lassen das Smartphone oder Tablet zum erweiterten Wahrnehmungsspiegel werden, stiften unserer Ansicht nach einen hohen Nutzen und erhöhen die Freude bei der Benutzung. Digitale und reale Welt werden hier nahtlos miteinander verknüpft, die Software wird zu einer Art durchdringendem Objektiv, das die eigene Wahrnehmung erweitert. Stellen Sie sich vor: Ihre Mitarbeiter richten das mobile Gerät lediglich auf das entsprechende Betriebsmittel, dieses wird von der Software identifiziert und die gewünschten Informationen aus den Backend-Systemen werden zielgerichtet auf dem Gerät dargestellt und in die reale Abbildung des Betriebsmittels eingeblendet. Die denkbaren und sinnvollen Use-Cases im Netzmanagement sind vielfältig. Auch an derartigen Lösungen arbeiten wir bereits.  (sg) www.mettenmeier.de

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Verbindungsrampen veraltet Das Autobahndreieck Havelland verknüpft die Bundesautobahnen 10 und 24 und stellt einen wichtigen Knotenpunkt im Netz der großräumigen Straßenverbindungen dar. Doch die Verbindung mit dem Berliner Ring bringt vor allem Verkehrsbeeinträchtigungen und Rückstaus mit sich. Zudem rechnet der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LS Brandenburg) mit einer Verkehrszunahme für 2025 von bis zu 65.000 Fahrzeugen pro Tag. Der Ausbau des Dreiecks, das in der Verkehrsplanung bereits jetzt als Nadelöhr gilt, wurde daher im geltenden Fernstraßenausbaugesetz festgeschrieben. Das Unternehmen VIC Verkehrsanlagen erhielt den Auftrag, diesen Ausbau mitsamt der geänderten Verkehrsführung während der Bauphasen zu planen. Die Firma aus Potsdam nutzte dafür die Tiefbaulösung CARD/1 von IB&T. „Das vorhandene Autobahndreieck genügt in seiner Form, der linksliegenden Trompete, und seinen sehr kleinen Trassierungsparametern nicht mehr den heutigen Anforderungen. Besonders an den Verbindungsrampen ist das Fehlen der Standstreifen ein

sicherheitstechnischer Nachteil“, sagt Jörg Kuhrt, Projektleiter bei VIC. Zudem könnten die Ein- und Ausfahrten nur noch schlecht die vorhandenen und prognostizierten Verkehrsströme abwickeln. Die Pläne von VIC sehen deshalb vor, die bestehenden Verbindungsrampen für die künftigen Herausforderungen zu rüsten und entsprechend an den geplanten Ausbau des nördlichen Berliner Rings (von zwei auf sechs Streifen) sowie den Ausbau von vier Streifen auf sechs Fahrstreifen auf der A 24 anzupassen. „Die bisherigen Verbindungsrampen sowie Querprofile waren einfach veraltet und den Anforderungen nicht mehr gewachsen“, sagt Projektmitarbeiter Bernd Düwel von VIC. Neben der Erweiterung der Verbindungsrampe der A 10 auf die A 24 umfassten die Maßnahmen auch einen Neubau: eine Verbindungsrampe zwischen dem südlichen und dem vom Osten kommenden Teil des Berliner Rings. Im Zuge der Anpassungen mussten auch drei Brücken über die Fahrbahnen geplant werden. Die Bauarbeiten laufen seit September 2012 auf Hochtouren. Sie finden

IB&T

Mit Ausbaumaßnahmen wird das Autobahndreieck Havelland im Norden von Berlin für die ­prognostizierte Verkehrszunahme gerüstet.

Die Bagger im Havelland laufen auf Hochtouren: Der Einbau der Betondecke in Bauklasse SV gehört zu den Aufgaben. parallel zum fließenden Verkehr statt, was auch eine präzise Planung der temporären Verkehrsführung erfordert. Die rechentechnischen Prozesse führte VIC-Mitarbeiter Düwel mithilfe von CARD/1 durch. Bei den ersten Bearbeitungsphasen kam noch die Version 7.7 zum Einsatz. Die Planung wurde dann mit der Version 8.4 abgeschlossen und Ende des vergangenen Jahres an den Auftraggeber LS Brandenburg übergeben. „Die Komplexität des gesamten Vorhabens stellte besonders hohe Anforderungen an die Querprofile“, erläutert Projektleiter Kuhrt. Von Beginn an sei es das Ziel von VIC gewesen, die Hauptstrecke der A 10 und A 24 sowie alle Verbindungsrampen durchgehend ohne händische Nachbearbeitung zu berechnen. Hierbei nutzte VIC eine eigens entwickelte

CardScript-Lösung, ein Element- oder Streifenverfahren, das sich durch eine sehr hohe Flexibilität auszeichnete. Die Bearbeiter waren in der Lage, alle anstehenden Aufgaben zu lösen. „Da grundsätzlich mit vereinheitlichten Punktnummern in den Querprofilen gearbeitet wurde, ließ sich in kurzer Zeit über eine standardisierte Zuordnungstabelle der Lageplan erzeugen“, so VIC-Mitarbeiter Düwel, der die globale Betrachtungsweise durch CARD/1 hervorhebt. So seien viele Pläne in verschiedenen Maßstäben leicht zu erzeugen gewesen. Die Bearbeitung mit der globalen Betrachtung, insbesondere bei Projekten dieser Dimension, habe zudem die Effizienz gesteigert. Als „sehr unterstützend“ loben Kuhrt und Düwel auch die 3D-Projektansicht, in der sich die komplexen Konstrukti-

onsabhängigkeiten darstellen lassen. Für den Planer bedeute das, dass er die verschiedenen Verbindungsrampen mit den Hauptstrecken visualisiert beurteilen und anschaulich präsentieren kann. Aktuell ist der Bau der neuen Verbindungsrampe der A 10 abgeschlossen. Die dazugehörige Brücke ist auch kurz vor der Fertigstellung. Ergänzend sollen noch Lärmschutzwälle und eine Gabionenwand hinzukommen. Ebenso müssen Rinnen für die Fahrbahnentwässerung angelegt werden. Der LS Brandenburg hält die Öffentlichkeit über seine Website mit aktuellen Informationen über den Baufortschritt auf dem Laufenden. www.card-1.com www.vic-gmbh.de www.ls.brandenburg.de

Kritische Marke bei 7,20 Meter

Mit rund 2,5 Millionen Euro beziffern die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) im Nachhinein die Kosten, die durch das Elbhochwasser 2013 entstanden sind. Die Summe rechnet die Schäden an den Anlagen und die zusätzlich eingesetzten Mitarbeiter mit ein. Besonders die Fernwärmeleitungen und die Abwasseranlagen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Trotz der ohnehin hohen Kosten hätte der Schaden aber weitaus größer sein können. Das Umspannwerk Rothensee bildete einen besonderen Brennpunkt für die SWM. Nicht nur Sandsäcke und Pumpen kamen zum Einsatz, um den Betrieb der Anlage sicherzustellen. Im Auftrag des eigens einberufenen Krisenstabs unter der Leitung des Technischen Geschäftsführers Johannes Kempmann entwickelte die IT-Abteilung der SWM ein Hochwassermodell, das gestaffelt nach Pegelständen die überfluteten Gebiete im Stadtgebiet und besonders um das Umspannwerk herum berechnete. Das speziell erstellte Kartenmodell bildete somit die Basis für die Maßnahmen des Krisenstabs.

Städtische Werke Magdeburg

Die Städtischen Werke Magdeburg fertigten während des Hochwassers 2013 ihr eigenes Kartenmodell an, das speziell die Standorte der Anlagen des Versorgers fokussierte.

Abpump-Arbeiten in Magdeburg-Rothensee: Durch solche Maßnahmen konnte das dortige Umspannwerk gesichert werden. Rund 70 Ortsnetzstationen hatten die SWM im Verlauf des HochwasserEreignisses abschalten müssen. Ein zusätzliches Abschalten des Umspannwerkes hätte für rund 30.000 Haushalte „Licht aus“ bedeutet. Außerdem wären dann auch viele Pumpen ausgefallen, die hinter den Deichen ihren Dienst leisteten. „Das Wasser stand bereits vor den Toren des Werks“, berichtet André Wehler von den SWM. Er ist in der ITAbteilung unter anderem für das GIS verantwortlich. An der Erstellung des kartenbasierten Modells war er unmittelbar beteiligt. Grundsätzlich basiert das Modell auf der Frage, wie sich das Wasser ausbrei-

ten würde, wenn keinerlei Barrieren aufgestellt würden. Welche Flächen im Stadtgebiet dann höhenmäßig unterhalb der Scheitellinie der Elbe lägen, galt es herauszufinden. Der Wasserstand am Pegel Strombrücke war dabei ausschlaggebend. Die kritische Marke legte der Krisenstab auf 7,20 Meter fest, ab dieser Höhe waren Sicherungsmaßnahmen oder letztendlich die Abschaltung erforderlich. Um das Modell zu erstellen, führten die SWM mithilfe von ArcGIS-Mitteln verschiedene Kartendaten in der Fachanwendung ArcFM UT von AED-SICAD zusammen: Dazu gehörte das Digitale Geländemodell 25, ein Höhenplan

abgeleitet aus dem topographischen Landeskartenwerk sowie die Daten der HQ100 und HQ200. Diese Abflusskenngrößen bezeichnen ein statistisch gesehen alle 100 beziehungsweise 200 Jahre auftretendes Hochwasser. Das DGM musste in einem nächsten Schritt noch zur Scheitellinie der Elbe um die Ost-West-Achse gedreht werden, um die Höhenpunkte mit den Hochwasserständen zusammenbringen zu können. Die Umrechnung erfolgte mittels FME. „Durch dieses Vorgehen erhielten wir einen Gesamtplan mit verschiedenen farblichen Ausprägungen, die einzelnen Klassifizierungen entsprachen. Darüber konnte in Einzelplänen ein-

gesehen werden, welche Gebiete beispielsweise bei einem Pegelstand von 7,20 Meter unter Wasser liegen“, erklärt SWM-Mitarbeiter Wehler. So ließen sich die Auswirkungen auf die Anlagen der SWM visualisieren. Das nutzte auch einer Serverfarm der SWM. Sie liegt nur rund 200 Meter vom Elbufer entfernt und wurde von den SWM ebenfalls als gefährdet eingestuft. Letztlich musste das Umspannwerk Rothensee nicht abgeschaltet werden und auch die Serverfarm blieb ohne Schaden. In der Auswertung nach dem Hochwasser glichen die SWM ihr Modell noch mit Orthophotos ab, die das Unternehmen GeoFly zum Zeitpunkt des Hochwasserscheitels erstellte, damit konnte die Datenbasis weiter verfeinert werden. Durch eine Kopplung des GIS mit dem SAP-System konnten zudem Versorgungsunterbrechungen angezeigt werden. Um das Kartenmodell auf die Anwendung bei künftigen Hochwasserereignissen zu verbessern, soll anstelle des DGM25 das DGM1, also mit einem Raster von einem Meter, integriert werden. Das erhöhe die Aussagekraft, erklärt André Wehler. „Deiche und Wälle werden deutlich sichtbar.“ Doch grundsätzlich sei man mit den Leistungen des aufgestellten Modells sehr zufrieden gewesen. Die Stadt Magdeburg hatte übrigens ein Kartenplanwerk genutzt, das nach demselben Modell aufgebaut war, fügt der IT-Experte Wehler noch hinzu.  (jl)  www.sw-magdeburg.de www.aed-sicad.de

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10 Daten & Datenmanagement

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Echtzeitpositionierung in der Ostsee AXIO-NET und Geo Ingenieurservice entwickeln einen gemeinsamen RTK-Positionierungsdienst an der Ostsee. Damit haben Anwender bei der Kabel­ verlegung und anderen Ingenieursarbeiten im Rahmen von Offshore-Windparks Zugriff auf Echtzeit-Positionsdaten im Zentimeterbereich.

Meeresgrund in 3D

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Die dafür notwendigen Vermessungsdaten in Echtzeit sind nicht nur dazu in der Lage, die Ingenieure bei den geforderten Sicherheitsabständen der Seekabelverlegung zu unterstützen. Sie dienen auch dazu, 3D-Modelle des Meeresgrundes zu erstellen, die für den reibungslosen Projektverlauf unabdingbar sind. Geo Ingenieurservice, einer der Hauptauftragnehmer in dem Projekt, nutzt dazu unter anderem das Multi­ beam-Verfahren, bei dem verschie-

Kabelverlegung unter See Solche hochgenauen Echtzeit-Positionsdaten, die für die 3D-Vermessung bei der Seekabelverlegung notwendig sind, können nur über verschiedene, dem jeweiligen Anwendungszweck und -ort angepasste Single-Base-Lösung realisiert werden, oder aber über ein regionales Referenznetz, welches, einmal eingerichtet, die GNSS-Korrekturdaten jederzeit in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stellt. Geo Inge-

Die Echtzeitdaten werden genutzt, um die Sicherheitsabstände zwischen den Seekabeln einzuhalten.

EnBW

Die südliche Ostsee ist eine Schlüsselregion beim Netzausausbau. 32 Kilometer nördlich von Rügen liegt der Offshore-Windpark Baltic 2. Ab 2015 sollen 340.000 Haushalte von dort mit Strom versorgt werden. Um dazu allerdings das notwendige Seekabel für den Stromtransport ans Festland zu verlegen, müssen einige technische Herausforderungen gemeistert werden. Vor allem gilt es, dass bestehende Seekabel des Windparks Baltic 1, der seit 2011 16 Kilometer vor der Küste Strom produziert, nicht zu verletzen. Beide Kabel trennen streckenweise lediglich 35 Meter. Eine Beschädigung hätte fatale Folgen.

Kabelsalat vermeiden: Beim Anschluss des Offshore-Windparks Baltic 2 liegt das Seekabel von Baltic1 lediglich 35 Meter entfernt. Beschädigungen sollen hierbei vermieden werden. nieurservice entschied sich für die Vernetzung und den Anbieter AXIO-NET als Engineering-Partner für Planung, Bau und Betrieb des Referenznetzes. „Aus unserer Sicht ist die Vernetzung nicht nur die technisch sauberere und zuverlässigere Lösung“, so Projektleiter Daniel Rabe, „sondern auch die unkompliziertere und damit mittel- und langfristig wirtschaftlichere.“ Korrekturdaten stehen in der erforderlichen Genauigkeit permanent zur Verfügung, das aufwändige und wiederholte Einmessen und Einrichten einer einzelnen Referenzstation kann so entfallen.

Regionale Referenznetze Insgesamt sechs Stationen sollen bald Korrekturdaten bereitstellen. Die erste stand bereits im Mai 2013, fünf sind es bis heute, auch wenn sich die Suche nach geeigneten Standorten für die Referenzstationen als schwierig erwies. „Mit ein Grund für die Kooperation mit der AXIO-NET“, so Rabe. Die Netzwerkspezialisten betreiben neben ihrem gleichnamigen, bundesweiten Korrekturdatendienst auch einige kleinere, regionale Referenznetze, die teilweise vollkommen autark arbeiten. Eines der prominentesten Beispiele liegt gleich in der Nachbarschaft und liefert Referenzdaten für die Querung des Fehmarnbelt. Die Erfahrungen aus der Ostsee waren überaus wertvoll für das aktuelle Projekt, wie Felix Etter, Projektleiter auf der Seite der AXIO-NET, schildert: „Den Einfluss der Gegebenheiten vor Ort auf die Netztopologie sollte man nicht unterschätzen.“ Während am Fehmarnbelt ein autarkes Netz aus je zwei GNSS-Stationen auf deutscher und dänischer Seite errichtet wurde, liegen die Standorte der Referenzstationen in diesem Projekt alle diesseits der Ostsee. AXIO-NET musste daher bei der Netzkonfiguration wie auch beim Korrekturmodell einen anderen Weg gehen.

Intelligenter als Repeater Die Referenzstationen selbst unterscheiden sich in Aufbau und Funktion grundlegend. Zwei „Master-Stationen“

AXIO-NET

32 Kilometer vor Rügen

dene Sensoren und Präzisionsgeräte in einer qualitativ hochwertigen ­Fächerlotmessung zusammengeführt werden. Dieses Verfahren ermöglicht eine hochauflösende Erfassung des Gewässergrundes mit einer maximalen Datendichte und eindeutigen Informationen zur Struktur der Unterwassersohle. Die Lage des Peilschiffes wird mittels GPS-Technologie ermittelt, die Schiffsbewegungen über einen Bewegungssensor erfasst und berücksichtigt. Für die Positionierung wird auf Höhe der Wasserlinie eine RTK-Genauigkeit mit maximaler Abweichung im Zentimeter-Bereich benötigt.

Geo Ingenieurservice

Eine besondere Herausforderung liegt in der Anbindung von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee über Seekabel. Lokale Referenznetze können einen wesentlichen Beitrag für den zügigen Bau und sicheren Betrieb der erforderlichen Infrastruktur leisten, wie ein Gemeinschaftsprojekt von AXIONET und der Geo Ingenieurservice Gruppe beweist.

Das Korrekturmodell beim Baltic 2-Projekt arbeitet mit dem MAC-Verfahren, das neben den Korrekturdaten der Masterstation weitere Informationen sammelt. sind mit jeweils einem Javad-GNSSEmpfänger ausgestattet. Die Qualitätssicherung und das Monitoring dieser Stationen erfolgt über das Rechenzentrum des Referenzdienstbetreibers in Hannover. Die übrigen „Auxiliary-Stationen“ verfügen ausschließlich über Funkmodems zur Übertragung der Referenzdaten, sind aber dennoch intelligenter als reine Repeater. Diese würden nämlich lediglich die Referenzdaten der Masterstationen übermitteln – mit der Folge, dass die tatsächliche Genauigkeit mit der Entfernung abnehmen würde. AXIO-NET wählte als Korrekturmodell hingegen das MAC-Verfahren (Master-Auxiliary-Concept). Dabei erhält der Rover zusätzlich zu den Korrekturdaten der Masterstation weitere Informationen, die im Netzwerk generiert und über die Funksignale übertragen werden. Voraussetzung ist das RTCM 3 Format, welches die Übertragung zusätzlicher Integritätsinformationen zulässt. Dies können beispielsweise stochastische Informationen über die Qualität einzelner Satellitensignale sein, mit denen sich die Performance des GNSS-Empfängers erheblich verbessern lässt. „Durch die flächenhaft übertragenen Daten im MAC-Format können wir eine homogene Genauigkeit im gesamten Gebiet gewährleisten“, so Felix Etter zu dem Konzept.

Die in Echtzeit erzielbare RTK-Genauigkeit liegt bei zwei Zentimetern in der Lage und drei Zentimetern in der Höhe auf Meereshöhe, auf der Sohle immerhin noch im Dezimeterbereich. Im Postprocessing sind noch erheblich höhere Genauigkeiten möglich. Bei der Kabelverlegung und der Ausbaggerung der Kabelschächte hängt die Präzision von den weiteren Sensoren zum Beispiel an der Schaufel des Nassbaggers ab, die mit den GNSSDaten in der Maschinensteuerung zusammengeführt werden. „Auch hier ist der Dezimeter in Echtzeit möglich“, so Rabe.

Rover-Zahl ist erweiterbar AXIO-NET und Geo Ingenieurservice stellen die Korrekturdaten jedem Unternehmen für die Positionierung und Navigation in der Region zur Verfügung. Die Zahl der Rover ist praktisch unbegrenzt – wichtig für ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung. Der Betrieb erstreckt sich auch über den Abschluss des Trassenprojektes hinaus und wird so die Wartung, Instandhaltung und das Monitoring von Pipelines und Leitungen in DGNSS-Genauigkeit ermöglichen. Rabe: „Der langfristige Erhalt des Positionierungsdienstes ist unser Beitrag zur Nachhaltigkeit der Offshore-Windparks“.  www.geoings.de www.axio-net.eu

Messerückblick

Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

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Rundgang durch die Branche Fortsetzung von Seite 1 Klar gezeigt hat sich dieses Jahr wieder: Der Takt geht immer stärker von den Applikationsherstellern aus. Die Technologielieferanten treten meist in den Hintergrund. Besonders GE und ­Autodesk, aber auch Esri verlieren als Anbieter von Basistechnologie immer mehr an Sichtbarkeit, die Applikationspartner gehen jedoch mehr und mehr in den Vordergrund.

Nach wie vor ein starkes Thema waren die Unmanned Aerial Systems. An vielen Ständen waren die Multicopter und die sogenannten Starrflügler sehr präsent. Das staunende Interesse der letzten Jahre verschiebt sich aber hin zu Fragestellungen wie: Welche Genauigkeit wird erzielt? Welche Flächen werden beflogen? Und vor allem was kostet das? Die Hersteller der Flugplattformen nähern sich diesen Vermes-

Quadratisch, praktisch, georeferenziert: Die Firma GAF war umgeben von Bildern aus der Erdbeobachtung, zu der sie entsprechende Datendienste lieferte.

sungsbedürfnissen immer stärker an. Nächstes Jahr feiert die Messe in Berlin ihr 20-jähriges Bestehen. Der Veranstalter erhofft sich an dem Messestandort auf jeden Fall mehr Resonanz bei politischen Entscheidern. Daher steht auch der Entschluss fest, auch in den Jahren 2017 und 2020 nach Berlin zu gehen. Vielen Ausstellern, die die Beschränkung auf starke Messestandorte in Deutschland erhoffen, stehen dem positiv ge-

genüber, vor allem aufgrund der Marktnähe zu Osteuropa. Anderen fehlt in den umliegenden Bundesländern ein starkes regionales Wirtschaftsumfeld, wie es beispielsweise in Essen gegeben ist. Inhaltlich haben sich die Technologietrends der letzten Jahre weiter verstärkt. So schafft es zum Beispiel die neue 3D-Laserscanning-Generation, größere Genauigkeit über ein weiteres Entfernungsspektrum zu er-

Die Errungenschaften aus der Gatewing-Akquisition: Trimbles UX5 bringt es auf 80 Stundenkilometer und eröffnet der Vermessung neue Geschwindigkeitsdimensionen.

Tragbar und 3D bei FARO

Kam in Doppelbesetzung: FARO-Mitarbeiter Oliver Bürkler brachte eine Figur von sich mit, die er mithilfe der Software SCENE und einem 3D-Drucker erstellt hat.

zeugen, oder photogrammterische Auswerteverfahren sorgen dafür, dass die luftgestützte Vermessung den terrestrischen Verfahren in manchen Bereichen immer stärker Konkurrenz macht. In Sachen Mobilität geht der Trend eindeutig in Richtung Apps. Dies gilt insbesondere für Netzbetreiber im Rahmen des Workforce Managements. Hier darf man zukünftig interessante Projekte erwarten.  (sg)

Der neue Laserscanner Focus3D X 330 besitzt nach Angaben der Herstellerfirma FARO eine drei Mal größere Reichweite als seine Vorgänger. Objekte, die von 0,6 Metern bis zu 330 Metern entfernt sind, können damit gescannt werden, auch in direktem Sonnenlicht. Außerdem habe man an der Messgenauigkeit gefeilt und Störungen reduziert, um präzise 3DModelle in fotorealistischer Ausführung zu erhalten. Ein GPS-Empfänger ist außerdem integriert, sodass in der Nachbearbeitung Einzelscans miteinander kombiniert werden können. Außerdem wurde die SCENE WebShare Cloud vorgestellt.

Mit V.I.K.T.O.R unter der Emscher: Der Tunnelmess­ roboter übernimmt beim Umbau des Abwasser­ systems im Rohrvortriebverfahren die Lage- und Höhenüberprüfung der Rohre.

Tragbares Accessoire: Chief Technology Strategist Bernd Becker demonstriert den neuen Focus3D X 330.

Bei Schenkel Vermessungen zog sich das Thema bis in die Krawattenspitze durch.

Ob Kataster für Strom, Kanal oder Licht: Moskito GIS zeigte die Anwendungen an seinem mitgebrachten Stadtmodell.

Geonetzwerk-Gründung

Luftbilder to go: Hansa Luftbild präsentierte neben den Ausdrucken erstmals das selbstentwickelte WebGIS „ExperMaps“.

Die Städte und Kreise des Ruhrgebiets sowie der Regionalverband Ruhr (RVR) haben das regionale Geonetzwerk metropoleRuhr gegründet. Ein entsprechender Vertrag wurde auf der Intergeo unterzeichnet. Der RVR wird die Geschäftsstelle übernehmen. Als zentrale Aufgabe soll ein Geoportal auf den Weg gebracht werden. Darin sollen städteübergreifende und einheitliche Informationen über Gewerbeflächen, Wohngebiete und viele weitere Daten aus der Region zusammengeführt und öffentlich bereitgestellt werden.

Helium ein knapp werdendes Gut: Die GDV speicherte es in einem Ballon.

Auch auf dem Freigelände: RIEGL zeigte seinen mobilen Laserscanner VMX-450.

Der Gyrocopter von AutoGyro parkte am Stand von IGI. Für den Start solcher Tragschrauber sind in Deutschland besondere ­Fluggenehmigungen nötig.

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Vereint Photogrammetrie und Laserscanning in einem System: Die GEOSTAR fliegt mit Technologie von RIEGL, Microsoft/VEXCEL, IGI und SOMAG.

Die Intergeo zeigte wieder einmal: Karten erfüllen die vielfältigsten Zwecke.

Filmreif: Auch im Innenbereich waren die unbemannten Flugobjekte, wie die von Aibotix, der Hingucker.

Zum Rasten oder Informieren: Die Vorträge am Stand von HHK zu GEOgraf waren stets gut besucht.

Dienste und Daten finden

Kein Getränkehalter: Die Konstruktion soll die Stabilität der UAV-Systeme von GerMAP verdeutlichen. Mithilfe der Flugsysteme werden vollautomatisch vordefinierte Bereiche beflogen, wobei Luftaufnahmen erzeugt werden.

Das Unternehmen con terra hat mit dem smart.finder auf der Intergeo eine Software vorgestellt, die der Suche nach Geoinformationen dient. Das Programm ermöglicht den schnellen und strukturierten Zugriff auf umfangreiche heterogene Datenbestände, indem es zeitgemäße Ansätze wie Crawling, Indexierung und Facettensuche auf raumbezogenen Daten, Dienste und Dokumente anwendet, meldet das Unternehmen. Im Vordergrund steht die Benutzerinteraktionen zum Suchen und Nutzen von Ressourcen.

Die rund sechs Kilo des Laserscanners FARO Focus3D stellten für den Multikopter der Firma von-oben kein Problem dar.

Der Blick nach oben war auf dem Frei­ gelände der Intergeo charakteristisch.

Keine Berührungsängste: Das Fraunhofer-Institut IGD zeigt auf seinem Multitouch-Display seinen CityServer3D, der große Stadtmodelle visualisiert und analysiert. Hier zählt noch die Handarbeit: Am Stand von Software-Service John war der Laserscanner, den das Unternehmen zusammen mit Dr. Clauß Software entwickelt hat, käuflich zu erwerben.

IP68 macht‘s möglich: Das GPS/GNSS-System Zenith25 von GeoMax wurde auf der Intergeo unter Wasser gesetzt.

Ergebnis der Zusammenarbeit von Leica Geosystems und Swissdrones: Herzstück des UAV ist die Leica-Plattform RCD30.

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GIS Best Practice Award

Aus der Entwicklerwerkstatt von Aibotix hatte Tobias Bleck einige Hexakopter mitgebracht.

Das Konsortium des Projekts SIMKAS 3D belegt auf der Intergeo den ersten Platz beim GIS Best Practice Award. Das Projekt fokussiert auf das Krisenmanagement bei Versorgungsinfrastrukturen und simuliert mit GIS den kaskadierenden Ausfall von Versorgungsnetzen. Das Projekt habe eine Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen rund um die Koordination zwischen verschiedenen Infrastrukturbetreibern und Behörden der öffentlichen Sicherheit im Krisenfall gegeben werden können, urteilte die Fachjury.

Wachte mit Adleraugen über der Messe: Die Erfassungs­ experten von eagle eye technologies hatten alles im Blick. Einer der weltweiten Top-3 der Vermessungsbranche: Topcon wie immer mit großem Stand.

„Skål“ hieß es bei den schwedischen Vermessungsexperten von Satlab. Zwar stammte das Bier aus Tschechien, doch das Etikett war selbst entworfen. Die Firma microdrones setzt bei ihren Flugplattformen unter anderem auf Ka­ meras von Phase One, die sich im Bereich Mittelformat positioniert haben.

2. imaGIne-Konferenz

Professor Manfred Bäumker von der Hochschule Bochum ließ auch einen Mini-Quadrokopter fliegen.

Der Deutsche Dachverband für Geoinformation (DDGI) hat bekannt gegeben, dass die europäische Konferenz für das Geoinformationswesen „imaGIne-2“ auf der Intergeo 2014 in Berlin stattfinden wird. Damit planen der DDGI und der europäische Dachverband für Geoinformation (EUROGI) die Folgekonferenz der im März 2013 durchgeführten „imaGIne-1“. Die Konferenz soll ein „Magnet für alle GI-Interessierten“ sein, lassen die Veranstalter wissen. Im Rahmen der imaGIne-2 wollen die veranstaltenden Dachverbände, EUROGI und DDGI, zudem ihr 20. Jubiläum feierlich begehen.

Es kommt nich auf die Größe an: Auffällig war dennoch, dass die Stände von Autodesk und GE deutlich kleiner als in den Vorjahren ausfielen.

Das Unternehmen twins.nrn arbeitet mit GRID-IT zusammen und entwickelt UAVs. Beim twinMAX soll sogar eine Zuladung von bis zu 20 Kilos möglich sein. Phase One stellt digitale Rückwände für Mittelformatkameras her und mischt ­damit auch in der Luftbild-Branche mit.

Alles unter Kontrolle: Leica Geosystems demonstrierte seine Maschinensteuerungs­ serie iCON mithilfe von Bagger-Modellen.

Das Geschäftsführer-Ehepaar Werr/Nowack von Widemann Systeme ist Stammgast auf der Intergeo.

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14 Sonderseiten

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

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Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

Sonderseitenthema BRICSCAD

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Die preisgünstige Alternative

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Verschiedene Erwartungen BricsCAD gibt es in den drei Versionen Platinum, Pro und Classic. Letztere ist die kostengünstigste Variante und ist pro Lizenz ab 425 Euro erhältlich. BricsCAD V13 Platinum All-In gibt es ab 972 Euro (jeweils ohne Mehrwertsteuer). Im Oktober ist die englischsprachige Version 14 erschienen, die deutschsprachige Version soll ab dem 18. November erhältlich sein. Neben den Hauptreleases veröffentlicht Bricsys auch in relativ kurzen Abständen (mitunter innerhalb weniger Wochen) Subreleases, die jedoch kostenfrei erhältlich sind. BricsCAD hat derzeit mehr als 100.000 Anwender weltweit. Deutschland und Japan sind dabei die stärksten Länder. Zu den Kunden gehören nicht nur kleinere, kostensensitive Unternehmen. „Die Bricscad-Nutzer stammen aus allen Kundengruppen, viele setzen dabei auch die CAD-Programme parallel ein“, weiß Uwe Redmer, Geschäftsführer von MERViSOFT. Applikations-Partner aus dem GIS-Bereich, die fast alle auch AutodeskPartner sind, berichten von unterschiedlichen Tendenzen. Bei manchen gehen

WS LANDCAD – bewährte Planungssoftware für Stadt- und Objektplanung auch auf preiswerter CAD-Plattform einsetzbar WS LANDCAD ist sowohl unter der AutoCAD-Produktfamilie als auch unter BricsCAD einsetzbar. BricsCAD liest und schreibt DWG-Dateien in einem hochkompatiblen Format zu AutoCAD. Dadurch ergibt sich eine vollständige Wiedererkennung bei professionellen Anwendern. Alle WS LANDCAD-Funktionen und -Befehle sind in der praktischen Arbeit mit BricsCAD nahezu identisch zu denen unter Verwendung von AutoCAD. WS LANDCAD unterstützt alle Anwender, die den gesamten Planungsprozess fest im Griff haben wollen - vom Einlesen der Planungsgrundlagen (Vermessungsdateien, Katasterpläne, Handskizzen usw.) Widemann Systeme GmbH CAD- und GIS-Systemhaus Egerstraße 2, 65205 Wiesbaden Tel. +49 (0) 6 11/ 77 81 9 - 0 Fax +49 (0) 6 11/ 77 81 9 - 99 [email protected] · www.widemann.de

über die Ausarbeitung des Entwurfs, die Erstellung von Pflanzplänen und die Massenermittlung bis hin zum grafisch ansprechenden Planlayout. Ob Landschafts- und Bebauungsplanung, Biotoptypenkartierung, Pflanz- und Ausführungsplanung oder Abrechnung - WS LANDCAD ist modular aufgebaut und kann für die umfangreichen individuellen Anforderungen passend zusammengestellt werden. WS LANDCAD wird praxisgerecht unter der Leitung von Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Geografen kontinuierlich weiterentwickelt.

IBB

schen zwei Stühlen“ – auf der einen Seite die Kundenwünsche nach preisgünstigen CAD-Werkzeugen, auf der anderen Seite bestehen Verträge inklusive der Umsätze, die der AutoCAD-Verkauf noch für Partner mit sich bringt. Der Verkauf von BricsCAD läuft lediglich über einen Generalhändler pro Land – in Deutschland ist dies die Firma MERViSOFT aus Wiesbaden.

Das Design-Programm BricsCAD bietet eine breite Funktionspalette bei der Bearbeitung von Geodaten.

Neukunden nahezu ausschließlich auf BricsCAD, wenn sie eine darauf basierende Applikation erwerben. Bei anderen entscheiden sich die Kunden je nach fachlicher Expertise – unabhängig von Unternehmensgröße und Investitionsvolumen. Das heißt, auch Großkunden gehören zur BricsCAD-Klientel. Unternehmen wie Rösberg Engineering, an das Bricsys kürzlich rund 250 neue Lizenzen verkauft hat, sparen dadurch Lizenzkosten, die gemäß Listenpreis-Kalkulation hohe sechsstellige Summen ausmachen.

Neutrales CAD als Strategie Die Strategie von Bricsys ist es, ein neutrales CAD bereitzustellen, also ein System, das möglichst alle Grundlagenfunktionen bereitstellt und die Entwicklung von anwendungsbezogenen Funktionen den Partnern überlässt. Dafür spielt die Pflege der programmierbaren Schnittstellen (APIs) eine entscheidende Rolle. Allerdings gibt es immer wieder Entwicklungen, die getrieben durch Anwenderbedürfnisse, durchaus fachlichen Charakter hatten. Beispielsweise gibt es viele Funktionen für den Architekturbereich. Typische GIS-Funktionen finden sich aber kaum. Der Entwicklungsfokus von BricsCAD gilt in erster Linie der mechanischen Konstruktion. Dafür beinhaltet BricsCAD eine leistungsfähige Image Engine, die in Bezug auf die Rasterdatenverarbei-

tung besondere Merkmale besitzt (siehe Kasten unten). Selbst die Geschwindigkeit von BricsCAD hat sich in den letzten Jahren verbessert. Machten dem Programm bis vor wenigen Jahren Dateien mit über 15 Megabyte an Daten noch Schwierigkeiten, konnte BricsCAD mit der neuesten Version V13 auch diesbezügliche Schwächen ausräumen. Laut Angaben eines Partners ist das Programm bei großen Datenmengen inzwischen sogar schneller. Schlanker ist es jedenfalls. Das gilt sowohl für die Installation als auch für den Funktionsumfang im 3D-Umfeld. Die neueste Version von BricsCAD ist als 64-Bit Version erhältlich.

Geburtsstunde BricsCAD Die Geschichte von BricsCAD geht zurück bis ins Jahr 1998. Damals wurde das Unternehmen Visio von Microsoft übernommen. Visio war auf die konzeptionelle Informationsanalyse mithilfe der Objektrollenmodellierung (Ablaufdiagramme) spezialisiert. Die Mitarbeiter gründeten daraufhin eine neue Firma und setzten dabei auf die Kompetenzen, die Visio im Umfeld von Zeichnungsprogrammen gewonnen hatte. Das neue Modell sah vor, eine CAD-Alternative zu etablieren, die sich an Open Source orientiert. Schon damals war es das Ziel, die Vormachtstellung von AutoCAD anzugreifen. So entstand mit der IntelliCAD-Technologie eine Art Entwicklungsbaukasten für CAD-Anwendungen. Als übergreifende

BricsCAD für Geodaten BricsCAD hat seine Wurzeln in der architektonischen Konstruktion, aber genauso wie andere CAD-Programme eignet es sich auch für GIS-orientierte Anwendungen. Dabei besitzt das Programm einige interessante Geo-Funktionen. Da Bricsys in den letzten Jahren erheblich in die Schnittstellen von Rasterdatenformaten investiert hat, kann BricsCAD beispielsweise Geotiffs, also georeferenzierte Rasterdaten, einlesen. Auf der letzten Entwicklerkonferenz führte Bricsys vor, wie ein FünfGigabyte-Luftbild innerhalb weniger Sekunden eingelesen und reibungslos bearbeitet werden konnte. Besucher berichten von Standing Ovations, die sich bei der Entwicklerkonferenz spontan einstellten. BricsCAD unterstützt zwar noch nicht den Dienste-Standard Web Map Service (geplant ab Version

14), doch die Geotiff-Unterstützung erlaubt es hier, auf Umwegen zum Ziel zu kommen. Ebenso verhält es sich bei dem Geodaten-Standard Esri Shape, der zwar nicht von BricsCAD unterstützt wird, aber auch Möglichkeiten zum Im- und Export bietet, die zum Teil auch von Partnern bereitgestellt werden. Viele Applikationsentwickler, die Lösungen auf AutoCAD und BricsCAD anbieten, beherrschen den Umgang mit geo-spezifischen Dokumenten ohnehin seit Langem. Ebenso arbeiten die Partner daran, das Datenaustauschformat von XPlanung (XplanGML) auch für BricsCAD verfügbar zu machen. In der Blog-Kommunikation wird auch des Öfteren von der Entwicklung einer Shape-Schnittstelle gesprochen.

Organisation wurde das IntelliCAD Technology Consortium (ITC) ins Leben gerufen, dessen Hauptaufgabe die Koordination der Entwicklungen war (und noch immer ist). Wichtiges Mitglied innerhalb der ITC war das belgische Unternehmen Bricsys (damals noch unter dem Firmennamen Bricscad), das sich im Jahr 2008 von der Vereinigung abspaltete, vor allem aufgrund von Unzufriedenheit mit der Produktentwicklung. Das Jahr markiert demnach die offizielle Geburtsstunde von BricsCAD, so nannte Bricsys nun das Programm, dass im Wesentlichen aus den Programmbestandteilen bestand, die die Firma bereits im Rahmen der Intelli­CAD-Entwicklungen geschaffen hatte. Ab diesem Zeitpunkt begann Bricsys dynamisch zu wachsen und profitierte dabei von einigen Entwicklungen, die sich rund um den Globus in der CAD-Welt zeigten. Meilensteine waren zum Beispiel die Übernahme des russischen Unternehmens Ledas, das im Wesentlichen für die Google-Entwicklung Sketch-up verantwortlich war. Grundlegend für die LedasEntwicklungen war das sogenannte Variational Direct Modeling, eine innovative Methode, mit der die Geometrie von bestehenden Objekten einfach verändert werden konnte, wobei hinterlegte Regeln dafür sorgen, dass Objekte „sinnhaft“ bleiben. Zum Beispiel kann die Größe eines Lagers per Mausklick „skaliert“ werden, ohne dabei den Geometrietypus eines Lagers zu verändern. Mit der Übernahme von Ledas erfuhr nicht nur BricsCAD einen Innovationsschub – besonders im Bereich von 3D, das Unternehmen gewann auch eine

Rund um .dwg BricsCAD verfolgt von Anfang an die Philosophie, das .dwg-Format möglichst umfassend zu unterstützen. Das Ziel ist es, die Entwicklungen, die Autodesk rund um dieses Format vorantreibt, möglichst schnell zu adaptieren. Dabei nimmt die Open Design Alliance (ODA), eine Vereinigung von CAD-Anbietern und -Kunden, in der auch Bricsys Mitglied ist, eine Sonderstellung ein. Die ODA entwickelt mit Teigha ein auf der OpenDWGSpezifikation basierendes Toolset für die Softwareentwicklung von DXF/DWG-Schnittstellen zum Lesen und Schreiben von DWG- und DXFDateien. Dies geschieht über Methoden des Reverse Engineering, bei dem Programmbestandteile nachgebildet werden, ohne dabei Urheberrechte zu verletzen. Somit kann Bricsys jeweils mit einigen Monaten zeitlichem Versatz die neuesten Entwicklungen des Formats innerhalb der AutoCADVersionen gewährleisten.

LISP betreffen. Solche Entwicklungen sorgen dafür, dass sich BricsCAD stetig verbessert. Heute sind etwa 180 Personen direkt an den Entwicklungen rund um Bricscad beteiligt. In Gent sind 40, in St. Petersburg 50 und in Novosibirsk 10 Mitarbeiter beschäftigt. Weiterhin arbeiten viele freie und feste Mitarbeiter rund um den gesamten Globus an dem Programm.

Einfache Portierung

russische CAD-Entwicklerschmiede hinzu, die in Sachen Ausbildung und Mentalität optimal zu BricsCAD passte. Eine weitere Entwicklungsstufe ergab sich gewissermaßen als Ironie der Geschichte. Bereits in den 1990er Jahren hatte Autodesk mit LT eine kostengünstige Einsteigerversion angeboten. Schon damals hatte sich auf dem Markt eine Software mit dem Namen LT-Extender etabliert, die AutoCAD LT auf ein bedeutend höheres Niveau hievte.

Im Zuge eines rechtlichen Streits mit Autodesk musste der Entwickler, die Firma TM-CAD Engineering aus Berlin, dann die Entwicklung des LT Extenders einstellen. Somit hatte Autodesk einen Wettbewerber vermeintlich aus dem Weg geräumt. Doch TM CAD Engineering entschied sich nachfolgend, Partner des ehemaligen Wettbewerbers Bricscad zu werden und bringt seitdem seine Entwicklungskompetenzen ein, die besonders die Programmierschnittstelle

Die Vertriebsstruktur sieht für jedes Land einen sogenannten Repräsentanten vor der für den Vertrieb und den Aufbau der Partnerlandschaft verantwortlich ist. Dabei unterscheidet das Unternehmen in Entwicklungs- und Applikationspartner. Letztere haben meist eigene Entwicklungen, die historisch meist auf Basis von AutoCAD entwickelt wurden, dann aber auch auf BricsCAD portiert werden. Diese Partner, für die die Portierung kostenfrei ist, bekommen einen speziellen Service, um diesen Entwicklungsschritt zu meistern.  (sg) www.bricscad.de

Praxistest bestätigt Kompatibilität WS LANDCAD-Nutzer können problemlos beide CAD-Engines als Systembasis verwenden. BricsCAD oder AutoCAD – vor dieser Entscheidung stehen viele Anwender. Um eine fundiertes Urteil zu erhalten, genügt es dabei nicht, die Produkte direkt nebeneinander zu stellen. Vielmehr müssen Anwender den Test aus Sicht der Applikation machen, die beide Programme jeweils als CADEngine nutzt. So hat beispielsweise das Planungsbüro Vogelsang aus Nürnberg, das auf Raum-, Stadt- und Bauleitplanung spezialisiert ist, einen konkreten Vergleich gemacht. Das Büro ist langjähriger Anwender der Software WS LANDCAD von Widemann Systeme. Die Lösung für die Stadtund Landschaftsplanung wurde auf Basis von AutoCAD entwickelt, wurde aber in den letzten Jahren auch auf BricsCAD portiert. Nach Angaben des Unternehmens war es vor allem der Kundendruck, der das Unternehmen

zu diesem Schritt führte – wie auch das Planungsbüro Vogelsang, das WS LANDCAD inzwischen auf Basis von BricsCAD einsetzt. „Wichtigste Erkenntnis dabei ist die hohe Kompatibilität zu dem im CADUmfeld vorhandenen Standard .dwg/ .dxf-Dateien, welche in BricsCAD mit WS LANDCAD erzeugt wurden, können problemlos in AutoCAD eingelesen werden“,

sagt Tobias Altmann vom Planungsbüro Vogelsang. Trotz der niedrigen Lizenzkosten für BricsCAD erhält das Büro somit den vollen Funktionsumfang von WS LANDCAD. Die Stadtplanungssoftware fügt sich, so Altmann, problemlos in BricsCAD ein und ermöglicht die Anwendung von fachspezifischen Funktionalitäten für die Stadtplanung. „Kompatibilitätsprobleme beim Austausch der

Widemann

Das Zeichnungsprogramm BricsCAD wird am Markt als Alternative zu dem Quasi-Standard AutoCAD immer stärker. Neue Entwicklungen zielen zunehmend auf GIS-Anwendungen.

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Zeichnungsprogramme haben sich in den 1980er Jahren weltweit etabliert und sind Grundlage vieler Software­ lösungen, etwa für Infrastrukturplanungen, bei Schleppkurvenberechnungen oder auch für Vermessungs­ lösungen. In diesem Markt ist vor allem das Programm AutoCAD von der Firma Autodesk etabliert, doch der QuasiStandard gilt auch als kostenintensive Lösung. Eine Alternative bietet das Designprogramm BricsCAD des belgischen Herstellers Bricsys, das fast komplett kompatibel zu AutoCAD ist und dessen Programmstruktur zu weiten Teilen nachempfunden ist. BricsCAD bietet somit einen barrierefreien Umstieg von AutoCAD und ähnlichen Programmen an. Die Kompatibilität ist sehr hoch. Nach Angaben des Herstellers ist der Umstieg von AutoCAD in wenigen Stunden möglich. Das kostengünstige Programm etabliert sich zunehmend am Markt, nicht nur im Bereich klassischer mechanischer Konstruktion, sondern auch bei Planungs-, Vermessungs- und GIS-Anwendungen. Bis vor wenigen Jahren war die Entwicklung nur Insidern bekannt. Die Zahl der Partner, die auf Basis von BricsCAD fertige Branchenlösungen anbieten, ist allerdings in den letzten beiden Jahren rasant gewachsen. Viele Entwickler, deren Lösungen bisher nur auf AutoCAD basierten, haben diese auch auf die Alternativ-Lösung portiert. Den Anstoß dafür gaben meist die Kundenanfragen, die großes Interesse an alternativen, preisgünstigeren CAD-Lösungen haben. BricsCAD stößt genau in diese Lücke vor. „Wir sind sehr froh über diese Entwicklung“, sagen viele Partner, die sich mit der öffentlichen Darstellung dieser Meinung jedoch noch sehr zurückhalten. Schließlich sitzen viele „zwi-

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Das System WS LANDCAD für die Stadt- und Raumplanung setzt auf einem CADProgramm auf. Dabei haben die Kunden die Auswahl zwischen zwei Systemen.

MERViSOFT GmbH ist Hersteller und Marktführer der MSR (Messen Steuern Regeln) -Software TRIC DB. Darüber hinaus ist MERViSOFT GmbH seit 2004 Distributor und seit 2008 Repräsentant der Firma Bricsys in Gent, Belgien, für die Produkte

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Kataster erschaffen, Netze verwalten Seit mehr als 25 Jahren entwickelt BARTHAUER Softwarelösungen für Geoinformatik und Wasserwirtschaft. Das weltweit einzigartige BARTHAUER Multiplattform-Konzept bietet den Nutzern der Produkte Flexibilität und Investitionssicherheit. Es ermöglicht den Einsatz in fast allen CAD-Systemen (z.B. Die Welt in Ihrer Hand – Individuelle BRICSCAD), GIS und WebMap-Ser- Kataster mit GeoDS erschaffen. vern – sogar gleichzeitig und parallel innerhalb eines Projekts. NEU: GeoDS Mit GeoDS individuelle Kataster für BaSYS – the Advanced Network beliebige Gegenstände und jedweInformation System des kommunales Inventar erschafBaSYS ermöglicht den effizienten fen. Ganz nach eigenen NotwendigBetrieb von Ver- und Entsorgungs- keiten und Anforderungen. netzen. Dazu gehört die zuverlässi- Das Geoobjects Design Studio ge und wirtschaftliche Netzplanung, GeoDS ermöglicht die einfache MoBerechnung und Netzverwaltung dellierung und Verwaltung beliebimit Asset Management bis hin zur ger Geoobjekte. Die Zuweisung von Sanierungsplanung in den Sparten Workflows und Intervallereignissen Kanal, Wasser, Gas, Strom- und Da- ist ohne Programmierkenntnisse tenleitung. möglich. Barthauer Software GmbH Pillaustraße 1a 38126 Braunschweig Tel. +49 (0) 53 12 35 33 - 0 Fax +49 (0) 53 12 35 33 - 99 [email protected] · www.barthauer.de

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Infrastrukturplanung mit RZI Tiefbau Mit der Software haben Sie ein Arbeitsmittel, mit dem Sie unter BricsCAD alle Bereiche des Ingenieurtiefbaus bearbeiten. Vermessung Straßenplanung Dynamische Schleppkurve Kanalplanung • Berechnung von Sonderbauwerken • Kanaldatenbank • Sanierungskonzepte Deponieplanung

Daten haben sich bisher nicht ergeben“, so der Stadtplaner. „Andererseits können Kunden auch den umgekehrten Weg problemlos gehen“, weiß Rüdiger Nowak, geschäftsführender Gesellschafter bei Widemann Systeme. BricsCAD biete, so Nowak, dem Anwender alle Funktionalitäten, die zum überwiegenden Teil kompatibel zu den Funktionen von AutoCAD sind. Hervorzuheben seien dabei auch die niedrigen Systemvoraussetzungen. „So können die Hardwarekosten reduziert werden, da auch weniger leistungsstarke Rechner genutzt werden können“, sagt Nowak. Als GIS-Systemhaus ist Widemann dabei auch in der Lage, BricsCAD spezielle Geofunktionalitäten „beizubringen“. So können beispielsweise nicht nur Geotiffs oder Worldfiles mit der entsprechenden Georeferenzierung eingelesen werden, was bei BricsCAD standardmäßig unterstützt wird. WS LANDCAD kann auch Shape-Dateien exportieren, die dann in ein GIS eingelesen und gegebenenfalls mit OGC-Diensten abgerufen werden können. www.widemann.de/wslandcad

BricsCAD und CHAPOO der wohl flexibelsten webbasierenden Projektverwaltung. MERViSOFT GmbH ist deutschlandweit der Ansprechpartner für Händler und Entwickler, die BricsCAD vertreiben oder für BricsCAD entwickeln.

Wasserversorgung • Leitungsnetze verwalten • Konstruktion und Berechnung Wasserbau • Fließgewässer konstruieren und berechnen • Hochwasserschutz Bauabrechnung Visualisierung Alle Komponenten sind für den kompletten Lebenszyklus der Infrastrukturplanung aufeinander abgestimmt. Von der Bestandserfassung über die allgemeine Straßenplanung, vom verkehrsberuhigten Bereich (Einmündungen und Kreisverkehr) bis zur Planung von Erschließungsstraßen und mehr. Mit der dynamischen Schleppkurve bietet RZI vom Nachweis für Schwerlasttransporte bis zur Parkhausplanung ein weltweit erprobtes ProfiTool an. Weiterhin integriert sind RZI Software GmbH Ein Unternehmen der IB&T Gruppe An‘n Slagboom 51, 22848 Norderstedt Tel. +49 (0) 40 53 412 - 0 Fax +49 (0) 40 53 412 - 100 [email protected] · www.rzi.de

die Bereiche der Bauabrechnung, Kanalplanung, des Wasserbaus und des Hochwasserschutzes. Modularer Aufbau Der modulare Aufbau sowie die Netzwerkfähigkeit ermöglichen, jeden Arbeitsplatz individuell an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Die Software ist einfach und intuitiv zu bedienen und wegweisend in der Projektdatenhaltung. Sie präsentieren Ihre Ergebnisse ansprechend und überzeugend. Stetige Weiterentwicklung Die Software wird innerhalb der IB&T-Unternehmensgruppe (www.card-1.com) stetig weiter entwickelt. Zurzeit sind mehr als 4.100 CAD-Arbeitsplätze mit diesen Tiefbaukomponenten ausgestattet. Möchten Sie unsere Software unverbindlich kennenlernen? Dann vereinbaren Sie einfach einen Fernpräsentationstermin – direkt online an Ihrem Arbeitsplatz und ohne weitere Installation.

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Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

Hardware & Technologie www.business-geomatics.com

Robust und ­zertifiziert

Kamera in der Nase, Scanner am Bauch

Der Hersteller von robusten mobilen Computern, LOGIC INSTRUMENT, kann seine Fieldbooks E1 und B1 nun mit dem Zertifikat MIL-STD 461 versehen. Das Unternehmen hatte dazu im Vorfeld die beiden Geräte freiwillig den Tests durch das US-amerikanische Verteidigungsministerium unterzogen. Geprüft wurden beide Produkte auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit sowie ihre Störaussendung. Dabei wird zwischen leistungsgebundener und gestrahlter Störfestigkeit und Störaussendung unterschieden. Zusätzlich zu der MIL-STD Zertifizierung prüfte LOGIC INSTRUMENT sowohl Akkus als auch Netzteile der Fieldbooks E1 und B1 mit verschiedenen Kaltstarttests. Die Komponenten werden dabei bis auf eine Temperatur von -20 Grad Celsius herunter gekühlt und dann gestartet. Nach Angaben des Unternehmens überzeugte die Hardware auch bei diesen Tests. www.logic-instrument.com

Diamond Aircraft

Erweiterung im Großformat

nen. Die GEOSTAR erledigt laut Diamond Aircraft Vermessungsflüge von elf Stunden und über eine Reichweite von 1.930 Kilometer. Der Hersteller gibt das Beispiel, dass mit nur einem Flug in einer Flughöhe von 10.000 Fuß Gebiete von 3.400 Quadratkilometern erfasst werden können. Die Hardware kommt mit dem LongRange Airborne Laserscanner LMSQ780 von der Firma RIEGL und der Photogrammetrie-Kamera Ultracam LP von Microsoft/VEXCEL Imaging.

Die ­Stabilisierungsplattform SSM 350 L kommt von SOMAG, das Flugführungssystem CCNS 5 / AEROCONTROL 2 von IGI Systems. Die Datenerfassung liefert zweierlei Ergebnisse. Mit der Photogrammetrie-Kamera, installiert in der speziell konfigurierten Flugzeugnase, werden Orthophotos generiert. Mit dem RIEGL-Laserscanner, der in einer ei­ gens entwickelten Schale am Bauch der Plattform befestigt ist, wird die Topographie des Geländes mithilfe von

Die Firma Canon erweitert ihr Sortiment an imagePROGRAF 8-Farben-Druckern um zwei neue Modelle. Die beiden neuen Großformatdrucker imagePROGRAF iPF6400S und iPF8400S ersetzen die Modelle iPF6300S und iPF8300S. Beide Geräte verfügen jetzt über den neuen Farbsensor für Linearisierung und die sogenannten „Hot Swap“-Tinten. Außerdem bietet der iPF6400S zusätzlich zum Standardtank mit 130 Millilitern einen größeren Tintentank mit 300 Millilitern. www.canon.de

punktweisen Entfernungsmessungen erfasst und als digitales Oberflächenmodell in Form einer Laserpunktwolke dargestellt. Durch die Überlagerung des Oberflächenmodells mit den passenden Orthophotos ist eine realistische 3D-Darstellung des vermessenen Fluggebietes möglich. Bei der Vermessung von großflächigen Gebieten, Infrastrukturen, aber auch zur Schadensfallkartierung kann die GEOSTAR zum Einsatz kommen. www.diamond-air.at

Wenn Rotoren das Radar brechen Neues Feldstärke-Messsystem soll potenzielle Störungen bei der Koexistenz von Windparks und Radaranlagen vorhersagen. Das System lässt sich auch auf Oktokoptern montieren. Wie beeinflussen Windenergieanlage (WEA) die Signalverarbeitung von benachbarten Radaranlagen, die für Flugsicherung, Luftverteidigung oder Wetterbeobachtung eingesetzt werden? Diese Frage birgt vor dem Hintergrund der Energiewende und der inneren Sicherheit gleichermaßen hohe Brisanz. Ein neues Messsystem der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) soll nun helfen, die gegenseitigen signaltechnischen Auswirkungen besser zu verstehen. Das Messsystem wird nicht nur an einem Helikopter installiert, sondern testweise bereits an einem Oktokopter, also einer ferngesteuerten, ultraleichten Flugplattform mit acht Rotorblättern. Das Messsystem, das die PTB gemeinsam mit der FCS Flight Calibration Services aus Braunschweig entwickelt hat, erfasst die elektrische Feldstärke sowie die Signalinhalte von Navigationsanlagen der Flugsicherung. Die PTB-Experten gehen davon aus, dass sich damit die Auswirkungen geplanter WEA auf benachbarte Radaranlagen simulieren lassen. Das dafür konzipierte Antennensystem haben Thorsten Schrader, Leiter des PTB-Fachbereichs Hochfrequenz und Felder, und

PTB

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Das Unternehmen Diamond Aircraft stellt mit der DA42 GEOSTAR sein neues Spezialflugzeug vor. Damit können nach Auskunft der Firma erstmals sowohl Laserscanning- als auch Photogrammetriedaten gesammelt werden. Das Team der Tochterfirma, Diamond Airborne Sensing, integrierte dafür auf der Fernerkundungsplattform DA42 MPP beide Sensoren. Die Herausforderung bestand darin, dazu noch Ressourcen für benötigten Treibstoff und die Flugcrew einzupla-

Die Messsonde wurde miniaturisiert und bereits auf Oktokoptern getestet. seine Kollegen und Partner aus der Forschung nun miniaturisiert und auf einem Oktokopter, einem etwa 80 Zentimeter breiten und acht Rotoren tragenden Minihubschrauber, montiert.

Auf solchen Fluggeräten könnte der Sensor in Zukunft an Orten mit bereits existierenden oder geplanten Windparks zum Einsatz kommen und Daten zur Feldstärke und zu veränderten Signalinhalten an frei wählbaren Koordinaten über beliebig lange Zeiträume ermitteln. Der Oktokopter kann dabei eine vorgegebene Route anhand von Wegpunktmarkierungen automatisch abfliegen. Das technische Equipment besteht aus drei orthogonal angeordneten Antennen und einem GPS-Empfänger. Der integrierte Mikroprozessor verarbeitet den produzierten Datenstrom und speichert diese Informationen zeitsynchron.  www.ptb.de

Wirbel im Windpark Radarwellen werden, wenn sie auf die zahlreichen Rotorblätter in einem großen Windpark treffen, gestreut und können dann die Nutzdaten so stark überlagern, dass der Sensor falsche Informationen liefert. So manches Windenergieprojekt liegt zurzeit auf Eis, weil die Betreiber der Radaranlagen externe Gutachten,

die auf reinen Simulationsmodellen basieren, vielfach nicht mehr akzeptieren, weil die Simulationen bisher nicht in der Praxis verifiziert werden konnten. Mit dem neuen Messsystem sollen die Simulationen durch genauere Daten verbessert und so verlässlichere Prognosen für Genehmigungsbehörden abgeleitet werden.

4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

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Forschung & Entwicklung www.business-geomatics.com

Auf der Route nach Süden „Prinzregent ist momentan in der Zentralafrikanischen Republik. Niederbayern 1 befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo. Und Kucki und Norbert sind bereits in Angola“, erklärt Friederike Herzog. Mit einem Blick auf den Bildschirm hat die Biologin ihre gefiederte Mannschaft gut

Ein Rucksack für die lange Reise: Die Satellitensender sollen die Tiere in ­ihrem Verhalten nicht behindern. im Auge. Ob auch Reinhard und Ruth den anderen noch weiter in Richtung Süden folgen werden und wann sie dies tun, vermag die Wissenschaftlerin jedoch nicht zu sagen. Denn bisher ist in der Ornithologie überwiegend unbekannt, wo genau sich Kuckucke in der Winterzeit südlich des Äquators aufhalten. Kucki, Norbert und zwölf andere Artgenossen sind die ersten Datenlieferanten für ein Projekt des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), das Anfang des Jahres gestartet ist. Mithilfe von Mini-Satellitensendern auf dem Rücken der Tiere soll mehr über ihre Überwinterungsquartiere herausgefunden werden. Ein Teil des Projektes ist die Promotionsarbeit der 28-jährigen Friederike Herzog. Ihre Faszination für die grau-weißen Vögel wird schnell deutlich. Kuckucke haben mit ihrem unverkennbaren Gesang, der ihnen gleichzeitig zu ihrem lautmalerischen Namen verholfen hat, und den verrufenen Kuckuckseiern eine besondere Stellung in der Vogelwelt. Zudem stehen die Tiere auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. In sieben Bundesländern wird laut eines Be-

richts von 2007 von einem Bestandsrückgang von mehr als 20 Prozent gesprochen, in zwei Bundesländern hat sich der Bestand sogar mehr als halbiert. „Gerade deshalb ist es wichtig, mehr über die Lebensweise, die Habitatwahl und das Revierverhalten der Kuckucke herauszufinden“, meint Herzog. Welche Flugrouten sie in ihr Überwinterungsquartier nehmen, wo sie auf dem Zug rasten und wo ihre Hauptüberwinterungsgebiete sind, gehöre ebenso dazu. Nur so könnten geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden, erklärt die Promovendin. Zusammen mit LBV-Kollegen suchte sie daher nach Satellitensendern, die klein und leicht genug waren, um sie den Vögeln mit auf den Weg geben zu können. Fündig wurden die Projektbeteiligten bei der Firma Microwave Telemetry. Die kanadische Firma ist spezialisiert auf Tracking-Lösungen für Flug- und Wassertiere. Insbesondere für kleinere Arten hat das Unternehmen sogenannte PTT (Platform Trans-

Fotos: LBV

Sehr leichte Satelliten-Sender und eine OnlineKarte sind die Bausteine eines Projekts, das neue Erkenntnisse über Kuckucke bringen soll.

Der zierliche Kuckuck steht in Deutschland auf der Roten Liste der Brutvögel. Die Bestände gehen immer weiter zurück. empfangen, bezieht der Sender seine Energie über kleine Solarmodule. Durch die finanzielle Förderung des Projektes durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz), das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und

Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, meint Biologin Friederike Herzog. Sie will durch das Projekt mehr über die Winterquartiere der Kuckucke erfahren. mitter Terminals) entwickelt, die weniger als fünf Gramm wiegen. Einem ungefähr 120 Gramm schweren Kuckuck fällt der Sender daher gar nicht auf. Um die Signale des Argos-Satelliten zu

Die „Live-Schalte“: Über eine Online-Karte können die Aufenthaltsorte der zwölf Sender-Vögel eingesehen werden. Zwei Tiere sind seit dem Start verstorben.

Gesundheit, die Steffen Gysel-Stiftung für Natur und Vogelschutz und viele weitere Sponsoren wie Lebkuchen Schmidt konnte das LBV-Team 15 dieser Sender ordern. Neun Kuckucke in Bayern, in der Region Regensburg, bekamen jeweils einen Sender. „Wir haben den Tieren sozusagen einen kleinen Rucksack aufgesetzt. Der Sender sitzt auf dem Rücken, durch Schlaufen um die Flügel bleibt er auch dort. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Schlaufen direkt auf der Haut aufliegen, so dass alle Federn weiterhin normal vermausert werden können und die Kuckucke in ihrem Verhalten nicht beeinträchtigt werden“, erklärt Herzog. Neben den „bayerischen“ Kuckucken erhielten fünf weitere Kuckucke in Weißrussland jeweils einen Sender. Dort arbeitet der LBV mit der Organisation APB BirdLife Belarus zusammen. Seit Mitte/Ende Juni sind die sogenannten Langstreckenzieher nun unterwegs. Was die Wissenschaftlerin bisher vermutet ist, dass Länder wie die Ukraine, Italien und Kroatien wichtige Rastplätze sind, bevor die Tiere den afrikanischen Kontinent erreichen. „Ich finde es beeindruckend, wenn diese zierlichen Vögel innerhalb

von teilweise bloß zwei Tagen die Sahara überqueren. Für uns Menschen ist das ohne Hilfsmittel nicht machbar“, erzählt Friederike Herzog. In puncto Genauigkeit des Systems macht die Biologin allerdings Einschränkungen. „Die Argos-Signale sind nicht metergenau, vielmehr liegt die Genauigkeit zwischen 300 Metern und einigen Kilometern“, so die Wissenschaftlerin. Anhand verschiedener Kategorien der vom Satelliten Argos gesendeten Daten könne sie die Genauigkeit bei jedem Datensatz ablesen. GPS hätte da natürlich Vorteile, jedoch sind GPSSender bisher noch zu schwer für kleine Vögel wie den Kuckuck, meint sie. „Allerdings kommt es bei Distanzen von rund 6.000 bis 7.000 Kilometern auch nicht auf den ein oder anderen Kilometer an“, sagt Herzog. Für sie ist es schon ein großer Erkenntnisgewinn, überhaupt konstante Aufenthaltsinformationen zu bekommen. Jetzt, Mitte Oktober, haben Juliane und Pavel ihre beiden Artgenossen in Angola, Viktar und Norbert, bereits überholt. Sie senden ihre Argos-Signale aus Sambia. Rund 7.200 Kilometer vom Datenerfassungsstart im weißrussischen Turov entfernt. Wie weit südlich es für die ausdauernden Flieger noch geht, bleibt abzuwarten. Friederike Herzog jedenfalls wird jede Route am Bildschirm mitverfolgen. Sie ist schon gespannt zu erfahren, wann die Kuckucke ihre Rückreise nach Eu­ ropa antreten werden. Für gewöhnlich sichten Vogelbeobachter die ersten Tiere in Deutschland im April. In Großbritannien wiederum, wo der British

Trust for Ornithology (BTO) bereits seit 2011 ein ähnliches Projekt mit Kuckucken durchführt, kommen die Tiere etwas später an. Um den Datensatz noch weiter zu vergrößern, arbeitet der LBV mit dem BTO zusammen. Auf diese kooperierende Weise sollen in dem auf drei Jahre angelegten Projekt möglichst viele Informationen über den Kuckuck herausgefunden werden.

Rund 7.000 Kilometer haben die besenderten Kuckucke des LBV-Projektes bereits zurückgelegt. Friederike Herzog führt außerdem auf der Website des LBV ein OnlineTagebuch über ihr gefiedertes Team. Auf der interaktiven Karte können zudem alle Interessierten den aktuellen Standort der zwölf verbliebenen Tiere ansehen.  (jl) www.lbv.de/kuckuck

Störche reisen auch mit Sendern Ziel: Südspanien Die Gesellschaft Storch Schweiz nutzt eine ähnliche Methode wie das LBVKuckuck-Projekt, um das Zugverhalten der westziehenden Weißstörche zu untersuchen. Denn es wurde festgestellt, dass bereits ein hoher Prozentsatz der Tiere zur Winterzeit nicht mehr nach Westafrika zieht, sondern schon im Süden Spaniens überwintert. Der Auslöser für diese Veränderung ist noch nicht bekannt. Deshalb wur-

den einige der Störche mit Satellitensendern und andere wiederum mit Datenloggern ausgestattet. Zurzeit tragen vier Vögel kleine Satellitensender, wohingegen die Signale von 17 Störchen über Datenlogger ermittelt werden. Passend dazu hat die Schweizer Gesellschaft auf ihrer Website www.projekt-storchenzug.com eine Online-Karte aufbereitet, auf der die Positionen der Tiere mit Sendern einsehbar sind.

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Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

Unternehmen & Märkte www.business-geomatics.com

„Interact“ in Köln

Strukturwandel im Zeitraffer

Das Hyatt Regency bildet die Kulisse für die User Konferenz von Pitney ­Bowes Software. MapInfo-Anbieter Pitney Bowes Software stellt seine alljährlich stattfindende deutsche User Konferenz 2013 unter das Motto „Interact“ und lädt am 6. und 7. November ins Kölner Hyatt Regency Hotel ein. Programmpunkte sind neben den aktuellsten Unternehmensinformationen und Aussagen zur zukünftigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens auch Informationen zum Software-Lösungsportfolio sowie Kunden- und Produktvorträge. Im Rahmen der Breakout Sessions werden schwerpunktmäßig die Themenblöcke „Data Management, Marketing & Customer Analytics“ und „Communications & Output Management“ sowie

„Enterprise Location Intelligence & GIS“ behandelt. In Letzterem geht es in erster Linie um die neue MapInfo-Suite, die strategische Allianz mit Autodesk (am Beispiel des Themas Gebäudedatenmodellierung), den Datenstandard ALKIS sowie um Geo Web Services. Auf dem Abend-Event im Hotel gibt es einen Gastvortrag zum Thema „Energy4Life“. Nach der Keynote von Marc Hirtz, Vice President Central and Eastern Europe/CIS bei Pitney Bowes Software, über die „Strategische Ausrichtung des Lösungsportfolios und seine Einsatzmöglichkeiten“ informiert Pitney Bowes Software unter anderem über „SoLoMo“, die Verknüpfung von GISSystemen mit Social Media, lokalen Services und mobilen Anwendungen, um eine neue Form der Kundenansprache zu ermöglichen. Das Unternehmen will zudem die EngageOneT Communication Suite in Aktion zeigen und dabei erläutern, wie mit Data Profiling, Data Cleansing und Geokodierung das Geo­ marketing unterstützt werden kann. Unter anderem wird James Brayshaw, Director and General Manager, Location Intelligence & GIS für Europa, vor Ort sein. www.pitneybowes.de/UserKonferenz

Klimawissenschaftler ausgezeichnet

RVR-Luftbildarchiv

Hyatt Regency

Pitney Bowes Software lädt zur User Konferenz mit ­Informations- und Erfahrungsaustausch ans Rheinufer.

Ein Zeichen für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Entwicklung zu einer Forschungsregion. Anschaulich zeigt das ein Ausschnitt aus dem „Kleinen Atlas Metropole Ruhr“, den der Regionalverband Ruhr (RVR) in diesem Jahr in seiner 6. aktualisierten Auflage herausgegeben hat. Die Senkrechtaufnahmen zeigen das Ge-

Herbert Fischer erhält Preis für Atmosphärenforschung. Die GeoUnion würdigt seine jahrelangen Verdienste.

lände des heutigen Campus-Nord der Uni Dortmund in den Jahren 1964, 1980 und 2012 (von oben nach unten). Auf der einst landwirtschaftlich genutzten Fläche südlich der Bundesstraße 1 wurden die Grundsteine für den 1980 fast vollendeten Universitätsbau gelegt. 1985 öffneten die ersten Gebäude im Technologie-

zentrum (TZDO), das wiederum Exis­ tenzgründer und Entwicklungsabteilungen anlockte. Heute reicht das dort vertretene Technologie-Spektrum von der Informationstechnologie über Logistik bis zur Produktions-, Fertigungs- und Umwelttechnik. Aktuell sind dort rund 235 Unternehmen angesiedelt.  (jl)

Das Meer steht in Blüte

Herbert Fischer nutzt Fernerkundungsmethoden, um die atmosphärischen Spurenstoffe zu erforschen, die den Strahlungshaushalt der Erde beeinflussen. Für seine Arbeiten in der Atmosphärenforschung erhält Professor Herbert Fischer den Johannes-Georgi-Preis 2013. Der Preis gilt als höchste deutsche Auszeichnung in den Geowissenschaften. Verliehen wird er alle drei Jahre von der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung, dem Dachverband aller geowissenschaftlichen Verbände in Deutschland. Dotiert ist er mit 7.000 Euro. Herbert Fischer, Wissenschaftler und früherer Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), gilt als einer der Pioniere der Fernerkundung von atmosphärischen Spurenstoffen, die den Strahlungshaushalt der Erde und damit das Klima sowie die Ozonschicht beeinflussen. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten

befasst sich Herbert Fischer mit dynamischen und chemischen Prozessen sowie der Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung in der Atmosphäre. Ein Schwerpunkt liegt auf der Fernerkundung von Spurenstoffen – Spurengasen und Aerosolen – in der Atmosphäre, die zum Treibhauseffekt auf der Erde beitragen und die Ozonschicht beeinflussen. Fischer war weltweit wegbereitend für die Fourier-Transformations-Infrarot-Spektrometrie zur AtmosphärenFernerkundung. Der 71-Jährige entwickelte unter anderem das Instrument MIPAS (Michelson Interferometer for Passive Atmospheric Sounding) für den Einsatz am Boden, in Ballongondeln, Flugzeugen und Satelliten. www.kit.edu

Durch die Entwicklung eines Vorhersagedienstes für schädliche Algenblüten darf sich das Projekt-Team des irischen Daithi O’Marchu Marineforschungsinstituts nun Copernicus Masters nennen. Die Besucher der Wettbewerbswebsite haben den Prognosedienst Harmful Algal Bloom Forecast (HAB Forecast) zum nützlichsten Erdbeobachtungsservice 2013 gewählt. Die zentrale Plattform des Dienstes richtet sich vor allem an Fischzüch-

ter und Regulierungsbehörden. Sie können im Internet unter der Adresse www.asimuth.eu einen wöchentlich publizierten Prognosebericht über die Blüte abrufen. Der Dienst führt erstmals auf diesem Gebiet Informationen aus vielfältigen Datenquellen zusammen: Dazu gehören erdbasierte Messstationen, Satellitensysteme sowie biologische und physische Ozeanmodelle. Der HAB Forecast ist Teil von ASIMUTH, einem Projekt, das das Verständnis

ASIMUTH

KIT

Der Wettbewerb Copernicus Masters zeichnet Algen-Prognosedienst als nützlichsten ­Erdbeobachtungsservice aus. Der Preis ist mit wertvollen Satellitendaten dotiert.

Hier fließt alles zusammen: Der Algen-Prognosedienst speist seine Daten aus terrestrischen Messstationen, Satellitensystemen und Ozeanmodellen.

der Ausbreitung von schädlichen und giftigen Algenblüten erforschen soll. Das ASIMUTH-Projekt stützt sich auf Daten des EU-finanzierten MyOcean2Projekts, das seinen Fokus auf die Überwachung der Meeresumwelt richtet. Als Gewinner der Best Service Challenge 2013 erhält HAB Forecast Satellitendaten im Wert von 40.000 Euro, die mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission zu Verfügung gestellt werden. Den zweiten Platz belegt das Projekt Landmap – spacial discovery. Dieser Dienst bietet onlinebasierten Zugang zu räumlichen Daten und E-Learning-Materialien für Akademiker und Wissenschaftler. Auf den dritten Platz wählten die OnlineBesucher den satellitenbasierten Landwirtschaftsdienst SmartIrrigation. Elizabeth Gil-Roldán von der Starlab Barcelona SL reichte diesen Dienst ein. Ziel ist es, den Landwirten durch die Kombination von Fernerkundungsdaten und In-situ-Sensoren eine Empfehlung zur effizienten Bewässerung zu geben. Die Preisverleihung findet am 5. November bei der European Space Solutions-Konferenz in München statt. www.copernicus-masters.com

Unternehmen & Märkte

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Business Geomatics 7/13 | 4. November 2013

Probe-Abo

EW Medien und Kongresse

Ja, ich möchte zwei aktuelle Aus-

Zum 13. Mal versammelt sich die Mobilfunk-Branche zur Fachmesse PMRExpo. Mehr als 3.200 Besucher werden erwartet.

Es funkt wieder

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Der Bundesverband Professioneller Mobilfunk lädt zur 13. Auflage der PMRExpo. Der digitale Mobilfunk ist auch für Energieversorger und Netzbetreiber interessant. Die Themen vernetzte Sicherheit und Public Safety sind die Schwerpunkte der diesjährigen PMRExpo. Die Fachmesse für Professionellen Mobilfunk (PMR) und Leitstellen findet vom 26. bis 28. November zum 13. Mal statt. Organisiert wird die Fachmesse von EW Medien und Kongresse, ideeller Träger ist aber der Bundesverband Professioneller Mobilfunk (PMeV). Der Schauplatz der dreitägigen Expo ist die Rheinmetropole Köln. Das Fachpublikum und damit auch die vorrangige Nutzergruppe von professionellem Mobilfunk setzt sich aus Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zusammen, aber auch Vertreter des ÖPNV, der Energiewirtschaft, dem Netz- und Infrastrukturbetrieb sowie von Kommunen informieren sich auf der PMRExpo. Rund 140 Aussteller, die Produkte und Lösungen für diese Zielgruppe bieten, waren vier Wochen vor der Veranstaltung registriert. Neben dem Ausstellungsbereich, einem Kolloquium, einem Leitstellenkongress und dem

Applications Forum richtet der Bundesverband Professioneller Mobilfunk erstmals ein internationales BOS-Forum aus. Auf diesem englischsprachigen Forum wird das Thema Public Safety aufgegriffen und hinterfragt, welche Funk-basierten Kommunikations- und Datenübermittlungssysteme dafür entwickelt werden können. Die Datenübertragung spielt auch bei Energieversorgungsunternehmen eine wichtige Rolle. Beispielsweise, um Einsatz- oder Schaltpläne zu übermitteln. Im Bereich Smart Meter und Smart Grids sehen die Veranstalter ebenso ein künftiges Einsatzgebiet. Allerdings seien bereits existierende Digitalfunksysteme noch zu schmalbandig für eine reibungslose Performance. Der Bandbreitenbedarf hänge entscheidend von der Verfügbarkeit der Frequenzressourcen ab, so der PMeV. Der Bundesverband führt nach eigenen Angaben bereits intensive Gespräche mit den zuständigen Bundesministerien. Das Thema Frequenzverfügbarkeit soll auf dem BOS-Forum am er-

sten und zweiten Veranstaltungstag diskutiert werden und auch zukünftig ein bedeutendes Thema der PMRExpo sein. Welche Ansätze sich darüber hinaus für Energieversorger und Netzbetreiber mit digitalem Mobilfunk (DMR) bieten, wird auf dem zweitägigen Kolloquium erläutert. Es wird beispielsweise ein Leitfaden zur Entscheidungsfindung zwischen DMR und dem Standard für Bündelfunk TETRA gegeben. Vorgestellt wird außerdem das DMR-Funknetz am Beispiel eines Stadtwerks. Den internationalen Besuchern, die nach Angaben des PMeV im vergangenen Jahr aus 37 Ländern anreisten, kommt der Veranstalter entgegen, indem die Vorträge des Kolloquiums simultan auf Englisch übersetzt werden. Insgesamt konnte die PMRExpo in ihrer Vorjahres-Auflage 3.200 Besucher verbuchen. Gegenüber 2011 hatte die Veranstaltung 6,5 Prozent mehr Zulauf. Mit der PMRExpo 2013 soll dieser Aufwärtstrend weiter fortgesetzt w ­ erden.  www.pmrexpo.de

Unternehmensindex 3D Content Logistics......................... 7 ADAC................................................ 6 AED-SICAD........................................ 9 Aibotix...................................... 12, 13 APB BirdLife Belarus....................... 17 ATOS C-LAB...................................... 3 Autodesk........................ 11, 13, 14,18 AutoGyro........................................ 11 AXIO-NET........................................ 10 BBS................................................. 20 BDI.................................................. 20 Berlin Partner.................................... 7 BMWi................................................ 6 BP..................................................... 6 Bricsys............................................. 14 Bundeskartellamt.............................. 6 BTO������������������������������������������������ 17 BVDW............................................... 1 Canon............................................. 16 CLAAS............................................... 3 Clever-Tanken.................................... 6 con terra......................................... 12 Conges Consulting............................ 8 ConocoPhilipps................................. 6 Continental....................................... 7 DDGI............................................... 13 DFKI.................................................. 3 Diamond Airborne Sensing............. 16 Diamond Aircraft............................. 16 Difu................................................. 20 DLG................................................... 3 Dr. Clauß Software.......................... 12

DVW.................................................. 1 eagle eye technologies................... 13 Energie Graz..................................... 6 Esri.................................................. 11 Etschwerke Netz............................... 6 EW Medien und Kongresse............. 19 ExxonMobil....................................... 6 eyetea.biz.......................................... 6 FARO......................................... 11, 12 FCS Flight Calibration Services....... 16 Fraunhofer IGD............................... 12 GAF................................................. 11 GE.............................................. 11,13 Geo Ingenieurservice Gruppe.......... 10 GeoFly............................................... 9 geo-konzept...................................... 3 GeoMax.......................................... 12 GeoUnion..........................................18 GerMAP.......................................... 12 GDV............................................ 4, 11 Gesellschaft Storch Schweiz........... 17 GIW-Kommission............................ 20 giz................................................... 17 GRID-IT........................................... 13 GRINTEC........................................... 6 Hansa Luftbild................................. 11 Hasso-Plattner-Institut...................... 7 HDB................................................. 20 HHK................................................. 12 HMULV.............................................. 4 Hochschule Bochum........................ 13 Hochschule Triesdorf......................... 3

gaben von Busi­ness Geomatics kostenlos zugesandt be­kommen. Entspricht die Zeitung nicht mei­nen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zwei­ten Ausgabe eine schrift­ liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die Lieferung wird dann ein­ge­stellt. Wenn Sie bis zu diesem Ter­min keine Nach­richt von mir haben, möchte ich Business Geoma­tics im Jahres­abonnement (8 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen.

Hyatt Regency Hotel....................... 18 IB&T.................................................. 9 IGI....................................... 11, 12, 16 infas geodaten.................................. 1 intelliCAD Technology Consortium��� 14 Intergraph......................................... 1 Joanneum Research.......................... 6 John Deere.................................... 2, 3 KIT.................................................. 18 Landesbetrieb ForstBW..................... 4 LBV................................................. 17 Lebkuchen Schmidt......................... 17 Leica Geosystems...................... 12, 13 Logic Instrument............................. 16 LS Brandenburg................................ 9 Mehr-Tanken..................................... 6 MERViSOFT������������������������������������ 14 Mettenmeier..................................... 8 microdrones.................................... 13 microm.............................................. 1 Microsoft......................................... 14 Microwave Telemetry...................... 17 Moskito GIS.................................... 11 OKF................................................. 20 Phase One....................................... 13 Pitney Bowes Software................... 18 Planungsbüro Vogelsang................. 14 PMeV.............................................. 19 PTB................................................. 16 PTW.................................................. 5 Regionalverband Ruhr.............. 11, 18 RIEGL.................................. 11, 12, 16

Rösberg Engineering���������������������� 14 Satlab.............................................. 13 Schenkel Vermessungen.................. 11 Shell.................................................. 6 SilviaTerra......................................... 5 Software-Service John..................... 12 SOMAG..................................... 12, 16 Spritgong.......................................... 6 Spritpreismonitor.............................. 6 Stadt Magdeburg.............................. 9 Städtische Werke Magdeburg........... 9 Statistisches Bundesamt................... 4 Steffen Gysel-Stiftung..................... 17 STILL................................................. 3 STMUG Bayern................................ 17 Swissdrones.................................... 12 TM-CAD Engineering��������������������� 15 Topcon............................................ 13 Total.................................................. 6 Trimble............................................ 11 TU Graz............................................. 6 twins.nrn......................................... 13 Universität Hohenheim..................... 2 VDMA............................................... 2 VDO.................................................. 7 VEXCEL..................................... 12, 16 VIC Verkehrsanlagen......................... 9 Widemann Systeme.................. 13, 14 Wikimedia Deutschland.................. 20 WV Stahl......................................... 20

Firma / Institut Abteilung / Funktion Straße / Nr. PLZ / Ort Datum

1. Unterschrift

Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben.

Datum

2. Unterschrift sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany

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Fotonachweise Seite 1: iStockphoto, Teejet, Hackulous, DLG, Hinte Messe, Intergraph, infas geodaten, Microm, Joschko; Seite 4: Monopoly; Seite 5: pixelio/ CFalk; Seite 8: Weidemann; Seite 14-15: PantherMedia

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Die Ausgabe 8/2013 der Business Geomatics erscheint am 9. Dezember.

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4. November 2013 | Business Geomatics 7/13

Auf brüchigen Säulen

Ein Klick zur Lizenz

Eine Brücke zu neuen Investitionsufern schlagen: Rund elf Milliarden sind laut Difu für die Baumaßnahmen notwendig. dies sei aber bisher nach Auskunft der befragten Kommunen nur bei etwa der Hälfte tatsächlich bereits geplant und führt grob geschätzt zu einem jährlichen Investitionsdefizit von 500 Millionen Euro. Kleine Gemeinden haben gemessen an der Einwohnerzahl überproportional viele Brücken mit „Ersatzneubaubedarf“ und damit den höchsten Investitionsbedarf pro Kopf. Absolut gesehen haben allerdings Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern den höchsten Investitionsbedarf, da sie mehr und größere Brücken besitzen. Besonders hohen Ersatzneubaubedarf haben die

Kommunen in Nordrhein-Westfalen, unter anderem aufgrund überdurchschnittlich vieler Brücken mit hoher Verkehrsleistung, sowie ostdeutsche Kommunen. Diese angesichts der hohen Modernisierungsinvestitionen in den neuen Bundesländern überraschende Diagnose ist einfach zu erklären: Investitionsprogramme der neuen Bundesländer bezogen sich vorrangig auf Fernverkehrswege (zum Beispiel Verkehrsprojekte Deutsche Einheit). Bei der Straßeninfrastruktur der Kommunen gibt es jedoch weiterhin erheblichen und überproportionalen

Nachholbedarf, da auch das Städte­ bauförderprogramm „Stadtumbau Ost“ vor allem wohnungswirtschaftlich angelegt war und kaum Maßnahmen zum Rückbau oder zur Erneuerung von technischen Infrastrukturen förderte. So konnten Hauptverkehrsstraßen allenfalls mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz finanziert werden. Die Unterfinanzierung der Kommunen beim Erhalt und Ausbau der Straßeninfrastruktur ist, so das Difu, evident. Der jetzige Investitionsstau stelle jedoch zunehmend eine Gefahr für die Leistungsfähigkeit des Straßensystems in Deutschland dar.  www.difu.de

Von einem „einfachen Klickprozess“ spricht die Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW-Kommission) bei der frisch gestarteten Anwendung GeoLizenz.org. Das Grundprinzip sieht vor, dass damit Geodatenprodukte mit einer neu entwickelten Lizenz ausgestattet werden können. Konzipiert hat die GIW-Kommission insgesamt neun Varianten. Damit habe man, so die Kommission, die am Bundeswirtschaftsministerium angesiedelt ist, ein flexibles Werkzeug geschaffen, das für die flächendeckende Lizenzierung zur Verfügung steht. Das neue Lizenz-Verfahren richtet sich an die Umsetzung von Geschäftsmodellen in der Geoinformationsbranche. „Bisher haben unzählige Lizenzen für öffentliche Geodaten wirtschaftliche Geschäftsmodelle nahezu unmöglich gemacht“, heißt es von der GIW-Kommission. Die wirtschaftliche Nutzung verlange Verlässlichkeit und belastbare Geschäftsverbindungen. Open Data sei hier nur teilweise eine Lösung. Unter den neun Lizenz-Varianten ist aber auch eine Version als Open Data bezeichnet. Bei dieser Entwicklung haben Vertreter der Open Knowledge Foundation Deutschland (OKF) und Wikimedia Deutschland mitgewirkt. Diese entspreche den Kriterien von Open Data und vollziehe damit „den Schulterschluss zu anderen offenen Lizenzen“, so die GIW-Kommission. Auf der Intergeo 2013 wurde nach erfolgreicher Erprobung, die Anwendung GeoLizenz.org für alle im Internet freigeschaltet. www.geolizenz.org

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Ein großer Teil der Straßen in Deutschland befindet sich in der Baulastträgerschaft der Kommunen. Dazu gehören auch rund 67.000 Straßenbrücken, die jedoch häufig in schlechtem oder gerade noch ausreichendem baulichen Zustand sind. Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) müssen viele dieser Brücken bis zum Jahr 2030 entweder saniert oder sogar komplett neu gebaut werden. Die dafür notwendigen Investitionsmittel für den Ersatz von Brücken beziffert das Institut auf rund elf Milliarden Euro bis 2030, hinzu kommen grob geschätzt noch etwa sechs Milliarden Euro für den Ersatz von Brückenteilen („Sanierung“). Mit der Difu-Studie, die im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), des Bundesverbandes Baustoffe Steine und Erden (BBS) und der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) erstellt wurde, liegen erstmals deutschlandweit belastbare Daten zur Zahl, Länge, Fläche sowie zum Zustand der Straßenbrücken in kommunaler Baulast vor. Der Sanierungs- und Erneuerungsbedarf betrifft Kommunen deutschlandweit gleichermaßen. Sind im Osten überproportional viele Brücken betroffen, die vor 1945 gebaut wurden, so befinden sich im Westen viele Brücken mittlerweile „im kritischen Alter“ und müssten bald erneuert werden. Laut Difu-Studie müssen rund 10.000 (15 Prozent) der Bücken in Kommunen komplett ausgetauscht werden,

pixelio/ La-Liana

Difu-Studie: Viele kommunale Straßenbrücken müssen bis 2030 neu gebaut werden.

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