FÜR DIE MENSCHEN FÜR DIE REGION FÜR DIE ZUKUNFT

January 16, 2018 | Author: Klaudia Lehmann | Category: N/A
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FÜR DIE MENSCHEN FÜR DIE REGION FÜR DIE ZUKUNFT

JAHRESBERICHT 2009

„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Willy Brandt

Wir reden Klartext: In diesem Jahresbericht geben die Vorstandsmitglieder konkrete Antworten auf Fragen, die über die jeweiligen Themen hinausgehen bzw. diese mit persönlichen Statements ergänzen. Da Corporate Social Responsibility (CSR), also die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, fest in der Geschäftspolitik der Volksbank Mittelhessen verankert ist, kommt diesem Bereich in allen Kapiteln eine besondere Bedeutung zu.

Herausgeber: Volksbank Mittelhessen eG Projektleitung: Stefan Spicker, Christian Koch, Nadja Krönlein Text, Satz, Gestaltung: Baumann Kommunikation GmbH Druckerei: Druckerei Schröder Fotos: Andreas Bender

Alle personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich in diesem Jahresbericht auf Frauen und Männer gleichermaßen. Um leseunfreundliche Dopplungen zu vermeiden, verzichten wir auf die geschlechtsspezifische Schreibweise wie beispielsweise Teilnehmer/Innen.

INHALT

Inhalt

Grußwort.................................................................................................6 Das Wirtschaftsjahr 2009 Besondere Verantwortung tragen ................................................8 Geschäftliche Entwicklung...........................................................10 Bericht des Aufsichtsrates ............................................................13 Jahresbilanz zum 31.12. 2009.......................................................14 Gewinn- und Verlustrechnung ....................................................16 Unsere Filialbereiche und Geschäftsstellen ................................18 Unsere Förderbilanz 2009 ............................................................21 Für die Menschen Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Peter Hanker, Rolf Witezek und Volker Remmele................22 Die Mitgliedschaft: Teilhaben lohnt! ..........................................25 Exzellent und exklusiv: unser Mitgliederprogramm ..................25 Wir bringen Sie weiter: Volksbank Akademie............................27 Fit für den Aufschwung: MittelstandsKolleg..............................28 Auf Erfolgskurs: unser medService..............................................28 Mehr als Kontoführung: echter Kundennutzen.........................29 Für die Region Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Peter Hanker und Wilfried Becker.........................................30 Wertzuwachs für alle ...................................................................33 Regionales Teamwork ..................................................................34 Bewährte Maßnahmen und neue Ideen.....................................35 Für die Zukunft Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern Hans-Heinrich Bernhardt und Rainer Staffa ...............................38 Auf gutes Gelingen im neuen Team ...........................................41 Für unsere Erfolgsanwärter: Ausbildung mit Prädikat ..............42 Investition in die Zukunft: Wir bauen auf die Region ...............43 Begegnungen 2009 ...............................................................................44 Perspektiven..........................................................................................49 Stark im Verbund...................................................................................50

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JAHRESBERICHT 2009

Für die Menschen, für die Region, für die Zukunft

Es freut uns sehr, Ihnen, liebe Mitglieder, von einem guten Jahresergebnis für 2009 berichten zu können. Wir haben die Fusionen mit der Volksbank Wetzlar-Weilburg und der Volksbank Holzheim erfolgreich umgesetzt: Mit mehr als 1 500 Mitarbeitern und 124 Geschäftsstellen sind wir nun bestens gerüstet, um unseren genossenschaftlichen Auftrag weiterhin gut zu erfüllen. Im Vordergrund stehen dabei die Menschen und Unternehmen, die hier zu Hause und in dieser Region tätig sind. Für sie und mit ihnen werden wir Entwicklungen vorantreiben, konjunkturelle Impulse setzen, potenzielle Chancen und Risiken aufspüren und entsprechend handeln. Auf vielfältige Weise tragen wir unseren Teil dazu bei, dass die kommenden Jahre gute Jahre werden – unter anderem als fairer Kreditgeber für den Mittelstand, damit Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen und gesichert werden können, und als Förderer gemeinnütziger Institutionen, deren Engagement den Menschen in Mittelhessen zugute kommt. Was wir 2009 hierfür geleistet und welche Weichen wir für die Zukunft gestellt haben, können Sie in diesem Jahresbericht nachlesen. Für die Menschen, für die Region, für die Zukunft: Dass wir uns mit dieser Ausrichtung von anderen Bankengruppen unterscheiden, hat das Jahr 2009 noch einmal deutlich gezeigt. So wurde die weit verbreitete Hoffnung, völlig überzogene Renditeerwartungen und Bankerboni wären nach dem Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte kein Thema mehr, herb enttäuscht. Sämtliche Appelle an Vernunft, Wirtschaftsethik und Moral ernteten von den eifrigsten Akteuren nicht viel mehr als fragwürdige Argumente und ein arrogantes Lächeln. Gleichzeitig verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass die Menschen dieses Gebaren nicht mehr länger tolerieren und klaglos hinnehmen. In Amerika nahm die Finanzkrise ihren Anfang, und von dort kommt nun auch die erste große Gegenbewegung: Mit der Kampagne „Move your money“ rufen prominente Amerikaner ihre Landsleute dazu auf, alle Geldeinlagen von den Großbanken abzuziehen und stattdessen zu regionalen Instituten – zum Beispiel Kreditgenossenschaften – zu bringen. Glaubt man den Presseberichten, so stößt die breit angelegte Aktion auf reges Interesse. In Deutschland weisen aktuelle Meinungsumfragen in die gleiche Richtung: Hier schneidet unsere Bankengruppe mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen als beste ab.

GRUSSWORT

Erleben wir eine Renaissance der genossenschaftlichen Idee? Wir formulieren es anders, denn die Idee hat seit 150 Jahren nie an Kraft verloren. Vielmehr haben viele Menschen – bedingt durch die Finanzkrise – ihren Betrachtungswinkel, vielleicht auch ihre Prioritäten verändert. Und wenn Werte wie Vertrauen und Verantwortung wichtiger werden, rücken die Genossenschaftsbanken immer weiter nach vorne. Diese Bewegung begrüßen wir sehr. Wobei die Volksbank Mittelhessen dabei sogar ein Vorreiter ist: Bezüglich der Mitgliederzahlen sind wir in Deutschland die Nummer Eins. Liebe Mitglieder, vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass in der Rotunde unseres ServiceZentrums in Gießen der Grundstein des Gebäudes sichtbar ist. Darauf steht geschrieben: „Für die Region, die wir wirtschaftlich weiter entwickeln wollen – für die Zukunft, die wir aktiv mitgestalten werden.“ Diese Ausrichtung ist zeitlos, weder kurzlebigen Trends noch wechselnder Mode unterworfen und deshalb immer aktuell. In unserer Bank gibt sie seit über 150 Jahren die Richtung vor. Gerne laden wir Sie ein, diesen Weg mit uns zu gehen. Ihr Vorstandsteam der Volksbank Mittelhessen

Dr. Peter Hanker

Rolf Witezek

Wilfried Becker

Hans-Heinrich Bernhardt

Ulrich Jakobi

Volker Remmele

Rainer Staffa

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JAHRESBERICHT 2009

Besondere Verantwortung tragen

Aufsichtsrat Vorsitzender: Dr. med. Hans Günther Horn, Internist und Kardiologe, Bad Nauheim Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Michael Kirk, Universitätsprofessor, Marburg Stellvertretender Vorsitzender: Michael Koch, Geschäftsführer Helector Germany GmbH, Solms Stellvertretender Vorsitzender: Erhard Balser, Vorsitzender des Betriebsrates Volksbank Mittelhessen, Fernwald Klaus-Richard Arnold, Mitarbeiter Volksbank Mittelhessen Anton Bühlmeyer, Steuerberater, Bad Nauheim Gerald Engeland, Dipl.-Kfm., Steuerberater Frankenberg, Bottendorf Karl-Michael Habermehl, Mitarbeiter Volksbank Mittelhessen Michael Hahn, Mitarbeiter Volksbank Mittelhessen Helmut Henkel, Kreishandwerksmeister Marburg, Ebsdorfergrund

Frank Hettche, Mitarbeiter Volksbank Mittelhessen Andrea Höfner, Mitarbeiterin Volksbank Mittelhessen Prof. Dr. Hubert Jung, Fachhochschullehrer und Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, Fernwald Michael Kraft, Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Geschäftsführer Neils & Kraft GmbH & Co. KG, Gießen Jürgen Pfaff, Bilanzbuchhalter, Ehringshausen Karl-Heinz Schäfer, Jurist und Bürgermeister der Stadt Pohlheim, Pohlheim Thomas Schmidt, Dipl.-Kfm./Dipl.-Ing. (FH), Leitender Angestellter, Weilburg Ottmar W. Schütz, Dipl.-Kfm./Dipl.-Ing., Geschäftsführer Wilhelm Schütz GmbH & Co. KG, Weilburg Frank Sommerlad, Dipl.-Betriebswirt, Geschäftsführer Sommerlad Service und Beratungs-GmbH & Co. KG Gießen, Buseck Rainer Steitz, Mitarbeiter Volksbank Mittelhessen

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Vorstand

Direktoren und Direktorin

Dr. Peter Hanker

Klaus Arnold Thomas Cornelius Markus Dokter Guido Emmelius Jens Fürbeth Andreas Hahn Vietal Hahn Peter Höfer Hagen Itzerott Frank Klomfaß Michael Lepper Peter Rausch Werner Röhrich Helmut Schepp Manfred Schneider Waltraud Theis Alexander Zippel

Rolf Witezek Wilfried Becker Hans-Heinrich Bernhardt Ulrich Jakobi (bis 30. Juni 2010) Volker Remmele Rainer Staffa

Syndikus Klaus Medebach

Bereichsleiter und Prokuristen Bernd Bieber Rolf Bittendorf Thomas Falkenrodt Werner Geck Klaus-Dieter Geißler Kurt Hess Gerhard Homrighausen Frank Janitschek Dr. Markus Kampermann Günter Peters Günther Riedl Manfred Rücker Jürgen Schmidt Mario Schneider Helmut Weber

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JAHRESBERICHT 2009

Geschäftliche Entwicklung

Für die deutsche Wirtschaft war 2009 ein rabenschwarzes Jahr mit tiefroten Zahlen Deutschland erlebte 2009 die stärkste Rezession der Nachkriegszeit, so meldet das Statistische Bundesamt. Zwar schrumpfte die Wirtschaftsleistung nicht ganz so dramatisch wie von den meisten befürchtet, aber ein Minus von fünf Prozent bleibt nicht ohne Wirkung: 32 687 Unternehmen mussten Insolvenz anmelden – das sind 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Über eine halbe Million Arbeitnehmer waren von diesen Firmenpleiten betroffen. Auch die Betriebe, die sich am Markt halten konnten, hatten mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Umsatzeinbußen und ausbleibende Forderungen zehrten am Kapitalpolster, das bei manchen Firmen ohnehin sehr dürftig ist. In diesem Umfeld erwies sich der genossenschaftliche FinanzVerbund einmal mehr als starker Partner des Mittelstandes. Die Zahlen belegen dies eindeutig: Während das Volumen der Firmenkundenkredite 2009 generell – also bezogen auf alle Banken – um 3,6 Prozent schrumpfte, verzeichneten die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit knapp 166 Milliarden Euro einen Zuwachs von 3,8 Prozent! Verlässlicher Partner für unsere Region: die Volksbank Mittelhessen Wie Sie auf den folgenden Seiten nachlesen können, haben wir 2009 das Kundengeschäft in allen Positionen ausgeweitet – auch im Kreditbereich. Somit profitierten nicht zuletzt die kleinen und mittelständischen Betriebe in unserem Wirkungskreis von der guten Geschäftsentwicklung unserer Volksbank. Bilanzsumme: 5.650 Millionen Euro Im Zusammenhang mit der Fusion wurde die Bilanzsumme gezielt zurückgeführt. Sie verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf 5.650 Millionen Euro. Der Rückgang erklärt sich vor allem durch den Abbau der Forderungen an Kreditinstitute um ein Drittel bzw. 311 Millionen Euro. Spiegelbildlich wurden auf der Passivseite die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie verbriefte Verbindlichkeiten (IHS) abgebaut. Hintergrund ist, dass wir im Zuge der abklingenden Finanzkrise nicht mehr so viel Liquidität vorhalten mussten.

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Keine Kreditklemme, sondern ein sattes Plus von 119 Millionen Euro

Entwicklung der Darlehen

Die Forderungen an Kunden stiegen um 119 Millionen Euro auf nunmehr 3.304 Millionen Euro an. Kurzfristige Kontokorrentkredite wurden zugunsten langfristiger Darlehen abgebaut.

in Mio. Euro 3200

3000

Dynamisches Wachstum der Kundeneinlagen Wie schon in den Vorjahren verbuchen wir auch für 2009 eine positive Entwicklung der Kundeneinlagen (ohne Inhaberschuldverschreibungen). Ihr Wert kletterte um mehr als 9 Prozent auf 4.244 Millionen Euro. Wegen der niedrigen Geldmarktzinsen wechselten viele Sparer von Termineinlagen zu alternativen Anlagen. Hier liegen die Sichteinlagen mit einem Wachstum von 47 Prozent vor den klassischen Spareinlagen wie VR-MehrzinsSparen und VR-WachstumsGeld.

2800

2600

2400

2200

2000 06

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Inhaberschuldverschreibungen abgebaut Der Bestand an Inhaberschuldverschreibungen reduzierte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 42 Prozent auf 427 Millionen Euro. Inhaberschuldverschreibungen für institutionelle Anleger wurden im Geschäftsjahr 2009 nicht emittiert.

Entwicklung der Kundeneinlagen (ohne IHS) 4400 4000

Weniger Investitionen

3600 3200

Im Rahmen unseres konsequenten Kostenmanagements waren wir im vergangenen Jahr mit Investitionen eher zurückhaltend. Nicht gespart wurde in den Bereichen, die unseren Kunden zugute kommen. So haben wir in Rosbach eine neue, moderne Filiale eröffnet.

2800 2400 2000 1600 1200 800

981.600 Euro für regionale Fördermaßnahmen

400

Dieses Geld fließt dahin, wo es dringend gebraucht wird: zu den gemeinnützigen Organisationen und Vereinen in unserem Geschäftsgebiet, die sich ehrenamtlich und mit viel Engagement für andere Menschen einsetzen. Auf hohem Niveau nochmals gesteigert: der Zinsüberschuss Mit 135 Millionen Euro konnten wir das erfreuliche Vorjahresergebnis um eine Million Euro übertreffen. Dies lässt sich auf das gute Kreditgeschäft, die gestiegenen Erträge aus den Eigenanlagen sowie die günstige Zinsstrukturkurve zurückführen.

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Termineinlagen Sichteinlagen Spareinlagen

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JAHRESBERICHT 2009

Nach wie vor bessere Provisionsspanne als vergleichbare Banken Im Zuge der Finanzkrise verringerten sich die Umsätze im Wertpapiergeschäft. Deshalb ging der Provisionsüberschuss um 1,6 Prozent auf 45,8 Millionen Euro zurück. Die Provisionsspanne liegt bei 0,8 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Verwaltungsaufwand weiter gesenkt Hier zeigen sich die Effizienzsteigerungen der vergangenen Jahre: Trotz nicht unerheblicher fusionsbedingter Kosten blieb der absolute Verwaltungsaufwand nahezu unverändert bei 128 Millionen Euro. Für 2010 erwarten wir weitere Einsparungen. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit: 40,4 Millionen Euro Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Mio. Euro

40 35 30 25 20 15

Neben den positiven Entwicklungen bei den Ertrags- und Kostenpositionen haben die verbesserten Bewertungsergebnisse zu diesem sehr erfreulichen Ergebnis beigetragen. Rund elf Millionen Euro Ertrag weist das Bewertungsergebnis für das eigene Wertpapiergeschäft aus. Damit konnten wir einen großen Teil der 2008 vorgenommenen Abschreibungen neutralisieren. Zudem verfügt die Bank über erhebliche stille Reserven in den Eigenanlagen. Sämtliche Eigenanlagen der Bank wurden wie bisher nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Konjunkturell bedingt mussten wir Wertberichtigungen und Rückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe von 26,6 Millionen Euro bilden, um sämtliche erkennbaren Risiken abzuschirmen. Zehn Millionen Euro Steuern fließen für das Berichtsjahr 2009 an Bund, Länder und Kommunen.

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Positive Erwartungen für das Geschäftsjahr 2010 5 0 06

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Das konjunkturelle Umfeld bleibt vorerst schwierig. Dennoch gehen wir davon aus, dass sich das Ergebnis weiter verbessert. Allerdings hat die Rezession Spuren in den Bilanzen unserer Firmenkunden hinterlassen, so dass wir voraussichtlich die Risikovorsorge im Kundengeschäft erhöhen werden. Gleichzeitig erwarten wir positive Impulse durch Einsparungen im Verwaltungsaufwand sowie ein gutes Bewertungsergebnis aus dem Wertpapiergeschäft. Eine Kreditklemme müssen die Unternehmen in unserem Geschäftsgebiet auch 2010 nicht befürchten: Wir werden unsere Firmenkunden mit fairen Finanzierungen, kompetenter Beratung und vielfältigen Dienstleistungen begleiten, damit sie die Durststrecke überwinden und den Aufschwung erfolgreich meistern können.

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Bericht des Aufsichtsrates

Die Pflichten des Aufsichtsrates einer Genossenschaftsbank sind gesetzlich geregelt und in der Satzung sowie der Geschäftsordnung definiert. Wir haben diese Aufgaben im Berichtsjahr 2009 verantwortungsbewusst erfüllt. Über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über wesentliche Ereignisse innerhalb der Volksbank haben uns die Vorstandsmitglieder regelmäßig informiert. Der Gesamtaufsichtsrat kam in sieben Sitzungen zusammen. Themen waren überwiegend die Monats- und Rentabilitätsrechnungen, die Kreditanträge, der Bericht des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, die Mindestanforderungen an das Risikomanagement sowie Bau-, Grundstücks- und Beteiligungsangelegenheiten. Besonders komplexe Fragestellungen werden in unserem Gremium von den Fachausschüssen Prüfung, Personal, Kredit und Risiko behandelt. Die Mitglieder dieser Ausschüsse tagten 2009 in 27 Sitzungen. Der Jahresabschluss mit Lagebericht 2009 wurde vom Genossenschaftsverband e. V. geprüft. Über das Ergebnis wird in der Vertreterversammlung am 29. April 2010 berichtet. Auch im Aufsichtsrat haben wir den Jahresabschluss und den Lagebericht einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Meine Kollegen und ich stimmen dem Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung in allen Punkten zu. Er steht im Einklang mit der Satzung. Wir empfehlen den Vertretern, den vorgelegten Jahresabschluss zum 31. 12. 2009 in der Versammlung festzustellen und die Gewinnverwendung zu beschließen. Mit dem Ablauf der Wahlperiode scheiden 2010 turnusgemäß die Aufsichtsratsmitglieder Prof. Dr. Hubert Jung und Frank Sommerlad aus dem Gremium aus. Beide Herren können wieder gewählt werden. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat beruht auf Offenheit und Partnerschaft. Auch im vergangenen Jahr wurden zu allen Fragen verantwortungsvolle Einigungen gefunden, die unserer Volksbank und ihren Teilhabern dienen. Ich bedanke mich sehr bei den Gremienmitgliedern, aber auch bei allen Mitarbeitern, die sich mit großem Einsatz für die Belange und Wünsche unserer Mitglieder und Kunden eingesetzt haben. Gießen, im April 2010 Dr. Hans Günther Horn, Vorsitzender des Aufsichtsrates

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JAHRESBERICHT 2009

Jahresbilanz zum 31.12.2009 Jahresabschluss 2009 · Kurzfassung ohne Anhang

Aktivseite

Euro

Euro

Vorjahr TEuro

159.349.515,51

108.764

642.141.578,75

952.828

3.304.230.376,92

3.185.458

726.948.512,08

701.584

512.378.028,48

440.055

174.807.284,65

165.736

1.147.383,36

1.091

300.760,71

411

357.313,00

431

12. Sachanlagen

82.727.884,88

91.298

13. Sonstige Vermögensgegenstände

44.178.643,09

52.942

1.492.694,40

3.105

5.650.059.975,83

5.703.703

1. Barreserve a) Kassenbestand b) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank

Euro

Euro

41.567.739,22 117.781.776,29 117.781.776,29

3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) andere Forderungen

19.292.225,98 622.849.352,77

4. Forderungen an Kunden darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite

465.674.170,76 90.171.419,67

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 3.088.047,95 b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 10.218.220,55 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 10.218.220,55 bb) von anderen Emittenten 700.220.227,64 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 532.391.737,92 c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag 13.335.000,00

3.088.047,95

710.438.448,19

13.422.015,94

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften a) Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten 8.442.843,57 b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften darunter: bei Kreditgenossenschaften 79.550,00 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 9. Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite

174.465.280,49 342.004,16

300.760,71

11. Immaterielle Anlagewerte

14. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Aktiva

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Passivseite

Euro

Euro

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

Euro

Euro

Vorjahr TEuro

28.428.995,32 463.830.850,70

492.259.846,02

632.119

4.243.555.091,30

3.881.119

426.989.196,71

740.696

300.760,71

411

10.100.798,09

11.129

898.812,85

1.588

43.320.472,45

37.483

51.637.503,60

44.367

11.145.718,27

11.146

50.000.000,00

30.000

319.851.775,83

313.645

5.650.059.975,83

5.703.703

1.227.152.045,41 255.899.929,59 1.483.051.975,00 2.426.150.385,74 334.352.730,56

2.760.503.116,30

3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) Begebene Schuldverschreibungen 4. Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite

300.760,71

5. Sonstige Verbindlichkeiten 6. Rechnungsabgrenzungsposten 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen

1.815.151,00 7.242.626,00 34.262.695,45

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 10. Genussrechtskapital darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig

7.000.000,00

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 12. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital c) Ergebnisrücklagen ca) gesetzliche Rücklage cb) andere Ergebnisrücklagen d) Bilanzgewinn

65.314.350,00 125.000.000,00 125.000.000,00

250.000.000,00 4.537.425,83

Summe der Passiva

1. Eventualverbindlichkeiten b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen

318.873.073,56

205.589

2. Andere Verpflichtungen c) unwiderrufliche Kreditzusagen

204.361.224,86

187.330

Die nicht aufgeführten Positionen sind für uns nicht zutreffend. Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht liegen in den Geschäftsräumen der Bank zur Einsichtnahme aus. Sie werden außerdem nach der Vertreterversammlung (29. April 2010) im Bundesanzeiger und im Internet veröffentlicht.

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JAHRESBERICHT 2009

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2009 bis 31.12.2009

Euro 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen

Euro

Euro

27.086.497,73

3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften c) Anteilen an verbundenen Unternehmen

234.364.478,48

285.072

118.987.655,50

160.096

17.093.389,00 2.412.491,89 39.035,00

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 5. Provisionserträge 6. Provisionsaufwendungen

115.376.822,98

124.976

19.544.915,89

9.226

14.007,43

13

49.994.949,80

50.494

4.243.127,22

4.021

7. Nettoaufwand aus Finanzgeschäften 8. Sonstige betriebliche Erträge

45.751.822,58

46.473

435.297,60

- 357

5.233.723,60

7.322

119.961.287,27

117.449

8.290.254,67

9.440

716.270,98

1.827

56.518.181,96

59.651

14.891.113,52

50.074

64.248.285,58 18.155.339,83

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Abzug der Risikovorsorge

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft

Vorjahr TEuro

207.277.980,75

2. Zinsaufwendungen

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung 7.747.477,36 b) andere Verwaltungsaufwendungen

Euro

82.403.625,41 37.557.661,86

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Euro

Euro

Euro

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Pos. 12 ausgewiesen

Euro

Vorjahr TEuro

1.248.460,15

2.764

40.378.608,29

6.813

9.028.166,29

349

652.496,74

235 9.680.663,03

584

24. a) Einstellung in Fonds für allgemeine Bankrisiken

20.000.000,00

0

25. Jahresüberschuss

10.697.945,26

6.229

47.480,57

83

10.745.425,83

6.312

6.208.000,00

0

4.537.425,83

6.312

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

28. Einstellung in die Ergebnisrücklagen a) in die gesetzliche Rücklage b) in andere Ergebnisrücklagen 29. Bilanzgewinn

Die nicht aufgeführten Positionen sind für uns nicht zutreffend.

3.104.000,00 3.104.000,00

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JAHRESBERICHT 2009

Unsere Filialbereiche und Geschäftsstellen Regionalmarkt Gießen Regionaldirektor Werner Röhrich

Regionalmarkt Mitte Regionaldirektor Vietal Hahn

Regionalmarkt Wetterau Regionaldirektor Peter Höfer

Gießen Frankfurter Straße Goethestraße Licher Straße Rodheimer Straße Schiffenberger Weg

Allendorf/Lumda

Bad Nauheim Alicestraße Bahnhofsallee Hochwaldstraße

Allendorf Kleinlinden Lützellinden Wieseck

Fernwald Annerod Steinbach

Buseck Alten-Buseck Beuern Großen-Buseck

Grünberg Langgöns Cleeberg Langgöns Niederkleen Oberkleen

Laubach

Pohlheim Garbenteich Grüningen Holzheim Watzenborn-Steinberg

Echzell Florstadt Nieder-Florstadt Friedberg Haagstraße

Lich Lollar

Linden Großen-Linden Leihgestern

Nieder-Mörlen Steinfurth

Mücke Atzenhain Groß-Eichen Merlau Nieder-Ohmen Ruppertenrod Sellnrod Rabenau Kesselbach Reiskirchen Ettingshausen Reiskirchen Staufenberg Staufenberg Treis Wettenberg Krofdorf-Gleiberg Launsbach

Hungen Hungen Inheiden Villingen Karben Groß-Karben Niddatal Assenheim Rockenberg Rosbach vor der Höhe Ober-Rosbach Rodheim Wölfersheim Berstadt Wölfersheim Wöllstadt Nieder-Wöllstadt

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Regionalmarkt Marburg Regionaldirektorin Waltraud Theis

Regionalmarkt Wetzlar-Weilburg Regionaldirektor Thomas Cornelius

Marburg Bahnhofstraße Frauenbergstraße Marburg-Mitte Wilhelmsplatz

Wetzlar Moritz-Hensoldt-Straße Niedergirmes Sturzkopf

Bauerbach Cappel Elnhausen Schröck Wehrda Bad Laasphe Burgwald Ernsthausen Frankenberg Homberg (Ohm) Kirchhain Lahntal Caldern Goßfelden Sterzhausen

Dutenhofen Garbenheim Hermannstein Nauborn Naunheim Steindorf Weilburg Frankfurter Straße Aßlar Aßlar Werdorf Braunfels Braunfels Philippstein Tiefenbach Ehringshausen Ehringshausen Katzenfurt Kölschhausen

Lohra Münchhausen Stadtallendorf Steffenberg Steinperf Weimar Niederweimar Wetter

Löhnberg Mengerskirchen Mengerskirchen Waldernbach Runkel Schöffengrund Laufdorf Niederwetz Schwalbach Selters Münster Villmar Solms Burgsolms Niederbiel Oberndorf Waldsolms Brandoberndorf Weilmünster Weinbach

Greifenstein Ulm Hüttenberg Hüttenberg Rechtenbach Reiskirchen Volpertshausen Leun Biskirchen Leun

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Kassel

NordrheinWestfalen WaldeckFrankenberg Frankenberg Burgwald

Bad Laasphe

Hessen

Münchhausen

Siegen-Wittgenstein

Wetter Lahntal Steffenberg

MarburgBiedenkopf

Stadtallendorf Kirchhain

Marburg Weimar Lohra

Lahn-Dill-Kreis

Homberg (Ohm)

Allendorf

Lollar Wettenberg

Ehringshausen Greifenstein Aßlar Leun Löhnberg Weilburg

LimburgWeilburg Runkel

Villmar

Weinbach

Hüttenberg Braunfels Schöffengrund Weilmünster

Reiskirchen Fernwald

Solms Mengerskirchen

Mücke

Buseck

Gießen

Wetzlar

Rabenau

Staufenberg

Linden Pohlheim

Laubach

Gießen

Lich

Langgöns

Hungen

Waldsolms Rockenberg Wölfersheim

Selters

Bad Nauheim

Friedberg Rosbach v. d. H. Wöllstadt Karben

Wiesbaden

Vogelsbergkreis Grünberg

Frankfurt

Florstadt Niddatal

Echzell

Wetteraukreis

DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2009

Unsere Förderbilanz 2009 Zahlen per 31.12.2009

173 890

Mitgliedern gehört die Volksbank Mittelhessen eG – damit sind wir die größte Personenvereinigung in unserer Region.

4,6 Mio. Euro

an Dividende und Bonusleistungen zahlten wir unseren Mitgliedern gemäß dem genossenschaftlichen Förderauftrag aus.

104

Existenzgründer haben wir unterstützt und auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet.

236 212

individuelle Beratungen zu Finanzthemen führten wir bei unseren Mitgliedern und Kunden durch.

17 152

Altersvorsorgeverträge haben unsere Mitglieder und Kunden für ihre finanzielle Absicherung im Ruhestand bei uns abgeschlossen.

83

Auszubildende sind bei uns beschäftigt.

19,9 Mio. Euro führten wir für unsere Mitarbeiter an die Sozialversicherungskassen ab. 2,3 Mio. Euro

Auftragsvolumen haben wir an Handwerker und Gewerbetreibende in unserem Geschäftsgebiet vergeben.

3.462 Mio. Euro Kreditvolumen stellten wir für private Investitionen und für die heimische Wirtschaft zur Verfügung. 981.600 Euro

ist die Gesamtsumme unserer Förderungen, die wir an über 750 Vereine, soziale und gemeinnützige Einrichtungen in Form von Spenden und Sponsoringmitteln geleistet haben.

124

Geschäftsstellen unterhalten wir in der Region.

189

Geldausgabeautomaten stellen wir zur Verfügung.

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Für die Menschen

Sie sind Mitglied der Volksbank Mittelhessen? Dann gehört Ihnen ein Teil der mitgliederstärksten Volksbank Deutschlands: Diesen Spitzenplatz hat unsere Bank seit 2009 inne. Ein schöner Erfolg, der beweist, dass die genossenschaftliche Idee in unserer Region frisch und lebendig ist – und gleichzeitig ein Beleg dafür, dass die Mitglieder hier einen außerordentlich hohen Stellenwert genießen. Warum sich dies nicht nur in der Geschäftspolitik, sondern auch bei der Qualität des Angebots, am Service und bei der Kundenorientierung bemerkbar macht, beantworten die Vorstandsmitglieder Dr. Peter Hanker, Rolf Witezek und Volker Remmele.

Es gibt unterschiedliche Kriterien, um eine Bank zu bewerten. Welche Rolle spielt für Sie die Anzahl der Mitglieder? Dr. Peter Hanker: Eine ganz wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste. Die Mitgliederzahl gibt Aufschluss darüber, ob und wie wir die Menschen in unserer Region erreichen, ob sie Vertrauen in uns und unsere Leistungskraft haben und sich mit uns für gemeinsame Ziele einsetzen. Rolf Witezek: Dazu muss man wissen, dass das genossenschaftliche Mitgliederprinzip in der Bankenlandschaft einmalig ist. Die Mitglieder sind stimmberechtigte Kapitalgeber und Leistungsnehmer in einer Person. Mit ihrem Stimmrecht vertreten sie sowohl die Interessen der Bank als auch die der Kunden. Nur so bleibt die Balance zwischen guten Bilanzzahlen, Mitgliederförderung und echter Kundenorientierung perfekt im Lot. Deshalb kann es auch nur bei uns gemeinsame Ziele geben – zum Beispiel die Förderung der Region, in der unsere Mitglieder wohnen und arbeiten. Weil das Stimmrecht pro Kopf und nicht pro Kapitalanteil ausgeübt wird, ist unser Modell zudem demokratischer als beispielsweise eine Aktiengesellschaft. Dort hat bekanntlich derjenige die Fäden in der Hand, der die meisten Anteile hält. Dass dabei mitunter Entscheidungen getroffen werden, die die Mehrheit so nicht gewollt hat, ist klar. Dr. Peter Hanker: Deshalb ist unser Bankmodell nicht nur einmalig, sondern auch einmalig gut. Denn gut ist immer das, was den Menschen nützt. Dies lenkt jedes Handeln in eine vernünftige Richtung – also weg von waghalsigen Experimenten oder überzogenen Renditeerwartungen und hin zu gesundem Wachstum, an dem alle teilhaben.

FÜR DIE MENSCHEN

Volker Remmele: Durch die Finanzkrise sind viele Menschen hellhöriger geworden. Besonders solche Banken, die sich hauptsächlich mit sich selbst beschäftigen, haben die Sympathie und das Vertrauen ihrer Kunden leichtfertig verspielt. Unsere Bankengruppe dagegen belegt unter anderem im aktuellen Performance Monitor deutscher Banken gleich viermal den ersten Platz. Wirkt sich das Mitgliederprinzip auch auf die Leistungen der Volksbank aus? Dr. Peter Hanker: Ja, denn unsere Mitglieder erwarten bei aller Loyalität eine erstklassige Beratung und ein sehr gutes Produkt- und Serviceangebot. Dabei stehen wir in einem gnadenlosen Wettbewerb, der mit lauten Kampagnen und teuren Neukundenrabatten wirbt. Nicht nur, aber auch deshalb legen wir die Messlatte für die Mitgliederförderung wie auch für die Kundenorientierung sehr hoch. Bei uns muss beides stimmen – sonst verlieren wir womöglich das Mitglied als Kunden oder den Kunden als Mitglied. Volker Remmele: Ob Mitglieder oder Kunden – in erster Linie sind es Menschen, die ganz persönliche Erwartungen, Wünsche und Ziele haben. Ihnen gilt unser Interesse, für sie arbeiten wir. Da sei die Frage erlaubt: Wenn nicht für die Menschen, wofür denn sonst? Volker Remmele: Das sehen wir in der Volksbank Mittelhessen genauso. Aber die Geschäftspraktiken mancher Institute erwecken durchaus den Eindruck, dass ganz andere Interessen im Vordergrund stehen. Dr. Peter Hanker: Banken müssen den Menschen dienen und die Wirtschaft unterstützen. Nur das ist ihr gesellschaftspolitischer Auftrag, ihre Funktion und Daseinsberechtigung. Alles andere ergibt keinen Sinn. Deshalb tummeln wir uns auch nicht auf Spielfeldern, die mit diesem Auftrag nur wenig zu tun haben. Rolf Witezek: Vielmehr sind wir dort aktiv, wo ein starker Finanzpartner als Dienstleister, Berater und Kreditgeber gebraucht wird. Ich denke hier besonders an die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in unserer Region tätig sind. Sie wollen wir mit wirksamer Hilfe zur Selbsthilfe durch die derzeit schwierige Phase begleiten. Und zwar nicht nur mit schönen Worten, sondern mit konkreten Inhalten – zum Beispiel mit unserem MittelstandsKolleg – und natürlich auch mit fairen Finanzierungen.

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Volker Remmele: Bei Privatkunden ist es ähnlich. Gerade weil die Zeiten unruhig sind, wollen die Menschen Stabilität und Verlässlichkeit für ihre Geldgeschäfte. Stattdessen werden sie bei vielen Banken mit unberechenbarer Preisgestaltung, fragwürdiger Qualität und aufgeblasenen Serviceversprechen konfrontiert. Deshalb wundert es mich nicht, dass die Vertrauenswerte bei unserer Konkurrenz in allen Meinungsumfragen immer tiefer fallen, denn so darf man seine Kunden einfach nicht behandeln. Ich habe für solche Praktiken überhaupt kein Verständnis. Und meine Vorstandskollegen auch nicht. Dr. Peter Hanker: Und unser Team auch nicht, möchte ich hier ergänzen. Denn nicht nur die Führungsebene, sondern alle Mitarbeiter setzen auf Transparenz, Offenheit und Fairness, damit die Partnerschaft zu unseren Mitgliedern und Kunden langfristig Bestand hat. Gerade weil wir offen und auf Augenhöhe mit den Menschen in der Region kommunizieren, weil wir persönlich in den Städten und Kommunen vor Ort sind und aufmerksam zuhören, können wir uns bedarfsgerecht und kundenorientiert ausrichten. Rolf Witezek: Und unseren Firmenkunden die Unterstützung geben, die wirklich gebraucht wird. Schließlich sind sie es, die hier in Mittelhessen Arbeitsplätze und Innovationen schaffen und somit die Wirtschaft in Schwung halten. Dr. Peter Hanker: Uns ist der Vertrauensbonus unserer Mitglieder viel wichtiger als die viel zitierten Bankerboni, die völlig zu Recht massive Proteste hervorrufen und von denen wir uns ausdrücklich distanzieren. Vielmehr nutzen wir all unsere Möglichkeiten, um das Vertrauen der Menschen immer wieder aufs Neue zu rechtfertigen: durch ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis, aber auch durch eine verantwortungsvolle Geschäftspolitik, die das Wesentliche im Auge behält: Es geht um die Menschen und Unternehmen in unserer Region – und um nichts anderes.

FÜR DIE MENSCHEN

Die Mitgliedschaft: Teilhaben lohnt! Sei es unser Geschäftsmodell, das sich konsequent an den genossenschaftlichen Werten Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung orientiert, das Regionalprinzip und das demokratische Stimmrecht – oder auch nur die Art und Weise, wie unsere Volksbank kommuniziert und wahrgenommen wird: Es gibt viele gute Gründe, sich für eine Teilhaberschaft bei der Volksbank Mittelhessen zu entscheiden. Zumal die Geschäftsanteile bedeutend besser als andere sichere Geldanlagen verzinst werden: Unsere Mitglieder können sich über sieben Prozent Dividende freuen! Alle Jahre wieder: Mitgliederversammlungen im ganzen Geschäftsgebiet Gäbe es sie nicht, man würde sie vermissen: unsere jährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen. Wir nutzen sie als willkommene Gelegenheit, um möglichst vielen Mitgliedern persönlich Rede und Antwort zu stehen, ihnen unsere Pläne vorzustellen und sie darüber zu informieren, was es rund um ihre Volksbank Neues gibt. Deshalb freut es uns sehr, dass die Veranstaltungen immer gut besucht sind. Dies honorieren wir mit einem unterhaltsamen Begleitprogramm. So kommen die Teilnehmer unserer großen Versammlungen in Gießen, Friedberg, Marburg und Wetzlar in den Genuss, prominente Persönlichkeiten live auf der Bühne zu erleben. Das ist, so ein Besucher, „ganz anders als im Fernsehen“. Live und deshalb umso eindrucksvoller begeistern auch die Showeinlagen, die die regionalen Mitgliederversammlungen abrunden.

Exzellent und exklusiv: unser Mitgliederprogramm Mit großen Erwartungen hatten wir das Programm im Oktober 2004 aus der Taufe gehoben. Fünf Jahre später wissen wir: Es hat sich für alle gelohnt. Grund genug, den ersten (halb)runden Geburtstag von mehr&wert mit einer attraktiven Verlosung zu verknüpfen. Unsere Gewinnerin freute sich über ein Shoppingwochenende in Mailand, gut versorgt mit Taschengeld. Nehmen wir das Jubiläum zum Anlass für einen kurzen Rückblick, so sticht besonders die kontinuierlich steigende Zahl der Mehrhaber – das sind die Teilnehmer des Programms – ins Auge. Kurz nach dem Start, im März 2005, waren es etwas mehr als 10 000. Weil sich gute Ideen schnell herumsprechen, kamen innerhalb von zwei Jahren rund 25 000 dazu. Und im Februar 2010 freuten wir uns über 43 606 Mehrhaber! Auch das Programm ist inzwischen bunter und umfangreicher geworden. Dies trifft besonders auf die regionalen Mehrwerte, also auf die Veranstaltungen in unserem Geschäftsgebiet zu. 2009 standen 84 Events, unter anderem Pralinenseminare, ein Kreppel-Backkurs, Autorenlesungen, Planwagenfahrten, ein Besuch im Wetzlarer Viseum, Leica-Fotokurse und ein Mittsommernachtsfest im mehr&wert-Terminkalender. Unvergessliches Highlight war die sechstägige Dubaireise im Mai.

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JAHRESBERICHT 2009

Cordula Velten, in unserer Bank zuständig für mehr&wert, bespricht mit Prof. Dr. Wolfgang Laqua vom Liebig-Museum den nächsten Besuch der Mehrhaber.

Auch der mehr&wert-Service und die Extra-Bankleistungen wurden 2009 rege in Anspruch genommen. So verbuchten wir 2 600 Abschlüsse der AuslandsreiseKrankenversicherung, 350 Anfragen an den Reiseservice, 30 Aufträge für den Türöffner- und 180 für den Ticketservice. Und noch eine Zahl ist interessant: Mit rund 50 Geschäften, Sportstätten, Freizeiteinrichtungen, Restaurants und anderen Partnern in Mittelhessen haben wir einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Deshalb bekommen unsere Mehrhaber dort Sonderpreise! Für diejenigen, die unser Mitgliederprogramm noch nicht kennen, empfiehlt sich ein Besuch auf der Internetseite www.mehrhaber.de. Soviel vorab: Alle Mitglieder, die ein Girokonto bei der Volksbank Mittelhessen haben, können kostenfrei Mehrhaber werden. Gleich zur Begrüßung machen wir sie zum Vier-Sterne-Mehrhaber. Mit diesem Status stehen ihnen schon viele mehr&wert-Leistungen zur Verfügung. Einen zusätzlichen Treuestern und noch mehr tolle Angebote gibt es für Mehrhaber, die neben dem Girokonto fünf weitere Produkte unserer Bank nutzen. Unser Tipp: Seit März 2010 gibt es den MehrhaberBlog! Klicken Sie rein und machen Sie mit unter blog.mehrhaber.de.

FÜR DIE MENSCHEN

Wir bringen Sie weiter: Volksbank Akademie „Was Hänschen nicht lernt, …“ gilt nicht mehr. Wer heute persönlich und im Job vorankommen will, muss offen sein für neue Erkenntnisse und Impulse. Deshalb haben wir mit der Volksbank Akademie eine Plattform zur Weiterbildung für unsere Mitglieder geschaffen, um sie mit professioneller Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen. Ganz bewusst ist das Seminarangebot der Volksbank Akademie weit gefasst und auf unterschiedliche Lebenssituationen ausgerichtet. Ob Schüler oder Studenten, Berufseinsteiger oder Firmenchefs, Freiberufler oder Angestellte: Die Bildungsoffensive spricht alle an, die ihren Horizont erweitern und ihre Potenziale voll ausschöpfen möchten. Die Inhalte werden von qualifizierten Trainern und Fachdozenten auf eine sehr moderne und lebendige Art vermittelt. Das garantiert größtmöglichen Lernerfolg. Ausführliche Informationen sowie den aktuellen Seminarplan haben wir im Internet unter www.volksbank-akademie.de für Sie zusammengestellt.

Als diplomierter systemischer Coach weiß Volker Schüßler (rechts), worauf es beim Lernen ankommt.

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Fit für den Aufschwung: MittelstandsKolleg In diesen Tagen wird von kleinen und mittelständischen Unternehmen viel abverlangt, denn die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise machen sich überall mehr oder weniger deutlich bemerkbar. Dabei rücken Themen wie Eigenkapitalausstattung oder Finanzierung von notwendigen Investitionen stärker in den Blickpunkt. Wir sind für mehr als 22 000 Firmen- und Gewerbekunden sowohl verlässlicher Kreditgeber als auch fairer Berater bezüglich öffentlicher Fördermittel und alternativer Finanzierungsformen. Unser MittelstandsKolleg wird heute nötiger gebraucht denn je. Gegründet wurde es im Jahr 2002. Damals verzeichnete Deutschland mit 0,2 Prozent die niedrigste Wachstumsrate seit der Deutschen Einheit. Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2009 mutet dies fast positiv an: fünf Prozent Konjunkturrückgang, verbunden mit vielfältigen betrieblichen Herausforderungen, aber nur wenigen Anhaltspunkten, wohin die Reise geht. In diesem Umfeld wollen wir im MittelstandsKolleg Orientierung geben, die dringendsten Fragen aufgreifen und dazu professionelle Hilfestellung leisten. Dieses Angebot richtet sich an alle Existenzgründer, Unternehmer und kommunalen Entscheidungsträger in unserer Region. Neben Seminaren und Workshops haben wir im vergangenen Jahr sieben Vortragsveranstaltungen mit insgesamt 1 500 Teilnehmern durchgeführt. Referenten waren unter anderem Bestseller-Autor Edgar K. Geffroy, Asien-Experte Dr. Gunter Denk und „Überlebensberater“ Hans Re. Prise. Unsere fünf Unternehmerbrunches fanden in einem kleineren Rahmen statt, wobei die Gäste gerne die Möglichkeit zu einem regen Ideenund Erfahrungsaustausch nutzten.

Auf Erfolgskurs: unser medService Acht Existenzgründungen erfolgreich begleitet, zwei neue Ärztehäuser mitfinanziert, Veranstaltungen für Ärztegruppen und Ärztegenossenschaften ausgerichtet, einen Ärzteworkshop initiiert, spezielle Vorsorgekonzepte für Ärzte und Praxismitarbeiter entwickelt: Diese Beispiele zeigen, dass der medService im zweiten Jahr seines Bestehens überaus aktiv war. Das Team wurde um zwei Mitarbeiter aufgestockt, um die erfreulich große Nachfrage von niedergelassenen Medizinern, Apothekern und sonstigen Freiberuflern im Gesundheitswesen perfekt bedienen zu können. Die Diagnose, dass in diesem komplexen Bereich Beratungsbedarf besteht, hat sich demnach bewahrheitet – genau wie das Erfolgsrezept, erfahrene Bankbetriebswirte für die speziellen Anforderungen im Gesundheitswesen auszubilden. Die Vorteile für die Kunden liegen klar auf der Hand: Sie sprechen mit Partnern, die ihre besonderen Belange verstehen und über die aktuellen Entwicklungen und Trends der Branche informiert sind. Hieraus resultiert eine ganzheitliche Sichtweise und Betreuung: Unser medService leistet wirksame Hilfe zur Selbsthilfe, die weit mehr einschließt als „Finanzspritzen“.

FÜR DIE MENSCHEN

Mehr als Kontoführung: echter Kundennutzen Guten Service muss man nicht großartig anpreisen, sondern spürbar machen. Das beginnt schon bei ganz alltäglichen Dingen. Stichwort Bargeld: Unsere Kunden können an mehr als 18 000 Automaten in ganz Deutschland gebührenfrei Geld abheben. Seit kurzem steht sogar ein kostenloses iPhone-App (VR-RB-App) zur Verfügung, das den kürzesten Weg zur nächstgelegenen Filiale oder zum jeweils nahesten Geldautomaten unseres FinanzVerbundes anzeigt. Zwar seltener, aber doch hin und wieder kommt es vor, dass Bargeld auf das Konto eingezahlt werden soll, zum Beispiel nach einem privaten Autoverkauf. Viele Banken haben ihre Kassen allerdings längst abgeschafft, denn der Umgang mit größeren Bargeldsummen verlangt einen enormen logistischen Aufwand und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen, gepaart mit hohen Kosten. In unserer Region ist die Volksbank Mittelhessen oft die einzige Anlaufstelle – auch für Einzelhändler und Geschäftsleute, die ihre Tageseinnahmen auf möglichst kurzem Weg zur Bank bringen müssen. Im Sinne aller Beteiligten suchen wir nach Möglichkeiten, dieses „Geldproblem“ künftig besser handhaben zu können. Schließlich geht es auch um physisch unüberschaubar große Mengen: 2009 wurden in unserer Zentralkasse mehr als 35 Tonnen Hartgeld pro Monat verarbeitet und weitergeleitet! Was brauchen unsere Kunden, was nützt unseren Kunden: Diese Fragen stehen bei unseren Leistungen im Vordergrund. So führte unser Team im vergangenen Jahr fast 240 000 individuelle Beratungen durch. Spezielle Zusatzausbildungen gewährleisten dabei eine hervorragende Qualität. Unter anderem beim Thema private Zukunftsvorsorge: 85 Mitarbeiter sind zertifizierte Vorsorgeberater! Dass eine strategische Vermögensplanung unverzichtbar ist, hat sich in den stürmischen Jahren 2008/2009 aufs Neue bewahrheitet. Im VermögensManagement der Volksbank Mittelhessen steht hierfür die qualifizierte Finanzplanungssoftware VPS-VermögensPlanungsSystem zur Verfügung. Damit lassen sich unterschiedliche Szenarien entwickeln und bezüglich Laufzeit, Risiko und Liquidität für einen langfristigen Zeitraum abbilden. So können die Maßnahmen gezielt den Erwartungen der Kunden angepasst und gegebenenfalls modifiziert werden. Ein tragender Baustein im Vermögensmix ist für viele Menschen selbst genutztes oder vermietetes Wohn- bzw. Gewerbeeigentum. In Mittelhessen engagiert sich unsere Immobilientochter IMAXX Gesellschaft für Immobilien-Marketing mbH als ebenso leistungsstarker wie vertrauenswürdiger Ansprechpartner. Für alle Fragen vor, bei und nach dem Kauf stehen neben Immobilienfachwirten und -sachverständigen erfahrene Ingenieure, Architekten und Juristen – insgesamt 52 Mitarbeiter – zur Verfügung. Die Kernkompetenzen liegen in der Vermittlung von Ein- und Mehrfamilienwohnhäusern, gewerblich genutzten Immobilien, Grundstücken und Neubauvorhaben sowie in der Betreuung von Bauträgerprojekten. Im Jahr 2009 hat die IMAXX 462 Objekte mit einem Gesamtvolumen von 102 Millionen Euro erfolgreich vermarktet.

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Für die Region

Es geht auch anders: Das hat die Volksbank Mittelhessen vor, während und nach der Finanzkrise bewiesen. Hier ist wirtschaftlicher Erfolg kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Zugrunde liegt ein geradliniges, schlüssiges Geschäftsmodell, das sich nun schon seit mehr als 150 Jahren bewährt. Darin kommt dem Faktor Verantwortung für die Region eine zentrale Bedeutung zu. Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker und sein Vorstandskollege Wilfried Becker erklären, was das für die heutige Zeit bedeutet und welche Rolle die Kunden dabei spielen.

Fast eine Million Euro Fördermittel für die Region: Warum kann es sich die Volksbank während der Wirtschaftskrise leisten, diese enorme Summe für gemeinnützige Zwecke weiterzugeben? Dr. Peter Hanker: Bei uns bedingen sich Erfolg und gesellschaftliches Engagement für die Region gegenseitig. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Nur wenn wir kräftig in den regionalen Konjunkturkreislauf investieren und unsere gesellschaftliche Verantwortung für Mittelhessen erfüllen, können wir gute Geschäfte machen – für die Bank und für die Region. Natürlich haben wir auch vernünftig gewirtschaftet und die Kosten im Griff behalten. Wo der Rotstift angesetzt wird, prüfen wir sehr genau. Dabei sind zwei Bereiche für Sparmaßnahmen tabu: Wir bauen aktiv kein Personal ab und wir verzichten nicht auf regionale Fördermaßnahmen. Wilfried Becker: Gut ist natürlich auch, dass wir über unser Gewinnsparen den Kunden die Möglichkeit bieten, Sparen, Gewinnen und Helfen zu verbinden. Von jedem Los, das sie bei uns kaufen, spenden wir 25 Cent an Projekte und Einrichtungen in unserem Geschäftsgebiet. Dr. Peter Hanker: Zudem ist unser Engagement für die Region gerade in Krisenzeiten dringend notwendig. Wir zählen nicht zu den Banken, die auf Staatshilfen angewiesen sind und deshalb den Steuerzahler belasten. Vielmehr wollen wir dort mithelfen, wo Staatshilfen für die Gesellschaft immer dürftiger werden und die Organisationen dringend auf Spenden angewiesen sind. Zum Beispiel der Verein PalliativPro, die Lebenshilfe Frankenberg oder die Gießener, Marburger und Frankenberger Tafeln: Sie alle leisten eine ganz wichtige und wertvolle Arbeit für junge und alte, kranke und gesunde Menschen, die vorübergehend oder auf Dauer Unterstützung brauchen.

FÜR DIE REGION

Derzeit wird ja die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen heiß diskutiert. Wilfried Becker: Das ist auch gut so. Vorausgesetzt, man gibt sich nicht mit Ablenkungsmanövern zufrieden, denn damit wäre keinem geholfen. Leider ist es nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, ob sich außer heißer Luft und Schönwetterwolken wirklich etwas bewegt – ob die Verantwortung ernst genommen wird. Dr. Peter Hanker: Mich macht es manchmal richtig wütend, wenn satte, selbstzufriedene Manager Moralpredigten halten, dabei endlos in blumiger Sprache um den heißen Brei herumreden, ohne etwas Konkretes zu sagen. Man kann nur hoffen, dass die Öffentlichkeit nicht zu leichtgläubig ist, sondern genau hinschaut und kritisch hinterfragt. Die Volksbank Mittelhessen redet Klartext? Wilfried Becker: Ja. Auch deshalb, weil wir Verantwortung nicht erst lernen müssen, sondern schon von Geburt an, also seit der Bankgründung, praktizieren. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein genossenschaftliches Prinzip, das wir nach wie vor in Ehren halten und mit Leben füllen – unter anderem mit unseren Förderwettbewerben. Alles, was wir diesbezüglich sagen, lässt sich auch belegen. Dr. Peter Hanker: Im Gegensatz zu den Groß- und Direktbanken könnten wir uns auch nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen, weil wir ganz nah bei unseren Mitgliedern und Kunden sind und ihnen persönlich Rede und Antwort stehen, zum Beispiel auf unseren Mitgliederversammlungen. Wir sitzen zum Glück nicht in einem Elfenbeinturm, der den Alltag der Menschen außen vor lässt, sondern sind auf unterschiedliche Weise direkt in die regionalen Lebens- und Arbeitswelten eingebunden. Wir kennen die Menschen, und die Menschen kennen uns. Wilfried Becker: Weil wir in vielen regionalen Netzwerken aktiv sind, sehen und verstehen wir auch solche Aspekte, die sich aus anderen Blickwinkeln ergeben. So werden die Stärken und Schwächen unserer Region offenkundig und wir können unsere Aktivitäten zielgerichtet planen und durchführen – gemeinsam mit anderen, die unser Interesse an Mittelhessen teilen.

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Dr. Peter Hanker: Wir wollen ja nicht die Welt verändern, sondern in unserem Geschäftsgebiet Gutes bewirken. Somit kann auch jeder erkennen, was wir tun. Wilfried Becker: Das haben wir mit vielen kleinen und mittleren Betrieben gemeinsam, die aus Tradition wie gute Unternehmensbürger handeln. Sie praktizierten ihre Verantwortung für die Gesellschaft in ihrer Stadt oder Gemeinde schon lange, bevor dies zum Imagefaktor wurde. Wird das Engagement der Volksbank Mittelhessen von den Kunden honoriert? Dr. Peter Hanker: Zu einem gewissen Teil. Seit den letzten Jahren achten immer mehr Verbraucher auf soziales und ethisches Handeln. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich heute so viele Firmen ihrer guten Taten rühmen. Sehen Sie einen allgemeinen Wertewandel bei den Konsumenten? Dr. Peter Hanker: Sehr gerne würde ich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Aber der Zusammenhang zwischen dem moralischen Anspruch an die Unternehmen und dem eigenen Kaufverhalten wird leider oft übersehen. Ein Beispiel: Dass die Menschen von einer regionalen Genossenschaftsbank ein besonders hohes Maß an Verantwortung erwarten, ist völlig in Ordnung. Die meisten erkennen auch durchaus an, was wir für Mittelhessen leisten. Das hindert aber manche nicht, im Internet zu suchen, ob es womöglich irgendwo ein paar Cent Zinsen mehr für ihre Geldanlage gibt. Wilfried Becker: Man muss jedoch unterscheiden, ob es sich dabei um Schnäppchenjäger handelt, für die sowieso nur der Preis zählt, oder um Kunden, denen die Zusammenhänge nicht bewusst sind. Hier bemühen wir uns um Aufklärungsarbeit. Jeder kann leicht nachvollziehen, dass wir unsere Verantwortung nur dann erfüllen können, wenn die Kasse stimmt. Wie Dr. Hanker schon sagte, achten wir darauf, zu sparen. Aber wenn wir beispielsweise unsere Baumaßnahmen an die billigsten Anbieter vergeben würden, gingen die Firmen in unserer Region wahrscheinlich leer aus. Das wollen wir gerade nicht. Immerhin haben wir durch unser flächendeckendes Geschäftsstellennetz und aktuell durch den Neubau in Wetzlar ein beachtliches Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro, mit dem wir in diesem Jahr die Auftragsbücher mittelhessischer Unternehmen füllen. Dr. Peter Hanker: Auch intern haben wir als Regionalbank eine andere Kostenstruktur als zum Beispiel die Direktbanken. Denken Sie nur an die Gehälter und die Maßnahmen zur Personalentwicklung: Damit sichern wir Arbeits- und Ausbildungsplätze und für unsere Bank genügend Potenzial, um Qualitätsleistungen und erstklassigen Service zu garantieren. Wilfried Becker: Wer sich die Mühe macht, nicht nur auf einzelne Knüllerangebote zu schauen, sondern das zu vergleichen, was unterm Strich herauskommt, für den verliert das Zinshopping sowieso seinen Reiz – weil es dabei letztlich nichts zu gewinnen gibt. Dr. Peter Hanker: Die meisten unserer Kunden wissen das auch. Deshalb halten wir unbeirrt an dem fest, was wir aus unserer eigenen Erfahrung wissen: Man kann erfolgreich und anständig sein – als Bank und als Bankkunde.

FÜR DIE REGION

Wertzuwachs für alle Wer sich für unsere Volksbank entscheidet – ob als Mitglied oder Mitarbeiter – entscheidet sich für unsere Region. Daran hat sich seit mehr als 150 Jahren nichts geändert. Wir nutzen unsere Möglichkeiten, um den Lebensund Wirtschaftsraum Mittelhessen zu unterstützen, denn Erfolg und Verantwortung gehen bei uns Hand in Hand. Während manche Banken damit argumentieren, ohne üppige Bonuszahlen ihre Spitzenkräfte nicht halten oder nicht hinreichend motivieren zu können, sind unsere Erfahrungen andere: Engagement gedeiht am besten, wenn man weiß, wofür man sich einsetzt. Ein Großteil unserer Mitarbeiter ist auch ehrenamtlich in unterschiedlichen Einrichtungen für die Region aktiv. So haben zum Beispiel neun Volksbanker 2009 am Freiwilligentag Wetzlar teilgenommen. Andere sind in Sportvereinen, im kulturellen Bereich, in der Schülerbetreuung, in kommunalen Funktionen und anderen Aufgabengebieten aktiv. Nahezu das ganze Spektrum gemeinnütziger Arbeit in Mittelhessen wird vom Volksbank-Team unterstützt – auf welche Weise auch immer. Das Vorstandsgremium macht hier keine Ausnahme: Insgesamt erfüllen die sieben Vorstände unserer Bank dreißig wichtige Mandate in der Region. Volker Remmele wurde im Februar 2010 mit einer besonderen Auszeichnung bedacht: Für seine 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Handelsrichter am Landgericht Gießen bekam er die Ehrenurkunde des Landes überreicht. Laudator Jörg-Uwe Hahn, Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen, würdigte Remmeles besondere Verdienste bei der Rechtsprechung in Handelsfragen. Verantwortung trägt man nicht wie ein Kleidungsstück, folglich legt man sie auch nicht ab. Getreu dieser alten Volksweisheit ist kontinuierliches Engagement für uns Ehrensache: Unternehmerische Verantwortung ist kein flüchtiger Trend, sondern fest in der Geschäftspolitik verankert. Dies zeigt sich daran, dass unsere Fördermaßnahmen mitwachsen, wenn unsere Bank durch Fusionen größer wird. So haben wir 2009 den stolzen Betrag von 981.600 Euro an Vereine in Mittelhessen weitergegeben. Fünf Jahre Bürgerstiftung Mittelhessen: „Richtig Gutes tun und Gutes richtig tun.“ Erfreulich gut entwickelt hat sich auch die von uns initiierte Bürgerstiftung Mittelhessen. Wie erhofft konnten wir Menschen und Unternehmen in der Region dafür gewinnen, sich mit Spenden oder Zustiftungen zu beteiligen. Inzwischen wurden viele bemerkenswerte Projekte in Mittelhessen realisiert. Menschen kümmern sich umeinander, und zwar dort, wo man sich und die örtlichen Gegebenheiten kennt: Weil wir diese Idee uneingeschränkt befürworten, engagieren wir uns in mehreren Bürgerstiftungen in der Region. Dr. Peter Hanker ist darüber hinaus ehrenamtlicher Vorsitzender der Aktiven Bürgerschaft, dem Kompetenzzentrum für Bürgerstiftungen der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

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Regionales Teamwork Mit der richtigen Einstellung, ehrlicher Kooperationsbereitschaft und einer gesunden Portion Zugehörigkeitsgefühl lässt sich für eine Region vieles bewirken, denn Erfolg wird immer von Menschen gemacht. Dies gilt besonders dann, wenn die Verbindungen historisch gewachsen sind und sich über einen langen Zeitraum erfolgreich bewährt haben. Ein Beispiel ist die Partnerschaft unserer Volksbank mit den in Mittelhessen ansässigen Universitäten und Hochschulen, der Justus-Liebig-Universität in Gießen, der Fachhochschule Gießen-Friedberg und der Philipps-Universität in Marburg mit dem ihr angeschlossenen Institut für Genossenschaftswesen. Die Kooperationen mit akademischen Ausbildungsstätten sind uns sehr wichtig, weil sie erheblich zur Standortqualität und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Mittelhessen weist mit über 50 000 Studenten die größte Hochschuldichte in Deutschland auf. Speziell für sie haben wir im September 2009 SAM an den Start geschickt – Spezialist für alles, was Studenten rund um ihr Studium und außerhalb der Uni gut gebrauchen können. SAM steht für Student Account Manager. Diese Aufgabe erfüllen vier Mitarbeiter unserer Volksbank, die bis vor kurzem selbst studiert haben. In der Pilotphase ist der Service auf den Regionalmarkt Gießen begrenzt. Wer mehr zu SAM wissen möchte, wird im Internet fündig: www.who-is-sam.de. Als Verbindungsglied zwischen Hochschulen, Wissenschaft und Wirtschaft agiert die Gesellschaft für Technologietransfer TransMIT – Markt für Ideen und Innovationen. Und zwar überaus erfolgreich: Schon seit Jahren belegt sie die Spitzenposition bei den Deutschen Patent- und Verwertungsagenturen. Die Volksbank Mittelhessen war 1991 eines der Gründungsmitglieder, Vorstandsmitglied Rolf Witezek engagiert sich nach wie vor als Beirat. Inzwischen sind mehrere TransMIT-Zentren entstanden, in denen Wissenschaftler ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten und Unternehmen einen einfachen Zugang zu Hochschulerkenntnissen bekommen. Dass sich diese Schnittstelle für alle auszahlt, beweisen die Zahlen: Im September 2009 wurde schon das 100. Transferzentrum eröffnet. Unsere Volksbank ist Mitgründer und Gesellschafter des Regionalfonds Mittelhessen GmbH RegioMIT, der technologieorientierte Existenzgründer und Jungunternehmer finanziell unterstützt und deren Eigenkapitalbasis stärkt. Voraussetzung für die Förderung: Die zu finanzierenden Vorhaben werden in Gießen (Stadt oder Landkreis) oder Wetzlar durchgeführt. Von Anfang an beteiligt sind wir auch beim Regionalmanagementverein für Mittelhessen MitteHessen. Dieser bringt durch gemeinsame Projekte und Arbeitskreise die unterschiedlichen Wirtschaftsfördereinrichtungen in unserer Region noch näher zusammen. Kommunikation in alle Richtungen: Als Teil und Partner des Mittelstandes suchen wir nicht zuletzt den ständigen Austausch mit den Industrie- und Handelskammern und den Kreishandwerkerschaften, die in und für Mittelhessen tätig sind. Noch in diesem Jahr werden wir gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften im Geschäftsgebiet und den zuständigen Hand-

FÜR DIE REGION

werkskammern einen Förderpreis für Handwerker ausschreiben. Mit einem Preisgeld wollen wir unter anderem vorbildliche Lösungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes und besondere Konzepte zur Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen belohnen. Unsere Aktivitäten in den unterschiedlichen Netzwerken kommen auch dem regionalen Arbeitsmarkt zugute. Dabei achten wir sorgfältig darauf, dass möglichst alle Branchen bedacht werden und die Impulse nicht nur in den Städten, sondern auch in kleineren Ortschaften ankommen.

Bewährte Maßnahmen und neue Ideen Die Qualität eines Standortes definiert sich nicht ausschließlich über wirtschaftliche Aspekte. Ob sich Studenten und Professoren, Arbeitnehmer und Wissenschaftler, neue Unternehmen und Investoren für eine Region entscheiden, hängt auch von anderen Dingen ab: Was hat die Region bezüglich Sport und Kultur zu bieten? Gibt es gute Kindergärten und Schulen, Angebote für Senioren, ein buntes Vereinsleben? Diese und ähnliche Faktoren sind für potenzielle Neubürger von Belang, vorrangig jedoch für die Menschen, die hier beheimatet sind. Betrachten wir die Region Mittelhessen, so gibt es erfreulicherweise zahlreiche Pluspunkte, daneben aber auch Bereiche, die Unterstützung brauchen und für jede Hilfe dankbar sind. Viele gute Ideen, die der Gemeinschaft zugute kommen, können nur durch Fördermaßnahmen realisiert werden. Für uns als regionale Volksbank gibt es demnach genügend Betätigungsfelder. Ein Beispiel ist der Wettbewerb „Sterne des Sports“ – ein Gemeinschaftsprojekt der Volksbanken und Raiffeisenbanken und des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB. Bei dieser Auszeichnung geht es nicht um Bestzeiten oder Rekorde, sondern um kreative, innovative Maßnahmen in Bereichen wie Gesundheit, Jugendarbeit, Integration und Gleichstellung. Die Vereine qualifizieren sich über regionale Wettbewerbe bei der jeweiligen Volksbank oder Raiffeisenbank zur Teilnahme. Wir hatten uns entschieden, die ersten drei Plätze zweimal zu vergeben, denn dies erhöht in unserem doch sehr weitläufigen Geschäftsgebiet die Chancen. 40 Vereine reichten ihre Bewerbungsunterlagen bei uns ein. Das Rennen machten der Reit- und Fahrverein Oberlahntal und der Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft. Letzterer konnte mit seinem Konzept „Classic meets Hip Hop“ auch die hochkarätige Landesjury überzeugen: „Das war ganz großes Kino“, so Petra Weis vom Vorstand des Tanzsportvereins nach der großen Preisverleihung in Berlin, wo sie gemeinsam mit Vorstandsmitglied Volker Remmele die Glückwünsche der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel – verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Euro – in Empfang nahm. Angespornt durch diese große Ehre wird der Tanzsportverein auch weiterhin an seinem Integrationskonzept festhalten. Alle Vereine, die auf regionaler Ebene am Wettbewerb „Sterne des Sports“ teilgenommen hatten, wurden von uns mit einer Geldspende belohnt. Der Gesamtbetrag dieser Aktion belief sich auf rund 21.000 Euro.

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JAHRESBERICHT 2009

Mit neuen Trikots macht das Training noch mehr Spaß, darüber freut sich auch Peter Ulrich, Schiedsrichter und Kundenberater unserer Bank.

Insgesamt flossen im vergangenen Jahr 372.477,54 Euro aus unserem Fördertopf in mittelhessische Sporteinrichtungen. Empfänger sind kleinere Vereine für den Freizeitsport, aber auch solche, die unsere Region in höheren Ligen und auf nationaler Ebene vertreten, zum Beispiel die HSG Wetzlar. Förderwettbewerbe: „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.“ „Wenn man sich die Nationalspieler anschaut, so sieht man, da kommt kaum einer vom FC Bayern, keiner von der Eintracht, aber viele von einem kleinen Verein.“ Damit hob der Jugendkoordinator der Eintracht Wetzlar die Bedeutung der vielen kleinen Sportvereine hervor. Anlass war die Übergabe der Hauptpreise aus unserem Förderwettbewerb „Trikots für die Kleinsten“ im Wert von 60.000 Euro. Dr. Peter Hanker hatte dazu die teilnehmenden Bambini-Mannschaften und prominente Sportler aus unserer Region ins ServiceZentrum eingeladen. Unter dem Motto „Besser essen, leichter lernen“ hatten wir Fördervereine von Kindergärten und Schulen dazu aufgerufen, ihre Projekte zum Thema Ernährung und Bewegung einzureichen. Wir freuten uns sehr über die große

FÜR DIE REGION

Resonanz. Mit insgesamt 65.000 Euro unterstützten wir das lobenswerte Engagement von Eltern, Lehrern und Erziehern in 58 Einrichtungen. Regionale Förderwettbewerbe stehen auch 2010 in unserem Terminkalender. Angesprochen werden Schulbüchereien, Handball- und Volleyballteams sowie Musikschulen und Kulturvereine. Hier ist die Volksbank Mittelhessen gerne Kunde: Schulfirma Opiqua Hinter Opiqua stehen neun Mädchen und Jungen aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 der August-Hermann-Francke-Schule in Gießen. Sie hatten unter dem Dach des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln ein eigenes Unternehmen gegründet, das sie ein Jahr lang erfolgreich führen wollen. Angeboten werden Meinungsumfragen und Kundenzufriedenheitsanalysen für mittelständische Unternehmen. Weil wir guten Ideen immer gerne aus den Startlöchern helfen, waren wir sofort bereit, Opiqua einen Auftrag zu erteilen. Im Dezember 2009 ließen wir unter anderem in Gießen, Grünberg, Marburg und Bad Nauheim Meinungsumfragen durchführen. Wie erwartet wurde die Aufgabe hervorragend gelöst.

Letzte Besprechung am Arbeitsplatz in Marburg: Jacquelin Hansel und Felix Pitka von Opiqua und Filialbereichsleiter Sven Werner.

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Für die Zukunft

Vielleicht war es noch nie so schwierig wie heute, Zukunftsprognosen aufzustellen. Selbst die klügsten Köpfe liegen mit ihren Vorhersagen oft daneben. Trotzdem gilt: Fast alle Entwicklungen haben Vorboten! Diese zu erkennen und frühzeitig entsprechende Vorbereitungen zu treffen, hat bei der Volksbank Mittelhessen eine lange Tradition. Die Vorstandsmitglieder Hans-Heinrich Bernhardt und Rainer Staffa zeigen auf, welchen Faktoren dabei nach wie vor eine tragende Rolle zukommt.

Wenn sich alles so schnell verändert, kann es dann einen „Masterplan“ für die Zukunftsgestaltung geben? Hans-Heinrich Bernhardt: Sicher nicht. Wir werden immer mit Unwägbarkeiten leben müssen. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Dinge so kommen, wie man es gerne hätte. Umso wichtiger ist es, sich bei aller Planung das nötige Maß an Flexibilität zu erhalten, auf Veränderungen zu achten und offen damit umzugehen. Rainer Staffa: Wobei es ein großer Vorteil ist, dass wir ein klares Ziel haben: Wir wollen hier in Mittelhessen unseren genossenschaftlichen Auftrag für die Mitglieder erfüllen. Dieses klare Bekenntnis zur Region zieht sich wie ein roter Faden durch unsere lange Geschichte. Wirkt sich die regionale Verbundenheit auch auf Strategiefragen aus? Hans-Heinrich Bernhardt: Sehr sogar. Wir wollen die Volksbank für Mittelhessen sein, die aufgrund ihrer Größe und Stärke den aktuellen und kommenden Anforderungen dieser Region gewachsen ist. Sind Investitionen in die Region auch ein Bestandteil der Strategie? Rainer Staffa: Auf jeden Fall. Denken Sie nur an unser derzeitiges Bauprojekt in Wetzlar. Damit geben wir zum einen ein beachtliches Auftragsvolumen an die heimische Wirtschaft, zum anderen schaffen wir die Voraussetzung, die Back-Office-Bereiche unserer Bank unter einem Dach zu konzentrieren. Man kann sich leicht vorstellen, dass bei fast 360 000 Kunden, 245 000 Buchungsposten am Tag bzw. fünf Millionen Buchungsposten im Monat oder 5 000 zu bearbeitenden Kreditanfragen im Jahr jede Menge zu tun ist. Diese Arbeit

FÜR DIE ZUKUNFT

kann durch die Organisation im neuen Gebäude effizienter erledigt werden. Das kommt sowohl der Bank als auch den Kunden zugute. In den letzten zehn Jahren hat die Volksbank Mittelhessen beachtliche 49 Millionen Euro in das Geschäftsstellennetz investiert. Ist dies trotz Internet und Onlinebanking noch zeitgemäß und finanziell vertretbar? Hans-Heinrich Bernhardt: Kundennähe und persönliche Verbindungen sind für uns immer zeitgemäß. Daran wird sich auch nichts ändern. Wir werden auf jeden Fall ein flächendeckendes Geschäftsstellennetz beibehalten. Aber die Frage ist durchaus berechtigt. Schließlich ist jede Geschäftsstelle ein Kostenträger, dem ein entsprechender Nutzen gegenüberstehen muss. Rainer Staffa: Bei unseren größeren Filialen ist das der Fall: Dort stellen wir den Menschen das ganze Spektrum moderner Bankdienstleistungen an zentralen Orten zur Verfügung. Bei vielen unserer kleinen Zweigstellen ist die Kundenfrequenz allerdings so gering, dass weitere Investitionen gut überlegt sein wollen. Unabhängig davon fallen natürlich monatliche Fixkosten an, zum Beispiel Raum- und Personalkosten, die sich auch bei Kleinstzweigstellen auf nennenswerte Beträge summieren. Hans-Heinrich Bernhardt: Deshalb würde uns jeder objektive Berater vermutlich empfehlen, diese unrentablen Stellen zu schließen. Und das ist auch leicht nachvollziehbar: Kein Unternehmen kann auf Dauer einen kostenintensiven Service anbieten, von dem nur ein Teil der Gesamtkunden profitiert. Dies gilt erst recht für eine Genossenschaftsbank, die im Sinne aller Teilhaber, sprich Mitglieder, handeln muss. Rainer Staffa: Wir wollen uns aber auf keinen Fall aus der Fläche zurückziehen. Deshalb investieren wir in die Ausstattung der Filialen in den Großgemeinden, die für alle Kunden auf kurzen Wegen erreichbar sind. Hans-Heinrich Bernhardt: Ich meine, das ist eine gute Lösung – auch für unsere Kunden. Zumal immer mehr Routineangelegenheiten, zum Beispiel Daueraufträge oder Überweisungen, telefonisch über unseren DirektService oder online erledigt werden und unsere Berater auf Wunsch gerne Hausbesuche machen. Damit kommen wir auch den veränderten Kundenwünschen entgegen. Alltägliches, zum Beispiel Kontoumsätze abfragen, will man schnell, einfach, jederzeit und überall erledigen, wichtige Fragen aber in aller

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Ruhe in einem persönlichen Gespräch klären. Bei uns ist beides möglich. Mit der VolksDirektbank haben wir sogar eine Internetbank mit 100 Prozent Filialservice. Erleben die Kunden in der Geschäftsstelle, am Telefon oder online gleichbleibende Qualität? Rainer Staffa: Ja, denn unser Qualitätsanspruch ist in allen Bereichen sehr hoch. Auch deshalb steht die Personalentwicklung bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste. Schließlich sind es in erster Linie unsere Mitarbeiter, die die Volksbank Mittelhessen repräsentieren, mit den Kunden sprechen, sie beraten, sich um ihre Belange kümmern – sei es in den Geschäftsstellen oder über den DirektService – und auch dafür sorgen, dass unser Internetangebot aktuell und interessant bleibt. Deshalb achten wir darauf, dass jeder im Volksbank-Team nach seinen Fähigkeiten gefördert wird, am richtigen Platz eingesetzt ist und dort seine Potenziale gut entfalten kann. Hans-Heinrich Bernhardt: Dass wir als erste Volksbank im Rahmen des nationalen Wettbewerbs GREAT PLACE TO WORK als einer der besten Arbeitgeber in Deutschland ausgezeichnet wurden, bedeutet uns sehr viel. Aber nichts ist so gut, dass es nicht verbessert werden könnte. Schon Thomas Alva Edison hat gesagt: „Wenn es einen Weg gibt, etwas besser zu machen: Finde ihn.” Diesen Ratschlag nehmen wir uns auch im Personalbereich zu Herzen. Gerade nach den Fusionen ergeben sich ja Spielräume für weitere Optimierungen. So haben wir aus zwei wirklich guten Ausbildungsmodellen ein noch besseres geschaffen, das sogar mit dem TÜV Hessen-Siegel für zertifizierte Personalqualität ausgezeichnet wurde. Rainer Staffa: Mit solchen und ähnlichen Projekten wird die Volksbank Mittelhessen als Arbeitgeber für viel versprechende Bewerber und Schulabgänger noch attraktiver. Gerade im Hinblick auf die künftigen geburtenschwachen Jahrgänge ist das ein großer Vorteil. Zumal wir noch mehr zu bieten haben, zum Beispiel über 50 Teilzeitmodelle, die für junge Eltern oder auch Studenten interessant sind. Was erwarten Sie für 2010 – das erste Jahr nach der Fusion? Hans-Heinrich Bernhardt: Wie versprochen wird niemand im Rahmen der Fusion seinen Arbeitsplatz verlieren. Trotzdem werden sich unsere Mitarbeiterzahlen leicht reduzieren, denn wir haben nicht vor, jede frei gewordene Stelle neu zu besetzen. Was wir auf jeden Fall beibehalten und weiter ausbauen, ist die Qualität unserer Personalentwicklung. Das ist und bleibt für uns ein tragender Baustein für alle strategischen Planungen. Rainer Staffa: Damit sind wir mit unserem Team auf einem sehr guten Weg. Erstklassig ausgebildet, mit Engagement, frischen Ideen und Lust auf Leistung werden wir die Zukunft in unserer Region mitgestalten – egal, was kommt.

FÜR DIE ZUKUNFT

Auf gutes Gelingen im neuen Team Im Vorfeld von Fusionen stellen sich für die Mitarbeiter der beteiligten Institute viele Fragen. Für uns war es daher sehr wichtig, unnötige Bedenken auszuräumen, Klarheit zu schaffen und konkrete Orientierungshilfen zu geben. Dem wurden wir neben vielen Einzel- und Gruppengesprächen mit einer großen Informationsveranstaltung am 26. September 2009 gerecht. Vorgestellt wurden die Konturen der Volksbank Mittelhessen, strategische Maßnahmen und Pläne – und natürlich die Erwartungen an die Mitarbeiter. Dass es in den nächsten fünf Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird, war schon vorher bekannt. Heute können wir berichten, dass die Veränderungen offen und flexibel angenommen wurden. Dass sich für manche die Fahrt zum Arbeitsplatz verlängert hat, ließ sich nicht vermeiden. Aber es ist gelungen, über die genossenschaftlichen Wurzeln hinaus das Beste aus den drei Häusern zu bewahren – auch in der Personalentwicklung. Hier kann eine Bank mit unserer Unternehmensgröße bedeutend mehr Leistung zeigen als kleinere Institute, zum Beispiel in Bezug auf die Weiterbildung. Lohnende Perspektiven Ziel unserer Personalpolitik ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass jeder Einzelne das Beste geben kann und will. Hier spielen ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle, zum Beispiel Arbeitsplatz und Arbeitsklima, flexible Arbeitszeiten, aber auch die Identifikation mit den Zielen der Volksbank Mittelhessen. Generell orientiert sich unsere Mitarbeiterführung an den genossenschaftlichen Grundsätzen Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Mit insgesamt 2 320 Schulungstagen haben wir unser Team im Fusionsjahr 2009 dabei unterstützt, sich für die aktuellen und kommenden Herausforderungen zu wappnen. So beschäftigen wir unter anderem 70 neu qualifizierte Privatkundenbetreuer und 85 zertifizierte Vorsorgeberater. Worüber wir uns 2009 besonders gefreut haben Für das Jahr 2010 nahm die IHK Gießen-Friedberg 20 Prüfungsabsolventen in das Begabtenförderungsprogramm des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft auf. Darunter ist unsere ehemalige Auszubildende und Kollegin Annika Layher. Kristoffer Schröder, Anne-Kathrin Rotter, Sören Sänger und Tobias Keller hatten in ihrem Ausbildungsjahrgang die Nase vorn: Mit vortrefflichen Leistungen waren sie Prüfungsbeste! Große Ehre auch für unsere Diplomandin Kathrin Lanz: Für ihre Diplomarbeit im Bereich Risiko- und Versicherungsmanagement wurde sie mit dem Innovationspreis „Junge Köpfe für den Mittelstand“ ausgezeichnet.

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Freuen sich über das tolle Prüfungsergebnis: Tobias Keller, Kristoffer Schröder, Anne-Kathrin Rotter und Sören Sänger mit ihren Lehrern Regina Faust und Klaus-Uwe Schmidt.

Für unsere Erfolgsanwärter: Ausbildung mit Prädikat Qualität von Anfang an, das ist unsere Devise. Deshalb sind wir offen für Ideen und Vorschläge, die Gutes besser machen. Denn Qualität ist kein Zufall, sondern von Menschen für Menschen gemacht. Schon das TÜV Hessen-Siegel „PersonalQualität“, das für objektive, neutrale, unabhängige und effiziente Auswahlverfahren für Auszubildende verliehen wird, war Anfang 2008 für die Volksbank Wetzlar-Weilburg ein wertvoller Baustein im Gesamtkonzept der Personalentwicklung. Nach der Fusion gingen wir noch einen Schritt weiter. Von Dezember 2009 bis März 2010 ließen wir vom TÜV Hessen die Ausbildungsqualität der Volksbank Mittelhessen prüfen und bewerten. Der Vorteil dieses Verfahrens: Wir konnten das objektive Feedback und die konkreten Vorschläge der Experten nutzen, um unser Ausbildungskonzept noch weiter zu verfeinern. Mit Erfolg: Seit 19. März 2010 dürfen wir das Siegel „Premium Ausbildung“ als äußeres Zeichen für hervorragende Ausbildung verwenden.

FÜR DIE ZUKUNFT

Investition in die Zukunft: Wir bauen auf die Region Sofern nichts Unerwartetes dazwischenkommt, werden wir das neue Verwaltungszentrum der Volksbank Mittelhessen in Wetzlar noch in diesem Jahr offiziell einweihen. Wie mehrfach berichtet, haben wir vor, alle Abteilungen unserer Bank, die keinen direkten Kundenkontakt haben, in den neuen Gebäuden im Gewerbepark Spilburg zusammenzuführen. Dies schafft kurze Wege und ermöglicht somit effizienteres Arbeiten. Auch die Mitarbeiter des DirektServices werden dort ihre Büros beziehen. Das Auftragsvolumen von rund 15 Millionen Euro verteilten wir wie üblich an regionale Unternehmen und Handwerksfirmen. Gleiches gilt – wenn auch mit wesentlich kleineren Beträgen – für unsere anderen Baumaßnahmen. Zum Beispiel in Ober-Rosbach: Hier entstand nach nur zwei Monaten Bauzeit eine moderne Geschäftsstelle, die den Wünschen und Anforderungen unserer Kunden mit einem offenen Konzept entgegenkommt. Modernisiert wurden auch unsere Geschäftsstellen in Rockenberg und Stadtallendorf.

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Läuft alles planmäßig? Architekt Felix Feldmann und Bauleiter Martin Bender bringen unseren Bereichsleiter Hagen Itzerott auf den aktuellen Stand.

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JAHRESBERICHT 2009

Begegnungen 2009

Januar

Februar

März

Regionale Mitgliederversammlungen

Reiner Calmund zu Gast

Auftakt der Mitgliederversammlungen Der erste Termin 2009 war für uns gleichzeitig einer der wichtigsten des Jahres: Am 26. Januar fand in der Gießener Kongresshalle die Auftaktveranstaltung unserer Mitgliederversammlungen statt. Als Gastreferenten begrüßten wir Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin.

Hier war Staunen angesagt: Das Berliner Künstlerduo Sabrina Fackelli und Blub verzauberte die Teilnehmer unserer regionalen Mitgliederversammlungen mit einer märchenhaften Seifenblasenshow – gewürzt mit energiegeladenen Jonglagen und charmanten Wortspielen.

Erster Schritt zur Fusion

In seinem Vortrag erläuterte er sehr anschaulich die Besonderheiten der Genossenschaftsbanken – insbesondere vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Nach sorgfältiger Prüfung beauftragten die Aufsichtsgremien beider Volksbanken die jeweiligen Vorstandsmitglieder, die Fusion der Volksbank Wetzlar-Weilburg mit der Volksbank Mittelhessen vorzubereiten.

Das Thema „Mit Kompetenz und Leidenschaft zum Erfolg“ hatte der bekannte Fußballexperte für unsere großen Mitgliederversammlungen in Friedberg und Marburg gewählt. Sein überaus kurzweiliger Vortrag erntete sehr positives Feedback. Grund für uns, Herrn Calmund für die Mitgliederversammlungen 2010 in Gießen und Wetzlar erneut einzuladen.

Vorstellung beim Fusionspartner Dr. Peter Hanker sprach auf den Mitgliederversammlungen der Volksbank Wetzlar-Weilburg.

BEGEGNUNGEN 2009

April

Mai

Juni

mehr&wert: Leica-Fotokurs

Vertreterversammlung

Drei alteingesessene Gießener Unternehmen wurden für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt

Mit Fotografieren verhält es sich wie mit den meisten anderen Dingen auch: Je besser man die Kunst oder das Handwerk beherrscht, desto mehr Spaß hat man dabei. Dies haben die Mehrhaber während des Leica-Fotokurses selbst erlebt: Am ersten Tag wurden sie von einem Trainer der Leica-Akademie mit dem nötigen Basiswissen versorgt, das sie am zweiten Tag vor idyllischer Kulisse im Hessenpark umsetzen konnten.

Letzte Generalversammlung der Volksbank Holzheim Mit großer Mehrheit befürworteten die Mitglieder die geplante Fusion mit der Volksbank Mittelhessen. Vorstand Wilhelm Reitz meinte dazu: „Es ist das Beste, was passieren kann“. Für ihn endete mit der Fusion eine 30-jährige Ära als Vorstandsmitglied der Volksbank Holzheim.

Fast einstimmig votierten die Vertreter der Volksbank Mittelhessen für die Fusionen mit den Volksbanken WetzlarWeilburg und Holzheim.

Die Firmen Neils & Kraft, Hellmold & Plank und das Baucenter Ruhl freuten sich mit Dr. Peter Hanker und Rolf Witezek über die Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbandes.

Vertreterversammlung der Volksbank WetzlarWeilburg MittelstandsKolleg: „Machen Sie Ihre eigene Konjunktur“ Edgar K. Geffroy zählt zu den meist gefragtesten Businessexperten. Von seinen außerordentlichen Qualitäten, die ihm 2007 einen Platz in der German Speakers Hall of Fame eingebracht hatten, konnten sich 500 unserer Firmenkunden im Rahmen des MittelstandsKollegs selbst überzeugen. Edgar K. Geffroy referierte zum Thema „Die Gunst des Augenblicks“.

97 Prozent der Vertreter stimmten für die Fusion mit der Volksbank Mittelhessen. Damit war der Weg für den Zusammenschluss frei. Oberbürgermeister Wolfram Dette hob in seiner Ansprache besonders die regionale Bindung beider Volksbanken hervor. Nicht zuletzt das große Bauvorhaben im Wetzlarer Gewerbepark Spilburg sei hierfür ein deutliches Signal.

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JAHRESBERICHT 2009

Juli

August

mehr&wert: von wegen hitzefrei

mehr&wert-Ausflüge

Genau das Richtige für lange Sommerabende: der Cocktailkurs für unsere Mehrhaber. Im Freiraum des Teichhauses Bad Nauheim konnten sie den Profis über die Schulter schauen, ihre eigenen Kreationen rühren, schütteln und natürlich auch gleich kosten.

Tolle Ausblicke genossen die Mehrhaber bei der Ballonfahrt über das wunderschöne Lahntal.

Warum denn in die Ferne schweifen, wo die Region Mittelhessen so viel Schönes zu bieten hat? Zum Beispiel den Botanischen Garten in Marburg. Unsere Mehrhaber erkundeten eine faszinierende Welt voller „Raritäten, Exoten und Alltäglichem“. Dazu gab es interessante Informationen und exklusive Einblicke, die normalerweise für die Öffentlichkeit tabu sind.

Für Mehrhaberfamilien, die tropisches Urlaubsfeeling erleben wollten, kam unser Ausflug ins Tropical Islands gerade richtig.

September

Hoher Besuch Dr. Peter Hanker und Volker Remmele begrüßten Dr. Hermann Otto Solms, Vizepräsident des Deutschen Bundestages und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

„Asien versus Europa“... war das Thema unseres Außenwirtschaftsforums im Forum Volksbank.

„Sterne des Sports“ Freuten sich über den Einzug ins Bundesfinale: Die Mitglieder des Tanzsportvereins der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft.

BEGEGNUNGEN 2009

Oktober

November

Dezember

„Zuhause an Lahn und Dill“ Unsere Aufkleberaktion rund um Wetzlar und Weilburg fand Zuspruch bei Jung und Alt.

Wirtschaftstag 2009 Mit vielen Firmenkunden besuchten wir das größte Unternehmertreffen Deutschlands.

Tag der offenen Tür in Ober-Rosbach Die Mitarbeiter stellten die neue Filiale vor und freuten sich über den regen Andrang.

Gründertage des Landes Hessen In unserer Volksbank präsentierten 36 Gründer ihre Geschäftsideen vor der aufmerksamen Jury.

MittelstandsKolleg Verblüffend und lustig, aber ebenso tiefsinnig und nachdenkenswert präsentierte der „Überlebensberater“ Hans Re. Prise seine Ratschläge unseren Firmenkunden.

Anlegermesse Mehr als 1 000 Besucher informierten sich im Forum Volksbank.

Mitarbeiterfest Perfekter Mix aus Information, Bühnenshow, Gaumenschmaus und Tanzparty: unser großes Mitarbeiterfest in der Rittal-Arena in Wetzlar.

Unternehmerbrunches… in Wetzlar und Aßlar fanden in einem kleineren Kreis statt.

Spendenübergabe Kurz vor dem Jahresausklang freuten sich zahlreiche mittelhessische Vereine über unseren Spendenscheck.

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JAHRESBERICHT 2009

Ulrich Jakobi wechselt in den Ruhestand Aus ganzem Herzen, mit tiefer Überzeugung und mit vorbildlichem Engagement stellte er sein ganzes Berufsleben in den Dienst der genossenschaftlichen Idee: Ulrich Jakobi. Seine Ausbildung sowie die ersten Berufsjahre als Bankkaufmann absolvierte er bei der damaligen Volksbank Ewersbach eG. 1971 nahm er an einer Weiterbildungsmaßnahme des Raiffeisenverbandes Rhein-Main e. V. zum Verbandsprüfer teil. Mit Erfolg: Im Februar 1975 wurde Ulrich Jakobi als Verbandsprüfer und Prüfungsteamleiter mit der Prüfung von Kreditgenossenschaften betraut. Im August 1978 kam Ulrich Jakobi als hauptamtliches Vorstandsmitglied zur Oberhessischen Volksbank Hungen eG. Zu seinen Aufgaben zählten vorwiegend die Kreditberatung und die Überwachung der Großkredite. Daneben war er für das Rechnungswesen und die EDV zuständig. Nach sechs Jahren wechselte er in den Vorstand der Aßlarer Bank eG, deren positive Entwicklung er als Vorstandssprecher der Bank nahtlos fortsetzte. 1995 trat er im Rahmen der Fusion mit der Raiffeisenbank eG, Wetzlar in den Vorstand ein. Herr Jakobi engagierte sich innerhalb und außerhalb der genossenschaftlichen Organisation ehrenamtlich in zahlreichen Funktionen, unter anderem seit Juni 2004 in der Mitgliedervertretung der R+V Pensionsversicherung, seit September 2004 im Verbandsausschuss des Arbeitgeberverbandes (Bereich Frankfurt), von 2004 bis 2007 in der Vollversammlung der IHK, von 2005 bis 2008 im Bankenbeirat Region Mitte der DZ BANK AG, ab März 2005 im Beirat der DG HYP in Hamburg sowie seit Juni 2005 im Fachausschuss Kreditgenossenschaften des Genossenschaftsverbandes e. V. Auch privat fühlt sich Ulrich Jakobi den genossenschaftlichen Werten verpflichtet: Mit großem Interesse und viel Energie unterstützt er gemeinnützige Einrichtungen und Stiftungen rund um seinen Wohnort Wetzlar. Als Vorstandssprecher der Volksbank Wetzlar-Weilburg eG war Ulrich Jakobi seit Januar 2005 für die Ressorts Firmenkundenbank, Treasury, Personal, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie für das Rahmenkompetenzzentrum zuständig. Seit der Fusion 2009 gehört er dem Vorstandsgremium der Volksbank Mittelhessen an. Am 30. Juni 2010 wechselt Herr Jakobi nach 45 erfolgreichen Dienstjahren in den Ruhestand. Wir bedanken uns sehr für sein vorbildliches Wirken, von dem „seine Volksbanken“ und damit die Region Mittelhessen nachhaltig profitiert haben.

PERSPEKTIVEN

Perspektiven Das sind gute Nachrichten: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2012 zum Jahr der Genossenschaften ausgerufen. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise will man damit mehr Aufmerksamkeit auf diese Wirtschaftsform lenken, weil sie in sozialer, kultureller und ökonomischer Hinsicht äußerst wertvoll ist. In der Begründung wird die Rolle der Kreditgenossenschaften ausdrücklich hervorgehoben. Der Fingerzeig kommt genau zur rechten Zeit. Alles, was hilft, der genossenschaftlichen Idee mehr Raum und Öffentlichkeit zu geben, führt in die richtige Richtung. Mit Sozialromantik hat das nichts zu tun. Vielmehr sind unsere genossenschaftlichen Werte Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung die beste Grundlage, um für die drängenden Probleme unserer Zeit zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Zukunftsorientiert ist das, was nicht an den Menschen vorbeigeht. Dies schließt unternehmerisches Handeln ebenso wie gesellschaftliches Engagement mit ein. In der Volksbank Mittelhessen ist beides untrennbar miteinander verbunden: Wenn wir erfolgreich wirtschaften, profitiert die ganze Region. Warum das so ist, erklärt sich unter anderem durch das genossenschaftliche Geschäftsmodell, das die beiden Pole Selbstverantwortung und Verantwortung für die Gesellschaft in einem stabilen Gleichgewicht hält. Mit Verantwortung planen, mit Verantwortung entscheiden und mit Verantwortung arbeiten, das ist die Basis unserer Unternehmensphilosophie. Weil wir dabei über den eigenen Tellerrand hinausschauen, können wir unsere Initiativen und Aktivitäten für Mittelhessen bedarfsgerecht ausrichten und optimieren. Wir haben vor, unser regionales Engagement unter einem gemeinsamen Dach zu bündeln. So können wir den ständig komplexer werdenden Anforderungen noch besser gerecht werden. Im Vorfeld geht es darum, sämtliche Maßnahmen sorgfältig zu prüfen, zu bewerten, eventuell zu verändern und gegebenenfalls zu ergänzen, zum Beispiel im Bereich Umweltschutz. Das Ergebnis werden wir Ihnen im Herbst 2010 im Bericht „MitVerantwortung“ präsentieren. Wobei diese Dokumentation nur eine Momentaufnahme darstellen kann, denn „MitVerantwortung“ ist kein Projekt, sondern ein fortdauernder Prozess, der in unseren Geschäftsalltag fest eingebunden ist. Für eine lebenswerte Zukunft in Mittelhessen! Ihr Dr. Peter Hanker

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JAHRESBERICHT 2009

Stark im Verbund Bausparkasse Schwäbisch Hall AG „Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin stets mit dem Besten zufrieden.“ Ob der Schriftsteller Oscar Wilde dabei an seine Finanzen dachte, wissen wir nicht. Wobei sich Qualität gerade bei Geldangelegenheiten langfristig immer auszahlt. Deshalb arbeiten wir mit Partnern zusammen, die aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bei unabhängigen Tests Bestnoten erzielen. Zum Beispiel die Fondsgesellschaft Union Investment: Schon zum achten Mal vom Wirtschaftsmagazin Capital als „Top-Fondsgesellschaft“ ausgezeichnet, wurde sie im jüngsten Test (2/2010) zum zweiten Mal in Folge als beste von 99 Fondsgesellschaften zum eindeutigen Sieger gekürt. Vom März 2010 und damit noch frischer ist ein in Focus-Money vorgestellter Test zum Thema Ratenkredite. Darin wurden zehn Anbieter vom Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in jeweils fünf Teildisziplinen bewertet. Ergebnis: „Als Top-Ratenkredit entpuppte sich das Angebot von easyCredit.“ Das hatten wir nicht anders erwartet: easyCredit belegte souverän den ersten Platz! Unser Tipp: Wir helfen Ihnen gerne dabei, aus dem Angebot der Besten das Beste für Sie zu finden.

VR Leasing AG

R+V Versicherung AG

Union Investment Privatfonds GmbH

DZ BANK AG

WGZ BANK AG

Deutsche GenossenschaftsHypothekenbank AG

Münchener Hypothekenbank eG

Schiffenberger Weg 110 • 35394 Gießen Telefon: 0641 - 7005 0 Telefax: 0641 - 7005 1909 E-Mail: [email protected]

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