Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen

May 7, 2017 | Author: Vincent Sternberg | Category: N/A
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Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen

20. November 2009 ccp/kch

Im Auftrag von:

November 2009

Inhaltsverzeichnis

3

1

Auftrag und Vorgehen .................................................................................................................5 1.1 Ausgangslage ......................................................................................................................5 1.2 Vorgehen .............................................................................................................................6

2

Zusammenfassung ......................................................................................................................7

3

Arten der finanziellen Belastung ..............................................................................................10 3.1 Gesetzliche Abgaben, ohne direkte Gegenleistungen (Teil 2 der Umfrage) .....................10 3.2 Gesetzliche Abgaben, mit vertraglicher Regelung (Teil 3 der Umfrage) ...........................10 3.3 Vertragliche Abgaben, mit und ohne direkte Gegenleistung (Teil 4 der Umfrage)............11 3.4 Freiwillige Abgaben, ohne direkte Gegenleistung (Teil 5 der Umfrage)............................11 3.5 Nicht mittels Umfrage erfasste Abgabearten .....................................................................11

4

Orte der finanziellen Belastung ................................................................................................12 4.1 Produktion ..........................................................................................................................12 4.2 Transport............................................................................................................................12 4.3 Verteilung ...........................................................................................................................13

5

Statistische Aspekte ..................................................................................................................14 5.1 Umfragekonzept und -design.............................................................................................14 5.2 Teilnehmer .........................................................................................................................15 5.3 Statistikquellen...................................................................................................................17 5.4 Auswertungen ....................................................................................................................18

6

Belastungen im Einzelnen (2007) .............................................................................................22 6.1 Überblick ............................................................................................................................22 6.2 Untersuchung der Belastung nach Art...............................................................................23 6.3 Untersuchung der Belastung nach Ort ..............................................................................24 6.4 Belastung des Schweizer Stromfrankens aus Endverbrauchersicht.................................25

7

Vergleiche und Verhältniszahlen..............................................................................................26 7.1 Endverbrauch nach Energieträger.....................................................................................26 7.2 Vergleich Elektrizität mit Erdöl und Erdgas .......................................................................27 7.3 Internationaler Vergleich ....................................................................................................28 7.4 Vergleich der Fiskal- und Parafiskalbelastung ..................................................................29

8

Absehbare zukünftige Belastungen der Elektrizität ...............................................................31 8.1 Absehbare zukünftige Strompreisänderungen aufgrund von Abgaben.............................32 8.1.1 Erhöhung des bundesrechtlichen Wasserzinsmaximums.....................................32 8.1.2 Gegenentwurf zur Volksinitiative „Lebendiges Wasser“........................................32 8.1.3 Energieförderprogramme ......................................................................................33 8.1.4 Strommarktliberalisierung......................................................................................34 8.2 Absehbare zukünftige Strompreisänderungen aus Energie & Netz ..................................36 8.2.1 Gewässerschutz ....................................................................................................36 8.2.2 Strommarktliberalisierung......................................................................................37

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Inhaltsverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abgabenanteil am Schweizer Strompreis - Sicht Endverbraucher - 2007 ..................................................... 7 Abbildung 2:Die bedeutendsten Belastungsarten in Rp./kWh- Sicht Endverbraucher - 2007............................................. 8 Abbildung 3: Vergleich der Stichproben der Umfragen von 1996 mit der vorliegenden Studie ........................................ 15 Abbildung 4: Vergleich der Produktion aus Elektrizitätsstatistik 2007 mit der Stichprobe der aktuellen Studie ................ 15 Abbildung 5: Modell für die Hochrechung der Belastungen (Basis Flussdiagramm der Elektrizität 2007) ........................ 18 Abbildung 6: Abgabenanteil am Schweizer Stromfranken - Sicht Endverbraucher - 2007 ............................................... 25 Abbildung 7: Verbrauch und Ausgaben für Energie- Sicht Endverbraucher - 2007.......................................................... 26

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Teilnehmer der vorliegenden Studie und deren Anteil an der Schweizer Gesamtleistung 2007...................... 16 Tabelle 2: Relevante Zahlen für die Hochrechnung aus dem Jahr 2007.......................................................................... 17 Tabelle 3: Belastungsarten zusammengefasst, Gruppierung gem. Fragebogen - Sicht Endverbraucher - 2007 ............. 22 Tabelle 4: Bedeutendste Belastungsarten - Sicht Endverbraucher - 2007....................................................................... 22 Tabelle 5: Abgaben nach Art der Belastung, Gruppierung gem. Fragebogen - Sicht Endverbraucher - 2007 ................. 23 Tabelle 6: Abgaben nach Ort der Belastung, ohne und mit Mehrwertsteuer - Sicht Endverbraucher - 2007.................... 24 Tabelle 7: Abgaben nach Ort der Belastung, ohne und mit Mehrwertsteuer - auf den Stufen - 2007............................... 24 Tabelle 8: Vergleich der Abgaben in Rp./kWh - Sicht Endverbraucher - 2007 ................................................................. 27 Tabelle 9: Internationale Strompreise im zweiten Halbjahr 2007 in cEUR/kWh ............................................................... 28 Tabelle 10: Mehrwertsteuern 2007 im internationalen Vergleich ..................................................................................... 29 Tabelle 11: Steuervergleiche 2006 der Europäischen Union .......................................................................................... 30 Tabelle 12: Absehbare Zusatzbelastung der Elektrizität - Sicht Endverbraucher ............................................................. 31

Beilagenverzeichnis

Anhang 1: Mitglieder der Begleitgruppe Anhang 2: Fragebogen Anhang 3: Belastungen nach Art und Ort auf der jeweiligen Stufe Anhang 4: Definition Anhang 5: Quellenverzeichnis

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Auftrag und Vorgehen

1

Auftrag und Vorgehen

1.1

Ausgangslage

5

Die BSG Unternehmensberatung hat unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Menzl 1996 eine Studie1 zuhanden des VSE erstellt, welche die Belastung der Elektrizität mit Steuern und Abgaben für die Jahre 1994/1995 analysierte und durch eine Umfrage bei einer repräsentativen Stichprobe von Energieversorgungsunternehmen (EVU) verifizierte. Auslöser für diese Studie vor über 10 Jahren waren verschiedene Bestrebungen, die Elektrizität stärker mit Abgaben zu belasten. Das Bedürfnis nach Transparenz in der Zusammensetzung des Strompreises, die anstehende Liberalisierung sowie neue politische Forderungen, welche eine zusätzliche Belastung der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) bringen könnten, sind der Grund für diese zweite Auflage der Studie. Dieses Bedürfnis besteht sowohl in der Branche wie auch in der Verwaltung und Politik, weshalb sich auch das Bundesamt für Energie BFE an dieser Studie beteiligte. Das Anliegen wird auch in verschiedenen Postulaten (z.B. 08.3756 UREK-SR bzw. Postulat 08.3758 UREK-NR) ausgedrückt, welche unter anderem eine regelmässige Berichterstattung über Abgaben und Leistungen an die Gemeinwesen verlangen. Die Zielsetzungen der vorliegenden Studie sind:

 Transparenz der gesamten finanziellen Belastungen der Elektrizität in der Schweiz durch Abgaben aller Art zugunsten der Gemeinwesen vor der Strommarktliberalisierung

 Übersicht der Belastungen für die einzelnen Stufen: Energie (Produktion) und

Netze (Transport und Verteilung; Hoch-, Mittel- und Niederspannung) vor der Strommarktliberalisierung

Eine zuverlässige Studie zu diesem Thema lässt sich nur mit Vergangenheitszahlen durchführen. Bei der Veröffentlichung sind solche Zahlen in einem gewissen Masse bereits veraltet. Dies gilt auch für die vorliegende Arbeit, da sich im Strommarktumfeld aufgrund der ersten Marktöffnungsschritte zwischen 2007 und 2009 einige Veränderungen ergeben haben. Zur Beobachtung genau dieser Veränderungen ist die vorliegende Studie als Referenzdokument vor der Strommarktliberalisierung zu verstehen.

1

Menzl, 1996 BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Auftrag und Vorgehen

1.2

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Vorgehen

Die Studie „Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen“ wurde von Claudio Pfister, Dipl. Masch.-Ing. ETH - Exec. MBA HSG, und Karin Christensen, lic. oec. HSG, der BSG Unternehmensberatung in Zusammenarbeit mit dem VSE, der swisselectric und dem Bundesamt für Energie (BFE) erstellt. Gemeinsam wurde ein Fragebogen entworfen, welcher bei einer kleinen Anzahl EVU erprobt, revidiert und schlussendlich einer Stichprobe von 60 EVU zugestellt wurde. Beim Zusammentragen und Plausibilisieren der Daten wurde die BSG vor allem durch die Geschäftsstelle des VSE unterstützt. Eine Begleitgruppe, bestehend aus Finanzspezialisten von Versorgungsunternehmen und dem BFE, ergänzte das Projektteam mit zusätzlichem Know-how. In einer dritten Stufe wäre eine Befragung aller EVU denkbar. Durch eine vollständige Erhebung könnte zwar eine Verfeinerung, jedoch keine wesentliche Änderung in den Kernergebnissen erwartet werden. Deshalb wurde beschlossen, im Rahmen der vorhandenen Mittel den Schwerpunkt auf die Methodik und die Plausibilisierung zu legen. Erfahrungen aus der vorliegenden Studie zeigen überdies, dass der Aufwand für qualitativ gute Vollerhebungen zumindest bei den ersten Durchführungen gross wäre, weil Rückfragen und Datenbereinigungen sehr viel Zeit beanspruchen.

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Zusammenfassung

2

7

Zusammenfassung

Die Elektrizität wurde in der Schweiz im Jahr 2007 insgesamt mit CHF 2.2 Mia. Abgaben und Beiträgen an öffentliche Gemeinwesen belastet. Diese Abgaben sind fast ausschliesslich gesetzlicher Natur. Bei Endverbraucherausgaben für Elektrizität von rund CHF 8.3 Mia. entspricht diese Belastung etwas mehr als einem Viertel. Dies ergibt eine Belastung beim Schweizer Endverbraucher von 3.9 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh) bei einem durchschnittlichen Strompreis von 14.5 Rp./kWh. Der Strompreis für Netznutzung und Energie ohne diese Abgaben macht durchschnittlich 10.6 Rp./kWh aus. Die Stufen Produktion und Verteilung tragen je rund die Hälfte zu den Gesamtabgaben bei. Die Abgaben auf dem Stromtransport sind vernachlässigbar.

Abbildung 1: Abgabenanteil am Schweizer Strompreis - Sicht Endverbraucher - 2007

Vergleicht man diese Strom-Preise und -Abgaben mit jenen der BSG-Studie von 1996, so fällt folgendes auf: In den 13 Jahren ist der durchschnittliche Endverbraucherstrompreis nominal um 15% (von 17.0 auf 14.5 Rp./kWh) gesunken. Die Belastung durch das öffentliche Gemeinwesen hat im betrachteten Zeitraum um 12% (von 4.46 auf 3.92 Rp./kWh), also ungefähr im gleichen Rahmen, abgenommen. Durch den um gut 20% gestiegenen Stromverbrauch ist die Summe der Abgaben der Elektrizität gesamthaft in diesen 13 Jahren um 7% angestiegen. Mehrwertsteuer, Ertrags- und Gewinnsteuern, Wasserzins, Konzessionsgebühren, Rückstellungen mit Eigenkapitalcharakter in Betrieben der öffentlichen Hand und GewinnablieferunBSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Zusammenfassung

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gen an öffentliche Eigentümer sind die sechs bedeutendsten Belastungsarten. Diese machen gemeinsam 85% der Gesamtabgaben aus. Rund ein Drittel davon sind Abgaben, welche nicht stromspezifisch sind und somit von jedem Unternehmen in der Schweiz bezahlt werden müssen. Die folgende Grafik schlüsselt die Abgaben auf, welche der Endverbraucher in der Schweiz im Jahre 2007 pro kWh entrichtet hat.

Abbildung 2: Die bedeutendsten Belastungsarten in Rp./kWh- Sicht Endverbraucher - 2007

Die Plausibilisierung der Umfrage hat ergeben, dass die Zahlen in dieser Studie, wie auch diejenigen aus der ersten Studie die effektive Belastung leicht unterschätzen. Aus den in Kapitel 5.4 dargestellten Überlegungen müssten aus der Sicht der Autoren die ermittelten Abgaben für das Jahr 2007 um 0.3 bis 0.4 Rp./kWh höher liegen, bzw. jene für das Jahr 1994 um 0.2 bis 0.3 Rp./kWh. Diese Korrekturen sind nicht in den Werten der Studien enthalten, da es sich um Ergänzungen handelt, welche nicht aus der Umfrage stammen. Wie schon eingangs erwähnt, ist die aktuelle Studie als Referenzdokument vor der Strommarktliberalisierung anzusehen. Zukünftige Aktualisierungen ermöglichen eine zeitnahe Beobachtung der Veränderung der Belastung des Energieträgers Strom durch Abgaben an öffentliche Gemeinwesen. Aus diesem Grunde wurden Umfragedesign und Hochrechnungsmodell der Studie 1996 angepasst und zum Teil verfeinert, was aber die Vergleichbarkeit insbesondere von Einzelwerten einschränkt. Die hier dargelegten Gesamtaussagen der Studien sind hingegen nicht tangiert.

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Zusammenfassung

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Vergleicht man die Abgaben auf fossilen Energieträgern mit jenen auf Elektrizität, so ergibt sich je nach Anwendung ein sehr unterschiedlicher Anteil am Endverbraucherpreis. Beim Strom machen die Abgaben rund einen Viertel des Preises aus, bei fossilen Treibstoffen betragen die Steuern etwa die Hälfte, bei fossilen Brennstoffen hingegen weniger als einen Zehntel. Werden die Abgaben in der Schweiz mit jenen verglichen, welche in den Ländern der Europäischen Union zu leisten sind, dann liegt die Schweiz gemäss UNIPEDE mit den drittniedrigsten Abgaben hinter Spanien und Portugal. Auch beim Strompreis schneidet die Schweiz im Europavergleich ausgesprochen gut ab: Sowohl Haushalte wie auch typische Industriebetriebe bezahlen in Europa im Durchschnitt rund 50% höhere Preise. In den kommenden 10-20 Jahren werden die Abgaben bedingt durch die stufenweise Erhöhung des Wasserzinsmaximums und durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Grössenordnung von 0.9 Rp./kWh ansteigen. Weitere 0.7 Rp./kWh sind zurzeit für die Umsetzung der Gewässerschutzmassnahmen und für eine Erweiterung der KEV in Diskussion. Einige Fragezeichen bleiben insbesondere beim letztgenannten Punkt bestehen. Es hängt vieles vom Gewicht ab, welches die Politik der staatlichen Förderung einer ökologischen Stromproduktion gibt. Mit Bestimmtheit kann aber folgende Aussage zum Zeitraum von 2007 bis 2009 gemacht werden: Die Abgaben für die Förderung von erneuerbaren Energien wurden bei der Ablösung der Mehrkostenfinanzierung am 1. Januar 2009 durch die kostendeckende Einspeisevergütung um rund 0.4 Rp./kWh auf Stufe Bund erhöht. Detaillierte Erläuterungen zu diesem Thema sind unter Kapitel 8 zu finden.

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Arten der finanziellen Belastung

3

10

Arten der finanziellen Belastung

Das Ziel dieser Studie ist die Belastung des Energieträgers Strom durch Abgaben an die öffentliche Hand zu ermitteln. Es sollen deshalb alle Arten von Abgaben erfasst werden - auch solche, welche nicht stromspezifisch sind. Diese umfassen generelle Steuern (z.B. Unternehmens- oder Mehrwertsteuer), wie auch gesetzliche Abgaben mit vertraglicher Regelung (im Rahmen von Konzessionen und Bewilligungen) oder andere vertragliche und freiwillige Abgaben an Gemeinwesen. Folgende Arten der finanziellen Belastung wurden in der Umfrage (siehe Fragebogen im Anhang 2) untersucht:

    3.1

Gesetzliche Abgaben, ohne direkte Gegenleistungen (Teil 2 der Umfrage)

         3.2

Gesetzliche Abgaben, ohne direkte Gegenleistung Gesetzliche Abgaben, mit vertraglicher Regelung Vertragliche Abgaben, mit und ohne direkte Gegenleistung Freiwillige Abgaben, ohne direkte Gegenleistung

Vermögenssteuer, Kapitalsteuer (2.1) Grundsteuer, Grundstücksteuer (2.2) Ertragssteuer, Gewinnsteuer (2.3) Bildung von Rückstellungen und Reserven mit Eigenkapitalcharakter in Betrieben der öffentlichen Hand (2.4) Gewinnablieferung an öffentliche Eigentümer (2.5) Energiesparfondsbeiträge, gesetzliche (2.6) Beiträge an andere Energieträger, z.B. Fernwärme (2.7) Steuerausfallentschädigung SBB (2.8) Andere (2.9)

Gesetzliche Abgaben, mit vertraglicher Regelung (Teil 3 der Umfrage)

        

Wasserzins (3.10) Konzessionsgebühren und ähnliche Abgaben (3.11) Gratis-, Vorzugs-, Zusatz-, Gestehungskosten-, Beteiligungsenergie (3.12) Beiträge an Bau sowie Unterhalt von Verkehrs- und Infrastrukturanlagen (3.13) Kosten der gesetzlichen Verpflichtungen zum Hochwasserschutz (3.14) Verpflichtung zum Bachbett- und Uferunterhalt (3.15) Heimfallpotential (Heimfallsubstrat), Heimfallverzichtsentschädigung (3.16) Sanierungsverfügung, Gewässerschutzverordnung Art. 80 (3.17) Fischzuchtbeiträge (3.18) BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Arten der finanziellen Belastung

       3.3

Lawinendienst (4.26) Abgeltung für de facto Fremdkapitalbürgschaft (4.27) Übernahme von Kostenanteilen der Werkleitungen Gas, Wasser, Abwasser (4.28) Andere (4.29)

Freiwillige Abgaben, ohne direkte Gegenleistung (Teil 5 der Umfrage)

         3.5

Erstellung, Betrieb, Unterhalt der öffentlichen Beleuchtung (3.19) Rückvergütungen, Provisionen (3.20) Finanzierung der Erschliessung: Anschlussbeiträge (3.21) Gestionsgebühr für Verwaltungsaufsicht (3.22) Umweltauflagen und Kompensationen (3.23) Sicherheitsauflagen (ungewöhnliche, im Ausland nicht übliche) (3.24) Andere (3.25)

Vertragliche Abgaben, mit und ohne direkte Gegenleistung (Teil 4 der Umfrage)

    3.4

Freiwilliger Uferunterhalt zu Gunsten Landschaftspflege und Schifffahrt (5.30) Freiwillige Aufforstungs- und Fischzuchtbeiträge (5.31) Mitarbeit bei Regionalentwicklungen (5.32) Führung von defizitären Nebenbetrieben wie Hotels und Restaurants (5.33) Beiträge an Forschung Dritter (5.34) Freiwillige Beiträge an Energiesparfonds (5.35) Beiträge an ausserbetriebliche Anlässe des Eigners (5.36) Diverse freiwillige Spenden und Beiträge (5.37) Andere (5.38)

Nicht mittels Umfrage erfasste Abgabearten

Folgende Abgabearten wurden nicht mittels Umfrage, sondern mittels separater Hochrechnung ermittelt: 2  Mehrwertsteuer (MWST) 3  Mehrkostenfinanzierung (MKF)

2 3

11

Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV), 2007 Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), 2009 BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Orte der finanziellen Belastung

4

12

Orte der finanziellen Belastung

Die Versorgung mit elektrischer Energie wird in der Schweiz durch rund 900 Elektrizitätsversorgungsunternehmen, darunter sieben Verbundunternehmen und rund 80 Produzenten, sichergestellt4. Viele gemeindeeigene Werke sind als Querverbundunternehmen auch für die Wasser- und Gasversorgung verantwortlich. In einigen Kantonen und Städten ist ein einziges, vertikal integriertes Unternehmen für die ganze Versorgungskette zuständig, in anderen Kantonen wird die Versorgung von unterschiedlichen Unternehmen wahrgenommen. Die Belastungen wurden für diese Studie nach den folgenden Orten, Typen oder Stufen von EVU unterteilt:

 Produktion  Transport  Verteilung 4.1

Produktion

Die Belastungen auf der Stufe Produktion wurden nochmals folgendermassen unterteilt:

 Wasserkraftwerke  Kernkraftwerke  Sonstige Kraftwerke, darunter fallen:      

4.2

Konventionell thermische Kraftwerke Wind-Kraftwerke Solar-Kraftwerke (Fotovoltaik) Kehrichtverbrennungs-Kraftwerke Erdwärme-Kraftwerke Biomasse-Kraftwerke

Transport

Die Wertschöpfungsstufe Transport umfasst den Überlandtransport (Höchstspannungsnetz). Da hier erfahrungsgemäss nur geringe Belastungen anfallen, kann auf eine vertiefte Analyse der einzelnen Abgabearten verzichtet werden. Anstelle der Umfrage wurde der Wert von der Studie 1996 übernommen.

4

Bundesamt für Energie (BFE), 2009 BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Orte der finanziellen Belastung

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Im Rahmen der Strommarktliberalisierung werden die Übertragungsanlagen aus den mehrstufigen Gesellschaften ausgelagert, was zu einer erhöhten Transparenz führen wird.

4.3

Verteilung

Die Belastungen auf Stufe Verteilung wurden, wie schon in der ersten Studie, nochmals folgendermassen unterteilt (in Gigawattstunden pro Jahr):

 Regionalverteiler

 Grosse Regionalverteiler mit mehr als 250 GWh/Jahr  Kleine Regionalverteiler mit bis zu 250 GWh/Jahr

 Gemeindeversorger

 Grosse Gemeindeversorger mit mehr als 250 GWh/Jahr  Kleine Gemeindeversorger mit bis zu 250 GWh/Jahr

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Statistische Aspekte

5

Statistische Aspekte

5.1

Umfragekonzept und -design

14

Die Werte der finanziellen Belastung der Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen wurden mittels schriftlicher Befragungen ermittelt:

 Der Fragebogen wurde elektronisch mit dem Umfragetool Net Q umgesetzt. Mittels personalisiertem Link konnten die Teilnehmer auf den Online-Fragebogen zugreifen.

 Die erhobenen Zahlen sind zum grössten Teil jene aus dem Kalenderjahr 2007 und dem hydrologischen Jahr 2007/2008. In vereinzelten Fällen konnten nur Durchschnittszahlen der letzten Jahre erhoben werden.

 Die Resultate der Umfrage wurden für die Studie anonymisiert.  Es wurde qualitativ und grob quantitativ nach den absehbaren Entwicklungen (aufgrund der Strommarktliberalisierung) für das Jahr 2009 gefragt.

 Das Umfragedesign wurde so gewählt, dass eine regelmässige Aktualisierung der

Studie und auch eine Erweiterung der Stichprobe jederzeit möglich sind. Die Umfrage wurde bewusst für die Jahre 2007/2008 vor der Strommarktöffnung durchgeführt und ist als Grundlage für die Erfassung der Situation nach der Marktöffnung und den damit zusammenhängenden strukturellen Veränderungen gedacht.

 Die in dieser Studie erfassten Abgaben decken die von der ElCom seit 2009 erhobenen und publizierten Abgaben ab. Strukturierung und Detaillierungsgrad gehen noch etwas weiter. Die von der ElCom erhoben Abgaben sind:  Kapitalsteuern  Direkte Steuern  Kostenlose oder verbilligte Leistungen an das Gemeinwesen  Sonstige Abgaben und Leistungen an Gemeinwesen  Konzessionsabgaben  Gesetzliche Förderabgaben

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Statistische Aspekte

5.2

15

Teilnehmer

Die Stichprobe für die Umfrage wurde zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit mit der Studie von 1996 möglichst ähnlich gewählt. Von den rund 60 angefragten EVU konnten 37 zur Teilnahme bewogen werden. Umfrage Betriebsjahr 1994: Zusammensetzung der Teilnehmer [GWh/Jahr]

Umfrage Betriebsjahr 2007: Zusammensetzung der Teilnehmer [GWh/Jahr] 10'683

12'387 13'464

16'930

Wasser-Kraftwerke Kern-Kraftwerke

227

Sonstige Kraftwerke

17'391

Verteilunternehmen

14'778

Abbildung 3: Vergleich der Stichproben der Umfragen von 1996 mit der vorliegenden Studie

Die Abbildung 3 zeigt die Stichprobe dieser Studie im Vergleich zur Studie aus dem Jahre 1996. Die geringere Teilnahme der Verteilunternehmen und der Wasserkraftwerke ist hier ersichtlich.

Schweizerische Elektizitässtatistik 2007 Zusammensetzung Produktionsarten [GWh/Jahr]

Umfrage Betriebsjahr 2007: Zusammensetzung der Teilnehmer [GWh/Jahr] 227

3'199

10'683

26'344

34'269 Wasser-Kraftwerke Kern-Kraftwerke Sonstige Kraftwerke

17'391

Abbildung 4: Vergleich der Produktion aus Elektrizitätsstatistik 2007 mit der Stichprobe der aktuellen Studie

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Statistische Aspekte

16

Mit einem Anteil an der Schweizerischen Gesamtleistung von 31% für die Stufe Produktion und 26% für die Stufe Verteilung wird die Stichproben als ausreichend beurteilt. Der hohe Anteil der Kernkraftwerke fällt in Abbildung 4 auf, ebenso die Untervertretung der sonstigen Kraftwerke (konventionell thermische, Sonne, Wind etc.). Beides lässt sich auf den entsprechenden Anteil an der Energieerzeugung zurückführen. Die befragten EVU betreiben teilweise unterschiedliche Produktionswerke, sind reine Verteiloder Produktionswerke oder betreiben beides zusammen. In der folgenden Tabelle ist die Anzahl Teilnehmer pro Stufe und Art mit den entsprechenden Anteilen an der Gesamtleistung dargestellt: Befragte EVU mit Werken auf Stufe und Art: Produktion - Wasser-Kraft davon reine Wasser-Kraftwerke - Kern-Kraft - Sonstige Kraftwerke Verteilung davon reine Verteilwerke - grosse Regionalverteiler, ab 250 GWh/J - kleine Regionalverteiler, bis 250 GWh/J - grosse Gemeindeversorger, ab 250 GWh/J - kleine Gemeindeversorger, bis 250 GWh/J

Anzahl 28 24 12 2 5 22 9 7 4 4 7

Anteil an der Schweizer Gesamtleistung der betreffenden Stufe 31% 31% 27% 66% 7% 26% 12% 32% 18% 37% 6%

Tabelle 1: Teilnehmer der vorliegenden Studie und deren Anteil an der Schweizer Gesamtleistung 2007

Einige der angefragten Gemeindeversorger haben den Fragebogen nicht beantwortet. Vergleicht man die Beteiligung der ersten Studie mit jener der zweiten Studie, dann ist insbesondere die Beteiligung der grossen Gemeindeversorger, gemessen am Anteil der Schweizer Gesamtleistung der betreffenden Stufe, von 89% auf 37% zurückgegangen. Ebenfalls ist in dieser Neuauflage der Studie die Beteiligung der kleinen Gemeindeversorger von 18% auf 6% zurückgegangen. Weitere Erklärungen zu den Auswirkungen dieser Stichprobe sind unter Kapitel 5.4 zu finden.

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Statistische Aspekte

5.3

Statistikquellen

Für die Hochrechnung wurden Angaben aus der Schweizer Elektrizitätsstatistik 20075 und 20086 des Bundesamtes für Energie BFE sowie der Mehrwertsteuerstatistik 2007 der Eidgenössischen Steuerverwaltung benutzt. Relevante Zahlen für Hochrechnung auf Stufe:

Menge

Produktion

63'812 GWh

Wasser-Kraftwerke (ohne Speicherpumpen)

34'269 GWh

Kern-Kraftwerke

26'344 GWh

Sonstige Kraftwerke

3'199 GWh

Transport (ankommend nach Abzug der Verluste)

59'494 GWh

Verluste

4'318 GWh

Verteilung

52'690 GWh

Regionalverteiler, 49.7%

26'187 GWh

Grosse Regionalverteiler, ab 250 GWh/J, 40.9%

21'550 GWh

Kleine Regionalverteiler, bis 250 GWh/J, 8.8%

4'637 GWh

Gemeindeversorger, 50.3%

26'504 GWh

Grosse Gemeindeversorger, ab 250 GWh/J, 25.3%

13'331 GWh

Kleine Gemeindeversorger, bis 250 GWh/J, 25.0%

13'173 GWh

Endverbrauch

59'494 GWh

Ausland (Exportüberschuss)

2'062 GWh

Schweizer Endverbrauch, mit Verkehr

57'432 GWh

Verkehr (SBB, …)

4'742 GWh

Schweizer Endverbrauch, ohne Verkehr

52'690 GWh

Weitere relevante Zahlen für Hochrechnung

Menge

Gesamtausgaben für Elektrizität

CHF 8'324 Mio.

Mehrwertsteuer auf die Wertschöpfung im Elektrizitätswesen

CHF 482 Mio.

Durchschnittlicher Endverbraucherpreis

14.5 Rp./kWh

Mehrkostenfinanzierung (MKF) gemäss BFE

0.06 Rp./kWh

Tabelle 2: Relevante Zahlen für die Hochrechnung aus dem Jahr 2007

5 6

Bundesamt für Energie (BFE), Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2007 Bundesamt für Energie (BFE), Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2008 BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

17

Statistische Aspekte

5.4

18

Auswertungen

Für die Hochrechnung der Belastungen wird folgende vereinfachte Struktur des Schweizerischen Elektrizitätswesens verwendet (Mengen in GWh/Jahr, 2007):

Abbildung 5: Modell für die Hochrechung der Belastungen (Basis Flussdiagramm der Elektrizität 2007)

Das hier in Abbildung 5 dargestellte Modell zeigt die Strommengen auf den drei Stufen Produktion, Transport und Verteilung. Dem Verbraucherprinzip entsprechend werden die Abgaben auf der Stufe Produktion und Transport vom Endverbraucher, Verkehr und vom Kunden im Ausland getragen. Auf der dritten Stufe belasten die Abgaben hingegen ausschliesslich den Endverbraucher ohne Verkehr. Die Mehrwertsteuer wird letztlich ausschliesslich vom Endverbraucher in der Schweiz inklusive Verkehr getragen.

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Statistische Aspekte

19

In dieser Studie ist zum Teil die Rede von Belastungen in Rp./kWh auf den einzelnen Stufen (z.B. Wasserkraftwerk, Kernkraftwerk, Überlandtransport, grosser Regionalverteiler, kleiner Gemeindeversorger etc.) sowie von solchen aus Sicht des Endverbrauchers. Diese Unterscheidung ist für die korrekte Interpretation der Zahlen bedeutsam. Belastungen in Rp./kWh auf den einzelnen Stufen dürfen mit Abgaben anderer Stufen nicht summiert werden. Deshalb ist z.B. zur Ermittlung der Gesamtbelastung in der Produktion die Summe der Belastungen in Rp./kWh auf der Stufe der verschiedenen Kraftwerksarten nicht zulässig. So liegt die Belastung allein der Wasserkraftwerke auf ihrer Stufe bei 2.376 Rp./kWh (Tabelle 7), was ein höherer Wert ist, als die 1.729 Rp./kWh Gesamtbelastung in der Produktion aus der Sicht des Endverbrauchers (Tabelle 6). Abgaben müssen durch die entsprechende Energiemenge dividiert werden, um die Belastung in Rp./kWh der betrachteten Stufe zu ermitteln. Die Visualisierung dieses Sachverhaltes ist in Abbildung 5 zu finden. Abgaben in Rp./kWh werden zum Teil mit drei Kommastellen angegeben, damit beim summieren das Resultat nachvollziehbar ist und nicht durch Rundungsungenauigkeiten verfälscht wird. Die Kommastellen sollen aber nicht den Eindruck erwecken, die Studie könne Aussagen über den tausendstel Rappen machen. Eine solche Genauigkeit wäre weder zweckmässig noch mit dem gewählten Vorgehen erreichbar. Die Zahlen aus den Fragebogen wurden - soweit möglich - plausibilisiert und mit folgenden Regeln modifiziert:

 Gewinnablieferungen wurden um den Betrag einer fairen Dividende reduziert,

welche bei 6% vom Aktienkapital resp. Einlagekapital bei öffentlich-rechtlichen Anstalten angesetzt wurde.

 Auffallend grosse Rückstellungen und Reserven in Betrieben der öffentlichen

Hand wurden einer Prüfung des Verwendungszwecks unterzogen, um zu ermitteln, welcher Anteil dabei als Rückstellung mit Eigenkapitalcharakter zu betrachten ist.

 Abgaben, welche nicht eindeutig als „Abgaben an öffentliche Gemeinwesen“ qualifiziert werden konnten, wurden ausgeklammert.

Die Umfrage der vorliegenden Studie wurde an den Fragekatalog von 1996 angelehnt. Allerdings wurden die Fragen aufgrund der Erfahrungen aus der ersten Studie modifiziert und präzisiert. Daraus, sowie aufgrund der veränderten Stichprobe, ergeben sich in der Interpretation der Resultate folgende Änderungen gegenüber der Hochrechnung:

 Eine bedeutende Anzahl der grossen Gemeindeversorger (insbesondere Städte),

welche bei der ersten Studie überdurchschnittliche Belastungen aufwiesen, haben sich an dieser Studie nicht beteiligt. Bei Rückfragen wurde häufig die übermässiBSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Statistische Aspekte

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ge Belastung durch Umfragen und Meldungen im Umfeld der Strommarktliberalisierung als Grund angegeben. Entsprechend unterschätzt die aktuelle Studie die Abgaben aus Sicht des Endverbrauchers um 0.2-0.3 Rp./kWh, weil in der Stichprobe der Gemeindeversorger die Städte mit hohen Abgaben untervertreten sind.

 Durch die getrennte Erfassung von Mehrfachaktivitäten der EVU sind die Abga-

ben bei den sekundären Tätigkeiten in der Studie von 1996 bei der primären Tätigkeit in die Hochrechnung eingeflossen. Da ausschliesslich Verteilunternehmen über solche Mehrfachaktivitäten verfügen, müssten die Abgaben von 1994 bei den Verteilern zugunsten der Abgaben bei den Produzenten um zirka 0.1 Rp./kWh umverteilt werden.

 Im Gegensatz zur ersten Studie wurde nun die Sicht des Endverbrauchers konse-

quent in den Vordergrund gestellt. Daher wurde nicht die Mehrwertsteuer auf der Wertschöpfung der Branche (entspricht 80% der MWST der Endverbraucherausgaben) eingerechnet, sondern die ganze Mehrwertsteuer von 7.6% auf dem Stromfranken des Endverbrauchers. Dies hat den Effekt, dass die Gesamtbelastung der aktuellen Studie aus der Sicht des Endverbrauchers bei der Mehrwertsteuer um rund 0.2 Rp./kWh höher ausfällt.

 Durch den Heimfall des „nassen Teils“ der Anlagen von Wasserkraftwerken bei

Ablauf der Konzessionsdauer fallen der öffentlichen Hand erhebliche Werte zu, welche sie entweder durch Zahlung für eine Konzessionserneuerung oder durch den künftigen Eigenbetrieb realisieren kann. Das Heimfallpotential wurde nicht von allen Wasserkraftwerken angegeben, weil es im untersuchten Geschäftsjahr nicht in Erscheinung getreten ist. Dieser Wert ist allerdings mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet, weil er stark von der Strompreisentwicklung abhängt. Wird der Abgabensatz nur der Wasserkraftwerke mit Angaben zum Heimfallpotential verwendet, anstelle des verwässerten Abgabensatzes der gesamten Stichprobe, ist in beiden Studien ein leicht höherer Wert von rund 0.2 Rp./kWh zu berücksichtigen.

 Bei einzelnen Pump-Speicherkraftwerken wurde 1994 kein Abzug der Pumpleistung gemacht, was den Abgabesatz bei der Hochrechnung etwas verwässerte.

 Die Studie aus dem Jahre 1996 verwendet bei der Hochrechnung der Abgabensätze Durchschnittswerte statt effektive Energieverbrauchszahlen von 1994. Dies führt zu einer Unterschätzung der Abgaben. Andererseits wurden diese Abgaben nicht nur von den Schweizer Endverbrauchern getragen, sondern zum Teil auch von den Exportstrom-Konsumenten im Ausland. Tatsachen, die bei der Berechnung des Abgabensatzes von 1994 nicht berücksichtigt wurden. Das hat zur Folge, dass die Abgaben des Endverbrauchers in der Studie von 1996 um rund 0.1 BSG Unternehmensberatung St. Gallen Finanzielle Belastung 2007 der Schweizer Elektrizität durch öffentliche Gemeinwesen 20. November 2009 ccp/kch

Statistische Aspekte

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Rp./kWh zu niedrig eingeschätzt wurden.

 Individuelle Rückfragen bei der Mehrheit der Teilnehmer mit Angaben zu Ge-

winnablieferungen und Rückstellungen mit Eigenkapitalcharakter lassen im Vergleich mit den Zahlen von 1996 vermuten, dass diese zwei Abgabearten für 1994 in der Summe um etwa 0.1 Rp./kWh überbewertet wurden.

Die Autoren empfehlen deshalb eine Korrektur der Gesamtabgaben an öffentliche Gemeinwesen aus der Sicht des Endverbrauchers um folgende Beträge:

 Erhöhung der Abgaben 2007 um 0.3 bis 0.4 Rp./kWh  Erhöhung der Abgaben 1994 um 0.2 bis 0.3 Rp./kWh Diese Korrekturen verändern allerdings die grundlegenden Kernaussagen der beiden Studien nicht. Sie liegen im Toleranzbereich einer solchen Erhebung.

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Belastungen im Einzelnen (2007)

6

Belastungen im Einzelnen (2007)

6.1

Überblick

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Die ermittelten Belastungen, zusammengefasst in Gruppen (Nummerierung entsprechend Fragebogen), sind aus Tabelle 3 ersichtlich: Belastungsart

Gesamtsumme kCHF/Jahr

Anteil

Rp./kWh

2. Gesetzliche Abgaben, ohne direkte Gegenleistung

729'810

34%

1.338

3. Gesetzliche Abgaben, vertraglich geregelt

828'459

38%

1.499

4. Vertragliche Abgaben, mit und ohne Gegenleistung

4'991

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