DEIN W LFSBURG WOLFSBURG BUNT BEEINDRUCKEND JUNG DAS BÜRGERMAGAZIN AUSGABE 2 NOVEMBER 2015

June 23, 2017 | Author: Stephan Knopp | Category: N/A
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BEEINDRUCKEND JUNG

AUSGABE 2 | NOVEMBER 2015

DEIN W LFSBURG DAS BÜRGERMAGAZIN

EINZUG IN EIN NEUES LEBEN

WOLFSBURG BUNT

Der Traum vom Eigenheim wird doch noch wahr: Nach fünf Jahren auf der Warteliste fand Familie Holldack endlich einen Bauplatz in Velstove

VORHANG AUF Die Theatersanierung ist abgeschlossen, der Scharoun-Bau behält seinen Charme

EISHOCKEYSCHULE DES EHC In der Eis-Arena lernen bereits die Jüngsten das Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen

ERLEUCHTUNG S.28 BUNTE Farbenfrohe Kirchenfenster wollen von Ihnen entdeckt werden

S.32

MÄUSEWERKSTATT SÜLFELD Was ist eigentlich eine Radierung? KinderReporterin Annelie hat die Drucktechnik ausprobiert und dabei viel gelernt

Redaktionsteam DEIN WOLFSBURG

Liebe Leserinnen und Leser, keiner in Wolfsburg, ob aus der Automobilbranche oder einem anderen Bereich, kommt in dieser Zeit darum herum, sich mit der Krise bei VW und ihren Folgen für Wolfsburg auseinanderzusetzen. Im Interview (Seite 8) erläutert Oberbürgermeister Klaus Mohrs, wie Wolfsburg spart und dabei dennoch zuversichtlich bleibt. Aufgrund der Haushaltssperre wurde erwogen, die November-Ausgabe unseres Bürgermagazins nicht zu veröffentlichen. Da jedoch der Produktionsprozess schon weit fortgeschritten war, hätte das Nicht-Erscheinen nichts eingespart. 2016 setzen wir das Spardiktat um und kürzen von vier auf zwei Ausgaben DEIN WOLFSBURG. In dieser Ausgabe halten wir uns an das Zitat John F. Kennedys: „Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“ Also nutzen wir die Gelegenheit und zeigen Ihnen, dass Wolfsburg trotz allem seine „bunten Seiten“ nicht verloren hat. Ob künstliche und natürliche Farbspiele oder auch ehrenamtliches Engagement – unser Top-Thema zeigt viele bunte Geschichten, die sich lohnen, entdeckt zu werden. Wenn Sonnenstrahlen durch die prächtigen Buntglasfenster der Kirchen fallen, wird der Kirchenraum mit Leben erfüllt. Wir haben uns auf die Suche gemacht und uns die Fenster der St. Annen-Kirche in Heßlingen und St. Heinrichskirche am Rabenberg einmal genauer angesehen (Seite 28). Regelmäßig stellen wir einen zum Top-Thema passenden Ausbildungsberuf vor. In dieser Ausgabe ist es ein junger Mann, der gerade bei der Firma Beli Licht und Sound seine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik macht. Welches bunte Farbenspiel hier von ihm dirigiert wird, lesen Sie ab Seite 30. Unsere Kinder-Reporterin Annelie begibt sich in die farbenfrohe Welt der Mäusewerkstatt in Sülfeld (Seite 32), und in der Kleiderkammer des DRK spricht unser Reporter mit ehrenamtlichen Helfern über ihre facettenreiche Arbeit (Seite 34). Was Wolfsburger

Bürger mit dem Thema „bunt“ und ihrem Lieblingsplatz verbinden, finden Sie auf der Seite 36. Aber damit nicht genug. Es warten noch viele weitere besondere Themen in dieser Ausgabe auf Sie. In der Rubrik IM BLICK befassen wir uns mit der Kommunalwahl im nächsten Jahr, die schon jetzt im Rathaus intensiv vorbereitet wird. Wählen ist Bürgerpflicht, das macht Ratsvorsitzender Ralf Krüger im Gespräch mit DEIN WOLFSBURG deutlich. Die Rubrik MITTENDRIN lässt uns einen Blick in einen mit Geschenken gefüllten Schuhkarton werfen. Weihnachten ist das Fest der Liebe – und Nächstenliebe. Deshalb macht Familie Fritzsche bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ mit und hilft auf diese Weise einem Kind in Osteuropa. Mit dem Sportverein Hattorf stärken wir in der Rubrik BEWEGT unsere Bauchmuskulatur und schaffen Platz für die Köstlichkeiten, die in der Weihnachtszeit auf uns warten. Ein tolles Bratapfelrezept haben wir für Sie schon einmal in der Rubrik GESCHMACKVOLL ausprobiert. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Genießen Sie eine farbenfrohe Weihnachtszeit! Ihre

Jasmin-Sue Klier (Chefredakteurin)

Annika Kutscher (Chefredakteurin)

Entdecken Sie unsere Leistungen und Besonderheiten auf www.spk-gifhorn-wolfsburg.de 3

Eishockeyschule Mit Helm und Schläger dem Puck auf dem Eis nachjagen. Das sieht gut aus und macht vor allem jede Menge Spaß. Bärbel Mäkeler hat die Jüngsten beim EHC besucht.

Brackstedt Vestove Wendschott Warmenau

56

Vorsfelde Fallersleben

32

22

Innenstadt

30

Sülfeld

Mäusewerkstatt Sülfeld Mit dem Pinsel oder Stift malen ist doch einfach, warum nicht mal etwas Neues probieren. Zum Beispiel eine Radierung! KinderReporterin Annelie erklärt, was es damit auf sich hat.

Nächstenliebe im Karton Familie Fritzsche macht bei der Hilfsaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ mit. Matthias Bosenick war beim Paketpacken dabei.

Reislingen Neuhaus Westhagen

Ehmen

Mörse

Nordsteimke Hehlingen

Detmerode

It’s Showtime Hendrik Blohm will als Lehrling für Veranstaltungstechnik vor allem eines: begeistern. Er checkt den Sound, regelt die Lichteffekte und sorgt damit für strahlende Gesichter.

Barnstorf

Hattorf Wähle für Wolfsburg Für die Kommunalwahl am 11. September 2016 bedarf es im Rathaus viel Vorbereitung. Autor Klaus Sievers interviewte den Ratsvorsitzenden Ralf Krüger. Der Tenor: Wählen ist Bürgerpflicht.

10

44

Heiligendorf Almke

Neindorf

phaeno Naturwissenschaften und Tanz. Diese auf den ersten Blick eigenwillige Kombination ist im phaeno Wirklichkeit. Beate Ziehres hat dort hinter die Kulissen geblickt und das Tanzende Theater bei den Proben besucht.

IM BLICK

WOLFSBURG BUNT

KUNST UND KULTUR

WOLFSBURG KIOSK

08   09 10 11 12  -  13 14 - 15

28  - 29 30  -  31 32  -  33 34  -  35 36  -  37

43 44  -  45 46  -  47 48  -  49

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Zwischen Sparen und Zuversicht Kinder an die Macht! Wähle für Wolfsburg Auf die Wahl, fertig, los! Einzug in ein neues Leben Große Hilfe für die Kleinsten

Bunte Erleuchtung Licht aus, Spot an! Ein Einhorn in der Mäusewerkstatt Kleiderspende – Ist doch Ehrensache Farbenfrohe Plätze

Mütter, Kinder, Zahnspangen Experiment mit offenem Ausgang Vorhang auf Teuflische Fratzen und seliges Lächeln & Termine

Geschichtensucher, Kulturspäher & Regionserkunder

MITTENDRIN

GESCHMACKVOLL

BEWEGT

LANDPARTIE

18  -  19 20  -  21 22  -  23

39 40  - 41

51 52  -  53 54 -  55 56 -  57 59 60 61 62 63

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DEIN WOLFSBURG · 4

Weihnachten in Wolfsburg Die Hüter der Geschichte Nächstenliebe im Karton & Termine

Kinder kommt und ratet, was im Ofen bratet Mein Lokal-Tipp

Bitte, bitte mehr davon! Zu Besuch im Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg Mehr als heiße Luft Eishockeyschule bei den Young Grizzlys Der Kälte zum Trotz – Silvesterlauf am Allersee Bauchgymnastik Der MTV Hattorf & Termine Was die Wolfsburger Nachrichten bewegt Gehirnjogging

Wald-Erlebnis-Pfad Zweidorfer Holz

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IM BLICK In unserer Rubrik IM BLICK geht es vor allem wieder um das Alltägliche. Was bewegt unsere Stadt, welche Menschen bewegen unsere Stadt? Wir blicken für Sie auf die Kommunalwahl im kommenden Jahr. Hier erfahren Sie, welche Rolle Kommunalwahlen spielen und welcher organisatorische Aufwand dahinter steckt. Außerdem stellen wir eine Familie vor, die lange auf ein

Baugrundstück gewartet hat und nun endlich den Traum von den eigenen vier Wänden leben kann. Wirklichkeit ist auch das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die Stadt Wolfsburg. Wir erklären, was es damit auf sich hat und stellen den Verein „Elfen helfen“ vor, der im Klinikum Wolfsburg Kleidung für Frühchen näht.

ZWISCHEN SPAREN UND ZUVERSICHT Vor ein paar Wochen wurde Wolfsburg von der Nachricht überrascht, dass dem Volkswagen-Konzern Manipulationen bei Abgas-Werten vorgeworfen wurden. Wie es mit Volkswagen und Wolfsburg weitergeht, ist das Thema Nummer 1 in der Stadt. Oberbürgermeister Klaus Mohrs erklärt im Interview mit DEIN WOLFSBURG, welche Konsequenzen er und die Stadt Wolfsburg aus der aktuellen Situation ziehen. Herr Mohrs, viele Wolfsburger machen sich derzeit Sorgen um die Zukunft Volkswagens und ihrer Stadt. Was sagen Sie ihnen?

wenn auch an Vorhaben gespart wird, die für einen persönlich von Bedeutung sind.

Niemand kann heute sagen, welche Auswirkungen dies für Wolfsburg und seine Bürgerinnen und Bürger haben wird. Eins jedoch weiß ich: Volkswagen und die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger haben bereits gemeinsam schwierige Zeiten überstanden. Wir sind sogar gestärkt aus ihnen hervorgegangen. Unsere Schulen, Kitas, Kultur- und Sporteinrichtungen wie auch die weitere Infrastruktur haben wir in gutem Zustand gehalten. Diese nachhaltigen Investitionen als auch Rücklagen der letzten Jahre sorgen dafür, dass wir vorübergehend mit weniger finanziellen Mitteln in unserer Stadt vertretbar weiterleben können.

Die Einsparungen dürfen nicht eine gute Weiterentwicklung unserer Stadt gefährden. Weiterhin suchen tausende Menschen ein neues Zuhause in Wolfsburg. Deshalb wäre es fatal, jetzt die Wohnraumentwicklung ruhen zu lassen. Diese Menschen sind wichtig für die Zukunft unserer Stadt. Sie kurbeln die Wirtschaft mit an, aber vor allem geben sie Wolfsburg auch neue Impulse und gestalten das gesellschaftliche Leben mit. Das gilt genauso für unsere jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir freuen uns seit Jahren über steigende Geburtenzahlen. Die jungen Familien müssen wir weiterhin zum Beispiel mit Betreuungsplätzen unterstützen.

Sie haben jedoch bereits mit dem Sparen angefangen: Die Stadtverwaltung unterliegt einer Haushaltssperre und einem Einstellungs-Stopp. Projekte wurden auf Eis gelegt. Warum diese drastischen Maßnahmen? Wir wissen eben noch nicht genau, wie die finanzielle Situation der Stadt Wolfsburg in den nächsten Monaten und Jahren aussehen wird. Spätestens durch die Gewinnwarnung und die deutlichen Rückstellungen von Volkswagen ist jedoch klar, dass wir erst einmal mit deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen und mit Rückzahlungen für dieses Jahr rechnen müssen. Wir hatten in den letzten Jahren ein großzügiges Budget, sodass wir Vorhaben nach Standards verwirklichen konnten, von denen andere Kommunen nur träumen können. Jetzt müssen wir mit weniger auskommen. Mit den angesprochenen Maßnahmen habe ich zunächst den Anstoß weiterer Investitionen gestoppt, die aktuell nicht zwingend notwendig sind. Wichtige und begonnene Projekte laufen weiter. Aber auch bei diesen stellt die Stadtverwaltung zusammen mit der Politik einzelne Ausgaben auf den Prüfstand. Wir müssen einen Weg finden, so zu sparen, dass wir nicht die Stadtentwicklung oder das gesellschaftliche Leben ausbremsen. Dieses Magazin etwa soll den Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern weiterhin eine Plattform für Austausch bieten, aber zunächst einmal nur noch zwei Mal statt vier Mal im Jahr. Jeder muss jetzt Verständnis dafür aufbringen,

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Gibt es für Sie auch Projekte, an denen nicht gespart werden sollte?

Auch bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen sollten wir nicht sparen. Es ist nicht nur unsere Pflicht, sie bei uns aufzunehmen. Es gehört zu dem Selbstverständnis unserer Stadt. Wolfsburg war immer weltoffen und multikulturell. Das sollten wir gerade jetzt einmal mehr beweisen! Wesentliche Kosten übernehmen hier im Übrigen der Bund und das Land Niedersachsen.Immer wichtiger wird für Bürger, Unternehmen und Institutionen auch eine gute digitale Infrastruktur, eine flächendeckende und schnelle Internetverbindung. Diese Entwicklungen sollte Wolfsburg ebenfalls nicht verpassen, um weiterhin ein attraktiver Ort für Leben, Arbeiten und Wirtschaften zu sein. Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass Wolfsburg schnell aus dieser schwierigen Situation heraus kommt? Wir haben für die Überbrückung solcher Zeiten mit Rücklagen und Sparen vorgesorgt. Und ich gehe davon aus, dass wir mit den momentanen Schwierigkeiten nur vorübergehend leben müssen. Das Geschehene wird aufgeklärt und es werden Vorkehrungen getroffen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Da habe ich großes Vertrauen in die tolle Belegschaft und in das gute Management von Volkswagen. Auch die Kunden werden die hervorragenden und umweltfreundlichen Produkte des Konzerns weiterhin schätzen. Diese positive Einstellung nehme ich auch bei den Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern wahr. Wir sollten sagen: Jetzt erst Recht! Gemeinsam werden wir der ganzen Welt zeigen, dass Volkswagen und Wolfsburg immer noch dynamisch und innovativ sind! Diese Energie nehme ich gerne mit.

KINDER AN DIE MACHT! Als erste Großstadt in Deutschland trägt Wolfsburg das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Damit wird der systematische Einsatz für die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes ausgezeichnet. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat die Stadt in einer zweijährigen Pilotphase einen Aktionsplan für Kinderfreundlichkeit erarbeitet, der in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden soll – koordiniert durch die städtische Kinderbeauftragte Katrin Binius (www.wolfsburg.de/kinderfreundliche Kommune). Ein Baustein ist die Gründung des Kinderbeirats. Zwei seiner Mitglieder und deren Motivation stellt DEIN WOLFSBURG vor. Schlau, selbstbewusst und engagiert – das sind die beiden ältesten Mitglieder des neu gegründeten Kinderbeirats in Wolfsburg: Darla Skoracki und Jakob Froberg, beide 13 Jahre jung und in der 8. Klasse der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule. Nach einer Kinderbefragung von 400 Schülern haben sie sich „Schön wäre es, wenn in Parks zum Kinderbeirat angemeldet.

Grillplätze zur freien BenutFür Darla ist es nicht das erste zung angelegt werden würden, Engagement für andere. Sie war natürlich mit Regeln für das schon mehrmals Klassenspreche- Verhalten auf dem Gelände.“ rin und hat sich als Jahrgangs- Darla Skoracki sprecherin und stellvertretende Schülersprecherin für ihre Mitschüler eingesetzt. Auch in ihrer Freizeit ist sie viel beschäftigt: Sie spielt Querflöte, turnt mit dem Rhönrad, spielt Volleyball und taucht. Jakob spielt Tischtennis, bewegt sich gern mit dem Skateboard fort, statt mit dem Bus zu fahren, und auch er ist musikalisch: Keyboard und Gitarre sind seine bevorzugten Instrumente. Die beiden vielseitigen Kinder aus Ehmen und Nordsteimke haben also einen vollen Terminkalender. Und warum engagieren sie sich dann noch zusätzlich im Kinderbeirat? Sie wollen Verbesserungsvorschläge einbringen, die das Leben in der Stadt und im Umfeld Wolfsburgs kinderfreundlicher machen. Und, haben sie schon Ideen? Na klar, die beiden sind vorbereitet. Jakob findet, dass sich die Bussituation in und um Wolfsburg verbessern sollte: „Der Busfahrplan greift einfach nicht ineinander, wir haben manchmal eine Fahrzeit von bis zu eineinhalb Stunden, um nach Hause zu kommen, was mit dem Auto in fünfzehn Minuten zu schaffen wäre“, bemängelt er. Darla schlägt einen Kummerkasten für Kinder vor, der in der Stadt sichtbar angebracht werden sollte. Die andere Idee hat sie aus Australien mitgebracht: Schön wäre es, wenn in Parks Grillplätze zur freien Benutzung angelegt

werden würden, „natürlich mit „Wir wollen Kindern die GeRegeln für das Verhalten auf dem legenheit geben, etwas in ihGelände“. Weitere Vorschläge rem Umfeld zu verbessern. Sie sind Spielplatzbegehungen und werden mehr über ihre Rechte Checks von Freizeitangeboten, erfahren und auch mit Politiverrät Katrin Binius, Kinderbeauf- kern sprechen können.“ tragte der Stadt Wolfsburg. „Wir Katrin Binius wollen Kindern die Gelegenheit geben, etwas in ihrem Umfeld zu verbessern. Sie werden mehr über ihre Rechte erfahren und auch mit Politikern sprechen können.“ Und haben die beiden Kinder Bedenken, Entscheidern gegenüberzutreten? „Nein“, sagt Darla, „ich bin Einzelkind, ich bin es gewohnt, mit Erwachsenen zusammen zu sein, außerdem habe ich durch meine Schulaktivitäten schon Erfahrung damit.“ Jakobs selbstbewusste Antwort zum Thema Ehrfurcht vor Politikern lautet kurz und bestimmt: „Nö, hab ich nicht.“ Nach den Sommerferien konstituierte sich der Kinderbeirat, der einen der wesentlichen Bausteine des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune“ in Wolfsburg darstellt. Die mittlerweile rund 30 angemeldeten Kinder tragen ihre Ideen während des laufenden Schuljahrs zusammen und erarbeiten konkrete Vorschläge. Die gesammelten Anregungen finden am Ende der „Legislaturperiode“ ihren Weg in die Entscheidungsgremien. Als Anreiz erhalten die Kids Eintrittskarten für diverse Freizeiteinrichtungen. Die Kolleginnen des Kinder- und Jugendbüros sind schon gespannt auf die Ideen des Kinderbeirats. Im nächsten Sommer werden erste Ergebnisse zu begutachten sein. BM

KONTAKT Kinderbeirat Wolfsburg Ansprechpartnerin Katrin Binius Kinderbeauftragte der Stadt Wolfsburg Kinder- und Jugendbüro Schillerstraße 48 38440 Wolfsburg Telefon 0 53 61 - 28 19 90 E-Mail [email protected]

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WÄHLE FÜR

WOLFSBURG

Am 11. September 2016 ist Kommunalwahl. Rund 100.000 Einwohner, die älter als 16 Jahre sind, werden den Rat der Stadt und 16 Ortsräte wählen. Eine Kommunalwahl ist für die Bürger einer Stadt von besonderem Interesse, weil hier Probleme und Themen angesprochen werden, die sie oft persönlich berühren. Das niedersächsische Kommunalwahlrecht bietet deshalb Möglichkeiten, dass die Bürger über die Wahl mehr Einfluss nehmen können. So dürfen auch EU-Bürger wählen oder sich wählen lassen. Es dürfen nicht nur Parteien, sondern auch Wählergruppen antreten. Jeder Wähler hat jeweils drei Stimmen, die er auf eine Partei oder einen Kandidaten häufen (kumulieren) oder auf mehrere Kandidaten aus verschiedenen Parteien verteilen (panaschieren) kann. DEIN WOLFSBURG berichtet mit Blick aufs kommende Jahr, wie und von wem eine Kommunalwahl vorbereitet und organisiert wird. Darüber haben wir mit Jürgen Schulz und Gabriele Kariger vom Team Wahlen bei der Stadt Wolfsburg gesprochen. Der Ratsvorsitzende Ralf Krüger erläutert im Gespräch mit unserem Magazin, warum Wählen eine Bürgerpflicht ist. Der Kommunalpolitiker hofft, dass bei der Kommunalwahl 2016 mehr Bürger als 2011 ihre Stimme abgeben und dadurch die Entwicklung Wolfsburgs mitbestimmen werden.

In der Demokratie ist Wählen eine Bürgerpflicht. An diesen scheinbar in Vergessenheit geratenen Grundsatz erinnert Ralf Krüger. Im Ortsrat Fallersleben/Sülfeld, im Rat der Stadt und seit 2011 als Ratsvorsitzender engagiert sich der 55-Jährige für seine Heimatstadt Wolfsburg. „Ich werbe dafür, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger für die politischen Gremien zur Wahl stellen und die Zukunft Wolfsburgs mitgestalten.“ Als Ratsvorsitzender möchte Krüger die Ratsarbeit für die Bürger so transparent wie möglich gestalten – sei es durch die Übertragung jeder Ratssitzung im Internet oder durch das vom Rat beschlossene neue Mitwirkungsmodell, das den Bürgern mehr Informations- und Mitsprachemöglichkeiten bei einzelnen kommunalen Projekten ermöglicht. Die Bürger auf diese Weise stärker in die Stadtentwicklung einzubeziehen, könnte aus Krügers Sicht helfen, die Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit zu bekämpfen. Bei der Kommunalwahl 2011 lag die Beteiligung bei 49,4 Prozent. Das heißt, jeder zweite Wahlberechtigte ließ die Ch a n ce u n g e n u t z t, Wolfsburg mitzuges ta l te n . F ü r 2 016 wünscht sich der Ratsvorsitzende deutlich mehr Menschen an den Wahlurnen.

„Das Engagement in der Kommunalpolitik kostet aber auch Kraft und Zeit“, so Krüger. Durchschnittlich 15 bis 20 Stunden pro Woche wendet er neben seinem Beruf für sein Ehrenamt auf, fast ein Halbtagsjob. Doch er investiert diese Zeit gern, denn „es macht Freude, sich für die Stadt und ihre Menschen zu engagieren“. Auch wenn Über zeugungsarbeit mitunter dauere, sei es ihm wichtig, mit betroffenen Bürgern und Institutionen zu reden, ihre Sichtweisen zu hören, sie bei Entscheidungen mitzunehmen. Großen Dank bekomme man allerdings selten, so seine Erfahrung. Was gelinge, werde von vielen Bürgern meist als selbstverständl ich hingenommen. Angesprochen werde man vor allem, wenn es Kritik gebe. Und mitunter sei die Kritik auch unsachlich, weiß Krüger: „Da muss man manchmal schon ein dickes Fell haben.“ Das Ergebnis entschädigt ihn für seine Mühen: „Wenn ich heute sehe, wie großartig sich die Stadt weiterentwickelt hat, freue ich mich, daran mitgewirkt zu haben. Die meisten Wolfsburger sind stolz auf das Erreichte und identifizieren sich wieder mehr mit ihrer Heimatstadt.“ KS

Ralf Krüger, 55 Jahre, aus Fallersleben, Führungskraft im Personalwesen bei Volkswagen

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AUF DIE WAHL, FERTIG, LOS! Am 11. September 2016 sind Kommunalwahlen. Herr Schulz, Sie haben als Projektleiter die Oberaufsicht über die Vorbereitungen und die Durchführung der Wahl. Haben Sie denn schon mit den Vorbereitungen begonnen? Jürgen Schulz: Es geht jetzt richtig los. Gerade fangen wir an, die rund 1.200 Wahlhelfer anzuwerben. Das ist eine ehrenamtliche Tätigkeit und eine staatsbürgerliche Pflicht. Wir setzen aber auf das Prinzip der Freiwilligkeit. Ich bin optimistisch, dass wir so genügend Wahlhelfer bekommen werden. Wir werben dafür in der Presse und im Internet. Gabriele Kariger: Das hat bei allen Wahlen in den vergangenen Jahren geklappt. Jeder Wahlhelfer erhält für seine Tätigkeit 50 Euro. Wir wollen eine ausgewogene Mannschaft, was Geschlecht, Alter und Wahlerfahrung betrifft. Wie geht es dann weiter? Jürgen Schulz: Die Wahlhelfer werden offiziell erst im Mai 2016 benannt und in den letzten Wochen vor der Wahl für ihre Aufgabe geschult. Wir werden etwa 140 Stimmbezirke und damit Wahllokale haben, davon 31 Briefwahllokale. In jedem Wahllokal werden acht Wahlhelfer in zwei Schichten arbeiten. Wie viel Wahlberechtigte gibt es? Jürgen Schulz: Das erfahren wir erst im Januar, wenn wir vom Landesamt für Statistik die aktuellen Einwohnerlisten bekommen. Jeder Deutsche und jeder EU-Bürger über 16 Jahre, der mindestens drei Monate in der Stadt wohnt, ist wahlberechtigt. Vor vier Jahren hatten wir 100.477 Wahlberechtigte. Die Wählerlisten sind auch die Basis für die Einteilung der

fünf Wahlbereiche, für die jeweils eigene Kandidaten aufgestellt werden können. Sie müssen annähernd gleich groß sein. Bis wann müssen die Wahlvorschläge von Parteien, Gruppen oder Einzelbewerbern eingereicht werden? Jürgen Schulz: Bis zum 25. Juli 2016. Kandidieren können Einwohner, auch EU-Bürger, ab 18 Jahren, die mindestens sechs Monate in der Stadt wohnen. Bei der letzten Wahl hatten wir 243 Kandidaten für die 46 Sitze des Stadtrats und 424 für die Sitze in den 16 Ortsräten. Fallersleben, Mitte-West, Stadtmitte und Vorsfelde haben mit 17 Mitgliedern die größten Ortsräte.

Und was machen Sie am Wahltag? Gabriele Kariger: Wir stehen bereit, um möglicherweise auftretende Probleme schnell vor Ort zu lösen. Deshalb machen wir KS auch vorher Briefwahl.

Gabriele Kariger: Wir werden dann jede Liste und jeden Kandidaten überprüfen, ob die juristischen Voraussetzungen erfüllt sind. Ein Kandidat darf beispielsweise nicht vorbestraft sein. Welche Vorbereitungsarbeiten stehen noch an? Jürgen Schulz: Es sind viele einzelne Maßnahmen. Beispielsweise müssen wir die Wahllokale, meist Schulen und öffentliche Einrichtungen, auf ihre Tauglichkeit überprüfen – sie sollen möglichst barrierefrei erreichbar sein. Dann müssen die Stimmzettel gedruckt und die Briefwahlstelle im Rathaus eingerichtet werden. Zusammenfassend kann ich sagen: Es ist ein Puzzle aus vielen Maßnahmen, das am Wahltag passen muss. Wer ist denn Wahlleiter? Jürgen Schulz: Das ist, gesetzlich vorgeschrieben, der Oberbürgermeister. Außerdem wird ein Wahlausschuss mit Vertretern aller größeren Parteien bestimmt, der die formale Rechtmäßigkeit der Wahl überwacht.

WAHLHELFER GESUCHT Die Stadt Wolfsburg sucht für die Kommunalwahl am 11. September 2016 Wahlhelfer. Wer ehrenamtlich den Wahlablauf unterstützen möchte, meldet sich beim Servicecenter der Stadt Wolfsburg unter der Behördennummer 115 oder formlos per E-Mail an: [email protected]

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EINZUG IN EIN NEUES LEBEN Es gibt Tage im Leben, die vergisst man nicht. Ob für Bernhard Holldack jener Dezembertag im vergangenen Jahr so einer war? Natürlich sei das Glücksgefühl groß gewesen, erzählt er. „Wenn wir etwas jünger gewesen wären, hätte unsere Familie vor Freude bestimmt einen Luftsprung gemacht – denn eigentlich hatten wir mit dem Thema Hausbau schon abgeschlossen.“ Ein Haus bauen – das ist ein Thema, das vielen Menschen in und um Wolfsburg unter den Nägeln brennt. Dass die Familie Holldack im kleinen Örtchen Velstove ein Baugrundstück bekommen hat, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Wie überall geriet auch für das Baugebiet Glanzwanne II die Liste der Interessenten zu lang, als dass jeder ein Schreiben von der Stadt mit einem Grundstücksangebot im Briefkasten hätte finden können – so wie es Bernhard Holldack im Winter 2014 beschieden war. „Wir haben wirklich lange, nämlich fünf Jahre nach einem Platz zum Bauen gesucht. Und so wie uns geht es vielen“, sagt er, „die Nachfrage nach Bauplätzen ist sehr groß.“ Auf dem Grundstück der Familie Holldack im Norden des Stadtgebietes tut sich aktuell – gar nichts. Und daran wird sich nichts ändern, bis im Frühjahr das Bauhandwerk wieder Saison hat. Bis dahin bleiben noch ein paar Monate, sich ausgiebig Gedanken zu machen über das, was für viele die größte Investition des Lebens ist: die Planung und der Bau eines Eigenheims. „Ich rate jedem, solch eine Aufgabe nicht zu unterschätzen“, sagt Bernhard Holldack, „es bedarf wirklich sehr viel Zeit, bis schlussendlich die Entscheidung steht, wie das Haus im Detail aussehen soll.“ Bernhard Holldack hat den Vorteil, dass er von Hause aus guten Umgang mit der Technik pflegt. Er ist gelernter Elektriker und Inhaber eines Ingenieurbüros in Vorsfelde mit drei Dutzend Mitarbeitern. Und doch ist er froh, dass er einen Architekten an seiner Seite hat, „mit dem ich auf derselben Wellenlänge liege“. Welche Bauweise verheißt mit Blick auf die Zukunft einen hohen Werterhalt? Wie lässt sich seine Vorstellung von großen, offenen Wohnräumen am besten umsetzen, die die Familie ganz nach ihren

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Wünschen einrichten kann? Und wie lassen sich Fußbodenheizung und Wärmepumpe möglichst energieeffizient gestalten? Unternehmer Bernhard Holldack ist ein Mann mit vielen Ideen – und der Architekt derjenige, der die Pläne gutheißt und ausarbeitet oder ihn bei seinen Vorhaben einbremst.

WOHNBAUOFFENSIVE MASTERPLAN 2020 Das Thema Bauen und Wohnen steht ganz oben auf der Aufgabenliste der Stadt. „Bis zum Jahr 2020 werden wir 6.000 Wohneinheiten schaffen“, sagt Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Mehr Angebot und Qualität, weniger Verkehr: Die Wolfsburger Wohnbauoffensive eröffnet die Chance, unsere Stadt weiterzuentwickeln – mit Blick auf den Bau moderner Wohnquartiere und ein lebenswerteres Wohnumfeld mit neuen Bildungs-, Betreuungs- und Freizeiteinrichtungen, aber auch auf die Entlastung von Straßen und Umwelt. Mehr Infos unter: www.wolfsburg.de/masterplan2020

Sowohl er und seine Frau Helena als auch die beiden Kinder Sophia und Etienne: Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Auffassung, wie das Haus aussehen soll. Sie hätte gerne ein großzügiges Schlafzimmer und ein Ankleidezimmer für Kleiderschränke & Co. Er wünscht sich jede Menge Lichteinfall – mit einem natürlichen Lichtband, das sich vom Keller bis in die erste Etage erstreckt. „So könnte man fast meinen, man wäre im Freien.“ Und die Kinder? „Die sind Feuer und Flamme, was den Hausbau angeht“, sagt er. Denn das Haus wird ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Für den Sohn ist wichtig, dass sich der Garten flugs zum Fußballplatz umfunktionieren lässt; und die Tochter setzt fest auf ein zweites Badezimmer. Der erste Stock wird Etienne und Sophia beherbergen, und beide wären liebend gerne in den Genuss eines eigenen Balkons vor ihren Zimmern gekommen. „Dieser Wunsch“, sagt der Vater lachend, „ist dann aber doch nicht zu erfüllen.“ Schließlich hat alles seine finanziellen Grenzen. Ein gutes Mittel, das eigene Budget nicht aus den Augen zu verlieren, seien Baufinanzierungsrechner im Internet. „Hier findet man einige pfiffige Programme. Die rechnen ziemlich genau aus, ob sich die eigenen Vorstellungen mit Blick aufs Geld umsetzen lassen.“ Auch die örtlichen Bauvorschriften können Wünschen einen Riegel vorschieben – etwa im Hinblick auf die Neigung des Daches oder die Farbe. „Es wäre schon schön, wenn man als Bauherr ein paar mehr Freiheiten hätte“, sagt Bernhard Holldack.

Bernhard Holldack mit seinen Kindern Etienne und Sophia

Im Herbst kommenden Jahres soll es einzugsbereit sein: das neue Eigenheim der Familie Holldack. Worauf der Bauherr sich am meisten freut? „Morgens auf der Terrasse zu sitzen und in Ruhe zu frühstücken“, sagt er. „Es wird ein bisschen wie im Urlaub sein.“ boy

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GROSSE HILFE FÜR DIE KLEINSTEN Wie sehen moderne Elfen aus? Lange spitze Ohren sucht man hier vergebens, Flügel und Glitzer sind nirgends zu sehen. Zaubern kann Daniela Voß auch nicht. Trotzdem ist sie eine Elfe, denn sie ist die Gründerin der Initiative „Wolfsburger Elfen helfen“. Mit rund 30 aktiven Mitstreiterinnen engagiert sich Daniela Voß für Babys und deren Eltern: Sie nähen bunte Bekleidung für die wirklich Allerkleinsten – Bodys und Hosen ab Größe 37, Mützchen für Köpfchen, die gerade einmal 23 Zentimeter Umfang haben. Im Atelier von Daniela Voß in der Tiergartenbreite Wolfsburg sieht es aus wie in einem Mädchenzimmer. Winzige bunte Bekleidung, wie für Puppen gemacht, stapelt sich auf dem Boden. Kaum zu glauben, dass ein „echtes“ Menschlein da hineinpassen soll. „Aber die Sachen sitzen wie angegossen“, versichert Voß. Seit Anfang des Jahres versorgt sie mit den anderen „Elfen“ das Wolfsburger Klinikum mit selbstgemachten Kleidungsstücken und Laken. Dazu gekommen ist sie über ihren Beruf – und aus traurigem Anlass. „Ich bin Fotografin und biete unter anderem Fotoshootings für werdende Mütter an. Vor etwa zwei Jahren war eine schwangere Frau bei mir und wollte nach der Geburt zum Baby-Shooting wiederkommen. Aber ich hörte lange nichts von ihr. Schließlich rief sie mich an und erzählte, dass das Baby kurz nach der Entbindung gestorben ist.“ Auf Bitten ihrer Eltern erklärte sie sich bereit, das Kind als Erinnerung für die Familie fotografieren zu lassen. Dabei bemerkte Daniela Voß, dass es für so kleine Babys kaum Bekleidung gibt – ein Problem, mit dem auch die Eltern von Frühgeborenen zu kämpfen haben. Im Mai 2015 startete sie einen Aufruf über Facebook: „Wer hat Lust, mit mir Kleidung für Sternenkinder und Frühchen zu nähen?“ Der Zuspruch war groß, über 200 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe mittlerweile. Eine der ersten, die sich meldete, war Claudia Dombrowski. Durch sie begann

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dann die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wolfsburg. Dombrowski arbeitet dort nämlich als Sekretärin auf der Station E5 für Früh- und Neugeborene. „Die viel zu große Kleidung war ein ständiges Thema im Krankenhausalltag“, erinnert sie sich. „Die Schwestern kämpften mit Mützchen, die immer wieder verrutschten, die Babys versanken förmlich in den Stramplern, die überall Falten schlugen und drückten.“ Aus ganz praktischen Gründen unterstützt sie deshalb das Projekt „Elfen helfen“. „Nähen mit Sinn“ nennt sie selbst es. Mittlerweile koordiniert sie in Abstimmung mit den verschiedenen Kinder-Stationen im Klinikum, welche Kleidung in welchen Größen benötigt wird. Dass Dombrowski fast täglich im Klinikum vor Ort ist, hat einen weiteren Vorteil: So stellten sie etwa schnell fest, dass die anfänglich verwendeten Plastikdruckknöpfe dem Waschen und Bügeln nicht standhielten – jetzt verwenden die Näherinnen Metallknöpfe. Auch manche Schnitte optimierten sie in Rücksprache mit den Schwestern. Auf Wunsch der Pflegerinnen und Pfleger fertigen sie seit neuestem auch Körnerkissen an. „Wir versuchen wirklich, die Bedürfnisse zu erfüllen“, sagt Dombrowski.

fangs, das gibt es kaum“, erzählt sie. So fing sie an, maßgeschneiderte Kinderkleidung zu nähen. „Ich weiß, wie wichtig Eltern passende, schöne Kleidung für ihr Kind ist. Und ich nähe mit Freude. Deshalb mache ich gerne bei Wolfsburger Elfen helfen mit.“ Das Hobby Nähen verbindet alle aktiven Wolfsburger Elfen. Mit der Unterstützung von Klinik, Kindern und Eltern geben sie ihm neuen Sinn. Allerdings entstehen den fleißigen Helferinnen auch Kosten: Gut 20 Euro kostet ein Meter des hochwertigen Jerseystoffs, den sie bevorzugt verwenden. Hinzu kommen noch Garn, Knöpfe und Bündchenstoff. Derzeit kauft jeder sein Material größtenteils selbst. Deshalb sind Voß und sechs weitere Elfen gerade dabei, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. „Dort ist jeder eingeladen, Mitglied zu werden und uns finanziell oder mit Stoffspenden zu unterstützen“, freut sich Voß auf weitere Mithilfe für den guten Zweck. Die Eltern der Frühchen sind jedenfalls begeistert von der passgenauen fröhlich-bunten Kleidung, und auch das Klinikum freut sich über das ehrenamtliche Engagement der Wolfsburger Elfen. csi

Wenn auch Sie die Aktion „Elfen helfen“ unterstützen möchten, finden Sie alle nötigen Infos und Kontaktdaten unter www.wolfsburger-elfen-helfen.de

Eine sehr persönliche Motivation, sich beim Elfen-Projekt zu beteiligen, hat Tamara Rauschenberger: Ihre Tochter brachte ein gesundes, aber sehr kleines Mädchen zur Welt. „Größe 44 trug sie an-

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MITTENDRIN Da ist sie wieder, die dunkle Jahreszeit. Manch einer könnte sicher gänzlich auf diesen Jahresabschnitt verzichten - zu nass, zu kalt, zu unbequem. Doch da gibt es auch die andere, die besinnliche Seite. Familien und Freunde kommen in gemütlicher Atmosphäre zusammen und genießen die gemeinsame Zeit. Auch in diesem Jahr können Sie und Ihre Liebsten wieder viele Aktionen in der Advents- und Weihnachtszeit in ganz Wolfsburg erleben. Um Ihnen einen Überblick zu geben, haben wir für Sie eine Auswahl an weihnachtlichen Terminen in Wolfsburg in einer Übersicht zusammengestellt. Außerdem blicken wir für Sie hinter die Kulissen einer großartigen Initiative:

Bei „Weihnachten im Schuhkarton“ sorgen fleißige Helfer dafür, dass Kinder aus bedürftigen Familien in Osteuropa Geschenke erhalten und so zum Fest auch die ein oder andere Überraschung unter dem Tannenbaum finden. Unterstützung kommt dabei vielfach auch aus Wolfsburg. Grund genug, einmal präziser hinzusehen. MITTENDRIN waren wir auch im Zeithaus der Autostadt, genauer gesagt bei den Experten für die Pflege und Instandhaltung der Automobil-Klassiker. Wie deren Alltag aussieht und vor welchen Herausforderungen sie stehen, erfahren Sie bei „Die Hüter der Geschichte“.

WEIHNACHTSZEIT IN WOLFSBURG

1. ALT-WOLFSBURG Advent im Schloss Wolfsburg 5. und 6. Dezember Festlich geschmückt und erleuchtet öffnet das Schloss Wolfsburg seine Tore zu einem kunstvollen, poetischen und familienfreundlichen Adventsfest.

Mit Beginn der Adventszeit werden in Wolfsburg viele weihnachtliche Aktionen auf die Beine gestellt. Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den einzelnen Stadt- und Ortsteilen werden Weihnachtsbäume aufgestellt, Märkte organisiert oder besondere Events für Jung und Alt durchgeführt. Wir haben hier für Sie eine kleine Auswahl zusammengestellt.

2. BRACKSTEDT Weihnachtsbaumaufstellen 29. November 17 Uhr

3. BRACKSTEDT, VELSTOVE & WARMENAU

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Seniorenweihnachtsfeier 13. Dezember  | 14 Uhr Brackstedter Mühle

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4. DETMERODE

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Weihnachtsbaumaufstellen 27. November  | 10 Uhr Der Weihnachtsbaum wird von Detmeroder Kindergartenkindern mit selbstgebasteltem Baumschmuck feierlich verziert. Viele Partner sorgen für ein abwechslungsreiches Programm für die Kinder. Ganztägig sind einige kleine Aussteller vor Ort, und der Sportverein Rot-Weiß-Detmerode sorgt für Verpflegung.

5. FALLERSLEBEN

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WEIHNACHTSWUNSCHBAUMAKTION Kinder, deren Eltern Kunden der Wolfsburger Tafel sind, freuen sich sehr, wenn ihnen ein Weihnachtswunsch erfüllt wird. An mehreren Standorten in der Stadt werden Weihnachtsbäume stehen, an denen die Wunschzettel der Kinder hängen. Bitte achten Sie ab Ende November auf die Tagespresse oder die Internetseiten der VfL-Fußball GmbH oder der Stadt Wolfsburg. Dort erfahren Sie, wann und wie genau die Aktion in diesem Jahr stattfindet.

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Fallersleber Weihnachtszauber 27.-29. November Weihnachtsmarkt im Schlosshof und am Schloss Fallersleben. Kunstgewerbe im Gewölbekeller, dazu Märchen und Weihnachtsgeschichten im Schloss. Seniorenweihnachtsfeier des DRK-Fallersleben 28. November  | 14.30-17 Uhr Hoffmannhaus-Saal Weihnachtstreff Fallersleben 1.-21. Dezember Am Piepenpahl trifft man sich auf Glühwein und Bock wurst oder versucht sein Glück bei der beliebten Losaktion mit vielen schönen Gewinnen.

Ökumenischer Adventskalender 1.-24. Dezember Organisiert von den Kirchengemeinden Michaelis und St. Marien. Auf privaten Grundstücken oder den Kirchen mit Liedern und besinnlichen Geschichten. Vorgezogene Nikolaus-Feier 4. Dezember  | 18 Uhr am Schwefelbad Die Siebenbürger Blaskapelle spielt, das Team des Schwefelbades bietet Stollen und Glühwein an. Der Nikolaus hat für alle Kinder etwas dabei. Seniorenweihnachtsfeier der AWO-Fallersleben 5. Dezember  | 14.30 Uhr

6. HEHLINGEN Weihnachtsmarkt 28. November  | 14 Uhr Mehrzweckhalle Handwerkliches und kulinarisches Angebot. Seniorenweihnachtsfeier 29. November  | 15 Uhr Mehrzweckhalle Singen im Ort zu Heiligabend 24. Dezember  | 11 Uhr „Zum Wohlt“ Höhe „Allermann/ Herrmann“ Gottesdienst mit Krippenspiel für Kinder und Spätgottesdienst 24. Dezember  | 15.30 & 22 Uhr St. Pankratius Kirche.

7. HEILIGENDORF & BARNSTORF Scheunengottesdient mit den Gospel-Friends Barnstorf 29. November  | 15 Uhr Auf dem Hof der Familie Schmidt in Barnstorf.

8. INNENSTADT phaeno Weihnachtliches Duftlabor 21./22.11., jeweils 11-17 Uhr, 28./29.11., 5./6.12., 12./13.12., 19./20.12., 23.12.15-6.1.16, jeweils 14-17 Uhr Im weihnachtlichen „Duftlabor“ wird mit ätherischen Ölen experimentiert und der Frage nachgegangen, wie Düfte hergestellt werden.

Weihnachtsmarkt in der Porschestraße 23. November-29. Dezember Weitere Informationen finden Sie im beigelegten Programmheft. Autostadt – Winterinszenierung 28. November 2015 6. Januar 2016 In diesem Jahr verwandelt sich erstmals ein Großteil des gesamten Parks der Autostadt in ein Winter wunderland: Viele Buden locken mit ausgefallenen Geschenkideen, stilvollen Dekorationen und kulinarischen Spezialitäten. Tausende Lichter glitzern und funkeln in den Bäumen, Eistanzkünstler präsentieren mehrmals täglich eine musikalische Weltreise auf der vergrößerten Eisfläche, und kleine Besucher dürfen sich auf ein großes Schneevergnügen freuen.

11. REISLINGEN Weihnachtsbaumaufstellen 28. November  | 16 Uhr Dorfwiese Kantor-Wurm-Straße Lebendiger Adventskalender 1.-24. Dezember Wer sich einen Abend reservieren möchte, kann Ottmar Decker ansprechen (Tel. 0 53 63  - 45 76).

12. REISLINGEN & NEUHAUS Seniorenweihnachtsfeier 13. Dezember Bürgerzentrum Reislingen

13. SANDKAMP Weihnachtsbaumaufstellen 28. November  | 16.30 Uhr Am Lindenberg Kinderweihnacht 13. Dezember  | 16 Uhr Am Kanal

14. SÜLFELD phaeno Vorstellung – Stille Nacht 3. Dezember Nach Art eines Adventskalenders werden an diesem Abend verschiedene Experimente zum Mitmachen und Mitraten vorgeführt.

Krippenspiel 24. Dezember  | 14.30 Uhr Kirchengemeinde Sülfeld

9. NEUHAUS

Preisskat 27. Dezember  | 16 Uhr FF Velstove

Weihnachtsbaumaufstellen 28. November Thingplatz

10. NORDSTEIMKE Nordsteimker Adventsmarkt 29. November Vor und im Lindenhof Neben Kunsthandwerk gibt es auch traditionelle kulinarische Köstlichkeiten Seniorenweihnachtsfeier 5. Dezember Sportcenter Nordsteimke Bis zu 180 Seniorinnen und Senioren erfreuen sich an einem bunten Nachmittagsprogramm von den Nordsteimker Chören über Tanzeinlagen bis zu einer Weihnachtsgeschichte bei Kaffee und Kuchen.

15. VELSTOVE Weihnachtsbaumaufstellen 28. November  | 18 Uhr

16. VORSFELDE Weihnachtsmarkt 4.-13. Dezember  | 16-21 Uhr Ütschenpaul

17. WARMENAU Weihnachtsbaumaufstellen 28. November  | 18 Uhr

18. WESTHAGEN Grillen unter märchenhaftem Wunschbaum 27. November  | 16-18 Uhr Einkaufszentrum Stralsunder Ring Wintermarkt 4. Dezember  | 16-19 Uhr Marktplatz Westhagen

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DIE HÜTER DER GESCHICHTE Auf die inneren Werte kommt es an? Natürlich blickt Andreas Hornig auch unter die Motorhaube, wenn er die erste Regel beim Oldtimer-Kauf beherzigt: vorab das Auto gründlich unter die Lupe zu nehmen. Noch wichtiger aber sind ihm die äußeren Werte des Fahrzeugs. Dass die Spaltmaße an Türen, Fenstern und Hauben gleichmäßig sind, die Instrumente auf dem Armaturenbrett original und Polster und Dachhimmel sauber. Sprich: dass der Lack am Oldtimer noch lange nicht ab ist. „Bevor wir ein Fahrzeug in unsere Sammlung aufnehmen, arbeiten wir eine Checkliste mit achtzig, neunzig Punkten ab“, erklärt Andreas Hornig. Wir – das sind Andreas Hornig, technischer Leiter des ZeitHauses in der Autostadt, und sein Team aus sechs Mechanikern. Sie sind die Gestalter und auch die Bewahrer einer Automobilsammlung, die aus Sicht der Technikgeschichte unersetzbar ist. Zu dieser Sammlung zählen die rund hundert Fahrzeuge im Licht des ZeitHauses, die sich im vergangenen Jahr weit mehr als zwei Millionen Autostadt-Besuchern präsentierten. Und auch die Autos im Depot, „wo wir etwa 160 Fahrzeuge aufbewahren, die unseren Bestand komplettieren“, sagt Andreas Hornig. Im Gegensatz zum geschäftigen ZeitHaus mit seinem Publikumsverkehr scheint hier, in der stillen Lagerstätte des Museums, die Zeit zwischen all den Trendsettern aus 125 Jahren Automobilgeschichte stehen geblieben zu sein. Es sei denn, Andreas Hornig und seine Mannschaft betreten das Depot und tun ihre Arbeit. Die alten Autos haben ihren letzten Lebenshauch schon hinter sich? Von wegen. Die Oldtimer sind fahrtüchtig wie eh und je – und Aufgabe des ZeitHaus-Teams ist, dass das so bleibt. In diesen Tagen sind fast fünfzig Autos Protagonisten der ZeitHaus-Ausstellung „Beziehungs-Kisten“, die Verbindungen zwischen recht unterschiedlichen Automodellen knüpft und dabei ungeahnte Verwandtschaftsverhältnisse offenbart. Die Fahrzeuge können aber auch anders als stillstehen – nämlich plötzlich im Straßenverkehr auftauchen. „Unsere Philosophie ist, uns an die Steuer der Autos zu setzen und sie zu fahren“, sagt Andreas Hornig. „Weil sie auf der Straße klasse aussehen und echte Botschafter für die Autostadt sind. Und weil das Fahren auch gut für die Technik ist – zum Beispiel könnten sonst die Dichtungen austrocknen.“ Im Sommer ist Oldtimer-Saison. Dann sorgen Andreas Hornigs Mitarbeiter mit hohem Aufwand dafür, dass die Autos bei Ausfahrten und klassischen Rallyes eine gute Figur abgeben – mit ihren Inspektionen, Wartungen, Instandsetzungen. Und auch durch ihren Einfallsreichtum, ihre Fantasie. „Jeder meiner Kollegen hat seine Stärken. Wir haben wahre Künstler, die auch dann einen Schaden beheben können, wenn es kein Ersatzteil mehr für das Auto gibt.“ So bringen sie die Fahrzeuge für Großveranstaltungen wie die Hamburg-Berlin-Klassik oder die ADAC Trentino Classic in Top-Form. Zeit zum Ausruhen bleibt nicht, auch nicht im Anschluss an die Saison. „Von Oktober an öffnet sich ein kurzes Zeitfenster – bis im Februar die Bremen Classic Motor Show beginnt.“

Gut, wenn schon der Vorbesitzer sich mit so viel Hingabe seinem Wagen gewidmet hat, wie das beim Amphicar der Fall ist. „Das Fahrzeug ist komplett restauriert worden – in 3.500 Arbeitsstunden“, zeigt Andreas Hornig auf ein ganz neues Mitglied der Sammlung. Das in Berlin gebaute Amphicar mit zwei Antriebsschrauben am Heck, ein Mix aus Pkw und Amphibienfahrzeug, war in den sechziger Jahren ein Flop. Und ist Beispiel dafür, dass nicht nur Verkaufsschlager Einzug in die Autostadt finden. „Unsere Fahrzeuge sind automobile Meilensteine. Sie haben etwas Innovatives in ihren Genen – mit Blick auf Technik, Design, Produktionsweise oder Konzeption“, erklärt Autostadt-Geschäftsführer Otto F. Wachs die Aufnahmekriterien.

ZEITHAUS-AUSSTELLUNG „BEZIEHUNGS-KISTEN“ Die Geschichte des Automobils ist auch eine Geschichte von Beziehungen. Nicht nur aufeinanderfolgende Generationen stehen in Zusammenhang – wie der Käfer von Volkswagen und sein Nachfolger Golf. Auch Modelle verschiedener Hersteller oder Epochen weisen Gemeinsamkeiten auf. Weil sie denselben Karosserie­- Designer oder eine ähnliche Art der Motorisierung haben oder auch einem gemeinsamen grundlegenden Konzept folgen.

Viel mehr wert als die Autos selbst, ja unbezahlbar, sind in vielen Fällen die Geschichten, die mit den Fahrzeugen verbunden sind. Andreas Hornig recherchiert sie. Oder er erlebt sie sogar selbst. Das Borgward Hansa 1500 Cabriolet, die erste Neukonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Exponat der „Beziehungs-Kisten“, ist ein Präsent. „Der Besitzer hatte sich fünf Automuseen in Deutschland angeschaut – und uns beschenkt, weil ihm das ZeitHaus am besten gefiel“, sagt Andreas Hornig. „Das ist fast so wie ein Sechser im Lotto.“ Die vielleicht schönste Erzählung ist die um den unscheinbaren Käfer, der mit seinen genieteten Reparaturblechen an den Türen, den gerissenen Dichtungen und seinem verkohlten Innenhimmel schon den Platz in der Schrottpresse gebucht hatte. Wenn, ja wenn nicht Andreas Hornig zu Ohren gekommen wäre, dass dem Käfer das vergönnt war, wovon wohl jeder von uns träumt: einmal um die ganze Welt zu fahren.

Die aktuelle ZeitHaus-Ausstellung „Beziehungs­- Kisten“ stellt diese verwandtschaftlichen Verhältnisse in den Mittelpunkt. Gezeigt werden Beispiele vom Ende des 19. Jahrhunderts, als das Automobil erfunden wurde, bis zum 21. Jahrhundert, in dem das Automobil ganz neu gedacht wird.

Die Aufnahmen des kleingewachsenen Käfers vor der Cheops-Pyramide in Ägypten, einem sowjetischen Kampfjet in Russland oder den mittlerweile zerstörten Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan „sind eine extrem gute Geschichte“, sagt Hornig. „Sie ist viel, viel wertvoller als das Auto selbst.“ So ist aus dem kleinen Fahrzeug ein großer Star mit echtem Künstlernamen geworden: Weltenbummler-Käfer. Dem Käfer ein Make-up verpassen, damit er zumindest ein bisschen hübscher aussieht? Ihm ein paar frische Ersatzteile und ein neues Lackkleid spendieren? Für Andreas Hornig und seine Mitarbeiter wäre das ein Leichtes, kommt aber nicht in Frage. „Ich habe seinem Besitzer in die Hand versprochen, dass ich den Käfer in genau diesem Zustand erhalten werde. Und solange wir hier im ZeitHaus sind, bleibt das so.“ boy

Andreas Hornig, technischer Leiter ZeitHaus DEIN WOLFSBURG · MITTENDRIN · 20

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NÄCHSTENLIEBE IM KARTON In diesen konsumorientierten Zeiten gerät oft in Vergessenheit, dass Weihnachten auch als das „Fest der Liebe“ gilt. Daran erinnern dann Aktionen wie „Weihnachten im Schuhkarton“, die der Verein „Geschenke der Hoffnung“ bundesweit organisiert. Ulrike König und Lena Kort nehmen hier in Wolfsburg die gepackten Kartons entgegen; Mareen Fritzsche aus Wendschott hat mit ihrer Tochter Cara einen Schuhkarton gepackt. Ein Blick über ihre Schultern. Rings um den in Weihnachtspapier eingeschlagenen Karton sind die zulässigen Geschenke für einen Jungen zwischen fünf und neun Jahren arrangiert. „Das ist gar nicht so einfach“, sagt Mareen Fritzsche: Der Verein gibt nämlich die Maße vor, 30 mal 20 mal 10 Zentimeter, und dahinein müssen die vielen Gegenstände passen. Ganz unten drapieren Mutter und Tochter ein großes Malbuch und sortieren alles darauf, was viel Platz braucht, wie Schokolade, Zahnbürsten, Hautcreme, Spielzeugautos und Pakete mit Buntstiften. Es folgen eine Figur von Lars, dem kleinen Eisbär, eine Haarbürste, Waschlappen, Lollies, ein Jojo. Zuletzt füllen sie die Lücken mit weichen Dingen wie Kleidung, Mützen, Schals und einem Plüschhund: „Wir versuchen, ganz viel reinzukriegen,

und wenn dann noch Lücken sind, dass wir die füllen können.“ Der Karton hat jetzt ganz schön Gewicht. Ihre Auswahl trifft Familie Fritzsche mit Bedacht. „Wir orientieren uns an den Vorgaben“, sagt Mareen Fritzsche, doch sind innerhalb jener Variationen möglich: „Zum Beispiel bei den Spielsachen suchen wir immer etwas anderes aus.“ Spielsachen und Süßigkeiten seien auch wichtig, weil die Kinder untereinander tauschen, wie sie erfuhr: „Das ist gut, dass sie diese Möglichkeit haben, deshalb packen wir mehrere Autos ein.“ Kleidung sei notwendig, weil das Wetter in den Empfängerländern in Osteuropa oft schlechter sei. Die Hygieneartikel sucht sie altersgemäß aus, die Schulmaterialien ebenso: „Aber Buntstifte

INFORMATION Die Aktion gibt es seit 20 Jahren, seit 16 Jahren organisiert sie in Wolfsburg Ulrike König, mit vielen Helfern. Eine Liste der Sammel- und Annahmestellen gibt es im Internet auf www.geschenke-der-hoffnung.org, Informationen finden Sie auch bei König unter Tel. 0 175 - 59 71 421 oder bei Lena Kort unter 0 53 63 - 99 88 385. In Wolfsburg liegen zudem Flyer mit Informationen aus. Auch Geld- sowie nach Absprache Sachspenden sind möglich, Abgabeschluss ist der 15. November. Pro Jahr leitet König 1.500 bis 2.000 Geschenke weiter. Die Empfänger wählen Vertragspartner vor Ort aus, die Verteilung wird akribisch dokumentiert. König begleitete bereits solche Transporte: „Die Dörfer sind ärmlich, die Kinder bedürftig.“

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sind immer dabei, natürlich mit Anspitzer.“ Außerdem kommt eine Weihnachtskarte dazu sowie ein Foto von Cara, die das Geschenk ja gepackt hat. „Und hinten drauf habe ich etwas gemalt“, sagt die Siebenjährige stolz. Nicht alles ist für die Geschenkaktion erlaubt: So dürfen Süßigkeiten keine Gelatine enthalten oder gefüllt sein, es darf kein Kriegsspielzeug mit oder etwas Zerbrechliches. Die Geschenke werden nach Altersgruppen gestaffelt und nach Geschlechtern getrennt. Wichtig ist, dass alle Gegenstände neu gekauft sind: „Das würde man bei seinem eigenen Kind ja auch so tun“, so Fritzsche. Zum zehnten Mal beteiligt sich Familie Fritzsche jetzt an der Aktion, früher mit drei Kartons, von jeder Tochter

MITTENDRIN 7. NOVEMBER VERLEIHUNG DES INTEGRATIONSPREISES MIT RAHMENPROGRAMM 12 UHR | BÜRGERHALLE RATHAUS

17. NOVEMBER 40. WOHLTÄTIGKEITSKONZERT HEERESMUSIKKORPS HANNOVER 19.30-21 UHR | CONGRESSPARK

28. NOVEMBER06. JANUAR 2016 einen – doch sind die beiden Ältesten schon ausgezogen. Deshalb gibt es dieses Mal nur einen, aber dafür eine höhere Spende auf dem Konto, auf das man die 6 Euro für die Transportkosten überweisen kann. Von der Aktion erfahren hatte Fritzsche in der Kirchengemeinde, in der auch Ulrike König Mitglied ist: „Ich habe den Flyer gesehen und sofort gestartet.“ Ihre Motivation ist nicht einfach nur weihnachtlich geprägt: „Ich finde es wertvoll, Kindern eine kleine Freude zu bereiten“, sagt Fritzsche. „In jedem Päckchen steckt eine Botschaft, die mit unseren Schuhkartons auf die Reise geht – es ist ein Geschenk der Hoffnung: Gott hat dich nicht vergessen, die Menschen haben dich nicht vergessen.“ Ihr Wunsch: „Dass noch viel viel mehr Leute mitmachen.“ MB

WINTERINSZENIERUNG AUTOSTADT

21.-22.NOVEMBER TAGE DER OFFENEN TÜR IM PHAENO EINTRITT FREI

3. DEZEMBER WOLFSBURGER RUDELSINGEN – KARAOKE FÜR ALLE 19.30 UHR THEATER WOLFSBURG

6. DEZEMBER MARITIMES ADVENTSKONZERT 15 UHR | CONGRESSPARK

13. DEZEMBER MRS. GREENBIRD 20 UHR | HALLENBAD

13. DEZEMBER KALIF STORCH – WEIHNACHTSMÄRCHEN VON SANDRA KECK NACH GERDT VON BASSEWITZ. CONGRESSPARK WOLFSBURG

27. DEZEMBER VERKAUFSOFFENER SONNTAG 13-18 UHR INNENSTADT, CITY-GALERIE UND DESIGNEROUTLETS WOLFSBURG

27. DEZEMBER EIN BAUM FÜR DEN WEIHNACHTSMANN – WINTERLICHE MÄRCHENSTUNDE MIT WAFFELN WOLFSBURGER FIGURENTHEATER COMPAGNIE

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1. 1. MARVELLOUS LADY Eine leichte, richtig warme High-End-Winterjacke. Hingucker Nummer Eins ist der silbrig-graue Webpelz an der Kapuze. Neonorange Kontraste, wie zum Beispiel an den Zippern, Knöpfen oder aufgesetzten Tapes an Schultern, Kapuze und im Kragen. Zahlreiche geräumige Taschen, abnehmbare und verstellbare Kapuze. Unsichtbares, aber deutlich spürbares Highlight: Marvellous ist eine Daunenjacke. Winterjacke 499 €, Wellensteyn-Store Waldow Sportswear Sie finden uns: Porschestraße 47, 38440 Wolfsburg

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2. SCHICKER RETROLOOK Herren Wachsjacke aus der Steve McQueen Kollektion. Herrenjacke 214,50 €, Barbour Outlet Shop Sie finden uns: An der Vorburg 1, 38440 Wolfsburg (www.designeroutlets-wolfsburg.de/marken/barbour/)

3. PÜNKTLICHER HINGUCKER Watch Station Uhr von Michael Kors. Ziffernblatt in Keramikoptik mit goldenen Zeigern. Armbanduhr 80 €, Watch Station Outlet Shop Sie finden uns: An der Vorburg 1, 38440 Wolfsburg (www.designeroutlets-wolfsburg.de/marken/watch-station/)

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4. CARDIGAN DES STAR-DESIGNERS THOMAS RATH Gefertigt aus edler Cashmere Wolle und aus reiner Seide. Mit einem Fellkragen besetzt. Cardigan 898 €, Joélle Moden Sie finden uns: Porschestraße 43c, 38440 Wolfsburg (www.joellemoden.de)

5. ZAUBERHAFTE NÄCHTE Herren-Schlafanzug von Mey in natürlicher Baumwolle. Beste Qualität für ein gutes Gefühl und eine noch bessere Nacht. Mey Herren-Nachtwäsche 79,95 €, WKS Kaufhaus GmbH Sie finden uns: Porschestraße 34, 38440 Wolfsburg (www.wks-kaufhaus.de)

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6. BALSAM FÜR DIE HAUT

Einfach nur zu Hause sitzen, wenn das Wetter einmal nicht mitspielt. Davon kann so mancher ein Lied singen. Die Ausredenliste ist oft lang und kreativ, wenn es darum geht, den Gang ins Freie zu vermeiden. Doch ein altes Sprichwort sagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.“ Insofern liegt es an jedem selbst, sich passend zu kleiden, um Wind und Sturm, Kälte und Regen zu trotzen. Ein guter

Tipp ist beispielsweise das altbewährte Zwiebelprinzip. Damit kann man sich unterwegs optimal den Gegebenheiten anpassen. Los geht’s mit passender Thermounterwäsche, und am Ende kommt die dicke Winterjacke oben drüber. Zur Inspiration haben wir für Sie einige wärmende Hingucker herausgesucht. Und vielleicht ist auch bereits die ein oder andere Weihnachtsgeschenkidee für Sie dabei.

Verschiedene Artikel als Set. Geschenkset 26,95 €, Rituals Outlet Shop Sie finden uns: An der Vorburg 1, 38440 Wolfsburg (www.designeroutlets-wolfsburg.de/marken/rituals/)

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7. STÜRMISCHER BEGLEITER Damen Regenjacke mit Kapuze von Mammut. Wasserabweisend und winddicht. Damenjacke 80 €, Mammut Outlet Shop Sie finden uns: An der Vorburg 1, 38440 Wolfsburg (www.designeroutlets-wolfsburg.de/marken/mammut) Anzeigen

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W   OLFSBURG BUNT Für das Top-Thema unserer aktuellen Ausgabe waren wir für Sie wieder in verschiedenen Stadtund Ortsteilen unterwegs und haben nach allem gesucht, was Wolfsburg bunt macht. Dass es sich dabei nicht nur um Ampeln, Werbeplakate oder Graffiti drehen muss, zeigen wir Ihnen auf den kommenden Seiten. Die Reise durch das bunte Wolfsburg beginnt bei den Kirchen St. Annen und St. Heinrich, deren Fenster wahre Kunstwerke sind und durch das Sonnenlicht in satten Farben erstrahlen. Bei der Firma Beli dreht sich hingegen

alles um Licht- und Toneffekte. Hier haben wir von einem Azubi Faszinierendes zum Beruf des Veranstaltungstechnikers erfahren. Genauso kreativ geht es in der Mäusewerkstatt Sülfeld zu. Unser Kinder-Reporter hat dort ausprobiert, wie man seine Ideen mit reichlich Farbe aufs Papier bringt. Bunt gefüllt sind außerdem die Regale der Kleiderkammer vom DRK. Mit großem ehrenamtlichen Engagement werden hier zahlreiche Spenden sortiert, aufbewahrt und an Hilfebedürftige ausgegeben. In unserer letzten Ausgabe haben wir die Wolfsburger nach ihren Lieblingsorten zum Thema „Wolfsburg bunt“ befragt. Unter den Zusendungen waren viele unterschiedliche Plätze. Schauen Sie doch mal, was Ihnen bekannt ist und wo sich vielleicht ein Besuch lohnen würde.

BUNTE ERLEUCHTUNG Was so alles bunt ist in dieser Stadt – im übertragenen wie auch im buchstäblichen Sinn: Kirchenfenster zum Beispiel. Sie (er)leuchten nicht nur farbenfroh, sondern auch mit den Geschichten, die sie erzählen: wie die Kirchenfenster der evangelischen St. Annen-Kirche in Heßlingen oder der katholischen St. Heinrichskirche am Rabenberg. DEIN WOLFSBURG hat sich auf Spurensuche begeben… Fenster, die über das Dach herausreichen, verleihen dem Raum diesen besonderen Effekt. Auch hier erkennt man ihre Bedeutung – aber erst auf den zweiten Blick, sobald man drauf gestupst wird: Die Fenster gleichen Ähren und verdeutlichen die Zacken der Krone. Ähren zu Ehren von Jesus Christus, der „das Dem geschulten „Sie wirkt so unschein- Brot des Lebens ist“, Betrachter fällt bar, erstaunlich sind ihre weiß Thomas Hoffdurchaus etwas hoheitlich-strahlenden mann (Pfarrer der Unverkennbares Fenster und der luftige Pfarrei St. Christoauf, wenn er die Raum im Kircheninne- phorus, zu der auch St. Heinrich gehört, Kirche von außen ren.“ und g leich zeitig in Augenschein nimmt: Ihr Architekt Peter Koller Dechant des Dekanates Wolfshat bei der Planung des Ge- burg) treffend eine Stelle aus dem bäudes eine Krone vor Augen Johannes-Evangelium zu zitieren. gehabt – und zwar die Krone von Heinrich II., der sich von 1002 bis Wer die St. Heinrichskirche übri1024 als deutscher Kaiser politisch gens einmal von innen in Augenund gesellschaftlich in all seinem schein nehmen möchte, sollte Handeln als Christ positioniert sich beeilen: Mit ihrer Schließung hatte. Wer die Kirche dann betritt, ist bereits 2016 zu rechnen. Dabei kommt aus dem Staunen nicht wurde ihr Innenraum erst vor 13 mehr heraus: Ein uner war tet Jahren komplett renoviert. Eine INFO: prachtvolles Farbenspiel lässt anderweitige Nachnutzung ist RABENBERG die Fenster und den ge - derzeit aber noch in Klärung. Fläche: 3,7 km² samten Kircheninnenraum (Stand: IV. Quartal 2014) erstrahlen. Hohe, lichte Einwohnerzahl: 2.392 (Stand: 09/2015) Sehenswert: Der Rothehof mit Stemmel- und Ziegelteich. Schon gewusst? Der Name „Rothehof“ verweist nicht auf einen „roten Hof“, sondern leitet sich von „Roden“ ab. Hier wurde also früher mit Waldarbeit Geld verdient. Sie reiht sich unscheinbar ein in die gerade, schlichte Reihenhausarchitektur, die ihre Nachbarstraßen am Rabenberg kennzeichnen: die St. Heinrichskirche. Doch es lohnt sich, näher hinzuschauen, denn wer weiß wie lange diese Kirche dem Stadtteil noch erhalten bleiben wird.

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INFO: HESSLINGEN Fläche: 0,9 km² (Stand: IV. Quartal 2014) Einwohnerzahl: 576 (Stand: 09/2015) Sehenswert: Einfach durch die Gässchen spazieren und genießen. Schon gewusst? Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1302.

„Hier lasse ich gerne das Licht aus“, grüßt Pastor Frank Morgner, der schon im Kircheninnern der St. Annen-Kirche wartet. Und richtig: Im Dämmerlicht kommt die Strahlkraft der kleinen, feinen Fenster in dieser winzigen Kirche, die sicher mit 80 Besuchern gut gefüllt ist, so richtig zur Geltung. Fast fühlt man sich zurückversetzt in mittelalterliche Zeiten, ins 14. Jahrhundert, damals als Wolfsburg noch Wluesborch hieß. Neben Schloss Wolfsburg ist die St. Annen-Kirche nämlich eines der ältesten Gebäude, am Rande des Kerns von „Alt-Wolfsburg“, dem ehemaligen Gutsbetrieb der Wolfsburg, gelegen. Heimelig und herzlich empfangen – dank warmem Licht, das die Dunkelheit durchdringt: Ob wohl die Menschen damals die St. Annen-Kirche so wahrgenommen haben, als sie ihre Kirche betraten? Weit gefehlt: „Auch wenn sie romanisch scheinen: Diese farbigen Kirchenfenster wurden erst in den 50er Jahren im Rahmen eines umfassenden Umbaus eingesetzt“, weiß Pastor Morgner zu berichten.

ßung und die Früchte des Heiligen Geistes. „Dieses eine Fenster, die Werke der Barmherzigkeit, die Früchte des Heiligen Geistes, spiegelt letztlich die diakonische Arbeit von Pastor Bammel wider“, erläutert Morgner und ergänzt: „Mit diesen Bildern kann man predigen. Regelmäßig gehen wir mit den Kindergartenkindern oder auch Konfirmanden hierher und lassen sie die Geschichten entdecken.“ In den letzten Jahren werden in der St. Annen-Kirche nur die großen Feste begangen – Weihnachten, die Sommerkirche, auch mal eine Taufe, Hochzeiten oder eben Beerdigungen, weil die St. Annen-Kirche auf dem Gelände des Heßlinger Friedhofs liegt. SRB

„Hier lasse ich gerne das Licht aus, weil die Fenster so viel besser zur Geltung kommen.“ Pastor Bammel, dem Gründer des Diakonischen Werkes in Wolfsburg, ist es in weiten Teilen zu verdanken, dass in der St. Annen-Kirche heute wieder Gottesdienste gefeiert und Konzerte gegeben werden: Er hatte die Sanierung in Auftrag gegeben. Sie trägt auch maßgeblich seine Handschrift, insbesondere bei den sechs Kirchenfenstern, deren Themen der Pastor vorgab. Sie erzählen die zentralen christlichen Geschichten – vom Sündenfall über die Kreuzigung und die Auferstehung, das Pfingstwunder, die Ausgie-

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INFO: STADTMITTE Fläche: 1,3 km² (Stand: IV. Quartal 2014) Einwohnerzahl: 5.372 (Stand: 09/2015) Sehenswert: Die Museumswohnung in der Schillerstraße 30 ist im Stil des Jahres 1942 eingerichtet. Schon gewusst? Das Wolfsburger Kaufhau Schwerdtfeger (WKS) war 1954 das erste Kaufhaus der Stadt.

Grelle Blitze und riesige Stichflammen, markerschütterndes Donnern und Grollen: Wer den Auftritt von Rammstein im Kraftwerk der Autostadt vor zwei Jahren am eigenen Leib erfahren hat, vergisst ihn nicht. Auch im Gedächtnis von Hendrik Blohm hat sich das Konzert eingebrannt – wegen der in seinen Augen und Ohren perfekten Dramaturgie von Licht und Sound. Dass Bands gleich zu Beginn der Show buchstäblich ihr ganzes Pulver verschießen, erlebt man sehr häufig, erzählt der 20-Jährige. „Bei Rammstein war das anders. Auf der Bühne hat es sich langsam entwickelt, erst mit der Zeit wurde alles lauter und größer. Das war wirklich extrem beeindruckend.“ Hendrik Blohm muss es wissen. Er lässt sich zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik beim Wolfsburger Unternehmen Beli ausbilden und ist Experte für Licht-, Ton- und Bühnentechnik. Er arbeitet, wenn andere Party machen – wie beim Springsounds-Festival im Hallenbad Wolfsburg im vergangenen Frühjahr. Die Technik für die Veranstaltung planen, aufbauen, bedienen: Das war die Aufgabe von Hendrik Blohm. Dass Scheinwerfer das Hallenbad in helles Licht tauchten, Lautsprecher die Tanzfläche mit wummernden Bässen ausfüllten und Nebelschwaden über den Boden krochen, war Hendrik Blohms Werk. Früh am Morgen, lange bevor das Festival für elektronische Musik begann, hatte er das Zepter in die Hand genommen, um mit seinem Team all die Dinge, die für eine so große Veranstaltung wichtig sind, aufzustellen, auszurichten, abzuchecken.

VON BERUF: FACHKRAFT FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK Tätigkeiten: Veranstaltungen planen und umsetzen, für Veranstaltungstechnik und -sicherheit verantwortlich sein, Licht- und Soundtechnik bedienen – Veranstaltungstechniker haben einen abwechslungsreichen Job. Berufsschule: Im Blockunterricht in der Schule erhalten Auszubildende das theoretische Rüstzeug für ihren Beruf. Sie lernen zum Beispiel, wie sie den Verbrauch von Strom oder die Statik von Bühnen berechnen können; oder wie Leuchten und Lautsprecher aufgebaut sind und funktionieren. Dauer: In der Regel drei Jahre.

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Später, mittendrin in der Party, steuerte er am Mischpult Licht und Sound – für tausend beglückte Festivalbesucher. Erst als die Sonne aufging, war Hendrik Blohms Arbeitstag zu Ende. Sein Fazit? „Es lief alles gut“, sagt er, „doch es fällt mir immer etwas auf, was ich beim nächsten Mal besser machen kann.“ Zu den Aufgaben von Hendrik Blohm gehört mehr als der Umgang mit Technik. Bevor er Mischpulte, Scheinwerfer und Lautsprecher, Beamer, Videoinstallationen, Mikrofone und auch ganze Bühnen aufbauen und bedienen kann, geht’s los mit der Planung.

Dazu zählt die Beratung des schäftsführer Gerold Müntinga. im April sogar zwei Wochen Kunden, welche Möglichkeiten „Früher waren wir sozusagen das nach Frankfurt. Für ihn sei das sein Veranstaltungsbudget erBeiwerk der Bands. Wir Veranstalkein Problem, dass er ab und öffnet. Und auch tungstechnian mehrere Tage am Stück an die akribische „Eine Flugshow in Österreich ker waren Teil unterschiedlichen Einsatzorten Inaugenschein- mit 200.000 Zuschauern war der Gruppe, verbringe, sagt Hendrik Blohm. nahme des Ver- unsere größte Veranstaltung.“ d i e w i r m it „Dafür habe ich unter der Woche anstaltungsorts Gerold Müntinga unseren Gemal mehrere Tage frei.“ und der techräten zu den nischen Rahmenbedingungen: Auftritten begleiteten. Mit der Zeit Was ihm am besten an seinem Nicht, dass ein Lautsprecher zu haben die Shows immer größere Job gefalle? „Ich komme viel heviel ans Netz geht und mitten Dimensionen angenommen und rum und lerne eine Menge cooler in dem Konzert, der TheateraufBeli hat sich zum professionellen Leute kennen.“ Darunter auch führung, Industriemesse oder Dienstleister entwickelt.“ den einen oder anderen Promi, Firmeneinweihung plötzlich die Sider gar nicht immer als solcher zu cherungen rausfliegen. „Geht der Kleiner Auszug aus der langen erkennen ist. Als er mit der FrontTon aus, fällt das natürlich schnell Liste an Veranstaltungen und frau der Pop-Band Prag die Lichauf…“; sagt Hendrik Blohm, der Events: Die Bühne zur VfL-Meisteffekte für den Bühnenauftritt im vergangenen Jahr am Phoenix terparty im Jahr besprach, Gymnasium Vorsfelde sein Abitur 2 0 0 9 s t a m m t „Das Schöne an meiner Ausbil- war er ganz gemacht hat. g e n a u s o v o n dung ist, dass ich hier wirklich Profi – ohne Beli wie auch das alles machen darf, was mit mei- Augen für die Natürlich muss er für seinen Job Equipment fü r nem Beruf zu tun hat.“ ARD-Kommistechnisch begabt sein. Hendrik die 70-Jahr-Fei- Hendrik Blohm sarin aus dem Blohm muss aber auch Fantasie e r d e r St a d t. Tato r t We i und Ideen haben, um Veranstal„Eine Flugshow in Österreich mit mar zu haben. „Die bekannten tungen für die Besucher zu einem 200.000 Zuschauern war unsere Gesichter aus dem Fernsehen Erlebnis zu machen. Sein Partygrößte Veranstaltung, ein Tourensind halt auch nur Menschen. Ich cocktail für gute Stimmung auf wagen-Rennen in Portugal die habe erst viel später gemerkt“, dem Springsounds-Festival: jede am weitesten entfernte“, erzählt sagt Hendrik Blohm lachend, Menge Scheinwerfer, die sich zur Gerold Müntinga, der auf ein 15 „dass die Sängerin der Band Nora Musik bewegten, und ein FeuerMitarbeiter starkes Team baut. Tschirner war.“ boy werk aus Stroboskop-Licht über Bei Rock im Allerpark sorgte es den Köpfen der Tänzer. Hendrik dafür, dass die Band Luxuslärm es Blohm: „Das Schöne an meiner auf der Bühne so richtig krachen Ausbildung ist, dass ich hier wirklassen konnte. Feste Arbeitszeiten lich alles machen darf, was mit von 9 bis 17 Uhr? Die kann sich meinem Beruf zu tun hat.“ Sein Hendrik Blohm abschminken. Arbeitgeber schätzt ihn so sehr, Licht wirkt in vielen Fällen erst dass Hendrik Blohm schon als dann, wenn es dunkel ist – also Auszubildender Veranstaltungen abends. „Wann ich mit der Arbeit selbstständig planen und orgabeginne und wann ich aufhöre: nisieren darf. Beli ist beheimatet Das ist absolut nicht planbar.“ in der Eichendorffstraße in der Für das Amphi-Festival mit TauStadtmitte und seit mehr als 25 senden Gothic-Fans reiste er im Jahren am Markt. „Angefangen Juli eine Woche nach Köln; und hat alles als Hobby“, erzählt Gefür die Messe Prolight & Sound

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EIN EINHORN IN DER MÄUSEWERKSTATT

MACH MIT UND WERDE KINDER-REPORTER! Thema in der nächsten Ausgabe: Wolfsburg klingt. Einreichen könnt ihr eure Bewerbung unter: www.deinwolfsburg.de

In dieser Ausgabe verbringt unsere Kinder-Reporterin Annelie einen Vormittag in der Mäusewerkstatt in Sülfeld und scheut nicht davor zurück, sich bei ihrer Recherche die Hände schmutzig zu machen. Hey, ich heiße Annelie. Ich bin 13 Jahre alt und ich liebe Einhörner. Kürzlich besuchte ich die Mäusewerkstatt der Wolfsburger Künstlerin Angelika Bucher. Frau Bucher gibt seit 2004 Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren die Möglichkeit, in ihrer Werkstatt in Sülfeld die Kunst der Radierung zu erlernen. Auch ich durfte das jetzt mal probieren. Richtig getraut habe ich mich erst nicht. Vor allem weil mich die Arbeiten der anderen Kinder sehr beeindruckt haben. Die Bilder, die die gemacht haben, sahen schon sehr künstlerisch und professionell aus. Aber Frau Bucher war sehr freundlich zu mir und hat mir geduldig die wichtigsten Schritte gezeigt. So bin ich am Ende auch mit einem kleinen Kunstwerk nach Hause gegangen.

INFO: SÜLFELD Fläche: 7,5 km² (Stand: IV. Quartal 2014) Einwohnerzahl: 2.995 (Stand: 09/2015) Sehenswert: Die Mittellandkanal-Schleuse aus dem Jahr 1938. Schon gewusst? Auf dem Sülfelder Kalkberg wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Kalkstein abgebaut und zu Baukalk gebrannt.

Für eine Radierung werden Striche in eine Metallplatte geätzt. Als Motiv für meinen Versuch habe ich natürlich ein Einhorn gewählt. Beim Ätzen muss man sehr genau sein. Denn wenn ein falscher Strich auf der Platte ist, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen. Danach wird Farbe auf die Metallplatte gebracht und mithilfe einer Presse auf Papier gedruckt. Angelika Bucher hat mir alles erklärt und so ist mein Bild am Ende ganz gut geworden, auch wenn ich nicht so gut zeichnen kann. Was die anderen Kinder gemacht haben, fand ich echt unglaublich. Die Unterwasserwelt eines Mädchens sah aus, als wäre sie von Picasso. Als ich nachfragte, erzählte mir Frau Bucher, dass die Kinder schon sehr viele Preise gewonnen haben. Das konnte ich gut glauben, als ich zwischendurch eine Mappe mit älteren Arbeiten durchgeblättert habe. In der Mäusewerkstatt sind zum Beispiel ganz tolle Kalender entstanden. Der Kalender 2015/2016 zeigt Motive zu Märchen aus aller Welt. Mit dem Verkauf des Kalenders haben die Kinder Geld für einen guten Zweck gesammelt. Bei dem Märchenkalender kamen 6.500 Euro zusammen, die an die gemeinnützigen Vereine ZEUS und Möbius-Syndrom gingen. Die Kinder der Mäusewerkstatt haben sogar schon beim Europäischen Wettbewerb „Europa in der Schule“ gewonnen. Sie waren auch bei vielen anderen nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich dabei. Die Bilder sind auch in regelmäßigen Abständen in öffentlichen Ausstellungen zu sehen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich das mal anzuschauen. Die Mäusewerkstatt findet einmal im Monat in Sülfeld statt. Zwölf Kinder arbeiten hier an ihren Bildern. Ein Mädchen hat monatelang an ihrem Bild gesessen, und es ist echt toll geworden. Wer die Geduld für eine solche Arbeit hat, dem kann ich die Mäusewerkstatt auf jeden Fall empfehlen. Und man sollte etwas Begabung zum Zeichnen mitbringen. Ich bin froh, dass ich für einen Tag dabei sein durfte. Die Kinder waren sehr nett. Frau Bucher natürlich auch. Das war eine ganz tolle Erfahrung für mich. Liebe Grüße, eure Annelie

KONTAKT Mäusewerkstatt Sülfeld Angelika Bucher Aueteichstraße 36 38442 Wolfsburg Telefon: 0 53 62  -  62 69 0 www.maeusewerkstatt.de DEIN WOLFSBURG · BUNT · 32

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KLEIDERSPENDE – IST DOCH EHRENSACHE

INFO: STEIMKER BERG Fläche: 2,4 km² (Stand: IV. Quartal 2014) Einwohnerzahl: 1.321 (Stand: 09/2015) Sehenswert: Der Marktplatz mit seiner markanten Gestaltung aus den späten 1930er Jahren. Schon gewusst? Der ehemalige VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff wohnte hier in seiner nach ihm benannten „Villa Nordhoff“.

Seit über zehn Jahren bietet die Kleiderkammer des DRK Bedürftigen verschiedenste Kleidung, aber auch Spielzeug für Kinder und vieles andere für oft nur einen Euro an. Das funktioniert aber nicht ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen. Zufällig kommt hier keiner vorbei, dafür ist die Kleiderkammer des DRK-Ortsvereins Wolfsburg Mitte etwas zu abgelegen: Direkt am Waldrand in der Nähe vom Hasselbach, wenn man vom Berliner Ring in Richtung Nordsteimke abfährt und kurz danach rechts in den Walter-Flex-Weg einbiegt, weist auf dem Hof des Henr y-Dunant-Hauses nur ein kleines Schild die Richtung. Dann geht es ein paar Treppenstufen runter, bis man schließlich in weiß gestrichenen Kellerräumen steht. Leuchtstoffröhren an den Decken erhellen die fünf miteinander verbundenen Räume, rechts sorgt ein kleines Radio für Hintergrundmusik, und es riecht nach frischer Wäsche: Regale und Kleiderständer mit ordentlich abgelegter oder aufgehängter Kleidung bestimmen das Bild. Als um Punkt 12 Uhr die Kleiderkammer öffnet, zeigt sich schnell, was am beliebtesten ist: Drei Frauen eilen mit schnellen Schritten und hektischem Blick zu den Schuhen und Handtaschen. Auch hier in der Kleiderkammer ergattert derjenige die schönsten Dinge, der sie zuerst entdeckt hat. Schließlich gibt es jedes Schuhpaar und alle sonstigen Sachen nur einmal und nur in einer Größe. Umsonst ist in der Kleiderkammer allerdings nichts, das Allermeiste kostet einen Euro. Nur für wertvollere Dinge wie Lederjacken oder Herrenanzüge müssen auch mal drei bis zehn Euro bezahlt werden. „Kostenfrei können wir die Sachen nicht anbieten, sonst würde vieles auf dem Flohmarkt

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verkauft werden“, erklärt Rita Karel, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Kleiderkammer arbeitet. Das ist bereits vorgekommen. Und trotz der niedrigen Preise gebe es auch hier Menschen, die stehlen. Das sei aber die Ausnahme.

Namen: Das gehörte dann einem Verstorbenen aus einem Pflegeheim. „So etwas ist schon traurig“, sagt Petersen, die ebenfalls ehrenamtlich hilft und ursprünglich wegen ihres Sohnes Jan hergekommen ist. „Ich habe gehört, dass es hier Spielzeug gibt“, erzählt die gebürtige Brasilianerin. Sie fand aber nicht nur ein Puzzle für ihren Jan, sondern bemerkte auch, dass die wenigen Helfer offensichtlich mit der vielen Arbeit überfordert waren. Spontan bot sie ihre Hilfe an. „Seitdem komme ich hier nicht mehr weg“, sagt Petersen lachend.

Die Meisten, die zur Kleiderkammer kommen, sind jedoch bedürftig und auf die Unterstützung angewiesen. Vor allem bei ihrem ersten Besuch sind sie dankbar, wenn die redselige Rita versucht, ihnen die Scheu zu nehmen. „Es muss sich doch keiner schämen“, sagt Karel. Jeder könne einmal schlechte Phasen haben. Ihr ist Nun hat sie aber erstmal keine das selbst passiert. Eine Bezie- Zeit mehr, sich zu unterhalten hungstrennung, die Arbeitsstelle und leert den nächsten Beutel verloren – so schnell kann das mit eingetroffener Kleidung auf gehen. „Schrecklich.“ Von einer dem Tisch aus. Groß rumtrödeln? Bekannten wurde sie dann auf Nein, dafür gibt es zu viel zu tun. die Kleiderkammer aufmerksam Bevor die abgegebenen Kleigemacht und hat vorbeige - dungs- und Sachspenden nach schaut. Seit drei Jahren packt sie Größe, Geschlecht und Art in die e nt s p re ch e n selber mit an. Die zwischen- „Wir sind für die große Unter- d e n R e g a l e menschlichen stützung der Wolfsburger sehr gelegt oder auf Kontakte sind dankbar. Aber wir brauchen Kleiderständer ein weiterer dringend mehr ehrenamtliche gehängt werG r u nd: „W i r Helfer, um das Spendenvolu- d e n , m ü s s e n haben ein ge- men überhaupt bewältigen zu sie ausgepackt und begutachwisses Stamm- können“, erklärt Tanja Weiler. tet werden. Gepublikum. Die kommen oft nur vorbei, um zu prüft wird auf größere Schäden reden.“ Oder sie bringen sogar und Sauberkeit. Ladenhüter oder selbstgebackenen Kuchen oder Kleidung, die zu abgewetzt ist, als dass sie jemand kauft – selbst für türkisches Gebäck mit. einen Euro nicht –, kommen nach Während Karel zur Kasse am Ein- Rumänien oder Russland, wo der gang neben der Treppe geht, Bedarf groß ist. Schmutzige Kleilegt ihre Kollegin Anna Paula dung wandert direkt in den Müll. Petersen weiter hinten ein Hemd „Die Sachen zu waschen, können zusammen. Manchmal, so wie wir uns nicht leisten“, erklärt Tanja jetzt, ist auf der gespendeten Weiler vom DRK und fügt an, dass Kleidung ein Etikett mit einem sie schon froh sei, wenn sie mit

den notorisch unterbesetzten Ehrenamtlichen die sauberen Spenden wegsortiert bekommt. Neben Anna Paula Petersen hilft Salona Djemali beim Ordnen der Kleidung. Als eine arabisch aussehende Frau hereinkommt, begrüßt die Tunesierin Djemali sie kurz aber herzlich und kommt zurück zum Sortieren. „Ich übersetze wenn die Menschen fast nur arabisch können.“ Manchen ist das eine große Hilfe. So wie neulich für eine Frau, die aus Syrien geflüchtet ist und ihren Mann zurücklassen musste. „Die war glücklich, ihre Muttersprache sprechen zu können.“ Djemali war gestern bereits hier, von 10.30 bis 17 Uhr. TK

KONTAKTINFO Kleiderkammer DRK Wolfsburg Mitte Walter-Flex-Weg 12, 38446 Wolfsburg Bus: ab ZOB 209, 219 bis Haltestelle Emmausheim Öffnungszeiten Montag 15 - 17 Uhr Dienstag 14 - 16 Uhr Mittwoch 12 - 14 Uhr Donnerstag 10 - 12 Uhr Telefon 0 53  61 -  5 1 01 0

Kleiderkammer Caritas Wolfsburg Antonius-Holling-Weg 8 & 10, 38440 Wolfsburg Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 9 - 12 Uhr Dienstag und Donnerstag 14 - 16 Uhr Telefon 0 53  61 -  89  00  90

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FARBENFROHE PLÄTZE 1

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1 BARBARA MITULLA BAROCKGARTEN AM SCHLOSS WOLFSBURG

JÜRGEN STRAUSS SALZTEICH IM STADTEIL WOHLTBERG

„Der Barockgarten mit seinen ausgefallenen Blumenarrangements und ornamentartigen, verspielten Buchsbaumhecken lädt zum Flanieren und Verweilen in unseren Rokoko-Kostümen ein. Unsere Historische-Frauen-Kostüm-Gruppe besteht seit 2009 und wird von Karin Reiter und mir geleitet. Die erste historische Modenschau stellte zehn berühmte Frauen vor – von Cleopatra über Marie Curie bis Frida Kahlo. Danach beschäftigten wir uns mit dem 18. Jahrhundert, der Zeit der Aufklärung und zugleich der farbenfrohen Mode. Wir schneiderten uns unsere eigenen Rokoko-Kostüme mit Korsett, Reifrock und Kleid, dazu passende Hüte und Pompadours. 2011 fand unter dem Motto „Rokoko-Köstlichkeiten“ im Schloss Wolfsburg ein Rokoko-Fest statt. Unsere Gruppe zeigte Szenen aus dem Leben am Hofe, ergänzt von barocker Musik und Tanz. Ein weiteres Fest wurde zusammen mit dem Schlossmuseum 2014 im Barockgarten gefeiert. Für uns steht fest: Der Barockgarten am Schloss Wolfsburg ist ein besonderes Kleinod, zum Genießen und Entspannen in der Natur.“

„Unter den vielen Orten in Wolfsburg, die ich im Laufe der Jahre in Wolfsburg liebgewonnen habe, ist mir zuallererst der Salzteich eingefallen. Immer herrscht dort buntes Treiben, man kann dort Freunde treffen, oder Leute kennenlernen, die immer gut drauf sind, aber auch seine Ruhe haben in der Natur, z.B. ein Buch lesen, sich sonnen oder Sport treiben. Auch der neue Spielplatz ist ein Magnet und Treffpunkt für Kinder und ihre Eltern, und es ist fröhliches Kinderlachen zu hören! Ich muss dort auch immer wieder vorbei, ob zum Einkaufen oder nach Fallersleben. Dafür, dass er eigentlich in der Stadt liegt, fühlt man sich der Natur dort erstaunlich nah!

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Für dieses Foto bin ich extra nochmal hin, weil ich zuhause gesehen habe, was für ein Farbenspiel sich am Himmel anbahnt und war in nur 5 Minuten dort, um unter anderem diese Aufnahme zu machen!“

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BIRTE NEITZEL FINDLINGE IN HOHENSTEIN

JENS HEIRICH SCHLOSSGARTEN

„Einer meiner (bunten) Lieblingsorte in Wolfsburg ist der Hohenstein. In allen meinen Lebensphasen hat mich dieser Ort positiv begleitet. Mit dem Fahrrad fuhren wir in den 80er/90er Jahren, als ich noch ein Kind/Teenager war, regelmäßig zu der Familie meiner Mutter dorthin. Die großen Steine und das viele Grün bezauberten mich bereits zu dieser Zeit. Manchmal ging ich allein spazieren und kletterte höher, als meine Eltern es mir je erlaubt hätten. Es war auch ein Ort der Ruhe und Entspannung, den ich bereits in sehr jungen Jahren dort fand. Später, als ich schon fast erwachsen war, wurde der zauberhafte Ort meiner Kindheit mein Zuhause. Von meinem Zimmerfenster aus hatte ich einen direkten Blick auf die Parkanlage. In meiner Abi- und Studienzeit spazierte ich dort oft stundenlang umher und gönnte mir meine Lern- und Schreibauszeiten. Meist war ich mit einer Kamera ausgestattet, da es dort bei jeder Jahreszeit etwas zu entdecken gab. Ich genoss diese grüne Oase in Innenstadtnähe in diesen Zeiten besonders. Heute lebe ich nicht mehr dort. Mein Eltern-/Großelternhaus aber gibt es noch und hat noch nichts von seinem Zauber auf mich verloren. Heute bin ich es, die ihre beiden Kleinkinder mit zu ihren Großeltern dorthin nimmt. Es kommen dann all diese alten Erinnerungen in mir hoch, in denen ich, selbst noch ein kleines Kind, eine schöne Zeit dort verleben durfte. Ich wünsche den beiden, dass dieser Ort auch für sie eine gute Bedeutung bekommt und sie positiv prägt, sodass sie in ihren Herzen immer ein Stück Wärme und Zuhause in sich tragen können und der Blick auf das Leben so immer ein Stück bunt bleibt.“

„Zum Thema Wolfsburg bunt fallen mir sofort aus Sicht eines Hobbyfotografen mehrere Lieblingsorte ein. Einer davon ist der Schlossgarten. Idyllisch gelegen und toll angelegt ist er ja zu jeder Jahreszeit ein toller Platz in Wolfsburg. Liegen aber die „goldenen“ Blätter, wie auf dem Foto, auf der Erde, hat dieser Ort etwas magisches – warum kann ich gar nicht so genau sagen. Ich mag ihn einfach ;-)“

MACHEN SIE MIT - LIEBLINGSORTE GESUCHT!* In unserer nächsten Ausgabe nehmen wir Wolfsburg nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren wahr. Im Top-Thema „Wolfsburg klingt“ geht es um Melodien, Klänge oder markante Geräusche aus dem Stadtbild. Sie haben einen Lieblingsort, den sie ganz bewusst akustisch genießen? Dann schreiben Sie an [email protected] oder besuchen Sie uns unter www.deinwolfsburg.de. Wir benötigen ein Foto von Ihnen und Ihrem Lieblingsort zum Thema „Wolfsburg klingt” sowie ein paar Stichpunkte, die uns verraten, was Ihren Tipp für Sie besonders macht. Einsendeschluss ist der 11. Januar 2016. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! *Der Teilnehmer ist für die Richtigkeit seiner Angaben selbst verantwortlich. Er verpflichtet sich, den Herausgeber bei Beschwerden Dritter wegen unter falschem Namen eingereichten Materials von Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen freizustellen.

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GESCHMACKVOLL

Wenn es draußen kälter wird, zieht es viele Menschen zum Backen und Kochen in die eigene Küche. Dann ist es besonders beliebt, Altbewährtes zuzubereiten oder neue Rezepte auszuprobieren. Für alle, die gerne etwas Neues kosten und obendrein noch süße Äpfel mögen, stellen wir passend zur winterlichen Jahreszeit ein leckeres Bratapfelrezept vor. Wer sich mit Freude auch mal bekochen lässt, sollte einen Blick auf die nächsten Seiten werfen. Dort stellen wieder einige Wolfsburger ihre Lieblingslokale vor und erklären, was die jeweiligen Restaurants auszeichnet.

KINDER KOMMT UND RATET,WAS IM OFEN BRATET! Hört, wie´s knallt und zischt. Bald wird er aufgetischt, der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel, der Kapfel, der gelbrote Apfel... So beginnt ein altes Weihnachtsgedicht über eine Süßspeise, die zur kalten Jahreszeit einfach daz u gehö r t – de r B ratapfel. D iese r w i rd m it Mandel n und Rosi nen sow ie Ma r z i pan gefüllt und im Ofen gebacken. Dazu schmeckt am besten eine leckere Vanillesauce. Ein wahres Gedicht, für kleine wie auch große Kinder. Zutaten (für vier Personen) Für die Bratäpfel 4 mittelgroße säuerliche Äpfel (am besten Boskoop) 80g Marzipan 50g gehackte Mandeln 50g Rosinen etwas Apfelsaft Butter 1. 2. 3. 4.

Für die Vanillesauce 200 ml Sahne 200 ml Vollmilch 3 Eigelbe 1 Vanilleschote 2 EL Zucker

Die Äpfel waschen und mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse großzügig entfernen. Marzipan mit den gehackten Mandeln und den Rosinen und eventuell etwas Apfelsaft vermengen. Die Äpfel mit der Masse befüllen, sie kann ruhig etwas aus dem Apfel herausschauen. Die Äpfel in eine feuerfeste Ofenform stellen und auf jeden Apfel einen Stich Butter geben. Bei 200 Grad (Ober- und Unterhitze) ca. 25 Minuten im Ofen braten.

Kinder, lauft schneller, holt einen Teller, holt eine Gabel! Sperrt auf den Schnabel für den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den goldbraunen Apfel! Während die Äpfel im Ofen schmoren, wird die Vanillesauce vorbereitet: 1. Eine Vanilleschote vom Ansatz her längs aufschneiden und das Mark mit der Rückseite eines Messers herauskratzen. 2. Die Sahne und die Hälfte der Milch in einen Topf geben und die Vanilleschote und das Mark hinzufügen. Langsam aufkochen. 3. Eigelbe und die andere Hälfte der Milch verquirlen und mit dem Zucker zur kochenden Vanillemilch geben. Den Topf vom Herd nehmen und alles kräftig aufschlagen. Die Vanilleschote entfernen. Etwas abkühlen lassen und vor dem Servieren nochmals umrühren.

Sie pusten und prusten, sie gucken und schlucken, sie schnalzen und schmecken, sie lecken und schlecken den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den knusprigen Apfel.* *Nach einem bayrischen Volksgut, vermutlich verfasst von Fritz und Emily Kögel

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MEIN LOKAL TIPP Was ein Lieblingslokal ausmacht, definiert jeder anders. Kriterien, die jedoch fast immer eine Rolle spielen, sind die Qualität der Speisen, der Service und natürlich der Preis. Das gilt zweifellos auch für Wolfsburg, zumal es hier viele verschiedene Möglichkeiten gibt, essen zu gehen. Einige Restaurants bieten einen schnellen Mittagstisch für die Pause zwischendurch, andere setzen auf die gediegene Küche zum Abend. Wichtig ist jedoch immer ein stimmiges Konzept, damit die Gäste gerne auch ein zweites Mal kommen.Kommt es sogar öfters vor, kann man meist schon von Lieblingslokalen sprechen – und um die geht es auf diesen Seiten.

IRIS & TAMINO

SUSANNE & STEFAN

INA, MAIK & TIM

EAT WITH HEART

aus Reislingen

DEIN WOLFSBURG · GESCHMACKVOLL · 40

aus Reislingen

Porschestraße 26-30 | 38440 Wolfsburg Inenstadt Telefon 0 53 61 - 890 54 45 | www.eatwithheart.de Öffnungszeiten Montag-Samstag 11.30-15 Uhr und 18-22 Uhr Sonn- und Feiertag 11.30-15 Uhr und 18-21.30 Uhr

HOTEL-RESTAURANT HOFFMANNHAUS

Westerstraße 4 | 38442 Wolfsburg Fallersleben Telefon 0 53 62  - 30 02 | [email protected] www.hoffmannhaus.de Öffnungszeiten täglich 11-14.15 Uhr und 18-21.30 Uhr

RESTAURANT ACHILLION

„Wer auf der Suche nach einem leckeren Burger ist, findet im ‚Eat with Heart’ das passende Angebot. Das moderne Ambiente mit Self-Service ist sehr ansprechend und lädt zum gemütlichen Verweilen ein. Unser Favorit, der BBQ Bacon Burger, wird wie viele weitere Burger Klassiker in Bio Qualität angeboten. Auch die Portionsgröße kann variiert werden, vom Mini-Burger für Kids bis zum großen Burger für den Fleischliebhaber. Sollte man mal keine Lust auf Fleisch haben, steht auch eine Vielfalt an leckeren Salaten und vegetarischen Gerichten auf der Speisekarte. Ein klares ‚Daumen-hoch‘ für dieses Restaurant, unsere Empfehlung: einfach mal ausprobieren."

„Wir gehen seit Jahren gerne im Hoffmannhaus in Fallersleben essen, als Geburtshaus von Hoffmann von Fallersleben wirklich geschichtsträchtig. Uns gefällt die gutbürgerliche Küche, Qualität und Quantität des Essens sind gleichbleibend gut. Für gutes Geld gibt es auch einen Mittagstisch. Auf der Speisekarte findet sich für jeden Geschmack etwas – vor allem aber auch saisonale Spezialitäten. Der Service ist sehr gut: höflich, aber nicht übertrieben freundlich. Und wir können unseren Hund mitbringen, das ist auch super!"

„Hallo, wir gehen sehr gerne ins Achillon in Vorsfelde. Die Räume sind hell und gemütlich, die Bedienung immer freundlich. Am liebsten besuchen wir dienstags oder mittwochs das Restaurant. Da gibt es das griechische Buffet. Hier können wir immer Spezialitäten probieren, die wir uns sonst nicht bestellen würden, ohne sie zu kennen.“

WERDEN AUCH SIE ZUM GASTROTESTER!

*Der Teilnehmer ist für die Richtigkeit seiner Angaben selbst verantwortlich. Er verpflichtet sich, den Herausgeber bei Beschwerden Dritter wegen unter falschem Namen eingereichten Materials von Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen freizustellen.

aus Mörse

Bewerben Sie sich mit Bild für die nächste Ausgabe und stellen Sie uns Ihre Lieblingsrestauration in Wolfsburg unter dem Stichwort „Geschmackvoll“ vor! Einsendeschluss ist der 11. Januar 2016.

Lange Straße 39 | 38448 Wolfsburg Vorsfelde Telefon 0 53 63  - 97 53 48 | www.achillion-vorsfelde.de Öffnungszeiten Di.-Do.: 17-22.30 Uhr, Fr.-Sa.: 12-14.30 Uhr und 17-23.30 Uhr, So: 12-14.00 Uhr und 17-23.00 Uhr Mo: Ruhetag | Sonntag zum Lunch geschlossen

GENIESSEN UND GEWINNEN

Das Schlemmen im Lieblingsrestaurant lohnt sich in diesem Winter gleich doppelt. Wir bieten wieder allen Feinschmeckern die Möglichkeit, im kommenden Heft eine ganz persönliche Gastronomie-Empfehlung auszusprechen. Als besonderes Schmankerl erhalten die drei Gewinner einen tollen Preis fürs Mitmachen. Jeder, der einen von uns gedruckten Restaurant-Tipp eingesendet hat, darf sich einen schicken Wolfsburg-Artikel aussuchen. Zur Auswahl stehen ein T-Shirt (frei wählbar in den Größen M bis XL), ein Wolfsburg-Regenschirm für die nassen Tage, ein trendiger Einkaufsbeutel und eine Tasse mit praktischem Löffelhalter, wahlweise in grün oder blau.

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Wölfe, Pfauen, Brezelfenster: Kunst im Stadtbild gehört so sehr zu Wolfsburg, dass man sie leicht übersieht. Unser Kolumnist Alexander Kales schaut für DEIN WOLFSBURG daher etwas genauer hin. Die allerschlimmsten Alpträume meiner Kindheit handelten von Monstern, Matheklausuren und dem Brandenburger Platz. Dort parkte meine Mutter jedes Mal, ehe sie mich in mein persönliches Reich des Schreckens schickte: die Kieferorthopädie-Praxis von Doktor Krüger. Dieser hatte es sich zur Aufgabe gemacht, meine ohnehin schon mäßigen Chancen auf ein Ja-Kreuzchen auf dem Willst-du-mit-mirgehen-Zettel endgültig zunichte zu machen: mit einer Zahnspange. Denn während die coolen, – Invicta-Rucksäcke statt Scout-Schulranzen tragenden – Mitschüler einen mit ihrem makellosen Lächeln fast blendeten, waren wir Wir-passen-im-Unterricht-immer-auf-Jungs auch noch mit den furchtbarsten Zahnfehlstellungen gestraft, die Mutter Natur hervorbringen kann. So lag ich also irgendwann auf dem mintgrünen Behandlungsstuhl und ließ mir geduldig meine erste, zum Glück herausnehmbare Spange anpassen. Im Regal über mir standen Styroporköpfe, um die sich groteske Metallgestelle wanden. Doktor Krüger konnte also noch ganz anders.

KUNST UND KULTUR Im Herbst und Winter kommt einiges auf Sie zu. Und das im positiven Sinn, denn die Wolfsburger Kunst- und Kulturschaffenden haben wieder viel auf die Beine gestellt. Im November zeigt das Tanzende Theater Wolfsburg in Zusammenarbeit mit dem phaeno eine einzigartige Performance. „Dancing Science“ nimmt Sie dabei mit in die Welt der Elementarteilchen und Moleküle. Am 26. November eröffnet im Schloss Wolfsburg außerdem die Ausstellung „Verborgene Kräfte“ des Kunstvereins Wolfsburg. Hier dreht sich alles um Mysterien, Magie und uralte Geheimnisse – Spannung pur also! Auf der Zielgeraden befinden sich derzeit die Renovierungsarbeiten am Theater Wolfsburg. Wir haben für Sie die einzelnen Bauphasen begleitet und geben einen Ausblick auf die Wiedereröffnung im Januar 2016.

Damals war mir der Brunnen am Brandenburger Platz logischerweise herzlich egal, wenn ich mit leerem Blick meinem zahnmedizinischen Schicksal entgegentrottete. Heute jedoch sehe ich Peter Szaifs „Mutter mit Kind“ mit anderen Augen: halt mit unleeren. Natürlich, der Brunnen aus dem Jahr 1957 ist nicht die Fontana di Trevi mit ihrem charmanten Rahmenprogramm, namentlich drängelnde Asiaten und urigen Restaurants mit teuren (50 Euro), aber erlesenen Drei-Gang-Touristenmenüs (Tüten-Salat, Tiefkühl-Pasta, Großmarkt-Tiramisu). Aber als erstes Kunstwerk im Stadtbild ist er der Startpunkt einer andauernden Serie von Skulpturen, Figuren und Reliefs. Und damit wichtig für Wolfsburg. Allein zehn Werke – davon sechs Brunnen – hat Peter Szaif, Mitbegründer der Künstlergruppe Schloßstraße 8, zu dieser Reihe beigesteuert. Einem Reigen, der einen Gegenpunkt zum Wolfsburg am anderen Kanalufer schuf, einen Gegenpol zu Käfer, Kette und Currywurst. Heinrich Nordhoff holte dazu in den 50ern und 60ern acht bis heute berühmte Ausstellungen nach Wolfsburg, die Werke von Künstlern wie Spitzweg, Beckmann und Nolde zeigten; also die ganz großen Schinken der ganz großen Meister. Doch mit denen war‘s – wie beim Urlaubsflirt – nach einigen aufregenden Wochen wieder vorbei, und

erst die ständig präsenten Arbeiten im Stadtbild erreichten eine Verankerung der Kunst: Werke wie die „Mutter mit Kind“ haben also letztlich mit dafür gesorgt, dass Wolfsburg nicht nur Anhängsel eines Automobil-Werks geblieben, sondern zu einer ernstzunehmenden Kultur-Stadt geworden ist. Doch auch für sich allein ist Peter Szaifs hiesiges Erstlingswerk – gebürtig stammt der Künstler aus Rumänien – eine interessante Erfahrung. Zum einen entdeckt man prototypische Elemente, die in anderen lokalen Outdoor-Kunstwerken weiterentwickelt werden: Da wären zum Beispiel die grobporige Natursteinfassung und die waagerechten Wasserfontänen, die man auch auf dem Rathausplatz wiederfindet; und die beginnende Abstraktion der Darstellung, die sich in späteren Werken Peter Szaifs immer weiter ausprägt. Vor allem aber ist die „Mutter mit Kind“ weit mehr als nur eine Mutter mit Kind – nämlich durchaus auch als Arbeit in einem religiösen Kontext zu interpretieren: Dass und wie sie den Junior auf der linken Schulter trägt, dabei beherzt auf das Wasser zusteuert – das erinnert einen natürlich an die typische Christophorus-Darstellung der christlichen Kunst. Als kleiner Junge fand ich die ganze Geschichte um Christophorus – heute Schutzheiliger der Autofahrer – übrigens immer verdammt undankbar: Ein freiberuflicher Menschen-über-den-reißendenFluss-Träger war ohnehin kein Crassus (der antike Robert Geiss). Dass sich das Jesuskind also auf seinen Schultern auch noch extra schwer machte, erschien mir hochgradig ungerecht. Erst viel später habe ich dann den tieferen Sinn verstanden: Der Mensch wird in seinem Leben andauernd geprüft. Zum Beispiel mit einer Zahnspange …

Alexander Kales beschäftigt sich beruflich mit Text und Gestaltung, ist aber auch in seiner Freizeit gern kreativ.

Die Zusammenarbeit des Tanzenden Theaters Wolfsburg (TTW) mit dem phaeno hat Tradition. Diese Tradition ist älter als das phaeno selbst. Schon zum Richtfest des Zaha-Hadid-Bauwerkes tanzte das TTW auf der einzigartigen Bühne, die das Science Center bietet. Trotzdem ist zum zehnten phaeno-Geburtstag alles anders. Erstmals wagen sich die Akteure an ein Thema, das sich zu diesem Anlass regelrecht aufdrängt: die Naturwissenschaften. Die Phänomene der Natur stellen eine echte Herausforderung dar für das Ensemble, das aus mehr als 40 Tänzern und zwei Schauspielern besteht. Die Produktion kann nur gelingen, wenn sich die Tänzer mit den Naturwissenschaften auseinandersetzen und sich auf sie einlassen. Für die künstlerische Direktorin des TTW bedeutet das Thema eine Rückkehr zu den Anfängen ihres Berufslebens: Sabine Thanner ist Diplom-Tanzpädagogin und gelernte Werkstoffprüferin. Ihr Lieblingsexponat, der kleine „Als Teilchen versuchen wir, die Feuertornado, wird eine Rolle Atomphysik auf die menschliche bei „Dancing Science“ spielen.

Ebene zu bringen.“ Zur Story: Zwei gerade entstandene Teilchen suchen im phaeno gemeinsam nach Antworten auf die Frage, wer sie sind. Dabei entdecken sie die eindrucksvolle Welt der Naturwissenschaften: das Spiel zwischen Licht und Schatten, den Magnetismus und die Welt der Spiegel, das chaotische Pendel, die im Glaskasten eingeschlossene Welle und den gewaltigen Feuertornado.

Cinzia Rizzo

Während die beiden Teilchen „ M at e r i e o d e r A nt i m at e r i e sich und die Welt entdecken, darzustellen ist ein Spiel mit den entkommt die Welle gewis- Bildern, die in den Köpfen der sermaßen dem Glas und rollt Wissenschaftler entstehen.“ auf die Zuschauer zu – ein- Davy Champion drucksvoll dargestellt von den Tänzern des Tanzenden Theaters. „Uns muss es gelingen, die Körper so in Schwung und Rückschwung zu bringen, dass die Bewegung nicht mehr aufhört. Die Welle ist ja ein komplexes Zusammenspiel aus Strömungsverhältnissen – weit mehr, als vom Strand aus sichtbar ist“, sagt Thanner. Die eingesperrte phaeno-Welle zählt deshalb ebenso wie das chaotische Pendel zu den Exponaten, die die Tänzer gemeinsam

PREMIERE Freitag, 6. November 2015, 20 Uhr Weitere Aufführungen Samstag, 7. November 2015, 20 Uhr Freitag, 13. November 2015, 20 Uhr Samstag, 14. November 2015, 20 Uhr Kartenbestellungen unter Telefon 0 53 61 - 2 72 81 29

mit Davy Champion, wissenschaftlicher Mitarbeiter des phaeno, eingehend studiert haben. Bei aller Faszination, die Wissenschaft ausübt: Die beiden Tanzleiterinnen Bettina Paletta und Britta Rollar wollen das Chaos beherrschen. „Der Zuschauer braucht etwas geordnetes, neutralisierendes, damit die Tänzer danach wieder in ein Chaos verfallen können.“ Die Gegensätze – da sind sie wieder. Eine Herausforderung wartet auch auf die Techniker des phaeno und des Tanzenden Theaters, die gemeinsam daran arbeiten, dem Publikum höchsten Genuss zu bescheren. Denn die Gegensätze kommen sogar in der Anordnung der Sitzgelegenheiten zum Ausdruck. Die Zuschauer verfolgen das Geschehen auf der Bühne von zwei Seiten – von links und von rechts. Vor diesem Hintergrund ist besonders die geplante Darstellung von mehrfarbigen Schatten eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch je näher die Premiere rückt, desto klarer wird das Bild dessen, was das Publikum erwartet. Der technische Aufbau inmitten der Ausstellung, die Geschichte, die Dialoge der beiden Teilchen – alle Bestandteile des Gesamtwerkes entwickeln sich kontinuierlich weiter. Das gilt auch für das Ende der Story. „Alles ist möglich. Unser Anspruch ist jedoch, das Thema auf den Punkt zu bringen“, sagt die Schauspielerin und musikalische Leiterin Cinzia Rizzo. BZ

EXPERIMENT MIT OFFENEM AUSGANG Materie oder Antimaterie, Plus oder Minus – das Tanzende Theater Wolfsburg thematisiert zum phaeno-Geburtstag mit „Dancing Science“ weltbewegende Gegensätze.

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VORHANG AUF Eineinhalb Jahre lang war der berühmte Hans-Scharoun-Bau am Klieversberg nicht zugänglich. Jetzt sind die umfangreichen Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Mitte November erhält die Theater-GmbH symbolisch den Schlüssel zurück, wieder bespielt wird das Haus ab dem 24. Januar. Ein Blick auf das Ergebnis zeigt: Das Theater behält seinen Charme – und doch gibt es unzählige Veränderungen, die aber weitgehend hinter den Kulissen verborgen bleiben. Die augenfälligsten Unterschiede finden sich am Eingang: Für die Veranstaltungsplakate wurden Stelen aufgestellt. Der Weg am Theater entlang wird von einer Sitzkante begleitet, angelehnt an Scharouns verworfenen Spiegelteich. Im Kassenbereich ist die linke Wand nach vorn gerückt und völlig neu gestaltet. Damit erfüllt das Theater zwar moderne Kundenwünsche, aber ebenfalls die Vorgaben des Denkmalschutzes. Dieser Kompromiss schwebte ständig über den Entscheidern, und das Architekturbüro Brenne berücksichtigte beide Seiten bestens: „Es ist immer eine Gratwanderung neue Anforderungen mit den denkmalpflegerischen Zielen zu verbinden“, berichtet Heidi Fengel von der Unteren Denk mal schut zbehö rde de r Stadt Wolfsburg. Das war nicht immer einfach. Die Waschbetonplatten am Eingang und die Akustikplatten im Foyer etwa gehören zum Baudenkmal,

MÄRZ 2014 Direkt nach dem Drehbühnenball wird die Drehbühne zur Sanierung demontiert.

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werden aber nicht mehr produziert. Firmen stellten sie letztlich in Sonderanfertigung her. Kompromisse galt es auch im Foyer zu schließen: Das neue Wärmeschutzglas der Fensterfront hat eine leicht andere Farbwirkung. So konnten die Originalfenster energetisch verbessert und trotzdem erhalten werden. Die provisorischen Lampenkränze an den Säulen und die Deckentraversen existieren nicht mehr, stattdessen wurde ein System in die Decke integriert. Statt der Glühlampen sind jetzt extra entwickelte LED-Leuchtmittel verbaut. Neben der Energieeinsparung ist die längere Lebensdauer ein Vorteil: Die Leuchtmittel der Lampen in der hohen Saaldecke sind fortan extrem selten zu wechseln. Auch der Saal scheint wie zuvor auszusehen. Doch bei näherer Betrachtung wirkt die Holzverkleidung nicht mehr weißlich, sondern glänzt satt golden, wie im Urzustand. Die in den Sitzlehnen verbauten Luftauslässe wurden so angepasst, dass es nun keine Strömungsgeräusche mehr gibt und den Gästen keine Luft mehr ins Gesicht oder in den Nacken bläst. Zusätzlich wurden die Bezüge aller 825 Sitze restauriert. Die Bühne erhielt einiges an neuer Technik. Die Seilzüge im 18 Meter hohen Bühnenturm sind jetzt punktgenau einsetzbar, die Bühnenprospekte werden über ein neues Hubpodium ins neue Lager transportiert. Denkmalgerecht saniert wurden auch die Räumlichkeiten des Kostümfundus, der Tischlerei, der Probebühne und

OKTOBER 2014 Industriekletterer seilen sich von der Gebäudedecke auf die Saaldecke ab, um die Ankerpunkte zu kontrollieren und neue Technik zu verbauen.

der Künstlergarderoben.Auffällig ist, was am Bühneneingang geschah: Bislang hatten Verwaltung und Künstler separate Treppen, aber keinen Fahrstuhl. Einem solchen wich jetzt eine der Treppen – nun können die Ensembles ih re mitgebrach ten Garderobencontainer und Waschmaschinen komfortabler in die Garderoben bringen. Gut eingebunden sind die beiden neuen Anbauten an der Theater- Rück seite, die weitgehend im Klieversberg verschwinden. Der erste erfüllt den Gästewunsch nach mehr Damentoiletten, der zweite mit der Löschwasser-Zisterne im Ausmaß des großen Beckens im Badeland die neuen Brandschutzauflagen und den nachgewiesenen Bedarf nach mehr Lagerraum. In all diesen Aktivitäten stecken rund 30 Millionen Euro. Mit seinem Entwurf setzte sich Hans Scharoun 1965 bei einem Architekturwettbewerb durch. Sein Plan sah ein Theater im Stil der organischen Architektur vor, das sich in die Topografie am Klieversberg einfügt und den Übergang zwischen Wiese und Wald besetzt. Spatenstich war im September 1969, doch kam es kurz darauf zu einer Wirtschaftskrise, die zur Verkleinerung des Entwurfes zwang. Der Architekt starb 1972, noch vor der Vollendung seines Baus. Eröffnet wurde das Theater am 5. Oktober 1973 – fast auf den Tag genau 42 Jahre vor Abschluss dieser Sanierung. MB

DREI FRAGEN AN RAINER STEINKAMP

Was empfinden Sie, wenn Sie durch Ihr „neues“ Theater gehen? Eine große Freude, dass die Stadt Wolfsburg, das Land Niedersachsen und die Volkswagen AG es ermöglicht haben, dieses wunderschöne Wolfsburger Scharoun-Theater so umfassend und trotzdem den Denkmalschutz erhaltend zu sanieren und den heutigen Bedürfnissen anzupassen.

Wo sehen Sie für sich die größten Veränderungen? Im theatertechnischen Bereich sind wir auf dem neuesten Stand und haben in Bezug auf Brandschutz und Besuchersicherheit einen Quantensprung gemacht.

Was war für Sie die größte Herausforderung im Zusammenhang mit der Sanierung? Im CongressPark einen Spielplan aufzubauen, der diesem Haus adäquat war und trotzdem dem Besucher als Theater erschien und nicht als CongressPark-Veranstaltung. Und im Theater möglichst viel unterzubringen, was für den laufenden Betrieb ungeheuer notwendig ist, zum Beispiel die LED-Beleuchtung im Saal. MB

INFORMATION Betreiber: Theater der Stadt Wolfsburg GmbH Adresse: Klieverhagen 50, 38440 Wolfsburg Ausweichquartier: CongressPark Wolfsburg Intendant: Rainer Steinkamp (seit 2008) Architekturwettbewerb: 1965 Architekt: Prof. Hans Scharoun, Berlin Spatenstich: 8. September 1969 Eröffnung: 5. Oktober 1973 Sanierungsbeginn: 3. Juni 2014 Schlüsselübergabe: 16. November 2015 Wiederöffnung: 24. Januar 2016 Gebäudefläche neu: 14.657 Quadratmeter Sitzplätze Parkett und Rang: 825

Nach dem Festakt zur Wiedereröffnung am Sonntag, 24. Januar, geht es tags darauf gleich mit dem Programm im Theater weiter. Hier ein Ausblick: Ball im Savoy Operettentheater Salzburg Montag, 25. Januar | 19.30 Uhr Tratsch im Treppenhaus Ohnsorg-Theater Hamburg Dienstag, 26. Januar | 20 Uhr Die Zwerge Mittelalter-FantasySpektakulum Konzertdirektion Landgraf Mittwoch 27. Januar | 19.30 Uhr David und Götz – die Showpianisten: „Mit Herz und Hand“, Harrington Media Hamburg Freitag 5. Februar | 19.30 Uhr Der gesamte Spielplan zum Download unter http://theater.wolfsburg.de

(Quelle: Stadt Wolfsburg)

MÄRZ 2015 Experten restaurieren im zwischenzeitlich leeren Zuschauerraum das Akustiksegel.

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PROGRAMMAUSBLICK

JUNI 2015 Die Glasfassade im Foyer wird erneuert.

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JULI 2015 Mitarbeiter der Lebenshilfe arbeiten das originale Mobiliar der Cafeteria und Künstlergarderoben auf.

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KUNST UND KULTUR TERMINE 27. SEPTEMBER31. JANUAR 2016 AUSSTELLUNG DARK MIRROR. LATEINAMERIKANISCHE KUNST SEIT 1968 KUNSTMUSEUM

4.-30. NOVEMBER LESETAGE MIT SIEBEN KÜNSTLERN IN VERSCHIEDENEN LOCATIONS, www.hallenbad. de/besonderes/lesetage

15. NOVEMBER28. MÄRZ 2016 JEPPE HEIN. THIS WAY AUSSTELLUNG KUNSTMUSEUM

Der Kunstverein schließt vom 26. November bis zum 7. Februar seinen Kanon „Wissen ist Lust“ in doppeltem Sinne fantastisch ab: Die Ausstellung „Verborgene Kräfte“ bringt die Kultur des Phantastischen und Mysterien der Wirklichkeit zusammen. Freitagabende waren früher Star-Trek-Abende. Captain Janeway suchte einen Weg nach Hause – und vor dem Fernseher fieberte man mit. Damals, so um das Jahr 2000 herum, stand die Science Fiction im Zenit: Kabel 1 bestand quasi komplett aus Star Trek; dann waren da noch Star Gate oder Gene Roddenberry’s Andromeda, für das allein 110 Folgen produziert wurden – und die heute als Lückenfüller auf RTL 2 („Berlin Tag und Nacht“) laufen. Denn die besseren Zeiten – und Sender – gehören längst anderen: Vampiren, Werwölfen, Hexen. Sie und die Fantasy haben die Science Fiction in die Tiefen des TV-Kosmos verbannt. Diese Entwicklung ist keineswegs rein zufällig, sondern Reaktion auf den gesellschaftlichen und technologischen Wandel: Science Fiction ist die Skalierung unserer Realität auf zumeist nachgelagerte Zeiträume, naturwissenschaftliche Gesetze behalten ihre uns beschränkende Gültigkeit. Die Fantasy dagegen ist keineswegs an die Reglements der Wirklichkeit gebunden: In einer Welt, in der fast alles erforscht und erklärt und die trotzdem so komplex und undurchschaubar wie nie ist, ist das eine gleichermaßen anregende wie tröstliche Vorstellung, dass es Kräfte im Hier und Jetzt gibt, die sich nüchterner Logik entziehen, die uns mit ihrer Rätselhaftigkeit neu herausfordern. Verborgene Kräfte eben. „Verborgene Kräfte“ – so heißt dann auch die kommende Ausstellung im Kunstverein, welche die Reihe „Wissen ist Lust“

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20.-21. NOVEMBER abschließt. Sie beleuchtet mit verschiedenen künstlerischen Arbeiten das Themenumfeld der Fantasy in weitgefasstem Sinne. Mit ihrem Fokus auf Esoterik, Okkultismus und Vampirismus, aber auch Spiritualität ist sie im Kanon vielleicht die Schau, die dem Zeitgeist am nächsten kommt. Den Auftakt zu ihm machte im Februar mit „Crime Art“ ein kunstgewordener Kriminalroman, der genretypische Fragen aufwirft. Darauf folgte eine Einzelausstellung von Elisabeth Stumpf, die sich mit Mysterien und Magie auseinandersetzte und im September von einer Inszenierung zu Verschwörungstheorien abgelöst wurde. Jetzt also der Abschluss von „Wissen ist Lust“, mit einem weiteren Aspekt jenseits des Lehrbuchs, jenseits des Schwarz-Weiß von faktisch Richtigem und faktisch Falschem. Denn dass sich daraus endgültige Erkenntnis gewinnen lässt, ist als Annahme fehlerhaft:

„Je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß“, beschreibt Justin Hoffmann, Leiter des Kunstvereins und Kurator der Ausstellung. Und: Man stößt auf immer mehr, das im wahrsten Wortsinn unbeschreiblich ist. Genau diese Leerstelle füllen Gurus, Schamanen und Geisterjäger mit ganz eigenen Erklärungsmodellen und Interpretationssystemen. Mit ihnen beschäftigen sich die teilnehmenden Künstler. Jeremy Shaw etwa zeigt in einer Videoinstallation, wie sich Mitglieder der Glaubensgemeinschaft „The Quickeners“ in religiöse Ekstase bringen und anschließend so schnell sprechen, dass für Außenstehende ein Verstehen nahezu unmöglich wird; ihre Spiritualität erschließt ihnen also ganz neue, fast übermenschliche Fähigkeiten. Übermenschen

KUNST & LICHT FREITAG 14-21 UHR SAMSTAG 9-13 UHR ALTSTADT FALLERSLEBEN

25. NOVEMBER anderer Art zeigt Martin Schmidl: Der Künstler hat Werbeplakate von Wunderheilern, Druiden und Metaphysikern arrangiert, die einerseits eine erstaunlich durchgängige, bis zum gleichen selig-entrückten Lächeln reichende Gestaltungsrichtlinie dokumentieren; die zum anderen aber auch den schmalen Grat von naturwissenschaftlich Möglichem und esoterisch Verqueren illustrieren. Erleben können die Besucher diesen Reigen übrigens auf zwei Wellnessliegen – mit passender Meditationsmusik. Ganz und gar nicht entspannend sind dagegen die Arbeiten von Adriana Molder und Mira Amadea Vasconcelos. Die eine ist besonders durch Porträts bekannt, die mal unnahbar-mystisch wirken und mal – wie „Bright Eyes – Black Face – Twisted Mouth“ – geradewegs erschreckend; mit zunehmender Betrachtungsdauer verblasst das Menschliche und regelrecht teuflische Fratzen treten hervor. Die andere vereint für ihren Film „Sleepwalker“ die typische Dramaturgie und Perspektiven des Horrorfilms mit einer ganz eigenen visuellen Ästhetik. Eine klare Position zum Esoterischen, Spirituellen und Paranormalen lässt sich dabei aus keiner der Arbeiten ableiten. Sie beleuchten, aber sie bewerten nicht; sie inszenieren, aber sie kritisieren nicht. Das ist angenehm, weil es dem Betrachter erlaubt, seine eigene Position zu finden; also an Geisterhaftes zu glauben oder nicht, auf verborgene Heilkräfte zu hoffen oder nicht, in höhere Mächte zu vertrauen oder nicht. „Vieles erscheint uns albern und kurios, aber genauso gibt es für vieles keine klare Erklärung“, erläutert Justin Hoffmann. Genau das macht den Reiz des Phantastischen aus. Und den der Ausstellung. AK

PREISVERLEIHUNG WOLFSBURG AWARD 19 UHR | PHAENO

10.-11. DEZEMBER SPEZIALITÄT MORD – KRIMIABEND WOLFSBURGER FIGURENTHEATER COMPAGNIE DONNERSTAG | 19.30 UHR FREITAG | 20 UHR

25. DEZEMBER MUSIKGOTTESDIENST 18 UHR | CHRISTUSKIRCHE

27. JANUAR 2016 DIE ZWERGE – MUSICAL 19.30 UHR THEATER WOLFSBURG

31. JANUAR 2016 PETER PAN – DAS MUSICAL 15 UHR | CONGRESSPARK

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BITTE, BITTE MEHR DAVON!

BEWEGT Die sportliche Seite Wolfsburgs steht wieder im Fokus unserer Rubrik BEWEGT. Beim Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg haben wir für Sie einmal hinter die Kulissen geschaut und viel Interessantes aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen erfahren. Dass sich die jüngsten Wolfsburger aber nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf dem Eis wohlfühlen, beweist die Eishockeyschule des EHC. Hier lernen Kinder von klein auf das Schlittschuhlaufen. Deutlich wärmer als in der Eis-Arena wird es im gegenüberliegenden Badeland. Für alle Sauna-Freunde

ist dort ein neuer, eigens für das Wolfsburger Badeland kreierter Aufguss geplant. Ins Schwitzen kommen viele Wolfsburger aber auch im Freien, denn am 31. Dezember findet wieder der Silvesterlauf statt. Wir haben mit den Organisatoren gesprochen und nachgefragt, vor welchen Herausforderungen die Athleten in dieser Jahreszeit stehen. Fit halten kann man sich natürlich auch in den eigenen vier Wänden. Deshalb haben wir uns vom MTV Hattorf nützliche Tipps zum Bauchmuskeltraining geben lassen.

Erst kürzlich habe ich sie mir noch mal angeschaut: Die Handyvideos aus dem Berliner Olympia stadion. Und die vom Tag darauf. Ich hatte das Glück, auf dem Kameraturm am Rathausplatz zu stehen. Unter mir das grün-weiße Meer, die Tanzkünste von Bas Dost, die Sprechchöre für Kevin de Bruyne, der goldene Pokal, abgestellt an der Spitze des Bühnenlaufstegs. Wie ein symbolischer Akt der Mannschaft: „Seht her, der ist für euch.“ Tja, und wie das dann halt so ist, kam bei mir und wahrscheinlich auch bei ganz vielen anderen VfL-Anhängern folgendes Gefühl auf: Ich will mehr davon! Ich will mehr Pokale! Ich will mehr Schale! Ich will ein noch größeres Menschenmeer auf dem Rathausplatz! Ich will noch mehr Konfetti nach einem Supercup-Sieg gegen die Bayern! Ich will, dass der Fußballer des Jahres wieder aus Wolfsburg kommt! Ich will, dass der Trainer des Jahres wieder aus Wolfsburg kommt! Ich will, dass die Mannschaft weiter geilen Fußball spielt! Ich will mehr Respekt von den anderen, der ja offenbar nur durch Erfolge zu bekommen ist. Ich will mehr! Bin ich zu vermessen? Bin ich zu gierig? Meiner kleinen Tochter versuche ich gerade das „Ich will“ abzugewöhnen und in ein „Ich möchte“ zu transformieren. Auch das ist nicht so leicht. Genau wie das, was in dieser Saison als Aufgabe vor dem VfL liegt. Die WAZ titelte neulich „Kaum noch Luft nach oben“ und meinte damit natürlich in erster Linie, dass es schwierig werden könnte, nach Vizemeisterschaft und Pokal ergebnistechnisch noch eins d rauf zuset zen. Kla r, als

Wolfsburger hat man den Realismus ja meistens bereits in der Muttermilch. In Köln hätten wir die Champions League-Plätze im Geiste schon vor der Saison wieder gebucht. Insofern ist es natürlich schwer, das Ganze noch zu toppen. Dennoch wage ich eine kleine Form des Widerspruchs. Die „Luft nach oben“ liegt meiner Meinung nach in der Reaktion auf die Erfolge. Ich bin gespannt, wie Mannschaft, Verein, Fans, Stadt oder auch Volkswagen das alles im positiven Sinn „verkraften“. Erinnern wir uns an die Jahre nach der Meisterschaft, als das Team fast schon wie von einer Krankheit befallen war. „Morbus Wolfsburg“, medizinischer Fachbegriff für: „sich auf Er folgen zu schnell auszuruhen“. Ex-Manager Dieter Hoeneß sprach damals von der „Komfortzone“ für die Spieler, die sich beim VfL aufgetan hatte. Gemeint waren: Ruhiges Umfeld, anständige Bezahlung für ein bisschen Fußball und geringer Ansporn für bessere Leistungen. Hängematten-Mentalität. Ich würde lügen, wenn ich aufgrund der negativen Erfahrung von damals sagen würde, ich hätte gar keine Zweifel, dass so etwas nicht wieder passieren könne. Aber mit jedem Spieltag mehr werden die Zweifel mit Sicherheit kleiner. Letztendlich ist es nur ein klitzekleines Gefühl in der Magengegend. So wie man plötzlich zweifelt, ob man vor der langen Autofahrt Zuhause doch den Herd ausgemacht hat, dabei hat man ihn ja drei Mal kontrolliert. Die „Luft nach oben“ besteht also im Wesentlichen da r in, Konstanz reinzubringen. Für die

Fans von Blau und Gelb: Damit ist nicht die Stadt am Bodensee gemeint. Das Schöne: Genau dies mit der Konstanz scheint schon zu passieren - und zwar auf allen Ebenen. Wenn wir einen starken Spieler wie de Bruyne abgeben, kommt halt ein Julian Draxler. Wir sind Bestandteil der Champions League, und so soll es auch bleiben. Alles unter dem Motto, das marketingtechnisch sehr schön zukunftsgewandt formuliert ist: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende.“ Dabei gilt es, auch demütig und sympathisch zu agieren. Klaus Allofs betont es, Dieter Hecking betont es. Francisco Garcia Sanz betont es. Konstanz. Bestätigung der Leistung. Weiter zur absoluten Spitze gehören. Das betonen auch die Spieler, und ich glaube ihnen. Warum? Weil ich ihnen nach dem Pokalsieg beim Empfang im Rathaus in die Augen blicken konnte. Und auch wenn die Augenfarbe bei einigen mit „blutunterlaufen“ noch geschmeichelt war, konnte ich damals erkennen: Denen geht es so wie mir – die wollen auch mehr! Noch viel mehr.

Lars M. Vollmering

Knoche, Arnold, Seguin. Sie alle sind jedem VfL-Fan bekannt. Sehr unterschiedliche Spielertypen, die jedoch eine Gemeinsamkeit haben: Alle durchliefen die Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg und sind jetzt in Deutschlands höchster Spielklasse aktiv – der Traum eines jeden Fußballers. Dass der Weg dorthin recht steinig ist und viel Fleiß erfordert, wissen die meisten. Doch wie sieht der Alltag tatsächlich aus? Wir haben für Sie das Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg besucht und einmal nachgefragt. Es ist noch früh, wenn Fabian Wohlgemuth sein Büro betritt. Der 36-Jährige ist beim VfL Wolfsburg Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ). Seit über vier Jahren ist er bereits in dieser Funktion tätig und bildet mit seinem Team die Schnittstelle zwischen Nachwuchs- und Profibereich. Seine Arbeit beschreibt Wohlgemuth als äußerst abwechslungsreich. Das ist sie auch, schließlich koordiniert er zahlreiche Kinder und Jugendliche in den jeweiligen Spielklassen. Insgesamt neun Teams sind im Nachwuchsleistungszentrum für den VfL Wolfsburg aktiv, angefangen bei der U10 bis hin zu der U19:

„In den vergangenen Jahren gab es eine rasante Entwicklung im Nachwuchsbereich“, erklärt Wohlgemuth. Die Grundlage dafür legte der DFB mit einer Vorgabe aus dem Jahr 2003. In einem Katalog wurde erstmals festgeschrieben, wie die

Nachwuchsausbildung im deutschen Profifußball auszusehen hat. Das Schriftstück erläutert penibel, was die Vereine in ihren jeweiligen Leistungszentren umzusetzen haben. Die Lizenzen der zahlreichen Betreuer sind dabei genauso von Bedeutung wie die Anzahl und Größe der Plätze. Beim VfL Wolfsburg wurde daraufhin das NLZ am Berliner Ring errichtet, welches 2007 feierlich eröffnet wurde. Besonders das Internat spielt in den Planungen der Verantwortlichen eine große Rolle, denn mit der Unterbringung direkt vor Ort kann man die positive Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden optimal fördern. Derzeit bewohnen 27 junge Fußballer das Internat, was eine volle Auslastung bedeutet. Wer dort nicht untergebracht ist, wohnt im Umkreis, entweder noch bei den Eltern oder in Wohngemeinschaften. Von dort werden die Spieler von den ein Dutzend Kraftfahrern des NLZ zum Training abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Insgesamt 24 Festangestellte gehören zum Team von Fabian Wohlgemuth. Mit den zusätzlichen Kräften sind aktuell rund 86 Personen beim NLZ beschäftigt. „Das sehr gute Zusammenwirken aller ist die Basis für unseren Erfolg“, freut sich Wohlgemuth über sein eingespieltes Team. Dieses ist nötig, um dem Nachwuchs bestmöglich zur Seite zu stehen und die Rahmenbedingungen für die Förderung der jungen Wölfe zu schaffen. Ein großes Augenmerk wird vor allem auf das Verhältnis von Sport und Schule gerichtet. Die pädagogische Ausbildung ist wichtig, denn nicht jeder schafft den Sprung in den Profibereich. Das wissen auch die Verantwortlichen und so wird den Jugendlichen nicht nur eine

SCHON GEWUSST?

Der 17-jährige Philip Menzel ist einer von vielen Nachwuchsspielern beim VfL Wolfsburg. Sein Tagesablauf ist klar strukturiert. Hier im Gespräch mit Zentrums-Leiter Fabian Wohlgemuth (1), dem pädagogischen Mitarbeiter Sebastian Pede (2) oder beim Spielen am Kickertisch (3).

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Für die Kinder und Jugendlichen des Nachwuchsleistungszentrums besteht die Möglichkeit, die Eichendorffschule Wolfsburg, nur wenige Meter von den Sportstätten und dem Internat entfernt, zu besuchen. Die Eichendorffschule wurde 2009 mit dem DFB-Titel „Eliteschule des Fußballs“ zertifiziert und bietet beste Bedingungen zur Koordinierung der sportlichen und schulischen Anforderungen.

hervorragende fußballerische Ausbildung, sondern auch eine ganz individuelle pädagogische Betreuung angeboten. Sebastian Pede ist im NLZ für das Unterrichtsfach Mathematik zuständig:

„Wir sorgen für die Balance zwischen Schule und Sport. Fallen irgendwo Leistungen ab, schauen wir ganz genau hin und passen den Lehr- bzw. Trainingsplan entsprechend an“, erklärt Pede, der mit seinen Kollegen ständiger Ansprechpartner für die Junioren ist. Wie wichtig jedoch vor allem das eigene tagtägliche Engagement der Jugendlichen ist, zeigt das Beispiel von Maximilian Arnold. Der 21-Jährige gehört mittlerweile zum Profikader des VfL, hat sich diesen Erfolg jedoch hart erarbeitet. „Maxi ist ein hervorragendes Beispiel für unsere konsequente und nachhaltige Nachwuchsarbeit, die einer ganzheitlichen Philosophie und klaren Werten folgt“, sagt VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. Auch Wohlgemuth erzählt von Arnolds Bereitschaft an Grenzen zu gehen, vom Einsatz auf und neben dem Platz, der ihm unter den jüngeren Spielern eine Vorbildfunktion eingebracht hat. Und obwohl er bereits frühzeitig bei den Profis mittrainieren durfte, ging er vorher pünktlich um 7 Uhr zur Schule, um auch dort seine Leistung zu bringen. Eine ähnliche Karriere hat Philip Menzel noch vor sich. 1998 geboren, verbrachte er seine Jugend bei Holstein Kiel, ehe er im Sommer 2014 zum VfL Wolfsburg wechselte. Die guten Sportler-Gene scheinen ihm in die Wiege gelegt. Sein Vater war erfolgreicher Handballspieler beim THW Kiel. Philip Menzel entschied sich für Fußball, genauer gesagt für die Position des Torwartes, und das macht er richtig gut. Der 17-Jährige gehört bereits zum festen Kader des U19-Teams. Als großes Vorbild kommt bei ihm wie aus der Pistole geschossen: „Manuel Neuer“. Um seine Ziele zu erreichen, muss er weiterhin viel Willenskraft, Disziplin, Durchhaltevermögen und Eigenverantwortlichkeit zeigen. Das sind im Übrigen die vier Tugenden, die das Nachwuchsleistungszentrum von seinen jungen Spielern fordert, auf und neben dem Platz. AS

Ob im Training, beim Aufwärmen oder im Spiel: Immer stehen den Nachwuchsspielern Experten mit Rat und Tat zur Seite. Dabei achten die Übungsleiter nicht nur auf die körperliche Fitness, sondern auch auf eine gute mentale Verfassung.

Viele helfende Hände sind notwendig, um jeden Tag optimale Bedingungen zu haben. KarlHeinz Halfar stellt als Zeugwart sicher, dass alle Sportler stets in frischer Kleidung spielen und trainieren können. Für die richtige Ernährung sorgen Chefkoch Marcus Baars und sein Küchenteam.

INFORMATIONEN ZUM NACHWUCHSLEISTUNGSZENTRUM Anschrift Berliner Ring 45, 38440 Wolfsburg Telefon 0 53 61 - 8 51 76 11

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MEHR ALS HEISSE LUFT Sie duften nach Johannisbeeren, Orangen oder Rosenholz, befreien die Atemwege und entspannen. Die Rede ist von Aufgüssen. Abends um halb Acht im Badeland: Die Finnische Doppelsauna füllt sich zusehends. Trotz der beachtlichen 90 Grad, die das Thermometer anzeigt, rücken die Gäste zusammen. Wieder geht die Tür auf und Stefanie Fügner tritt herein – leicht geschürzt und mit Eimer, Handtuch und diversem anderen Zubehör ausgerüstet: Zeit für einen Aufguss. Während die Saunameisterin erklärt, welchen Aufguss sie zelebrieren wird, strömt frische Luft in den heißen Raum. Jeder andere würde ermahnt, die Türe zu schließen, doch bei Stefanie Fügner ist die offene Tür Strategie. „Kalte Luft erwärmt sich viel schneller als warme. Und: Je kälter die Luft, desto besser verteilen sich die ätherischen Öle“, sagt Betriebsleiter Torsten Krier. Jetzt ist der Badeland-Spezial-Aufguss geplant, den Stefanie Fügner eigens für die Wolfsburger kreiert hat. Die deutsche Vizemeisterin in Sachen Aufguss kennt ihre Klientel ganz genau. Seit neun Jahren arbeitet sie im Badeland. Erst kurz bevor der Aufguss zum Einsatz kommt, entscheidet sie über dessen Stärke.

BESONDERE TAGE IN DER SAUNALANDSCHAFT Wellnesstag: Jeden 2. Samstag und jeden 4. Donnerstag eines Monats im Silentium-Bereich; mit Genießer-Aufguss inkl. Peeling, Wenik-Aufguss in der Banja-Sauna, Rasul-Anwendung und mehr. Mitternachtssauna: B i s Ma i j eden 1. F reitag i m Monat – saunieren bis in die Nacht hinein. Babysauna: Jeden Mittwochmorgen, für Eltern mit ihren Kindern im Alter von fünf Monaten bis drei Jahren, nur im Zusammenhang mit Baby-Schwimmen. Anmeldungen unter: 0 53 61 - 89 00 - 0 oder per E-Mail [email protected]

Torsten Krier fügt noch hinzu, dass Frauen eher die ruhigen, weniger kräftigen Aufgüsse bevorzugen. Dann legt Stefanie Fügner los, jedoch nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass jeder die Sauna verlassen darf, wann es beliebt. Vorbei die Zeit, als es verpönt war, während des Rituals zu gehen. Das gute Gefühl steht heute im Vordergrund, es hat den sportlichen Gedanken abgelöst. Die Saunameisterin träufelt etwas ätherisches Öl in die Schöpfkelle mit Wasser und gießt die Mischung langsam über die heißen Steine. Es brodelt und zischt, wohlriechender Dampf steigt auf. Mit Wasser aus dem Eimer verstärkt Stefanie Fügner den Effekt. Eine frische, leichte Kräuternote beginnt den Raum zu füllen. Mit dem Handtuch wedelt Fügner gekonnt, bis der angenehm duftende Dampf in alle Nasen steigt. Welche Zutaten nutzt sie zur Zubereitung der wohltuenden Wolfsburger Mischung? Stefanie Fügner lächelt. Pfefferminze und japanische Heilkräuter seien drin. Mehr verrät sie nicht. Die Zutaten ihrer einzigartigen Kreation bleiben ihr Geheimnis. BZ

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EISHOCKEYSCHULE BEI DEN YOUNG GRIZZLYS Zügig und gekonnt gleiten die Jugendlichen beim Training über das Eis. Man sieht ihnen auf den ersten Blick an, dass sie schon einige Zeit beim Eishockey dabei sind. Doch angefangen hat bekanntlich jeder einmal klein und deshalb gibt es bei den Grizzlys Wolfsburg auch eine Eishockeyschule für die Jüngsten. Nachwuchs kann werden, wer über vier Jahre jung ist und sich gern bewegt. Mädchen wie Jungen erlernen in den Trainings erst einmal das Fortbewegen auf dem Eis. Dabei unterstützen Lauflernhilfen, die wie gleitende Rollatoren auf dem Eis Halt und damit Sicherheit bieten. Schlittschuhlaufen ist nicht für jedes Kind ein einfaches Unterfangen. Damit die Kids aber nicht die Lust und die Eltern nicht die Geduld verlieren, haben sie einen Monat Zeit, bei einem kostenlosen „Schnupperkurs“ Spaß an der rutschigen Angelegenheit zu entwickeln. „Die meisten bleiben dabei“, weiß Roland Flöss. Er ist fest angestellter Nachwuchstrainer der 4- bis 18-Jährigen im Verein. Einst Profi-Eishockeyspieler hat er seinen Sport zum Beruf gemacht. Der gebürtige Bayer lebt nun seit einigen Jahren sehr gern in Wolfsburg, denn „wo ich Eishockey spielen, Kindern den Sport nahebringen kann und auch noch eine super Halle zur Verfügung habe, da fühle ich mich wohl.“ Einen Wunsch hat er allerdings noch: 365 Tage Eis in der EisArena. Die Kids werden bei den Grizzlys in sechs Abteilungen je nach Alter trainiert – angefangen bei den Bambinis über die Kleinschüler bis zur Jugend flitzen sie acht Monate im Jahr übers Eis, und in der restlichen Zeit wird „trocken“ trainiert. Hierbei geht es um das Erhalten der Kondition, die in der Hallenzeit in vielen Stunden Training aufgebaut wurde, und nicht zuletzt um die Sozialkontakte. Den Vorteil des Mannschaftssports Eishockey sieht der ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins und Geschäftsführer der GmbH, Rainer Schumacher, über die sportliche Betätigung hinaus in der Vermittlung

von Werten: Die Kinder erlernen soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme und Fairness. Durch das gemeinsame Training sowie Heim- und Auswärtsspiele wird auch das Gemeinschaftsgefühl Ist für die „Jüngsten“ gefördert. Die Eltern sind die Saison verantwortlich: über miteingebunden, übernehmen Roland Flöss Fahrdienste, produzieren schüsselweise klein geschnittenes Obst und genießen das beruhigende Gefühl, ihre Sprösslinge kompetent betreut und liebevoll unterstützt zu wissen. Darüber hinaus entstehen auch Freundschaften untereinander. Manche Eltern fragen sich vor der Entscheidung, ihr Kind in den Verein zu schicken, ob hohe Kosten auf sie zukommen, und nicht zuletzt, ob dieser schnelle Sport nicht gefährlich sei. Für beide Fragen kann Entwarnung gegeben werden. Die Ausrüstung inklusive Schlittschuhen kann anfangs ausgeliehen werden. Später, wenn die gekaufte Ausrüstung zu klein wird, findet sie reißenden Absatz bei der nächsten Generation von kleinen Eishockeyspielern. Und gefährlich? „Aber welche Sportart hat schon solch eine Schutzkleidung zu bieten: Helm, Knie- und Armschützer“, beruhigt Roland Flöss. BM

ÖFFNUNGSZEITEN DER GESCHÄFTSSTELLE IN DER EISARENA donnerstags 15-17 Uhr

TRAININGSZEITEN Bambini Beginners (fortgeschrittene Kinder) samstags 10.15-11.15 Uhr mittwochs 14.45-15.45 Uhr Kinder ohne Ausrüstung und (neue) Interessenten im Schnuppertraining samstags 11-12 Uhr

ANSPRECHPARTNER Diana Arnreich-Lindner Carsten Lindner Lena und Michael Schulze Trainer Roland Flöss

KONTAKT EHC Grizzly Adams Wolfsburg 1992 e. V. Allerpark 5, 38448 Wolfsburg Telefon 0 53 61 - 81 02 26 E-Mail [email protected] E-Mail Eishockeyschule eishockeyschule@ ehc-nachwuchs.de www.ehc-nachwuchs.de

AUSRÜSTUNG Im Schnuppertraining keine komplette Ausrüstung erforderlich Am Anfang erforderlich: Schlittschuhe (falls vorhanden, sonst leihbar), warme Kleidung, feste Handschuhe, Fahrradhelm

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SILVESTERLAUF AM ALLERSEE Der Winter ist kaum eine Woche alt, da treffen sich am 31. Dezember mehr als 200 hartgesottene Menschen am Allersee, um ihn beim Silvesterlauf zu umrunden. In diesem Jahr findet das Event bereits zum 38. Mal statt, seit 2009 veranstaltet vom A.S.P. Apulia Wolfsburg. Die Sportler hatten in den vergangenen Jahren mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen, mussten dabei Neuschnee und Glätte trotzen. An Silvester bis zu zehn Kilometer laufen zu wollen, klingt wie ein wagemutiges Vorhaben. Doch, so Leichtathletik-Spartenleiter Hans-Günther Wolff, „es lässt sich im Winter manchmal besser laufen als im Sommer bei Hitze.“ Wolff und Vereins-Vorsitzender Angelo De Mitri hatten in ihrer Zeit als Organisatoren des Silvesterlaufs schon einige schwierige Witterungsbedingungen zu meistern. Als sie den Lauf 2009 übernahmen, ließen sie ihn von der Markthalle aus den Kanal entlang führen. Doch da es plötzlich heftig schneite, irrte sich der Streckenposten für den Wendepunkt

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in seiner Position: „So kamen wir nur auf siebeneinhalb Kilometer statt zehn“, berichtet Wolff. „Auch im Jahr darauf hat es furchtbar geschneit“, erinnert sich De Mitri. Start war das Fitnessstudio V8 in Fallersleben, und auch dieses Mal gab es Probleme, die Streckenposten aufzustellen: „Wir wollten am Tag davor bestimmen, wo die Leute stehen und haben im Schnee den Überblick verloren.“ 2014 hatten die Organisatoren dann deutlich mehr Glück, es war bisweilen sogar frühlingshaft mild. Das führte dazu, dass sie den Teilnehmerrekord aufstellten: Mehr als 237 Läufer hat es beim Silvesterlauf noch nie gegeben. „Ich würde mich freuen, wenn wir diese Zahl nochmal toppen könnten“, hofft Wolff auf einen regen Zuspruch in diesem Jahr. Ins Leben rief diesen Wettbewerb seinerzeit Werner Westphal, der ihn bis zu seinem Tod 2007 fast jedes Mal und fast immer am Porschestadion ausrichtete. Ihm zu Ehren heißt die Aktion deshalb jetzt auch „Werner Westphal Silvesterlauf“. Wolff und De Mitri können über die Zeit unter Westphal gar nicht so viel berichten,

weil der Gründer kaum Daten, Ergebnislisten und Berichte hinterließ. Sie haben jedoch bereits ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dem winterlichen Lauf gemacht. Und eines steht für sie fest: Niedrige Temperaturen halten die Läufer meist nicht vom Sport ab. Das Laufen sei bei null Grad angenehmer als bei heißen Temperaturen, und außerdem habe sich die Funktionskleidung spürbar verbessert. „Der Winter erschwert das Lauftraining eher mit Dunkelheit“, sagt Wolff. Auch dafür gibt es Lösungen: „Der Klieversberg ist beleuchtet.“ Auch tragen viele Sportler heute Stirnlampen. Profis beginnen ihr Training aber ohnehin im Winter: „Da wird die Basis für den Sommer gelegt.“

INFORMATION Start für den 38. Silvesterlauf ist um 11 Uhr am Ruderheim am Allersee. Es gibt zwei Strecken, vier und zehn Kilometer. Der A.S.P. Apulia erhält Unterstützung vom Wolfsburger Ruderclub und dem Laufcup Wolfsburg - Gifhorn. Infos und Anmeldungen: www.auf-dem-laufenden.com

Zwar tummeln sich ehrgeizige Sportler unter den Silvesterlaufteilnehmern, aber De Mitri stellt fest: „Es ist ein Familienfest geworden.“ Viele nutzen den Lauf als Jahresabschluss vor der Feier, manche laufen sonst gar nicht. Letztes Mal war ein Paar mit Kinderwagen dabei, einmal eine Frauengruppe mit Hund. Das Publikum ist bunt gemischt und das freut die Organisatoren. MB

Beide Gruppen (4 und 10 km) beginnen am südlichen Allerseeufer und laufen um das AOK-Stadion herum. Danach geht es zurück zum See und am nördlichen Ufer entlang. Einmal den See umrundet, ist der Lauf über die 4 km-Distanz beendet. Für die 10 km-Läufer stehen dann noch zwei Runden direkt um den See herum auf dem Programm.

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BAUCHGYMNASTIK GRUNDPOSITION (DES BECKENS)

Ingo Matthes

HINWEIS: „Hohlkreuzhaltung“ des Beckens

bei allen Übungen vermeiden.

ZIEL: Kräftigung der Bauch- und seitlichen

Rumpfmuskulatur zur Stabilisierung der Wirbelsäule.

1.

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3.

4.

Rückenlage, Beine beugen und Füße flach auf den Boden stellen. Arme liegen neben dem Oberkörper.

Becken ganz leicht nach hinten kippen, unteren Rücken sehr nah am Boden halten.

Atmen Sie tief ein und mit dem Ausatmen spannen Sie I h re Bauch- und die Gesäßmuskeln an.

Anspannung bestehen lassen und normal weiter atmen. Die Kombination aus „unterer Rücken am Boden“ und „Anspannung von Bauch und Gesäß bestehen lassen“ bildet die Grundposition.

1. ÜBUNG: RÜCKENLAGE

ZIEL: Aufwärmen und Kräftigung der Bauchmuskulatur

1. Hände hinter dem Kopf verschränken. Schultern tief halten. Blick zur Decke richten. 2. Ausatmen: Kopf und Schultern vom Boden lösen. 3. E inatmen: Schultern und Kopf wieder auf dem Boden ablegen. 4. 8 x Punkt 2 und 3 wiederholen – nach Bedarf mehr Wiederholungen. Mäßiges Tempo! Hinweise zur Übungsausführung: Kopf liegt entspannt in den Händen, Halsmuskulatur ist locker. Nicht mit den Händen am Kopf ziehen! Kraft für die Bewegung aus der Bauchmuskulatur nehmen. Grundposition durchgängig beibehalten.

2. ÜBUNG: RÜCKENLAGE

ZIEL: Kräftigung der Bauchmuskulatur

1. Beine geschlossen zur Decke strecken. Oberschenkel stehen senkrecht zum Boden. Beine leicht anwinkeln. 2. H ände hinter dem Kopf verschränken. Schultern tief halten. Blick zur Decke richten. 3. Ausatmen: Kopf und Schultern vom Boden lösen und gleichzeitig (synchron) die Oberschenkel etwas nach vorne in Richtung Boden bewegen. 4. E inatmen: Schultern und Kopf wieder auf dem Boden ablegen und gleichzeitig (synchron) die Oberschenkel wieder in den rechten Winkel zum Oberkörper bewegen. 5. 8 x Punkt 3 und 4 wiederholen – nach Bedarf mehr Wiederholungen. Mäßiges Tempo!

1. Körper gestreckt in die Seitenlage bringen. Beine liegen übereinander. 2. H and des unteren Armes stützt den Kopf. Schultern tief halten. Mit der anderen Hand den Körper vor der Brust abstützen. 3. B ei Hohlkreuzhaltung auch in dieser Seitenlage die Grund position einnehmen: Becken auf der Seite liegend ganz leicht nach hinten kippen und Bauch- und Gesäßspannung aufbauen. 4. Ausatmen: Beine zusammen und geschlossen vom Boden abheben. 5. Einatmen: Beine wieder geschlossen senken - aber nicht ablegen. 6. 8 x Punkt 4 und 5 auf einer Seite wiederholen, dann Seite wechseln. Nach Bedarf mehr Wiederholungen. Mäßiges Tempo!

„Gesund bleibt Mann und Kind und Frau beim Sport und Spiel im MTV!“ Das ist das Motto des MTV Hattorf, unter dem aktuell rund 660 Mitglieder die vielseitigen Spor tangebote f ü r a l le Altersgruppen wahrnehmen. Mehrere Sparten bieten dabei für jeden genau das Richtige an. Neben Gymnastik, Kinderturnen, Volleyball und Fußball sind besonders die Abteilungen Tischtennis sowie Fitness und Gesundheit äußerst beliebt. „Durch die Bildung neuer Sparten und den Ausbau von bestehenden Übungsgruppen konnte immer ein ansprechendes Sportangebot für Jung und Alt bereitgehalten werden“, erklärt Klaus Pahlmann, 1. Vorsitzender des Vereins, mit Blick auf die wechselvolle Geschichte des MT V Hattorf. Bereits 1913 wurde der Verein gegründet und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Zum 100 -jährigen Jubiläum wurde eine umfangreiche Vereinschro-

nik veröffentlicht, auf die Klaus Pahlmann besonders stolz ist. Zu Recht, wenn man sieht, wie viele Menschen sich im Laufe der Jahrzehnte um den MTV verdient gemacht und das Vereinsleben gepflegt haben. Die kontinuierlichen Veränderungen in der Vergangenheit sorgen dafür, dass auch heute kein Stillstand in der Vereinsentwicklung auszumachen ist. So hat sich das sportliche Angebot des Vereins auch in den letzten Jahren stets verändert und ist den Bedürfnissen der Mitglieder angepasst worden. Die steigende Nachfrage nach Fitness- und Gesundheitssportarten wurde beispielsweise durch moderne Kursangebote abgedeckt. Doch beim MTV Hattorf geht es nicht nur sportlich zu. Auch das gesellschaftliche Engagement liegt den Mitgliedern am Herzen. Der MTV Hattorf ist ein wesentlicher Bestandteil der Initiative „Hattorfer für Hattorf“. Hier haben sich örtliche Vereine und Institutionen lose zusammen-

geschlossen, um das Dorfleben zu gestalten, zu beleben sowie attraktive und vielseitige Angebote für jedermann zu bieten. Durch die Initiative werden viele Ideen im Ort zusammengeführt, gemeinsame Aktionen und Termine abgesprochen, um so auch die Integration von neuen Bürgern in das Ortsleben zu ermöglichen. Beim Hattorfer Weihnachtsmarkt, der seit vielen Jahren unter Federführung des Kulturvereins und der Kirchengemeinde auf dem Lindenberg und dem Gelände der Kirche organisiert wird, bietet der MTV seit langem mehrere Verkaufsstände mit Getränken und Speisen an. In diesem Jahr war man außerdem an der Organisation und Ausrichtung des Maibaumfestes, zusammen mit anderen örtlichen Vereinen, beteiligt. Höhepunkt war dabei die Tanzvorführung der neu gegründeten HipHop-Dance-Gruppe aus der Kinderturnen-Sparte. AS

Kinderturnen in der Mehrzweckhalle Hattorf

INFORMATION

Hinweise zur Übungsausführung: Siehe Übung 1, Oberschenkel nicht zu tief senken.

3. ÜBUNG: SEITENLAGE

DER MTV HATTORF

ZIEL: Kräftigung der Bauchmuskulatur

JEDEN SAMSTAG EISDISCO 18-21 UHR EIS ARENA WOLFSBURG

07. NOVEMBER 5. ALLERPARK OPEN (DISC GOLF) ALLERPARK

06. DEZEMBER NIKOLAUSTAUCHEN 10 UHR KANUCLUB ALLERSEE

08. DEZEMBER CHAMPIONS LEAGUE: WOLFSBURG – MANCHESTER UNITED 20.45 UHR VOLKSWAGEN ARENA 31. DEZEMBER SILVESTERLAUF 11 UHR ALLERSEE

17. JANUAR 2016 HALLENTURNIER BEIM WOLFSBURGER BOGENSPORT-CLUB SPORTHALLE EHMEN

Der Verein nutzt vorrangig die städtischen Sportanlagen, wie die komplett sanierte Mehrzweckhalle sowie den Sportplatz in Hattorf.

13.-14. FEBRUAR 2016

KONTAKT Sportzentrum Hattorf, Osterberg 1, 38444 Wolfsburg Weitere Informationen gibt es unter www.mtvhattorf.de

BEWEGT TERMINE

MOTORBIKE WOLFSBURG 2016 MESSE CONGRESSPARK WOLFSBURG Aufführung der HipHop-Dance-Gruppe beim Maibaumfest

Hinweise zur Übungsausführung: Vorstellung, dass der Körper nicht umkippen kann. Konzentration auf die seitliche Rumpfmuskulatur.

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GEHIRNJOGGING TRAINIERT MIT DER...

Die Abgas-Affäre allerdings änderte alles. Auf einen Schlag. Wenn diese Zeilen entstehen, ist sie gerade eine Woche alt – es ist anzunehmen, dass sie uns noch über Jahre beschäftigen wird. Es stehen riesige Summen im Raum, die auf Volkswagen zukommen, sie gehen in den zweistelligen Milliardenbereich, der Imageverlust nicht eingerechnet.

Das alles steht zwar nicht zwingend zur Disposition. Aber dass die Entwicklung zumindest stark abgebremst wird, scheint ausgemacht. Die Gewerbesteuer-Party ist erst mal vorbei, die Herausforderungen aber bleiben. Beispiel Wohnungsbau-Programm: Mit einer Leerstandsquote von unter einem Prozent ist die Wohnungsnot mit Händen greifbar. Investi-

Und bis dahin? Kann Wolfsburg nur das tun, was es am besten kann: Verdammt gute Autos bauen. Und zusammenhalten. Kurz nach Bekanntwerden der Affäre tauchten in den sozialen Netzwerken die ersten Gruppen

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Alles unter der Voraussetzung, dass der Konzern wieder auf die Beine kommt. Die Chancen dafür stehen langfristig nicht schlecht. Ja, Volkswagen hat betrogen, daran gibt es nichts zu beschönigen. Aber: Es geht hier nicht um defekte Bauteile, die Menschenleben gekostet haben. Es geht um Abgase. Nicht mehr, nicht weniger.

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Es ist vielleicht das Schicksal einer jungen Stadt wie Wolfsburg, Entwicklungen im Schnelldurchlauf zu durchleben – im Guten wie im Schlechten. Noch Ende Mai lagen sich die Wolfsburger in den Armen. Der Gewinn des DFB-Pokals durch die „Wölfe“ war nicht nur für Fußballfans eine rauschende Party. Dann, wenige Monate später, der Diesel-Schock, der die Stadt erschütterte. Und zwar bis ins Mark. Die Stadt hatte gerade angesetzt zu einem großen Sprung. Getragen durch die Gewerbesteuer der Boom-Jahre steht ein gewaltiges Wohnungsbauprogramm auf dem Plan, dazu ein Investitionsprogramm, das in der Stadtgeschichte seinesgleichen sucht.

auf, in denen sich VW-Fans zusammenschlossen. In den USA berichteten Kunden unter dem Motto „VW saved my life“ von Unfällen, die sie wegen der hohen Sicherheitsstandards ihrer Fahrzeuge überlebten. In anderen Gruppen schlossen sich vor allem VW-Mitarbeiter aus Wolfsburg zusammen, um sich gegenseitig Halt zu geben. Wenige Tage nach Beginn der Krise bestimmte nicht Niedergeschlagenheit die Gespräche, sondern Kampfeswille. Wer einen Lichtblick in diesem Skandal sucht: Das ist er.

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2015 dürfte ein Jahr sein, das Wolfsburg so schnell nicht vergisst. Die Stadt durchlebte ungeahnte Höhenflüge – und eine ihrer schwersten Krisen, bei der es trotzdem einen Lichtblick gibt. Dass es bei Volkswagen mal nach oben, mal nach unten geht, gehört in Wolfsburg fast schon zur DNA der Stadt. Allerdings hatte sich inzwischen in der Stadt das Gefühl ausgebreitet, diese Zeiten seien vorbei. Noch Anfang dieses Jahres schien der Konzern unangreifbar. Zu groß, um noch wirklich zu taumeln, zu erfolgreich, um größere Rückschritte zu befürchten. Die Autos? Die besten der Welt. Undenkbar, dass ein so vor Kraft strotzender Konzern straucheln könnte.

tionen in Schulen und Kitas sind klare Zukunftsausgaben. Jedoch: Andere Kommunen bewältigen diese Herausforderungen seit Jahren, auch wenn es sie an den Rand der finanziellen Leistungsfähigkeit bringt. Noch weiß niemand, wie groß das Loch wirklich sein wird, das die Abgas-Affäre in die Stadtkasse reißt. Bis das wahre Ausmaß klar ist, wird durch einen Sparkurs ein Stück weit finanzielle Normalität im Rathaus einziehen. Das muss nicht zwingend schlecht sein – kann es doch helfen, klare politische Schwerpunkte zu setzen. Am Ende aber wird alles davon abhängen, ob und wie die Kunden von VW auf den Abgas-Betrug reagieren – und wann es mit dem Konzern wieder aufwärts geht.

„Wer fit bleiben will, der muss trainieren." Das gilt auch für unser Gehirn. Deshalb die Einladung; Lesen Sie die WA Z. Dann sind Sie stets umfassend und aktuell informier t über das, was in der We l t u n d i n Wo l f s b u rg p a s s i e r t. Au ß e rd e m l a d e n w i r S i e e i n , b e i m Sudoku*-Gehirnjogging der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung auf dieser Seite mitzumachen – auch das hält fit und macht jede Menge Spaß.

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Seit mehr als sechs Jahrzehnten begleiten die Wolfsburger Nachrichten die Entwicklung der Stadt. Hier schreiben die beiden Redaktionsleiter Dr. Kerstin Loehr und Christoph Knoop über Themen, die Wolfsburg in den vergangenen Wochen besonders bewegt haben.

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GESCHICHTENSUCHER, KULTURSPÄHER & REGIONSERKUNDER

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Mit 21 Jahren darf man endlich Triebfahrzeugführer werden, also sich den Kindheitstraum vom Lokführer erfüllen. Mit 21 Jahren könnte man sich in Sachsen aber auch zum Bürgermeister wählen lassen. Sei es drum, mit 21 Jahren ist indigo vor allem das langlebigste Wolfsburger Monatsmagazin.

E i n M a g a z i n f ü r Wo l f s b u rg , we l ch e s e nt stand, als es noch keine Autostadt, kein Hallenbad und kein phaeno gab. Mit der Stadt entwickelte sich auch indigo ständig we i te r – i m m e r a uf d e r Su ch e n a ch b ewe g e n d e n G e schichten, spannenden Repor tagen und interessanten In ter viewpar tner n. Seit 1995 gehör t indigo zur SUBWAY Me dien GmbH, die unter anderem mit dem B raunschweiger Pendant, SUBWAY, auf eine langjährige Magazin-Erfahrung zurückblicken kann. Die Redaktion versammelt sich mittlerweile in unseren Büroräumen am Braunschweiger Kohlmarkt, um von dort aus die Region zu erkunden. Immer unterwegs suchen sich unsere Redakteure spannende Themen aus allen Bereichen: Von Theater, Film, Musik und Kunst sowie Sport und Lifestyle scheut sich kein Redakteur, selbst zur Testperson zu werden, um etwa das Spiel Lasertag auszuprobieren oder seine Lieblingsrestaurants in Form von Foodie-Bildern vom eigenen Essen vorzustellen. Geschichten aus der Region, die wir abseits des Weges finden, gehören genauso ins indigo wie Berichte über beliebte Veranstaltungen wie die Internationale Sommerbühne, Movimentos oder die Lesetage. In diesem Jahr gab es darüber hinaus einen Relaunch beim Layout. Im Zuge dessen wurden auch die Inhalte erweitert – etwa durch ein allmonatliches Interview, bei dem Geschäftsführer und Vordenker von Wolfsburger Unternehmen vorgestellt werden, oder durch eine tierische Kolumne des Wolfsburger Künstlers, Politikers und VfL-Fans Axel Bosse. Eventtipps, Verlosungen sowie Rezensionen aktueller Bücher, CDs, Filme und Videospiele runden das indigo-Konzept ab.

In der aktuellen Ausgabe wird es cineastisch und literarisch – bisher ist ein Interview mit dem Cartoonisten Ralph Ruthe geplant, und einen Blick auf das Braunschweiger Filmfestival werfen wir sicherlich ebenfalls. Aber alles verraten wir natürlich nicht. Unsere Magazine liegen beispielsweise im Cinemaxx, in der Tourist-Info oder im Rathaus kostenfrei aus. Jetzt heißt es nur noch holen, schmökern und ganz viel Neues entdecken.

Indigo Verlag SUBWAY Medien GmbH E-Mail [email protected] Redaktionsleitung Kathleen Kalle E-Mail [email protected] Artikel, Interviews und so weiter lassen sich unter indigo.cc nachlesen.

WALD-ERLEBNISPFAD ZWEIDORFER HOLZ „Bunt sind schon die Wälder – und der Herbst beginnt“ heißt es in einem Kinderlied. Daran denke ich auf dem Weg zum Wald-Erlebnis-Pfad im Zweidorfer Holz zwischen Wendeburg und Peine. Er ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Mit dem Auto lassen Besucher den Lärm und die Hektik des Alltags hinter sich und können ganz bewusst eintauchen in das „Erlebnis Wald“. Wir parken also am Ortsrand von Sophiental und machen uns auf den Weg – etwa zwei Kilometer, sagt uns die Beschilderung, sind es bis zu unserem Ziel. Immer schnurgerade auf einem Feldweg in den Wald hinein – mit zwei Kindern kann das schon gut 45 Minuten dauern, besonders wenn der Weg mit vielen kleinen interessanten Steinchen gespickt ist. Schuhe mit festen Sohlen sind sehr zu empfehlen! Im Wald weisen uns Schildchen mit einer Eule darauf den Weg bis zum „Wald-Erlebnis-Pfad“. Inmitten eines rund 25.000 qm großen Waldstücks mit Buchen, Eichen und Erlen, fernab von Straßen und Häusern, liegt dieser „Waldspielplatz“: An 22 Erlebnisstationen kann man hier Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner erfahren, den Wald fühlen und hören, beobachten, klettern und ausruhen, kurz: den Wald erleben mit allen Sinnen. Imposantestes Bauwerk: ein zweistöckiges Baumhaus, das fast bis in die Krone mächtiger Buchen und Erlen reicht. Wie alt sie wohl sein mögen? Daneben lädt ein Waldbett dazu ein, sich hinzulegen und den Blick in die Baumkronen schweifen zu lassen – oder ein kleines Picknick zu veranstalten, wie es die Familie neben uns eben tut. Dazu eignen sich aber auch zwei Sitzgruppen mit erstaunlich bequemen Stühlen aus einem kleinen Baumstamm und einem Brett. An zwei weiteren

Stationen sind Instrumente aus Holz entstanden: Waldxylophone und eine Trommel aus einem ausgehöhlten Stamm bespannt mit Rindsleder. Wir bringen den Wald zum Klingen. An der Station „Zeitreise“, einem rund 250 Jahre alten Eichenstumpf, entdecken wir staunend, was im Laufe des Lebens dieses Baums in der Weltgeschichte passiert ist. Wie sich verschiedene Waldbewohner anhören, lernen wir am „Waldohr“. Während ich noch nachlese, wer da röhrt und ruft und hackt, balancieren die Kinder schon über schmale Brücken, wippen und erobern zahlreiche kleine Wege rund um den Pfad. Besonders angetan hat es ihnen die „Tarzanschaukel“, mit der sie weit durch den Laubwald schwingen. Nur schwer lassen sie sich zum Aufbruch bewegen, als es Abend wird.

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Entstanden ist der Wald-Erlebnis-Pfad mithilfe der Wendeburger Aueschule, der Gemeinde Wendeburg und der Niedersächsischen Landesforsten. Als „Wald für Alle“ steht er privaten Besuchern von Sonnenaufgang bis -untergang offen. Eine weitere, sehr gern besuchte Einrichtung ist das „Grüne Klassenzimmer“ im 8 Kilometer nördlich gelegenen Meerdorfer Wald. Diese Einrichtung wird von Projektgruppen, Schulklassen, Kindergärten und für Wald-Kindergeburtstage mit waldpädagogischer Betreuung gern genutzt und gehört ebenfalls zum Forstamt Wolfenbüttel. Egal, ob Sie den Erlebnispfad „nur so“, im Klassenverband oder mit der Kindergartengruppe besuchen, eines ist sicher: Nach so viel Bewegung an der frischen Luft, den vielen Eindrücken und nicht zuletzt dem Fußweg zurück zum Auto werden Sie und Ihre Kinder wunderbar schlafen! csi

INFORMATIONEN zum Pfad und seinen Stationen, eine Karte, um das Zweidorfer Holz zu finden sowie Kontaktdaten für Führungen und Veranstaltungen gibt es unter www.wald-erlebnis-pfad.de. Gruppen sollten sich vorher bitte anmelden. Der Wald-Erlebnis-Pfad ist übrigens Teil der sogenannten ZeitOrte (Expeditionen ins Zeitreiseland) und zählt zu der Epoche Gegenwart & Zukunft. Mehr dazu unter www.zeitorte.de.

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DEIN WOLFSBURG · LANDPARTIE · 65

AUF E-TOUR Drei Teilnehmer des Gewinnspiels in der ersten Ausgabe unseres Bürgermagazins DEIN WOLFSBURG haben eine Fahrt mit einem e-Fahrzeug gewonnen. Stellvertretend schildert Diana Mertens (44) ihr Fahrerlebnis mit einem e-up! des emobilityCube am Hauptbahnhof: „Wenn ich schon einmal eine Fahrt im e-up! gewinne, dann nehme ich doch meinen Mann und meinen zehnjährigen Sohn mit, und wir machen eine Spritztour zu einem Freund in Velpke, dachte ich mir. Die Übergabe und Einweisung verlief schnell und einwandfrei. Allerdings wollte der Wagen nicht sofort anspringen. Erst ein erneutes Anschließen des Ladekabels an die Säule und dann wieder Abziehen brachte den gewünschten Erfolg.

wir mit der Ladeleistung (ca. 120 Kilometer) hinkommen, zumal es an dem Tag sehr heiß war und wir die Klimaanlage anschalten mussten. Da auch noch ein Umweg zum Baumarkt auf dem Programm stand, blieb das Radio vorsichtshalber erst einmal aus. Bei Abgabe des Autos war die Ladeleistung noch halbvoll – unsere Sorgen waren also völlig unbegründet.

Nach den ersten Bremsversuchen, die noch etwas holprig waren, und der Umstellung auf ein Fahren ohne Kupplung (wohin bloß mit dem linken Fuß ;-)) machte es richtig Spaß. Als angenehm empfand ich es, dass der Wagen völlig lautlos durch die Landschaft rollt. Die Beschleunigung ist auch klasse. Ruck zuck zieht man nach einer roten Ampel an den anderen vorbei. Etwas skeptisch war ich, ob

Alles in allem kann ich sagen, dass mir der Tag sehr viel Freude bereitet hat und dass der e-up! wirklich eine Alternative ist für Leute, die anders als ich selbst nur mal eine kurze Entfernung überbrücken müssen.“ Mehr Infos: www.wolfsburg.de/emobility

IMPRESSUM Herausgeber WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH, Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg E-Mail [email protected] www.wmg-wolfsburg.de Telefon 0 53 61 - 89 99 40 Fax 0 53 61 - 8 99 94 19

Abb. unten rechts), kichigin19 (S. 40/Abb. links) © iStock.com: John Pitcher (Hintergrundbild S. 6-7) © 123RF.com: Andrei Shumskiy (Hintergrundbild S. 12-13) Helena Holldack: (S. 13/Abb. rechts) Stadt Wolfsburg: (S. 8/Abb. Mitte links), Lars Landmann (S. 46-47) WMG: (S. 8/ Abb. unten, S. 41/Fünf Abb. rechts unten) Tim Schulze: (S. 16-17, S. 23./Abb. rechts oben) Jens L. Heinrich: (S. 26-27)

In Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfsburg, Referat Kommunikation Porschestraße 49, 38440 Wolfsburg Telefon 0 53 61 - 115 E-Mail [email protected]

Mira Amadea Vasconcelos: (S. 48-49/Hintergrundbild, S. 49/Abb. Mitte oben) Robert Kagelmann, www.moodmood.de: (S. 34-35, S. 50-51/Hintergrundbild, S. 54-55, S. 61/Abb. rechts oben, S. 66) © regios24 Foto und Presseagentur GmbH: (S. 53/Zwei Abb. Mitte, S. 53./Abb. unten) A.S.P. Apulia Wolfsburg: (S. 59) MTV Hattorf: Klaus Pahlmann (S. 61/Abb. Mitte oben, unten)

Objektleitung Jasmin-Sue Klier Chefredaktion Jasmin-Sue Klier (WMG), Annika Kutscher (Stadt Wolfsburg) Redaktion Matthias Bosenick (MB), Stefan Boysen (boy), Alexander Kales (AK), Tobias Kuske (TK), Bärbel Mäkeler (BM), Stephanie Ristig-Bresser (SRB), Klaus Sievers (KS), Claudia Sigl (csi), André Stallmann (AS), Robert Stockamp (RS), Lars Vollmering (LV), Beate Ziehres (BZ) Lektorat Redaktionsbüro Schnier Göttingen Umsetzung Layout, Gestaltung, Illustration Explizit Werbeagentur GmbH, www.explizit.de Druck westermann druck GmbH Auflage 65.000 Fotografie

Wolfsburger Nachrichten: (S. 62) © Photowerk: Michael Uhmeyer (S. 63) Autostadt: Nils Hendrik Müller (S. 21/Abb. Mitte rechts), Matthias Leitzke (S. 21/Zweites Bild rechts oben) ZeitOrte.de: (S. 65)

Illustrationen © Freepik.com (S. 14-15, S. 22, S. 30-32, S. 32-33, S. 46-47, S. 39) Wappen-Daten Stadt Wolfsburg Ausgabe 02 | November 2015 Kontakt [email protected] Anzeigenannahme André Stallmann, [email protected], Tel. 0 53 61 - 8 99 94 91 Besuchen Sie uns im Internet unter: www.deinwolfsburg.de

Sebastian Dorbrietz, www.sebastian-dorbrietz.de: (S. 1, S. 4/Abb. oben, Mitte links, rechts unten, S. 5/Abb. oben, unten, S. 9/Abb. Mitte, links unten, rechts unten, S. 10/ Abb. links unten, S. 11/Zwei Porträtbilder rechts unten, S. 14-15, S. 20/Abb. unten, S. 21/ Abb. links oben, Mitte links, links unten, rechts oben, rechts unten, S. 22/Abb. unten, S. 23/Abb. Mitte, S. 28-33, S. 36-37, S. 42-43/Hintergrundbild, S. 44-45, S. 49/Abb. rechts oben, S. 52, S. 53/Abb. oben rechts, Mitte rechts, S. 56-57, S. 60) Mike King: (S. 3/Zwei Abb. oben, S. 24, S. 38-39/Hintergrundbild), © Fotolia.com: Subbotina Anna (S. 4-5), Andrej Burmakin (S. 5/Abb. Mitte rechts, S. 11/ Hintergrundbild), Jürgen Flächle (S. 18-19), Brebca (S. 38), Anna Breitenberger (S. 39/

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