Das Journal. Risiko oder Sicherheit. Texte der Begabtenförderwoche für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus den Schulen Nordrhein-Westfalens

August 29, 2017 | Author: Ralph Armbruster | Category: N/A
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Lernferien NRW Herbstakademie 2014 – 6.-10. Oktober

“Risiko oder Sicherheit“

Das Journal Texte der Begabtenförderwoche für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus den Schulen Nordrhein-Westfalens

In Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Partner für Schule NRW

Journalistischer Teil: Gespräche mit Experten und Verantwortungsträgern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medizin, Kultur und Kirche

Für diese Veranstaltung wurden Mittel des Kinder- und Jugendplanes des Bundes (KJP 01.01) beantragt.

Kreativer Teil: Farbenfrohes Risiko, Selfies, Zitate und O-Töne, „Finde Dein Feuer!“ „Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum!“

Herbstakademie 2014 – 06.-10. Oktober

Lernferien NRW „Risiko und Sicherheit"

Selbstverwirklichung schwer gemacht Gespräch mit dem Psychologen Dr. Andreas Tapken Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel: Der Psychologe Andreas Tapken, selbst noch ein Teil der Baby-Boomer (Generation mit starken Geburtsraten), analysiert kontrovers unsere Generation. Als strategischer Personalentwickler des Chemie-Konzerns Evonik, ist Dr. Tapken auf die Bedürfnisse junger Arbeitnehmer spezialisiert. So stellt sich die Frage, welchen Platz die Generation der Teilnehmer der Herbstakademie in der Gesellschaft einnimmt. Es stellt sich heraus: Wir sind die Generation Y.

Psychologe Dr. Andreas Tapken

Wir – Die Generation Y Generation Y? In den Gesichtern aller Teilnehmer tauchen große Fragezeichen auf. Im nächsten Moment werden wir mit allerhand Feststellungen konfrontiert: Autoritäten können wir nicht akzeptieren. Arbeit und Privates können von uns nicht getrennt werden und digital natives - Digitale Ureinwohner - sind wir auch noch. Zugegeben: Die Generation Y ist mit der modernen Technik aufgewachsen und hat kein Problem sich an neue technische Entwicklungen anzupassen. Autoritäten müssen sich in dieser Generation durch persönliche Eigenschaften auszeichnen. Durch den Wandel der Generation ist die klassische hierarchische Ordnung im Arbeitsleben nicht länger

zeitgemäß. Denn um die neue Generation zu führen, müssen Autoritäten auch mal durchgreifen und sich durch persönliche Eigenschaften auszeichnen. Flexible Arbeits- und Lebenskonzepte, bei denen sich Privates und Arbeit (Home-office) vermischen, sind ein weiteres Kennzeichen der neuen Generation. Der zusätzliche demografische Wandel in Deutschland fordert eine Reaktion der Unternehmen auf die neuen Bedürfnisse der Generation Y. Dort, wo früher Studierende um Arbeitsplätze konkurrieren mussten, kämpfen heute Unternehmen um qualifizierte Arbeitnehmer. Es herrscht ein richtiger „war of talents“, in dem die Unternehmen neue Strategien entwickeln, um sich der neuen Generation von Arbeitnehmern anzupassen. Zum Beispiel werden unternehmensintern Soziale Netzwerke eingeführt, die aus dem privaten Bereich bekannte Kommunikationsformen für geschäftliche Abläufe nutzen. Nicht nur die Kommunikation hat sich verändert, auch die Herangehensweise an Problemstellungen hat sich gewandelt. Man bedient sich des Internets und sozialer Netzwerke, um schnell Lösungen zu finden. Dieses vernetzte Denken ist für ältere Generationen noch Neuland, doch für unsere Generation ist die Präsenz in der digitalen Welt wichtig, um nicht den sozialen Anschluss zu verlieren. Wir sind die, die unseren Eltern die Technik erklären müssen. Wir sind die, die Sprachnachrichten einem Gespräch vorziehen. Wir sind die, die sich ohne Smartphone „nackt“ fühlen. Und dennoch: Viele aus unserer Gruppe sind nicht in sozialen Netzwerken und schreiben immer noch ganz normale Briefe. Es fällt uns teilweise schwer, das Label Generation Y zu akzeptieren. Auch Tapken gesteht, dass eine ganze Generation nicht unter einem Label zusammenzufassen ist. Anpassung und Selbstverwirklichung Statt einer weichen Couch und tiefsinnigen Gesprächen erwartet uns ein provokanter, knallharter Wirtschaftspsychologe, der die Angepasstheit unserer Generation kritisiert. In persönlichen Begegnungen werden wir mit den Schattenseiten unserer Lebensträume konfrontiert. Diese außergewöhnlichen Methoden regen uns zum Nachdenken an. Wir sitzen im Halbkreis um Tapken herum. Kritisch schreitet er umher und provoziert

Herbstakademie 2014 – 06.-10. Oktober

Lernferien NRW „Risiko und Sicherheit" Einzelne mit direkten Fragen. „Was willst du werden?“ fragt Tapken eine Teilnehmerin. „Eine erfolgreiche Anwältin“ antwortet diese. „Das kannst du nicht sein, wenn du auf dein Gewissen hörst und nicht auf das Interesse deines Mandanten.“, so das gnadenlose Urteil Tapkens. Er zeigt auf, dass Erfolg und Moralvorstellungen nur vereinbar sind, wenn man bereit ist, Risiken einzugehen. Ein Anwalt muss sich entscheiden: Entweder er macht Karriere, oder er bleibt seinen Idealen treu. Viel wichtiger als Karriere zu machen sei es, seine Persönlichkeit zu schulen. Eine Veranschaulichung hierfür bietet das Modell des Harvard Professors Kelman. Es gliedert sich in drei Phasen, die jeder Mensch durchläuft. Zunächst die „Compliance“ Ebene, welche die Anpassung des Menschen in einer Gesellschaft beschreibt. Darauf folgt die „Identification“, die Phase in der man sich Vorbilder sucht und persönliche Eigenschaften kopiert. In der letzten Phase – dies sei die Entscheidende geht es darum, die Eigenschaften zu verinnerlichen und damit eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Der Tagungsleiter Dr. Matthias Keidel vollendet das Modell mit einem passenden Beispiel: Wie ein Musiker, der erst das Handwerk erlernt, dann einen Stil kopiert und schließlich in letzter Stufe einen eigenen Stil entwickelt, so steht jeder vor der Aufgabe, eine eigene Stimme zu finden.

Kelmans Modell der Anpassung

Es fällt uns schwer zu realisieren, dass wir uns nicht aus der „Angepassten“ - Phase befreien können. Denn wir legen zu viel Wert auf Sicherheit und orientieren unser Handeln fälschlicherweise an den Erwartungen anderer. Das Lösen von diesen Angewohnheiten ist jedoch notwendig, um eine starke Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei dürfen wir nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren: Nach Liebe und ethischem Verständnis zu streben. Um uns selbst zu verwirklichen, müssen wir den Mut haben, dass zu tun, was gut für uns selbst ist. Ohne Konflikte und Spannungen zu wagen, wird uns das jedoch nicht gelingen. Unsere Gesellschaft braucht echte Persönlichkeiten und keine Maschinen, denn nicht nur wir selbst – sondern auch unser Umfeld wird davon profitieren

„Gelungene Machtgestaltung ist im Kern eine Frage von Persönlichkeit und Charakter. Deswegen: Pflege Innerlichkeit, Stille, Reflexion, Kontemplation. Rede mit weisen Menschen, lies kluge Bücher und denke – am besten selbst.“ – Dr. Andreas Tapken Die Expertengruppe mit Dr. Tapken

Ein Artikel von Christoph Wojcik, Julia Hellmann, Lea Könemann, Philipp Meyer und Madleen Schäfer

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„Ein Bergwerk ist keine Pommesbude“ Ein überraschend direktes Gespräch mit Ludwig Ladzinski, einem Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung.

Ladzinski unterstützt Energiewende Der Umstieg auf regenerative Energien sei nicht sinnlos, aber laut Ladzinski sollte er in einem sozial verträglichen Rahmen ablaufen. Bisher ist der Wechsel nicht ausreichend überdacht, denn Deutschland könne allein die Welt nicht verbessern und ebenfalls können die Stromnetze nicht mithalten. Außerdem gäbe es Probleme, „weil alle die Energiewende wollen, aber niemand das Windrad im Vorgarten stehen haben will“. Den Bergbau bis 2018 zu beenden, sei deshalb von der Regierung überstürzt. Folgen der Schließung

Ludwig Ladzinksi bei der Herbstakademie 2014

Vom Teamleiter der Herbstakademie als „Urgestein des Ruhrgebiets“ vorgestellt, legte Ladzinksi gleich mit Ruhrpott-Slang los: „Ich bin zum Bergbau gekommen, weil mein Vatter Bergmann war.“ Im weiteren Verlauf seiner Karriere machte er Erfahrungen in der Politik durch sein Amt als Betriebsratvorsitzender. Das Treffen mit dem Kurator der RAG-Stiftung verlief anders als erwartet. Nicht hochgestochen oder vorsichtig formuliert, sondern mit seiner sehr direkten Art überraschte Ludwig Ladzinski gleich zu Beginn. „Das bekloppteste Gespräch überhaupt“ Dass die Verzahnung von Praxis und Politik nicht immer einfach ist, verdeutlicht eine Anekdote über ein Gespräch, das er mit EUEnergiekommissar Günther Oettinger führte. Dabei ging es um die endgültige Beendigung des Kohlebergbaus in Europa: Oettinger behauptete, er sei dafür nicht zuständig und leitete das Streitthema an den EU-Wettbewerbskommissar weiter. Die EU-Kommission forderte ein Ende des subventionierten Steinkohleabbaus bis 2014, ein deutsches Gesetz sprach jedoch von Ende 2018. Dieses Datum setzte Ladzinski mit Unterstützung von Gewerkschaft und Politik schließlich durch. Er erklärte, dass der Bergbau – einmal geschlossen – für immer vorbei sei. Halt „anders als bei einer Pommesbude“, denn der Berg arbeitet, die Stollen werden unbrauchbar und das Bergwerk kann so einfach nicht wieder geöffnet werden.

Ladzinski ging auch auf das deutsche Knowhow in der Technologie ein, das weltweit führend ist. Ohne Bergbau in Deutschland wird keine Weiterentwicklung in dieser Technologie mehr erzielt werden und kein Export des Know-hows und der Technik mehr möglich sein. Ein weiteres Problem sei, dass viele Ausbildungsplätze durch die Schließung der Zechen verloren gehen, da diese sich nicht mehr finanzieren lassen. Obwohl der Bergbau eingestellt werden soll, wollen viele Ausbildungs- und Arbeitsplätze erhalten. Dies würde aber zum Beispiel in Bottrop schon 6 Millionen Euro im Jahr kosten, ist also ein teures Unterfangen. Aber „wer den Bergbau nicht will, der muss auch mit den Folgen leben können.“ Deutlicher geht’s nicht: Herr Ladzinski hat Klartext gesprochen und der Gruppe einen realistischen Eindruck vermittelt, was die Zukunft des Bergbaus betrifft. Er machte deutlich, dass die RAG und die RAG Stiftung auch für die Zeit nach 2018 Verantwortung übernehmen werden.

Expertengruppe: Christiane Groß, Patricia Kusy und Lea Knipping mit Ludwig Ladzinski

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NO SCHOOL! Qualitätsjournalismus mit Herrn Kolf “Niemals zu früh die schwarz-weiße Flagge schwenken!” Florian Kolf ist vollkommen in seinem Element, plaudert er doch gerade voller Enthusiasmus über das journalistische Schreiben und wie man es verdammt noch mal richtig macht. „Ihr braucht dem Leser nicht gleich zeigen, wo es in die Zielgerade geht. Das merkt er auch so!“ „Niemals die schwarz-weiße Fahne schwenken!“ Gekommen ist der Managing Editor, wie man ihn neudeutsch bezeichnen kann, in missionarischem Auftrag. Nicht nur, dass das Handelsblatt mal wieder gut daran täte, ein paar junge Leser an Land zu ziehen, sondern ebenfalls um uns, den „künftigen Bildungsbürgern“, mal so richtig das Schreiben zu lehren.

„No School!“ Dass er es heute mit einer Versammlung der Kluggeglaubten zu tun hat, vergisst er dabei keineswegs. So warnt er vor dem „Bildungsexhibitionismus“, der sich meist in Form prahlerischer Partizipien oder gestelzter Fachsprache zeigen würde. Lange Rede, kurzer Sinn: Klug daherreden is´ nicht! Daher legt er seinem wissbegierigen Publikum - den 26 potenziellen Jungjournalisten - die „Basics“ ans Herz, die sie bloß nie mehr vergessen sollten. Angefangen bei recht simplen Statuten, unter anderem der Vermeidung von Wortwiederholungen, bis hin zu Dingen, deren Angewöhnung man kaum vermeiden kann, so z.B. passivische Formulierungen. Was allerdings unter keinen Umständen passieren dürfe – und das scheint Herr Kolf gar nicht häufig genug sagen zu können – ist die Aneignung eines typisch schulischen Jargons, also: Schachtelsätze, Scheinintelligenz und schreckliche Satzkonstruktionen. „No School! Bloß keine Schule“, nennt das Herr Kolf. Das Zitat macht ihn ja wohl durchaus sympathisch! (Simon Schophaus)

„Der Deal mit dem Teufel“

Kolf vollkommen in seinem Element

Statuieren wir mal ein frei erfundenes Beispiel:

Seine Vorschläge, Tipps und Beispiele treffen hier selbstredend auf ein interessiertes Publikum. Es dauert keine Stunde, da versuchen sich schon die ersten Schüler am Texten. Mit Erfolg! Flüchtige „Standardfehler“ wie er sie nennt, finden hier keinen Platz mehr. Mit Recht!

Stellen Sie sich vor, ein großer Pharmakonzern würde kerngesunden Menschen die Diagnose stellen, dass sie bald sterben würden, weil sie schwer krank seien. Darum legen sie ihnen nahe, an einer Medikamentenstudie mit unbekannten Folgen teilzunehmen, da ihnen ja eh nur noch

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kurze Zeit zum Leben bleibe: Skandal, oder? Nun sind Sie ein hochrangiger Journalist, der diese Informationen aus einer internen Quelle erfährt; wie würden Sie vorgehen? Haben Journalisten auch einen gewissen Einfluss auf die Wirtschaft und die Politik? Jein! Als „Riesenmacht“ wollte Florian Kolf es nicht beschreiben, sondern eher als „große Verantwortung“. Der Journalist muss sich darüber im Klaren sein, was sein Bericht in der Öffentlichkeit auslösen könnte; Menschen könnten ihren Arbeitsplatz verlieren, Firmen könnten zu Grunde gehen und die Bevölkerung könnte beispielsweise durch Skandale oder Geheiminformationen beunruhigt werden. Dieses Feingefühl muss ein Journalist schlicht besitzen und immer im Hinterkopf haben.

Quellen sind maßgeblich. Ein weiterer Tipp vom Experten: Kontakte knüpfen! Selbst wenn diese Informationen nicht immer ausreichen, um einen Artikel ins Rollen zu bringen, können sie aus erster Hand Gold wert sein.

INFO Florian Kolf – Jahrgang 67 - ist studierter Politik- und Volkswissenschaftler. Aktuell arbeitet der erfahrene Wirtschaftsjournalist als Managing Editor bei der Tageszeitung „Das Handelsblatt“ und leitet das dortige Ressort „Newsroom“.

Ist der Journalismus grenzenlos? „Die ganze Bandbreite nutzen“, waren die Worte Florian Kolfs zum Thema Recherche. Eine Faustregel, wann ein Artikel wasserdicht ist, gibt es nicht. Je nach Informationslage und möglichen Auswirkungen einer Meldung, muss immer wieder aufs Neue entschieden werden, wann ein Artikel veröffentlicht werden kann. Aber was sich als sehr wichtig herausstellt: Eher weiterrecherchieren, mehrere unabhängige Quellen nutzen und immer misstrauisch sein. Denn: Warum gibt diese Person mir wohl diese Informationen? Recherche – aber wie? Um einen Artikel zu veröffentlichen, reicht es nicht, diesen nur durch eine Behauptung gestützt an die Öffentlichkeit zu bringen. Eine Recherche kann und muss vielfältig sein. Viele unterschiedliche

Zu Recherchezwecken hilft auch gerne mal der Blick zur Konkurrenz! Hier das Manager-Magazin.

Um dies zu veranschaulichen, erläutert Florian Kolf ein Beispiel: Ein Mitarbeiter einer bekannten Firma, der im Betriebsrat ist, ruft einen Journalisten an, der ihn kennt. Diesem deutet er an, dass am nächsten Tag wohl eine Pressemitteilung herauskommen werde, die die Entlassung unzähliger Mitarbeiter ankündigen werde. Nun zum Nutzen für den Journalisten: Aufgrund dieser Meldung kann keinesfalls

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ein Artikel sofort veröffentlicht werden, aber die Redaktion kann sich darauf vorbereiten, noch bevor die Meldung öffentlich gemacht wird.

Vertrauen ist dabei das A und O. Denn wenn man vertrauliche Kontakte in Wirtschaftskreisen hat, zahlt sich das aus. Ein guter, verantwortungsvoller und vertrauenswürdiger Ruf hilft einem Journalisten maßgeblich. Nur auf vertrauliche Hintergrundinformationen zu setzen, bezeichnet Kolf aber auch als „Deal mit dem Teufel“. Denn dabei kommt es vor allem darauf an, dass man abwägen kann, welche Informationen echt oder vertrauenswürdig sind. Ungeschriebenes Gesetz ist es daher natürlich, nur Informationen zu nutzen, die man auch nutzen darf! Um Bestechung der Journalisten des Handelsblatts entgegenzuwirken, müssen alle Mitarbeiter aus diesem Bereich einen Kodex unterschreiben. Damit soll eine unabhängige, sachliche und objektive Berichterstattung ermöglicht werden. Was Florian Kolf ganz klar und direkt sagt: „Wenn jemand bewiesenermaßen Dreck am Stecken hat, dann kann die Story guten Gewissens veröffentlicht werden.“ Und zu guter Letzt: „Ich bin als Journalist nur der Überbringer einer Nachricht: „Don’t kill the messenger“. (Marian Kulig)

Auch erzählte Florian Kolf über die Zukunft des Journalismus. Nicht nur die Zeitung, sondern auch der Journalist befände sich in einem ständigen Wandel. Statt nur zu informieren und sachlich Inhalte zu vermitteln, müsse ein Redakteur heute auch mit den „kompetenten Lesern“ diskutieren.

Es gehöre nun viel mehr dazu als nur zu schreiben. Im Zeitalter des Internets werde mittlerweile nicht nur die Tinte auf’s Papier gebracht, sondern viel eher der Horizont erweitert. Statt das Medium nur über den einen Weg zu publizieren, fährt man nun mehrgleisig: ob Newsletter oder App, E-paper oder Liveticker: Die Zeitung, wie sie früher war, wäre heute nicht mehr existenzfähig Doch nicht nur die Zeitungsformen haben sich verändert, auch die Art der Informationsvermittlung an den Leser ist heutzutage eine vollkommen andere. So versucht das Handelsblatt nicht nur die aktuellsten Nachrichten „an den Mann zu bringen“, sondern nähert sich viel eher dem Format eines Magazins. Mehr Bilder, mehr Farben, mehr Vielfalt, aber immer noch sachlich. Von einer grauen Wirtschaftszeitung hat sich das Handelsblatt zu einem lebensfrohen und dennoch seriösen Blatt gewandelt. „No risk, no fun.“ Doch um an eine solche Spitzenposition zu kommen und dort zu verweilen muss tagtäglich ein Risiko eingegangen werden. Bei der Erstellung einer Zeitung, muss Florian Kolf die vielen Artikel und Bilder zu einer Einheit formen, die sowohl sehensals auch lesenswert ist. Eine wahre Herkulesaufgabe, die es zu meistern gilt. Dabei gilt es auch mal einen Schritt ins Ungewisse zu wagen und sich etwas zu trauen. Natürlich ist das ein gefährliches Unterfangen bei dem man viel verlieren, aber auch viel gewinnen kann. Jeden Tag ein neues Puzzle, das zu einem attraktivem Gesamtbild zusammengesetzt werden soll. Wenn es gelingt, dieses Risiko zu be-

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wältigen, schafft man auch auf längere Zeit mehr Sicherheit, man etabliert sich. (Fabian Jaskolla)

Der Nachwuchs mit dem Experten (v.l. Marian Kulig, Kolf, Simon Schophaus, Fabian Jaskolla)

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Dufte Angelegenheit Ein Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt, ein Experte der Biologie, Chemie und Medizin. Entspannt, mit überschlagenen Beinen sitzt der erfolgreiche Wissenschaftler auf einem Tisch und beantwortet unsere Fragen. Ein entspannter Typ eben – man kann ihn auf Anhieb gut riechen! Dabei möchte man doch nur gut riechen! Ob von uns gewollt oder nicht, bekommen wir eine brutal ehrliche Antwort mit Humor präsentiert. Jeder Mensch besitzt einen eigenen Körpergeruch. Er wird mit Duftstoffen, wie zum Beispiel denen des Parfums, Deodorants und Shampoos verstärkt. Dies ist die neue Waffe der Frau. Frische, animalische Gerüche wirken jung und sexy. Betagter erscheint man mit Lavendelparfum. „Eine Studie belegt, dass ältere Damen mit frischem Parfum von Männern durchschnittlich sechs Kilo leichter und fünf Jahre jünger eingeschätzt werden“, so Hatt.

Paare, die sich gut riechen können, haben eine bessere Chance auf gesunde Kinder. Sie wollen ein gesichertes Leben für sich und ihr Baby. Biologisch gesehen ist der Geruch der Maßstab für die Frau. „Stinkende“ Männer werden also abgelehnt. Im Kontrast dazu stehen die Männer. Prof. Hatt: „Sie wollen ihr Sperma überall verteilen, um möglichst viele Nachkommen zu zeugen.“ So viel zur männlichen Treue… Auf Schnupperkurs in die Zukunft Beim Erforschen von Pheromonen und Geruchsnerven wurde ein Duft entdeckt, der nach Mensch riecht. Wenn Menschen diesen Geruch wahrnehmen, handeln sie unbewusst geizig oder großzügig. Im Raum hängt ein spürbarer Gestank der Verzweiflung. Wissenschaftler kommen an ihre Grenzen. Sie können den Begriff des Dufts nicht genau definieren. Doch ein ähnliches Phänomen ist in der Tierwelt zu beobachten. Bei der Paarung geben viele Tiere einen bestimmten Sexualduft ab. Wichtig ist, dass nur Hunde unter sich oder Menschen untereinander diesen Geruch wahrnehmen können. Die menschlichen Männer laufen einer läufigen Hündin nicht hinterher, da sie diesen Duft nicht riechen können. Kann ja nicht jeder einen so guten Riecher haben, wie Herr Hatt!

Schnüffeln für die Wissenschaft. Teilnehmer dürfen hier alle möglichen Gerüche testen. Von Zwiebel bis zu Rosenduft. Düfte werden von jedem mit unterschiedlichen Ereignissen verbunden. Erinnern Sie sich an das Parfum Ihrer Ex und die hässliche Trennung? Solch eine negative Erfahrung prägt den Geruchsinn. Er verbindet den Geruch mit dem Ereignis. Wenn Sie diesen Duftstoff riechen, fühlen Sie sich wie bei der Trennung. Dies nennt man Konditionierung. Wer gut riecht, hat gute Chancen Ja, die Frau nutzt ihren Geruchsinn, um den genetisch passendsten Mann auszuwählen.

Die aufstrebenden Biologinnen mit dem Experten (v. l. Hetti Bregulla, Prof. Dr. mult. Hanns Hatt, Sophie Weigel, Elisabeth v. Plettenberg und Nora Schmidt)

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Eine Reise ins Ungewisse – Moderne Medizin Nach einem langen und anstrengenden Tag hatten wir kaum noch Erwartungen im Hinblick auf das Gespräch mit Guido Trenn. Umso überraschter waren wir, als dieser unbeschreiblich sympathische und aufgeweckte Chefarzt in unsere Gesprächsrunde kam. Er zog uns schon mit seinem ersten Wort in seinen Bann und übertrug seinen Enthusiasmus auf uns. Im Gespräch beantwortete er jede unserer Fragen ehrlich und ausführlich. Die moderne Medizin im Wandel Denkt man zurück bis ins Mittelalter, sind damals Menschen an einer Blinddarminfektion gestorben. Heutzutage kommt das so gut wie gar nicht mehr vor! Warum das so ist? Ganz klar! Die moderne Medizin ermöglicht uns selbst große und aufwendige Eingriffe mit Millimeter-Schnitten zu bewältigen. Ein weiteres Ziel der modernen Medizin ist die immer mehr individuelle Behandlung von Patienten durch Medikamente und Therapien. Das bestätigte uns auch Guido Trenn in Bezug auf die Krebsbehandlungen. Es gibt aber immer noch flächendeckende Medikamente, wie zum Beispiel für Hepatitis C. „Die Medikamente haben mittlerweile kaum noch Nebenwirkungen“ erzählte Guido Trenn voll Freude. „Gegen Hepatitis C gibt es eine dreier Kombination, deren Medikamente für den Patienten leider im Jahr 80.000 kosten“ gestand er traurig. Wer soll das denn bezahlen?! - Ein riesiges Problem der modernen Medizin Anfangs hatten wir die Theorie, dass die Pharmaindustrie die Medikamente so präpariert, dass eine vollständige Heilung nicht eintritt. Das konnte Guido Trenn aber weder bejahen noch verneinen. „Da sich Viren zum Teil so schnell verändern und resistent gegen Antibiotika werden, wird es generell immer schwieriger heilende Medikamente zu finden.“ Er gab uns aber zu verstehen, dass die Pharmaindustrie der antreibende Motor der modernen Medizin und deren Forschung ist und auch bleiben wird. Zu den hohen Kosten konnte er uns eine gute Antwort geben: „Die Pharmaindustrie investiert sehr viel und sehr

lange Geld in die Erforschung von Medikamenten. Je nachdem wie unerforscht eine Krankheit ist, umso länger braucht es, bis ein wirksames Medikament gefunden wird“. Im ersten Jahr, in dem ein Medikament auf den Markt kommt, schwanken die Preise. Nach einem Jahr wird der Preis seit neustem gesetzlich festgelegt, um überzogene Preise zu verhindern. Er nahm uns unsere Sorge, dass Medikamente irgendwann keine Heilung mehr bringen, indem er uns versicherte „Medikamente kommen nur auf den Markt, wenn sie einen nachweisbaren Nutzen für den Patienten haben“. Bei dem NC werde ich das nie schaffen… Eine große Frage, die während des Gesprächs mit Guido Trenn bei uns aufkam, drehte sich um das Studium. Guido Trenn selbst ist der Meinung „Der hohe Numerus Clausus (NC) ist ein großes Problem, genauso wie die eigentlich zu jungen Studenten. Mit 17, fast 18 kann man sich noch nicht so sicher sein, was man wirklich sein Leben lang machen will.“ Weil der NC sehr hoch liegt, studieren immer mehr deutsche Studenten im Ausland. Andererseits bewerben sich immer mehr ausländische Studenten auf eine Stelle in Deutschland. „Viele deutsche Studenten schließen zwar das Medizinstudium ab, gehen am Ende aber nicht in diesen Beruf. Sie haben Medizin zum Teil nur studiert, weil ihnen gesagt wurde: ,Wenn jemand Medizin studieren sollte, dann du, bei deinem Abiturschnitt!’ “, betonte Guido Trenn. Auch das ist ein Teilproblem, das der Numerus Clausus mit sich bringt. Was Guido Trenn am meisten am Herzen lag, gab er uns als Schlusswort mit auf den Weg: „Lasst euch von dieser Entwicklung der Medizin nicht abschrecken. Ärzte werden immer gebraucht!“ Nathalie Neugebauer, Jungbluth

Mona

Deichsel,

Dr. Guido Trenn mit der Expertengruppe: v. l. Nathalie Neugebauer, Mona Deichsel, Ayla Jungbluth

Ayla

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Braunkohleabbau Ein Spagat zwischen Problemen und Potenzial Garzweiler 2, eine gigantische Grube, riesige Maschinen und eine kleine Gruppe von Schülern, denen sich ein überwältigender Ausblick von der Aussichtsplattform bietet. Klein und unbedeutend fühlt sich jeder Einzelne beim Anblick der Schaufeln, in denen ein Kleinwagen problemlos parken könnte. Die RWE Power AG, welche von der Besucherführerin Daniela Friese vorgestellt wird, bietet den Teilnehmern der Herbstakademie die Möglichkeit, den Tagebaubetrieb genauer kennen zu lernen. Sie sind bereit, dem Energiekonzern kritisch gegenüber zu treten und sich über die Vorgehensweisen und die sich daraus ergebenden Risiken zu informieren. Umsiedlungen, Umweltschäden und Landschaftsverbrauch sind häufig die ersten Begriffe, die fallen, wenn man sich dem umstrittenen Thema der Energiegewinnung durch Braunkohle widmet. Auch einige von uns haben mit diesen Gedanken das Informationszentrum des Energieriesen betreten. Zwischen Werbung und Realität In der Werbung des Energiekonzerns RWE läuft ein großer, begrünter Energieriese durch die Landschaft und baut lächelnd Windkraftanlagen, errichtet Wasserkraftwerke und verbindet Elektroautos mit Ladestationen. Er repariert Hochspannungsleitungen und engagiert sich vorbildlich für die

Rekultivierung der Landschaft, die einst zum Tagebau gehörte.

Natürlich sieht die Realität anders aus, doch willkürlich erfunden ist der Werbespot nicht. Aspekte wie Umweltschutz und Innovation liegen dem Unternehmen sichtbar am Herzen und in die Forschung wird permanent investiert. Auch Fehler werden offen eingestanden: „Den Einstieg in die erneuerbaren Energien haben wir verpennt!“, gibt die Besucherführerin unverblümt zu. Ihre Offenheit überrascht uns positiv, da Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei der heutigen Jugend vermehrt im Gespräch sind.

Die Umweltproblematik Der massive Eingriff in die Landschaft, welcher erforderlich ist, um einen Tagebau anzulegen, führt zur Abwanderung von heimischen Tierund Pflanzenarten, sowie einer Verschlechterung der Bodenqualität. Bei einer Abbautiefe von bis zu 500 Metern ist das kein Wunder. Des Weiteren muss Wasser in einem sehr großen Umkreis abgepumpt werden, da der Grundwasserspiegel für den reibungslosen Abbau der Kohle gesenkt werden muss. Dies wiederum führt in der nahen Umgebung der Abbaugebiete zum Austrocknen von Flüssen, zu einer Absenkung des Bodens und zur fehlenden Versumpfung von Feuchtgebieten.

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Renaturierung als Chance für bedrohte Arten? Die so genannte Renaturierung besitzt das Potenzial, auf längere Zeit lebensfreundliche Bedingungen in den ehemaligen Abbaugebieten herzustellen. Doch trotz des hoch qualifizierten Personals ist eine vollständige Herstellung der Ursprungsbedingungen nahezu unmöglich. Die RWE versichert, dass sich in den renaturierten Gebieten bedrohte Tierarten, wie die in NRW selten gewordenen Greifvögel, wieder ansiedeln. Besonders im Tagebau Garzweiler sollen häufig auch Wildtiere wie Hasen und Rehe gesichtet worden sein. Trotz der sachgerechten Aufschüttung des Abraums und dem Einsatz des nährstoffreichen Lössbodens, bleibt die Frage, in wie weit sich dauerhaft ein gesundes und stabiles Ökosystem entwickeln kann. Erst recht, wenn die wichtigste Grundlage – ein gesunder und nährstoffreicher Boden – zunächst fehlt. Umsiedlungsmaßnahmen: Ein neues Leben oder die völlige Entwurzelung? Besonders das Thema der Umsiedlung ist sehr umstritten. Durch die Wanderung des Tagebaus nach Nordwesten wurden bereits 14 Ortschaften (35.000 Menschen) umgesiedelt, und es werden im Rahmen des Tagebaus Garzweiler 2013 weitere folgen. Die völlige Entwurzelung Viele Anwohner blicken dieser Veränderung mit wenig Begeisterung entgegen. Sie demonstrieren, da sie ihren Heimatort nicht verlassen wollen. Es stecken Familien dahinter, die über Generationen hinweg Traditionen in ihren Orten pflegen: „Heimat ist da, wo das Herz verwurzelt ist“, gesteht auch Frau Friese ein.

Regelmäßig klagen die Bewohner auch über die Abtrennung vom Grundwasser, welche allerdings von RWE behoben wird. Auch gegen den Feinstaub werden Maßnahmen erhoben es erfolgt eine regelmäßige Bewässerung in den Tagebauen. Aber auch hier kommt es zu Situationen, in denen Anwohner ihre Fenster putzen und zwei Stunden später die nächste dünne Kohleschicht das Fenster bedeckt. Gemeinsamer Protest Mit einem starken Nachbarschaftsgefühl gehen die Betroffenen vereint gegen den Tagebau und die damit verbundene Umsiedlungen vor. Ein Beispiel zeigt, dass diese Demonstrationen durchaus erfolgreich sein können. In AltKaster, welches am Rand der Grube liegt, konnten die Anwohner ihre Heimat verteidigen. Von drei Seiten umgab sie der Tagebau, so dass die Grube nur 100 Meter von ihnen entfernt war. Nach Beendigung des Kohleabbaus in diesem Gebiet wurde die entstandene Grub zu einem Restsee umfunktioniert. Heute ist Alt-Kaster ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die am Wasser entlang spazieren und die denkmalgeschützten Gebäude genießen. Die außergewöhnliche Lage des Ortes hat ebenfalls gezeigt, dass die riesigen Bagger zwar zu hören sind, die Lärmbelästigung insgesamt aber nicht sehr hoch ist. Außerdem werden Schutzmaßnahmen wie Dämme errichtet. Die Chance auf ein neues Leben Daniela Friese erklärt auch, dass die RWE bei Umsiedlungen nicht spart. Die Anwohner können sich auf Grundstücke bewerben und sich ihre Nachbarn selbstständig aussuchen. Das hat den Vorteil, dass man nicht wieder neben „Müller“ und „Schmitz“ wohnen muss, mit denen es in den vergangenen Jahren zu

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Konflikten kam. Dem neu entstehenden Ort wird geholfen, sich wieder aufzubauen und auch Friedhöfe werden eins zu eins übernommen. „Vor allem junge Menschen blicken einem Neuanfang positiv entgegen und sind offen für eine Veränderung.“ Die unterschiedlichen Aussichten der Generationen sind auffällig und führen zu einem Zwiespalt der Betroffenen, mit Hinblick auf die bevorstehende Umsiedlung.

Ein Artikel von Marina Kleinen, Franziska Stauten, Aaron Störmer und Bastian Sönchen

Ausblick Die Akzeptanz für den Braunkohleabbau ist außerdem hoch, weil viele Menschen im Rhein-Erft-Kreis für RWE arbeiten, einen Ausbildungsplatz beim Energiekonzern belegen oder das Unternehmen beliefern. Demnach hat die RWE eine große Bedeutung für die Region und ist nicht ausschließlich für die Energiegewinnung zuständig. Beispielsweise werden gesellschaftliche Projekte finanziell unterschützt und Schulabgängern stehen diverse Ausbildungsmöglichkeiten bereit, wie das Programm „Ich pack‘ das“, welche sich an junge Erwachsene ohne Schulabschluss richtet. Trotz der Nachteile, welcher der Braunkohleabbau mit sich bringt, wird er weiterhin für die sichere Energieversorgung Deutschlands benötigt. Der Strommix in der Bundesrepublik bestand 2013 zu 26% aus Braunkohleenergie. „Meine zunächst kritische Einstellung bezüglich der Braunkohle konnte durch die ehrlichen und offenen Erklärungen der RWE verändert werden und die enorme Bedeutung der Braunkohle ist mir bewusst geworden“, sagt die 16jährige Franziska Stauten.

Marina Kleinen, Aaron Störmer, Daniela Friese, Franziska Stauten, Bastian Sönchen Entstehung der Braunkohle und deren Abbau Braunkohle entsteht durch die mehrfache Moorbildung und Überdeckung von Waldbestand und dessen Komprimierung über mehrere Millionen Jahre. Folglich besteht der Boden aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Erdschichten, unter denen sich auch die Braunkohle befindet. Um an den energieliefernden Stoff zu gelangen, müssen die darüber liegenden Schichten abgetragen werden. Das Rheinische Revier besitzt ein sehr ergiebiges Braunkohlevorkommen, welches von dem zweitgrößten Energieversorger Deutschlands, der RWE Power, abgetragen wird. Ein Tagebau lässt sich in zwei Bereiche einteilen: die Gewinnungsseite, auf der Schaufelradbagger Braunkohle und Abraum gewinnen, und die Verkippungsseite, wo der Abraum von Absetzern wieder verteilt wird. Im Tagebau Garzweiler konnten wir beide Seiten betrachten und die unterschiedlichen Arbeitsebenen, welche Bergleuten Sohlen oder Strossen Ein Artikelvon vonden Marina Kleinen, Franziska genannt werden, erkunden. Stauten ,Aaron Störmer und Bastian Sönchen

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„Gott ist tot!“ Sie benötigen einen Strohhalm und ein Glas Wasser. Stellen Sie den Strohhalm in das Glas Wasser. Was beobachten Sie? Ihre Wahrnehmung wird auf die Probe gestellt. Sie entdecken nämlich einen Knick! Wir wissen alle, dass dieser Knick nicht existiert, oder doch? Ist das, was wir sehen, wirklich Realität? Mit diesem Schein und Sein spielt auch das Theaterstück „Gott“ von Woody Allen. Eine Gruppe Jugendlicher sitzt im Publikumsraum des Theaters an der Ruhr. Zwei Männer auf der Bühne, der eine sitzt, der andere läuft. Hat das Stück schon angefangen? Plötzlich wird es dunkel und schallendes Gelächter wird von der Bühne zu uns hinüber getragen. Da sitzt ein Mann auf der Bühne und lacht. Diabetes und Hepatitis, zwei alte Griechen, versuchen ein Theaterstück zu schreiben. Es fehlt nur noch eins, ein passender Schluss. Dieser wird ihnen letztendlich von dem Erfinder Trichinosis geboten. Als jede Chance auf ein glückliches Ende versiegt zu sein scheint, soll Gott mit Hilfe einer Maschine auf die Erde eingeflogen werden, um den Protagonisten zu retten. Ein ungeplanter Unfall kostet Gott das Leben.

Teil eines Theaterspiels. Ein Stück im Stück eines Stückes: Am Ende kann der Zuschauer nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Das Spiel mit der Wahrnehmung des Publikums, darin sieht Roberto Ciulli die Aufgabe des Stückes und des gesamten Theaters. Das Skandalstück der 80er bietet viel Stoff zum Nachdenken. Gibt es einen Gott? Was existiert wirklich und wie frei können wir eigentlich entscheiden? „Bedeutet Freiheit wirklich Chaos?“ (fragt die Figur Dory Levyn)

Fragen, die das Stück stellt, jedoch nicht beantwortet. Selber Nachdenken, das wird hier verlangt. Wie lässt es sich leben, mit so vielen Fragen? Eine Antwort darauf hat Bischofsvikar Dr. Thönnes: Fragen treiben an, halten den Kopf wach und lassen uns immer weiterarbeiten. Auf jede Antwort, die man findet, kommen zwei neue Fragen. Darin sieht er auch den Sinn der Kirche. Die Religion soll keinen Antwortenkatalog bereithalten, sondern eine Leitlinie zur eigenen Beantwortung der Fragen anbieten.

„Gott ist tot!“ – Friedrich Nietzsche In dem Stück trifft dies zu, doch ob unser Gott tot ist, überlässt Woody Allen allein dem Zuschauer. Damit bleibt die Glaubensfrage bewusst offen. Doch stop, Diabetes und Hepatitis sind auch nur Figuren in einem Stück. Erschreckt stellen wir fest, nicht nur sie sind Teil eines Stückes, wir selbst sind auch rein fiktiv, erfunden und

Doch Fragen bieten nicht nur Antworten und noch mehr Fragen; sie haben auch die Macht, eine Leidenschaft zu entfachen. Eine Leidenschaft, die einen ein ganzes Leben lang begleitet. Danach sollte man, nach Roberto Ciulli, streben. Ohne an Geld zu denken, entschied er sich dazu, ein Theater zu gründen. Einfach der Leidenschaft folgen, das ist sein Rat an uns. Solch eine Leidenschaft, die einen nicht mehr los lässt, kommt jedoch nicht einfach aus uns selbst.

Herbstakademie 2014 – 06.-10. Oktober

Lernferien NRW „Risiko oder Sicherheit" Um eine Leidenschaft zu entfachen, braucht es nach Ciulli mehr als nur den inneren Willen, sondern vor allem Begegnungen mit Menschen, Weiterbildung und Durchhaltevermögen. Die Leidenschaft ist nicht das Einzige was uns begleiten soll. Auch Dramaturg Helmut Schäfer hat einen Ratschlag für uns. Wir müssen uns von äußeren Einflüssen infizieren lassen. Bildung sei das Vermögen, durch die Augen eines anderen auf die Welt zu sehen. Wie durch fremde Augen sollten wir auch auf uns selber blicken können und uns selbst hinterfragen.

Grell, verwirrend und urkomisch: Roberto Ciulli erreicht sein Ziel. Bischofsvikar Thönnes ist trotz der religionskritischen Inszenierung und des Skripts begeistert, und wir irgendwie auch.

Thönnes

Ciulli

Katharina Noelle Degoutrie, Birte Eidecker, Jocelyn Sophie Poschmann, Felix Skubella

Katholische Akademie DIE WOLFSBURG

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen NRW Stiftung, Stiftung „Partner für Schule NRW“

Die Veranstaltung wurde zur Förderung aus dem Kinderund Jugendplan des Bundes (KJP 01.01) beantragt.

Herbstakademie 2014: Zeitraster und Programm Risiko oder Sicherheit? Montag, 6.10.14 10.00 Uhr

Anreise

10.30 Uhr – 12.00 Uhr

Kennenlernen, Haus- und Programmvorstellung Methodisches Warm-up

12.00 Uhr

Mittagessen

13.00 Uhr –

Gruppentraining im Hochseilgarten der WOLFSBURG

Dr. Matthias Keidel, Tagungsleitung Anna-Lena Lohmüller, Tagungsleitung Juliane Heßmann, Teamassistenz

17.00 Uhr

Teamlive

18.00 Uhr

Abendessen

19.00 Uhr - 20.30 Uhr

11.30 Uhr - 12.30 Uhr

12.30 Uhr 13.30 Uhr - 15.00 Uhr

Risiko oder Sicherheit? Wie findet man die Balance zwischen Kontrolle und Wagemut? Tagungsteam

Dienstag, 7.10.14

Zwischen Stillstand und Aktionismus Gibt es eine „goldene Mitte“ für Gesellschaft und Individuum, oder müssen Kompromisse jeweils neu ausgehandelt werden? Gespräch mit Dr. Andreas Tapken, Psychologe, Evonik Industries Mittagessen Professionell journalistische Texte schreiben – wie geht das? Einblicke in Recherche und Schreibverfahren einer großen Zeitung mit Florian Kolf, Managing Editor, Ressortleiter Newsroom, Handelsblatt und Tagungsteam

15.00 Uhr

Kaffee & Kuchen

8.00 Uhr

Frühstück

15.30 Uhr - 16.30 Uhr

Freie Arbeitszeit

9.00 Uhr - 10.00 Uhr

Freie Arbeitszeit

17.00 Uhr - 18.00 Uhr

Schreibwerkstatt

18.00 Uhr

Abendessen

10.00 Uhr - 11.00 Uhr

11.00 Uhr

Deutschland – eine sichere Gesellschaft? Wie findet man seine Rolle in einem komplexen System? Gespräch mit Dr. Andreas Tapken, Psychologe, Evonik Industries Pause

Tagungsteam

Katholische Akademie DIE WOLFSBURG

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen NRW Stiftung, Stiftung „Partner für Schule NRW“

Mittwoch, 8.10.14 8.00 Uhr 9.00 Uhr10.00 Uhr 10.30 Uhr -12.00 Uhr

Frühstück Freie Arbeitszeit Die Kohle geht – Kommen die regenerativen Energien? Die RAG-Stiftung und das Ruhrgebiet Gespräch mit Ludwig Ladzinski, Mitglied des

12.30 Uhr

Rückfahrt des Reisebusses

14.00 Uhr

Imbiss

15:00 Uhr - 16:30 Uhr

Freie Arbeitszeit

17.00 Uhr - 18.00 Uhr

Schreibwerkstatt

18.00 Uhr

Abendessen

19.30 Uhr

Theateraufführung im Theater an der Ruhr, Mülheim a.d.R. Gott Ein Stück von Woody Allen, Inszenierung: Theater an der Ruhr

12.30 Uhr

Mittagessen

13:30 Uhr

Abfahrt des Reisebusses nach Bochum Besuch in den Laboren der Zellphysiologie, RuhrUniversität Bochum Führungen und Experimente

16.00 Uhr – 17.30 Uhr

Düfte – Verführer und Beruhiger Wie die Nase unser Handeln und unsere Gefühle steuert Gespräch mit Prof. Dr. mult. Hanns Hatt,

21.00 Uhr - 21.30 Uhr

Ruhr-Universität Bochum Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste

17.30 Uhr

Rückfahrt des Reisebusses

18.30 Uhr

Abendessen

19.30 Uhr -21.00 Uhr

Sichere Energieversorgung für Deutschland? Braunkohleabbau zwischen Risiko und Sicherheit Busführung durch den Abbaubetrieb und Gespräch mit der RWE Power AG

Wie sicher sind Überzeugungen? Das Gespräch zum Stück mit Robert Ciulli, Intendant Theater an der Ruhr

und Dr. Hans-Werner Thönnes, Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen

Freitag, 10.10.14 Moderne Medizin Heilsbringer, Retter in der Not oder riskantes Unterfangen? Gespräch mit PD Dr. Guido Trenn, Chefarzt, Klinik für Innere

8.30 Uhr 9.30 Uhr11.30 Uhr

Medizin, Knappschaftskrankenhaus Bottrop

Donnerstag, 9.10.14 8.00 Uhr

Abfahrt des Reisebusses zum Braunkohle Tagebau Garzweiler

10.00 Uhr -12.30 Uhr

Kuratoriums der RAG-Stiftung

14.30 Uhr -15.45 Uhr

9.00 Uhr

Frühstück

Frühstück Erstellung des Journals mit den journalistischen und kreativen Beiträgen der Teilnehmer

11.30 Uhr

Ausführliche Feedbackrunde zur Herbstakademie

12.30 Uhr

Mittagessen

13.30 Uhr

Ende der Herbstakademie

„Am liebsten erinnern sich die Frauen an die Männer, mit denen sie lachen konnten.“ (Anton Tschechow)

„Bildung ist das Vermögen, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen.“ (Hegel) Wir sind nicht hier, um eine Antwort auf unsere Fragen zu finden, sondern um einen Weg zu erkennen, eine Antwort zu finden. Wir kamen mit vielen Fragen und gingen mit vielen Fragen. Aber haben sich auch neue Ideen entwickelt. Und so, war die Herbstakademie auch gedacht: Sie wollten uns keine Antworten liefern, sondern uns erkennen lassen, wie wir an diese Antworten selbst herankommen. „Man muss sich von der Leidenschaft infizieren lassen“ (Roberto Ciulli) Man muss das tun, wofür man brennt und wofür man seine ganz persönliche Leidenschaft entwickelt. Dazu eine kleine Geschichte von Savater: „Tu, was du willst“, sagt der Vater zu seinem Sohn. „Wenn Du die Aufforderung ausführst, gehorchst Du ihm nicht (weil Du nicht das tust, was Du willst, sondern was ich will); wenn Du dem Befehl nicht gehorchst, führst Du ihn aus.“ Mein Feuer brennt dafür, dass man einen Weg zur inneren Erkenntnis seiner Selbst und seiner Umwelt immer wieder in Alltagssituationen findet. Wenn man begreift, warum man auf dieser Welt ist, wenn sich alles auf das Wesentliche reduziert. Dinge, die eigentlich wichtig für einen sind, erscheinen weltlich, ja sogar unbedeutsam. Alle Fassaden fallen, nur der innere Kern, die Seele eines jeden Menschen, bleibt. Nun ist der Moment erreicht, in dem man sich selbst erkennt und die Welt mit anderen Augen sieht.

In der Herbstakademie habe ich tolle Leute kennengelernt, mit denen ich sehr viele schöne Erlebnisse hatte: Nette Gespräche, ironische Witze und musikalische Abende.

Marian Kulig

Lernferien NRW – Herbstakademie 2014– 5.-10. Oktober

„Sicherheit oder Risiko"

Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fallen kann, der kann nur auf dem Bauch kriechen. (Heinz Riesenhuber)

Es gibt keine Sicherheit, es ist Schwachsinn an den Begriff der Sicherheit zu glauben und doch es ist die leichteste Antwort auf all unsere Bedürfnisse. Doch Sicherheit besteht nie ewig, wir sind nie davor sicher, nicht plötzlich von einem Auto angefahren zu werden, Opfer einer Naturkatastrophe zu werden oder an einem Herzinfarkt zu sterben. Wir riskieren zu viel, wenn wir auf Sicherheit setzten. Warum nicht riskieren? Wir sind ein Nichts im Verhältnis zum Universum. Wir haben die Möglichkeit, alles zu riskieren, um unser Ziel zu verfolgen, wir könnten die Welt verändern. Unsere Leidenschaft, unser inneres Feuer muss nur genug brennen. Es muss uns den Mut geben, unmöglich groß scheinende Risiken eingehen zu können. Nora

Vom Kieselstein zum Diamanten Ein Kieselstein, klein, scheinbar unbedeutend und einer von vielen. Solch einen trägt jeder von uns in sich, angepasst an die anderen und in der Menge untergehend. Mit der Zeit wird der Kieselstein durch einschneidende Erlebnisse, Wünsche, Träume und Vorstellungen etwas geschleift, gleicht nicht mehr komplett den anderen, bleibt aber dennoch unter ihnen verborgen. Die eigene, von anderen unabhängige Persönlichkeit hat angefangen sich zu entwickeln, doch bis jetzt fehlte der direkte Wegweiser und das passende Werkzeug, diese auch sichtbar für alle nach außen zu tragen. Hier, in diesen fünf Tagen, wurden für uns die Wegweiser aufgestellt und das Werkzeug mit in die Hand gegeben. Dadurch schöpft man Mut, weiß jetzt, dass man sich trauen darf und sogar soll. Es ist erforderlich, ein Risiko einzugehen: Es wird sich lohnen. Die eigene, individuelle Persönlichkeit kann sich unabhängig von anderen weiterentwickeln, wird stärker und lässt einen aus der grauen Menge auftauchen. Mit dem Wissen, was man anstreben möchte, viel Mut (zum Risiko) und dem in die Hand gegebenem Werkzeug lässt sich der Kieselstein schleifen und wird zu einem Diamanten, etwas Seltenem und Wertvollem. Auf dem Weg dorthin sollten das eigene Gewissen und der eigene Verstand stets die Wegweiser bleiben. Beeinflussungen von außen sind Weggabelungen, an denen man falsch abbiegen und den eigenen Weg verlassen könnte. Das Streben nach Erfolg muss gar nicht am Start oder am Ziel des Weges stehen, denn wenn man etwas macht, was einen wirklich interessiert, wird man erfolgreich sein.

t edeute b n e b u le raum z T ko n e n in Risi Sei e h c u mal a manch ehen. ut man e einzug r e b cht ndlich man ni s Letzte a w , as, ur das nicht d d aber n n u ht hat . : -) gemac ht hat c a m e an g was m

Träu me n icht so nd d ei n ern lebe Lebe dein en T n, raum !

Neugierig Auf Tolle Herausforderungen Aufgeweckt Lebensfroh Interessiert Ermutigt

Die Frage nach Risiko und Sicherheit Von Katharina Noelle Degoutrie Eine Kurzgeschichte sollte die Länge einer Zugfahrt haben. Columbus war der Entdecker von Amerika. Wasser ist blau. Und Menschen sind wie Uhren. Ein großer, der Zeit unterworfener, Haufen an Individuen. Die nur halb so einzigartig sind, wie sie meinen. Klar, manche sind rund, manche sind eckig und der ein oder andere tickt vielleicht wirklich etwas anders. Doch wir bestehen alle aus den selben 12 Zahlen. Wir ticken alle gleich, wenn auch nicht synchron. Und wir haben alle diese merkwürdigen Striche, die niemand so recht zu verstehen scheint. Im Grunde sind wir alle gleich, besonders beim Thema Risiko und Sicherheit. Ob wir nun zu den Pionieren der Zukunft gehören, die immer voraus ticken. Oder Teil der Gilde der Historiker sind, die in der Vergangenheit schwelgen, bis es nicht mehr anders geht. Ob wir nun immer voraus gehen oder lieber zwei Schritte zurück bleiben und warten bis alles durchgehend geprüft und als sicher eingestuft ist. Egal ob Erfinder oder Rekonstrukteur.... Wir gehen weniger Risiken ein, als wir denken und leben nur halb so sicher, wie wir meinen. Genau deswegen will ich tanzen, einfach nur tanzen. Tanzen in meinem eigenen kleinen, ungreifbar großen Ballettsaal. In meinem kleinen, mollig warmen Tanzsaal mit Wänden aus Glas und geöffneten Türen. Dort lass ich mich nicht führen. Ballett und Ausdruckstanz gingen mir schon früh sehr leicht von der Hand. Doch nun wird es Zeit für etwas mehr Gewagtheit. Mit Tango wird es weiter gehen und dem Salsa werde ich auch nicht mehr lange widerstehen. Auf schwindelerregend hohen Manolos werfe ich mich gern in jede Pose. Doch nicht auf diesem billigen und ausdruckslosen Klicklaminat. Echtholzboden, dass ist meine erste Wahl und für den durchstehe ich auch jede Qual. Robust und für eine halbe Ewigkeit, so ein Fundament brauche ich zum Tanzen für alle Zeit. Einen, in den meine Lackschuhe, Pumps und Riemchensandalen Macken dreinschlagen. Macke rein, abziehen und weiter geht’s mit eins, zwei, drei. Hundert Macken kommen auf tausend Tänze. Vielleicht tanze ich später auch mal Jazz und Walzer? Was auch kommt, eins ist klar, mein Boden ist noch eine lange Weile da und die Halsbrecher-Schuhe auch. Ich werde Tanzen, stolpern, humpeln, springen, straucheln, mich drehen und es wird eine lange Zeit so weiter gehen. Nur hinfallen sollte ich nicht zu oft. Eine Macke schleife ich einfach weg. Doch ein Bruch, dass weiß ich nicht. Immer wieder aufstehen, keine Frage! Doch so ein Bruch braucht lang und schränkt mich ein, in meiner ganzen Tanzerei. Am Ende, wenn auch die letzte Schicht meines Bodens voller Macken ist, ziehe ich die hohen Schuhe dennoch nicht aus, oder vielleicht doch? Wer weiß... Die Türen gehen zu, die Rollos gehen runter und hoffentlich bin ich dennoch munter. Mein Rezept für Risiko und Sicherheit ist vielleicht nur für mich eine funktionierende Lebensweisheit. Doch so fühle ich mich sicher, zumindest von Zeit zu Zeit. Denn, die Dauer einer Zugfahrt ist individuell und schwer vorhersehbar. Columbus hat Amerika nicht ganz allein entdeckt. Wasser ist blau, grün, grau und manchmal sogar braun. Doch Menschen sind einfach nur wie Uhren. Also schließe ich jetzt den roten, schweren Vorhang und sage einfach nur bis dann. Tick Tack.

M usikalisch O rganisiert N eugierig A ufgeweckt

eit?! h r e h c i S er Risiko od nen, o i t a m r o f voll In e g a T e i D en. s s i W d n tu Voll Inpu voll Freude, de Die Aben nd Musik. u Voll Spaß end die Tage ng So anstre end die Abende. , nn So entspa Sicherheit wiegen in Tagsüber eiten einhalten, Z Geregelte ich aufnehmen. s Wissen in d hinunter en Gegen Ab sterne. Zi ab in die stimmt an re Die Gitar stimmt mit ein ngen r i e s i u v z a l n K a s Da reude F l l o v n e Alle fang ist groß o en Das Risik icht viel zu schlaf tn t Die Nach cherheit überwieg nd! Si be Doch die wunderschöner A in Es wird e

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ Mark Twain

„Und es kam er Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko zu blühen.“ (Anaïs Nin)

Risiko. Was bedeutet Risiko eigentlich? Risicare, resecare kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Gefahr laufen“ oder „etwas wagen“. Es gibt auch eine Verbindung zu rixari:„streiten, widerstreben“. Muss man Risiken eingehen? Muss man das Risiko abschätzen können? Muss man Vertrauen in Andere haben? Muss man Neues wagen und aus seinem Schutzkokon ausbrechen? Muss man mutig und spontan sein? Bedeutet Risiko, dass ich die Kontrolle abgeben muss oder eine neue Chance für mich?

Sicherheit. Was bedeutet Sicherheit eigentlich? Das lateinische securitas steht für „sorglos“ oder „ohne Sorge“. Muss man sein Leben planen? Muss man erst Sicherheit schaffen, um ein Risiko zu wagen? Muss man langweilig sein? Muss man besonders viel Geld verdienen? Muss man egoistisch sein? Bedeutet Sicherheit, dass ich in meinem Leben nach Regeln leben will und ich zu große Angst habe, etwas zu verlieren?

Am Ende weiß ich:

„Wir sind zu jedem Risiko bereit, von

unsere Sicherheit erhöht.“ (Wolfram Weidner, dt. Journalist)

Jocelyn Sophie Poschmann

dem wir glauben, dass es

„Ein Pferd galoppiert mit seiner Lunge, hält durch mit seinem Herzen , und gewinnt mit dem Charakter ! “

ALWAYS HAPPY LUSTIG UND AKTIV

Pferde Diese Geschöpfe geben mir Sicherheit, aber auch die Fähigkeit Risiken einzugehen, einfach loszulassen ,die Augen zu schließen und mich ganz auf das Tier einzulassen, Neues auf mich zukommen zu lassen. Es steht uns nichts im Wege und ich weiß es wird mich tragen. Bei Fehlern oder Hindernissen wird es nicht scheuen, sondern vorwärts drängen, dieses Hindernis mit einem großen Sprung meistern oder einen anderen besseren Weg finden. Das Leben ist zu kurz, um das Pferd am straffen Zügel über schon vorhandene Wege zu lenken. Man sollte ihm die Zügel vorgeben und den donnernden Hufen unter einem ihren Weg gehen lassen. Das Pferd ist meine innere Stimme ,die nicht zu bändigen ist und sich nicht anpasst. Sie geht Risiken ein und wartet nicht auf Erfolg, sondern sucht ihn, mit allen Mitteln. Pferde sind mein Leben und mein Antrieb. Nichts auf der Welt vermag einen Menschen derart zu inspirieren. Alle Menschen sollten etwas haben, was sie antreibt und sie leitet, sich vom Boden zu lösen und einer unsagbar starken Kraft in einem selbst die Führung zu überlassen. Das ganze Leben ist ein Risiko und man kann es nur meistern ,indem man die breiten, sicheren Wege verlässt und sich neue, unbekannte Wege bahnt. Und auch, wenn diese zunächst bewachsen erscheinen, werden sie zum Ziel führen. Ich möchte frei um die ganze Welt galoppieren, ohne dass mich jemand aufhält. Denn das Leben ist nichts anderes als das ,was man daraus

macht.

Der graue Alltag oder das farbenfrohe Risiko? Oft fragt man sich, wie man und das eigene Leben seinen Alltag interessanter grundlegend verändern kann. gestalten kann. An die Ungeahnte Möglichkeiten Eintönigkeit des Alltags hat können sich ergeben, sobald man sich sehr schnell man etwas riskiert und das gewöhnt, und die Gefahr, die sichere Areal verlässt. kindliche Abenteuerlust zu Bunte Farben leuchten hinter verlieren, ist groß. Doch wir dem tristen Alltagsgrau und haben unendlich viele man muss nur den Mut dazu Möglichkeiten, dem farblosen aufbringen Risiken Alltagstrott zu entkommen und einzugehen, um sein Leben wunderbare Dinge zu erleben. kunterbunt zu gestalten. Allerdings muss eine Hürde Jede Situation des Lebens hält ihre individuelle überwunden werden, die uns in unserer Selbstentfaltung Farbnuance für einen bereit, einschränkt. In der Regel und mit ein wenig Risikobereitschaft kann das steht man sich selbst am stärksten im Weg, da man sich eigene Leben zu einem in der Gleichförmigkeit des farbenfrohen Kunstwerk Alltags geborgen und sicher werden. Mein Leben ist fühlt. mittlerweile von allen Farben des Regenbogens durchzogen Das Risiko einzugehen und sich einer völlig neuen und und mit jedem Risiko, das ich eingehe wird es ein wenig unbekannten Situation zu stellen, kann zunächst bunter. beängstigend sein. Doch gerade diese riskanten Gegebenheiten sind die außergewöhnlichen. Ungewissheit ist „Das Schönste, was der Aspekt, wir erleben können, welcher hinter ist das jedem Risiko steht

Geheimnisvolle.“ - Albert Einstein Franziska Stauten

Lernferien NRW – Herbstakademie 2013– 6.-10. Oktober

„Risiko oder Sicherheit“

Ein bisschen Freundschaft ist mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt. (Otto von Bismarck)

Der Humor ist der Regenschirm der Weisen. (Erich Kästner

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. (Heinrich Hesse)

Wer allzeit bei dem Ofen sitzt, grillen und die Hölzlein spitzt und fremde Länder nicht beschaut, der ist ein Aff in seiner Haut. (Altdeutscher Witz)

Leute, die im Kleinen nichts leisten, bilden sich gern ein, sie seien für etwas Größeres geboren. (Karl Heinrich Wagerl)

Man macht keine größeren Gewinne wenn man keinen Verlust riskiert. (Christina von Schweden)

Elisabeth von Plettenberg

„ D ream it, Wish it, Do it!“ Heiter Experimentierfreudig Toll(-patschig) Tief schlafend während der Busfahrten Immer ein Lächeln auf den Lippen But first let me take a selfie:

Mutig Aufgeschlossen humoRvoll sportlIch Nachdenklich tollpAtschig

Sich Zeit nehmen zu planen. Den sicheren Weg gehen, sich selbst in Sicherheit wiegen. Doch dann, ein Problem. Vom Weg abkommen, Ärger, Frustation, Angst, Hilflosigkeit. Die eigene Einstellung ändern. Stattdessen ein Lichtschimmer, Hoffnung, eine Idee. Die Aussicht auf etwas Tolles. Entspannt, locker, neugierig, offen. Keine Angst vor Fehlern. Lust auf neue Erfahrungen. Interessiert an neuen Bekanntschaften, anderen Leuten. Und dabei planlos. Einfach darauf zugehen, Risiken eingehen. Spaß haben und frei sein. Rückschläge in Kauf nehmen. Sich selbst vertrauen. Und das Leben genießen.

Take a chance– because you will never know how absolutely perfect something could turn out to be!

Risiko oder Sicherheit? Sicherheit oder Risiko? Fünf Tage stellten wir uns dieser Frage. Was kam am Ende raus? Ich mag kein Risiko, und die Sicherheit ist irgendwie ja auch nicht sicher. Was mach ich denn jetzt ? Risiko oder Sicherheit? Keine Ahnung! Vielleicht doch die Lösung für alles „Die goldene Mitte“? Ne lieber nicht, viel zu sehr Durchschnitt. Eine Frage und nach fünf Tagen nur noch mehr Fragen. Und was hat mir das alles gebracht? Eins ist sicher: Ich riskiere nie wieder das Risiko der Sicherheit.

„Wo du sicher bist, setze Fragezeichen“ (Wieslaw Brudzinski) Birte Eidecker

Mein M

wichtig

otto: „F

und wen

ragen s

ind

n sie ne ue aufrufe n, statt kurze A ntworte n zu erg eben, ver ändern sie die Persönl ichkeit. “ Fragen

Ich befinde mich auf einer Reise und sie führt mich durch mein ganzes Leben Manchmal sind meine Überzeugungen fest, klar und unerschütterlich, aber jede Begegnung mit neuen Menschen wirft das Weltbild um, was ich mir aufgebaut habe. Mich reizt es, in unplanbare Situationen hineinzukommen und jeden Tag von Neuem überrascht, erstaunt und zum Denken angeregt zu werden. Mein Wunsch ist es, so viele Perspektiven wie möglich zu betrachten, um Menschen und Kulturen besser zu verstehen und meinem Charakter die Möglichkeit zu geben, sich entwickeln zu können. Denn Eines ist sicher: Die richtige Antwort gibt es nicht! In der Schule wird mit allem Druck vermittelt, dass der Schüler auf die richtige Lösung kommen muss. Leider zählt der Weg, wie diese Lösung entstanden ist, überhaupt nicht mehr. Die Folge ist eine lebenslange Akzeptanz von „richtigen“ und „falschen“ Antworten. Der Mut, aus diesem gesellschaftlichen Modell auszusteigen und einen eigenen Lebensweg zu gehen, ist meiner Meinung nach essenziell. Eine buddhistische Weisheit besagt, dass der Weg das Ziel sei und genau das nehme ich aus einer sehr spannenden, abwechslungsreichen, nachdenklichen und sehr prägenden Woche mit. Und nun begebe ich mich auf meine Reise und setze meinen Weg fort. Um es mit den Worten Hape Kerkelings zu sagen:

„Ich bin dann mal weg!“

Aaron Störmer

Wie sieht meine Persönlichkeit aus ?

Wofür brenne ich ? Wofür brenne ich, wofür stehe ich eigentlich ? Eine zentrale Frage im Leben eines jeden Menschen, die nicht leicht zu beantworten ist und jeder muss dies ganz für sich selbst tun. Ich selbst habe darauf auch noch keine abschließende Antwort gefunden, wer tut das schon, aber ich habe eine grobe Richtung gefunden. Etwas Sinnvolles für die Menschen möchte ich machen, etwas, das der Menschheit nutzt. Dabei geht es nicht darum, mit anderen im Wettbewerb zu stehen, sondern einfach nur die Gewissheit etwas Sinnvolles zu tun, dass dem Gemeinwohl dient. Es gibt viele Möglichkeiten und Orte um sich einzusetzen, und ein jeder muss seinen eigenen Platz finden. Auch wenn ich immer noch ausprobiere, eine grobe Ahnung habe ich bekommen: Die Politik bietet, trotz ihres schlechten Rufs, unendliche Möglichkeiten etwas zu bewegen. Deshalb möchte ich dort hin.

Wie sieht meine Zukunft aus ?

Was will ich? Was liegt mir? Für was stehe ich?

Wer bin ich?

Politischer Heldenhafter Idealist Liebt Innig Perfekte Partys

Es ist noch keine Ewigkeit her, dass wir uns mit unseren Namen und einem dazu passenden Adjektiv vorstellten. Es kommt uns nur so vor. Seitdem haben wir uns immer besser kennengelernt. Ich habe jemanden kennengelernt, der sonntags Also: Wen erkennt ihr? ganz in Ruhe und alleine in einem kleinen Kino arbeitet. Vor kurzem hatte er/sie noch lange Ich habe jemanden Ich habe jemanden Haare, die radikal gekürzt wurden, was ziemlich Ich habe jemanden kennengelernt, der kennengelernt, der klare mutig ist. Bequeme Schuhe sind ein Muss und kennengelernt, der sehr “fit” ist erschreckend ehrlich und Fakten braucht. Am „massig“ als Beschreibung unpassend! und Leichtathletik liebt. „Fröhlich“ aufrichtig ist. Er/Sie hat einen liebsten trinkt er/sie Bier wäre ein weiteres passendes Adjektiv, außerdem findet er/sie es besser bei ihrem Spitznamen Ich habe jemanden kennengelernt, der sich mit genannt zu werden. Ich habe jemanden kennengelernt, dem treffenden Adjektiv „lustig“ beschrieb. Er/Sie der noch “jünger” als die “junge spielt sehr spezielle Sportarten wie Schlagball und Julia” ist. Er/Sie macht sehr viel wohnt in einem Dörfchen bestehend aus zwei Sport und möchte zunehmen (an Straßen und neun Häusern. Muskelmasse). Früher wollte er/sie Ich habe jemanden kennengelernt, der im Ich habe jemanden TurnierreiterIn werden. Auf Sauerland lebt und dort leidenschaftlich kennengelernt, zu dem das Ich habe jemanden ihren/seinen Teller kommen keine gerne Fußball spielt. In Pausen googelt Adjektiv “musikalisch” noch viel kennengelernt, der Zwiebeln oder Zucchini er/sie deswegen Spielergebnisse. „Eilig“ besser als “mutig” passt, den absolut zu sich selber beschreibt ihn/sie gut, „einmalig“ aber er/sie spiel Klavier, Schlagzeug, steht und sehr besser. Gitarre und kann auch sehr gut selbstsicher ist. Er/Sie singen (nur dass er sich das leider möchte Medizin Ich habe jemanden kennengelernt, nicht traut).Er/Sie überlegt, später Ich habe jemanden kennengelernt, studieren und mag der jeden Morgen Orangensaft Lehrer für Biologie zu werden. der behauptet, Angst vor dem keine Spagettipizza, trinkt (vielleicht auch um „munter“ Salatdressing in der Kantine zu denn „entweder esse Ich habe jemanden zu werden?). Er/Sie weiß sich zu haben. Ihre/Seine gesungene ich Pizza oder kennengelernt, der sehr gut verteidigen, denn der blaue Gürtel Version von „Prayer in C“ klingt Spagetti“. Englisch spricht, da er/sie ein im Judo ist in Vorbereitung. Ich habe jemanden noch schöner als das Original. Jahr in Kanada verbracht hat. kennengelernt, der drei Ich habe jemanden kennengelernt, der Später möchte er/sie Leistungskurse hat und in Psychologie studieren, mit unbedingt fliegen möchte. Und das nicht einem Internat lebt. ihrer/seiner stillen und irgendwo, nein, über den Wolken. Am Ich habe jemanden kennengelernt, Unfairerweise ist er/sie sehr liebsten würde er/sie Pilot werden. Er/Sie liebevollen Art kommt sie gut der sehr tollpatschig ist und fotogen, ein zu ihm/ihr mit Menschen ins Gespräch. war der/die Einzige, der morgens vor dem deswegen unglaublich sympathisch. genauso passendes Adjektiv Frühstück beim Joggen gesichtet wurde. Er/Sie redet viel (auch im Schlaf, wie „flott“. Sein Souveränität ist vielleicht nicht seine/ihre haha) und ist immer gut gelaunt, Dauergrinsen entsteht größte Stärke ;). weswegen „heiter“ ihren/seinen durchs eine unbeschwerte Charakter perfekt beschreibt. Lebenseinstellung. Ich habe jemanden kennengelernt, der am liebsten Schlager hört und singt. Die Wolfsburg betrat er/sie begeistert: „Fette Hütte!“, Ich habe jemanden Ich habe jemanden seine Floskeln sind wirklich die „Besten“. „Geile Meile“ eben. Ich habe jemanden kennengelernt, kennengelernt, der sich kennengelernt, der der ein sehr wissendes Lächeln im selbst als “christlich” ursprünglich gerne beim Gesicht trägt und bezeichnete und Radio oder der Zeitung Ich habe jemanden Ich habe jemanden kennengelernt, Kulturwissenschaften studierte. politisch aktiv ist. Er gearbeitet hätte. Abends kennengelernt, der ein der später Jura in Berlin studieren Er/Sie ist Bonnerin aus gehört der ÖdP an. lässt er es sich nicht Adjektiv passend zu sich möchte und sich deswegen nicht zu Überzeugung. nehmen, Robbie Williams selbst und seiner/ihrer Brille unrecht als „politisch“ beschreibt. „Angel“ zu schmettern – aussuchte: “klassisch“. Er/Sie Vorher wird ein soziales Jahr in Ich habe jemanden kennengelernt, und das sehr erfolgreich. schreibt sehr poetische Texte Afrika angestrebt. der in ihrer Freizeit in der Natur “Magisch“. und tönte sich ihre/seine klettern und wandern geht und sich Haare früher selber schwarz. selbst als „naturverbunden“ Ich habe jemanden kennengelernt, der beschreibt. „Nett“ passt ebenfalls. Ich habe jemanden kennengelernt, der gerne sehr fleißig und strukturiert ist. Er/Sie unterschiedliche Sportarten ausprobiert und hat zwei jüngere Schwestern. glücklich mit ihrem/seiner FreundIn „Chaotisch“ stimmt also nicht ganz. zusammen ist. Sie/Er geht zwar in NRW zur Ich habe jemanden kennengelernt, Schule, wohnt aber ein Rheinland-Pfalz. Mit Ich habe jemanden kennengelernt, der keine der bewundernswert ihrer/seiner Mutter geht er/sie gerne nach Geschwister hat und Schokolade liebt. Als weltverbesserisch denkt. Später Peek und Cloppenburg einkaufen. Leistungskurse hat er/sie Englisch und Geschichte, möchte er Lehrer werden, während der Herbstakademie 2014 wurde sie 18 außerdem isst er keine tierischen Jahre alt. Ich habe jemanden kennengelernt, der sehr Produkte. gerne reitet und zwei Pferde besitzt. Diese heißen Bianca und Finn. sehr ausgeprägten Wunsch nach Gerechtigkeit. „Anders“ beschreibt ihn sehr treffend.

und/oder Tee, was sehr lustig ist, wenn man ihren/seinen Namen kennt. Er/Sie beschrieb sich i der Vorstellungsrunde als „bescheuert“.

Eure selbstsüchtige Sophie ;)

„Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen.“ Simon Schophaus …Ein Zitat, das doch ziemlich gut auf das Thema der Risikoabwägung passt. Wer den Weg der Sicherheit wählt, hat meistens lediglich Angst vor dem Neuen, dem Unerforschten. Man will offensichtlich keine Risiken eingehen, weil das doch viel zu viele Probleme mit sich bringen könnte.

Aber wo liegt dann die Herausforderung? Sollte man nicht immer das tun, wonach man strebt? Mit dem Verzicht auf das Risiko, stirbt viel zu häufig auch die Selbstverwirklichung. Wie man neudeutsch zu sagen pflegt: YOLO- You only live once. Klingt nach einem billigen Spruch, enthält aber dafür umso mehr Wahres.

Dann doch lieber Wagnisse eingehen und sich von dem überraschen lassen, was auf einen zukommt.

Es muss doch nicht immer alles so sicher und strukturiert sein schließlich gilt doch letzten Endes:

„Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.“ Albert Einstein

„Es ist das Schicksal des Genies, unverstanden zu bleiben. Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie“ Ralph Waldo Emmerson

Herbstakademie 2014 in der Wolfsburg „Mach das so wie das auch die Anderen machen wollen oder schon gemacht haben. Schreib einfach darüber wie du die dir das am Anfang vorgestellt hast und wie du das jetzt findest. Mach das also so dass du sagst, dass du das am Anfang dir nicht vorstellen konntest, dass das was wird und dann einfach, dass du das jetzt voll cool findest. Dann geile Meile und ersma `n Kasten Bier.“ (anonymer Sprecher) Mir fehlen die Worte. Ich fühle mich nicht in der Lage meine absolute Begeisterung treffender als der anonyme Sprecher hier auszudrücken. Mein Name ist Felix Skubella. Nebenbei hab ich hier in der katholischen Akademie nach eindeutig zu vielen gottlosen Jahren meinen Weg zum einzig Wahren gefunden.

Wie die „Kluggeglaubten“ am kreativen Text verzweifeln Mit einem Psychologen ohne Wenn und Aber über Generationsprobleme diskutieren, oder über die Grundlagen der Nachhaltigkeit zu philosophieren, aber bei der relativ simplen Aufgabe einer selbstgestalteten Seite vor der Verzweiflung stehen. Die meisten Teilnehmer der Lernferien standen wie der Ochs vorm Berg. Was tu ich auf die Seite? Doch nach und nach füllten sich die Seiten aller Teilnehmer, und so schließlich auch meine Eigene.

Von Bastian Sönchen

Christiane

Qu‘est-ce qui est mon rêve?

Was ist mein Traum? Was gibt mir die Kraft weiterzumachen? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt, auch bei dieser Herbstakademie. Eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden. Aber das macht nichts. Denn wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. Albert Einstein ist für mich jedoch mehr als eine Quelle für Zitate, er ist eine Inspiration dafür, immer weiterzumachen. Auch bei der Entscheidung: „Risiko oder Sicherheit?“ ist er ein

Ne rêve pas ta vie, mais vis ton rêve

Vorbild, hat er doch die Entscheidung getroffen, den Anstoß für die Forschung an der Atombombe zu geben, obwohl ihm Krieg zuwider war. Mir bleiben viele Fragen, aber auch die Gewissheit und die Entschlossenheit, meinen eigenen Weg zu gehen und gehen zu können. Die Antwort auf einige dieser Fragen werde ich vermutlich mein ganzes Leben lang suchen und doch nie finden, aber andere Fragen werde ich hoffentlich bald beantworten können. Es gibt viele Risiken in meinem Leben, aber auch diese Hoffnung auf Sicherheit.

Christiane Groß

H E L JULIA M A N N

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. — Jean-Jacques Rousseau —

Wer bin „Ich“? Was bedeutet ICH? Wer bin ICH? Und vor allem wie werde ich ICH? All diese Fragen stellen sich irgendwann gepaart mit der Frage: Was soll aus mir werden? Wie kann man sich für etwas entscheiden, das einen in seinem kompletten Leben beeinträchtigen und prägen wird, wenn man noch nicht einmal weiß, wer man wirklich ist und was man erreichen will. Die eigene Persönlichkeit ist einzigartig, wundervoll und ist es Wert präsentiert zu werden. Man darf keine Angst vor seiner Persönlichkeit haben und genauso braucht man keine Angst vor der Zukunft zu haben, denn genau dieses Gefühl prägt einen Menschen und wird die Zukunft verändern. Und auch die Frage: „Wie wird man glücklich?“ , lässt sich vor diesem Hintergrund leicht beantworten. Jeder Mensch hat ein Recht darauf glücklich zu sein und kann dies auch sein, wenn man seine eigenen Bedürfnisse drosselt und sich nicht mit dem Reichsten, sondern mit dem Ärmsten vergleicht. Das Leben ist dazu da, um es zu genießen und es zu lieben, denn es ist ein Geschenk, man sollte darum kämpfen und es für so viele Menschen wie möglich ebenfalls lebenswert machen. Lebe dein Leben so, wie du in deinem Traum leben möchtest.

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„Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.“

Eines Titels nicht wert Es scheint als stände ich neben mir Sei nicht ich selbst. Ich kenne mich kaum Und verachte mich doch. Bin so individuell, dass ich bin wie du Und du wie ich. Wir sind individuell gleich. Versuche zu finden Was tief in mir liegt. Versuche einzudringen In die Tiefe meiner Seele Verborgen im Labyrinth von Fleisch und Blut. Atmung gleicht einer Flut Blut erfüllt jeden Zentimeter der gespiegelten Gestalt Kleidung liegt schwer auf der Haut. Ich muss hinaus Hinaus aus dieser rätselhaften Gestalt Hinaus aus dieser unvollendeten Perfektion. Geist und Körper Im Krieg der Vergänglichkeit. Will schreien, treten, sterben. Doch bin Gefangener dieser Welt. Bettelnd um Würde und Erfüllung Beugend vor den Erwartungen derer die vorgeben anders zu sein. So durchlebe ich meine Existenz, Erleiden wir unser Schicksal. Ein Gedicht von Madleen

Schäfer

Sicher ist nur das Risiko Ist nicht schon der Glaube, überhaupt sicher handeln zu können, riskant? Ist es mir möglich von Sicherheit zu sprechen, wenn ich die Folgen meines Handelns nie wirklich absehen kann?

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Sicherheit ist eine Illusion. Darf ich mich also überhaupt in Sicherheit wähnen unter der Berücksichtigung, dass sie nur eine Illusion ist? Nein. Niemand sollte davon ausgehen, er könne sein Leben allein durch Pläne absichern, denn Leben ist das, was passiert, während Pläne gemacht werden. Im Endeffekt birgt jede Entscheidung Risiken. Sich auf Sicherheit zu verlassen ist also nicht minder riskant, als Vertrauen in sich und seine Entscheidungen zu haben und Neues zu versuchen, unbekannte Wege zu gehen, etwas zu riskieren.

Lea Knipping

„If plan A didn´t work, the alphabet has 25 more letters!“ A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Ausbildung anfangen Bundeskanzler werden „Chilli-Milli“ machen Dauercamper Eltern werden Freiwilliges Soziales Jahr Gegen alles sein Hartz IV-Empfänger Innere Ruhe finden Jungunternehmer Karriere machen Leben retten Muse werden Nichts Obdachloser Popsternchen Quantenphysiker Rund um die Welt reisen Sugar Daddy suchen Teenagerschwangerschaft Ungerechtigkeit bekämpfen Viel erleben Welt verändern X-treme Sportler Yoga lernen Zeugen Jehovas beitreten

Die Frage, die bleibt: Was sind wir bereit für unsere unsere Pläne zu geben? Lea Könemann

„What a wonderful world“ – Damit die Welt so schön bleibt, wie sie ist

Fantastisch Aktiv Brillant Intellektuell Arrogant Niveauvoll „I see trees of green, red roses too. I see them bloom for me and you, and I think to myself: What a wonderful world“ – das sind die berühmten Worte des Louis Armstrong. Er singt von grünen Bäumen und roten Rosen, die für „dich und mich“ blühen und denkt sich dabei: Was für eine wunderbare Welt. Für mich persönlich ist unser Leben, unser Planet, unsere gesamte Existenz ein wahres Geschenk, für welches man dankbar sein sollte. Doch Dankbarkeit alleine reicht nicht, viel mehr sind wir auch zu einer großen Verantwortung verpflichtet. Um die Welt, so schön wie sie sein kann auch noch lange bewohnen zu können, ist Nachhaltigkeit gefordert. Wir können nicht weiterhin als Konsumgesellschaft leben, sondern müssen ab sofort umdenken und vorausschauend handeln. Ein Mentalitätswechsel ist dringend erforderlich, ansonsten riskieren wir den Verlust unserer so wunderbaren Welt. Der Mensch ist zu so vielem Guten fähig, doch leider nutzt er nicht sein Potenzial. Wenn man sich unsere globale Gesellschaft ansieht, findet man immer mehr Krisenherde. Statt als eine Spezies miteinander zu arbeiten und füreinander dazu sein, werden kulturelle, politische und all zu oft auch religiöse Unterschiede zum Auslöser für Konflikte. Dabei sind Unterschiede viel eher eine Bereicherung für uns alle – Vielfalt statt Monotonie. Differenzen und Meinungsverschiedenheiten mit Waffen lösen zu wollen ist dabei jedoch der Anfang vom Ende. Damit wir die Herausforderung der „Wahrung der Schöpfung“ überhaupt bewältigen können müssen wir unser Denken und Handeln grundlegend verändern. Unsere „Mission“ darf dabei nicht von Grenzen aufgehalten werden, wir müssen interkulturell kooperieren, immerhin leben wir alle auf ein und demselben Planeten. Ich hoffe, dass uns eines Tages nicht nur das Lied als Erinnerung für schönere Zeiten bleibt. Tag für Tag sollten wir mit Dankbarkeit und Verantwortung agieren und wenn auch nur im Kleinen die Welt zumindest ein bisschen besser machen. Niemals sollten wir die Hoffnung aufgeben, es lohnt sich für dieses „aller größte“ Geschenk zu kämpfen. Jeden Tag, eine gute Tat.

Was entscheidet über Erfog?

Risiko. Oder den Mut risiken einzugehen. Doch Vorsicht. Nur ein verzweifelter Mensch setzt alles auf eine Karte. Finde dein Feuer Wofür brennst du? Wofür Wofür stehst du ein? Was macht dich aus? Es sind deine Überzeugungen! Sie werden sich mit jeder deiner Erfahrung ändern und dich berreichern.

Goethe Wo viel verloren wird, ist manches zu gewinnen.

Henkel Wer jedes Risiko ausschalten will, der zerstört auch alle Chancen.

Stell dir deine Überzeugungen als Flamme vor, welche deine Austrahlung in den verschiedensten Farben und Formen darstellt. Deine Flamme darf nicht verschlingen, sondern muss anstecken.

Ohne Risiken einzugehen wirst du dich an deinem inneren Feuer verbrennen - schlimmer noch: Das Feuer löschen. Doch um dein Feuer zu finden musst du Aufmerksam sein. Jedes Feuer beginnt mit einem kleinen Funken.

Rinser Ein Leben bei dem nichts von Zeit zu Zeit alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert.

Corneille Risikolos gewinnen heißt ruhmlos siegen. Christoph Wojcik

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