Bürger und Stadt. Der Aufbau. Bremen Stadt mit Zukunft

March 16, 2017 | Author: Britta Knopp | Category: N/A
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1 Bürger und Stadt Der Aufbau Bremen Stadt mit Zukunft 60. Jahrgang Heft 1 Bremen Januar 20062 Impressum Inhalt I m...

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Bürger und Stadt

Der Aufbau

Bremen – Stadt mit Zukunft

60. Jahrgang · Heft 1 · Bremen · Januar 2006

I m p r e s s u m

Impressum · Inhalt

Der Aufbau Bremen – Stadt mit Zukunft Zeitschrift der Aufbaugemeinschaft Bremen

Wasserturm auf dem Gelände Stadtwerder (Illustration des Büros Schomers/Schürmann)

Herausgeber Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. 28174 Bremen Postfach Tel. (04 21) 36 90 337 www.aufbaugemeinschaft-bremen.de

Spendenkonto Aufbaugemeinschaft Bremen Konto-Nr. 11 45 341 BLZ. 290 501 01 Die Sparkasse Bremen

Redaktion Uwe A. Nullmeyer Hermann Schünemann

Anzeigenleitung

Editorial

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Mitgliederversammlung 2004 und 2005

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Die Themen: Stadtwerder Wohnen-Wasser-Kultur-Innenstadt

Hermann Schünemann

Einleitung

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Produktion

Senatsbaudirektor Uwe Bodemann

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Carl Ed. Schünemann KG Bremen Zweite Schlachtpforte 7 28195 Bremen

Prof. Manfred Schomers/Dipl. Ing. Reiner Schürmann

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Verkaufspreis: Einzelstück Euro 5,– inkl. Mwst., zuzgl. Versandkosten. Für unverlangte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen beim Herausgeber. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Aufbaugemeinschaft wieder.

Prof. Dr. Jürgen Lüthge

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Jens Joost Krüger

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swb AG

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Dr. Sven - Erik Gless

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Wolfgang Hübschen, BDA

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Überseestadt Ein neuer Stadtteil nimmt Gestalt an

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Haus der Wissenschaft

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Airport Stadt

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BRILLissimo

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Der Aufbau

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Editorial

STANDORT MIT ZUKUNFT LIEBE MITGLIEDER; FREUNDE UND FÖRDERER UNSERER AUFBAUGEMEINSCHAFT!

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Ein neues Kapitel der städtebaulichen Entwicklung Bremens wird aufgeschlagen: Auf dem Stadtwerder entsteht ein modernes Quartier für Wohnen, Dienstleistung, Kultur und Naherholung. Die politischen Beschlüsse sind gefasst. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bebauungsplan und Städtebaulicher Vertrag lassen ausreichend Spielraum, dieses hochattraktive Gebiet zwischen Weser und Kleiner Weser optimal zu entwickeln. Damit endet eine jahrelange zum Teil heftig geführte Diskussion. Der Stadtwerder ist eines der größten und bedeutendsten innenstadtnahen Entwicklungszonen unserer Stadt. Es werden hier Akzente des Städtebaus gesetzt. Antworten werden daher gefunden werden müssen auf Fragen der Veränderungen unserer Lebensverhältnisse, der Auswirkungen des demografischen Wandels und der Marktgegebenheiten heute wie in der näheren Zukunft.

Uwe A. Nullmeyer (Vorsitzender d. Vorstandes)

Der Stadtwerder darf keine isolierte Insel in unserem Stadtorganismus sein, sondern offen für alle Bürger.

Das Jahr 2005 stand für die Aufbaugemeinschaft ganz im Zeichen der zum Teil heftig geführten Diskussionen um die Entwicklung der Überseestadt. Anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung wurden, begleitet durch eine Ausstellung, einige aktuelle Projekte, wie Speicher I, Quartiersplanung Hafenkante, Alte Feuerwache, Kaffee Quartier und Energieleitzentrale vorgestellt. Einer der Schwerpunkte der Diskussion war die Frage der Verträglichkeit von Wohnen und Arbeiten.

S

Spannend geht es weiter in diesem Heft mit einer Darstellung des „Haus der Wissenschaft“, dem neuen Treffpunkt von Wissenschaft, Wirtschaft und Bevölkerung im Herzen unserer Stadt in der Sandstraße neben dem Dom und in Sichtweite des Rathauses. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der aktuellen Entwicklung der Airport-Stadt und der A 281. Den Abschluss bildet der Architekturwettbewerb „Brillisimo“ am Standort der ehemaligen Kaufhalle am Brill. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Schreiben Sie uns Ihren Kommentar oder Ihre Anregungen und Vorschläge, die wir aufgreifen sollten.

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Ein spannender Diskussions- und Entscheidungsprozess hat nun eingesetzt. Denn fast jeder Bremer fühlt sich auch emotional angesprochen. Ich bekenne dies auch gern für mich. Die Aufbaugemeinschaft hat dieses Thema auf ihrer Hauptversammlung am 27. Oktober 2004 aufgenommen und viel Zuspruch erfahren. Lesen Sie die wichtigsten Beiträge in dieser Ausgabe.

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Der Aufbau

Ihr Uwe A. Nullmeyer Vorsitzender des Vorstandes

Mitgliederversammlung

Mitgliederversammlungen der Aufbaugemeinschaft Bremen 2004 und 2005 im Haus Schütting Uwe A. Nullmeyer, Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft, berichtete über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins im abgelaufenen Jahr und unterstrich hierbei noch einmal den Auftrag, dem sich die Aufbaugemeinschaft stets verpflichtet sieht: Sprachrohr Bremer Bürger für die Entwicklung unserer Stadt zu sein, ein Forum engagierter Bürger, die Förderung der städtebaulichen Entwicklung im Verbund mit Umwelt, Natur- und Denkmalschutz der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden, Denkanstöße zu geben, neue Bauprojekte zu skizzieren, städtebauliche Alternativem aufzuzeigen und aktuelle Bauprojekte vorzustellen.

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Schatzmeister Stefan Storch berichtete, dass im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2005 die in den Vorjahren zu verzeichnende Deckungslücke zwischen Einnahmen und Ausgaben

deutlich reduziert werden konnte. Auf der Einnahmenseite konnte durch das professionelle Management unserer Zeitung -Der Aufbau- durch den Schünemann Verlag eine deutliche Erhöhung der Erlöse aus Anzeigenverkäufen verzeichnet werden. Auch das Geschäftsjahr 2004 verlief außerordentlich erfolgreich. Die Ausgaben konnten erheblich reduziert werden. Ein ausgeglichener Haushalt wurde vorgelegt. Die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG Bremen erteilte den uneingeschränkten Prüfungs- und Bestätigungsvermerk. Die Mitgliederversammlung entlastete auf Antrag von Herrn Wilm Koopmann den Vorstand einstimmig.

Podiumsdiskussion zum Stadtwerder (v. li.) Dr. Sven-Erik Gless, Uwe A. Nullmeyer, Prof. Dr. Jürgen Lüthge

Der Aufbau

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Stadtwerder

„Stadtwerder-Wohnen-Wasser-Kultur-Innenstadt“ - unter diesem Leitthema referierten und diskutierten unter der Moderation von Uwe A. Nullmeyer in der Handelskammer am 27. Oktober 2004 Uwe Bodemann, Senatsbaudirektor, Prof. Dr. Jürgen Lüthge, Vorsitzender der Geschäftsführung der BREBAU, die Architekten und Städteplaner Prof. Manfred Schomers und Rainer Schürmann, von der Investorengemeinschaft Dr. Sven-Erik Gless, sowie von der swb AG Christoph Kolpatzik und Architektin Britta Röhrig, und Jens Joost-Krüger als Pro-

Stadtwerder

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Der Aufbau

jektleiter der Kulturhauptstadtbewerbung Bremens. Den Rahmen der Veranstaltung bildete eine Ausstellung mit Plänen, Zeichnungen, Fotos und einem Modell zum Stadtwerder. Die zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder beteiligten sich engagiert an der Diskussion.

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Interessenten können sich an der Ausschreibung der swb AG für das Neubaugebiet der rund 20 Hektar Fläche mit maximal 350 Wohneinheiten beteiligen.

Stadtwerder

Wohnungsbau auf dem Stadtwerder

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Bremen betreibt seit einigen Jahren unter dem Leitbegriff „Stadt am Fluss“ eine Rückbesinnung auf seine städtebaulichen Lagequalitäten im Weserraum. Die Fokussierung auf dieses übergeordnete, die Spezifika der Bremens aufgreifende Entwicklungsmotiv bietet Potentiale, die ein integriertes und somit tragfähiges Szenario aus flächenschonender und nachhaltiger Stadtentwicklung für die Zukunft der Stadt eröffnet. Unter diesem Leitbild vereinen sich eine Vielzahl ausstrahlungsfähiger Schwerpunktbereiche entlang der 40 km langen Weserstecke durch Bremen. In deren jeweiligen Zentren sollen Schlüsselprojekte die entscheidende Impulsgeberfunktion für Stadtentwicklung übernehmen. Unter den Schwerpunktbereichen östlich der Bremer Altstadt wird die Bebauung des ehemaligen Wasserwerkgeländes auf dem Stadtwerder eine wesentliche Schrittmacherfunktion übernehmen. In hochattraktiver Lage zwischen Weser und kleiner Weser soll ein Stadtteil mit neuer Adresse für Büro-, Gastronomie- und Wohnnutzung entstehen. Der alte, unter Denkmalschutz stehende Wasserturm – die sogenannte „umgedrehte Kommode“ aus dem Jahr 1873 – soll zu einer gemischt genutzten Immobilie mit Ausstellungsflächen im Erdgeschoss, Dienstleistungsflächen in den oberen Geschossen und einem Dachrestaurant mit einzigartigem Blick über Bremen umgenutzt werden. Unmittelbar südwestlich des Baudenkmals sollen sich in einem Mischgebiet Büro- und Dienstleistungsnutzungen anschließen. Das übrige Gelände gliedert sich in zwei Wohnbaugebiete beiderseits des Wasserturmes und bietet Raum für ca. 350 Wohnungen mit exklusivem Wasserbezug in unmittelbarer Nähe zur Bremer Innenstadt. Die Haupteinkaufsbereiche der Bremer City, der Schnoor, die Böttcherstrasse und die neue Weserpromenade, Schlachte, sind nur wenige Gehminuten entfernt. Im Verlauf eines Abendspazierganges erschließt sich die Bremer Kulturmeile mit Stadtbibliothek, Kunsthalle, Glocke und Goethetheater.

Auch aufgrund seiner Lage an einer der zentralen „grünen Lungen“ Bremens mit weitläufigen Kleingartengebieten und umfangreichen Bade-, Sport- und Freizeiteinrichtungen am Werdersee hat das Grundstück eine vorzügliche Lagebegabung für Wohnungsbau im Herzen Bremens.

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Das Planungsgebiet ist hervorragend angebunden. Die Fahrdauer zu den Autobahnen A1 und A27 beträgt ca. 10-15 Minuten und wird ab dem Jahr 2012 durch die Schließung des Autobahnringes A 281 noch weiter reduziert. Der Flughafen Bremen ist ebenfalls in 10 Minuten mit dem PKW und dem ÖPNV erreichbar. Der Hauptbahnhof Bremen ist zusätzlich in 10 Minuten per PKW, ÖPNV oder auch mit dem Fahrrad zu erreichen.

Uwe Bodemann Senatorsbaudirektor

Die Planungsgeschichte für dieses Projekt startete Ende der neunziger Jahre. Von Seiten der Wohnungswirtschaft wurde wiederholt auf die großen Chancen für Wohnbauentwicklungen auf dem Stadtwerder im Herzen der Stadt aufmerksam gemacht. Unterlegt wurden diese Vorschläge durch städtebauliche Entwürfe der Architekten Schomers + Schürmann aus Bremen.

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Nachdem die erheblichen Bedenken gegen die befürchtete, sukzessive bauliche Inanspruchnahme des Stadtwerders ausgeräumt werden konnten, startete im Jahr 2001 das Bauleitplanverfahren. Damit die Kreativität der privaten Entwickler nicht durch zu rigide Festsetzungen eingeschränkt wird, ist der Bebauungsplan bewusst sehr offen gehalten. Lediglich das aus den Planungen der Architekten Schomers + Schürmann abgeleitete Erschließungs-, Freiflächen- und Gebäudehöhensystem wurde im Plan festgesetzt. Ansonsten arbeitet das Konzept mit großzügigen Flächenfestsetzungen. Gleichzeitig wurde zwischen der Stadt und der Eigentümerin,

Der Aufbau

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Stadtwerder

den Stadtwerken Bremen AG, ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, der einerseits das weitere planerische Vorgehen und andererseits Fragen der Finanzierung des Projektes regelt. In diesen Vertrag wird der spätere Erwerber des Grundstückes vollumfänglich eintreten.

Über Rechtsnachfolgeregelung im städtebaulichen Vertrag verpflichten sich künftige Erwerber im Einzelnen zu folgenden Punkten: · Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenplanes in Abstimmung mit der Stadt · Durchführung von Architekturwettbewerben in den jeweiligen Bauabschnitten · Herrichten der öffentlichen und privaten Grünflächen · Herstellung der Erschließungsanlagen · Herstellung von 5 Car-Sharing Stellplätzen · Herstellung und Unterhaltung von naturschutzrechtlich erforderlichen Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen · Einrichtung eines Kindertagesheimes · Berücksichtigung energieeffizienter und ökologischer Bauweisen Mit diesem modernen und zukunftsweisendem Vorgehen wird die zwischen Bremen und den Stadtwerken verabredete hochwertige und qualitätvolle Entwicklung vor Verkauf der Flächen weitgehend gesichert. Es wird angestrebt bis zum Ende des Jahres 2005 den Grundstückskaufvertrag verhandelt zu haben.

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Der Aufbau

Stadtwerder

Wasserkunst – Baukunst auf dem Stadtwerder Die östliche Stadteinfahrt über den Osterdeich ist geprägt durch die Kette der ehemaligen Kaufmanns-Villen auf der Stadtseite und dem großen Landschaftsraum der Weserniederung mit dem Stadtwerder. Darin markant eingebettet, der Wasserturm, liebevoll von den Bremern ´Umgedrehte Kommode´ (1871/1973 Arch. Johann G. Poppe) genannt.

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So markant und so bekannt wie der Wasserturm von außen, so unbekannt ist sein Inneres, so nebulös ist das umgebende Grundstück. Inzwischen ist die Trinkwasseraufbereitung von Weserwasser nicht mehr notwendig; sind die Filterbecken und der Turm mit seiner druckausgleichenden Wassersäule und dem Tank, im Mezzanin- und Dachgeschoss, überflüssig geworden. Seit dieser Zeit richten sich die Augen von Stadtplanern und Architekten auf dieses Gebiet mit dem Ziel, das Gelände zu bebauen, misstrauisch beäugt von Kleingärtnern und Naturschützern. Wie es ´drinnen´ in Wirklichkeit aussieht, wusste niemand, denn Zäune und Mauern schützen das Gelände mit den offenen Wasserbecken vor Spaziergängern und Neugierigen. Seit Oktober 2005 ist das ´Objekt der Begierde´ zur Beplanung frei. Der Grundstückseigentümer, die swb AG (ehemals Stadtwerke Bremen), führt zur Zeit ein Bieterverfahren durch, in dem Projektentwickler für das Areal gesucht werden, die hier Wohnungen und Büros errichten sollen. Das Verkaufs-Verfahren für den Turm läuft separat, ein Ergebnis ist noch nicht veröffentlicht. Bis es zur jetzigen Ausschreibung kam, waren einige Hürden zu nehmen. 1997/1998 erstellte unser Büro zusammen mit der Brebau, noch ein Auftrag der Stadtwerke, ein Bebauungsgutachten.

Das Ergebnis, neben der Erkenntnis, dass hier ein ideales Wohngebiet in Ergänzung der Innenstadtangebote entstehen kann, sind sechs Bebauungsvorschläge mit unterschiedlicher Dichte und variierenden Haustypen.

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Die Pläne wurden mit dem Beirat Neustadt, den Kleingärtnern und Nachbarn, Naturschützern, dem Planungsamt, der BIG, den Politikern und dem Grundstückseigentümer diskutiert. Gemeinsame Arbeitsergebnisse: eine klare Raumkante zur Weser aus 4-geschossigen Stadtvillen in der Linie des Wasserturms; eine ringförmige Erschließung, angebunden an die Werderstraße rechts und links vom Turm; nach Süden achsial auf den Turm ausgerichtet der öffentliche Freiraum, flankiert durch Gebäude mit Läden, Cafe´s, Dienstleistungen und Büros. Im zentralen Bereich eine offene, lockere Bebauung mit 3-4-geschossigen Stadthäusern, die wie die Wohnungen in den Stadtvillen am Ufer, alle Blicke auf Weser und Altstadt haben und natürlich Loggien und Terrassen in guter Größe nach Süden und Westen. Im Süd-Osten zur kleinen Weser sollen EinfamilienStadthäuser, mindestens 3geschossig, in Reihen-, als Ketten- oder auch in dichteren Bauformen entstehen. Wohnen und Arbeiten, Mehrgenerationen-Häuser, neue Wohnformen sollen hier neben dem weiterentwickelten Bremer Haus Platz finden.

Architekt Prof. Manfred Schomers

Architekt Reiner Schürmann

Der Aufbau

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Stadtwerder

Architekten- und Investorenwettbewerbe, die für Architekturqualität in Grundriss, Schnitt und Ansicht und für Wirtschaftlichkeit sorgen sollen, sind geplant. Auf dem gut 90.000 qm großen Gelände sind bei 32.000 qm Bauland über 300 Wohnungen und ca. 15.000 qm BGF für sonstige Flächen in mehreren Bauabschnitten möglich. Das alles ist im Bebauungsplan 2222 und im städtebaulichen Vertrag gesichert und damit aus dem ´Objekt der Begierde´ ein echtes ´Lustobjekt´ wird, soll nun endlich gebaut werden.

BAUEN Wir kennen keine Form, sondern nur Bauprobleme. Die Form ist nicht das Ziel, sondern das Resultat unserer Arbeit. Es gibt keine Form an sich. Das wirklich Formvolle ist bedingt, mit der Aufgabe verwachsen, ja der elementarste Ausdruck ihrer Lösung. Form als Ziel ist Formalismus, und den lehnen wir ab. Ebensowenig erstreben wir einen Stil. Auch der Wille zum Ziel ist formalistisch. Wir haben andere Sorgen. Es liegt uns gerade daran, die Bauerei von dem ästhetischen Spekulantentum zu befreien, und Bauen wieder zu dem zu machen, was es allein sein sollte, nämlich BAUEN Mies van der Rohe architekten schomers.schürmann

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Der Aufbau

Stadtwerder

Prof. Dr. Jürgen Lüthge Vorsitzender der Geschäftführung der BREBAU

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Wir haben uns heute zusammengefunden, um uns über eines der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungspotenziale in Bremen zu unterhalten, nämlich den Stadtwerder. Er ist berühmt durch die einzigartige Attraktivität und Popularität, der sogenannten „Umgedrehten Kommode“, dem alten Wasserturm, der über 100 Jahre lang die Notversorgung der Stadt Bremen mit Trinkwasser gewährleistete. Dieses über 100 Jahre alte Bauwerk, vom Architekten Koppe entworfen, ist in seiner trutzigen und dominanten Fassade eines der Wahrzeichen unserer Stadt und steht im Bekanntheitsgrad dem Dom und dem Rathaus nicht viel nach. Er hat aber als einziges Bauwerk in Bremen einen liebevollen, unter der Bevölkerung weit verbreiteten Kosenamen, nämlich die „Umgedrehte Kommode“. Insbesondere für die Neustadt ist er von stadtteilbildender Struktur und hoher emotionaler Bindung. Mehr als 100 Jahre wurde das drumherum liegende Gelände mit seinen zahlreichen offenen Sickerbecken zur Trinkwassergewinnung aus der Weser genutzt. Dieses ist nun schon seit den 80-er Jahren Vergangenheit und zur Zeit dämmern Turm und Gelände ungeachtet ihrer attraktiven Innenstadtnä-

he und ihrer einzigartig ruhigen Lage, umgeben durch zwei Gewässer, nämlich die Weser auf der Nordseite und die Kleine Weser auf der Südseite, in einem Dornröschenschlaf vor sich hin. Seit rund 7 Jahren versucht eine Gruppe engagierter Bremer Unternehmen, Dornröschen wachzuküssen.

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Dazu gehören in allererster Linie die swb AG selbst, die als Eigentümerin des Grundstückes im Zusammenhang mit ihrer damaligen Bewerbung um den Zuschlag für die Abwasserentsorgung in Bremen die Idee in Senat und Bürgerschaft einbrachte, dieses Gelände zum größten Teil dem Wohnungsbau und zum geringeren Teil einer Büronutzung zuzuführen und dem alten Wasserturm neues Leben einzuhauchen. Diese Idee wurde auch aufgegriffen und ist in entsprechenden Verträgen mit der BIG als Vertreterin der Stadtgemeinde Bremen fixiert. Die swb AG beauftragte zur Vorbereitung – zunächst im Verborgenen – das Architekturbüro Prof. Schomers/Schürmann gemeinsam mit der BREBAU mit der Ideensammlung zur Umnutzung des Turmes und mit der Vorbereitung eines Entwurfes eines Bebauungs-

Der Aufbau

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Stadtwerder

neten abgestimmt wurde. Auch die Kräfte von Beirat und Ortsamt wurden stark einbezogen.

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Aktuell kann sehr Erfreuliches vermeldet werden: Nach siebenjähriger Vorbereitungszeit wurde der Bebauungsplan mit der schönen Nummer 2222 gerade im Oktober 2004 von der Bürgerschaft verabschiedet. Auch die städtebaulichen Verträge zwischen der Stadtgemeinde Bremen und der swb AG als Eigentümerin der Grundstücke sind unterschrieben. Die swb AG hat ferner mit einer Investorengruppe, die hier auch am Runden Tisch in der Diskussion vertreten ist und für sich selbst sprechen wird, einen weitgehend vorbereiteten Vertrag zur Umnutzung des Wasserturmes ausgearbeitet.

Uwe A. Nullmeyer, Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft, bei der Begrüßung im Großen Saal des Schütting

planes für den Stadtwerder, ganz klar allerdings beschränkt auf diesen Bereich. Die beauftragte Planergemeinschaft lieferte diese Ideen zügig ab, untersuchte dabei beim Turm diverse Nutzungsvarianten wie z. B. für ein Museum, für ein Hotel, für Wohnzwecke und für ein Konzept der „Bürolofts für kreative Köpfe“.

F

Ferner erarbeiteten die Planer einen Entwurf eines Bebauungsplanes, der aufgrund der Bedeutung des Geländes für die Stadtwerke Bremen in einem detaillierten und auch langwierigen Prozess mit dem Planungsamt, dem Senator für das Bauwesen und den Abgeord-

Auf dem Gelände können – je nach Nutzungsform und Höhenausgestaltung – rund 250 bis 350 Eigentumswohnungen und Stadthäuser entstehen.

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Es besteht Konsens mit Senatsbaudirektor Bodemann, dass hier qualifizierte nationale Architekten in einen geistigen Wettbewerb treten sollen, der im Wege eines diskursiven Verfahrens abgewickelt werden soll. Wie geht es jetzt auf diesem erreichten Stand weiter? Hinsichtlich des Turmes wurde schon auf die genannte Berliner/Hamburger Investorengruppe verwiesen, für die der Vertreter Herr Dr. Sven-Erik Gläss am Tisch sitzt. Für die Wohnungsbauflächen soll durch die swb AG als Eigentümerin in Abstimmung mit der BIG im nächsten Jahr eine Ausschreibung zur Gewinnung von Investoren durchgeführt werden.

A

Als Geschäftsführer der BREBAU bemühe ich mich zur Zeit mit anderen Wohnungsbaugesellschaften, eine Bietergemeinschaft zusammenzubekommen, die eventuell für dieses Gelände mitbietet. Die Schwierigkeiten dabei darf man trotz aller positiven Einschätzungen des Objektes auf keinen Fall für zu gering schätzen:

Besucher im Gespräch und vor dem Modell des Stadtwerder

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Der Aufbau

Stadtwerder

Als dieses Projekt vor 7 Jahren ins Leben gesetzt wurde – und ich war vom ersten Tag an dabei –, war die Lage auf den Wohnungsmärkten noch gänzlich anders.

S

Sie wissen als Fachleute aus den verschiedenen Bereichen, die mit dem Thema „Bauen“ zu tun haben, genau, wie stark die Absatzvolumina zurückgegangen sind und dass in dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld sehr viele Verbraucher sich schon beim täglichen Konsum stark zurückhalten, aber noch viel stärker beim Erwerb von Immobilieneigentum mit der damit verbundenen langfristigen Aufnahme von Schulden. Zudem ist das Gelände mit seinem bebaubaren Grund 11 ha groß und eine Anzahl von rund 300 Eigentumsobjekten und Häusern wird sich nur über einen langen Zeitraum von wahrscheinlich mehr als 10 Jahren dort an den Markt bringen lassen. Ich möchte das mit dem Ausdruck zuspitzen, dass die Absatzlage des Marktes für hochwertige Eigentumswohnungen derzeit „grässlich“ ist. Man kann also nur abschnittsweise vorgehen und man muss auf die Wünsche der potenziellen Erwerber Rücksicht nehmen. Wer meint, dass er in Bremen Stararchitektur mit entsprechenden Topppreisen in einem Umfang von 200 oder 300 Wohnungen absetzen kann, kennt den Bremer Markt nicht. Die Anforderungen an Architektur, Baugestaltung und Preisfindung dürfen keinesfalls überhöht werden! Die Investoren müssen noch genügend eigene Planungsfreiheit haben, wenn durch den Städtebaulichen Vertrag die Stadt maßgeblich an Stelle der Investoren und zukünftigen Käufer über Farben, Materialien und Ähnliches entscheidet. Es bestehen doch große Zweifel, ob daraus marktgängige Produkte und eine erfolgreiche Besiedelung des Stadtwerders entstehen kann.

turellen Zügen zu werden und dass es in einigen Jahren für die Anwesenden und alle Bürgerinnen und Bürger in Bremen die Chance gibt, in einem wunderbar stadtnahen Umfeld mit viel Grün und viel Wasser und Blick auf die Domtürme eine attraktive Wohnung in Bremen beziehen zu können. Diese Möglichkeit erfüllt hundertprozentig die Anforderungen des von Bausenator Jens Eckhoff ins Leben gerufenen „Wohnens am Fluss“ in Verbindung mit dem Innenstadtprogramm.

Prof. Dr. Lüthge während seines Vortrages

Ausschnitt aus dem gut besuchten Auditorium im Schütting

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Aber das sind Punkte, die müssen in Zukunft genau bearbeitet und mit Lösungen versehen werden! Ich freue mich erst einmal, dass es jetzt nach 7 Jahren soweit vorangegangen ist und der Wasserturm eine Chance hat, von einem bewunderten aber inhaltsleeren Baudenkmal zu einer lebendigen Stätte mit kul-

Der Aufbau

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Stadtwerder

Kulturhauptstadtbewerbung und Umgedrehte Kommode

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Die umgedrehte Kommode auf dem Stadtwerder liegt im Blickfeld der Bewerbung Bremens als Kulturhauptstadt Europas 2010. Und das nicht nur, weil der Turm von fast allen Fenstern des Kulturhauptstadtbüros aus zu sehen ist. Das Büro und der Turm sind Nachbarn, getrennt nur von der Weser. Das Bewerbungsteam hat mehr als nur ein Auge auf das imposante Backsteingebäude geworfen und ist gerne bereit, sich an der Suche nach der Zukunft für Stadtwerder und Umgedrehte Kommode zu beteiligen. Denn das Gebäude und das Areal hätten durchaus das Zeug, kulturhauptstadttauglich zu sein. Das Interesse an der Zukunft des Backsteinbaus ist bereits in der Bewerbungsschrift beschrieben. Im zweiten Band der Schrift mit dem Titel Was Bremen will. Die Baustelle Kulturhauptstadt geht es auch um den Wasserturm: Eine Kommode als Zeichen ist dort in dem Kapitel Bremen will starke Zeichen bauen unter den Willenserklärungen als ein Beispiel beschrieben.

Jens Joost-Krüger

Die umgedrehte Kommode war schon immer ein stolzes Zeichen. Einst stand der Turmbau für den technischen Fortschritt einer zentralen Wasserversorgung. Damals wurde der technische Ständerbau dem Geschmack der Zeit und dem repräsentativen Standort gegenüber der Altstadt entsprechend mit einer historisierenden Backsteinfassade verkleidet. Und es dauerte nicht lange bis die Bremer Bevölkerung den Turm als Kommode liebevoll in den eher übersichtlichen Bestand an auffälligen, identitätsstiftenden Bauwerken aufnahm. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber heute bergen die Lage des Turms, das

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Der Aufbau

architektonische Erbe seiner Gestaltung und die Verzichtbarkeit seiner technischen Funktion Qualitäten einer urbanistischen Herausforderung.

I

In Sichtweite zur Innenstadt als räumliches Gegenüber der gelungenen Umgestaltung und Revitalisierung der Schlachte und der Weserpromenade besitzt der Turm das Potenzial, ein neues Zeichen des bremischen Strukturwandels werden zu können. Das umso mehr als der Wasserturm und das Gelände mit den ehemaligen Wasserbecken in vielerlei Hinsicht Verbindungen herstellt: zum Beispiel als Sichtbeziehung zwischen Innenstadt und Stadtwerder, als Bindeglied zwischen städtischer Bebauung und den Grünzügen mit ihren zentrumsnahen Freizeiteinrichtungen.

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Gefragt sind Konzepte einer attraktiven, modernen Bebauung der innenstadtnahen Flächen des Stadtwerders rund um den Turm. Gesucht werden Konzepte für die kulturelle und kommerzielle Nutzung für den Turm selbst. Wie sehr der Turm das Interesse der Bevölkerung bindet, zeigen die immer gut frequentierten Angebote, in das Innere des Baus hinein zu dürfen. Türme faszinieren immer und dieser vielleicht besonders. Und nicht zuletzt geht es darum, die Architektur des Turms zu einem Beispiel für den respektvollen aber gleichzeitig mutigen zeitgenössischen Umgang mit dem architektonischen Erbe zu machen, das für Bremen und darüber hinaus Sichtbarkeit beanspruchen kann. Die Lage an der Weser reiht die Kommode in eine lange Reihe projektierter Umnutzungen entlang des Flusses ein. Gelungene Interventionen und attraktive Nutzungskonzepte an der Kommode und auf dem Stadtwerder haben das Zeug, Symbolkraft für den Fortgang von Revitalisierungen zu wecken und

Stadtwerder

ein weiteres Element des Stadt am Fluss Konzepts zu realisieren.

D

Das Projekt Kulturhauptstadt hat sich bisher nicht direkt an Diskussionen und Planungen für die Zukunft von Umgedrehter Kommode und Stadtwerder beteiligen können, da bisher nicht die Stadt allein für die Planungen zuständig war. Insofern ist das Projekt Kulturhauptstadt abwartend aber nicht skeptisch, sondern sehr an Public Private Partnership Entwicklungen interessiert. Wenn jetzt neue Bewegung in die Planungen kommt, ist das Projekt Kulturhauptstadt gerne bereit, sich zu beteiligen. Insbesondere würde Martin Heller als künstlerischer Leiter

der Bewerbung einen internationalen Architekturwettbewerb zur Nutzung und Umgestaltung des Turms begrüßen.

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Stadtvillen auf dem Stadtwerder. Vorschlag Schomers.Schürmann

Dem Projekt Kulturhauptstadt und den Chancen Bremens, den Wettbewerb um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 zu gewinnen, käme eine Umgedrehte Kommode, die zum Gegenstand architektonischer Eingriffe international bekannter Architekten wird und um die herum neue Modelle Innenstadtnahen Wohnens probiert werden gerade Recht. Zwischenzeitlich ist Bremen aus dem Wettbewerb um die Kulturhauptstadt 2010 ausgeschrieben. (Anmerkung der Redaktion)

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Stadtwerder

Entwicklung des Stadtwerderareals zum innerstädtischen Glanzpunkt Die Erschließung des Stadtwerdes als Wohngebiet und die Umwandlung des Wasserturms in einen Ort für Arbeit und Freizeit in besonderem Ambiente ist ein für Bremen bedeutendes Projekt. Diese Aufgabe zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen liegt sowohl im Interesse der swb AG als bisheriger Eigentümerin als auch im Interesse der politischen Kräfte und der an den Baumaßnahmen beteiligten Investoren und Dienstleister.

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Die Jubiläumsfeierlichkeiten der swb zu ihrer 150-Jahr-Feier auf dem Stadtwerder haben erneut bewiesen, dass der Stadtwerder mit dem Wasserturm weit mehr ist als irgendein Gelände, sondern von den Bremer Bürgerinnen und Bürgern als Wahrzeichen verinnerlicht ist und geschätzt wird.

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Die swb hat auf Grundlage des Senatsbeschlusses von 1999 gemeinsam mit dem Senator für Bau und Umwelt für das Gebiet einen Bebauungsplan entwickelt und den flankierenden städtebaulichen Vertrag abgeschlossen, der nach seiner Wirkungsweise die vorstehend skizzierten städtebaulichen Anliegen umsetzt und für einen zukünftigen Investor verbindlich macht. Der Bebauungsplan ist sehr offen gehalten, sodass genügend Raum und Flexibilität verbleibt, um konstruktive Impulse in der Realisierungsphase aufzugreifen und umzusetzen.

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Vorgesehen ist eine städtebauliche Erschließung des Areals mit 350 bis 400 Wohneinheiten, wovon ca. 20 Prozent auf weißes Gewerbe (Rechtsanwaltskanzleien, Architekturbüros, Media-/Grafik-Desgin Büros etc., um nur einige Beispiele zu nennen) entfällt. Eine entsprechende Auslobung des Areals steht zum Ende dieses Jahres an. Der Wasserturm wird separat vom Areal veräußert. Der Abschluss der Verhandlungen mit einer Bietergemeinschaft steht kurz bevor. Die Bietergemeinschaft ist als einzige Bewerberin aus einem beschränkten Bieterverfahren hervorgegangen, die sich im Stande sieht, die Vorstellungen der Stadt trotz wirtschaftlich nicht einfacher Rahmenbedingungen umzusetzen- nämlich innovative Dienstleistungen, Büros für kreative Köpfe, öffentliche Zugänglichkeit, Gastronomie und Kultur. Die swb hat und will sich auch in Zukunft so in den Entwicklungsprozess einbringen und die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sie ihrer Rolle als langjähriger Eigentümer in den Augen der Öffentlichkeit gerecht wird. Es gilt, ein Wahrzeichen Bremens und das umgebende Areal einer neuen Nutzung zuzuführen, die diesem besonderen Charakter der Lokalität gerecht wird.

Umso mehr liegt es der swb AG als bisherige Eigentümerin auch nach der Veräußerung von Gelände und Turm am Herzen, dass die Entwicklung auf dem Stadtwerder zu einem Ergebnis führt, das auch von der Bremer Bevölkerung, größtenteils Kunden der swb, als positiver Beitrag zur Stadtentwicklung gewertet wird.

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Der Aufbau

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Die Sensibilität in diesem Projekt wird seitens der swb in allen Gesprächen mit Investoren als auch Vertretern der Freien Hansestadt Bremen präsent gemacht, um auch in diesem Punkt den Erfolg des Projektes zu unterstützen. swb AG

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Investorengemeinschaft „Wasserturm Bremen“

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Die Investorengemeinschaft „Wasserturm“ besteht aus Experten unterschiedlicher Disziplinen - Architekten, Ingenieure, Stadtplaner und Kaufleute – die ihre Interessen in einer Projektgesellschaft bündeln. Ziel dieser Investorengemeinschaft ist es, die Umnutzung dieses für die Stadt Bremen einmaligen Industriedenkmals unter besonderer Berücksichtigung der Ansprüche der Öffentlichkeit in einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept umzusetzen. Hierzu gehört insbesondere die Schaffung der Voraussetzungen für die Gewinnung von

innovativen Dienstleistern sowie gastronomischen und kulturellen Einrichtungen als zukünftige Nutzer des Wasserturms. Hiermit soll die öffentliche Zugänglichkeit dieses Denkmals gewährleistet werden. Weiterhin wird der Berücksichtigung der Ansprüche der Denkmalpflege eine maßgebliche Rolle zukommen.

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Auf der von der Aufbaugemeinschaft Bremen initiierten Podiumsdiskussion im Haus Schütting der Handelskammer wurden die Interessen der Investorengemeinschaft durch Herrn Dr. Sven-Erik Gless vertreten.

Der Aufbau

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Stadtwerder

Einige Gedanken des BDA Bremen zur Stadtwerderbebauung

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grüßt die Idee, hochwertige Wohnflächen in der Innenstadt anzubieten, um so die Menschen in die Stadt zurückzuholen und weitere großflächige Besiedlungen an den Stadträndern zu vermeiden.

Auf der Jahresmitgliederversammlung der Aufbaugemeinschaft im Oktober 2004 wurde das Projekt „Entwicklung Stadtwerder“ vorgestellt. Die Stadt Bremen hatte auf dem Gelände des Wasserturms in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Schomers+Schürmann ein städtebauliches Konzept erarbeitet. Mittlerweile liegt auf dieser Grundlage ein rechtsgültiger Bebauungsplan vor. Rund um den Wasserturm, der mit dem liebevollen Namen „umgedrehte Kommode“ ein weithin sichtbares städtebauliches Signal darstellt, wurde ein innerstädtisches Wohngebiet mit Mischnutzungen im Kernbereich geplant. Vorgeschlagen wurden im Wesentlichen Stadtvillen mit Geschosswohnungen in 4-5 Geschossen und in östlicher Randlage zur kleinen Weser Reihenhäuser, insgesamt in etwa 300 Wohneinheiten.

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Gute Möglichkeiten dazu sind die Neubebauung von Baulücken, die Neubesiedlung von unternutzten städtischen Grundstücken, die Umwidmung von Büro zu Wohnraum und die Ausweisung von neuen Wohngebieten in den brachliegenden alten Hafenrevieren. Das Grundstück um das Wasserwerk ist auf den ersten Blick wohl geeignet für innerstädtisches Wohnen: Citynah, stark durchgrünt, Südorientierung zur kleinen Weser, Naherholung vor der Haustür, Identität des Wohnquartiers durch die „umgedrehte Kommode“..... Dennoch gibt es einige Argumente, die sorgfältig bedacht und öffentlich besprochen sein wollen:

Wie gerade im Weser-Kurier vom 13. Juli 2005 ausgeführt wurde, will die BreBau das Grundstück in den nächsten Monaten ausschreiben. Geplant sind Häuser mit 3-4 Geschossen für Eigentumswohnungen, dazu Stadthäuser und Reihenhäuser.

1. Städtebauliche Qualitäten Bremen hat bis heute im Vergleich zu anderen Städten einige besondere stadträumliche Qualitäten.

Die BreBau strebt dabei eine „Vielfalt in Architektur und Haustypen“ an. Der Bund Deutscher Architekten BDA im Lande Bremen be-

Zunächst ist es die wegweisende Entscheidung vor gut 200 Jahren, die alten Befestigungsanlagen zu einem Grüngürtel rund um

Ansicht MÖGLICHE ZUFAHRT

ZU- UND UMFAHRT

0 DU 6,0- UN

3,00 ZU- UND UMFAHRT

T HR MFA

ZU

GAST 28 PLÄTZE

GEGEBENENFALLS 150 STELLPLÄTZE UNTER DER PLATZFLÄCHE ALS TG

70 WOHNEINHEITEN

IV+

OPTIONSFLÄCHE TRINKWASSERAUFBEREITUNG 7056.50 m2

GAST 24 PLÄTZE

56 WOHNEINHEITEN

IV+

GAST 12 PL.

6,00 ZU- UND UMFAHRT

GAST 16 PL.

62,50 IV+

IV+

60 WOHNEINHEITEN; MAX 70 WE

88 WOHNEINHEITEN; MAX 98 WE

TG 400 PLÄTZE

PRIVATE GRÜNFLÄCHE MIT WALL H = 3.50 M IV+

GAST

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8 PL.

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GAST 12 PL.

GAST 21 PL.

GAST 16 PL.

27 WOHNEINHEITEN

40 WOHNEINHEITEN

II+

II+ II+

II+ II+

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Grunddienstbarkeiten (Leitungsrechte Wasserleitungen) Grunddienstbarkeiten (Leitungsrechte E-Kabel) Schwerlastzufahrten

Optionsfläche Trinkwasseraufbereitung

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Stadtwerder

die historische Innenstadt zurückzubauen und mit dem Wallgraben und den begleitenden Grünanlagen herausragende Freiflächen rund um die Kernstadt anzubieten. Zum anderen sind es die großen zusammenhängenden Grünflächen von Stadtwald / Bürgerpark im Norden und vom Werderland zwischen kleiner und großer Weser im Osten, die bis in die Innenstadt vorstoßen. Welche Stadt bietet diese Qualität, vom Kernbereich direkt im Grünen aus der Stadt herauszulaufen, ohne Straßen oder bebaute Quartiere zu berühren?

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Wo Stadtwald und Bürgerpark nur bis zum Hauptbahnhof vorstoßen, reicht das Grünland zwischen kleiner und großer Weser fast bis an den Teerhof. Das kleine Wohnquartier und die Hochschule für Nautik und Wirtschaft liegen noch innerhalb des Rings der Wallanlagen und bilden einen natürlichen baulichen Rand zum Werderland. Bei einer Ausdehnung der Bebauung über die Grenze der Neustadtswallanlagen hinaus besteht die Gefahr, dass diese einmalige Qualität der grünen Verbindung von der City weseraufwärts Schaden nimmt. Bei einem Erfolg des Projektes würde einer weiteren Be- und damit Zersiedlung des Werderlandes Tür und Tor geöffnet. 2. Erschließung Das Projekt hat eine Größe von ca. 300 Wohneinheiten, dazu kommen die gewerblichen Flächen rund um die „umgedrehte Kommode“ und die gewerblichen oder kulturell genutzten Flächen im Wasserturm. Daraus ergeben sich ca. 500 Fahrzeuge, die täglich mehrfach über Werderstraße und Kaisenbrücke das Gebiet anfahren oder verlassen wollen. Sieht man den Anliegerverkehr, der durch die Hochschule, das gewerblich durchzogene Wohngebiet, die DGzRS, Haus der Kirche, Wasser- und Schifffahrtsamt, Sportvereine, Kuhhirten, und Parzellen entsteht, ist die Werderstraße schon heute überlastet. Die Erschließung durch PKW ist die Achillesferse des Projektes.

3. Anbindung an Innenstadt und Infrastruktur Als Einkaufsmöglichkeit bieten sich die Innenstadt und das Buntentor an. Fußläufig ist das Buntentor durch die kleine Weser abgeriegelt, der Weg über die Werderstraße und den Leibnitzplatz beträgt 1000m und mehr, ebenso lang ist der Weg über den Deichschart oder bis in die Innenstadt. Damit hat man eine gute Entfernung mit dem Fahrrad, zu Fuß aber ist der Weg in Anbetracht der zentralen Lage sehr weit ( Vergleichsstrecke Polizeihaus bis Bamberger Kaufhaus, also einmal lang durch die gesamte Innenstadt). Die nächsten Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel liegt an der Kaisenbrücke oder hinter dem Deichschart auf dem Buntentorsteinweg. Die Entfernung aus dem neuen Wohngebiet beträgt ca. 500m. Man kann feststellen, dass die Länge der Fußwege nicht das hält, was die zentrale Lage des Grundstücks verspricht. 4. Bauliches Konzept Zunächst leistet der Entwurf der Architekten Schomers + Schürmann einen guten Beitrag zur Aufgabenstellung. Die Bebauung besteht aus Einzelhäusern und verspricht eine starke Durchgrünung des Wohnquartiers und damit einen weichen Übergang von Stadt in die freie Landschaft. Daher scheint die Bauhöhe von 4-5 Geschossen auch sinnvoller als eine niedrigere Bebauung mit höherer Verdichtung. Positiv ist auch der großzügige Grünstreifen entlang der Werderstraße, der noch einen

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Stadtwerder

Teil der grünen Anbindung vom Werderland an die Innenstadt aufrechterhält. Fragen muss man sich, ob der Wasserturm, der für das neue Wohnquartier identitätsstiftend sein wird, bei kultureller oder gewerblicher Nutzung nicht auch eine Belastung darstellen kann. Wie sonst ist es zu verstehen, dass man den Sendesaal Radio Bremens wegen der Entwicklung eines neuen Wohngebietes abbrechen will? Eine „Vielfalt in Architektur und Haustypen“, wie sie die BreBau einfordert, ist allein noch kein ausreichendes Qualitätsmerkmal. Aus Vielfalt kann auch Beliebigkeit entstehen. Der 2005 erstmalig ausgelobte Wohnungsbauwettbewerb des Bau-

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senators hat Sonderwohnformen prämiert, wohl weil hochwertige Beiträge von Wohnsiedlungen oder Mehrfamilienhäusern in Bremen nicht gefunden wurden. Daher fordert der BDA, die Qualitätssicherung des neuen Wohnquartiers durch Wettbewerbe oder vergleichende Verfahren sicherzustellen. Hier wäre für Bremen eine einmalige Chance, im Sinne einer IBA (internationalen Bauausstellung) neue Ansätze für einen innerstädtischen Wohnungsbau zu suchen, und im Sinne des „Bremer Hauses“ einen neuen zukunftsweisenden Wohnungstyp zu entwickeln. Wolfgang Hübschen stv. Landesvorsitzender BDA Bremen

Stadt der Wissenschaften Überseestadt

Auf zu Neuen Ufern – Neuer Stadtteil nimmt Gestalt an

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Unternehmer, Planer, Entwickler, Politiker und Architekten gaben sich ein Stelldichein zum großen Event der Aufbaugemeinschaft Bremen anlässlich der Hauptversammlung 2005 der Aufbaugemeinschaft Bremen im Schütting. Thema: ÜBERSEESTADT BREMEN - ARBEITEN - WOHNEN - KULTUR - FREIZEIT. Eine Ausstellung mit Modellen, Plänen und Abbildungen begleitete die Projektvorstellung. Der Vorsitzende der Aufbaugemeinschaft, Uwe A. Nullmeyer, machte einleitend deutlich, dass mit der Entwicklung der Überseestadt neue Maßstäbe im Städtebau gesetzt würden. Es sei daher wichtig, dass dieses große Gemeinschaftswerk von allen Beteiligten getragen werde. Interessengegensätze müssten offen diskutiert werden. Schon heute zeichneten sich konkrete Strukturen ab, wie sich dieses fast 300 Hektar große Gebiet zu einem lebendigen Stadtteil entwickeln werde. Der Anfang sei gemacht mit dem Speicher XI, der Hochschule für Künste, der Alten Feuerwache, dem Hafenmuseum, dem Großmarkt und dem Speicher I.

Karin Krusche, Mitglied der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Dr. Dieter Russ, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Überseestadt Bremen GmbH, erläuterte die regionalwirtschaftlichen Effekte für den Prognosezeithorizont 20032025. Danach könnten in diesem Zeitraum im günstigen Fall 1,990 Mio. Euro privat und 322 Mio. Euro öffentlich investiert werden. Dies könnte einen Effekt von rund 9800 neuen Arbeitsplätzen auslösen. Aufmerksam aufgenommen wurde sein Bekenntnis zum Wohnen in der Überseestadt. Senatsbaudirektor Uwe Bodemann machte deutlich, dass dieser neue Stadtteil mit mehreren Qualitäten ausgestattet sein müsste und in einer direkten Verbindung zur Innenstadt stehe. Wie letztlich die Frage des Wohnens beantwortet werde, hänge unter anderem auch mit den Ergebnissen der Lärm- und Immissionsgutachten zusammen, die im Frühjahr 2006 vorlägen. Dies war auch das zentrale Thema von Carl Berninghausen, dem Unternehmer und Sprecher des Beirats Überseestadt, und weiteren Kaufleuten aus dem

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Stadt der Wissenschaften Überseestadt

Auditorium. Die ansässige Wirtschaft fordere nicht nur Bestandsschutz, sondern auch Planungssicherheit bei Betriebserweiterungen. Diesem Votum schlossen sich die Politiker

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Einig waren sich abschließend alle Podiumsteilnehmer darin, dass es darauf ankomme, die Überseestadt zu einem lebendigen Stadtteil zu entwickeln. Ein attraktiver Nutzungsmix bestehend aus Arbeiten, Wohnen- in welcher Form auch immer-, Kultur und Freizeit als zentrale Komponenten seien hierfür Voraussetzung. Repräsentanten der einzelnen Projekte hatten zuvor ihre Konzepte vorgestellt. In Kurzform:

Das KaffeeQuartier

Teilnehmer der abschließenden Diskussion: v. l. n. re. Prof. Dr. Klaus Hübotter, Dr. Dieter Russ Christoph Dempewolf, Uwe A. Nullmeyer, Karl-Uwe Oppermann, MdBB, Karin Krusche, MdBB, Dr. Carsten Sieling, MdBB, Carl-G. Berninghausen

Dr.Carsten Sieling, SPD, Karl-Uwe Oppermann, CDU, und Karin Krusche, Bündnis 90/Die Grünen, vom Grundsatz her an. Über Konzepte für neue Wohn- und Arbeitsformen im Quartier Hafenkante auf der Grundlage eines Ideenwettbewerbs für Architekturstudenten deutscher Hochschulen berichtete Klaus Stadler, Geschäftsführer der GEWOBA. Er sehe hierin wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Quartiers. Prof. Dr. Klaus Hübotter stellte die Energieleitzentrale sowie die Staplerhalle als neue Musik- Ausstellungund Seminarstätten vor. Dirigent Marc Minkowsky habe die Halle nach der dort gespielten Mozart Oper „Mitridate“ im Rahmen des diesjährigen Musikfestes als das „unglaublichste Opernhaus der Welt“ bezeichnet.

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Auf Zustimmung stieß der Vorschlag des CDU-Baudeputierten Hans-Hinrich Blumenberg, die Problematik des Wohnens in der Überseestadt gegebenenfalls in einer gemeinsamen Initiative mit der Freien und Hansestadt Hamburg dahingehend einer Lösung zuzuführen, dass über den Bundesrat eine Änderung der Grenzwerte bei Immissionen und Emissionen in bestimmten Zonen angestrebt werde.

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befindet sich im citynahen Eingangsbereich der Überseestadt. Seit Monaten wird das äußere Erscheinungsbild der in Bremen weiterhin als „Eduscho-Gebäude“ bekannten Büroimmobilie erneuert. Das Objekt enthält u. a. eine neue vollständig moderne und attraktive Fassade, einen neuen sehr großzügigen Vorplatz mit Wasserelementen sowie eine neue zentrale Lobby. Das „KaffeeQuartier“ bietet im zentralen Eingangsbereich der Überseestadt moderne und attraktive Büroflächen.

Die Hafenkante ist Gegenstand einer gemeinsamen Entwikklung von sechs Investoren und Projektentwicklern. Auf der rund 10 Hektar großen Fläche plant die Gesellschaft eine Standortentwicklung mit einem Nutzungsmix aus Gewerbe, Dienstleistung, Arbeiten, Freizeit und Sonderformen des Wohnens. Im Rahmen der Quartiersplanung stellte Klaus Stadler, Vorstand der GEWOBA, Konzepte für neue Wohnen- und Arbeitsformen vor, die im Rahmen des diesjährigen ALVAR AALTO-Preises entwickelt wurden.

„Speicher I in neuem Glanz“ „Hier, in unmittelbarer Nähe zum Europahafen, bilden die architektonischen Rahmenbedingungen des Speichers eine ideale Grundlage unterschiedlichster Nutzungen, wie Gewerbe und Dienstleistungen, Kunst und Kultur unter einem Dach. Der Speicher ist 226 m lang, 30 m breit und verfügt über sechs Stockwerke mit 33.000 m2 Nutzfläche.

Stadt der Wissenschaften Überseestadt

Große Eröffnungsfeier der Alten Feuerwache im Juli 2005 Alte Feuerwache, - wie sie heute ist, ein Ort für Dienstleister und Gastgewerbe

Die ersten Mieter sind bereits eingezogen. Ab September 2006 entsteht im fünften Obergeschoss das erste authentische deutsche Loftrestaurant im New Yorker-Stil.

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Die Gruppe für Gestaltung GmbH hatte das Gebäude der ehemaligen Alten Feuerwache und des Zollamts erworben und aufwendig sanieren lassen. Die Investitionen betrugen

1,9 Mio Euro. Heute ist es ein Schmuckstück eine weitere erste Adresse für Dienstleistervon der Filmproduktion bis zur Unternehmensberatung und Gastronomie - in der Überseestadt.

ÜBERSEESTADT BREMEN- ARBEITEN-WOHNEN-KULTUR-FREIZEIT Referenten/Podiumsteilnehmer Joachim Linnemann Justus Grosse GmbH Dr. Dieter Russ Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen GmbH Überseestadt GmbH Uwe Bodemann Der Senator für Bau und Umwelt Überseestadt GmbH Carl-G Berninghausen Steinbrügge+Berninghausen GmbH Überseestadt GmbH Dr. Carsten Sieling MdBB, Fraktion der SPD

Prof. Dr. Jürgen Lüthge BREBAU Entwicklungsgesellschaft Hafenkante GmbH&Co. KG Christoph Dempewolf GfG/Gesellschaft für Gestaltung GmbH Jan-Dirk Woortman H.Siedentopf GmbH&Co.KG Prof. Dr. Klaus Hübotter Wohnungsbau GmbH

Karl-Uwe Oppermann MdBB, Fraktion der CDU

Klaus Stadler GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen

Karin Krusche MdBB, Fraktion Bündnis90/Die Grünen

Uwe A. Nullmeyer Aufbaugemeinschaft Bremen e.V.

Der Aufbau

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Haus der Wissenschaft

Haus der Wissenschaft

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Als Schaltstelle und Schaufenster der Wissenschaft soll das gegenüber dem Dom gelegene »Haus Vorwärts« in der Sandstraße genutzt werden. Getragen wird das »Haus der Wissenschaft« von den beiden Universitäten, den drei Hochschulen, den außeruniversitären Instituten, sowie von der Wittheit und Bremen Marketing. Die in einem Verein zusammengeschlossenen Träger, dessen Vorsitzender Prof. Gerold Wefer ist, haben sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung stärker in ihre Arbeit einzubeziehen und regelmäßig Informations- und Weiterbildungsveranstaltun-

Vorderansicht Haus der Wissenschaft

gen für unterschiedliche Zielgruppen (Bürger, Schüler/innen, Journalisten etc.) anzubieten. Damit soll der Beitrag der Wissenschaft als Motor des Strukturwandels, der Modernisierung der Stadt und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur europäischen Integration verstärkt und besser sichtbar gemacht werden. Prof. Klaus Hübotter realisierte den Umbau für 1,8 Mio Euro. Insgesamt stehen 1.000 m2 Fläche für Vorträge (180m2) sowie 10 Büroräume zur Verfügung. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 30. September 2005.

Geschichte der Häuser Sandstraße 5, 4a und 4 um 1500 Errichtung des Dachstuhls. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 fällt das Domgebiet in schwedischen Besitz. In den 1670er Jahren wird ein Mann namens Tamao oder Tammaei Schullehrer in der Klippschule in der Sandstraße, Domkapitelshaus Nr. 27 1698 wird Evert Huck in das Amt des Schulmeisters in der Sandstraße versetzt um 1705 Instandsetzung des Gebäudes (Kurie Nr. 26) durch den Juristen Dr. Albert Gröning 1719 durch den Frieden von Stockholm geht das Domgebiet in den Besitz des Kurfürstentums Hannover über 1732 stirbt Huck, Ernst Hinrich Buschmann wird sein Nachfolger, später dessen Sohn. Nach Lüder Just Buschmann übernehmen zunächst Hermann Rautenberg, später Christoph Baxmann das Amt. um 1745 wird nach dem Abriss der Nachbarkurie Nr. 28 ein Stockwerk auf die Kurie 27 aufgesetzt. 1750 Der Intendant Danckwerth erstellt seinen „Grundriss von der Altstadt Bremen“. Dieser enthält auch Aufrisse der einzelnen Intendanturgebäude. Das Haus Sandstraße 5 wird spätestens ab diesem Zeitpunkt als Domkapitelshaus Nr. 33 in den Registraturen geführt.

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Stadt Haus derder Wissenschaften Wissenschaft

1759 stirbt Kunigunda Coch, vermutlich zieht nun die Familie Droste in das Haus ein 1794 Der Deichkondukteur G.H. Buchholz erstellt einen Plan der hannoverschen Besitzungen 1803 Die hannoverschen Güter gehen in den Besitz der Stadt Bremen über 1818 Verkauf der Sandstraße 5 von der Stadt Bremen an Senator Franz Friedrich Droste junior 1818 Franz Friedrich Droste kauft auch die Sandstraße 4 von der Stadt Bremen 1819 Droste lässt einige Umbauten durchführen, vermutlich lässt er auch die Fassade neu gestalten 1834 Gemeinschaftlich kaufen Anton Rosenkranz und Johann Diedrich Weingardt das Haus Sandstraße 4, sie bauen es zu zwei Wohnungen aus, im gleichen Jahr wird es in die Nummern 4 (Rosenkranz) und 4a (Weingardt) geteilt 1846 Verkauf an Friedrich Scheppelmann 1851 Verkauf an Heinrich Levin Rogge 1853 Verkauf an den Verein „Vorwärts“, kleinere Umbauten 1859 weitere Baumaßnahmen, unter anderem Bau der ersten Turnhalle 1865 nach dem Tod Weingardts verkauft seine Witwe das Haus an Johann Ferdinand Steinbach 1872 neuer Besitzer wird Friedrich Heim 1880 das Vereinshaus erhält eine neue Küche, einen Gastraum und eine hölzerne Veranda, Türen und Wände werden versetzt 1882 der schmückende, vom Architekten Lüninghusen geplante Westgiebel entsteht. 1887 Abriss der Turnhalle, Um- und Erweiterungsbau, der Hofplatz zwischen den Häusern Sandstraße 5 und 4a verschwindet

1897 Agnes Heim verkauft das Haus an den Verein „Vorwärts“, dem Neuerwerb folgen größere Baumaßnahmen, u.a. werden für einen großen Saal zwei alte Balkenlagen entfernt und durch eine neue ersetzt. Auch an der Fassade wird gearbeitet, vermutlich wird nun das Wappen angebracht. 1908 die Witwe Steinbach verkauft das Haus an den Verein „Vorwärts“ 1910 Pläne zum Abriss der Häuser, Initiierung eines Architektenwettbewerbes für den Neubau eines Vereinshauses 1916 Abtretungsvertrag zwischen der Stadt Bremen und dem Verein „Vorwärts“ wegen einer geplanten Verbreiterung der Sandstraße 1925 nach einigen Schäden wird der Westgiebel zur Wilhadistraße in einfacher Ausführung wieder instandgesetzt. 1926 der Sängersaal wird durch einen Anbau im Erd- und 1. Obergeschoss vergrößert 1932 Installation einer Duschanlage 1965 Einbau einer Öl-Heizanlage, kleinere Renovierungsmaßnahmen 1970 Der Vorwärts tritt seine Gebäude an die Stadt Bremen ab und erwirbt von ihr für den Neubau eines Vereinshauses ein Grundstück an der Violenstraße 1973 endgültiger Auszug des Vereins „Vorwärts“ aus der Sandstraße 1974/76 Einzug der Schutz- bzw. Bereitschaftspolizei 1982 – 1984 Abriss der fast 100 Jahre alten Turnhalle, Bau des Parkhauses Violenstraße 2000 Auszug der Bereitschaftspolizei aus der Wache Sandstraße 2004 Kauf durch die Dr. Hübotter Wohnungsbau GmbH, denkmalgerechte Sanierung und Umbau zum „Haus der Wissenschaft“ 2005 Festliche Eröffnung des Hauses

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Stadt der Wissenschaften Airport

Weiterentwicklung der Airport-Stadt Bremen

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Die Airport-Stadt hat sich seit Beginn der 1990er Jahre zu einem modernen Businesszentrum im Nordwesten Deutschlands mit 13.500 Arbeitsplätzen und mehr als 450 Unternehmen entwickelt. Sie ist ein Erfolgsbeispiel der Gewerbeflächenpolitik Bremens, die interessierten Unternehmen für alle betrieblichen Bedürfnisse ein passgenaues Flächenangebot machen kann. Wir müssen die Airport-Stadt aber auch künftig weiter entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Fokus der Aktivitäten in der Airport-Stadt steht unter anderem die städtebauliche Neuordnung. Dabei muss einerseits die

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Autobahn 281 berücksichtigt werden, die ab 2007 die Airport-Stadt durchqueren wird. Andererseits muss das Straßensystem die Entwicklung neuer Gewerbeflächen in der Airport-Stadt erlauben. Auf der Grundlage des städtebaulichen Rahmenplanes vom Büro für Städtebau Prof. Machleidt + Partner entstand in enger Abstimmung mit dem Senator für Bau, Umwelt und Verkehr ein orthogonales Straßensystem mit einer äußerst flexiblen Flächenaufteilung für individuelle Ansiedlungsvorhaben. Die Planungen sehen beispielsweise vor, den Flughafendamm südlich des Knotenpunktes neue Georg-Wulf-Straße/Flughafenallee bis zum Ho-

Stadt der Wissenschaften Airport

tel Atlantic aufzuheben und durch einen neuen, ca. 25 m breiten Boulevard mit Baumstreifen zu ersetzen.

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Im Rahmen der Umsetzung der Konzeption werden insgesamt etwa 3.500 m Straße (inklusive Rad- und Gehwege sowie Park- und Grünstreifen) entstehen. Zur Erschließung der 14,5 ha umfassenden Gewerbeflächen wurden bereits Gebäude von ca. 60.000 m2 Grundfläche bzw. 360.000 m2 umbautem Raum abgebrochen. Die Realisierung des Straßensystems in der Airport-Stadt erfolgt in mehreren Bauabschnitten bis Ende 2008. Die WfG Bremer Wirtschaftsförderung GmbH wird die Öffentlichkeit rechtzeitig über notwendige Baumaßnahmen informieren.

chen tätig, z.B. Büro-Dienstleister, LogistikUnternehmen, Hotels, Einzelhandel sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen.

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Das Besondere an der Airport-Stadt ist der direkte Zugang zu allen überregionalen Verkehrswegen: Der Flughafen Bremen bietet Anschluss an die großen europäischen Verkehrsknotenpunkte. Der Hauptbahnhof in der Bremer Innenstadt ist lediglich 4 km entfernt. Über die Neustädter Häfen besteht Zugang zum Seeweg. Ab 2007 wird die AirportStadt im Zuge der Fertigstellung der A 281 außerdem über eine eigene Autobahnausfahrt verfügen.

Ein wesentliches städtebauliches Element in den Planungen der Airport-Stadt ist eine zentrale Grünfläche vor dem Bremer Flughafengebäude. Diese Grünachse soll sich vom Flughafengebäude bis zum neuen Boulevard erstrecken. Die WfG Bremer Wirtschaftsförderung GmbH hat im vergangenen Jahr fünf renommierte Planungsbüros mit einer Projektstudie für die hochwertige Gestaltung der Freianlagen beauftragt. Nach einer gründlichen Bewertung der eingereichten Arbeiten steht der Siegerentwurf fest: Das Konzept des Berliner Landschaftsarchitekten Kamel Louafi überzeugte durch die gelungene Integration der bereits bestehenden Parkanlage am Flughafen, durch die Gestaltung zentraler Rasenflächen mit freistehenden Rhododendren sowie die Planung eines Wasserbeckens mit begehbarem Steg im nördlichen Teil der Grünfläche.

www.brepark.de

Architekturwettbewerb zur Grünflächengestaltung

Parken Sie da, wo Sie hin wollen. Z. B. im Parkhaus Mitte. Über 1.000 Stellplätze zwischen Lloyd-Passage und Sögestraße. näher dran

Airport-Stadt Bremen mit Direkt-Anschluss an die ganze Welt Die Airport-Stadt Bremen erstreckt sich als moderner Wirtschaftsstandort auf einer Fläche von ca. 187 ha rund um den Bremer Flughafen. In den fünf Quartieren der AirportStadt (Nord, Ost, Süd, West, Mitte) sind mehr als 450 Unternehmen verschiedener Bran-

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Stadt der Wissenschaften Kaufhalle · Brillissimo

Architektenwettbewerb BRILLissimo Hochspannung Mit Spannung haben alle Beteiligten auf das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zur Umgestaltung des früheren Kaufhallengebäudes Am Brill gewartet! Die neun Architekten aus Berlin, Hamburg und Bremen, die zu dem Wettbewerb eingeladen waren, und sehr viel Arbeit, Ideen und Kreativität in ihre Entwürfe investiert haben, und die Gesellschafter der BRILLissimo Grundstücksgesellschaft mbH und der Faulen-Quartier Projekt- und Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, die Mutterfirmen BREBAU, Justus Grosse, Die Sparkasse Bremen und Zechbau.

Juryberatung

Der Blick von der Sparkasse am Brill auf das geplante Gebäude am Brill

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Am gestrigen Tage hat die neunköpfige Jury unter dem Vorsitz des renommierten Architekturpapstes Prof. Fingerhuth aus Zürich sieben Stunden alle Entwürfe intensiv beraten und dann in drei jeweils einstimmigen Entscheidungsgängen den ersten, den zwei-

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ten und den dritten Preisträger gekürt! In der Jury waren neben Prof. Fingerhuth auf der Seite der Architekten Senatsbaudirektor Uwe Bodemann vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, ferner die renommierten Architekten Böge (der die IUB in Bremen-Nord geplant hat und jetzt für die Architektur des Neubaues von Radio Bremen verantwortlich zeichnet) und Frau Julia Tophof aus Berlin vertreten.

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Auf Seite der Investoren waren der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bremen, Herr Jürgen Oltmann, beteiligt, ferner Herr Prof. Dr. Jürgen Lüthge als Geschäftsführer der BRILLissimo Grundstücksgesellschaft und hauptberuflich Chef der BREBAU, Herr Joachim Linnemann als Gesellschafter der Firma Justus Grosse sowie Herr Voigt als Geschäftsführer der Firma Zechbau. Außerdem Herr Singer von der Sparkasse Bremen. Mit beratender Stimme hat der Ortsamtsleiter Mitte, Herr Robert Bücking, an den Beratungen teilgenommen.

Stadt Kaufhalle der Wissenschaften · Brillissimo

Teilnehmer des Wettbewerbs

Wettbewerbsaufgabe

Eingeladen zu dem Wettbewerb waren folgende im Büro- und Gewerbebau hoch renommierte Architekturbüros:

Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, unter weitgehender Verwendung der Altbausubstanz eine angemessene Aufstockung und Umnutzung der Immobilie zu erreichen, außerdem sollten Lösungsvorschläge für eine attraktive Neunutzung des Gebäudes erdacht werden, zusätzlich wurden Ideen zur Neunutzung des Brilltunnels erwartet.

aus Berlin: Architekten Grüntuch & Ernst Architekten Barkow & Leibinger Architekt Volker Staab aus Hamburg: Architekten Bothe-Richter-Teherani Architekten Schweger & Partner aus Bremen: Architekten Gildehaus & Lankenau Architekten Schomers-Schürmann Architekt Ulf Sommer Architekten Westphal & Westphal

Umnutzung

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Nachdem sich die BRILLissimo Grundstücksgesellschaft nach einer intensiven Untersuchung der Qualität des jetzt vorhandenen Baukörpers dafür entschieden hatte, diesen wegen seines guten Zustandes und seiner hohen Traglastenfähigkeit als Skelett zu erhalten, hat sie sich für die Ausschreibung einer Umnutzungsplanung für das ehemalige Kaufhallengebäude entschieden. Dieses Gebäude war im Jahr 1964 durch den Architekten Dr. Ing. Max Säume geplant worden. Für viele Jahrzehnte war die Kaufhallen AG Nutzer, im letzten Jahr stand die Immobilie zum großen Teil leer. Die Faulen-Quartier Projektund Entwicklungsgesellschaft hatte die Immobilie zum Jahreswechsel gekauft und von vornherein mit Herrn Senatsbaudirektor Bodemann und Bausenator Jens Eckhoff verabredet, dass sie hier – obwohl auf rein privater Basis ohne jegliche investive Beteiligung der Stadt tätig – wegen der eigenen Ansprüche an die Qualität des Neubaues und der ganz besonderen stadtgestalterischen Lage am Eingang des Stephaniviertels einen Architekturwettbewerb ausschreiben würde.

Neue Nutzung: Arbeiten – Essen – Einkaufen

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Unter dem Dreiklang der Nutzungsformen Arbeiten für Büros, Essengehen für Restaurants und Einkaufen für Einzelhandel, sind im Basement, im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss Einkaufsflächen in der Planung vorgegeben worden, dabei ist ein großes Kaufhaus als Nutzer ebenso möglich wie die Aufteilung in kleinere Verkaufsflächen. Zwei weitere Geschosse sind für das Thema „Restaurant/Kantine“ eingeplant, die verbleibenden Obergeschosse sollen als Büroflächen genutzt werden. Die bisherige Dreigeschossigkeit im Kopf des Gebäudes soll entsprechend aufgestockt werden. Dieser Kopf des Gebäudes liegt sehr markant zwischen Hutfilter-, Martinistraße und Am Brill und wirkt mit seinem Giebel und seiner Fassade weit in das Stephaniquartier hinein.

„Rundum glücklich und zufrieden“ Jürgen Oltmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen AG, zu dem Ergebnis des Wettbewerbs: „Ich bin mit dem Ergebnis des Wettbewerbs rundum glücklich und zufrieden! Wir haben als Gesellschafter in einer Rekordzeit von noch nicht einmal fünf Monaten den Erwerb des Gebäudes, die Entscheidung für Neubau oder Umnutzung des Gebäudes, die Auswahl der beteiligten Architekten an dem Wettbewerb und die Kürung eines hervorragend qualifizierten Siegerentwurfes erfolgreich über die Bühne gebracht. Mit dem einstimmig gekürten Siegerentwurf des Architekten-

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Stadt der Wissenschaften Kaufhalle · Brillissimo

büros Grüntuch & Ernst aus Berlin haben wir eine Planung auf den 1. Platz gesetzt, die für alle vier Ansprüche eine Lösung in perfekter Balance bietet: Für die Architektur des Gebäudes, für die drei verschiedenen Nutzungsformen und für die zu beachtenden statischen Vorgaben des Altbaues, last but not least eine hohe Wirtschaftlichkeit. Ich bin sicher, dass das neue Gebäude ein echtes Architekturjuwel für die Innenstadt generell und für die Brillkreuzung in ganz besonderem Maße darstellen wird!

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In der Jury hat Senatsbaudirektor Uwe Bodemann, zusammen mit seinem Planer, Herrn Krukemeier, mit besonders scharfem Blick alle Entwürfe auf ihre Vorzüge und Nachteile sowohl im Gebäude selbst als auch auf ihre städtebaulichen Auswirkungen hin beurteilt.

Der Blick auf die Sparkasse am Brill

„Der Siegerentwurf der Architekten Grüntuch & Ernst aus Berlin besetzt den Standort mit einer neuen Attraktion für Kunden und Besucher der Bremer Innenstadt. Ein über drei Geschosse hoher Wintergarten im 3. Obergeschoss des Gebäudes eröffnet grandiose Ausblicke und Perspektiven in das Stephaniviertel und den Weserraum. Ein vergleichbar einzigartiges Raumerlebnis findet man bisher

in Bremen und auch in anderen Großstädten nicht. Ich bin sicher, dass dieser Wintergarten in Verbindung mit der geplanten Gastronomie ein starker Anziehungspunkt für viele Bremer und Butenbremer sein wird! Die zukunftsweisende Architektur des neuen „BRILLissimo“ wirkt mit seiner umlaufenden Glasfassade zeichenhaft für den soeben begonnenen Aufbruch im Bremer Stephaniviertel. Unterschiedliche Texturen markieren die verschiedenenen Nutzungsebenen von Handel über Gastronomie bis zur Büroetage. Städtebaulich ist das neue „BRILLissimo“ ein Brückenkopf auf dem Weg vom Marktplatz bis ins neue Stephaniviertel. Der siebengeschossige Bau ist Blickfang und Landmarke am bisher sehr heterogen gestalteten Dreiecksplatzes Brill.

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Als Sprecher der Investorengruppierung erklärt Prof. Dr. Jürgen Lüthge, Geschäftsführer der FPE und der BRILLissimo: „Den Architekten Grüntuch & Ernst ist wirklich ein Meisterstück gelungen. Sie haben auf der einen Seite eine klar gegliederte Nutzungsstruktur für Einkauf, Gastronomie und Büroflächen entworfen, sie haben aber mit dem Geniestreich eines dreigeschossigen Wintergartens dieses Gebäude weit über die üblichen Zweckbauten erhoben und ein optisches Highlight an der Brillkreuzung gesetzt für alle die, die in den dort zahlreich verkehrenden Straßenbahnen, Bussen oder dem Individualverkehr als Fußgänger oder Radfahrer vorbeikommen und sich das Gebäude anschauen werden. Sie haben ferner einen Ort aus dem Himmel auf die Erde geholt, wo man unter hohen Bäumen in Strandkörben im ersten Sonnenschein von Wasser und Weser träumen kann!

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Zudem haben sie einen sehr guten Nutzungsgrad des Gebäudes mit rund 5.800 m2 Nutzfläche planerisch in die Tat umgesetzt, die bestehenden statischen Probleme haben sie hervorragend gelöst. Rundherum ein ganz klarer und unangefochtener Sieger des Wettbewerbs, der mit 9:0 in der Abstimmung auf Platz 1 gesetzt wurde.“

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Der Aufbau

Stiften gehen: mit Experten-Wissen. Die Sparkasse Bremen

Finanzdienstleistung

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