Übergabe an die Luftwaffe am Landung in Wunstorf am

January 9, 2018 | Author: Magdalena Bachmeier | Category: N/A
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Ausgabe 01/2015

Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V. Landsberg am Lech

Februar 2015

2.2014 Luftwaf fe am 18.1 Übergabe an die orf am 19.12.2014 Landung in Wunst

Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V. Postfach 10 17 02 86887 Landsberg am Lech http://www.tradgem-fkg1.de

Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech -

Titelseite: Original: Airbus Industries Der erste A400M für die Deutsche Luftwaffe mit „Kriegsbemalung“ Rückseite: Bild im Original: K. H. Holtappels Ritter „Sponheimer“ (D. Sponseil) auf der Churburg

Unser Vereinslokal: Der Gasthof „Zur Brücke“ (Brückenwirt), Brückenring 1, 86916 Kaufering Ost.

beginnend an der Autobahnausfahrt LANDSBERG Nord

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech -

Inhalt

In eigener Sache 5 Die Frau als Hausärztin - Abstinenz 6 Wer weiß es noch? 8 Wer wusste es? - Lösung 02/14 9 Georg Nimesheim, ein „PERSHING“ - Pionier! 10 Verwundetenfürsorge - vor ca. 2000 Jahren 17 Mitgliederversammlung 2014 20 Warum Du als Mann der glücklichere Mensch bist! 22 Die Vorstandschaft 23 In eigener Sache (Mitgliederliste) 27 Änderungsmeldung28 Traditionsgemeinschaft FKG 1 im Web 29 PERSHING im Web 29 Von der V2 (A4) zur PERSHING (Teil 4) 30 Das neue Transportflugzeug der Luftwaffe - A400M - (Teil 10) 37 Nachruf39 Termine / Spenden 40 Hier könnte Ihr Beitrag stehen! 41 „Spaziergang“ in Holland 42 Einer der Ersten im FKG 1 45 Impressum Herausgeber, Gesamtherstellung und verantwortlich f. d. Inhalt:

Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V. Postfach 10 17 02 86887 Landsberg am Lech

E-Mail: [email protected]

www.tradgem-fkg1.de Grafik und Layout:

Peter Wodniok

Bilder:

AIRBUS Military, Bundesarchiv RH8II, Bundeswehr, EADS-D, Flieger Web, Google Earth, V. Friederich, K. H. Holtappels, H.-O. Hiller, H. Lichnowski, G. Nimesheim, P. Wodniok

Texte:

AIRBUS Military, Bundeswehr, „Der Limes“, V. Friederich, H.-O. Hiller, H. Lichnowski, G. Nimesheim, G. Thiel, P. Wodniok,

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 - Landsberg am Lech -

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In eigener Sache

Liebe Mitglieder,

am 8. April 2015 können „wir“ auf 15 Jahre Tradtitionsgemeinschaft zurückblicken. Als damals im Kasino in Penzing 60 Personen den Verein gründeten, konnte noch keiner absehen, was daraus wohl werden wird. Zwischenzeitlich hatten wir weit über 300 Mitglieder. Durch Beitritte, Austritte sowie Todesfälle hat sich die Zahl inzwischen bei knapp 300 „eingependelt“ (Seite 9). Das Durchschnittsalter beträgt derzeit ca. 63,3 Jahre. Inzwischen hat sich nach mehreren durchgeführten Gruppenreisen fast schon ein harter Kern von Reisehungrigen gebildet. Manche fragen schon wenige Wochen nach der letzten Reise „wann und wohin geht die nächste Fahrt?“. Wir wollen dabei immer etwas von Land und Leuten kennenlernen und möglichst auch etwas Militärisches mit einbeziehen - Vorschläge sind willkommen. Für die nächste Fahrt in den Raum Weltenburg / Donau (23. – 26. Juni 2015) liegen bereits die ersten Anmeldungen vor. Weitere Stationen sind Ingolstadt, Kelheim, Regensburg und Abensberg.

Bei den Planungen zum Landsberger Volksfest (LL-Wies’n) zeichnet sich eine Veränderung ab. So wird der Einzug und der Abend der Vereine auf den zweiten Sonntag (21.06.2015) verlegt! Die Einladung erfolgt zeitgerecht – Gutscheine wird es nur vor Ort im Festzelt geben. Die nächste Mitgliederversammlung mit Neuwahlen findet am Samstag, 17.10.2015 ab 15 Uhr in Kaufering-Ost beim Brückenwirt (Gasthof zur Brücke) statt. Beachten Sie bitte auch die anderen Termine auf Seite 40.

Bis dahin, Ihr Hans

Lichnowski 5

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Die Frau als Hausärztin - Abstinenz

Ein glücklicher Umstand während meines USA-Aufenthalts führte dazu, dass ich in den Besitz eines 1928 erschienen Buches mit dem Titel: „Die Frau als Hausärztin“ gelangte. Es liest sich wie ein interessanter, gleichsam amüsanter Fortsetzungsroman. Vergleichen Sie selbst! Ich werde in lockerer Folge immer wieder einen Ausschnitt veröffentlichen.

Abstinenz - Man bezeichnet da-

mit die Enthaltsamkeit von irgendeinem Genuss, irgendeiner Gewohnheit. Gegenwärtig spricht man viel von Alkoholabstinenz und versteht darunter die vollständige Enthaltung von alkoholischen Getränken. Vor wenigen Jahren kannte man in den deutschen Ländern noch keine solchen Bestrebungen! Man wusste höchstens dass es in Amerika drüben sogenannte „Temperenzvereine“ gab, die sich hauptsächlich die Mäßigkeit zum Ziele gesetzt hatten und die man gehörig verspottete. Jetzt hat sich dies wesentlich geändert. Nicht nur gibt es große Mäßigkeitsvereine auch bei uns, die viel Segen stiften, sondern es gibt auch Abstinenzvereine, welche eine ernste und energische Tätigkeit entfalten. Tausende von unglücklichen Trinkern wurden 6

durch sie wieder einem anständigen Leben zugeführt, und Hunderttausende wurden durch sie über Wesen und Wirkung des Alkohols aufgeklärt und auf die Vorteile der Alkoholabstinenz aufmerksam gemacht. Wer es damit einmal probiert, merkt bald, dass er einen freieren Kopf behält, dass die Muskeln weniger rasch ermüden und dass er in jedweder Tätigkeit ausdauernder wird. Die praktischen Amerikaner haben dies längst erkannt und daher Angestellten aller Art die Abstinenz zur Pflicht gemacht. Da ging die Arbeit besser vonstatten, und da hatte man keine Unglücksfälle zu befürchten, wie sie heute im lieben alten Europa durch Trunkenheit von Angestellten noch so häufig sind. Man denke nur an die so zahlreichen fürchterlichen Eisenbahnkatastrophen, die auf Versäumnisse oder Irrtümer

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Aber das geschah nicht, die Welt samt dem Bahnpersonal trinkt weiter, und jeder, der sich einmal in ein Eisenbahnabteil setzt, läuft Gefahr, dem gleichen Umstand zum Opfer zu fallen. Möchten sich darum alle Einsichtsvollen den Abstinenzvereinen an-

seine Tat eingerichtet hatte, nützte den Verunglückten wenig. Besser wäre es gewesen, man hätte ihn als warnendes Beispiel aufgestellt und einen Kriegszug gegen den Verführer und Mörder Alkohol eröffnet, dessen bedauernswertes Opfer auch dieser Bahnbeamte geworden war.

schließen, damit diese immer kräftiger werden und schließlich die öffentliche Meinung so beherrschen, dass auch bei uns die öffentlich Angestellten zur Alkoholabstinenz gezwungen werden, seien es Fabrik- oder Verkehrs Bedienstete. Bericht: Peter Wodniok

von Bahnbediensteten, deren klare Urteilskraft durch Bier- oder Weingenuss getrübt, deren Pflichtgefühl eingeschläfert war, zurückgeführt werden mussten. Dass sich der eine oder andere am nächsten Morgen in ernüchtertem Zustand aus Verzweiflung das Leben nahm, als er sah, was

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Wer weiß es noch?

Der MAN 5 to gl 630 L2AE, beim FKG in langjährigem Einsatz, erforderte ein gehörig Maß an Pflege und Wartung! Dazu gehörte gelegentlich auch ein Radwechsel. Wie viele Radmuttern mussten gelöst werden, um ein Rad zu wechseln?

Lösung einsenden an: Traditionsgemeinschaft FKG 1 e. V. Postfach 10 17 02 D-86887 Landsberg am Lech oder [email protected]

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2. 3.

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Viel Glück!

Viel Glück!

Senden Sie Ihren Lösungsvorschlag bis spätestens 20.03.2015 per Post oder E-Mail an einen der Vorstände (siehe rechts oben). Bei richtiger Lösung erhalten bis zu 3 (ggf. ausgeloste) Teilnehmer die Hälfte ihres bezahlten Jahresmitgliedsbeitrages zurückerstattet.

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Wer wusste es? - Lösung 02/14

Der Sequential Launch Adapter erlaubte es, wie der Name schon sagt, die FKs ausschließlich „sequentiell“, also in Reihe abzuschießen. Die richtige Lösung war demnach: Antwort 2. Die richtige Lösung haben gefunden: Helmut Illner und Franz Adamek. Herzlichen Glückwunsch! 1.

RICHTIG

2.

FALSCH

Deutsche P1 Crew, Blending 1966 Bild: privat

Mitgliederzahl Stand: 31. Januar 2015 295 Mitglieder davon 3 passive Mitglieder

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Georg Nimesheim, ein „PERSHING“ - Pionier!

Unser Mitglied Georg Nimesheim heute und damals

14.10.1942 03.10.1960 10.10.1960

Georg Nimesheim, geb. in Farrensen, Klostergut Wülfinghausen, Nds. 5. Kompanie, Luftwaffenausbildungsregiment 2 , Stade Flieger

16.12.1960

Luftwaffengruppe Nord, Kommandant Stabsquartier, Münster/Westf. Pressedokumentation beim Kommmand. General I./sLwPiRgt 2, Goslar/Fliegerhorst (Uhlenhorst), 1. Nachschub-Spezialist Unteroffizier Flugkörpergruppe 11, Kaufbeuren, Sprachlehrgang Englisch (Matador/ Pershing) DtLwFlaVst USA, Redstone Arsenal (NASA), Huntsville/Alabama Flug von München-Köln - 3 Tage New York - Atlanta - Huntsville Uffz Georg Nimesheim, Gefr. Joachim Zimmermann, FW Klaus-Jürgen Mechler, Gefr. Meier, Gefr. Dieter Reinelt, Fw von Malottke, Gefr UA Klaus Bauer, Ofw Grüner Begegnungen (u.a. Fußballspiel) mit Wernher von Braun Über Weihnachten/Neujahr mit Martin Grunwald in Chicago Reise in Uniform, Familien Motschul, Kapfhammer, Bulgarien Club George Lagarow 1. Logistic Manager/Staff Sergant

18.01.1962 07.11.1962 18.02.1963 12.09.1963

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06.01.1964

23.04.1964 05.05.1964 09.09.1964 01.10.1964 09.09.1966 23.09.1966

PPO USAAMS, Ft.Sill, Lawton, Oklahoma Waffenhändler Georg Gill in Downtown Lawton White Sands Missille Range, Hueco Range, New Mexico/Texas, Holloman Air Force Base 1. Logistic Manager/Order Capitain First Shot by 2. German Crew of Pershing Missille 1. Responsable Logistic Manager/Pershing Missille Nacht- Rückflug mit Luftwaffenmaschine von Hollman Air Force Base über Kanada, Neufundland nach Penzing Stabsunteroffizier VersStff./FKGrp 12, Landsberg/Lech – 23.09.1966 Lehrgang am Übersee-/Tropen-Institut Hamburg-Pinneberg zum LogistikIngenieur Heirat mit Klara Ferst Entlassung aus der Bundeswehr Englischkurs in Kaufbeuren

im Fenster stehend: Frau Tiefenthaler und Herr Post, die Lehrer von links stehend - Zimmermann, Lohmüller, Vogt, Schönm ü l l e r. A r m b r u s t e r, Nimesheim, Gschwilm, Rausch, Grüner, Meier. von links hockend: - Bunnik, Seitz, Stirnemann

Am 12.09.1963 Abflug Lufthansa vom Flughafen München-Riem, Zwischenstopp in Köln-Wahn. Wir ,Uffz Georg Nimesheim, Gefr Dieter Reinelt, OFw Grüner, Gefr Joachim Zimmermann, Fw von Malottke, GefrUA Klaus Bauer, Gefr

Meier, SU Mechler? Direktflug Köln - New York. 8 Monate Englisch Sprachkurs und wir verstanden kein Wort Englisch oder was die Menschen redeten. Es war Mittagszeit, wir fanden unser Hotel irgendwo in Manhatten unweit 11

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des Empire State Building, oben waren wir nicht. Spätnachmittag ging es los in das Abenteuerland, unser Geld gut verwahrt, wie uns geraten wurde. SU Mechler (leider kann ich heute nicht sagen, welches sein richtiger Name ist, kann jemand helfen?) wollte sich einen Stecker für den EL-Rasierer besorgen. Der Griff des Verkäufers in sein Portemonnaie stellt jeden Klapperschlangenangriff in den Schatten. Massives geschlossenes Vorrücken von uns allen, wir waren in Uniform, zwang ihn, das Geld zurückzugeben, allerdings war der Stecker mit 15 Dollar hoch bezahlt. (Wir hatten schon Dollar dabei - Umtausch 4,20 DM = 1 USDollar)! Der zweite Tag sah uns streunend durch New York ziehen, diesmal in Zivil. Wir probierten fast alle die damaligen Fast-Foods aus. Fw von Malottke fotografierte alles, wirklich alles! (Später sollten es 83 Filme a 36 bzw. 48 Bilder werden, die dann zum Entwickeln verschickt wurden und nie wieder aufgetaucht sind, leider hat sich auch niemand irgendwann zu einer Sammelaktion bei den Kameraden engagiert.) Am nächsten Morgen, wir trugen unsere dicke, feste Ausgehuniform mit Schirmmütze, brachte uns American Airways nach Atlanta Airport. Die 2 Tage New York hatten wir unserer Ausrüstung/Seesack zu verdanken, denn das Gepäck wurde mit Militärmaschinen befördert und es war jetzt an Bord der Southern Air Line. Irgendein Blechkünstler aus den Südstaaten musste hier wohl arbeiten und auch Flugzeuge bauen. Meier wollte nicht einsteigen. Das blanke Blechgerüst mit Sperrholzsitzen, aber einer Stewardess mit bestem Hillbillyslang, mehr Unsicherheit war kaum drin. Die Motoren dröhnten und spuckten Rauch und Feuerstrahlen an den Bullaugen vorbei und doch, wir flogen, sackten durch, 12

schwangen uns wieder empor um erneut in einen Sturzflug zu gehen und das fröhliche Girl erklärte alles im schrillsten Southernstyle. Wie wir jemals wohlbehalten in Huntsville, Red Stone Arsenal landen konnten, bleibt ein Wunder. Die 45°C klebten uns die Uniform an den Leib und die Schirmmützen wölbten sich wellenartig! Teil - 2 In dieser ersten Nacht türmten sich die Erinnerungen in meinen Träumen: „Mensch, U.A. Nimesheim, was haben sie angestellt, sofort zum Chef, Major Chall, im Dienstanzug mit Koppel und Helm, beim Spieß, HFw Mandel anmelden, (Tür geht auf, Bauch kommt rein, draußen hört man Mandel schrein). Major Chall: „Gefr. U.A. Nimesheim sie haben ihre OJT-Prüfung abgelegt, ging da alles korrekt zu?“ „Jawohl, Herr Major, völlig korrekt.“ „Wenn das stimmt, was da passiert ist, kostet Sie das ihren Dienstgrad, ist das klar?“ „Nein, Herr Major“ „Gut, wenn Sie das so sehen, dann befördere ich Sie jetzt zum Unteroffizier, herzlichen Glückwunsch, mein Junge!“ Es ist der 07.11.1962 kurz nach 09:00 Uhr, ich bin vor 3 Wochen 20 Jahre alt geworden, war ich schon mit 17 der jüngste Soldat in der Luftwaffe, nun auch noch der jüngste Unteroffizier. „Georg, heute kein Appell für Sie, ich habe etwas sehr Wichtiges mit Ihnen zu besprechen,“ fing mich Major Chall auf dem Flur ab. „Gymnasium, Englisch, LogistikSpezialist – da ist eine Anfrage vom PershingProjekt – Sie haben die Voraussetzungen, das ist eine einmalige Chance für Sie, ich habe Sie bereits vorgeschlagen, ich freue mich, wenn Sie zusagen, am 01.01.1963 gehts los!“ Ja, so einen Vorgesetzten wünschte und wünsche ich jedem, danke, Major Chall. „Kompanie aufstehen“, der Traum war zu Ende, aber er war wahr geworden - Amerika here I am!

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Die Unterkünfte, halbrunde Zeltbaracken, Eingang, langer Gang, beidseitig unsere Feldbetten, irgendwie vorn Waschräume, Spindraum, das war´s. Essen in der Cantina, alle Müslis, Ham+Eggs, Getränke, Marmeladen, usw . Nun die Story dazu (es ist der erste Tag/Stunde American-Reality): - I becom wone ice - der Schwarze Man an der Essensausgabe blickt verwirrt - yes Sir, what do you want? - yes, yes I become one ice, you know? - der Arme nahm Rücksprache beim Chefstewart - parden Sir,

Heinz Knetsch, Wolfgang Grapsch, Edmund Hofmann, Meyer, Herrmann Rott, Erich Trefz, Artur Herrmann, Foss, von Malottke,, Klaus Bohm, Dieter Reinelt, Martin Grunwald, Steimel, Kutschau, Georg Nimesheim! Essen, Unterkunft, alles o.k., aber wer organisiert den Transport, Wäsche, Telefon und sonstige Annehmlichkeiten – der Logistiker, und da hatte man ja einen: Mich! Mit Captain Cooper gab es einen tollen Kontaktmenschen und bald ein Jeepbully mit Fahrer „Blackman Jack“, allzeit bereit! Fortan war ich auch, wenn jemand etwas brauchte „Sie“, „Herr Nimesheim“ oder gar „George“! Da war der erste Diensttag, wir alle im Gebäude des SpaceCenters im RedStone Arsenal versammelt. Er kam in Begleitung mehrerer“ Raketenmenschen“ - Wernher von Braun Herbert Axster und Otto Götz (wie ich heute erfahre, stammte er aus meinem Nachbarort Gaggenau-Michelbach).

how much? - oh yes, one piece I want - Sir do you want it in a cup? no, no I nimm it by hand - Unser Gefr. B. bekam seine Icecream und meinte am Tisch: Dass die Amies so schlecht Englisch können, es sind halt Amerikaner! Da wir schon zu Personen-Namen kommen, hier die, die mir einfallen bzw. die auf meiner Südstaatenflagge unterschrieben haben und alle dabei waren: Herbert Krull, Harald Hoffmann, Klaus Jansen, Herbert Steinmeier, Siegfried Trowe, Alfred Ermschel, Borghoff, Josef Rötz, Stefan Schreiner, Richard Peer, Joachim Zimmermann, Klaus Bauer, Hans-Peter Merker, Johnny Guddat, Karl-Heinz Schmidt, Peter Weirich, H-G Kindler, Klaus Topplage, Fw Grüner, Klaus-Jürgen Mechler, Lothar Volling, Helmut Brinkmann, Franz Lang, Konrad Genke, Hanns Rauscher, Otto Pfeiffer, Gefr Meier, Karl13

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Teil – 3 – Wernher von Braun hatte eine angenehme mittlere Stimmlage und begrüßte uns auf Deutsch. Wir seien Auserwählte für ein echtes Raketenprogramm, eine Lebensherausforderung. Seine Einladung, dabei zu sein, wenn die Brenntests zum Saturnprogramm gefahren werden, machte uns stolz. (Die Namensschilder an den Büros im Space Center: zu 90% Deutsche!) Riesige, 100 m Durchmesser große Betonschüsseln, mit Wasser geflutet, wenn die einzelnen Raketenstufen gezündet werden. Ein Spektakel, einzig in seiner Art, machte unseren späteren Besuch einmalig. Es war kurz, 40 Minuten vielleicht. - Bilder geknipst, Hände geschüttelt. „Auf Wiedersehen“! Meinen 21. Geburtstag feierten Alfred Ermschel und Stefan Schreiner mit mir am 14.10.1963 in einer Bar direkt vor dem Rathaus in Huntsville. Endlich, natürlich mit einem Glas Whiskey! (Meine Bewilligung, Alcoholics unbegrenzt zu kaufen und zu transportieren erhielt ich am 12.12.1963 - das brachte ungeahnte Aufträge, schließlich kostete 1 Gallone (4,5 Ltr.) im PX nur 3,25 Dollars) Ein Auto, das fuhr, kostete 200 - 400 Dollars, so legten einige zusammen und waren mobil. Wochenendausflüge gingen meist in die Prärie. Longhorns ärgern, zum Staudamm des Tennessie - Rivers nach Decatur oder zur „Ave Maria Grotto“ in Cullham. Im Wald von Point Rock, Richtung Guntersville Lake, hatten die „Twins“ Peter Merker und Klaus Bohm eine Pferderanch entdeckt. Hut, Hemd, Hose, Gürtel, Stiefel, ein Colt, 14

eine Winchester (konnte man nach 48 Std. Wartezeit beim Händler Downtown erwerben) schon war er fertig, der Teilzeitcowboy aus Germany. Wer wollte, konnte seinen Mustang selber einreiten. Alfred wollte! In riesigen Bocksprüngen schoss das Pony aus dem Gatter, raste 100 m in die Weide - und stand. Alle 4 Beine in der Wiese vergraben. Eingefroren mit gekrümmten Rücken – starr. Alle Flug(körper) kräfte zerrten Alfred aus dem Sattel. Kopf voran tauchte er 15 m weiter in die Grasnarbe ein. Die gebrochene Nase, sonstige Kleiderund Hautfetzen überzeugten auch uns alle, auf einen eingerittenen Bronc´ umzusatteln! Der Ordnung halber: Siegfried Trowe, Herbert „Tex“ Krull(stein) gehörten auch zum „Wild Bunch“. Unsere Ausbildung, viel in Theorie, hatte begonnen. An einem Donnerstag, Ende Oktober 1963, arbeiteten wir Logistiker, in einem gut klimatisiertem Raum, an der Erstellung der Ersatzteil - Manuals. Da kam Wernher von Braun, in Begleitung von Ruby, zu uns herein. (Ruby, rothaarig sehr hübsch- soviel nur – ich lernte ihr Haus kennen, auch innen). Wernher von Braun unterhielt sich zwanglos mit uns und betonte die absolute Vorrangigkeit exakte/unverwechselbare Daten für das Raumfahrprojekt und die Sicherheit aller Funktionen zu dokumentieren. Für Jedermann und jederzeit greifbar!

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Teil – 4 Es war ein schöner Tag, golden und warm. Wir hatten schon fertige Pläne für unser Wochenende. Da plötzlich Sirenengeheul! Überall rannten und brüllten Soldaten durcheinander: „KENNEDY HAS BEEN SHOT“ Freitag, 22.11.1963 – 13:33 Uhr Ortszeit/ Huntsville. Schockiert saßen wir alle zusammen und waren kaum fähig, ein Wort zu sprechen. Vorne im Aufenthaltsbereich gab es einen Fernseher, erste Nachrichten wurden gesprochen, Kommentare, Vermutungen, Dementis. Alle hatten Tränen in den Augen, einige weinten. Für uns alle war JOHN FITZGERALD KENNEDY, Kamerad, Hoffnung, Vorbild. STILLE. – GEBETE: „Gott lass es nicht zu“, und doch, JFK war tot! Es folgte der Umzug in die eigentlichen Kasernengebäude, feste Häuser. Das Bild rechts oben zeigt mich auf dem Eingangsgeländer sitzend. Von 10 Versuchen, den Colt aus dem Holster zu ziehen, bevor jemand seine Hände zusammenklatschte, gelang es mir 9 mal. Johnny Guddat 7 mal. Draußen auf dem Baseballfeld spielten wir Fußball. „Hallo Jungs!“ Wernher von Braun, in Jeans, kickte mir den Ball zurück. „Wir haben uns schon mal gesehen, wo kommen Sie her?“ „Mein Name ist Georg Nimesheim und ich bin bei Hannover geboren.“ „Halber Engländer?“ stellte er halb fragend fest. Er reichte mir ein Tütchen, „Für Sie, zur Erinnerung, alles Gute!“ Irgendwie klang es traurig. Er winkte und ging in eines der Gebäude. Wir trafen uns

nicht mehr. Eine kleine „ Pershing“ Silbernadel, ich trage sie noch heute stolz an meiner Uniform!

Mit Volldampf zogen wir das Trockentrainingsprogramm durch. Jede Sektion, jeder Teil wurde simuliert, durchgespielt. Vom Transport über den Aufbau, Controlling, Countdown und Start der Pershing. Typisch für uns Deutsche. Jeder konnte jedem helfen, jeder konnte alles allein. Wir waren“ proud of it“. Dass das zum großen Krach führen sollte, ahnte keiner. Der Umzug ins „Fieldtraining“ nach Fort Sill 15

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in Oklahoma stand bevor. Erst einmal bekamen alle Urlaub vom 22. Dez. 1963 bis 06. Jan. 1964. Wie und was jeder daraus machte, war freigestellt. Ich hatte mich mit Martin Grunwald angefreundet. Er war aus Münster in Westfalen, und ich kannte Münster gut durch meinen Dienst bei der LwGruppe Nord beim Kom-

Beutegut Display

Im Rahmen der Aktion „Paperclip“ zusammen mit deutschen Wissenschaftlern in die USA gebrachter V1 (Marschflugkörper) und weiteres Kriegsgerät nach deren Erprobung.

mandierenden General Kammhuber. Wir wollten in die deutscheste Stadt in den USA – CHICAGO ! Weihnachten und Silvester – Chicago erleben – Gangster treffen – den Michigan Lake befahren - Wrigleys Kaugummifabrik ansehen, im YMCA Hotel wohnen, auf der WABASH Ave essen gehen. Doch das ist eine eigene, die nächste STORY!

Text: Georg Nimesheim Fotos: Georg Nimesheim

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Verwundetenfürsorge - vor ca. 2000 Jahren

Wir alle waren nicht immer zufrieden mit der ärztlichen Behandlung im San-Revier! Nicht auszudenken, wenn wir im „Einsatz“ verletzt worden wären........... Aber all das war „Erste-Klasse-Versorgung“ verglichen mit dem, was Soldaten im Mittelalter oder noch früher bei Verletzungen erwartete. Lesen Sie, wie´s damals war!

Behandlung von Kriegsverletzungen bei den Römern Ein Relief der Trajanssäule gibt uns einen Einblick in die Verwundetenfürsorge auf einem Verbandplatz während der Kriege unter Trajan gegen die Daker (101 und 106 n. Chr.). Zu sehen sind zwei Verwundete, die von ihren Kameraden behandelt werden. Der ärztliche

Dienst im und unmittelbar nach dem Ge­fecht wird sich in der Regel auf die „erste“ Versor­ gung, d. h. das Ruhigstellen der Verletzten, Stillen von Blutungen, Anlegen von Verbänden und den Transport der Verwundeten beschränkt haben. Die­se Erstversorgung wird von den genannten capsarii durchgeführt worden sein, denn einen ausgebilde­ten,

erfahrenen medicus, der nicht so leicht zu ersetzen war, wollte man sicherlich nicht den Gefahren an vorderster Front aussetzen. Eine eingehendere Wundversorgung und weitere medizinische Behandlung der Schwerverletzten war somit erst nach der Rückkehr ins Marsch­- oder Standlager möglich. Der Arzt wird mit Verletzungen unterschiedlichen Grades an Kopf, Rumpf und an den Extremitäten konfrontiert worden sein. Auch wenn eine Wunde selbst nicht tödlich war und behandelt werden konnte, bestand doch immer die Gefahr einer Infektion. Wie fortschrittlich die medizinische Versorgung von Verwundeten damals schon war, können wir der antiken Quelle „De medicina“ des römischen Enzyklopädis­ten Aulus Cornelius Celsus (1.Jh. n. Chr.) entnehmen: Er beschreibt unter anderem Pfeilverletzungen, innere Verletzungen, die Blutstillung mit Verbandstoffen, blutstillenden Substanzen (z. B. Akaziensaft, Aloe) sowie durch das Abbinden der blutenden Gefäße. Zusätzlich erläutert Celsus, wie man die Wunden reinigt und die so wichtigen Verbände richtig anlegt, er schildert aber auch das traumatischste Verfahren bei zu stark 17

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geschädigten Gliedmaßen – die Ampu­tation. Ärztliches Instrumentarium In Friedenszeiten war der Arzt damit beschäftigt, Krankheiten und Verletzungen aller Art zu kurieren, mit denen auch ein ziviler Arzt konfrontiert wurde. Diese zogen sich die Soldaten etwa beim Exerzieren, im Manöver und bei Patrouillengängen zu. Auch Verletzungen infolge von Arbeitsunfällen beim Straßenbau, im Steinbruch, bei der Holzgewinnung, der Kalkbrennerei und bei Schmiedearbeiten werden häufig vorgekommen sein. Zum Aufgabengebiet des Arztes zählte natürlich auch die Behandlung von Augenleiden und Zahnproblemen, wie uns die gefundenen Augenarztstempel und Zahnzangen aus Militärstützpunkten am Limes deutlich machen. Bei Ausgrabungen in Kastellen kamen weitere medizinische Instrumente und Zubehör zutage, das Fundmaterial des Kastells Zugmantel und der Saalburg (Hessen) kann dabei als repräsentativ gelten. Darunter fin-

den sich Skalpelle, Pinzetten, Spatel, Löffel­ und Ohrsonden und zum Verstauen dienende Arzneikästchen und Büchsen. Trotz fortge-

Skalpellgriffe aus Bronze, die eisernen Klingen sind weggerostet!

setzter Grabungen in militärischen Anlagen sind solche Instrumente immer noch eine sehr seltene Fundgruppe, denn römische Lager und die dazugehörigen Valetudinarien wurden bei einer Aufgabe von der Truppe rechtzeitig geräumt, von Feinden erbeutetes Gut möglicherweise weiter verwendet oder verkauft. Die antiken Instrumente ähneln teilweise den modernen, noch heute in Gebrauch befindlichen Geräten. Im medizinischen Bereich wird sich schließlich nur das durchgesetzt haben, was wirklich sinnvoll und erfolgreich war. Und vielleicht werden die Limesdurchgänge wie an der Saalburg auch zum Austausch medizinischer Kenntnisse beigetragen haben. Militärkrankenhäuser Schon ab der Mitte des 1. Jahrhundert n. Chr. also in einer frühen Zeit der römischen Grenzsicherung an Rhein, Main und Donau

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gab es in den größeren Kastellen sogenannte Valetudinarien. Heute würden wir dazu wohl San Revier sagen. Diese Valetudinarien waren im Gegen­satz zu denen der Legionslager, in welchen bis zu 300 Personen versorgt werden konnten, viel kleiner, von langrechteckigem Grundriss und boten je nach Größe zwischen 25 und 50 Personen Platz. In der Längsachse der Gebäude verlief ein Flur, der zu beiden Seiten von Krankenzimmern flankiert wurde. Durch Fenster in den Außenwänden wurde eine ausreichende Belüftung und Belichtung gewährleistet. In manchen Kastellen wurden die Valetudinarien direkt hinter einem der Seiteneingänge des Lagers errichtet, so dass Kranke und Verwundete schnell und ohne viel Aufsehen hineingebracht werden konnten. In Numeruskastellen (160 Mann Stärke) und Kleinkastellen (80 Mann Stärke) gibt es hingegen keine Hinweise auf eigene Valetudinarien. Kleinere Ein­heiten konnten, wenn die Kastelle recht nahe beiein­ander lagen, in den größeren Auxiliarkastellen sta­tionär medizinisch mit versorgt werden. Somit wären beispielsweise Verwundete aus dem Hesselbacher Numeruskastell (Hessen) in das Lazarett des Auxiliarkastells Oberscheidental (Baden-Württemberg) eingeliefert worden. Zusätzlich konnten Kranke und Verwundete auch in den Mannschaftsunterkünften (contubernia) untergebracht werden. In diesem Zusammenhang muss man auch die Kastellbäder bzw. Thermen erwähnen. Diese dienten natürlich in erster Linie der Entspannung und Hygiene der Besatzung; Funde von ärztlichen Instrumenten belegen jedoch, dass in diesen Gebäuden auch chirurgische Eingriffe vorgenommen werden konnten. Text, Fotos, Grafik: „Der Limes“ 2009, Heft 2

Der Medicus Weiheinschriften aus den Kastellen Niederbieber (Rheinland­Pfalz), Groß­Krotzenburg (Hessen), Obern­burg (Bayern) und Osterburken (Baden-Württemberg) zeugen von der Anwesenheit mindestens eines Arztes (medicus) je Auxiliar- und Numeruskastell. Dank der Weiheinschrift von Niederbieber wissen wir außerdem, das dem Arzt Sanitäter (capsarii) zur Seite standen. Zu den Aufgabengebieten des Arztes zählte zum einen die Hilfeleistung während und nach einem Gefecht („Kriegschirurgie“), zum anderen die allgemeine medizinische Versorgung der Lagerbesatzung, also auch in Friedenszeiten. Zusätzlich hatte die An­ wesenheit eines Arztes noch einen psychologischen Effekt: Er vermittelte den Soldaten ein Gefühl der Sicherheit.

Der „Wundenmann“ aus dem „Feldbuch der Wundtartzeney“ des Hans von Gersdorff (1517). Solch eine Darstellung stellt fast alle Verwundungen dar, die von außen zugefügt werden konnten. Mit Ausnahme der Kugelverletzungen dürften die Wunden mit denen römischer Soldaten übereinstimmen.

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Mitgliederversammlung 2014

In den Jahren ohne Neuwahl des Vorstandes sind die Mitgliederversammlungen eher ein Kameradschaftsnachmittag denn eine formelle Vereinsangelegenheit. „Und das ist gut so!“ Die Mitgliederversammlung begann am 18.10.2014 pünktlich um 15:00 Uhr beim Brückenwirt in Kaufering, unserem Stammlokal. Nach Begrüßung und Totengedenken gab der Vorsitzende das Wort dem Kassenwart, der kurz über die Ausgaben und Einnahmen berichtete. Für Interessierte verteilte dieser noch eine schriftliche Aufstellung der Vereinsfinanzen. Die Kassenprüfer hatten ebenfalls keine Beanstandungen und so konnte man nach der Entlastung des Vorstandes (29 für, 5 Enthaltungen) gleich den letzten Tagesordnungspunkt besprechen und beschließen, nämlich eine Beitragsänderung von 18 € auf 15 € pro Jahr ab 2015. Auch diese wurde mit 33 gegen 1 Stimme angenommen. Volker Friederich, aus Stuttgart angereist, ergriff noch das Wort und erinnerte an das 50-jährige Jubiläum des ersten Pershing Schießen mit deutscher Beteiligung, bei dem er damals dabei war und zeigte Relikte aus

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der damaligen Zeit. Darunter auch ein Stück Stoff mit den Unterschriften der damals Beteiligten. Der Nachmittag klang aus mit guten Gesprächen und vielen „weist Du noch?“

Der erste Vorsitzende bei seiner Begrüßungsansprache

Ab 18:00 Uhr waren dann alle noch Anwesenden sowie die Teilnehmer der TradGem Reise 2014 eingeladen, eine Diaschow über die Reise anzusehen. Sie sollte gleichzeitig Lust auf die neue Reise 2015 wecken.

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Warum Du als Mann der glücklichere Mensch bist!

Dein Nachname ändert sich nie Die Garage gehört Dir allein Schokolade ist nur Naschzeug Du wirst nie schwanger Du kannst ohne T-Shirt rumlaufen Automechaniker sagen Dir die Wahrheit Du musst nie eine andere Raststätte anfahren, nur weil die Toiletten zu ekelig sind Falten im Gesicht machen Dich interessanter Leute starren Dir beim Gespräch nicht auf die Brust Der gelegentlich tiefe Rülpser wird geradezu erwartet Deine Laune ist immer gleich Telefonate beendest Du nach spätestens 30 Sek. Für eine Woche Urlaub brauchst Du nur einen Koffer Du kannst alle Dosen und Flaschen öffnen Die kleinste Aufmerksamkeit wird lobend zur Kenntnis genommen Die Unterwäsche kostet 5 € im Dreierpack 3 Paar Schuhe sind mehr als ausreichend Alles in Deinem Gesicht ist naturfarben Du hast die gleiche Frisur über Jahre, oft Jahrzehnte Du musst nur Dein Gesicht und Deinen Nacken rasieren Du darfst ein Leben lang Spielzeug verwenden Dein Bauch verbirgt Deine breiten Hüften Du kannst ohne Rücksicht auf das Aussehen Deiner Beine Shorts tragen Es steht Dir frei, Dir einen Bart wachsen zu lassen Du bist in der Lage, alle Weihnachtseinkäufe am 24. Dezember in 25 Min zu erledigen

Du bekommst für die gleiche Arbeit mehr Geld!

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Die Vorstandschaft

1. Vorsitzender: Hans Lichnowski Hauptfeldwebel d.R. geboren am 28.06.1952; Personalhauptverwalter, Informationsmeister und Spieß im Stab/FKG 1 5 ½ Jahre in der Vorstandschaft UHG Saarburgkaserne.

2. Vorsitzender und zugl. Geschäftsführer: Helmut Staebler Oberstleutnant a.D. geboren 1947 in verschiedenen Verwendungen im FKG 1 und FKG 2 sowie in versch. Stabsverwendungen beim BMVg und beim WBK.

Schriftführer: Werner Madey Hauptmann a.D. geboren am 10. Januar 1939. Nach Schulabschluss von 1955 - 1961 im Bergbau tätig. Am 1. April 1961 freiwillig zur Bundeswehr. Am 1. April 1992 mit dem Dienstgrad Hauptmann in Pension.

Kassenverwalter: Helmut Dudla Hauptmann d.R. geboren 11.10.1955 Nachschubmeister bei S4 im Stab/FKG 1 Beamter des gehobenen Dienstes bei der Bundeswehrverwaltung

Medienbeauftragter: Peter Wodniok Hauptmann a.D. geboren 25.08.1944 VersStff/FKGrp 13 u. VersStff/FKG 1, Stab und StabsStff II./FKG1, 6. und 8. Inspektion RakSLw USA, II. Zug, 2./FKG 1 und FmOffz TSLw 1.

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n e ch i l rz ück ! e H Gl sch n u w

Die Vorstandschaft gratuliert von ganzem Herzen!

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März 2015 am 4. Herrn am 9. Herrn am 12. Herrn am 15. Herrn am 17. Herrn am 18. Herrn am 20. Herrn am 25. Herrn am 29. Herrn

Steer, Konrad Lengenfelder, Mathias Elsinger, Peter Mauthe, Thomas Kurz, Helmut Jaksch, Josef Rest, Wilhelm Würflingsdobler, Georg Schönmüller, Wilhelm

zum zum zum zum zum zum zum zum zum

77. Geburtstag 74. Geburtstag 65. Geburtstag 65. Geburtstag 75. Geburtstag 60. Geburtstag 65. Geburtstag 55. Geburtstag 78. Geburtstag

April 2015 am 6. Herrn am 8. Herrn am 11. Herrn am 16. Herrn am 17. Herrn am 20. Herrn am 21. Herrn am 24. Herrn am 25. Herrn am 29. Herrn

Mohrenweiser, Hermann Frauenreuther, Martin Ohland, Werner Rauprich, Dietmar Stumpf, Georg Gottwald, Peter Masson, Manfred Wenig, Dieter Pruss, Uwe K.H. Schmitz, Peter N.

zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum

77. Geburtstag 50. Geburtstag 70. Geburtstag 74. Geburtstag 72. Geburtstag 55. Geburtstag 75. Geburtstag 70. Geburtstag 72. Geburtstag 74. Geburtstag

Mai 2015 am 2. Herrn

Auster, Klaus

60.

Geburtstag

zum

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am 8. am 11. am 16. am 23. am 26. am 28. am 31. am 31.

Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn

Moog, Klaus Hommel, Hans Gohlke, Gerhard Zajontz, Siegfried Webers, Uwe Fritsch, Albert Bohr, Klaus Dukek, Ralf

zum zum zum zum zum zum zum zum

75. Geburtstag 84. Geburtstag 79. Geburtstag 77. Geburtstag 72. Geburtstag 75. Geburtstag 78. Geburtstag 55. Geburtstag

Juni 2015 am 4. Herrn am 4. Herrn am 5. Herrn am 6. Herrn am 6. Herrn am 8. Herrn am 10. Herrn am 12. Herrn am 18. Herrn am 19. Herrn am 19. Frau am 19. Herrn am 23. Frau am 23. Herrn am 23. Herrn am 30. Herrn

Barth, Walter Hofmann, Bernhard Stauch, Konrad Ameis, Heinz Loer, Hermann Ritter, Harald Höpner, Volker Riebesam, Rüdiger Koop, Klaus Bolz, Karlheinz Lensch, Waltraut Sündermann, Ewald Hönes, Anna Stadler, Ernst Voelzke, Karl-Heinz, Platzöder, Karl

zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum

70. Geburtstag 50. Geburtstag 80. Geburtstag 73. Geburtstag 71. Geburtstag 76. Geburtstag 74. Geburtstag 71. Geburtstag 73. Geburtstag 52. Geburtstag 82. Geburtstag 84. Geburtstag 79. Geburtstag 74. Geburtstag 73. Geburtstag 73. Geburtstag

Juli 2015 am 1. Herrn am 6. Herrn am 7. Herrn am 9. Herrn am 11. Herrn am 11. Herrn

Tscherner, Peter Lüer, Heinz Schmitz, Werner Huber, Erasmus Knack, Rainer Pscheidl, Wolfgang

zum zum zum zum zum zum

73 Geburtstag 76. Geburtstag 60. Geburtstag 88. Geburtstag 65. Geburtstag 71. Geburtstag

Fortsetzung nächste Seite 25

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am 11. am 15. am 18. am 21. am 25. am 31. am 31.

Frau Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn Herrn

August 2015 am 2. Herrn am 6. Herrn am 7. Herrn am 7. Herrn am 7. Herrn am 10. Herrn am 10. Frau am 11. Herrn am 11. Herrn am 11. Herrn am 15. Herrn am 15. Herrn am 16. Herrn am 17. Herrn am 18. Herrn am 20. Herrn am 22. Herrn am 22. Herrn am 25. Herrn

Sons, Ellen Brüggemann, Gerhard, Schmidt, Wilhelm Wender, Manfred Kircher, Gottfried Düvel, Jörg Flintrop, Udo

zum zum zum zum zum zum zum

75. Geburtstag 75. Geburtstag 65. Geburtstag 78. Geburtstag 77. Geburtstag 73. Geburtstag 71. Geburtstag

Kathan, Friedrich Fischer, Reinhard Günther, Erhard Hans, Gerd Merkenich, Gerhard, Kriebel, Manfred Reichold, Edelgard, Dworsky, Klaus Hentschke, Claus Krull, Herbert Dittmaier, Fred Kramer, Erich Spannbauer, Josef Hofknecht, Martin, Löhle, Claus Pongratz, Hans-Peter, Leibinger, Rigobert, Liebischer, Josef Wodniok , Peter

zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum zum

78. Geburtstag 70. Geburtstag 77. Geburtstag 74.Geburtstag 55. Geburtstag 76. Geburtstag 89. Geburtstag 74. Geburtstag 72. Geburtstag 75. Geburtstag 75. Geburtstag 80. Geburtstag 60. Geburtstag 55. Geburtstag 50. Geburtstag 65. Geburtstag 78. Geburtstag 60. Geburtstag 71. Geburtstag

Die Vorstandschaft der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V. wünscht darüber hinaus allen anderen Geburtstagskindern Gesundheit, Glück, Erfolg und Gottes Segen für das neue Lebensjahr!

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In eigener Sache (Mitgliederliste)

Unser Aufruf, die Mitgliederliste auf unserer Webseite mit aktuellen Bildern (Passfoto) zu ergänzen, trifft weiter auf gute Resonanz! Die 100er Grenze ist bereits überschritten! Bis jetzt sind es schon 139 Mitglieder, also fast schon die Hälfte unserer Mitglieder, von denen wir ein Bild anbieten können. Wenn sie es bisher noch nicht getan haben, senden Sie uns bitte ein aktuelles Passfoto/ Foto, egal wie, also entweder elektronisch oder in Papierform zu. Wir werden es dann entsprechend bearbeiten und auf der Seite einbinden. Man verändert sich halt doch im Lauf der Jahre! Wir warten auf Ihr Konterfei! FALLS Sie mit der Veröffentlichung Ihres Fotos nicht / nicht mehr einverstanden sein sollten, genügt der Widerspruch in Textform. Brüggemann

Gerhard

Neumühle 45

91629 Weihenzell

D

09802 /

Buchner

Andreas

Römerhang 47

86899 Landsberg am Lech

D

08191 /

Burkhardt

Richard

Pestalozzistr. 18

18609 Ostseebad Binz

D

0171 / 9

Busse

Hermann

Am Kornfeld 19

86899 Landsberg am Lech

D

Carius

Chytry

Kurt

Primo

[email protected]

[email protected]

35, rue des Templiers

[email protected]

Schlesische Str. 52

[email protected]

08191 /

0174 / 7

7343 Steinsel

L

0035 23

00352 6

94315 Straubing

09421 /

0160 - 9

Euer Webmaster und Medienbeauftragter: Peter Wodniok 27

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Änderungsmeldung

Name: ................................................................................................ Mitgliedsnummer (Mandatsreferenz).............................................. Vorname: ........................................................................... Strasse: ........................................................................... PLZ:

........................

Ort: ............................

Neue Anschrift: Strasse: ........................................................................... PLZ:

........................

Ort: ............................

FON:

...........................................................................

E-Mail: ....................................................................................... FAX:

........................... Mobil: .........................................

Neue Bankverbindung: BLZ: ........................Konto Nr.:

........................................

Bank: ........................................................................... BIC: ....................................................................................... IBAN: ........................................................................... Gläubiger-Identifikationsnummer: DE73ZZZ00000143476 Mit meiner Unterschrift erteile ich weiterhin die Erlaubnis, den fälligen Jahresbeitrag im Lastschrifteinzug von meinem Konto abzubuchen.

........................................... (Ort / Datum) 28

..................................... (Unterschrift)

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Traditionsgemeinschaft FKG 1 im Web

Gehören sie immer noch zu denen, die keinen Internetanschluss haben? Dann wird es Zeit, sich einen einzurichten. Nur mit ihm und dem Besuch unserer Webseite sind Sie immer „up to date“! Bisher schon über 66.000 Besucher! Falls Sie also neu im „WEB“ sind, hier unsere Anschrift: Sie finden uns unter der Adresse: http://www.tradgem-fkg1.de Den QR-Code rechts mit einem Smartphone und der passenden QR App „einscannen“ und schon sind Sie bei uns! Nur für den Kontakt unserer Mitglieder mit uns und untereinander haben wir die Seiten „Kontakt“ und „Mitgliederliste“ eingerichtet, welche die Adressdaten der Vorstandschaft, ihrer Organe und die aller Mitglieder auflistet. Um diese Daten für Unbefugte unzugänglich zu machen, sind diese Seiten passwortgeschützt. Wenn Sie diese Seiten aufrufen, werden Sie nach Benutzername und Passwort gefragt. Diese werden zu Beginn der Mitgliedschaft und alljährlich mit dem „Weihnachtsbrief“ allen Mitgliedern bekannt gegeben. Bei Verlust genügt eine E-Mail an [email protected] mit dem Stichwort: Benutzername und die Daten gehen Ihnen nach Prüfung der Rechtmäßigkeit erneut zu. PERSHING im Web Es wird immer schwieriger, ...

... noch eine Webseite finden, die dem Waffensystem Pershing Präsenz bietet. Diesmal ist es die Seite: http://www.thehistoricalarchive.com/happenings/49/the-history-of-the-pershingmissile/ Sie listet in chronologischer Folge, beginnend am 31. Oktober 1952 und endend im Mai 1991 die Entwicklung, Stationierung und Eliminierung des Waffensystems PERSHING auf (in englischer Sprache).

Euer Medienbeauftragter und Webmaster: Peter Wodniok 29

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Von der V2 (A4) zur PERSHING (Teil 4)

Obwohl mehr als 20 Jahre Entwicklung dazwischen liegen, ist der prinzipielle Unterschied zwischen den Waffensystemen Flüssigtreibstoffrakete V2 (Aggregat 4) und dem Feststoffflugkörper PERSHING nur marginal. Im folgenden werde ich versuchen, ähnliche Bauteile und Funktionen miteinander zu vergleichen und vorzustellen. Text : Gerätebeschreibung A4 (GKdoS)

OR13.149 / privat

Aggregat 4

Pershing 1A

Bodengeräte Teil 3 Der A-Stoff Anhänger Der A-Stoff-Anhänger diente zur kurzzeitigen Lagerung und zum Transport des sog. A-Stoffes. Der A-Stoff war einer der 6 Betriebsstoffe, die das Aggregat 4 brauchte, um verschossen werden zu können. A-Stoff war flüssiger Sauerstoff (O2) von einem Reinheitsgrad von etwa 99,8 %. Er

hatte eine Siedetemperatur von - 183°C. Der A-Stoff war der Sauerstoffträger, den das 30

Da der PERSHING Flugkörper nicht, wie das Aggregat 4 betankt werden musste, fielen die dafür notwendigen Fahrzeuge und Anhänger weg. Neben den bisher vorgestellten Bodengeräten wurden aber die im folgenden beschriebenen Fahrzeuge eingesetzt: Sattelzugmaschine MAN 7 to milgl Die Sattelzugmaschine MAN 7 to milgl war das Zugfahrzeug für den Erector Launcher,

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Gerät für die Verbrennung und somit für den Antrieb benötigte. Durch die Mitnahme von eigenem A-Stoff wurde das Gerät von Zustand und Höhe der Atmosphäre unabhängig. Beim Umgang mit flüssigem Sauerstoff war darauf zu achten, dass keine organischen Stoffe, Sand, Zunder usw. in die Behälterleitung gelangten, da sonst durch verstopfte Düsen die Gefahr einer Heizbehälterexplosion bestand. Gezogen wurde der A-Stoff Anhänger in der Regel von einem HANOMAG SS 100 Schwerer Radschlepper, ein leistungsfähiger Zugkraftwagen (ZgKW) mit einem 6-Zylinder-Dieselmotor von 100 PS und einer Doppelkabine.

die SCTS und den Fm-Trailer.

Sie löste die Sattelzugmaschine 7 to gl Magirus Deutz ab. MAN 5 to gl 630 L2AE Der MAN 5 to gl 630 L2AE (mit und ohne Vorbauwinde) war das Trägerfahrzeug für die Programmier- und Prüfstation (PTS) und für die Power Station (PS).

Der B-Stoff Anhänger Der B-Stoff Anhänger diente zur kurzzeitigen Lagerung und zum Transport des sog. B-Stoffes. Der B-Stoff war ein Flüssigkeitsgemisch, bestehend aus: 45 % Äthylalkohol (C2H3OH), 30 % Methylalkohol (CH3OH) und Er war auch das Zugfahrzeug für den Anhänger 1,5 to, der das Abschussfolgeumschaltgerät (SLA) trug.

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25 % reines Wasser (H2O). Es wurde jedoch auch ein anderes B-Stoff-Gemisch, bestehend aus 75 % Äthylalkohol und 25 % Wasser verwendet, da bei diesem Gemisch die Ausströmungsgeschwindigkeit etwas größer war und sich infolgedessen ein Gewinn an Schussweite ergab. Gezogen wurde der B-Stoff Anhänger in der Regel ebenfalls von einem HANOMAG SS 100 Schwerer Radschlepper. Der T-Stoff Tankwagen (Flugbetriebsstoffkesselkraftwagen Kfz.385 auf Opel Blitz 3t S). Der T-Stoff Tankwagen diente zur Lagerung und zum Transport des sog. T-Stoffes. Der T-Stoff bestand aus einem hochprozentigem Wasserstoffsuperoxyd, das mit ammoniakhaltigem Wasser neutralisiert wurde. Die Flüssigkeit war äußerst labil und schon die aller geringste Verunreinigung wirkte als Katalysator (Katalysator = Mittlerstoff,

der eine chemische Reaktion auslöst und beschleunigt, ohne selbst verändert zu werden) und rief Zersetzungserscheinungen hervor. Bei der Zersetzung von T-Stoff wurden große Wärmemengen frei, die in Gegenwart organischer Substanzen (Holz, Lappen, Öl, Fett) Brände verursachen konnten. T-Stoff wirkte ätzend auf die Haut. Bei Arbeiten mit T-Stoff war Schutzkleidung 32

Er diente auch als Trägerfahrzeug für das ​

AN/TRC 80, das Troposcatterfunkgerät. Abgelöst wurde er durch den Lkw 5t tmil Typ MB 1017 A.

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anzulegen. Bei Zerfall von T-Stoff entstand Wasserdampf und heißes A-Gas. Dieses Gemisch betrieb die Turbine der Turbopumpe. Bei etwa - 20° C trat im T-Stoff bereits eine starke Kristallisation ein. T-Stoff konnte in diesem Zustand nicht getankt werden, es war eine vorherige Erwärmung erforderlich. Der Vidalwagen Der Vidalwagen wurde eingesetzt, um die fertig montierte Rakete vom Eisenbahnumschlagspunkt zu den Feldstellungen zu transportieren, wo sie dann von der Technischen Truppe empfangen, getestet und auf den Meillerwagen umgeladen wurde. Gezogen wurde der Vidalwagen von jedem geeigneten, verfügbaren Zugfahrzeug.

Vidalwagen Länge: 14 m, Breite: 2,8 m, Höhe: 2 m Höhe mit A4: 3,23 m

Der „1017er“ bildete den Lastesel des Verbandes. Weitere Sonderfahrzeuge waren die Systems Component Test Station (SCTS), ein Testtrailer für die WaffensystemInstandsetzung und die dazugehörige Energieversorgung mittels Facilities Distribution Trailer und zwei 45 kw-Generatoren.

In den Anfangszeiten von PERSHING waren die Geschwader auch noch mit je einem US-Bergepanzer sowie einem kleinen Werkstattwagen (Dodge 2 1/2 to) und einem großen Werkstattwagen (Batman) ausgerüstet. Der kleine Werkstattwagen diente als Contact Team Fahrzeug, der große Werkstattwagen wurde hauptsächlich stationär im Versorgungsstaffelbereich eingesetzt. Die eingebaute Drehbank, das Schweißgerät und zahlreiche andere Spezialwerkzeuge waren im täglichen Gebrauch.

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Fries-Strabo Kran Der Strabokran war ein transportabler Straßenbockkran, der zum Zusammenbau des Aggregat 4 im Feld eingesetzt wurde. Zum Aufbau des Strabokrans benötigten zehn Soldaten etwa eine Stunde.

US-Kran M543 Der US-Kran (Wrecker 5 to 6x6 M543) war bis etwa 1970 bei den FK Geschwadern im Einsatz.

Stabo Kran beim Aufbau

Stabo Kran beim Verladen eines Aggregat 4 auf den Vidalwagen

Stabo Kran beim Umladen eines Aggregat 4 vom Vidalwagen auf den Meillerwagen

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In den Folgejahren bis zur Auflösung wurde er durch den Autokran 5 to Wilhag 6x6 ersetzt. Er diente ebenso zum Heben und Bewegen schwerer Lasten, zur Unterstützung bei der Truppeninstandsetzung von Kfz, Seilwindenarbeit, Bergen und Abschleppen ausgefallener Kraftfahrzeuge.

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Magirus Leiter Die Leiter diente dazu, das Aggregat 4 im aufgerichteten Zustand an Stellen zu erreichen, die vom Meillerwagen aus nicht mehr erreichbar waren.

Luftverdichter Anhänger Der Luftkompressor im Anhänger erzeugte die Druckluft zur Füllung der diversen Druckluftflaschen, die zum Testen und zum Start benötigt werden. Ein eingebauter Dieselmotor lieferte die Energie.

Power Station (Kraftstation) Die Power Station war zusammen mit der Programmier- und Prüfstation auf dem MAN 5 to gl 630 L2AE montiert.

Sie war speziell für das Waffensystem PERSHING konstruiert worden und kann als Mehrzweck-Kraftstation bezeichnet werden. Als Antriebsaggregat diente eine Gasturbine. Daran angeflanscht waren • ein Luftkompressor mit Luftreinigungsanlage, • ein Drehstromgenerarator mit Spannungsregler und Erregerwicklung, • zwei Gleichstromgeneratoren mit Spannungsreglern, • eine Klimaanlage mit Luft als Kühlmittel, • eine Getriebebox, • ein Kraftstoffsystem, • eine Batterieladestation und eine • automatische Feuerlöschvorrichtung.

B-Stoff (Alkohol) Pumpenanhänger Der B-Stoff Pumpenanhänger transportierte die B-Stoffpumpe. Die Pumpe wurde von einem 300 cm3 Zweitaktmotor angetrieben. Bild nächste Seite

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Sequential Launch Adapter (SLA) Der Sequential Launch Adapter, auf deutsch: Abschussfolgeumschaltgerät, war ein großer Metallkasten mit einem Eingangspanel und drei Ausgangspanelen, das auf einem 1,5 to Anhänger montiert war und vom PTS/PS Lkw gezogen wurde. Es versetzte den Abschussbereichsführer in die Lage, nacheinander 3 Flugkörper mit einer PTS/PS Kombination zu „counten“ und abzuschießen, ohne umkabeln zu müssen.

T-Stoff (Wasserstoffperoxid) Vorwärmanhänger Das Heizgerät wurde zum Vorwärmen des Wasserstoffperoxids bei Temperaturen unter 200 C benötigt, um ein Einfrieren der Ventile und Leitungen zu verhindern

Automatic Reference Unit Die „Automatic Reference Unit“ mit ihrem eingebauten Nord-suchenden-Kreisel in Zusammenarbeit mit der PTS ermöglichte ein vollautomatisches Alignment der Stabilen Platform ST 120.

Bericht: Peter Wodniok

Prüfwagen Technische Truppe Der Prüfwagen Technische Truppe diente der Technischen Truppe zum Testen des Aggregat 4 im horizontalen Zustand. Es war ein handelsüblicher 3 to mit Kofferaufbau. Alle Test- und Prüfgeräte sowie alle Kabel waren eingebaut.

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Das neue Transportflugzeug der Luftwaffe - A400M - (Teil 10)

Dieser Artikel setzt die Reihe „Waffensysteme der Luftwaffe“ - A400M - fort. Der Autor erarbeitete im Auftrag von EADS eine Vortragsreihe über Geschichte, Anforderungen und Technik für dieses neue Flugzeugmuster. Es soll in Zukunft, die Rede ist jetzt ab November 2014, die Transall C160 ersetzen. Die neuesten Zahlen aus dem Ministerium sprechen nur noch von 40 anstatt 60 Flugzeugen! Das Verteidigungsministerium will weitere 13 Maschinen übernehmen, dann aber an andere Länder weiterverkaufen. Auslieferung abgeschlossen bis ca. 2021! Heute ein weiterer Zwischenbericht zum Stand der Entwicklung/Fertigstellung/ Zertifizierung und Auslieferung.

Juli 2014 Frankreich erhält dritten A400M Am 28. Juli 2014 liefert AIRBUS den dritte A400M an Frankreich aus. Das vierte Serienflugzeug insgesamt. August 2014 A400M für Großbritannien wird bald abheben Am 11. August 2014 absolvierte der erste A400M „ATLAS“ für Großbritannien seinen ersten „low speed taxi run“ in Sevilla, Spanien zur Vorbereitung auf den Erstflug.

August 2014 RAF´s erster A400M absolviert seinen Erstflug am 30. August Die MSN 15 hob um 14:25 Uhr Ortszeit unter dem Kommando des britischen Piloten Ed Strongman ab und landete sicher nach 5 Std, 5 Min. Die RAF erwartet eine Auslieferung von insgesamt 22 Maschinen bis Mitte 2018.

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September 2014 A400M besteht erste Luftbetankungskampagne Die A400 hatte dabei 33 sogenannte „dry contacts“ während 5 Flügen mit einer F18 HORNET. Bei folgenden Flügen transferierte sie insgesamt 18,6 to Treibstoff an die HORNET bei weiteren 35 sogenannten „wet contacts“.

Oktober 2014 Erster Airbus A400M für Deutschland hebt zum Jungfernflug ab Der erste Airbus A400M für die deutsche Luftwaffe ist bei Airbus Defence and Space jetzt zum ersten Mal abgehoben. Am 14.10.2014 absolvierte das Flugzeug seinen Jungfernflug und landete nach knapp

fünf Stunden wieder im spanischen Sevilla, 38

teilte der Flugzeugbauer mit. Zuvor war eine Reihe an Rolltests absolviert worden. Damit sei der nächste Schritt Richtung Auslieferung vollzogen worden, wie es weiter hieß. Dezember 2014 A400M-Übergabezeremonie erst 2015 Die Übergabezeremonie für den ersten neuen A400M der Luftwaffe in Wunstorf bei Hannover findet erst 2015 statt. „Das wird definitiv nicht vor dem kommenden Januar sein“, sagte ein Sprecher des bei Hannover gelegenen Fliegerhorstes Wunstorf. Offen ist auch, wann die Maschine auf ihrem künftigen Standort Wunstorf landen wird. Einen festen Termin gebe es noch immer nicht, allerdings sei ein Tag „noch vor Weihnachten 2014“ anvisiert. A400M-Übernahme 18.12.2014 Die Bundeswehr übernahm das Flugzeug am A400M-Herstellungsort im spanischen Sevilla am 18. Dezember. A400M-Landung 19.12.2014 Fünf Tage vor Heiligabend ist Deutschlands erster neuer Militärtransporter vom Typ A400M auf seinem künftigen Stützpunkt Wunstorf bei Hannover gelandet.

Texte: Peter Wodniok, airliners.de, Flugrevue

Bilder: Airbus Military

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Nachruf

Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder und Kameraden!

Wir hatten GLÜCK!

Keine bekannten Todesfälle in den vergangenen 6 Monaten!

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Termine

Nicht vergessen: Stammtische 07.03., 09.05., 04.07., 19.09., 21.11. 2015 jeweils 15:00 Uhr im Gasthof „Zur Brücke“, beim Brückenwirt, Brückenring 1, 86916 Kaufering (Anfahrt siehe Seite 2)

SAMSTAG 15:00 Uhr

LL-Wiesn (Einmarsch): Sonntag, 21.06.2015 Treffpunkt bis 16:00 Uhr am Hauptplatz. Mitgliederversammlung mit Neuwahlen: Samstag 17.10.2015 Wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Volkstrauertag am So., 15.11.2015 ab 10:00 Uhr, Katharinenkirche in Landsberg Spenden Hr. Adamek Hr. Illner Hr. Braun Hr. Schwab Hr. Bohm Hr. Wenig Spenden bei MV

09,00 € 09,00 € 52,50 € 86,50 € 12,00 € 07,00 € 59,00 €

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unsere Bankverbindung:

VR-Bank Landsberg-Ammersee eG Kontonummer: 1 12 96 78 BLZ: 700 916 00 BIC: GENODEF1DSS IBAN: DE41700916000001129678 Gläubiger-Identifikationsnr.: DE73ZZZ00000143476

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Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? Aber wer hat irgend ein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher keine daraus resultierende Freude nach sich zieht? Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? Aber wer hat irgend ein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher

keine daraus resultierende Freude nach sich zieht?Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? Aber wer hat irgend ein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher keine daraus resultierende Freude nach sich zieht? Sollten Sie Erlebnisse aus Ihrer PERSHING Zeit mit Anderen (uns) teilen wollen, dann schreiben Sie diese auf, garnieren sie mit ein paar Bildern und senden sie an mich. Den Rest erledige ich dann!

Euer Medienbeauftragter und Webmaster: Peter Wodniok

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„Spaziergang“ in Holland

Ein OFw a. D. Heinz Otto Hiller, ehemals VersStff/FKGrp 12 in Landsberg, hat sich im November letzten Jahres auf unsere Webseite „verirrt“ und dabei festgestellt, dass in der Chronik ein Eintrag über die Teilnahme einer FKG 1 Mannschaft am Nijmwegen Marsch im Jahre 1965 fehlt. Er teilte mir dies mit, wir kommunizierten miteinander und heraus kam der folgende Bericht!

Teilnahme am Vier Tage Marsch 1965 in Nijmegen Nach erfolgreich absolvierter Grundausbildung bei der 12./LAR 4 in Leipheim wurde ich zur VersStffFKGrp 12 versetzt.

Ich komme aus Heilbronn/Neckar, eine Heimfahrt an den Wochenenden nach Hause war mir aus finanziellen Gründen bei 78,00 DM Wehrsold nicht möglich, also blieb ich, wie andere Kameraden auch, an den Wochenenden in der Kaserne und erkundete erst einmal meine neue Umgebung. Der Stubenkamerad und Gefreite Hans Meier war schon zu dieser Zeit ein begeisterter Volksläufer und über angebotene Wehrbetreuungsmassnahmen erhielt diese Gruppe dann einen VW-Bus mit Fahrer. Die Startgelder wurden von der Bundeswehr getragen und so zogen wir an den Wochenenden in wechselnder Besetzung (wir waren dann schon ein Häuflein von etwa 18 Soldaten) bei vielen Volksläufen durchs Voralpenland und lernten so auf den 15 bis 20 km Strecken das schöne Allgäu kennen. Im Mai 1965 wurde diese Gruppe dann vom S 3 gefragt, wer auf freiwilliger Basis an einer 42

Vorbereitung für die Ausscheidungen zur Teilnahme an dem Viertage Marsch in Nijmegen mitmachen wolle, der Geschwaderbefehl dazu datiert auf den 19.5.65 und so ging es ab 25. Mai von 13.00 Uhr bis 17.30 Uhr ca. 5 bis 6 Wochen entlang der Felder, durch die Auen in und um Landsberg. Das Datum der Kommandierung zum Fluganwärter Regiment in Uetersen weiß ich nicht mehr, diese Verfügung ist verloren gegangen, dort gingen die Ausscheidungen in die heiße Phase, denn in Uetersen warteten auch etwa gleich viele Soldaten des Fluganwärterregiments auf uns und gemeinsam ging es dann dort weiter mit Marsch und Gesang, denn stundenlang zu laufen wäre ja zu eintönig gewesen, doch es änderte sich auch der Übungsablauf, nach einem Tag Marsch zu Anfang ab etwa 25 km folgte am nächsten Tag Sport. Die Kilometerzahlen nahmen wie unsere Kondition stetig zu. Den Abschluss bildete der Marsch von Uetersen nach Willkommenhöft an der Elbe (ca. 78 km). Am 1.7.65 fuhren wir mit einem Bus des FAR von Uetersen nach Lingen/Ems um uns

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dort bei der PzBrig 33 mit den anderen Bundeswehrmarschgruppen zu vereinen, um dann am 26.7. in Nijmegen an den „Veerdaagse“teilzunehmen. In Lingen wurden wir auch mit Trageversuchen Moleskinanzug, imprägniert und nicht imprägniert, sowie gepolsterten und nicht gepolsterten Schnürstiefeln ausgestattet, die nach der Rückkehr aus den Niederlanden leider wieder abgegeben werden mussten. Sogar mit Fußlappen hatten wir Etappenweise zu marschieren - war ganz angenehm! Auch mussten von den einzelnen Marschgruppen umfangreiche Berichte gefertigt werden, was dann dazu führte, dass der nicht imprägnierte Moleskinanzug und die Schnürstiefel etwa ein Jahr später in die BW eingeführt wurden. In Nijmegen, mitten in der Stadt in einem großen Park, war von der niederländischen Armee ein riesiges Zeltlager errichtet worden, dort lernte ich übrigens das erste Mal einen TEP (Truppen Entstrahlungs- Entgiftungs- und Entseuchungspunkt) im praktischen Einsatz kennen, der einige Zeit später auch bei der Bw im ABC-Abwehrdienst eingeführt wurde. Wecken war jeden Morgen 02.30 Uhr, waschen im TEP, frühstücken, Lunchpaket empfangen und los ging’s zum Startpunkt (Abfahrt im Camp war 03.00 Uhr). Für die Strecke, mindestens 50 km/Tag, hatten wir mit Pausen etwa 10 Stunden Zeit (also bis etwa 16.00 Uhr), insgesamt war eine annähernd kriegsstarke Division an Soldaten und damals schon einige wenige Soldatinnen aus Israel und aus aller Nato-Herren Länder, sowie eine sehr große Anzahl an Zivilpersonen auf den 4 „Wanderstrecken“ um Nijmegen unterwegs. Es waren pro Tag verschiedene Anlaufpunkte in einer bestimmten Zeit zu erreichen, an denen unser Marschgruppen-

führer einen Kontrollstempel abholen musste. Aber dank der guten Vorbereitung hatten wir weder persönliche noch zeitliche Ausfälle zu verzeichnen, alle Gestarteten erreichten die vorgegebenen Ziele zur festgelegten Zeit. Mir hat sich eine Begebenheit besonders eingeprägt. Einen Tag auf der Strecke liefen kanadadische Soldaten mit uns mit, deren Captain spielte auf einem Dudelsack, sodass wir uns auch nicht lumpen ließen und die „Alten Kameraden“ und andere Marschlieder schmetterten (den Westerwald ließen wir aber wo er war), dann sangen wieder die Kanadier, (der Hauptmann musste ja auch wieder zu Luft kommen), so ging das einige Stunden, man bemerkte nicht die schmerzenden Füße, die von einem Sani zu Rad unterwegs versorgt werden konnten (wir versorgten dafür das Teil des Sani` s, auf dem er tagsüber auf dem Fahrrad saß, er hat sich uns gegenüber immer gut betragen), bis wir bei einer Rast die Kanadier aus den Augen verloren. Dafür haben wir uns Israelis eingefangen, mit denen dann der Sängerwettstreit weiterging. Es war an allen Tagen eine fröhliche, gelöste und gute Stimmung, wir bemerkten keine Antipathien den deutschen Soldaten gegenüber, im Gegenteil, am letzten Tag war „Open End“ angesagt, d.h. es war für den Marsch keine Sollzeit vorgegeben, so konnten wir uns etwas Zeit lassen. In einem der typischen holländischen Kaffeestuben lernten wir die Töchter des Hauses kennen und einige verabredeten sich mit uns für den Abend, es sei eine große Party angesagt und es gebe keine Polizeistunde. Für den Vorbeimarsch an Königin Juliane der Niederlande legten wir unsere erste Garnitur mit Knobelbechern an (großer DA), die für 43

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diesen Zweck vom Busfahrer zu einem vereinbarten Treffpunkt gebracht worden war, und defilierten an der königlichen Familie vorbei, die mit einigen anderen Honoratioren auf einer eigens errichteten Tribüne saßen. Die Auszeichnung für die Teilnahme am Marsch, das vergoldete Bronzekreuz des niederländischen Bundes für Leibesertüchtigung, wurde uns von einem Vertreter der Königin im Camp überreicht. Nachdem das Ziel erreicht worden war, ging’s zurück ins Camp und es wurden die Vorbereitungen für den Abend getroffen. Dann unser Abendessen und ab in die Stadt, in allen Gaststätten tobte das Leben, weshalb viele Etablissements wegen Überfüllung schon geschlossen hatten, und so fuhren

wir auf dem kürzesten Wege zu fünft (ich als Jüngster unter meinen Fähnrichen und Fahnenjunkern) mit „unserem“ Bus zu dem vorgenannten Kaffeehaus, das jetzt nicht mehr wieder zu erkennen war, denn tagsüber war die Einrichtung auf rustikale Tische und Bänke „Bierzeltgarnituren“ für die Rastsuchenden Wanderer reduziert und jetzt eine salonähnliche Einrichtung mit Barflair, so war denn auch die Stimmung super, doch so gegen Mitternacht forderten unsere ermatteten Körper ihren Tribut und wir haben dann die Rückfahrt angetreten, denn den nächsten Tag ging es ja wieder nach Lingen zurück. Dort waren Trageversuche leider wieder abzugeben und die Erfahrungsberichte zu verfassen. Wir trennten uns von den Flug44

anwärtern und die Landsberger Gruppe trat am nächsten Abend gegen 20.00 Uhr die Heimfahrt an. Nachtzug über Münster, Köln, Koblenz, Stuttgart, Ulm und Augsburg. Zu sechst im Abteil kamen wir ganz gut zurecht. Eintreffen in Landsberg war so gegen 08.00 Uhr morgens. Am 4.8.65 erhielten wir eine förmliche Anerkennung verbunden mit 5 Tagen Sonderurlaub. Auch die Trageerlaubnis des Bundespräsidenten zum Tragen der Auszeichnung. Für mich als damals jungem Soldaten hat die Teilnahme unvergessliche Eindrücke hinterlassen, die mit Worten kaum zu fassen sind und von denen ich auch heute nach fast 50 Jahren noch zehren kann.

Die Teilnahme hat mich auch gelehrt, dass man mit echter Kameradschaft vieles Ungemach meistern kann, was ich auch später als Ausbilder den mir anvertrauten Soldaten zu vermitteln versucht habe.

Text: Hein-Otto Hiller

Bild: Heinz-Otto Hiller

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Einer der Ersten im FKG 1

Er war einer der Ersten im FKG 1 als Freiwilliger von 1963 bis 1966, Volker Friederich. Eine „unglückliche“ Beförderungspraxis seines damaligen Staffelchefs verhinderte, dass er Karriere im FKG 1 machte. Trotzdem blieb kein Groll zurück und im „Herbst seines Lebens“ fand er wieder zu uns zurück. Seine Erinnerungen an damals waren so prägend, dass daraus der folgende Bericht entstand.

Bei der Mitgliederversammlung im Oktober 2014 erinnerte ich die Kameraden an den 50. Jahrestag des ersten Scharfschießens in den USA, das im Mai 1964 stattfand. Ich bin der Meinung, dass dies ein bedeutendes Datum in der Historie des FKG 1 war. In diesem Bericht möchte ich über meine Erlebnisse aus der Anfängen beim FKG 1 berichten. Kleine Ungenauigkeiten bitte ich nach so langer Zeit zu entschuldigen. Nach meiner Grundausbildung 1963 in Altenwalde 9./LwAusbRgt 1 wurde ich mit 24 Kameraden, alles Obergefreite, nach Kaufbeuren zur FKGrp 11 versetzt. Dort begannen gerade die Vorbereitungslehrgänge (Sprachlehrgang Engl. und Einführung Elektronik) zusammen mit anderen Kameraden von verschiedenen Einheiten aus ganz Deutschland. Mit jedem bestandenen Test erreichten wir einen Teil des „Flugscheines“, wie wir es nannten, zur weiteren Ausbildung in den USA. Unsere Gruppe hatte natürlich auch militärischen Dienst unter Leutnant von der Fecht

und Fw Schanderl zu erfüllen, was mit diesen Vorgesetzten nach dem Drill der Grundausbildung sehr angenehm war. Manche Ausmärsche waren recht feuchtfröhlich. In der Zeit in Kaufbeuren fand auch noch unsere Vereidigung auf dem Vorfeld eines Hangars zwischen zwei Matador Flugkörpern der FKGrp 11 statt, jetzt waren wir richtige Soldaten. Von unserer Gruppe hatten 10 Kameraden die Voraussetzung geschafft, dass wir im Oktober 1963 mit der ersten Einheit mit Hpt. Kohler, Lt. Schwarz, Lt. Kraushaar und weiteren Soldaten nach Fort Sill abkommandiert wurden. Der Flug ging von Köln-Wahn über Schottland, Neufundland und New York nach Lawton-Fort Sill in Oklahoma. Dort bezogen wir in einem Block der US-Army eine für uns ungewohnte Unterkunft mit einem riesigen Schlafsaal, alle Mannschafts- und Unteroffizierdienstgrade in einem Raum. Sehr positiv empfanden wir dagegen die typisch amerikanische und reichhaltige Verpflegung. Dann begann die Schulung "PMBC I 4" und das Unit Training. 45

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Natürlich wollten wir auch Land und Leute kennen lernen. So wurden wir von Indianern eingeladen (Einladung war in MM, Ausgabe 01-2012 abgebildet), oder wir besuchten ein Rodeo. Ausgänge nach Lawton führten meist in eine der zahlreichen Bier-Bars oder in einen Club, um uns mit Alkohol die Langeweile zu vertreiben. Über die Weihnachtszeit haben sich einige Kameraden gemeinsam Autos gekauft und Fahrten nach San Francisco, Los Angeles und die Nationalparks unternommen. Eine Gruppe fuhr bis nach Acapulco (Bericht in MM, Ausgabe 02-2007 von Günter Maier). Da ich einen Bruder in Chicago hatte, fuhr ich mit dem Greyhound Bus in einer 24 Std. Fahrt, bei Eis und Schnee, an den Michigansee, um dort mit ihm und seiner Familie Weihnachten zu feiern. Im Mai ging es dann mit dem Bus nach New Mexico auf die White Sands Missile Range, wo wir in der Vorbereitungszeit das White Sands National Monument und einige die Trinity Site (1. A-Bomben Test am 16.7.1946) besuchten. Die Unterbringung war sehr spartanisch in halbrunden Wellblechbaracken und die hygienischen Einrichtungen entsprachen auch nicht dem Bw-Standard. Während der Wartezeit bis zum geplanten 1. Abschuss entstand die erste Fahne (Wimpel) des FKG 1. Kamerad Martin Scheiner erstellte sie aus einem Stück Gewebe in roter Leuchtfarbe. Die Daten unserer Schießen wurden darauf festgehalten und die meisten Beteiligten haben sich per Unterschrift verewigt. Ich hatte sie die ganzen Jahre aufbewahrt und bei der Hauptversammlung 2014 dem Vorstand übergeben. 46

Die Vorbereitungen für den 1. scharfen Schuss liefen. Der Abschusszug von Lt. Schwarz sollte ihn am 21.4.1964 machen. Der Countdown lief gut, die Missile stand abschussbereit und als unser Lt. die Knöpfe an der Remote Firing Box drückte, geschah nichts. Die Pershing stand regungslos auf dem Launcher (Hangfire). Nach drücken der Stopptaste und einer Wartezeit gingen Lt. Schwarz und wir Operator der Geräte mit einem etwas mulmigen

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Gefühl zur Missile und brachten sie wieder in die Waagerechte. Der Grund war ein defekter Akku in der G&C. So konnte Lt. Kraushaar mit seiner Mannschaft am 22.4. 1964 die erste Pershing erfolgreich ins Ziel bringen. Nach dem Austausch des defekten Akkus und einer Überprüfung gelang dann auch unserer Gruppe mit Lt. Schwarz am 23.4.1964 der Schuss ins "Pickle Barrel". Nach Radarmessung hatten wir die Zielkoordinaten nach 180 km Flug nur um 3 Meter verfehlt. Alles geht einmal zu Ende. So flogen wir diesmal über die Azoren direkt nach Penzing wieder in die Heimat und bezogen unseren Standort in der Saarburgkaserne. Bis zum Eintreffen der Geräte im August 1964 wurde die Zeit mit Fahrschule und mit einem UAL für einige Kameraden in Kaufbeuren überbrückt. Der Frust war groß, als wir danach feststellen mussten, dass die Kameraden, die den UAL verweigerten, uns schon als Unteroffiziere (3Tage UAL) begrüßten. Die eigene Beförderung ließ dann auch noch lange auf sich warten, dank meines damaligen Staffelchefs. Nach dieser doch unterschiedlichen und nicht verständ-

lichen Beförderungspraxis im FKG 1 kam ich zum Entschluss, meine Dienstzeit nicht zu verlängern, sondern am Ende meiner Verpflichtungszeit die Bundeswehr zu verlassen. Nachdem die 1. Staffel durch Wehrpflichtige und weiteres Stammpersonal aufgefüllt und durch ständiges Training an unserem Waffensystem eine funktionierende Einheit wurde, fand im August 1965 die erste Einsatzübung mit allen unterstellten Truppenteilen statt. In Schwabstadl wurde nun auch die erste QRA-Stellung vorbereitet. Sie bestand aus einfachen, primitiven Holzbaracken, die unser zukünftiges Zuhause während unserer Nato-Bereitschaft wurden und wir unseren Beitrag zur Friedenssicherung im Kalten Krieg beitrugen. Von meinem Entschluss, den Dienst im FKG 1 mit Ende meiner Verpflichtung zu quittieren, konnte mich auch Major Stix vom Stab, den ich noch aus der Zeit des Elektroniklehrganges in Kaufbeuren kannte, trotz Angebot, die technische Offizierslaufbahn einzuschlagen, nicht abhalten. So verließ ich das FKG 1 als SU der Reserve und nicht wie geplant als Fw (Grund Beförderungspraxis meines Staffelchefs), um nun meine berufliche Zukunft in der freien Wirtschaft zu suchen, was mir, wie vielen meiner Kameraden auch, mit denen ich im Kontakt bin, beruflichen Erfolg brachte!

Text: Volker Friederich

Bilder: Volker Friederich, Peter Wodniok 47

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