Ausgabe September 2004

May 20, 2017 | Author: Kirsten Tiedeman | Category: N/A
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1 Ausgabe September 2004 Bezirk Oberbayern: Nachtrag zum letzten Bericht Besuch bei SKH Prinz Ludwig von Bayern in Leuts...

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Ausgabe September 2004

Bezirk Oberbayern: Nachtrag zum letzten Bericht Besuch bei SKH Prinz Ludwig von Bayern in Leutstetten Wer am 17.09.2004 die Abendsendung im Fernsehen gesehen hat, hat auch etwas erfahren, über die Zucht der edlen Leutstettener Pferde, die wir in der Hauptsache auch SKH Prinz Ludwig von Bayern verdanken, der soweit voraus dachte, diese edlen Pferde zu retten und sie in den Wirren des Kriegsjahres 1945 weit vorausschauend trennte, einen Teil davon in Ungarn zurück ließ und 50 der edlen Pferde mit Fohlen nach Leutstetten verbrachte. Hier die Bilder von unserem Besuch auf Schloß Leutstetten: Hier wuchs auch SKH Prinz Luitpold von Bayern auf, der in der Schlossbrauerei Kaltenberg und in Fürstenfeldbruck als Brauereibesitzer, das gute „König Ludwig Dunkel“ und noch weitere Spezialbiere wie z.B. Weizen und auch ein sehr gutes Helles braut. Wie eine sehr gute Sendung am 18. September im BR über ihn berichtete.

Der Verein der Königstreuen im Pfaffenwinkel e.V. Peiting trauert um sein Gründungsmitglied

Elisabeth Lang geb. am 25.08.1938

verstorben am 13.07.2004

Sie war die „Mutter des Vereins“ und überall sehr beliebt. Wir werden ihren trockenen Humor sehr vermissen. Viel zu früh ist sie von uns gegangen. Sie wird uns fehlen. Wir werden ihr immer gedenken.

Eine Stimme die vertraut war, schweigt. Ein Mensch der immer war, ist nicht mehr. Was bleibt, sind glückliche Erinnerungen, die niemand nehmen kann. Michael Jodl

Bezirk Niederbayern Bodenmais: 20 Jahre Weißblau Königstreu Bodenmais Am 22. August 2004 feierten die Weißblau Königstreuen Bodenmais ihr 20-jähriges Gründungsjubiläum. Die Mitglieder um den neuen Vorstand Thomas Grotz hatten ein umfangreiches Programm ausgearbeitet. Das Fest begann am Samstag, 21.08. um 14.30 Uhr mit einem Standkonzert auf dem Marktplatz unter gleichzeitigem anschießen der Böllerschützen. Um 15.oo Uhr fand der Einzug zum Adam-Bräu statt, wo in der Tiefgarage des Adam-Bräu zu Klängen der „Mikados“ die Feier stattfand, da wegen schlechten Wetters die Feier vom Garten in die Tiefgarage verlegt wurde. An dem Fest beteiligt waren Weiß-Blau Konzell, Kgl. Bayr. Stammtisch Aschaffenburg, Verein der Königstreuen im Pfaffenwinkel e.V. Peiting, König Ludwig Verein Kötzting, König Ludwig Verein Böbrach, Stammtisch Weiß/Blau Roter Kopf Aschaffenburg, der Beisitzer von Oberbayern und Vorstand der Schanzerer Königstreuen Ingolstadt Sepp Zwiegel mit Frau, der Schriftführer des Landesverbandes Lothar Gerold, sowie zahlreiche Ortsvereine, so daß ein schöner Kirchen- und Festzug angeführt durch die Kutsche der Ehrengäste und zwischen 1. und 2. Zug der schöne Bierwagen vom Adambräu Bodenmais, durch Bodenmais unter dem Jubel der Zuschauer führte. Zu dem Fest ein Bericht aus dem Bayerwaldboten vom 24. August 2004. Königstreue aus ganz Bayern feiern mit Weiß-Blau Bodenmaiser Verein wurde heuer 20 Jahre alt. Bodenmais (wm) Unüberhörbar war es schon am Samstagmorgen: Am Wochenende wird wieder gefeiert. Die krachenden Handböller der Arberschützen und ein Standkonzert der Blaskapelle Brunner kündeten vom zweitägigen Gründungsfest der Weiß-Blau-Königstreuen Bodenmais. Gefeiert wurde im Adambräukeller – des regnerischen Wetters wegen. Am ersten Tag konnte erster Vorsitzender Thomas Grotz schon die Abordnungen der Königstreuen aus Peiting im oberbayrischen Pfaffenwinkel und aus dem mainfränkischen Aschaffenburg begrüßen. Am Sonntag kamen dann noch die örtlichen Vereinsabordnungen und die befreundeten Patriotenvereine aus Konzell, Kötzting und Böbrach, drei Musikkapellen (Rissbachtaler, Bodenmaiser Blaskapelle und „Schaufelmacher“ aus Böbrach und Ehrengäste dazu. Der Kirchenzug ging vom Adam-Bräu zur Pfarrkirche, wo Pater Mirko aus Kroatien den Festgottesdienst zelebrierte. Mitgestaltet wurde die Eucharistiefeier von den „Arberbuam“ Bruno und Martin Wölfl und Franz Wölfl an der Zither. Pater Mirko würdigte in seiner Predigt die Geschlossenheit des Vereins, sein Bekenntnis zu christlichen Werten und die Verwurzelung in Glauben und Heimat. Und er dankte den Mitgliedern für ihre Mitwirkung im kirchlichen Leben der Gemeinde.

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Dem im März dieses Jahres verstorbenen Gründungsvorsitzenden Sepp Barth widmeten die „Arberbuam“ ihr Lied „Auf d´Wejd bin i kemma im Woid“ – Barth hatte den Gesang der „Arberbuam“ stets mit seiner sonoren Bassstimme bereichert. Im Adambräu begrüßte Grotz dann zahlreiche Ehrengäste. Gekommen waren Pfarrer Gotthard Weiß, geistlicher Beirat aller Patriotenvereine und Mitglied der Weiß-Blau Königstreuen, außerdem Diakon Josef Schlecht, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Königstreuen in Bayern, Sepp Obermeier aus Konzell, Bürgermeister Fritz Wühr und seinen Stellvertreter Willy Andres, Fahnenmutter Melanie Adam, Festwirt Sepp Adam, Gertrud Barth, die Witwe des Gründungsvorstandes, und viele Andere. Als ältestes Mitglied war Franz Zelzer in einer der Ehrenkutschen mitgefahren. Landesvorsitzender Sepp Obermeier überbrachte die Glückwünsche des Landesverbandes. Die fortschreitende Globalisierung verstärkte die Sehnsucht nach Verwurzelung, meinte er. Deshalb forderte er alle bayerischen Patrioten auf, weiterhin für die bayerische Identität mit Selbstbewusstsein und mitunter auch Eigenwilligkeit einzutreten. Bürgermeister Wühr zollte den Mitgliedern von Weiß-Blau Königstreu Bodenmais hohe Anerkennung für ihren Einsatz um den Erhalt von Brauchtum und Kultur. Heimat – das seien die Königsschlösser Ludwigs II., aber auch Geborgenheit und Pflege von Traditionen. Der Markt sei stolz auf diesen Verein, der der vollen Idealismus diese Werte lebe und bewahre. Vorstand Grotz ehrte nach der Überreichung ehrte nach der Überreichung der Erinnerungsgeschenke besonders die zehn noch lebenden Gründungsmitglieder: Alois „Burl“ Adam, Sepp Adam, Hans Andres, Sepp Barth jun., Sepp Englmeier, Karl Gruber, Wilhelm Heimerl, Sepp Kagerbauer, Walter Kopp, Anton Kronschnabl, Rudolf Macht, Norbert Schwabenbauer, Hans Treml und Martin Wölfl. Schon verstorben sind Sepp Barth sen., Willi Felgenhauer, Adolf Geiger und Hubert Seebacher. Am Nachmittag sorgte das „Wolperdinger-Duo“ mit Thomas Grotz selbst und Günter Egginger für den richtigen musikalischen Rahmen bis zum Abend.

Weiß/Blau Königstreu Bodenmais e.V. 1. Vorstand Thomas Grotz, Hochfeld 45 94244 Teisnach, Tel. 09923/3227 o. 0171 1440039 2. Vorstand Josef Barth jun. Kolpingstraße 7, 94209 Regen Tel. 09921 904225 1.Schriftführer Stefan Sterl, Bahnhofsstr.49 Bodenmais Tel. 09924 9400400 2.Schriftführer Tobias Koller, Mooshof 16, 94249 Bodenmais Tel. 09924 1221 1. Kassier Friedrich Adam, Teisnacherstr. 5 94249 Bodenmais Tel. 09924 905093 2. Kassier Rudolf Geier Silberbergstr. 25, 94249 Bodenmais Tel. 09924 1858

Bayern und Fremdsprachen: Wer ko, der ko! Interview mit Sepp Obermeier, Konzell, vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte

Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) bietet unter dem Motto „lasst´s enk nix gfoin, spreitzts enk“ ein Zeugnistelefon an. Der Verein hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach ohne Aufsehen und erfolgreich für Kinder eingesetzt, denen im Schulzeugnis das Sprechen der bairischen Mundart als Mangel ausgelegt worden ist. Ansprechpartner ist der FBSD-Vorsitzende in Bayern, Hans Triebel. In Ostbayern habe es in dieser Hinsicht noch keine besonderen Vorkommnisse gegeben, so Sepp Obermeier aus Konzell, (Kreis Straubing-Bogen), FBSD-Vorsitzender für den Bereich Niederbayern/ Oberpfalz. Ein Zeugnistelefon – ist das wirklich nötig? In Oberbayern offenbar schon, das haben verschiedene Vorfälle in der Vergangenheit gezeigt. Im ostbayerischen Raum, einem so genannten dialektalen Beharrungsgebiet, scheint die Welt in dieser Hinsicht noch einigermaßen in Ordnung. Erfreulich ist, daß zu Beginn des jetzt auslaufenden Schuljahres die Kultusministerin in einem Rundschreiben an die Schulleiter erstmals auf den kulturellen Wert der bairischen Mundarten hingewiesen und für eine weitreichende Toleranz gegenüber dialektsprechenden Schülern plädiert hat. Selbst wenn Dialektsprecher korrekt schriftlich formulieren können, sollten sie nicht auch lernen, sich mündlich so auszudrücken, daß sie überall in Deutschland verstanden werden? Selbstverständlich sind wir vom FBSD dafür und fordern ausdrücklich, daß jeder bairisch sprechende Schüler sich in einem druckreifen Standartdeutsch ertikulieren kann – jedoch nicht auf Kosten der bairischen Mundarten. Wir treten für die Zweisprachigkeit ein, wobei wir aber nicht die uns eigene süddeutsche Sprachmelodie mit schrillen nördlichen Regionalisten ersetzen sollten. Das wäre

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Selbstverleugnung und unnötige Preisgabe der sprachlichen Identität. Je mehr Sprachen jemand beherrscht, um so besser – das ist das „polyglotte Credo“ unseres Fördervereins. Beispiel Europäische Union, die gerade wieder eine Reihe neuer Mitglieder bekommen hat: Erschwert die Pflege der Mundarten die Annäherung der Kulturen? Nein! Ganz im Gegenteil! Mittlerweile hat man auf europäischer Ebene erkannt, daß in einem Europa der Regionen politisch das Subsidiaritätsprinzip zu gelten hat. Die logische Schlussfolgerung ist daher ein Europa der regionalen Sprachen. Über unseren FBSD-Internetauftritt www.bairischesprache.de erhalten wir seit Jahren Anfragen von Studenten aus vielen europäischen Ländern, sogar aus Australien und der Mongolei, die über das Thema Bairische Sprache“ wissenschaftliche Arbeiten anfertigen. Wenn das keine Annäherung der Kulturen ist! Unser „Weltnetzbetreuer“ (Webmoasta) ist übrigens ein junger, mit einer Straubinger Wissenschaftlerin verheirateter, amerikanischer Raumfahrtsingenieur, der ein akzentfreiers Deutsch und Bairisch spricht, dem Anglizismen ein Gräuel sind und der seine Schwiegermutter verbessert, wenn sie die Treppe „hoch“ läuft („Kannst Du auch tief laufen?“). Mundarten sind ein Zeichen von Individualität und ein stabilisierender Faktor für alle Kulturen. In Irland, das 300 Jahre unterdrückt war, spielt seit 1921 das Gälische als Identitätsfaktor eine große Rolle. Überall wo die Sprache unterdrückt wurde, gingen auch die Kultursysteme verloren! Bairischer Dialekt und Fremdsprachen, passt das zusammen? Gerade das Bairische mit seinen vielen antiken Wurzeln zum Lateinischen, Griechischen und Hebräischen ist enorm völkerverbindend. Antike Wurzeln zu „Beziehungskiste“, „Küsschen“ und „Brötchen“ wird man vergeblich suchen. Ein Gymnasiast wird fasziniert sein, wenn er lernt, daß das Gspusi (lat. Sponsata = die Braut; ital. La sposa), das Busserl (lat. basiolum) und die Semmel (lat. simila) aus dem Lateinischen abgeleitet sind. Und wenn er beim Französich-Diktat unbekannte Wörter gefühlsmäßig öfter richtig schreibt als seine nur standartdeutsch parlierenden Klassenkameraden, dann liegt das daran, daß er durch das Bairische über achtmal sovielZwielaute und über die schwierigsten Nasalisierungen auf auf der sprachlichen Klaviatur verfügen kann: Wer ko, der ko! Artikel aus der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung, erschienen in der Gesamtausgabe = 15 Zeitungen in Niederbayern und der Oberpfalz.

Sepp Obermeier jun Festsprache: Bairisch BITTE SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG! Ressort Leserbriefe im Münchner Merkur: Brief von Sepp Obermeier jun.: „Straubing sauer: Trittin verletzt bayerische Ehre“; Bayernteil vom 16. August im Münchner Merkur „Nach der schallenden Ohrfeige, die Bundesumweltminister Trittin Straubing und dem Gäubodenvolksfest, mit der kurzfristigen Absage als Festredner erteilte, bekamen die Niederbayern zum Auftakt von Bayerns zweitgrößtem Volksfest als Entschädigung ein identitätsstiftendes Schmankerl serviert. Der Landrat von Straubing-Bogen, Alfred Reisinger, stellte, beinahe revolutionär, die verletzte bayerische Ehre wieder her, mit einer zündenden Festansprache in einem authentischen Mittelbairisch. „Es gibt koan Schodn, der ned aa a Nutzn is!“ (kein Schaden ohne gleichzeitigen Nutzen), bekräftigte der frühere Landtagsabgeordnete und machte die bairische Sprache vor über tausend Ehrengästen salonfähig, daß es eine wahre Freude war. So scheint das Heilmittel zum Nulltarif für die selbstverständliche Akzeptanz der Landessprache in allen Lebenslagen gefunden: Einfach bairisch reden bei offiziellen Anlässen durch hochgestellte Persönlichkeiten! Auch in Oberbayern wäre eine Nachahmung nicht verkehrt – vielleicht bereits beim anstehenden Oktoberfest? Allein mit dem obligatorischen „Ozapft is“ sollte man sich nicht mehr zufrieden geben!“ Sepp Obermeier jun Konzell „Der König Ludwig Verein Landshut e.V. gratuliert herzlichst der Vergnügungswartin Marion Leutweis (geb. Reindlmeier) und dem Schatzmeister Volker Leutweis zur Hochzeit“ Am 17.07.2004 verehelichten sich die beiden in der Pfarrkirche Perkam. Thomas Kirchmeier im Auftrag der Vorstandschaft.

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Bericht Vereinsausflug der Landshuter nach Straubing Am Samstag, 14. August 04 machte der König-Ludwig-Verein Landshut e.V. den diesjährigen Vereinsausflug nach Straubing. Als erstes wurde eine kleine Stadtführung unternommen. Bei einem Besuch im Gäubodenmuseum wurde uns der bekannte Römerschatz , die „goldene Maske“, gezeigt. Außerdem erklärte uns der Stadtführer die Entstehungsgeschichte der alten bayerischen Herzogsstadt Straubing. Die Führung führte uns auch an der Ursulinenkirche vorbei, die von den berühmten Gebrüder Asam erbaut worden ist. Diese Kirche wurde als Kostgeld für die Töchter der Asam‚s gebaut, die in dieses Kloster eingetreten sind. Nach der 1-1/2-stündigen Führung kamen wir am Stadtturm an, den wir auch noch mit seinen 212 Stufen erklommen und die Aussicht über Straubing genossen. Unseren Vereinausflug ließen wir auf dem Gäubodenfest gemütlich ausklingen.

Bezirk Oberpfalz Königstreue e.V. Regensburg beim Brückenfest in Regensburg Am 02.07.2004 um 17.00 Uhr wurde das Regensburger Brückenfest mit einem kleinen Festzug vom Jakobstor zum Arnulfplatz eröffnet. Da die Königstreuen der einzige Verein mit Fahne und selbstverständlich mit Tracht erschien, konnten Bürgermeister Weber und der Veranstalter Peter Kittel ihren Platz im Festzug natürlich nur bei der Fahne der Königstreuen nehmen. Leider fing es gleich zu Beginn zu regnen an, sodaß der Bürgermeister sich auch von den Regensburger Königstreuen beschirmen lassen musste. Der Fanfarenzug Blau-Weiß Ratisbona e.V., den die Königstreuen öfter in Anspruch nehmen, machte mit viel Trommeln und auch mit Fanfaren den musikalischen Rahmen und sorgte dafür, daß die Festzugsteilnehmer im Takt blieben. Die Eröffnung des Brückenfestes fand am Arnulfplatz statt, Bürgermeister Weber hatte hier Gott sei Dank ein Dach über dem Kopf, sodaß ihm der Regen nichts mehr anhaben konnte. Er begrüßte Brauereichefs und Musik, Vereine und Akteure, lustige Zecher und Grantlhauer und wünschte allen ein schönes Brückenfest und vor allem schönes Wetter, worauf es prompt auch kurz zu regnen aufhörte. Es waren zwar auch auf dem Arnulfplatz beschirmte Brauereigarnituren aufgestellt, die Ehrengäste, zu denen auch die Königstreuen gehörten, begaben sich aber ins „Kneitinger Salettl“, um das Freibier zu genießen. Da auch die Chefs der Konkurrenzbrauereien dem Kneitinger Bier zusprachen, hatten die Königstreuen, die sonst auf Paulaner und Thurn und Taxis Biere schwören, kein schlechtes Gewissen (das übrigens schon nach der ersten Maß weggeschwemmt worden wäre). Das schöne Wetter ist dann wie von Bürgermeister Weber vorausgesagt, einigermaßen an den nächsten beiden Tagen des Bürgerfests (Samstag und Sonntag) geblieben. Der 1.Vorstand Anton Hofmann und der Beirat Erich Depser haben auf der Jahninsel an der Steinernen Brücke für die Versorgung der Festbesucher mit Bier und Brotzeit auf die Beine gestellt, bei dem auch die Königstreuen mit in Erscheinung getreten sind. Leider wurde diese Gelegenheit von den Festbesuchern nicht in dem gewünschten Umfang wahrgenommen, da die Örtlichkeit doch nicht so günstig lag wie ursprünglich angenommen, und der Besucherstrom daran vorbeiging. Die Königstreuen haben aber ihrem 1. Vorstand geholfen, daß er wenigstens etwas Bier losgeworden ist. Johannes Michalik, 2. Schriftführer Siedlerfest der Konradsiedlung in Regensburg am 25.07.2004 Die Siedlervereinigung der Konradsiedlung feierte am 25.07.2004 ihr alljährliches Siedlerfest. Auch dieses Fest wurde bei wunderschönem Wetter mit einem Festzug begangen, an dem die Königstreuen wiederum mit einer größeren Abordnung und selbstverständlich mit Fahne, und begleitet vom Fanfarenzug Weiß-Blau Ratisbona e.V. teilnahmen. Dieses mal waren auch sehr viele andere Vereine und Gruppen beteiligt, dazu mehrere Musikkapellen, so daß sich ein schöner und langer Festzug ergab. Nach dem Festzug wurde auf dem großen Festplatz gut gefeiert und Bier und Bratwurst vertilgt. J. Michalik, 2. Schriftführer

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Oktoberfest der Königstreuen e.V. Regensburg am 02.10.2004 Am Samstag, den 02.10.2004 feiern die Königstreuen im König Ludwig Stadl beim Schlegl Wirt in Graß ihr traditionelles Oktoberfest. Beginn um 16.00 Uhr – Einlaß ab 14.00 Uhr. Fassanstich durch den Schirmherr Siegi Hofmeister, Schlossherr von Schloß Weichs, um ca 17.00 Uhr mit Original Oktoberfestbier der Paulaner Brauerei. Musik machen die Eckartsreuther Boum. Hierzu ergeht herzliche Einladung, Anmeldung wegen Platzreservierung soweit möglich erwünscht. J. Michalik 2. Schriftführer Steinerne Brücke Regensburg Kraft und Monumentalität romanischen Bauens vereinigen sich in dieser Brücke zu einem Bild von stärkstem Eindruck. Neben dem Dom ist sie das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt. Chroniken bezeichnen sie als ‚„Wunder der Baukunst“! 11 Jahre lang von 1135 bis 1146 wurde an ihr gebaut; eine Urkunde von St. Mang in Stadtamhof das Jahr 1138 als drittes Baujahr der Brücke. Hans Sachs preist sie in einem Gedicht: „Als man zehlet 1135 Jar Ward darüber baut ein stark Brucken, Elf ganzer Jar mit Quaderstucken, Mit vierzehn Schwiebbogen und 14 Joch, Mitten darauf ein Thurn hoch, Dadurch die Donau schnell hinschießt, Auf Österreich und Ungarn fließt. Der Brucken gleicht keine in Teutschland.“ Vorher stand hier etwa in Höhe der „Porta Prätoria“ eine Schiffbrücke, die Kaiser Karl der Große erbauen ließ. Verheerende Eisgänge, sowie Hoch- und Niederwasser machten die Brücke jährlich für längere Zeiten unpassierbar. Dies war natürlich für den Handel der Großkaufleute in Regensburg schädlich, so daß ein zuverlässiger Übergang gebaut werden musste. In einem trockenen Sommer im Jahre 1135 begann der Bau der „Steinernen Brücke“, deren Kosten zum Großteil von den reichen Kaufleuten der Stadt finanziert wurde. Der Baiernherzog Heinrich der Stolze (1126-1139) unterstützte den Bau durch Überlassung seines Steinbruches bei Kapfelberg und mit der Elaubnis zur Baumfällung – in der Hauptsache Eichen aus den umliegenden Wäldern. Auch durch Hand- und Spanndienste bairischer Untertanen. 1146 konnte unter Kaiser Konrad III. das Bauwerk für den Verkehr geöffnet werden. Es wurde ein Brückenbaumeister ernannt, der die Oberaufsicht über das Bauwerk führte und über die Bausubstanz wachte. Dieser Brückenbaumeister war immer Mitglied im Rat der Stadt und führte ein eigenes Siegel. Die Brücke besaß drei Türme und überspannte den Strom mit 15 tonnengewölbten Rundbogen – ursprünglich waren 16 sichtbar, nach dem Brückturm schloß sich im Süden der 16. an durch den der Wiedfangkanal floß. Dieser wurde dann in den reichstädtischen Salzstadl eingebaut und in den Amberger Salzstadl mit einbezogen. Die Spannweite der Bogen betrug zwischen 10,45 m und 16,60 m. Die mit keilförmigen Stirnvorlagen, Eisbrechern ausgestatteten Brückenpfeiler, die Träger der Wölbungen, weisen Breiten zwischen 5,85 m und 7.40 m auf. Sie ruhen auf eichenen Schwellrosten auf dem Kiesbett der Donau. Zum Schutz vor Unterspülungen sind sie von künstlichen Inseln umgeben. Deren Sicherung wird heute von Beton und Eisen übernommen. Durch Verengung der Donau entstand ein Stau und ein Höhenunterschied von 50 cm zwischen Oberund Unterstrom. Dies verursacht die starke Strömung unterhalb der Brücke den sogenannten, bekannten „Donaustrudl“, also gewaltige Wasserwirbel! Die Gesamtlänge der Brücke war früher 330 m, nachdem das Joch an der Südseite eingefüllt wurde nur noch 308,70 m. Die Breite schwankt zwischen 6,80 m und 7,30 m. Bis zur Mitte zwischen den beiden Ufern steigt die Brücke auf 11 m an. Die 3 Türme waren von Stadtamhof hergesehen der „Schwarze Turm“, der auch „Heinrichsturm“ genannt wurde und der auf dem nördlichen Widerlager stand. Ein riesiger schwarzer Reichsadler auf gelbem Feld blickte von der Nordseite des Turms auf das „bairische Stadtamhof“. Baierische und reichsstädtische Soldaten kontrollierten am Schlagbaum die Reisenden. Durch Kämpfe zwischen Franzosen und Österreichern im Jahre 1809 wurde der Turm stark beschädigt und mußte 1810 beseitigt werden.

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Auf dem 11. Pfeiler von Süden gerechnet stand der Mittelturm. Ursprünglich hatte er einen Zinnenabschluß später in Form eines Zeltdaches und 1612 ließ die Stadt eine Wohnung für den Turmwächter einbauen. Der 30-jährige Krieg beschädigte ihn und ein Eisstoß im Jahre 1784 zerstörte ihn so sehr, daß er abgetragen werden mußte. An der Stadtseite stand und steht noch heute der so genannte Brück - oder Schuldturm. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwies sich die enge Durchfahrt des Turms als Hindernis, die Durchfahrt mußte breiter gemacht werden, auch wegen der elektrischen Straßenbahn nach Stadtamhof – erst wolle man die Brücke abbrechen – dies wurde „Gott sei Dank“ verhindert und ein Schwibbogen daneben gebaut und die Durchfahrt dadurch möglich gemacht. Während des 30-jährigen Krieges wurde auf Veranlassung des bairischen Kommandanten von Regensburg das vierte Brückenjoch (von Süden gerechnet) gesprengt und 150 Jahre eine hölzerne Fallbrücke mit galgenförmiger Aufziehvorrichtung. Als man 1791 erkannte, daß durch das Fehlen des Bogens die Statik der Brücke litt, behob man den Schaden. Kurz vor Beendigung des „Zweiten Weltkrieges“ wurde durch die NS – Machthaber in den Abendstunden des 23.04.1945 4 Joche der Steinernen Brücke in die Luft gejagt und es mussten 22 Jahre vergehen diesen Schaden wieder zu beheben. Eine Bauinschrift am Brücktor erinnert daran: „Steinerne Brücke / 1135–1146 / 23.04.1945 Pfeiler 1 und 10 gesprengt / Wiederaufbau 1967 Lothar Gerold Der Taverne im Kloster Die Geschichte des Klosterbräus von Walderbach von Peter Reidl

Was hat es nicht alles erlebt, das ehrwürdige Kloster zu Walderbach auf einer Terasse überm Regenfluß malerisch gelegen. Einst soll es Kanonikerstift gewesen sein der regulierten Chorherrn des großen Kirchenlehrers Augustinus und dann im 12.Jahrhundert hat es der mächtige Burggraf Otto von Regensburg umgewandelt in ein Zisterzienserstift. Man war katholisch und auch mal evangelisch, hatte alle Reformen mitgemacht, einmal verarmt und dann wieder reich und mächtig. Die Zeitläufe haben auch am Oberpfalzkloster keinen Halt gemacht. Im „Protocoll“ des Landgerichts Roding im kgl. Rentamt Walderbach für die Gemeinde Walderbach seite 57 über die „Liquidationen“, Besitzstand und die „Dominicalien“ des Klosterbräus Georg Hösel, Walderbach Nummero 5 vom 23. Dezember 1841, bescheinigt dem Eigentümer den Besitz des Klosterbräuhauses mit radizierter Bräu- und Tavengerechtigkeit samt landwirtschaftlichen Gründen auf den Flurnummern 24 und 150 und Gebäudlichkeiten auf Flurstück 17 mit Malzhaus, Gast und Nebenzimmer, Schlafzimmer, Küche, Schankkeller, Bräuhaus und Hausflez und über eine Stiege Saal mit Zimmer und Gang, über zwei Stiegen dann unter der Erde einen Keller im südlichen und westlichen Flügel. Eine gute Ausstattung möchte man meinen, für ein ‚Wirts- und Bräuhaus in der guten alten bayerischen, königlichen Zeit. 1803 ist das Zisterzienserstift Walderbach der Säkularisation zum Opfer gefallen, zwar gründlich aber trotzdem nicht so kraß wie anderenorts, wo man ganze Klosterbibliotheken an Kartonagenfabrikanten verscherbelte und mit Wagenladungen wertvollster alter Folianten grundschlechte Bauernstraßen auffüllte und die Grundstückspekulanten für ein Butterbrot ein ganzes Klostergut bekamen. In Walderbach hatte man keine wertvollen Handschriften und ansonsten auch keine Reichtümer, trotzdem waren die Aufhebungskommissäre in Sachen Säkularisierung nicht zimperlich. Eben vom letzten Abt Alberikus Eisenhut angeschaffte fünf neue Glocken wollte man zum Kanonekugeln gießen umschmelzen. Sie wurden einfach zerschlagen und blieben liegen bis sie gestohlen wurden. Die eigentliche Rettung der Klosterkirche war, daß man eine neue Pfarrei, nämlich Walderbach, bilden wollte. Die Klosterkirche war ja da und so wurde die ehrwürdig Stiftskirche nun Pfarrkirche St. Maria und St. Nikolaus. Im Kloster hatte man eine kleine Brauerei und eine Klostertaverne, die sofort verkauft wurden und in private ände übergingen. Die Mönche in den grauen Kutten sind verjagt worden. Was muß in ihnen vorgegangen sein, achthundert Jahre, das sind 30 Generationen ordensmänner. Vor der Umwandlung in ein Zisterzienserstift durch den mächtigen Regensburger Burggrafen Otto (1143) sollte das Kloster ein Kanonikerstift der regulierten Chorherren des hl. Kirchenlehrers Augustinus gewesen sein, das schon im 12. Jahrhundert und dann Hauskloster der mächtigen „Pabonen“, die mit ihren Nchbarn, den reichen „Diepoldingern“, deren Hauskloster das benachbarte Reichenbach war, rivalisierten. Alle Höhen und Tiefen haben die Klosterbrüder mitgemacht. Vom monastischen Hoch aus der Zeit der Klostergründungen bis zum

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großen aus durch die Säkularisation. Nacheinander bezogen das Klostergebäude der neue Pfarrer, der kgl. Forstmeister und das kgl. Rentamt Walderbach. Gerade das Rentamt sollte viele Jahre in Walderbach bleiben. Der mächtige Innenminister Freiherr von Montgelas hat bei der Neuordnung Kurbayern samt der Kurpfalz in 249 Landgerichtssprengel eingeteilt, die neben dem jeweiligen Landgericht mit einem Rentamt (ab 1817 Finanzamt) und einem Bezirksamt (ab 1939 Landratsamt) versehen werden sollte. Jedoch waren z.B. die Landgerichtsbezirke Roding und Nittenau zu klein und so installierte man das kgl. Rentamt mit 62 Steuergemeinden 1803 in das Klostergebäude Walderbach, zwischen die beiden Gerichtssitze, wo es bis 31.12.1928 bleiben sollte. Der Leiter eines Rentamtes hieß „Rentamtmann“ und war in Walderbach jeweils im Range eines kgl. Regierungsrates. Sie sind uns erhalten. 1803-1823 Franz Josef Riedel, 1819-1823 Peter Wegmann, 1823-1827Simon Pfeffinger, 1827-1835 Korbinian Schöttl, 1835-1842 Friedrich Acimont, 1842-1863 Karl Melzer, 18631869 Franz Wernhammer, 1869-1872 Josef Huber, 1872-1877 Johann Stenglein, 1877-1880 Franz Reichert, 1880-1885 Gustav Pauer, 1885-1897 Philipp Amann, 1897-1901 Karl Riedl, 1902-1910 Richard Kitzing, 1910-1923 Emil Fetzer, 1923-1928 kommissarisch Steueramtmann Detter abgeordnet vom Finanzamt Neunburg vorm Wald. Von klösterlichen Grundbesitz kamen 338 Tagwerk Klosterwald unter den Hammer. Die Versteigerung erfolgte im „Schwarzen Bären Wirtshaus“ in Nittenau. Den größeren Teil der Waldungen im Bereich Walderbach und Reichenbach behielt der Staatsärar und richtete eine Forstmeisterei ein, die Grundlage der heutigen Forstverwaltung. Der Staat ist mit der Verweltlichung der Klostergüter zu großem Waldreichtum gekommen. Nach 1825 mit Beginn der Herrschaft von König Ludwig I. ist es mit den Klöstern und Wallfahrten wieder aufwärts gegangen. Ludwig hat für die Gelehrsamkeit und die Bildung seine von seinem Vater Max-Joseph und vom „Aufklärer“ Maximilian de Montgelas vertriebenen „Benediktiner“ wieder ins Land geholt und für den Glaubenseifer für seine „Franziskaner“ und „Minoriten“. Nur die Jesuiten hat er nicht mehr geholt. Die waren selbst ihm „zu katholisch“. Auch Walderbach wurde leider nicht mehr besetzt, die ehemalige „Zisterze“ blieb weltlich. Hat man im 17. und 18. Jahrhundert mit der Wallfahrerei, der Marienverehrung und dem Glaubenseifer so übertrieben, daß man allgemein von der herumvagabundierenden Bevölkerung redete und die Kurfürsten Karl-Theodor und Maximillian III. in zahlreichen Dekreten Einhalt gebieten mussten, so ist nach der Säkularisierung, dem großen Klostersturm, zwanzig Jahre lang Stillstand eingetreten. Wer weiß noch, daß Stockhof bei Dieberg eine Wallfahrt war und diese 1809, bäuerlich geworden, zum Wohnhaus umgestaltet wurde, ebenso das Kirchlein von Oberranning und dieselbe in Hatzelsdorf. 1809 wurde Reichenbach Filialkirche von Walderbach. Und der Klosterbräu. Allmählich hat sich die Bevölkerung und die Kirche wieder erholt. König Ludwig I. wollte ein katholisches Volk, aber kein frömmelndes. Dem Erzieher seines Sohnes, dem Kronprinzen Maximilian ´Sambuga´ sagte er: „Teutsch soll er werden, fromm wie Sailer, aber teutsch!“ Gleich nach der Klosteraufhebung wurde in Walderbach wieder Bier gesotten. Nur daß die Klostertaverne weltlich geworden ist. Ein Klosterbräu und Tavernenwirt war in der kgl. Zeit ein kleiner Bauernherrgott. Er saß beim Rat, befehligte eine Reihe Dienstboten, einen Bräu- und einen Baumeister, belieferte weitere Gastwirtschaften, hatte zahlreiche Wiesen, Äcker und Wälder und Fischteiche, ein Fischrecht im Regen, eine eigene Jagd und vor allem eine radizierte Bräukonzession und eingetragenes Tavernenrecht, reichlich Rindvieh im Stall und etliche Rösser für die Feldarbeit und die Handkutsche. Kleinvieh zählte ein Herrenbauer nicht, das war die Sache der Weiber. Zweihundert Jahre ohne monastisches Leben in dem weitläufigen Areal des Klosters haben der gesamten Anlage geschadet. Sie war im Lauf der Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Aber zusammen mit den Denkmalbehörden, dem Landkreis und der Regierung hat es die Gemeinde Walderbach geschafft ein mustergültiges Denkmal, einen historischen Dorfmittelpunkt zu schaffen bzw. den alten historischen Zustand wieder herzustellen. Allerdings mit etwas verwirrenden Besitzverhältnissen. Kreismuseum des Landkreises im Klosterkonventbau, der Kindergarten im ehemaligen Refektorium gehört der Regierung, der wunderschöne Prälatengarten mit dem geschmackvollen Brunnen für den barocken Kirchenmusiker Eugen Pausch Eigentum der Gemeinde, der renovierte Festsaal für feierliche Anlässe wie Kammermusik und festliche Konzerte, früher zwischen Konventbau und Gästetrakt im 1. Stock gehört zu den derzeitigen Wirtsleuten Michael und Ursula Rückerl und ist nur an den Landkreis verpachtet. Der Vater des Wirts hat in den 70 er Jahren noch selbst gesotten. Die Brauerei wurde wegen Unrentabilität eingestellt. Die Vorgänger der Rückerl waren die Reisinger, die auch als Wirte anno 1840 in Katzenrohrbach auftauchen (?). Rückerl sen. hat eine Reiserer Tochter geehelicht und ist somit eingeheiratet. Wie mir Michael Rückerl versicherte ist es nicht einfach die gesamten Gebäudlichkeiten zu unterhalten. Aber ein Traum ist der Blick über das Regental. Schöner

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haben es die hochwürdigsten Herren Patres vom ehrwürdigen Chorherrenstift Reichersberg hoch über der Innterasse auch nicht. Literatur: Ingrid Schmitz-Pesch, Historischer Atlas von Bayern, Roding, Diss.1986, Heribert Batzl, Rodinger Heimat Band XVI. Seite 129 ff.

Bezirk Schwaben: Hier muß ich als erstes Versäumtes nachholen, das mir dem Schriftleiter passiert ist und mich dafür entschuldigen bei den Geburtstagskindern von Scheffau:

Der König Ludwig II. Verein Scheffau gratuliert recht herzlich seinen Mitgliedern: Dem ältesten Mitglied Kurt Witti der am 18.02.2004 90 Jahre wurde Willi Hilgenberg der am 18.02.2004 70 Jahre wurde Mathildes Hilgenberg die am 14.03.2004 70 Jahre wurde Der Verein wünscht ihnen noch viele schöne Jahre und viele gemütliche Stunden; Willi Rieg Der Verband der Königstreuen schließt sich den Wünschen an Im Auftrag der Vorstandschaft Lothar Gerold Feier des Vereins der Königstreuen Augsburger Zum 159. Geburtstag von Bayernkönig Ludwig II. legen sich die Königstreuen mächtig ins Zeug

Aus den Lautsprechern schallte Wagners „Lohengrin“, auf dem Wasser flackern brennende Schwimmkerzen, ein Hornist bläst das Signal: Lautlos taucht der königliche Kahn aus der Dunkelheit auf. Seine Majestät, König Ludwig II., steht unbewegt hinter der Galionsfigur, einem gekrönten weißen Schwan, hält seinen schwarzen Spazierstock mit dem goldenen Knauf fest in der Hand. Als Ludwig anlegt, branden Beifall und Bravo-Rufe auf, werden Wunderkerzen angezündet, brennt ein kleines, Funken sprühendes Feuerwerk ab. Hunderte von Zuschauern an der völlig überfüllten Kahnfahrt wurden am Mittwochabend Zeugen dieses kleinen Schauspiels, mit dem Verein der Augsburger Königstreuen an den 159.Geburtstag des bayerischen Märchenkönigs erinnerte. Das idyllische Fleckchen am Stadtgraben bot die ideale Kulisse für die historische Szene. Charly Held, Vorsitzender der Patrioten: „Hier hätte es unserem Ludwig bestimmt gefallen.“ Die Königstreuen hatten die Zutaten für diese Geburtstagsfeier richtig gemischt: Es gab dunkles Bier im Steinkrug zu fünf Gulden die Maß, bayerische Klänge von der Affinger Tanzlmusik, kleine Geschichten vom Leben und Sterben des damals im Volk so beliebten Monarchen und schließlich die nachgespielte Szene von der Bootsankunft Ludwigs, dargestellt von Gerhard Schlich, der von seiner Verlobten, Prinzessin Sophie (Marianne Königer), an der Anlegestelle erwartet wird. Denkmäler hinterlassen Der Märchenkönig trug übrigens nicht – wie viel wohl erwartet haben – sein königliches Ornat, sondern den schlichten schwarzen Mantel mit dem Pelz besetzten Kragen, mit dem er bei seinen Ausfahrten ja tatsächlich immer begleitet war. Charly Held erinnerte in seinem Laudatio an einen „Hochgebildeten, mit klaren politischen Vorstellungen ausgestatteten Ludwig“, der sich letztlich resigniert seiner Märchenwelt zugewandt habe. „Aber unser König hat keine Kriegsdenkmäler hinterlassen, sondern Denkmäler der Kunst, der Kultur und der Menschlichkeit.“ Unter Hinweis auf die aktuelle politische Diskussion stellte Charly Held mit Blick nach Berlin fest: „Ludwig war aber doch kein Politiker, denn als Politiker muß man ja bekanntermaßen ein Lump sein. Diese Wertung galt selbstredend nicht für die örtlichen Honoratioren, die sich an der Kahnfahrt eingefunden haben: OB Paul Wengert, zweiter Bürgermeister Klaus Kirchner, EX-OB Hans Breuer, das ehemalige Königsbrunner Stadtoberhaupt Fritz Wohlfahrt und die Historikerin Martha Schad, die in Kürze ein König Ludwig Kochbuch herausbringen wird. Viele Freunde des Märchenkönigs haben sich intensiv mit der Historie beschäftigt. Ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Augsburger Königstreuen ist die Erzieherin Ludwigs II., Sybille Meilhaus, die später den Freiherrn Leonrod heiratete. Sie lebte zeitweise in der Fuggerstadt und ist auch hier begraben. Sybille von Leonrod war für den König sieben Jahre lang wohl die wichtigste Bezugsperson. Nach ihrem Tod 1881 errichtete der Kini ihr auf dem Hermannfriedhof ein neugotisches Grabmal zum Gedenken an seine treue Pflegerin seiner Kinderjahre“. Der Märchenkönig hat der Freifrau viele Briefe geschrieben, in denen er seine Gedankenwelt offen legt. Königstreuen –Mitglied Barbara Graf besitzt

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Kopien etlicher dieser Schreiben und ist stolz darauf. Wie alle Freunde Ludwig II.hat sie sich auch intensiv mit dem mysteriösen Tod am 13. Juni 1886 im Starnberger See beschäftigt. Unfall, Freitod oder Mord? Graf glaubt, daß dies nie geklärt wird: „Der Sarkophag wird wohl nie geöffnet werden. Und damit bleibt das Rätsel. Vielleicht ist das auch ganz gut so.“ Auch im Fernsehen Klar, daß diese Geburtstagsfeier mit der Bayernhymne ausklang!

Bezirk Churpfalz: Gränzstänertreffen am 28.August 2004 in Ensheim Neun Jahre gibt es den Ensheimer Heimat- und Kulturverein. Neun Jahre, in denen die „Gränzstäner“, so nennen sich die Ensheimer, alljährlich zu ihrem großen Sommerfest auf das Ensheimer Feld einladen. Direkt neben dem Grenzstein, der bis zum Ersten Weltkrieg das Königreich Preußen und das Königreich Bayern trennte, feierten die „Gränzstäner“ mit vielen Gästen und befreundeten Vereinen aus Bayern ihr Sommerfest. Mit dem Hissen des Ensheimer Wappens auf bayerischer Fahne eröffnete der erste Vorsitzende der Gränzstäner Friedrich Binkle das Fest. Und da die „Gränzstäner“ Mitglied beim Verband der Königstreuen in Bayern sind, kam sogar der Geschäftsführer der „Königstreuen“, Lothar Gerold, extra aus Regensburg angereist. „Trotz des etwas regnerischen Wetters haben wir mit unseren Freunden aus Bayern ein tolles Sommerfest gefeiert. Manche Vereine kamen sogar einfach so aus Bayern, ohne besondere Einladung. Das macht uns ganz besonders stolz“, berichtete Friedrich Binkle. Die „Gränzstäner feierten beim diesjährigen Sommerfest eine gelungene Premiere für das 2005 anstehende Großereignis des Ensheimer Heimat und Kulturvereins. „Im nächsten Jahr feiern wir unser 10-jähriges Vereinsjubiläum und wollen diesen Geburtstag natürlich groß und gebührend feiern. Zudem wird der Grenzstein dann genau 100 Jahre alt“, blickte der Vorsitzende der „Gränzstäner“ in die Zukunft. Ein Bericht aus dem Wochenspiegel Stadtverband Saarbrücken

Erhaltung der Deutschen Sprache und der vielen schönen Dialekte „ Come in and find out - komm´rein und find´ raus!“ Der Verein Deutsche Sprache“ wehr sich gegen „Denglisch“ / Am Samstag ist der „Tag der Deutschen Sprache“ Aus der MZ vom 09.09.2004 von Hans Scherrer.

Regensburg. „Irgendwann“, so erzählt Markus Müller gegenüber der MZ, „haben wir festgestellt, daß uns unsere Großeltern bei unseren Gesprächen nicht mehr richtig folgen können. Weil sie unsere Sprache nicht mehr verstehen“. Das machte den heute 20-jährigen Abiturienten und seinen um drei Jahre jüngeren Bruder dann doch betroffen. Weil diese Sprache, ein Mischmasch aus deutschen und englischen Wötern – auch denglisch genannt – viele Menschen ausgrenzt. Vor allem ältere Menschen.

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Markus Müller beschloß, sich mit dieser Erscheinung gründlicher auseinander zu setzen und widmete diesem Thema seine Facharbeit. „Seitdem Medien eine immer größere Bedeutung in der heutigen Zeit erhalten und auch allgegenwärtig sind, haben sich Gruppen gebildet, die Wert darauf legen zu beweisen, daß die Medien sich in einer Art und Weise ausdrücken, in der unsere Sprache mehr ‚verunreinigt’ als bewahrt wird“, stellt Müller in seiner Arbeit fest und nannte auch die Mitverursacher diese Problems: Die Sprache des Mediums Zeitung beeinflusst ebenfalls die Sprache der Leser. „Da ich selbst täglich mit den Medien konfrontiert werde, sei es durch die Zeitung, die Werbung oder die Fernsehnachrichten, fallen mir die qualitativen Unterschiede des Sprachgebrauchs auf.“ Unterstützung fand Markus Müller bei Studiendirektor Franz Aschenbrenner, der sich als Englischlehrer an der Chamer Berufsschule schon lange mit dem Phänomen „denglisch“ auseinander setzt, und bei Irene Liefländer, der Vorsitzenden des „Verein Deutsche Sprache“, Regensburg Stadt und Land. „Wir wollen der Anglisierung der deutschen Sprache entgegentreten und die Menschen in Deutschland an den Wert und die Schönheit ihrer Muttersprache erinnern“, sagt Irene Liefländer. „Wir wollen unsere Sprache bewahren und weiter entwickeln.“ Die Fähigkeit, neue Wörter zu erfinden, um neue Dinge zu bezeichnen, dürfe nicht verloren gehen. „Dabei verfolgen wir keine engstirnigen, nationalistischen Ziele“, betont Liefländer ausdrücklich. So grenze sich der Verein scharf ab von chauvinistischen, deutschtümelnden und undemokratischen Auffassungen. „Und wir sind auch keine sprachpflegerischen Saubermänner und akzeptieren fremde Wörter – auch englische – als Bestandteile der deutschen Sprache.“ Gegen Vokabeln wie fair, Interview, Trainer, Doping, Slang haben sie nichts einzuwenden. „Prahlwörter aber wie event, highlight, shootingstar, outfit, mit denen gewöhnliche Dinge zur großartigen Sache hochgejubelt werden, lehnen wir ab.“ Denn dieses „Imponiergefasel“ grenze viele Mitbürger aus, die über keine oder nur eingeschränkte Englischkenntnisse verfügen. „Die Menschen sensibilisieren“ Wie weit die Prahlerei mit Englisch-Begriffen gehen kann, zeigt Markus Müller an einem Beispiel auf. So hat ein Friseurgeschäft mit dem Slogan „Your head is our universe“ geworben. Daraufhin sah sich Englischlehrer Franz Aschenbrenner veranlasst, bei dem Geschäft anzurufen, um sich nach der Bedeutung diese Slogans zu erkundigen. Da Aschenbrenner aber auf englisch nachfragte, wurde er auf Grund mangelnder Fremdsprachen- bzw. Englischkenntnissen nicht verstanden. Auch der Verein Deutsche Sprache wollte anhand einer Befragung feststellen, inwieweit die Menschen in diesem Lande die englisch-sprachigen Werbesprüche überhaupt verstehen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Gerade ältere Leute sind heute völlig überfordert. Die Sprüche werden entweder nicht oder zum Teil völlig falsch verstanden. So wurde z.B. der Werbeslogan einer Parfümkette „Come in and find out“ mit „Komm´rein und find´ wieder raus“ übersetzt. „Unser Ziel ist es, die Menschen sensibel zumachen für die Gefährdung unserer bilderreichen und ausdrucksstarken Sprache“, sagt Irene Liefländer. Dies geschehe durch unterschiedliche Veranstaltungen wie zum Beispiel den Regensburger Sprachpreis für Schulen, durch Infostände oder Unterschriftensammlungen und durch Balladenabende, aber auch durch öffentliche Vorträge zu Themen wie „Papiertiger oder wirksames Instrument?“ „Die Amerikanisierung unserer Sprache“, „Sprache, Macht und Politik“ und „Mein geliebtes Deutsch“. 100 Millionen sprechen deutsch Daß die deutsche Sprache als gleichrangige Sprache in den Arbeitskreisen der EU verwendet wird, ist dem Verein ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Verständnis äußert Liefländer zwar dafür, daß sich das Englische mittlerweile als die dominierende Sprache durchgesetzt hat, „aber wir wollen auch, daß in den Ausschüssen deutsch geredet wird.“ Es könne doch nicht sein, daß komplizierteste Verträge nur noch in englisch und französich verfasst würden. Dies gelte umso mehr, als fast 100 Millionen Menschen innerhalb der EU-Staaten deutsch als Muttersprache sprächen, während es im Vergleich dazu „nur“ jeweils 62 Millionen englische bzw. französische Muttersprachler gäbe. Diese Anglisierung der deutschen Sprache hängt nach Auffassung von Liefländer mit der weltweiten Ausbreitung des „American Way of Life“ (der amerikanischen Lebensart) zusammen, hinter dem die politische und wirtschaftliche Macht der USA steht und durch den sich die Lebensformen vieler Länder und deren Sprachen verändert haben. Das gelte auch für Deutschland. „Eine besonders geringe Treue zur eigenen Sprache und die gierige Bereitschaft zur Anbiederung an die englische haben – mehr als anderswo – zur Entstehung dieses Sprachgemischs beigetragen, das wir Denglisch nennen. Dieser Entwicklung wolle der Verein entgegentreten. Der Verein Deutsche Sprache wurde auf Bundesebene 1997 von dem Mathmatiker und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Walter Krämer in Dortmund gegründet. Die inzwischen 18 000

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Mitglieder sind überparteilich und arbeiten mit anderen europäischen Organisationen – auch außerhalb des deutschen Sprachraums – zusammen, sofern diese die Erhaltung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in Europa zum Ziel haben.

Politiker über Deutsch und Denglisch Alt-Bundespräsident Johannes Rauh „Der inflationäre von Amerikanismen in der Werbung und in den Medien, aber auch in den Veröffentlichungen vieler Unternehmen und Behörden soll Fortschrittlichkeit und Modernität signalisieren. Tatsächlich ist er aber oft ein Hinweis aus die Verarmung der Ausdrucksfähigkeit in der eigenen Sprache“. Willi Rothley, Europaabgeordneter (SPD) in einem offenen Brief an das Brüsseler Büro der „Lufthansa German Airlines“ „Dear Sir, Sie haben mich als treuen Kunden der Lufthansa zu einem Jazzfestival eingeladen – auf englisch, die von ihrem Unternehmen bevorzugte Sprache. Können Sie sich vorstellen, daß ein französisches Unternehmen einem französichen Abgeordneten auf englisch schreibt? Nein, das schaffen nur die Deutschen, die meinen, sie seien weltläufig, wo sie doch in Wahrheit nur globale Banausen sind. Sie können ja in ihrem Laden machen was sie wollen. Sie werden uns aber nicht eine andere Sprache aufzwingen. Zu Ihrem Festival komme ich nicht.“ Gerhard Schüßler, Bundestagsabgeordneter (FDP), in einer Bundestagsdebatte „Für jeden Kulturstaat ist die eigene Sprache die wesentliche Basis seines Selbstverständnisses. Hier sind erhebliche Versäumnisse von Schulen und in Sonderheit auch der Medien festzustellen. Es kann schon grausam sein, die Sprache mancher Moderatoren im deutschen Fernsehen genießen zu müssen.“ Christoph Böhr, CDU-Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz „Warum soll in deutschsprachigen Gebrauchsanweisungen nicht Rechner statt Computer , Luftkissen statt Airbag, Programm statt Software stehen? Oskar Lafontaine (SPD) „Unsere Sprache soll wieder deutscher werden. Warum hören wir im Radio fast nur englische Lieder? Da Managergequatsche von Shareholder-Value und Global-Player geht auf die Nerven. Manch einer, der sich zur Elite zählt, braucht Deutschunterricht.“ Erwin Huber, Staatsminister (CSU) „Wir sprechen von Shops und Centers, von Fastfood und Lifestyle, von Websites und Notebooks und hightech… Wir müssen uns immer wieder bewusst machen: Sprache ist Kultur, Sprache ist Identität, Sprache ist Heimat.“ „Sprachpancher des Jahres 2004“ ZDF Intendant Markus Schächter kommt zu zweifelhaften Ehren: Der Verein Deutsche Sprache kürte ihn zum schlimmsten des Jahres. Schächter ist nach Ansicht des Vereins der „Sprachpanscher des Jahres 2004“.Die Mitglieder des Vereins rügten damit etwa den Gebrauch englischer Ausdrücke wie „Kiddie contests“ oder Sendungen wie „History“ oder „Nightscreen“ , wie Vereinssprecher Tobias Mindner am Dienstag sagte. Zudem wird kritisiert, daß sich Schächter als Intendant eines öffentlich-rechtlichen Senders in Deutschland nicht dafür einsetze, daß dort „vernünftige Sprachpflege“ betrieben werde. Schächter ist der achte Sprachpanscher des Jahres. Vor ihm wurde unter anderen DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, Modeschöperin Jil Sander, Ex-Telekomchef Ron Sommer, Exbahnchef Johannes Ludewig und Postchef Klaus Zumwinkel gewählt. Mit diesem „Titel“ zeichnen die Mitglieder des Vereins jährlich Personen, Firmen oder sonstige Einrichtungen aus, die im abgelaufenen Jahr „auf besonders augenfällige Weise die deutsche Sprache und Kultur mir überflüssigen ImponierAngliszismen oder anderen Angriffen misshandelt haben“. Der „Sieger“ erhält eine Urkunde.

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Aus dem Rundbrief Nr. 50 vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. Wie der Schwabe schwätzt Dialektforscher Werner König stellt einen Sprachatlas für die Region zwischen Nördlingen und Lindau vor Ein sprachhistorisches Projekt von großer Tragweite ist abgeschlossen. Bis zum Jahresende werden alle 13 Bände des Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben vorliegen. Dann wird das Lebenswerk von Professor Werner König komplett sein. Die wissenschaftlichen Arbeiten sind so gut wie fertig, zwei Bände müssen noch gedruckt werden, aber das ist ja nach fast 20 Jahren sprachwissenschaftlicher Arbeit nur ein formaler Schlusspunkt. König hat mit seinen Mitarbeitern seit 1984 eine Herkules-Arbeit geleistet. In fünf Winterhalbjahren waren die Sprachwissenschaftler in 272 schwäbischen Ortschaften unterwegs und befragten ortsansässige Einwohner zu ihrem Dialekt. Pro Ort waren das etwa 2300 Fragen, deren Antworten in Ton und Schrift dokumentiert wurden. Herausgekommen sind 70 000 beschriebene Seiten Papier, rund 400 Stunden Tonaufnahmen und etwa 1000 Fotos. „Das ist ein einmaliges Zeugnis der schwäbischen Sprachgeschichte, wein wahres Sprachmuseum“, resümiert König. „Wir haben Dialektausdrücke wissenschaftlich konserviert, die es bald nicht mehr geben wird. Sie müssen wie Sachgüter aufbewahrt werden“, erklärt der Sprachprofessor in seinem von Materialien überquellendem Büro in der Universität Augsburg. Auf detailgenauen Karten sind die Ergebnisse geografisch festgehalten. So zeigt sich eine deutliche Sprachgrenze für die Aussprache der „Hose“ von Kempten, entlang der Wertach über Augsburg hinaus nach Donauwörth. Westlich davon sagen die Einheimischen „Hos“, östlich ins Oberbayerische hinein „Hosn“ oder „Hose“ mit stumpfen „e“. Beim schwäbischen Dialektwort für „hart arbeiten“ verläuft die Grenze mitten durch Schwaben. Westlich von Kempten bis nach Neu-Ulm heißt es „schaffen“, östlich davon „arbeiten“. Unzählige Einzelheiten und Besonderheiten hat das Team um König gesammelt, bearbeitet und im Sprachatlas verewigt. Dazu gehören körperliche und seelische Äußerungen, Namen für Wettererscheinungen und Haustüre, lautliche Besonderheiten und grammatikalische Sonderformen. „Dies ist eine Dokumentation früherer Sprachverhältnisse für alle zukünftigen Fragen der Sprachwissenschaft“, erläutert König den besonderen Wert seiner Arbeit. „Es gibt einen radikalen Bruch mit dem Dialekt, die Schüler sprechen tendenziell keine Mundart mehr“, sagt König mit einem resignierenden Unterton, der „Dialektverlust“ gehe von den Großstädten aus. So übernehmen die Bewohner von Landsberg und Aichach in der Tendenz das Münchnerische. „Die wollen keine Schwaben sein, obwohl sie zum Schwäbischen gehören, das Oberbayerische ist übermächtig“, faßt König seine Erkenntnisse zusammen. Dabei sei die deutsche Einheitssprache erst 100 Jahre alt. „20 Jahre habe ich für den Atlas gelebt“, sagt König am Ende des Projekts, jetzt sei er „traurig und wehmütiger Stimmung“. Das Team breche auseinander, das Institut stehe vor einer ungewissen Zukunft. Natürlich sei er auch stolz, von allen Seiten für sein Werk gelobt zu werden. Es fühle sich schon sehr gut an, das Projekt zu Ende gebracht zu haben. Gleichzeitig gehe ein Teil von ihm zu Ende, mit dem seine akademisch-wissenschaftliche Existenz engstens verbunden war. „Im germanistischen Bereich ist bisher keine Region so gut erforscht und mit rund 2 500 Karten dokumentiert, wie das bayerische Schwaben.

Pferdeumritte und ihr Ursprung Der hochgeachteste Rosspatron ist in Bayern ohne Frage der heilige Leonhard. Zunächst war Leonhard der Patron für unschuldig Gefangene. Seine Gefangenenketten wurden aber zu Viehketten umgedeutet und der Weg zum Pferde- und Viehheiligen war bereitet. Als erster Heiliger wurde Stephan als Patron der Rösser verehrt. Sein Fest wird schon immer am 26. Dezember gefeiert. Genau in diese Tage ist das „Julfest“ der germanischen Heiden gefallen. Es hat mehrere Tage gedauert, und so war es selbstverständlich, dass der heilige Stephan und in der Folge auch der heilige Sylvester die ersten Schutzherren für die Pferde geworden sind. Wenn man etwas über die Sitten und Gebräuche unserer Vorfahren erfahren will, ist die früheste Quelle die Germania des Publius Cornelius Tacitus aus dem Jahr 98 nach Christus. Im 10. Kapitel, Absatz 3 erfährt man auch etwas über das Verhältnis der Germanen zum Pferd. So wird berichtet, dass das germanische Volk die Ahnungen und Mahnungen der Pferde erkunden. Die Pferde werden in heiligen Waldgebieten und Hainen gehalten und Schimmel sind es, die zu keinerlei Arbeit entweiht werden dürfen. Sie werden an den heiligen Wagen gespannt, der König, der Priester, beziehungsweise das Gemeindeoberhaupt geleiten sie und achten auf das Wiehern und Schnauben. Nach dem Volksglauben war der Priester nur Diener, die Pferde dagegen Mitwisser der Götter.

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Besonders das weisse Ross wurde mit einem besonderen Kult umgeben und es gab gehegte „Weiherosse“ deren Weisungen Land und Leuten Glück oder Umglück kundeten. Bei der heiligen „Umfahrt“ ging der Priester neben dem Pferd her und nahm das Pferdeorakel ab. Das Volk stand dabei in ehrfürchtiger Ferne. Wo man verständnisvoll missioniert, christianisiert hat, hat man die Glaubensgestalten der heidnischen Welt nicht dämonisieren müssen. Der Kirche ist es wohl durch geschicktes Verhalten gelungen, das Pferd, das ursprünglich Mittler zwischen den Göttern und den Menschen war, einzubinden in einen Brauch, dass das Pferd den Segen Gottes bedarf. Nichtkirchliche Umritte hat es immer gegeben, ja sie waren in der Überzahl. Die Kirche ist ihnen auch mit Misstrauen begegnet. So ist in einer alten Tegernseer Handschrift zu lesen, „ ... man meine, ein Umritt nütze den Pferden.“ Der Segen nütze und nicht der Umritt. Es seine eine „Sünde des Aberglaubens“, wenn Bauern meinen, man müsse am Tage des hl. Stephan, zu Ostern oder zu Pfingsten vor Sonnenaufgang mit der Richtung nach Osten reiten, weil der Ritt an diesen Tagen in dieser Form mehr Erfolg verspreche. Und es sei ebenso eine Sünde des Aberglaubens, wenn man einen Quellritt unternehme, nicht um die Pferde zu tränken, sondern weil man glaube, man könne sich damit vor Wurmfraß und anderen Schäden schützen. So mancher Oster- oder Georgiritt, erinnert an die heidnische Urwurzel, in der man mit so einem Ritt das Frühjahr hat wecken und Wachstumsgeister hat gut stimmen wollen. Von der Kirche übernommen haben sie weitergelebt, bis in unsere Tage herein. Viele Heilige wurden und werden durch Umritte geehrt. Neben Leonhard, Georg, Stephan und Martin sind hier auch Hyppolyt, Mauritius, Quirinus, Wolfgang, Kolomann und die 14 Nothelfer genannt. Die Pferdeumritte waren im christlichen Sinne Wallfahrten. So wie die Mutter ihr Kind zur Kirche bringt, brachten die Bauern ihr krankes und gesundes Vieh zum verehrten Heiligen, um Gesundheit und Erfolg auf Haus, Hof und Stall zu erbitten. Wallfahrten sind die heutigen Umritte, soweit ich sie kenne, wohl kaum mehr. Die Pferde werden „aufgeputzt“ und so mancher Umritt gleicht eher einer Pferdeschau und die Fahrten sind längst Aufgabe der Gemeinde und der Fremdenverkehrsdirektoren. Selbstverständlich gehört das Festabzeichen dazu, das einen Teil der Unkosten abdecken soll, ein Problem das sich früher nicht gestellt hat. Trotz dieser Entwicklung, die ja schon Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt hat, ist es erfreulich, dass es immer wieder Menschen gibt die sich die Mühe machen, einen alten Brauch weiterleben zu lassen. Gott sei Dank, dass bei unseren Pferdeumritten in Bayern die Pferdesegung durch den Pfarrer immer noch ein fester Bestandteil des Umritts ist. Stefan Jetz

Die „Stürmerin“ von Altötting Trafen sich 1681 Kaiser Leopold I. und der bayerische Kurfürst Max Emanuel in Altötting noch um die erfolgreichen Pläne gegen die Türken zu schmieden, so entbrannte bereits 1701 nach dem Tod des letzten habsburgischen spanischen Königs Karl II. der spanische Erbfolgekrieg. Kaiser Leopold I. und Kurfürst Max Emanuel waren Feinde geworden. Angst ging um und die Schatten des Krieges näherten sich 1704 auch Altötting. Altötting einerseits Wallfahrtsort der bayerischen Herrscher, andererseits war auch Kaiser Leopold I. ein großer Verehrer der Gnadenmutter von Altötting. Bereits zu Anfang des Krieges stellte der Kaiser dem Wallfahrtsort einen „Special-Salvaquardi-Brief“, einen Schutzbrief aus, der alle kaiserlichen Truppen anwies, das Heiligtum und den ganzen Ort zu respektieren. Der Kurfürst ordnete jedoch schon bei Kriegsbeginn an, bei Feindesgefahr das Gnadenbild und den Kapellschatz auf die Burg der Rentamtsstadt in Sicherheit zu bringen. Am 19. Juli 1704 wurde aus Kriegsgefahr angeordnet „sowol den cosstbaren Schaz als vorderist das miraculose Gnadenbildt in tempore“ auf die Burg zu bringen. Da der Stiftsdekan das Gnadenbild in Altötting ließ, kam am 27. Juli der Rentmeister mit Begleitung nach Altötting um das Gnadenbild selbst zu holen. Um 7 Uhr abends kam er an, suchte den Dechaten auf und verlangte von ihm die Kapellschlüssel. Rüde trat der Rentmeister auf und forderte zur Eile auf, während der Dechant an den Stufen des Altares kniete. In dieser so bedrohlichen Situation, so heißt es in der Überlieferung, habe die große Glocke der Altöttinger Stiftskirche, ohne von Menschenhand bewegt worden zu sein, zu läuten begonnen. Plötzlich drängten die zusammengelaufenen Menschen „hauffenweis mit allem Gewalt“ in die Hl. Kapelle und erfüllten den Raum mit Beten und Weinen, bald auch „Lammentiern, Hällen (Heulen) und

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Schreyen.“ Mit „Wöhr und Waffen“ eilten Männer herbei, „allen die 2 Haupt-Rumoranten, der Premier Betten-Krammer (Rosenkranzkramer) und Modischuster mit einer Flinten an dem Armb und Pistollen an der Seithen.“ Gegen dem Rentmeister sparten sie nicht mit „ausgestossenen Expostulationes“. Ein Empörter hat sogar „den Degen in der Capelle würkhlich entplest und dem ienigen, so das MuetterGottesbildt herauß nemmen wurde“ mit der blanken Waffe gedroht. Letztendlich musste der Rentmeister und seine Begleitung „unnder der Gemein durch Gegenwaldt kain Pluetpadt angestölt“ und „das Genadenbildt nit mit gewaffneter Hanndt aus dem Gottshauß herausgenommen“ werde, unverrichteter Dinge abziehen. Als dann am 23. August 1704 in Altötting ein österreichisch-ungarisches Husarenregiment mit 800 Mann mit „entplesten Sabeln“ einrückten, kam es den Altöttingern zu Gute, dass der Obrist, ein ungarischer Adeliger das Gnadenbild in Altötting vorfand. Hätte man das heilige Bildnis nicht vorgefunden, so erklärte der Obrist, wäre von der Dechantei kein Stein auf dem anderen geblieben. Eine Brandschatzung hätte für den Gnadenort fatale Folgen gehabt.

In Altötting ist dieses Ereignis unvergessen und für ihr unerklärliches Strumgeläut, erhielt die Glocke vom Volk den Namen „Stürmerin“. Fast 500 Jahre hat sie ihren Dienst getan. Wegen eines Risses wurde die 1497 gegossene Glocke im Jahre 1963 vom Südturm geholt und steht heute stumm in der Vorhalle der Stiftskirche. Alljährlich wird in Altötting für den glücklichen Ausgang gedankt. So wird am Vorabend des 27. Juli in der Gnadenkapelle die „Sturmlitanei“ gebetet und vom Kapellchor das im Jahre 1813 geschriebene „Sturmlied“ gesungen. Die auf die Geschehnisse von 1704 bezogene 5. Strophe lautet: „Vor hundertundneun Jahr, für uns`re Mutter eben, wir alle wollten geben, das Leben strecken dar, weil Du von uns mit Tränen bei eitler Nacht wollt`st nehmen betrübten Urlaub gar vor hundertundneun Jahr.“ Am Jahrestag selbst wird dann vom Administrator der Hl. Kapelle um 7.oo Uhr früh das „Sturmamt“ zelebriert bei dem nochmals das „Sturmlied“ gesungen wird. Stefan Jetz

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Verbandsmitteilungen Die Jahreshauptversammlung 2004 mit Neuwahl findet am 23.10.2004 um 11.00 Uhr in Ingolstadt im Gasthaus Mittl statt. Einladung an die Vorstände der Mitgliedsvereine ist versandt. Nichtmitgliedsvereine sind herzlich eingeladen – aber nicht stimmberechtigt.

Das Winterpatriotentreffen in Gammelsdorf findet am 22.01.2005 im Saal der Gaststätte Pichlmeier in Gammelsdorf statt Das 27. Patriotentreffen richtet der König Ludwig Verein 80´Freising-Attaching vom 22. bis 27. Juli 2005 aus. Gleichzeitig mit dem 25-jährigen Gründungsfest des Vereins. Das 28. Patriotentreffen 2006 findet in Kötzting unter dem Motto „25 Jahre König Ludwig Verein Kötzting e.V.“ vom 26. bis 29. Mai 2006 statt. Information an alle Vereinsvorstände ! Liebe Vereinsvorstände !

Bitte sendet mir keine E-Mail von 11,5 MB, diese kosten mich eine Verbindungszeit von 35 Minuten im Netz (ich muß nicht auch noch zu meiner ehrenamtlichen Arbeit erhöhte Gebühren haben!!) Lothar Gerold

Impressum: Herausgeber: Verband der Königstreuen in Bayern e.V. Auszüge: aller Art aus diesem Mitteilungsblatt dürfen nur mit Genehmigung der Schriftleitung erfolgen. Schriftleiter: Lothar Gerold, Hinterberg 2, 93128 Regenstauf, Tel.: 0 94 02/78 29 40, Fax: 0 94 02/ 78 29 41 Anzeigen: sind an die Schriftleitung zu richten. Inseratpreise: auf Anfrage Bildbeiträge: Helmuth Peschl, Friedrich Binkle, Stefan Jetz und Lothar Gerold

Für Beiblätter, die dem Mitteilungsblatt beim Versand beigelegt werden übernimmt der Verein oder der Herausgeber die Verantwortung

Bayern

Brauch

und Volksmusik

Rohrbach

Ich erinnere noch einmal an die Aktion mit Unterschriftsliste dieses Vereins. Bitte liebe Vereinsvorstände lasst diese Liste bei Eueren Veranstaltungen ausfüllen und unterschreiben. Unterstützt diese gute Sache für Brauchtum und Volksmusik. Bringt die Listen zur Jahreshauptversammlung mit oder sendet mir die Listen zu. Lothar Gerold

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