Arabische Halbinsel Fujairah Oman Safari

February 18, 2020 | Author: Elsa Ziegler | Category: N/A
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Ausgabe 03/2012

Das Online-Magazin von Taucher.Net

Arabische Halbinsel Fujairah Oman Safari

Biologie

Reise

Medizin

Der Napoleon

Curacao

Lasik OP

Inhalt

Das neue DiveInside – noch umfangreicher, frischer, authentischer! Unsere Themen der April-ausgabe:

Editorial

Liebe Leser

Titelthema

Fujairah – ein neuer Stern am Taucherhimmel Musandam – hinter dem nichts

Technik

Scubapro X-Tek -Tek für jedermann

Reise

Curaçao - Karibisch für Anfänger Curaçao - Dreihundert Meter unter dem Meer

Biologie/Medizin

Napoleon – Kaiser aller Lippfische Durchblick behalten: Brille oder Augen-OP

Augenblicke

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Reise

Curaçao ist bekannt für farbenfrohe Kolonialarchitektur und bei Tauchern für leicht zugängliche Riffe direkt am Ufer. Fortgeschrittene leihen sich Flaschen und Blei und erkunden auf eigene Faust das Unterwasserparadies. Aber auch für Anfänger hat das karibische Meer viel zu bieten.

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Seite 21

Biologie

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Der „Napoleon“ ist einer der besonders markanten und beliebten Riffbewohner. Tauchern gegenüber ist der größte aller Lippfische oftmals recht zutraulich – weil er angefüttert wurde und auch leider immer noch wird. Erstaunlich dass über seine Fortpflanzung bis vor kurzem kaum etwas bekannt war.

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Tipps für den Flieger

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Vorschau / Impressum

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Seite 37 Medizin

Neben der einfachen Fehlsichtigkeit gibt es medizinisch gesehen ernstere Augenleiden, die nicht nur den nötigen „Klarblick“ unter Wasser beeinträchtigen, sondern die sich durch die physiologischen und physikalischen Gegebenheiten beim Tauchen sogar verschlechtern könnten.

Seite 42

2

Titelbild von Werner Thiele

Editorial

Editorial Liebe Leser, Ägypten steckt in der Krise – und tut derzeit auch fast alles, um zur Dauerkrise zu werden. Ein endloses Hickhack bei der Präsidentenwahl, bei der Kandidaten, so scheint es zumindest von außen, mit fadenscheinigen Argumenten ausgeschlossen werden. Sorgen um einen zunehmend radikaleren Islamismus. Ständige Gerüchte um ein Alkohol- und ein Bikiniverbot, ständig neue Vorschriften und Regularien, schwieriger werdende Arbeitsbedingungen für Europäer. Und nicht zuletzt eine internationale Presse die sich auf jedes haarkleine Detail der hausgemachten Krise stürzt... Da sind Alternativen gefragt und die derzeit spannendste liegt in einem anderen arabischen Land: Der Oman ist dabei, sich einen festen Platz auf des Tauchers Landkarte zu sichern. Grund genug für DiveInside, das Land den Lesern näher zu bringen. In direkter Nachbarschaft liegt auch das Emirat Fujairah, welches wir auch für euch besucht haben. Oder wie wäre es mal wieder mit der Karibik? Gerade Curacao bietet viel Historie und schöne Tauchplätze – sogar für Beginner, wie unsere Autorin Verena Kuhn herausfand. Ferner stellen wir Ihnen das X-Tek-Programm von Scubapro vor, nähern uns dem Kaiser der Lippfische an und verraten einige Tipps, die Flugreisen angenehmer machen. Dies und viel mehr finden Sie in der vorliegenden Ausgabe von DiveInside. Unsere Redaktion wünscht Ihnen einen tollen Start in den Frühling – es muss ja nicht der arabische sein! Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Ihre Redaktion DiveInside 3

Titelthema

Fujairah

Neuer

Stern am Taucherhimmel

Nach dem „arabischen Frühling“, der Ägypten touristisch eher in die Eiszeit versetzt hat, suchen viele von uns ein neues Tauchziel, das in weniger als sechs Stunden erreichbar ist. Es ist die Suche nach warmem Wasser, weißen Sandstränden, tollen Tauchplätzen – und auch an Land soll einiges geboten sein. Da ist wohl guter Rat teuer ... oder auch nicht: Fujairah, endlich Neuland! Könnte das die Lösung aus Aladins Wunderlampe sein? Ein Emirat, das uns verzaubert, uns in eine aufregende, geheimnisvolle und atemberaubende Über- und Unterwasserwelt wie aus 1001 Nacht entführt. 4

Bericht von Sabine Huber

Titelthema Immer wieder entdecken wir auf unseren Tauchgängen Maulbrüter. Doch leider konnten wir bisher keinen mit der Brut entdecken. Versteckt unter einem Felsblock finden wir dann endlich ein Exemplar, das das Maul ganz schön voll hat!

Unterwasserfotograf Werner Thiele und Autorin Sabine Huber durften den Kronprinzen von Fujairah in seinem Palast besuchen. Der Kronprinz Scheich Mohammed bin Hamad Al Sharqi ist selbst begeisterter Sporttaucher und setzt sich in seiner Heimat stark für den Schutz der Meere ein.

Fischschwärme in Hülle und Fülle und allen Farben erwarten uns direkt unter der Oberfläche, als wir mit unserer Tauchausrüstung zum ersten Mal ins kühle Nass springen. Ein Adlerrochen gleitet an uns vorbei und ein riesiger Kingfish schießt wie ein Torpedo, viel zu schnell für ein Foto, an uns vorüber. Wir sind mehr als positiv überrascht, was wir hier alles unter Wasser zu sehen bekommen, denn unsere VorabRecherche hatte nur wenige gehaltvolle Informationen für uns Taucher ergeben. Wer in Fujairah unendliche Sichtweiten erwartet, der wird wohl eher enttäuscht sein, denn meist ist das Wasser durch die vielen Nährstoffe und das Plankton beinahe grün. Dank des futterreichen Wassers wachsen aber unendlich viele üppige und farbenprächtige Weichkorallen, Peitschenkorallen sowie lilafarbene Gorgonien. Die durchschnittliche Sichtweite beträgt zwischen sieben und zwanzig Metern. In manchen Monaten, etwa im Mai oder Juni, 5

können die Sichtweiten bis zu 30 Meter erreichen. Doch wegen der großen Sichtweiten sind wir ohnehin nicht gekommen. Was hilft gute Sicht, mit Wasser, so kristallklar wie Gin Tonic, wenn es nichts zu sehen gibt?

Wohin die Kamera zuerst richten? Am Tauchplatz Martini Rock, cirka 30 Minuten mit dem Tauchboot von unserem Hotel Le Meridien Al Aqah entfernt, findet man unter Wasser einen Felsen, der über und über mit Weichkorallen bewachsen ist. Darin können wir extrem viele farbenprächtige Lebewesen im Makrobereich finden und fotografisch festhalten. Nicht selten gleiten Schwarzspitzenriffhaie an einem vorüber oder Meeresschildkröten schlagen sich den Bauch direkt vor unserer Nase voll. Immer wieder finden wir Rochen vor uns im Sand, Röhrenwürmer, Fische in allen Farben und Formen und

Titelthema Das Le Meridien Al Aqah lässt keine Wünsche offen. Alle Zimmer haben Meerblick, ein gemütliches Dekobierchen sowie Ham & Eggs mit echtem Schweineschinken sind jederzeit zu bekommen! Die Arabische Gastfreundschaft lässt hier keine Wünsche offen.

Do’s and Dont’s In den Hotels gelten europäische Standards. Einzig zu bedenken gilt, „oben ohne“ ist ein absolutes „No go“. Es gibt sogar ein Gesetz, das dies bei schwerer Strafe verbietet. Der gesunde Menschenverstand sollte einem dies aber ohnehin sagen. Geht man abends außerhalb des Hotels aus, empfiehlt es sich für Frauen, nicht die kürzesten Miniröckchen auszupacken. Es sei jedem selbst überlassen, aber wenn man nicht unbedingt als „leichtes Mädchen“ gesehen werden möchte, trägt man lieber etwas längere Kleider und keine zu offenherzigen Tops. Adäquate Kleidung gilt allerdings auch für Männer. Fujairah ist ein liberales Emirat, das sich sehr westlich gibt und auch so gesehen werden möchte, allerdings gibt es für alles Grenzen. Pornografie gehört ebenso zu den „No gos“ wie die öffentliche Zurschaustellung von sexuellen Handlungen. Aber dies ist wohl in den USA nicht anders!

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Wir machen uns vor Dibba Rock bereit und springen in das noch wunderbar warme und seichte Meer. Gerade in der Nacht ist das Leben unter Wasser hier, vor der Küste Fujairahs, besonders vielfältig und üppig. Mit vollen Speicherkarten und unglaublichen Bildern von Langusten, Schwimmkrabben und anderem nächtlich aktivem Getier kommen wir zu unserem Boot zurück. Bereits am nächsten Tag möchten wir abends noch unter dem Jetty in Dibba einen

Sonst kann man sich als Frau extrem sicher und frei in diesem Land bewegen. Diebstahl oder andere Verbrechen kommen kaum vor und werden hart bestraft.

vor allem Muränen. Bei so manchem Tauchgang wissen wir gar nicht, wohin wir unsere Kamera zuerst richten sollen. Wir sind froh, dass wir diesmal gleich zwei Kameras dabei haben, so bleibt uns die Möglichkeit, gleichzeitig mit Weitwinkel und Makro unter Wasser arbeiten zu können.

Nacktschnecken in Hülle und Fülle finden wir direkt vor der Küste Fujairahs, wie diese Chromodoris annulata.

Zwei bis drei kleinere, künstlich versenkte Wracks liegen ebenfalls direkt vor der Küste Fujairahs in der Nähe unseres Hotels und sind mit einer kurzen Anfahrt leicht zu erreichen. Mehr als ein Tauchgang auf diesen kleinen versunkenen Schiffen lohnt sich auf alle Fälle! Bei unserem ersten Tauchgang an der Inchcape II entdecken wir ein Pärchen extrem kräftiger Netzmuränen, die sich in zwei der alten Autoreifen am Wrack, dicht gedrängt mit Korallenwelsen, ein Plätzchen teilen. An der Unterseite des Wracks in einem winzigen Spalt zwischen Sandboden und Bootsunterseite hat es sich eine Braune Muräne bequem gemacht und streckt uns ihren Kopf mit offenem Maul entgegen. Auf dem oberen Deck verstecken sich Weiße

Muränen immer wieder zwischen den einzelnen Planken und Stehern. Als ich am Bug noch eine Gelbmaulmuräne entdecke, wird es mir langsam unheimlich. So viele Muränenarten, aber auch die große Anzahl der Muränen ist verwunderlich, dafür umso schöner. Große Fischschwärme gesellen sich immer wieder zu uns und verdecken, als wir auftauchen wollen, beinahe das ganze Wrack, sodass wir an der Leine beim Sicherheitsstopp nur einen einzigen großen Fischschwarm unter uns sehen können.

Lichterkette hinterm Boot? Am Dibba Rock findet unser erster Nachttauchgang statt. In Fujairah ist anscheinend das fluoreszierende Plankton um diese Jahreszeit besonders üppig. Bei der Fahrt zum Tauchplatz scheint es, als würden wir eine grünblaue Lichterkette im Kielwasser hinter uns herziehen, so eindrucksvoll schimmert das Plankton hinter unserem Boot. Selten zuvor konnten wir dieses Feuerwerk so intensiv beobachten.

Titelthema Ein Schnappschuss, den sich so mancher Unterwasserfotograf immer wieder wünscht: Ein gähnender Drachenkopf!

Dieser Maulbrüter hat leider kein Gelege im Maul, doch wir geben die Hoffnung nicht auf... Auge in Auge mit einem Krokodilsfisch.

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Gelbgefleckte Muränen (Gymnothorax Flavimarginatus) kommen in Fujairah sehr häufig vor.

Titelthema weiteren Nachttauchgang machen. Hier erhoffen wir uns, noch ganz andere Kreaturen zu finden. Und tatsächlich können wir hier eine Schnecke, genauer eine Murex tribulus aufstöbern, die unser Herz höher schlagen lässt. Die unzähligen Einsiedlerkrebse und Kauris, die wir überall finden, scheinen einfach kein Ende zu nehmen. Sogar juvenile Fledermausfische können wir entdecken. Seltsame Kreaturen, die wir noch nicht richtig zuordnen können und die sich anscheinend erst nachts aus ihren Verstecken trauen, werden wir in unseren Bestimmungsbüchern noch nachschlagen müssen. Einige Tauchplätze, die wir als besonders artenreich und üppig empfunden haben, befinden sich drei Stunden mit dem Tauchboot nördlich von Dibba, in Musandam, vor der Küste des Oman. Diese Tauchplätze werden von unserer Tauchbasis ein- bis zweimal pro Woche angefahren, man sollte sich auf alle Fälle bei der Buchung der Tauchgänge rechtzeitig danach erkundigen! Lima Rock und Octopus Rock sind nur zwei

der Highlights vor der Küste Musandams, die es sich auf jeden Fall zu betauchen lohnt.

RegelmäSSig GroSSfisch Unzählige Kaiserfische, Doktorfische, Schnecken, Muränen und mehr werden dort in allen Formen und Farben angetroffen. Auch Adlerrochen, viele andere Rochenarten, Barrakudas, Kingfish und andere Großfische werden regelmäßig gesichtet. Hunderte Rotzahn-Drückerfische tummeln sich zwischen den Felsen, riesige Schnecken der Gattung Risbecia pulchella können wir „zugfahrend“ auf beinahe jedem Tauchgang entdecken. Dieses einzigartige Verhalten konnte ich bisher nur in der Andamanensee beobachten. An bestimmten Tauchplätzen sind auch Walhaie regelmäßig anzutreffen, die einige Wochen fast „stationär“ vor Ort bleiben. Doch dies ist nur zu bestimmten Jahreszeiten der Fall und wir haben diesmal kein Glück, was die Walhaie anbelangt.

Essen und Trinken In den internationalen Hotels bekommt man beinahe überall auch Schweinefleisch und alkoholische Getränke. Man muss also auf die Annehmlichkeit eines Deko-Bierchens nicht verzichten. Und ebenso die geliebten Ham & Eggs gibt es zum Frühstück!

In den letzten Jahren hat sich viel im Emirat Fujairah getan. Äußerst engagiert setzt sich Scheich Mohammed bin Hamad Al Sharqi, der selbst aktiver Taucher ist, für den Schutz der Meere vor Fujairah ein und möchte in seinem Land noch mehr das Bewusstsein für den Umweltschutz wecken. Die vielen Frachtschiffe und Tanker im Golf von Oman machen seiner königlichen Hoheit viel Kopfzerbrechen: Auf der einen Seite sind sie ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft des Landes, doch oft werden die Tanks im Meer mit Ballastwasser befüllt oder entladen. Das entladene Wasser enthält manchmal nicht nur Schmutz, sondern auch oft fremde Arten, die eigentlich gar nicht in das lokale Öko-

Der lange weiße Sandstrand direkt vor dem Hotel lädt zum Entspannen und Schwimmen im warmen Meer ein! Die unglaubliche Artenvielfalt, sowie die große Menge an Individuen, der Muränen im Golf von Oman beeindruckt uns immer wieder. Gleich zwei Gymnothorax nudivomer, auch Gelbmaulmuräne genannt, recken sich uns entgegen. Frühmorgens begegnen uns immer wieder Fischerboote die in den Hafen zurückkehren. Fischen hat in dem Wüstenstaat seit Jahrhunderten eine traditionelle und wirtschaftlich wichtige Stellung. Auch heute noch wird traditionell für den Eigenbedarf oder den Verkauf am Markt gefischt. Von Fangflotten ist hier weit und breit keine Spur! 8

Titelthema

Ein weiterer Augenschmaus ...

Grundeln in allen Farben und Formen

Schwebende Putzergarnele

Rotfeuerfisch (Pterois Volitans), in unterschiedlichen Farbvarianten hier anzutreffen!

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Siderea grisea, eine Graue Muräne

Titelthema

Die kargen und harschen Felsen, des Wüstenstaates fallen steil ins Meer ab. Diese Steilwände sind unter Wasser stark bewachsen und es ist hier so einiges an Fischleben zu entdecken! system passen. In der Karibik wurde so zum Beispiel der Rotfeuerfisch eingeschleppt, der dort keine natürlichen Feinde hat.

Druckausgleich im Speed-Lift Wer nach Fujairah kommt, kann hier aber auch über Wasser noch viele andere Abenteuer erleben. Ausfahrten mit dem Quad durch die Wüste sind ebenso beliebt wie die Shoppingtouren nach Dubai, das nur eine Stunde vom Hotel entfernt ist. Von der Dubai Mall aus besuchen wir das mit 828 Metern höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa. Besonders eindrucksvoll ist der Anblick bei Nacht. Mit einem HighSpeed-Lift fahren wir zur Aussichtsplattform auf 452 Metern, von der aus wir die 10

beeindruckenden Wasser-Lichtspiele direkt vor dem Burj beobachten. Diese finden alle 30 Minuten statt. Man sollte allerdings keine Probleme mit dem Druckausgleich haben, denn den Druckabfall spürt man bei der Fahrt hinunter mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde ganz gewaltig in den Ohren!

Reise-Infos Fujairah Beste Reisezeit: M ärz bis Dezember Hotel: Le Meridien Al Aqah Tauchbasis: 5 Star Padi Tauchbasis Al Boom – Nitrox vorhanden Buchbar bei: www.waterworld.at [email protected] +43 5224 67455

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Titelthema Wer sich ein bisschen mehr Zeit nimmt, sollte sich am Schalter des Hotels mit weiteren Ausflugsmöglichkeiten ver traut machen. Neben der einzigartigen Natur gibt es in Fujairah eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, wie die Fujairah-Festung, die sich im Kern der Altstadt befindet. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und wurde erst vor wenigen Jahren renoviert. Von dort hat man einen fantastischen Ausblick über den älteren Teil der Stadt und die weitläufigen Felder. Weitere Sehenswürdigkeiten, wie die Fujairah Al Bathna Festung oder das Al Hayl Schloss sind nicht weit von Fujairah Stadt entfernt. Sucht man also nicht nur das Abenteuer (Wüstenausflüge, Tauchen und ähnliches), dann ist auch kulturell in Fujairah einiges geboten. Man kann sich vom Charme des Wüstenstaates verzaubern, sich in eine längst vergangene Zeit zurückversetzen lassen und die noch heute unglaubliche arabische Gastfreundschaft in vollen Zügen genießen! SH

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Titelthema

Musandam „Hinter dem

Nichts“

Musandam, so heißt die felsige und unwirtlich scheinende Halbinsel im Norden des Sultanats Oman. Und auch der Name klingt für die meisten Tauchreisenden wenig einladend. „Musandam“ ist arabisch für: „Hinter dem Nichts“. Von alldem ließ sich Ulrich Wozniak jedoch nicht abschrecken. Er machte sich auf den Weg und entdeckte den ganz eigenen Zauber dieser Landschaft – über und unter Wasser. 13

Bericht und Bilder von Ulrich Wozniak

Titelthema Die Dhows starten ihre Ausfahrten vom Hafenort Dibba aus.

Das Hajar Gebirge mit seinen steilen Geröllhängen prägt die Landschaft Musandams. Unsere Tauchsafari führt uns in einen wild zerklüfteten Zipfel im Osten der Arabischen Halbinsel. Genauer gesagt: in den nördlichsten Zipfel des Oman, nach Musandam. „Musandam“ bedeutet im Arabischen „Hinter dem Nichts“. Was wird uns hier erwarten, hinter dem Ende der arabischen Welt? Nichts? Die Tauchgewässer des Omans gehören nicht gerade zu den Tauchzielen aus der ersten Reihe – doch dies ganz zu Unrecht, wie wir herausfinden werden. Unser im traditionellen Stil der arabischen Dhaus ganz aus Holz gebautes Tauchschiff, die „Red Dhow“, gleitet durch eine unwirkliche Landschaft. Location-Scouts der Filmindustrie, auf der Suche nach Schauplätzen für eine Fortsetzung von „Herr der Ringe“ oder „Star Wars“ würden hier sicherlich fündig werden. In der Abenddämmerung erscheinen uns die schroffen Höhenzüge wie Scherenschnitte aus einer anderen Zeit.

Sindbad und Aladin? Wir sind von dem kleinen, beschaulichen Hafenstädtchen Dibba aus aufgebrochen, 14

um diese schroffe, menschenleere Halbinsel für uns zu entdecken. Unsere Red Dhow ist das einzige Tauchschiff auf dieser östlichen Seite der Halbinsel Musandam. Delphine begleiten uns auf unserer Fahrt in den Norden und messen spielerisch ihre Kräfte und ihre Geschicklichkeit in unserer Bugwelle. Sie tragen ihren Teil bei zu einer heiteren Stimmung unter den Tauchern. Rasch lassen wir die letzten Anzeichen der Zivilisation hinter uns. Lange treffen wir auf keine Menschenseele, um uns herum ist völlige Ruhe. Kaum eine Pflanze schafft es hier noch zu überleben. Am dritten Tag treffen wir auf eine Handvoll Fischer, die in dieser

Einöde mühevoll ihre einfachen Behausungen errichtet haben. Einer von ihnen hat sich einen Aussichtspunkt hoch oben in die Felswand gebaut. Einerseits, um seinen Gebeten nachzugehen, andererseits sicherlich aber auch, um sich an diesem archaischen Ausblick zu erfreuen und so manche Shisha zu rauchen. Wir verlieren langsam den Bezug zur Gegenwart, sind gefangen von der Szenerie dieser wilden, schroffen Felsenküste. Hinter jeder Felsenkuppe erwarten wir fast, dass jeden Moment Sindbad der Seefahrer oder Aladin mit seiner Wunderlampe erscheint. Unser Tauchschiff ist vor gerade einmal vier

Jahren im benachbarten Emirat Sharjah vom Stapel gelaufen. Es verfügt über die modernsten Navigationssysteme, Satelliten-Telefon und allen nötigen Komfort für den anspruchsvollen Tauchreisenden. Das Tauchschiff wird von Dilip, unserem sehr umsichtigen Kapitän, punktgenau zu den interessantesten Tauchspots im Golf von Oman gelenkt. Edgar, unser Tauchguide, ist phillippinischer Herkunft, er verfügt über eine Taucherfahrung von mehreren tausend Tauchgängen. Edgar kennt die Tauchplätze der Halbinsel Musandam wie seine Westentasche – nein, noch besser: Hat ein Seepferdchen-Paar einmal Ehestreit, kennt er die familiären

Titelthema Ein blaues, fluoreszierendes, rund um den Körper gehendes Licht ist bei diesen Sepien auszumachen.

Umstände, die dazu führten, genau – doch dazu später mehr.

Von Urgewalten gefaltet In der Nähe der Red Island gibt es einen Tauchspot, an dem man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Begegnung mit Mantas haben kann. Wir tauchen gemäß dem Briefing in einer Tiefe von zwölf Metern in Richtung eines Strömungskanals und suchen das Blau nach Mantas ab. Plötzlich erscheinen sie: Eine Gruppe von acht bis zehn Exemplaren durchpflügt das planktonreiche Wasser. Im Formationsflug gleiten sie mehrmals in eleganter Choreografie über uns hinweg. Staunend sehen wir diesem tollen Schauspiel zu. Eine kurze, aber intensive Begegnung

erste Hilfe und lindert mit Essig aus der Bordküche unsere Beschwerden. In einer malerischen Felsenbucht mit einem Felsen in Form eines Kamels findet unser Kapitän Dilip einen geschützten Ankerplatz für die Nacht. Bei einem vorzüglichen Abendessen und einem Gläschen Wein genießen wir den herrlichen Sonnenuntergang. Apropos Bordküche: Die Verpflegung an Bord der Red Dhow bereiten Radis und Swamy sehr abwechslungsreich zu: Fleisch-, Fisch- und Hühnchengerichte, dazu werden Kartoffeln, Nudeln oder Reis gereicht, ebenso frisches Gemüse und knackige Salate. Das Angebot lässt keine Wünsche offen. Müsliriegel, Mineral- und Vitaminpräparate können auf dieser mit neugierigen Delfinen schließt diesen Tauchgang ab. Wow – das ging ja schon gut los! Die Mittagspause wird von uns für eine Kletterpartie auf der schroffen, felsigen Red Island genutzt. Von hier oben haben wir einen atemberaubenden Blick über die Fjordlandschaft der Halbinsel Musandam. Seeschwalben, Kormorane und ein großer Raubvogel, den wir leider nicht näher bestimmen können, lassen sich von der Thermik über die Fjorde tragen. Imposante Felsformationen unterschiedlichster Farbe wurden hier von den Urgewalten der Erde gefaltet. Am Ras Musandam stoßen wir auf eine große Zahl mächtiger Rochen. Wir können bei diesem Tauchgang zehn bis zwölf Exemplare ausmachen und uns diesen eleganten Meeresbewohnern bis auf Armeslänge nähern. An Tawakkul Island geraten wir in einen Schwarm von gelblichen, stark nesselnden Staatsquallen. Einige Wimpelfische laben sich an diesen Quallenschnüren – müssen die einen Magen haben! Trotz großer Vorsicht verbrennen wir uns unsere ungeschützten Hautpartien. Radis, unser Chefkoch, leistet

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Titelthema verpackt und zu Tierfutter verarbeitet. Die männlichen Familienmitglieder darf ich fotografieren, die anmutigen, in schöne omanische Gewänder gekleideten Frauen leider nicht. An Pearl Island erleben wir einen besonders spektakulären Nachttauchgang: große Sepien beim Brauttanz. Langusten und Kalmare buhlen hier ebenso um die Gunst der Unterwasserfotografen. In der Nacht kann der aufmerksame Beobachter an den Sepien ein blaues, fluoreszierendes, rund um den Körper

Reise getrost zu Hause gelassen werden. Frisches Obst und sogar feinstes Konditorengebäck wird bis zum Schluss unserer Reise nach den Mahlzeiten gereicht.

Dörrfisch an Land, „Fischsuppe“ unter Wasser In einer sonnenverwöhnten Bucht treffen wir auf Mohammad und seine Familie. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, daß er an diesem entlegenen Küstenabschnitt eine riesige Anzahl von Sardinen in der Sonne zum Trocknen auslegt. Anschließend wird dieser Dörrfisch für den Transport in Säcke 16

laufendes Licht ausmachen – zu gerne wären wir Meeresbiologen und würden hier weitere Feldforschung betreiben … Transparente, opalisierende Kalmare schillern im Lichtkegel unserer Unterwasserlampen in allen Spektralfarben – ein Augenschmaus für uns glückliche Taucher. Etwas lichtscheu sind die Langusten. In ihrem nächtlichen Treiben gestört, zeigen sie uns, wie pfeilschnell sie sich mittels Rückstoß fortbewegen können. Weiße Anemonen sind in der Nacht prächtig aufgeblüht und fangen mit ihren

Tentakeln vorbeiströmende Planktonpartikel ein. Der Platz in unseren Logbüchern reicht nicht aus, um alle Fischsichtungen aufzunehmen: Große, farbenprächtige arabische Kaiserfische, drohende, jagende Rotfeuerfische, fauchende Netzmuränen, Schwärme von Papageienfischen, grüne Kofferfische, pfeilschnelle, silberne Barrakudas, Thunfische in großer Zahl, unterschiedlichste Zackenbarsche, Schildkröten auf der Wanderschaft und einige scheue Haie haben wir gesichtet.

Titelthema Der Platz in unseren Logbüchern reicht nicht aus, um alle Fischsichtungen aufzunehmen.

Nacktschnecken beim Liebesspiel, drollig guckende Anemonenfische, knuffige, bunte Kissenseesterne, imposante Dornenkronen und einen Schiffshalter auf der Suche nach einer neuen Mitfahrgelegenheit.

Seepferdchen-Zwist beigelegt? Am letzten Tauchspot unserer Reise hat Edgar uns wieder etwas Besonderes versprochen: Neben Oktopussen soll es hier auch Seepferdchen geben. Eines oder zwei Exemplare, je nach Stimmung zwischen den bei17

den. Dieser Tauchspot ist etwas schwierig zu erreichen, herrscht um den Octopus Rock, der sich in exponierter Lage kurz vor der Straße von Hormus befindet, doch gelegentlich eine stärkere Strömung. Crew-Mitglied Barat führt unser Speedboot zielsicher zu diesem Platz, auf Kommando tauchen wir alle gemeinsam ab: 1 … 2 … 3 … Rolle rückwärts…Punktlandung! Sicher erreichen wir im Strömungsschatten des Felsens, in einer Tiefe von etwa 18 bis 20 Metern, rasch den Meeresgrund. Edgar, unser geübter Makrospezialist, findet rasch „sein“ Seepferdchen, im zweiten Busch, den er absucht, wird er

fündig. Das große, weinrote Seepferdchen ist zu Hause – sein Partner ist heute offenbar auf Abstand gegangen – und hat zur Feier des Tages heute Goldglitter aufgetragen. Es klammert sich anmutig an der Koralle fest und posiert für den Unterwasser-Fotografen. Es scheint sogar zu lächeln. Gut, denken wir: Dann ist der Streit unter den Seepferdchen sicherlich beigelegt und der Partner nicht mehr weit ... Fazit unserer Tauchreise nach Musandam: Es gibt eine Menge zu entdecken, dort hinter dem Nichts! UW Bilder von Ulrich Wozniak

Technik

Tek für die Masse Scubapro X-Tek Flossen Mit der Jet-Fin hat Scubapro eine Flosse im Programm, die seit Jahrzehnten zu den beliebtesten bei technischen Tauchern gehört. Kurz, wendig, sehr hart, aus Vollgummi gefertigt und nahezu unkaputtbar. Ausgerüstet mit Spring-Straps aus Edelstahl, ist sie dank ihres leichten Abtriebs die erste Wahl für Taucher, die im Trockentauchanzug abtauchen. Im Nasstauchanzug hat sie ihre Nachteile – durch das hohe Gewicht zieht sie dort die Beine leicht nach unten.

Bei Tauchausrüstung für technische Taucher oder für Sporttaucher, deren Tauchgänge „ambitionierter“ ausfallen, denken die meisten wohl zuerst an kleinere Hersteller wie Halcyon, OMS oder DUI. Die großen Equipment-Anbieter halten sich aus dem Gebiet weitestgehend heraus; lediglich Aqualung hat unter der Marke Apeks wenigstens ein Backplate-Wing (WTX-Serie) sowie Atemregler im Programm, die sich auch bei Tekkies großer Beliebtheit erfreuen. Eine Ausnahme unter den großen Herstellern bildet Scubapro: Hier gibt es nicht nur vereinzelte Tek-taugliche Produkte, sondern gleich eine komplette Serie namens „X-Tek“,sogar mit eigenem Katalog. Aber was kann X-Tek wirklich? Unser Autor Frank Benning hat es unter die Lupe genommen – Teil für Teil. Anzug Ein Nasstauchanzug ist ein Nasstauchanzug, hier ergibt eine Bewertung in Richtung technisches Tauchen keinen Sinn. Was den Trockentauchanzug angeht, wirft Scubapro den „Evertec“ ins Rennen. Kennzeichen: stabiles Heavy-Duty-Trilaminat, Si-Tech-Ventile, diagonaler Frontreißverschluss mit zusätzlicher Abdeckung, serienmäßig zwei Taschen auf den Oberschenkeln. Damit entspricht der Evertec dem

Besser geeignet ist in Verbindung mit Nasstauchanzügen eine Neuerscheinung im Programm, die Scubapro Seawing Nova mit dem Zusatz „Gorilla“, der an eine ebenfalls legendäre Flosse erinnert. Unterschied zur normalen Seawing Nova: die größere Härte. Zu erkennen ist sie an der grauen Ummantelung des „Bungee Strap Systems“, das den Fuß ebenso gut und zuverlässig in der Flosse hält, wie es SpringStraps tun. Fazit: Auf der Flossenseite ist Scubapro ganz vorne mit dabei.

derzeit gültigen Standard in diesem Bereich – er hat hier nicht mehr und nicht 18

Bericht von Frank Benning

weniger zu bieten als vergleichbare Anzüge auch. Fazit: Der Evertec ragt gegenüber seinen Mitbewerbern nicht heraus, er fällt aber auch nicht ab. Positiv: der faire Preis von unter 1.000 Euro.

Technik

Wings Im Bereich der Backplate-Wings ist Scubapro in die Vollen gegangen und fährt eine unglaubliche Auswahl auf. Basis ist dabei immer die Rückentrage aus Edelstahl. Aber schon beim „Harness“, der Bebänderung,

Atemregler Scubapros Prunkstück ist der A700 – und dies nicht nur für technische Taucher. Kombiniert mit der Ersten Stufe MK17 (membrangesteuert) oder MK25 (kolbengesteuert), spielt er in der ersten Liga der Atemregler mit. Besonders auffällig: die niedrige Atemarbeit von nur 0.49J/l, eine Bestmarke. Doch gerade für Atemregler gilt: Ob Mares, Apeks, Subgear, Cressi oder Seac Sub – sie alle haben Regler im Programm, die von den technischen Leistungen und dem Schutz vor Vereisung her für jeden Tauchgang genügen. Viel wichtiger als die Marke sind hier die Qualität der gefüllten Luft 19

muss man sich entscheiden: Beispielsweise für die „DIR-Variante“, die aus einem einzigen, durchlaufenden Gurtband besteht oder für das „Pro Tek Harness“, das auf mehr Komfort und Ausstattung setzt. Hierbei ist das linke Schulterband mittels Schnellverschluss zu öffnen (ein Gräuel für „DIR-Jünger“, für alle anderen recht praktisch), es gibt insgesamt acht D-Ringe aus Edelstahl und Schulterpolster, die den Transport des Tauchgerätes auf dem Rücken beim Fußmarsch zum Tauchplatz komfortabler gestalten. Wem das noch nicht genügt, der greift zum „Form Tek Harness“, mit dem die Schultergurte so einfach anzupassen sind wie bei einem normalen ADV-Jacket. Dazu kommt noch eine dickere Rückenpolsterung, ein Brustgurt und noch mehr kleine D-Ringe an den Seiten. Fast schon ein wenig überzogen – ebenso wie der Preis, der am oberen Ende dessen liegt, was man für ein Harness noch aufrufen kann. Noch mehr Auswahl gibt es dann bei den Wing-Blasen, die sich generell in zwei Bauarten unterteilen: In „Donut-Wings“ mit einer umlaufenden Blase und in „Horseshoe-

Wings“, deren Luftblase die Form eines Hufeisens hat. Die Donut-Wings gibt es mit 13, 18 oder 27 Kilogramm Auftrieb, wobei das kleinste nur für Monoflaschen geeignet ist und das größte nur mit Doppelflaschen gut verwendbar erscheint. Die mittlere Variante taugt sowohl für Monoflaschen wie auch für kleine Doppelpackete: Eine Fixierung des Wings mit zusätzlichen seitlich/ oben angebrachten Schrauben an der Backplate verhindert, dass die Blase sich bei einer Einzelflasche um diese herumlegt. Die Horseshoe-Wings sind generell für den Einsatz mit Doppelflaschen ausgelegt; es gibt sie mit einer oder zwei Blasen und letztgenannte in einer Variante mit BungeeSystem und zwei Auslassventilen sowie i n d e r „ Pu re -

und die Pflege und Wartung des Equipments. Fazit: Mit dem A700 hat Scubapro einen Regler im Programm, der von der Optik und den technischen Eigenschaften her auch anspruchsvolle Taucher rundum zufriedenstellt. Handelspreis für die Kombination aus Erster und Zweiter Stufe: zwischen 520 und 600 Euro.

Form“ ohne Bungee-System und mit nur einem Auslassventil. Beliebtestes Modell ist jedoch das Wing mit einer Blase: 27 Kilogramm Auftrieb genügen für die meisten Aufgaben; die bis zu 40 Kilogramm des „Doppelblasen-Modells“ sind fast schon überdimensioniert. Allen Wings eigen – ob Donut oder Horseshoe – ist das gleiche und sehr robuste Material: Die Außenhüllen bestehen jeweils aus 1680 DEN Ballistic Nylon, die Innenblasen aus 420 DEN Ballistic Nylon. Kleiner Nachteil: Ein mit Edelstahlknöpfen versehener „Tek-Inflator“ ist bei allen Wings nur gegen Aufpreis zu haben. Fazit: Die Wings von Scubapro gehören sicherlich nicht zu den günstigsten auf dem Markt (Komplettangebote ab rund 600 Euro aufwärts), sind dafür aber auch durch die Bank sehr gut verarbeitet und qualitativ hochwertig gefertigt. An der großen Auswahl von Harnesses und Blasen sieht man, wie ernst Scubapro den „X-Tek-Bereich“ nimmt – und wie interessant dieser auch für ambitionierte Sporttaucher geworden ist.

Technik Ebenfalls im Katalog: Die Tauchcomputer Sol und Luna aus der Uwatec-Galileo-Reihe – bislang die einzigen Computer, die den Standard EN 13319 auch noch in 330 Meter Wassertiefe erfüllen. Gerade der Luna ist nach der kürzlich erfolgten Preissenkung (699 Euro inklusive Sender, 489 Euro ohne Sender) ein Top-Angebot. Fazit: Selbst bei Kleinteilen, Computern oder Lampen deckt Scubapro mit den angeschlossenen Firmen den Markt ab – wer alles aus einer Hand will, bekommt hier auch alles.

Zubehör Bleitaschen, Reel, Back-up-LEDLampe, Schellen für Doppelflaschen, Karabiner, rahmenlose Masken mit extrem kleinen Innenvolumen – in dem 20 Seiten starken X-Tek-Katalog findet sich alles, was technische Taucher oder ambitionierte Sporttaucher so brauchen.

Übrig bleibt die Frage: Warum X-Tek von Scubapro kaufen, wenn doch die kleinen Spezialisten genau das Gleiche anbieten und dazu noch das individuellere Image besitzen? Ein Vorteil von Scubapro ist sicherlich das große Händlernetz, das auch bei Problemen vor Ort weiterhelfen kann. Ein anderer Grund: Hier bekommt man alles aus einer Hand. Die meisten Spezialisten stellen entweder nur Anzüge, Wings oder Lampen her – wer sich auf X-Tek einlässt, bekommt alles aus einer Quelle, spart sich die Lauferei und kann günstige „Komplettpakete“ aushandeln. Die Konsequenz, mit der Scubapro diesen Bereich abdeckt, ist erstaunlich – gerade angesichts der Verweigerung der anderen großen Vollausstatter! FB 20

Reise

Karibisch für Anfänger

Curaçao Traumziel für Taucher

Hier sind die Fische unter Wasser so bunt wie die Häuser an Land: Die Insel Curaçao in der südlichen Karibik ist bei Urlaubern bekannt für ihre farbenfrohe Kolonialarchitektur und bei Tauchern für leicht zugängliche Riffe direkt am Ufer. Fortgeschrittene leihen sich Flaschen und Blei und erkunden auf eigene Faust das Unterwasserparadies. Aber auch für Anfänger hat das karibische Meer viel zu bieten: Kaum Strömung, perfekte Sicht und traumhaft schöne Landschaften in geringen Tiefen. 21

Bericht von Verena Kuhn, Bild: Stan Bysshe, Go West Diving

Reise

Verena Kuhn

Ob der Meeresgrund fünf oder Panaroma von Willemstad Forest“. Unendlich weit scheint fünfzehn Meter entfernt ist, lässt – das historische Zentrum sich dieser Wald auszudehnen, sich vom Boot aus kaum schät- wurde zum Weltkulturerbe hinter jeder Koralle, jeder Aneernannt zen. Ein erwartungsvoller Blick, mone und jedem Felsen gibt es den Atemregler in den Mund Neues zu entdecken. Kleine und und es kann losgehen! Käpt’n Riles von der große gepunktete Kofferfische, bunt gemus„Palavos“ checkt mit geübten Griffen die terte Kaiserfische, einige Trompetenfische, Flaschen der Taucher, kurz bevor sie von gut versteckt zwischen gelblichen Algen Bord gehen. Er ruft: „Have a nice dive!“ und und Korallen, hier und da ein Barrakuda und winkt ihnen fröhlich hinterher. Glasklar ist ganze Schnapper-Schwärme. In Grün, Blau, das Wasser rund um die größte Insel der Gelb und Pink leuchten zahlreiche Papageiehemaligen Niederländischen Antillen und enfische – und erinnern damit farblich an lockt mit Wassertemperaturen von ganzjäh- das Weltkulturerbe über Wasser, die berühmrig 25 bis 28 Grad. Die Taucher steigen in die ten kunterbunten Giebelhäuser von WilTiefe hinab, Meter für Meter. Die Sicht könnte lemstad, der Hauptstadt Curaçaos. mit bis zu 30 Metern kaum besser sein und macht es auch den Anfängern in der Gruppe leicht, sich in der Unterwasserwelt zurechtzufinden. Und die ist rund um Curaçao beeindruckend, das zeigt sich schon nach den ersten Flossenschlägen: skurrile Korallenformationen, ein Unterwasserwald, dessen For- Curaçao ist keine typische Karibikinsel aus men an Tannen und Pilze erinnern. Nicht Sand und Palmen; hier sonnen sich Leguane ohne Grund heißt einer der beliebtesten an den Felsbuchten, waten Flamingos durch Tauchplätze im Westen der Insel „Mushroom flache Salzseen und schwirren türkisgrüne

Kolibris neben Orchideen und Kakteen. Die ganze Insel lässt sich problemlos mit dem Mietwagen erkunden. Es lohnt sich, unterwegs an den strahlend bunten Landhäusern aus der Kolonialzeit zu halten und die kreolische Küche zu testen, Galerien und Museen zu besichtigen oder den weltbekannten Curaçao Likör aus Bitterorangen zu probieren.

Die Autorin

Kunterbunt und abwechslungsreich auch an Land

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Gemütliche Abendstimmung am Strand

Schon oft war DiveInside auf Curaçao und schon immer erschien uns die Insel als anfängerfreundliches Tauchziel. Aber ist sie das auch? Wer kann das besser beurteilen als jemand, der noch nicht so lange taucht: Unsere Autorin Verena Kuhn taucht seit 2010, rund 40 Tauchgänge hat sie bislang absolviert. Die 27-jährige Kölnerin, die Medienwissenschaften studiert hat, war zumindest begeistert:„Die Farben und Sichtweiten hier sind wirklich beeindruckend – für Anfänger und Fortgeschrittene! Noch ein wenig mehr Großfisch und es wäre perfekt.“

Reise Makroaufnahme einer Flamingozunge „Etwa 60 Prozent unserer Gäste gehen tauchen, aber immer mehr Urlauber entdecken Curaçao auch aus anderen Gründen für sich“, schildert Bianca Schaff. Sie ist MarketingManagerin im Resort Rancho el Sobrino am Rande des verschlafenen Dörfchens Westpunt. Seit 2009 lebt sie auf der Insel und liebt die Mischung aus Latino-Mentalität und europäischen Vorteilen: „Hier ist das ganze Jahr über Sommer, die Menschen sind fröhlich, die Kriminalität gering und im Gegensatz zu anderen Karibikinseln gibt es hier kein Müllproblem“, schwärmt sie. Trotz Hochsaison ist es im Rancho el Sobrino nicht hektisch, sondern entspannt – karibisch eben. Das einfache Resort mit guter lokaler Küche liegt kurz hinter dem „Weg naar Westpunt“. Verfahren kann man sich hier nicht, denn wie der Name in der Amtssprache Niederländisch schon sagt, führt die Straße geradewegs zum westlichsten Zipfel der

Insel. Hier gibt es nur einen Geldautomaten, ein paar Restaurants und eine Tauchbasis. Mit Go West Diving arbeitet das Rancho el Sobrino, wie auch andere Hotels in der Umgebung, eng zusammen. Die Basis mit Shop und Schule liegt direkt am Playa Kalki, einer gemütlichen Bucht, umgeben von Kalkfelsen.

Ein Paradies für Makrofotografie Ein langer Holzsteg vor der Tauchbasis führt direkt ins Meer, er dient als Anlegestelle für die Boote und als „Sprungbrett“ ins Hausriff. Tauchen „ohne Limit“ – Blei und Flaschen nach Lust und Laune – ist bei Go West Diving ebenso zu haben wie tägliche Bootstauchgänge. Und wer die bucht, taucht als Gruppe zusammen, unabhängig von der Anzahl der bisherigen Tauchgänge.„Das Schöne an unseren Tauchplätzen ist, dass sie für jeden geeignet sind“, findet Geschäftsführer Bryan Horne, und fügt hinzu:„Auf zwölf bis 18 Metern gibt

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Bild: Stan Bysshe, Go West Diving

HigH definition

Reise Den Rotfeuerfisch fest im Blick

es am meisten zu sehen. Und starke Strömungen haben wir hier nur sehr selten“. Beste Bedingungen also auch für noch nicht so erfahrene Taucher. Oftmals lassen sich deutschsprachige Tauchführer finden, denn viele der auf Curaçao lebenden Niederländer sprechen neben Englisch auch fließend Deutsch. Einer von ihnen ist Dirk Groeneboer. Bei Bedarf macht er das Briefing vor dem Tauchgang auch gerne auf Deutsch oder eben zweisprachig – denn beim nächsten Tauchgang sind weit mehr Amerikaner als Deutsche an Bord.

man eher selten. „Vor zwei Monaten wurde ein gut vier Meter großer Hammerhai an unserem Hausriff gesichtet“, berichtet Bryan Horne stolz. Etwa einmal im Jahr zeigt sich dort ein Walhai und wer Glück hat, dem begegnen Delfine. Das tägliche Glück liegt hier vielmehr in den Begegnungen mit den kleineren, farbenfrohen Meeresbewohnern – und im Anblick des wunderschönen Ganzen, denn das Riff ist aufgrund der sanften Strömungen in einem sehr guten Zustand. Angenehm ist auch die relativ geringe Anzahl der Taucher; nur selten trifft man unter Wasser auf andere Gruppen. Massentauchen gibt es auf Curaçao nicht.

Mehrere Taucher haben eine umfangreiche Kameraausrüstung im Gepäck – und das aus gutem Grund: Curaçao gilt als Paradies für Makrofotografie. Dirk Groeneboer zeigt den Tauchern schillernde Flamingozungen, winzige Putzergarnelen, kunterbunte Weihnachts-Röhrenwürmer und den Lieblingsplatz der scheuen Seepferdchen, die sich an diesem Tag leider nicht sehen lassen. Stattdessen führt ein junger Ritterfisch, kaum zwei Zentimeter groß, geschützt von seiner Koralle einen kleinen Tanz auf. Plötzlich entdeckt einer der Unterwasser-Fotografen eine kleine Karettschildkröte. Obwohl sie hier häufig anzutreffen sind, sorgen sie immer wieder für Begeisterung! Doch so viele Gestalten in Neoprenanzügen versetzen die Schildkröte in Angst und Schrecken, schnell flüchtet sie vor den neugierigen Blicken hinter den Tauchmasken und Kameras. Weiter geht es durch die Korallenwälder vor Curaçao, und gegen Ende des Tauchgangs zeigt sich ein Stachelrochen von seiner schönsten Seite: Majestätisch erhebt er sich vom Sandboden und schwebt wie ein fliegender Teppich dem offenen Meer entgegen.

Steilwände, Wracks und GroSSfische Neben der größten Antilleninsel befindet sich die wohl kleinste: Klein Curaçao besteht nahezu ausschließlich aus einem langen Traumstrand und liegt etwa 25 Kilometer 24

Jagd auf den Rotfeuerfisch Eine Bedrohung für die Riffe gibt es aber

vor „Groß“ Curaçao. Unter Wasser lässt man sich hier an einer Steilwand bei gemäßigter Strömung einfach vorbeitreiben – staunend und das Gefühl genießend, von der Tiefe irgendwie magisch angezogen zu werden. Zugegeben, viele Wracks hat Curaçao nicht zu bieten. Genau genommen haben Taucher

die Wahl zwischen der „Superior Producer“, deren tiefster Punkt auf rund 30 Metern liegt, einem kleinen Flugzeugwrack („Elvin‘s Plane Wreck“) auf 15 Metern, einem noch kleineren Schlepper auf nur fünf Metern („Tugboat“) und sehr tief gelegenen und schwer erreichbaren Autowracks. Auch Großfische sieht Bild: Julia Jagoditsch, Go West Diving

Reise Korallenlandschaften laden zum Entdecken ein. Ein Leguan sonnt sich am Strand.

Der Steg dient als „Sprungbrett“ ins Hausriff (rechts im Bild Tauchführer Dirk Groeneboer).

Ein Trompetenfisch – gut getarnt

Eine Schildkröte auf der Flucht 25

Bild links oben: Julia Jagoditsch, Go West Diving; unten Mitte und rechts: Andreas Staab

Reise Die gefangenen Rotfeuerfische nach der Jagd

doch. Ein unerwünschter Meeresbewohner, der giftige Rotfeuerfisch, bevölkert nahezu jeden Tauchplatz. Seine langen Stacheln schillern in Rot, Orange und Weiß – man könnte den gefräßigen Räuber fast schön finden. Aber ins karibische Meer gehört er nicht, er hat hier kaum natürliche Feinde und frisst fast alles, was ihm vor das Maul schwimmt. Es heißt, an der Invasion sei ein Hurrikan schuld, der vor knapp 20 Jahren ein Aquarium in Florida zerstört hat. Einige Exemplare seien ins offene Meer geflüchtet und verbreiteten sich seitdem rasant. Die ersten, damals noch sehr kleinen Feuerfische haben die Taucher von Go West Diving im Spätsommer 2009 entdeckt. Alle Versuche, ihre Ausbreitung zu verhindern, scheitern – zu schnell vermehren sich die Raubfische. „Wir werden die Rotfeuerfische hier wohl nie wieder los, alles was wir tun können ist, den Schaden zu begrenzen“, sagt Bryan Horne resignierend. Zu diesem Zweck zieht die „Palavos“ an diesem Nachmittag, wie jeden Dienstag und Donnerstag, auf Beutezug gegen die Plagegeister. Einige Taucher haben sich als „Späher“ angemeldet. Aufgeregt verschränken sie unter Wasser ihre Hände und bewegen die Finger auf und ab. Sie formen das Unterwasserzeichen für den Feuerfisch, deuten auf die Tiere und werden Zeuge, wie diese mit der Harpune unschädlich gemacht und eingefangen werden. Etwas skurril ist es schon, wie in 51 Minuten 15 Tiere in eine enge Röhre aus Plastik verfrachtet werden. Wie gut, dass sich auch bei diesem außer26

Reise-Infos Curaçao Beste Reisezeit: Ganzjährig Lufttemperatur: 24 bis 32 Grad Wassertemperatur: 25 bis 28 Grad Sprache: Niederländisch und die kreolische Sprache Papiamentu, meist auch Englisch Währung: Niederländische Antillen-Gulden und US-Dollar Anreise: Direktflüge ab Düsseldorf mit Air Berlin immer dienstags ab etwa 400 Euro. KLM fliegt über Amsterdam nach Curaçao. Ein Visum ist für EU-Bürger nicht erforderlich. Unterkunft: Studio für zwei Personen ab 60 Euro pro Nacht im Rancho el Sobrino. Eine Woche Studio und Mietwagen etwa 580 Euro, inkl. Non-Limit-Tauchen (Flaschen und Blei) etwa 850 Euro. Abtauchen: Non-Limit-Tauchen (Flaschen und Blei) bei Go West Diving ab 24 Euro pro Tag. Verleih Tauchausrüstung komplett ab 30 Euro pro Tag. Bootstauchgang ab 44 Euro inkl. Flaschen, Blei und Guide. Paketpreise möglich.

Kaiserfische tummeln sich an den Riffen. gewöhnlichen Tauchgang ganz nebenbei die Schönheit des Korallenriffs und die Anwesenheit einer Schildkröte genießen lassen. Auch ein großer, gepunkteter Igelfisch lässt sich von der ungewöhnlichen Mission nicht irritieren, schaut den Tauchern mit großen Augen hinterher und zieht weiter seine Kreise durch das Riff. Und neben einer gesünderen Unterwasserwelt hat die Jagd noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Der

Rotfeuerfisch macht sich, natürlich ohne die giftigen Stacheln, sehr gut auf dem Grill. Viel zu schnell ist auch dieser Tauchgang vorbei. „Did you have a good dive?“, fragt Käpt’n Riles augenzwinkernd und hilft den zufriedenen Aushilfsjägern zurück aufs Boot – ob mit Mission oder ohne, die Antwort auf diese Frage ist sowieso immer dieselbe …

VK

Weitere Reiseinfos bietet die kostenlose „Curaçao App“ des Curaçao Tourist Board (www.curacao.com).

Die Tauchbasis Go West Diving liegt am gemütlichen Stand Playa Kalki in Westpunt.

Links: Käpt’n Riles auf der „Palavos“ vor der Tauchbasis Mitte: Die „Palavos“ kehrt zum Anlegesteg vor der Tauchbasis am Playa Kalki zurück. Großes Bild: Stan Bysshe, Go West Diving,

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Reise

Dreihundert Meter unter dem Meer

Abenteuer in der Tiefe

Viele von uns träumen davon, die Tiefen der Meere auf sichere und komfortable Art zu erforschen. In der Karibik ist das jetzt möglich: Jeder kann sich für einen Tag als Tiefseeforscher fühlen, in der „Curasub“, einem U-Boot, das bislang nur Wissenschaftlern vorbehalten war. Und das sogar zu einem vernünftigen Preis. Kai Garseg war auf Curaçao, um sich diesen Traum zu erfüllen.

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Bericht von Kai Garseg, Bilder: Stein Johnsen/Barry Brown

Reise Blick durch die Luke – dem Einstieg in das U-Boot.

Die „Curasub“ in ihrer Garage.

„Topside, Topside, hier Curasub. Erbitten Taucherlaubnis“, sagt Pilotin Barbara van Bebber.„Topside an Curasub. Erlaubnis erteilt – und einen schönen Tauchgang!“, kommt die prompte Antwort der Basisstation über die Bordlautsprecher des kleinen U-Bootes. Barbara lässt etwas Luft aus den BallastTanks, während sie das U-Boot aus dem Liegeplatz des privaten Hafens steuert. Nur ein paar Meter weiter stürzt das traumhaft schöne Riff in die Tiefe und das Summen der elektrobetriebenen Propeller gibt das Startsignal für unsere Reise. Vor lauter Aufregung und Erwartung sind wir richtig angespannt. Wir befinden uns auf der Karibikinsel Curaçao und machen uns in diesem Moment auf den Weg in die ewige Finsternis in rund 300 Metern Tiefe.

Tiefe Rundreise „Heute machen wir eine richtige kleine Rundreise“, verspricht Barbara, während sie das Gefährt mithilfe eines Joysticks auf den 29

Abhang zusteuert. Zu viert sitzen wir in dem U-Boot. Pilotin Barbara van Bebber sitzt in der Mitte, während Bruce Brandt, ebenfalls Curasub-Pilot, es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hat. Er nutzt die Gelegenheit, sich von seiner Kollegin in die Tiefe chauffieren zu lassen. Fotograf Stein Johnson und meine Wenigkeit sitzen ganz vorne an der großen Acrylglas-Kuppel, wo die Sicht am besten ist. Barbara hat zwischen uns hindurch freien Blick nach vorne, hat vor sich aber noch mehrere Video-Bildschirme und wird beim Manövrieren des U-Bootes zusätzlich von einem 360°-Sonar unterstützt. „Normalerweise sind neben dem Piloten

zwei Passagiere dabei“, hatte Barbara uns erklärt, bevor sie mit dem Briefing für die bevorstehende Tauchfahrt begann.„Manchmal sind wir aber auch zu viert, wie heute, oder zu fünft an Bord.“ Dann das Briefing: „Wir werden am Riff entlang Richtung Osten fahren und uns zwei Schiffswracks ansehen, die auf 45 Metern Tiefe liegen, dann geht es runter auf etwa 87 Meter, wo wir einen Blick auf eine riesenhafte Gorgonie werfen können. Danach stürzen wir uns an einer riesigen Steilwand hinab, die bei 170 Metern beginnt und deren Fuß bei 243 Metern liegt. Von dort navigieren wir in westlicher Richtung, bis wir bei 304 Metern bzw. 1.000 Fuß unseren

tiefsten Punkt erreichen. Das wird eine nette Zweieinhalb-Stunden-Tour“, sagt sie und schmunzelt. „ Ich hoffe, ihr habt daran gedacht, vorher noch mal auf die Toilette zu gehen.“

Den Lieben zu Hause zuwinken Unseren ersten Stopp machen wir schon bei der 14-Meter-Marke, gleich vor unserem Hafen. Dort wartet der Unterwasserfotograf Barry Brown auf uns – jeder, der mit der Curasub auf Tauchstation geht, wird fotografiert und tritt die Heimreise mit einem

Reise Memory-Stick voller ganz spezieller Bilder und einer wirklich coolen Urkunde an. Als Profi und alter Hase an der Kamera knipst Barry das U-Boot aus allen möglichen Perspektiven und winkt uns sogar noch näher an die große Glaskuppel heran. Das Foto-Shooting findet direkt vor einer fest installierten Unterwasser-Webcam statt, sodass die lieben Daheimgebliebenen zu Hause vor dem Bildschirm live dabei sein können. Mit höchster Präzision manövriert Barbara unser Hightech-Gefährt ganz nah an die Webcam heran und wir winken den „Zuschauern“ zu. Der Videoclip wird anschließend auf YouTube bereitgestellt, so können auch die Passagiere ihn sich später ansehen. Nach wenigen Minuten ist Barry zufrieden mit der Bilder-Ausbeute und winkt uns zum Abschied zu. Barbara steuert das U-Boot weg vom Riff und lässt weitere Luft aus den Ballast-Tanks – los geht’s! „Den Abstieg machen wir immer mit dem Gesicht zum Riff. So haben wir den Abstand stets im Blick und verhindern, dass wir versehentlich irgendwo anstoßen“, erklärt unsere Pilotin. Sie mag den Abstand kennen, wir dagegen, die wir zum ersten Mal hinter der verzerrenden Acryl-Kuppel sitzen, liegen mit unserer Schätzung gehörig daneben: Wir schätzen den Abstand zum Riff auf weniger als drei Meter, aber Barbara versichert uns, er betrage in diesem Moment rund 15 Meter!

Die Schlepper Die Curasub hat sich nun nach Osten gedreht und wir fliegen am Riff entlang, während wir langsam immer mehr Wasser zwischen uns und die Oberfläche bringen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, meinen Tiefenrekord beim Tauchen zu brechen und dabei ganz gemütlich auf einer Couch zu

Die Oberflächencrew während der Tauchfahrt. 30

Die „Curasub“ wird für einen Tauchgang vorbereitet. bald können wir ein Schiffswrack in einiger Entfernung ausmachen. Als wir näherkommen, bemerken wir, dass es nicht nur ein Wrack ist, sondern zwei! Sie liegen beinahe übereinander und Barbara steuert das U-Boot so heran, dass wir einen tollen Blick auf beide Schiffe haben. Sie bieten einen umwerfenden Anblick, wie sie da auf einem Felsvorsprung liegen! „Die Geschichte dieser Wracks ist wirklich einzigartig. Der erste Schlepper sank 1987 genau dort, wo er jetzt liegt. Der andere ging vier Jahre später unter und lag zunächst im Flachwasser. Als Hurricane „Brett“ 1993 die Insel traf, rutschte das Wrack vom Riff in die Tiefe, wobei es fast auf dem ersten Schiff landete. So haben wir hier zwei Wracks an derselben Stelle, freut sich Barbara. „Das ist wirklich etwas ganz Besonderes“.

liegen. Der Druck in der Kabine liegt stets bei einem bar, Oberflächendruck also, deshalb fühlt sich das Ganze irgendwie gar nicht „tief“ an – abgesehen natürlich von

dem, was wir durch die Scheibe sehen. Wir hören im Hintergrund das Summen der Propeller und genießen die Fahrt, während Barbara uns mit allerlei interessanten Informationen über das U-Boot und unsere Umgebung versorgt. In festgelegten Abständen und an bestimmten Orten erstattet sie Bericht an die Crew der Basisstation. Informationen über unsere Position, Tiefe und verschiedene Messwerte werden nach oben weitergegeben. Jede Aussage wird bestätigt und alle Details irgendwo da oben, wo die Sonne scheint, aufgezeichnet. Wir halten kurz, um uns einen großen Anker anzusehen, dann geht es weiter Richtung Osten. Unsere Tiefe beträgt 45 Meter und

Reise

Impressionen der Tauchfahrt. Im Bild unten sieht man ein Wrack eines Hafenschleppers in 45m Tiefe.

Der Hausfotograph Barry Brown fotografiert die Tauchgruppe bei der Ausfahrt. Bild Mitte: Ein Gorgonienwald auf ca. 90m Tiefe.

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Reise Das Hafenbecken der „Curasub“

In die Tiefe Nachdem wir das „Zwillingswrack“ ausgiebig fotografiert haben, machen wir uns auf in tiefere Gefilde, wo uns bei unglaublichen 90 Metern unter der Oberfläche eine riesige Fächerkoralle – Durchmesser: rund drei Meter – erwartet. Vorsichtig manövriert Barbara uns so nah wie möglich heran und schaltet die Außenscheinwerfer ein, um die wunderschöne Farbe der Koralle sichtbar zu machen. Als wir noch tiefer hinab gleiten, sehen wir keine Korallen mehr. Der Untergrund besteht hier aus Vulkangestein, auch die Fische werden weniger, ebenso wie die Sonnenstrahlen, die bis nach hier unten durchdringen. Bei 170 Metern gleiten wir langsam über eine scharfe Klippe – unterhalb davon ist nichts zu sehen außer tiefster Dunkelheit – und tauchen geradewegs weiter hinab. Die riesige Felswand, die jetzt vor uns auftaucht, erscheint wie aus einer anderen Welt. Wir sind längst in der „Twilight-Zone“. Hier, bei 180 Metern, nehmen wir nur noch ein schwaches blaues Schimmern weit über uns wahr. Immer noch genug, um die Ehrfurcht einflößende, 75 Meter hohe Steilwand zu sehen, die sich vor uns in Richtung Wasseroberfläche erstreckt. Voller Falten und Risse wie das Gesicht eines sehr, sehr alten Mannes. Kaum zu glauben, wie gut alles zu erkennen ist: Wir haben noch nicht einmal die großen Außenscheinwerfer eingeschaltet!

Touchdown bei 307 Meter „Topside, Topside, hier Curasub, wir sind auf dem Bergrücken, Tiefe 1.007 Fuß, 307 Meter“, spricht Barbara in ihr Mikrofon. Die Lautsprecher knacken leise, als die Crew des Begleitschiffes antwortet. Die Verbindung ist hier nicht mehr ganz so gut wie im fla32

cheren Wasser, aber immer noch so gut, dass Barbara ihren Statusbericht absetzen kann. Unser Sturzflug endete schließlich am Fuße einer riesigen Wand, dort, wo sie sich im sanft abfallenden Sediment des Meeresbodens verläuft. Auf den letzten 55 Metern des Abstieges hatten wir alle Scheinwerfer eingeschaltet, der Tiefenmesser zeigt nun atemberaubende 307 Meter! Die Außentemperatur liegt hier nur noch bei 12 °C, aber im U-Boot haben wir es auch nach einer Stunde und 40 Minuten noch recht warm und gemütlich. Der Gedanke daran, wie es sich wohl anfühlen würde, in einem riesigen „UnterwasserGehäuse“ eine solche Tiefe zu erreichen, hatte mich schon vor meiner Ankunft auf Curaçao beschäftigt. Würde ich mich wohlfühlen? Und noch wichtiger: Würde ich mich sicher fühlen? Ich hatte mir Sorgen gemacht,

Tauch-

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Reise Das Wrack der Stella Mares – die „Curasub“ ist nun in ca. 135m Wassertiefe angelangt. dass mich Platzangst beschleichen könnte, aber jetzt fühlt es sich erstaunlicherweise weder mulmig noch gefährlich an, hier auf dem Grund des Ozeans zu sitzen. Das U-Boot ist von den Experten des „Germanischen Lloyd“ für weitaus größere Tiefen zugelassen und die kompetenten Piloten kennen das Gebiet nach mehr als 500 Tauchgängen vor Ort wie ihre Westentasche. Ich genieße die Fahrt und mich beschäftigt unterwegs nur mein fester Wille, so viel wie nur möglich von dieser ungewöhnlichen Taucherfahrung mitzunehmen. In dieser Tiefe ist der Ozean öde und leblos, verglichen mit dem prallen Leben, das uns im Flachbereich begegnete, aber immer wieder tauchen Kreaturen, die wir noch nie zuvor gesehen haben, vor unserer Acrylglas-Kuppel auf. Barbara hält uns in der Nähe des Unterwasserberges, sodass wir Fische und Krustentiere zu Gesicht bekommen, die nur hier unten in der Tiefsee leben. Plötzlich taucht ein Fisch auf, der irgendwie vertraut aussieht – eine Muräne! Sie benimmt sich seltsam und macht einen verwirrten Eindruck, wie sie bei dem Versuch wegzuschwimmen ständig mit Hindernissen zusammenstößt. Vielleicht eine Stickstoffnarkose?

50/50 Wissenschaft und Tourismus Nach einer Weile unterhalb von 300 Metern ist es schließlich Zeit, die Rückreise an die Oberfläche anzutreten. Barbara lenkt uns Richtung Westen, und während wir langsam an Höhe gewinnen, erzählt sie uns von den vielen Einsatzmöglichkeiten unseres Gefährts und den aufregenden Zukunftsplänen der Betreiber. „Wir sind jetzt bald bei 500 Tauchfahrten, das ist recht viel in nur 18 Monaten, kein anderes Tiefsee-U-Boot ist so häufig im Ein33

fahrt mit einer Maximaltiefe von 135 Metern. Dort sind es dann rund 21 °C, was für uns im Innern der Curasub natürlich deutlich angenehmer ist.“ Richtig, die Kondensation hat die Innenwände der Kabine feucht werden lassen, aber abgesehen von ein paar kleinen Tröpfchen, die von der Kabinendecke auf meine Stirn fielen, war es eigentlich recht angenehm. Nach zwei Stunden und 22 Minuten sind wir zurück an der Oberfläche und sicher an unserem Liegeplatz. Es war ein toller Tag und die Erinnerungen werden garantiert ein Leben lang bleiben.

Das Wrack der „Stella Mares“ In einer Tiefe von 135 Metern direkt vor dem Hafen liegt das Wrack der „Stella Mares“. Sie ist das Hauptziel unseres zweiten Tauchgangs mit der Curasub. Heute ist Michiel van der Huls der Chef an Bord. Michiel ist nicht

satz. Ungefähr die Hälfte der Tauchgänge machen wir mit Touristen, bei den übrigen Fahrten bringen wir internationale Wissenschaftler in die Tiefe“, erklärt Barbara.„Zurzeit lassen wir ein 36 Meter langes Forschungsschiff, die ‚Chapman‘, als Mutterschiff ausbauen, mit dem wir dann sowohl Wissenschaftler als auch Touristen auf Expeditionen zu anderen Orten mitnehmen können. Es wird bald fertig sein, dann sind Tagestrips und auch längere Expeditionen möglich.“ Während Barbara uns dies erzählt, wird es draußen heller und sie schaltet die starken Außenscheinwerfer aus. Langsam kehren wir in flacheres Wasser zurück und die Temperatur steigt merklich an.„Manchmal, wenn wir länger im Sporttaucher-Tiefenbereich bleiben, wird es richtig heiß hier drinnen, denn die Wassertemperatur liegt hier oben bei rund 28 °C“, weiß Barbara. „Die meisten unserer Gäste buchen die Standard-Tauch-

nur ein U-Boot-Pilot, er ist auch noch Tauchmediziner, begeisterter Sporttaucher und außerdem ein ziemlich netter – und beeindruckender – Kerl. Ebenso wie alle anderen Curasub-Piloten verfügt er über ein breites Wissen über das marine Leben in der Region und nach einem langen Training durch den Hersteller kennt er jede Schraubenmutter und jeden Bolzen des U-Bootes „mit Vornamen“. Mit ruhiger, präziser Hand manövriert er uns am Riff entlang und erzählt uns ganz nebenbei viele Details zu dem, was wir dort sehen. Wir nähern uns dem Höhepunkt des Tauchgangs – der Stella Mares. Den Großteil unseres Eineinhalb-StundenTauchgangs werden wir direkt am Wrack der Stella Mares verbringen, das ist ein Tauchgang, den wir oft mit Gästen unternehmen“, erzählt Michiel und gibt uns mit einer Geste zu verstehen, wir sollten ganz geradeaus durch unsere Kuppel schauen. Wir gleiten in 125 Metern Tiefe über den

Egal wo Ihre Tauchgänge Sie hinführen, in geheimnisvolle Höhlen, in alte verfallene Schiffswracks oder in die tiefsten Tiefen der Ozeane, mit den X-TEK Produkten begleitet Sie eine zuverlässige und sichere Ausrüstung. Denn es war schon immer unser Motto: Deep down you want the best!

Reise

Die Piloten der „Curasub“: Barbara van Bebber und Bruce Brandt (im Hintergrund). sanft abfallenden Boden, als etwas Großes, Dunkles vor uns an Kontur gewinnt. Voilà, da ist sie, die Stella Mares. Ein ehemaliges Frachtschiff, das 1989 von den Zollbehörden beschlagnahmt wurde, nachdem man an Bord eine große Menge illegaler Drogen gefunden hatte. „Fünf Jahre später wurde sie gereinigt und vorbereitet, um als künstliches Riff versenkt zu werden. Unglücklicherweise lief da irgendetwas gehörig schief und sie wurde an einer Stelle versenkt, wo es für Taucher viel zu tief ist“, erzählt Michiel.

Er hat das U-Boot inzwischen nah an den Bug der Stella Mares manövriert, die mit 90 Grad Schlagseite auf der Steuerbordseite liegt. Das Wrack sieht recht klein aus, aber das liegt nur daran, dass uns die Optik der Acrylkuppel wieder einmal einen Streich spielt. „Kommt her, schaut mal durch das flache Fenster hier oben“, schlägt Michiel vor. Ich krabbele zum hinteren Ende unseres Gefährts und schaue durch das flache Beobachtungsfenster im Ein- und Ausstiegsturm der Curasub. Zu meiner Überraschung ist das Wrack in der Tat riesig! Durch ein flaches Fenster ohne den verzerrenden Effekt einer Kuppel betrachtet, bekommt man einen realistischeren Sinn für Größen und Entfernungen. Zwar

Tauchen auf Curaçao – die Fakten Die Karibikinsel Curaçao liegt nördlich von Venezuela und ist schon lange eines der besten Tauchziele in der Region. Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr über konstant bei 28 °C. KLM bietet täglich Flüge ab Amsterdam an, mit Air Berlin geht es von Düsseldorf aus nach Curaçao. Die besten Tauchplätze liegen vor „West Punt“, rund eine halbe Stunde Fahrzeit von der Inselhauptstadt Willemstadt. An anderen Stellen waren die Tauchplätze auf unserer Tour weniger beeindruckend, aber West Punt und vor allem der Tauchplatz Watamula haben uns wirklich beeindruckt. Go West Diving ist eine empfehlenswerte Tauchbasis vor Ort (www.gowestdiving.com). Es gibt auch eine Basis, nur rund 300 Meter entfernt vom Gelände der Substation Curaçao, wo man Equipment leihen und Bootstauchgänge in dem Gebiet buchen kann. Mehr Infos unter: www.oceanencounters.com. 34

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Reise Gruppenbild: das gesamte Substation Team.

wegen der Lichtbrechung im Glas nur annähernd – Taucher wissen, wovon ich rede –, aber nach dem vorherigen Blick durch die Kuppel wird jetzt mit Wucht klar: Die Stella Mares ist kein kleines Boot, sondern ein richtig großes Schiff! Wir folgen dem Schiff seitlich in Richtung Heck. Ich bin zurück an der Aussichtskuppel, als Michiel das U-Boot am Heck des Wracks zum Halten bringt und es wendet, damit wir uns das gute Stück ansehen können. Die Scheinwerfer sind aus, dennoch können wir das Schiff in seiner vollen Länge sehen – und dieser Kahn ist 72 Meter lang! Die Sichtweite liegt sicher bei 90 Metern. Was für ein fantastischer Anblick.

Unschlagbare Kombination Für jeden, der fasziniert ist vom tiefen Ozean und den beeindruckenden Geschöpfen und Wracks, die sich darin verstecken, bietet eine 35

Tauchfahrt mit Substation Curaçao eine einmalige Gelegenheit, etwas ganz und gar Einmaliges und Außergewöhnliches zu entdecken und zu erleben. V iele Leute, Taucher natürlich ganz besonders, träumen davon. Jetzt ist es endlich möglich, den Traum wahr werden zu lassen. „Pilot der Curasub zu sein, ist wirklich ein toller und erfüllender Job“, erzählt uns Michiel. „Die meisten Gäste sind durch die Erfahrung regelrecht euphorisiert, egal ob sie Taucher sind oder nicht. Viele Taucher kombinieren auf ihrer Reise natürlich die U-Boot-Fahrt mit dem Gerätetauchen an den tollen Riffen hier um die Insel.“ Genau das tun wir selbstverständlich auch. Nach dem Ende unseres zweiten und letzten Tauchgangs mit dem Curasub packen wir die Tauchausrüstung in den Mietwagen. Auf uns warten ein paar wundervolle Tage mit Tauchgängen im Riff. Und auch wenn die Tiefe uns dabei sicher reizen wird, werden wir wohl eher ein paar ausgedehnte, flache Tauchgänge unternehmen. Diese Kombination ist praktisch unschlagbar! KG

Mehr Informationen: www.substation-curacao.com

Curasub – Die Fakten Die Substation Curaçao ist seit knapp zwei Jahren in Betrieb und hat ihre Tauchfahrt Nummer 500 am 22. Dezember 2011 gefeiert. Es handelt sich sozusagen um eine Filiale des Curaçao Sea Aquarium, auf dessen Gelände sie auch liegt. Neben Tauchfahrten mit Touristen und Wissenschaftlern wird das U-Boot Curasub auch eingesetzt, um Tiefseefische für das Aquarium zu suchen und einzusammeln. Die Fische werden hierfür betäubt und vorsichtig in einen Transportbehälter gesogen, in dem sie an die Oberfläche gebracht werden. Das geschieht schrittweise und sehr langsam, um den Tieren nicht zu schaden. Das U-Boot Curasub wurde von den renommierten kanadischen U-Boot-Konstrukteuren von Nuytco Research Ltd. gebaut, die für ihre hochmodernen Mini-U-Boote und die Ein-bar-Tauchanzüge, „NewtSuit“ und „OxySuit“ bekannt sind. Das Gefährt, das genau nach den Vorstellungen von Substation Curaçao maßgeschneidert wurde, ist von der Schiffsklassifikations- und -prüfgesellschaft Germanischer Loyd zertifiziert, die für höchste Sicherheitsstandards bekannt ist. Curasub ist zugelassen für eine Tiefe bis zu 450 Metern, hält aber, bedingt durch die robuste Konstruktion, auch einem Vielfachen des Druckes auf dieser Tiefe stand. Die Innenmaße der U-Boot-Hülle liegen bei 1,2 Metern Breite und 2,7 Metern Länge. Die Große Acryl-Kuppel auf der Vorderseite misst einen Meter im Durchmesser. Zusätzlich verfügt Curasub noch über weitere Sichtfenster – zwei an jeder Seite und vier im Ein- und Ausstiegsturm. Der Druck im Kabineninnern entspricht stets dem Oberflächendruck von einem bar. Das CO2 in der Ausatemluft wird mittels eines Filtersystems, ähnlich denen in Kreislauf-Tauchgeräten, herausgefiltert. Die Atemgasversorgung ist auf bis zu 480 „Mann-Stunden“ ausgelegt, bei zwei Insassen reicht das Atemgas also für 240 Stunden, bei vieren für 120 Stunden. Die Elektrizität bezieht das U-Boot aus insgesamt 20 Batterien, die sich in zwei Zylindern auf der Außenseite befinden. Mit einer Spannung von 240 Volt treiben sie sechs Propeller an. Die Ballast-Tanks erzeugen 660 Kilo Auftrieb, das Abwerfen der zusätzlichen Bleigewichte bringt in einem Notfall zusätzliche 900 Kilo Auftrieb. Der Pilot bleibt ständig mit der „Topside“-Crew in der Basisstation über Funk verbunden. Zudem verfügt Curasub über mehrere Außenkameras, die Live-Videos auf die Bildschirme vor dem Piloten übertragen. Es ist außerdem mit starken Außenscheinwerfern und einem 360°-Sonar ausgestattet sowie mit Greifarmen und Ansaugschläuchen, die von Wissenschaftlern und den Mitarbeitern des Aquariums für das Einfangen von Fischen genutzt werden. Ein Standard-Trip mit Touristen dauert etwa eineinhalb Stunden und kostet 650 US-Dollar. Im Preis inbegriffen sind ein Zertifikat, ein T-Shirt und ein Memory-Stick mit Fotos aus der Kabine und von der Unterwasserwelt. Ein 300-Meter/1.000-Fuß-Tauchgang wird optional angeboten. Jeder gesunde Mensch kann mit der Curasub abtauchen. Ein medizinisches Formular ist auf der Homepage des Betreibers verfügbar, dort finden sich auch Antworten zu einer Vielzahl von Fragen („FAQs“) und zahlreiche Informationen über das U-Boot. www.substation-curacao.com www.seesubmarine.com Substation Curaçao ist auch bei Facebook, Twitter und YouTube zu finden.

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Biologie

Napoleon

Kaiser aller Lippfische

Der „Napoleon“ ist einer der besonders markanten und beliebten Riffbewohner. Tauchern gegenüber ist der größte aller Lippfische oftmals recht zutraulich – weil er angefüttert wurde und auch leider immer noch wird. Auch ist er ein großer, begehrter Speisefisch, der in asiatischen Restaurants immer höhere Preise erzielt. Seine Bestände sinken daher überall drastisch. Erstaunlich aber, dass über seine Fortpflanzung bis vor kurzem kaum etwas bekannt war. 37

Auf biologischer Exkursion mit Harald Mathä

Biologie Die Sache mit den Eiern Wer auf die Idee kam, ist nicht bekannt, aber Napoleonfische scheinen eine Vorliebe für hart gekochte Eier zu haben. Werden sie regelmäßig gefüttert, so verlieren die Fische jegliche Furcht – und jeglichen Respekt – vor Tauchern. Vor 20 Jahren lebte „Gertrud“ (sic!), ein riesiger Napoleon, am Sha´ab Rur vor Hurghada. Der angefütterte Riese wartete jeden Morgen auf die von den Tauchgästen mitgebrachten Eier. Der Fisch begleitete Taucher bis zurück zum Boot – in der Hoffnung, vielleicht noch ein leckeres Ei zu bekommen. Er wurde immer frecher. Bis er in seiner Gier einer Taucherin in die Hand biss. Der riesige Napoleon, der mit seinen Zahnplatten sonst Muscheln und Krebse mühelos knackt, schnappt einen Menschen in die Hand – es blieb nur eine zerquetschte Masse aus Knochen, Fleisch und Sehnen übrig. Der Fisch wurde kurz darauf harpuniert … Inzwischen sollten die Taucher klüger geworden sein, sollte man denken. Sind sie aber nicht. Dass Anfüttern fast überall verpönt oder verboten ist, scheint Einzelne immer noch nicht zu kümmern. An den Pranger mit diesen Deppen!

Napoleon Lat.: Cheilinus undulatus Familie: Lippfische mit ca. 460 Arten Englisch: Maori Wrasse, Napoleon Fish, Humphead Wrasse Größe: Bis 230 cm und 200 kg. Männchen deutlich größer als Weibchen Alter: Bis 30 Jahre Aussehen: Markanter, blau-grüner Fisch. Adulte Tiere mit Höcker auf der Stirn Nahrung: Krebse, Muscheln, Seeigel Lebensraum: Riffbewohner Verbreitung: Im Indopazifik und Westpazifik Verwechslungsmöglichkeit: Keine IUCN-Status: „Gefährdet“ Napoleonfisch angeln, doch das ist wenig effizient. Einfacher ist es, die chemische Keule zu packen und sie dem Fisch „über den Schädel zu ziehen“. Das geschieht durch Schnorchler oder Taucher, die dem Napoleon

Giftfischerei Der Napoleon ist ein beliebter Speisefisch mit schmackhaftem Fleisch. Etwa 400 Tonnen werden pro Jahr gefangen. Wirklich große Fische sind auf den Speisetafeln reicher Asiaten eine begehrte Delikatesse. Man kann zeigen, dass man reich und großzügig ist. So steht auch der Napoleon in China oder Singapur ganz oben in der Gunst finanzkräftiger Gourmets. Mehrere tausend Dollar für so ein Spitzenmahl zu bezahlen, ist in Hongkong keine Seltenheit! Um beste Qualität und Frische garantieren zu können, soll der Fisch noch lebend ins Aquarium des Restaurants kommen. Daran ist noch nichts wirklich Verwerfliches. Aber an der Art, wie die Fische gefangen werden! Man kann nach dem Die markante Beule auf der Stirn ist typisch für adulte Exemplare. 38

Titelbild von Heiko Pfaff, Bild: Michelle Raess

Biologie

Die Brother Islands im Roten Meer sind ein Nationalpark, in dem nicht gefischt werden darf. Wie kommen da der Angelhaken und die Schnur ins Maul dieses Napoleons?!

Der mit dem Napoleon tanzt

Küsschen gefällig? Im Ernst: Der Fisch kann sein Maul weit aufreißen, und das kräftige Gebiss zermalmt Muscheln mühelos! 39

Er scheint auf die Taucher zu warten...

Fotos von links oben im Uhrzeigersinn: Harald Mathä (2), Anty Kutsch, Heiko Pfaff

Biologie Manche sind schon fast penetrant anhänglich ...

Natriumcyanid oder ein Extrakt aus Derris trifioliata (eine giftige, tropische Kletterpflanze) in die Kiemen spritzen. Das Gift blockiert den Sauerstofftransport im Blut. Der Fisch wird ohnmächtig und kann ins Fischerboot gehievt werden. Um dann vielleicht in einem kleinen Transportaquarium wieder aufzuwachen. Oder auch nicht, denn war die Dosis zu hoch, stirbt das Tier an innerer Erstickung und ist nur noch „Müll“. Diese Art der Cyanidfischerei ist auch sehr beliebt, um mit bunten Fischen fürs heimische Aquarium Geld zu machen. Die verwerfliche Giftspritzerei tötet auch ziemlich alle Lebewesen in der Umgebung. Auch die Korallenpolypen. Nicht jedes tote Riff hat also mit globaler Erwärmung und Korallenbleiche zu tun! Die Chinesen essen viele Dinge, die auf uns sehr befremdlich wirken. Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen. Doch sind die Ostasiaten auch Weltmeister darin, um ihre Potenz zu fürchten. Steht der kleine Chinese nicht mehr, dann wird der Geldbeutel gezückt und tief hineingelangt. Die Auswahl an Aphrodisiaka in chinesischen Apotheken ist riesig. Alles, was auch nur annähernde Ähnlichkeit mit einem Geschlechtsteil hat, wird gesammelt, getrocknet, vermischt und an den Mann gebracht: Alraunen, Seegurken, Haiflossen, Süsswasserschwämme, Stoßzähne von Elefanten und Hörner von Nashörnern ... all das und noch viel mehr gehört zu den

traditionellen chinesischen „Viagras“. Überraschend ist aber, dass auch der Napoleonfisch seinen Weg auf die Liste der potenzfördernden Mittelchen gefunden hat: Ausgerechnet seine Lippen werden für über 300 Dollar pro Portion verkauft. Mit heißen Küssen hat das Mittelchen wenig zu tun. Mehr wollte der Informant aus Macao nicht verraten... So bleibt es der persönlichen Fantasie jedes Leser überlassen, die gewünschte Wirkung der Napoleonlippen in seinem Kopfkino ablaufen zu lassen.

Fortpflanzung – und: Was hat das mit dem Franzosen zu tun? Das Aufreißen des Mauls ist keine Drohung, sondern eine Art Gähnen. 40

Napoleone Bonaparte (1769-1821), französischer General, Staatsmann und Kaiser hatte zwei Ehefrauen und mindestens zwei Geliebte, mit denen er Nachkommen zeugte. Was der Franzose mit Joséphine, MarieLouise, Eleonore und Maria machte, dass schafft der gleichnamige Fisch locker … Über die Fortpflanzung der Napoleonfische war lange kaum etwas bekannt. Auch einheimische Fischer wussten ausnahmsweise nichts, oder erzählten einfach irgendetwas, um Trinkgeld zu bekommen. Erst die Forschungen der Coral Reef Research Foundation auf Palau brachten vor kurzem Licht ins Dunkel des Sexlebens des Fisches mit den sinnlichen Lippen*.

sie zwischen 35 und 50 cm lang. Drei Jahre später entscheiden sich einige Weiber, die offenbar keine Fre u d e a n i h re r Rolle beim Sex haben, zur Geschlechtsumwandlung. Sie werden zu Männchen, um noch weiter zu wachsen. Mit bis zu zwei Metern werden sie bedeutend größer als die Weibchen. Zum richtigen Zeitpunkt, den der Mond sowie ablaufende Flut bestimmen, spielen sich an den immer gleichen Stellen am Riff

Am Anfang sind alle Napoleonfische gleich: nämlich Weibchen! Geschlechtsreif werden sie kollektiv mit etwa sechs Jahren. Da sind

*Aggregation and spawning of the humphead wrasse Cheilinus undulatus (Pisces: Labridae): general aspects of spawning behaviour. Journal of Fish Biology (2010) 76, 987-1007

Bilder: Jürgen Fuka, Torsten

Biologie powered by

Nachts suchen sich die Fische ein sicheres und kuscheliges Plätzchen zum Schlafen. ungewöhnliche Szenen ab. Aus allen Himmelsrichtungen strömen hunderte Napoleonfische an diesen ganz besonderen Platz. Es geht dann am Riff zu wie bei einer Massenhochzeit in Korea. Um jedes Männchen scharrt sich ein Harem von sechs bis zehn paarungswilligen Weibchen. Männliche Konkurrenten werden verscheucht, zu Kämpfen kommt es aber kaum. Das Männchen schwimmt dann in das warme Oberflächenwasser und nimmt dabei eine ganz charakteristische Flossenstellung ein. Für die am Riff wartenden Damen bedeutet das den Startschuss zur Paarung. Die Mutigste nähert sich dem wartenden Liebhaber und schmiegt ihre Wange zärtlich an die seine. Ihre Kiefer öffnen sich rhythmisch wie im Takt von „Je t‘aime“. Nach diesem „dirty dancing“ schiebt sich das Weibchen über Brust und Bauch des Männchens nach unten, um dort ... ähem … worauf das Männchen ejakuliert. Fast gleich41

Bilder: Cornelia Thime, Heiko Pfaff

zeitig stößt das Weichen seine Eier in die Spermienwolke ab und reißt dabei das Maul weit auf. Danach schwimmt das Weibchen zufrieden zurück zum Riff. Gedauert hat der ganze Akt drei bis fünf Sekunden, also nur unwesentlich kürzer als bei uns Menschen. Länger darf es auch nicht dauern, weil ja noch weitere Weibchen warten und die Napoleonfische danach noch zu ihren Schlafstellen im Riff zurückschwimmen müssen.

HM

Markantes Profil mit Lidschatten

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Medizin

Brille oder Augen-OP?

Immer den Durchblick behalten ...

... ist oft leichter gesagt als getan, denn nicht jeder ist mit Adleraugen gesegnet. Oft schon in jungen Jahren muss in die Ferne an die Schultafel geblinzelt werden, um scharf zu sehen – und später, wenn die Weitsichtigkeit zugelangt hat, werden ab einem bestimmten Zeitpunkt die Arme einfach zu kurz um die Zeitung weit genug von sich weg zu halten. Neben der normalerweise „nicht krankhaften“ Fehlsichtigkeit gibt es jedoch auch medizinisch gesehen ernstere Augenleiden, die nicht nur den nötigen „Klarblick“ unter Wasser beeinträchtigen, sondern die sich durch die physiologischen und physikalischen Gegebenheiten beim Tauchen sogar verschlechtern könnten. Das Sehen stellt beim Tauchen eine der wichtigsten Sinneswahrnehmungen dar. Sehen und Erkennen schützt nicht nur vor Gefahr, schließlich möchte man den Tauchgang mit all dem farbenfrohen Fischreichtum ja auch genießen können und die winzig kleine Nacktschnecke nicht nur als verschwommenen Punkt wahrnehmen müssen. Zudem ist die optische Kontrolle ein wesentlicher Faktor für unser Gleichgewichtsorgan. Die häufigsten Fehlsichtigkeiten: Kurzsichtigkeit (Myopie): Kurzsichtige sehen weiter entfernte Gegenstände undeutlich und verschwommen, während sie nahe Objekte problemlos erkennen können. Je nachdem, wie ausgeprägt die Fehlsichtigkeit ist, kann Kurzsichtig: Die scharfe Abbildung weit entfernter Gegenstände geschieht vor der Netzhaut des Auges.

Korrektur beim Tauchen Spätestens wenn der Hai zum Barrakuda oder der Arm zu kurz geworden ist, sollte dies beim Tauchen korrigiert werden. Dabei gibt es die Möglichkeit einer Tauchermaskenkorrektur oder des Tragens von Kontaktlinsen.

man irgendwann auf die Ferne einen Barrakuda nicht mehr von einem Hai unterscheiden. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Meistens ist der Augapfel zu lang, manchmal ist aber auch die Brechkraft des Systems HornhautGlaskörper-Linse zu hoch. In jedem Fall erfolgt die scharfe Abbildung weit entfernter Gegenstände vor der Netzhaut des Auges. Weitsichtigkeit (Hyperopie): Weitsichtige Menschen halten die Zeitung – oder Unterwasser den Tauchcomputer – am ausgestreckten Arm möglichst von sich weg und bedauern, dass sie diesen nicht teleskopartig weiter ausfahren können, um die Zahlen gestochen scharf ablesen zu können. Denn während sie weit entfernte Gegenstände besser erkennen können, erscheint alles Nahe verschwommen. Klassischer Fall von:„Arm zu kurz“. Die Ursache dafür liegt in einer zu geringen Brechkraft des Systems Hornhaut-Glaskörper-Augenlinse oder einem zu kurzen Augapfel.

Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung, Astigmatismus): Die Hornhautverkrümmung ist meist angeboren und fällt bereits im Grundschulalter auf. Manchmal kommen jedoch auch erworbene Ursachen in Betracht – zum Beispiel, wenn sich die Hornhaut durch eine Krankheit oder durch Narben verformt hat. Die Stabsichtigkeit geht häufig mit einer Weit- oder Kurzsichtigkeit einher.

Weitsichtig: Die geringe Brechkraft des Systems Hornhaut-Glaskörper-Augenlinse führt zur Scharfstellung hinter der Netzhaut. 42

Korrekturen der Tauchermaske können entweder durch auf der Rückseite der Maskengläser aufgeklebte Korrekturgläser oder durch Schliff der Frontscheiben erfolgen. Damit kann eine Weitsichtigkeit bis –22 dpt und eine Kurzsichtigkeit bis +10 dpt ausgeglichen werden. Das Einkleben sollte von einem damit erfahrenen Optiker erfolgen, denn dabei kann eine Menge schiefgehen. Es kommt einerseits auf ein absolut blasenfreies Einkleben an, andererseits müssen die Korrekturgläser weit genug vom Auge entfernt sein. Ein versierter Optiker berücksichtigt zudem den Hornhautscheitelabstand. Wenn euer lokaler Optiker damit keine Erfahrung hat, kennt er vielleicht einen Kollegen, der sich damit auskennt. Geschliffene Korrekturgläser sind unkomplizierter und heutzutage Bericht von Anke Fabian

Medizin Gasblasen unter der Hartlinse (Quelle Universitätt Luzern)

„von der Stange“ zu kaufen, wenn man keinen komplizierteren Sehfehler hat. Es empfiehlt sich, zwei optische Masken zu besitzen und auch auf Reisen mitzunehmen, für den Fall, dass eine im Tauchurlaub verloren geht. Kontaktlinsen eignen sich dann, wenn ein Taucher bereits an das Tragen und den Umgang mit Linsen gewöhnt ist. Üblicherweise sind weiche Linsen – vor allem gasdurchlässige Hydrogellinsen – die erste Wahl unter Wasser. Tageslinsen sind zwar weniger gasdurchlässig, strapazieren jedoch im Falle eines Verlustes beim Tauchen (z.B. beim Ausblasen der Maske) deutlich weniger den Geldbeutel. Harte Linsen haben zweierlei Nachteile: Durch die geringere Haftfläche gehen sie eher einmal verloren und es treten – auch schon in geringen Tiefen – Gasbläschen auf. Diese Gasbläschen können zwar allgemein durch häufiges Blinzeln beseitigt und ausgeschwemmt werden, dies gelingt jedoch während der Auftauchphase nicht immer. Schließlich möchte man seine Umwelt betrachten und sich nicht auf einen häufigen Lidschlag konzentrieren müssen. Aber bei sehr langen Tauchgängen oder gar Fehlern im Tauchprofil (zu schneller Aufstieg, Dekompressionsfehler) gelingt dies nur noch selten, da die anfallende Menge an Gasblasen zu hoch ist. Die nachfolgende Sehminderung wird durch die Gasblasen und dadurch entstehende „Dellen“ auf der Hornhaut verursacht (Nebelsehen) und verschwindet nach 43

einiger Zeit (bis zu einer Stunde) wieder. Also aufgepasst: Sehstörungen bei Hartlinsentauchern können ein Zeichen einer Dekompressionserkrankung sein – oder zumindest der erhobene Zeigefinger, dass da etwas nicht richtig gemacht wurde. Also bitte immer ernst nehmen! Empfehlenswert ist das Mitführen einer optischen Maske für den Fall, dass es während des Tauchurlaubes zu einer Augenreizung oder Entzündung kommt und die Kontaktlinsen nicht eingesetzt werden können.

Refraktive Eingriffe Es erscheint schon sehr verführerisch, morgens nicht halb blind nach der Brille angeln zu müssen, auf eine optische Tauchermaske angewiesen zu sein oder darauf zu achten, die gesamten Pflegeutensilien für Kontaktlinsen auch in ausreichender Menge dabei zu haben. Immer mehr Menschen entscheiden sich deshalb für die operativen refraktiven Eingriffe, mit denen gewisse Fehlsichtigkeiten korrigiert werden können. Das gelingt nicht immer hundertprozentig, trotzdem lässt die Hoffnung auf Adleraugen und „optische Unabhängigkeit“ so manchen Taucher selbst die

Wie durch Milchglas ... Verschwommenes Sehen oder Nebelsehen. Mir selbst ist dies – trotz hoch-sauerstoffdurchlässiger weicher Linsen – auch schon einmal passiert und zwar bereits unter Wasser und nur auf dem rechten Auge. Zunächst dachte ich, die Maske wäre einseitig beschlagen. Aber auch durch Abnehmen, Ausspülen und wieder Aufsetzen änderte sich daran nichts. Ich sah wie durch Milchglas. Dieses Phänomen lässt sich so erklären: Während der Dekompression können sich in der Tränenflüssigkeit zwischen Hornhaut und Linse Stickstoffbläschen bilden und sich hier vorübergehend festsetzen. Durch Druckeinwirkung führen sie zu einem leichten Aufquellen und zu (ebenfalls vorübergehenden) „Dellen“ in der Hornhaut. Dadurch ändern sich die lichtbrechenden Eigenschaften und es resultiert „Nebel-Milchglas-Verschwommen-Sehen“. Das kann wie beschrieben schon während des Auftauchens oder aber erst eine gewisse Zeit nach dem Auftauchen auftreten und sich dann noch verstärken. Dieses Phänomen kann bei weichen und bei harten Kontaktlinsen auftreten, unabhängig davon, ob die Linsen als „hoch sauerstoffdurchlässig“ bezeichnet sind. Der Effekt ist bei harten Linsen allerdings stärker ausgeprägt als bei weichen. Zu dauerhaften Schäden kommt es in der Regel nicht. dreimonatige Tauch-Zwangspause in Kauf nehmen. Die Komplikationsrate ist relativ gering. Deshalb erfreuen sich diese Methoden zunehmend größerer Beliebtheit. Voraussetzungen für solche Eingriffe sind: stabiler Brillenwert, Alter über 20 Jahre, keine Augenerkrankungen.

Bei der LASIK-OP wird zunächst ein 120 bis 140µm dicker Hornhautdeckel mittels einer oszillierenden Stahlklinge eines Mikrokeratoms (Hobel) präpariert. Dann wird der Deckel zur Seite hin aufgeklappt und der eigentliche Hornhautdickenabtrag durchgeführt. Im Anschluss daran wird der Hornhautdeckel wieder zurückgeklappt. Dieser wirkt dann wie eine Kontaktlinse und verhindert damit eine Reizung der behandelten Hornhautfläche Dadurch treten postoperativ kaum Schmerzen auf und auch die postoperative visuelle Rekonvaleszenzzeit ist relativ kurz (4-5 Tage) – das heißt, die Sehkraft erholt sich im besten Falle sehr schnell.

Es gibt verschiedene Techniken: Die Lasek/PRK (PhotoRefraktive Keratektomie) funktioniert bei Kurzsichtigkeit bis –6 dpt oder Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) bis –5 dpt. Sie eignet sich nicht zur Behandlung einer Weitsichtigkeit. Bei dieser Methode wird die oberflächlichste Schicht der Hornhaut (Epithel) und das tiefere Gewebe (Stroma) mit dem Laser abgetragen. Das Epithel wächst wieder selber zu, was jedoch erst einmal richtig weh tun kann. Deshalb muss eine therapeutische Kontaktlinse

Medizin Epilasik: Das Epithel wird mit einem mechanischen Instrument gelöst. Lasik: Eine Hornhautlamelle wird mit einem Hobel präpariert und zurückgeklappt (Flap). Die Laserbehandlung erfolgt dann in den tieferen Hornhautschichten (Stroma).

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lamelle (Dicke 0,12mm bis 0,14 mm) mit einem Hobel präpariert und zurückgeklappt (Flap). Die Laserbehandlung erfolgt dann in den tieferen Hornhautschichten (Stroma). Nach Lasik erholt sich die Sehschärfe am schnellsten, Schmerzen treten praktisch keine auf. Allerdings ist diese Methode aufwendiger. Vorübergehend trockene Augen sind hier – aufgrund des Flaps – die Regel. Behandelt werden können: Kurzsichtigkeit bis –8 dpt, Weitsichtigkeit bis +3 (4) dpt und Hornhautverkrümmung bis 4 dpt.

Nach PRK, Lasek und Epilasik ist Tauchen und Schwimmen theoretisch erlaubt, sobald sich die Sehschärfe erholt hat – dann ist die Oberflächenwunde verheilt. Empfohlen wird jedoch eine Tauchkarenz von drei Monaten. Zudem sollten die Augen nach diesen Behandlungen während mindestens dreier Monate keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden (sehr gute Sonnenbrille, Mütze). Unmittelbar nach Lasik besteht die Gefahr, dass sich der Hornhautlappen (Flap) verschiebt. Denn dieser klebt anfänglich nur locker auf der Unterlage. Hier gilt das gleiche: drei Monate trocken bleiben. In allen Fällen kann es jedoch zu einer verzögerten Wundheilung kommen, mit deutlichen längeren Karenzzeiten – in Einzelfällen bis zu 6 bis 12 Monaten! Die Freigabe zum Tauchsport erfolgt vom behandelnden Augenarzt.

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(Verbandlinse) getragen werden. Die Rekonvaleszenzzeit beträgt hier ca. drei Wochen – ist also deutlich länger im Vergleich zur LasikMethode. Der Lasek ist eine Weiterentwicklung der PRK. Das Epithel wird vor dem Laser mittels einer verdünnten Alkohollösung aufgeweicht, zur Seite geschoben und nach der Behandlung wieder zurück platziert oder verworfen. Die Wunde heilt schneller und ist weniger schmerzhaft. Bedingt durch den oberflächig entstandenen Hornhautdefekt ist es zwingend notwendig, eine Schutzverbandskontaktlinse auf der behandelten Oberfläche zu platzieren, um entstehende Schmerzen auf ein Minimum begrenzen zu können. Die Kontaktlinse wird ca. vier bis fünf Tage im Auge belassen, bis die Schutzschicht der Hornhaut unter der Verbandslinse wieder verheilt ist. Anstatt mit Alkohol wird beim Epilasik das Epithel mit einem mechanischen Instrument gelöst. Da die Epithelzellen nicht absterben, ist die Heilung noch besser. Bei der Lasik-Methode wird eine Hornhaut-

- photo : Christian Chaize

Tauchtauglichkeit

05.12.11 15:18

Augenblicke

Tipps für den Flieger Problem Nummer

1

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Das Essen Früher war das eine der Fragen, die Vielflieger am häufigsten hörten: „Do you want chicken or pasta?“ Und eine, über die am meisten gelacht wurde: Jeder Flug dieselbe Frage. Früher wussten wir aber auch noch nicht, dass wir heute selbst diese bescheidene Auswahl oft schon nicht mehr haben: Einheitsessen, mal in warmer Form, mal als labberig-kaltes Sandwich – Alltag in deutschen Charterfliegern. Was tun? Lösung: Für einen Flug lang zum Vegetarier werden oder alternativ zum jüdischen Glauben übertreten und ein dementsprechendes Essen vor dem Abflug bei der Airline bestellen. Denn egal, was man dann bekommt: Es ist um Welten besser als die Standardmahlzeiten. Denn die „Sondermahlzeiten“ dürfen im Einkauf fast das Doppelte kosten wie das „Normalgericht“. Und das schmeckt man auch! Problem Nummer

2

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Übergepäck Hier wird´s schon schwieriger. Manchmal drücken die Angestellten bei der Gepäckaufgabe ein Auge zu, manchmal aber auch nicht – und dann kann es teuer werden. Was tun? Lösung: Ein probates Mittel dagegen ist das Reisen in einer größeren Gruppe, sofern da nicht alle überzählige Kilos aufgeben wollen. Das Gepäck wird Stück für Stück gewogen und das Gesamtgewicht durch die Anzahl 45

Wir Taucher haben es nicht einfach: Steigende Steuern und Gebühren bei den Flugpreisen, das Tauchequipment kostet selbst bei Kurz- und Mittelstrecke schon hundert Euro, und anschließend sitzt man auch noch zusammengequetscht in viel zu engen Fliegern, wo man mit pappigen Sandwiches vier Stunden lang bei Laune gehalten werden soll. Was tun gegen die fünf Hauptprobleme? der Reisenden geteilt. Sollten alle sich an die beispielsweise 20 Kilogramm gehalten haben und man selbst hat 25 Kilo mit, ist man gut raus – sofern man sein Gepäck am Anfang abgegeben hat. Denn dann ist es schon längst im Inneren des Flughafens verschwunden (meist passen nur zwei Stücke auf das kurze Band hinter der Waage) und wenn die Angestellte am Ende feststellt, dass es fünf Kilo zuviel waren, kann sie es keiner Person mehr genau zuordnen. Das muss sie aber, wenn sie kassieren will!

„lebenslanges Flugverbot“ einfach nur das sind: Geschichten. In der Realität ist die Strafe Ländersache: Wer in einem deutschen Flieger raucht, begeht nur eine Ordnungsstrafe, für die ein eher geringes Bußgeld verhängt wird. In amerikanischen Fliegern ist Rauchen ein „gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr“, der drakonische Strafen (auch Haft) nach sich ziehen kann und immer teuer wird.

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Enge Sitzabstände

Problem Nummer

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Raucher Machen wir uns nichts vor: Elf Stunden ohne Kippe sind für viele Raucher die Hölle! Was wurde nicht schon alles probiert: Der Rauchmelder auf der Toilette mit den Plastikbechern abgedeckt, in denen Getränke serviert werden. Oder man raucht und drückt dabei auf den kleinen Hebel, der den Stöpsel am Handwaschbecken öffnet: Denn dort herrscht Unterdruck und jeder Qualm wird – sofern dort hineingepustet – direkt weggesogen, ohne den Rauchmelder zu erreichen. Aber ist das bequem? Was also tun? Lösung: Gibt es nicht. Rauchen an Bord ist verboten und sollte unterlassen werden – auch wenn die Geschichten von wegen

Problem Nummer

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Sie sind für große Menschen fast an der Grenze des Erträglichen: Die Sitzabstände in Charterfliegern wie Air Berlin oder Condor, wobei die Condor (Sitzabstand 78,5 Zentimeter, Sitzbreite 44,5 Zentimeter) da noch ein wenig besser abschneidet als Air Berlin (Sitzabstand zwischen 76 und 79 Zentimeter, Breite 42 Zentimeter). Abhilfe schaffen da die „XL-Sitze“, die für Kurz- und Mittelstrecken meist zu Preisen von 20 Euro pro Strecke vorab zu buchen sind. Auf der Langstrecke hilft da ganz kostenlos (zumindest bei Condor und anderen) das frühe Einchecken: Auf Langstrecken lassen sich die Plätze am Notausgang bei vielen Airlines nicht vorab reservieren – wer zuerst kommt und dazu noch relativ groß ist, bekommt den Zuschlag. Uneinheitlicher dagegen ist das Bild bei Linienfluggesellschaften: Die schlechtesten (beispielsweise British Airways oder KLM) bie-

ten kaum mehr Platz als die Charterflieger, die besten (beispielsweise Malaysia Airlines) sind mit bis zu 89 Zentimeter Abstand und 47 Zentimeter Breite schon fast fürstlich bestückt. Was tun? Lösung: Neben der Reservierung von XLSitzen lohnt sich vor dem Flug ein Besuch bei http://www.seatguru.com/. Hier ist nahezu jede Airline mit allen Flugzeugtypen aufgelistet und die Seite verrät, wo es sich am besten sitzt – wer will, kann auch direkt anhand der eigenen Flugnummer dort suchen. Problem Nummer

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Vorne oder hinten sitzen? Lustig, dass sich so viele wegen dieser Frage einen Kopf machen. Aber auch nicht ganz sinnlos: Beides hat seine Vorteile – nur die Mitte ist meist die schlechteste Lösung. Also wohin jetzt? Lösung: Auf Kurzstrecken bieten sich eher die vordersten Reihen an: Man spart sich beim Aussteigen mitunter eine halbe Stunde, kommt schneller durch die Passkontrollen und landet mitsamt dem Handgepäck bereits vor dem Terminal, wenn Reihe 41 gerade mal aufsteht. Auf Langstreckenflügen und mit eingechecktem Gepäck lohnt sich dagegen eher ein Platz ganz hinten. Dort bleiben meistens die Sitze frei, wenn die Flieger nicht vollständig ausgebucht sind: Und eine ganze Dreier- oder Viererbank für sich alleine zu haben ist schöner als der beste XL-Sitz der Welt! LG Bericht von Linus Geschke

Vorschau

Die nächste DiveInside erscheint am 07.05.2012

Das Online-Magazin von Taucher.Net

Impressum

Mittelmeer In der nächsten Ausgabe

Sardinien – Abenteuer Höhle Die besten Wracks Kroatiens Italienische Momente: Ustica 46

Reise: Malediven einst und jetzt Technik: Lampe von Seatec Biologie: Der Flussbarsch

VERTRETUNGSBERECHTIGTE GESCHÄFTSFÜHRER Herbert Gfrörer · Armin Süss REDAKTION Chefredakteur: Armin Süss Redakteur Theorie, Ausbildung & Medizin: Andreas Nowotny Redakteur Equipment & Technik: Michael Böhm Redakteur Reisen & Tauchbasen: Andreas „Linus“ Geschke Redakteur Biologie, Mittelmeer: Harald Mathä Chef vom Dienst: Herbert Gfrörer GESTALTUNG artdoping | grafik + design · www.artdoping.de FRAGEN AN DIE REDAKTION Redaktion DiveInside, Taucher.Net GmbH Kocheler Straße 27, 82418 Murnau Tel: +49 (0)8841 489 699 Fax: +49 (0)8841 489 769 E-Mail: [email protected] ANZEIGEN Anzeigenleitung: Herbert Gfrörer Kocheler Straße 27 · 82418 Murnau Tel: +49 (0)8841 489 699 Fax: +49 (0)8841 489 769 E-Mail: [email protected] BANKVERBINDUNG Vereinigte Sparkassen Murnau Konto Nr.: 972 778 BLZ: 703 510 30 RECHTE © Taucher.Net GmbH, soweit nicht anders angegeben. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder, Dateien und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen und Leserbriefen bleiben vorbehalten. Zuschriften können ohne ausdrücklichen Vorbehalt veröffentlicht werden. Registergericht: Amtsgericht München Registernummer: HRB 153 528 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE237595512 Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Herbert Gfrörer (Anschrift wie oben) Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

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