Theaterzeitung Dezember 2015/Januar 2016
July 7, 2016 | Author: Uwe Dieter | Category: N/A
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1 bis Theaterzeitung 2015/ 2016 DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR Premiere Samstag, Uhr, G...
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19.12. 2015 bis 22.1.2016
Theaterzeitung Dezember 2015/Januar 2016
DIELUSTIGENWEIBERVONWINDSOR
D I ELU STI G E NWE I B E R VO NWI N DSO R
HORCH DIELERCHESINGT OTTONICOLAIS„DIELUSTIGENWEIBERVONWINDSOR“
Komische Oper von Otto Nicolai Premiere
Samstag, 19. Dezember 2015 19.30 Uhr, Großes Haus Musikalische Leitung Alexander Merzyn Inszenierung Aron Stiehl Bühnenbild Friedrich Eggert Kostüme Sven Bindseil Choreografie Mark McClain Mit Mit Michael Lion (Sir John Falstaff ), Jiří Rajniš (Herr Fluth), Felix Rathgeber (Herr Reich), David Zimmer (Fenton), Dirk Mestmacher (Junker Spärlich), Martin Trepl (Dr. Cajus), Anna Gütter (Frau Fluth), Gabriela Künzler/Kora Pavelic (Frau Reich), Ana Cvetkovic-Stojnic (Jung fer Anna Reich), Thorsten Köhler (Sprecher); Chor des Landestheaters, Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Fast hätte Otto Nicolais vergnügliche Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor“ einen anderen Titel haben können: „Die Lustigen Frauen von Coburg“. Ist doch die britische Königsfamilie – also die der Windsors – „in Wahrheit“ ein deutsches Adelsgeschlecht, denn die Krone war 1714 an einen deutschen Kurfürsten gefallen, an König Georg I. von Hannover. Durch die Hochzeit von Königin Victoria mit ihrem deutschen Cousin Albert wechselte das Haus von Hannover auf Sachsen-Coburg-Gotha. Also, der ursprüngliche Name lautet Sachsen-Coburg Gotha. Und lassen wir mal Sachsen und Gotha und den 17. Juni 1917 (seitdem trägt das das britische Königshaus dann den Namen Windsor) beiseite … aber das wissen die Coburger ja alles. Nicolai und seine Librettisten jedenfalls mussten sich schon an die literarische
Vorlage von Shakespeare halten. Der lebte noch zu Zeiten von Elizabeth I. und bezog sich auf das kleine Städtchen Windsor in der Grafschaft Berkshire, in der sich auch Windsor Castle befand. Verdi hatte sich da fein aus der Schlinge gezogen, er nannte seine Oper einfach „Falstaff “ und hat mit dieser Komposition Nicolai beinahe den Rang abgelaufen. Aber zum Glück kann man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen und so hat Nicolais Spieloper nach wie vor als eine der besten ihres Genres ihren Platz auf den Opernbühnen. Anders als Verdi und sein Librettist haben sich Nicolai und sein Textdichter H. S. Mosenthal eng an die Vorlage Shakespeares gehalten und belassen die Bühnenhandlung im Kleinstadtmilieu. So führt uns die unterhaltsame Geschichte in eine spießige Kleinstadtwelt – und spätestens hier sind wir froh,
Nächste Vorstellungen Dienstag, 22. Dezember 2015 Freitag, 8. Januar 2016 Sonntag, 10. Januar 2016 Gesucht und gefunden: Anna und Fenton
dass sich Nicolai auch an den Originaltitel gehalten hat –, in die ein wenn auch etwas herunter gekommener Mann von Welt eingebrochen ist: Sir John Falstaff. Das „Sir“ lässt einen Mann von Adel vermuten, einen echten Ritter. Doch an Sir John finden wir kaum etwas adeliges, er entpuppt sich aber als wahrer Liebesritter mit großem Durst auf Sekt und amouröse Abenteuer. Allerdings war es kein Versehen von ihm, als er zwei Frauen des Ortes einen gleichlautenden Liebesbrief schrieb. Und diesen Fauxpas nehmen ihm die beiden verheirateten Damen – Frau Reich und Frau Fluth – gründlich übel. Sir John ahnte ja nicht, dass in diesem Ort Klatsch und Tratsch die wichtigsten Kommunikationsmittel sind und die beiden Frauen, überdies Nachbarinnen und Freundinnen, nichts eiligeres zu tun haben, als sich die Liebesbriefe bei einem Gläschen Sekt gegenseitig vorzulesen. Sie beschließen, den liebeshungrigen Ritter zu bestrafen, und Frau Fluth möchte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und ihrem überaus eifersüchtigen Ehemann eine Lektion erteilen. So gewährt Frau Fluth dem Sir John ein Stelldichein und lässt ihrem Mann über Frau Reich, die selbstverständlich in das ganze Unternehmen eingeweiht ist, die Nachricht von der Untreue seiner Gattin zuspielen. Ein riskantes Unterfangen, ob es wohl gut geht? Auch in Familie Reich gibt es schwierige Konstellationen. Für das Töchterchen Anna haben Vater und Mutter
Eigentlich eine biedere Hausfrau: Frau Fluth
jeweils ihre bevorzugten Heiratskandidaten erkoren, Frau Reich erhofft sich den Franzosen Dr. Cajus, der einiges von sich her macht, während Vater Reich lieber auf eine sichere Bank setzt, und den vermögenden Junker Spärlich als zukünftigen Schwiegersohn erwählt hat. Anna indes ist den mittellosen Fenton verliebt, was jeder Opernliebhaber spätestens nach seiner Arie „Horch, die Lerche singt im Hain“ versteht. In dieser Spieloper gibt es noch viel mehr derart schöne und eingängige Melodien. Wer kennt nicht Falstaffs „Als Büblein klein an der Mutterbrust …“ oder den wunderschönen Mond-Chor. So werden den Opernbesucher einige Ohrwürmer heim begleiten. Renate Liedtke
„FÜR“-AKTIONZUMNEUENJAHR
Für „Wie im Himmel“ am Freitag, 1. Januar und „La Bohème“ am Samstag, 2.Januar 2016 gibt es pro Vorstellung vier Eintrittskarten zum Preis von zwei Tickets. „Wir möchten uns mit dieser Aktion bei allen Freunden des Landestheaters für Ihre Treue und Aufgeschlossenheit im vergangenen Jahr bedanken“, sagt Intendant Bodo Busse, der darauf hofft, dass viele Theaterfans durch diese Aktion die Gelegenheit haben, Freunde und Familie mit in „ihr“ Landestheater Coburg zu nehmen.
Die Aktion zum Jahresbeginn soll Lust auf Theater machen: „Die beiden angebotenen Stücke sind allerbeste Werbung für das Landestheater“, so der Intendant. Die beliebte Puccini-Oper „La Bohème“ wurde von Kammersängerin Brigitte Fassbaender für Coburg neu inszeniert, und erzählt die tragische Liebesgeschichte einer Künstler- und Studentenclique.
Karten gibt es so lange der Vorrat reicht, ausschließlich an der Theaterkasse am Schlossplatz. Bereits gekaufte Karten können in Karten der Neujahrsaktion ebenfalls ausschließlich an der Theaterkasse umgewandelt werden.
Das musikalische Schauspiel „Wie im Himmel“ basiert auf dem gleichnamigen schwedischen Kinoerfolg: Ein berühmter Dirigent kommt in die Provinz und bringt dort einen kleinen Kirchenchor auf Trab. Die Tragik-Komödie inszenierte Coburgs Schauspieldirektor Matthias Straub. Andrea Kremper
HERZLICHWILLKOMMEN!
FOTO S AN D R E AKR EM P ER
Das Landestheater Coburg macht seinem Publikum ein wertvolles Neujahrsgeschenk:
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T H E AT E R Z E I T U N G Dezember 2015/Januar2016
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
ZEITFÜRGEFÜHLE
STRAUSSUNDUNGARN
WEIHNACHTENIMLANDESTHEATER
NEUJAHRSKONZERTDERSTADTCOBURG
Auf den Weihnachtsmärkten herrscht Trubel, in den Geschäften drängen sich Menschen auf der Suche nach den letzten Geschenken, fast alle Türchen des Adventskalenders sind geöffnet – das Weihnachtsfest rückt näher und näher. Nur noch wenige Tage, dann erstrahlen hinter den Fenstern die Lichter der Tannenbäume. Endlich Zeit, um mit Familie und Freunden beisammen zu sein. Zeit, die Hektik des Alltags zu vergessen, sich wieder einmal verzaubern zu lassen – zum Beispiel mit einem Besuch im Landestheater Coburg, das über die Feiertage ein buntes Programm für seine Besucher bereithält. Eine Oper, deren Handlung am Weihnachtsabend in Paris ihren Anfang nimmt, ist natürlich geradezu prädestiniert für den Festtagsspielplan: Und so
steht Puccinis „La Bohème“ zwischen Weihnachten und Dreikönig gleich drei Mal auf dem Programm – am ersten Weihnachtsfeiertag, am 29. Dezember und am 2. Januar. Feiern Räuber eigentlich Weihnachten? Irgendwie scheinen sie immer auf der Lauer zu liegen, da macht der „Räuber Hotzenplotz“ keine Ausnahme: Nicht nur am zweiten Weihnachtsfeiertag, sondern auch am 27. Dezember sowie am 2., 3. und 6. Januar hat es der grummelnde Geselle auf Großmutters Kaffeemühle abgesehen … Eine spritzig-freche Revue lockt die Besucher am Abend des zweiten Feiertages und an Silvester zum „Ball im Savoy“, am 27. Dezember entführt unsere Ballett-Compagnie die Zuschauer dann mit „Secret Affairs“ in die faszinierende Welt des Tanzes.
Sie träumen von der großen, weiten Welt? Dann besteigen Sie den Ozeandampfer Virginian und lassen Sie sich von Novencentos unglaublichen Geschichten mitreißen: die Legende vom Ozeanpianisten wird am 25., 26. und 27. Dezember in der Reithalle erzählt. Wer keine Karten für die Feiertagsvorstellung des Erhardt-Abends „Noch᾽n Gedicht“ im Münchner Hofbräu ergattern konnte, muss dennoch nicht aufs herzhafte Lachen verzichten: Mit der Wiederaufnahme „Der Vorname“ steht in der Reithalle eine kluge, pointierte Konversationskomödie auf dem Programm, die genüsslich gesellschaftliche Konventionen aufs Korn nimmt. Welche Turbulenzen die Ankündigung eines werdenden Vaters, seinen Sohn Adolphe nennen zu wollen, auslöst, ist zu Silvester sowie am 2. und 5. Januar in der Reithalle zu erleben. Am 5. Januar bietet sich Opernliebhabern die letzte Gelegenheit, in „Norma“ Bellinis traumhaft schönen Melodien zu lauschen; und wer sich mit dem Schauspielensemble und dem Chor Unerhört „Wie im Himmel“ fühlen will, sollte am 30. Dezember oder 1. Januar eine Aufführung des Theaterstücks nach dem schwedischen Kinoerfolg von Kay Pollak nicht verpassen. Ines Schäfer
Kommt auch ins Momus: der Weihnachtsmann
die Ouvertüre zur „Fledermaus“ oder den berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ freuen. Eine Kopie des berühmter Wiener Neujahrskonzertes liegt Generalmusikdirektor Roland Kluttig jedoch fern, und deshalb erklingen unter dem Motto „ Johann Strauß und Ungarn“ auch Werke von Komponisten, die von Johann Strauß beeinflusst wurden – oder von denen sich der Walzerkönig inspirieren ließ, so etwa Emmerich Kálmán (Ouvertüre und Arie der Sylva Varescu aus der „Csárdásfürstin“) und Johannes Brahms (Ungarische Tänze). Symbol fürs neue Jahr: Feuerwerk und Musik
Ines Schäfer
Seit nahezu drei Jahrzehnten wird das neue Jahr am Dreikönigstag im Kongresshaus im 3/4-Takt willkommen geheißen. Im 29. Jahr kommt der musikalische Jahresauftakt mit frischem Schwung daher: Zum ersten Mal gestaltet das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg das traditionsreiche Neujahrskonzert der Stadt Coburg – für Intendant Bodo Busse ein wichtiges kulturpolitisches Signal. Ehrensache, das der Coburger Theaterchef am Dreikönigstag höchstpersönlich als Moderator durchs Programm führt. Wie immer steht Musik von Johann Strauß im Mittelpunkt des Neujahrskonzerts, die Besucher dürfen sich unter anderem auf
Neujahrskonzert der Stadt Coburg „ Johann Strauß und Ungarn“ Werke von Johann Strauß, Emmerich Kálmán und Johannes Brahms Mittwoch, 6. Januar 2016 11.00 Uhr, Kongresshaus Rosengarten Musikalische Leitung Roland Kluttig Moderation Bodo Busse Mit Ana Cvetkovic-Stojnic, Julia Klein, Nadja Merzyn Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
THEATERMACHENSIEKEINS VERSCHENKENSIEES ZWEIKARTENBEZAHLEN–DREIKARTENBEKOMMEN Drei Abende im Theater verschenken – und das zum unschlagbar günstigen Preis: Bei unseren Geschenkabos zahlen Sie nur zwei Vorstellungen, die dritte schenken wir Ihnen. Und die Programmhefte zu jeder Aufführung gibts obendrein gratis dazu.
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Schuberts „Winterreise“ Eine komponierte Interpretation von Hans Zender nach Franz Schubert
First Steps – Shut Up and Dance Choreografi sche Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg
Sonntag, 24. Januar 2016, 18.00
Mittwoch, 20. Januar 2016, 20.00
Wie im Himmel Schauspiel mit Musik nach dem gleichnamigen Film von Kay Pollak
Bash – Stücke der letzten Tage Schauspiel von Neil LaBute
Sonntag, 14. Februar 2016, 15.00
Dienstag, 16. Februar 2016, 20.00
Copacabana Musical von Barry Manilow
Der Vorname Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière
Donnerstag, 3. März 2016, 19.30
Mittwoch, 2. März 2016, 20.00
Preis: 67,00 € (Platzkategorie 1) bzw. 58,00 € (Platzkategorie 2)
Preis: 30,00 € (freie Platzwahl)
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Freie Wahl mit unseren 3-er, 6-er und 12-er Karten: Vorstellung und Auff ührungstag können innerhalb der gebuchten Kategorie für die laufende Spielzeit frei gewählt werden. Und wer mit Freunden oder Familie ins Theater gehen möchte, kann alle Karten seines Pakets auch für einen Vorstellungstag einlösen – so können alle gemeinsam einen unvergesslichen Theaterabend genießen.
Preiskategorie A–E
Preiskategorie C–E
Berechtigt zum Besuch der Vorstellung in der Kategorie A bis E
Berechtigt zum Besuch der Vorstellung in der Kategorie C bis E
Platzkategorie
3-Karte
6- Karte
12-Karte
3-Karte
6- Karte
12-Karte
1 2
96,00 €
181,00 €
322,00 €
76,00 €
143,00 €
254,00 €
83,00 €
157,00 €
279,00 €
63,00 €
119,00 €
211,00 €
*Die Zuordnung der Preiskategorien fi nden Sie unter jeder Vorstellung in unseren gedruckten Monatsspielplänen.
IMPRESSUM Herausgeber Landestheater Coburg Intendant Bodo Busse Kaufmännische Direktorin Judith Wollstädter
Landestheater Coburg Schlossplatz 6, 96450 Coburg Tickethotline +49· (0)9561· 89 89 89 Theaterkasse Di.–Fr. 10.00–17.00 Sa. 10.00–12.00
Internet www.landestheater-coburg.de Redaktion Andrea Kremper Redaktionelle Mitarbeit Ines Schäfer, Renate Liedtke Gestaltung Wiebke Genzmer
Druck DZO Druckzentrum Oberfranken GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 1 96050 Bamberg
Redaktionsschluss 16. Dezember 2015 Auflage 48.000
Änderungen und Druckfehler vorbehalten
T H E AT E R Z E I T U N G Dezember 2015/Januar2016
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
SCH U B E RTS „WI NTE R R E I S E“
AMBRUNNENVORDEMTORE… BODOBUSSEREGISSEURVONSCHUBERTS„WINTERREISE“,IMINTERVIEW
Eine komponierte Interpretation von Hans Zender nach Franz Schubert
berts eine unmittelbar verständliche Präsenz: etwa der Gitarren-Klang beim „Lindenbaum“, wodurch man plötzlich an Lagerfeuer, Naturerlebnis und ein kurzes idyllisches Glück erinnert wird.
Premiere
Samstag, 16. Januar 2016 20.00 Uhr, Großes Haus
Lieder dieser Epoche gelten als ziemlich verschlüsselte Kunstwerke. Hilft eine Inszenierung, sich ihnen zu nähern, wenn man sie noch niemals gehört hat oder sollte man vor einem Besuch Ihrer Inszenierung das „Original“ anhören?
Musikalische Leitung Roland Kluttig Inszenierung Bodo Busse Bühnenbild und Kostüme Karlheinz Beer Mit David Zimmer (Ein Mann) Manfred Völk (Ein älterer Mann) Christa Fedder (Eine ältere Frau) Dominik Tippelt (Ein Anderer) Nächste Vorstellungen Sonntag, 24. Januar 2016 Samstag, 20. Februar 2016
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Auch im Winter schön: ein Lindenbaum
Herr Busse, nach den Rückert-Liedern im vergangenen Jahr setzen Sie nun Hans Zenders Lesart der „Winterreise“ von Franz Schubert in Szene. Was reizt Sie, klassische Lieder zu inszenieren?
Mich fasziniert der Minimalismus der Form, das Konzentrat aus Musik und Lyrik. Und weil Lieder ja keine Bühnenwerke sind wie etwa Opern, entsteht aus der Spannung zwischen Text und Komposition ein Drittes: Die Bühnenfabel, die man viel freier, poetischer ausgestalten kann als bei einem Bühnenwerk. Die Empfindungstiefe, aber auch die existentielle Einsamkeit, oft auch Trauer des Kunstliedes faszinieren mich. Die Geburt der Szene aus dem Geiste der Introversion. Hans Zender nennt seine Fassung „Komponierte Interpretation“. Bietet seine Version der „Winterreise“ Vorteile für eine Inszenierung?
Die raffinierte, atmosphärisch dichte Instrumentierung, diese Art einer orchestralen Lektüre der SchubertLieder mit den von Zender eingearbeiteten Übermalungen, Dehnungen,
Überlagerungen, Verdichtungen öffnet szenische Räume. Überhaupt ist Zenders Orchestrierung mit den im Raum „wandernden“ Musikern oder den „Fernorchestern“ räumlich, mehrdimensional angelegt. Grundsätzlich ist es aber wohl das Gestische in den instrumentalen Zuordnungen und Klangeffekten mit Windmaschinen, Akkordeon, Gitarre …, das der Szene hilft. Es geht nicht ums Bebildern der Musik – eher um das bildhafte und emotionale Ausschreiten weiter Klangräume. Kommt Hans Zender durch den Einsatz von Orchesterinstrumenten, Windmaschinen, einem Saxofon und einem Akkordeon zu einer anderen künstlerischen Aussage als Schubert?
Man kann und muss es nicht: Schuberts künstlerische Aussage fassen, begreifen, ergänzen. Darum geht es Zender nicht. Seine „musikalische Interpretation“ entrückt etwas Inkommensurables einerseits noch mehr, andererseits wird die „Winterreise“ noch mehr zum existentiellen Drama einer Vereinsamung. Oft gewinnen einzelne Motiv-Gesten Schu-
Jede Inszenierung sollte unmittelbar faszinieren – das hat nichts mit intellektuellem Verständnis oder Hermeneutik zu tun. Auch Rätselfiguren oder abstrakte Bilder können schön sein. Schönheit ist oftmals unverständlich – ist doch im Leben auch so, oder nicht? Es geht um die Weite der Fantasie und der Empfindungsfähigkeit. Also hören Sie das Original vielleicht zum ersten Mal und erleben Sie gleichzeitig eine neue Geschichte auf der Bühne. Dem Lied fehlt naturgemäß die zweite Stimme oder gar eine chorische Dimension. Wie machen Sie einen solchen Monolog auf der Bühne spannend?
Da die „Winterreise“ eher ein Monolog eines „lyrischen Ichs“ ist, man aber auf der großen Bühne dramatische Spannung erzeugen sollte, habe ich ein Konzept entwickelt, das dem „Sänger“ noch drei stumme Mitspieler mit auf die Wanderung durch den inneren Winter gibt. Das sind vielleicht Erinnerungen an ein verlorenes Ich oder der eigene Dämon der Seele, das sind vielleicht die Eltern, denen das „lyrische Ich“ begegnet, oder er selber im Alter. Vielleicht ist die „alte Frau“ die Mutter, vielleicht aber auch die verlorene Geliebte. Figurenidentitäten überlagern und verdoppeln sich. Auch das romantische Bild des Doppelgängers habe ich szenisch aufgegriffen.
Der Sänger gerät in eine Spiegel- und Erinnerungswelt aus Familie und Kindheit – und überall lauern mal schöne, mal schreckliche Symbole. Lieder werden auch in unserer heutigen Medienwelt inszeniert, der Video-Clip ist mittlerweile fast wichtiger als das Lied selbst. Geben Sie Schubert und Co. nun die Clips, die sie zu Lebzeiten nicht haben konnten?
Schubert braucht kein mediales Upgrade. Der Bedeutungs- und Beziehungsreichtum seiner Lieder kann von der digitalen Einfältigkeit und Phantasielosigkeit der modernen Medien oder ClipArt nicht eingeholt werden. Schuberts Lieder haben viel mehr Informationen und Bytes. Die „Winterreise“ ist ein wichtiges Stück unseres kulturellen Erbes. Wenn Sie den „Lindenbaum“ hören, woran denken Sie dann?
Das ist eines der schönsten und traurigsten Lieder des Zyklus. Es wird alles beschworen, was einmal schön, idyllisch und voll innerem Frieden war – zwar im sprachlichen Zeitmodus des Präsenz aber durch die innige Trauer der Musik im für Schubert so typischen Wechsel zwischen Dur und Moll als unwiederbringlich Verlorenes, Vergangenes. Vielleicht gab es mal schöne Feste, die man gemeinsam gefeiert hat mit Familie und Freunden. Vielleicht kehren diese schönen Feste niemals wieder. Vielleicht haben sie nie stattgefunden, waren nur Hoffnung, Trug oder Traum. Welches Lied des Zyklus᾽ bewegt Sie persönlich am stärksten? Und muss man so etwas als Regisseur ausblenden oder nutzen?
Der Volksliedton des „Lindenbaumes“ treibt mir regelmäßig die Tränen in die Augen. Das Interview führte Andrea Kremper
ZUKUNFTSWEISENDCHOREOGRAFISCHEMINIATUREN „FIRSTSTEPS–SHUTUPANDDANCE“INDERREITHALLE des Tänzers ist kein „normaler Beruf“. Schon im Alter von 30 Jahren nähert sich die Karriere oft dem Ende. Das ist ein Alter, wo andere erst richtig durchstarten. Der Beruf des Tänzers lässt nicht viel Zeit für andere Dinge. Zwischen Proben, Training und Vorstellungen bleibt kaum Spielraum für eine zusätzliche Ausbildung zum Beispiel. Am Ende der Karriere ist dann plötzlich alles offen, oder aber auch zu, wenn man sich nicht rechtzeitig gekümmert hat. In „First Steps“ gibt das Landestheater den jungen Tänzer die große Chance, auszuprobieren, was in ihnen steckt,
Kreativität zu entwickeln, die vielleicht zukunftsträchtig sein kann. Sie kreieren ihre Choreografien selbst, kümmern sich um die Kostüme, die Gestaltung der Bühne, das Licht. Vielleicht sind dies dann die ersten Schritte zu einer neuen Ausbildung, einer Karriere als Choreograf, Kostümbildner, Regisseur, Lichtdesigner oder Assistent. Po-Sheng Yeh zum Beispiel hat Jahr für Jahr in „First Steps“ und TanzZeit“ derart überzeugt, dass er die Chance bekam, eine eigene Choreografie auf der großen Bühne zu zeigen. Und seine Choreografie von „Trance“ in dem Ballettabend
„Secret Affairs“ war großartig und kam bei Publikum und Kritik gleichermaßen an. Auch Takashi Yamamoto konnte seine choreografischen Fähigkeiten in unserem Weihnachtsmärchen „Räuber Hotzenplotz“ zeigen. So ist „First Steps“ eine ganz wichtige Chance für unsere Tänzer, aber auch ein hochspannender Abend für unser Publikum. Es werden choreografische Miniaturen von Takashi Yamamoto, Chih-Lin Chan, Eun Kyung Chung, Jaume Costa Guerro und Po-Sheng Yeh zu erleben sein. Renate Liedtke
FI R STSTE PS S H U T U P A N D DA N C E Choreografi sche Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg Premiere
Sonntag, 17. Januar 2016 18.00 Uhr, Reithalle Choreografie, Bühnenbild und Kostüme Takashi Yamamoto Chih-Lin Chan, Eun Kyung Chung Jaume Costa Guerro Po-Sheng Yeh Mit Tänzerinnen und Tänzern des Ballett Coburg Nächste Vorstellungen Mittwoch, 20. Januar 2016 Donnerstag, 21. Januar 2016 Freitag, 4. März 2016 Samstag, 5. März 2016 Sonntag, 6. März 2016
In „Secret Affairs“ folgen die Tänzerinnen und Tänzer den Ideen der Choreografin, in „First Steps – Shut up an Dance“ präsentieren sie ihre eigenen choreografischen Miniaturen
FOTO H EN N I N GR O S EN B U SC H ©WO LFI L S ER–FOTO LIA CO M
„Auf der Bühne stehen kann man höchstens bis 40.“ Diesen Satz hören die meisten Tänzer bereits, wenn sie ihre Ausbildung beginnen. Und die Ausbildung zum Tänzer hat es in sich, sie dauert meist neun Jahre. Vor allem klassisch trainierte Tänzer beginnen bereits im Alter von zehn Jahren mit der Ausbildung, nebenher Schule und Abitur. Mit zwanzig hat sich dann für nur wenige Auserwählte der Lebenstraum erfüllt und man steht endlich auf der Bühne. Mit viel Selbstdisziplin, Ehrgeiz und natürlich dem entsprechenden Können haben sie es geschafft. Doch der Beruf
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T H E AT E R Z E I T U N G Dezember 2015/Januar2016
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
SPIELPLAN DEZEMBER BIS
JANUAR Dezember
Großes Haus
Reithalle und anderswo
Sa Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00
Sa Dezember
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO RPG, FV, 19.30 – ca 22.10
So Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00
So Dezember
WI EI MH I M M E L FV, 19.30 – ca 22.05
Mo Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00 + 18.00 Familientheater nach Otfried Preußler
Di Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00 Familientheater nach Otfried Preußler
Di Dezember
Komische Oper von Otto Nicolai
DASI NTE RVI EW FV,20.00 – ca. 21.20 Schauspiel von Theo van Gogh
Familientheater nach Otfried Preußler
Komische Oper von Otto Nicolai; Einführung 19.00
Schauspiel mit Musik von Kay Pollak
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO R Di, FV, 19.30 – ca 22.10 L ABO H È M E FV, 19.3 0 – ca. 21.45
Fr Dezember
L ABO H È M E FV, 19.3 0 – ca. 21.45
Sa Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 14.00
Familientheater nach Otfried Preußler
Sa Dezember
BALLI MSAVOY FV, 19.30 – ca 22.30 Operette von Paul Abraham
So Dezember
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00
So Dezember
S ECR ETAF FAI R S FV, 19.30 – ca 21.45, Ballett von Mark McClain;
Di Dezember
L ABO H È M E FV, 19.30 – ca 21.45
DASI NTE RVI EW FV,20.00 – ca. 21.20 Schauspiel von Theo van Gogh
Reithalle
DASI NTE RVI EW FV,20.00 – ca. 21.20 Schauspiel von Theo van Gogh
Reithalle
Oper von Giacomo Puccini
NOVECENTODIELEGENDEVOMOZEANPIANISTEN FV, 20.0 0 – ca. 21.20
Oper von Giacomo Puccini
Monolog von Alessandro Baricco
Reithalle
NOVECENTODIELEGENDEVOMOZEANPIANISTEN FV, 20.0 0 – ca. 21.20
Monolog von Alessandro Baricco
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.45 Ein Heinz-Erhardt-Abend
Reithalle Münchner Horäu
Werke von Mozart, Ali-Sade und Lennon/McCartney; Musik vom Tonband
NOVECENTODIELEGENDEVOMOZEANPIANISTEN FV, 20.0 0 – ca. 21.20
Monolog von Alessandro Baricco
Reithalle
D E RVO R NAM E FV, 15.0 0 – ca. 16.40
Reithalle
Oper von Giacomo Puccini
Mi Dezember
WI EI MH I M M E L FV, 19.30 – ca 22.05
Do Dezember
BALLI MSAVOY FV, 15.00 – ca 18.00
Schauspiel mit Musik von Kay Pollack
Operette von Paul Abraham
BALLI MSAVOY FV, 19.30 – ca 22.30 Operette von Paul Abraham
Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière D E RVO R NAM E FV, 19.30 – ca. 21.10 Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière
Großes Haus
Reithalle und anderswo
Fr Januar
WI EI MH I M M E L FV, 18.00 –ca. 20.35 Schauspiel mit Musik von Kay Pollak
Sa Januar
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + 14.00 Familientheater nach Otfried Preußler
Sa Januar
L ABO H È M E FV, 19.30 –ca. 21.45 Oper von Giacomo Puccini
So Januar
DERRÄUBERHOTZENPLOTZ FV, 11.00 + 14.00 + 18.00 Familientheater nach Otfried Preußler
Di Januar Mi Januar
Reithalle
Der Vorname
D E RVO R NAM E FV, 20.00 – ca. 21.40 Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière
Reithalle
N O R MA Di, FV, 19.30 – ca. 22.10 Oper von Vincenzo Bellini, Einführung 19.00
D E RVO R NAM E FV, 20.00 – ca. 21.40 Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière
Reithalle
DERRÄUBERHOTZENPLOTZ GV, 11.00 + 14.00; FV, 17.00 Familientheater nach Otfried Preußler
NEUJAHRSKONZERTDERSTADTCOBURG FV, 11.00 Kongresshaus Rosengarten Werke von J. Strauß, J. Brahms, E. Kálmán; ML Roland Kluttig
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.30 Ein Heinz-Erhardt-Abend
Münchner Horäu
Do Januar
SECRETAFFAIRSKLA, Do rot, FV, 19.30 – ca 21.45, Ballett von Mark McClain; AN DO R R A FV, 20.00 – ca. 21.30 Drama von Max Frisch Werke von Mozart, Ali-Sade und Lennon/McCartney; Musik vom Tonband
Reithalle
Fr Januar
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO R Fr rot, FV, 19.3 0 – ca 22.10 Komische Oper von Otto Nicolai
AN DO R R A FV, 20.00 – ca. 21.30 Drama von Max Frisch
Reithalle
Sa Januar
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ FV, 11.00 + FV, 14.00 Familientheater nach Otfried Preußler
Sa Januar
WI EI MH I M M E LFV, 19.30 –ca. 22.05 Schauspiel mit Musik von Kay Pollak
OSTEU RO PÄI SCH EK AM M E R M U S I K FV, 20.00 Kammermusikabend mit Marthel Witkowski und Diana Zohrabyan
Reithalle
So Januar
D E RR ÄU B E RH OTZE N P LOTZ GV, 11.00 + FV, 14.00 Familientheater nach Otfried Preußler
WA SN ÜTZ TD I ELI E B EI NG E DAN KE N 11.00 Schauspiel von Arno Meyer zu Küingdorf; Matinee zur Premiere
Reithalle
So Januar
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO R OA, FV, 19.3 0 – ca 22.10 Komische Oper von Otto Nicolai
AN DO R R A FV, 18.00 – ca. 19.30 Drama von Max Frisch
Reithalle
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.45 Ein Heinz-Erhardt-Abend
Di Januar Mi Januar
Münchner Horäu Wie im Himmel
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO RMi blau, FV, 19.3 0 – ca 22.10 Komische Oper von Otto Nicolai
Do Januar
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.45 Ein Heinz-Erhardt-Abend
Münchner Horäu
Münchner Horäu
Fr Januar
BALLI MSAVOYFV, 19.3 0 – ca 22.30 Operette von Paul Abraham
Sa Januar
SCH U B E RTS„WI NTE R R E I S E“ PG, PK, FV, 20.00 Eine komponierte Interpretation von Hans Zender nach Franz Schubert
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.45 Ein Heinz-Erhardt-Abend
So Januar
L ABO H È M ESTA, FV, 18.00 – ca. 20.15 Oper von Giacomo Puccini
F I R ST STE PS SHUT UP AN DANCE FV 18.00 Choreografische Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg
Reithalle
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO R Mi rot, FV, 19.3 0 – ca 22.10 Komische Oper von Otto Nicolai
F I R ST STE PS SHUT UP AN DANCE GA, FV 20.00 Choreografische Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg
Reithalle
F I R ST STE PS SHUT UP AN DANCE FV 20.00 Choreografische Miniaturen von und mit dem Ballett Coburg
Reithalle
Mi Januar
Der Räuber Hotzenplotz
Familientheater nach Otfried Preußler
So Januar
FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H
Münchner Horäu
Familientheater nach Otfried Preußler
Mi Dezember
Januar
N OCH ’ NG E D I CHT FV, 20.00 – ca. 21.45 Ein Heinz-Erhardt-Abend
Reithalle
Do Januar Fr Januar
D I ELU STI G E NWE I B E RVO NWI N DSO RFr blau, FV, 19.3 0 – ca 22.10 Komische Oper von Otto Nicolai
Sa Januar
CO N CE RTI N OI IFV 11.00 Bilder einer Ausstellung; M. Mussorgski / M. Ravel, ML und Moderation B. Ferrandis
Sa Januar
WASN ÜTZ TD I ELI E B EI NG E DAN KE N PG, PK, FV, 19.30 Schauspiel von Arno Meyer zu Küingdorf; Einführung 19.00
GO LDFV, 15.00 –ca. 16.00
Reithalle Musiktheater für junge Menschen von Leonard Evers, nach „Der Fischer und seine Frau“
LEGENDEFV = Freier Verkauf, MT = Musiktheater-Abo, S = Schauspiel-Abo, Di = Dienstags-Abo, P = Premieren-Abo, KA = Konzert-Abo, KLA = Kleines Abo, FA = Familien-Abo, SEN = Senioren-Abo, JA = Jugend-Abo, GV = Geschlossene Veranstaltung. = Junges Landestheater Coburg, GA = Geschenk-Abo * = Eingeschränkte Parkmöglichkeit auf dem Schlossplatz
Das Interview
T H E AT E R Z E I T U N G Dezember 2015/Januar2016
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
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FAMILIENALBUM
MUSIK ALISCHEENTDECKUNG
SCHAUSPIELERTHORSTENKÖHLER
OSTEUROPÄISCHEKAMMERMUSIK
Mit Fotografen ist es manchmal wie mit Friseuren: Ihnen erzählt man in entspannter Atmosphäre Dinge, für die man daheim einen längeren inneren Anlauf benötigt. Wir nutzen diesen fast schon psychologischen Vorteil und stellen
besonderen Charakteren der Theaterspielzeit Fragen mit der Kamera. Die schönsten Bilder im Familienalbum entstanden nach entscheidenden Fragen wie: „Willst Du noch einen?“ oder „Willst Du diese Frau wirklich heiraten?“
In Otto Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor‟ spielt Schauspieler Thorsten Köhler eine Rolle, die es eigentlich gar nicht gibt: einen Erzähler.
Wenn Sie als Schauspieler schon in eine Oper springen: Würden Sie lieber dirigieren als erzählen?
Überzeugten schon beim Adventskalender: Marthel Witkowski und Diana Zohrabyan
Frau Fluth, Frau Reich und Anna. Mit welcher dieser Damen würden Sie am liebsten den Mond betrachten?
Und bei den Männern? Wem gehören Ihre Sympathien? Den biederen Herren Fluth und Reich oder dem lebensfrohen Sir John Falstaff?
Sie treffen ihn ja ständig, den trink- und sangesfreudigen Falstaff. Wie trinkfest sind Sie eigentlich selbst?
Die persönlichen Unterlagen durchwühlt, die wertvolle Liedersammlung verwüstet: Für den armenischen Komponisten Komitas Vardapet muss es ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, die mühsame Arbeit vieler Jahre so entwürdigt zu sehen. Zwar war er dem Tod entronnen – im Zuge des staatlich organisierten Völkermords an Armeniern im Osmanischen Reich war auch Vardapet verhaftet und deportiert worden –, aber nach seiner Rückkehr war nichts mehr, wie es einmal war. Nicht nur ihn, sondern auch sein Werk hatte man mit Füßen getreten. Von den Demütigungen, die Vardapet erleben musste, konnte er sich nie mehr erholen: die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen in einer psychiatrischen Klinik. Und doch hat er es geschafft, die Musik Armeniens vor dem Vergessen zu bewahren: Mit zahllosen Konzerten und Vorträgen in ganz Europa hatte er dafür gesorgt, die Kultur seiner Heimat über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen. In den 1950er Jahren fanden Manuskripte aus Paris den Weg zurück nach Jerewan – die Staatliche Musikhochschule der armenischen Hauptstadt trägt heute Vardapets Namen. In einem Kammerkonzert Anfang Januar erinnern Marthel Witkowski, Flötistin im Philharmonischen Orchester, und Diana Zohrabyan, die – eigentlich Konzertmeisterin – auch das Spiel auf den schwarz-weißen Tasten überaus virtuos beherrscht, an den „Retter der arme-
nischen Musik“: Es erklingen Vardapets 6 Miniaturen für Flöte und Klavier. Überhaupt ist es den beiden Musikerinnen ein Bedürfnis, Werke osteuropäischer Komponisten bekannter zu machen. Haben Sie beispielsweise schon mal was von Otar Taktakishwili oder Pēteris Vasks gehört? Nein? Höchste Zeit, das zu ändern und die Ohren Richtung Osten zu spitzen: Immerhin genießt Taktakishwili heute großes Ansehen als georgischer Nationalkomponist, und der im lettischen Riga lebende Vasks wurde bereits drei Mal mit dem Großen Musikpreis seiner Heimat geehrt. Unter dem Motto „Osteuropäische Kammermusik“ erklingen Flötensonaten beider Komponisten, abgerundet wird der Abend durch Sergej Rachmaninows Klaviersonate Nr. 2 op. 36 und Sergej Prokofjews Sonate op. 94 für Flöte und Klavier. Der Weg in die Reithalle lohnt sich – denn im Osten gibt es musikalisch viel zu entdecken … Ines Schäfer
Osteuropäische Kammermusik Werke von Otar Taktakishwili, Pēteris Vasks, Sergej Rachmaninow, Komitas Vardapet und Sergej Prokofjew Samstag, 9. Januar 2016 20.00 Uhr, Reithalle Mit Marthel Witkowski (Flöte) Diana Zohrabyan (Klavier)
FESTWOCHE
Bis 1917 Sachsen-Coburg und Gotha. Und dann die Umbenennung in Windsor. Mögen Sie das englische Königshaus?
Happy birthday, Tankred Dorst: Wenige Tage vor Weihnachten feiert der renommierte Dramatiker seinen 90. Geburtstag. Anfang des neuen Jahres würdigt das Landestheater Dorsts Leben und Werk mit einer Festwoche. Die Auftaktveranstaltung fi ndet am Samstagvormittag des 24. Januar im Kino Utopolis statt: Um 11.00 Uhr ist hier Dorsts Film „Eisenhans“ zu sehen. Mit „Ameley, der Biber und der König auf dem Dach“ lädt das Landestheater um 15.00 Uhr zur Lesestunde in den Spiegelsaal (Wiederholung am Dienstag, 26. Januar, 11.00 Uhr in der Reithalle), eine Stunde später wird dann unter dem Motto „BilderWelten“ eine Ausstellung eröffnet: Studenten der Hochschule Coburg präsentieren Bühnenbildentwürfe zu
„Die Villa“. Mit „Mosch“ (Dienstag, 26. Januar) und „Klaras Mutter“ (Mittwoch, 27. Januar) zeigt das Kino Utopolis zwei weitere Filme Tankred Dorsts, im Anschluss fi nden Filmgespräche mit Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst statt, moderiert von Kulturjournalist Peter von Becker. Am Donnerstag, 28. Januar diskutieren Tankred Dorst und sein langjähriger Weggefährte Manfred Beilharz um 18.00 Uhr in der Reithalle über „Tagesfragen“, bevor die Festwoche am Freitag, 29. Januar ihren Abschluss fi ndet: In einem Lesemarathon präsentieren Ensemblemitglieder des Landestheaters einen Querschnitt aus Dorsts umfangreichem Schaffen. LTC
FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H
TANKREDDORSTZUM STEN
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T H E AT E R Z E I T U N G Dezember 2015/Januar2016
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
SATIRISCHTREFFENDHERRLICH
VORVERK AUF
PRESSESTIMMENZUDENPREMIEREN Secret Affairs
Andorra
Drei Choreografen, drei Urauff ührungen vereint dieser Ballettabend, der einmal mehr die beeindruckende Leistungs- und Wandlungsfähigkeit der Coburger Compagnie eindringlich unter Beweis stellt.
Durch kluge Straff ung und Konzentrierung auf ungemein eindringliche 80 Minuten, durch gelegentliche geschickte gestische Überspitzung, durch sparsamen Einsatz akustischer Mittel erreicht diese Produktion eine beklemmende Atmosphäre und Intensität, die uns in unserer heutigen Angst packt.
Neue Presse
Ballettmeisterin Tara Yipp lässt in ihrem hinreißenden, witzig dramatischen „Concerto“ die Tänzer zu Musikinstrumenten eines Orchesters werden. (…)Federico Frigos Parodie des furiosen Pianisten, die sich verselbständigenden Hände, wüst durch die Haare raufend, die schockhaft aufgerissenen Augen – satirisch treffend, herrlich.
KASSENZEITEN Dienstag bis Freitag 10.00 –17.00 Samstag 10.00 –12.00 Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. TELEFONISCHEBESTELLUNG +49· (0)9561 · 89 89 89 ONLINE-BESTELLUNG www.landestheater-coburg.de
Coburger Tageblatt
WEITEREVORVERKAUFSSTELLEN Tourist-Information Coburg Tel. (0)9561· 89 80 43 Winter (1.11.– 31.3.) Mo. – Fr. 9.00–17.00, Sa. 10.00 –14.00
Stürmischer Premierenapplaus in der Reithalle für das – zum Teil in Doppelrollen – intensiv und punktgenau spielende Ensemble und eine zeitgemäße Inszenierung ...
Coburger Tageblatt Tel. (0)9561· 888-125 Mo. – Do. 9.00 –17.00, Fr. 9.00 –14.00, Sa. 9.00 –12.00 Uhr
Neue Presse
Coburger Tageblatt
Andorra
Märchenhaer Advent Andorra
Das fühlbar intensive, bestechende Dirigat [von Alexander Merzyn, Hinw. d. Red.] (…) schafft eine unglaublich dichte Dynamik und einen engen, nahtlosen Melodienreigen. Neue Presse
Philipp Grzondziel (Klarinette) und Zhuo Lu (Viola) bilden hier das klanglich bestens harmonierende Solistenduo aus den Reihen des Orchesters. Gemeinsam mit dem dezent und doch konturiert begleitenden Orchester lassen sie die Melodienfülle in Bruchs Doppelkonzert gesanglich aufblühen.
FOTO S H EN N I N GR O S EN B U SC H
Secret Affairs
Secret Affairs
Andorra
Coburger Tageblatt
Neue Presse Coburg Tel. (0)9561· 850 170 oder -171 Mo. – Fr. 8.30 –17.30, Sa. 8.30 –12.00 Schuhhaus Appis Bad Rodach Tel. (0)9564· 44 26 Mo. – Fr. 9.00 –18.00, Sa. 9.00 –13.00 Buchhandlung Stache, Neustadt Tel. (0)9568· 921 095 Mo. – Fr. 7.00 –18.30, Sa. 7.00 –12.30 Touristinformation Sonneberg Tel. (0)3675· 70 27 11 Mo. – Do. 9.00 –17.00, Fr. 9.00 –15.00, Sa. 9.00 –12.00 Die nächste Theaterzeitung erscheint am 23. Januar 2016.
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