The Viewpoint/Der Standpunkt. Heiko H. Thieme

June 5, 2017 | Author: Theresa Reuter | Category: N/A
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The Viewpoint/Der Standpunkt Heiko H. Thieme Nr. 5 - XXVII. Jahrgang Juli/August 2005 Dieser Bericht wurde am 21. Juni fertiggestellt. Er stellt persönliche Meinungen des Verfassers dar.

Heißer Börsen-Sommer ? Immobilienblase? Europaidee gestorben? Leitzinsgipfel bald erreicht? Sommerrallye mit Pfiff? Dollarerholung gerechtfertigt? Gold als Anlagealternative? KOMMENTAR Der Schein trügt. Dies gilt auch für Wirtschaft, Politik als eine Art Entwicklungshilfe sogar zu begrüßen. und Börse. Die US-Wirtschaft ist trotz einer Der US-Rentenmarkt offeriert äußerst niedrige temporären Wachstumsdelle weiterhin robust. Die Renditen, obwohl das Haushaltsdefizit auf Sorge, daß der hohe Ölpreis die Inflation anheizt, Rekordhöhe liegt. Die häufig gehörte These, daß widerspricht den aktuellen Aktien um diese Jahreszeit US-Aktienmarkt nach Ende der Fakten. Ein internationaler zu meiden sind, wird der Zinserhöhungen durch die Fed Vergleich widerlegt War- 650 heiße Börsensommer nungen vor einer bevor- 600 widerlegen. Ähnlich wie Fed damals Zinserhöhungs-Zyklus stehenden Immobilienblase 550 1994 stagnierte der Aktienin Amerika. Trotz des markt seit Beginn der 500 S&P 500-Index Rekorddefizits bei der Leitzinserhöhungen vor 450 Handelsbilanz bleiben die einem Jahr. Ein Vergleich 94 95 96 USA bei den Dienst- 1.400 mit damals zeigt, daß die Fed jetzt Zinserhöhungs-Zyklus leistungen Weltmeister. Das Börse bereits vor dem 1.300 ? französische und hollänErreichen des Zinsgipfels 1.200 dische Nein zur Euromit deutlich höheren Kursen S&P 500-Index päischen Verfassung be- 1.100 reagiert. Dem nächsten 05 06 deutet kein Aus für Europa Börsenaufschwung steht Quelle: Bloomberg, Thieme Associates – allerdings verzögert es den somit kaum noch etwas Integrationsprozeß. Die fast täglichen Selbstmord- im Wege. Aktienfonds sind in Amerika wieder attentate im Irak können den Fortschritt im Land gefragt. Die Dollarstärke hat die Experten auf dem nicht aufhalten. Das hohe Handelsbilanzdefizit der falschen Fuß erwischt. Als Anlagealternative verblaßt USA mit China zwingt nicht zur Kritik, sondern ist Gold im Langfristvergleich. Fazit: Das Potential der Börse sollte nicht unterschätzt werden. This report is based upon information considered reliable, although no assurance can be given as to its accuracy or completeness. All opinions expressed herein reflect the author‘s personal judgement as of the date hereof. Such opinions are subject to change and neither Thieme Associates, Inc. nor the author shall have any obligation to disseminate any such changed opinions. Thieme Associates, Inc., its clients and affiliates may be long or short and buy or sell securities by the issuers referred to herein. Furthermore, Thieme Associates, Inc., and its affiliates may be represented on the board of directors of any such issuers and may provide investment advice and services thereto.

S T R A T E G Y

WIRTSCHAFT Obwohl die Industrienationen nur 15% der Weltbevölkerung ausmachen, generieren sie über 50% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Welt. Amerika steht mit über 20% unangefochten an der Spitze, gefolgt von der Eurozone. Das zweitstärkste Einzelland ist jedoch China, das unter den Schwellenländern dominiert. Das US-Wirtschaftswachstum, im 1.Quartal auf 3,5% hochrevidiert, wird aufgrund hoher Lagerbestände, die abgebaut werden müssen, im 2. Quartal etwas geringer ausfallen. Im 2. Halbjahr ist erneut mit einer Wachstumsbeschleunigung bis zur 4%-Marke zu rechnen. Lediglich ein zu hoher Ölpreis würde diese Prognose beeinträchtigen. Das Rekordhoch beim Ölpreis hat die Inflationsrate bisher überraschenderweise wenig beeinflußt. Trotz der Popularität der benzinschluckenden Geländefahrzeuge hat sich die Energieeffizienz in Amerika spürbar verbessert. Die von der Notenbank stark beachtete Kerninflationsrate beim Verbraucherpreisdeflator (PCE) liegt weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von knapp 1,7%. Solange hier die 2%-Marke nicht nachhaltig überschritten wird, müssen die Währungshüter keine drastischen Zinsschritte unternehmen. Bei der Berechnung der Kerninflationsrate werden die volatilen Nahrungsmittelpreise und Energiekosten nicht berücksichtigt. Die Reallöhne, die sich seit Mitte der 90er Jahre deutlich verbessert hatten und damit das Wirtschaftswachstum entscheidend unterstützten, sind seit über einem Jahr leicht rückläufig. Gleichzeitig hat sich das Verbrauchervertrauen spürbar abgeschwächt. Nicht nur geringere Reallöhne, sondern auch der stagnierende Börsenverlauf mögen hierfür ein Grund sein. Die jüngste Kurserholung hat beim Verbraucher zu einer Stimmungsverbesserung beigetragen. Da über 50% der amerikanischen Haushalte Aktienbesitzer sind, spielt der Börsenverlauf auch im Wirtschaftsalltag eine entscheidende Rolle. Der Konsum beeinflußt immerhin zwei Drittel des Wachstums. 2

Verteilung des Welt-Bruttoinlandsprodukt (Länder-BIP in Landeswährung, nach Kaufkraftparität)

Schwellenländer

USA 20,9%

26,2%

15,3%

5,9%

Eurozone

Indien 13,2%

6,9% 11,6%

China

Japan Andere Industrieländer Quelle: The Economist, IMF, Thieme Associates

US-Verbraucherpreisinflation (Kerninflationsrate, jährliche Veränderung in %, monatlich) 2,4 2,2 2,0 1,8

Durchschnitt: 1,68%

1,6 1,4 1,2 1,0 00

02

01

04

03

05

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

Reallöhne in den USA (Dollar pro Stunde, 1965-2005, monatlich) 18

17

16

15

65

70

75

80

85

90

95

00

05

Quelle: Bureau of Labor Statistics, Thieme Associates

War die Hausse am Aktienmarkt im vergangenen Jahrzehnt für das Wohlbefinden des Verbrauchers entscheidend, so hat inzwischen der Immobilienmarkt diese Funktion übernommen. Der Einbruch der Börse kurz nach der Jahrtausendwende wurde durch weiterhin steigende Immobilienpreise entscheidend absorbiert. Überstieg der Wert aller US-Aktien Ende der 90er Jahre das jährliche BIP um mehr als 20%, so liegen jetzt private Immobilien 40% über dem BIP, während Aktien fast 20% unter dieser Meßlatte liegen. Selbst die Rezession zu Beginn dieses Jahrzehnts hat dem Immobilienmarkt nicht geschadet. Rund 70% der Amerikaner sind Immobilienbesitzer. US-Medien warnen seit Monaten vor einer Immobilienblase. Als Grund werden stark gestiegene Hauspreise angeführt. Seit der Jahrtausendwende erhöhte sich der Preis für Eigenheime im Durchschnitt um 50%. Ein internationaler Vergleich zeigt jedoch, daß in anderen Industrieländern die Immobilienhausse noch ausgeprägter ist. In Irland kam es seit 1997 zu einem Anstieg von über 160%. Auch in Spanien und Großbritannien liegt die Preissteigerung im gleichen Zeitraum über 100%. So gesehen kann man in Amerika kaum von einer Immobilienblase sprechen. Deutschland und Österreich haben dagegen am internationalen Immobilienboom nicht teilgenommen.

Wert von Aktien und Immobilien (USA, in % des Bruttoinlandsprodukts, jährlich)

140

Immobilien

120 100 80 Aktien

60 40 20 0 95

96

97

98

99

00

01

02

03

04

05

Quelle: Wall Street Journal, Federal Reserve, Thieme Associates

Entwicklung der Hauspreise 1997-2004 (kumuliertes Durchschnittswachstum in %) Irland

200

Spanien 180

Großbritannien Australien

160

Schweden

US Existing Home Sales

Niederlande Mittelwert, in $ Tausend, 12/99-4/05, monatlich

USA Kanada

00 0

01

02

03

04

140

120

05

200

100

Quelle: The Economist, Thieme Associates

Die größten Dienstleister

Die US-Handelsbilanz wird in diesem Jahr auf ein Rekorddefizit von fast siebenhundert Milliarden Dollar steigen, was rund 6% des BIP entspricht. Bei Warengütern importiert Amerika weit mehr als es exportiert. Das internationale Lohngefälle, besonders gegenüber Schwellenländern, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Bei Dienstleistungen, gerade im Finanzsektor, ist die Neue Welt sowohl Europa, als auch den restlichen Regionen der Erde, weitaus überlegen. Hier sind die USA der absolute Exportweltmeister, mit einen Export-volumen von über dreihundert Milliarden Dollar.

(Top Exporteure von Dienstleistungen, in Mrd.$, 2004) USA Großbritannien Deutschland Frankreich Japan Italien Spanien Niederlande China Hong Kong Belgien Kanada Irland Süd-Korea 0

100

Fazit: Warnungen vor einer Immobilienblase in USA sind verfrüht. 3

200

300

Quelle: The Economist, WTO, Bloomberg, Thieme Associates

POLITIK Europa hat einen herben Rückschlag erlitten, der den Integrationsprozeß um Jahre verzögert, aber nicht annulliert. Das „Nein“ von Frankreich und den Niederlanden zur Europäischen Verfassung war in erster Linie ein Mißtrauensvotum gegenüber den eigenen Regierungen und der Bürokratie in Brüssel. Die Komplexität eines schrankenlosen Europas bei so unterschiedlichen Volkswirtschaften wurde unterschätzt. Auch der angestrebte Beitritt der Türkei, so sehr er langfristig gerechtfertigt sein mag, war einfach zuviel in so kurzer Zeit. Nicht einmal Deutschland hat unter den größten Anstrengungen die Integration im eigenen Land in 15 Jahren erreicht. Die ständigen Selbstmordattentate im Irak erschweren die angestrebte Demokratisierung in diesem Teil der Welt. Obwohl in den zwei Jahren seit der Entmachtung von Saddam Hussein etliche Fortschritte erzielt wurden, fällt der internationale Vergleich der Lebensbedingungen und des Bildungsstandes immer noch bescheiden aus. Die massiven militärischen Anstrengungen und wirtschaftlichen Investitionen Amerikas sind in den Medien im Vergleich zu den Terrorakten unterrepräsentiert und finden auch bei der USBevölkerung nur noch geringe Unterstützung. Dennoch ist mit einer Entspannung der Lage und Fortschritten innerhalb von zwei Jahren zu rechnen. Der Aufschwung Chinas mit Wachstumsraten von fast 10% seit Jahren ist eng mit den USA verknüpft. Amerika ist der bei weitem größte Importeur für chinesische Güter. Betrugen die monatlichen Nettoimporte vor zwölf Jahren kaum mehr als $1 Mrd., so sind sie inzwischen auf ein Rekordhoch von über $16 Mrd. gestiegen. Die meisten Billigprodukte sind heute „Made in China“. Anstatt das Handelsbilanzdefizit mit dem größten Schwellenland der Welt zu kritisieren, sollte man es als eine Art Entwicklungshilfe begrüßen, die dem amerikanischen Konsumenten und dem chinesischen Arbeiter zu Gute kommt.

Ratifizierung der Europäische Verfassung Abstimmung

Land Litauen

Ratifiziert

Niederlande

Ungarn

Ratifiziert

Zypern

NEIN Juni, 2005 Juli, 2005

Slowenien

Ratifiziert

Luxemburg

Spanien

Ratifiziert

Malta

Sept., 2005

Italien

Ratifiziert

Polen

Sept., 2005

Griechenland

Ratifiziert

Dänemark

Sept., 2005

Österreich

Ratifiziert

Portugal

Okt., 2005

Slowakei

Ratifiziert

Schweden

Dez., 2005

Belgien

Ratifiziert

Irland

Ende 2005

Deutschland

Ratifiziert

Finnland

Frankreich

NEIN

Großbritannien

Lettland

Ratifiziert

Tschechien

Ende 2005 Anfang 2006 Juni, 2006

Quelle: Financial Times, Thieme Associates

Lebensstandard im Irak Alphabetismus, 15 Jahre und älter 65% 78%

Irak Saudi Arabien USA

97% Chronische Unterernährung bei Kindern 23% 20%

Irak Saudi Arabien USA

2% Wasserleitung im Haus 78%

Irak Saudi Arabien USA

95% 100% Arbeitslosigkeit

Irak Saudi Arabien USA

10,5% 25% 5,8% 0

25

50

75

100

Quelle: USA Today, Thieme Associates

Amerikas Nettoimporte aus China (in $ Mrd., 12/92-5/04, monatlich)

18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 93

94

Fazit: Europa, Irak und China sind zum Erfolg verdammt. 4

Abstimmung

Land

95

96

97

98

99

00

01

02

03

04

05

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

RENTENMARKT 30-jährige Staatstitel wurden in Amerika erstmals 1977 emittiert. Betrug die Rendite damals 8%, so stieg sie innerhalb von vier Jahren auf ein Rekordhoch von über 15%. Dies war die Auswirkung des Inflationsjahrzehnts der 70er Jahre, ausgelöst durch Ölpreisschocks und Immobilienspekulation. Obwohl auch heute der Ölpreis wieder auf einem Rekordhoch steht und gleichzeitig der Immobilienmarkt deutlich gestiegen ist, gibt es kaum eine Vergleichbarkeit mit damals. Dies bestätigen die niedrigsten Renditen von gut 4% seit der Erstemission. Auch wenn technische Faktoren mitspielen, sagt der Rentenmarkt laut und deutlich, daß Inflation kein Thema ist.

Langfristige US-Staatsanleihen 16 14 12 10 8 6 4 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

Alan Greenspan feiert im August sein 18-jähriges Dienstjubiläum als US-Notenbankchef. Der Kampf gegen die Inflation gehört zu seinen Prioritäten. Gemessen an seinen Vorgängern seit Anfang der 50er Jahre ist es ihm am besten gelungen, das Inflationsgespenst im Zaum zu halten. Auch wenn sein Vorgänger Martin in den 50er und 60er Jahren über einen Zeitraum von fast 19 Jahren eine noch niedrigere Durchschnittsrate erzielte, so muß sich Greenspan mit seinen Leistungen nicht verstecken. Ein weiterer Zinsschritt von 0,25% zur Halbjahressitzung Ende Juni auf 3,25% gilt als sicher. Danach sollten jedoch höchstens noch zwei bis Dezember folgen. Die US-Staatsschulden sind innerhalb eines Vierteljahrhunderts um rund 500% gestiegen. Trotz dieser Eskalation sind Renditen von 10-jährigen Staatstiteln von fast 16% Anfang der 80er Jahre vor kurzem unter 4% gefallen. Eine Staatsverschuldung von rund 40% gemessen am BIP braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Eine direkte Korrelation zwischen Zinshöhe und Verschuldungsgrad gibt es offensichtlich nicht, sondern das Gegenteil scheint eher der Fall. Das diesjährige Haushaltsdefizit wird übrigens fast 20% niedriger ausfallen, als man ursprünglich angenommen hatte.

(30-jährige US-Staatsanleihen, Effektivverzinsung seit Erstnotierung 1977-2005, monatlich)

Inflation unter Fed-Vorsitzenden (US-Notenbankratsprecher der Nachkriegszeit) Bandbreite

Vorsitzender

Durchschnittliche Jahresinflationsrate

Martin

2,25%

Burns

6,48

11,0

3,2

Miller

9,45

11,3

7,6

Volcker

5,82

13,5

1,6

Greenspan

3,04

5,4

1,6

Hoch 7,9%

Tief -0,4%

Quelle: Investors Business Daily, Thieme Associates

Staatsverschuldung & Zinssätze (10-jährige US-Staatsanleihen, US-Staatsverschuldung)

6 16

Staatsanleihen (linke Skala, Rendite in %)

14

Staatsverschuldung (rechte Skala, in $ Billionen)

12 10

4 3

8

2

6

1 4

0 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 Quelle: US Treasury, Bloomberg, Thieme Associates

Fazit: Die US-Notenbank kann im 2. Halbjahr etwas entspannen. 5

5

AKTIENMARKT Wall Street hat bisher in diesem Jahr nur bei oberflächlicher Betrachtung enttäuscht. Während international die meisten Börsen ein klares Plus aufweisen, konnte sich von den diversifizierten USIndizes bisher nur der S&P 500 knapp in die Gewinnzone hocharbeiten. Kalkuliert man jedoch die Ergebnisse währungseinheitlich auf Eurobasis, so kann sich Wallstreet durchaus weltweit messen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Währungsschwankungen im internationalen Portfoliomanagement. Österreich schlägt weiterhin fast die gesamte Konkurrenz und produziert selbst auf Dollarbasis mit einem Plus von über 12% ein beachtliches Halbjahresergebnis.

Entwicklung internationaler Aktienmärkte (31.12.2004-17.6.2005, Indexentwicklung) US-Dollar

FTSE 100 (Großbritannien) CAC 40 (Frankreich) DAX (Deutschland) IBEX 35 (Spanien) SMI (Schweiz) ATX (Österreich) OMX (Schweden)

+0,7 +0,1 -1,9 -3,4 -0,3 +12,6 -3,4

+11,1 +10,5 +8,2 +6,6 +10,0 +24,2 +6,6

Nikkei 225 (Japan) Hang Seng (Hong Kong) S&P/ASX 200 (Australien)

-5,3 -2,3 +6,1

+4,5 +7,8 +17,1

+11,6 +11,8

+23,1 +23,3

RTS Index (Rußland) Bovespa Stock IDX (Brasilien)

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

S&P 500-Sektorenentwicklung

Unter den zehn Hauptsektoren des S&P 500-Index konnten seit Jahresbeginn nur zwei beeindrucken. Energiewerte und der Versorgungssektor profitierten vom hohen Ölpreis, der selbst vor der $60-Marke pro Faß Texasöl nicht zurückschreckt. Trotz des steigenden globalen Energiebedarfs ist dieses Preisniveau jedoch kaum zu rechtfertigen und wird sowohl bei Industrienationen als auch bei Schwellenländern zu Wachstumseinbußen führen. Dies forciert die Suche nach Energiealternativen. Der Gesundheitssektor profitiert von der steigenden Alterskurve. Die bisher schwachen Sektoren haben im 2. Halbjahr Aufholpotential, sofern der Ölpreis nachgibt. Rekordergebnisse bei US-Unternehmen haben zu den höchsten Barbestände in ihrer Geschichte geführt. Betrug die Liquidität aller im S&P 500 enthaltenen Unternehmen vor 10 Jahren knapp $150 Mrd., so sind es heute fast $800 Mrd. Dies ist nicht nur die absolute Höchstmarke, sondern stellt auch die größte prozentuale Steigerung in einem so kurzen Zeitraum dar. Fusionen und Übernahmen werden inzwischen häufig mit Bargeld anstatt mit Aktien bezahlt. Auch die Rückkäufe von eigenen Aktien bestätigen, daß der Aktienmarkt trotz der über zweieinhalbjährigen Hausse noch nicht überreizt ist. Auch im 2. Halbjahr ist mit verbesserten Gewinnen zu rechnen. 6

Euro +8,7 % +10,8 +6,0

-1,5 % +0,4 -3,9

Dow Jones Industrial Average Standard & Poor's 500 Nasdaq Composite

(ohne Dividenden, 31.12.2004 - 17.5.2005) +23,3%

Energie +10,5%

Versorger Gesundheit

+4,7%

Konsumgüter

+1,5%

S&P 500 Index

+0,4%

-2,2%

Industrie

-3,1%

Rohstoffe

-3,2%

Finanzen Informationstechnologie

-4,1% -5,7%

Telekommunikation

-5,9%

Luxusgüter

-10

-5

0

5

10

15

20

Quelle: Boomberg, Thieme Associates

Barreserven von US-Unternehmen (Summe der Bargeldbestände aller S&P 500-Unternehmen, $ Mrd.) 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 95

96

97

98

99

00

01

02

03

04

05

Quelle: Thomson Financial, Thieme Associates

Der bei weitem größte Börsenplatz der Welt ist Wallstreet. Seit Jahresbeginn wurden alle saisonalen Regeln auf den Kopf gestellt. Während Januar, März und April normalerweise zu den besseren Monaten zählen, waren sie diesmal eine herbe Enttäuschung. Februar und Mai dagegen, die sonst am unteren Ende der Performanceskala stehen, brachten diesmal beachtliche Indexgewinne. Auch der Juni, der üblicherweise nur magere Ergebnisse lieferte, ist bisher äußerst erfolgreich. Beim deutschen FAZIndex war die Entwicklung ebenfalls seit Jahresbeginn atypisch, da die bisher entscheidensten Kursavancen mit 5,5% im normalerweise schwachen Mai auftraten.

Monatliche Aktienmarktentwicklung 2

(Durchschnittliche Veränderung zum Vormonat in % F.A.Z seit 1965, S&P 500 seit 1950)

1

0

-1

-2

F.A.Z Index S&P 500-Index Jan.

Feb.

März

April

Mai

Juni

Juli

Aug.

Sep.

Okt.

Nov.

Dez.

Quelle: F.A.Z., Stock Traders Almanac, Thieme Associates

Gab es vor rund 100 Jahren in den USA ca. 250 Kreditwürdigkeit von US-Automobilherstellern Automobilhersteller, so sind heute General (Kreditwürdigkeit nach Standard & Poor's Rating) 80 Motors (GM) und Ford die einzigen GM Aktienpreis 60 ($ pro Aktie) Überlebenden. Die Bonität von GM und Ford ist in 40 den vergangenen 25 Jahren drastisch gefallen. AAA General AAA20 Motors Gehörten die beiden 1980 noch zur Elite der 32 AA+ 80 85 90 95 00 05 kreditwürdigsten Unternehmen, so werden sie heute AA Ford AAwie „Ramschpapiere“ gehandelt. Der Aktienkurs A+ A von GM wurde von der reduzierten Bonität jedoch Anicht beeinträchtigt, sondern stieg bis zum Frühjahr BBB+ Investitionsgrad BBB "Ramschanleihen" 2000 um das Fünffache innerhalb von 20 Jahren. BBBBB+ Seitdem kam es, wenn auch unter Schwankungen, BB BBzu Kursverlusten von 75% bis Mitte April. 75 85 95 05 80 90 00 Inzwischen hat sich der Kurs wieder um 40% erholt Quelle: F.A.Z., Bloomberg, Thieme Associates und bestätigte unsere Kaufempfehlung. Erfolgreiche S&P 500-Unternehmen

Seit der Erstnotierung des S&P 500-Index 1957 haben sich $1000 auf rund $140.000 inklusive Dividenden vermehrt. Dies macht einen durchschnittlichen Jahresanstieg von fast 11% aus, wobei ca. 80% des Gewinns auf reinvestierten Dividendenerträgen beruhen. Einen noch weit höheren Betrag könnte man durch die richtige Aktienauswahl erzielen. Hier führt Philip Morris – die heutige Altria – das Feld der 20 Besten an. Innerhalb von 48 Jahren stiegen $1000 auf fast $7 Mio.. Hohe Dividendenzahlungen waren für diesen Anlageerfolg entscheidend. Geduld zahlte sich aus.

(Seit Beginn des S&P 500-Index)

Unternehmen Philip Morris Bristol-Myers Squibb Pfizer Coca-Cola Merck PepsiCo H.J. Heinz Schering-Plough Proctor & Gamble Hershey Foods Royal Dutch Petroleum S&P 500-Index

Fazit: Wer die Sommerrallye verpaßt, verschenkt Potential. 7

Wert von $1.000 investiert in 1957 $6,82 Mio. 1,11 0,79 0,91 0,65 1,16 0,67 0,65 0,62 1,08 0,52 0,14

Jährliche Rendite 20,1 % 15,6 14,8 15,2 14,4 15,8 14,4 14,3 14,2 15,6 13,8 10,8

Quelle: Investors' Business Daily, Jeremy L. Siegel, Thieme Associates

EMPFEHLUNGSLISTE Unternehmen

Kaufniveau

52 Wochen Hoch/Tief

Rendite Kurs Potential* in % 21.6.05 18 Monate

ISIN

Dow Jones Werte American Int'l Group [AIG] Int'l Business Machines [IBM] JPMorgan Chase [JPM] Microsoft [MSFT] Pfizer [PFE] SBC Communications [SBC]

$50-$55 $70-$80 $34-$38 $22-$25 $23-$27 $21-$25

$73 / $99 / $40 / $30 / $35 / $27 /

$50 $72 $33 $24 $22 $23

0,9 1,0 3,8 1,3 2,7 5,4

$56 $76 $36 $25 $29 $24

40% 40% 35% 40% 40% 35%

US0268741073 US4592001014 US46625H1005 US5949181045 US7170811035 US78387G1031

$32-$36 $10-$12 $9-$11 $35-$40 $2-$3 $3,5-$4 $16-$18

$55 / $16 / $15 / $50 / $5 / $6 / $20 /

$31 $9 $9 $35 $2 $3 $15

0,0 3,6 0,0 1,0 0,0 0,0 0,0

$35 $11 $11 $40 $2,7 $3,9 $18

50% 50% 75% 35% 75% 50% 65%

US0231351067 US3453708600 US5951121038 US6516391066 CA6565681021 US8668101046 US8873171057

$35-$40 € 13-€ 15 € 6-€ 7 $50-$60 $9-$11

$49 / € 17 / € 11 / $58 / $11 /

$39 € 13 €6 $50 $9

4,6 4,2 0,0 0,0 0,4

$42 € 15 €8 $56 $10

40% 35% 100% 70% 50%

DE0007100000 DE0005557508 DE0006231004 US4642871846 US4642868487

$1,2 GBp 7 €3 $1,9 $0,8 $0,2

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

$1,3 GBp 11 € 2,7 $5,3 $1,8 $0,3

200% 200% 200% 150% 150% 300%

US0024571095 GB0031214470 AT0000729108 US44919F1049 US9047531002 US98155N1063

Andere US-Werte Amazon.Com [AMZN] Ford Motor [F]** Micron Technology [MU] Newmont Mining [NEM] Nortel Networks [NT] Sun Microsystems [SUNW] Time Warner [TWX]

Internationale Werte DaimlerChrysler [DCX] Deutsche Telekom [DTE.GR] Infineon Technologies [IFX.GR] iShares China 25 Index Fund [FXI] iShares Japan Index Fund [EWJ]

Spezialwerte AXM Pharma [AXJ] Cyprotex [CRX.LN] Gericom [GRO.GR] Hythiam Inc [HYTM]** Unigene Laboratories [UGNE] WorldWater [WWAT]

$1-$2 $5,2 / GBp 10-GBp 12 GBp 16 / € 2.5-€ 3 €6/ $5-$6 $9,3 / $1,5-$2 $2,6 / $0,2-$0,3 $0,4 /

*) Potential bezieht sich auf das mittlere Kaufniveau (Beispiel: $15 bis $20 = $17,50) **) Neuempfehlung oder Wiederaufnahme

Nach Kursanstieg von mindestens 10% über das obere Kaufniveau wurden General Motors, Hewlett-Packard, Cisco, Software AG, Teva Pharmaceutical und KarstadtQuelle gestrichen. Diese Werte sind jedoch weiterhin zu halten, aber mit einem Stop abzusichern. Zwei Wiederaufnahmen sind Ford Motors und Hythiam. Unsere Börsenhotline gibt eine tägliche Markteinschätzung in Deutschland unter 0190-191 192 (€ 0,62/Min), in Österreich 0900-500-515 (€ 0,68/Min) und in der Schweiz 0901-266 277 (SFr 1,00/Min). 8

Ganze. Bei den internationalen Werten überzeugte die Software AG, die innerhalb kurzer Zeit 20% zulegte. Bei den „Spezialwerten“ ist KarstadtQuelle der Spitzenreiter – seit Jahresbeginn liegt der Kursanstieg bei fast 50%. Obwohl es bei Unigene Laboratories und Worldwater noch nicht zu dem erhofften Aufwärtstrend kam, ist das Potential unverändert vorhanden. Der englische Biotech-Wert Cyprotex ist inzwischen wieder zurückgekommen und offeriert damit eine erneute Kaufchance. Ford Motor steht nach eineinhalb Jahren wieder auf unserer Liste. Der Spezialwert Hythiam gehört nach dem jüngsten Kursrückgang ebenfalls wieder dazu. Ein positiver Mai ist fast ein Garantieschein für weitere Kursgewinne bis Jahresende. Seit 1950 gab es 31 positive Mai-Börsen. Davon endeten nur vier – 1957, 1987, 1990 und 2001 – mit einem Minus von 7-15% bis Jahresende. Dieser Börsensommer ist bereits heiß.

Der Mai und Juni waren besonders börsenfreundlich, nachdem die ersten vier Monate fast alle Hoffnungen auf ein gutes Aktienjahr zerstörten. Auch die Empfehlungsliste profitierte vom jüngsten Aufschwung. Von 28 Titeln haben lediglich zwei Spezialwerte enttäuscht, während alle anderen teilweise deutliche Kursavancen zeigten oder zumindest ihre Ausgangsposition erfolgreich verteidigten. Unter den Dow Jones-Werten erzielte General Motors mit einem Anstieg von über 25% das beste Ergebnis. Die Aktie ist von der Empfehlungsliste gestrichen und mit einem Stopp abzusichern. Hewlett-Packard stieg ebenfalls weit über das Kaufniveau – auch hier ist eine Kursabsicherung empfohlen. In der Gruppe „Andere US-Werte“ konnte Cisco am meisten überzeugen und notiert fast 10% über dem Kaufniveau. Äußerst interessant ist jetzt TimeWarner, deren Beteiligungen weitaus wertvoller sind als das

MARKTÜBERSICHT 31.12.02

31.12.03

31.12.04

Q1-2005

17.6.05

20022

20032

20042

Q1-20053

17.6.054

Dow Jones Industrial Avg.

8.342

10.454

10.783

10.504

10.623

-17%

+25%

+3%

-3%

-2%

Standard & Poor's 500

880

1.112

1.212

1.181

1.212

-23%

+26%

+9%

-3%

0%

NASDAQ Composite

1.336

2.003

2.175

1.999

2.175

-32%

+50%

+9%

-8%

-4%

DAX Index

2.893

3.965

4.256

4.349

4.256

-44%

+37%

+7%

+2%

+8%

Bloomberg European 500

147

168

184

192

184

-32%

+11%

+10%

+4%

+9%

Nikkei 225

8.579

10.677

11.489

11.669

11.489

-19%

+25%

+8%

+2%

+0%

Euro/$ Exchange Rate

0,95

0,79

0,74

0,77

0,74

-15%

-17%

-7%

+5%

+10%

Yen/$ Exchange Rate

118,8

107,3

102,6

107,2

102,6

-10%

-10%

-4%

+4%

+6%

CRB Commodities Index

235

255

284

314

284

+23%

+9%

+11%

+11%

+10%

Gold - $/oz

348

415

438

428

438

+25%

+19%

+6%

-2%

-0%

West Tex. Crude Oil - $/bbl

31

33

43

55

43

+57%

+4%

+30%

+28%

+35%

10-Yr Treasury Yield - %

3,8

4,2

4,2

4,5

4,2

-25%

+12%

-2%

+6%

-4%

2-Yr Treasury Yield - %

1,6

1,8

3,1

3,8

3,1

-47%

+13%

+72%

+23%

+21%

10.136

10.581

10.994

11.088

-

+1,9%

+3,0%

+4,4%

+3,5%

-

1.995

1.995

2.006

2.027

-

+0,1%

-0,2%

+1,0%

+4,0%

-

US Real GDP - $ bill

1

German Real GDP - bill Euro1

1 4

) Quartalsveränderungen annualisiert )Veränderung seit Jahresbeginn

2

)Jährliche Veränderung

9

3

) Quartalsveränderungen nicht annualisiert

RÜCKBLICK: EMPFEHLUNGSLISTE DEZEMBER 2003 Unternehmen [Symbol]

Kurs* 3.12.03

Rendite in %

Kurs* 17.6.05

Kursentwicklung** 3.12.03 - 17.6.05

$20 $30 $30 $22 $49 $44 $26 $23

5,1 2,6 2,5 1,5 1,9 3,3 0,6 4,7

$19 $37 $38 $24 $67 $32 $25 $24

-4% 24% 29% 7% 35% -26% -2% 4%

Dow Jones-Werte AT&T [T] General Electric [GE] Honeywell [HON] Hewlett-Packard [HPQ] Johnson & Johnson [JNJ] Merck & Co [MRK] Microsoft [MSFT] SBC Communications [SBC]

Durchschnitt:

8%

Andere US-Werte AT&T Wireless [AWE] Micron Technology [MU] Pfizer [PFE] Schering-Plough [SGP] Time Warner [TWX]***

$7 $12 $34 $17 $17

0,0 0,0 1,9 0,5 0,0

$15 $11 $29 $19 $17 Durchschnitt:

105% -13% -15% 15% 1% 19%

Internationale Werte iShares Japan [EWJ] Novartis [NOVN.VX] Serono [SEO.VX] Swatch Group [UHRN.VX]

$9,2 SFr56 SFr899 SFr30

0,0 1.8 1.1 0.8

$10,4 SFr61 SFr765 SFr36 Durchschnitt:

12% 10% -15% 18% 6%

Spezialwerte V.I. Technologies [VITX] WCM [WCM.GR]

$12,5 € 1,2

0,0 0,0

$5,9 € 0,5

-53% -63%

Durchschnitt:

-58%

Gesamtdurchschnitt:

4%

*) gerundet **) tatsächliche Kursentwicklung, basierend auf tatsächlichen Kursen ***) Namens- & Symboländerung bei AOL Time Warner [AOL] zu Time Warner [TWX]

10

FOKUSTHEMA: PERFORMANCE Die Empfehlungsliste vom Dezember 2003 kommt gut 18 Monate später auf ein gemischtes Resultat. Die acht ausgewählten Dow Jones-Titel liegen mit plus 8% genau auf der Linie des Index. Unter Berücksichtigung der auf unserer Hotline fast täglich erwähnten Stop-Strategie und strategischen Nachkäufe bei Kursschwäche hätte man das Resultat jedoch deutlich verbessern können. Die Empfehlungsliste war mit 21 Werten relativ kurz, da etliche Titel ihr Kaufniveau im Jahresverlauf bereits überschritten hatten. Die zwei Spezialwerte waren eine glatte Enttäuschung. Ohne dieses Marktsegment kam die Empfehlungsliste mit einem Plus von 11% noch relativ gut weg.

Entwicklung der Empfehlungsliste (3.12.03 - 17.6.05, Kursentwicklung ohne Dividenden) 20

19%

14%

15

12% 10

11% 8% 6% 4%

5

0 S&P 500 DAX

Nikkei

Empfehlungs- Dow liste Jones ohne Sezialwerte

Nasdaq Gesamte Empfehlungsliste

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

Johnson & Johnson [JNJ]

Im Pharmasektor gab es sowohl den größten Gewinner als auch den größten Verlierer. Johnson & Johnson stellte mit einem Kursanstieg von 35% die meisten Konkurrenten in den Schatten. Als die Aktie im 4. Quartal 2003 unter Verkaufsdruck geriet, gehörte allerdings Mut zum Kauf. Bekanntlich wird an der Börse zum Einstieg nicht geklingelt. Der Kursgewinn ist auf diesem Niveau mit einem Stop abzusichern. Mit einer Marktkapitalisierung von fast $200 Mrd. ist Johnson & Johnson der zweitgrößte Pharmatitel und wird nur von Pfizer mit $16 Mrd. übertroffen. Im S&P 500 nimmt J & J den sechsten Rang ein. Große Kurssprünge sind somit limitiert. Eine herbe Enttäuschung war Merck. Der frühere Pharmagigant büßte seit Ende 2000 bis zum November 2004 über 70% seiner Marktkapitalisierung ein. Wer damals der Hotline folgte und sich allen Warnungen zum Trotz zum Kauf bzw. Nachkauf entschloß, konnte bereits fünf Monate später, im April, einen Kursgewinn von fast 40% erzielen. Die derzeitige Konsolidierung mag zwar noch einige Monate dauern, dennoch sollte Merck im Blickfeld bleiben. Ein Kursniveau von unter $30 wäre die Basis für einen Rückkauf, auch wenn die Produktpalette derzeit nicht voll überzeugt.

(Aktienkurs, $ pro Aktie, monatlich, Mai '03 - Juni '05) 70

65

60

55

50 04

Merck [MRK] (Aktienkurs, $ pro Aktie, monatlich, Mai '03 - Juni '05) 60 55 50 45 40 35 30 25

Fazit: Die Hotline macht sich immer wieder bezahlt. 11

05 Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

04

05 Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

FOKUSTHEMA: AKTIENMÄRKTE Im ersten Halbjahr – Stichtag 17. Juni – konnte der Dow Jones kein positives Resultat vorlegen. Im Durchschnitt gaben die 30 Werte 1,5% ab. Lediglich 11 Titel liegen bisher im Plus. Boeing ist mit einem Kursgewinn von 25% der Spitzenreiter und bestätigt damit unsere Kaufempfehlungen vom vergangenen Jahr. ExxonMobil, der einzige Energiewert im Dow Jones, belegt einen hervorragenden 2. Platz. Leider habe ich bisher den gesamten Energiesektor ignoriert, da der hohe Ölpreis für mich suspekt war und bleibt! Es ist manchmal sehr schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Die derzeitig drei größten Verlierer gehören seit kurzem zu unseren Favoriten. Der DAX beeindruckt seit Jahresbeginn mit einem Plus von über 8%. An dem Aufwärtstrend nahmen 20 Titel teil. Lediglich sechs Werte liegen im Minus, wobei lediglich die Deutsche Telekom einen doppelstelligen Kursrückgang aufweist. Die Deutsche Börse beeindruckt mit einem Anstieg von über 40%, während die HypoVereinsbank vom Übernahmeangebot der italienischen Großbank Unicredito profitiert. Auf Dollarbasis verblaßt das eindrucksvolle Resultat der DAX-Werte. 15 Titel landen bei diesem Vergleich im Minus. Die drei Spitzenreiter kommen dabei fast auf das gleiche Resultat wie die drei besten Dow-Aktien. Der Währungsfaktor war entscheidend.

Entwicklung der Dow Jones-Werte (31.12.2004 - 17.6.2005) Unternehmen

1. Boeing 2. ExxonMobil 3. Intel 4. Hewlett-Packard 5. Altria 6. Honeywell 7. Pfizer 8. Coca-Cola 9. Johnson & Johnson 10. United Tech 11. Caterpillar 12. Merck 13. General Electric 14. Procter & Gamble 15. Citigroup

25 % 19 16 14 10 8 7

38 % 31 28 26 21 19 18

6 5 3 3 0 0 -1 -1

17 16 13 13 11 10 9 9

Kursentwicklung USD Euro

-3 % -4 -4 -6 -6 -6 21. 3M 22. SBC Comm. -7 23. Wal-Mart -7 24. JP Morgan Chase -8 25. McDonald's -10 26. Alcoa -10 -11 27.General Motors -14 28. Verizon 29. Amer Int'l Group -15 30. IBM -23

16. American Express 17. Disney 18. DuPont 19. Home Depot 20. Microsoft

7% 6 5 4 3 3 3 2 2 0 -1 -2 -5 -7 -15

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

= interessant

Entwicklung der DAX-Werte (31.12.2004 - 17.6.2005) Kursentwicklung Unternehmen

Euro

1. Deutsche Börse 2. HVB Group 3. Linde 4. MAN 5. RWE 6. Commerzbank 7. Continental 8. TUI 9. Bayer 10.Adidas-Salomon 11.Fresenius 12. Henkel 13.Deutsche Post 14.Volkswagen 15.BMW

Die Schweiz stellt unter diesen drei Indizes den größten Gewinner. Unaxis wurde bereits im Dezember an dieser Stelle hervorgehoben und weist seit Jahresbeginn einen Kursanstieg von fast 60% auf. Auch auf Dollarbasis kann sich das Ergebnis mit einem Plus von über 40% sehen lassen. Während in Schweizer Franken nur vier Werte bisher im Minus liegen, weist auf Dollarbasis die Hälfte der SMI-Unternehmen Kursverluste auf. Die interessantesten Titel sind bei allen drei Indizes speziell markiert, auch wenn in einigen Fällen das optimale Kaufniveau bereits überschritten ist. Fazit: Kursschwäche ist meistens ein Kaufsignal.

USD

41 % 30 28 27 27 24

28 % 17 16 15 15 13

23 20 20 18 17 17 14 12 10

11 9 8 7 6 6 3 2 0

Unternehmen

Kursentwicklung Euro USD

16. BASF 17. E.On 18. SAP 19. Metro 20.Altana 21. Münchener Rück. 22. Siemens 23. Allianz 24. Deutsche Bank 25. Deutsche Lufthansa 26. Infineon 27. DaimlerChrysler 28. Schering 29. ThyssenKrupp 30. Deutsche Telekom

= interessant

7% 7 6 5 3 0 0 0 0 -1 -3 -4 -5 -7 -10

-3 % -3 -4 -5 -7 -9 -9 -9 -10 -10 -12 -13 -14 -16 -19

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

Entwicklung der SMI-Werte (31.12.2004 - 17.6.2005) Kursentwicklung

Kursentwicklung Unternehmen

SFr

USD

Unternehmen

1. Unaxis 2. ABB 3. Baloise 4. Roche

57 38 27 22 16 15 15 15 14 13 12 12 10

42 % 25 15 11 5 4

14. Kuldelski 15. CS Group 16. Novartis 17. Swatch 18.Adecco 19. Swiss Life 20. UBS 21. Serono 22. Givaudan 23. Swiss Re 24. Clariant 25. Swisscom 26. CIBA Specialty

5. Lonza Group 6. Richemont 7. Julius Bär 8. Zurich Fincl. 9.Holcim 10.Syngenta 11.SGS 12.Nestle 13.Synthes = interessant

12

Kursentwicklung USD Euro Unternehmen

4 4 3 3 2 1 0

SFr

USD

9% 7 6

-1 % -3 -4

6

-4

6

-4

5 4 2 0 -3 -3 -8 -10

-5 -5 -7 -9 -12 -12 -16 -19

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

FOKUSTHEMA: INVESTMENTFONDS Seit dem Frühjahr 2003 hat das Anlegerinteresse in Amerika an Aktienfonds wieder spürbar zugenommen. Die Kaufbereitschaft hängt jedoch häufig von der Indexentwicklung der Börse ab. Marktschwäche verunsichert Investoren sehr schnell. Als der Dow Jones im April enttäuschte und 3% einbüßte anstatt, wie erwartetet, mit Kursgewinnen auftrumpfte, erreichten die Nettozuflüsse nicht einmal $9 Mrd.. Dies waren 60% weniger als im Februar, der aufgrund unerwarteter Kursgewinne bisher beste Monat für Aktienfonds in diesem Jahr. Auf das größte Interesse stoßen zurzeit internationale Aktienfonds, während einheimische Wachstumsfonds unter Abgabedruck stehen. Rentenfonds sind generell von geringerem Anlegerinteresse. Lediglich 2001/02 liefen sie Aktienfonds den Rang ab, als die Börse unter starkem Verkaufsdruck stand. Seit Mitte 2003, als Renditen von 10-jährigen US-Anleihen mit 3,1% auf das niedrigste Niveau in 45 Jahren fielen, kam es bis heute zu Nettoabflüssen. Die geringen Zuflüsse in diesem Jahr liegen im einstelligen Bereich. Renditen von momentan 4% sind deshalb unattraktiv, da möglicherweise steigende Zinsen ein Kursrisiko bedeuten. Die Renditekurve hat sich bereits bedenklich abgeflacht. Dies ist ein Warnsignal für die Notenbank, mit weiteren Leitzinserhöhungen sparsam umzugehen. Aktienfonds gelten in den meisten Industrienationen als Anlagealternative. Am populärsten sind sie in Amerika. Allein im vergangenen Jahr flossen dort über €160 Mrd. in Aktienfonds. In Japan waren es dagegen nur gut €16 Mrd.. Nach einer fast 16jährigen Baisse fehlt der Börse im Land der aufgehenden Sonne die Fantasie. In Europa finden Aktienfonds den größten Zuspruch in Frankreich. In Italien und Deutschland ist die Aktie als Anlageform verpönt. Garantierte Strukturprodukte werden trotz niedriger Renditen bevorzugt. Risikobereitschaft wird klein geschrieben.

Mittelflüsse in US-Aktienfonds (in $ Mrd., ohne Dividenden, monatlich) 60 40 20 0 -20 -40 -60 2000

2001

2003

2004

2005

Mittelflüsse in US-Rentenfonds (in $ Mrd., ohne Dividenden, monatlich)

30

20

10

0

-10

-20 2000

2001

2002

2003

2004

2005

Quelle: Investment Company Institute, Thieme Associates

Netto-Mittelflüsse in Aktienfonds (2004, in Milliarden Euro) USA

130,3

Japan

16,2

Frankreich

9,1 5,7

Schweiz Großbritannien

3,8 -2,7

Italien Deutschland

-3,5

-10

Fazit: Aktienkauf bedeutet unternehmerisch denken und handeln. 13

2002

Quelle: Investment Company Institute, Thieme Associates

0

10

20 Quelle: F.A.Z., Thieme Associates

WIRTSCHAFTSDATEN IM JUNI/JULI/AUGUST Statistik

Datum

Unternehmens:

Verbraucher:

Lagerbestände

Jul. 15 Aug. 11

Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter

Jun. 24 Jul. 27 Aug. 24

IFO Geschäftsklima (D)

Jun. 27 Jul. 26 Aug. 26

Großhandelslagerbestände Jul. 08 Aug. 09

Herstellungsindustrie: Chicago Einkaufsmanager- Jun. 30 Jul. 29 index Aug. 31 Auftragseingänge der Industrie Industrieproduktion & Kapazitätsauslastung ISM Einkaufsmanagerindex Philadelphia Fed Erzeugerpreise

Datum

Statistik

Jul. 05 Aug. 02 Aug. 30 Jul. 15 Aug. 16 Jul. 01 Aug. 01 Jul. 21 Aug. 18 Jul. 15 Aug. 17

Verbrauchervertrauen

Jun. 28 Jul. 26 Aug. 30

Jul. 08 Aug. 05 Verbraucherpreise Jul. 14 Aug. 16 Hausverkäufe Jul. 25 Aug. 23 Baubeginne Jul. 19 Aug. 16 Verkauf Neuer Eigenheime Jun. 24 Jul. 27 Aug. 24

Verbrauchersentiment (University of Michigan)

Datum

Wirtschaftsleistung:

Verbraucherkredite

Private Einkommen & Ausgaben Einzelhandelsumsätze

Statistik

Jun. 30 Aug. 02 Jul. 14 Aug. 11 Jul. 01 Jul. 15 Jul. 29 Aug. 12 Aug. 26

Fed's Beige Book

Jul. 27

Bruttoinlandsprodukt (Q1) (Q2) (Q2) Frühindikatoren

Jun. 29 Jul. 29 Aug. 31 Jul. 21 Aug. 18 Aug. 09

Produktivität

Sonstige: EZB Zinsentscheid FOMC Notenbankratsitzung Handelsbilanz Arbeitslosenquote

Jul. 07 Aug. 04 Jun. 30 Aug. 09 Jul. 13 Aug. 12 Jul. 08 Aug. 05

Der Wirtschaftkalender ist in einer veränderten Form dargestellt, da in Zukunft zur besseren Übersicht mehrere Monate erfaßt werden. Die Halbjahressitzung der US-Notenbank, die Ende Juni stattfindet, ist der wichtigste Termin in diesem Monat. Mit einer über 90%igen Wahrscheinlichkeit wird der Leitzins zum neunten Mal innerhalb von einem Jahr um 0,25% auf 3,25% erhöht. Die bereits äußerst flache Renditekurve und das sich im 2. Quartal temporär etwas abschwächende Wirtschaftswachstum sind Warnsignale, die von den Währungshütern nicht ignoriert werden sollten. Ansonsten droht eine Rezession im nächsten Jahr. Ein bis zwei Zinserhöhungen können im 2. Halbjahr noch maximal verkraftet werden, ohne das Wirtschaftswachstum maßgeblich einzuschränken. Das Haushaltsdefizit wird inzwischen rund 20% niedriger als ursprünglich geschätzt eingestuft. In Europa werden sogar Forderungen nach Leitzinssenkungen laut, um das stagnierende Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Zinserhöhungen werden für dieses Jahr auf jeden Fall ausgeschlossen. Die Inflation bleibt weltweit relativ niedrig solange der Ölpreis nicht deutlich über die $60-Marke pro Faß steigt. Die USNotenbank kann die Sommerrallye fördern oder zerstören.

14

NOTIZEN Die Deutsche Börse AG ist für Deutschland zu einem zweischneidigen Schwert geworden. Obwohl die Anlagekultur in Deutschland eher der eines Schwellenlandes entspricht, hat sich die Deutsche Börse durch Technologie und Management international einen vorderen Platz erworben. Dennoch wurde dieser Kronjuwel von institutionellen deutschen Anlegern – besonders von Banken und Versicherungen – aus reiner Profitgier verkauft, so daß die Kontrolle an ausländische Investoren fiel. Die verpatzte Fusion mit der Londoner Börse und der dadurch erzwungene Wechsel im Management und Aufsichtsrat war die Quittung. Wer kurzsichtig handelt, trägt die Folgen. Unser 3. Anlegerseminar, das Anfang Dezember 2004 in Berlin stattfand hat nach gut sechs Monaten enorme Früchte getragen. Von den sechs vorgestellten Unternehmen liegen zwar zwei bisher noch unter Wasser, dennoch brachte das Gesamtportfolio bei gleicher Gewichtung einen Gewinn von über 60%! Dieses Resultat spricht für sich selbst. Das nächste Seminar findet vom 7. bis 9. Oktober in Cadaques an der Costa Brava in Spanien statt. Alle Thieme Alumni und Standpunktabonnenten können sich hierzu über unser New Yorker Büro bis spätestens Anfang September anmelden. Das Thieme Team kümmert sich um den Rest. Teilnehmen macht sich bezahlt! The Viewpoint/Der Standpunkt erscheint seit über einem Vierteljahrhundert. Abonnenten wird ein „in-thiemer“ Einblick in Wirtschaft, Politik und Börse von Wall Street geboten – das heißt über 10.000 Seiten Informationen, Analysen und Kommentare seit 1979. Das Interpretieren und Erkennen von Zusammenhängen, sowie der kritische Blick hinter die Zahlen, stehen dabei im Vordergrund. Der Standpunkt erscheint weiterhin in unterschiedlichen Abständen. Druck und Vertrieb erfordern ein tatkräftiges Team in New York und Deutschland, das weder Chaos noch Nachtschichten scheut. Fazit: Nach 10.000 Seiten immer noch Optimist. 15

Deutsche Börse (Aufteilung der Aktieninhaber) Ende 2004

Mai 2005

Andere

Deutschland

Deutschland

Andere

15,0%

16,0%

7,0%

26,0%

USA

24,0%

29,0%

USA

48,0%

35,0% Großbritannien

Großbritannien

Quelle: F.A.Z., Thieme Associates

Thieme Konferenz-Index (Gleiche Gewichtung der Teilnehmerunternehmen, 6.12.04=100) 170 160 150 140 130 Unternehmen (Symbol) 120

Performance 6.12.04-17.6.05

Aastrom Biosciences (ASTM) Crucell NV (CRXL) Biophan Technologies(BIPH) Cyprotex PLC (CRX LN) WorldWater Corp. (WWAT) BMP AG (BTBA GR)

110 100 90 6.12.04

1.05

Erster Handelstag nach der Konferenz

2.05

3.05

4.05

5.05

167 % 93 139 2 -13 -15

6.05

Source: Bloomberg, Thieme Associates

The Viewpoint/Der Standpunkt Vertrieb:

Verlagsservice/Agentur Klassen Postfach 32 01 19, D-56044 Koblenz Telefon: +49 261 291 797 10 Fax: +49 261 291 797 12 Chefredakteur: Heiko H. Thieme Redaktion: Marvin Bolt, Dr. Mieczyslaw Karczmar, Dr. Ricardo Mesa-Tejada, Peter Stockfisch, Lara Schönleben, Benno Thieme Voluntäre: Philipp Wollner Abonnement: 150,- Euro/Jahresabonnement Einzelausgabe 25,- Euro Thieme Associates - 845 Third Avenue - New York, New York 10022 Tel. +1 (212) 397-3900 - Fax: +1 (212) 397-4036 e-Mail: [email protected] Thieme Informationsbüro - In den Entenäckern 18 - D-70599 Stuttgart Tel. (0711) 27394-356 - Fax: (0711) 27394-553 e-Mail: [email protected]

Zu Jahresbeginn gingen etliche Prognosen von einem äußerst schwachen Dollar aus. Gegenüber dem Euro sollte sogar die $1,50 Marke überschritten werden. Als Begründung wurden die beiden Rekorddefizite vom Regierungshaushalt und der Handelsbilanz genannt. Die Kaufkraft der amerikanischen Währung wurde dabei vollkommen ignoriert. Aber gerade hierauf kommt es im Endeffekt an. Zu den Dollarpessimisten zählen auch die zwei reichsten Männer der Welt: Bill Gates, Gründer von Microsoft, und der legendäre Investor Warren Buffet brüsten sich mit Dollar-Leerpositionen.

Dollar/Euro-Wechselkurs (30.12.2004-17.05.2005, täglich, Dollars pro Euro) 1,36 1,34 1,32 1,3 1,28 1,26 Steigender Dollar; Fallender Euro

1,24 1,22 1,2 J

F

M

A

M

J

J

Quelle: Bloomberg, Thieme Associates

Fazit: Meine optimistische Dollarprognose traf bisher ins Schwarze.

GOLD Kunstauktionen machen häufig Schlagzeilen mit spektakulären Versteigerungserlösen. Die Rekordsumme von $104 Mio. wurde vor einem Jahr für ein Bild von Picasso bezahlt. Die zeitgenössische Malerei schlägt dabei in den vergangenen 25 Jahren alle anderen Kunstformen. Das Gold verblaßt bei diesem Vergleich, da es hier seit 1979 sogar zu einem Preisrückgang kam. Auch mit Gold-Aktien konnten mitunter gute Handelsgewinne erzielt werden. Die beste Anlage bot jedoch der Aktienmarkt. Der S&P 500Index erzielte bei Reinvestieren der Dividenden einen Gesamtgewinn von über 2200%.

Investitionen in Kunst, Gold und Börse (Kummulativer Gesamtertrag in %, 1979-2004) 3.000 S&P 500-Index (Dividenden reinvestiert) 2.000 Nachkriegsund zeitgenössische Kunst

1.000

Übrige Kunst Gold

0

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 Quelle: Mei/Moses Fine Art Index, Bloomberg, Thieme Associates

Fazit: Aktien sind nach wie vor schwer zu schlagen.

INTERESSANTES UND KURIOSES John Kerry, Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei der Wahl 2004, erzielte während seines vierjährigen Studiums an der Eliteuniversität Yale nur eine durchschnittliche Note von 76, was einem „Befriedigend“ entspricht. Dies wurde erst in jüngster Zeit bekannt. Während des Wahlkampfes wurde er in den US-Medien und auch in Europa häufig als der im Vergleich zu Bush intelligentere Präsidentschaftskandidat gesehen. Bush, der zur gleichen Zeit in Yale studierte, war bei seinen Noten mit 77 um eine Nasenlänge besser als Kerry. Fazit: Der Klügere hat doch gewonnen. Ihr Heiko H. Thieme Thieme Associates, Inc. - 845 Third Avenue - 14th floor - New York, New York 10022 Tel.: (212) 397-3900 Fax: (212) 397-4036 e-mail: [email protected] Internet: www.heikothieme.com

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