TEN-T CORRIDOR 2: JOINING FORCES FOR A COMPETITIVE LOW-CARBON CORRIDOR

September 18, 2016 | Author: Karoline Kaufer | Category: N/A
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TEN-T CORRIDOR 2: JOINING FORCES FOR A COMPETITIVE LOW-CARBON CORRIDOR DIE EUREGIO MÖCHTE – ALS REGION IN BALANCE – DIE CHANCEN DES OST-WEST-KORRIDORS (OWK) NUTZEN

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STATEMENT AND INVITATION 1. Die EUREGIO-Region ist wirtschaftlich stark und infrastrukturell gut aufgestellt. Deshalb erbringt die EUREGIO-Region innerhalb der EU schon heute einen wertvollen Beitrag für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Das passt zu dem EUKonzept, die Stärken zu stärken. 2. Trotzdem muss die EUREGIO-Verkehrsinfrastruktur (Verkehrswege, Telematik, Verknüpfungen zwischen den Verkehrsträgern) auch weiterhin für die Herausforderungen der Zukunft verbessert werden (wachsende Verkehrszahlen, wachsende Gütermengen, Entwicklung hin zur CO2-Neutralität). Daran wird die EUREGIO gemeinsam mit ihren Partnern in den nächsten Jahren arbeiten. 3. Die EUREGIO liegt im TEN-T-Korridor Nr. 2. Das verbindet sie u. a. mit Warschau, Berlin, Hannover, Amsterdam, Rotterdam, Felixstowe, Midlands. Es ist zu vermuten, dass auch diese Nachbarn im TEN-T-Korridor Nr. 2 ähnliche Interessen und Pläne haben wie die EUREGIO. 4. Deshalb lädt die EUREGIO diese Korridor-Nachbarn ein, unter dem Dach von TEN-T gemeinsam an der Weiterentwicklung ihrer Verkehrsinfrastruktur im Sinne von smart, green und inclusive zu arbeiten. Auftakt hierzu ist eine internationale KickOff-Konferenz am 23.11.2012 in Osnabrück. 5. Ziel ist es, den TEN-T-Korridor Nr. 2 gemeinsam zu managen, gemeinsam zu entwickeln und aus eigener Kraft, aber natürlich auch mit Unterstützung durch die EU und die Mitgliedsstaaten, zu optimieren.

Der EU anerkannte Ost-West-Korridor Warschau – Berlin – Amsterdam/Rotterdam – Felixstowe – Midlands (Korridor 2) bietet eine vergleichsweise gute Infrastruktur für multimodale Verbindungen (Straße, Schiene, Wasser) zwischen den anliegenden Staaten, Städten und Regionen. rr Der Korridor verbindet wirtschaftliche und logistische Oberzentren. rr Der Korridor verbindet unterschiedliche wirtschaftliche Regionen. rr Der Korridor verbindet städtische Regionen. Das bietet gute Rahmenbedingungen für die Intensivierung der interregionalen Zusammenarbeit innerhalb und entlang des gesamten Ost-West Korridors.

Daher laden wir – die EUREGIO-Partner – Sie als Stakeholder ein, sich an der Initiative zu beteiligen. Unser Ziel ist es, zu einer gemeinsamen Herangehensweise der Aufgabe – wirtschaftlich und infrastrukturell – zu kommen und die Chancen der Zusammenarbeit mannigfaltig zu nutzen. Unser Anliegen ist es, mit unserer gemeinsamen Vorgehensweise in das TEN-T Korridor-Programm ab 2014 aufgenommen zu werden.

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1. KORRIDOR 2 IN TEN-T, TRANS-EUROPEAN TRANSPORT NETWORK

ANLASS Im Oktober 2011 hat die EU Kommission beschlossen, ein europaweit einheitliches Verkehrsnetz aus Straßen, Schienenwegen, Flughäfen und Schifffahrtskanälen (TEN-T) in Europa zu schaffen. Das TEN-T-Netz besteht aus zwei Ebenen: einem enger gefassten Kernnetz, das bis 2030 fertig gestellt sein soll, und dem Gesamtnetz, dessen Fertigstellung bis 2050 vorgesehen ist. Ausgabenpolitische Priorität genießt das Kernnetz, das alle wichtigsten Verbindungen und Knotenpunkte umfasst. Es wird durch 10 Verkehrskorridore gebildet, die jeweils mindestens drei Verkehrsträger, drei Mitgliedstaaten und zwei grenzüberschreitende Regionen umfassen. Die Korridore bilden die Grundlage für den koordinierten Ausbau der Infrastruktur, um den Verkehr innerhalb Europas effizienter zu gestalten und seine negativen Effekte auf die natürliche Umwelt zu verringern. Vorrangig ist dabei die Beseitigung von Infrastrukturengpässen. Einen zentralen Korridor im Kernnetz bildet der Ost-West Korridor Warschau – Berlin – Amsterdam/Rotterdam – Felixstowe – Midlands.

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EUREGIO Entlang dieses Korridors findet man im Grenzraum Deutschland-Niederlande die älteste Euregio, gegründet 1958: die EUREGIO, eine Region in Balance, ein Zusammenschluss von 130 niederländischen und deutschen Landkreisen, Städten und Gemeinden, darunter auch die Oberzentren Münster, Osnabrück und Enschede, Hengelo als „Netwerkstad Twente“ (= MONT). Die Fläche umfasst rund 13.000 km² mit 3,4 Millionen Einwohnern.

Für die Standortqualität der EUREGIO ist die innere und äußere Erreichbarkeit essenziell. Die Region liegt im Achsenkreuz der europäischen Verkehrsmagistralen: Nord-Süd und Ost-West. Daher begrüßt die Region den prioritären Status des Korridors Nr. 2 in den neuen TEN-T Richtlinien der Europäischen Kommission. Dieser verkörpert nicht nur eine Anerkennung der Interessen in diesem Grenzraum, sondern bietet auch eine hervorragende Ausgangslage zur Sicherstellung der regionalen Entwicklung, um Chancen zu nutzen, Herausforderungen anzunehmen und Risiken zu bewältigen. Für den internationalen Transport und die Logistik bietet der Korridor über seine gesamte Länge Chancen für alle Stakeholder. Damit ist die Region für Europa von essenzieller Bedeutung. ERREICHBARKEIT:

Die EUREGIO will ihre Kräfte in einer breiteren europäischen Perspektive bündeln. Die Region hat für die Zusammenarbeit mit anderen Städten und Regionen entlang des Ost-West-Korridors viel zu bieten. Die Herausforderung liegt in der so genannten triple helix: Ziel ist eine enge Zusammenarbeit von Behörden, Wirtschaft und Forschungs- und Bildungseinrichtungen, um die Stärken auszubauen und eventuelle Schwächen zu kompensieren. Diese Zusammenarbeit reicht über die Grenzen der EUREGIO hinaus und geht auch nicht ohne Partner aus anderen Städten und Regionen entlang des Korridors. DIE STÄRKEN AUSBAUEN:

Die Ausgangsposition der EUREGIO ist optimal, die Präsentation und Präsenz auf europäischer Ebene kann verbessert werden. Eine bessere Profilierung erhöht den Beitrag der Partner (Dienstleistungsfähigkeit) zum Wohle der Einwohner sowohl innerhalb als auch außerhalb des EUREGIO-Gebiets.

UNSER ANGEBOT: Green corridor Die EUREGIO-Partner sind von der Notwendigkeit des langfristigen Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft überzeugt. Daher bieten sie all ihr Wissen und Know-how an, um zu einem „grünen Korridor” zu gelangen. Ein Korridor, der einen Beitrag zu einem CO2-neutralen Europa leistet. Ein Korridor, der eine Vorbildfunktion übernimmt, wenn es um Umweltmaßnahmen geht, und zwar sowohl in räumlicher Hinsicht als auch in der Anwendung intelligenter Verkehrslösungen. Kurzum, ein nachhaltiger, leistungsfähiger Korridor für den Verkehrs- und Transportsektor und das sowohl im Personen- wie auch im Güterverkehr.

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2. EUREGIO: DIE REGION IN BALANCE

ZUSAMMENARBEIT SEIT 1958 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat Tradition, und das in zahlreichen Bereichen: Arbeitswelt, wirtschaftliche Verflechtungen der Unternehmen und Kammern (KvKs/IHKs, VNDU1), Kooperation der Universitäten in Twente, Münster und Osnabrück sowie in den Bereichen Verkehr und Logistik. Seit Jahrzehnten wird auf beiden Seiten der Grenze danach gestrebt, die Infrastruktur zu optimieren. Die Anerkennung des Ost-West-Korridors mit Priorität innerhalb des Kernnetzwerks von TEN-T ist eine logische Folge dieser langjährigen und intensiven Kooperation. Sowohl bei den nationalen Regierungen und Parlamenten wie auch im Europaparlament finden die Verkehrsträger Straße (E30), Schiene (Berlin – Amsterdam, Güterschienenverbindung Polen – Niederlande) und Wasserstraßen (Twentekanal, Mittelland- und DortmundEms-Kanal) viel Beachtung. rr Die drei Modalitäten sind im niederländischen MIRT (Mehrjährigen Investitionsprogramm Raum und Transport) aufgenommen. rr Die deutschen Industrie- und Handelskammern fordern regelmäßig den Abbau von Engpässen im Ost-West-Korridor (u.a. Schienenverbindung Minden – Seelze). rr Gemeinsam mit Behörden entwickelt man eine Strategie, um der zu erwartenden starken Zunahme des Güterverkehrs auf der Schiene zu begegnen. rr Untersuchung von Twente bzw. EUREGIO als logistische Drehscheibe. rr Plädoyers zur Verbindung des Twentekanals mit dem Mittellandkanal. rr etc. Dies alles wurde in dem INTERREG IV A People-to-People Projekt green in between zusammengeführt. Dieses Projekt bündelt die Aktivitäten und formuliert die Ambition, einen ‚grünen Korridor‘ zu schaffen. Zugleich verkörpert es den Auftakt der jetzigen EUREGIO-Initiative für den Ost-West-Korridor und hat bereits zu einem Ergänzungsantrag der EU-Liste mit pre-identified projects2 geführt.



Verband Niederländischer und Deutscher Unternehmen



Pro Korridor hat die Europäische Kommission einige „pre-identified projects“ formuliert.

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REGION IN BALANCE In der EUREGIO, einer Grenzregion mit metropolitanem Charakter, ergänzen sich die Stärken des ländlichen Raumes und der Städte, hier insbesondere der Netwerkstad Twente, Münster und Osnabrück mit ihren oberzentralen Funktionen für das Umland, hervorragend. Sicherheit und Überschaubarkeit, Abwechslungsreichtum und soziale Stabilität sowie eine Symbiose von breit gefächerten Bildungs-, Arbeits-, Wohn-, Kultur-, Freizeit- und medizinischen Versorgungsangeboten ergeben eine attraktive und zukunftsweisende Region. Wirtschaftlich wird diese Region durch eine Vielzahl an modernen klein- und mittelständischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Verkehr geprägt, in denen Technologien aus vielen Bereichen kombiniert werden: Neue Systeme und Werkstoffe mit insbesondere Mechatronik und Nanotechnologie.

MULTIMODALE WISSENSREGION Die Region hat auf dem Gebiet der Wissenschaft alles, was für eine Wissensregion von großer Bedeutung ist. Entsprechend breit und ebenso spezialisiert ist das Angebot an den Universitäten und Hochschulen, die ausgezeichnete Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten für ca. 100.000 Studenten bieten. Über die Universitätsstädte Münster, Osnabrück und Enschede/Twente sowie die Außenstandorte in der Region findet ein reger und exzellenter Wissenstransfer mit den Wirtschaftsunternehmen statt. Die Universität Twente (das Mesa+ Institut) und die Universität Münster (CeNTech) sind z. B. weltweit agierende Akteure in Nano-Netzwerken. Nicht zuletzt aufgrund der Stärke der lokalen Wirtschaft ist das Berufsschulnetz ebenfalls überdurchschnittlich dicht.

HIDDEN CHAMPIONS Wirtschaftsanalysen zeigen, dass es in der EUREGIO mehrere national und international relevante Cluster gibt, von Automotive-Industrie, Kunststoffindustrie und Maschinenbau bis zur Gesundheitswirtschaft. Das Besondere sind die Wertschöpfungsnetzwerke untereinander. Die räumliche Nähe schafft besondere Synergien, wie im Bereich Mechatronik und Energietechnik.

HANDLUNGSBEDARF Um diese Qualitäten zu halten und zu verstärken, ist eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene erforderlich, nicht nur um die Chancen zu nutzen, sondern auch um Risiken entgegenzuwirken. Nach Angaben der EU-Kommission wird der Güterverkehr bis 2050 um bis zu 80 % anwachsen, der Personenverkehr um bis zu 50 %. Die Seehafenhinterlandverkehre werden einen großen Teil dieses Wachstums hervorrufen (vgl. der Bau der „Tweede

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Maasvlakte“ bei Rotterdam). Die große Bedeutung der ARA-Häfen3 sowie der norddeutschen Seehäfen für die EUREGIO führt dazu, dass zukünftig in noch größerem Umfang entsprechende Hinterlandverkehre auf den deutsch-niederländischen Grenzraum zurollen werden oder aber als Transitverkehre den Ost-West-Korridor nutzen. Auch die Einführung des Hochfrequenzreiseverkehrs über die Schiene in die Randstad (NL) hat zur Folge, dass der Schienengüterverkehr durch das EUREGIOGebiet um den Faktor 8 – 10 zunehmen wird, was zu Lasten des Lebensqualität und des Personenverkehrs gehen kann. Der Großteil dieser Verkehre wird über die Straße abgewickelt. Auf zahlreichen Autobahnabschnitten kommt es aber bereits heute durch hohes Verkehrsaufkommen, Unfälle und Baustellen regelmäßig zu Überlastungen und kilometerlangen Staus. Das bedeutet eine zunehmende Unkalkulierbarkeit der Transporte für die Wirtschaft und damit einhergehend erhebliche zusätzliche Kosten sowie Sicherheitsprobleme für die Personenverkehre. Eine Ertüchtigung der entsprechenden Straßenverkehrswege und ein intelligentes Verkehrsmanagement sind deshalb im Sinne des EU-Binnenmarktes unabdingbar. Die zunehmenden Güter- und Personenverkehre können aber nicht allein über die Straße abgewickelt werden. Die Eisenbahn übernimmt eine wichtige Funktion im Bereich des internationalen Güter- und Personenverkehrs. Viele Streckenabschnitte im Ost-West-Korridor sind bereits heute an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Auch hier ist eine Ertüchtigung der entsprechenden Schienenstrecken und -Knotenpunkte im Sinne des EU-Binnenmarktes und einer nachhaltigen Entwicklung der Verkehrsnetze notwendig. Das Binnenschiff und die Binnenhäfen sind Teile der internationalen Transportkette, die über die großen Seehäfen die Entwicklung in den Binnenhäfen zu einem wesentlichen Teil mitsteuern. Der Ausbau des Wasserstraßennetzes und die Weiterentwicklung leistungsfähiger Schnittstellen zur Straße und Schiene gehören zu unseren Ambitionen. Insbesondere setzen wir uns für folgende Initiativen ein: rr die dringende Anhebung der Kanalbrücken, um zwei- bis dreilagige Containerverkehre zu ermöglichen rr die Vertiefung des Twentekanals rr eine Untersuchung bzgl. des Lückenschlusses zwischen dem Twente- und dem Mittellandkanal Der Handlungsbedarf ist evident, und das wird für andere Teile des Korridors 2 ebenfalls gelten. Daher besteht die dringende Notwendigkeit, zu einer internationalen Zusammenarbeit zu kommen, um grenzüberschreitend die Engpässe zu inventarisieren und Prioritäten zu schaffen.



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Amsterdam – Rotterdam – Antwerpen

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3. WAS BEABSICHTIGT DIE KORRIDOR-INITIATIVE?

EUROPE 2020: SMART, GREEN, INCLUSIVE Korridor 2 bietet Chancen zur wirtschaftlichen und nachhaltigen Kooperation der anliegenden Regionen und ihrer Partnern. Die EUREGIO hat die Initiative ergriffen, um ein korridorbreites Konsortium zu gründen. Dazu hat die EUREGIO mit einer klaren Zielsetzung einen Ansatz für ein Leitbild formuliert: Der EU anerkannte Ost-West Korridor Warschau – Berlin – Amsterdam/Rotterdam – Felixstowe – Midlands bietet eine vergleichsweise gute Infrastruktur für multimodale Verbindungen (Straße, Schiene, Wasser) zwischen den anliegenden Staaten, Städten und Regionen. Die Diskrepanz zwischen der steigenden Verkehrsnachfrage und der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Infrastruktur wirkt sich negativ für die Erreichbarkeit und die Standortgunst des EUREGIO-Raumes und des Ost-West-Korridors aus. Dies gilt explizit für Regionen, die in besonderem Maße von einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur und Logistik abhängig sind. Gerade damit der deutsch-niederländische Grenzraum und die Regionen und Städte entlang des Ost-West-Korridors den Anschluss an Regionen, mit denen sie im Wettbewerb stehen, nicht verlieren und auch weiterhin als Wirtschafts- und Agglomerationsräume eine hohe Attraktivität ausstrahlen, sind nachhaltige Anstrengungen erforderlich. Dieser Korridor kann europäisch beispielhaft sein für nachhaltige und innovative logistische Lösungen unter Berücksichtigung von Umwelt-, sozial-ökonomischen und sonstigen Interessen. Die Weiterentwicklung des Ost-West Korridors liefert einen Beitrag zur internationalen Erreichbarkeit und zu den Europe 2020-Zielen: Unsere Lösungen sind ‚smart, green and inclusive’. Die EUREGIO lädt potenzielle Partner ein, sich an der Initiative zu beteiligen. Der Startschuss fällt mit einer Auftaktkonferenz. Die Gründerkonferenz bietet die Möglichkeit, die verschiedenen Initiativen entlang des Korridors zusammenzubringen und zu bündeln. Das Ziel ist die Bildung eines Konsortiums, damit eine stärkere Kommunikation und Repräsentation der gemeinsamen Interessen Richtung EU entsteht und die europäische Bedeutung konkretisiert wird. Damit wird der Grundstein für ein Korridor-Programm gelegt, das ab 2014 unter Leitung des EU-Koordinators eingerichtet wird. Transnationale missing links und Engpässe werden soweit wie möglich vor 2030 ausgeräumt, womit die soziale und ökonomische Zusammenarbeit zugunsten der Zukunfts- und Wettbewerbfähigkeit der Region auch zum Wohle der Einwohner gestärkt wird, jetzt und in Zukunft.

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KORRIDORUMFASSENDE STUDIE Wir sehen für den ganzen Ost-West Korridor viele Herausforderungen, Chancen, aber auch Bedrohungen. Eine korridorumfassende Studie soll dies ans Licht bringen. Die EUREGIO hat mit ihren Partnern schon einen Quick Scan4 durchführen lassen. Konkret befinden sich in der EUREGIO 7 Autobahnen, 6 Bundes-/Nationalstraßen, 5 längere Strecken im Schienennetz sowie 4 Strecken im Wasserstraßennetz, die verkehrliche Relevanz für den Ost-West-Korridor besitzen. Zunächst wurden die aktuellen Belastungen (durchschnittliche Verkehrsstärken) im Straßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz der EUREGIO erfasst und den vorhandenen Kapazitäten möglichst streckenscharf gegenüber gestellt. In einem zweiten Schritt wurde, ausgehend von der zu erwartenden Verkehrsentwicklung und den zu erwartenden Infrastrukturmaßnahmen, die zukünftige Belastung und Auslastung der Verkehrsinfrastruktur für das Prognosejahr 2025 bestimmt, um die künftige Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur und künftige Beeinträchtigungen durch Kapazitätsengpässe zu identifizieren. Die Engpassanalyse hat gezeigt, dass die Kapazität aller drei Verkehrsträger – Schiene, Straße und Wasser – zum Teil jetzt schon unzureichend ist und sicher im Jahr 2025 unzureichend sein wird, wenn die Prognosen eintreten sollten. Diese Ergebnisse sind nicht nur für die EUREGIO, sondern vor allem für die Langstreckentransporte im Ost-West-Korridor von erheblicher Bedeutung. Daher ist gemeinsame Aktion erforderlich!

ELEMENTE DER STUDIE

Die EUREGIO-Partner haben auf der Basis dieser Erkenntnisse der Europäischen Kommission bereits eine Reihe von ergänzenden pre-identified projects vorgeschlagen (siehe Anlage). Weitere Ergänzungen für den gesamten Korridor müssen sich aus einer inventarisierenden Studie ergeben. In dieser Studie sollen u. a. folgende Elemente behandelt werden: rr Qualität der Hinterlandverbindungen von Seehäfen (main ports Amsterdam/ Rotterdam, Hamburg/Bremerhaven) bis nach Ost-Europa und in die EU-Nachbarstaaten rr Die Folgen der wachsenden Zahlen im Containertransport (dryports und terminals) rr Hafenentwicklungen in der Binnenschifffahrt rr Die möglichen Konflikte zwischen Personen- und Güterschienenverkehr, vor allem auf stark überlasteten Strecken rr Flüssige Durchfahrt für Transit-LKW-Verkehr im städtischen Raum (Nahverkehr) rr Hindernisse im internationalen Personenverkehr



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Quick Scan West-Ost-Korridor EUREGIO, Dezember 2011. Studie durchgeführt vom Institut für Verkehrswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Herausgeber: EUREGIO. Ergebnisse abrufbar unter www.euregio.de/quickscan_euregio_D.

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WORK PACKAGES

Unsere Initiative soll dazu führen, dass potenzielle Partner sich an Arbeitsprogrammen mit Projekten und Maßnahmen beteiligen: rr Entwicklung eines strategischen Leitbildes zur Gestaltung des Ost-West Korridors als modernes multimodales logistisches System. rr Integrierte Vorgehensweise und damit Schöpfung von Synergien bzw. kreativen Querverbindungen von wirtschaftlichen und politischen Wissensbereichen mit innovativen Lösungen. rr Klima und Umwelt: Das Konsortium leistet einen Beitrag zur Realisierung der Klimaziele (Feinstaub- und CO2-Reduzierung sowie Sicherung der städtischen Wohn- und Lebensqualität). rr Soziale Zielsetzung: Viele Projekte und Maßnahmen sollen zur Verbesserung der Standortqualität, zur Stärkung der Wirtschaft und damit zu neuen Arbeitplätzen führen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im Transportgewerbe und der Logistik sind ein Zielbereich. rr Europe 2020 ist damit führend.

BEISPIELE INNOVATIVER LÖSUNGEN

Ein modernes, multimodales Logistiksystem zeichnet sich durch die Anwendung innovativer Techniken und wissenschaftlicher Erkenntnisse aus. Entlang des Ost-WestKorridors sind verschiedene Behörden, Forschungsinstitute und Unternehmen bereits aktiv auf der Suche nach effektiven Lösungen. Diese Kräfte wollen wir bündeln. Einige Beispiele: rr intermodality: Hier besteht die Möglichkeit zwischen umweltfreundlichen und kosteneffizienten Transportarten zu kombinieren und Transporte zwischen den Verkehrsträgern zu verlagern. rr ITS, Intelligent Transport Systems: Eine intelligente Verkehrstelematik könnte zu einer reibungsloseren Abwicklung der Verkehre entlang des Ost-West-Korridors sorgen. Darüber hinaus würde E-Ticketing die Nutzung der grenzüberschreitenden Personenverkehre erleichtern. rr Umweltfreundliche Einbettung der Infrastruktur, kombiniert mit intelligenter Lärmbekämpfung und Abgasreduzierung. rr Alternative Kraftstoffe und Antriebe: Ein Netzwerk für alternative Kraftstoffe und Antriebe sowie die Bereitstellung der Kraftstoffe über Tankstellen ist zu fördern (Förderung und Ausbau der E-Mobility). rr Studien belegen, dass durch das prognostizierte Wachstum im Straßengüterverkehr zusätzliche LKW-Parkplätze an den Autobahnen benötigt werden. Der Ausbau der LKW-Parkplätze ist notwendig, damit die Fahrer die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten können. Hierdurch wird die Verkehrssicherheit erhöht.

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INSTRUMENTE

Für diese Studie wollen wir europäische Fonds in Anspruch nehmen, der entsprechende Antrag ist für das Frühjahr 2014 geplant. Als Basis dafür wurde ein Auftragskonzept formuliert, die Terms of Reference5, das dazu dienen soll, einen externen Auftragnehmer zu gewinnen, um uns bei der Antragstellung zu unterstützen.

KONSORTIUM Die Bildung eines Korridor-Konsortiums soll dazu dienen, eine gemeinsame Studie in Auftrag zu geben, in der – inventarisierend – die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken des Ost-West-Korridors in einer SWOT-Analyse untersucht werden, um zu zukunftsfähigen tragbaren Entwicklungszielen für den Korridor zu gelangen, die damit die Zukunftsfähigkeit des Einzugsbereiches entlang des Korridors im Sinne der Europe 2020-Ziele nachhaltig sicher stellen.

HERANGEHENSWEISE POLITISCHER KONSENS

Zur Profilierung der Chancen, die der Ost-West-Korridor bietet, gilt es, auf der Basis einer breiten politischen Akzeptanz ein Korridor-Konsortium zu gründen und ein gemeinsames Studienprojekt bei der Europäischen Kommission zu beantragen. Darüber hinaus werden Forschungseinrichtungen und private Parteien angesprochen, um eine effektive öffentlich-private Zusammenarbeit zu erreichen.

AUFTAKTKONFERENZ

Im Herbst 2012 sollen alle Stakeholder entlang des Ost-West-Korridors bei einer Auftaktkonferenz zusammenkommen, um zu erreichen, dass der offizielle Auftakt für ein Korridor-Konsortium und damit grünes Licht für einen gemeinsamen Antrag bei der Europäischen Kommission gegeben wird.

KORRIDORSTUDIE

Wenn die europäischen Fördermittel genehmigt sind, kann die Korridorstudie durchgeführt werden. Anhand einer Untersuchung bestehender Dokumente und politischer Leitpläne werden alle Engpässe im gesamten Korridor inventarisiert. Die geschätzte Dauer der Untersuchung beträgt ein bis eineinhalb Jahre. Die Ergebnisse der Studie bilden den Auftakt für das Korridorprogramm, das ab 2014 unter Leitung eines EUKoordinators eingerichtet wird.



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Auf Anfrage erhältlich bei der EUREGIO (ENG).

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KORRIDORPROGRAMM

Das Korridorprogramm enthält passend zum Leitbild alle Engpässe im Ost-WestKorridor. Kriterium zur Mitfinanzierung aus dem TEN-T Budget ist das Maß der transnationalen Bedeutung des Vorhabens für ein optimales Funktionieren des Korridors. Nationale Behörden müssen dem zustimmen, da der größte Teil der Finanzierung zur Umsetzung der Lösungsvorschläge aus nationalen Budgets getragen werden muss. Auch private (Vor- und/oder Ko-)Finanzierung ist möglich. Das Korridorprogramm erstreckt sich bis 2030, dem Jahr, das für die EU als zeitlicher Zielpunkt für das optimale Funktionieren des TEN-T Kernnetzwerks gilt. Die kommende TEN-T Finanzierungsperiode läuft allerdings von 2014 bis 2020. Für diesen Zeitraum müssen daher konkrete und machbare Maßnahmen und Projekte ausgeführt werden.

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INITIAL PARTNERS:

Unterstützt durch:

www.deutschland-nederland.eu

KONTAKTDATEN:

EUREGIO Jan Oostenbrink, interim Geschäftsführer, [email protected] Marieke Maes, Projektmanager, [email protected] Postfach 1164 D-48572 Gronau Visiting address: Enscheder Str. 362, 48599 Gronau www.euregio.de Tel: +49 2562 702 0 Fax: +49 2562 702 59

ANL AGE

L IS T OF P R E - I D E NT IF IE D P R O JE C TS



ANLAGE: LIST OF PRE-IDENTIFIED PROJECTS RESPONSE OF THE EUREGIO AND ITS PARTNERS REGARDING THE SECOND PROPOSED CORE NETWORK CORRIDOR OF THE COMMISSION ON 19 OCTOBER 2011

We took note from the proposed projects as mentioned below.

2. WARSZAWA – BERLIN – AMSTERDAM/ROTTERDAM – FELIXSTOWE – MIDLANDS BY border – Warzsawa – Poznán – Frankfurt/Oder – Berlin – Hannover – Osnabrück – Enschede – Utrecht – Amsterdam/Rotterdam – Felixtowe – Birmingham/Manchester – Liverpool

Pre-identified sections Mode BY border – Warszawa – Rail Poznán – DE border PL Border – Berlin – Hannover – Rail Hengelo/Twente – Amsterdam/ Rotterdam West-German Canals, IWW Mittellandkanal, Hannover – Magdeburg – Berlin Amsterdam locks IWW Felixstowe – Midlands Rail, port, multimodal platforms

Description/dates upgrading existing line, studies for high speed rail upgrading of several sections (Amsterdam – Utrecht – Arnhem, Hengelo/ Twente – Osnabrück – Hannover – Berlin; especially Minden/Seelze – Hannover and Twente-Bypass) Upgrading (e. g. elevation of the bridges allowing three layers of containers) incl. links to the other modes studies ongoing interconnections port and multimodal platforms

Additional projects that meet the criteria set out in the methodology to be on the core network, having a high EU added value and being mature for implementation between 2014 and 2020 are indicated in grey in the table above and are listed in the table below. The sequence of the proposed additional projects in the table below is random.

ANL AGE

L IS T OF P R E - I D E NT IF IE D P R O JE C TS

Pre-identified sections Mode Hengelo – Enschede – Rheine, IWW Twentekanaal/Mittellandkanal Münster – Osnabrück Rail, Airport Ruhr area – Münster – Rail Osnabrück – Hamburg Amsterdam – Deventer/ Multimodal Zutphen – Hengelo/Enschede – Münster/Osnabrück – Hannover NL – Hannover – Berlin Road Ruhr area – Münster – Road Osnabrück – Hamburg

Description/dates Feasibility study for the connection between the Mittellandkanal and the Twentekanaal rail – airport Münster-Osnabrück interconnection Upgrading of the section Münster – Lünen (doubletrack) Study in the entire cross-border region to reduce CO2 emissions e.g. by the implementation of traffic and mobility management systems and more balanced „burden sharing“ between the different traffic modes Upgrading of several sections (Dutch A1, German A30) incl. links to the northsouth axes Expansion of German A1 to six lanes, section „Kamen-cross“ till „cross Lotte/ Osnabrück“

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