Team Kultur Sitzend vlnr: Doris Joosten, Marnie Schreiber-Pogadl, Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm Stehend vlnr: Regina Bernt, Marc von Reth, Rita

September 9, 2017 | Author: Hans Kappel | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

1 pielzeit 5/62 eam kultur Team Kultur Sitzend vlnr: Doris Joosten, Marnie Schreiber-Pogadl, Reiner Ernst Ohle, Carolin ...

Description

kontakt

spielzeit 15/16

Ihr Kartenbüro: 0214 30-41283/-84 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei

Oberhausen/ Düsseldorf

Düsseldorf B8

Rhein

AS Opladen

Kreuz Leverkusen

Wuppertal

Bayer Kultur Geschäftsstelle im Kulturhaus

B8/Europaring

Köln

Hotel Best Western

Hotel Arkade

Carl-Leverkus-Str.

Nobelstr.

Kaiserstr.

Dhünnstr.

Wöhlerstr.

Forum

Moskauer Str.

Elberfelder Str.

e Rheinalle

Hauptstr.

Bahnhof Leverkusen Mitte Bus Bahnhof

Titanstr.

Bayer Kultur Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Telefon 0214 30 -41270 -41271 -41272 -41273 -41274 -41275 -41276 -41277 -41278 -41279 -41283/-84

Leitung | Thomas Helfrich Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl Verwaltung | Doris Joosten THEATER | Reiner Ernst Ohle MUSIK | Carolin Sturm KUNST | Andrea Peters TANZ | Bettina Welzel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kerstin Heber Künstlerische Produktionsleitung Marc von Reth Künstlerisches Betriebsbüro Regina Bernt Kartenbüro | Rita Lattka

[email protected] Telefax 0214 30-41282

AS Leverkusen Willi-Brandt-Ring

Q26 Hochhaus W1

Ihr Pressekontakt: Kerstin Heber Telefon 0214 30-41277 Telefax 0214 30-41282 [email protected]

S-Bahnhof Bayerwerk Kaiser-Wilhelm-Allee

W11

Besucherzentrum

Kasino

Baykomm

Köln

B8

Köln

Spielzeit 15/16

Düsseldorf

kultur.bayer.de

team kultur

team erholungshaus

Team Kultur

Team Besucherempfang

Team Technik & Aufsicht

Sitzend vlnr: Doris Joosten, Marnie Schreiber-Pogadl, Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm Stehend vlnr: Regina Bernt, Marc von Reth, Rita Lattka, Thomas Helfrich, Christine Hellweg, Bettina Welzel, Kerstin Heber, Andrea Peters

vlnr: Mechthild Haber, Helga Sando, Doris Strack, Manuela Jiritschka, Bettina Lucas, Ingrid Zabelberg, Aruna Lass, Anne Ohlig-Prenzlow, Ingrid Krinis, Elfi Grimm, Germaine Bähr, Kerstin Lass Es fehlen: Nina Radzwill, Denise Skoko, Regina Ohlig, Telse Bartsch, Martina Newig

Vordere Reihe vlnr: Isabell Brock, Roland Tebarth, Sven Jurgeit, Paul Strehlow, Söhnke Feuser, Jan Bednarski, Horst Krohn, Manfred Thunig Hintere Reihe vlnr: Dieter Pogadl, Stephan Teschke, Michael Kalis, Heinz Wirtz, Guido Paulus, Klaus-Dieter Kuhn Es fehlen: Hans Büchel, Joachim Buczynski, Hans-Peter Fetten, Steffen Koch, Ricardo Edelmann, Uwe Hoffmann, Heinz Polak, Paul Reichenbach, Viktoria Abelen, Raimund Vogel

Spielzeit 15/16

INhalt Willkommen 4 Auftakt 6

Musik 10

Für alle ab … 86 Kinder

90

Jugend

100

Film

108

Sinfoniekonzerte

16

Kammermusik

20

Klavier

24

Oper

28

Jazz

30



36

l’arte del mondo 114

TANZ 40

stART 116

THEATER 50

Zugabe 118

MUSIK plus

Berlin 112



SCHAUSPIEL klassisch

56



SCHAUSPIEL modern

60



Boulevard & Broadway

64

Service 120

STUDIOzeitSTÜCKE 68

Impressum 128



STUDIOmix 72

Kontakt 135



SCHAUSPIEL plus

76

KUNST 78

Inhalt 3

WILLKOMMEN Die Spielzeit 2015/16 Kulturelles Engagement hat bei der Bayer AG eine lange Tradition. Bereits 1907 hat sich das Unternehmen dem Bereich, der heutzutage als „Corporate Cultural Responsibility“ bezeichnet wird, verschrieben. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Warum macht Bayer das? Corporate Cultural Responsibility umschreibt den freiwilligen Beitrag für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln im Bereich Kultur. Für die Generaldirektoren der Bayer AG stand mit dem Umzug der Hauptniederlassung von Wuppertal nach Leverkusen fest, dass nicht nur Arbeitsplätze geschaffen werden müssen, sondern das Unternehmen darüber hinaus Verantwortung für seine Mitarbeiter trägt. In diesem Fall hieß das: Es musste ebenso eine ansprechende Infrastruktur geschaffen werden. Neben Wohnungen, Straßen und einem Kaufhaus gehörte 1908 auch die Eröffnung des Erholungshauses dazu, das ursprünglich als Halle für Turn- und Sportvereine gedacht war. Da sich konzernintern aber immer mehr kulturelle Vereine bildeten – Blasorchester, Männerchor, Philharmoniker –, entschied man kurzfristig, das Haus auch für andere Bereiche zu öffnen. Parallel wurde die Kulturabteilung – heute Bayer Kultur – mit dem Ziel gegründet, durch kulturelle Angebote die Lebensqualität der Mitarbeiter zu verbessern. Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte die Abteilung ein eigenes Profil und richtet heute jährlich eine beachtliche Anzahl an Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Tanz, Theater und Kunst für alle (Kultur)Interessierten aus. Angebote für Kinder und Jugendliche, theaterpädagogische Workshops, die „Klassenzimmerstücke“ sowie das Förderprogramm stART ergänzen das Programm. Und auch, wenn es dem Verständnis eines internationalen Unternehmens entspricht, nicht nur lokal-regional zu agieren, so ist das Erholungshaus doch nach wie vor ein zentraler Ort des kulturellen Geschehens.

4 kultur.bayer.de

Sie haben richtig gelesen – Erholungshaus. Wir schreiben das an dieser Stelle nicht ohne Grund. Es ist uns ein großes Anliegen, diesen Namen wieder zu etablieren. Denn schließlich umschreibt er genau das, was das Haus sein soll: ein Ort der Erholung, des Innehaltens, der Inspiration und Kreativität – aber auch des Diskurs’ und der Auseinandersetzung. Oder um es mit den Worten unseres Vorstandsvorsitzenden Marijn Dekkers auszudrücken: „Kulturelles Erleben fördert Eigenschaften, die auch im Arbeitsalltag bei Bayer bedeutsam sind: Kreativität, Interesse an Neuem und Aufgeschlossenheit gegenüber Fremdem. […] Diese Förderung sollte nicht allein unseren Mitarbeitern vorbehalten bleiben.“ Und deshalb ist Bayer auch Kultur. Uns ist es ein Anliegen, Ihnen mit dem Programm der Spielzeit 2015/16 eine große Bandbreite kulturellen Schaffens und der Auseinandersetzung damit zu bieten. Die Saison steht dieses Mal nicht unter einem speziellen Motto, trotzdem gibt es Schwerpunkte und „Leuchtturm-Projekte“: So widmen wir uns zum Beispiel dem Thema Bauhaus. Das große Jubiläum dieser für Architektur, Design, Kunst und Kultur so bedeutenden Richtung steht zwar erst 2019 an (100 Jahre Bauhaus), wir haben uns trotzdem entschlossen, Ihnen schon jetzt spartenübergreifende Projekte zu präsentieren, die dem Bauhaus und seinen Protagonisten eine ganz besondere Ehre erweisen. So dürfen Sie sich im TANZ (ab S. 40) auf Das Triadische Ballett freuen, von keiner geringeren Compagnie präsentiert als dem Bayerischen Staatsballett II. Und wenn man den Rezensionen glauben darf, wirkt Das Triadische Ballett in der heutigen Form noch radikaler als bei der Uraufführung 1922 … Die erste KUNST-Ausstellung Das Bauhaus tanzt. Die Bühne als Raumapparat (ab S. 82) bietet einen Überblick über Bauhaustänze, Kunstfiguren, Bühnenmaschinen, Raumapparate und Raumgemeinschaften und bringt den Geist dieser bedeutenden Richtung an den Rhein. Bege-

ben Sie sich von September bis Anfang Januar unbedingt auf eine Entdeckungsreise durch die ausgestellten Werke! Und auch im THEATER setzen sich die Bauhaus-Spuren fort. 1923 fertigten Bauhaus-Schüler unter der Leitung von Oskar Schlemmer Marionetten an, die aber nie auf der Bühne zum Einsatz kamen. Warum dies so ist und weshalb das Anhaltische Theater Dessau Nachbauten der Marionetten entwickelt hat, erfahren Sie auf S. 73 und im im November auch „live on stage“ bei uns! In der MUSIK zahlen wir zwar nicht auf das Thema Bauhaus ein, bringen Ihnen aber zahlreiche Klassiker näher: Durch alle Reihen hindurch ziehen sich bekannte Werke großer Komponisten. Da wären Die Rheinische Sinfonie von Robert Schumann (Sinfoniekonzerte, S. 16), Bedrich ˇ Smetanas Moldau (S. 23) – in der Kammermusik von keinem Geringeren präsentiert als dem renommierten Harfenisten Xavier de Maistre – oder Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen (S. 27). Letztere interpretiert von Lars Vogt, einem der führenden Pianisten unserer Zeit. Darüber hinaus dürfen Sie sich mit Tamar Beraia (neue stART-Künstlerin), Herbert Schuch und Andrei Korobeinikov auf einen vielversprechenden Klavierzyklus freuen.

Beine stellen. Denn wie wusste bereits der Schriftsteller Jean Paul (1763–1825) zu berichten: „Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.“ Auch das sollte kulturelles Engagement ermöglichen – neue Wege ästhetischer Bildung zu finden. Das Erholungshaus als Ort der Begegnung, des Spiels, der Kunst, der Kommunikation und Kultur sowie die Kulturarbeit von Bayer sollten dabei unbedingt eine Rolle spielen. Wir halten Sie auf unserer Website und bald auch auf einem eigenen Blog über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden. Doch vorerst wünschen wir Ihnen viel Vergnügen und kreative Momente bei unserer Spielzeit 2015/16! Ihr Team von Bayer Kultur

„Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.“ Paul Auster

Sie vermissen die OPER? Dazu besteht kein Anlass! Wir haben uns zwar entschieden, diese nicht als eigene Sparte weiterzuführen, komplett aus dem Programm sind Musiktheater und Pasticcio aber nicht genommen worden: Sie finden diese unter MUSIK (S. 28 + 29). Liebes Publikum, die anstehende Spielzeit verläuft größtenteils in gewohnter Weise. Hinter den Kulissen denken wir momentan aber auch über neue Formate und eine etwas andere Ausrichtung der Kulturarbeit nach. Wir möchten hier und da neue Wege gehen, mehr Mitmachen! für Groß und Klein integrieren, vielleicht sogar eigene Festivals ins Leben rufen, das stART-Programm auf neue

Willkommen 5

AUFTAKT Ein Sommernachtsball Zum Ausklang des Sommers und zur Eröffnung der Spielzeit laden wir in diesem Jahr zum Sommernachtsball! Schwingen Sie mal wieder das Tanzbein – für die unterschiedlichsten musikalischen Geschmacksrichtungen ist gesorgt: Im Großen Saal spielt eine Tanzkapelle, im Studio legt ein DJ auf. Und um das leibliche Wohl kümmert sich das bewährte Team der Kulisse – bei schönem Wetter ist selbstverständlich auch die Terrasse geöffnet. Für alle, deren Sohlen schon durchgetanzt sind oder die sich als Flaneure in vornehmer Zurückhaltung üben möchten, haben wir im ganzen Haus kulturelle Überraschungen und Walking Acts für die Augen und Ohren verteilt. Erliegen Sie dem Zauber einer Sommernacht und feiern Sie mit uns einen leichten, legeren und sinnlichen Start in die Spielzeit 2015/16 im Erholungshaus!

Mit dabei sind: Pia Neises, Martin Sasse, Martin Gjakonovski und Marcus Rieck Theater R.A.B. u. v. a. SA 29.08 | 19:00 | Erholungshaus, Leverkusen Der Eintritt ist frei. Kartenbestellungen erforderlich unter 0214 30-41283.

Auftakt 7

AUFTAKT Bläck Fööss Bläck Fööss im Rheinland vorzustellen, hieße wohl, die sprichwörtlichen Eulen nach Athen zu tragen. Langhaarig, in Jeans und barfuß (um dem Gruppennamen gerecht zu werden), tauchte die Band mit E-Gitarren und Verstärkern vor inzwischen mehreren Jahrzehnten in den heiligen Hallen des Kölner Frohsinns auf. Ob das etwas irritierte Publikum damals geahnt hat, dass es dem Beginn einer fantastischen Erfolgsgeschichte beiwohnte? 45 Jahre ist die Band inzwischen unterwegs und präsentiert zur Eröffnung der Saison von Bayer Kultur alte wie auch neue Songs. Neben den bekannten „Knallern“ kommen auch die ruhigeren Töne nicht zu kurz. Die Gruppe beeindruckt durch eine gekonnte Stilvielfalt ihrer Musik von Folk, Jazz, Gospel, Funk, Rock, Calypso über Rap bis zu ausgefeilten Schlagermelodien. Zudem faszinieren die Geschichten und Figuren ihrer Lieder, die aus der genauen Beobachtung ihrer kölschen Umgebung entstanden. Sie erzählen vom Alltagsleben, ohne dabei ins unverbindliche „Menschlich-Allzumenschliche“ abzugleiten. Obwohl die Gruppe es nicht allen recht macht, hat sie ein großes Publikum: ob bei Konzerten im traditionsbewussten Kölner Millowitsch-Theater, in der Kölner Philharmonie, auf Straßenfesten, in Schulen, bei Bürgerinitiativen oder im Bierzelt. 2014 durften Bläck Fööss als erste deutsche Band einen Song der beiden ABBA-Köpfe Björn Ulvaeus und Benny Andersson aufnehmen („Dat kann uns keiner nemme“). Zuletzt machte die Gruppe im Mai 2015 mit der Zeitrevue Usjebomb & Opjebaut – 70 Jahre Kriegsende in Köln Furore, aus der sie bei Bayer Kultur einige Kostproben geben wird.

Bläck Fööss

Bläck Fööss Kafi Biermann, Gesang, Gitarre, Percussion Ralph Gusovius, Schlagzeug, Akkordeon, Gesang „Bömmel“ Lückerath, Gitarre, Banjo, Mandoline, Geige, Gesang Hartmut Priess, Bass, Gitarre, Mandoline Erry Stoklosa, Gitarre, Percussion, Gesang Peter Schütten, Gitarre, Gesang, Percussion Andreas Wegener, Piano, Synthesizer, Akkordeon, Gesang SO 06.09 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 18

8 kultur.bayer.de

Auftakt 9

Z THEATER KUNST Musik tan Sinfoniekonzerte Seiten 16 –19



Kammermusik Seiten 20 – 23

Noord Nederlands Orkest | Hardy Rittner

Tobias Feldmann | Boris Kusnezow

Tschaikowski, Tarnow UA, Schumann

Beethoven, Franck, Prokofjew, Waxman

SO 13.09 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

DO 22.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 30.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

Bayer-Philharmoniker | Daniel Müller-Schott Lalo, Tschaikowski

BeziehungsWeise Ingeborg Danz, Peter Stein, Tobias Krampen

DO 03.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Knell, Joachim, Schumann, Heucke, Brahms

Ural Philharmonic Orchestra

DO 21.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 22.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

Rachmaninow, Rossini, Tschaikowski, Ravel MO 04.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Felix Klieser | Alexander Krichel Beethoven, Chopin, Rheinberger

l’arte del mondo | Julian Prégardien Kraus, Mozart

DO 18.02 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 19.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

FR 20.05 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Slawische Seele – Xavier de Maistre Glinka, Liszt, Chatschaturjan, Tschaikowski, Dvorák, ˇ Smetana DO 10.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

MUSIK Tanz theater Kunst 11

Z THEATER KUNST Musik tan Klavier Seiten 24–27

Oper Seiten 28 –29

Jazz Seiten 30 –35

MUSIK plus Seiten 36–39

Tamar Beraia

s t i l l UA

Festival

Beethoven, Debussy, Berio, de Falla, Ravel

Musik von John Dowland und Zeitgenossen Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Inszenierung, Ausstattung und Konzept Isabelle Kranabetter, Dramaturgie und Konzept

Festival Alte Musik Knechtsteden Von der Vergnüglichkeit – Männerchöre a cappella

DI 15.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI 16.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 25.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

SA 31.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Herbert Schuch

Leverkusener Jazztage 2015

DI 22.09 | 20:00 | Klosterbasilika, Knechtsteden (Einführungsgespräch 19:00 Klosterbibliothek)

Big Band WDR Big Band meets Steps Ahead

Murail, Liszt, Bach, Messiaen, Ravel

La Scuola de’ gelosi

DI 23.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI 24.02 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

von Antonio Salieri Werner Ehrhardt, Dirigent Mit: l’arte del mondo

Jazz STUDIO

SA 19.12 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Olivia Trummer | Jean-Lou Treboux

Andrei Korobeinikov Rachmaninow, Poe MO 25.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 26.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Mendelssohn Bartholdy, Meyerbeer, Zelter, Telemann

FR 06.11– SO 15.11 | Forum, Leverkusen

DO 28.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Altenberger Kultursommer 2015: Bayer-Philharmoniker Debussy, Nielsen, Beethoven

SA 19.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Lily Dahab DO 19.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

SA 26.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal

Neujahrskonzert: „La fiesta“ – Swing, Tango, Jazz Porter, Gershwin, Miller, Piazolla, Chick, Coreau u. a. FR 01.01 | 17:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Eva Klesse Quartett FR 15.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Lars Vogt

Jin Jim

Bach, Beethoven

FR 04.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

DO 02.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal FR 03.06 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Jazz Kulisse

„Artists for a Better Future“ | Bayer-Philharmoniker Benefizkonzert Brahms, Dvorák ˇ FR 10.06 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Larissa und Vassily Dück

Kammermusikworkshop mit dem Signum Quartett

SO 18.10 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Caleido Club SO 06.12 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Anke Helfrich Trio SO 14.02 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Workshop FR 17.06 – SO 19.06 | Erholungshaus, Leverkusen Abschlusskonzert SO 19.06 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Joerg Kaufmann Quartett SO 17.04 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

12 kultur.bayer.de

MUSIK Tanz theater Kunst 13

Z THEATER KUNST Musik tan Was bedeutet eigentlich „klassisch“? Man kennt natürlich als Musikfreund die Wiener Klassik, oder wir sprechen von der Klassischen Musik ganz allgemein, wenn wir sie von Pop, Rock & Co. abgrenzen wollen. Im engeren Sinne heißt klassisch aber vor allem mustergültig, vollendet, zeitlos und schön (so sagt uns der Duden, und da hat er gewiss recht). Dass wir für die Saison 2015/16 auf ein übergreifendes Thema verzichtet haben, eröffnete uns die Möglichkeit, spannende und einzigartige Konzertprogramme rund um mindestens einen „Klassiker“ zu gestalten. So konnten wir selbst kaum glauben, dass ausgerechnet die Rheinische Sinfonie von Robert Schumann hier, wo sie doch sozusagen hingehört, schon ewig nicht mehr aufgeführt worden ist. Nun hat sie gleich zu Beginn der Spielzeit den ihr gebührenden Platz erhalten.

Carolin Sturm | Referat MUSIK

In demselben Konzert knüpfen wir aber auch an die bemerkenswerten Entwicklungen der letzten Jahre an: Es gibt ein Wiedersehen mit unserem allerersten stARTKünstler Hardy Rittner, der ein eigens für ihn geschriebenes Klavierkonzert von Christopher Tarnow aus der Taufe heben wird. Es freut uns, dass wir für dieses Projekt das Noord Nederlands Orkest als Partner gewonnen haben, von dessen Qualität wir uns zusammen mit dem leider im Januar 2015 so plötzlich verstorbenen Dirigenten Israel Yinon überzeugen konnten. An seiner Stelle hat Peter Kuhn das Konzert übernommen, der bereits mit Tarnow zusammengearbeitet hat und ein anerkannter Spezialist im Umgang mit Neuer Musik ist. Wobei es ja heutzutage deutlich wird, dass sich auch zeitgenössische Werke schnell zu „Klassikern“ entwickeln können, da viele Komponisten inzwischen wieder eher den Ausdruck in den Mittelpunkt stellen und nicht um jeden Preis die Dissonanzen. Zu den Highlights gehört sicher auch das Ural Philharmonic Orchestra mit der zweiten Sinfonie von Rachmaninow, die seit Jahrzehnten nicht auf unserem Programm stand. Ravels La Valse und Tschaikowskys Capriccio italien tragen ein Übriges zu einem tollen Konzertprogramm bei. Selbstverständlich fehlen weder die Bayer-Philharmoniker noch l’arte del mondo bei den Sinfoniekonzerten. Die BayerPhilharmoniker haben mit Daniel Müller-Schott einen der großen Solisten unserer Zeit an ihrer Seite, der sich mit

14 kultur.bayer.de

dem Cellokonzert von Lalo einen seiner ganz persönlichen „Klassiker“ ausgesucht hat. Auch bei l’arte del mondo stehen Projekte an, die die höchst erfolgreiche Arbeit dieses Ensembles fortsetzen und ausbauen – lesen Sie dazu das Interview mit dem Dirigenten Werner Ehrhardt auf Seite 115. Auch wenn wir die Oper wieder in die übergreifende Rubrik MUSIK eingeordnet haben, verzichten wir natürlich nicht auf weitere Entdeckungsreisen in diesem Gebiet. Mit der Schule der Eifersüchtigen haben wir ein Werk von Antonio Salieri ausgewählt, das nach einem rauschenden Erfolg in ganz Europa nach und nach in Vergessenheit geraten ist. Am Werk selbst liegt es nicht, wovon Sie sich in der hochklassig besetzten Aufführung werden überzeugen können. Unser Klavierzyklus wird in Kooperation mit der Stadthalle Wuppertal und Bayer HealthCare Wuppertal weitergeführt. Nachdem wir einige Jahre lang den Schwerpunkt auf die jungen Talente gelegt haben, ist diesmal mit Lars Vogt wieder ein Weltstar zu Gast, der ebenfalls einen absoluten Klassiker im Gepäck hat: die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. Und es gibt im Klavierzyklus auch eine neue stART-Künstlerin zu entdecken: Tamar Beraia. Dies gilt natürlich ebenso für Tobias Feldmann, der als junger talentierter Geiger die Position des Kammermusik-stART Künstlers von Valentin Radutiu übernehmen wird. Beide stellen wir in lockeren Gesprächen nach den Konzerten dem Publikum persönlich vor. Die gute Beziehung zu unseren stART-Künstlern drückt sich auch darin aus, dass sie nach dem Ende des Förderprogramms gerne zu Bayer Kultur zurückkehren. So kommt Alexander Krichel in dieser Spielzeit als Partner von Felix Klieser, der das Publikum durch sein besonderes Hornspiel sicher begeistern wird. In unserer Kammermusikreihe ist der „Weltstar der Harfe“, wie ihn die Presse nennt zu Gast: Xavier de Maistre. Er hat einen Klassiker im Programm, den Sie aber bestimmt noch nie von einem Harfenisten solo gehört haben: Smetanas Moldau. Die Zusammenarbeit mit den Serenaden auf Burg Linn in Krefeld muss nach dieser Spielzeit leider zu Ende gehen, da Uerdingen nach dem Weggang von Bayer MaterialScience kein Bayer-Standort mehr sein wird.

Auf klassische Reiserouten – nach Spanien und Schottland – nehmen uns in dieser Saison zwei Veranstaltungen für Kinder mit. Das junge Publikum kann mit Mendelssohn einen Klassiker der Musik und mit einem ansprechend aufbereiteten Cervantes einen Klassiker der Weltliteratur unterhaltsam kennenlernen. Bei der Jugend schlagen wir einen ganz neuen Weg ein. Die Reihe Reason of Respect entfällt. Dafür laden wir Jung und Alt zu einem deutschlandweiten Beatbox-Battle mit dem Europameister Robeat ein. Zuvor können sich Neueinsteiger mit dem Sujet des Beatboxens in einem Workshop vertraut machen. Würden wir unsere für die beiden Jazzreihen eingeladenen Gäste fragen, wer ihre „Klassiker“ sind – vermutlich würden wir so viele Antworten bekommen, wie wir Musikern begegnen. Und dennoch wird der aufmerksame Hörer auch in diesen Programmen ganz persönliche Klassiker entdecken. Sei es bei den jungen aufstrebenden Bands wie den future sounds-Gewinnern Jin Jim und Caleido Club, bei Routiniers wie Joerg Kaufmann sowie einer südamerikanisch inspirierten Vokalistin wie Lily Dahab oder – last but not least – bei der glanzvollen Wiedervereinigung einer Gruppe, die eigentlich selbst schon Klassikerstatus hat: Steps Ahead. Die bekannte Fusionband der Achtziger findet sich für zwei exklusive Konzerte mit der WDR Big Band nochmals zusammen. Neue Entdeckungen und erneute Begegnungen stehen also in allen unseren Musikreihen an. Vielleicht ist es gerade diese Kombination, aus denen für Sie „klassische“ Erlebnisse hervorgehen werden? Auf jeden Fall hoffen wir, dass wir den Geschmack des Zuhörers getroffen haben und wir Sie häufig, gerne auch zu einem Meinungsaustausch, in unseren Veranstaltungen sehen werden.

MUSIK Tanz theater Kunst 15

Sinfoniekonzerte

Noord Nederlands Orkest Hätten Sie’s gewusst? Seit der allerersten Sendung von Hier und heute am 1. Dezember 1957 verwendet der WDR eine Erkennungsmelodie, die auf Robert Schumanns Rheinische Sinfonie zurückgeht. Natürlich bekommen die Hörer von Bayer Kultur das Originalwerk in voller Länge dargeboten. Aber die populäre Fernsehvariante zeigt doch auch, warum dieses Werk bei Musikfreunden so überaus beliebt ist und schon bei seiner Uraufführung 1851 in Düsseldorf von spontanem Applaus unterbrochen wurde. Wie keine andere Sinfonie ist Die Rheinische, die in Schumanns glücklicher Düsseldorfer Lebensphase entstand, ein Portrait des großen Flusses und der ihn säumenden Landschaften und Städte. Nur wenige Jahre nach besagter Uraufführung wurde das Noord Nederlands Orkest gegründet und ist somit das älteste professionelle Sinfonieorchester unseres Nachbarlandes. In Leverkusen trifft es mit Hardy Rittner zusammen, einem der ersten von Bayer Kultur im Rahmen des stART-Programms geförderten Künstler, der inzwischen international gefragt ist. Der sensible Pianist, der bereits zweimal den begehrten Klassikpreis ECHO erhielt, bringt ein Klavierkonzert des jungen Komponisten Christopher Tarnow (ebenfalls ECHO-Preisträger) zur Uraufführung. Dessen Musik enthält durchaus zarte Klänge und minimalistische Anspielungen. Ein würdiger Auftakt zu dieser faszinierenden Kombination ist Peter Tschaikowskis weltberühmte Ballettmusik Schwanensee, aus der u. a. der Tanz der vier kleinen Schwäne und das prächtige Finale erklingen werden.

Peter Tschaikowski: Fünf Stücke aus Schwanensee Christopher Tarnow: Konzert für Klavier und Orchester Canticum Canticorum UA Robert Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Die Rheinische Hardy Rittner, Klavier Peter Kuhn, Dirigent Noord Nederlands Orkest SO 13.09 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen P. Kuhn

16 kultur.bayer.de

EUR 36 | 33 | 28 | 20

D. Müller-Schott

Bayer-Philharmoniker | Daniel Müller-Schott Zu Gast bei den Bayer-Philharmonikern ist in dieser Saison Daniel Müller-Schott, der nach seinem Sieg beim anspruchsvollen Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau vor über zwanzig Jahren zu einem der wichtigsten Cellisten der Gegenwart gereift ist. Im Gepäck hat der sympathische Münchner nicht nur sein schönes venezianisches Instrument aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch eins der attraktivsten Konzerte, das je für das Cello komponiert worden ist. Der Franzose Édouard Lalo – populär vor allem dank seiner Symphonie espagnole – schrieb es 1877 für den belgischen Virtuosen Adolphe Fischer. Sofort nach der Uraufführung fand es Eingang in das Repertoire der erstklassigen Cellisten. Für Daniel MüllerSchott verbinden sich besondere Erinnerungen mit dem Werk, spielte er es doch als 16-Jähriger der berühmten Geigerin Anne-Sophie Mutter vor, die ihn daraufhin als Mentorin nachhaltig förderte und nach wie vor regelmäßig gemeinsam mit ihm auftritt. Die Bayer-Philharmoniker und ihr Chefdirigent Bernhard Steiner haben sich für dieses Konzert außerdem Peter Tschaikowskis überwältigende

4. Sinfonie ausgesucht. Sie entführt die Hörer in die tiefgründige Gefühlswelt dieses Komponisten. „Es ist traurig und auch wieder süß, sich in der Vergangenheit zu verlieren!“, schrieb Tschaikowski während der Arbeit an dieser Sinfonie. Man darf das Werk – wie auch seinen Komponisten – aber nicht als sentimental missverstehen: Seine Musik zeigt alle Facetten der menschlichen Seele, und so endet die 4. Sinfonie mit einem Finale, das wie ein Volksfest voller Freude anmutet. Édouard Lalo: Cellokonzert d-Moll Peter Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Daniel Müller-Schott, Violoncello Bernhard Steiner, Dirigent Bayer-Philharmoniker DO 03.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

MUSIK Tanz theater Kunst 17

Ural Philharmonic Orchestra „Wien und seine Walzer“ sollte das Thema einer Ballettmusik sein, die der berühmte Choreograph Sergei Djagilew 1919 bei Maurice Ravel in Auftrag gab. Als dieser seine Komposition La Valse dann ablieferte, zeigte sich Djagilew zwar nicht zufrieden, aber ein Welthit der klassischen Musik war entstanden und ist bis heute von den Konzertplänen nicht wegzudenken. Mit Rossinis witziger Ouvertüre zur Diebischen Elster und Tschaikowskis von südlicher Volksmusik inspiriertem Capriccio italien enthält das Programm des in aller Welt gefragten Ural Philharmonic Orchestra und seines Chefdirigenten Dmitri Liss zwei weitere begehrte Schmuckstücke aus dem Schatzkästchen der leichten Klassik. Dass das auf seine russische Tradition stolze Orchester und sein Leiter, der der legendären Moskauer Dirigentenschule entstammt, ein repräsentatives Werk aus ihrer Heimat mitbringen, ist Ehrensache. Sergei Rachmaninows Anfang des 20. Jahrhunderts in Dresden entstandene 2. Sinfonie zeigt auch die enge Verbundenheit der damaligen russischen Komponisten mit der westeuropäischen Kultur. Das großartige Werk,

l’arte del mondo das die Bedeutung Rachmaninows eindrucksvoll unterstreicht, ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch in der Kunst nicht Gegensätze, sondern gegenseitige Befruchtung prägend wirken. Nicht ohne Grund sickerten Motive dieser Sinfonie sogar in die Filmmusik ein – zuletzt 2014 in Birdman. Auch in Pop und Jazz begegnet man Zitaten aus diesem Werk. So attraktiv können die Grenzen zwischen „E“ und „U“ verlaufen! Sergei Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 Gioachino Rossini: Ouvertüre La gazza ladra (Die diebische Elster) Peter Tschaikowski: Capriccio italien op. 45 Maurice Ravel: La Valse Dmitri Liss, Dirigent Ural Philharmonic Orchestra MO 04.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Man hat den in Miltenberg am Main geborenen Joseph Martin Kraus immer wieder einmal den „schwedischen Mozart“ genannt. Der Vergleich überzeugt zumindest oberflächlich: Geburts- und sogar Todesjahr sind beinahe gleich, und schwedisch war Kraus insofern, als er noch als Student nach Stockholm übersiedelte und dort 1781 sogar Hofkapellmeister wurde. „Das Himmlische liegt in seinen Klängen“, schrieb man ihm nach seinem frühen Tod auf den Grabstein, und dennoch wurde seine Bedeutung als Komponist lange verkannt. Dass Werner Ehrhardt und l’arte del mondo nun ausgewählte Werke von Kraus mit Mozarts letzter Sinfonie kombinieren, deutet darauf hin, dass der „schwedische Mozart“ musikalisch seiner Zeit voraus war – inzwischen sehen ihn viele eher sogar als Beethoven-Vorläufer. Wie dem auch sei: Seine Musik braucht sich neben dem großen Österreicher gewiss nicht zu verstecken – „eines der größten Genies, die ich je gekannt habe“, wurde Kraus von dem gut zwanzig Jahre älteren Haydn genannt. Gemeinsam mit dem jungen Tenor Julian Prégardien legen Werner Ehrhardt und l’arte del mondo mit ihrem neuen Programm nicht nur für den Komponisten Kraus Ehre ein, sondern ebenso für die wunderbare Gattung der Konzertarie, die auch Mozart mit ungemein abwechslungsreichen Werken bedachte. „Mit jugendlichem Elan und bezeichnenderweise schlank und rank, fast geradlinig durchmisst der sympathische Sänger die Höhen und Tiefen früh- und spätromantischer Liebesentrücktheit“, schrieb ein Kritiker über Julian Prégardien, „betörend“ sei die „lyrische Schlankheit und bardenhafte Klarheit des kultivierten Sängers“. Joseph Martin Kraus: Suite aus dem Ballett Fiskarena VB 40, Sentimi, non partir – Al mio bene Konzertarie F-Dur VB 55 Wolfgang Amadeus Mozart: Konzertarien Clarice cara D-Dur KV 256, Misero, o sogno – Aura che intorno spiri Es-Dur KV 431, Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 Jupiter Julian Prégardien, Tenor | Werner Ehrhardt, Dirigent l’arte del mondo FR 20.05 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

D. Liss

18 kultur.bayer.de

EUR 36 | 33 | 28 | 20

J. Prégardien

MUSIK Tanz theater Kunst 19

Kammermusik

Tobias Feldmann | Boris Kusnezow Hier treten zwei junge Musiker eine Europareise an – mit einem Abstecher nach Hollywood. Die Violinsonaten aus drei europäischen Ländern verbindet die Neigung ihrer Komponisten zur klassischen Form. Ludwig van Beethoven setzte Mozarts Bestreben fort, der Geige zur Gleichberechtigung gegenüber dem Klavier zu verhelfen. César Franck verschmolz romantischen Wohlklang mit klassischer Form, und Sergei Prokofjew knüpfte auch in diesem Werk an unbeschwerte, wenn auch vergangene Zeiten an. In Hollywood hingegen war Franz Waxman, ein hochgeschätzter Filmkomponist, der 1934 Deutschland verlassen musste, eher für Düsteres wie Frankenstein oder Rebecca zuständig. Mit der Carmen-Fantasie gönnte er sich einen Spaß: Das virtuose Spiel mit bekannten Motiven aus der gleichnamigen Oper ist ein echtes Bravourstück. Der 1991 in Fulda geborene Geiger Tobias Feldmann wurde für seine herausragenden Leistungen beim Deutschen Musikwettbewerb 2012 mit dem begehrten Hauptpreis und dem Sonderpreis der Marie-Luise-Imbusch-Stiftung ausgezeichnet. Im selben Jahr gewann er beim Internationalen Joseph Joachim Wettbewerb Hannover den 3. Preis sowie Publikums- und Kritikerpreis. Bayer Kultur fördert ihn ab der Saison 2015/16 als stART-Künstler. Der Durchbruch des 1985 in Moskau geborenen Pianisten Boris Kusnezow begann 2009 ebenfalls als Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs. Zwei Jahre später feierte er sein Debüt in der Carnegie Hall und wurde für eine beeindruckende Interpretation („most impressive“) von der New York Times gelobt. Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 2 A-Dur op. 12 Nr. 2 César Franck: Sonate für Klavier und Violine A-Dur op. 120 Sergei Prokofjew: Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 D-Dur op. 94a Franz Waxman: Carmen-Fantasie Tobias Feldmann, Violine Boris Kusnezow, Klavier DO 22.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 30.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld T. Feldmann

20 kultur.bayer.de

EUR 27 | 21

I. Danz

P. Stein

T. Krampen

BeziehungsWeise | Musik für ein Musikerehepaar Der Komponist und Geiger Joseph Joachim und seine Frau, die Altistin Amalie Joachim, waren ein höchst erfolgreiches und illustres Künstlerehepaar. Komponistenfreunde wie Johannes Brahms und Robert Schumann schrieben Musik für die beiden – teilweise sogar als Versuch einer Eherettung, der aber letzten Endes misslang. Auch für das Ehepaar Ingeborg Danz und Peter Stein schreiben zeitgenössische Komponisten wie Stefan Heucke oder der Kalifornier Peter Knell Stücke, wobei eine Eherettung in diesem Fall aber nicht notwendig ist; im Gegenteil, hier spielt die Musik die ihr gemäße, verbindende Rolle. Ingeborg Danz und Peter Stein, Altistin und Geiger wie die historischen Vorbilder, schöpfen zusammen mit dem Pianisten Tobias Krampen aus diesem Fundus der Jahrhunderte. Mit BeziehungsWeise betiteln sie ein Programm, das vertraute Lieder von Johannes Brahms (darunter das Geistliche Wiegenlied) und Robert Schumann (zum Beispiel Er, der Herrlichste von allen) mit romantischen Fundstücken kombiniert wie Joseph Joachims Frühlingsphantasie. Auch der Komponist Stefan Heucke erkundet mit Liedern nach Hölderlin die Romantik, und Peter Knell hat den musikalischen Eheleuten seine Stücke quasi auf den Leib geschneidert. Dem Publikum von Bayer Kultur sind Ingeborg Danz und Peter Stein gut bekannt: Die Sängerin, eine der führenden Bach-Interpretinnen unserer Zeit, war u. a.

mehrfach gemeinsam mit der Gächinger Kantorei zu Gast. Ihr Ehemann war langjähriger Konzertmeister der BayerPhilharmoniker. Peter Knell: Joy, „out-out“ Joseph Joachim: Eine Frühlingsphantasie op. 2 Nr. 3, Szene der Marfa aus Schillers unvollendetem Drama Demetrius op. 14 Robert Schumann: Seit ich ihn gesehen/Er, der Herrlichste von allen/ Ich kann’s nicht fassen, nicht glauben/Du Ring an meinem Finger/ Helft mir, ihr Schwestern aus Frauenliebe und Leben op. 42, Intermezzo aus der F-A-E Sonate Stefan Heucke: Drei Oden für Alt, Violine und Klavier op. 74 nach Worten von F. Hölderlin Johannes Brahms: Scherzo aus der F-A-E-Sonate, Alte Liebe op. 72 Nr. 1, Verzagen op. 72 Nr. 4, Gestillte Sehnsucht op. 91 Nr. 1, Geistliches Wiegenlied op. 91 Nr. 22 Ingeborg Danz, Alt Peter Stein, Violine und Viola Tobias Krampen, Klavier DO 21.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 22.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 27 | 21

MUSIK Tanz theater Kunst 21

Felix Klieser | Alexander Krichel Für eine „große musikalische Akademie“ des Hornvirtuosen Giovanni Punto komponierte Ludwig van Beethoven im Jahr 1800 seine Hornsonate – angeblich innerhalb eines einzigen Tages. An den Ruhm des seinerzeit europaweit begehrten Punto kann heutzutage Felix Klieser locker anschließen, der mit 23 Jahren schon zu den besten Hornisten Deutschlands zählt. 2014 wurde er mit dem ECHO Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet. „So beseelt, wie hier das Horn erklingt, hat man romantische Musik lange nicht mehr gehört“, schwärmte das Klassikmagazin Crescendo. Mit dem Komponisten Josef Gabriel Rheinberger steht denn auch ein echter Romantiker auf dem Programm, das Klieser gemeinsam mit dem bei Bayer Kultur gut bekannten, ehemaligen stARTKünstler Alexander Krichel musiziert. Rheinberger, im liechtensteinischen Vaduz geboren, prägte vor allem in München das Musikleben des späten 19. Jahrhunderts. Seine pädagogischen und organisatorischen Leistungen sind bis heute anerkannt, während seine Kompositionen vernachlässigt werden. Dabei ist Rheinbergers Musik

überaus klangschön, und seine Hornsonate macht da keine Ausnahme. Vom schmetternden Beginn bis zur zarten Melodie des Adagio, mit Anspielungen an Liszt ebenso wie an Beethoven wurde dieses Werk schnell ein Favorit der Hornisten – und ihres Publikums. Ludwig van Beethoven: Sonate für Horn und Klavier F-Dur op. 17 Frédéric Chopin: Klaviersonate Nr. 2 op. 35 Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a Les Adieux Josef Gabriel Rheinberger: Sonate für Horn und Klavier Es-Dur op. 178 Felix Klieser, Horn Alexander Krichel, Klavier DO 18.02 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 19.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

X. de Maistre

EUR 27 | 21

Slawische Seele – Xavier de Maistre

F. Klieser

22 kultur.bayer.de

Er ist der Weltstar der Harfe, ein „Popstar im Geheimen“, meinte DIE ZEIT – elegant und kraftvoll zugleich, virtuos und sensibel. Und dass er gut aussieht, kann ja nicht schaden. Vom Orchestermusiker hat sich der Franzose zum international gefragten Solisten entwickelt, der für das manchmal etwas voreilig als „weiblich“ klassifizierte Instrument höchste Ehre einlegt und der Harfe gerade beim jüngeren Publikum ein ganz neues Image gegeben hat. „Die Harfe ist ein sehr spektakuläres Instrument. Wenn die Leute das Instrument besser kennenlernen, möchten sie auch mehr davon hören“, meint Xavier de Maistre und ergänzt: „Man kann mit der Harfe durchaus auch große Konzertsäle füllen. Ich liebe diese Momente, wenn ein gut gefüllter großer Saal plötzlich ganz still wird, damit ein leisestes Pianissimo noch zu hören ist.“ Nach Aufnahmen u. a. mit der Sängerin Diana Damrau präsentiert der für sein Debütalbum 2009 mit dem ECHO als Instrumentalist des Jahres prämierte Harfenist nun sein neues Album, das die „slawische Seele“ untersucht. Wie üblich mischt der Musiker Originalwerke für Harfe wie Glinkas Zauberflöten-Variationen mit speziellen Bearbeitungen – die Werke von Prokofjew und Dvorák ˇ hat de Maistre sogar

selbst für sein Instrument arrangiert. Das Programm zeigt ganz nebenbei, wie sehr Komponisten wie Franz Liszt, der seine Rossignol (Nachtigall) nach einer russischen Melodie zwitschern ließ, von der slawischen Seele fasziniert waren – und wie umgekehrt Antonín Dvorák als gern gesehener ˇ Gast in den USA Abstand von ihr gewann. Michail Glinka: Variationen Es-Dur über ein Thema von Mozart (aus Die Zauberflöte), Nocturne Es-Dur Franz Liszt: Le Rossignol S 250/1 Aram Chatschaturjan: Orientalischer Tanz, Toccata Peter Tschaikowski: Fantasie über Themen aus Eugen Onegin Antonín Dvorák: Amerikanische Suite A-Dur op. 98 ˇ Bedrich Smetana: Die Moldau ˇ Xavier de Maistre, Harfe DO 10.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 27 | 21

MUSIK Tanz theater Kunst 23

Klavier

Tamar Beraia

Herbert Schuch

Die Pianistin Tamar Beraia ist neue stART-Künstlerin von Bayer Kultur. Die junge Georgierin machte international erstmals 2012 auf sich aufmerksam, als sie beim renommierten Klavierfestival im spanischen Santander u. a. den Publikumspreis erhielt. Sie gehört einer neuen Musikergeneration an, die sich nicht mit der Präsentation des Ewiggleichen abgibt – auch Tamar Beraia gestaltet ihre Programme vielfältig und zugleich inhaltlich durchdacht. Mit ihrem Konzert für Bayer Kultur schließt sie an einen vielbeachteten Auftritt beim Festival Young Euro Classics an: Thema sind die Elemente Luft, Wasser und Feuer. Ein richtiges „Schlachtross“ der Klavierliteratur darf bei Beraias Einstand natürlich nicht fehlen: Beethovens EroicaVariationen eröffnen das Programm. „Zum Staunen ist es, wie unbeschwert-flink und trotzdem ausdrucksstark sie ihre Finger laufen lässt“, urteilte der Bayerische Rundfunk über Tamar Beraias Kunst am Klavier. Und die Kollegen vom rbb Kulturradio sekundierten folgendermaßen: „Tamar Beraia ist eher eine Erzählerin, eine Geschichtenerzählerin – zupackend, mit sparsam eingesetztem WeichzeichnerPedal, klar strukturiert, kraftvoll im Anschlag, manchmal eigenwillig.“ Im Anschluss an die Konzerte gibt es ein Gespräch mit der Künstlerin.

Vom Klang der Glocken fasziniert ist der Pianist Herbert Schuch. „Zwei Dinge regen meine Fantasie an“, sagt der Musiker, „der herrliche Obertonreichtum von großen Glocken und die Überlagerung von durcheinander klingenden Glocken.“ Es lag also nahe, dass Schuch ein komplettes Programm unter dem Titel Invocation (Anrufung) diesem „Ruf der Glocken“ widmet. „Es geht um Trauer und Verlust, um die Gewissheit, auch im Tod bei Gott aufgehoben zu sein, und um die Erschütterung dieser Gewissheit“, sagt der Musiker über sein Programm. Ganz allein am Klavier, gestaltet Schuch die Gefühls- und Glaubenswelt der Glockenklänge – „meditativ, majestätisch, spirituell“, meinte ein Rezensent der gleichnamigen CD. Herbert Schuch, Mitte dreißig, sei „ein leiser Radikaler“, hieß es im BR, „ein Künstler, der konsequent seinen Weg geht. Schuch ist […] ein hochemotionaler Musiker, der inspiriert aus dem Augenblick heraus gestaltet – immer auf der Suche nach dem unverwechselbaren Idiom des Komponisten.“ Sein Programm führt uns von den Chorälen Johann Sebastian Bachs über das 19. Jahrhundert behutsam bis in unsere Zeit. Und natürlich erklingt die „Mutter aller französischen Glockenstücke“ (Schuch) – das wunderbare Vallée des cloches (Tal der Glocken) von Maurice Ravel.

Ludwig van Beethoven: Eroica-Variationen Es-Dur op. 35 Claude Debussy: Clair de lune Des-Dur aus der Suite bergamasque Luciano Berio: Luftklavier Claude Debussy: Feux d’artifice Luciano Berio: Wasserklavier Claude Debussy: Reflets dans l’eau Des-Dur Luciano Berio: Feuerklavier Manuel de Falla: Danza ritual del fuego Maurice Ravel: Jeux d’eau Maurice Ravel: Gaspard de la nuit

Tristan Murail: Cloches d’adieu, et un sourire ... (In memoriam Olivier Messiaen) Franz Liszt: Pater Noster/Bénédiction de dieu dans la solitude (aus Harmonies poétiques et religieuses) Johann Sebastian Bach: Choral „Ich ruf’ zu dir, Herr Jesu Christ“ BWV 639 (Transkription Ferrucio Busoni) Olivier Messiaen: Cloches d’angoisse et larmes d’adieu (aus Huit préludes pour piano) Johann Sebastian Bach: Aria „Die Seele ruht in Gottes Händen“ (aus der Kantate BWV 127, Transkription H. Bauer) Franz Liszt: Funérailles (aus Harmonies poétiques et religieuses) Maurice Ravel: La vallée des cloches (aus Miroirs)

Tamar Beraia, Klavier Herbert Schuch, Klavier

T. Beraia

24 kultur.bayer.de

DI 15.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI 16.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen FR 25.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld

DI 23.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI 24.02 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 25 | 20

EUR 25 | 20

H. Schuch

MUSIK Tanz theater Kunst 25

A. Korobeinikov

Andrei Korobeinikov Sergei Rachmaninows Musik, insbesondere die für Klavier solo, ist stark beeinflusst von Glockenklängen, vor allem natürlich von denen der russisch-orthodoxen Kirche. 1912 las der Komponist das Gedicht The Bells von Edgar Ellen Poe und schrieb unter diesem Eindruck u. a. seine sinfonische Dichtung Die Glocken. In The Bells hatte der englische Schriftsteller den vier Teilen des Gedichts verschiedene „Glockenfarben“ gewidmet – Silber, Gold, Bronze und Eisen –, die er wiederum mit den Abschnitten des menschlichen Lebens gleichsetzte. Für den 1986 geborenen russischen Pianisten Andrei Korobeinikov scheint Rachmaninows Klavierschaffen die in Poes Dichtung ausgedrückten Ideen musikalisch widerzuspiegeln. Während seines ausschließlich Rachmaninow gewidmeten Konzerts wird der Musiker zwischen den „Lebensabschnitten“ den jeweiligen Abschnitt aus The Bells in der englischen Originalsprache rezitieren (Übersetzung im Programmheft). Über den vielseitigen Musiker schrieb der Berliner Tagesspiegel, er pflege „eher die sanften Töne, hört ins Orchester hinein, als wäre er ein Teil desselben, trumpft nicht auf und

26 kultur.bayer.de

L. Vogt

Lars Vogt widmet sich ganz dem Komponisten Rachmaninow, nicht dem Prankengetöse“ – dies mache den Pianisten „sehr sympathisch“. Mit seinem großen russischen Landsmann hat sich Korobeinikov einen Komponisten ausgesucht, der mit seiner Klaviermusik – hörbar – an die Vorbilder Bach bis Chopin anknüpft. Sergei Rachmaninow: Préludes, Études, Élegies, Moments musicaux u. a. Edgar Allen Poe: The Bells (Die Glocken) Andrei Korobeinikov, Klavier und Rezitation MO 25.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 26.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 25 | 20

Fünfzehn Jahre lang beschäftigte sich der aus Düren stammende Pianist Lars Vogt mit Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen – und legte die Noten immer wieder respektvoll zur Seite, ohne das Werk je öffentlich zu spielen. Erst im Jahr 2014 präsentierte er den legendären Klavierzyklus im Konzert, den Bach angeblich zur Beruhigung eines schlaflosen Grafen komponierte. Man darf wohl sagen, dass sich das Warten gelohnt hat – für den Interpreten wie auch für die Hörer. „Eine Stimmung zwischen Tag und Traum“ habe Lars Vogt mit den Goldberg-Variationen hervorgerufen, meinte die Neue Zürcher Zeitung, er „ergötzte sein Publikum auf unangestrengte Art, wie es sich Bach […] gewünscht hatte.“ „Auf Samtpfoten“ erscheine bei Vogt das den Variationen zugrunde liegende Thema, und „feine Abstufungen und geschmeidige Artikulation verliehen den einzelnen Variationen lebhafte Gestalt.“ Der Pianist lässt das umfangreiche Werk Bachs nicht alleine stehen, sondern kombiniert es mit einem Spätwerk von Ludwig van Beethoven, der Sonate op. 111, die ebenfalls einen außergewöhnlichen, höchst eindrucksvollen Variati-

onensatz enthält. Dieses Stück nun hat Lars Vogt bereits als 17-Jähriger gespielt, ermuntert von seinem Professor in Hannover. Für den Pianisten ist diese Beethoven-Sonate ein Beispiel dafür, „in welche zutiefst mystischen Welten Musik vordringen kann“. Er habe durch dieses Werk „so viel über das Leben, über Transzendenz, und […] über Gott gelernt wie in keinem anderen“, sagt Vogt. Zwei wunderbare, außerordentliche Klavierwerke, interpretiert von einem der führenden Pianisten unserer Zeit! Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 Ludwig van Beethoven: Klaviersonate c-Moll op. 111 Lars Vogt, Klavier DO 02.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal FR 03.06 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 25 | 20

MUSIK Tanz theater Kunst 27

Oper

s t i l l UA

La Scuola de’ gelosi – Die Schule der Eifersüchtigen

Still: bewegungslos, stillstehend. Leise, geräuschlos. Im Englischen auch im Hinblick auf einen Zustand, der sich nicht verändert, der seine Wahrhaftigkeit behält – oder eine Handlung, die nicht unterbrochen wird, die fortdauert.

Den zweifelhaften Ruf, der Antonio Salieri vorauseilt, verdankt er in jüngerer Zeit vor allem seiner Darstellung in Miloš Formans Film Amadeus. Bereits 1831 allerdings zeichnete ihn Alexander Puschkin in seinem Drama Mozart i Saljeri als intriganten, mittelmäßig begabten Konkurrenten von Wolfgang Amadeus Mozart – eine reine Erfindung der literarischen Fantasie Puschkins. Tatsächlich war der ehemalige Wiener Hofkapellmeister Salieri selbst ein herausragendes Talent und setzte sich Zeit seines Lebens für das Werk des Kollegen Mozart ein. La Scuola de’ gelosi (1778) war eine seiner beliebtesten komischen Opern und ist mit ihrer überbordenden Spielfreude und dem leichtfüßigen Witz der Handlung beispielhaft für die italienische Opera buffa um 1780. Die Handlung stellt zwei Paare gegenüber: einen reichen Kaufmann, der in blinder Eifersucht kurz davor steht, seine Ehefrau einzusperren, sowie einen notorisch treulosen Grafen und seine Gräfin. Unvermeidlich treffen beide Paare schließlich aufeinander, denn der Adelige hat es für seine nächste Eroberung auf die Frau des Kaufmanns abgesehen. In eine leichte, spritzige und in einigen Passagen intensiv-lyrische Musik kleidet Salieri diese Charakterstudie, in der immer wieder neue Spiegelungen der Eifersucht gezeigt werden. Werner Ehrhardt und sein Orchester l’arte del mondo erwecken diese kurzweilige Opern-Wiederentdeckung zu neuem Leben. Ein hochkarätiges Solistenensemble komplettiert den außergewöhnlichen Konzertabend, der als Weltersteinspielung in unserer Opernausgrabungsreihe Opern aus den Archiven der Welt bei SONY erscheinen wird.

s t i l l ist eine Sammlung von Lautenliedern rund um John Dowlands Song Time stands still, welche das Thema „Zeit“ in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet: das Vergehen und Stillstehen von Zeit, das Altern und den Tod, Erinnerung und Nostalgie, Antizipation und Erwartung des Zukünftigen, die Unmöglichkeit für den Menschen, ihrem ewigen Kreislauf zu entgehen. Die Lieder stammen vor allem aus dem elisabethanischen England. Unter ihnen sind jedoch auch Stücke, die ein Musiker zur Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert auf Reisen durch Spanien, Italien und Frankreich gesammelt haben könnte – ganz im Stil der damals modischen Liedersammlungen wie John Dowlands A musical banquet oder Jean Chardevoines Les plus belles et excellentes chansons en forme de voix de ville. Vier Darsteller – eine Sängerin, ein Lautenist und zwei Tänzer – treten in Dialog mit der Musik und spüren mit spielerischem Ernst den Worten der Gedichte nach, die den Liedern zugrunde liegen. Dieser eigens für Bayer Kultur entwickelte Abend bewegt sich in der für den Choreographen Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola typischen, poetischen Bildsprache zwischen Liedrezital und Tanztheater. Sie erleben mit Robin Johannsen, eine der international gefragtesten Sängerinnen ihres Fachs, und Mitgliedern der weltweit renommierten Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests ein exzellentes Künstlerensemble. R. Johannsen

28 kultur.bayer.de

Musik von John Dowland und Zeitgenossen Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Inszenierung, Ausstattung und Konzept Isabelle Kranabetter, Dramaturgie und Konzept Mit: Robin Johannsen, Maureen Lopez Lembo; Magnus Andersson, Joel Gómez Suárez

von Antonio Salieri Werner Ehrhardt, Dirigent Mit: Emanuele D’Aguanno, Roberta Mameli; Florian Götz, Federico Sacchi u. a. sowie l’arte del mondo

Eine Produktion von Bayer Kultur.

Eine Produktion von l’arte del mondo und Bayer Kultur, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW sowie der Kunststiftung NRW. In Zusammenarbeit mit WDR3.

SA 31.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Sa 19.12 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 40 | 35 | 30 | 20

EUR 40 | 35 | 30 | 20

A. Salieri

MUSIK Tanz theater Kunst 29

Jazz

Festival

Big Band

Leverkusener Jazztage 2015 Gut 35 Jahre ist es her, dass die ersten Jazztage in Leverkusen stattgefunden haben. Der von Beginn an überwältigende Zuschauerstrom ließ keinen Zweifel daran, das Festival auch in den nachfolgenden Jahrzehnten durchzuführen. Es hat sich gelohnt, denn es ist zu einem Ereignis mit nationaler und internationaler Wirkkraft geworden, das nachhaltige Impulse für das kulturelle Leben setzt. Inzwischen sind die Jazztage sogar eines der größten Jazzereignisse im deutschsprachigen Raum, was nicht zuletzt dem Credo des seit 1986 amtierenden Festival-Managers Eckhard Meszelinsky zu verdanken ist: „Qualität statt Quantität“. Dass sich dieses auch 2015 bewahrheiten wird, werden die hochrangigen Künstler und Stars der Jazzszene belegen, die im November ihren Weg nach Leverkusen finden. Welche das sein werden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, sodass Sie sich leider noch ein wenig gedulden müssen, um zu erfahren, welches Konzert Bayer Kultur präsentiert. Auf jeden Fall freuen wir uns schon heute darauf, wenn es wieder frei nach Billie Holiday heißt: „I never sing a song the same way twice.“ 36. Leverkusener Jazztage FR 06.11– SO 15.11 | Forum, Leverkusen Der genaue Termin wird auf unserer Website, im Monatsleporello und in der Tagespresse bekannt gegeben.

30 kultur.bayer.de

WDR Big Band

WDR Big Band meets Steps Ahead Steps Ahead, 1982 durch den Vibraphonisten Mike Mainieri gegründet, war eine echte „Super Group“ und die bekannteste Fusion-Band der Achtziger. Sie brachte Bewegung in die damalige Jazzszene, „versöhnte“ die Fusion-Richtung mit dem traditionellen Jazz und erforschte nach und nach auch die elektronischen Möglichkeiten. Mit diesem individuellen Stil machte die inzwischen legendäre Band weltweit Furore. Seit den Neunzigern haben sich Mike Mainieri, Bill Evans, Anthony Jackson, Chuck Loeb und Steve Smith auf ihre ebenfalls beachtlichen Solokarrieren konzentriert. Sie finden sich zu ausgewählten Anlässen aber immer wieder einmal als Steps Ahead zusammen. Jetzt ist es wieder so weit: In zwei exklusiven Konzerten mit der WDR Big Band, nur in Leverkusen und beim Jazzfest Gronau, sind die fünf Musiker zu erleben! Die international und mit erfahrenen Solisten besetzte WDR Big Band ist für Steps Ahead ein garantiert starker Partner – von ihrem Renommee zeugen mehrere Grammys und weitere Preise. Über 50 CDs der WDR Big Band spiegeln die stilistisch immer wieder neuartigen Konzeptionen und Programme wider. Die mehr als 60-jährige Orchestergeschichte der Big Band

hat ihre Wurzeln in den frühen Jahren der Unterhaltungsund Tanzorchesterformationen des WDR. Dabei begann die jazzspezifische neue Ausrichtung des Klangkörpers als eigenständige Big Band Anfang der 1980 er-Jahre mit dem Chefdirigenten Jerry van Rooyen. Das in Leverkusen gern gesehene Gastensemble wird bei diesem Konzert erneut von Michael Abene geleitet, der ab 2004 zehn Jahre lang ihr Chefdirigent war. Mike Mainieri, Vibraphon Bill Evans, Saxophon Anthony Jackson, Bass Chuck Loeb, Gitarre Steve Smith, Gitarre Michael Abene, Leitung und Arrangements WDR Big Band DO 28.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 25

MUSIK Tanz theater Kunst 31

Jazz STUDIO J.-L. Treboux, O. Trummer

L. Dahab

Eva Klesse Quartett

Jin Jim

Olivia Trummer | Jean-Lou Treboux

Lily Dahab

Eva Klesse Quartett

Jin Jim

Die aus Stuttgart stammende Pianistin und Vokalistin Olivia Trummer, stART-Künstlerin von Bayer Kultur, und der Schweizer Vibraphonist Jean-Lou Treboux trafen sich 2012 in Berlin und spürten sofort eine einzigartige musikalische Verbindung. Mit Unterstützung von Bayer Kultur werden Olivia und Jean-Lou nun eine CD aufnehmen. Dafür erinnert sich die Pianistin an ihre „klassische“ Kindheit, das Repertoire erwachse aus ihrer Vergangenheit, sagt sie: Im Elternhaus wurde nur klassisch musiziert, Olivia spielte die Werke nach Gehör am Klavier nach. Eine zentrale Rolle nahm bei diesem musikalischen Erwachsenwerden die B-Dur-Partita von Johann Sebastian Bach, die nun auch im Mittelpunkt des neuen Projekts steht. Hinzu kommen jazzige Bearbeitungen von Mozarts „Alla-turca-Sonate“ sowie einem Werk von Scarlatti (mit zwei Instrumenten), die – so Olivia Trummer – „viel gemeinsam haben“. Insbesondere liebe sie „die schwebenden Flächen, wie aus Glas, die ein Vibraphon erzeugen kann“.

Tango und Folklore, feine Songwriterpoesie und packender argentinischer Rock – die musikalischen Pole, zwischen denen sich argentinische Klänge auffächern, liegen weit auseinander. All diese Klänge haben ihre Spuren in die bewegte Vita von Lily Dahab eingeritzt. Aufgewachsen in Buenos Aires, studierte sie dort Musik, nahm ein Bolero-Album auf und startete eine Musicalkarriere. Nach einer Hauptrolle in Cats spielte sie in der Verfilmung von Evita. Später lebte sie in Berlin und fand in dem Pianisten Bene Aperdannier einen musikalischen Partner und Arrangeur, der ihre außerordentliche Stimme mit einem einfühlsamen, delikaten und detailreichen Ambiente umgibt. Aus dem reichen Schatz an Boleros und Tangos, spanischem Songwriting und brasilianischem Bossa nova kombiniert Lily ein individuelles Repertoire, das jazzige Frische mit verträumter Melancholie und feurige Dramatik mit überschwänglichem Herzblut vereint.

Die Schlagzeugerin Eva Klesse ist in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, hörte im Elternhaus Klassik, spielte anfänglich Pop- und Rockmusik und begann, sich während ihrer Gymnasialzeit für den Jazz zu begeistern. Vom Medizinstudium wechselte sie später komplett zur Musik und studierte bei Heinrich Köbberling. 2013 stellte sie ihr Quartett zusammen und wurde mit dem Leipziger Nachwuchspreis ausgezeichnet. Die junge Formation entwickelte einen eigenen Sound und eine eigene Dynamik. Im Spiel des Quartetts spiegeln sich klassisch-romantische Einflüsse, Kraftquellen des Jazz und die Begabung zur freien Improvisation. Bei ihren Kompositionen folgt Eva Klesse immer einem emotionalen Impuls. Mal ist es Melancholie, mal Wut, mal Überschwang. Das Besondere verbirgt sich im scheinbar Unspektakulären, in der Sensibilität und Souveränität, mit der hier an den modernen Jazz angeknüpft und neues Terrain betreten wird. Das Album Xenos wurde für den renommierten Musikpreis ECHO nominiert.

Jin Jim ist eine Modern Jazz- und Rockband, ein Quartett aus jungen Musikern aus Köln, Bonn und Peru. Ihre Musik ist eine Reise durch die Kulturen und durch die Zeit: mit Hip-Hop, Balkangroove, Klanglandschaften aus Island und Spanien – Songs über das Wetter ebenso wie über die pompöse Ankunft eines Monarchen. Unendlich viele verschiedene Einflüsse kommen zusammen in diesem einzigartigen Sound, der danach strebt, die Stile stimmig zusammenzubringen. Die Kompositionen von Jin Jim zeichnen sich durch starke Rhythmen und energischen Drive aus. Sie lassen die Energie der Rockmusik mit jazziger Improvisation zusammentreffen. Ihr Sound wird insbesondere durch die verschiedenen Querflöten Manrique Smiths geprägt. 2013 war Jin Jim Finalist von Jazztube, 2014 gewann das Quartett den Wettbewerb future sounds während der Leverkusener Jazztage, wo es gegen eine Konkurrenz von über 200 Bands angetreten war. Ihre Performance zeichnet sich über die musikalische Qualität hinaus durch eine ansteckende Fröhlichkeit aus.

Olivia Trummer, Gesang, Klavier, Komposition Jean-Lou Treboux, Vibraphon

Lily Dahab, Vocals Bene Aperdannier, Piano, Arrangements Jo Gehlmann, Gitarre Daniel „Topo“ Gioia, Percussion Andreas Henze, Bass Gleb Zagrebin, Sound Engineer

Eva Klesse, Schlagzeug Evgeny Ring, Saxophon Philip Frischkorn, Piano Robert Lucaciu, Bass

Daniel Manrique Smith, Flöten Johann May, E-Gitarre, Elektronik BenTai Trawinski, Kontrabass Nico Stallmann, Drums

SA 19.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

DO 19.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 15.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 04.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 10

EUR 10

EUR 10

EUR 10

32 kultur.bayer.de

MUSIK Tanz theater Kunst 33

Jazz KULISSE

V. und L. Dück

Caleido Club

A. Helfrich

J. Kaufmann

Larissa und Vassily Dück

Caleido Club

Anke Helfrich Trio

Joerg Kaufmann Quartett

Seit 17 Jahren leben die beiden Profimusiker aus Sibirien in Deutschland, gastieren weltweit auf zahlreichen Bühnen und spielen in unterschiedlichen Ensembles. Mit ihrem Programm Viaggio schicken Larissa und Vassily Dück ihr Publikum auf eine musikalische Weltreise von Argentinien über Frankreich bis nach Russland – mit zahlreichen Stationen dazwischen. Das sind die Jazzkompositionen des französischen Akkordeonisten Richard Galliano, Tangos von Astor Piazzola und natürlich eigene Kompositionen wie Orient Valse, Tango-Kutshuk, Pauk (Die Spinne), in denen Elemente des Jazz, der freien Improvisation und der Weltmusik verschmelzen. Im Duo von Bass-Balalaika und Akkordeon ergibt sich ein spannend gemischtes Klangbild, und die beiden Musiker verstehen es, ihre Virtuosität sensibel einzusetzen. Denn es stimmt schon, was Reinhard Mey über einen fiktiven Akkordeonisten sang: „Der spielt so überirdisch schön, so rein und so kristallen/Da muss ich wie ein Schlosshund heul’n und fast ins Koma fallen.“

Caleido Club – vom griechischen kalós (schön) und eidos (Bild) – steht für Schönheit. Der Name beschreibt auch das musikalische Konzept: In der Arbeit an den Stücken suchen die fünf Musiker nach Schönheit. „Ich weiß ja nicht, ob wir die auch wirklich finden“, so Annika Jonsson, „aber wir suchen und wir versuchen es“. Mit spielerischer Intelligenz entwickeln die Musiker von Caleido Club Melodien, die die Hörer in ihren Bann ziehen. Die Kompositionen der Sängerin sind harmonische Experimente, in denen klingende Akkordfolgen die Basis zu lyrischen Melodien bilden, oder poppige Grooves das Fundament unter bildreichen Texten. Der Bandsound steht immer im Vordergrund, die Band versteht sich als Einheit, der Klang entsteht aus dem Zusammenspiel. Im November 2014 belegte Caleido Club den zweiten Platz beim Wettbewerb future sounds der Leverkusener Jazztage.

In Holland und New York ausgebildet, gehört die Pianistin Anke Helfrich inzwischen zu den herausragenden Jazzmusikerinnen Europas. Seit Beginn ihrer Karriere arbeitet sie sehr erfolgreich und international gefragt mit ihrem Trio. Der 1. Preis bei der European Jazz Competition und beim Hennessy Jazz Search, die Einladung zum BMW Welt Jazz Award oder der Jazzpreis der Stadt Worms belegen das Talent der Pianistin. Sie nennt Thelenious Monk und Les McCann als frühe Vorbilder und bewegt sich mit überzeugender Musikalität und swingender Virtuosität auf klassischem wie modernem Terrain. In der tradierten Sprache des Jazz erzählt sie locker neue Geschichten. Dabei gehen ihr subtile Balladen und freie Improvisationen ebenso grandios von der Hand wie treibender Hardbop oder groovige Kompositionen. Ihre CDs wurden von der Kritik hochgelobt und für den Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik vorgeschlagen. Dedication, ihr viertes Album unter eigenem Namen, erscheint 2015.

Vor Jahren schon fand sich das Joerg Kaufmann Quartett zu einer ungewöhnlichen Studio-Session mit Songs und Instrumentalstücken aus Leonard Bernsteins West Side Story zusammen. Aufgenommen wurden neuartige, frische Arrangements, die einen speziellen Gruppensound ebenso ermöglichten wie solistische Aktivitäten. Elemente aus Jazzrock, Hip-Hop und akustischem Jazz verschmelzen zu einem individuellen Ganzen – so hatte sich bis dahin noch kein Jazzer Bernsteins großartiger Musik und ihrer zahlreichen Ohrwürmer anverwandelt. Die älteren Aufnahmen wurden mehrfach überarbeitet, und das Quartett hat das Bernstein-Projekt in zahlreichen Konzerten weiterentwickelt und perfektioniert. Die Rheinische Post schrieb: „Die Interpretationen wichen nie so weit vom Original ab, dass ein Erkennen nicht mehr möglich war, und dennoch vollzog sich das Ganze musikalisch auf einer Ebene, in der das Perfekte fast neben dem Genialen steht.“

Larissa Dück, Bass-Balaleika Vassily Dück, Akkordeon

Annika Jonsson, Gesang Manuel Scherer, Trompete, Flügelhorn Manuel Krass, Fender Rhodes Stephan Goldbach, Kontrabass Kevin Nasshan, Schlagzeug

Anke Helfrich, Piano Dietmar Fuhr, Bass Jonas Burgwinkel, Drums

Cool-Music from West Side Story Joerg Kaufmann, Saxophon Stefan Rademacher, Bass Kurt Billker, Drums Mathias Haus, Vibraphon

SO 18.10 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 06.12 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 14.02 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 17.04 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50

EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50

EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50

EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50

34 kultur.bayer.de

MUSIK Tanz theater Kunst 35

Musik plus

Neujahrskonzert: „La fiesta“ – Swing, Tango, Jazz

H. Morrison

Bayer-Philharmoniker

Festival Alte Musik Knechtsteden Von der Vergnüglichkeit – Männerchöre a cappella

Altenberger Kultursommer 2015: Bayer-Philharmoniker

Dieser heitere Abend mit der Rheinischen Kantorei ist u. a. dem chronisch unterschätzten Carl Friedrich Zelter gewidmet. Folgen seines stetigen Wirkens war die Gründung mehrerer wichtiger musikalischer Institutionen in Berlin. 1800 übernahm er die Berliner Singakademie, 1809 gründete er die Berliner Liedertafel. In diesem Männerchor fanden sich Handwerker, Professoren und Adlige zusammen, um zumeist satirisch angelegte Lieder zu singen. Mit diesem Humor von Zelter & Co. durchaus verwandt ist Telemanns „Moralkantate“ und größter Bühnenerfolg Pimpinone oder Die ungleiche Heirat.

„Kindlich freue ich mich darauf; wie froh bin ich, einmal in Gebüschen, Wäldern, unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können, kein Mensch kann das Land so lieben wie ich. Geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht!“ So beschrieb Ludwig van Beethoven einmal seine Liebe zur Natur. Deren „Widerhall“ hört und fühlt jeder Musikfreund in der berühmten Pastorale, Beethovens 6. Sinfonie, die das Leben auf dem Lande (samt eindrucksvollem Sturm und Gewitter) musikalisch beschreibt. Für das traditionsreiche Konzert der Bayer-Philharmoniker im Altenberger Dom hat Chefdirigent Bernhard Steiner diese überaus beliebte BeethovenSinfonie mit einer exquisiten Komposition des dänischen Komponisten Carl Nielsen kombiniert, die ebenfalls eine Naturszene beschreibt.

Felix Mendelssohn Bartholdy: Vier Quartette für Männerchor op. 75 (Trinklied, Wasserfahrt, Sommerlied, Dreistigkeit) Giacomo Meyerbeer: An Mozart Carl Friedrich Zelter: Sankt Paulus war ein Medikus, Sans souci, Human und inhuman Georg Philipp Telemann: Pimpinone oder Die ungleiche Heirat Hannah Morrison, Sopran | Christos Pelekanos, Bass Hermann Max, Dirigent | Rheinische Kantorei – Das kleine Konzert

schillert zwischen nordamerikanischen Standards und lateinamerikanischen Rhythmen. Guten Rutsch! Werke von Cole Porter, George Gershwin, Glenn Miller, Astor Piazolla, Chick Corea u. a. Brenda Boykin, Gesang Enrique Ugarte, Akkordeon und Dirigent Bayer-Philharmoniker Eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev. FR 01.01 | 17:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 32 | 29 | 26 | 23

Claude Debussy: La cathédrale engloutie (arrangiert für Orchester von Hubert Mouton) Carl Nielsen: Pan und Syrinx op. 49 Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale Bernhard Steiner, Dirigent Bayer-Philharmoniker

DI 22.09 | 20:00 | Klosterbasilika, Knechtsteden (Einführungsgespräch 19:00 Klosterbibliothek)

SA 26.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal

EUR 29 | 22 (ermäßigt)

EUR 30 | 25 | 15

36 kultur.bayer.de

Schwer begeistert waren das Publikum und die Bayer-Philharmoniker beim letztjährigen Jacques-Brel-Programm von ihrem Gastdirigenten Enrique Ugarte. So luden Chefdirigent Bernhard Steiner und Bayer Kultur den bezopften Mann aus dem Baskenland erneut ein – das Neujahrskonzert 2016 verspricht, auf diese Weise ein außergewöhnliches Ereignis zu werden. Enrique Ugarte spielte bereits mit vier Jahren Akkordeon, als Sechsjähriger komponierte er sein erstes Lied, und mit sieben trat er öffentlich vor 1.500 Zuhörern auf. Später studierte er nicht nur das Akkordeon, sondern auch Oboe und Komposition, bevor er u. a. bei Sergiu Celibidache in München das Dirigieren erlernte. Er gewann zahlreiche Preise und zählt Größen wie Mike Oldfield, Chick Corea, Giora Feidman, Nena und Claudia Jung zu seinen musikalischen Partnern. Sein buntes Neujahrsprogramm

B. Boykin

MUSIK Tanz theater Kunst 37

„Artists for a Better Future“ | Bayer-Philharmoniker Benefizkonzert 2013/14 war Christoph Poppen als Dirigent beim Neujahrskonzert zu Gast – nun kehrt er als virtuoser Geiger zu den Bayer-Philharmonikern zurück. Sein Wunschpartner beim großformatigen, romantischen Doppelkonzert von Brahms ist der junge Pariser Cellist Aurélien Pascal, der 2014 unter der Schirmherrschaft von Daniel Barenboim den begehrten Grand Prix Emanuel Feuermann gewann. ˇ Außerdem erklingt Dvoráks 8. Sinfonie, ein entspanntes, von der böhmischen Landschaft inspiriertes Werk. Alle Beteiligten dieses Konzerts verzichten auf Honorare und widmen das Programm der von Poppen neu gegründeten Organisation „Artists for a Better Future“. Mit den Einnahmen werden Kinder- und Jugendprojekte in aller Welt unterstützt. Die an diesem neuen Projekt beteiligten Künstler sind davon überzeugt, dass sie nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine soziale Verantwortung haben. Eine stetig auf diese Weise engagierte Künstlerfamilie, so Christoph Poppen, werde positiv auf die soziale Entwicklung und das Streben nach Frieden wirken. Johannes Brahms: Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102 ˇ Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 Englische Christoph Poppen, Violine Aurélien Pascal, Violoncello Bernhard Steiner, Dirigent Bayer-Philharmoniker FR 10.06 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen Ch. Poppen

38 kultur.bayer.de

EUR 36 | 33 | 28 | 20

Signum Quartett

Kammermusikworkshop mit dem Signum Quartett Seitdem das Signum Quartett zu unseren ersten stARTKünstlern gehört, gibt es immer wieder öffentliche Generalproben (GPs) im Erholungshaus, die von treuen Anhängern, mit Noten bewaffnet, interessiert verfolgt werden, um für ihr eigenes Spiel daraus zu lernen. Diese GPs sind für das Signum Quartett ein wichtiger Bestandteil in der Vorbereitung neuer Konzertprogramme und werden auch in der kommenden Spielzeit fortgesetzt. Die Generalproben haben das Quartett aber auch auf die Idee gebracht, einmal einen Meisterkurs für interessierte Amateure anzubieten. Wir wollen diesen gemeinsam mit dem Quartett verwirklichen und hoffen, dass sich zahlreiche Kammermusikensembles anmelden. Teilnehmen können nicht nur Quartette, sondern alle Formationen auf der Basis von Streichinstrumenten. Gedacht ist an ein Kammermusikwochenende inkl. Kennenlern-Abend (Freitagabend) und ganztägigem Workshop (Samstag) sowie an ein Abschlusskonzert am Sonntag. Details, zum Beispiel das Repertoire, werden mit den Teilnehmern direkt besprochen. Profitieren Sie von dieser Chance und lassen Sie sich nicht von dem Gedanken abhalten, den Anforderungen eventuell nicht zu genügen. Es geht um das eigene Vergnügen!

Noch ein Wort zum Abschlusskonzert: Bei diesem werden wir die Zusammenarbeit mit „Jugend musiziert“ wieder aufleben lassen und Preisträgern eine Auftrittsmöglichkeit bieten. Es ist ein buntes, abwechslungsreiches Programm zu erwarten, das für die ganze Familie geeignet ist! Workshop FR 17.06 – SO 19.06 | Erholungshaus, Leverkusen Kosten pro Teilnehmer für den Workshop EUR 50. Anmeldungen und Rückfragen zu dem Workshop sind unter 0214 30-41274 möglich. Abschlusskonzert SO 19.06 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen Eintritt kostenfrei

MUSIK Tanz theater Kunst 39

THEATER KUNST Musik tanz THEATE

TANZ plus Seiten 44– 45

Pixel

Das Triadische Ballett

Compagnie Käfig Choreographie: Mourad Merzouki Musik: Armand Amar

Ein Tanzfonds Erbe Projekt von Oskar Schlemmer Bayerisches Staatsballett II in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin Choreographie: Gerhard Bohner (1977) Musik: Hans-Joachim Hespos

DI 20.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 11.12 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

ALLES TANZ! TanzTheaterMünster Choreographie: Hans Henning Paar & Ensemble SO 25.10 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Lumina New Zealand Dance Company Choreographien: Louise P. Bryant, Malia Johnston, Stephen Shropshire SA 23.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

IT Dansa Jiríˇ Kylián, Montse Sanchez, Rámon Baeza, Ohad Naharin DO 17.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Partita 2 Choreographie: Anne Teresa De Keersmaeker Musik: Johann Sebastian Bach Violine: Amandine Beyer DO 12.05 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Musik Tanz THEATER Kunst 41

THEATER KUNST Musik tanz THEATE „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ – dieses Zitat von Pina Bausch, der großen Choreographin, erreichte als Untertitel des Films Pina von Wim Wenders über eine halbe Million Zuschauer. Es erreichte auch Menschen, die vorher nie im Theater eine Ballett- oder Tanzaufführung gesehen hatten. Mit diesen Worten drückte Pina Bausch eine Dringlichkeit und eine Notwendigkeit aus, die sicherlich nicht nur persönlich, sondern durchaus als ein Plädoyer für diese Kunstform verstanden werden kann. Getanzt wurde schon immer und überall. Tanz kann ästhetischer und sinnlicher Hochgenuss sein. Als Ausdrucksform, die keiner gesprochenen Sprache bedarf, besitzt Tanz die Möglichkeit zu einer Kommunikation, die weit über das Potenzial von Sprache hinausgeht. Tanz drückt sich viel unmittelbarer aus. Bestimmte Dinge sind mit Worten auszudrücken, andere nur durch die Bewegung. Tanz wirkt auf tiefere Schichten unseres Bewusstseins, ruft starke Reaktionen hervor. Das hat etwas sehr Bereicherndes. Die Kraft physischer Präsenz lässt niemanden unbeteiligt. Tanz übersetzt unser Leben. Er ist ein weltweites Phänomen, völlig unabhängig von bestehenden Sprachbarrieren. Und damit ist Tanz hochmodern in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst und auf eine verständliche Kommunikation angewiesen ist. Bettina Welzel | Referat TANZ

Der Mikrokosmos einer Tanzcompagnie führt uns vor Augen, wie eine Welt aussehen könnte, die keine (Sprach-) Grenzen mehr kennt. Nur wenige Tanzcompagnien bestehen aus Tänzerinnen und Tänzern einer Nationalität, einer Sprache, eines gemeinsamen Hintergrundes. Die Arbeit in einer Compagnie erfordert ganz selbstverständlich ein hohes Maß an Toleranz und Einfühlungsvermögen, denn Tanz ist geprägt vom Austausch und Zusammenspiel seiner Akteure; Eigenschaften, die in der zunehmenden Globalität unserer Welt zukunftsweisend sind. In der Sparte TANZ beginnt die Spielzeit 2015/2016 mit einer intensiven Woche im Oktober.

42 kultur.bayer.de

Nach dem Erfolg von Boxe Boxe haben wir die Hip-Hopper der Compagnie Käfig um den Choreographen Mourad Merzouki erneut nach Leverkusen eingeladen. „Wie entwickelt sich der Tanz in einem Raum voller Illusion?“, fragte sich der Choreograph nach seiner ersten Begegnung mit den Digitalkünstlern Adrien Mondot und Claire Bardainne. Mit Pixel hat er eine Aufführung entwickelt, die unsere herkömmliche Auffassung von Zeit, Raum und Bewegung ins Wanken bringt. Geschickt vermischt er ein Bühnenstück mit der Lichtshow eines Rockkonzertes und der Ästhetik eines alten Schwarz-Weiß-Films. „Ich wollte eine synthetische Welt erschaffen“, sagt Merzouki, „in der die Körper der Tänzer mit den digitalen Projektionen in Beziehung treten.“ Alles Tanz! heißt es am Ende dieser Oktoberwoche: von buckeligen Neandertalern über mittelalterliche Volkstänze und dem Menuett am Hofe Ludwigs XIV. bis hin zum sterbenden Schwan sowie Training und Bewegungen im zeitgenössischen Tanz. Im Zwiegespräch mit einer Moderatorin erfahren nicht nur Kinder so einiges über die Entwicklungsgeschichte des Tanzes durch die Jahrhunderte. Da für diese Vorstellung nur ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung steht, gilt: schnell anmelden!

IT Dansa, das Ensemble des Ausbildungsinstituts in Barcelona, setzt unsere kleine Reihe der hochbegabten jungen Tänzerinnen und Tänzer fort, die sich auf eine professionelle Laufbahn in einer internationalen Compagnie vorbereiten. Mit drei sehr unterschiedlichen Choreographien präsentieren sie uns ihr Können in einem Abend voller Poesie, Humor und Rhythmus. Lassen Sie sich verführen und mitreißen! Im Mai dann der Abschluss der Saison: Anne Teresa De Keersmaker und Boris Charmatz stehen gemeinsam mit der international gefeierten französischen Violinistin Amandine Beyer, die hauptsächlich im Bereich der historischen Aufführungspraxis aktiv ist, auf der Bühne. Drei Solisten zeigen uns ihre Annäherung an ein Werk des großen Johann Sebastian Bach, Partita 2. Eine Frau, ein Mann, eine Violine und 3 x 27 Minuten Musik. Überwältigend! Seien Sie gespannt, seien Sie neugierig, lassen Sie sich anstecken durch die Begeisterung der Mitwirkenden, die ihre Kunst lieben und uns sechs sehr unterschiedliche Positionen des zeitgenössischen Tanzes näherbringen.

Die dritte Aufführung der Spielzeit ist ein Highlight im Rahmen unseres kleinen Bauhaus-Schwerpunktes: Das Triadische Ballett kommt zu einer einmaligen Aufführung nach Leverkusen und wird sicherlich den ein oder anderen Fan anziehen, der schon in den frühen 1980 er-Jahren von dieser Rekonstruktion durch Gerhard Bohner fasziniert war. Erstaunlich, mit welchen weitgreifenden Ideen die Künstler des Bauhauses schon vor knapp hundert Jahren spielten. Das neue Jahr bringt The New Zealand Dance Company mit Lumina nach Leverkusen. In Europa noch recht unbekannt, gilt diese Truppe in Neuseeland und Australien als „shooting star“ des zeitgenössischen Tanzes der letzten Jahre.

Musik Tanz THEATER Kunst 43

ALLES TANZ! Ein getanztes Kaleidoskop durch die Geschichte des Tanzes

Compagnie Käfig

Pixel Mourad Merzouki hat mit seinen lebendigen und poetischen Choreographien den urbanen Tanz salonfähig gemacht. Indem er klassische und zeitgenössische Ausdrucksformen mit Hip-Hop vereinte, schuf er eine einzigartige Ästhetik, die durch die rastlose Beweglichkeit seiner Tänzer genährt wird. Dabei sind Begegnungen immer wieder das Fundament seiner Arbeit. Aus dem Zusammentreffen mit den Musikern des Quartetts Debussy entstand zum Beispiel BoxeBoxe, ein Stück, das im Mai 2014 das Publikum im Erholungshaus begeisterte. Für sein neuestes Projekt arbeitete der Choreograph intensiv mit der Compagnie Adrien M/Claire B zusammen, Digitalkünstler, die in virtuellen Installationen und dreidimensionalen Performances den Dialog zwischen Körper und digitaler Illusion ausloten. „Ich hatte den Eindruck, Realität und virtuelle Welt nur noch schwer trennen zu können“, sagte der Choreograph nach seinen ersten Zusammentreffen mit den beiden, „und hatte sofort große Lust, diese Empfindung mit meinen Tänzern zu teilen.“ Wie kann sich die Bewegung in einem Raum voller optischer Täuschungen entwickeln? Wie gehen die Tänzer damit um? Was entsteht dabei? Merzouki erklärt, dass er eine synthetische Welt erschaffen wollte, in der der Körper

44 kultur.bayer.de

der Akteure Teil der digitalen Projektionen wird und mit ihnen kommuniziert. Entstanden ist ein Stück, in dem sich die Tänzer durch einen sich ständig wandelnden digitalen Raum bewegen, bis Illusion und Realität völlig miteinander verschmelzen. Der Bühnenraum bricht auf, seine bisherigen Grenzen werden durchlässig, die Bühnengröße scheint nebensächlich, da sie mithilfe von Lichtpixeln ganz einfach erweitert wird. Die Welt in Pixel scheint vollkommen elastisch: Wir sehen Wände wachsen, Wellen rollen und den Boden aufbrechen. Dichtung und Traum verweben sich mit der Wirklichkeit, und sieben Hip-Hop-Tänzer sowie drei Zirkusartisten entführen uns aus der Realität und laden ein in eine Welt der Illusionen und Bilder.

Auf unterhaltsame und gleichzeitig informative Weise zeigt das TanzTheaterMünster einen Überblick über die Geschichte des Tanzes. In einem Kaleidoskop quer durch die Tanzgeschichte – vom Tanz der Urmenschen über Volksund Barocktanz, dem Klassischen Tanz, Modern Dance und Showtanz bis hin zum Tanztheater und Hip-Hop – lernen die jungen Zuschauer die Vielfalt und Faszination des Tanzes in den verschiedensten Formen und Stilen kennen. Im Zwiegespräch mit einer Moderatorin erleben die Zuschauer den Unterschied zwischen strengem, adeligem Tanz und fröhlichem, mittelalterlichem Volkstanz. Weiter geht es von der Entwicklung des klassischen Tanzes (zum Beispiel vom berühmten Sterbenden Schwan) über neoklassisches Ballett bis hin zu zeitgenössischem Tanz. Ein abwechslungsreiches, witziges Stück – nicht nur für Kinder! TanzTheaterMünster Choreographie: Hans Henning Paar & Ensemble Moderation: Julia Dina Heße Für alle ab 6 Jahren, Dauer ca. 60 Minuten SO 25.10 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 8 | 4

TanzTheaterMünster

Compagnie Käfig Choreographie: Mourad Merzouki Musik: Armand Amar DI 20.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Musik Tanz THEATER Kunst 45

Das Triadische Ballett Ein Tanzfonds Erbe Projekt Oskar Schlemmer, von 1925 bis 1929 Leiter der Bauhausbühne, wollte sein malerisches Ideal auch auf der Bühne umsetzen und nannte das Konzept Das Triadische Ballett. Die neue Einheit von Mensch, Raum und Figur. Er schuf 18 Bühnenkostüme, Figurinen aus Holz und Metall, die es den Tänzern nicht erlauben sollen, sich frei zu bewegen. Das Ballett wurde nach seiner Uraufführung am Württembergischen Landestheater Stuttgart nur wenige Male aufgeführt. Die Grundsätze Schlemmers blieben dabei immer gleich: Raum, Form/Farbe und Bewegung sollen die Trias, den Gleichklang bilden. 1977 wagte sich der Choreograph Gerhard Bohner an eine erste Rekonstruktion anhand des wenigen, noch vorhandenen Originalmaterials. Er entwickelte Kostüme, die sich eng an den überlieferten Originalen von Schlemmer orientierten. Bohner hatte jedoch kein perfektes Abbild der Vorlage im Kopf, es ging ihm vielmehr um eine intensive Auseinandersetzung mit den Kostümen und einer neuen Umsetzung von Bewegung im Raum. Seine Choreographie zu einer Musik von Hans-Joachim Hespos reiste Ende der 1970 er-/Anfang der 1980 er-Jahre um die Welt und erfuhr überall begeisterte Aufnahme. Danach verschwand das Stück wieder von den Bühnen, und erst 2014 fand eine Rekonstruktion der Rekonstruktion durch das Bayerische Staatsballett in München statt.

Lumina Als eines der jüngsten neuseeländischen Tanzensembles verfügt die New Zealand Dance Company (NZDC), die im Januar 2016 exklusiv auf Europatournee sein und für eine Stippvisite in Leverkusen anhalten wird, über technisch brillante Tänzer. Ihr bisheriges Repertoire ist geprägt von dem Gedanken, dass Tanz für alle Zuschauer zugänglich sein sollte – ohne dabei an künstlerischem Anspruch zu verlieren. Lumina heißt ihr brandneuer, dreiteiliger Abend, für den zwei neuseeländische und ein holländischer Choreograph aktuelle Stücke erschaffen werden: Louise Potiki Bryant ist eine der aufregendsten Choreographinnen Neuseelands. Sie stammt von Maoris ab und bezieht sich in ihren Werken immer wieder auf die kulturellen Wurzeln ihres Landes. Mit In Transit möchte sie die Übergangsphase zwischen Ritualen ausleuchten. Zwischen den Mythen der Maori und den zeitgenössischen städtischen Erfahrungen des modernen Menschen gelegen, verspricht diese Arbeit vielschichtig und aufregend zu werden. Malia Johnston ist die derzeitige Gewinnerin des Creative New Zealand’s Choreographic Stipendiums. Seit langem

arbeitet sie in ihren Stücken gemeinsam mit dem Komponisten und Videoasten Eden Mulholland. Mit Brouhaha konzentriert sie sich auf die Erforschung von Bewegung, Farbe und Ton. Der niederländische Choreograph Stephen Shropshire wird für diesen Abend ein Trio mit dem Titel The geography of an archipelago kreieren – als Koproduktion zwischen der NZDC und dem renommierten Holland Festival. Komponist wird der neuseeländische Gitarrist Roy Montgomery sein. New Zealand Dance Company Choreographien: Louise P. Bryant, Malia Johnston, Stephen Shropshire Musik: Paddy Free, Eden Mulholland, Roy Montgomery SA 23.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

von Oskar Schlemmer Bayerisches Staatsballett II Choreographie: Gerhard Bohner (1977) Musik: Hans-Joachim Hespos Kostümrekonstruktion und Neufassung: Ulrike Dietrich Rekonstruktion und Neuproduktion 2014 Einstudierung: Colleen Scott, Ivan Liška FR 11.12 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Bayerisches Staatsballett II

46 kultur.bayer.de

New Zealand Dance Company

Musik Tanz THEATER Kunst 47

IT Dansa Zum dritten Male stellen wir mit IT Dansa ein Ensemble noch junger, sich am Ende ihrer Ausbildung befindender Tänzerinnen und Tänzer vor. Die junge Compagnie des postgraduierten Kurses des Institut del Teatre de Barcelona bietet den aufgenommenen 16 jungen Tänzerinnen und Tänzern die Möglichkeit, mit einem Zweijahresstipendium ihre Ausbildung zu vervollständigen. Während dieser Zeit haben sie die Chance, vielfältige Bühnenerfahrungen zu sammeln und mit bekannten und renommierten Choreographen zusammenzuarbeiten. Wer bei der Compagnie mitmachen darf, wird bei international ausgeschriebenen Tanz-Auditions ausgewählt. 80% der Absolventen erhalten unmittelbar an ihre Zeit bei IT Dansa ein Engagement in einer großen internationalen Compagnie.

Partita 2 In Leverkusen zeigt das Ensemble einen dreiteiligen Abend: Un Ballo Choreographie: Jiríˇ Kylián | Musik: Maurice Ravel Wad Ras Choreographie: Montse Sanchez und Rámon Baeza Musik: Antonio Martinez Ñoño Minus 16. Choreographie: Ohad Naharin | Musik: verschiedene DO 17.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Partita 2

IT Dansa

48 kultur.bayer.de

Partita 2 entspringt einer besonderen Begegnung: Was geschieht, wenn sich zwei der wichtigsten Choreographen unserer Zeit zusammenfinden, um nur noch auf die ganz eigene Freude an der Bewegung zu hören? Anne Teresa De Keersmaeker und Boris Charmatz hören, befragen und tanzen Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 2. Gemeinsam betreten sie das komplexe, kontrapunktische Beziehungsfeld der Musik. Eine Suite Tanzsätze – Allemande, Courante, Sarabande, Gigue – steigert sich in der abschließenden Chaconne zu 32 Variationen, die eine Basslinie dynamisch umspielen. „Bach wird oft als hoch abstrakter Komponist gesehen“, meint Boris Charmatz, „aber in der Partita und speziell in der Chaconne steckt etwas Körperliches, Übersensibles.“ De Keersmaekers in den letzten Jahren erarbeitete Grundsatz „my walking is my dancing“ hilft, die Strukturen dieses Meisterwerks für Violine zu beleuchten und ihnen in der Bewegung gerecht zu werden. Mit großer Zurückhaltung, fast

Sparsamkeit werden die klassischen Linien verstärkt: Die Allemande lässt uns gehen, in der Courante laufen wir, die unerbittliche Chaconne führt uns in Kreise voller Jubel. Über 40 Werke hat De Keersmaeker erschaffen, aber bisher nie ein Duett mit einem Mann, in dem sie selber tanzt. Aufgebrochen wird das intime Zusammentreffen durch die französische Barock-Violinistin Amandine Beyer, deren Präsenz auf der Bühne das Gesamtgeschehen stützt. Choreographie: Anne Teresa De Keersmaeker Tanz: Anne Teresa De Keersmaeker; Boris Charmatz Musik: Johann Sebastian Bach Partita Nr. 2 Violine: Amandine Beyer DO 12.05 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Musik Tanz THEATER Kunst 49

ST MUSIK tanz THEATER KU SCHAUSPIEL

klassisch

Seite 56– 59

SCHAUSPIEL modern Seite 60– 63

Rose Bernd

Die Opferung des Gorge Mastromas

von Gerhart Hauptmann in der Fassung von Frank Hoffmann und Andreas Wagner Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Frank Hoffmann

von Dennis Kelly Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Peter Lotschak SO 18.10 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

MO 30.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

König Lear von William Shakespeare in der deutschen Übersetzung von Rainer Iwersen bremer shakespeare company Regie: Bernd Freytag

Die Dinge meiner Eltern von Gilla Cremer Regie: Dominik Günther SA 16.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 29.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Kinder des Olymp

Maria Stuart

von Jacques Prévert (Drehbuch zum Film) Metropoltheater München Regie: Jochen Schölch

von Friedrich Schiller Neues Theater Halle Regie: Matthias Brenner März 2016 | Erholungshaus, Leverkusen

Gefährliche Liebschaften von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos Bühnenfassung von Manfred Wekwerth Stadttheater Landsberg Regie: Konstantin Moreth

DI 08.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone von Mark Haddon Bühnenfassung von Simon Stephens Regie: Christoph Mehler DO 21.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 08.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Musik Tanz THEATER Kunst 51

ST MUSIK tanz THEATER KU STUDIOzeitSTÜCKE Seite 68 –71

STUDIOmix Seite 72–75

SCHAUSPIEL plus Seite 76–77

Mixed Feelings

Altern ist nichts für Feiglinge Heitere Betrachtungen über das Unvermeidliche

Performing Lives

Mit: Nisreen Faour und Brian Michaels SA 14.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 15.11 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 11.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Theaterkahn – Dresdner Brettl Regie: Holger Böhme

Der Vorname

Wir lieben und wissen nichts

von Matthieu Delaporte und Alexandre Patellière Deutsche Fassung von Georg Holzer Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Ulrich Stark

von Moritz Rinke Theater der Keller Köln Regie: Heinz Simon Keller



Boulevard & Broadway Seiten 64– 67

Radio Doria – Jan Josef Liefers & Band

Krakauer Kunstschule Bytom SA 12.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 18.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen Wettbewerb für Theaterregie

Der kleine Bucklige UA Anhaltisches Theater Dessau Altes Theater/Puppenbühne Regie: Christian Georg Fuchs

Termin der Vorführungen SA 07.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

DO 12.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Klamms Krieg

Texteinrichtung und Regie: Vera Sturm

Momo

im Großen Haus mit Diskussion von Kai Hensel Regie: David N. Koch

FR 11.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Musikalische Lesung nach dem Roman von Michael Ende Dominique Horwitz, Rezitation

SA 10.10 oder SO 11.10 | Erholungshaus, Leverkusen SA 09.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 10.01 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Diva UA

Versionale

Kleines Konversationslexikon für Haushunde Eine theatralische Lesung

Regie: Marc von Reth SA 02.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 03.04 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Der Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest und wird gesondert bekannt gegeben.

SO 28.02 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Supergrrrls Die Wanderhure von Daniel Hohmann nach dem Roman von Iny Klocke und Elmar Wolrath theaterlust Regie: Thomas Luft

von Ute Bansemir theaterperipherie Regie: Ute Bansemir

„Wenn ich mir was wünschen dürfte …“ Musikalische Lesung Mit Texten von Friedrich Hollaender und Kurt Tucholsky

FR 29.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 05.06 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SA 30.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 01.05 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

52 kultur.bayer.de

Musik Tanz THEATER Kunst 53

ST MUSIK tanz THEATER KU Im Zeitalter der Globalisierung braucht jeder Mensch eine solide Grundlage und einen festen Standpunkt. Herz und Verstand leben von Bindungen und Bodenhaftung. Natürlicherweise findet man diese Fundamente in der Kultur, in der Art und Weise, wie wir denken, leben und arbeiten. Eine feste Verankerung in der Kultur ist Voraussetzung für jeden Wandel, für jede Modernisierung, für jede Strukturveränderung. Theater dient der Bildung, der Unterhaltung, der Zerstreuung, der Kommunikation, der Imagepflege und der Standortbestimmung – gerade in turbulenten Zeiten. Unser Theaterspielplan bietet in der Spielzeit 2015/16 von alledem etwas und ist bewusst als eine Mischung angelegt worden, die die große Tradition des Hauses als Gastspielstätte ebenso berücksichtigt wie das neue Verständnis vom Erholungshaus als einer Produktionswerkstatt, die ohne geschlossene Ästhetik und weltanschauliche Doktrin zur Tat schreitet. In Rose Bernd hat Hauptmann das Psychogramm einer lebenshungrigen und selbstbewussten Frau gezeichnet, die unter dem Einfluss männlicher Dominanz in den Wahnsinn getrieben wird und zugrunde geht.

Reiner Ernst Ohle | Referat THEATER

Maria Stuart erzählt von zwei Königinnen, die zwischen äußerer Stärke und innerer Schwäche hin- und hergerissen werden. Ihre Mischung aus Erotik, Religion und Politik brachte fatale Folgen für ein ganzes Zeitalter mit sich. In König Lear teilt ein Vater sein Erbe unter seinen Töchtern auf und setzt damit eine Welle von Unheil und Gewalt in Gang. Die bremer shakespeare company zeigt das Stück in der Inszenierung von Bernd Freytag als kurzweiliges Gleichnis über die zerstörerischen Kräfte des Egoismus. Die Marquise Isabelle de Merteuil entzündet in Gefährliche Liebschaften ein Fegefeuer der Eitelkeiten und Eifersucht, das am Ende nur Verlierer kennt. Der Opfergang von Gorge Mastromas lenkt den Blick auf alle Abartigkeiten heutiger Gesellschaft und Politik, während sich die Schauspielerin Gilla Cremer in Die Dinge meiner Eltern auf eine familiäre Spurensuche begibt und dabei einen ganz persönlichen Abend zum Thema Lebenserinnerungen kreiert.

54 kultur.bayer.de

Kinder des Olymp ist eine Schöpfung des Metropoltheater München: Es beweist einmal mehr, dass seine Produktionen packende und berührende Kunst garantieren. Jochen Schölch erzählt im für seine Bühne adaptierten Filmklassiker vom Leben im Theater und vom Theater im Leben – Dasein und Spiel sind hier schicksalhaft ineinander verwoben. Supergute Tage von Mark Haddon war ursprünglich ein Roman über die so eigene Welt eines couragierten autistischen Jungen – der englische Dramatiker Simon Stephens, einer der meistgespielten Autoren der Gegenwart, hat daraus ein berührendes Theaterstück gezaubert: aufwühlend, erschütternd und bewegend zugleich. Hinter dem englischsprachigen Titel Mixed Feelings verbirgt sich ein kleiner, äußerst notwendiger und faszinierender Dialog zwischen einer der erfolgreichsten palästinensischen Schauspielerinnen und einem europäisch-jüdischen Theatermacher. Die Geschichten, Erzählungen und Statements von Nisreen Faour und Brian Michaels sind erfüllt vom Kampf um ein sicheres Leben in den letzten 50 Jahren. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kölner Theater der Keller wird mit einer Komödie von Moritz Rinke fortgesetzt: Wir lieben und wissen nichts. Darin lässt der Autor die Liebes- und Lebensentwürfe einer Generation aufeinanderprallen, die mitten im Leben stehen sollte und doch jeden Halt verloren hat. In Supergrrrls wird theaterperipherie Frankfurt zur Plattform feministischer Feldforschung: Fünf Frauen von Anfang zwanzig bis Mitte vierzig entdecken auf der Bühne, wie sie sich und die Welt sehen. Hunde und Herren ist ein Projekt von Vera Sturm, die sich mit ihren Schauspielern das Kleine Konversationslexikon für Haushunde von Juli Zeh vorgenommen hat. In der theatralischen Lesung tauchen nur Texte auf, die ein gebildeter, belesener Haushund zusammengetragen hat und die sein Zusammenleben mit dem rätselhaften homo sapiens, vulgo Mensch, erklären: ein Leitfaden für die Welt, wie sie wirklich ist.

Der kleine Bucklige wird als Puppentheater im Rahmen der Bauhaus-Ausstellung im Erholungshaus präsentiert. Regisseur Christian Georg Fuchs wird das Stück mit Nachbauten der Original-Bauhauspuppen zur Uraufführung bringen und dabei zugleich die Geschichte der Figuren und ihrer Schöpfer erzählen. Zu einer außergewöhnlichen musikalischen Lesung laden Dagmar Manzel und Robert Gallinowski mit Texten von Friedrich Hollaender und Kurt Tucholsky ein, am Klavier begleitet von Michael Abramovich. Altern ist nichts für Feiglinge behauptet – frei nach Mae West – der Dresdner Schauspieler und ehemalige Intendant des Theaterkahns Friedrich-Wilhelm Junge, der sein neuestes Programm mit einer Lebensweisheit der Schauspielerin überschrieben hat, die in den 1930 er-Jahren eine der bestbezahlten Aktricen Hollywoods war. Jan Josef Liefers alias Tatort-Rechtsmediziner Professor Boerne macht seit vielen Jahren auch Musik. Er gastiert an zwei Tagen im November mit seiner Band Radio Doria in der Reihe Boulevard & Broadway im Erholungshaus. Wortwitz und Situationskomik sind die hervorstechenden Eigenschaften der Boulevardkomödie Der Vorname, die von einem vermeintlich gemütlichen Abend mit marokkanischem Essen im Kreise französischer Literatur- und Musikfreunde erzählt. Das Schauspiel Die Wanderhure von Daniel Hohmann nach dem Roman von Iny Klocke bringt hingegen ein packendes mittelalterliches Frauenschicksal auf die Bühne. Last but not least freuen wir uns in der Sparte THEATER noch auf die Eigenproduktion von Bayer Kultur: Mit der Versionale präsentieren wir Ihnen ein Mini-Festival, in dem kurze Stücke junger Künstler zu einem ausgewählten Thema gezeigt werden. Und nach dem erfolgreichen Start von Klamms Krieg in der vergangenen Spielzeit holen wir dieses „Klassenzimmerstück“ aus der Schule auf die Bühne des Erholungshauses.

Musik Tanz THEATER Kunst 55

SCHAUSPIEL klassisch

Rose Bernd

König Lear Ein Vater teilt sein Erbe unter seinen Töchtern auf und stellt dabei deren Zuneigung auf die Probe, um zu erfahren, welche ihn am meisten liebt. Dadurch setzt er eine Welle von Unheil und Gewalt in Gang, die nur schwer wieder aufzuhalten ist … Die bremer shakespeare company, die zuletzt in der Spielzeit 2013/14 mit dem Sommernachtstraum in Leverkusen zu überzeugen wusste, zeigt König Lear in der Inszenierung von Bernd Freytag als dichte, flott gespielte Parabel über eine von Egoismen durchzogene und darum zum Scheitern verurteilte Welt. „Freytag versteht es, die Konstellationen einer zerrütteten Familie aus dem schicksalsschweren Stoff zu bergen. In seiner geschickten Choreographie der Auf- und Abtritte entfalten sich die Intrigen, Zerwürfnisse und Bündnisse. Das funktioniert auch deshalb so überzeugend, weil die gesamte Besetzung aufmerksam zusammenspielt.“ (taz)

Rose Bernd Die mit ihrem Vater auf dem Land und in ärmlichen Verhältnissen lebende Rose Bernd soll den betuchten, aber langweiligen Buchbinder August Keil heiraten. Dies hat ihr engstirniger Vater bestimmt. Doch die hübsche, lebensfrohe Rose sucht das Glück lieber in den Armen des verheirateten Gutsbesitzers Christoph Flamm. Der Maschinist Arthur Streckmann, ein zurückgewiesener Verehrer Roses, kommt hinter das geheime Verhältnis der beiden und erpresst die junge Frau – mit fatalen Folgen. Dass die Thematik von Rose Bernd immer noch aktuell ist, zeigen die medial stets groß aufgemachten Meldungen über sexuelle Gewalt und Verzweiflungstaten ungewollt schwangerer Frauen. Unterstützt von René Nuss’ suggestiver Musik, zeichnet Frank Hoffmann das komplexe Porträt einer zunächst lebenshungrigen und selbstbewussten Frau, die unter Einfluss männlicher Vereinnahmung und Besitzansprüche, Angst und Scham unweigerlich in den Wahnsinn getrieben wird und schlussendlich daran zugrunde geht.

56 kultur.bayer.de

von Gerhart Hauptmann in der Fassung von Frank Hoffmann und Andreas Wagner Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Frank Hoffmann Bühne: Ben Willikens Kostüme: Jasna Bosnjak Musik: René Nuss Mit: Jacqueline Macaulay, Annette Schlechter, Anna Stieblich, Anouk Wagener; Luc Feit, Ulrich Gebauer, Steve Karier, Wolfram Koch, Roger Seimetz

von William Shakespeare in der deutschen Übersetzung von Rainer Iwersen bremer shakespeare company Regie: Bernd Freytag Musik: Mark Polscher Bühne: Christine Gottschalk Kostüme: Heike Neugebauer Mit: Svea Auerbach, Theresa Rose, Petra-Janina Schultz; Tobias Dürr, Tim Lee, Peter Lüchinger, Erik Roßbander, Markus Seuß FR 29.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

König Lear

MO 30.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Musik Tanz THEATER Kunst 57

Maria Stuart Friedrich Schillers (1759–1805) großes Drama über persönliche Verantwortung und Staatsräson zeigt zwei Königinnen, die zwischen äußerer Stärke und innerer Schwäche hin- und hergerissen sind und deren Verblendung durch Erotik, Religion und Politik fatale Folgen für ein ganzes Zeitalter hat. In dem Stück spiegelt sich auch Schillers tiefe Skepsis gegenüber der Möglichkeit moralisch-politischen Handelns wider – ein, gerade in heutiger Zeit, hochbrisantes Thema. „Jener fein herausgearbeitete Machtkampf, zugleich die Studie zweier herausragender und in ihrer Tragik jeweils gefangener Frauen, ist es eben, der an Maria Stuart heute noch interessiert und zu einem packenden Theaterabend werden kann. In Halle ist das gelungen“, schrieb die Mitteldeutsche Zeitung über Matthias Brenners Inszenierung. Brenner ist dem Leverkusener Publikum aus der vergangenen Spielzeit bestens bekannt, in der er als Der Trinker auf der Bühne brillierte. von Friedrich Schiller Neues Theater Halle Regie: Matthias Brenner Ausstattung: Katja Lebelt Dramaturgie: Henriette Hörnigk Mit: Stella Hilb, Bettina Schneider; David Kramer u. a. März 2016 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Maria Stuart

58 kultur.bayer.de

Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften Die Marquise de Merteuil, Angehörige der höchsten Pariser Gesellschaftskreise, spielt ein berauschendes Ränkespiel um Liebe, Macht und Verführung. Unter dem Deckmantel ihrer scheinbar unbefleckten Tugendhaftigkeit knüpft sie Beziehungen um der Zerstörung willen. Deshalb hat sie auch ihre helle Freude daran, Vicomte de Valmont, ihrem Vertrauten und amoralischen Bruder im Geiste, eine Wette anzubieten: Er soll die jugendliche Cécile, wegen der sie einst von ihrem Liebhaber verlassen wurde, verführen. Als Gegenleistung wird sich die Marquise Valmont ihm zur Belohnung hingeben. Dieser geht darauf ein. Allerdings ist ihm die naive Klosterschülerin Cécile eine allzu leichte Beute – seine Wahl fällt daher auf die verheiratete und tugendhafte Madame de Tourvel. Unterdessen spinnt die Marquise ein perfides Netz von Intrigen, das alle Akteure in Mitleidenschaft zieht ... Das wohl berühmteste erotische Intrigenspiel der Literaturgeschichte nach dem prominenten satirischen Brief-

roman von Choderlos de Laclos kommt in einer Fassung von Manfred Wekwerth auf die Bühne des Erholungshauses. Mit dieser Adaption feierte die neu gegründete Moreth Company am 9. April 2015 am Stadttheater Landsberg ihre Premiere. von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos Bühnenfassung von Manfred Wekwerth Stadttheater Landsberg Regie: Konstantin Moreth Bühne | Kostüme: Christiane Becker Musik: Philipp Ortmeier Mit: Noelle Cartier van Dissel, Elisabeth Günther, Hannah Moreth, Nathalie Schott; Stefan Lehnen, Armin Schlagwein, Marcel Sturm FR 08.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Musik Tanz THEATER Kunst 59

SCHAUSPIEL modern

Die Opferung des Gorge Mastromas

Die Dinge meiner Eltern

So aufregend wie eine gute Kriminalgeschichte, so ausgefeilt wie ein Psychodrama und so spritzig-funkelnd wie eine böse Komödie kommt Dennis Kellys virtuos konstruierte Inszenierung der sich rasant entwickelnden Geschichte des Aufsteigers namens Gorge daher. Mit Anfang dreißig steht der stets um Loyalität und moralische Korrektheit bemühte Gorge am Scheideweg: Will er in Zukunft zu den Verlierern oder zu den Gewinnern zählen? Eine knallharte Geschäftsfrau verrät ihm die drei „Goldenen Regeln“, mit denen man Karriere macht: Erstens – wenn du etwas willst, nimm es dir. Zweitens – um dir alles zu nehmen, brauchst du nichts weiter als zu lügen. Und drittens – rechne immer damit aufzufliegen und bereue nichts. Niemals. Nie. Kellys raffiniert gebautes Stück mit dem alttestamentarisch anmutenden Titel, das auf den ersten Blick komödienleicht daherkommt, erörtert wie nebenbei Themen von aktueller und sozialer Sprengkraft – nur um die unvermeidlichen Konflikte am Ende dafür umso bühnenwirksamer und schockierender zuzuspitzen.

Agnes steht im Haus ihrer verstorbenen Eltern. Hier ist sie aufgewachsen, hier haben Vater und Mutter sechzig Jahre lang gewohnt – nun muss es ausgeräumt werden. Wo fängt man an? Im Keller oder auf dem vollgestopften Speicher? An jedem Gegenstand scheint noch so viel Leben zu hängen, ein vertrauter Geruch oder eine Geschichte! Behalten? Verschenken? Verkaufen? Wegwerfen? Erinnerungen an die Familie und die eigene Kindheit springen aus Schubladen und Schränken. „Was vom Leben übrig bleibt, kann alles weg.“, hatte ihr ein Entrümpelungs-Profi geraten. Wenn das so einfach wäre … „Ihr [Gilla Cremer] gelingt die punktgenaue Balance zwischen anrührenden und komischen Momenten“, titelte das Hamburger Abendblatt. „Sie nimmt die Zuschauer in jeder Szene an die Hand, viele von ihnen kennen diese biografischen Schnitte, haben sie durchlebt und durchlitten: den Tod der Eltern, das Auflösen von deren Haushalt, die Wucht der Emotionen, die aus der Vergangenheit heranrollen und auf die man nicht vorbereitet ist.“

von Dennis Kelly Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Peter Lotschak Mit: Shantia Ullmann u. a.

von Gilla Cremer Regie: Dominik Günther Assistenz: Uschi Mierzowski Bühne | Kostüme: Eva Humburg Mit: Gilla Cremer

SO 18.10 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Das Stück ist eine Koproduktion des Theater Unikate – Gilla Cremer mit dem Theater Wolfsburg und den Hamburger Kammerspielen, unterstützt von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. SA 16.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Die Opferung des Gorge Mastromas

60 kultur.bayer.de

Die Dinge meiner Eltern

Musik Tanz THEATER Kunst 61

Kinder des Olymp Kinder des Olymp, in der Regie von Marcel Carné einer der größten Kinoerfolge der Nachkriegszeit, ist ein bis heute umschwärmter Klassiker, der Spiel und Wirklichkeit meisterhaft und höchst poetisch miteinander verwebt. Eine Hommage an das Geschichtenerzählen und das Theater, an Gefühle und die Liebe. Ein Verwirrspiel, in dem die männlichen Charaktere Lacenaire, Baptiste und Lemaître um die Aufmerksamkeit der schönen Garance buhlen. Was eigentlich nicht gut gehen kann. Oder vielleicht doch? „Durchzogen und kontrastiert wird der übermütig lustige, karnevalesk bunte Bilderreigen von durch Klarinetten- und Akkordeonmusik untermalten Momenten voll zarter Poesie. Erneut erweist sich Jochen Schölch dabei als ein Meister des Theaters der minimalen Mittel. [...] Das in wechselnden Rollen agierende Ensemble des Metropoltheaters überzeugt ausnahmslos mit Spielwitz und -freude“, weiß die Süddeutsche Zeitung zu berichten. von Jacques Prévert (Drehbuch zum Film) Metropoltheater München Regie: Jochen Schölch Musikalische Leitung | Komposition: Alessio Zachariades Choreographie: Katja Wachter Dramaturgie: Georg Kistner Mit: Judith Toth, Eli Wasserscheid; Butz Buse, Marc-Philipp Kochendörfer, Philipp Moschitz, Hubert Schedlbauer, Ulrich Zentner Musiker: Alessio Zachariades, Daniel Zacher oder Zdravko Zivkovic

Kinder des Olymp

Eine Produktion der GbR Flach in Koproduktion mit den Freilichtspielen Schwäbisch Hall. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München und des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann. DI 08.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 (für Jugendliche EUR 5)

62 kultur.bayer.de

Supergute Tage …

Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone Christopher ist 15 Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er kennt alle Länder der Welt und ihre Hauptstädte sowie alle Primzahlen bis 7507. Unordnung verwirrt ihn, seine Lieblingsfarbe ist Rot, er hasst Gelb und Braun. Überraschungen und Menschen versetzen ihn in blanke Panik. Christopher ist Asperger-Autist. Die Mordermittlung um den gewaltsamen Tod des Nachbarhundes wird die größte und härteste Herausforderung seines Lebens – und ist dabei erst der Anfang einer Reihe von Mysterien … Mark Haddon hat mit Supergute Tage ein brillantes, hochemotionales, unglaublich lustiges, überzeugendes und mitreißendes Buch geschrieben, das der englische Dramatiker Simon Stephens in ein berührendes Theaterstück übertragen hat. Ihm gelingt das scheinbar Unmögliche: in die sonderbare und sehr eigene Welt eines mutigen autistischen Jungen eintauchen zu dürfen, die einer ganz ande-

ren Logik folgt als der uns bekannten. Eine Welt, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr verlassen möchte. von Mark Haddon Bühnenfassung von Simon Stephens Regie: Christoph Mehler Dramaturgie: Diana Insel Bühne: Nehle Balkhausen Kostüme: Janina Brinkmann Musik: Daniel Freitag Mit: Karen Dahmen, Nicola Lembach, Henriette Schmidt; Pius Maria Cüppers, Stefan Lorch, Daniel Scholz DO 21.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19

Musik Tanz THEATER Kunst 63

Boulevard & Broadway

Radio Doria – Jan Josef Liefers & Band Seit 2002 bildet er als Professor Karl-Friedrich Boerne zweimal im Jahr gemeinsam mit Axel Prahl das Münsteraner Ermittlungsteam in der sonntäglichen ARD-Kultkrimiserie Tatort, die regelmäßig für höchste Einschaltquoten sorgt. Doch viel Zeit, Energie und Herzblut steckt er auch in seine Musik. Mit seiner Band Radio Doria hat er in über zehn Jahren 250 Konzerte gespielt. Zusammen mit den anderen Bandmitgliedern Johann Weiß und Jens Nickel an den Gitarren, Gunter Papperitz an den Keyboards, Christian Adameit und Timon Fenner an Bass und Drums ist nun endlich das Debüt-Album Radio Doria – Die freie Stimme der Schlaflosigkeit der Band entstanden, das mit seinen rockigen, poetischen, melodisch-nachdenklichen Songs überall auf breite Begeisterung stößt. Das Ergebnis sei „ein seltener Fall von echter, handgemachter Musik aus den Zutaten Leidenschaft und Hingabe, technischer Finesse und Erfahrung“, schreibt dazu die hr3-Musikredaktion. Jan Josef Liefers, Gesang Johann Weiß und Jens Nickel, Gitarre Gunter Papperitz, Keyboards Christian Adameit, Bass Timon Fenner, Drums Der Vorname SA 14.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 15.11 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

J. J. Liefers

64 kultur.bayer.de

Der Vorname Ein gemütlicher Abend soll es werden in der stilvoll eingerichteten Wohnung des Literaturprofessors Pierre und seiner Frau Elisabeth. Außer Elisabeths Bruder Vincent und seiner schwangeren Partnerin Anna haben sie ihren besten Freund Claude eingeladen. Um für „Stimmung“ zu sorgen, enthüllt Vincent den Freunden den geplanten Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes: Adolphe. Was folgt, ist allgemeine Fassungslosigkeit … Plastische Charaktere, Wortwitz und Dialoge in bester Tradition der kritischen französischen Gesellschaftskomödie treiben die Handlung voran, die bei aller Komik auch die Abgründe der Figuren spürbar macht. „Die beiden Autoren haben das Genre genial bedient. Die Komödie ist meisterhaft“, schrieb Le Figaro Magazine. 2011 wurde das Stück Der Vorname für den Prix Molière nominiert, der höchsten literarischen Auszeichnung in Frankreich.

von Matthieu Delaporte und Alexandre Patellière Deutsche Fassung von Georg Holzer Tournee-Theater EURO-STUDIO Landgraf Regie: Ulrich Stark Mit: Julia Hansen, Anne Weinknecht; Christian Kaiser, Benjamin Kernen, Martin Lindow (GRIMME-Preisträger) SA 09.01 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 10.01 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Musik Tanz THEATER Kunst 65

Die Wanderhure Konstanz im Jahr 1410: Marie, Tochter des wohlhabenden Tuchhändlers Matthis Schärer, gilt als das begehrteste heiratsfähige Mädchen der Stadt. Was keiner weiß – Marie liebt Michel, den Sohn eines Schankwirts. Doch der Vater hat längst andere Pläne für seine Tochter: Durch die Heirat mit Ruppertus Splendidus, dem Sohn des Reichsgrafen Heinrich von Keilburg, soll Marie in den Adelstand erhoben werden. Niemand ahnt, dass hinter Ruppertus’ Antrag ein teuflischer Plan steckt, der nur auf das Vermögen der Familie Schärer abzielt ... Basierend auf dem Erfolgsroman Die Wanderhure des Autoren-Duos Iny Klocke und Elmar Wolrath inszeniert Thomas Luft spannungsgeladen das Schicksal der Konstanzer Bürgerstochter Marie Schärer, die sich trotz größter Qual und Erniedrigung nicht der Intrige und dem kirchlichen Fehlurteil beugt. Dass Frauen Entrechtung, Repression und sexueller Gewalt ausgesetzt sind, ist bis heute eine erschütternd aktuelle Realität. von Daniel Hohmann nach dem Roman von Iny Klocke und Elmar Wolrath theaterlust Regie: Thomas Luft Musik: Georg Karger Mit: Anja Klawun u. a. SA 30.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 01.05 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen Diva

EUR 36 | 33 | 28 | 20

Die Wanderhure

Diva UA Wie es während der Proben, vor und nach der großen Opernpremiere in der Garderobe einer Diva zugeht – diesen einmaligen Einblick können Sie in dieser musikalischen Collage gewinnen. Wer darf eigentlich rechtmäßig Anspruch auf den Ehrentitel „Diva“ erheben? Und welche Finten, Fallstricke und Fermaten kommen im „battle of the sopranos“ zum Einsatz, wenn sich Rivalinnen in die kratzbürstige Auseinandersetzung stürzen? Nicht zu vergessen: auch die zahlreichen Verehrer wollen bei Laune gehalten werden. Ein augenzwinkernder, nicht ganz ernst gemeinter Abend, dessen Spannweite von der Opernlite-

66 kultur.bayer.de

ratur der Mozartzeit zum Belcanto, über die Schlager der 1920 er-Jahre und den französischen Chanson bis ins musikalische Heute reicht. Regie: Marc von Reth SA 02.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 03.04 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20

Musik Tanz THEATER Kunst 67

STUDIOzeitSTÜCKE

N. Faour

Mixed Feelings

Wir lieben und wissen nichts

Ein kleiner, notwendiger und faszinierender Bühnendialog zwischen einer der erfolgreichsten palästinensischen Schauspielerinnen und einem europäisch-jüdischen Theatermacher: Die Geschichten, Erzählungen und Statements von Nisreen Faour und Brian Michaels sind erfüllt vom Kampf um ein sicheres Leben und gefüllt mit den komplizierten sowie teilweise ungelösten Konflikten der letzten 50 Jahre, die Europa und Palästina bestimmt haben – vom Holocaust bis hin zum Kampf der Palästinenser heutzutage. Scheinbar unüberwindbare Hindernisse hatte Nisreen Faour (Jahrgang 1972) auf ihrem Weg zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen Palästinas zu überwinden: angefangen von den konservativ-moslemischen Wurzeln über die Notwendigkeit, Schauspiel an einer israelischen Dramaschule zu studieren und Neuhebräisch als Arbeitssprache zu beherrschen bis hin zu der Weigerung arabischer Länder, ihr eine Arbeitserlaubnis zu erteilen, weil sie einen israelischen Pass besitzt. Ihr Leben basiert auf der Weigerung aufzugeben, sie glaubt an ihren Traum und die Notwendigkeit der Kunst. Brian Michaels ist ein englischer Jude, geboren kurz nach dem Holocaust, der als Künstler den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht hat. Er sieht sich trotz aller Widrigkeiten immer noch – oder mehr denn je? – als Botschafter für eine bessere, menschlichere Welt. Beide Protagonisten sind versunken in diese „mixed feelings“. Ihre Begegnung im Dialog unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit und die Möglichkeit eines Zusammenlebens, das auf wechselseitigem Respekt basiert. Darüber hinaus erreichen sie mit der Erzählung ihrer Geschichten die Zuschauer, laden sie förmlich ein, an diesen „teilzunehmen“ und sich mit ihren eigenen gemischten Gefühlen auseinanderzusetzen. Denn oft sind es eben diese Empfindungen, die uns zu den Menschen machen, die wir sind.

Der Plot: zwei kinderlose Paare um die vierzig und ein berufsbedingter Wohnungstausch auf Zeit. Mit der Schlüsselübergabe nimmt das Unheil seinen Lauf, und das nicht nur, weil der Zugangscode zum WLAN fehlt und der UraltEntsafter keine Edelstahl-Zwillingswalzen besitzt … Moritz Rinke, Jahrgang 1967, ist einer der meistgespielten Gegenwartsautoren auf deutschen Bühnen. In seiner 2012 uraufgeführten Komödie Wir lieben und wissen nichts lässt er die Liebes- und Lebensentwürfe einer Generation aufeinanderprallen, die mitten im Leben stehen sollte und doch jeden Halt verloren hat. Pointiert fliegen so lange die Fetzen, bis es – im wahrsten Sinn des Wortes – knallt. „Alles ist miteinander vernetzt, aber die Entfernungen zwischen den Menschen werden immer größer!“

Nach Dürrenmatts Das Versprechen, das in der vergangenen Saison in Leverkusen zu sehen war, setzt Bayer Kultur mit Rinkes Komödie auch in dieser Spielzeit die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kölner Theater der Keller fort. von Moritz Rinke Theater der Keller, Köln Regie: Heinz Simon Keller SA 10.10 oder SO 11.10 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20

Mit: Nisreen Faour und Brian Michaels Fr 11.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20 Wir lieben und wissen nichts

68 kultur.bayer.de

Musik Tanz THEATER Kunst 69

Kleines Konversationslexikon für Haushunde Eine theatralische Lesung Mit großem Erstaunen lesen wir, was der gebildete, belesene Haushund zusammengetragen hat. In einem kleinen, aber unverzichtbaren Handbuch, das ihm und seinesgleichen das Zusammenleben mit dem rätselhaften homo sapiens, vulgo Mensch, erklärt: ein Leitfaden für die Welt, wie sie wirklich ist – aus kluger, scharfsichtiger Hundeperspektive. „Was auch passiert, sag niemals ein Wort – aber KENNEN solltest du sie alle“, heißt es im Vorwort des Lexikons. Die Reise geht von A wie Apport („Versuch des Menschen, seine Herrschsucht als Kulturpflege zu tarnen“) bis Z wie Zeh („Homo sapiens eines bedeutenden Haushundes. Neben ihren üblichen Funktionen als Mensch leistet Juli Zeh überdurchschnittliche Dienste als Sekretärin, Fahrerin, Lebensmittellieferantin, Moderatorin eines sechzehnfüßigen Haushalts und Mäzenin der hündisch-künstlerischen Selbstentfaltung und soll deshalb an dieser Stelle besonders erwähnt werden.“). Auf dieser vergnüglich-erkenntnisreichen Fahrt werden kleine Haltestationen bei Thomas Bernhard, Ernst Jandl, Heinrich Heine, George Tabori und anderen Persönlichkeiten eingelegt. Allesamt ausgewiesene Kenner des Hundes und des homo sapiens … Texteinrichtung und Regie: Vera Sturm Mit: Uta Krause; Christian Dieterle, Christian Kaiser FR 11.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen Kleines Konversationslexikon für Haushunde

70 kultur.bayer.de

EUR 20

Supergrrrls

Supergrrrls theaterperipherie Frankfurt als Plattform feministischer Feldforschung: Fünf Frauen von Anfang zwanzig bis Mitte vierzig entdecken auf der Bühne, wie sie sich und die Welt sehen. Dabei wird ihre Suche nach Identität, (Vor)Bildern und anderen Formen von Weiblichkeit zu einem gleichermaßen lustvollen wie vergnüglichen Stationen-Trip, in dessen Verlauf altbackene Klischees und Rollenbilder in Serie zertrümmert werden: Was charakterisiert das FrauSein im 21. Jahrhundert? Selbstverteidigung oder Sexualisierung? Selbstverwirklichung oder Selbstvermarktung? Aktivistin oder Aktionärin? Weiblichkeit oder Queering? Wellness oder Dirtyness? Die Suche wird zu einer Tour, die neben Momenten des lustvollen Tabubruchs, der Revolte, der Solidarität und der Leichtigkeit auch Niederschläge und Scheitern bereithält. Unterwegs treffen die Supergrrrls andere Frauen – ein Model, eine Polizistin, eine Pornodarstellerin, eine Geschäftsfrau, Drag-Queens, Feministinnen – und verhandeln mit diesen in einem offen-munteren

Diskurs, was sie als Frauen vom Leben erwarten. Dabei stellen sie für das Publikum alles auf den Kopf, was man über Frauen, ihre Vorlieben und Vor- und Leitbilder zu wissen glaubt ... „Im Publikum bleibt kaum ein Auge trocken. […] Bei all dem Spaß wird aber doch sichtbar: Die Not, die Wut sind groß. Wo stehen jüngere Frauen heute?“ (FAZ) von Ute Bansemir theaterperipherie Regie: Ute Bansemir | Regieassistenz: Ewgenija Weiß Musikalische Leitung: Torsten Knoll Mit: Suleika Ahmad-Ali, Antonia Jungwirth, Susanne Kaiser, Meltem Kilinc, Silvana Morabito FR 29.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20 (für Jugendliche EUR 5)

Musik Tanz THEATER Kunst 71

STUDIOmix

Altern ist nichts für Feiglinge Heitere Betrachtungen über das Unvermeidliche Weniger jüngere und immer mehr ältere Menschen: Europaweit verändert sich die Bevölkerungsstruktur dramatisch. Der demographische Wandel formuliert neue Herausforderungen, eröffnet aber auch neue Chancen. FriedrichWilhelm Junge, Dresdner Schauspieler und ehemaliger Intendant des Theaterkahn – Dresdner Brettl, hat sein neuestes Programm mit einer Lebensweisheit von Mae West überschrieben, die in den 1930 er-Jahren eine der bestbezahlten Darstellerinnen Hollywoods war: Altern ist nichts für Feiglinge. Vor regelmäßig ausverkauftem Haus in Dresden zeigt Junge, dass sich Dichter und Schriftsteller zu allen Zeiten zum Thema Älterwerden geäußert haben. Und das Publikum entdeckt auf ebenso vergnügliche wie nachdenkliche Art und Weise, dass das eigene Erleben in pointierten Formulierungen niedergelegt ist. Dem Stück zugrunde gelegt sind Texte von Wilhelm Busch, Stefan Heym, Hermann Hesse, Konstantin Wecker, Hans Christian Andersen und vielen anderen Autoren, die die verschiedensten literarischen Gattungen umspannen. Daneben gibt es viel Musik, bekannte Lieder und neue Kompositionen, sowie eigens für die Inszenierung geschaffene Bilder, die das Sinnliche und Unterhaltsame dieses Theaterabends auf ganz besondere Weise verstärken. Theaterkahn – Dresdner Brettl Buch: Traute Schölling Regie: Holger Böhme Bühne: Carsten Nüssler Grafik: Steffen Knopek Mit: Friedrich-Wilhelm Junge und dem Michael-Fuchs-Trio FR 18.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20

F.-W. Junge

72 kultur.bayer.de

Der kleine Bucklige

Der kleine Bucklige UA In der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen zu Dresden findet sich eine geschichtsträchtige Gruppe von Marionetten. 1923 wurden diese von Weimarer Bauhaus-Schülern unter der Leitung des Meisters Oskar Schlemmer angefertigt, kamen aber nie auf einer Bühne zum Einsatz. Nicht zuletzt, weil man sich nicht auf eine Stückauswahl einigen konnte: Während Schlemmer das christliche Mysterienspiel Der Schmied von Apolda aufführen wollte, bevorzugten die Studenten Die Abenteuer des kleinen Buckligen aus der orientalischen Sammlung der Geschichten aus 1001 Nacht. Diese Parabel erzählt von einem Menschen, der seine Mitwelt auf eine existenzielle Probe stellt und dabei durchaus an Lessings Nathan der Weise erinnert.

Regisseur Christian Georg Fuchs bringt das Stück mit Nachbauten der Original-Bauhauspuppen endlich zur Uraufführung und erzählt dabei gleichzeitig die Geschichte der Figuren und ihrer Schöpfer. Anhaltisches Theater Dessau Altes Theater/Puppenbühne Regie: Christian Georg Fuchs Für alle ab 12 Jahren. DO 12.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20 (für Jugendliche EUR 5)

Musik Tanz THEATER Kunst 73

Momo

„Wenn ich mir was wünschen dürfte …“

Michael Ende hat 1973 mit Momo – die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte – das Kultbuch einer ganzen Generation geschrieben. Es spricht nachdenkliche Kinder ebenso an wie Erwachsene, die das Wundern noch nicht verlernt haben. Momo handelt vom Mysterium der Zeit, von der Fähigkeit, einander zuzuhören und ein erfülltes Leben zu führen. Zusammen mit dem renommierten Schauspieler Dominique Horwitz, den das Leverkusener Publikum zuletzt als Mark Rothko in Rot auf der Bühne des Erholungshauses erleben konnte, hat der junge Klarinettist David Orlowsky mit seinem Trio ein Programm erstellt, in dem Wort und Ton eine faszinierende Symbiose eingehen. Während David Orlowsky traditionelle Klezmer-Klänge mit Elementen des Jazz und der Kammermusik komplex und facettenreich mischt, erschließt Dominique Horwitz mit seiner meisterlichen Sprechkunst die einzelnen Protagonisten dieses Märchens. Es ruft bei Zuhörern aller Altersgruppen magische (Kindheits-)Erinnerungen wach. Kurz: Die musikalische Lesung ist ein Kopfkino, in dem sich jeder Zuhörer seine eigene Geschichte, seinen eigenen Film erschaffen kann.

Die „Goldenen zwanziger Jahre“ gelten den Deutschen im historischen Rückblick als eine im Vergleich mit anderen Perioden glückliche Zeit: „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, das war das Lebensgefühl einer Epoche und dem kleinen Mann aus der Seele gesprochen. Nach Kaiserreich und Erstem Weltkrieg, nach Revolution und Inflation war die junge Republik von einer Aufbruchsstimmung erfasst, die sich schnell als Tanz auf dem Vulkan entpuppte. Die Lieder von Friedrich Hollaender und die Gedichte von Kurt Tucholsky sind der künstlerische Ausdruck dieser ambivalenten Grundstimmung. Das Lebensgefühl dieser Epoche war vom Kampf erfüllt. In der Verbindung von Text und Musik entführen Dagmar Manzel und Robert Gallinowski – begleitet von dem wunderbaren Michael Abramovich am Flügel – ihre Zuhörer in diese Welt: Sie steckt voller Witz und Melancholie, voller Heiterkeit und Fatalität und ist bei aller Leichtigkeit nie seicht. Musikalische Lesung Mit Texten von Friedrich Hollaender und Kurt Tucholsky Eingerichtet von Gerhard Ahrens Mit: Dagmar Manzel und Robert Gallinowski Klavier: Michael Abramovich

Musikalische Lesung nach dem Roman von Michael Ende Dominique Horwitz, Rezitation David Orlowsky, Klarinette Jens-Uwe Popp, Gitarre Florian Dohrmann, Bass

SO 05.06 | 18:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20

SO 28.02 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen D. Horwitz

74 kultur.bayer.de

EUR 20 (für Kinder EUR 4, Jugendliche EUR 5)

D. Manzel

Musik Tanz THEATER Kunst 75

schauspiel plus

Performing Lives Dieser außergewöhnliche Theaterabend stellt die seltsamen und wundervollen Biografien von Coco Chanel, Camille Claudel, Elisabeth I., Richard Kuklinski und Mickey Mouse in den Mittelpunkt – gespielt und getanzt von den Schauspielschülern der Krakauer Kunstschule (PWST) von Bytom, Silesia. Jede Performance hat ihre eigene Ästhetik, Form und Geschichte, die lustig, aufwühlend, tragisch, anmutig und zuweilen auch ganz still sein kann. Mal mit Musik, mal mit englischen Texten unterlegt. Die PWST Bytom ist in Polen das einzige Institut, das Tänzer trainiert, die Schauspieler werden, und Schauspieler

ausbildet, die Tänzer werden. Es ist quasi der Geburtsort des zeitgenössischen polnischen Tanztheaters und eine ganz besondere Einrichtung, die wunderbare Darsteller hervorbringt. Überzeugen Sie sich selbst! Krakauer Kunstschule Bytom SA 12.09 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 20 C. Wehr

Versionale Wettbewerb für Theaterregie

Klamms Krieg Im Großen Haus mit Diskussion

Haben Sie sich im Theater auch schon mal gefragt, was ein anderer Regisseur aus demselben Stoff gemacht hätte? Wir wollen verschiedene Sichtweisen, Denkansätze und ästhetische Konzepte nebeneinander zeigen und Ihnen, unserem Publikum, die verschiedenen Versionen vorstellen. Diesem Gedanken entstammt der Name Versionale, unter dem Bayer Kultur in dieser Spielzeit einen Wettbewerb für junge Regietalente veranstaltet. Vorgegeben sind lediglich der zeitliche Rahmen – 18 Minuten – und das Motto: Science for a better life. Mit welchen theatralen Mitteln und Möglichkeiten diese achtzehn Minuten gefüllt werden, bleibt ganz der Fantasie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer überlassen. David Schönherr hat dieses Format bereits mit Erfolg in Leipzig erprobt. Die Ergebnisse reichten von Schauspielmonolog über Performance und Puppenspiel bis hin zu Tanz und Kurzoper. Es verspricht also, ein Abend voller Überraschungen zu werden, an dessen Ende die Jury einen Preis vergeben wird. Bis zum Sommer können Ideen eingereicht werden, im Anschluss daran werden in einer Vorrunde die sechs vielversprechendsten Konzepte ausgewählt, die dann in Leverkusen auf der Bühne realisiert werden.

Dem Deutschlehrer Klamm schreiben die Schüler seines Leistungskurses die Verantwortung für den Selbstmord eines Mitschülers zu, dem er den entscheidenden Punkt zum Bestehen des Abiturs nicht gegeben hat. Er steht vor der Klasse und versucht sich in einer Rundumverteidigung, die alle Spielarten der Rechtfertigung durchläuft. Dabei verrennt Klamm sich in maßloser Wut, blinden Hass und einsamer Verzweiflung. Das neue „Klassenzimmerstück“ thematisiert die Spannungsverhältnisse im heutigen Schulalltag aus der Sicht eines Lehrers. Es zeigt, was an Schulen krank ist und was im System Schule krank machen kann. Bereits die Erfahrungen der ersten Vorstellungen haben gezeigt, dass hochspannende Diskussionen über unterschiedliche Sichtweisen der Schülerschaft und des Lehrerkollegiums entstehen. Deswegen laden wir alle Pädagogen und Schüler zu einer Sonderveranstaltung ins Erholungshaus ein, bei der im Anschluss an die Vorstellung (ausnahmsweise nicht „Im Klassenzimmer“) gemeinsam mit einem prominenten Überraschungsgast diskutiert werden kann.

Leitung: David Schönherr, Marc von Reth Kontakt: [email protected] Performing Lifes

76 kultur.bayer.de

Termin der Vorführungen SA 07.11 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

von Kai Hensel Regie: David N. Koch Mit: Christoph Wehr Der Termin wird noch bekannt gegeben. EUR 10 | 5

Musik Tanz THEATER Kunst 77

SIK tanz THEATER KUNST MU Das Bauhaus tanzt. Die Bühne als Raumapparat 20.09– 03.01 SO 20.09 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen FR 23.10 | 19:00 –24:00 | Leverkusener Kunstnacht

Kunsthochschulen zu Gast Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HfGB) Klasse Prof. Heribert C. Ottersbach 17.01– 03.04 SO 17.01 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen

Georgia Russell 10.04 –26.06 SO 10.04 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen

Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00 – 17:00 Führungen | Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat | 11:15 Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214 30-41283/-84) Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des Pre-College Cologne musikalisch umrahmt.

Musik Tanz THEATER Kunst 79

SIK tanz THEATER KUNST MU Wandel heißt immer auch Aufbruch, die Möglichkeit zur Entdeckung neuer Wege und Erkenntnisse. Die Kunst hat dabei oftmals eine Vorreiterrolle. Frei von Sachzwängen werden in der bildenden Kunst Umbrüche und Fragen früh erfasst und konzeptionell oder intuitiv Beiträge zur Erforschung eines neuen Verständnisses geleistet. Die Begegnung mit dem utopischen Potenzial, den weit ausholenden Ideen der Klassischen Moderne, aber auch mit junger Kunst der Gegenwart öffnet den Blick, setzt Impulse und ermutigt! In diesem Sinne können die Ausstellungen der kommenden Spielzeit im Erholungshaus verstanden werden. Mit dem Bauhaus stellen wir eine der einflussreichsten Bewegungen der Moderne vor, um in den beiden folgenden Ausstellungen aktuelle Kunst zu präsentieren.

Andrea Peters | Referat KUNST

Eine der bis heute faszinierendsten und wirkmächtigsten Kunstschulen wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet. Der Name Bauhaus war Programm, denn Ziel war die Vereinigung aller Künste und des Handwerks, um den Bau als Gesamtkunstwerk neu zu denken und den Historismus zu überwinden. Dies bezog sich nicht nur auf die Architektur, denn von Anfang an entwarfen die ans Bauhaus berufenen Künstler auch neue Lebensformen und Utopien des Zusammenlebens und -arbeitens. 1925 zog das Bauhaus auf politischen Druck hin nach Dessau. Hier wurde 1926 das Gebäude von Walter Gropius eröffnet, das als Inbegriff des „Neuen Bauens“ weltbekannt ist. In den Jahren bis 1933 wurden Klassiker des Möbelund Produktdesigns entwickelt, die noch heute produziert werden; es entstanden Kunstwerke, die auf der ganzen Welt begeistern. Das Bauhaus als „Hochschule für Gestaltung“ verstand sich jedoch als Ort, an dem alle Künste zusammenwirken. Tanz, Bewegung und Schauspiel wurden hier als gleichberechtigte Gestaltungsformen aufgefasst. In Dessau bekam die Hochschule mit der Bauhausbühne unter der Leitung von Oskar Schlemmer und Lothar Schreyer ein Experimentierfeld, auf dem Darstellungsformen probiert wurden, die heute noch verblüffend modern wirken. Schon 1922 brachte Schlemmer mit dem Triadischen Ballett ein Tanztheater zur Aufführung, das sein künstlerisches Thema

80 kultur.bayer.de

„Mensch im Raum“ in Bewegung umsetzte. Schlemmer kam zwar von der Malerei, fand dieses Medium jedoch um 1920 fast nicht mehr zeitgemäß und beschäftigte sich viel mit Bühnen- und Raumentwürfen sowie plastischen Arbeiten. An der Bauhausbühne entwickelte er mit den Studierenden Bilder eines neuen, modernen Menschen, zum Beispiel des „Tänzermenschen“, der mit dem Raum, mit Formen, Material und Licht tanzt. Nach jahrzehntelangem Streit mit den Erben um die Rechte kann nun – 70 Jahre nach Schlemmers Tod – das Werk dieses großen Bauhaus-Meisters endlich wieder gewürdigt werden. Es ist aktuell in vielen Wanderausstellungen zu entdecken. In unserer Ausstellung Das Bauhaus tanzt. Die Bühne als Raumapparat stellen wir seine Entwürfe für die Bauhausbühne ins Zentrum, ergänzt um Arbeiten vieler Mitwirkender. Die umfassende Ausstellung wird für das Erholungshaus in Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau entwickelt. Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein, denn im Erholungshaus, das ja ebenfalls alle künstlerischen Sparten unter einem Dach vereint, haben Sie die Möglichkeit, die Bauhausbühne mit Ausstellung, Tanz und Bühne kennenzulernen – interdisziplinär und mit interaktivem Rahmenprogramm. Nach diesem Blick zurück auf eine der historisch maßgeblichsten Hochschulen richtet sich das Augenmerk auf die unmittelbare Gegenwart: Wir setzen unsere erfolgreiche Reihe Kunsthochschulen zu Gast im Rahmen des stART-Programms von Bayer Kultur mit der Einladung an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HfGB) fort. Bisher waren die Klassen von Ute Pleuger aus Halle, von Cornelius Völker aus Münster, Friederike Feldmann aus Kassel, Peter Bömmels aus Dresden und die Kunstakademie Düsseldorf mit spannenden Ausstellungen der fortgeschrittenen Studierenden zu sehen. Mit der Klasse von Prof. Heribert C. Ottersbach von der HfGB Leipzig laden wir eine Gruppe angehender Künstler ein, die beides kennen: Zeiten der konzentrierten Arbeit im Schutzraum der Hochschule und im Austausch mit der Klasse auf der einen Seite. Auf der anderen Seite gab es in den letzten Jahrzehnten kaum eine Akademie, die mehr im Zentrum der Öffentlichkeit gestanden und Studierende schon sehr

früh mit dem Kunstmarkt und Sammlern in Kontakt gebracht hat. Mit Heribert C. Ottersbach hat die Klasse einen Professor, der empfiehlt, möglichst früh den Austausch mit der Öffentlichkeit zu suchen, dabei aber nicht auf die „Leipziger Schule“ setzt, sondern konsequent eigene Wege verfolgt und diese auch bei seinen Studenten unterstützt. Heribert C. Ottersbach stammt aus Köln (geb. 1960) und gehörte dort lange zur pulsierende Kunstszene. Seine Malerei ist figurativ und gegenstandsbezogen, jedoch mit dezidiert konzeptuellem Ansatz. Im Mittelpunkt seines Werkes stehen Fragen nach dem Stellenwert der Kunst, der Bedeutung von Malerei sowie nach der Rolle des Künstlers im gesellschaftlichen Kontext. Wir dürfen ausgesprochen gespannt sein, welche Fragen und Impulse der Blick auf die Arbeiten seiner Klasse eröffnet. Unsere dritte Ausstellung setzt die Reihe der Einzelausstellungen mit exzellenten, in der deutschen Kunstszene noch zu entdeckenden Positionen fort. Die schottische Künstlerin Georgia Russell hat seit ihrem Studium in London, vor allem aber nach dem Umzug nach Paris, Begeisterung bei internationalen Kunstkennern und Sammlern geweckt; die erste Museumsausstellung in Deutschland steht jedoch noch aus. Schon bei den Überlegungen zur Spielzeit Trouvaillen ist Georgia Russell vor zwei Jahren in unseren Blick gerückt, denn sie erschafft ihre faszinierenden Skulpturen und plastischen Papierarbeiten aus alten Fotografien und antiquarischen Büchern vom Flohmarkt. Auch im Kontext unserer Frage nach Wahrheiten und im Spannungsfeld „Kunst und Wissenschaft“ stand Georgia Russell wieder auf der „Watchlist“. Umso mehr freut es uns, dass sich in dieser Spielzeit in Kooperation mit dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern eine umfangreiche Einzelausstellung realisieren lässt, die zur Entdeckung dieser einzigartigen künstlerischen Position einlädt.

Musik Tanz THEATER Kunst 81

grundsätzlichen Bewegungsleidenschaft der Bauhäusler in fünf Kapiteln: Bauhaustänze, Kunstfiguren, Bühnenmaschinen, Raumapparate und Raumgemeinschaften. Gezeigt werden Fotografien und Videos, Bühnen- und Kostümentwürfe, Rekonstruktionen von Kostümen des Triadischen Balletts und des Figuralen Kabinetts von Oskar Schlemmer sowie eine Rekonstruktion der Apparatur zur Vorführung Reflektorischer Lichtspiele von Ludwig Hirschfeld-Mack. Um den Besuchern zu ermöglichen, auch am eigenen Leib zu erfahren, wie am Bauhaus mit Körper, Bewegung, Form, Licht und Raum experimentiert worden ist, wird als Epilog der Ausstellung ein play bauhaus – bühnenlabor eingerichtet. Im Rahmen von Führungen und Workshops

Xanti Schawinsky, Ohne Titel, 1926

und bei unserem Programm zur Leverkusener Kunstnacht können alle Besucher die rekonstruierten Kostüme des Triadischen Balletts und andere Bauhaus-Bühnenrequisiten selbst ausprobieren. Die Ausstellung entsteht als Koproduktion von Bayer Kultur und der Stiftung Bauhaus Dessau, kuratiert von Torsten Blume. Zur Ausstellung erscheint eine begleitende Buchpublikation. 20.09– 03.01 SO 20.09 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen FR 23.10 | 19:00–24:00 | Leverkusener Kunstnacht

Xanti Schawinsky, Stepp-Maschine, 1926

Das Bauhaus tanzt. Die Bühne als Raumapparat Das 1919 in Weimar gegründete und 1926 in Dessau als „Hochschule für Gestaltung“ wiedereröffnete Bauhaus ist der Inbegriff der Moderne. Es steht für das „Neue Bauen“ ebenso wie für Klassiker des Produktdesigns und weltbekannte Künstlerpersönlichkeiten wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee und viele andere. Weniger bekannt ist, dass es von 1921 bis 1929 am Bauhaus eine Bühnenwerkstatt gab, an der Oskar Schlemmer mit Studierenden Bilder eines modernen Menschen neu erfinden wollte, und Laszlo Moholy-Nagy sowie Walter Gropius an einem „Totaltheater“ beziehungsweise einem „Theater der Totalität“ gearbeitet haben. Die zentrale Künstlerpersönlichkeit der Bauhausbühne war seit 1923 Oskar Schlemmer, der mit dem Triadischen Ballett schon 1922 ein Tanztheater zur Aufführung brachte, das noch heute ungeheuer modern wirkt. Im Mittelpunkt der Bauhausbühnenwerkstatt, die 1926 im Dessauer Bauhausgebäude erstmals eine eigene Versuchsbühne nutzen konnte, stand der Ansatz, den modernen Menschen im Spannungsfeld von Industrialisierung, Mechanisierung

82 kultur.bayer.de

und Typisierung einerseits und Emanzipation und Individualität andererseits zu untersuchen. Auf der Bauhausbühne trat er als „Kunstfigur“ symbolisch in Erscheinung, sei es in den Raum-, Tanz- und Bewegungsstudien oder in den berühmten Bauhausfesten, die meist von den Mitgliedern der Bühnenwerkstatt initiiert und inszeniert worden sind. Diese Neuverhandlung des Mensch-Seins fand in einem Spannungsfeld der Modernisierung des gesamten Lebens statt. Denn in den 1920er-Jahren hatte die Technik die alltägliche Lebenswelt rasant erobert und neue Hoffnung auf Wohlstand, Glück und soziale Gerechtigkeit geweckt. Gleichzeitig blieb die Technik aber auch als bedrohliches Phänomen präsent, waren doch nicht zuletzt durch den Ersten Weltkrieg deren verheerende Potenziale deutlich geworden. Diese Ambivalenz prägte – bei aller grundsätzlichen Fortschrittsbejahung – die künstlerischen Versuchsanordnungen der Bauhausbühne. Die Ausstellung Das Bauhaus tanzt. Die Bühne als Raumapparat veranschaulicht und diskutiert dieses Experimentierfeld ausgehend von den Bauhaus-Tänzen und einer

Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer, Teil der Revue Wieder Metropol, Metropol-Theater, Berlin 1926

MUSIK Tanz theater Kunst 83

Kunsthochschulen zu Gast Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HfGB) Klasse Prof. Heribert C. Ottersbach

Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig

Klasse Prof. Heribert C. Ottersbach

84 kultur.bayer.de

Die HfGB Leipzig ist so bekannt wie nur wenige Kunsthochschulen Deutschlands. Seit der Jahrtausendwende hat sich die „Neue Leipziger Schule“ zu einer internationalen Marke entwickelt, die hohe Preise am Kunstmarkt erzielt. Entsprechend aufmerksam wurde verfolgt, wer 2009 als Nachfolger die Malereiklasse von Neo Rauch übernehmen würde. Mit Heribert C. Ottersbach wurde ein international profilierter Künstler berufen, der für eine ganz andere, stärker konzeptionellen Aspekten verpflichtete Malerei steht. Seine Fragestellung richtet sich auf die Konstruktion von Modernität in der Malerei. Für seine Klasse hat sich dieses Spannungsfeld zwischen Leipziger Tradition und konzeptueller Selbstreflexion der Malerei der Moderne als weites Inspirationsfeld offensichtlich bewährt. Ohne Vorgaben hinsichtlich der Medien lässt Heribert C. Ottersbach den jungen Künstlerinnen und Künstlern viel Freiraum bei der Suche nach dem eigenen Weg. Er sagt selbst „Ich will meine Studenten nicht führen, ich will sie eher begleiten“ (Interview mit Reinhard Spieler, 2013). Auf der anderen Seite unterstützt und fördert er insbesondere den Weg in den professionellen Kunstbetrieb, der nach wie vor viele Hürden und Schwierigkeiten bereithält. Gemeinsame Ausstellungen und Projekte außerhalb der Hochschule bilden hier eine wichtige Bewährungsprobe. Den Schutzraum der Akademie gilt es, möglichst schnell zu verlassen: „Verliert keine Zeit! Stellt euch der Welt da draußen. Meine Aufgabe ist es, euch dafür fit zu machen.“ So lauten Blausteins Empfehlungen an seine Klasse. In diesem Sinne versteht Bayer Kultur die Förderung junger Kunst durch die Reihe Kunsthochschulen zu Gast. In diesem Jahr öffnet das Erholungshaus seine Türen also für die fortgeschrittenen Studierenden und Meisterschüler, deren Arbeiten bereits ein eigenes künstlerisches Profil erkennen lassen. Wir sehen einer inspirierenden und spannenden Ausstellung der Klasse Prof. Heribert C. Ottersbach entgegen.

17.01– 03.04 SO 17.01 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen

G. Russell, Atelier 2014

Georgia Russell „Cutting out is a sort of freedom of expression. For me it’s drawing, but I draw with a scalpel.“ Mit chirurgischer Genauigkeit und in konzentrierten Gesten schneidet Georgia Russell ihre Arbeiten aus Notenblättern, alten Fotografien oder antiquarischen Büchern, die sie auf Flohmärkten oder bei den Bouquinisten in Paris findet. Die alten Landschaftsaufnahmen lassen noch Erinnerungen und Geschichten erahnen, wenngleich der persönliche Bezug verloren gegangen ist. In den skulpturalen Papierarbeiten von Georgia Russell gewinnen sie überzeitliche und aktuelle Aussagekraft zum Naturverständnis zurück. Vergrößert ausgedruckt und koloriert, fächern sie sich durch die Schnitte auf, schweben und schwingen in den Raum, und wirken atmosphärisch und bewegt. Die Buchskulpturen dagegen wirken wie Masken, Körper oder Fetische. Bereits das „unbearbeitete“ Buch ist für Georgia Russell wie ein skulpturales Objekt, das sinnbildlich die zahllosen Hände, die es einst gehalten haben, widerspiegelt und die unzähligen mit ihm verbundenen Gedanken zurückwirft. Bücher enthalten Erzählungen und Wissen, sie sind Speicher menschlicher Erkenntnis und

Voraussetzung der Kommunikation. Ambivalent mag der schmale Grat zwischen Verlust und Erhaltung sein, so wie die „destruktive“ Arbeit mit dem Skalpell die Fotos und Bücher zu verletzen scheint, sie sich zu eigen macht und die Zerbrechlichkeit offenlegt. Für Georgia Russell aber bedeutet das Schneiden nicht Zerstörung der Form, sondern vielmehr die Befreiung einer ganz neuen skulpturalen Materie, einer verborgenen Anatomie der Objekte, die sie mit ihrer Arbeit sichtbar machen will. Georgia Russell wurde 1974 in Elgin, Schottland geboren. Nach dem Studium am Aberdeen College und am Royal College of Art in London ging sie nach Paris. International ist Georgia Russel in Ausstellungen und Sammlungen vielfach vertreten, in Deutschland jedoch noch kaum bekannt. In Zusammenarbeit mit dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt Bayer Kultur die erste umfangreiche Einzelausstellung in Deutschland.

10.04 – 26.06 SO 10.04 | 11:00 | Vernissage | Erholungshaus, Leverkusen

Musik Tanz THEATER Kunst 85

f ür alle ab … Kinder MUSIK

Tanz

Lehrerworkshop

ALLES TANZ!

Saitenblitz und Bundgewitter | Laterna Musica

Ein getanztes Kaleidoskop durch die Geschichte des Tanzes TanzTheaterMünster

MI 30.09 | 15:00 –18:00 | Erholungshaus, Leverkusen SO 25.10 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SMS aus Schottland Mendelssohn Bartholdy, Davies Bayer-Philharmoniker SO 08.11 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

THEATER

Mutig sein! FigurenTheater St. Gallen

Saitenblitz und Bundgewitter Die neuen Abenteuer des Don Quijote

SO 27.09 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Laterna Musica DI 08.12 | 09:00 und 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Der Freischütz

Die Königin der Farben Erfreuliches Theater Erfurt SO 18.10 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Kinderoper Papageno SO 31.01 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Ungeheuer ist nicht schwer, Prinzessin sein dagegen sehr Weihnachtsmärchen der Kasino-Gesellschaft

Lustig Traurig Mutig Schaurig Ein Gefühl kommt selten allein Ensemble Confettissimo

SA 28.11 | SA 05.12 | SO 06.12 jeweils 15:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 29.11 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SA 09.04 | 14:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Jorinde und Joringel Die Sprache der Musik Ein Musikbaukasten für den Unterricht

Puppentheater Halle SO 21.02 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Termine ab Januar 2016

Fischbrötchen – Aus dem Leben einer Schildkröte Ein Leben für die Bühne

Puppentheater Halle

Diverse Termine im Erholungshaus, Leverkusen, und in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

SA 23.04 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Für alle ab ... 87



für alle ab Jugend

KUNST

MUSIK

Theater

KUNST

Kinderatelier: Bauhaus

Beatbox Europameister zu Gast in Leverkusen

Kinder des Olymp

Jugendatelier: Kunstwerkstatt im Erholungshaus

Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus

Workshop und Battle mit Robeat

Metropoltheater München

Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus

SA 19.09 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 24.10 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 21.11 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Workshop 1 für alle von 8 bis 12 Jahren SA 11.06 | 11:00 –12:30 | Erholungshaus, Leverkusen

DI 08.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Workshop 2 für alle ab 14 Jahren SA 11.06 | 14:00 –15:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Supergrrrls

Action Painting SA 12.09 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen Bauhaus SA 07.11 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen Plastisches Gestalten SA 16.01 | 14:30 –17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Beatbox-Battle SA 11.06 | 18:00 –22:00 | Erholungshaus, Leverkusen

FR 29.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

theaterperipherie

Kinderatelier: Kunst wie die Großen Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus SA 13.02 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 27.02 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 09.04 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Coldplay

Herbstferien 2015 | Bauhaus „Wir bauen uns ... die Welt, wie sie uns gefällt.“

Eine dramaturgische Theaterwerkstatt TANZ

MI 14.10 – FR 16.10 | 10:00 –15:00 | Erholungshaus, Leverkusen Termine werden noch bekannt gegeben.

Pixel Compagnie Käfig

10 x 10 x 10

DI 20.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Juni/Juli 2016 | Erholungshaus, Leverkusen

Osterferien 2016 | Muster, Muster, Muster ... MI 30.03 – FR 01.04 | 10:00 –15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Im Klassenzimmer Klamms Krieg WA Gina Lonka WA Ich bin ein guter Vater WA Termine nach Vereinbarung.

88 kultur.bayer.de

Für alle ab ... 89

MUSIK

Saitenblitz und Bundgewitter

C. Schruff

Lehrerworkshop zu Saitenblitz und Bundgewitter

SMS aus Schottland

Eine der begehrtesten Veranstaltungen überhaupt sind jedes Jahr unsere Schulkonzerte mit Laterna Musica. Der dazugehörige Lehrerworkshop ist wichtiger Bestandteil, um die Kinder auf den Besuch des Konzertes vorzubereiten. Die Teilnahme an dem Workshop ist keine Pflicht, aber es zeigt sich, dass Kinder, die vorbereitet sind, deutlich mehr von der Veranstaltung haben und dem Konzert konzentriert und mit Spannung folgen. Ebenfalls empfehlenswert ist die Teilnahme für die Lehrerinnen und Lehrer, die das Konzert leider nicht besuchen können, aber an neuen Unterrichtsideen interessiert sind. In diesem Jahr führt die Fortbildung in die Traumwelt der spanischen Gitarrenmusik ein und zeigt vielfältige Wege auf, sich diese faszinierende Musikwelt zu eigen zu machen – inklusive der Vermittlung von Mitmachaktionen für Kinder. Das gut aufbereitete, umfangreiche Unterrichtsmaterial sowie eine CD mit entsprechenden Musikbeispielen werden kostenlos von Bayer Kultur zur Verfügung gestellt.

„Hey, bin grad in schottland, schlechtes wetter hier, total nass geregnet, nur alte gemäuer, ruinen & moorlandschaft, aber cooles Abenteuer, greetz felix.“ Wäre der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy ein jugendlicher SchottlandTourist von heute gewesen, hätte er diese SMS nach Hause geschickt. Aber Felix ist nicht 2015 gereist, sondern 1829. 20 Jahre alt war er da. Er hat Briefe geschrieben mit Worten, Zeichnungen und Noten. Denn mit Musik hat er alles ausgedrückt, wofür ihm Worte nicht reichten. Zum Beispiel der Ausflug zur Fingalshöhle auf einer geheimnisvollen Insel, wo sich früher die sagenhaften Helden Schottlands versteckten. Gar nicht weit davon, auf den Orkney-Inseln, lebt Komponist Peter Maxwell Davies. Er beschreibt Hochzeitsgäste, die ausgelassen feiern, trinken, tanzen und schlafen, bis ein Dudelsackspieler den Sonnenaufgang verkündet. Die BayerPhilharmoniker musizieren zwei farbenfroh-eindrucksvolle Werke, präsentiert von einem erfahrenen Moderator und einem ungewöhnlichen Instrumentalisten – ein Vergnügen für die ganze Familie! Felix Mendelssohn Bartholdy: Die Hebriden Peter Maxwell Davies: An Orkney Wedding with Sunrise

Laterna Musica Leitung: Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected]. MI 30.09 | 15:00–18:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Bayer-Philharmoniker Bernhard Steiner, Leitung Christian Schruff, Moderation Justus Twele, Dudelsack SO 08.11 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 8 | 4

Für alle ab ... 91

MUSIK

Saitenblitz und Buntgewitter – Die neuen Abenteuer des Don Quijote

Der Freischütz

Seit mehr als zehn Jahren gibt es das mehrfach preisgekrönte „Ohrwurm-Projekt“, aus dem Laterna Musica hervorgegangen ist. Gemeinsam mit Mitgliedern des international renommierten Barrios Guitar Quartets widmet sich der Laterna Musica-Gründer und Pianist Christoph Ullrich nun großer Weltliteratur und bereitet sie für Kinder ab sechs Jahren musiktheatralisch auf. Die neuen Abenteuer des Don Quijote, inspiriert durch den weltberühmten Roman von Miguel de Cervantes, gehen von einem zufälligen Buchfund aus. Der Finder beschließt, dem edlen „Ritter von der traurigen Gestalt“ nachzueifern. Doch wo steckt sein Knappe Sancho Pansa? Wo ist sein Pferd Rosinante? Wo sind Ritterrüstung und Waffen? Und: Wohin geht überhaupt die Reise? Laterna Musica lässt mithilfe der wunderbaren Klangwelt spanischer Gitarrenmusik (u. a. Rodringo und de Falla) einen vielfarbigen Bilderbogen um den sonderbaren Ritter am jungen Publikum vorbeiziehen. Nein, nicht nur vorbeiziehen – wie immer werden die Kinder vielfältig einbezogen.

Klassische Musik wird von Kindern im Grundschulalter viel zu selten gehört, findet die Kinderoper Papageno. Grund genug für das reiselustige Wiener Ensemble, die Musik wirklich kindgerecht aufzubereiten und große Opern für Kinder neu zu erzählen. Auch in der aktuellsten Produktion, Carl Maria von Webers Freischütz, werden pädagogische Gesichtspunkte und altersgerechte Formen in Sprache und Ausdruck berücksichtigt. Durch das aktive Einbeziehen der Kinder wird aus der Oper für Kinder eine echte Kinderoper. So wird der Einstieg in diese Kunst zum Kinderspiel und zur sinnvollen Ergänzung des Unterrichts. Die Erfahrungen zeigen, dass man auch und gerade mit einer anspruchsvollen Thematik ein junges Publikum begeistern kann. Das unmittelbare Erleben von Sängern, Kostümen, Bühnenbild und natürlich Musik garantiert eine Stunde voller Vergnügen und glänzende Kinderaugen. Webers Freischütz, die vielleicht berühmteste romantische Oper, erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Ehrlichkeit und falschen Ehrgeiz – die zum Glück gerade noch mal gut ausgeht!

Schulkonzert von Laterna Musica Mitglieder des Barrios Guitar Quartet Christoph Ullrich, Klavier

Kinderoper Papageno Carl Maria von Weber: Der Freischütz

DI 08.12 | 09:00 und 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 31.01 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 8 | 4

EUR 8 | 4 C. M. von Weber

Ensemble Confettissimo

Lustig Traurig Mutig Schaurig – Ein Gefühl kommt selten allein

Die Sprache der Musik Ein Musikbaukasten für den Unterricht

In seinem nunmehr vierten Kinderprogramm Lustig Traurig Mutig Schaurig setzt sich das vierköpfige Kölner Ensemble Confettissimo mit dem Thema „Gefühle“ auseinander. Musik berührt uns tief im Inneren und kann uns zum Lachen, Weinen und Träumen bringen. Ob schrecklich gut gelaunt oder schön traurig – Confettissimo nimmt mutige Angsthasen und grimmige Spaßvögel mit auf eine turbulente Achterbahnfahrt durch die Gefühlswelt. Mit seinen ungewöhnlichen und abwechslungsreichen Arrangements (z. B. Oboe, Saxophon, Klavier, Percussion, vierstimmiger Gesang) schafft es das Quartett spielerisch, auch die kleinsten Zuschauer zu gewinnen. Durch Eigenkompositionen und ausgewählte Musikstücke verschiedener Zeiten und Kulturen präsentiert Confettissimo eine große musikalische Bandbreite und weckt mit Wortwitz und Spielfreude die Lust auf Musik. „Eine Produktion, die viele Anregungen für die pädagogische Arbeit bietet und aus der breiten Masse deutlich hervorsticht“, hieß es in der Presse. Ein Konzert mit „handgemachter Musik“ für die ganze Familie, geeignet speziell für Kindergarten- und Grundschulalter.

Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Kinder positiv darauf reagieren, wenn Musiker in die Schule kommen, ihnen live vorspielen und von ihrem Alltag berichten. Diese so genannten „Lerneinheiten mit Gästen“ werden meistens viel besser aufgenommen, als wenn die Lehrkraft, die per se unterrichtet, etwas vermittelt. Daher wollen wir in Zukunft kleine Sequenzen (1 bis maximal 2 Schulstunden) anbieten, die den Musikunterricht erlebnisreich ergänzen können. Konkret sähe das so aus: Musiker aus den Bayer Werksorchestern kommen zusammen mit einem Mitarbeiter von Bayer Kultur in den Unterricht und stellen ihre Instrumente inklusive Hörbeispiele vor. Dann wird ein vorher vereinbartes Thema im Mittelpunkt der Unterrichtsstunde stehen. Je nach Alter der Schüler oder Stand des Musikunterrichts wäre vorstellbar, zum Beispiel folgende Fragestellungen zu wählen: Instrumentenkunde, Musikgattungen, -formen und Epochen, Gefühle, Klangfarben, Tonmalerei, Melodie, Rhythmus, Interpretation etc.

Ensemble Confettissimo

Saitenblitz und Buntgewitter

92 kultur.bayer.de

Die Sprache der Musik

SA 09.04 | 14:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Informationen und kostenfreie Anmeldungen unter: Christine Hellweg, 0214 30-41289 oder [email protected]

EUR 8 | 4

Termine ab Januar 2016

Für alle ab ... 93

MUSIK

Tanz

Ein Leben für die Bühne – stART-Künstler stellen sich vor

T. Beraia

In der Spielzeit 2015/16 beginnt die Zusammenarbeit mit zwei neuen stART-Künstlern: Tamar Beraia, Klavier, und Tobias Feldmann, Violine. Olivia Trummer, die vielseitige Jazzerin, geht ins dritte und damit letzte Förderjahr. Alle drei sind bereit, interessierten Schulklassen Einblick in ihr Künstlerleben zu gewähren. Und der Erfolg der beiden letzten Jahre hat uns bestärkt, die Reihe Ein Leben für die Bühne fortzusetzen. Wo sonst hat man schließlich so unkompliziert die Möglichkeit, junge Künstler kennenzulernen und ihnen „Löcher in den Bauch“ zu fragen?! Was ist Jazz? Wie funktioniert ein Klavier? Macht es Spaß, immer zu reisen und jeden Tag in einem anderen Hotel zu übernachten? Alle Fragen sind erlaubt – und die Instrumente der Künstler lernt man nebenbei auch noch kennen. Die Anzahl der teilnehmenden Klassen ist begrenzt, daher wird um eine rechtzeitige Anmeldung unter 0214 30-41289 gebeten. Tamar Beraia, Klavier DI 22.09 | Historische Stadthalle Wuppertal MI 23.09 | Bayer Erholungshaus, Leverkusen Tobias Feldmann, Violine MI 21.10 | Bayer Erholungshaus, Leverkusen DO 29.10 | Historische Stadthalle, Wuppertal

T. Feldmann

ALLES TANZ! Ein getanztes Kaleidoskop durch die Geschichte des Tanzes Auf unterhaltsame und gleichzeitig informative Weise zeigt das TanzTheaterMünster einen Überblick über die Geschichte des Tanzes. In einem Kaleidoskop quer durch die Tanzgeschichte – vom Tanz der Urmenschen über Volksund Barocktanz, dem Klassischen Tanz, Modern Dance und Showtanz bis hin zum Tanztheater und Hip-Hop – lernen die jungen Zuschauer die Vielfalt und Faszination des Tanzes in den verschiedensten Formen und Stilen kennen. Im Zwiegespräch mit einer Moderatorin erleben die Zuschauer den Unterschied zwischen strengem, adeligem Tanz und fröhlichem, mittelalterlichem Volkstanz. Weiter geht es von der Entwicklung des klassischen Tanzes (zum Beispiel vom berühmten Sterbenden Schwan) über neoklassisches Ballett bis hin zu zeitgenössischem Tanz. Ein abwechslungsreiches, witziges Stück – nicht nur für Kinder!

TanzTheaterMünster Choreographie: Hans Henning Paar & Ensemble Moderation: Julia Dina Heße Für alle ab 6 Jahren, Dauer ca. 60 Minuten. SO 25.10 | 16:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Olivia Trummer, Jazz-Pianistin, Sängerin und Komponistin MO 22.02 | Bayer Erholungshaus, Leverkusen DI 23.02 | Historische Stadthalle, Wuppertal

EUR 8 | 4

Eine Kooperation von Bayer Kultur und Bayer Healthcare Wuppertal. TanzTheaterMünster

O. Trummer

94 kultur.bayer.de

Für alle ab ... 95

tHEATER

Mutig sein!

Die Königin der Farben

Mutig sein!

Die Königin der Farben

Das Publikum ist da – und die Angst auch. Der „große Feigling“ schickt den kleinen vor, und der purzelt mutig in die erste Geschichte. Die beiden erzählen von tapferen Angsthasen und anderen Alltagshelden. Dabei durchleben sie einige Abenteuer. Am Ende sind aus den Feiglingen zwar keine „Mutlinge“ geworden, doch schaffen sie es, sich frohen Mutes vor dem Publikum zu verbeugen. Mit Schauspiel, Handpuppen und Figuren aus Papier erzählt Frauke Jacobi auf humorvolle Weise, wie schwer es ist, heldenhaft durchs Leben zu gehen. Dabei wird Alltägliches mit Fantastischem verwoben, und reale Momente werden von märchenhaften Sequenzen abgelöst.

Noch schläft die kleine Königin. Aber wenn sie erwacht, gibt es kein Sekündchen Pause mehr für den Hofmusiker und die Hofmalerin. Denn die beiden sind dafür verantwortlich, dass es ein schöner Tag wird ... Farben und Gefühle geben sich die Klinke in die Hand, bis die kleine Königin die Wahl ihrer Lieblingsfarbe bekannt gibt. Das Erfreuliche Theater Erfurt nimmt die kleinen (und großen) Zuschauer mit in eine Welt, in der mehrere Pinsel, viel Papier, zwei Wassergläser, einige Farben, ein Knopfakkordeon und natürlich die kleine Königin, der Hofmusiker und die Hofmalerin eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Aus einer einfallsreichen Farbimpression wird so ein prallvoller Tag im Leben einer dickköpfigen kleinen „Kindkönigin“. „Die Erfurter haben mit ihrer Mischung aus Puppentheater, Film und Malerei im Zusammenspiel von Schattenfigur, sich aufblätternden Seiten und gehorsamen Untertanen-Darstellern die eigentliche Geschichte aus dem Bilderbuch erst herausgelockt.“ (FAZ)

FigurenTheater St. Gallen Text, Ausstattung, Spiel: Frauke Jacobi Regie: Antonia Brix Musik: Benno Muheim Dramaturgie: Françoise Blancpain Lichtdesign: Thomas Zweifel Produktionsleitung, Technik: Stephan Zbinden

Die Koproduktion der Kasino-Gesellschaft und Bayer Kultur geht in die nächste Runde. Nach dem Erfolg von Alice im Wunderland hat Regisseur und Autor Marc von Reth sich durch den erzählerischen Märchenfundus gewühlt und alte Bekannte neu verwoben: Rotkäppchen trifft auf die sieben Zwerge und Schneewittchen muss bei Frau Holle die Kissen aufschütteln. Die Prinzessin auf der Erbse verteidigt ihre Matratzen gegen die müden Bremer Stadtmusikanten, und der Wolf schmiedet einen finsteren Pakt mit der Knusperhexe. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, sind auch noch sämtliche Prinzen und Königssöhne wie vom Erdboden verschluckt. Wer rettet das

Märchenland? Vorweihnachtliches Mitfiebern, Mitlachen und Märchenraten für die ganze Familie. Regie: Marc von Reth SA 28.11 | SA 05.12 | SO 06.12 jeweils 15:30 | Erholungshaus, Leverkusen SO 29.11 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 8 | 4 | bzw. EUR 18 für eine Familienkarte für 4 Personen

Erfreuliches Theater Erfurt Spiel: Eva Noell und Paul Olbrich Musik: Alexander Voynov

Für alle ab 5 Jahren, Dauer ca. 50 Minuten.

Für alle ab 5 Jahren, Dauer ca. 50 Minuten.

SO 27.09 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 18.10 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 8 | 4

EUR 8 | 4

96 kultur.bayer.de

Ungeheuer ist nicht schwer, Prinzessin sein dagegen sehr Weihnachtsmärchen der Kasino-Gesellschaft

Weihnachtsmärchen Kasino-Gesellschaft

Für alle ab ... 97

tHEATER

KUNST

Jorinde und Joringel

Fischbrötchen – Aus dem Leben einer Schildkröte

Dieses Märchen, das die Brüder Grimm fast wörtlich aus der Autobiographie von Heinrich Jung-Stilling übernommen haben, gehört zu den kürzesten und rätselhaftesten Texten der Kinder- und Hausmärchen. Wofür steht die Hexe, die sich tagsüber in eine Eule oder Katze verwandelt? Warum verzaubert sie die jungen Mädchen in Nachtigallen, wenn sie ihrem Bannkreis zu nahe kommen? Als Jorinde und Joringel sich im Wald in die Nähe ihres Schlosses verirren, hilft kein Flehen und Weinen: Die Hexe führt Jorinde fort und verzaubert sie. Joringel begibt sich auf eine lange Suche, um sie und all die anderen verzauberten Mädchen zu befreien.

„Da war mal eine Schildkröte, die war so groß wie ein Fischbrötchen, und deshalb hieß sie auch Fischbrötchen.“ So beginnt Fredrik Vahles Kinderbuch über die Abenteuer einer Schildkröte, die regelmäßig aus ihrem Terrarium klettert, um die Welt zu erkunden: das Erdbeerbeet, den Kuhstall, die Schmetterlingswiese und die Niemandshöhle. Mit viel Humor und philosophischer Hintergründigkeit wird Fischbrötchens Perspektive der eines Kindes nachgestaltet, für das jeder Tag tatsächlich ein neuer Tag ist: Es ist nicht vorherzusagen, was er bringen wird. Das weiß man erst am Abend, wenn man die Bettdecke zur Nasenspitze zieht! Kinderatelier

Puppentheater Halle Regie: Nis Søgaard Puppen: Magda Roth, Barbara Weinhold Puppenspieler: Katharina Kummer; Nils Dreschke, Christian Sengewald

Puppentheater Halle Regie: Ralf Meyer Puppe und Tierplastiken: Claudia Vogel Dramaturgie: Christoph Werner Diplominszenierung mit Franziska Rattay und Nico Parisius, Studierende der HfS „Ernst Busch“ Berlin, Abteilung Zeitgenössische Puppenspielkunst

Für alle ab 5 Jahren, Dauer ca. 50 Minuten.

Für alle ab 5 Jahren, Dauer ca. 50 Minuten.

SO 21.02 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SA 23.04 | 15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 8 | 4

EUR 8 | 4

Jorinde und Joringel

98 kultur.bayer.de

Fischbrötchen

Kinderatelier

Kinderatelier: Bauhaus

Kinderatelier: Kunst wie die Großen

Die berühmteste Kunstschule der Welt war das Bauhaus. Von 1919–1933 haben Lehrer und Schüler hier Bilder, Bühnenstücke, Möbel und Gebäude entworfen, die wir immer noch faszinierend modern finden. Vieles von dem, was heute jeder Schüler lernt, haben Künstler am Bauhaus entwickelt, zum Beispiel den Farbkreis. Wir haben das Bauhaus dieses Jahr mit Ausstellung, Tanz und Theater zu Gast in Leverkusen! Das ist ein wunderbarer Anlass zu schauen, was dort gemacht wurde, und selbst auszuprobieren, welche Anregungen auch aktuell im Bauhaus stecken. Farbexperimente und Collagen, Mischen und neue Materialien, abstrakte Bilder und Kunst, die aussieht, als hätten Kinder gezeichnet, haben sich Maler wie Kandinsky und Klee ausgedacht. An drei Nachmittagen können alle Teilnehmer diese Ideen ganz frei und ohne Schule kennenlernen, selbst weiterdenken, sich inspirieren lassen und der eigenen Fantasie folgen.

Im Erholungshaus sind ab Februar wieder Kunststudenten zu Gast mit einer Ausstellung – diesmal aus Leipzig. Aber wer Spaß am Malen und Experimentieren hat, fängt ja bekanntlich schon viel früher an! Alle Kinder, die Neues ausprobieren möchten und Lust auf Anregung durch die Großen haben, sind herzlich eingeladen, Kunst wie die Großen zu machen. Sylle und Michaela Oberhaus haben dieses Mal spannende Künstler ausgesucht, die man kennenlernen kann, um sofort selbst daranzugehen, neue Kunstwerke zu schaffen. Wer kennt Arcimboldo? Man darf gespannt sein, was sich alles aus Obst und Gemüse machen lässt. Schon mal Bilder von Paul Klee gesehen? Bestimmt, aber was kann man selbst malen? Vielleicht kennen viele Hundertwasser, aber wer hat schon einmal ausprobiert, neue Fantasiewelten zu erfinden? Jeder Nachmittag verspricht viele neue Ideen und lässt bestimmt tolle Kunstwerke „wie von den Großen“ entstehen!

Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus

Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus

Für Kinder von 6 bis 11 Jahren, die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt. Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected].

Für Kinder von 6 bis 11 Jahren, die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt. Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected].

SA 19.09 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 24.10 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 21.11 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

SA 13.02 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 27.02 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen SA 09.04 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Für alle ab ... 99

MUSIK

Robeat

Beatbox Europameister zu Gast in Leverkusen Workshop und Battle mit Robeat Robeat braucht keine Band, um Musik zu machen. Egal ob Techno, HipHop, Drum-and-Base-Rhythmen oder Jazz Freestyles, er macht alles nur mit einem Mikrofon. Als Europameister im Beatboxen setzt er sich ein, um die hohe Kunst der Mundakrobatik einem großen Publikum bekannt zu machen. Wir haben ihn für einen Tag nach Leverkusen eingeladen, um seine atemberaubenden Fähigkeiten in einem vielseitigen Programm zu präsentieren und zu vermitteln. Tagsüber wird es zwei Beatbox-Workshops geben, die sich an Jugendliche ohne oder mit nur geringen Vorkenntnissen richten. Abends findet ein deutschlandweit ausgeschriebener Beatbox-Battle statt – inklusive der Gelegenheit, Showacts von Robeat zu erleben. Diese sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, da sie auch durch eine Prise Humor und Slapstick glänzen.

Detaillierte Informationen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Wer Interesse an der Mitwirkung am Workshop oder der Teilnahme am Beatbox-Battle hat, kann sich unverbindlich unter 0214 30-41289 oder [email protected] anmelden. Die Teilnahmebedingungen werden rechtzeitig zugeschickt.

Workshop 1 für alle von 8 bis 12 Jahren SA 11.06 | 11:00 –12:30 | Erholungshaus, Leverkusen Workshop 2 für alle ab 14 Jahren SA 11.06 | 14:00 –15:30 | Erholungshaus, Leverkusen Beatbox-Battle SA 11.06 | 18:00 –22:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Für alle ab ... 101

TANZ

THEATER

Kinder des Olymp

Pixel

Pixel

Kinder des Olymp

Mourad Merzouki hat mit seinen lebendigen und poetischen Choreographien den urbanen Tanz salonfähig gemacht. Indem er klassische und zeitgenössische Ausdrucksformen mit Hip-Hop vereinte, schuf er eine einzigartige Ästhetik, die durch die rastlose Beweglichkeit seiner Tänzer genährt wird. Für sein neuestes Projekt arbeitete der Choreograph intensiv mit der Compagnie Adrien M/Claire B zusammen, Digitalkünstler, die in virtuellen Installationen und dreidimensionalen Performances den Dialog zwischen Körper und digitaler Illusion ausloten. Wie kann sich die Bewegung in einem Raum voller optischer Täuschungen entwickeln? Wie gehen die Tänzer damit um? Was entsteht dabei? Merzouki erklärt, dass er eine synthetische Welt erschaffen wollte, in der der Körper der Akteure Teil der digitalen Projektionen wird und mit ihnen kommuniziert: Wir sehen Wände wachsen, Wellen rollen und den Boden aufbrechen. Sieben Hip-Hop-Tänzer sowie drei Zirkusartisten entführen uns aus der Realität und laden ein in eine Welt der Illusionen und Bilder.

Kinder des Olymp, in der Regie von Marcel Carné einer der größten Kinoerfolge der Nachkriegszeit, ist ein bis heute umschwärmter Klassiker, der Spiel und Wirklichkeit meisterhaft und höchst poetisch miteinander verwebt. Eine Hommage an das Geschichtenerzählen und das Theater, an Gefühle und die Liebe. Ein Verwirrspiel, in dem die männlichen Charaktere Lacenaire, Baptiste und Lemaître um die Aufmerksamkeit der schönen Garance buhlen. Was eigentlich nicht gut gehen kann. Oder vielleicht doch?

von Jacques Prévert (Drehbuch zum Film) Metropoltheater München Regie: Jochen Schölch Mit: Judith Toth, Eli Wasserscheid; Butz Buse, Marc-Philipp Kochendörfer, Philipp Moschitz, Hubert Schedlbauer, Ulrich Zentner

Compagnie Käfig Choreographie: Mourad Merzouki Musik: Armand Amar

Eine Produktion der GbR Flach in Koproduktion mit den Freilichtspielen Schwäbisch Hall. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München und des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann.

DI 20.10 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

DI 08.03 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen

EUR 5 (für Jugendliche)

EUR 5 (für Jugendliche)

102 kultur.bayer.de

Supergrrrls

Supergrrrls theaterperipherie Frankfurt als Plattform feministischer Feldforschung: Fünf Frauen von Anfang zwanzig bis Mitte vierzig entdecken auf der Bühne, wie sie sich und die Welt sehen. Dabei wird ihre Suche nach Identität, (Vor)Bildern und anderen Formen von Weiblichkeit zu einem gleichermaßen lustvollen wie vergnüglichen Stationen-Trip, in dessen Verlauf altbackene Klischees und Rollenbilder in Serie zertrümmert werden: Was charakterisiert das FrauSein im 21. Jahrhundert? Selbstverteidigung oder Sexualisierung? Selbstverwirklichung oder Selbstvermarktung? Aktivistin oder Aktionärin? Weiblichkeit oder Queering? Wellness oder Dirtyness? Die Suche wird zu einer Tour, die neben Momenten des lustvollen Tabubruchs, der Revolte, der Solidarität und der Leichtigkeit auch Niederschläge und Scheitern bereithält. Unterwegs treffen die Supergrrrls andere Frauen – ein Model, eine Polizistin, eine Pornodarstellerin, eine Geschäftsfrau, Drag-Queens, Feministinnen – und verhandeln mit diesen in einem offen-munteren

Diskurs, was sie als Frauen vom Leben erwarten. Dabei stellen sie für das Publikum alles auf den Kopf, was man über Frauen, ihre Vorlieben und Vor- und Leitbilder zu wissen glaubt ... „Im Publikum bleibt kaum ein Auge trocken. […] Bei all dem Spaß wird aber doch sichtbar: Die Not, die Wut sind groß. Wo stehen jüngere Frauen heute?“ (FAZ)

von Ute Bansemir theaterperipherie Regie: Ute Bansemir | Regieassistenz: Ewgenija Weiß Musikalische Leitung: Torsten Knoll Mit: Suleika Ahmad-Ali, Antonia Jungwirth, Susanne Kaiser, Meltem Kilinc, Silvana Morabito FR 29.04 | 19:30 | Erholungshaus, Leverkusen EUR 5 (für Jugendliche)

Für alle ab ... 103

THEATER

Klamms Krieg WA

10 x 10 x 10

Coldplay – eine offene dramaturgische Werkstatt

10 x 10 x 10

Mit Coldplay geht ein vom Jungen Theater Leverkusen erprobtes Format bereits ins zweite Jahr. Bei dieser offenen, dramaturgischen Werkstatt handelt es sich um eine Art „Theater-Lese-Zirkel“, bei dem die Mitglieder des Jungen Theaters regelmäßig Stücktexte aus unterschiedlichen Epochen von bekannten und unbekannten Autoren lesen. Keine heiße Probe also, sondern ein Sprung ins kalte Wasser. Zu ihren Gastspielen im Erholungshaus haben sich die jugendlichen Gäste aus dem Jungen Theater Mülheim an der Ruhr und vom Theatrium Leipzig eingeladen. An vier Terminen werden sich die drei Gruppen nicht nur mit jungem Publikum, sondern mit allen Theater- und Literaturinteressierten, die Freude an der Begegnung mit Theatertexten jedweder Art haben, auf eine Entdeckungsreise begeben, die immer mit einer gemeinsamen Diskussion abgeschlossen wird. Die Bekanntgabe der Termine und der Texte, die gelesen werden, erfolgt zu Beginn der Spielzeit 2015/16.

Im Sommer 2014 waren zehn Gruppen von der KätheKollwitz-Gesamtschule schon einmal eingeladen, um die theatralen Ergebnisse ihrer Gruppen und Kurse auf einer Art „Rundkurs“ im Erholungshaus zu präsentieren. In der Presse war zu lesen: „Hinter dem Namen der Aktion, 10 x 10 x 10, versteckte sich ein an diesem Ort bislang beispielloses Sammelsurium kreativer Ideen.“ Im Sommer 2016 wollen wir dieses Experiment nun fortsetzen. Dabei wird der Schwerpunkt diesmal auf den Medien Film und Foto liegen. In den Zeiten von Selfies und youTubeKlickzahlen vermutlich das probate Mittel jugendlicher Selbstreflektion. Und so wird sich das Erholungshaus in ein Kaleidoskop aus kleinen Kinosälen, dunklen Projektionsecken und leuchtenden Displays verwandeln. Aber auch ein wenig Kehraus der abgelaufenen Spielzeit ist mit dabei: In einem gemeinsamen Papierflieger-Festival im Großen Haus werden alte Konzertprogramme und überholte dramaturgische Pamphlete einer neuen, sinnvollen Bestimmung zugeführt – ready to fly!

Kai Hensels Klamms Krieg ist ein Klassiker „im Klassenzimmer“, der verdeutlicht, dass das Thema Gewalt an Schulen inzwischen ganz nah an die Wirklichkeit gerückt ist. Dem Deutschlehrer Klamm schreiben die Schüler seines Leistungskurses die Verantwortung für den Selbstmord eines Mitschülers zu, dem er den entscheidenden Punkt zum Bestehen des Abiturs nicht gegeben hat. Er steht vor der Klasse und versucht sich in einer Rundumverteidigung, die alle Spielarten der Rechtfertigung durchläuft. Dabei verrennt Klamm sich in maßlose Wut, blinden Hass und einsame Verzweiflung. Als alle Bemühungen, sich mit seinen Schülern zu verständigen, scheitern, denkt er seinerseits an Suizid … Das neue „Klassenzimmerstück“ thematisiert die Spannungsverhältnisse im heutigen Schulalltag aus der Sicht eines Lehrers. Es zeigt, was an Schulen krank ist und was im System Schule krank machen kann. von Kai Hensel Regie: David N. Koch Mit: Christopher Wehr Für die Jahrgänge 9 bis 12 geeignet. Termine nach Vereinbarung unter 0214 30-41289 oder [email protected]. Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.

Leitung: Petra Clemens, Beate Roch, Claudia Sowa, Bernhard Deutsch Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected]. Die Teilnahme ist kostenlos.

104 kultur.bayer.de

Der genaue Termin im Juni/Juli 2016 wird noch bekannt gegeben.

Klamms Krieg

Für alle ab ... 105

THEATER

Kunst

Jugendatelier

J. Reiß

F. Russo

Gina Lonka WA

Ich bin ein guter Vater WA

Gina Lonka ist eine schillernde Persönlichkeit: Superstar, ItGirl, Model, Werbe-Ikone, Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin, Designerin und vieles mehr. Gina nimmt sich eine Stunde Zeit und kommt zu ihren Fans in die Schule, um Autogramme zu geben, ihre Single vorzustellen, das letzte Album, ihre Biografie. Thilo Refferts Stück handelt von der glänzenden Oberfläche der Medienindustrie, ihren großen Versprechungen, den Träumen Heranwachsender und der Kurzlebigkeit medialer Berühmtheit. Das Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann auch 2015/16 gebucht werden.

Statt schleunigst die 200 Kilometer Autobahn zwischen Familie und Büro zurückzulegen, riskiert es Alexanders Vater, einen wichtigen Geschäftstermin zu verpassen, um dem Sohn das Sportzeug hinterherzutragen. Was für ein Vater! Im Klassenzimmer angekommen, ist Alexander nicht da. Ist der Junge immer noch sauer auf ihn, weil er seinen Geburtstag vergessen hat? Der Ingenieur kommt ins Grübeln und denkt über sich und sein Leben nach … In diesem Stück geht der Autor Jörg Menke-Peitzmeyer der Frage nach: Was macht denn wirklich einen guten Vater aus? Das Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann auch 2015/16 gebucht werden.

von Thilo Reffert Regie: Addi Stephan | Mit: Jana Reiß

von Jörg Menke-Peitzmeyer Regie: Remo Hofer | Mit: Francesco Russo

Für die Jahrgänge 6 bis 10 geeignet.

Für die Jahrgänge 5 bis 8 geeignet.

Termine nach Vereinbarung unter 0214 30-41289 oder [email protected]. Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.

Termine nach Vereinbarung unter 0214 30-41289 oder [email protected]. Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.

106 kultur.bayer.de

Jugendatelier

Jugendatelier: Kunstwerkstatt im Erholungshaus

Herbstferien 2015 | BAUHAUS „Wir bauen uns … die Welt, wie sie uns gefällt.“

Samstagnachmittage können ruhig sein – oder aber voller Ideen und Experimente stecken! Die Werkstatt des Erholungshauses ist der Ort der künstlerischen Freiheit für alle, die offen für Neues sind. Man muss nicht malen können, um beim Action Painting raumgreifend Farbe zu erleben. Das Bauhaus ist nicht nur ein Einkaufsparadies für Heimwerker, sondern auch Ideenpool für eine Gruppe Neugieriger. Plastisches Gestalten heißt nicht nur „Kerzenhalter töpfern“, sondern jeder kann in der Werkstatt der Möglichkeiten unter Anleitung Erstaunliches schaffen.

Mit der Gründung vom Bauhaus vor 90 Jahren startete für unsere Gesellschaft eine spannende neue Sichtweise auf die Dinge. Die Ausstellung im Erholungshaus kann inspirieren zur eigenen, ganz persönlichen Gestaltung. Den Zukunftsraum im Traumhaus, das Fahrzeug 2029, geschachtelte Kleinmöbel oder visionäre Accessoires darf jeder selbst kreieren.

Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt, Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected]. An drei Nachmittagen werden Gestaltungstechniken eingeführt und frei ausprobiert. Da jeder Nachmittag ein eigenes Thema hat, kann man sich für alle drei oder auch nur für einen der Termine anmelden. Action Painting SA 12.09 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen Bauhaus SA 07.11 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen Plastisches Gestalten SA 16.01 | 14:30–17:30 | Erholungshaus, Leverkusen

Osterferien 2016 | Muster, Muster, Muster ... Es gibt unfassbar viele Muster und scheinbar grenzenlose künstlerische Techniken, bei denen Muster zum Einsatz kommen: auf Plakaten, Flyern oder im Alltag, Geschenkpapieren, T-Shirts, Taschen usw. Zunächst lernen alle Teilnehmer berühmte künstlerische Muster kennen und entwickeln danach eigene Kreationen. Leitung: Andrea Raak, Künstlerin und Kunstpädagogin Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt (mind. 6 Teilnehmer), Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41289 oder [email protected]. Herbstferien 2015 MI 14.10–FR 16.10 | 10:00–15:00 | Erholungshaus, Leverkusen Osterferien 2016 MI 30.03–FR 01.04 | 10:00–15:00 | Erholungshaus, Leverkusen

Für alle ab ... 107

Film Best Exotic Marigold Hotel England 2011 | Regie: John Madden

Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach

R k E v E L

Schweden 2014 | Regie: Roy Andersson

N S E u

Ein Geschenk der Götter Deutschland 2014 | Regie: Oliver Haffner

Timbuktu Frankreich/Mauretanien 2014 | Regie: Abderrahmane Sissako

Die unerschütterliche Liebe der Suzanne Frankreich 2013 | Regie: Katell Quillévéré

Das Salz der Erde Deutschland 2014 | Regie: Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado

In der Regel findet vor allen Filmvorführungen eine Einführung durch Lutz Gräfe (Filmjournalist, u. a. beim WDR) statt. Die Reihe ist eine Kooperation von Bayer Kultur mit dem Kommunalen Kino der VHS Leverkusen.

Lunch Box Indien 2013 | Regie: Ritesh Batra

Die letzten Gigolos Deutschland 2014 | Regie: Stephan Bergmann

Die konkreten Termine werden im Laufe der Spielzeit unter www.kultur.bayer.de bekannt gegeben.

Das jüngste Gewitter

EUR 5 | 10 er-Karte EUR 40 Kommunales Kino, Leverkusen

Jacky im Königreich der Frauen

Schweden 2007 | Regie: Roy Andersson

Frankreich 2014 | Regie: Riad Sattouf

Praia do Futuro Ute Mader Filmstudio im Forum Leverkusen Am Büchelter Hof 9 51373 Leverkusen

Brasilien 2013 | Regie: Karim Aïnouz

Telefon 0214 406-4184 Telefax 0214 406-4194 Mail: [email protected] www.vhs-leverkusen.de www.kulturstadtlev.de

Diplomatie

In einer besseren Welt Dänemark 2011 | Regie: Susanne Bier

Frankreich 2014 | Regie: Volker Schlöndoff

Citizenfour USA 2014 | Regie: Laura Poitras

Film 109

Besser leben – eine Filmreihe über die Idee vom guten Leben Filme eignen sich hervorragend dazu, Visionen oder Ideen eines besseren Lebens zu entwerfen, da sie dem Prinzip der Traumfabrik folgen. Für die Spielzeit 2015/16 hat das Kommunale Kino Leverkusen eine Auswahl zusammengestellt, die Sie auf eine kleine Reise mitnimmt: Die Rentnerkomödie Best Exotic Marigold Hotel von John Madden zeigt, wie ein noch durchaus rüstiger und flotter Seniorenclub nach Indien emigriert. Sie kommen dort mit ihrer Rente ökonomisch besser klar und lassen ihre Vision eines „besseren Lebens“ in späteren Jahren zur Wirklichkeit werden. Die Komödie basiert auf dem im Jahr 2004 erschienenen Roman These Foolish Things von Deborah Moggach. In dem Film Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach sind Sam und Jonathan zwei glücklose und etwas kummervolle Vertreter für Scherzartikel. Als Handlungsreisende sind sie in wichtiger Mission unterwegs: Sie wollen helfen, Spaß zu haben.

Kidane lebt mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen, 12 Jahre alten Hirtenjungen in den Dünen, nicht weit entfernt von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. Die Familie bleibt vorerst von den Unruhen verschont, doch ihr Schicksal ändert sich, als Kidane aus Versehen Amadou tötet, einen Fischer, der seine Lieblingskuh schlachtet. Best Exotic Marigold Hotel

Eine Taube sitzt auf ...

Mit Leichtigkeit und Ehrlichkeit erzählt Ein Geschenk der Götter die tragischkomische Geschichte einer Gruppe gesellschaftlicher Außenseiter, die alle in einer beruflichen und persönlichen Krise stecken. Mit der magischen Kraft des Theaters und durch die Erfahrung von Gemeinsinn erobern sie sich ihre Würde und Selbstachtung zurück. Das Salz der Erde

110 kultur.bayer.de

Die beiden Schwestern Suzanne und Maria halten in Die unerschütterliche Liebe der Suzanne zusammen wie Pech und Schwefel. Trotz des frühen Todes ihrer Mutter haben die beiden jungen Frauen eine glückliche Kindheit verbracht. Der Frieden hält bis zu dem Tag an, an dem Suzanne ihre Schwangerschaft verkündet … Das Salz der Erde (2015 mit einer Oscarnominierung versehen) von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado skizziert die vergangenen 40 Jahre auf allen Kontinenten, in Bildern, die der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado gemacht hat. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit fast einem Jahrzehnt den fast utopisch paradiesischen Orten unserer Erde.

Welt der gesellschaftlich besser gestellten Menschen: Ob leidenschaftlicher Tango im Tee-Salon, entspannter Spaziergang an Bord oder Tagesausflüge an exotischen Urlaubszielen – Die letzten Gigolos sind graumelierte Herren von Welt. Sie verbringen ihren Lebensabend auf Kreuzfahrtschiffen – als Unterhalter und Tanzpartner für amüsierfreudige Frauen ab sechzig, um deren Urlaubsträumen nachzuhelfen. Organisiert von Agenturen und angestellt von Reedereien, bereisen sie die Weltmeere und werden mit dem Abenteuer Kreuzfahrt und der Flucht aus ihrem Seniorendasein belohnt.

in Praia do Futuro in Konrad. Er hat Konrad im Meer vor Fortaleza vor dem Ertrinken gerettet und folgt ihm nun nach Berlin. Fern der Heimat muss er mit seinem neuen Leben klarkommen und schwankt zwischen Verwirrung und Befreiung. Er bricht alle Kontakte nach Hause ab. Acht Jahre später folgt ihm sein jüngerer Bruder Ayrton, auf der Suche nach einer Antwort, warum Donato – der Held seiner Kindheit – ihn verlassen hat. Timbuktu

Das jüngste Gewitter von Roy Andersson ist ein skurriles Meisterwerk, das auf sehr hintersinnige Weise das Thema der Vergeblichkeit irdischen Glücks variiert. Der Film zeigt den Menschen in all seinen Aspekten voller Selbstsucht und Gleichgültigkeit – aber auch voller Mitgefühl und Liebe.

In Lunch Box inszeniert Ritesh Batra die Geschichte einer ebensolchen Box, die Ila eigentlich ihrem Ehemann schicken wollte. Aus Versehen landet die Box jedoch beim falschen Adressaten und führt durch die Verwechslung zu einem regen Austausch aller Beteiligten untereinander.

Jacky im Königreich der Frauen spielt in der Volksrepublik Bubunne. Dort besteht die Herrschaft der Frauen, während Männer Schleier tragen, sich um den Haushalt kümmern und vor allem gut aussehen sollen. Der 20-Jährige Jacky sieht mit seinem weinroten Schleier besonders gut aus und hat sich unsterblich in die zukünftige Diktatorin Bubunne XVII. verliebt. Nun setzt er alles in Bewegung, um bei einem Ball seine Angebetete zu erobern. Doch Jackys Onkel ist gar nicht begeistert, denn er kämpft im Untergrund für die Rechte der Männer …

Der Dokumentarfilm Die letzten Gigolos von Stephan Bergmann zeigt eine

Der 24-jährige Brasilianer und Rettungsschwimmer Donato verliebt sich

Das jüngste Gewitter

In Susanne Biers Streifen In einer besseren Welt sind die Teenager Elias und Christian Außenseiter – vernachlässigt von ihren Eltern, die von ihrem eigenen Leben absorbiert sind und ihren Kindern hilflos gegenüberstehen. Gemeinsam hecken die Jugendlichen eine gefährliche Aktion aus, die ihr Leben ins Schlingern bringt … In Schlöndorffs Diplomatie geht es um Paris im Jahre 1944 – kurz bevor Hitler befiehlt, die Stadt dem Erdboden gleichzumachen, damit sie nicht in Feindeshand falle. In letzter Minute gelingt es General von Choltitz, die Sprengung zu verhindern, und die „Stadt der Liebe“ wird nicht zerstört. Citizenfour ist ein einmaliger Dokumentar-Thriller, in dem sich die dramatischen Ereignisse um Edward Snowdon Minute für Minute direkt vor unseren Augen entfalten. Es ist die atemberaubend spannende Geschichte über den waghalsigen Schritt eines jungen Whistleblowers, eindringlich erzählt, unbequem und von großer politischer Sprengkraft.

Die unerschütterliche Liebe …

Film 111

Das be rlin projekt „Zu den Zierden Deutschlands gehören seine Städte. Unter ihnen ist Berlin weder die älteste noch die schönste. Unerreicht aber ist seine Lebendigkeit.“ Diese Worte des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zeigen: Vielfalt, Kreativität und das pralle, facettenreiche Leben kommen in Berlin zusammen. Auch wir sehen diesen Reichtum an Möglichkeiten, den die Hauptstadt bietet. Mehr noch – wir möchten ihn nutzen und zugänglich machen. In der Vergangenheit ist dies oft durch Kooperationen realisiert worden. So haben zum Beispiel die Lautten Compagney, das Junge DT, der RIAS Kammerchor oder die Deutsche Oper Berlin unsere Spielpläne mit wunderbaren Produktionen bereichert. Ab der Spielzeit 2015/16 werden wir das Konzept Stück für Stück ändern. Es wird weiterhin Kooperationen mit und Einladungen für Berliner Künstler, Ensembles oder Compagnien nach Leverkusen geben. Darüber hinaus schwebt uns vor, in Berlin selbst aktiv zu werden und die Schiene in die Hauptstadt hinein neu zu beleben. Der Standort gewinnt für Bayer mehr und mehr an Bedeutung, die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort wächst kontinuierlich – und wir möchten mit unserem lokalen Engagement ein Zeichen setzen. Dies kann anfangs eher klein sein: ein Konzert im Liaison Office; unsere „Klassenzimmerstücke“ auf Tour an Berliner Schulen; stART-Künstler, denen wir in der Hauptstadt eine Bühne bieten. Es ist aber auch denkbar, dass wir ein Festival ins Leben rufen, das parallel in Leverkusen und Berlin stattfindet und beide Städte miteinander verbindet. Oder dass wir uns mit Ausschreibungen gezielt an in Berlin lebende nationale und internationale Künstler wenden und die Ergebnisse des Wettbewerbs in Leverkusen zeigen. Unsere Ausstellung Von Beckmann bis Warhol, die 2013 im Rahmen des 150 -jährigen Jubiläums der Bayer AG im Gropius-Bau gezeigt worden ist, hat verdeutlicht, dass das Interesse an einem Austausch vorhanden ist. „Die besondere Wertschätzung von Kunst und Kultur ist bei Bayer im Selbstverständnis des Unternehmens fest verankert“, so der Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung. An dieses Selbstverständnis möchten wir anknüpfen. Bis aus den ersten Ideen Konzepte werden, dauert es noch ein wenig. So lange laden wir Sie herzlich ein, Berliner Künstler auch weiterhin in Leverkusen zu erleben!

Das Berlin Projekt 113

L’art e del mondo Carolin Sturm Lieber Herr Ehrhardt, seit der Saison 2011/12 ist l’arte del mondo Orchestra in residence bei Bayer Kultur. Was ist denn die besondere Ausrichtung von l’arte del mondo? Werner Ehrhardt Der Name ist ja schon Programm: Die Kunst der Welt. Mit l’arte del mondo suchen wir den Blick auf diese Vielfalt der Welt, der Kunst; wir wollen aus Begegnungen in dieser Vielfalt immer wieder Neues entstehen lassen. Dafür war unser gemeinsames Projekt Israel in Egypt ein perfektes Beispiel, wo wir das Oratorium von Händel als multikulturelles oder auch multireligiöses Werk betrachtet und aufgeführt haben, mit israelischen und palästinensischen Beteiligten. CS Was ist denn das Rezept für Ihren internationalen Erfolg? Für ein recht neu gegründetes Ensemble ist es ja nicht einfach, auf dem Markt zu bestehen, und wenn ich mir Ihren Kalender ansehe, scheinen die Einladungen l’arte del mondo ja nur so zuzufliegen. WE Ich bin sehr glücklich über diese Entwicklung, denn es ist die Verwirklichung einer Vision. Vor zehn Jahren hatte ich einfach nur eine Idee, und der Erfolg beweist die Kraft dieser Idee, wobei dies nicht auf meiner alleinigen Tätigkeit beruht. Es müssen immer viele Dinge zusammenkommen, die geschäftliche Seite beziehungsweise das Management muss stimmen und man muss die richtigen Mitstreiter finden. Unsere Zusammenarbeit mit Bayer Kultur ist dafür ein ganz wichtiger Schritt gewesen! CS Was war bis jetzt Ihr persönliches Lieblingsprojekt mit l’arte del mondo? WE Ich kann mich nicht für ein einziges Lieblingsprojekt entscheiden. Israel in Egypt ist eins davon; wir kamen damals der Vision, dass wir in Frieden leben könnten, gemeinsame Wurzeln haben, doch sehr nahe. Oder die Zusammenarbeit mit einer Primadonna wie Edita Gruberová, mit der wir Mozart-Arien aufgenommen haben: Sie singt einen Ton und man schmilzt dahin; ein ganzes großes Künstlerleben entfaltet sich da. CS Wir sind sehr froh, gemeinsam mit Ihnen unserem dafür ja auch sehr aufgeschlossenen Publikum diese Vielseitigkeit bieten zu können – mit Projekten, die es andernorts so nicht gibt und die über den normalen musikalischen Alltag doch weit hinausgehen.

WE Es ist wunderbar, stabile Verhältnisse als Basis zu haben, nicht zuletzt auch die Möglichkeit zur Probenarbeit im Erholungshaus. Und so trägt die Zusammenarbeit mit Bayer Kultur eine große Menge dazu bei, wie wir mit unseren Projekten in Buenos Aires, Istanbul, Peking ankommen. CS Was steht in der Zukunft an? Verraten Sie uns etwas Konkretes? WE Wir haben natürlich vieles im Köcher! Mit dem Pera Ensemble entwickeln wir ein Projekt namens Carneval oriental, mit Daniel Müller-Schott realisieren wir Mozarts Oboenkonzert in einer Fassung für Cello und eine Tournee zum 60-jährigen Bestehen des Tölzer Knabenchores in Europa. CS Was wären denn Ihre Wünsche hinsichtlich der weiteren Zusammenarbeit mit Bayer und der Stadt Leverkusen, mal ganz frei von der Leber weg gesprochen? WE Mich treibt der Gedanke um, dass es einmal so etwas wie ein l’arte del mondo-Abonnement geben könnte, in dem wir in Leverkusen und der Region tatsächlich alle unsere Projekte präsentieren würden. Im Moment denke ich außerdem darüber nach, einen Förderverein zu gründen. Aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. CS Etwas provokant gefragt: Leverkusen als relativ kleine Stadt zeichnet sich ja bereits durch ein reiches Kulturleben aus – was kann Ihrer Ansicht nach speziell l’arte del mondo noch dazu beitragen? WE Wir haben uns durch die Zusammenarbeit mit Weltstars und durch die internationale Konzerttätigkeit ein großes Know-how erarbeitet. Vielleicht könnte man dies zum Beispiel innerhalb der Musikschule weitergeben, die Schüler daran teilhaben lassen oder sich noch stärker den Familien und Heranwachsenden zuwenden, die ja zukünftig weiter klassische Musik hören sollen. Ich denke, da wäre noch eine weitere Zusammenarbeit möglich. Wie gesagt, Leverkusen ist meine Wahlheimat, ich liebe das Rheinland, und auch wenn das viele Reisen wunderbar ist – ich komme immer gern zurück und stehe auch dazu. CS Wir freuen uns auf die Projekte der neuen Spielzeit und danken Ihnen herzlich für dieses Gespräch! Das Interview in voller Länge finden Sie unter kultur.bayer.de.

l’arte del mondo 115

stART Mit unserem Förderprogramm stART gehen wir in dieser Spielzeit bereits in das siebte Jahr! Von den Künstlern Alexander Krichel (Klavier) und Valentin Radutiu (Violoncello) mussten wir uns leider verabschieden, da deren dreijährige Förderung mit der letzten Saison ausgelaufen ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich für die wunderbare Zusammenarbeit und wünschen beiden für ihre berufliche wie private Zukunft alles Gute! Da Abschiede aber nicht automatisch endgültig sein müssen, freuen wir uns, Alexander Krichel im Februar 2016 an der Seite des außergewöhnlichen Hornisten Felix Klieser erneut in Leverkusen begrüßen zu dürfen (S. 22). Die Jazz-Sängerin und -Pianistin Olivia Trummer hingegen bleibt uns und damit auch Ihnen noch eine Weile als stARTKünstlerin erhalten. Nachdem sie 2014 mit Unterstützung von Bayer Kultur ihr viel beachtetes Album Fly Now aufgenommen und die Songs daraus in der Reihe Jazz STUDIO präsentiert hat, kommt sie in dieser Spielzeit mit dem Vibraphonisten Jean-Lou Treboux an ihrer Seite ins Erholungshaus zurück. Die spezielle Mischung aus samtiger Stimme einerseits und weichen Klängen andererseits verspricht ein Konzert der besonderen Art zu werden. Selbstverständlich gibt es darüber hinaus auch neue stART-Gesichter: Tobias Feldmann (Geige) und Tamar Beraia (Klavier). Über Feldmann schreibt der Tagesspiegel: „Niemand […] öffnet so viele Horizonte wie […] Tobias Feldmann. […] Mozarts A-Dur-Konzert beginnt zu sprechen. Denkender, fühlender Ton.“ Dem Leverkusener Publikum stellt er sich – begleitet von dem Pianisten Boris Kusnezow – mit Werken von Ludwig van Beethoven, César Franck, Sergei Prokofjew und Franz Waxman vor. Tamar Beraia, in Georgien geboren und von Musikern umringt aufgewachsen, bringt die Farbe ihrer Heimat mit ins Erholungshaus. In dem Klang ihres Klavierspiels findet sich jene Verbindung, die entsteht, wenn jemand unter dem Einfluss einer an Polyphonie reichen und im Lied verwurzelten Folklore wie der georgischen aufwächst. Ihr Konzert mit Werken von Claude Debussy, Manuel de Falla, Maurice Ravel und anderen Komponisten wird daher ganz sicher von einer sehr besonderen Stimmung geprägt sein. Neu ist, dass die Förderung der Künstler nicht automatisch auf drei Jahre angelegt ist. Das gibt uns die Chance, in kürzeren Abständen auch Künstler anderer Sparten zu

berücksichtigen und das stART-Programm somit auf eine breite Basis zu stellen. „Das allein fördert dich, wodurch dir Wege für deinen Austausch gebahnt werden.“ Diese Worte von Antoine de Saint-Exupéry verdeutlichen sehr gut, worauf es uns ankommt: Den gemeinsamen Weg zu finden, zu schauen, wo wir die Künstler unterstützen, fördern und voranbringen können. Genauso wichtig ist es aber, dass sich die Künstler mit der Förderung wohlfühlen, dass sie das Gefühl haben, ein Stück auf ihrem Weg begleitet zu werden. Nur wenn das Miteinander gelingt, werden die Ergebnisse am Ende alle überzeugen.

Förderungen im stART-Programm: Tamar Beraia | S. 24, 94 Olivia Trummer | S. 32, 94 Tobias Feldmann | S. 20, 94 HfS „Ernst Busch“ Berlin | S. 98 Kunsthochschulen zu Gast HfGB Leipzig | S. 84

stART 117

zugabe

Erholungshaus, Leverkusen

Schloss Morsbroich

Konzerte Leverkusener Musiker 2015/16 KLM 233: „Ein musikalisches Tagebuch“

KLM 237: „Keine Angst vor großen Instrumenten“

Pietro Pittari, Klavier Werke von Johann Sebastian Bach und Pietro Pittari

Marco Göhre, Kontrabass | Michael Porr, Klavier Werke von Carl Ditters von Dittersdorf, Adolf Misek, Michael Porr sowie Jazz-Improvisationen

SO 13.09 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

SO 24.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich

KLM 234: Hölderlin Quartett plus Georg Sarkisjan u. Rebecca Martin, Violine | Christian Friedrich, Viola | Luis Andrade u. Teemu Myöhänen, Violoncello Franz Schubert: Streichquinett C-Dur D 956 Ludwig van Beethoven: Kreutzer-Sonate arrangiert für Streichquintett SO 04.10 | 11:00 | Schloss Morsbroich

KLM 238: „The young person’s guide to the Big Band“ Big Band der Musikschule Leverkusen Johannes Lemke, Musikalische Leitung u. a. Uraufführung einer Auftragskomposition von Christopher Klassen SO 24.04 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

KLM 235: „Aus Liebe und luftigem Traum“ Trio Chaminade: Juliane Berg, Mezzo Sopran Annette Schäfer, Violine | Elke Schäfer-Ludin, Klavier Werke von Clara Schumann, Cécile Chaminade, Amy Beach u. a. SO 15.11 | 11:00 | Schloss Morsbroich

KLM 236: „Schlager aus der Zeit des Wirtschaftswunders“ Das Konsonantenensemble – Vokal Ensemble a cappella Stefanie Simon, Sopran | Michaela Jung, Alt Christian Wilms, Tenor | Jochen Röhler, Bariton SO 13.12 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

118 kultur.bayer.de

KLM 239: „Von Moskau nach Buenos Aires“ Leverkusener Akkordeon Trio Simone Droick, Andrej Jedig, Ludovit Stranianek Werke von Viktor Gridin, Janusz Wojtarowicz, Astor Piazzolla SO 05.06 | 11:00 | Erholungshaus, Leverkusen

je EUR 9 | 6,50 Die KonzerteLeverkusenerMusiker (Künstlerische Leitung: Camille van Lunen) sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev.

Männerchor Altenberg

Tanz-Kränzchen

Bayer Kultur … bittet zum Tanz!

Die kulturellen Vereine

Ja, Sie haben richtig gelesen – nun sind Sie an der Reihe! Sie tanzen doch gerne?! Wie, das ist schon sooo lange her, dass Sie … Na, hören Sie mal, dann ist das doch DIE Idee! Sie holen die flotten Tanzschuhe aus der Versenkung, werfen sich in Schale und kommen ins Erholungshaus! Im Herbst 2015 ist es so weit: Die neue Reihe Tanz-Kränzchen geht an den Start! Ihnen kommt der Name irgendwie bekannt vor? Da hat mal wer was drüber erzählt, der wiederum wen kannte, der … Ja, richtig, so eine Tanzgelegenheit gab es schon mal bei Bayer: im Jahr 1920! Und weil das so schön war und Standardtänze nie aus der Mode kommen, gibt es die Idee jetzt wieder: Wir „relaunchen“! Bei Livemusik bietet sich die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten eine Runde übers (Tanz-)Parkett zu drehen oder bei Kaffee und Kuchen den vorübertanzenden Paaren zuzusehen – wir freuen uns auf einen äußerst amüsanten Tanz-Nachmittag mit Ihnen! Und bis dahin: Polieren Sie doch schon mal Ihre Tanzschuhe!

Schauspiel, Fotografie, Chorgesang, Instrumentalmusik – das künstlerische Engagement der Bayer-Mitarbeiter ist vielseitig. In 17 Vereinen an den Standorten Leverkusen, Wuppertal, Dormagen und Krefeld können sowohl Mitarbeiter als auch nicht werksangehörige Personen ihre Talente entfalten. Die Unterstützung der Vereine, die seit 2012 alle eigenständige e. V.s sind, ist wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der Bayer AG. Von den insgesamt sieben kulturellen Vereinen am Standort Leverkusen können die Bayer-Philharmoniker, der Männerchor und das Bayer-Blasorchester auf ein mehr als 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Konzerte der Leverkusener Ensembles gehören fest zum kulturellen Leben der Stadt. Zahlreiche Konzertreisen machten die Orchester und Chöre weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

SO 29.11 | 15:00 (Einlass 14:00) | Erholungshaus, Leverkusen EUR 10 (inkl. einem Glas Perlwein zur Begrüßung) Speisen und weitere Getränke auf eigene Kosten.

www.aob-lev.de www.bayer-blasorchester.de www.bayer-philharmoniker.de www.mcb-lev.de www.mob-lev.de

Zugabe 119

service Erholungshaus Kulturhaus der Bayer AG

Kloster Knechtsteden Basilika

Kartenbüro 0214 30-41283/84 Abendkasse 0214 30-41294

Kartenbüro 0214 30-41283/84

Nobelstraße 37 51373 Leverkusen

Forum

Am Büchelter Hof 9 51373 Leverkusen

Wienand-Kayser-Straße 123 41540 Dormagen

Altenberger Dom Eugen-Heinen-Platz 51519 Odenthal

Kartenbüro 0214 30-41283/84

Kartenbüro 0214 30-41283/84 Abendkasse 0214 4064157

Schloss Morsbroich Historische Stadthalle Johannisberg 40 42103 Wuppertal

Gustav-Heinemann-Straße 80 51377 Leverkusen Kartenbüro 0214 30-41283/84

Kartenbüro 0214 30-41283/84

Burg Linn

Rheinbabenstraße 85 47809 Krefeld Kartenbüro 02151 583611

Service 121

Bitte neh men Sie platz Erholungshaus Kulturhaus der Bayer AG

Bühnenkunst braucht Publikum. Schauspiel, Musik und Tanz brauchen Menschen, die ihre Begeisterung weitergeben, die über ihre schönsten Momente im Erholungshaus sprechen. Wir suchen Kulturbegeisterte, die ihre Freunde, ihre Nachbarn, ihre Familie anstecken und mit ihnen den Moment genießen. Werden Sie Kulturbotschafter. Sammeln Sie Menschen um sich, mit denen Sie gerne ins Theater, ins Konzert oder zu einem Tanzabend gehen wollen und profitieren Sie vom exklusiven Angebot, das Bayer Kultur unseren Kulturbotschaftern zur Verfügung stellt. Als Dankeschön haben Sie persönlich freien Eintritt für alle Vorstellungen und Konzerte, die Sie mit Ihrer Gruppe (mind. 8 Personen plus Sie selbst) besuchen; die Gruppe selbst erhält einen Gruppenrabatt.

Bühne 1 1 1 1

Kleiner Saal

D. Horwitz

Dominique Horwitz

1 1

15 16 19 20

D 01 02

23 26 25 26

03 04 05

1 1 1

26 25 26 27 28

08 09

1 1

10 1 1

11 12

19 20

1 1

13 14

19 20

1

15

19

14

20

14

1

16

20

1 1

17 18

19 20

1

19

19

1

20

20

1 1

21 22 23 24

19 20

1 1 1

22

02

21

03

20 21

1

20

20

01

1

1

15

19

1 1 1

1

23

06 07

1

15

04 05 06 07

20 21 22

Empore

Großer Saal

Kleiner Saal

MUSIK | TANZ | THEATER

MUSIK | THEATER

Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4

Preisgruppe 1 Reihe 1–13 Preisgruppe 2 Reihe 14–15 Preisgruppe 3 Seitenbalkon

Reihe A–D | Reihe 1–13 Reihe 14– 24 Reihe 1– 4 Empore | Seitenbalkon Reihe 5–7 Empore

MUSIK (Orchester) Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4

122 kultur.bayer.de

1

Seitenbalkon l.

Sie haben Interesse? Dann freuen wir uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail an: Rita Lattka, 0214 30-41287 oder [email protected]

„Das Erholungshaus in Leverkusen ist ein Kulturbahnhof und ein Kulturlabor. Es fasziniert durch seine große Tradition, Räume für Kreativität und innovatives Spiel dank seiner einmaligen Möglichkeiten zuzulassen. Ich habe hier nicht nur mein eigenes Brecht- und Brel-Programm zeigen oder mit dem Berliner Renaissance Theater gastieren können. Wir haben im Erholungshaus mit den jungen Musikern des Signum-Quartetts auch einen außergewöhnlichen Kafka-Abend entwickelt, den wir inzwischen im gesamten deutschsprachigen Raum aufführen. Ich freue mich schon jetzt darauf, hier in Leverkusen unseren Momo zu zeigen – gemeinsam mit dem David Orlowsky Trio in einer musikalischen Lesung, bei der die ganze Familie ihren Spaß haben wird. Als Kulturbotschafter können Sie das vielfältige Programm des Erholungshauses mit ihren Liebsten genießen und haben eine gemeinsame Erinnerung, die über den Tag hinaus zum Lachen, aber auch Nachdenken anregen soll.“

1

A B C

Großer Saal

1

Seitenbalkon r.

Werden Sie Kulturbotschafter

Reihe 3 –12 | Plätze 1– 6 Seitenbalkone Reihe 2 | Reihe 13 –22 Reihe 23 u. 24 | Reihe 1– 5 Empore Reihe 6 u. 7 Empore | Plätze 7–20 Seitenbalkone

Nehmen Sie Platz 123

Preise karten abos 15/16 Einzelkarten

Abonnements Da sich unsere Abo-Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen zusammensetzen, bieten wir Ihnen auch 2015/16 folgende Option an: Beim Kauf eines zweiten, noch nicht bezogenen Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden Abo erhalten Sie einmalig 20% Rabatt auf das neue Abonnement. Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos.



MUSIK Sinfoniekonzert Kammermusik Klavier Oper WDR Big Band Jazz STUDIO Jazz KULISSE Knechtsteden Altenberg Neujahrskonzert Konzerte Leverkusener Musiker THEATER klassisch | modern Boulevard & Broadway STUDIOzeitSTÜCKE STUDIOmix TANZ

PG 1 PG 2 PG 3 PG 4 36 € 33 € 27 € 21 € 25 € 20 € 40 € 35 € 25 € 10 € 10 € zzgl. Brunch 29 | 22 € 30 € 25 € 32 € 29 € 9 | 6,50 €

26 € 36 € 20 € 20 € 36 €

24 € 33 €

33 €

28 € 30 €

15 € 26 €

21 € 28 €

28 €

20 € 20 €

23 €

19 € 20 €

MUSIK Sinfoniekonzert (4x) Kammermusik (4x) Klavier (4x)

PG 1 PG 2 PG 3 PG 4 96 € 80 € 72 €

88 € 62 € 58 €

76 €

THEATER klassisch | modern (4x) Boulevard & Broadway (4x) STUDIOzeitSTÜCKE (4x) STUDIOmix

80 € 96 € 64 € 64 €

72 € 88 €

62 € 76 €

TANZ (4x)

96 €

88 €

Wahl-Abonnement (5x)

80 €

KultCard (10x nach Wahl) 25 € für Jugendliche bis 18 Jahre

Für alle ab ... | Jugend Einzelkarte 10** | 5 € Veranstaltungen außerhalb Jugend 8€ **Preis für Erwachsene bei Jugendveranstaltungen KUNST Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme an allen öffentlichen Führungen ist kostenlos. Sonderführungen sind auf Anfrage (0214 30-41283/-84) für Gruppen möglich.

76 €

54 €

56 € 54 €

54 €

Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur

0214 30-412 83/-84 Ihr Karten-/Abonnementbüro im Erholungshaus Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen Telefon 0214 30-41283/84 Telefax 0214 30-41285 [email protected] [email protected] Öffnungszeiten MO-DO 09:00-16:00 FR 09:00-13:00 Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.) am Kartenbüro vor dem Theaterbistro Kulisse. Abendkasse Erholungshaus 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214 30-41294 Abendkasse Forum Leverkusen Am Büchelter Hof 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214 406-4157

20 €

Für alle ab ... | Kinder 8* | 4 € Einzelkarte Familienkarte 18 € (vier Personen, max. zwei Erwachsene) *Preis für Erwachsene bei Kinderveranstaltungen

124 kultur.bayer.de



Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten: - Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier/Kammermusik, Oper, THEATER und TANZ je eine Veranstaltung - Wahl-Abonnement MUSIK: Alle fünf Termine müssen aus den Reihen Oper, Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammermusik (jeweils mind. einmal) ausgewählt werden. - Wahl-Abonnement THEATER/TANZ: Aus den THEATER-Reihen klassisch, modern, STUDIOzeitSTÜCKE, STUDIOmix und TANZ je eine Veranstaltung.

Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei

Bei den Veranstaltungen der Jazz KULISSE wird eine kostenlose Betreuung für Kinder ab 3 Jahren angeboten (Anmeldung erforderlich unter 0214 30-41283). Der Brunch kostet zusätzlich 15/7,50 € und muss im Kartenbüro reserviert werden.

Preise Karten Abonnements 125

Das klei ngedruckte Abonnements-/Kartenbedingungen

AGB

Hinweise

Abonnements | Aktion „4+4“ Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden, nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in der nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die Anmeldefrist endet am 29. Juni 2015. Da sich unsere Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen zusammensetzen, erhalten Abonnenten beim Kauf eines zweiten Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden Abo 20% Rabatt auf das neue. Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos.

Jugend-Programm Im Jugendprogramm werden nach Verfügbarkeit Karten an Auszubildende, Schüler, Studenten, freiwillig Wehrdienstleistende und im Bundesfreiwilligendienst Tätige (bis zu 27 Jahren) ausgegeben. Informationen zu diesem Programm sind im Kartenbüro erhältlich.

Umtausch Bereits gekaufte Karten können nur bis 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn zurückgegeben werden. Karten, die mit einem Gutschein erworben worden sind, sind von der Rückgabe ausgeschlossen.

Garderobe Bei allen Kinder- und Jugend-Veranstaltungen ist die Garderobe kostenlos.

Allgemeine Geschäftsbedingungen Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden unter Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt. Bayer Kultur hält sich Programm-, Termin- und Besetzungänderugen vor. Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird. Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin. Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß § 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistun-gen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung. Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu. Bei Kinder-Veranstaltungen im Studio sind die ersten vier Reihen für Kinder freizuhalten.

Spielplan-Informationen Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der Tagespresse und auf kultur.bayer.de veröffentlicht. Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung.

Kündigungen Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 29. Juni 2015 schriftlich eingereicht werden. Ersatzausweis Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr von 2,50 € pro Ausweis erhoben. Wahl-Abonnement Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 125). Das Kontingent hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (Misch-Abo). Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit. KultCard Die KultCard zum Preis von 25 € gilt ausschließlich für Jugendliche bis 18 Jahre und beinhaltet 10 Gutscheine für jeweils eine Vorstellung der Spielzeit 2015/16 nach Wahl. Die Card ist nicht übertragbar. Gutscheine für Abonnenten Alle Abonnenten (ausgenommen: Wahl-Abonnenten) von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Tarif von 8 €. Die Gutscheine werden zusammen mit der Rechnung für das Abonnement versandt und sind nur für die laufende Spielzeit gültig (ausgenommen: Bläck Fööss, Jan Josef Liefers & Band, Momo sowie Fremdveranstaltungen).

126 kultur.bayer.de

Einzelkarten im Vorverkauf Zur Bestellung von Einzelkarten dient die Einzelkartenbestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach der Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen Vorverkaufsstellen von KölnTicket. DERTICKETSERVICE und über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden. Für die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a. wird eine Gebühr von je 1 € erhoben. Ermäßigungen Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen außerhalb des Jugendprogramms von Bayer Kultur nur 8 €. Studenten, freiwillig Wehrdienstleistende und im Bundesfreiwilligendienst Tätige (bis zu 27 Jahren), Schwerbehinderte (ab 60%) und Inhaber des Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten eine Ermäßigung von 50%. Inhaber ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Familienkarte Die Familienkarte gilt für vier Personen (max. zwei Erwachsene), die eine Kinder-Veranstaltung besuchen, und kann zum Preis von 18 € erworben werden. Zahlungsmodalitäten Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen: - Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben, werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt. - Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, wird Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung zugesandt. Nach Zahlungseingang werden Ihnen die Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbüro gegen Bar- oder EC Kartenzahlung abgeholt werden. - Bei telefonischer, schriftlicher oder Online-Bestellung können Sie künftig auch per Lastschriftverfahren oder Kreditkarte zahlen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Aushang an der Kasse oder unserer Website.

Parken Rund um das Erholungshaus gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser erfolgt über die Wöhlerstraße. In beiden Parkhäusern gilt der Abendtarif von 2,50 € erst ab 19:00 Uhr. Es kann nicht im Voraus bezahlt werden. Die Tiefgarage Forum liegt direkt im Gebäudekomplex. Hier gilt der Theatertarif (roter Knopf) von 2,50 € schon ab 18:00 Uhr. Taxi-Vorbestellung Bei den Veranstaltungen im Erholungshaus und im Forum können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen. Eintrittskarten = Fahrkarten VRS/VRR Auch in der Spielzeit 2015/16 gelten Ihre Abonnement- bzw. Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) oder Rhein-Ruhr (VRR). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung. Die Rückfahrt muss bis Betriebsschluss (03:00 Uhr des Folgetages) beendet sein. Abendkasse Die Abendkasse dient lediglich der Abholung vorbestellter Karten oder dem Verkauf von Karten für die jeweils stattfindende Vorstellung. Eine Beratung oder der Vorverkauf für andere Veranstaltungen sind leider nicht möglich. Geschenkgutscheine Geschenkgutscheine über einen frei wählbaren Betrag können Sie telefonisch, schriftlich oder auch im Kartenbüro von Bayer Kultur erwerben.

Das Kleingedruckte 127

impressum ckets karten

spielzeit 15/16

Impressum Herausgeber

Bayer AG Corporate Brand, Communications and Government Relations Bayer Kultur

Verantwortlich

Thomas Helfrich

Redaktion

Kerstin Heber

Texte

Jürgen Hartmann, Kerstin Heber, Reiner Ernst Ohle, Andrea Peters, Carolin Sturm, Bettina Welzel sowie Isabelle Kranabetter (Oper) und Ute Mader (Filmstudio)

Redaktionelle Mitarbeit/ Organisation Regina Bernt, Doris Joosten, Rita Lattka, Marc von Reth, Marnie Schreiber-Pogadl Designkonzept

Büro Kubitza, Leverkusen

Layout und Realisation wedeldesign, Bochum seventi Lichtbildmanufaktur oHG, Lithografie Bochum Druck

ICS Druck Communikations-Service GmbH, Bergisch Gladbach

Auflage 22.000 Redaktionsschluss 02. April 2015 Änderungen im Programm vorbehalten

© Bayer AG Corporate Brand, Communications and Government Relations | Bayer Kultur 2015 Bildnachweis | ©

Bayer Kultur/wedeldesign, Titelseiten und S. 2 fotolia /© okalinichenko, S. 6 | Manfred Jasmund, S. 8 | fotolia /© Wiski, S. 10 | Behrendt und Rausch, S. 14 | Emil Zander, S. 16 | Uwe Ahrens, S. 17 | Dmitri Liss/privat, S. 18 | Marco Borggreve, S. 19 | Tobias Feldmann, S. 20 | Felix Broede, Peter Stein/privat , Tobias Krampen/privat, S. 21 | Maike Helbig, S. 22 | Gregor Hohenberg/Sony Classical, S. 23 |

Marco Borggreve, S. 24 | Felix Broede, S. 25 | Irène Zandel, S. 26 | Giorgia Bertazzi, S. 27 | Uwe Ahrens, S. 28 | Wikipedia Commons, S. 29 | Leverkusener Jazztage, S. 30 | WDR/Kaiser, S. 31 | Oliva Trummer/Jean-Lou Treboux/privat, S. 32 | Bene Aperdannier, S. 32 | Eva Klesse Quartett/privat, S. 33 | Euijae Kim, S. 33 | Vassily Dück/privat, S. 34 | Florian Luxenburger, S. 34 | Rolf Freiberger, S. 35 | Jörg Kaufmann/privat, S. 35 | Rolf Franke, S. 36 | Bayer-Philharmoniker, S. 36 | Brenda Boykin/privat, S. 37 | Jürgen Olczyk, S. 38 | Irène Zandel, S. 39 | Wilfried Hösl, S. 40 | Behrendt und Rausch, S. 42 | Laurent Philippe, S. 44 | Oliver Berg, S. 45 | Wilfried Hösl, S. 46 | John McDermott, S. 47 | Josep Aznar, S. 48 | Anne van Aerschot, S. 49 | Bettina Stöß (Ausschnitt), S. 50 | Behrendt und Rausch, S. 54 | Bettina Stöß, S. 56 | Marianne Menke, S. 57 | Gert Kiermeyer, S. 58 | Peter Litvai/Saskia Pavek, S. 59 | Gio Löwe, S. 60 | Arno Declair, S. 61 | Jürgen Weller, S. 62 | Marion Bührle, S. 63 | JJL-Fanseite/Marisa Villareale, S. 64 | Bernd Böhner, S. 65 | fotolia/© Fisher Photostudio, S. 66 | Hermann Posch, S. 67 | Amjad Shahin, S. 68 | fotolia/© olly, S. 69 | Rolf Wetter, S. 70 | Seweryn Zelazny, S. 71 | Theaterkahn - Dresdner Brettl, S. 72 | Peter Lutz, S. 73 | Ralf Brinkhoff, S. 74 | Philip Glaser, S. 75 | Jakub Kruczek, S. 76 | Versionale/© David Schönherr, S. 77 | Hanne Engwald, S. 77 | Xanti Schawinsky, Stepptänzer versus Steppmaschine, 1924, Acryl auf Leinwand, 150 x 210 cm © Nachlass Xanti Schjawinsky, S. 78 | Pedro Malinowski, S. 80 | Xanti Schawinsky, Ohne Titel, 1926, Mischtechnik, 54 x 48,9 cm © Nachlass Xanti Schawinsky, S. 82 | Xanti Schawinsky, Stepp-Maschine, 1926 © Nachlass Xanti Schawinsky, S. 82 | Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer, Teil der Revue Wieder Metropol, Metropol-Theater, Berlin 1926 © Foto: Ernst Schneider, Courtesy Stiftung Bauhaus Dessau, S. 83 | Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig © Foto: Heribert C. Ottersbach, S. 84 | Klasse Prof. Heribert C. Ottersbach, S. 84 | Georgia Russell, Atelier 2014 © Foto: Gilles Mazzufferi, Paris, Courtesy Galerie Karsten Greve, St. Moritz, Paris, Köln, S. 85 | fotolia/© INFINITY, S. 86 | fotolia/ © Konstantin Yuganov, S. 90 | Karl Tramer, S. 91 | Bettina FürstFastré, S. 91 | Jacqueline Allers-Ullrich, S. 92 | Wikimedia, S. 92 | Rainer Witzel, S. 93 | fotolia/© weseetheworld, S. 93 | Marco Borggreve, Fabian Stürtz, Dietmar Scholz, S. 94 | Oliver Berg, S. 95 | Alex Spichale,S. 96 | R. Irmer, S. 96 | Kasino-Gesellschaft/Henkel, S. 97 | 2 x Falk Wenzel, S. 98 | 2 x Hanne Engwald, S. 99 | Seweryn Zelazny, S. 100 | Robeat, S. 101 | Agathe Poupeney, S. 102 | Jürgen Weller, S. 102 | Seweryn Zelazny, S. 103 | Junges Theater Leverkusen, S. 104 | Regina Bernt, S. 104 | Hanne Engwald, S. 105 | Varol Kiyar, S. 106 | Hanne Engwald, S. 106 | 2 x Joshua Oberhaus, S. 107 | Illustration: Büro Kubitza, S. 108 | Fox Deutschland Filmverleih, S. 110 | Neue Visionen Filmverleih, S. 110 | NFP Filmverleih, S. 110 | 3 x Neue Visionen Filmverleih, S. 111 | fotolia/© Jörg Hackmann, S. 112 | 3 x peuserdesign, S. 114 | Tobias Feldmann, S. 116 | Pedro Malinowski, S. 118 | KulturStadtLev, S. 118 | BayerArchiv, S. 119 | Männerchor/privat, S. 119 | Pedro Malinowski, S. 120 | Regina Bernt, S. 122 | Ralf Brinkhoff, S. 122 | Behrendt und Rausch, Umschlagseiten innen (vorne und hinten) Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Künstleragenturen. Trotz intensiver Recherchen war es uns nicht in allen Fällen möglich, die Rechteinhaber der Abbildungen ausfindig zu machen. Berechtigte Ansprüche werden selbstverständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten.

Einzelkartenbestellung

Ich bestelle verbindlich Anzahl der Personen

davon ermäßigt schwerbehindert

davon ermäßigt Schüler/Studenten

Veranstaltung | Datum

Sommernachtsball

frei

Bläck Fööss

18 €

Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderen Preisgruppe einverstanden nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen. Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2015 versendet. Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet:

Datum/Unterschrift

spielzeit 15/16 Einzelkartenbestellung

Ich bestelle verbindlich Anzahl der Personen

davon ermäßigt schwerbehindert

davon ermäßigt Schüler/Studenten

Veranstaltung | Datum

Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderen Preisgruppe einverstanden nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen. Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2015 versendet. Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.

Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet:

128 kultur.bayer.de

Preis

Datum/Unterschrift

Preis

team kultur

team erholungshaus

Team Kultur

Team Besucherempfang

Team Technik & Aufsicht

Sitzend vlnr: Doris Joosten, Marnie Schreiber-Pogadl, Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm Stehend vlnr: Regina Bernt, Marc von Reth, Rita Lattka, Thomas Helfrich, Christine Hellweg, Bettina Welzel, Kerstin Heber, Andrea Peters

vlnr: Mechthild Haber, Helga Sando, Doris Strack, Manuela Jiritschka, Bettina Lucas, Ingrid Zabelberg, Aruna Lass, Anne Ohlig-Prenzlow, Ingrid Krinis, Elfi Grimm, Germaine Bähr, Kerstin Lass Es fehlen: Nina Radzwill, Denise Skoko, Regina Ohlig, Telse Bartsch, Martina Newig

Vordere Reihe vlnr: Isabell Brock, Roland Tebarth, Sven Jurgeit, Paul Strehlow, Söhnke Feuser, Jan Bednarski, Horst Krohn, Manfred Thunig Hintere Reihe vlnr: Dieter Pogadl, Stephan Teschke, Michael Kalis, Heinz Wirtz, Guido Paulus, Klaus-Dieter Kuhn Es fehlen: Hans Büchel, Joachim Buczynski, Hans-Peter Fetten, Steffen Koch, Ricardo Edelmann, Uwe Hoffmann, Heinz Polak, Paul Reichenbach, Viktoria Abelen, Raimund Vogel

kontakt

spielzeit 15/16

Ihr Kartenbüro: 0214 30-41283/-84 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei

Oberhausen/ Düsseldorf

Düsseldorf B8

Rhein

AS Opladen

Kreuz Leverkusen

Wuppertal

Bayer Kultur Geschäftsstelle im Kulturhaus

B8/Europaring

Köln

Hotel Best Western

Hotel Arkade

Carl-Leverkus-Str.

Nobelstr.

Kaiserstr.

Dhünnstr.

Wöhlerstr.

Forum

Moskauer Str.

Elberfelder Str.

e Rheinalle

Hauptstr.

Bahnhof Leverkusen Mitte Bus Bahnhof

Titanstr.

Bayer Kultur Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Telefon 0214 30 -41270 -41271 -41272 -41273 -41274 -41275 -41276 -41277 -41278 -41279 -41283/-84

Leitung | Thomas Helfrich Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl Verwaltung | Doris Joosten THEATER | Reiner Ernst Ohle MUSIK | Carolin Sturm KUNST | Andrea Peters TANZ | Bettina Welzel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kerstin Heber Künstlerische Produktionsleitung Marc von Reth Künstlerisches Betriebsbüro Regina Bernt Kartenbüro | Rita Lattka

[email protected] Telefax 0214 30-41282

AS Leverkusen Willi-Brandt-Ring

Q26 Hochhaus W1

Ihr Pressekontakt: Kerstin Heber Telefon 0214 30-41277 Telefax 0214 30-41282 [email protected]

S-Bahnhof Bayerwerk Kaiser-Wilhelm-Allee

W11

Besucherzentrum

Kasino

Baykomm

Köln

B8

Köln

Spielzeit 15/16

Düsseldorf

kultur.bayer.de

View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.