Stark! BVB holt ein 0:2 auf

April 25, 2017 | Author: Magdalena Jaeger | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

1 EUROPA LEAGUE Schalke auf Rekordjagd Österreich 2,40, Schweiz 4,20 sfr., BeNeLux 2,70, Frankreich 3,10, Italien 3...

Description

EUROPA LEAGUE

Foto: firo/El-Saqqa

Österreich € 2,40, Schweiz 4,20 sFr., BeNeLux € 2,70, Frankreich € 3,10, Italien € 3,10, Portugal (cont.) € 3,10, Spanien (cont.) € 3,10, Kanaren (Luftfracht) € 3,40, Ungarn 960 Ft., Griechenland € 3,40, Dänemark 28,– Dkr

Schalke auf Rekordjagd

2:2

Stark! BVB holt ein 0:2 auf Dortmund sichert sich den Gruppensieg BAYERN

Was im neuen Jahr besser werden muss

GLADBACH

Pleite in Barcelona – Wende gegen Mainz?

LEVERKUSEN

3:0 – Bayer gegen Monaco ohne Mühe

LEIPZIG

HAMBURG

Hasenhüttl

Bruchhagen für Beiersdorfer?

FRANKFURT – HOFFENHEIM

Duell Kovac gegen Nagelsmann Das gefährliche mit der Spiel Kampf der Vergangenheit Durchstarter INTERVIEW Dante vor dem Top-Spiel in Frankreich

Nr.

99

8. 12. 2016 49. Woche

€ 2,20 Deutschland

CHAMPIONS LEAGUE

EINWURF VON

JÖRG JAKOB

Der Leiter der kicker-Chefredaktion über die deutsche Bilanz und Probleme der Königsklasse

Die „Superliga light“ steckt im Teufelskreis

D

as war nach der Auslosung zu erwarten und stand ja auch schon vor dem letzten Gruppenspieltag fest: Mit Dortmund, den Bayern und Leverkusen ziehen drei Bundesligisten ins Achtelfinale der Champions League ein. Der BVB erreicht das Zwischenziel sogar trotz Gegner Real Madrid als Tabellenerster. Mönchengladbach darf in der Europa League weitermachen. Das deutsche Abschneiden ist „business as usual“ im Millionenspiel der jüngeren Vergangenheit. In den ersten zehn Jahren seit Einführung des bestehenden Modus war die Bundesliga weniger stabil. Nur 2004/05 schaffte mit den Münchnern, Leverkusen und Werder Bremen ein Trio den Sprung ins Achtelfinale. Gemessen an der

Drei Bundesligisten weiter: Nur die Pflicht ist erfüllt. sportlichen und finanziellen Potenz der Bundesliga ist diese Quote heute nicht mehr als eine Pflichterfüllung. Selten war das Vorrundenfinale aus deutscher Sicht so bedeutungslos. In fünf von acht Gruppen standen die Achtelfinalisten schon fest. Das ist kein neues Phänomen in der Champions League, jedoch ein immer drängenderes Problem. Die Lücken auf den Rängen können den

Vermarktern nicht gefallen. Testspiele schaden auf Dauer dem Produkt. Die Champions League wird immer mehr zu einem „closed circle“. Die Anzahl der Länder in der K.-o.-Runde ist mit sechs so gering wie nie zuvor. Was die ab der neuen Saison für drei Jahre geltende Reform mit vier festen Startplätzen für die vier Topnationen und nur noch 14 statt 17 Landesmeistern in der Gruppenphase manifestiert, hat der unausgeglichene Wettbewerb längst vorweggenommen. Die geschlossene Gesellschaft steckt in einem Teufelskreis: Die globale Attraktivität zu erhalten, war ein Motiv des Kompromisses, der den Großen Planungssicherheit beschert und das Gespenst einer Superliga vertreibt. Vorerst. Garantiert die Verdrängung der Kleinen mehr Drama? Kurios ist: Ausgerechnet der überraschende Punktgewinn von Rasgrad in Paris ermöglicht die Achtelfinalpaarung FC Bayern gegen Arsenal. Sie wäre ein Running Gag, aber dank des K.-o-Systems ein sehr spannender. Fest steht: Das Rad lässt sich nicht mehr auf romantische Runden mit Hin- und Rückspiel zurückdrehen. Wenn bald über Formate ab 2021 beraten wird, dürfte eine Superliga eher Gestalt annehmen. Die Light-Version gibt es schon heute.

Auf wen der FC Bayern, der BVB und Bayer treffen können Die Auslosung des Achtelfinals wird am Montag, den 12. Dezember, in Nyon vorgenommen. kicker online ist live dabei. ■ Es gibt zwei Lostöpfe: In einem befinden sich die Gruppensieger, im anderen die Gruppenzweiten. ■ Keine Mannschaft kann gegen ein Team aus seiner Gruppe oder einen Klub aus seinem eigenen Verband gelost werden. ■ Die Gruppensieger treten im Achtelfinale zuerst auswärts an, gespielt wird am 14./15. und 21./22. Februar. Die Rückspiele: am 7./8. und 14./15. März Die möglichen Bayern-Gegner: FC Arsenal, SSC Neapel, FC Barcelona, AS Monaco, Leicester City, Juventus Turin

Die möglichen Dortmund-Gegner: Paris St. Germain, Benfica Lissabon, Manchester City, FC Porto, FC Sevilla

Die möglichen Leverkusen-Gegner: FC Arsenal, SSC Neapel, FC Barcelona, Atletico Madrid, Leicester City, Juventus Turin

Reus lässt die Borussia jubeln Dortmund ist Gruppensieger. Damit gehen Trainer THOMAS TUCHEL (43) und seine Mannschaft einigen ganz dicken Brocken aus dem Weg.

S

päte Früchte schmecken besonders süß. Marco Reus hat Borussia Dortmund mit seinem Ausgleich doch noch den Sieg in Vorrunden-Gruppe F gesichert. Und mit 21 (!) erzielten Toren in der Gruppenphase hat der BVB auch gleich einen neuen Rekord in der Vorrunde aufgestellt. Bisher teilten sich Manchester United (1998/99), der FC Barcelona (2011/12) und Real Madrid (2013/14) gemeinsam die Bestmarke von 20 Toren. Pierre-Emerick Aubameyang nutzte das Gastspiel bei seinem erklärten Traumverein Real Madrid nachhaltig, um dort weiter auf sich aufmerksam zu machen: Er zeichnete für den Anschlusstreffer selbst verantwortlich und bereitete den Ausgleich vor. Damit bewies die schon mit 0:2 zurückliegende Borussia eine herausragende Moral – und vermeidet so bei der Achtelfinal-Auslosung am kommenden Montag ganz dicke Brocken wie Atletico Madrid, den FC Barcelona oder Juventus Turin (siehe Infofläche auf dieser Seite). Qualifiziert fürs Achtelfinale hatten sich die Westfalen schon am 2. November mit dem 1:0-Heimsieg über Sporting Lissabon – zum vierten Mal seit Wiedereinführung der K.-o.-Runde. Und wie schon 2012/13 und 2013/14 löste der BVB sein Ticket für die nächste Wettbewerbsstufe als Erster. Dass Dortmund auch beim vierten Gastspiel in Madrid mindestens zwei Gegen-

treffer kassierte (2:2, 0:2, 0:3, 2:2), wird man verschmerzen können. Thomas Tuchel ahnte vor der Partie, dass das Bernabeu-Debüt für manchen seiner jungen Spieler „eine Wucht“ bekommen könnte. „Wir wollen frech sein und unseren Stil in gewissen Phasen durchdrücken“, sagte Dortmunds Trainer, „dafür brauchen wir Mut und Mumm.“ Doch erst nach einer halben Stunde schlichen sich zunehmend Überzeugung und mehr Selbstvertrauen in die Offensivaktionen der Gäste, die erstmals durch Christian Pulisic und André Schürrle (Freistoß) kurz vor der Pause Gefahr verbreiteten. In diesen Szenen – und in vielen folgenden – atmete Dortmund den Geist, den Tuchel schon durch seine Aufstellung symbolisieren wollte: Mit Pulisic und Ousmane Dembelé warf er zwei Dribbler und Draufgänger ins Rennen. Zum neunten Mal in der laufenden Saison standen der junge Amerikaner und sein französischer Kollege gemeinsam in der Startelf – immerhin sechs Spiele wurden gewonnen, nur eines ging verloren, in Leverkusen (0:2). In den gut zwei Monaten bis zum ersten Achtelfinalduell wird Borussia Dortmund die Champions League nun gedanklich beiseite legen – und sich komplett auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga fokussieren. Höchste Priorität hat, in der Meisterschaft noch Platz 2 oder 3 zu erreichen.

Nur die Bayern überwinterten zuletzt immer CL*

Einzug ins Achtelfinale

EL**

Gruppendritter

Raus

Gruppenvierter 12/13

13/14

14/15

15/16

16/17

kickerinfografik

2

3

kicker, 8. Dezember 2016

Real Madrid – Borussia Dortmund

2:2

Navas (2,5) Carvajal (4)

Varane (2,5) Modric (3)

Vazquez (4)

Trainer: Zidane

Sergio Ramos (3,5)

Marcelo (3)

Casemiro (3) James (2,5)

Benzema (1)

Schuss, Ausgleich, Gruppensieg: Marco Reus feiert sein 2:2.

(1:0)

Cristiano Ronaldo (2)

Aubameyang (2) Schürrle (5)

Dembelé (3)

Pulisic (4)

Castro (3,5)

Weigl (3)

Bartra (5)

Sokratis (4)

Schmelzer (3,5) Trainer: Tuchel

Piszczek (4)

Weidenfeller (1,5)

REAL MADRID: Neuer Tiefstwert für Ronaldo

Kroos nach 31 Tagen zurück einer Stunde. 31 Tage nach seinem erlittenen Haarriss im rechten Mittelfuß hatte Toni Kroos erstmals wieder auf der Bank der Madrilenen Platz genommen – um dann für Luka Modric eingewechselt zu werden. „Alle sind bereit“, hatte Zinedine Zidane angekündigt, außer dem am Sprunggelenk verletzten Gareth Bale. Schneller als ursprünglich gedacht kehrte Regisseur Kroos damit auch gleich auf den Rasen zurück. Und der Weltmeister scheute keinen Zweikampf, auch wenn er, angesichts nach der Pause drückender Gäste, nach vorne wenig agieren konnte. 34 Spiele in Serie ist Real bei neun Remis jetzt ohne Niederlage. Wahrhaft königlich. Der Klubrekord von 1988/89 wurde damit gegen Dortmund eingestellt. Am Mittwoch war es aber erst mal um den Gruppensieg gegangen. Zidane hatte zur Diskussion, ob Platz 2

angesichts der ebenfalls Zweitplatzierten Bayern und ManCity nicht vielleicht sogar die bessere Ausgangsposition für das Achtelfinale sei, gesagt: „Wir werden nicht spekulieren, wir wollen Erster werden.“ Es klappte nicht. Für Cristiano Ronaldo war es auch darum gegangen, seinen persönlich schlechtesten Start aller Zeiten im Real-Dress in der Champions League zu vermeiden. Drei Treffer in der Gruppenphase waren bislang sein schwächster Wert, 2011/12. In den Showdown gegen Dortmund war er mit nur zwei Toren gegangen, zuletzt hatte er beim 2:2 im Hinspiel Ende September getroffen. Vergangene Saison hatte es der Superstar in der Gruppenphase noch elfmal krachen lassen: Allzeitrekord. Nach der Pause verhinderte aber zunächst Roman Weidenfeller per Flugparade Ronaldos dritten Treffer, später der Pfosten.

Tuchel wollte dem vermeintlich starken Zentrum der Madrilenen mit einer Doppelsechs und einem pfeilschnellen Offensivquartett begegnen, bei eigenem Ballbesitz rückte Linksverteidiger Schmelzer aus der Abwehr nach vorne, Schürrle räumte die Bahn und zog in die Mitte. Von Beginn an entwickelte sich ein offenes Spiel, wobei die Dortmunder den rasant umschaltenden Spaniern durch technische Fehler im Spielaufbau zahlreiche Kontermöglichkeiten gestatteten. Real, untypischerweise mit zwei Viererketten und zwei zentralen Stürmern angeordnet und in der ersten halben Stunde nur mit halbherzigem Pressing, stieß oft über die rechte Angriffsseite nach vorne. So fiel auch das 1:0, als Schmelzer und Schürrle Abstimmungsprobleme offenbarten. Trotz des

Ø-Note

Rückstandes bekam die Borussia Konterchancen, weil auch Real defensiv nicht stabil wirkte und viele Räume anbot, doch der BVB leistete sich zu viele Ungenauigkeiten. Nach gut einer Stunde entwickelte Dortmund auch durch die Einwechslung von Reus und Mor mehr Zielstrebigkeit. Real schaltete nach dem 2:0 einen Gang zurück, Dortmund bekam zusehends mehr Spielkontrolle und bestrafte durch das Tor von Reus die Passivität der Spanier. FAZIT: Die Borussia ließ sich durch den 0:2-Rückstand nicht beirren und schlug spät zurück. SPIELER DES SPIELS: Nicht nur bei seinen beiden Toren zeigte Madrids Karim Benzema, wie gefährlich er ist. Der Franzose beschäftigte die BVB-Abwehr unentwegt.

Real Madrid

Dortmund

2,8

3,5

54 %

46 %

Ø-Alter Daten: opta

1Und dann kam er, nach gut

%-ANALYSE Aus Madrid berichtet Jan Reinold Dortmund bestraft Reals Passivität

55+45 46+ 54

Foto: Getty Images/Moreno

Eingewechselt: 63. Kroos (–) für Modric, 85. Morata (–) für Benzema – 61. Reus (–) für Schürrle und Mor (–) für Pulisic, 80. Rode (–) für Castro – Reservebank: Casilla (Tor), Danilo, Pepe, Asensio, Isco – Bonmann (Tor), Durm, Ginter, Ramos Tore: 1:0 Benzema (28., Rechtsschuss, Vorarbeit Carvajal), 2:0 Benzema (53., Kopfball, James), 2:1 Aubameyang (60., Rechtsschuss, Schmelzer), 2:2 Reus (88., Linksschuss, Aubameyang) – Chancen: 10:7 – Ecken: 6:5 SR-Team: Marciniak (Polen – Assistenten: Listkiewicz, Sokolnicki – Vierter Offizieller: Siejka), Note 3,5, eine souveräne Leistung bis in die Schlusssekunde. Dann aber hätte er bei Carvajals Check gegen Aubameyang Strafstoß geben müssen. – Zuschauer: 76 894 – Gelbe Karten: Modric, Casemiro – Sokratis – Spielnote: 2, eine unterhaltsame Partie mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten, die spannend bis zum Schluss war.

27,4

Meiste Ballkontakte 98

Carvajal

26,2 103 Weigl

Ballbesitz

56

45

Gewonnene Zweikämpfe

CHAMPIONS LEAGUE

Bayer 04 Leverkusen – AS Monaco

3:0

Özcan (3) da Costa (3,5)

Dragovic (2)

Baumgartlinger (4)

Yurchenko (3)

Chicharito (3)

Wendell (2,5)

Brandt (2)

Kießling (2)

Jean (5)

Carrillo (5)

Dirar (4)

Boschilia (3,5)

Joao Moutinho (3)

N‘Doram (4)

Diallo (4)

Jemerson (4,5)

Trainer: Leonardo Jardim

Völler korrigiert die Erwartungen

Trainer: Schmidt

Jedvaj (3,5)

Calhanoglu (3)

(1:0)

Raggi (5,5)

Das 3:0 gegen Monaco hellt die Stimmung etwas auf. Doch Bayers Ziel in der Liga ist in Gefahr. Sportdirektor RUDI VÖLLER (56) spricht „bewusst nicht von den Champions-League-Plätzen“. Touré (4)

1Ein feiner Treffer von Rückkehrer

Vladlen Yurchenko. Einige schöne Offensivaktionen. Der zweite Sieg für Bayer in dieser ChampionsLeague-Saison, in der die Werkself erstmals eine Gruppenphase ungeschlagen überstanden hat. Und Leverkusens fünfter verschossener Strafstoß dieser Saison. Mehr muss man von dieser Partie nicht wissen, deren Bedeutungslosigkeit beide Trainer durch ihre Aufstellungen (siehe Analyse) dokumentiert hatten. Der Versuch, sich Selbstvertrauen zu holen, ist – soweit möglich – geglückt. Der Sieg dürfte die Stimmung etwas aufhellen, die durch eine bislang enttäuschende Hinrunde massiv gelitten hat. In der Klubführung hat man trotz aller Bemühungen, gegen die Krise anzuargumentieren, den Ernst der

de Sanctis (3)

Eingewechselt: 67. Aranguiz (–) für Calhanoglu, 71. Kruse (–) für Brandt, 76. Henrichs (–) für Yurchenko – 67. Traoré (–) für Boschilia, 76. Germain (–) für Jean, 79. Lemar (–) für Carrillo – Reservebank: Leno (Tor), Tah, Toprak, Pohjanpalo – Badiashile (Tor), Mendy, Nguinda, Bakayoko Tore: 1:0 Yurchenko (30., Rechtsschuss, Vorarbeit Wendell), 2:0 Brandt (48., Rechtsschuss, Calhanoglu), 3:0 de Sanctis (82., Eigentor, Wendell) – Chancen: 7:2 – Ecken: 7:5 SR-Team: Mazeika (Litauen – Assistenten: Simkus, Kazlauskas – Vierter Offizieller: Suziedelis), Note 2, Souveräne Leistung in einer Partie mit Freundschaftsspielcharakter. – Zuschauer: 21 928 – Gelbe Karten: Dragovic – Jemerson (3., gesperrt), Boschilia, Germain – Besonderes Vorkommnis: Wendell schießt Foulelfmeter an die Latte (82., Diallo an Kruse) – Spielnote: 3,5, Leverkusen war zu überlegen, um ein spannendes Spiel zuzulassen. Frank Lußem %-ANALYSE Esundberichten Stephan von Nocks Bayer agil, konzentriert, bärenstark

Ø-Note

bärenstark, dennoch musste nach drei Großchancen von Chicharito (7., 29.) und Kießling (20.) ein fulminanter Schuss Yurchenkos zur Führung herhalten. Im weiteren Verlauf wurde Bayer immer sicherer, kam folgerichtig zum 2:0 und ließ lange nach hinten nichts zu. Situatives Pressing wechselte sich ab mit Phasen von Ballkontrolle. Erst spät mühte sich Monaco um den Anschluss. Die beste Chance landete am Pfosten (Jean, 55.).

„Man kann nicht versprechen, dass wir Vierter werden.“

FAZIT: Gegen den Gruppensieger zeigte Bayer seine Schokoladenseite und siegte hochverdient. SPIELER DES SPIELS: Immer ein Unruheherd mit tollen Ideen, starken Pässen und guten Laufwegen. Ein Treffer, beeindruckend. Julian Brandt war bester Spieler.

Leverkusen

Monaco

2,9

4,1

41+59 49+ 51

Es wurde kräftig rotiert: Bayer hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Freiburg fünf neue Akteure drin, Monaco gar nur noch zwei vom 5:0 am Wochenende gegen Bastia auf dem Platz. Leverkusen legte sein Spiel breit und offensiv an, mit hoch stehenden Außenverteidigern, die bei Ballbesitz fast ein 2-4-4 entwickelten. Die beiden offensiven Außen Brandt und Calhanoglu rochierten, so war das Bayer-Spiel nach vorne agil. Auch nach hinten passte der Gastgeber gut auf, weil die Monegassen auf ein Umschaltspiel setzten mit Taktgeber Joao Moutinho und drei nominellen Stürmern. Von denen ließ sich Dirar im Spiel gegen den Ball fallen, sodass Monaco defensiv in einem 4-4-2 sortiert war. Bayer war insgesamt klar besser, spielte konzentriert und

51 %

49 %

25,6

Meiste Ballkontakte 79

Wendell

25,5 89 Dirar

Y

65

93

Ballbesitz

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Ø-Alter

Lage inzwischen erkannt. Der Tonfall bei der Benennung der Ziele hat sich gewandelt. So erklärt Völler gegenüber dem kicker: „Wir müssen bis zur Winterpause versuchen, den Abstand zu den internationalen Plätzen – ich sage bewusst nicht zu den Champions-League-Plätzen – zu verkürzen, um im neuen Jahr, wenn viele Verletzte wieder fit sind, noch mal angreifen zu können.“ Völlers Einschub ist bemerkenswert, stellt er doch ein Saisonziel, die erneute Qualifikation für die Königsklasse, infrage. Angesichts des Rückstands auf Rang 3 (zehn Punkte), Rang 4 (8) und den hoch eingeschätzten BVB (7) ist Völler bewusst, dass selbst ein Husarenritt wie im vergangenen Spieljahr, als sieben Siege in Serie noch Platz 3 sicherten, in dieser Saison wahrscheinlich nicht ausreichen wird. So relativiert Völler die Möglichkeiten einer nötigen Aufholjagd.

„Wir sind immer in der Lage, noch einige Plätze gutzumachen“, erklärt der Sportdirektor kämpferisch, schraubt die Erwartungen aber sogleich nach unten, indem er anfügt: „Auch wenn man nicht versprechen kann, dass wir Vierter werden. Da muss man realistisch sein.“ Unmöglich ist dies nicht. So rangierte Wolfsburg 2008 nach 15 Spielen elf Punkte hinter dem Ersten und schaffte als Meister den Sprung in die Königsklasse. Um die Hoffnung auf diese am Leben zu erhalten, braucht Bayer bereits vor der Winterpause Siege. Schon am Sonntag beim punktgleichen, aber mit fünf Niederlagen gestarteten FC Schalke, dessen Trend dem der Werkself entgegenläuft. Völler betont: „Auch wenn es die Tabelle nicht aussagt, ist es ein Topspiel.“ Dessen Verlierer größte Probleme drohen, sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Ein Bewusstsein, dass bei Bayer längst angekommen ist. Auch wenn Roger Schmidt die Stimmung positiv darstellt. So beschrieb der Trainer vor dem Monaco-Spiel die angesichts der Verletzungen und der sportlichen Krise in der Liga angespannte Lage wie folgt: „Wir sind weit von einer Depression entfernt.“ Die Frage ist nur: Wie weit?

Foto: imago/Pakusch

4

Schraubt die Erwartungen nach unten: Sportdirektor Rudi Völler

5

Foto: SvenSimon

kicker, 8. Dezember 2016

Mit viel Feingefühl: Vladlen Yurchenkos Schlenzer brachte Leverkusen gegen Monaco auf die Siegerstraße.

CHAMPIONS LEAGUE 2016/17: GRUPPENPHASE, 6. SPIELTAG Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale, die Dritten für die Zwischenrunde der Europa League. Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punktgleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die höhere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen, 4. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen. Sollten danach immer noch Mannschaften gleich sein, werden die Kriterien 1 bis 4 erneut angewendet. Erst danach entscheidet: 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 6. die höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 7. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus allen Gruppenspielen, 8. die höhere Anzahl an Siegen aus allen Gruppenspielen, 9. die höhere Anzahl an Auswärtssiegen aus allen Gruppenspielen, 10. die niedrigere Gesamtzahl an Strafpunkten (UEFA-Fair-Play-Wertung), 11. der UEFA-Koeffizient – Weitere Termine: Auslosung Achtelfinale: 12. 12. – Spiele: 14./15./21./22. 2. und 7./8./14./15. 3. – Auslosung Viertelfinale: 17. 3. – Spiele: 11./12. und 18./19. 4. – Auslosung Halbfinale: 21. 4. – Spiele: 2./3. 5. und 9./10. 5. – Endspiel: 3. 6. in Cardiff.

GRUPPE A

GRUPPE B

Paris Saint-Germain – FC Arsenal FC Basel – Ludogorez Rasgrad Ludogorez Rasgrad – Paris SG FC Arsenal – FC Basel Paris Saint-Germain – FC Basel FC Arsenal – Ludogorez Rasgrad FC Basel – Paris Saint-Germain Ludogorez Rasgrad – FC Arsenal FC Arsenal – Paris Saint-Germain Ludogorez Rasgrad – FC Basel FC Basel – FC Arsenal Paris SG – Ludogorez Rasgrad 1. FC Arsenal 2. Paris Saint-Germain 3. Ludogorez Rasgrad 4. FC Basel

1:1 1:1 1:3 2:0 3:0 6:0 1:2 2:3 2:2 0:0 1:4 2:2

6 18:6 14 6 13:7 12 6 6:15 3 6 3:12 2

GRUPPE E

Dynamo Kiew – SSC Neapel Benfica Lissabon – Besiktas Istanbul SSC Neapel – Benfica Lissabon Besiktas Istanbul – Dynamo Kiew Dynamo Kiew – Benfica Lissabon SSC Neapel – Besiktas Istanbul Besiktas Istanbul – SSC Neapel Benfica Lissabon – Dynamo Kiew Besiktas Istanbul – Benfica Lissabon SSC Neapel – Dynamo Kiew Benfica Lissabon – SSC Neapel Dynamo Kiew – Besiktas Istanbul 1. SSC Neapel 2. Benfica Lissabon 3. Besiktas Istanbul 4. Dynamo Kiew

6 6 6 6

2:2 1:2 1:1 0:1 0:0 1:1 3:0 0:1 1:1 2:1 3:1 3:0

9:7 11 8:4 10 6:6 7 5:11 3

GRUPPE D

1:2 1:1 4:2 1:1 0:2 2:3 1:1 1:0 3:3 0:0 1:2 6:0

FC Barcelona – Celtic Glasgow 7:0 Manchester City – Mönchengladbach 4:0 Mönchengladbach – FC Barcelona 1:2 Celtic Glasgow – Manchester City 3:3 FC Barcelona – Manchester City 4:0 Celtic Glasgow – Mönchengladbach 0:2 Manchester City – FC Barcelona 3:1 Mönchengladbach – Celtic Glasgow 1:1 Celtic Glasgow – FC Barcelona 0:2 Mönchengladbach – Manchester City 1:1 FC Barcelona – Mönchengladbach 4:0 Manchester City – Celtic Glasgow 1:1

PSV Eindhoven – Atletico Madrid Bayern München – FK Rostow Atletico Madrid – Bayern München FK Rostow – PSV Eindhoven FK Rostow – Atletico Madrid Bayern München – PSV Eindhoven PSV Eindhoven – Bayern München Atletico Madrid – FK Rostow FK Rostow – Bayern München Atletico Madrid – PSV Eindhoven Bayern München – Atletico Madrid PSV Eindhoven – FK Rostow

6 11:8 11 6 10:10 8 6 9:14 7 6 8:6 5

1. FC Barcelona 6 20:4 15 2. Manchester City 6 12:10 9 3. Bor. Mönchengladbach 6 5:12 5 4. Celtic Glasgow 6 5:16 3

1. Atletico Madrid 2. Bayern München 3. FK Rostow 4. PSV Eindhoven

GRUPPE F

Bayer Leverkusen – ZSKA Moskau Tottenham Hotspur – AS Monaco AS Monaco – Bayer 04 Leverkusen ZSKA Moskau – Tottenham Hotspur Bayer Leverkusen – Tottenham H. ZSKA Moskau – AS Monaco AS Monaco – ZSKA Moskau Tottenham H. – Bayer Leverkusen ZSKA Moskau – Bayer Leverkusen AS Monaco – Tottenham Hotspur Tottenham Hotspur – ZSKA Moskau Bayer 04 Leverkusen – AS Monaco 1. AS Monaco 2. Bayer 04 Leverkusen 3. Tottenham Hotspur 4. ZSKA Moskau

GRUPPE C

GRUPPE G

6 7:2 15 6 14:6 12 6 6:12 5 6 4:11 2

GRUPPE H

Legia Warschau – Bor. Dortmund 0:6 Real Madrid – Sporting Lissabon 2:1 Borussia Dortmund – Real Madrid 2:2 Sporting Lissabon – Legia Warschau 2:0 Sporting Lissabon – Bor. Dortmund 1:2 Real Madrid – Legia Warschau 5:1 Legia Warschau – Real Madrid 3:3 Bor. Dortmund – Sporting Lissabon 1:0 Sporting Lissabon – Real Madrid 1:2 Borussia Dortmund – Legia Warschau 8:4 Real Madrid – Borussia Dortmund 2:2 Legia Warschau – Sporting Lissabon 1:0

FC Brügge – Leicester City FC Porto – FC Kopenhagen Leicester City – FC Porto FC Kopenhagen – FC Brügge FC Brügge – FC Porto Leicester City – FC Kopenhagen FC Kopenhagen – Leicester City FC Porto – FC Brügge FC Kopenhagen – FC Porto Leicester City – FC Brügge FC Porto – Leicester City FC Brügge – FC Kopenhagen

1. Borussia Dortmund 2. Real Madrid 3. Legia Warschau 4. Sporting Lissabon

1. Leicester City 2. FC Porto 3. FC Kopenhagen 4. FC Brügge

6 21:9 14 6 16:10 12 6 9:24 4 6 5:8 3

0:1 5:0 1:0 2:2 0:1 4:1 1:2 2:1 3:2 2:0 1:0 0:0

6 6 6 6

0:3 1:1 1:0 4:0 1:2 1:0 0:0 1:0 0:0 2:1 5:0 0:2 7:6 13 9:3 11 7:2 9 2:14 0

Juventus Turin – FC Sevilla Olympique Lyon – Dinamo Zagreb Dinamo Zagreb – Juventus Turin FC Sevilla – Olympique Lyon Olympique Lyon – Juventus Turin Dinamo Zagreb – FC Sevilla Juventus Turin – Olympique Lyon FC Sevilla – Dinamo Zagreb FC Sevilla – Juventus Turin Dinamo Zagreb – Olympique Lyon Olympique Lyon – FC Sevilla Juventus Turin – Dinamo Zagreb 1. Juventus Turin 2. FC Sevilla 3. Olympique Lyon 4. Dinamo Zagreb

0:0 3:0 0:4 1:0 0:1 0:1 1:1 4:0 1:3 0:1 0:0 2:0

6 11:2 14 6 7:3 11 6 5:3 8 6 0:15 0

6

CHAMPIONS LEAGUE

Bayern München – Atletico Madrid

1:0

Neuer (2,5) Rafinha (4)

Hummels (3)

Robben (3)

Alaba (3)

Juan Bernat (2,5) Thiago (3)

Die Gruppenphase hat der FC BAYERN souverän überstanden, allerdings nur als Zweiter. Was gut war – und was jetzt noch besser werden muss.

Douglas Costa (3,5)

Lewandowski (2,5) Griezmann (4)

Zwischenzeugnis

Trainer: Ancelotti

Vidal (2,5)

Renato Sanches (3,5)

(1:0)

Ferreira-Carrasco (4)

Gaitan (4)

D

ie Versetzung der Bayern ins Achtelfinale der Champions League, und das ist die gute Nachricht nach den Gruppenspielen, war im Grunde nie gefährdet. Dass sie hinter Atletico Madrid nur als Vorrunden-Zweiter, erstmals übrigens seit der Saison 2009/10, gelang, ist allerdings ein Makel. So stehen im Zwischenzeugnis drei positive Aspekte  – aber auch drei, die dringend verbessert werden müssen, soll es im kommenden Jahr zum dritten Titel in der Königsklasse reichen. Das war gut: das Weiterkommen. Das Mindestziel wurde souverän erreicht, und zwar bereits nach vier von sechs Spielen. Die letztlich souveränen Siege in den ersten drei Partien gegen die Außenseiter Eindhoven und Rostow ließen trotz der Niederlage in Madrid nie einen Zweifel daran aufkommen. Das muss besser werden: die Spielweise. Zu oft fehlten den Bayern gegen eine kompakte und gut organisier-

Koke (3,5) Saul Niguez (4,5)

Gabi (4)

Godin (3,5)

Savic (3,5)

Lucas (4) Trainer: Simeone

Vrsaljko (4)

Oblak (3)

Eingewechselt: 80. Müller (–) für Lewandowski, 83. Kimmich (–) für Robben, 87. Javi Martinez (–) für Douglas Costa – 60. Gameiro (3,5) für Ferreira-Carrasco und Correa (4) für Gaitan, 68. Thomas (–) für Koke – Reservebank: Ulreich (Tor), Badstuber, Lahm, Ribery – Moya (Tor), Gimenez, Juanfran, Fernando Torres Tor: 1:0 Lewandowski (28., Rechtsschuss, direkter Freistoß) – Chancen: 5:2 – Ecken: 6:1 SR-Team: Turpin (Frankreich – Assistenten: Gringore, Danos – Vierter Offizieller: Zakrani), Note 3,5, vertrat vor allem in der zweiten Halbzeit eine sehr, teilweise auch zu großzügige Linie. Korrekt, bei Savics leichtem Zupfer gegen Robben keinen Strafstoß zu geben (59.). – Zuschauer: 70 000 (ausverkauft) – Gelbe Karte: Gabi – Spielnote: 4, 30 Minuten lang ein ordentliches Spiel, danach machte sich die fehlende Spannung aber deutlich bemerkbar. Patrick Kleinmann %-ANALYSE Esundberichten Frank Linkesch Lewandowskis Freistoß muss es richten

spieler. Dass der Führungstreffer durch eine Standardsituation fiel, war also nur folgerichtig. Danach verflachte das „Freundschaftsspiel“ zunehmend, von Atletico kam fast nichts mehr an Offensivimpulsen, eine weitere Chance erspielten sich die Gäste nicht. München spielte engagierter, die beste Chance auf den zweiten Treffer das Abends vergab Thiago allerdings (77.).

1Von „Stolz“ war die Rede ge-

wesen vorab. Mal wieder. Aber was Atletico dann zeigte, war über weite Teile eher untypisch für diese Kampfgeisttruppe, die sich in ihrer ureigenen Kategorie eine Auszeit nahm. Auch Bayerns Arturo Vidal, der mit seinem Kämpferherz bestens ins Team von Diego Simeone passen würde, war verwundert: „In den letzten Spielen gegen uns war Atletico aggressiver, sie suchten da auch mehr das Tor.“ Diesmal sei es „ruhiger“ ge-

Ø-Note

3,0

3,8

Ø-Alter

27,0

25,7 66 Lucas

ANZEIGE

71 %

29 %

Ballbesitz

67

77

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Atl. Madrid

Alaba

Sieger nur im Schönreden

SPIELER DES SPIELS: Als aus dem Spiel heraus nichts ging, entschied Robert Lewandowski mit seinem Freistoß die Partie. Ging auch sonst weite Wege und war sehr aktiv.

München

Meiste Ballkontakte 126

ATLETICO: Weniger Kampf als gewohnt

FAZIT: Ein verdienter Sieg der Bayern, die nach anfänglichen Problemen allerdings auch nur wenig Gegenwehr der Gäste aus Madrid erfuhren.

47+53 71+ 29

Im Gegensatz zum letzten Bundesligaspiel in Mainz setzte Bayern-Trainer Ancelotti wieder auf sein Lieblingssystem 4-3-3, Vidal übernahm die Alonso-Position als einziger Sechser und Spielgestalter. Eine knappe halbe Stunde taten sich die Gastgeber sehr schwer. Hinten hatte FerreiraCarrasco gegen die neu formierte Abwehr der Münchner, in der Alaba den linken Innenverteidiger spielte, früh zwei gute Chancen, vorne fehlte zunächst die Durchschlagskraft. Atletico verteidigte mit zwei flachen Viererketten extrem geschickt und verschob schnell, den Bayern fehlte dagegen wieder einmal das Tempo, die Präzision und auch die Präsenz im Strafraum, da Douglas Costa und Robben wenig einrückten, stand Lewandowski in der Mitte oft alleine gegen vier Gegen-

te Defensive Tempo, Zielstrebigkeit und Präzision. Gerade im Spiel bei Atletico, in Rostow und zeitweise in Eindhoven zeigte sich das. Nur 47 Chancen erspielten sich die Bayern in den sechs Vorrundenspielen, auch wegen regelmäßiger Auszeiten  – vergangene Saison waren es noch 62. „Wir dürfen uns diese Pause nicht nehmen“, fordert Mats Hummels zu Recht. Das war gut: die Heimstärke. Alle drei Spiele konnten die Münchner bei einem Torverhältnis von 10:1 gewinnen. Als Gruppenzweiter müssen die Bayern im Achtelfinale zunächst zu Hause vorlegen  – die bisherige Dominanz in der heimischen Arena sollte der Schlüssel für ein Weiterkommen sein. Seit dem 0:4 gegen Real Madrid 2014 gab es in der Königsklasse 15 Heimsiege am Stück – alleiniger Rekord in der Champions League! Das muss besser werden: die Auswärtsschwäche. Ein guter Heimauftritt ist umso wichtiger, da die Auswärts-

wesen. Eine schallendere Ohrfeige kann man den Machos aus Madrid kaum verpassen. Doch auch Trainer Simeone war nur „mit dem Anfang und den 15  Minuten am Ende“ zufrieden. Und selbst das nicht so richtig, schließlich hatte Yannick FerreiraCarrasco früh zwei Chancen vergeben. Was Simeone aber gegen Spielende an Positivem gesehen haben will, bleibt sein Geheimnis. Von einem richtigen Aufbäumen war Atletico weit entfernt. Einzig der Coach agierte noch in der Nachspielzeit wie ein Derwisch. Dass aber auch der erneut schwache Antoine Griezmann von „den besten 20 Minuten seit Langem“ sprach, zeigt nur, dass die Ansprüche zurückgeschraubt wurden. Es hakte in München. Wie schon so oft in dieser Saison. Auch in der Liga. Simeones Schlusssatz glich daher einer Beschwörung: „Das Team ist noch da.“

kicker, 8. Dezember 2016

7

spiele der Gruppenphase alles andere als überzeugend waren. In Madrid und Rostow verlor der FCB, in Eindhoven siegte er erst nach deutlicher Leistungssteigerung. In der K.-o.-Phase dürfen sich die Bayern auf dem Weg zum erhofften Titel solche Ausrutscher nicht erlauben. Das war gut: Robert Lewandowski. Wenn nach vorne auch mal nicht viel lief, auf den Polen war immer Verlass. Fünf der 14 Treffer erzielte der Stürmer, in Eindhoven und am Dienstag waren sie entscheidend. Gegen Madrid traf er sogar per Freistoß (siehe Seite 21). Das muss besser werden: die Abwehr. Zwar sind sechs Gegentore immer noch eine ordentliche Quote, nur zwei Spiele zu null sind allerdings zu wenig. Auf höherem Niveau können die Bayern vor allem mit ihrem defensiven Umschaltspiel Probleme bekommen.

Foto: imago/Nordphoto

Versetzt mit einem Aber

Perfekt getroffen: Robert Lewandowski erzielt das goldene Tor, Jan Oblak ist chancenlos. ANZEIGE

8

CHAMPIONS LEAGUE

FC Barcelona – Borussia Mönchengladbach Cillessen (3) Vidal (1,5)

Mascherano (2)

Denis Suarez (2) Messi (1)

(1:0)

Umtiti (3)

Digne (3) Iniesta (1)

Paco Alcacer (3)

Arda Turan (1)

Hahn (4,5)

N. Schulz (5)

Dahoud (4,5)

Strobl (5)

Korb (4,5)

Elvedi (5)

Jantschke (4)

Vestergaard (5)

Christensen (5)

Trainer: Schubert

„Das bequemste Spiel der Saison“: Lionel Messi trifft zum 1:0 für Barca.

Trainer: Luis Enrique

André Gomes (2,5)

Hazard (5)

4:0

Messi? Mainz!

Sommer (3,5)

Eingewechselt: 61. Rafinha (–) für Iniesta, 74. Cardona (–) für Arda Turan – 59. Johnson (5) für N. Schulz und Kramer (4) für Dahoud, 72. Raffael (–) für Hazard – Reservebank: Masip (Tor), Jordi Alba, Busquets, Sergi Roberto, Suarez – Sippel (Tor), Wendt, Hofmann, Sow Tore: 1:0 Messi (16., Linksschuss, Vorarbeit Arda Turan), 2:0 Arda Turan (50., Kopfball, Denis Suarez), 3:0 Arda Turan (53., Rechtsschuss, Vidal), 4:0 Arda Turan (67., Rechtsschuss, Paco Alcacer) – Chancen: 9:1 – Ecken: 5:2 SR-Team: Karasev (Russland – Assistenten: Averianov, Kalugin – Vierter Offizieller: Demeshko), Note 2,5, äußerst souverän, aber auch selten gefordert, verweigerte Gladbach einen Elfmeter (65. Mascherano und Umtiti an Hahn). – Zuschauer: 67 157 – Gelbe Karte: Dahoud – Spielnote: 2, total einseitige Partie, äußerst unterhaltsam aber durch Barcelonas exzellente Fußballkünstler.

Kann GLADBACH den ängstlichen Auftritt bei Barca abhaken? Oder wirkt die Vorführung nach? Fakt ist: Die Trendwende muss her.

Oliver Bitter %-ANALYSE Esundberichten Peter Schwarz-Mantey Ängstlich, passiv, völlig überfordert

FAZIT: Borussia war nur ein Spielball des in allen Belangen klar besseren Barca, das allerdings nicht mit Nachdruck auf ein Torfestival drängte. SPIELER DES SPIELS: Das 1:0 durch den ebenfalls überragenden Messi bereitete er mit feinem Pass vor, dann schoss Arda Turan mit drei Toren Borussia noch richtig ab.

Gladbach

Ø-Note

2,1

4,6

Ø-Alter

26,2

25,2

Mascherano

61 Christensen

73 %

27 %

36

46

Ballbesitz

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Barcelona

Meiste Ballkontakte 150

D

freude der Katalanen zu begegnen, doch die ließen die Borussen mit feiner Ballbehandlung und gekonntem Positionsspiel ins Leere laufen. So richtig ernst machten die überaus ballsicheren Gastgeber nicht, konnten sich aber nach Herzenslust austoben – der Gegner war gedanklich und körperlich klar zu langsam und zu passiv, um wenigstens mal ernsthaft zu stören.

44+56 73+ 27

Schnell war die Marschrichtung klar: Barcelona riss die Spielkontrolle an sich, drückte die Borussen weit zurück, und die überforderten Gäste versuchten teilweise mit einer SechserAbwehrreihe, den Ansturm ein wenig zu kontrollieren. Zogen aber Messi, Arda Turan, Iniesta und Co. das Spiel in die Breite und forcierten ein wenig das Tempo, dann liefen die Borussen nur hinterher, kamen kaum einmal in die Zweikämpfe, und eigene zarte Offensivversuche blieben bereits im Ansatz stecken. Barcelona beließ es zunächst bei gekonnter Ballzirkulation und hatte den Gegner schnell so weit eingeschüchtert, dass den Borussen die Rolle des reichlich passiven Beobachters zufiel. Ganz tief in der eigenen Hälfte versuchten die Gladbacher, der Spiel-

er bittere Abend im Camp Nou war für Max Eberl schnell abgehakt. Messi? Schon vergessen. Mainz 05? Kann kommen. „Das ist das wichtige Spiel. Wir alle wissen, dass wir in der Bundesliga derzeit eine beschissene Situation erleben“, merkte Gladbachs Sportdirektor an. „Darum kommen jetzt die Spiele, die wirklich wichtig sind.“ Ein bisschen mehr Gegenwehr aber hätte es schon sein dürfen gegen die Katalanen, die sich beinahe nach Herzenslust austoben durften gegen äußerst passive Borussen, die sich mit einer überaus ängstlichen Vorstellung aus der Champions League verabschieden, immerhin aber international überwintern und in der Europa League weitermachen. „Das haben wir uns erarbeitet, und das ist für Borussia Mönchengladbach sicher auch keine Selbstverständlichkeit“, findet Schubert. Der Trainer hatte vor dem Anpfiff schon das Signal gesetzt, was wirklich zählt, ungeachtet des vermeintlichen Festtages und des Genusses, einmal zu einem Pflichtspiel im Camp Nou antreten zu dürfen. Schubert ließ zunächst die in den vorigen Wochen äußerst intensiv beanspruchten Raffael,

Oscar Wendt und Fabian Johnson sowie Dauerläufer Christoph Kramer auf der Bank; zudem fehlte ja der gesperrte Kapitän Lars Stindl. „Wir hatten zu viel Respekt und haben nicht mutig genug gespielt. Aber es war schließlich nicht Sinn und Zweck, sich in Barcelona Selbstvertrauen zu holen“, stellte Max Eberl fest. „Jetzt kommen bis Jahresende drei Spiele, die deutlich wichtiger sind“, Mainz, Augsburg,

„Die Europa League ist keine Selbstverständlichkeit.“ ANDRE S CHUBER T, Trainer Wolfsburg. Ob aber der desolate Hase-und-Igel-Auftritt in Barcelona vor dem wichtigen Jahresendspurt in der Bundesliga nicht doch auf das Gemüt drückt? Es war kaum zu erwarten, dass die Gladbacher dem Starensemble auch nur annähernd Paroli bieten würden. Aber angesichts so eklatanter Unterlegenheit hat das Selbstvertrauen gewiss doch gelitten. Als „sanftmütige Borussia“ wurden die Fohlen, deren Auftritt auch Jürgen Klopp mit dem Team des FC Liverpool im Camp Nou verfolgte, denn auch prompt in der spanischen Presse bezeichnet. Barca habe „das bequemste Spiel der

ANZEIGE

9

Fotos: imago/Zuma, imago/Huebner

kicker, 8. Dezember 2016

Saison erlebt“, erinnernd an „ein Wochenende im Kurbad“. Die Körpersprache von Trainer Schubert erinnerte spanische Beobachter schließlich gar „an einen Mann, der im Park die Tauben füttert“. Und diese Vorführung nebst spöttischen Anmerkungen soll so ganz spurlos an dem ohnehin angeschlagenen, zerzausten Team vorbeigehen? Mit frischen Kräften gilt es nun, gegen Mainz die Trendwende einzuläuten. Große Änderungen in der Herangehensweise im Vergleich zu den jüngsten Heimspielen seien nicht erforderlich, hält Schubert fest, auch wenn Borussia zuletzt gegen Köln (1:2) und Hoffenheim (1:1) nur einen einzigen Punkt einheimste. „Aber das sind solche Spiele, wie auch das gegen den HSV: Von 100 gewinnst du da im Normalfall 96.“ Drum bleibt die Marschrichtung die gleiche wie zuletzt daheim. „Früh attackieren, gutes Ballbesitzspiel“, kündigt Schubert mit Blick auf das Sonntag-Spiel an, dann noch mit den Torchancen nicht so verschwenderisch umgehen wie zuletzt, dann, so die Borussen-Hoffnung, müsste es hinhauen. „Uns fällt derzeit auf die Füße“, hält Schubert fest, „dass wir die schlechten Spiele verloren und die guten nicht gewonnen haben.“

BARCELONA

Doppelte Rückmeldung 1Natürlich ist nicht wie-

der alles Gold bei Barca: 30-Millionen-Neuzugang Paco Alcacer wartet weiter auf sein erstes Tor. Und Lionel Messi traf zwar, aber eben nur einmal, und schloss die Gruppenphase daher mit zehn Toren ab – eins weniger als Cristiano Ronaldo beim Rekord 2015. Dafür erzielte Arda Turan erstmals für Barca einen Dreierpack, nachdem er zuvor noch mit einem Foul im Clasico Real das 1:1 ermöglicht hatte. Zurückgemeldet mit Assist hat sich auch Aleix Vidal. Der Rechtsverteidiger saß zuvor Monate auf der Tribüne und galt schon als Abgang im Januar – oder ließ ihn Luis Enrique nun nur vorspielen? Was zu dem Zerwürfnis (und möglicher Beilegung) zwischen Spieler und Trainer führte, ist unklar. Außersportliche Gründe, heißt es. Zuschauen durfte diesmal dafür Marc-André ter Stegen, der wie Gerard Piqué gegen seinen ExKlub geschont wurde. Dabei war die Partie wie zugeschnitten auf den passstarken Keeper: Barca spielte laut UEFA über 1000 Pässe.

10

CHAMPIONS LEAGUE

Schöne Bescherung

Der Gruppenphase in der KÖNIGSKLASSE fehlt es oft an Spannung. Viele Tore sind unterhaltsam, aber kein Qualitätssiegel. Eine Reform freut nicht alle.

F

ten, bedeutet übrigens einen neuen Negativrekord seit 2003. Das untermauert den Klassenunterschied, der der Champions League in dieser Vorrunde bereits seit Jahren neben einigen prestigeträchtigen Topspielen auch viele langweilige Partien beschert. Entweder wegen zu unterschiedlicher Kräfteverhältnisse oder weil es um nichts Wesentliches mehr geht. 14 Spiele mit mehr als vier Toren Unterschied gab es in dieser Saison – der zweithöchste Wert seit 2003. Seit 2010 liegt die Zahl der Kantersiege deutlich höher als zuvor (siehe Grafik unten). „Die Gruppenphase

Foto: imago/Schmidt

ür ganze sieben von 32 Klubs ging es am letzten Gruppenspieltag noch ums Achtelfinale der Champions League. Für 25 Vereine war das Thema durch – ein rundes Dutzend war schon qualifiziert. Immerhin spielten acht Teams noch um den Einzug in die international zweitklassige Europa League. Die Qualitäts-Differenz war zum Teil gar so groß, dass die Gruppen mit dem FC Bayern und Atletico Madrid sowie mit Arsenal und PSG bereits nach vier Spielen entschieden waren. Dass die Gruppenletzten in der aktuellen Saison zusammen lediglich 18 Punkte hol-

Nette Trainingspartie, aber kein spannender Wettkampf: Das 8:4 von Borussia Dortmund gegen Legia Warschau am fünften Gruppenspieltag

Engländer und Spanier dominieren das Achtelfinale Klubs aus insgesamt 17 Ländern erreichten das Achtelfinale, die meisten kamen aus England. Verband

Nur der FC Arsenal und Real Madrid sind ununterbrochen im Achtelfinale dabei.

im Achtelfinale

England Spanien Italien Deutschland Frankreich Portugal Russland Niederlande Griechenland Schottland Ukraine

Verein

46 44 34 32 22 14 6 5 4 4 4

im Achtelfinale

Real Madrid FC Arsenal FC Barcelona Bayern München FC Chelsea AC Mailand Olympique Lyon Manchester United FC Porto Inter Mailand Juventus Turin

14 14 13 13 12 10 9 9 9 8 8

In der Saison 2003/04 wurde das Achtelfinale eingeführt, seither wird die Champions League im aktuellen Modus gespielt.

16 14 12 10 8 6 4 2 0

Die Zahl der Kantersiege mit vier oder mehr Toren Unterschied in der CL-Gruppenphase hat sich seit 2010 deutlich erhöht.

10

9 6

6 4

5

4

4

15 11

14 11

9 5

Saison 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17

kickerinfografik

Kantersiege

Zweithöchste Anzahl der Kantersiege in dieser Saison

hat schon länger nicht mehr immer die beste Qualität“, kritisiert nicht nur Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Die UEFA erleichterte 2009 mit einer Modus-Reform Meistern aus mehr Ländern die Teilnahme an der Gruppenphase. Damit löste Michel Platini nach seiner Kür zum Präsidenten 2007 ein Wahlversprechen ein, das ihm vor allem in Osteuropa viele Stimmen eingebracht hatte. Für die Meister dieser Länder war die Teilnahme finanziell immer ein Segen und sportlich meist ein Desaster. Rumäniens Vertreter kamen seit 2003 in neun Anläufen nie weiter, die Weißrussen aus Baryssau in fünf Versuchen auch nicht. Ähnlich chancenlos waren auch Klubs mit großer Geschichte wie Anderlecht, das bei jeder seiner sieben Teilnahmen scheiterte, oder Ajax Amsterdam und Dynamo Kiew, die es in je acht Anläufen nur einmal ins Achtelfinale schafften. „Wenn die Ergebnisse teilweise so klar sind wie in der Vergangenheit, kann man schon sagen, dass sich vor allem auch die Zuschauer sicher spannendere Duelle wünschen“, glaubt Schalke-Trainer Markus Weinzierl. Das hat auch die UEFA erkannt. Das Exekutivkomitee entscheidet an diesem Freitag über eine Reform, die die Königsklasse aufwerten soll. Auf Druck der in der ECA vereinten Klubs – zu Gunsten der Topligen und auf Kosten der kleineren Länder. Deutschland profitiert ebenso wie England, Spanien und Italien mit vier garantierten Startern in der Gruppenphase. „Aus Schalker Sicht begrüße ich die Regelung eher, als dass ich sie kritisch sehe“, so Wein-

zierl, und Rudi Völler erklärt: „Die Qualifikation, die der Vierte spielen muss, kostet viel Kraft in jeder Hinsicht. Dass sie ab 2018 wegfällt, ist eine große Erleichterung.“ Auch Jean-Michel Aulas, Präsident von Olympique Lyon, begrüßt die Änderung: „Je mehr schwache oder durchschnittliche Teams dabei sind, desto weniger TV-Geld gibt’s. Diese Reform ist zwingend, und sie ist nicht schlecht für Frankreich.“ Anders sieht das sein Landsmann Bernard Caiazzo, Aufsichtsratschef beim AS St. Etienne: „Diese Reform ist ein Skandal, der erste Schritt zu einer geschlossenen Europa-Liga.“ In vielen Ländern ist der Ärger groß: „Eine Katastrophe“ schimpft Dinamo Zagrebs Präsident Mirko Barisic, „es wird hart“, meint Basels Präsident Bernhard Heusler, und „es wird schwieriger“, heißt es beim FC Kopenhagen. Drei Klubs, deren Dominanz in der eigenen Liga vor allem auf den Einnahmen aus der Champions League basiert. Ähnliches gilt in Griechenland für Olympiakos Piräus oder die ukrainischen Topklubs aus Kiew und Donezk. In den Niederlanden wird gar erwartet, dass die TV-Sender künftig vor allem um die Senderechte der Europa League kämpfen werden – aufgrund der Chancenlosigkeit ihrer Klubs in der Königsklasse. Die Folgen hat Dortmunds Klubboss Hans-Joachim Watzke klar benannt: „Wir müssen akzeptieren, dass sich die Schere im Fußball in den kommenden Jahren nicht schließen, sondern dass sie weiter auseinanderklaffen wird.“ M A N F R E D M Ü N C H R AT H

kicker, 8. Dezember 2016

11

GLADBACHS GRUPPE C: Guardiola rotiert ManCity zum Remis

BAYERNS GRUPPE D

Roberts ärgert seinen Stammklub

PSV kann Rostow nicht knacken PSV Eindhoven – FK Rostow 0:0

Manchester City – Celtic Glasgow

1:1

(1:1)

Manchester: : Willy Caballero – Sagna, Adarabioyo, Clichy – Maffeo (62. Jesus Navas), Fernando, Sané – Zabaleta, Gündogan – Iheanacho, Nolito – Trainer: Guardiola

Eindhoven: Zoet – Arias (62. Pereiro), Isimat-Mirin (77. Narsingh), Schwaab, Moreno, Brenet – Ramselaar, Pröpper, Zinchenko (62. S. de Jong) – L. de Jong, Bergwijn – Trainer: Cocu

Glasgow: Gordon – Lustig, Simunovic, Sviatchenko, Izaguirre – Brown – Roberts, Rogic, Armstrong, Forrest (51. Mackay-Steven) – Dembelé (73. Griffiths) – Trainer: Rodgers

Rostow: Dzhanaev – Kalachev (80. Terentyev), Mevlja, Cesar Navas, Granat, Kudryashov – Erokhin, Gatcan, Noboa – Azmoun (90./+1 Ezatolahi), Poloz (89. Bukharov) – Trainer: Daniliants

Tore: 0:1 Roberts (4.), 1:1 Iheanacho (8.) – SR: Vincic (Slowenien) – Zuschauer: 51 297 – Gelb: Gündogan – Lustig, Brown

Foto: Getty Images/Baylis

Manchester City kann sich auf Patrick Roberts freuen. Aber erst ab dem nächsten Sommer. Am Dienstag allerdings ärgerte der 19-jährige Engländer die Citizens noch. Ein flottes Dribbling auf dem Flügel hatte der Rechtsaußen schon nach vier Minuten mit dem Tor zum 1:0 für Celtic abgeschlossen – just gegen den Verein, der ihn seit Juli 2015 nach Glasgow verleiht. Pep Guardiola trug es mit Fassung. Platz 2 in der Gruppe war ja bereits zementiert, also rotierte er sein Team auf gleich neun Positionen im Vergleich zum 1:3 gegen den FC Chelsea. Nur die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané blieben aus der Startelf übrig. Innenverteidiger Tosin Adarabioyo (19) beispielsweise durfte zwar noch nicht in der Premier League ran, dafür aber nun erstmals in der Königsklasse.

SR: Aytekin (Deutschland) – Zuschauer: 33 400 – Gelb: Bergwijn, Moreno – Granat

Youngster im Duell: Celtics Torschütze Patrick Roberts gegen ManCitys Leroy Sané, der erst in der Schlussphase sehenswerte Momente hatte. So überraschte es nicht, dass sich ein Spiel mit wenigen Höhepunkten entwickelte, und wenn es spannend wurde, dann war Kelechi Iheanacho involviert, dem auch der schnelle Ausgleich gelang. Guardiola indes sah alles höchst positiv. „Ich bin

sehr glücklich, dass wir den jungen Spielern diese Erfahrung geben konnten. Das Spiel war gut für die Fans, beide Teams wollten angreifen.“ Zu sehen war all dies für neutrale Beobachter aber nur in Ansätzen. K E I R R A D N E D G E

Das war zu wenig. 80 Minuten lang schien die PSV Eindhoven mehr Angst vor einem Gegentreffer zu haben, als kompromisslos selbst auf das zum Sieg unbedingt benötigte Tor spielen. So gerieten die Russen erst in der Schlussphase unter Druck, doch bis auf eine große Chance, als Granat nach einem Schuss von Ramselaar vor der Linie klären musste, waren die Platzherren zu ungefährlich. Rostow wollte das Unentschieden, verdiente es sich am Ende auch und darf nun in der Europa League weiterspielen. Dagegen bilanzieren die Eindhovener ihr schlechtestes Ergebnis in der Champions League seit 1992, als sie nur einen Punkt holten. Nach dem Aus im Pokal, im Europacup und bereits sechs Punkten Rückstand auf die Liga-Spitze droht eine ganz schwache Saison. J. L .

LEVERKUSENS GRUPPE E: Spurs auf Platz 3

DORTMUNDS GRUPPE F: Sporting wird Letzter

Fans nicht happy über Sieg

Historischer Erfolg für Legia

Tottenham Hotspur – ZSKA Moskau

3:1

(2:1)

Tottenham: Lloris – Walker, Dier, Vertonghen, Rose – Eriksen, Wanyama (68. Alderweireld), Winks, Son (61. Nkoudou) – Alli, Kane (83. Onomah) – Trainer: Pochettino Moskau: Akinfeev – Nababkin, A. Berezutskiy, V. Berezutskiy, Shchennikov – Natcho, Dzagoev, Tosic (71. Gordyushenko), Golovin (46. Chalov) – Milanov – Traoré (79. Strandberg) – Trainer: Slutskiy Tore: 0:1 Dzagoev (33.), 1:1 Alli (39.), 2:1 Kane (45./+1), 3:1 Akinfeev (77., Eigentor) – SR: Rizzoli (Italien) – Zuschauer: 62 034 – Gelb: Shchennikov, V. Berezutskiy

Für den Aufreger vor dem Spiel sorgte Leonid Slutskiy, der erklärte, dass das Match in London sein

letztes als ZSKA-Coach sein werde. Ein Nachfolger soll noch in dieser Woche präsentiert werden. Im Spiel wurde es aufregend, als Moskau überraschend in Führung ging. Tottenham war gnadenlos überlegen, passte sich munter nach vorne und hatte gute Chancen. Dann lag der Premier-LeagueFünfte hinten. Er blieb aber ruhig und zitterte nur sechs Minuten: Allis Ausgleich brachte Platz 3 zurück, Kane sicherte ihn ab. Der Sieg – der erste nach sechs Pflichtspielpleiten in Wembley – macht viele Spurs-Fan jedoch nicht happy. Sie sehen ihr Team ungern in der Europa League, weil die Belastung die Ziele in der Premier League gefährden könnte. K. R.

Legia Warschau – Sporting Lissabon

1:0

(1:0)

Warschau: Malarz – Bereszynski, Rzezniczak, Pazdan, Hlousek – Moulin, Kopczynski – Guilherme (62. Kucharczyk), Odjija-Ofoe, Radovic (90.+3 Dabrowski) – Prijovic (86. Hämäläinen) – Trainer: Magiera Lissabon: Rui Patricio – Paulo Oliveira (58. Ricardo Esgaio), Coates, Ruben Semedo, Zeegelaar (68. André) – Adrien Silva, William Carvalho – Bruno Cesar, Gelson Martins, Markovic (59. B. Ruiz) – Dost – Trainer: Jorge Jesus Tor: 1:0 Guilherme (30.) – SR: Rocchi (Italien) – Zuschauer: 30 000 – Gelb: Kopczynski, Odjija-Ofoe, Radovic, Pazdan – Adrien Silva – Gelb-Rot: William Carvalho

Im Duell um den dritten Platz

durften sich die Portugiesen keine Niederlage erlauben. Dementsprechend bestimmten sie von Beginn an das Spiel. William Carvalho vergab nach drei Minuten die erste große Chance für Sporting. Legia lauerte zunächst auf Fehler der Gäste. In der Folge kämpften sich die Polen in die Partie. Daraus resultierte die Führung durch Guilherme, der nach guter Vorlage von Aleksandar Prijovic nur noch einschieben musste. Nach der Pause entwickelte sich ein schnelles Spiel, doch Sporting konnte seine Dominanz nicht mit einem Treffer krönen. Der historische erste Sieg in der Königsklasse seit 1995 sichert Legia den Einzug in die Europa League. R O M A N KO LT O N

12

CHAMPIONS LEAGUE

GRUPPE H: Lyon kämpft verbissen für seine Chance, steigt aber ab in die Europa League

Sevilla rettet sich nur mit viel Mühe ins Ziel Olympique Lyon – FC Sevilla

Die Torjägerliste

0:0

Tore Name (Verein)

Lyon: Lopes – Rafael da Silva, Yanga-Mbiwa, Diakhaby, Morel – Darder (72. Cornet), Gonalons, Tolisso (78. Grenier) – Ghezzal (65. Fekir), Lacazette, Valbuena – Trainer: Genesio

10 6 5 4 4 4 4 4 4 4

Sevilla: Sergio Rico – Mercado, Pareja, Rami – Nzonzi, Iborra – Mariano, Sarabia (65. Ben Yedder), Escudero – Vitolo, Nasri (87. Kranevitter) – Trainer: Lillo (als Vertretung für den gesperrten Sampaoli)

Es hätte eine Premiere für Frankreichs Klubs sein können, und Lyon gab dafür auch wirklich alles. Ein Sieg mit zwei Toren Vorsprung hätte OL ins Achtelfinale verholfen, erstmals wären dann drei Teams aus der Ligue 1 dort am Start gewesen. Doch der FC Sevilla erwies sich dank seiner Europacup-Routine als Spaßbremse in einem lange sehr spannenden wie intensiven – aber am Ende torlosen – Match. Dabei hatten die Andalusier zuvor alle ihre drei Spiele auf französischem Boden verloren.

Foto: Getty Images/AFP

Tore: keine – SR: Eriksson (Schweden) – Zuschauer: 59 186 – Gelbe Karten: Gonalons, Yanga-Mbiwa – Nasri, Sarabia, Mercado (3., gesperrt)

Auf Biegen und Brechen: Mathieu Valbuena (links) trieb Lyon mit viel Einsatz nach vorn, doch der FC Sevilla löste das Ticket fürs Achtelfinale. Lyon startete gleich von der ersten Sekunde an extrem druckvoll. Mathieu Valbuena hatte nach zwei Minuten die erste Chance, später hätte er bei einem wohlwollenderen Referee einen Elfmeter bekommen können. Zwischendurch versuchte zwar Sevilla mit sauberem Passspiel

GRUPPE H: Juventus gewinnt

immer wieder Fahrt aus der Partie zu nehmen, Vitolo traf zudem den Pfosten, später kam auch er fragwürdig im Strafraum zu Fall. Doch Olympique drängte wütend weiter nach vorn, hatte jedoch Pech bei den Aluminium-Treffern von Corentin Tolisso (24.) sowie

GRUPPE G: Porto ist weiter

Messi (FC Barcelona) Cavani (Paris Saint-Germain) Lewandowski (Bayern München) André Silva (FC Porto) Arda Turan (FC Barcelona) Aubameyang (Bor. Dortmund) Benzema (Real Madrid) Mahrez (Leicester City) Mertens (SSC Neapel) Özil (FC Arsenal)

von Antreiber Valbuena (37.). Auch nach der Pause feuerte Lyon zunächst aus allen Rohren. Sevilla suchte sein Heil in Kontern, einen davon stoppte in höchster Not: Valbuena (58.). Doch selbst als die Kräfte langsam schwanden, ließ Lyon nicht nach. Sevilla rettete sich schließlich über die Zeit. Der zuletzt dreimalige Gewinner der Europa League kann nun beweisen, dass es auch eine Klasse höher klappt. Zweimal hat der FC Sevilla erst die Runde der letzten 16 der Champions League erreicht, beide Male war dort Schluss, zuletzt in der Saison 2009/10 gegen ZSKA Moskau. L . M A LT R E T

GRUPPE G: Brügge ohne Punkt

Khedira wird geschont, Leichtes Spiel gegen Kopenhagen siegt, doch die Higuain beendet Torflaute Leicesters B-Auswahl Schützenhilfe bleibt aus Porto – – Juventus Turin – City 5:0 (3:0) FCFC Brügge Kopenhagen 0:2 (0:2) Dinamo Zagreb 2:0 (0:0) FCLeicester Turin: Neto – Benatia, Rugani, Evra – Lemina, Marchisio (74. Sturaro), Pjanic (80. Dybala) – Cuadrado, Asamoah – Higuain, Mandzukic (85. Hernanes) – Trainer: Allegri Zagreb: Livakovic – Situm, Sigali, Schildenfeld, Pivaric – Moro (85. Matel), Knezevic, Gojak (57. Fiolic) – Soudani (74. Stojanovic), Coric, Junior Fernandes – Trainer: Petev Tore: 1:0 Higuain (52.), 2:0 Rugani (73.) – SR: Taylor (England) – Zuschauer: 39 380 – Gelb: Higuain, Evra – Coric

Es war eine erste Hälfte auf bescheidenem Niveau. Juventus stellte die Dinamo-Defensive um den Ex-Frankfurter Schildenfeld nur selten vor Probleme. Nach der Pause fasste sich Higuain ein Herz und beendete mit einem strammen Schuss seine fünfwöchige Durststrecke, später erhöhte Rugani. Während Weltmeister Khedira das gesamte Spiel von der Bank aus sah, feierte Juves Dybala nach rund sechs Wochen Verletzungspause sein Comeback. Juventus schließt die Gruppenphase somit als Erster ab, während Zagreb nicht nur keinen Punkt geholt, sondern nicht einmal ein Tor erzielt hat. oli

Porto: Casillas – Maxi Pereira, Felipe, Marcano, Alex Telles – Danilo Pereira (76. Ruben Neves) – Corona (76. Herrera), Oliver, Brahimi – André Silva (78. Rui Pedro), Diogo Jota – Trainer: Nuno Espírito Santo Leicester: Hamer – Luis Hernandez, Wasilewski, Morgan, Chilwell – Mendy, Drinkwater (76. Barnes) – Gray, Schlupp (46. Albrighton) – Musa (46. Ulloa), Okazaki – Trainer: Ranieri Tore: 1:0 André Silva (6.), 2:0 Corona (26.), 3:0 Brahimi (44.), 4:0 André Silva (64., FE), 5:0 Diogo Jota (77.) – SR: Zwayer (Deutschland) – Zuschauer: 36 000 – Gelb: Chilwell

Ein ungefährdeter und locker herausgespielter Sieg der Portugiesen, die sich somit als Gruppenzweite fürs Achtelfinale qualifizieren. Englands Meister, der schon zuvor als Gruppensieger feststand, trat im Vergleich zum 1:2 in Sunderland mit zehn Neuen an. So verzichtete Trainer Claudio Ranieri drei Tage vor dem Match gegen Manchester City auch auf die Deutschen Zieler und Huth sowie auf den Ex-Schalker Fuchs. J S

Brügge: Butelle – van Rhijn (77. Vormer), Mechele, Denswil, Cools – Pina, Claudemir, Bolingoli – Refaelov (66. Vanaken), Wesley, Felipe Gedoz – Trainer: Preud’homme Kopenhagen: Olsen – P. Ankersen (89. Högli), Jörgensen, Johansson, Augustinsson – Falk (58. Gregus), Kvist, Delaney, Toutouh – Cornelius, Pavlovic (88. Keita) – Trainer: Solbakken Tore: 0:1  Mechele  (9., ET), 0:2  Jörgensen  (15.)  – SR: Oliver (England) – Zuschauer: 18 000 – Gelb: Claudemir – Pavlovic, Kvist

Brügge hatte durch van Rhijn zwar die erste Chance des Spiels (2.), danach aber dominierte Kopenhagen fast nach Belieben. Ein Eigentor von Mechele und ein Kopfballtreffer von Jörgensen – jeweils nach einem Standard – stellten die Weichen früh auf Auswärtssieg. Da Porto seine Hausaufgaben aber ebenso souverän erledigte, bleibt für das Team von Kölns Ex-Trainer Solbakken nur die Europa League. Brügge hingegen scheidet wie Zagreb ohne Punktgewinn in der Gruppenphase sang- und klanglos aus. B.C.

13

ANZEIGE

kicker, 8. Dezember 2016

GRUPPE A: Basel verabschiedet sich von Europa

Lucas Perez mit Dreierpack FC Basel – FC Arsenal

1:4

(0:2)

Basel: Vaclik – Lang, Suchy, Balanta, Traoré – T. Xhaka – Elyounoussi (60. Calla), Serey Dié (74. Zuffi), Delgado (54. Doumbia), Steffen – Janko – Trainer: Fischer London: Ospina – Gabriel Paulista, Holding, Koscielny, Gibbs – Ramsey (70. Giroud), G. Xhaka – Lucas Perez, Özil (74. Walcott), Iwobi – Sanchez (70. Elneny) – Trainer: Wenger Tore: 0:1 Lucas Perez (8.), 0:2 Lucas Perez (16.), 0:3 Lucas Perez (47.), 0:4 Iwobi (53.), 1:4 Doumbia (78.) – SR: de Sousa (Portugal) – Zuschauer: 36 000 (ausverkauft) – Gelb: Balanta – Gibbs

Der letzte Champions-LeagueAuftritt passte ins ungenügende

Bild, das der FC Basel in dieser Saison abgab. Der Meister war gegen Arsenal chancenlos, lag kurz nach der Pause bereits 0:4 zurück. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, meinte Basels Taulant Xhaka. Sein Bruder Granit von Arsenal offenbarte: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird. Vielleicht war der FCB nach der 1:3-Niederlage in Bern ein wenig verunsichert.“ Lucas Perez erzielte die ersten drei Tore für die Gäste, die sich noch den Gruppensieg sicherten, weil PSG nicht über ein 2:2 hinauskam. Für Basel dagegen ist die Europacupsaison beendet, der FCB scheidet als Letzter aus. F. RU C H

GRUPPE A: Areola patzt – Chance für Trapp?

Pfiffe für die PSG-Profis FC Paris Saint-Germain – Ludogorez Rasgrad

2:2

(0:1)

Paris: Areola – Meunier (88. Aurier), Marquinhos, Thiago Silva, Maxwell (80. Kurzawa) – Motta, Matuidi – di Maria, Ben Arfa, Lucas Moura (85. Jesé) – Cavani – Trainer: Emery Rasgrad: Stoyanov – Cicinho, Plastun, Moti, Natanael – Anicet, Dyakov – Misidjan (72. Lukoki), Wanderson (90./+5 Keseru) – Jonathan Cafu, Marcelinho (86. Gustavo) – Trainer: Dermendzhiev Tore: 0:1 Misidjan (15.), 1:1 Cavani (61.), 1:2 Wanderson (69.), 2:2 di Maria (90./+2) – SR: Sidiropoulos (Griechenland) – ZS: 42 650 – Gelb: Motta (3., gesperrt)

Foto: picture-alliance/dpa

Mit Pfiffen wurden die PSG-Profis nach dem enttäuschenden 2:2 ge-

gen die Bulgaren aus Rasgrad in die Kabinen geschickt. Das Remis hatte immerhin den ersten Platz in der Gruppe gekostet. Es war ohnehin Glück, dass Angel di Maria der Ausgleich in der Nachspielzeit gelang. Ludogorez dagegen sicherte sich den Verbleib in der Europa League. Nach der 0:3-Liga-Pleite in Montpellier konnte auf PSG-Seite nur Torschütze Edinson Cavani mit einem spektakulären Fallrückzieher das Publikum erwärmen. Dagegen musste Keeper Alphonse Areola in beiden Spielen fünf Treffer bei fünf Torschüssen hinnehmen. Ein Wechsel zu Kevin Trapp zeichnet sich ab. „Die Gegentore haben mich beunruhigt“, gestand Trainer Unai Emery. E . BA RT H

Spektakulär: Der Uruguayer Edinson Cavani trifft per Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für PSG gegen Rasgrad.

14

CHAMPIONS LEAGUE

kicker, 8. Dezember 2016

GRUPPE B: Benfica darf dank Besiktas-Pleite trotz Niederlage feiern

UEFA YOUTH LEAGUE

Mertens macht den Unterschied Benfica Lissabon – SSC Neapel

1:2

Teilnehmer Gruppenphase: Die Jugendmannschaften der 32 Champions-League-Starter. Die acht Gruppensieger qualifizieren sich für das Achtelfinale. – Teilnehmer Meisterrunde: Die nationalen Jugendmeister der 32 stärksten UEFA-Verbände. Ist eine Mannschaft bereits über den Champions-League-Weg qualifiziert (wie der Deutsche A-Junioren-Meister Borussia Dortmund), rückt der Juniorenmeister des in der Fünfjahreswertung nächstplatzierten Landes nach. Die acht Sieger der 2. K.-o-Runde ermitteln mit den Zweiten der Gruppenphase in einem Spiel weitere acht Achtelfinal-Teilnehmer. – Achtel- und Viertelfinale in nur einem Spiel. Endrunde der letzten vier vom 21. bis 24. April 2017 in Nyon/Schweiz.

(0:0)

Lissabon: Ederson – Nelson Semedo, Luisao, Nilsson Lindelöf, André Almeida – Pizzi, Fejsa – Salvio (80. Mitroglou), Cervi (68. Carrillo) – Raul Jimenez, Goncalo Guedes (57. Rafa) – Trainer: Rui Vitoria

GRUPPE C

Neapel: Reina – Hysaj, Raul Albiol, Koulibaly, Ghoulam – Allan, Diawara, Hamsik (72. Zielinski) – José Callejon, Gabbiadini (57. Mertens), Insigne (80. Rog) – Trainer: Sarri

Barcelona – Bor. M’gladbach 1:2 (0:1) Tore: 0:1 Jahn (22.), 1:1 Mboula (79.), 1:2 Simakala (85.) Manchester City – Celtic Glasgow 3:2 1. FC Barcelona 6 13:5 15 2. Manchester City 6 13:7 12 3. Bor. M’gladbach 6 10:12 7 4. Celtic Glasgow 6 6:18 1

Tore: 0:1 José Callejon (60.), 0:2 Mertens (79.), 1:2 Raul Jimenez (87.) – SR: Mateu Lahoz (Spanien) – Zuschauer: 55 634 – Gelb: Pizzi – Koulibaly

GRUPPE D

Foto: Getty Images/Rodrigues

Die Ausgangslage vor der Partie war für beide riskant: Um sicher weiterzukommen, benötigte Benfica einen Sieg, aber Neapel durfte nicht verlieren, denn es drohte ja ein Erfolg von Besiktas in Kiew. Entsprechend angriffslustig gingen die Teams ins Spiel. Es entwickelte sich in der ersten Hälfte ein unterhaltsamer, offener Schlagabtausch mit jedoch nur wenigen zwingenden Chancen. Spätestens in der Pause wussten alle Akteure, dass die Türken im Parallelspiel bei Dynamo gerade untergingen und wohl keine Gefahr mehr darstellten. Dennoch blieb es hüben wie drüben bei der offensiven Marschroute – Neapel wollte den ersten Platz verteidigen und Benfica diesen noch erobern. Den Unterschied zugunsten der Gäste in diesem ausgeglichenen Spiel machte die Einwechslung von Dries Mertens aus. Der quirlige Bel-

Matchwinner für den SSC Neapel: Der Belgier Dries Mertens machte gegen Benfica Lissabon ein Tor selbst und bereitete einen Treffer vor. gier setzte zunächst José Callejon glänzend in Szene, der das 1:0 erzielte, und sorgte dann selbst für das entscheidende zweite Tor, als er die Benfica-Abwehr um Kapitän Luisao austanzte und Torwart Ederson keine Chance ließ. Die Portugiesen reagierten darauf mehr mit Herz als mit dem Verstand, kamen aber immerhin

noch zum Ehrentreffer. Feiern durften sie dennoch, denn durch die Niederlage von Besiktas erreichten sie zum zweiten Mal in Folge das Achtelfinale. Neapel verdiente sich den knappen Sieg mit einer abgeklärteren Spielanlage, gelenkt vom dynamischen Marek Hamsik, und etwas mehr Zielstrebigkeit in der Offensive. J O S É M A RT I N S

GRUPPE B: Kiew feiert seinen höchsten Sieg in der Königsklasse

„Schock“ für Beck – Besiktas zerfällt Dynamo Kiew – Besiktas Istanbul

6:0

(4:0)

Kiew: Rudko – Burda, Khacheridi, Vida, Antunes – Rybalka – Yarmolenko, Sydorchuk (66. Korzun), Buyalskyi, Gonzalez (69. Tsygankov) – Besyedin (77. Junior Moraes) – Trainer: Rebrov Istanbul: Fabricio – Beck, Marcelo, Tosic, Adriano – Hutchinson, Özyakup – Ricardo Quaresma (70. Kerim Frei), Arslan (46. Tosun), Sahan (46. Gökhan Gönül) – Aboubakar – Trainer: Günes Tore: 1:0 Besyedin (9.), 2:0 Yarmolenko (30., FE), 3:0 Buyalskyi (32.), 4:0 Gonzalez (45./+3), 5:0 Sydorchuk (60.), 6:0 Junior Moraes (77.) – SR: Thomson (Schottland) – ZS: 14 036 – Gelb: Burda – Özyakup, Ad-

riano (3., gesperrt) – Gelb-Rot: Aboubakar (56.) – Rot: Beck (29., Notbremse)

Ein einziges Desaster erlebte Besiktas bei einem von Aussschreitungen überschatteten Spiel im bitterkalten Kiew. Es begann mit einem kollektiven Aussetzer in der Abwehr vor dem 0:1, dann hatte der Türkische Meister zwar Chancen zum Ausgleich, doch kurz darauf flog Andreas Beck vom Feld wegen einer vermeintlichen Notbremse, die man auch als Stürmerfoul hätte werten können. „Ich war geschockt, als er auf den Elfmeterpunkt zeigte und ich auch noch Rot sah“, sagte der Ex-Hoffenheimer.

Dynamo Kiew hatte nun leichtes Spiel gegen ein Team, das völlig in seine Einzelteile zerfiel. Eine weitere Slapstick-Aktion der BesiktasDefensive und ein abgefälschter Schuss zum 4:0 brachten die Ukrainer zur Halbzeit klar in Front. Danach wurde es nicht weniger skurril. Vincent Aboubakar sah Gelb-Rot wegen Ballwegschlagens, Dynamo nutzte die Räume dank flinker Mittelfeldleute und krönte seinen höchsten Sieg in der Champions League mit einem Abseitstor zum 6:0. Besiktas tröstet sich mit der Europa League, auf Kiew wartet das Topspiel bei Spitzenreiter Schachtar Donezk. O. Z A D E R N OV S K Y

FC Bayern – Atletico Madrid 1:1 (1:0) Tore: 1:0 Meier (39.), 1:1 Schiappacasse (79.) PSV Eindhoven – FK Rostow 6:0 1. PSV Eindhoven 6 16:2 13 2. Atletico Madrid 6 8:5 11 3. Bayern München 6 9:8 10 4. FK Rostow 6 3:21 0 GRUPPE E

Leverkusen – AS Monaco 1:2 (1:1) Tore: 1:0 Handwerker (8.), 1:1 Appin (36.), 1:2 Cardona (59.) Tottenham Hotspur – ZSKA Moskau 0:0 1. ZSKA Moskau 6 15:6 13 2. AS Monaco 6 10:14 12 3. Bayer Leverkusen 6 9:10 6 4. Tottenham Hotspur 6 8:12 4 GRUPPE F

Real Madrid – Dortmund 1:3 (1:0) Tore: 1:0 Llario (45./+5), 1:1 Baxmann (51.), 1:2 Amenyido (68., ElfmeterNachschuss), 1:3 Kopacz (82.) – Rote Karte: Mangala (BVB/27., Foulspiel) – Bes. Vorkommnis: Zidane (Real Madrid) hält FE von Burnic (68.). Legia Warschau – Sporting Lissabon 2:0 1. Real Madrid 6 15:10 13 2. Borussia Dortmund 6 11:11 8 3. Sporting Lissabon 6 6:9 6 4. Legia Warschau 6 10:12 5 I N D E R N Ä C H S T E N RU N D E Als Gruppensieger direkt im Achtelfinale: Paris Saint-Germain, Dynamo Kiew, FC Barcelona, PSV Eindhoven, ZSKA Moskau, Real Madrid, FC Porto, FC Sevilla Als Gruppenzweiter in den Play-offs: FC Basel, Benfica Lissabon, Manchester City, Atletico Madrid, AS Monaco, Borussia Dortmund, FC Kopenhagen, Juventus Turin Über den Meisterweg in den Play-offs: Ajax Amsterdam, AS Rom, FC Midtjylland, Rosenborg Trondheim, Altinordu Izmir, Viitorul Constanta, Maccabi Haifa, RB Salzburg

EUROPA LEAGUE

kicker, 8. Dezember 2016

15

Schalke auf Rekordjagd Das gab es aus deutscher Sicht noch nie: sechs Siege und 18 Punkte in der Gruppenphase der Europa League. Der FC Schalke 04 kann es in Salzburg

W

ie viel Rotation verträgt eine Mannschaft, ohne dass der Sieg leichtfertig gefährdet wird? Gegen OGC Nizza hatte Markus Weinzierl diese Frage perfekt beantwortet, indem er eine auf vielen Positionen veränderte Formation aufs Feld schickte, die 2:0 gewann. Auch vor der Partie in Salzburg sagt Schalkes Trainer: „Da die Tabellenkonstellation in unserer Gruppe klar ist, gibt es für uns die Möglichkeit zu rotieren und ein paar Dinge auszuprobieren.“ Nicht zum Kader zählen die Stammspieler Naldo, Matija Nastasic, Sead Kolasinac, Max Meyer, Leon Goretzka, Nabil Bentaleb und Eric Maxim Choupo-Moting. Gleichwohl betont Weinzierl: „Wir werden definitiv nichts abschenken, das haben wir schon gegen Nizza nicht getan. Wir wollen mit sechs Siegen durch die Gruppenphase kommen.“ Genau das hat zuvor noch nie ein deutsches Team geschafft – Schalke befindet sich also auf Rekordjagd. Zumindest nicht zu verlieren sei jedoch auch im Hinblick auf die Bundesliga wichtig, betont Weinzierl: Das 1:2 am vergangenen Samstag bei RB  Leipzig habe Schalke „ganz gut“ weggesteckt, „nun haben wir gegen RB  Salzburg die Chance, eine neue Serie zu starten“. Dabei helfen könnte Atsuto Uchida. Er nahm am Mittwoch am Abschlusstraining auf Schalke teil und durfte anschließend mit ins Flugzeug steigen. Wein-

RB Salzburg – FC Schalke 04

Donnerstag, 21.05 Uhr live bei Sport 1 und Sky

Voraussichtliche Aufstellungen:

SALZBURG: Walke – Schwegler, Paulo

Miranda, Upamecano, Ulmer – Rzatkowski, Laimer, Samassekou, Berisha – H.-C. Hwang, Minamino SCHALKE: Giefer – Riether, Höwedes, Kehrer – Geis – Schöpf, Baba – Stambouli, Aogo – Konoplyanka – Reese SR: Petrescu (Rumänien)

zierl: „Er war monatelang verletzt, da ist es klar, dass er noch Trainingsrückstand hat. Die Frage ist, ob er sich gut genug für einen Einsatz fühlt. Das war die Grundvoraussetzung für eine Kadernominierung. Er hat signalisiert, dass er dabei sein will.“ Die formellen Voraussetzungen sind jedenfalls geschaffen. Der Japaner darf mitwirken, weil der FC  Schalke den Verteidiger in weiser Voraussicht für die Gruppenphase meldete. Sein bislang letztes Spiel für Königsblau bestritt der Japaner im März 2015, ehe ihn eine hartnäckige Patellasehnen-Verletzung völlig aus der Bahn warf. Während des Heilungsverlaufs musste der Abwehrspieler immer neue Rückschläge verkraften. Anfang Oktober stand dann eine richtungsweisende Untersuchung an. Zu klären war die Frage: Hat Uchida das Tal des Leidens durchschritten oder muss mit weiteren Rückschlägen gerechnet werden? Hinter vorgehaltener Hand hatte Schalke sogar die Befürchtung, dass Uchida nie mehr so richtig auf die Beine kommt, was gleichbedeutend mit dem Ende der Profikarriere gewesen wäre. TONI LIETO

Foto: imago/Team 2

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_el_li

EUROPA LEAGUE

schaffen – mit Rückkehrer ATSUTO UCHIDA (28). Er fühlt sich jedenfalls bereit.

Bislang nur im Training am Ball: Atsuto Uchida spielte letztmals im März 2015 für Schalke – das könnte sich nun endlich ändern.

SALZBURG: Garcia will einen Punkt zur Versöhnung

Schöpf steigert das Fan-Interesse 1In Salzburg weiß man natür-

lich, dass Schalke die bessere Mannschaft ist. Aber man weiß auch, dass im Fußball alles möglich ist. Vor allem im eigenen Stadion. Da kommt es den Bullen gar nicht so ungelegen, dass das Anspruchsverhalten auf der Galerie gedrosselt ist. Auch, weil den Gastgeber Personalsorgen plagen. Auf fünf Offensivkräfte muss Coach Oscar Garcia verzichten: Guldbrandsen, Dabbur, Wanderson, Prevljak und Toptorjäger Soriano. So

ist erstmals der 17-jährige Liefering-Kooperationsspieler Hannes Wolf im Kader. Für die Bullen geht es vor allem ums Prestige. Der 2:0-Sieg ANZEIGE

über Nizza und das 1:1 gegen Krasnodar waren bislang die einzigen Erfolgserlebnisse. Zu wenig fürs Weiterkommen. Trainer Garcia lobt den Gast: „Schalke als erstes Team in der Gruppe I einen Punkt abzuluchsen, würde uns versöhnen.“ Der amtierende Meister rechnet mit 20 000 Fans. Vor allem Alessandro Schöpf, der ÖFB-Teamspieler bei Schalke, steigert das Interesse. Zum letzten Spiel in der Liga gegen Altach (4:1-Sieg) waren knapp über 5000 gekommen. H . W I N K L BAU E R

16

EUROPA LEAGUE

kicker, 8. Dezember 2016

MAINZ: Trainer Schmidt hofft auf Lerneffekte aus Europa

FK QÄBÄLÄ

„Jeder Spieler ist gewachsen“

Grygorchuk hofft auf Besserung

1Zu hundert Prozent verdaut, so

1Es läuft nicht wirklich

Foto: imago/Eibner

scheint es, haben sie beim 1. FSV Mainz 05 das Aus in der Europa League noch nicht. Was vor allem daran liegen mag, dass das Weiterkommen trotz der deftigen 1:6-Pleite in Anderlecht greifbar war – mit einem einzigen Treffer in Saint-Etienne. „Natürlich hätten wir gerne ein kleines Finale gegen Qäbälä gehabt. Aber das haben wir

Trotz des Scheiterns: Trainer Martin Schmidt ist zufrieden.

selbst verbockt“, analysiert Fabian Frei, während sein Trainer auch ein wenig mit dem Modus hadert. „Zählte nicht der direkte Vergleich vorneweg, ginge es ja noch um etwas. Das ist ein bisschen schade“, sagt Martin Schmidt. So aber steht das Thema Selbstvertrauen sammeln im Vordergrund, freilich neben dem sportlichen Ehrgeiz, dem heimischen Publikum einen vernünftigen Abschluss zu bieten. Die Analyse des Schweizers fällt nichtsdestotrotz positiv aus. Schmidt erhofft sich einen Lerneffekt: „Das wird auf die Bundesliga abfärben und man wird spätestens im Frühjahr sehen: Jeder Spieler ist gewachsen.“ Belastungssteuerung, noch professionelleres Arbeiten, mit psychologischen Aufgaben cooler, cleverer umgehen. Vor allem hier hat Schmidt eine Diskrepanz zwischen seinem international eher unerfahrenen Team und der Konkurrenz ausgemacht: „Da ist von Anfang an Kalkül drin. Es wird anders taktiert, plötzlich hast du es mit einem Gegner zu tun, der mit

einem 0:0 zufrieden ist.“ So gesehen eben in Saint-Etienne. „In der Bundesliga geht es meist mit Feuer frei los.“ Wilder Stil, der den Nullfünfern eher liegt – trotz aller Lerneffekte in Europa. BENNI HOFMANN

1. FSV Mainz 05 – FK Qäbälä Donnerstag, 19.00 Uhr

live bei Sky

Voraussichtliche Aufstellungen:

MAINZ: Huth – Donati, Balogun, Hack,

Bussmann – José Rodriguez, Gbamin – Jairo, Serdar, Holtmann – Cordoba QÄBÄLÄ: Bezotosnyi – Mirzabekov, Stankovic, Vernydub, Ricardinho – Kvekveskiri, R. A. Sadygov – Weeks, Ozobic, Qurbanov – Zenjov SR: Evans (Wales) ANZEIGE

rund beim FK Qäbälä. Erst verlor der Gegner von Mainz 05 im Topspiel der Liga die Tabellenführung gegen den Doublegewinner Qarabag Agdam (1:2 ), dann quälte sich der Klub im Achtelfinale des Pokals gegen den Zweitligisten Zaqatala, rettete sich erst im Elfmeterschießen. Nicht unbedingt ein Geschenk für den ukrainischen Coach Roman Grygorchuk, der sein 100. Spiel für Qäbälä von der Seitenlinie coachte. Zwei Siege, vier Unentschieden und vier Niederlagen – ein „Lauf“ sieht anders aus. „Meine Spieler sind aktuell nicht besonders frisch“, konstatierte Grygorchuk kritisch, „daher ist es wichtig, dass wir langsam wieder Fortschritte machen. Damit wollen wir schon in Mainz beginnen. Ich hoffe, wir können ein ausgeglichenes Spiel gestalten.“ Schwer genug, schließlich fehlt der wegen einer Roten Karte gesperrte Mittelfeldspieler Rasad Eyubov und der Toptorjäger Bagaliy Dabo. Der Franzose verletzte sich beim Spiel in Anderlecht. R . M ÖV S U M OV

EUROPA LEAGUE 2016/17: GRUPPENPHASE, 6. SPIELTAG Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualifizieren sich für die Zwischenrunde (letzte 32). Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punktgleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die höhere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen, 4. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen. Sollten danach immer noch Mannschaften gleich sein, werden die Kriterien 1 bis 4 erneut angewendet. Erst danach entscheidet: 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 6. die höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 7. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus allen Gruppenspielen, 8. die höhere Anzahl an Siegen aus allen Gruppenspielen, 9. die höhere Anzahl an Auswärtssiegen aus allen Gruppenspielen, 10. die niedrigere Gesamtzahl an Strafpunkten (UEFA-Fair-Play-Wertung), 11. der UEFA-Koeffizient. – Weitere Termine: Auslosung Zwischenrunde: 12. 12. – Spiele: 16. und 23. 2. – Auslosung Achtelfinale: 24. 2. – Spiele: 9. und 16. 3. – Auslosung Viertelfinale: 17. 3. – Spiele: 13. und 20. 4. – Auslosung Halbfinale: 21. 4. – Spiele: 4. und 11. 5. – Endspiel: 24. 5. in Solna.

GRUPPE A

GRUPPE B

GRUPPE C

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): Feyenoord Rotterdam – Fenerb. Istanbul Sorja Luhansk – Manchester United

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): APOEL Nikosia – Olympiakos Piräus Young Boys Bern – FC Astana

1. Fenerbahce Istanbul 2. Manchester United 3. Feyenoord Rotterdam 4. Sorja Luhansk

1. APOEL Nikosia 2. Olympiakos Piräus 3. Young Boys Bern 4. FC Astana

5 7:6 5 10:4 5 3:6 5 2:6

10 9 7 2

GRUPPE E

5 5 5 5

6:6 7:4 4:4 5:8

9 8 5 5

GRUPPE F

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): Rapid Wien – Athletic Bilbao Sassuolo Calcio – KRC Genk

1. AS Rom 2. Astra Giurgiu 3. Austria Wien 4. Viktoria Pilsen

1. KRC Genk 2. Athletic Bilbao 3. Rapid Wien 4. Sassuolo Calcio

GRUPPE I

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): 1. FSV Mainz 05 – FK Qäbälä RSC Anderlecht – AS St. Etienne

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): AZ Alkmaar – Zenit St. Petersburg Maccabi Tel Aviv – FC Dundalk

1. RSC Anderlecht 2. AS St. Etienne 3. 1. FSV Mainz 05 4. FK Qäbälä

1. Zenit St. Petersburg 2. AZ Alkmaar 3. FC Dundalk 4. Maccabi Tel Aviv

5 14:5 11 5 5:3 9 5 6:10 6 5 5:12 0

GRUPPE G

Donnerstag, 8. Dezember (19 Uhr): Viktoria Pilsen – Austria Wien Astra Giurgiu – AS Rom 5 16:7 11 5 7:10 7 5 9:11 5 5 4:8 3

GRUPPE D

5 11:9 5 9:10 5 6:7 5 9:9

9 9 5 5

GRUPPE J

5 15:5 5 3:8 5 4:6 5 5:8

15 5 4 4

GRUPPE H

Donnerstag, 8. Dezember (21.05 Uhr): Standard Lüttich – Ajax Amsterdam Panathinaikos Athen – Celta Vigo

Donnerstag, 8. Dezember (17 Uhr): Sporting Braga – Schachtar Donezk Konyaspor – KAA Gent

1. Ajax Amsterdam 2. Standard Lüttich 3. Celta Vigo 4. Panathinaikos Athen

1. Schachtar Donezk 2. Sporting Braga 3. KAA Gent 4. Konyaspor

5 10:5 13 5 7:5 6 5 8:7 6 5 3:11 1

GRUPPE K

5 17:3 15 5 7:7 6 5 8:13 5 5 2:11 1

GRUPPE L

Donnerstag, 8. Dezember (21.05 Uhr): RB Salzburg – FC Schalke 04 OGC Nizza – FK Krasnodar

Donnerstag, 8. Dezember (17 Uhr): PAOK Saloniki – Slovan Liberec Qarabag Agdam – AC Florenz

Donnerstag, 8. Dezember (21.05 Uhr): Inter Mailand – Sparta Prag FC Southampton – Hapoel Beer Sheva

Donnerstag, 8. Dezember (17.00 Uhr): FC Villarreal – Steaua Bukarest Osmanlispor FK – FC Zürich

1. FC Schalke 04 2. FK Krasnodar 3. RB Salzburg 4. OGC Nizza

1. AC Florenz 2. Qarabag Agdam 3. PAOK Saloniki 4. Slovan Liberec

1. Sparta Prag 2. FC Southampton 3. Hapoel Beer Sheva 4. Inter Mailand

1. Osmanlispor FK 2. FC Villarreal 3. FC Zürich 4. Steaua Bukarest

5 5 5 5

9:1 15 7:6 7 4:6 4 3:10 3

5 13:5 10 5 6:10 7 5 5:6 7 5 7:10 4

5 5 5 5

7:4 12 5:3 7 5:5 7 5:10 3

5 5 5 5

8:7 7:7 5:5 4:5

7 6 6 6

BUNDESLIGA

kicker, 8. Dezember 2016

BUNDESLIGA

kicker-Ergebnisdienst

Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min.) zu Hause

Tore

Pkt. Platz

17

Diff.

auswärts

Sp. g. u.

v. Tore

Pkt. Sp. g. u.

v.

:

1. RB Leipzig (N)

13 10

3

0 29:11 + 18

33

6

5

1

0 12:5

Tore Pkt. Sp. g. u.

16

7

5

2

0 17:6

v.

Tore Pkt.

17

:

2. Bayern München (M, P)

13

9

3

1 29:9

+ 20

30

7

5

2

0 18:4

17

6

4

1

1 11:5

13

:

3. Hertha BSC

13

8

3

2 22:13 + 9

27

6

6

0

0 13:3

18

7

2

3

2

:

4. TSG Hoffenheim

13

6

7

0 25:14 + 11

25

7

4

3

0 13:6

15

6

2

4

0 12:8

10

:

5. Eintracht Frankfurt

13

7

4

2 19:11 + 8

25

6

4

2

0 11:7

14

7

3

2

2

11

:

6. Borussia Dortmund

13

7

3

3 31:15 + 16

24

7

5

2

0 17:4

17

6

2

1

3 14:11

7

:

7. 1. FC Köln

13

6

4

3 18:12 + 6

22

6

4

2

0 11:2

14

7

2

2

3

7:10

8

:

8. FC Schalke 04

13

5

2

6 18:15 + 3

17

6

4

0

2 14:7

12

7

1

2

4

4:8

5

:

9. Bayer 04 Leverkusen

13

5

2

6 20:21 - 1

17

7

3

2

2 11:10 11

6

2

0

4

9:11

6

9:10 8:4

9

:

10. 1. FSV Mainz 05

13

5

2

6 23:25 - 2

17

6

3

1

2 15:13 10

7

2

1

4

8:12

7

:

11. SC Freiburg (N)

13

5

1

7 17:25 - 8

16

6

4

0

2

8:9

12

7

1

1

5

9:16

4

:

12. FC Augsburg

13

3

5

5 11:15 - 4

14

7

1

3

3

5:10

6

6

2

2

2

6:5

8

:

13. Bor. Mönchengladbach

13

3

4

6 13:22 - 9

13

7

3

3

1 10:5

12

6

0

1

5

3:17

1

:

14. Werder Bremen

13

3

2

8 17:32 - 15

11

7

3

0

4 10:12

9

6

0

2

4

7:20

2

:

15. VfL Wolfsburg

13

2

4

7 12:18 - 6

10

7

0

2

5

4:12

2

6

2

2

2

8:6

8

:

16. SV Darmstadt 98

13

2

2

9 11:26 - 15

8

7

2

2

3

7:9

8

6

0

0

6

4:17

0

:

17. Hamburger SV

13

1

4

8 10:27 - 17

7

6

0

2

4

5:16

2

7

1

2

4

5:11

5

:

18. FC Ingolstadt 04

13

1

3

9 10:24 - 14

6

6

0

2

4

5:12

2

7

1

1

5

5:12

4

FC Ingolstadt 04 – RB Leipzig Samstag, 15.30 Uhr SC Freiburg – SV Darmstadt 98 Samstag, 15.30 Uhr Hertha BSC – Werder Bremen Samstag, 18.30 Uhr Mönchengladbach – 1. FSV Mainz 05 Sonntag, 15.30 Uhr FC Schalke 04 – Bayer 04 Leverkusen Sonntag, 17.30 Uhr

Rote Karten: niemand

Aubameyang (Borussia Dortmund) Modeste (1. FC Köln) Lewandowski (Bayern München) Ibisevic (Hertha BSC) Werner (RB Leipzig) Wagner (TSG Hoffenheim) Malli (1. FSV Mainz 05) Gnabry (Werder Bremen) Philipp (SC Freiburg) Forsberg (RB Leipzig) Chicharito (Bayer 04 Leverkusen)

Gelb-Rote Karte: Für das nächste Spiel gesperrt: Seguin (VfL Wolfsburg)

:

Spielnummer

362

:

Spielnummer

317

:

Spielnummer

475

:

Spielnummer

481

:

Spielnummer

486

FC Augsburg Hertha BSC Werder Bremen SV Darmstadt 98 Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt SC Freiburg Hamburger SV TSG Hoffenheim FC Ingolstadt 04 1. FC Köln RB Leipzig Bayer 04 Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. Mönchengladbach Bayern München FC Schalke 04 VfL Wolfsburg

5.2. 1:0 13.5. 1:1 18.3. 29.4. I 10.12. 21.12. 11.3. 25.2. 2:1 2:0 1:2 29.4. C 4.3. 21.1. 1:2 1:3 15.4. 25.2. 13.5. 2:2 K 11.2. 1:0 29.4. 0:2 20.12. 1:1 20.5. 6:0 E 15.4. 3:1 5.4. 22.4. 3:3 8.4. 5.2. 2:1 R 4.3. 18.3. 2:1 29.1. 1.4. 10.12. 25.2. 1:0 S 1:0 10.12. 4.3. 2:2 22.4. 2:5 0:3 18.2. P 20.5. 1:0 21.12. 18.2. 16.12. 29.4. 2:1 2:2 0:2 0:2 22.4. 8.4. 3:3 0:2 21.12. 28.1. 0:0 18.3. 6.5. 2:0 10.12. 5.4. 3:0 3:0 2:1 17.12. 3:1 1.4. 1:0 21.1. 15.4. 11.2. 0:0 22.1. 11.3. 3:2 2:0 11.2. 1:1 3:1 10.2. 15.4. 18.2. 2:1 29.1. 13.5. 4:2 17.12. 6.5. 5.4. 4:1 20.5. 22.4. 0:0 4.2. 0:0 1.4. 3:0 6:0 6.5. 8.4. 11.3. 20.5. 25.2. 11.3. 11.2. 3:1 3:1 1.4. 27.1. 17.12. 13.5. 28.1. 2:3 25.2. 18.3. 1:5 17.12. 5.4. 21.1. K 8.4.

0:0

VfL Wolfsburg

FC Schalke 04

Bayern München

1. FC Köln

FC Ingolstadt 04

TSG Hoffenheim

2016/17

Hamburger SV

391

Saison

SC Freiburg

:

Spielnummer

Eintracht Frankfurt

418

Borussia Dortmund

:

Spielnummer

Mönchengladbach

Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: 5 Suttner (FC Ingolstadt 04) 5 Cordoba (1. FSV Mainz 05) 5 Höwedes (FC Schalke 04) 5 Arnold (VfL Wolfsburg)

439

SV Darmstadt 98

Hamburger SV – FC Augsburg Samstag, 15.30 Uhr

:

Spielnummer

Werder Bremen

1. FC Köln – Borussia Dortmund Samstag, 15.30 Uhr

303

Hertha BSC

Bayern München – VfL Wolfsburg Samstag, 15.30 Uhr

: Spielnummer

FC Augsburg

Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim Freitag, 20.30 Uhr

15 12 9 8 8 7 6 5 5 5 5

1. FSV Mainz 05

ANZEIGE

Spielnummern aus Wettprogramm PLUS

Gesperrt

Bayer Leverkusen

9. 12. – 11. 12. 2016

Torjäger

RB Leipzig

14. SPIELTAG

ANZEIGE

21.1. 5.4. 15.4. 4.3. 18.2. 1:3 17.12. 1:3 1:1 0:2 1.4. 4.2. 2:1 6.5. 20.5. 2:1 3:0 18.2. 2:0 22.4. 13.5. 2:1 17.12. 18.3. 2:1 1:2 11.2. 28.1. 5.4. 2:1 1:1 0:1 28.1. 0:2 5.4. 11.3. 21.1. 18.12. 15.4. 3:1 6.5. 18.3. 29.4. 4.2. 4.3. 2:1 4:1 1:0 0:0 18.2. 9.12. 18.2. 1:0 20.5. 2:1 20.12. 1.4. 2:2 1:0 6.5. 11.3. 13.5. 12.2. 1:4 22.4. 8.4. 3:1 20.1. 6.5. 0:3 8.4. 1:1 1.4. 0:4 3.2. 6.5. 11.3. 0:1 20.12. 20.5. O 4.3. 4:0 2:2 18.3. 4.2. 15.4. 5.4. 2:1 0:0 1:2 R 11.3. 10.12. 6.5. 1.4. 25.2. 11.2. 20.5. 1:1 22.4. 2:1 T 1:1 21.12. 20.5. 8.4. 4.3. 18.2. 4.2. 28.1. 29.4. 25.2. M 8.4. 3:1 1:1 13.5. 2:1 11.3. 0:3 18.12. 13.5. 2:3 A 25.2. 28.1. 15.4. 29.4. 1.4. 4:4 2:0 22.1. 5.4. 2:3 G 29.4. 1:3 18.3. 4.3. 1:1 2:0 1:2 18.2. 2:1 11.12. A 18.3. 4.3. 20.12. 1:1 3:1 1:1 21.12. 2:1 22.4. 2:0 Z 4.2. 10.12. 25.2. 21.1. 1:3 22.4. 11.12. 3:0 4:0 0:2 I 8.4. 12.2. 15.4. 0:0 0:1 1:2 0:0 13.5. 29.4. 0:1 N

Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter oddset.de Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

18

BUNDESLIGA

Die Bank

Wertvolle Joker: Julian Schieber zusammen mit Alexander Esswein

Bei HERTHA BSC bringen die Einwechsler enorm viel Schwung. Der Lohn: schon fünf Jokertore.

A

lexander Esswein gab die Essenz des Tages gewohnt geradlinig zu Protokoll: „Der Trainer hat mir bei der Einwechslung gesagt, dass wir gewinnen wollen und dass ich was machen soll.“ Die Berliner gewannen noch in Wolfsburg, und Esswein, der nach 59 Minuten und in Rückstand den Platz betrat, machte was: das zwischenzeitliche 2:2 – und auch sonst nichts falsch. Die Ligasaison begann für Hertha  BSC gegen Freiburg  (2:1) mit

BREMEN: Der Kapitän muss um seinen Stammplatz bangen – Duell mit „Vize“ Junuzovic

Oldie Fritz: Gelingt der krönende Abschluss? es auf dem Trainingsplatz das obligatorische Ständchen für den Kapitän: Die Teamkollegen huldigten Clemens Fritz zu dessen 36.  Geburtstag, den der Routinier bei bester Gesundheit beging. Der grippale Infekt, der Fritz

Hertha BSC – Werder Bremen Samstag, 18.30 Uhr

Während Hertha alle sechs Heimspiele 6 gewann und dabei immer mindestens doppelt traf, ist Werder auswärts sieglos und ließ stets mindestens zwei Gegentore zu.

Serientäter: Serge Gnabry (Foto) erzielte bisher in jeder seiner fünf Auswärtspartien im Oberhaus ein Tor. Zuvor war nur Steffen Baumgart dieses Kunststück gelungen, 1995/96 bei Hansa. Sollte Gnabry auch in Berlin treffen, wäre dies ein neuer Rekord. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

15 ANZEIGE

Remis

9

Auswärtssiege

9

gegen Ingolstadt  (2:1) zum der Vorsaison nicht mehr Zuschauen zwang, ist ausherankommt. Sein kickerkuriert. Allerdings: Dass der Notenschnitt stürzte von Anführer, vergangene Saison 2,82 auf 3,92 ab, die Passvon Ex-Trainer Viktor Skripquote sank von 76,6 auf nik in den Rang des (einzi69,5 Prozent. Die absolute gen) „Gesetzten“ erhoben, Laufleistung (von 11,26 auf am Samstag in die Startelf 10,88 Kilometer pro 90 Minuzurückkehrt, scheint kein ten) nahm ebenso ab wie die Automatismus mehr. Anzahl seiner Sprints (von Trainer Alexander Nouri 13,46 auf 13,29). Freilich: Die und Manager Frank BauErfolgsquote seiner Zweimann ließen sich in dieser kämpfe hat der Ex-NationalFrage bislang denn auch spieler noch einmal von 61,1 noch keine halbwegs konkreauf 61,6  Prozent gesteigert te Aussage entlocken. Viel(bei jeweils 14 persönlichen mehr verkündete der Coach Duellen pro Partie). unmittelbar nach der Partie Nüchterne Schlussfolgegen Ingolstadt, an der angerung: Fritz bleibt solide griffslustigen Ausrichtung Kraft im Bremer Mittelfeld, mit zwei Stürmern (Kruse, ist aber kein wirklich entPizarro) plus zwei offensischeidender Faktor mehr. ven Außen (Gnabry, Bartels) Das zuletzt verschobene auch im Jahresendspurt Zurück in der Startelf? Kapitän Clemens Fritz Karriereende zeichnet sich gegen deutlich favorisierte hat seinen grippalen Infekt auskuriert. für kommenden Sommer Widersacher (Hertha, Köln, definitiv ab, Thomas DeHoffenheim) festhalten zu wollen. und Mittwoch ebenfalls wegen ei- laney (25, kommt im Januar vom Zieht Nouri dies durch, läuft alles ner Grippe, absolvierte aber schon FC Kopenhagen) ist als sportlicher auf ein Startplatz-Duell zwischen wieder Lauftraining und soll am Nachfolger auserkoren. Würde Fritz Kapitän und Stellvertreter hinaus: Donnerstag zurückkehren. Dass der leistungsmäßig verdrängt, wäre das Fritz oder Zlatko Junuzovic  – nur Österreicher noch nicht 100-pro- aus Vereinssicht die ideale Form einer findet auf der Doppelsechs zentig im Saft steht, wäre immerhin des Übergangs. Andererseits hätneben Philipp Bargfrede noch Platz. ein Argument, ihn zunächst einmal te auch niemand etwas dagegen, Dass sich dieses Luxusproblem – auf der Bank zu belassen. würde sich der Kapitän analog zum wie in der Vorwoche durch Fritz’ Derweil belegt ein Blick auf die Vorjahr nochmals zur Topform steiErkrankung – ganz von selbst löst, Statistik, dass Oldie Fritz an seine gern. Dann gelänge ihm doch noch ist diesmal nicht zu erwarten. Junu- Leistungen aus der  – allerdings der 2016 verpasste krönende Abzovic pausierte zwar am Dienstag auch überragenden  – Rückrunde schluss. THIEMO MÜLLER Foto: Witters

1Am Mittwochnachmittag gab

kicker, 8. Dezember 2016

einem Last-Minute-Tor durch Joker Julian Schieber, das jüngste 3:2 in Wolfsburg bestätigte den seit Sommer vorherrschenden Trend: Die Berliner Bank ist eine Bank – anders als in der Vorsaison, als Trainer Pal Dardai besonders in der Rückrunde von den Auftritten seiner Einwechselspieler regelmäßig ernüchtert war. Fünf Jokertore nach 13 Spielen bedeuten Einstellung des Vereinsrekords, nur 2000/01 und 2003/04 gelang Hertha das auch. Julian Schieber, Alexander Esswein (beide je zweimal) und Valentin Stocker trafen bislang als Einwechsler. Ligaweit steht nur RB  Leipzig mit sechs Jokertoren besser da. Die Marke der Vorsaison ist längst deut-

rios: Mit Alexander Baumjohann schaffte es ein Profi, der in der Vorsaison mit 23 Einwechslungen (bei 24 Einsätzen) Rekord-Teilzeitarbeiter der Liga war, seit Sommer nicht ein einziges Mal ins 18er-Aufgebot. Die geplante Rückkehr von Per Skjelbred (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Mitchell Weiser (nach muskulären Problemen) gegen Bremen wird den Kader weiter aufpeppen. Vladimir Darida, der nach seiner Operation am Sprunggelenk (Außenbandriss) zuletzt zu zwei Teileinsätzen kam und in Wolfsburg nach seiner Einwechslung Herthas Spiel auf Anhieb strukturierte, kann sich vorerst weiter mit einer Rolle als Edeljoker anfreunden. „Für mich wird es schwieriger, in die erste Elf zu rutschen“, sagt der Tscheche, der im Normalfall gesetzt ist. „Die Jungs, die derzeit beginnen, machen es sehr gut. Ich bin nicht so egoistisch oder arrogant und sage, ich muss

immer von Anfang an spielen.“ Mitunter kann es in der Schlussphase, wenn sich beim Gegner Müdigkeit und Räume breit machen, ziemlich nett sein. Findet auch Esswein, der sagt: „Es gibt nichts Geileres im Fußball, als reinzukommen und ein Spiel zu drehen.“ S T E F F E N R O H R

Hertha und seine Joker Schon jetzt hat Berlin drei Jokertore mehr als in der gesamten Vorsaison. Saison

Foto: picture alliance / City-Press Gb

als Bank

lich überboten: 2015/16 hatte Hertha lediglich zwei Tore durch Einwechsler erzielt, nur Frankfurt und Darmstadt (je ein Tor) waren erfolgloser. „Die Jungs hinter der ersten Elf sind voll da“, resümiert Manager Michael Preetz, „der Konkurrenzdruck hat sich erhöht. Wir haben mehr torgefährliche Spieler auf dem Platz.“ Auch Dardai bemerkt: „Wenn einer rausgeht, kommt ein anderer rein und macht genau das Gleiche. Jeder will helfen, jeder brennt. Ich habe jetzt 14 bis 16 fitte Spieler, die gute Leistungen bringen, und damit mehr Optionen als im letzten Jahr.“ Welchen Effekt eine starke Bank bringt, zeigt die Vergangenheit: 2008/09, als Hertha bis weit ins Frühjahr hinein aussichtsreich im Titelrennen lag, sorgten Berliner Joker für acht Tore und fünf Assists. In diesen Bereich könnte es hochgerechnet auch diesmal gehen. Ku-

19

2016/17 2015/16 2014/15 2013/14 2011/12 2009/10 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06

Jokertore

Joker-Assists

5 2 5 6 4 4 8 6 5 2

2 6 2 2 2 2 5 2 6 1

KICKER-KULISSE NOTIERT VON Der Fall Timo Werner bleibt auch mit einigen Tagen Abstand ein Reizthema. Schalkes Trainer Markus Weinzierl beschäftigt nachvollziehbar die Frage, warum die Gelbe Karte gegen Ralf Fährmann nicht zurückgenommen wird. Schließlich lag unzweifelhaft ein sogenannter „Wahrnehmungsirrtum“ des Schiris vor, der eine Berührung zu sehen glaubte, die nie stattfand. Bei Roten Karten ist in solchen Fällen die Aufhebung der Sperre vorgesehen. Die Streichung einer Gelben Karte ist laut Regelwerk indes an noch speziellere Bedingungen geknüpft. Der DFB-Sportgerichtsvorsitzende Hans E. Lorenz klärt auf: „Das geht nur im Fall einer offensichtlichen Verwechslung des betroffenen Spielers durch den Schiedsrichter.“ Rot dagegen wird sowohl bei Verwechslung als auch bei Wahrnehmungsirrtum aufgehoben.

2

Mit allerlei Spott hat derweil Werner selbst zu leben. Wettanbieter „mybet“ bietet Quoten auf die nächste Schwalbe des Leipzigers beim Spiel in Ingolstadt an. Und der Postillon verbreitete eine Fotomontage, auf der eine ältere Dame Werner über die Straße hilft, „damit er nicht hinfällt“. Immerhin solche Häme nimmt der

THIEMO MÜLLER

TV-TALK: Braucht der Fußball neue Werte?

20-Jährige sportlich: Er verbreitete das Bild prompt auch auf seinem eigenen Twitter-Account …

Trickser, Täuscher, Vorbilder

Dass es sich bei Werners Faller wirklich um eine „Schwalbe“ handelte, gestand so ziemlich als Letzter inzwischen auch RB-Sportdirektor Ralf Rangnick ein. Zunächst, so der ehemalige Schalke-Coach, habe er diese Begrifflichkeit abgelehnt, um seinen Spieler zu schützen – und bezog sich dabei raffinierterweise just auch auf ein königsblaues Vorbild: „Wenn Emile Mpenza oder Gerald Asamoah eine solche Szene widerfahren wäre, hätte das Rudi Assauer genauso gemacht.“

1Die Schwalbe von Timo Wer-

2

2

Erhält der beurlaubte Chefcoach Viktor Skripnik als Nachwuchstrainer oder Scout wieder einen Job beim SV Werder? Grundsätzlich hatte Manager Frank Baumann diese Option von Anfang an eingeräumt, zumal Skripniks Vertrag aktuell bis 2018 weiterläuft. Dass es nun ein verbindliches Angebot gebe, verneinte Baumann am Mittwoch aber im Gespräch mit dem kicker: „Zurzeit sind alle Stellen besetzt. Und ob nächste Saison wirklich eine Möglichkeit besteht, kann ich noch gar nicht sagen.“ Skripnik selbst ließ ohnehin durchblicken, eher auf einen neuen Chefposten zu warten.

ner erregt die Gemüter. Dass er nicht nachträglich gesperrt wurde, ebenso. Die Fragen nach Anstand und Fairness im Profifußball werden wieder lauter gestellt. Auch der Fall Julian Draxler sorgt für anhaltende Diskussionen. Braucht der Fußball neue Werte? Taugen die Stars überhaupt noch als Vorbilder für den Nachwuchs? Wird in anderen Sportarten weniger getrickst und lamentiert? Diese Debatte führt Moderator Marco Hagemann am Montag ab 18.15  Uhr bei kicker.tv  – Der Talk. Seine Gäste im Studio sind Ex-Nationalspieler Holger Fach, der nach der Entlassung von Trainer Norbert Meier in Darmstadt als Sportdirektor zurücktrat, der Schweizer Ex-FIFA-Schiedsrichter Urs Meier, kicker-Redakteur Thomas Hiete sowie ein Weltstar aus einer anderen Sportart. Mit unserer Trendfrage bilden wir diesmal konkret die Haltung der Fans ab. Montag, 12. Dezember, 18.15 Uhr, Eurosport 1 (Wiederholung 23 Uhr)

Die 60-minütige Sendung wird auf kicker.de und eurosport.de parallel im Livestream übertragen. Diskutieren Sie bei Twitter mit: #kickertalk

präsentiert von

kicker-Trend Für die Fairness im Fußball akzeptiere ich eine Niederlage: Ja oder Nein? Stimmen Sie ab unter www.kicker.de/tv-talk-trend

20

BUNDESLIGA

Der VFL WOLFSBURG rast auf den Abgrund zu. Es läuft die große VW-Analyse: Wer ist ein Teil des Problems, wer kann noch ein Teil der Lösung sein?

Im Schwebezustand

Ismael

Foto: imago (4)

Allofs

Garcia

Bayern München – VfL Wolfsburg Samstag, 15.30 Uhr

Der FCB entschied die letzten 14 14 Heimspiele gegen den VfL für sich. Nun könnte erstmals ein Klub gegen einen anderen 15 Heimsiege in Folge feiern.

Jagd: Philipp Lahm gewann 16 Duelle mit Wolfsburg. Mehr Siege holte kein aktueller Profi gegen einen Verein. Historische Bestmarke sind 20 Siege, das gelang Sepp Maier gegen Hamburg sowie Lothar Matthäus und Oliver Kahn gegen Bayer 04. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

18

Remis

1

Auswärtssiege

0

burg, doch dieser Eindruck täuscht. Derzeit ist alles rund um dem VfL im Schwebezustand. Keiner weiß so genau, wie es tatsächlich weitergeht. Im von Volkswagen-Spitzen dominierten Aufsichtsrat läuft derzeit die Analyse der mitunter außer

Horst Heldt wird als möglicher Allofs-Nachfolger gehandelt. Kontrolle geratenen Situation. Gesucht werden Antworten auf diese Fragen: Wer ist ein Teil des Problems? Und wer kann noch ein Teil der Lösung sein? Es sind Gespräche, die sowohl mit Geschäftsführer Allofs als auch ohne ihn geführt werden. Denn klar ist: Der Manager ist längst nicht mehr unumstritten, schließlich hat er den sportlichen Niedergang zu verantworten. Als einer der wenigen, die in dieser Personalie noch nicht den Daumen gesenkt haben sollen, gilt Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz, den auch Allofs stets als seinen engen Vertrauten aus dem Kontrollgremium hervorhebt. Es überrascht dennoch nicht, dass schon die Namen möglicher AllofsNachfolger die Runde machen. Darunter Horst Heldt, der zuletzt auf Schalke tätig war, entsprechend sturmerprobt ist und die Königsblauen sechsmal hintereinander in den internationalen Wettbewerb

(dreimal Europa League, dreimal Champions League) führte. Diskutiert wird selbstredend auch wieder die Trainerfrage. Ismael, womöglich voreilig vom Interims- zum Cheftrainer ernannt, konnte den Absturz bislang nicht stoppen und hat für viele beim VfL schon keine Zukunft mehr. Doch welche Art Trainer wird benötigt? Und wann? Erhält Ismael noch eine Frist bis zur Winterpause oder könnte eine Niederlage in München schon sein Ende bedeuten? Dass der Aufsichtsrat im Sommer am liebsten Lucien Favre, der auf dem Markt war, verpflichtet hätte, ist bekannt. Nun jedoch ist der Ex-Gladbach-Coach, der mit Nizza die Tabelle in Frankreich anführt, außer Reichweite. Mit Bruno Labbadia bestand im November weitgehend Einigkeit, jedoch erhielt Ismael den Zuschlag. Ein Makel für den Ex-HSV-Coach? Zum ins Gespräch gebrachten David Wagner (Huddersfield Town) gab es nach kicker-Informationen bislang keinen Kontakt. THOMAS HIETE ANZEIGE

Kampf um VfL-Talente

Leipzig und Arsenal jagen Itter-Zwillinge

Foto: DFB

D

ie Heimniederlage gegen Hertha – die Zuspitzung der dramatischen Situation beim VfL Wolfsburg – hatte zumindest keine unmittelbaren Folgen. Valerien Ismael bereitet die Mannschaft trotz nur eines Sieges aus sechs Ligaspielen unter seiner Regie auf das Duell beim FC Bayern vor. Julian Draxler, der am Wochenende als Reaktion auf die gegen ihn gerichteten Fan-Pfiffe seinen Wechselwunsch erneuerte, trainiert zumindest weiterhin mit dem Team. Und Klaus Allofs, so ist anzunehmen, sondiert den Markt für die bevorstehende Transferperiode. Klingt nach „Weiter so“ in Wolfs-

Sehr begehrt: Die Itter-Zwillinge 1In den Planungen des VfL Wolfs-

burg spielen sie eine große Rolle: Gian-Luca (rechts) und DavideJerome Itter. Nach kicker-Informationen sind die Zwillinge, die im Januar 18 Jahre alt werden, jedoch schwer umworben – allen voran von RB  Leipzig und dem FC  Arsenal. Während Davide-Jerome als rechter Verteidiger im Einsatz ist, bearbeitet Gian-Luca die linke Seite – auf höchstem Niveau. Zuletzt wurde er mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Die Verträge der Brüder laufen bis 2018. Olaf Rebbe, sportlicher Leiter beim VfL: „Wir sind im ständigen Austausch mit der Familie und dem Berater, alle Parteien streben eine langfristige Zusammenarbeit an.“ hie

kicker, 8. Dezember 2016

21

Wie einst Robben

Lewandowski: Üben wird belohnt 1Robert Lewandowski hat derzeit

Foto: Witters

Einsatz fraglich: Jerome Boateng hat Probleme mit der rechten Schulter.

„Es wird eng“ Er ist Fußballer des Jahres. Aber viele Blessuren prägen JEROME BOATENGS  (28) Jahr auch. Wie jetzt vor Weihnachten.

D

Foto: imago/DeFodi

allen Grund zur Freude. Ein neuer, unterschriftsreifer Vertrag bis 2021 liegt ihm vor. Dazu wird er erstmals Papa, wie er beim Jubel nach dem Tor zum 1:0 gegen Atletico Madrid verriet. Ein direkter Freistoß, der zweite nach dem 3:1 in Mainz. Arjen Robben war bis dato der letzte Bayern-Spieler, der in zwei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen per Freistoß dem Torhüter keine Chance ließ. In der Saison 2009/10 jubelte er am 19. und 20. Spieltag. Ab sofort ist Lewandowski Bayerns Spezialist für ruhende Bälle. Elfmeter schießt er seit Thomas Müllers Fehlschüssen schon sicher, nun kommen auch die von außerhalb des Strafraums hinzu. Manuel Neuer wurde im Training bislang noch kein Opfer von Lewandowskis Freistößen: „Da gehe ich normalerweise nicht ins Tor, sondern mache andere Dinge.“ Der Nationaltorwart ist aber voll des Lobes: „Natürlich habe ich wahrgenommen, dass er oft Freistöße trainiert hat. Das zahlt sich aus. Es ist kein Glück, sondern Können und tägliche Arbeit.“ Seit der Sommervorbereitung übt der Pole systematisch nach dem Training Freistöße, oft mit David Alaba, Xabi Alonso und manchmal auch Mats Hummels. „Im Training hat es teilweise genauso geklappt wie heute oder gegen Mainz. Ich habe auf diesen Moment gewartet und gehofft, dass es im Spiel auch so funktioniert“, sagte er nach dem Sieg gegen die Spanier. Die Freistoß-Erlaubnis hat er von Trainer Carlo Ancelotti bekommen, „nachdem er im Training gesehen hat, wie ich es mache“. Vor dem Doppelschlag gegen Mainz und Atletico traf Lewandowski nur in seinem letzten BVB-Spiel im Mai 2014 per Freistoß. Bei Bayern waren in den vergangenen fünf Jahren Alaba und Alonso (je 5) sowie Bastian Schweinsteiger (4) die erfolgreichsten Freistoß-Schützen. lin

Präzise: Robert Lewandowski

as bedeutungslose Spiel gegen Atletico Madrid am Dienstag verpasste Jerome Boateng. Probleme mit der rechten Schulter verhinderten einen Einsatz des Weltklasseverteidigers, der letztmals am 23. November beim 2:3 in Rostow auf dem Rasen stand. Auch am Samstag gegen den VfL Wolfsburg wird er eher nicht mithelfen können, Spitzenreiter RB  Leipzig weiter zu jagen. „Das wird eng“, sagte er am Mittwoch zum kicker. Immerhin: Es besteht eine realistische Chance, dass er danach in den beiden letzten Partien 2016 – in Darmstadt und gegen Leipzig – wieder zur Verfügung steht. Boatengs Körper spielte 2016 nicht immer so mit, wie sich der Fußballer des Jahres das vorgestellt hatte. Eine schwere Muskelverletzung im Januar zum Rückrundenauftakt, die nächste dann im EM-Halbfinale. Nur in sechs von 13 Bundesligapartien stand Boateng anschließend in dieser Saison in der Startelf, ganze zweimal spielte er durch. Dazu lief er vier Mal in der

Champions League auf, aber auch hier nur zweimal über 90 Minuten. Immer neue, kleine Rückschläge warfen Boateng zurück. Hundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit konnte er logischerweise bislang nicht erreichen, vor der jüngsten Zwangspause sah er sein Leistungs-

vermögen „vielleicht bei 70, 80 Prozent“. Versehen mit dem wichtigen Zusatz: „Das reicht nicht bei meinem Spiel.“ Umso verwunderter und verärgerter nahm Boateng die öffentliche Kritik Karl-Heinz Rummenigges nach dem 2:3 in Rostow zur Kenntnis. Die Differenzen wurden inzwischen in einem klärenden Gespräch zwischen Weltmeister und Vorstandsboss ausgeräumt. „Ja, es ist alles okay“, bestätigt Boateng, dass die Wogen geglättet sind. Eine Geldstrafe für seinen verbalen Konter („Darüber kann ich nur lachen, beim nächsten Mal kann er mir das auch ins Gesicht sagen“) muss er übrigens nicht bezahlen. FRANK LINKESCH ANZEIGE

22

BUNDESLIGA

WURZELBEHANDLUNG

An Identität und an Punkten mangelt es in DARMSTADT . Hilft der Trainerwechsel?

D

as Wehklagen kam fast im wöchentlichen Rhythmus. Vergangene Saison wurden die Lilien regelmäßig abgekanzelt wegen ihrer ekligen Spielweise.

SC Freiburg – SV Darmstadt 98 Samstag, 15.30 Uhr

Freiburg kassierte zu Hause schon zwei 2 Schlappen – so viele wie in der gesamten Vorsaison. Darmstadt verlor auswärts gar

schon sechsmal – einmal öfter als 2015/16. Fluch: Marcel Heller (Foto) erzielte sieben Tore für die Lilien, einen Sieg gab es daraufhin nie. Nur drei Profis trafen öfter für einen Klub, ohne je anschließend gewonnen zu haben. Rekordhalter ist Ludwig Müller mit zehn Treffern für Nürnberg. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

0 ANZEIGE

Remis

0

Auswärtssiege

0

Der Aufsteiger lachte sich ins Fäustchen und nahm einen Zähler nach dem anderen mit. Am Ende stand der sensationelle Klassenerhalt. In dieser Spielzeit wird das Team ziemlich regelmäßig gelobt für gute Phasen im Spiel. Punkte sind dagegen Mangelware. Weshalb das Präsidium diesen Montag die Reißleine zog und Trainer Norbert Meier (Vertrag bis 2018) beurlaubte. Sportdirektor Holger Fach ging aus Solidarität mit. Auch Co-Trainer Frank Heinemann, der mit Meier gekommen war, konnte sich kein Bleiben vorstellen. Maximal bis zur Winterpause betreut nun Ramon Berndroth (64) das Team. Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) wird durch Torwarttrainer Dimo Wache und Kai Peter Schmitz (Athletiktrainer und Videoanalyst) unterstützt. Spätestens im Januar will der SV 98 den neuen Mann auf der Bank präsentieren. Einiges deutet darauf hin, dass der Verein dabei wieder auf ein „Darmstädter Modell“ setzen will. Wie zu Dirk Schusters Zeiten könnte der neue Cheftrainer die Aufgaben des Sportlichen Leiters mit übernehmen. Vermutlich wird er weniger erfahren sein als der 58-jährige Meier, der zahlreiche Profistationen hinter sich hat. Ebenfalls denkbar, dass am Böllenfalltor wieder auf einen Trainer ge-

setzt wird, der gute Arbeit in der 2. Liga oder sogar darunter leistet. Die Lilien wollen keinen Klassenerhalt auf Teufel komm raus, etwa zum Preis der Verschuldung. Für Klubchef Rüdiger Fritsch und seine Präsidiumskollegen geht es darum, den Verein langfristig im Profifußball zu etablieren. Gleichzeitig wollen sie die Chance auf den Ligaverbleib wahren. Diese ist mit nur acht Punkten aus 13 Spielen noch vorhanden, weil andere Klubs noch weniger Zähler sammelten. In puncto Klassenerhalt sah der Präsident in jüngster Zeit die Felle davonschwimmen. Er bescheinigt

„Es war im Ein-Meter-Bereich und bleibt intern.“ RÜDIG ER FR I T S CH, Präsident Meier und Heinemann zwar eine „äußerst engagierte und professionelle Arbeit“, bemängelte aber gleichzeitig, dass nicht „alle Mosaiksteine, die bei uns noch mehr als bei anderen Klubs zusammenpassen müssen“ an der richtigen Stelle saßen. Details zu nennen lehnt Fritsch ab. Er gab jedoch preis, dass die fehlende Hierarchie in der Mannschaft eines dieser Steinchen war. „Das war im EinMeter-Bereich und bleibt intern“, blockte er weitere Nachfragen ab. Vergangenen Sommer haben viele Stammspieler den Verein verlassen. Die wenigen verbliebenen

hatten bei Meier einen schweren Stand. Zuletzt war Jerome Gondorf zweimal überhaupt nicht im Kader. Peter Niemeyer stand nach vielen Wochen als Reservist gegen Hamburg erstmals wieder in der Startelf. Gleichzeitig zündete kaum einer der 14 Neuzugänge. Was bei den ehemaligen Leistungsträgern das Unverständnis über die eigene Situation nur vergrößerte. Die Beurlaubung von Meier, den Darmstadt im Sommer bei Arminia Bielefeld mit einem sechsstelligen Betrag abgelöst hatte, reißt ein Loch in die überschaubare Vereinskasse. „Aber dafür gibt es Rückstellungen. Die müssen wir nun anpacken“, betont Fritsch. Der Lizenzspieleretat von 21 Millionen Euro wird hochgefahren. Bei Fach, der sein Schicksal mit dem von Meier verband, muss erst noch juristisch geprüft werden, ob seine Demission als Rücktritt zu verstehen ist oder wie lange ihm noch Bezüge zustehen. Berndroth soll jetzt helfen, dass die Lilien den Weg zurück zu den Wurzeln finden. Eine Verweildauer des NLZ-Leiters über die Winterpause hinaus schließt Fritsch kategorisch aus. Zum Anforderungsprofil für den neuen Cheftrainer, der die aktuell schmerzhafte Wurzelbehandlung erfolgreich weiterführen soll, gehört, dass er den Darmstadttypischen Fußball gutheißt. Spielerische Ambitionen, wie von Meier gehegt, werden hintenangestellt. Ziel ist es, dass die Gegner künftig wieder weniger loben und mehr kritisieren. M I C H A E L E B E RT

kicker, 8. Dezember 2016

von kicker-Redakteur Michael Ebert

Die 1. Liga ist nur ein Ausnahmefall

D

ie Situation ähnelt der von 2012. Im Dezember vor vier Jahren schien Jürgen Seeberger nicht mehr der Richtige zu sein auf dem Trainerstuhl. Präsident Rüdiger Fritsch fackelte nicht lange und ersetzte ihn durch Dirk Schuster. Der Unterschied: Seeberger hatte erst im September Kosta Runjaic beerbt. 2016 wartete Fritsch also zwei Monate länger, bis er handelte. Die Kurskorrektur kommt spät. Wohl sogar zu spät für den Klassenverbleib angesichts des finanziellen Limits, um den Kader im Winter aufzurüsten. Es muss jetzt vorrangig darum gehen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Noch fehlt eine schlaue Strategie, wie der Verein langfristig im Profifußball etabliert werden kann. Dass es dabei nur in Ausnahmefällen um die 1. Liga geht, müsste ohnehin allen Beteiligten klar sein.

Interimstrainer

Berndroth: Erst ein Spiel als Proficoach 1Dass er auf seine

alten Tage noch einmal die Verantwortung für eine Bundesligamannschaft übernimmt, wenn auch nur vorübergehend, hätte sich Ramon Berndroth nicht träumen lassen. Als NLZ-Leiter hatte sich der 64-Jährige längst aus dem Trainergeschäft zurückgezogen. Letztmals stand er am 13. 11. 2010 an der Seitenlinie, bei der U 23 des FSV Frankfurt in der Regionalliga: Ein 2:7 bei den Stuttgarter Kickers (nach 2:1 zur Halbzeit), sein letztes Heimspiel war vorher ein 0:1 – gegen Darmstadt. Im Profifußball saß Berndroth nur einmal als Verantwortlicher auf der Bank: 2007/08 bei den Offenbacher Kickers (2. Liga). Als Assistent arbeitete der Mainzer jahrelang im Oberhaus: Zwischen 1991 und 1997 bei Eintracht Frankfurt unter den Cheftrainern Stepanovic, Körbel, Toppmöller, Heynckes, Ehrmantraut und Heese. m eb

„Alibis gelten hier nicht“ Im Interview spricht MIKE FRANTZ (30) über Kontinuität, die jüngste Trendwende und seine dürftige Scorerbilanz.

N

ach drei Niederlagen in Serie bekam Aufsteiger Freiburg beim 1:1 in Leverkusen die Kurve. Ersatz-Kapitän Frantz gehört bislang zu den konstantesten Profis. Herr Frantz, kennen Sie Ramon Berndroth? Bisher nicht, ich habe mich jetzt allerdings ein bisschen mit ihm beschäftigt. Wie sehr beeinflusst der neue Darmstädter Coach die Vorbereitung beim SC? In erster Linie kommt es darauf an, was wir tun. Trotzdem ist es immer ein bisschen unangenehm, weil du nicht weißt, was verändert wird. Auf der anderen Seite ist es dasselbe Aufgebot an Spielern. Letztlich ist es nur mental ein anderes Spiel, als wenn der Trainer noch Meier hieße. Nach sechs Trainerwechseln in Ihrer Nürnberger Zeit von 2008 bis 2014 arbeiten Sie nun beim leuchtenden Beispiel für Kontinuität: Christian Streich ist beim SC bald fünf Jahre im Amt. Gibt es gar keine Abnutzungserscheinungen? Nein, es geht darum, ob dich ein Trainer vor jedem Spiel so vorbereitet, dass du die Stärken des Gegners kennst und einen klaren Plan dagegen hast. Das war beim SC bisher immer der Fall. Ich bin froh, dass es hier diese Kontinuität gibt, weil gewisse Alibis nicht gelten. In erster Linie geht es um dich als Spieler, dass du Leistung bringst. Der Trainer erwartet immer etwas Konkretes, daran kannst du dich messen. Wie wichtig ist das Menschliche? Wenn das nicht passt, kannst du nirgends länger arbeiten. Dieses stimmige Gefühl kann man nicht genau definieren. Harte Kritik muss möglich sein, ansonsten ist es wichtig, Vertrauen zu spüren. Gerade auf der menschlichen Ebene ist es ein besonderes Glück, mit unserem Trainer arbeiten zu dürfen. Zurück zur intensiven Gegneranalyse. Warum hat die Mannschaft erst vor dem Leverkusen-Spiel wieder richtig zugehört? In der Saison hast du Phasen, wo es von den Ergebnissen her nicht läuft. Gegen Wolfsburg waren wir nicht schlecht. In Mainz haben wir vielleicht das beste Spiel gemacht,

Fotos: imago/Jan Huebner, Bongarts/Getty Images

KOMMENTAR

23

wegen individueller Fehler aber verloren. Gegen Leipzig waren wir chancenlos. In Leverkusen haben wir uns darauf besonnen, was uns zum Start ausgezeichnet hat: enorme Disziplin über 90 Minuten, Aggressivität in der Defensive, wenige Fehler produzieren und läuferisch alles in die Waagschale werfen. Die 123,4 Kilometer sind Saisonrekord – so erarbeitet man sich auch das nötige Glück. Wenn wir das abrufen, sind wir schwer zu schlagen. Gab es andere Erfolgsmaßnahmen? Er war wichtig, wieder mal etwas als Team unternommen zu haben. Wir waren bowlen in lockerer Atmosphäre. Das stärkt das Gemein-

„Ich muss mich offensiv ein Stück weit bremsen.“ schaftsgefühl und hat sich auf dem Platz ausgewirkt. Bei uns geht es nur zusammen, mit allen Mann. Hat das Comeback von Kapitän Julian Schuster dem Team Halt gegeben? Es war personell eine besondere Situation. Er hat lange nicht gespielt, aber vom Mentalen her war es genau richtig, Julian zu bringen. Man kann nur den Hut davor ziehen, wie er es dann gemacht hat. Ich habe das aber ein Stück weit erwartet, er ist immer noch ein guter Spieler.

In Leverkusen kam die Doppelsechs mit Ihnen und Schuster auf 302 Bundesligaeinsätze, der Rest der Startelf lediglich auf 193. Wie wichtig ist Erfahrung? Oftmals sehr. Gerade, wenn es nicht läuft, können sich Jüngere, die etwas durchhängen, daran aufrichten. Das Tandem ist jedoch wieder in Gefahr. Nach Gelbsperre und Verletzung kehren Nicolas Höfler und Amir Abrashi zurück … Das sind beides hervorragende Spieler. Für den Trainer gibt es nichts Schöneres, als je nach Gegner und Spielertyp auswählen zu können. Konkurrenzkampf wirkt sich immer positiv für alle aus. Nach elf Einsätzen sind Sie noch ohne Scorerpunkt. Was ist da los? In dieser Saison hat die defensive Stabilität Vorrang vor meinen Offensivqualitäten. Ein Stück weit muss ich mich da bremsen. Aber wenn ich dem Team mehr helfe, wenn ich das Zentrum absichere und Konter abfange, anstatt irgendwo vorne rumzurennen und ein Tor zu schießen, ist das wichtiger … Darmstadt, dann in Schalke und Ingolstadt. Wie viele Punkte sind das Ziel? Davon müssen wir wegkommen. Es geht nur darum, dass wir das umsetzen, was wir uns vornehmen und dass jeder an seine Leistungsgrenze geht. Dann ist die Möglichkeit auf einen Sieg am höchsten. Andere Gedanken hemmen nur. INTERVIEW: CARSTEN SCHRÖTER

24

BUNDESLIGA

Gefährliches Spiel

Der Aufsichtsrat will DIETMAR BEIERSDORFER  (53) ersetzen, Heribert Bruchhagen könnte Klubboss werden. Der richtige Zeitpunkt wurde verpasst.

D

as Bemühen von Markus Gisdol ist offensichtlich. Und erfolgreicher, als es vor Wochen noch zu erwarten war. Hamburgs Trainer hat nicht nur am Formen einer Einheit gearbeitet, er hat auch eine Burg um seinen Kader errichtet. „Wir dürfen uns nicht ablenken lassen“, fordert der 47-Jährige. Ein schwieriges Unterfangen. Denn die Ablenkungsmanöver kommen  – mal wieder – aus dem eigenen Verein. Und immer noch geht es um Klubboss Dietmar Beiersdorfer. Gleich mehrere Gespräche hat es zwischen dem Aufsichtsrat und Heribert Bruchhagen als potenziellem Nachfolger gegeben, eine Tendenz gibt es gleichfalls: Der 68-Jährige scheint grundsätzlich bereit

für die Rückkehr in die Bundesliga nur ein halbes Jahr nach seinem Rückzug in Frankfurt. Und: Auch im Hamburger Kontrollgremium soll er mehrheitsfähig sein. Nur noch eine Frage des Vollzugs scheint der Führungswechsel dennoch nicht. Denn die Räte zögern, obwohl Grundvoraussetzungen gegeben sind: Das Vertrauen in Beiersdorfer fehlt, der Glaube, mit einem erfahrenen Kapitän durch unruhige Zeiten steuern zu können, ist nach dem Austausch da  – doch der richtige Zeitpunkt wurde verpasst. „Ein Pflänzchen Hoffnung ist gewachsen“, sagt Gisdol über den Ist-Zustand in Mannschaft und Umfeld. Und über das Miteinander mit Beiersdorfer hinsichtlich möglicher Wintertransfers befindet der Coach: „Im Moment läuft es rund.“ Eine Entwicklung, die auch die Räte registrieren  – und nun von ihrer eigenen Zöger- und Zauder-Taktik eingeholt werden. Verbürgt ist, dass es seit Anfang November UmsturzPläne gibt. Sportlich lag der HSV als abgeschlagener Letzter am Boden, parallel dazu hatte Beiersdorfer die Verhandlungen mit Sportchef-Kandidat Christian Hochstätter nicht finalisieren können und seinem Klub in der Außendarstellung zum wiederholten Mal geschadet.

Vor der Ablösung? Bruchhagen könnte Beiersdorfer beim HSV ersetzen.

Samstag, 15.30 Uhr

3

Schon dreimal konnte Augsburg in der Hansestadt gewinnen, jeweils mit 1:0. So viele Auswärtssiege holten die Fuggerstädter sonst nur in Bremen und Stuttgart. Lauf: Michael Gregoritsch traf zuletzt erstmals in zwei Partien in Folge. Jetzt ist der Klub zu Gast, gegen den er seine beste Leistung im HSVTrikot zeigte: Beim letzten Duell mit Augsburg im Mai wurde er mit zwei Toren und einem Assist Spieler des Spiels. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

1 ANZEIGE

Remis

1

Auswärtssiege

3

AUGSBURG: Rekordgewinn dank Europa League und Baba-Transfer

Hofmann stichelt gegen Weinzierl 1Rekordzahlen, deutliche Worte

zu 50+1 und Sticheleien gegen frühere Mitstreiter – so lief die Jahreshauptversammlung des FC  Augsburg am Mittwochabend. Die Teilnahme an der Europa League sowie der Millionentransfer von Abdul Rahman Baba zum FC Chelsea bescherten dem FCA für die Saison 2015/16 einen Rekordumsatz von 96,290 Millionen Euro sowie einen Rekordgewinn von 14,926 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Umsatz noch bei 59,381 Millionen Euro, der Gewinn betrug damals 9,008 Millionen Euro. „Es ist das erfolgreichste Jahr der 109-jährigen Vereinsgeschichte“, sagte Aufsichtsratschef Peter Bircks. Zuwächse gab es in fast allen Bereichen: Die TV-Erlöse stiegen auf 45,756 Millionen (Vorjahr: 24,247 Mio.), die Transfererlöse auf 16,933

Millionen (Vorjahr: 8,217 Mio.). Die Personalkosten erhöhten sich um knapp fünf Millionen Euro auf 29,344 Millionen Euro. Klubboss Klaus Hofmann fand bei der Versammlung vor 533 stimmberechtigten Mitgliedern

Foto: Krieger

Hamburger SV – FC Augsburg

Gute Zahlen und markige Worte: FCA-Boss Klaus Hofmann

deutliche Worte, zum Beispiel zum Thema 50+1. Die Regelung sei angesichts zahlreicher Ausnahmen „in Deutschland eigentlich nur noch Makulatur“, für die Vereine würden unterschiedliche Regeln gelten: „Diese Diskussion muss der deutsche Fußball dringend führen.“ In Bezug auf mögliche Investoren beim FCA sagte Hofmann: „Wir werden niemals Sperrminoritäten abgeben, die es uns dann nicht mehr erlauben, eigenständig im Sinne des Vereins zu entscheiden.“ Seitenhiebe gegen Ex-Präsident Walther Seinsch und Ex-Trainer Markus Weinzierl wollte sich Hofmann in seiner Rede nicht verkneifen. „Wir sind schon überrascht, in welchem Ausmaß unser Ehrenpräsident sich jetzt bei Preußen Münster engagiert“, sagte der FCA-Boss, Seinsch bleibe aber weiter „der

kicker, 8. Dezember 2016

Foto: Huebner

„Grätsch-Pause“: Benedikt Höwedes fehlt gelbgesperrt.

SCHALKE: Ersatz für Höwedes muss her

Die „Rechtsfrage“ 1Er hatte es ja gesagt: Eine akut

Foto: Witters

Das sogenannte „Manöver des letzten Augenblicks“ aber hatte Aufsichtsratsboss Karl Gernandt erst zwei Wochen später, für den Zeitpunkt nach dem Werder-Spiel, vorgesehen, ehe Überraschendes passierte: Gisdols Elf spielte zweimal remis, machte in Hoffenheim und gegen Bremen Fortschritte, die sich in Darmstadt endlich im ersten Sieg niederschlugen. Deshalb dominiert im Gremium nun diese Frage: Gefährdet ein jetziger Führungswechsel das vor allem von Gisdol gezüchtete „zarte Pflänzchen“? Für die Absurdität an der aktuellen Situation ist allein der Aufsichtsrat verantwortlich, denn: Beiersdorfer ist durch zuletzt drei ungeschlagene Partien kein besserer Vorstandsvorsitzender geworden  – genauso unsinnig war, das Schicksal des 53-Jährigen von den Ergebnissen der jüngsten Partien abhängig zu machen. Ihre Taktik hat die Räte nun ins Dilemma gestürzt: Das nüchterne Bewerten der bisherigen Beiersdorfer-Bilanz hätte einen Wechsel gerechtfertigt, durch offensichtliche Schwäche bei der Entscheidungsfindung aber hat sich das Gremium selbst geschwächt. Und damit auch den ganzen Klub schon wieder von innen zu pulverisieren begonnen: Bruchhagen hängt in der Warteschleife, Beiersdorfer in der Luft – und Gisdol bleibt in den wegweisenden Wochen vor Weihnachten nur die Hoffnung, dass die Burg irgendwie hält. S E BA S T I A N W O L F F

drohende Gelbsperre aufgrund von bereits vier kassierten Verwarnungen dürfe „einen Spieler nicht beeinflussen. Gegen Leipzig darf sich niemand schonen. Wenn ich die fünfte Gelbe bekommen sollte, ist es nun einmal so“. Tatsächlich grätschte Benedikt Höwedes im Spiel gegen RB in gelbwürdiger Manier – und ist nun gegen Bayer Leverkusen außen vor. Sein Trai-

– Opare vor Abschied

und Seinsch Vater des Erfolgs“. Und in Richtung Weinzierl, der den FCA im Sommer mit viel Ärger verlassen hatte, stichelte Hofmann: „Wenn er wieder hierher kommt, tut er gut daran, wenn er nicht wieder einen früheren Spieler vor laufenden Kameras beleidigt.“ Hintergrund: Nach dem Gastspiel mit Schalke hatte Weinzierl den Augsburger Kostas Stafylidis nach dessen Foul an Breel Embolo „Dummheit“ unterstellt. Zu Ende ist wohl auch die Zeit von Daniel Opare beim FCA. Der Außenverteidiger, der seit seinem Wechsel im Sommer 2015 nur fünf Pflichtspiele bestritt, ist aus persönlichen Gründen vom Training freigestellt. Am Mittwoch befand er sich aber zu Gesprächen im Stadion. Ein Abschied des 26-Jährigen bahnt sich an, sein Vertrag läuft bis 2018. DAVI D B E R N R E U T H E R

FC Schalke 04 – Bayer Leverkusen Sonntag, 17.30 Uhr

2

Die letzten beiden Heimspiele gegen Leverkusen verlor Schalke. Drei Heimniederlagen in Folge gegen einen Klub wären eingestellter Negativrekord für die Knappen. Anfällig: Fünf der letzten sieben Gegentore kassierte Bernd Leno nach Ecken, insgesamt sind es diese Saison schon sechs. Seit Erfassung der Standardsituationen 2004/05 ließ die Werkself noch nie mehr Gegentore nach Ecken in einer Spielzeit zu. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

9 ANZEIGE

Remis

12

Auswärtssiege

11

ner Markus Weinzierl wird dadurch gezwungen, den in den vergangenen Wochen so erfolgreichen Dreierverbund, in dem Höwedes stets rechts solide verteidigte, umzubauen. Denkbar ist sogar ein Systemwechsel. Wie wird Weinzierl die „Rechtsfrage“ klären? Bei der Dreierabwehrkette bleiben oder zur Viererkette zurückkehren – „beides ist möglich“, sagt Weinzierl. „Matija Nastasic und

25

Naldo wären natürlich auch eine Option als InnenverteidigerDuo für die Viererkette, andererseits hätten wir Alternativen in der Dreierkette für Höwedes.“ Die Europa-League-Partie in Salzburg am Donnerstag bietet sich da durchaus als Testspiel an. Da die Tabellenkonstellation in der Gruppe I bereits geklärt ist, kann Weinzierl ein wenig unter Wettkampfbedingungen experimentieren. Er könnte schauen, wie der junge Thilo Kehrer oder der erfahrene Sascha Riether aktuell in Form sind. Sollte Weinzierl gegen Leverkusen einen Viererriegel bevorzugen, könnten am Sonntag Naldo und Nastasic flankiert werden von Sead Kolasinac auf der linken Seite und beispielsweise Riether oder Junior Caicara auf der rechten Außenverteidigerposition. Fest steht: Gegen Bayer muss die Schalke-Taktik sitzen. „Dass dieses Spiel das wichtigere ist, ist klar“, sagt Weinzierl im Hinblick auf das Duell mit Salzburg. „Es gibt bis zur Winterpause noch drei Partien, in denen wir unbedingt punkten müssen“ – zu Hause gegen Leverkusen und Freiburg sowie beim HSV. Leverkusen ist allerdings so etwas wie der Angstgegner, für Schalke im Allgemeinen und Weinzierl im Besonderen. Aus den jüngsten vier Duellen mit Bayer 04 holten die Königsblauen nur einen Zähler. Und Weinzierl? Der gewann mit Augsburg keines seiner acht Spiele gegen Leverkusen. TONI LIETO

LEVERKUSEN: Routinier kündigt Wechsel an

Hilbert will „ein gutes Ende“ 1 Auch beim bedeutungslosen

Champions-League-Spiel gegen Monaco gehörte Roberto Hilbert nicht zum Kader. Ein gewohntes Bild für den 31-Jährgen, der seit Wochen außen vor und aus Sicht von Trainer Roger Schmidt hinter Benjamin Henrichs, Tin Jedvaj und Danny da Costa nur die Nummer vier rechts in der Viererabwehrkette ist. Hilbert, von Schmidt vor eineinhalb Jahren als „bester deutscher Rechtsverteidiger“ gelobt, durfte in dieser Saison nur beim Pokal-Aus in Lotte mitwirken. Abgesehen davon berief ihn Schmidt wettbewerbsübergreifend nur noch dreimal in das Spieltagsaufgebot. Viel zu wenig für Hilbert, der bislang von der „schwierigsten Situation in meiner Karriere“ gesprochen hatte. Jetzt zieht er Konsequenzen und möchte im Januar wechseln, wie

er bekennt: „Ich bin nicht auf der Flucht und gebe weiter Gas, aber wenn im Winter eine interessante Anfrage kommt, werden wir uns zusammensetzen und sicher eine Lösung finden.“ Da Schmidt ihn links liegen lässt, möchte Hilbert, Mitglied des Mannschaftsrats, weg. Obwohl er seinen Arbeitsplatz schätzt: „Ich fühle mich hier wohl, aber ich bin fit und möchte spielen. Und das ist im Moment nicht gegeben.“ Bayer wird dem vorbildlichen Profi, dessen Vertrag Mitte 2017 endet, den Wunsch nur aufgrund des Überangebots an Rechtsverteidigern erfüllen. Hilbert hat seine Situation mit Manager Jonas Boldt („Das Gespräch war top“, so Hilbert) geklärt. Ergebnis: „Der Verein wird mir keine Steine in den Weg legen. Wir werden zu einem guten Ende finden.“ S T E P H A N VO N N O C K S

26

BUNDESLIGA

„Die Entscheidung war Mit Ingolstadt war er erfolgreich, nun ist er es mit Leipzig. RALPH HASENHÜTTL (49) spricht über die Rückkehr und den umstrittenen Wechsel.

Heute: Hasenhüttl führte Leipzig an die Tabellenspitze.

Samstag, 15.30 Uhr

11

Sollte Leipzig in Ingolstadt gewinnen, hätten die Sachsen schon elf Siege auf dem Konto und damit genauso viele wie die Schanzer seit dem Aufstieg. Stammpersonal: Bisher verzichtete FCI-Coach Maik Walpurgis auf Änderungen in seiner Startformation und ließ dreimal mit derselben Elf spielen. Nun muss er die aber erstmals umbauen, da Linksverteidiger Markus Suttner (Foto) gelbgesperrt fehlt. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

0 ANZEIGE

Remis

0

Auswärtssiege

0

lich auch herzlich willkommen heißen. Aber es wird vielleicht den einen oder anderen geben, der auch jetzt noch nicht verstehen kann, warum ich den Verein damals verlassen habe.“ … die Enttäuschung in der Ingolstädter Führung: „Klar ist es so, dass man ungern einen Trainer verliert, der mit der Mannschaft erfolgreich gearbeitet hat. Andererseits hat Ingolstadt auch eine entsprechende Ablöse bekommen. Es war sicher ein Umbruch, der nicht ganz einfach war. Unsere Philosophie lautete immer: Wenn jemand schnellere Entwicklungsschritte macht als der Verein, dann setzt man sich zusammen und sucht eine Lösung. Das galt für Spieler wie auch Trainer. Ich hatte auch meine Ziele, die ich verfolgen wollte. Und wie man sieht, war die Entscheidung nicht ganz falsch.“ … die Grenzen der Entwicklung beim FC Ingolstadt: „Aus den Möglichkeiten in Ingolstadt das Maxi-

INGOLSTADT: Spielt Leipzig europäisch, erhält der FCI einen Bonus

„Ein sehr guter Trainer, kein Magier“ 1Als Schalke  04 kürzlich beim

FC Augsburg gastierte, fiel das Wiedersehen zwischen Stefan Reuter und Markus Weinzierl frostig aus. Harald Gärtner schließt Vergleichbares zwischen ihm und Ralph Hasenhüttl am Samstag aus. „Wir haben ein normales Verhältnis nach einer erfolgreichen Zeit miteinander“, sagt Ingolstadts Geschäftsführer und fügt hinzu: „Wir schauen nach vorne und beschäftigen uns mit unserer Herausforderung, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Abzuwarten bleibt, wie die Fans auf den Österreicher reagieren, die Spieler sehen die Rückkehr gelassen: „Ich hege keinen Groll und freue mich aufs Wiedersehen. Er hat den Verein zweieinhalb Jahre mitentwickelt, auch mich“, sagt beispielsweise Stürmer Moritz Hartmann, der an einen Sieg glaubt:

„Das wäre meine Wunsch-Schlagzeile: Der Ex-Trainer kehrt als Tabellenführer zurück und unterliegt beim Tabellenschlusslicht.“ Hasenhüttl schaut ab und zu noch in Ingolstadt vorbei, Sohn Patrick spielt für die U 23. Auch mit Co-Trainer Michael Henke gibt es Kontakt. „Ralph hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Er hat aber auch sehr gute Bedingungen bekommen, es war eine Win-win-Situation, von der beide Seiten profitiert haben. Ralph ist ein sehr guter Trainer, aber kein Magier“, sagt Henke. Wenn es Dankbarkeit in diesem Geschäft gibt, sollte sie beidseitig ausfallen, heißt es beim FCI, schließlich gab der Verein Hasenhüttl 2013 aus der Arbeitslosigkeit heraus die Chance. Eine, die er eindrucksvoll nutzte. Sollte Leipzig in die Champions League oder Europa League einzie-

hen, bekommt der FCI nach kickerInformationen eine Bonus-Zahlung von RB. Nicht richtig ist allerdings eine kolportierte Prämie im Falle einer Leipziger Meisterschaft. FRANK LINKESCH

Foto: imago/Zink

FC Ingolstadt – RB Leipzig

Foto: imago/Simon

B

ereits am Sonntag wusste Ralph Hasenhüttl: „Das wird eine besondere Woche für mich.“ Wohlwissend, dass er wegen der Rückkehr nach Ingolstadt ein gefragter Mann sein wird. Der Trainer von RB Leipzig hat schließlich beim kommenden Gegner tiefe Spuren hinterlassen. Und nachdem er RB im Sommer 2015 noch abgesagt hatte, vollzog der Österreicher im Mai 2016 den Wechsel – nicht zur Freude aller. Im kicker spricht Hasenhüttl über ... ... besondere Nervosität vor der Rückkehr: „Die spüre ich nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass ich als Trainer gegen einen Ex-Verein spiele. Deswegen hat man sich an eine solche Situation gewöhnt. Trotzdem ist es etwas Besonderes, weil man bekannte Gesichter trifft – und eine Mannschaft, die ich damals verlassen habe.“ … den Empfang, den er erwartet: „Ich freue mich auf all die Menschen, die sich freuen, mich wiederzusehen. Die werden mich wahrschein-

Früher beim FCI: Michael Henke war Co-Trainer von Hasenhüttl.

kicker, 8. Dezember 2016

nicht ganz falsch“

Schmitz steht für Ingolstadt wieder bereit

Bernardo nähert sich an 1Am Mittwoch trainierten

male rauszuholen war eine super spannende Aufgabe  – das ist keine Frage. Aber es kommt irgendwann der Punkt, an dem man eine neue Aufgabe angehen möchte. Mit einem Verein, der noch mal andere Möglichkeiten hat. Und dass wir die in Leipzig haben, ist offensichtlich. Deswegen habe ich mich im Sommer zu diesem Schritt entschlossen.“ … das Timing seines Wechsels nach Leipzig und ob er es noch mal so machen würde: „Grundsätzlich war ich dankbar dafür, dass ich mich von Mannschaft, Fans und Mitarbeitern in Ingolstadt ordentlich verabschieden konnte. Es haben noch andere Trainer ihren Verein in der Sommerpause verlassen – ebenfalls vor Vertragsende – und hatten diese Möglichkeit nicht.“

… Parallelen und Unterschiede in der Spielweise: „Wir haben in Leipzig eine andere Grundordnung, in der die Mannschaft sich gut zurechtfindet, und aus dieser Ordnung heraus setzen wir unsere Entwicklungsschritte. Nach wie vor gleich sind die Arbeit gegen den Ball oder Automatismen bei Standardsituationen. Die habe ich schon übernommen. Aber vieles andere ist neu – auch für mich.“ … welche Art Spiel er nun am Samstag erwartet: „Ich glaube, dass Ingolstadt jetzt wieder etwas weiter vorne attackiert. Aber das extreme Pressing, jeden Ball zu attackieren, das wir zu meiner Zeit gespielt haben, wurde nach meinem Abgang nicht mehr gespielt. Aber das ist vielleicht auch normal … AU F G E Z E I C H N E T VO N A N D R E A S H U N Z I N G E R

27

mit Dominik Franke (18) und Paul Grauschopf (18) neben Mittelfeldakteur Kamil Wojtkowski (18) auch zwei Nachwuchs-Verteidiger mit den Profis von RB Leipzig. Angesichts der aktuten Personalnot in der Defensive mit den Verletzten Marvin Compper (Kapselbandverletzung im Sprunggelenk), Kyriakos Papadopoulos (Knieprobleme), Lukas Klostermann (Kreuzbandriss) und Bernardo (Meniskusschaden) hatte Franke zuletzt in Leverkusen (3:2), Freiburg (4:1) sowie gegen Schalke (2:1) zum 18er-Kader gehört. Gegen Schalke war Kapitän Dominik Kaiser – gelernter Mittelfeldspieler – nach seiner Einwechslung für den lädierten Benno Schmitz der fünfte Rechtsverteidiger im Laufe dieser Saison. Schmitz, der gegen Schalke als Folge des Zusammenstoßes mit Sead Kolasinac benommen ausgewechselt werden musste, befindet sich wieder im Teamtrai-

ning und steht für Samstag zur Verfügung. Für Bernardo (Foto) dürfte das Duell mit dem FCI dagegen noch zu früh kommen. Der 21 Jahre alte Brasilianer, Ende August als Links- und Innenverteidiger sowie Sechser-Alternative von RB Salzburg verpflichtet und nach Klostermanns Ausfall zum rechten Verteidiger umgeschult, trainiert seit Dienstag mit dem Ball und nähert sich dem Comeback an. Compper musste hingegen auch am Mittwoch noch passen. So muss Stefan Ilsanker, ebenfalls im Mittelfeld zu Hause, weiter als Innenverteidiger fungieren. Aufmerksamer Beobachter der Einheit am Mittwoch war indes Alexander Zickler (42). Der ehemalige Stürmer von Bayern München (214 Ligaeinsätze zwischen 1993 und 2005) – derzeit U-15-Coach beim RB-Schwesterklub in Salzburg – hospitiert in Leipzig bis zum Ende der Woche. AH

Foto: imago/Müller

ANZEIGE

Hasenhüttls Abschied: Es gab auch kritische Stimmen in Ingolstadt.

Der FCI eifert Mönchengladbach nach

Sicherheit für Hartmann & Co. 1Wer am Dienstagvormit-

tag das Training des FC Ingolstadt beobachtete, wäre nicht auf die Idee gekommen, dass da die mit zehn Toren schwächste Offensive der Bundesliga übt. Im Minutentakt wackelten die Tornetze, allen voran Dario Lezcano tankte vor dem Spiel gegen RB Leipzig Selbstvertrauen. Der Paraguayer ist endlich wieder richtig fit – und damit ein logischer Kandidat für die Startelf. „Wir gucken uns die Jungs im Training genau an und entscheiden dann. Dario erzeugte eine positive Wirkung, als er in Bremen reinkam“, sagt Co-Trainer Michael Henke. Ausgerechnet gegen Leipzig soll der Knoten platzen und die schlechte Chancenverwertung Vergangenheit sein. „Wir stellen das Thema Abschluss noch mehr in den Vordergrund, versuchen noch

mehr Übungen im Training zu machen, um eine hohe Wiederholungszahl für die Offensivspieler zu haben. Wir hoffen, dass dann auch ein bisschen Sicherheit reinkommt“, erklärt Henke. Das gilt auch für Moritz Hartmann (Foto), vergangene Saison mit zwölf Toren bester Schütze. Jetzt steht erst ein Tor, das 1:0 in Darmstadt, in seiner Statistik. „Keiner ist zufrieden mit sich, auch ich nicht. Da hätte sicher das ein oder andere Tor mehr herauskommen können.“ Zum bislang letzten Mal schlug in der Bundesliga ein Schlusslicht den Tabellenführer am 23. April 2011, Gladbach siegte damals 1:0 in Dortmund. Seitdem gab es das Duell Erster gegen Letzter sechsmal, immer mit dem besseren Ende für den Spitzenreiter: fünfmal für die Bayern, einmal für den BVB. l i n

28

BUNDESLIGA

Das Duell der te pro

Spiel

Punk

Sie kamen als Retter. Und sind jetzt spitze. Ein Trainervergleich zwischen Frankfurts NICO KOVAC (45) und dem Hoffenheimer JULIAN NAGELSMANN (29).

1,68

iegquot

%

re/Spi

el

S

To

e

50 ntore/

Spiel

Gege

1,14 1,05

Eintr. Frankfurt – TSG Hoffenheim Freitag, 20.30 Uhr

Von den letzten 19 Heimspielen 19 gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte verlor die SGE nur eines: 1:3 gegen Leverkusen am 21. November 2015.

Lieblingsgegner: Timothy Chandler traf nur gegen die TSG schon zweimal im Oberhaus. Auch sein letztes Tor glückte ihm gegen 1899: am 32. Spieltag 2014/15 beim 3:1-Erfolg. Nun hofft er in seinem 150. Bundesligaspiel auf den dritten Streich.

Kovac ist Vierter Niko Kovac ist mit 1,68  Punkten im Schnitt nach Gyula Lorant (1,95), Otto Knefler (1,90) und Dragoslav Stepanovic (1,70) der erfolgreichste Punktehamster unter den bislang 39 (Interims-)Trainern der Eintracht, die aktuell ihre 48.  Saison in der Bundesliga bestreitet. Kovacs Bilanz nach 22  Spielen im Oberhaus: 11 Siege, 4 Unentschieden, 7 Niederlagen. Zudem konnte Kovac bereits einen Vereinsrekord einstellen: Dreimal in Folge durfte er sich über ein Zu-null-Spiel freuen.

vergleicht der kicker, was die Fußballlehrer eint und unterscheidet. Werdegang: Beide steigen fast zeitgleich als Trainer ein: Nagelsmann 2008 als Co-Trainer der U 17 von 1860  München, Kovac ein Jahr später als Coach der RB  Salzburg Juniors. 2010 geht Nagelsmann nach Hoffenheim, wo er sich im Jugendbereich hocharbeitet. Kovac wird erst Co-Trainer der SalzburgProfis, trainiert dann die kroatische ls Frankfurt und Hoffenheim U-21-Nationalelf, steigt zum Chef am 9.  April 2016 letztmals gedes A-Teams auf und führt Kroatigeneinander spielen, geht es für en zur WM 2014. Beide bewähren beide Klubs um die Existenz in der sich nun auf ihrer ersten Station 1. Liga. Als Retter wird kurz darauf als Cheftrainer eines Profivereins. aber nicht nur Julian Nagelsmann, Training: Nagelsmanns Einheiten sondern auch Niko Kovac gefeiert. sind sehr komplex, extrem fordernd Beide Trainer haben einen gewalund abwechslungsreich. Im Kern tigen Anteil daran, dass sich versucht er, seine Grundprinziihre Klubs nun zum Topspiel pien in immer neuen Situatiowiedersehen. Entsprechend nen einzufordern und entspregroß ist der gegenseitige Reschende Verhaltensmuster zu pekt. „Ich muss provozieren. Also Julian ganz klar keine Automatiein Kompliment „Julian hat ein klares Konzept, sierung, sondern aussprechen. Er die Schulung der der Erfolg ist kein Zufall.“ hat ein klares ImprovisationsKonzept, klare NIKO KOVAC, Frankfurt kompetenz der Ideen und klare Spieler – die so Prinzipien. Der auch in Zeitnot Erfolg ist kein Zufall, man sieht und unter Gegnerdruck häufiger seine Handschrift“, sagt Kovac. Narichtige Entscheidungen treffen. gelsmann erwidert: „Ich muss meiKovac hat viele neue Spezialisten nem Kollegen ein sehr großes Lob hinzugezogen und setzt stärker als aussprechen. Damit habe ich nicht seine Vorgänger auf den „gläsernen gerechnet vor der Saison. Bei so vieProfi“. Muskelverletzungen konnten len Neuzugängen, die fast alle undank einer besseren Belastungsterschiedliche Sprachen sprechen, steuerung minimiert werden. Inist das eine außergewöhnlich gute tensität und Umfänge des Trainings Arbeit.“ haben zugenommen, der Coach Mit breiter Brust treten beide an. legt großen Wert darauf, dass alles Hoffenheim ist ungeschlagen und in hohem Tempo geschieht, viele feierte nun gegen Köln (4:0) den Übungsformen finden auf engem höchsten Sieg unter Nagelsmann. Raum statt, um HandlungsschnelFrankfurt ärgerte im eigenen Staligkeit und Pressing zu schulen. dion bisher alle großen Gegner und Kovac unterbricht viel, achtet auf verlor unter Kovac erst ein Heimjedes Detail und hat fast jeden der spiel – gegen Hoffenheim (0:2). Vor arrivierten Spieler deutlich besser dem Duell Fünfter gegen Vierter gemacht.

A

Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

2 ANZEIGE

Remis

1

Auswärtssiege

4

Die Kovac-Tabelle Spiegelbild der wahren Tabelle: Auch hier ist Kovac Fünfter – hinter der TSG. Verein

1. Bayern München 2. Borussia Dortmund 3. Bayer 04 Leverkusen 4.TSG Hoffenheim 5. Eintracht Frankfurt 6. FC Köln

Spiele

Punkte

22 22 22 22 22 22

55 44 41 41 37 35

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Verblüffende Parallele: Unter Nagelsmann und Kovac ging es in der Tabelle im Gleichschritt berga

Übernahme Kovac Übernahme Nagelsmann Rang 17

20

21

Rang 16

22

23

24

25

26

27

2015/2016

28

29

30

31

32

33

34

1

2

3

kicker, 8. Dezember 2016

29

Auf der Überholspur: Nagelsmann hängte zuletzt Bayer und Hertha BSC ab.

4

5

6

7

8

2016/2017

9

10

11

12

13

kickerinfografik

Verein

1. Bayern München 2. Borussia Dortmund 3. TSG Hoffenheim 4. Bayer 04 Leverkusen 5. Hertha BSC 6. Eintracht Frankfurt

Spiele Punkte

27 27 27 27 27 27

65 57 48 45 42 40

S

Gege

To

48,1 % re/Spi

1,7

ntore/

Spiel

Rang 5

iegquot

el

Rang 4

1,78

e

Die Nagelsmann-Tabelle

auf.

te pro

Spiel

Spielweise: Vom ersten Spiel an fordeutschsprachige Profis mit Liderte Nagelsmann selbst von der gaerfahrung, um sprachliche damals völlig verunsicherten TrupReibungsverluste im komplexen pe mutigen, aktiven Fußball und Training zu vermeiden. Zudem untermauerte diese Einstellung mit wurde die einstige Schwäche im Personal und Taktik. Sofort stellte er Luftkampf mit Hünen wie Hübner, auf Dreierreihe um und schenkte Wagner und Vogt korrigiert. Frankunerfahrenen Talenten das Verfurt ging einen komplett anderen trauen. Die Grundwerte des sehr Weg, holte vorwiegend Spieler aus laufintensiven Spiels wie aggresdem Ausland und investierte mit sives, aktives Vorwärtsverteidigen, 2,9 Millionen Euro von allen Bunentschlossenes Anlaufen, schnelles desligisten am wenigsten. Da ein Umschalten entwickelte er weiTransferüberschuss erzielt werter und verfeinerte es mit einer den musste, waren viele Spiehohen taktischen Variabilität. ler aus Deutschland schlicht Teils mehrmals im Spiel ändert zu teuer. Die Kommunikation Nagelsmann die Grundformatiin der Multikulti-Truppe funkon oder nimmt je tioniert jedoch nach Spielstand erstaunlich gut. oder Verhalten „Ich muss meinem Kollegen Rhetorik und Umdes Gegners stragang: Kovac lebt tegische Korrek- ein großes Lob aussprechen.“ jene Werte vor, turen vor. Zudem JULIAN NAGEL SMANN, Hoffenheim für die er schon hat er das Ballbeals Spieler stand: sitzspiel enorm Fleiß, Disziplin, verbessert. Ehrgeiz, Kampf. Der Kroate forKovac setzte zunächst darauf, dert viel, ohne zu überfordern, ist der Mannschaft die Grundtugenstreng, aber fair und versucht, alle den für den Abstiegskampf einSpieler mitzunehmen. Dabei ist er zuimpfen. Im Vordergrund stand wie Nagelsmann absolut authendie Abwehrarbeit. „Ich kann nur tisch, wirkt stets souverän und veroffensiv spielen, wenn ich defensiv fügt über eine starke Rhetorik. denke“, lautet einer seiner Leitsätze. Auch ohne nennenswerte SpieNach dem Klassenerhalt arbeitete lerkarriere im Rücken vermochte er erfolgreich daran, den BallbeNagelsmann von der ersten, mitsitzanteil zu erhöhen, offensiver reißenden Ansprache an sein Team zu spielen und taktisch variabler zu fesseln und mit seiner hohen zu agieren. Situativ wird zwischen Fachkompetenz zu überzeugen. Dreier-, Vierer- und Fünferkette geDer 29-Jährige formuliert mit wechselt, im letzten Drittel sorgen Witz auf den Punkt und bedient Marco Fabian und Mijat Gacinosich auch der Begrifflichkeit seiner vic für Überraschungsmomente. teils gleichaltrigen Spieler. Zudem Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die strahlt der junge Mann eine für sein enorme Kompaktheit, die durch die Alter ungewöhnliche Autorität und Packing-Daten dokumentiert wird. Souveränität aus. Das gönnt ihm Wie Nagelsmann legt auch Kovac Spielraum, um an anderer Stelle großen Wert auf schnelles, aggressiden Bedürfnissen seiner Schützlinves Anlaufen, um dem Gegner Zeit ge entgegenzukommen: mit freien und Raum zu nehmen. Sonntagen statt Auslaufen, Treffen Personalpolitik: Hoffenheim vererst am Spieltag und Ähnlichem. pflichtete fast ausnahmslos J. F R A N Z K E , M . P F E I F E R

Punk

Durchstarter

1,41

Nagelsmann bester TSG-Coach vor Rangnick und Gisdol Seit der Spielzeit 2008/09 ist die TSG Hoffenheim erst Bundesligist. Julian Nagelsmann ist seidem der neunte Trainer – und der mit dem besten Punkteschnitt (1,78). Noch vor Ralf Rangnick (1,44) und Markus Gisdol (1,24). Zudem verzeichnet der 29-Jährige auch diese Bestmarken: Längste Serie zum Saisonstart ohne Niederlage (13 Spiele) Längste Serie der Vereinsgeschichte ohne Niederlage (13 Spiele) Eingestellter Rekord an Siegen in Serie (5 in Folge) Längste Auswärtsserie der Vereinsgeschichte ohne Niederlage (6 Spiele) Eingestellter Rekord an Auswärtssiegen in Serie (2 in Folge)

FAKTEN Packing: TSG vor Leipzig und Bayern Beim Packing (Statistik überspielter Verteidiger) liegt die TSG (641) in dieser Saison an der Spitze – vor Leipzig (630) und Bayern (610); die Eintracht (416) rangiert auf Rang  15. Dafür werden die Abwehrspieler der Hessen am seltensten überspielt (367), am anderen Ende des Rankings stehen nur Bremen (611) und Leverkusen (566) hinter Hoffenheim (511). Ballbesitz: Beide über 50 Prozent Hoffenheim ist pro Spiel durchschnittlich 54 Prozent in Ballbe-

sitz (Platz 5), Frankfurt (7.) verbucht ebenfalls leichte Feldvorteile und kommt auf 51 Prozent. Primus sind die Bayern (68 Prozent), Schlusslicht ist Darmstadt 98 mit lediglich 35 Prozent. Zweikämpfe: Nur auf Rang 14 und 17 Überraschend ist der aktuelle Blick auf die Zweikampfbilanz. Hoffenheim entschied bislang weniger als die Hälfte der Mann-gegen-MannDuelle für sich (47,9 Prozent/14.), Frankfurt gar nur 47,6 Prozent (17.). Auch hier liegen die Bayern mit 55,4 Prozent ganz vorne.

BUNDESLIGA

Wegen Cordobas Gelbsperre muss der Mainzer Coach im ANGRIFF umbauen.

Einzel oder Doppel ?

A

n Borussia Mönchengladbach hat Martin Schmidt allerbeste Erinnerungen. Noch nie hat der Trainer des 1. FSV Mainz 05 gegen die Elf vom Niederrhein verloren. 2:2, 2:1 und 1:0 – das sind die Resultate des 49-Jährigen gegen Gladbach seit dessen Amtsantritt im Februar 2015. Um den dritten Sieg im vierten Duell einzufahren, braucht es in jedem Fall ein Tor. Und da ist – welch’ Überraschung – naturgemäß zunächst die Offensive gefragt. Da Schmidt auf Jhon Cordoba wegen dessen fünfter Gelber Karte verzichten muss, benötigt er eine neue Lösung in vorderster Front. Nicht das erste Mal in der laufenden Saison, denn ab und an ließ der Schweizer in der Spitze rotieren, um Cordoba zu schonen. So zuletzt in Berlin, als Aaron Seydel sein Bundesligadebüt inklusive Torpremiere feierte. Doch der 20-Jährige soll behutsam aufgebaut werden. Beim 1:3 gegen die Bayern war er bis nach Schlusspfiff am Freitagabend im Stadion, fuhr des Nachts zur U 23 nach Aalen, wo er beim 0:0 beim VfR als Joker kam. Es ist ein schmaler Grat. Seydel soll keinesfalls verheizt werden. „Der Trainer hat ein sehr gutes Gespür in Sachen Belastung“, beruhigt Rouven Schröder. Der Sportdirektor der Nullfünfer weiß: „Wir haben einige Optionen.“ Dazu zähle natürlich auch Seydel. „Und Option heißt ja nicht, dass er beginnen muss.“ Gleiches gilt in der Diktion Schröders auch für Yoshinori Muto. Der Japaner steht zehn Wochen nach seinem Teilriss im Knieinnenband vor seinem Kader-Comeback, doch die Startelf dürfte für

Bor. M’Gladbach – 1. FSV Mainz 05 Sonntag, 15.30 Uhr

38

Mainz hat ligaweit die beste Chancenverwertung (38%), Gladbach indes ist das Team, bei dem die Gegner ihre Möglichkeiten am besten nutzen (39%). Gegensatz: Mainz traf schon achtmal per Kopf, das ist Ligabestwert. Die meisten Treffer auf diese Weise erzielten beim FSV Pablo De Blasis (Foto) und Stefan Bell (je 2). Die Borussia ist dagegen noch ohne Kopfballtor, sonst nur Darmstadt 98. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

5 ANZEIGE

Remis

3

Auswärtssiege

2

Stürmer gesucht: Pablo De Blasis, Karim Onisiwo (oben) und Aaron Seydel (unten) stehen zur Wahl.

den Quotenmeister (aktuelle Saison: 204 Pflichtspielminuten, drei Tore) noch zu früh kommen. „Das wird man sehen“, sagt Schröder. Die weiteren Alternativen heißen Pablo De Blasis und Karim Onisiwo. Allerdings müsste Schmidt dann entscheiden, ob er ganz vorne im Einzel oder im Doppel stürmen lässt. Denn De Blasis oder Onisiwo alleine auf der Neun, das klappte in den bisherigen Feldversuchen nicht wirklich gut. Beide fühlen sich deutlich wohler auf der Bahn, beide brauchen in der Spitze einen Mann neben sich. Was Schmidt, der in aller Regel an seinem 4-2-3-1 hängt, dazu bewegen dürfte, auf die „Option Einzel“ zu setzen, bei der eben Seydel die besten Karten hat. Jene werden in der Rückrunde ohnehin neu gemischt. Dann geht es um den Platz hinter dem gesetzten Cordoba. Und da will auch Pechvogel Emil Berggreen eingreifen, der dann nach einem Jahr Verletzungspause natürlich erstmal wieder Trainingszeiten braucht, um bis Rückrundenmitte nahe an den Kader zu rücken. Cordoba, Muto, Seydel, Berggreen. Das klingt erstmal nach Überangebot, doch aus der Spitze wird Mainz 05 kaum einen Mann im Winter verleihen. Seydel wird auch in der U 23 gebraucht, die um den Erhalt der 3. Liga kämpft. Und Muto könnte sich schon mal für die Rolle auf der Zehn empfehlen. Denn es ist ob seiner Ausstiegsklausel sehr wahrscheinlich, dass Yunus Malli den Klub im Sommer verlassen wird. Und einen anderen, mit Malli vergleichbaren Spielertyp hat Martin Schmidt aktuell nicht im Kader. BENNI HOFMANN

GLADBACH: Offensivmann fordert mehr Mut gegen Mainz 05

Überraschtem Hahn droht die Bank 1Bei aller Freude, im Camp Nou

mal wieder zur Startelf zu gehören: Es war kein angenehmer Job, den André Hahn mit Leben zu füllen hatte. Der kantige Offensivmann machte das Beste draus, spulte die meisten Kilometer ab, bot sich an, hatte aber gleich dreimal Pech. Zunächst wurde er zu Unrecht wegen angeblicher Abseitsstellung in guter Position zurückgepfiffen, dann lief er gut in den freien Raum  – doch der Konter blieb im Ansatz stecken, weil Nico Schulz den Zeitpunkt zum öffnenden Zuspiel verpasste. Und in der zweiten Halbzeit, bei einer der wenigen Strafraumszenen der Gladbacher, kam Hahn zu Fall, als ihm Mascherano und Umtiti zusetzten; das hätte sogar einen Elfmeter geben können. Und sonst? „In der ersten Halbzeit, das war gar nix von uns“, mo-

serte Hahn zu Recht, „da sind wir gar nicht in die Zweikämpfe gekommen.“ Und dass die Borussia sich so weit zurückzog, ganz hinten sogar eine Sechserkette formierte, „das hat der Trainer so entschieden, das hat mich auch überrascht“, gestand Hahn. Gegen Mainz jedenfalls müsse sich die Mannschaft ganz anders präsentieren, findet Hahn, „aggressiv sein, mutig und Mainz den Schneid abkaufen“. Gut möglich aber, dass Hahn sich dann zunächst auf der Bank wiederfindet. Schubert dürfte in der Offensive auf Raffael, Lars Stindl und Thorgan Hazard setzen, auch wenn der Belgier in Barcelona – wie so viele andere auch – kaum zu sehen war. Wie der Trainer am Sonntag die Außenpositionen besetzt, ist noch offen. Herrscht eigentlich ein Überangebot, ist durch die Ausfälle

Fotos: Witters/Wagner, imago/Team2

30

Fordert am Sonntag endlich einen mutigeren Auftritt: André Hahn von Ibrahima Traoré und Patrick Herrmann die Auswahl übersichtlicher geworden. Und seit einiger Zeit schwächelt auch ein eigentlich fest eingeplanter Kandidat: Fabian Johnson, in Barcelona eingewechselt, fand keinerlei Bindung zum Spiel. Gut denkbar aber, dass er gegen Mainz dennoch von Anfang an ran darf. O L I VE R B I T T E R

kicker, 8. Dezember 2016

31

KÖLN: Keine Folgen nach 0:4-Pleite vom Samstag – Stöger gibt keine Einsatzgarantie

Bangen um Zoller und Modeste

1. FC Köln – Bor. Dortmund Samstag, 15.30 Uhr

4

Unter Peter Stöger verlor Köln keinen der vier Vergleiche mit Dortmund. Nur gegen die Rheinländer sind die Borussen aktuell so viele Partien hintereinander sieglos. Doppeljubiläum? In seinem 350. Bundesligaspiel steht Roman Weidenfeller (Foto) vor seinem 175. Sieg. Nur drei aktuelle Bundesligaprofis kommen auf mehr Einsätze: Claudio Pizarro (415), Stefan Kießling (382) und Philipp Lahm (368). Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

21 ANZEIGE

Remis

9

Auswärtssiege

11

Für Samstag fraglich: Kölns Offensivduo – bestehend aus Simon Zoller und Anthony Modeste – drohen gegen Borussia Dortmund auszufallen. sein. Und nach ein paar Monaten Meisterschaft weiß man von den kommenden Gegnern ohnehin ziemlich viel.“ Eines ist klar: Favorit ist der 1.  FC  Köln gegen den BVB nicht, „dieser Nachmittag wird mit einer

Menge Arbeit verbunden sein“, prophezeit Stöger. Möglicherweise bekommt der Gegner mal wieder einen FC der Kategorie „Spielverderber“ vorgesetzt, einer, der Wert auf das Zerstören legt und Nadelstiche nach vorne setzt: „Wenn wir

es im Defensivbereich ordentlich machen, dann haben wir auch gegen sehr gute Mannschaften die Möglichkeiten zu punkten.“ Das 0:4 bei der TSG Hoffenheim konnte die Stimmung bei den Kölnern immerhin nicht spürbar verdunkeln. „Jeder ist sich bewusst, dass wir noch drei interessante Spiele haben. Sie sind alle positiv drauf. Ich bin mir sicher, dass mental nichts passiert.“ Hoffenheim sei ja ein gutes Beispiel dafür gewesen, was passiert, wenn ein paar negative Dinge zusammenkommen. Man habe dem Gegner die Möglichkeiten angeboten, selbst Chancen liegen gelassen und Pech gehabt. „Wenn all das passiert, dann kannst du eben hoch verlieren. Andersrum heißt das, dass wir auf einem ganz hohen Niveau spielen müssen, um Punkte zu holen. Und dann brauchen wir noch ein bisschen Glück.“ Wer am Samstag in welchem System aufläuft, steht in den Sternen. Statt Salih Özcan  (18) und Marcel Hartel  (20) könnten wieder Pawel Olkowski und Milos Jojic zum Zuge kommen. Frust und Unzufriedenheit hat der Trainer bei ihnen nicht festgestellt: „Ich habe mehr denn je den Eindruck, dass die Mannschaft funktioniert.“ F R A N K LU ß E M

DORTMUND: Europameister Guerreiro erleidet Rückschlag

Probleme beim „Problemlöser“ 1Auch am Dienstag war Raphael

Guerreiro noch nicht wieder Teil der Dortmunder Reisegruppe. Während sich seine Kollegen auf den Weg nach Madrid zum abschließenden Champions-LeagueGruppenspiel machten, setzte der portugiesische Nationalspieler sein Aufbautraining in Westfalen fort. Seit gut einem Monat muss der flexibel einsetzbare Guerreiro wieder pausieren, sein letztes Spiel für den BVB absolvierte er am 5.  November beim 5:2 in Hamburg. Wie sehr der 22-Jährige der in ihren Leistungen noch schwankenden Mannschaft fehlt, machte Thomas Tuchel in Madrid noch einmal deutlich. „Er ist ein echter Problemlöser für uns. Das bedeutet, er findet Lösungen, die so nicht offensichtlich sind. Er macht die Leute um sich rum ruhiger und besser. Das alles vermissen wir sehr“, sagte

Dortmunds Trainer und verwies auf Guerreiros drei Tore und vier Vorlagen in nur 675 Einsatzminuten: „Diese Quote ist außergewöhnlich. Er hat in so vielen entscheidenden Dingen die Füße im Spiel gehabt, dass es außergewöhnlich schwer für uns ist, ihn zu ersetzen.“ Die Frage, wann der BVB wieder auf Guerreiros Dienste zurückgreifen kann, ließ Tuchel (bewusst oder unbewusst) unbeantwortet. Offen-

Foto: DeFodi

nierte am Mittwoch zwar individuell, aber immerhin unter freiem Himmel, während der andere  – Anthony Modeste – eine Trockeneinheit auf dem Laufband und dem Fahrrad einschieben musste. Den einen hat es an der Schulter erwischt, den anderen am rechten Knie. Fraglich ist, wann und ob sie wieder den Trainingsrhythmus aufnehmen können, der sie dazu befähigt, am Samstag gegen Borussia Dortmund zu spielen. Peter Stögers Einschätzung bleibt vage: „Sie sind beide auf dem Wege der Besserung. Aber es gibt keine Sicherheit, dass sie am Samstag dabei sein können.“ Es ist viel von Verletzten und Verletzungen die Rede beim 1. FC Köln, dem Trainer vielleicht ein wenig zu viel: „Mit den Jungs, die da sind, bereiten wir uns auf Dortmund vor.“ Dabei spielte die Dortmunder Champions-LeaguePartie vom Mittwoch bei Real Madrid eine eher untergeordnete Rolle in der Vorbereitung: „Klar schauen wir uns solche Spiele an“, sagt Stöger. Dass man allerdings Schlüsse daraus ziehen kann, bezweifelt der Trainer: „Am Samstag wird es eine andere Mannschaft

Foto: imago/Team 2

1Der eine – Simon Zoller – trai-

Angeschlagen: Raphael Guerreiro

sichtlich erlitt der ursprünglich als Linksverteidiger geholte, aber von Tuchel bislang bevorzugt im zentralen Mittelfeld eingesetzte gebürtige Franzose jüngst einen Rückschlag. „Es war angedacht, dass er am Sonntag ins Mannschaftstraining zurückkehrt. Das mussten wir noch mal verschieben, weil es sich nicht 100-prozentig so gut angefühlt hat, dass wir einen weiteren Rückschlag riskieren wollten“, sagte Tuchel und nannte als Ursache „Muskelprobleme, die wiederholt bei Länderspielreisen aufgetreten sind“. Im Oktober fiel Guerreiro schon einmal ähnlich lange aus. Damals erlitt er bei der Nationalmannschaft einen Muskelfaserriss. Obwohl der Spieler nun erneut wochenlang fehlt, handelt es sich laut BVBSportdirektor Michael Zorc diesmal aber nicht wieder um diese Art der Verletzung. JA N R E I N O L D / h e n

32

BUNDESLIGA

WER SPIELT, WER FEHLT Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim

Bayern München – VfL Wolfsburg

Freitag, 20.30 Uhr

Frankfurt: Hradecky – Abraham, Hasebe, Vallejo – Chandler, Mascarell, Huszti, Oczipka – Fabian, Gacinovic – Meier – Reserve: Lindner (Tor), Hector, Zorba, Barkok, Blanco-Lopez, Bunjaki, Hrgota, Rebic, Seferovic Es fehlen: Anderson (Knie-OP), Regäsel (Hüft-OP), Russ (Aufbautraining nach Tumorerkrankung), Tawatha (Innenbandanriss im Knie), Varela (Deltabandriss), Blum (Innenbandriss im Knie), Flum, Tarashaj (beide Trainingsrückstand), Gerezgiher (Oberschenkelprobleme), Medojevic (Knieprobleme), Stendera (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: – Fabian kehrt nach Gelbsperre zurück und dürfte Hrgota, der in Augsburg als hängende Spitze agierte, ersetzen. Möglich ist auch, dass Meier weichen muss und Hrgota die Sturmspitze besetzt oder Gacinovic eine Pause erhält.

Samstag, 15.30 Uhr

Wolfsburg: Benaglio – Knoche, Bruma, Rodriguez – Guilavogui – Blaszczykowski, Träsch, Gerhardt, Schäfer – Mayoral – Gomez – Reserve: Casteels, Grün (beide Tor), Ascues, Hansen, Horn, Jung, Vieirinha, Wollscheid, Brekalo, Bruno Henrique, Caligiuri, Didavi, Draxler, Luiz Gustavo, Möbius Es fehlen: Arnold (5. Gelbe Karte), Azzaoui (Kreuzbandriss), Seguin (Gelb-RotSperre) – Gelbsperre droht: – Offen, wie Trainer Ismael die gesperrten Seguin und Arnold ersetzt. Eigentlich wären Draxler und Luiz Gustavo die logischen Kandidaten, jedoch stecken beide im Leistungstief und sind zudem beim eigenen Anhang arg umstritten.

HSV – FCA Hamburger SV – FC Augsburg

Samstag, 15.30 Uhr

1: 2,35 X: 3,3 2: 3,1 Samstag, 15.30 Uhr

Köln: Kessler – Sörensen, Mavraj, Heintz – Olkowski, Rausch – Höger, Hector – Jojic – Osako, Modeste – Reserve: Müller (Tor), Klünter, Mladenovic, Hartel, Özcan, Guirassy, Rudnevs, Zoller Es fehlen: Horn (Knie-OP), Maroh (Aufbautraining), Bittencourt (Bänderriss), Lehmann (Bänderanriss), Risse (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: – Die personellen Probleme könnten dazu führen, dass der FC mit einer Fünferkette beginnt, die offensiven Flügel etwas ausdünnt und dafür mit einem Zehner (Jojic) zwischen der Doppelsechs (Höger kehrt zurück) und dem Zweier-Angriff beginnt.

Hamburg: Mathenia – Diekmeier, Djourou, Jung, Douglas Santos – Sakai, Ostrzolek – Müller, Holtby, Kostic – Gregoritsch – Reserve: Hirzel (Tor), Götz, Spahic, Bahoui, Ekdal, Hunt, Jatta, Porath, Lasogga, Waldschmidt, Wood Es fehlen: Adler (Ellenbogen-OP), Cleber (Knieprobleme), Halilovic (Bänderdehnung im Knie) – Gelbsperre droht: Djourou, Müller, Sakai (je 4) Spahic ist nach Meniskusproblemen wieder im Training, dennoch ist wahrscheinlich, dass Gisdol Jung im Abwehrzentrum lässt und zum vierten Mal in Folge mit unveränderter Startelf beginnt.

Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Sokratis, Ginter, Schmelzer – Weigl – Götze, Castro – Dembelé, Reus – Aubameyang – Reserve: Bonmann (Tor), Bartra, Bender, Durm, Guerreiro, Park, Passlack, Kagawa, Merino, Mor, Pulisic, Rode, Schürrle, Ramos Es fehlen: Bürki (Mittelhandbruch), Sahin, Subotic (beide Knieprobleme) – Gelbsperre droht: – Tuchel dürfte die bestmögliche Formation aufbieten, um in der Liga Boden gutzumachen. Noch offen ist, ob angeschlagene Spieler wie Götze, Kagawa oder Guerreiro zur Verfügung stehen.

Augsburg: Hitz – Verhaegh, Janker, Hinteregger, Stafylidis – Kohr, Baier – Schmid, Altintop, Max – Ji – Reserve: Luthe (Tor), Friedrich, Gouweleeuw, Rieder, Teigl, Danso, Feulner, Kacar, Koo, Moravek, Usami, Günther-Schmidt Es fehlen: Callsen-Bracker (Reha nach Wadenbeinbruch), Opare (freigestellt), Caiuby (Knorpelverletzung im Knie), Bobadilla (Sehnenverletzung in der Wade), Finnbogason (Schambeinentzündung) – Gelbsperre droht: – Koo und Gouweleeuw sind nach ihren Verletzungen wieder im Mannschaftstraining und Optionen für den Kader, die Startelf kommt für beide aber zu früh. Schuster könnte zum vierten Mal in Folge dieselbe Elf beginnen lassen.

Samstag, 15.30 Uhr

Leipzig: Gulacsi – Schmitz, Ilsanker, Orban, Halstenberg – Demme, Keita – Sabitzer, Forsberg – Poulsen, Werner – Reserve: Coltorti, Müller (beide Tor), D. Franke, Burke, Kaiser, Kalmar, Khedira, Boyd, Selke Es fehlen: Bernardo (Trainingsrückstand), Compper (Sprunggelenkverletzung), Gipson (Sprunggelenkfraktur), Klostermann (Kreuzbandriss), Papadopoulos (Knieprobleme) – Gelbsperre droht: Orban (4) Coach Hasenhüttl dürfte erneut die gleiche Startelf nominieren. Schmitz steht wohl wieder bereit, womit für Kapitän Kaiser, der den Rechtsverteidiger gegen Schalke nach dessen Verletzung vertreten hatte, wohl erneut nur die Bank bleibt.

SC Freiburg – SV Darmstadt 98

1: 1,67 X: 3,8 2: 5,2 Samstag, 15.30 Uhr

Freiburg: Schwolow – Stenzel, Gulde, Söyüncü, Günter – Frantz, Höfler – Bulut, Grifo – Haberer – Niederlechner – Reserve: Gikiewicz, Klandt (beide Tor), Föhrenbach, Ignjovski, Kübler, Torrejon, Abrashi, Meffert, Möller Daehli, Schuster, Nielsen, Petersen Es fehlen: Kempf (Reha nach Meniskus-OP), Niedermeier (Rückenprobleme), Hufnagel (Wadenprobleme), Guedé (Trainingsrückstand nach Innenbandanriss), Philipp (Bänderriss im Sprunggelenk) – Gelbsperre droht: Söyüncü (4) Da gegen Darmstadt mehr Offensivpower gefragt ist, könnte Stenzel für Kübler nach rechts hinten rücken und den Platz für Bulut freimachen. Auf der Sechs verdrängt Höfler (nach Gelbsperre) wohl Schuster, Petersen bleibt wohl erneut Joker. Darmstadt: Esser – Jungwirth, Milosevic, Sulu, Holland – Niemeyer, Gondorf – Sirigu, Kleinheisler, Heller – Colak – Reserve: Heuer Fernandes (Tor), Fedetskyy, Gorka, Guwara, Ben-Hatira, Oliinyk, Rosenthal, Vrancic, Bezjak, Obinna, Schipplock, Stroh-Engel Es fehlen: Höhn (Mittelfußbruch), Platte (Aufbautraining nach Hüft-OP) – Gelbsperre droht: – Nach dem Trainerwechsel sind mehrere Positionen offen. Gut möglich, dass die Leistungsträger des Vorjahres (Gondorf, Niemeyer, Sulu, Heller, Holland) nun wieder einen höheren Stellenwert bekommen.

Quotenänderungen und Tippfehler vorbehalten. Stand: Mittwoch 15.00 Uhr

Ingolstadt: Hansen – Hadergjonaj, Matip, Tisserand, Jung – Cohen, Roger – Leckie, Groß, Hartmann – Lezcano – Reserve: Nyland (Tor), Levels, Wahl, Christiansen, Kittel, Morales, Multhaup, Rinderknecht, Hinterseer, Leipertz, Lex Es fehlen: Bregerie (Aufbautraining), Suttner (5. Gelbe Karte) – Gelbsperre droht: – Den gesperrten Suttner dürfte Jung vertreten. Dafür bietet sich Hartmann links offensiv und Lezcano als Spitze an. Levels und Hinterseer sind ebenfalls Kandidaten für die Startelf.

SCF – D98

ANZEIGE

FC Ingolstadt 04 – RB Leipzig

1: 5,2 X: 3,7 2: 1,7

ANZEIGE

FCI – RBL

ANZEIGE

ANZEIGE

1. FC Köln – Borussia Dortmund

1: 5,2 X: 4,0 2: 1,65

1: 1,17 X: 7,5 2: 17

München: Neuer – Lahm, Javi Martinez, Hummels, Alaba – Vidal, Thiago – Robben, Müller, Ribery – Lewandowski – Reserve: Ulreich (Tor), Badstuber, Juan Bernat, Rafinha, Douglas Costa, Kimmich, Renato Sanches, Xabi Alonso Es fehlen: Boateng (Schulterprobleme), Coman (Außenbandriss im Knie), Green (Muskelbündelriss) – Gelbsperre droht: – Da Müller und Ribery nach dem Champions-League-Spiel gegen Atletico wieder in die Startelf zurückkehren, bietet sich gegen Wolfsburg 4-2-3-1 an.

Hoffenheim: Baumann – Süle, Vogt, Hübner – Kaderabek, Toljan – Rudy – Amiri, Rupp – Wagner, Kramaric – Reserve: Stolz (Tor), Bicakcic, Kim, Schär, Hamad, Ochs, Polanski, Schwegler, Terrazzino, Zuber, Atik, Szalai, Uth, Vargas Es fehlt: Demirbay (muskuläre Probleme) – Gelbsperre droht: Rudy (4) Sollte der zuletzt angeschlagene Kramaric ausfallen (Sprunggelenk), steht Uth bereit. Denkbar ist auch eine 3-4-3-Formation, dann müssten Amiri, Toljan oder Rupp der dritten Spitze Uth weichen.

KOE – BVB

FCB – WOB

ANZEIGE

1: 2,45 X: 3,4 2: 2,9

ANZEIGE

SGE – TSG

Voraussichtliche Aufstellungen

kicker, 8. Dezember 2016

14. SPIELTAG 1: 1,75 X: 3,8 2: 4,7

Hertha BSC – Werder Bremen

ANZEIGE

BSC – BRE

Berlin: Jarstein – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Skjelbred, Lustenberger – Weiser, Stocker, Kalou – Ibisevic – Reserve: Kraft (Tor), Mittelstädt, Allan, Baumjohann, Darida, Esswein, Haraguchi, Hegeler, Kohls, Allagui, Kurt, Schieber Es fehlen: Körber (Meniskusriss), Stark (Oberschenkelzerrung), Duda (Knieoperation) – Gelbsperre droht: – Skjelbred, Weiser (beide nach Muskelverletzungen) und Ibisevic (nach Gelb-Rot-Sperre) kehren zurück. Auch Brooks, der im Training wegen Achillessehnenbeschwerden pausierte, soll spielen. Starks Ausfall droht. Darida ist eine Option fürs Mittelfeld. Bremen: Wiedwald – Bauer, Sané, Moisander, S. Garcia – Fritz, Bargfrede – Bartels, Gnabry – Kruse – Pizarro – Reserve: Zetterer (Tor), Gebre Selassie, Sternberg, Veljkovic, Fröde, Junuzovic, Kainz, Petsos, N. Schmidt, J. Eggestein, Johannsson, Manneh, Thy Es fehlen: Drobny (Wadenverletzung), Caldirola (Knöchelbruch), U. Garcia (Rückenprobleme), Grillitsch (Faserriss), Hajrovic (Knieverletzung), Eilers (Trainingsrückstand) – Gelbsperre droht: – Drobny droht auszufallen, für ihn würde Wiedwald zwischen die Pfosten rücken. Fritz dürfte das Duell mit dem grippegeschwächten Junuzovic vorläufig gewinnen.

1: 1,75 X: 3,7 2: 4,8

Bor. Mönchengladbach – 1. FSV Mainz 05

ANZEIGE

BMG – M05

Sonntag, 17.30 Uhr

Schalke: Fährmann – Riether, Naldo, Nastasic – Geis – Schöpf, Kolasinac – Goretzka, Bentaleb – Meyer – Choupo-Moting – Reserve: Giefer (Tor), Baba, Junior Caicara, Kehrer, Aogo, Konoplyanka, Stambouli, Tekpetey, Avdijaj, Reese Es fehlen: Coke (Reha nach Kreuzbandriss), Höwedes (5. Gelbe Karte), Uchida (Trainingsrückstand), di Santo (Bauchmuskelzerrung), Embolo (Sprunggelenkund Wadenbeinbruch), Huntelaar (Außenbandanriss im Knie) – Gelbsperre droht: Bentaleb (4) Auch dieses Mal schafft es Franco di Santo nicht rechtzeitig in den Kader. Uchida ist trotz seiner Kadernominierung gegen Salzburg wegen Trainingsrückstands noch kein Thema für die Partie gegen Leverkusen. Riether könnte Höwedes ersetzen. Leverkusen: Leno – Henrichs, Tah, Toprak, Wendell – Baumgartlinger, Aranguiz – Calhanoglu, Brandt – Chicharito, Kießling – Reserve: Lomb, Özcan (beide Tor), da Costa, Dragovic, Hilbert, Jedvaj, Havertz, Yurchenko, Pohjanpalo, Kruse Es fehlen: Bellarabi (Reha nach Sehnenoperation), Bender (Riss in der Plantarfaszie), Kampl (Fraktur im Mittelfuß), Mehmedi (Faserriss im Adduktorenbereich), Volland (Muskelsehnenverletzung) – Gelbsperre droht: – Leno, Henrichs, Tah, Toprak und Aranguiz, alle gegen Monaco nicht in der Startelf, kehren in diese zurück. An Stelle von Kießling könnte diesmal auch Pohjanpalo beginnen. Alternative: Brandt rückt nach vorne und Havertz ins Team..

Salihovic zurück in Hoffenheim

Dominguez beendet Karriere

Sejad Salihovic (32) trainiert zurzeit bei der U 23 der TSG Hoffenheim mit. Eine Verpflichtung des vereinslosen Profis ist aber wohl kein Thema. Der Rekordtorschütze der Kraichgauer (46  Bundesligatore) hatte kürzlich seinen Vertrag beim chinesischen Zweitligisten Peking  Renhe  FC aufgelöst. Zuvor hatte der bosnische Nationalspieler bis 2015 neun Jahre für die TSG gespielt.

25  Jahre nach der Europameisterschaft 1992 in Schweden kommt es im Rahmen eines Freundschaftsspiels am 6.  Juni  2017 in Kopenhagen zur Neuauflage des Finales von Göteborg zwischen Dänemark und Deutschland. Anlässlich des Jubiläums des EM-Titelgewinns war das DFB-Team Wunschgegner des Dänischen Fußball-Verbandes. Alvaro Dominguez (27) von Borussia Mönchengladbach beendet wegen anhaltender Rückenprobleme seine Karriere. Der Abwehrspieler hatte am 7. November 2015 gegen Ingolstadt (0:0) sein letztes Bundesligaspiel bestritten. Nach einem ersten Eingriff musste sich der Spanier wegen Rückenbeschwerden im September erneut operieren lassen. Dominguez absolvierte seit 2012 106 Pflichtspiele für die Borussia. präsentiert von

DONNERSTAG 19.00 Uhr Sky: Mainz – Qäbälä und fünf weitere Partien einzeln/Konferenz (EL) 21.05 Uhr Sport 1: RB Salzburg – FC Schalke 04 (Europa League) 21.05 Uhr Sky: Salzburg – Schalke einzeln und mit drei weitere Partien in der Konferenz FREITAG 18.30 Uhr Sky: Drei Spiele einzeln und in der Konferenz (2. Liga) 20.30 Uhr Sky: Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim (Bundesliga) 20.45 Uhr Sport 1+: Dijon FCO – Olympique Marseille (Frankreich) 22.15 Uhr Sport 1: Hattrick – Die 2. Bundesliga (Zusammenfassungen vom Abend)

ANZEIGE

FC Schalke 04 – Bayer 04 Leverkusen

Neuauflage des EM-Finales 1992

Mehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de

Mainz: Lössl – Donati, Bell, Bungert, Brosinski – Frei, Ramalho – Onisiwo, Malli, De Blasis – Seydel – Reserve: Curci, Huth (beide Tor), Balogun, Bussmann, Hack, Clemens, Gbamin, Jairo, José Rodriguez, Latza, Öztunali, Serdar, Muto Es fehlen: Berggreen (Reha nach Kreuzbandriss), Cordoba (5. Gelbe Karte) – Gelbsperre droht: – Nach seinem gelungenen Bundesligadebüt in Berlin hat Seydel beste Karten, den gesperrten Cordoba zu ersetzen – so müsste Trainer Schmidt nichts am System und nur wenig an seiner Spielidee ändern.

1: 2,35 X: 3,4 2: 3,0

Helmes trainiert 1. FC Köln II

TV FUSSBALL

Sonntag, 15.30 Uhr

Gladbach: Sommer – Elvedi, Christensen, Jantschke – Korb, Wendt – Dahoud, Kramer – Stindl – Hazard, Raffael – Reserve: Sippel (Tor), N. Schulz, Vestergaard, Hofmann, Johnson, M. Schulz, Strobl, Hahn Es fehlen: Alvaro Dominguez (Karriere beendet), Doucouré (Aufbautraining nach Muskelbündelriss), Herrmann (Sprunggelenkoperation), Traoré (Sehnenabriss in der Leiste), Drmic (Aufbautraining nach traumatischem Knorpelschaden) – Gelbsperre droht: Strobl (4) Alternativen für die Startelf wären in erster Linie Johnson und Strobl. Denkbar wäre auch eine Viererkette, und im Angriff könnte auch Hahn wieder ins Team rücken.

S04 – B04

NACHRICHTEN Patrick Helmes (32) folgt auf Stefan Emmerling, der zum SC  Paderborn wechselt, und wird zumindest bis zur Winterpause Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln in der Regionalliga West. Nach seinem Karriereende hatte Helmes im Sommer 2015 als Co-Trainer der Kölner U 21 seine Trainerlaufbahn begonnen.

Samstag, 18.30 Uhr

33

SAMSTAG 10.00 Uhr Sportdigital: Western Sydney Wanderers – Melbourne Victory (Australien) 13.00 Uhr Sky: Zwei Spiele einzeln und in der Konferenz (2. Liga) 14.00 Uhr WDR: Münster – Paderborn und Duisburg – F. Köln in der Konferenz (3. Liga) 14.00 Uhr MDR: Rot-Weiß Erfurt – Hansa Rostock (3. Liga) 14.00 Uhr NDR: VfL Osnabrück – FSV Zwickau (3. Liga) 15.30 Uhr Sky: Fünf Spiele einzeln und in der Konferenz (Bundesliga) 16.00 Uhr Sky: SCR Altach – Wolfsberger AC (Österreich) 17.00 Uhr Sport 1+: Girondins Bordeaux – AS Monaco (Frankreich) 18.00 Uhr ARD: Sportschau 18.30 Uhr Sky: SV Mattersburg – Admira Wacker Mödling (Österreich) 18.30 Uhr Sky: Hertha BSC – Werder Bremen (Bundesliga) 19.45 Uhr Sportdigital: PSV Eindhoven – Go Ahead Eagles Deventer (Niederlande) 23.00 Uhr ZDF: Das Aktuelle Sportstudio SONNTAG 2.00 Uhr Eurosport: Toronto FC – Seattle Sounders (MLS) 13.00 Uhr Sport 1: FC Bayern – Turbine Potsdam (Frauen-Bundesliga) 13.00 Uhr Sport 1+: Cagliari Calcio – SSC Neapel (Italien) 13.30 Uhr Sky: Drei Spiele einzeln und in der Konferenz (2. Liga) 14.00 Uhr Sky: Rapid Wien – SV Ried (Österreich) 14.30 Uhr Sport 1+: RSC Anderlecht – Club Brügge (Belgien) 15.30 Uhr Sky: Borussia Mönchengladbach – 1. FSV Mainz 05 (Bundesliga) 16.30 Uhr Sky: Sturm Graz – RB Salzburg (Österreich) 16.30 Uhr Sky: St. Pölten – Austria Wien (Österreich) 16.45 Uhr Sportdigital: FC Twente Enschede – Ajax Amsterdam (Niederlande) 17.30 Uhr Sky: FC Schalke 04 – Bayer Leverkusen (Bundesliga) 19.00 Uhr Sport 1: Hattrick – Die 2. Bundesliga (Zusammenfassungen vom Tag)

34

HINTERGRUND

Der echte oder der wahre Weltfußballer?

Sechs Jahre lang gab es eine WAHL zum besten Spieler der Welt. Jetzt gibt es wieder zwei. Der kicker erklärt, wie diese Preise entstanden sind.

G

INTERNATIONAL

abriel Hanot und Jacques Ferran dachten europäisch. Die beiden französischen Journalisten arbeiteten bei L’Equipe und France Football und hatten zusammen mit ihren Kollegen Jacques van Ryswick sowie Jacques Goddet, dem späteren Direktor der Tour de France, zwei bahnbrechende Ideen. 1955 erfanden sie einen Wettbewerb für Europas beste Mannschaften: den Europacup der Landesmeister. Und 1956 riefen sie einen Preis für Europas besten Spieler ins Leben: den Ballon d’Or. Organisiert von France Football stimmten seither Journalisten aus möglichst allen Ländern Europas dafür ab. Bis 1994 konnte den Preis nur ein europäischer Spieler gewinnen. Erst danach öffnete sich die Wahl auch für Nicht-Europäer, sofern sie denn bei einem europäischen Klub unter Vertrag standen. Ab 2007 wurde der Anspruch des Ballon d’Or (Goldener Ball) erwei-

Dauerrivalen um die Preise: Leo Messi und Cristiano Ronaldo

Fotos: imago/Agencia EFE, kicker, imago (2)

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live auf kicker.de

Premiere: Lothar Matthäus wird 1991 von kicker-Chefredakteur Rainer Holzschuh geehrt.

kicker, 8. Dezember 2016

Fünf Deutsche erhielten den Ballon d’Or – Nur Matthäus war Weltfußballer Seit 2008 beherrschen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi die Wahl zum Weltfußballer. Bei Europas Fußballer des Jahres konnten Franck Ribery und Andres Iniesta deren Dominanz brechen. Letzter deutscher Sieger war Matthias Sammer.

UEFA Best Player in Europe

Ballon d’Or

2016 Cristiano Ronaldo (POR)

2016 ???

Lionel Messi (ARG) Cristiano Ronaldo (POR) Franck Ribery (FRA) Andres Iniesta (ESP) Lionel Messi (ARG) keine Vergabe

Die Wahl wird seit 2013 in Zusammenarbeit mit der Vereinigung European Sports Media (ESM) durchgeführt.

Der echte oder der wahre Weltfußballer? Das ist hier nun also die Frage, falls die Jurys verschiedene Sieger küren. Denn es wird vorläufig wieder zwei konkurrierende Auszeichnungen für den weltbesten Spieler geben. Dagegen bleibt es bei nur einem europäischen Fußballer des Jahres. Der wird nämlich seit 2011 wieder gekürt. Auch hier stammt die Idee von Rainer Holzschuh. Als kicker-Herausgeber und ESM-Vorsitzender vereinbarte er mit dem damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini, einen solchen Preis in der Tradition und Nachfolge des ursprünglichen Ballon d’Or ins Leben zu rufen. Seitdem organisiert die ESM unter Federführung des kicker zusammen mit Europas Verband diese Wahl, die sich, anders als die Weltfußballer-Wahlen, nicht am Kalenderjahr, sondern an der Saison orientiert und somit im Sommer durchgeführt wird. Aktueller Titelträger ist Cristiano Ronaldo. Er gilt auch als Favorit für den Titel des Weltfußballers und den Gewinn des Ballon d’Or. M A N F R E D M Ü N C H R AT H

Europas Fußballer des Jahres

Europas Bester des Jahres 2013: Franck Ribery vom FC Bayern.

FIFA Weltfußballer 2016 ???

FIFA Ballon d’Or 2015 2014 2013 2012 2011 2010

Lionel Messi (ARG) Cristiano Ronaldo (POR) Cristiano Ronaldo (POR) Lionel Messi (ARG) Lionel Messi (ARG) Lionel Messi (ARG)

2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

Lionel Messi (ARG) Cristiano Ronaldo (POR) Kaka (BRA) Fabio Cannavaro (ITA) Ronaldinho (BRA) Andriy Shevchenko (UKR) Pavel Nedved (CZE) Ronaldo (BRA) Michael Owen (ENG) Luis Figo (POR)

1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990

Rivaldo (BRA) Zinedine Zidane (FRA) Ronaldo (BRA) Matthias Sammer George Weah (LIB) Hristo Stoichkov (BUL) Roberto Baggio (ITA) Marco van Basten (NED) Jean-Pierre Papin (FRA) Lothar Matthäus

1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980

Marco van Basten (NED) Marco van Basten (NED) Ruud Gullit (NED) Igor Belanow (URS) Michel Platini (FRA) Michel Platini (FRA) Michel Platini (FRA) Paolo Rossi (ITA) Karl-Heinz Rummenigge Karl-Heinz Rummenigge

1979 1978 1977 1976 1975 1974 1973 1972 1971 1970

Kevin Keegan (ENG) Kevin Keegan (ENG) Allan Simonsen (DEN) Franz Beckenbauer Oleg Blokhin (URS) Johan Cruyff (NED) Johan Cruyff (NED) Franz Beckenbauer Johan Cruyff (NED) Gerd Müller

1969 1968 1967 1966 1965 1964 1963 1962 1961 1960

Gianni Rivera (ITA) George Best (NIR) Florian Albert (HUN) Bobby Charlton (ENG) Eusebio (POR) Denis Law (SCO) Lew Jaschin (URS) Josef Masopust (CSV) Omar Sivori (ITA) Luis Suarez (ESP)

1959 1958 1957 1956

Alfredo di Stefano (ESP) Raymond Kopa (FRA) Alfredo di Stefano (ESP) Stanley Matthews (ENG)

Weltfußballer des Jahres

2015 2014 2013 2012 2011 2010

Weltfußballer des Jahres

Europas F. d. J.

tert, und er sollte nun den besten Fußballer der Welt auszeichnen. Allerdings existierte zu diesem Zeitpunkt die Wahl zum Weltfußballer des Jahres bereits. 1991 hatte der damalige Chefredakteur des kicker, Rainer Holzschuh, die Idee dazu. In seiner Funktion als Präsident der Vereinigung European Sports Media (ESM) schlug er der FIFA die gemeinsame Organisation einer solchen jährlichen Auszeichnung vor, was in Partnerschaft mit Adidas umgesetzt wurde. Anfangs stimmten nur die Nationaltrainer aller FIFA-Verbände ab. 2004 kamen dann die Kapitäne der Nationalmannschaften hinzu. So blieb es bis 2009. 2010 einigten sich die Verlagsgruppe Amaury, die France Football herausgibt, und der Weltverband auf eine Kooperation und führten ihre Auszeichnungen unter dem Begriff FIFA/Ballon d’Or zusammen. Bis 2015 stimmten nun Journalisten, Nationaltrainer und Kapitäne der Nationalteams aus möglichst allen FIFA-Verbänden ab und ermittelten durch ihr Wahlergebnis den Weltfußballer des Jahres. Nach dem Ende des Vertrages entschied sich die Amaury-Gruppe in diesem Jahr, die Zusammenarbeit mit der FIFA zu beenden und mit ihrem Ballon d’Or ab sofort wieder einen eigenen Weltfußballer zu küren. Die Redaktion von France Football hatte eine Liste von 30 Spielern in der Vorauswahl zusammengestellt, denen weltweit 193 Journalisten ihre Stimmen (fünf Punkte für Platz 1, drei Punkte für Platz 2, einen Punkt für Platz 3) abgeben konnten und so den Sieger ermittelten. Er wird in der kommenden Woche bekannt gegeben. Die FIFA ihrerseits hat die Zahl der Wahlberechtigten noch mal erweitert. Neben den jeweils rund 200 Nationaltrainern, Kapitänen der Nationalmannschaften und Journalisten durften ab diesem Jahr erstmals auch die Fans in aller Welt per Online-Votum an der Abstimmung teilnehmen. Eine Experten-Kommission der FIFA hatte 23 Spieler zur Auswahl gestellt. Jeder Abstimmende konnte sich daraus drei Namen aussuchen: Der erste erhielt fünf Punkte, der Zweite bekam drei Zähler und der Dritte einen Punkt. Jedes Teilergebnis fließt gleichwertig (also zu jeweils 25 Prozent) in das Endresultat ein – unabhängig von der Anzahl der Wähler. Die Top drei stehen schon fest. Es sind der Portugiese Cristiano Ronaldo, der Franzose Antoine Griezmann und der Argentinier Leo Messi. Der Sieger wird am 9. Januar in Zürich bekannt gegeben.

35

2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

Lionel Messi (ARG) Cristiano Ronaldo (POR) Kaka (BRA) Fabio Cannavaro (ITA) Ronaldinho (BRA) Ronaldinho (BRA) Zinedine Zidane (FRA) Ronaldo (BRA) Luis Figo (POR) Zinedine Zidane (FRA)

1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991

Rivaldo (BRA) Zinedine Zidane (FRA) Ronaldo (BRA) Ronaldo (BRA) George Weah (LIB) Romario (BRA) Roberto Baggio (ITA) Marco van Basten (NED) Lothar Matthäus

Die Wahl wurde bis 1997 in Zusammenarbeit mit der Vereinigung European Sports Media (ESM) durchgeführt. ARG = Argentinien, BRA = Brasilien, BUL = Bulgarien, CSV = Tschechoslowakei, CZE = Tschechien, DEN = Dänemark, ENG = England, ESP = Spanien, FRA = Frankreich, HUN = Ungarn, ITA = Italien, LIB = Liberia, NED = Niederlande, NIR = Nordirland, POR = Portugal, SCO = Schottland, UKR = Ukraine, URS = Sowjetunion kickerinfografik

Erster Gewinner des Ballon d’Or: Sir Stanley Matthews

36

INTERNATIONAL

kicker, 8. Dezember 2016

Sir William Wie ein Braveheart: GIANLUCA LAPADULA (26) erobert Milan, entzückt mit seinem Namen nicht nur die Reporter.

Er brennt für Milan: Torjäger Gianluca Lapadula

Foto: imago/Insidefoto

V

or einigen Jahren hatte Tiziano Crudeli mit einem Berliner bescheidenen Ruhm erlangt. Der Lokaljournalist und glühende Milan-Anhänger kommentiert regelmäßig die Partien des AC live und seine hysterische Jubel-Extravaganz „Boa-Boa-Boa-teng-teng-teng“ ließ damals ganz Italien schmunzeln. Kevin-Prince kickt ja nun nicht mehr in der Lombardei, allerdings hat Crudeli seit Kurzem einen ganz neuen Knalleffekt im Repertoire: „Lapa-Lapa-dula-dula-dula-dula“. Es schmetterte in den vergangenen Wochen gewaltig. Der erste SerieA-Treffer von Gianluca Lapadula brachte Milan drei Zähler in Palermo ein, zwei weitere führten zum Erfolg in Empoli und Sonntag erlöste der Angreifer seine mäßige Elf kurz vor Spielende gegen Crotone. Der Einstand des 26-Jährigen kann sich sehen lassen. Der Turiner mit italienischem Vater und peruanischer Mutter lehnte im Mai die Berufung aus Peru zur Copa America ab und wurde kürzlich in den Kader der Azzurri gegen Liechten-

stein und Deutschland berufen. Ein stimmiger Entschluss, Lapadula hat Peru in seinem Leben noch nicht einmal im Urlaub gesehen. Sein Typus ist zweckmäßig. Kein technisches Kunstwerk, dafür ein aufopferungsvoller Vollblutstürmer, der jede Partie angeht, als sei es die letzte. Seine Teamkollegen rufen ihn „Sir William“, angelehnt an das schottische Braveheart. Die Karriere begann in der Juventus-Jugend, wo er als Balljunge Alessandro del Piero und Zinedine Zidane bestaunte. Es folgte die Provinz. 4. und 3. Liga, ein Abenteuerjahr in Slowenien, bis er in der Vorsaison als ZweitligaTorschützenkönig in Pescara (30 Treffer) Begehrlichkeiten weckte. Der Klub hatte schon 2011/12 mit dem Dreigestirn Marco Verratti, Lorenzo Insigne und Ciro Immobile (damals Torschützenkönig) für Furore gesorgt. Das Wettbieten um Lapadula gewann schließlich Milan für neun Millionen Euro, und der Stürmer sollte sich die Serie-A-Sporen als Alternative für Carlos Bacca verdienen. Den Kolumbianer verzehren jedoch Wechselgelüste, und überhaupt bevorzugt Coach Vincenzo Montella den lebhaften Lapadula gegenüber dem melancholischen Bacca, der im Januar vielleicht gen Paris oder Spanien weiterzieht. Wie üblich beansprucht der Cavaliere die Meriten. Aus dem Krankenhaus kontaktierte Silvio Berlusconi Manager Adriano Galliani, „diesen Lapadula zu Milan zu befördern“. „Die meisten dachten, ich wäre zu schlecht für den AC. Deshalb brenne ich auf dem Platz noch heißer“, sagt er. Sein Bruder kickt übrigens bei den Amateuren, hört auf den Spitznamen „Prince“. Damit schließt sich der Kreis um Crudeli. O L I VE R B I R K N E R

ENGLAND: Höhenflug für die Pulis-Truppe, auch weil ein Neuzugang langsam überzeugt

West Brom sucht die Sensation bei Chelsea 1Chelsea gegen West Brom,

für viele klingt das nach einem sonntäglichen Pflichtsieg für den Spitzenreiter, es wäre der neunte in Serie. Doch in der aktuellen Form ist den Gästen aus dem Großraum Birmingham einiges zuzutrauen, sogar eine Sensation an der Stamford Bridge. Aus den letzten vier Spielen immerhin holten die Baggies zehn der zwölf möglichen Punkte, dank der Siege über Meister Leicester, Burnley und Watford sowie dem 1:1 in Hull. Der Höhenflug brachte das

Team auf Platz 7 nach 14 Spielen, so weit oben stand West Brom in der Premier League bisher nur ein einziges Mal: in der Saison 2012/13 war man Vierter und beendete die Saison schließlich als Achter. Coach Tony Pulis kann damit wieder ein wenig durchatmen, nachdem es zuletzt unschöne Schlagzeilen über die Art gab, wie er 2014 Crystal Palace verließ. Nämlich zwei Tage vor Saisonstart und nur einen Tag nach dem Erhalt einer Bonuszahlung. Ein Gericht

verurteilte den 58-Jährigen zuletzt zur Rückzahlung von 5,9 Millionen Euro an den Ex-Verein. Bei West Brom geht es aktuell rein ums Sportliche. Der physisch extrem anspruchsvolle Spielstil des Trainers kommt an beim Publikum und soll sogar dem neuen chinesischen Klubbesitzer Guochuan Lai gefallen. Dass es auf absehbare Zeit freilich nicht reichen wird zur zweiten Meisterschaft nach dem Titel 1920, damit hat man sich wohl abgefunden. Aber zu Nadelstichen gegen die Großen reicht es allemal.

Denn West Brom ist schwer auszurechnen, das Team ausgeglichen besetzt. Mit je vier Toren führen der Belgier Nacer Chadli und der Venezolaner Salomon Rondon die interne Schützenliste an. Vor allem der kantige Rondon, der im Sommer für knapp 14 Millionen Euro aus Sankt Petersburg kam, überzeugte zuletzt. „Es gefällt mir eben hier“, sagt er. „Aber es ist kälter als in Russland. Schnee macht mir nichts aus, dafür ist der Wind schlimm.“ Auch er freut sich auf das Auswärtsspiel bei Chelsea. KEIR RADNEDGE

FRANKREICH

kicker, 8. Dezember 2016

37

S

Foto: Witters

ieben Jahre war der Brasilianer Dante in der Bundesliga aktiv. Für Gladbach, Bayern und Wolfsburg machte der Innenverteidiger 202 Bundesligaspiele (12 Tore). Im Sommer wechselte er zu OGC Nizza. Am Sonntag gastiert der Tabellenführer der Ligue 1 bei Titelverteidiger und Abo-Meister Paris St. Germain. Dante, Sie fahren als Spitzenreiter nach Paris. Haben Sie beim Wechsel von einer solchen Konstellation geträumt? Nein, obwohl ich ein sehr positiver Mensch bin, habe ich mir das nicht vorgestellt. Jetzt sind wir Erster und haben vier Punkte Vorsprung auf Paris. Ich freue mich über diese Konstellation. Ein Zeichen dafür, dass wir bisher sehr konzentriert und seriös gearbeitet haben. Ich hoffe, dass wir auch in Paris eine Topleistung abliefern, um auch dort etwas holen zu können. Ist der Aufschwung in Nizza auch für Sie überraschend? Ja, schon. Beim Wechsel hatte ich mir gedacht, dass wir vielleicht den dritten, vierten oder fünften Platz erreichen können. Aber Erster? Das ist schon etwas ganz Besonderes. Ich bin wirklich sehr positiv überrascht. Aber die harte Arbeit, wie ich immer sage, zahlt sich aus. Was ist der entscheidende Faktor für den Erfolg? Es gibt nicht den einen Faktor, sondern es sind viele Dinge zusammengekommen. Der Kader hatte schon in der Vorsaison den vierten Platz erreicht. Dann kam Lucien Favre als neuer Trainer mit einer sehr guten Spielidee. Und gute, neue Spieler wie Cyprien, Balotelli oder Belhanda. Und Dante. Ja, und ich übernehme auch die Verantwortung, das entspricht meinem Naturell. Ich freue mich über diese neue Herausforderung. Welche Rolle spielt für Sie Trainer Lucien Favre? Klar, er spielt eine große Rolle. Ich weiß nicht, ob ich ohne Favre in Nizza gelandet wäre. Ich kenne Lucien schon seit Gladbacher Zeiten, und wir sind eigentlich immer in Kontakt geblieben. Er hat mich davon überzeugt, wieder mit ihm zu arbeiten. Er vertraut mir, und ich gebe ihm das Vertrauen zurück. Durch harte Arbeit. Kann man sagen, dass Favre Ihr Lieblingstrainer ist? Der Brasilianer DANTE (33, OGC Nizza) denkt Nein, ich hatte viele gute Trainer. Weltklassetrainer! Jeder von ihnen hat mich geprägt. noch an Wolfsburg und freut sich auf die Jupp Heynckes werde ich nie vergessen. Pep Herausforderung beim Meister in Paris. Guardiola hat eine Superqualität, wenn es um Spiellösungen geht. Er ist ein Lehrer. Ich habe keinen Lieblingstrainer. Aber es stimmt: Favre und Dante sind eine gute Kombination. Kritik, aber wenn sie wieder besser spielen, dann Nizza war zuletzt auch ohne den verletzten Mario BaloWo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der sind sie sehr zu beachten. Sie sind dabei, obwohl telli erfolgreich. Ist er nicht so bedeutend für das Team? Ligue 1 und der Bundesliga? sie bisher nicht besonders gut gespielt haben. Falsch! Balotelli ist ein unglaublich gefährlicher Die Stadien hier sind kleiner, es kommen weniGlauben Sie, dass OGC Nizza bis zum Ende der Saison Stürmer. Immer in den großen Spielen, wie geger Zuschauer. Vielleicht ist die Intensität etwas um den Titel mitspielen kann? gen Monaco und Marseille, war er mit einem geringer. Aber es gibt eine große taktische DisDaran dürfen wir nicht denken. Wir schauen Doppelpack erfolgreich. Ich hoffe, dass er schnell ziplin, die Physis ist sehr ausgeprägt.Aber es gibt nicht auf die Tabelle, spielen Fußball und wolzurückkommt. Vielleicht schon in Paris. weniger Tore als in der Bundesliga. len Spaß haben. Mit gutem Engagement und Sie müssen vor der Fahrt nach Paris noch in der Europa Die einzige Liga-Niederlage gab’s ausgeviel Ballbesitz in jedem Spiel drei League gegen Krasnodar antreten. Warum klappte die rechnet beim Tabellenachtzehnten SM Punkte holen. An den Titel können OGC-Erfolgsformel in der Europa League nicht? „Wir müssen einfach wir denken, wenn wir im März oder Wir haben einen sehr jungen Kader. Viele hatten Caen. Was ging damals schief? Wir haben uns ein bisschen über- ganz ruhig bleiben.“ April noch oben sind. zuvor nie in der Europa League gespielt. Wir raschen lassen. Caen hat sehr agIst das Spiel am Sonntagabend in Paris hatten Probleme im Zweikampfverhalten. Das gressiv gespielt, sie waren ganz ein Trendspiel? ist anders als in der Ligue 1. kompakt, und wir hatten ein Europa-LeagueAuf keinen Fall. Auch wenn wir in Paris gewinHätten Sie nach Ihrem Wechsel eine so negative EntSpiel hinter uns. Nach einem Elfmetertor stannen, sind wir noch kein Meister. Wir müssen einwicklung beim VfL Wolfsburg erwartet? den sie mit elf Mann hinten drin. Es hat in dem fach ganz ruhig bleiben. Es gibt nur drei Punkte. Nein, nie! Mit diesem Kader kann man nicht im Spiel für uns einfach nicht gepasst. Wo sehen Sie den Grund, dass PSG seine große DomiAbstiegskampf stehen. Mir tut es sehr weh, was Wen fürchten Sie im Meisterschaftsrennen mehr? Titelnanz der Vorjahre eingebüßt hat? beim VfL passiert. Ich finde die Entwicklung verteidiger PSG oder den direkten Verfolger Monaco? Ich glaube, dass ein Trainerwechsel nicht einfach sehr schade. Ich hoffe, dass der Klub wieder zur Beide. Monaco spielt aktuell sehr gut, ist sehr ist. Der neue Coach bringt eine neue PhilosoRuhe findet, seine Souveränität wiederfindet. torgefährlich, sehr offensivstark. PSG steht in der phie, eine neue Idee. Das ist wie bei den Bayern. I N T E RVI E W : H A R DY H A S S E L B RU C H

„Mir tut weh, was beim VfL passiert“

38

INTERNATIONAL

G

STEUERKONSTRUKTE wie die von

ibt es bald womöglich wirklich einen „Fall Cristiano Ronaldo“? Spaniens Finanzminister Cristobal Montoro kündigte an, die Finanzbeamten anzuhalten, bei Verdacht auf Steuerhinterziehung die Staatsanwaltschaft einzuschalten – wie es offensichtlich bei Fabio Coentrao, Falcao und Ricardo Carvalho schon passiert ist. Allesamt Profis aus dem Beraterstall von Jorge Mendes’ Firma Gestifute, die Firmen in Irland und den Virgin Islands dazu nutzte, (Werbe-)Einnahmen aus Bildrechten günstig zu versteuern. Nur: Ob das aber so illegal ist, wie es für manche aussieht, ist keinesfalls geklärt – auch mit Blick auf politische Befindlichkeiten. Aktuell fordern vor allem die Sozialisten, auf deren Unterstützung Spaniens konservativer Regierungschef Mariano Rajoy angewiesen ist, eine

Berater Jorge Mendes stehen in Spanien im Fokus. Was macht nun der Staatsanwalt?

2,1 Millionen Euro Steuern für die Jahre 2010 bis 2013 nach. Ohne Geldbuße, ein strafbares Delikt wurde nicht nachgewiesen. Mit anderen Worten: Vor einem Jahr hatte Spanien wohl noch kein Problem mit Mendes’ Steuerkonstruktionen. Das könnte sich ändern, sollte der Staatsanwalt die Gesetzeslage neu interpretieren. Am Dienstag erklärte Mendes’ Agentur Gestifute, Mourinho habe in seiner Zeit in Spanien von Juni 2010 bis Mai 2013 26 Millionen Euro Steuern gezahlt. Für Cristiano Ronaldo könnten laut der Gewerkschaft der Finanzbeamten bis zu sechs Jahre Haft drin sein – oder gar nichts. Vieles ist unklar. Laut El Mundo offenbarten Ronaldos Steuerberater dem Fiskus, den bei „CR7“ die Jahre 2011, 2012 und 2013 interessieren, zwei Firmen auf den Virgin Islands namens „Adifore“ und „Arnel“, die Ronaldos Bildrechte zwischen 2015 und 2020 für 75 Millionen Euro gekauft haben. Was aber ist mit „Tollin“, die zwischen 2009 und 2014 für denselben Betrag diese Rechte vermarktete? Wiederholt sich also der „Fall Messi“? Barcas Weltfußballer war im Sommer als Steuersünder zu 21 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Allerdings: Im Gegensatz zum Argentinier, der schon als Kind ins Land kam und seit 2005 steuerlich als Spanier gilt, fiel der Portugiese Ronaldo bis 2014 unter das sogenannte „Beckham-Gesetz“, das ausländischen Stars attraktive Steuervergünstigungen zusicherte. Ob ihm das hilft, muss sich noch zeigen. Real forderte vorsichtshalber „größtmöglichen Respekt“ ein. Denn noch gibt es offiziell keinen „Fall Ronaldo“.

Foto: imago/Global Imagens

Gegenwind schärfere Gangart gegen Steuersparer in kurzen Hosen, darunter offenbar auch Reals Luka Modric, der eine Firma in Luxemburg nutzen soll. Im Fokus stehen zudem James, Pepe, Angel di Maria oder auch Xabi Alonso. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen den Bayern-Profi, der 2009 bis 2014 für Real spielte, aber auch di Maria (aktuell PSG) und Carvalho (vereinslos) erhoben. Selbst José Mourinho könnte es treffen – nachträglich. Denn der Portugiese, ein MendesKlient, zahlte laut El Mundo, die sich wiederum auf Football Leaks bezieht, vor einem Jahr bereits

P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

KLUB-WM: Real Madrid ist in Japan der große Favorit bei der 13. Auflage des Turniers

Ronaldo und Kroos winkt die dritte Krone FIFA ihren Klub-Weltmeister, zum 13. Mal nun insgesamt. Traditionell kämpfen die Klub-Champions der sechs Konföderationen des Weltverbands um den Titel. Der Auftakt zwischen den Kashima Antlers, die als Japans Meister das Gastgeberland vertreten, und Auckland City ist das 100. Spiel des Wettbewerbs, der erstmals 2000 in Brasilien abgehalten wurde. Neu ist diesmal der Testlauf für den Videobeweis. Sportlich halbwegs wertvoll wird die Veranstaltung wohl erst wieder ab den Halbfinals, wenn in der nächsten Woche ChampionsLeague-Sieger Real Madrid und Copa-Libertadores-Gewinner Atletico Nacional aus Medellin eingreifen. Die Kolumbianer sind wie die Antlers und Mamelodi Sundowns aus Südafrika erstmals bei der WM dabei. Fraglich ist, wie sie den Schock der Flugzeugkatastrophe verarbeitet haben, schließlich war

der AF Chapecoense gerade auf dem Weg nach Medellin gewesen, um das Hinspiel im Finale der Copa Sudamericana zu bestreiten. Der Titel wurde jetzt den leidgeplagten Brasilianern zuerkannt.

Sollte Real den Titel zum insgesamt neunten Mal nach Europa holen, würden sich Toni Kroos und Cristiano Ronaldo zum dreifachen Klub-Weltmeister aufschwingen. Diese Ehre hatten bisher die Barca-

Profis Dani Alves, Sergio Busquets, Lionel Messi, Andres Iniesta und Gerard Piqué. Kroos war Weltmeister 2013 mit dem FC Bayern sowie mit Real 2014 – und natürlich auch mit Deutschland. M . G RU E N E R

FIFA-KLUB-WM 2016 IN JAPAN QUA L I F I K AT I O N Do., 8. 12., 11.30 Uhr: Kashima Antlers (JPN) – Auckland City (NZL) VIERTELFINALE So., 11. 12., 8.00 Uhr: Jeonbuk Hyundai Motors (KOR) – Club America (MEX) So., 11. 12., 11.30 Uhr: Mamelodi Sundowns (RSA) – Sieger Qualifikation S P I E L U M P L AT Z 5 Mi., 14. 12., 8.30 Uhr: Verlierer der Viertelfinals Foto: Getty Images

1Jedes Jahr im Advent kürt die

Klub-WM-Erfahrung: Toni Kroos mit der Goldmedaille 2014

HALBFINALE Mi., 14. 12., 11.30 Uhr: Atletico Nacional Medellin (COL) – Sieger Mamelodi/Qualifikation Do., 15. 12., 11.30 Uhr: Sieger Jeonbuk/America – Real Madrid (ESP) S P I E L U M D E N 3 . P L AT Z So., 18. 12., 8.00 Uhr: Verlierer der Halbfinals E N D S P I E L I N YO KO H A M A So., 18. 12., 11.30 Uhr: Sieger der Halbfinals

kicker, 8. Dezember 2016 Spanien

Ergebnis vom Montag: Dep. La Coruna - Real Sociedad 5:1 Nachtrag vom Sonntag: Sporting Gijon - CA Osasuna 3:1 CD Alaves - UD Las Palmas 1:1 FC Valencia - FC Malaga 2:2 1. Real Madrid 14 37:12 34 2. FC Barcelona (M, P) 14 34:15 28 3. FC Sevilla 14 25:20 27 4. Atletico Madrid 14 28:11 25 5. FC Villarreal 14 19:10 23 6. Real Sociedad 14 23:19 23 7. Athletic Bilbao 14 20:17 23 8. SD Eibar 14 21:19 21 9. Celta Vigo 14 24:26 21 10. UD Las Palmas 14 25:22 20 11. FC Malaga 14 23:21 20 12. Espanyol 14 17:17 19 13. CD Alaves (N) 14 14:17 17 14. Betis Sevilla 14 17:28 15 15. CD Leganes (N) 14 11:25 14 16. Dep. La Coruna 14 18:24 13 17. FC Valencia 14 19:26 12 18. Sporting Gijon 14 15:28 12 19. FC Granada 14 13:30 8 20. CA Osasuna (N) 14 13:29 7 Sonntag, 11. Dezember (12 Uhr): FC Malaga - FC Granada (Fr., 20.45) Osasuna - Barcelona (Sa., 13.00) Real Sociedad - Valencia (Sa., 16.15) Las Palmas - Leganes (Sa., 18.30) Real Madrid - La Coruna (Sa., 20.45) SD Eibar - CD Alaves Celta Vigo - FC Sevilla (16.15) Espanyol - Sporting Gijon (18.30) Betis Sevilla - Athletic Bilbao (20.45) FC Villarreal - Atl. Madrid (Mo., 20.45)

16. FC Bologna 15 14:22 16 17. FC Empoli 15 7:24 10 18. Delfino Pescara (N) 15 12:27 8 19. FC Crotone (N) 15 12:29 6 20. US Palermo 15 11:29 6 Sonntag, 11. Dezember (15 Uhr): FC Crotone - Delf. Pescara (Sa., 18.00) Sampdoria - Lazio Rom (Sa., 20.45) Cagliari Calcio - SSC Neapel (12.30) Atalanta Bergamo - Udinese Calcio FC Bologna - FC Empoli US Palermo - AC Chievo FC Turin - Juventus Turin Inter Mailand - Genua 1893 (20.45) AC Florenz - Sassuolo (Mo., 19.00) AS Rom - AC Mailand (Mo., 21.00)

Portugal

England

Ergebnis vom Montag: Pacos Ferreira - Boavista Porto 2:1 Nachtrag vom Sonntag: GD Estoril Praia - Belenenses 1:1 Guimaraes - GD Chaves 1:1 1. Benfica (M) 12 27:7 29 2. Sporting Lissabon 12 23:10 27 3. FC Porto 12 20:5 25 4. Sporting Braga (P) 12 21:12 23 5. Vitoria Guimaraes 12 21:15 21 6. FC Rio Ave 12 15:16 17 7. Maritimo Funchal 12 8:10 17 8. GD Chaves (N) 12 11:10 16 9. GD Estoril Praia 12 11:14 15 10. CF Belenenses 12 9:13 14 11. FC Arouca 12 9:15 14 12. Pacos de Ferreira 12 15:18 13 13. Boavista Porto 12 12:15 13 14. Vitoria Setubal 12 10:13 13 15. FC Moreirense 12 11:18 11 16. CD Feirense (N) 12 10:24 11 17. CD Tondela 12 9:18 9 18. Nacional Funchal 12 10:19 8

Italien

Nachtrag vom Sonntag: OGC Nizza - FC Toulouse 3:0 1. OGC Nizza 16 30:10 39 2. AS Monaco 16 49:16 36 3. Paris SG (M, P) 16 30:11 35 4. Stade Rennes 16 18:19 27 5. EA Guingamp 16 21:15 26 6. Olympique Lyon 15 28:18 25 7. Girondins Bordeaux 16 20:18 24 8. FC Toulouse 16 18:16 22 9. AS St. Etienne 16 16:14 22 10. Olympique Marseille 16 16:17 21 11. Angers SCO 16 15:18 19 12. Montpellier HSC 16 23:28 19 13. FC Metz (N) 15 16:29 18 14. Lille OSC 16 15:21 17 15. Dijon FCO (N) 16 22:25 16 16. AS Nancy (N) 16 12:22 16 17. SM Caen 16 16:30 15 18. SC Bastia 16 12:20 14 19. FC Nantes 16 9:26 13 20. FC Lorient 16 16:29 12 Samstag, 10. Dezember (20 Uhr): Dijon FCO - Ol. Marseille (Fr., 20.45) Gir. Bordeaux - AS Monaco (17.00) AS Nancy - Angers SCO Lille OSC - Montpellier HSC SC Bastia - FC Metz FC Toulouse - FC Lorient FC Nantes - SM Caen Ol. Lyon - Stade Rennes (So., 15.00) AS St. Etienne - Guingamp (So., 17.00) Paris SG - OGC Nizza (So., 20.45)

Ergebnis vom Montag: FC Middlesbrough - Hull City 1:0 1. FC Chelsea 14 32:11 34 2. FC Arsenal 14 33:14 31 3. FC Liverpool 14 35:18 30 4. Manchester City 14 30:15 30 5. Tottenham Hotspur 14 24:10 27 6. Manchester Utd. (P) 14 19:16 21 7. West Bromwich 14 20:17 20 8. FC Everton 14 17:16 20 9. Stoke City 14 16:19 19 10. AFC Bournemouth 14 19:22 18 11. FC Watford 14 18:24 18 12. FC Southampton 14 13:15 17 13. FC Middlesbrough (N) 14 13:15 15 14. Crystal Palace 14 24:26 14 15. FC Burnley (N) 14 12:23 14 16. Leicester City (M) 14 17:24 13 17. West Ham United 14 15:29 12 18. AFC Sunderland 14 14:24 11 19. Hull City (N) 14 11:29 11 20. Swansea City 14 16:31 9 Samstag, 10. Dezember (16 Uhr): FC Watford - FC Everton (13.30) FC Arsenal - Stoke City FC Burnley - AFC Bournemouth Hull City - Crystal Palace Swansea City - AFC Sunderland Leicester City - Manchester City (18.30) FC Chelsea - West Brom (So., 13.00) ManUnited - Tottenham (So., 15.15) Southampton - Middlesbr. (So., 15.15) FC Liverpool - West Ham (So., 17.30)

Ergebnisse vom Montag: AC Chievo - Genua 1893 Udinese - FC Bologna Nachtrag vom Sonntag: AC Florenz - US Palermo 1. Juventus Turin (M, P) 2. AS Rom 3. AC Mailand 4. SSC Neapel 5. Lazio Rom 6. Atalanta Bergamo 7. FC Turin 8. AC Florenz 9. Sampdoria Genua 10. Inter Mailand 11. CFC Genua 1893 12. Cagliari Calcio (N) 13. AC Chievo 14. Udinese Calcio 15. Sassuolo Calcio

0:0 1:0 15 15 15 15 15 15 15 14 15 15 14 15 15 15 15

2:1 32:13 36 35:16 32 27:19 32 27:15 28 27:16 28 24:17 28 31:19 25 22:16 23 19:20 22 22:21 21 17:15 20 23:32 20 14:16 19 19:23 18 20:26 17

Frankreich

Russland

Ergebnisse vom Montag: FK Ufa - Tom Tomsk 1:0 Amkar Perm - Gazovik Orenburg 3:0 FK Krasnodar - Samara 1:1 Spartak Moskau - Rubin Kasan 2:1 Arsenal Tula - Machatschkala 1:0 1. Spartak Moskau 17 26:13 40 2. Zenit St. Petersburg (P) 17 33:13 35 3. ZSKA Moskau (M) 17 21:11 32 4. Terek Grosny 17 21:21 28 5. FK Krasnodar 17 24:14 28 6. Amkar Perm 17 16:12 27 7. FK Rostow 17 19:12 25 8. FK Ufa 17 12:13 25 9. Rubin Kasan 17 20:19 23 10. Lok Moskau 17 21:13 23 11. A. Machatschkala 17 13:18 20 12. Kr. Sowj. Samara 17 17:20 15

13. Ural Jekaterinburg 17 14. Gazovik Orenburg (N) 17 15. Arsenal Tula (N) 17 16. Tom Tomsk (N) 17 Winterpause bis 4./5. März

11:25 11:21 6:23 8:31

14 12 12 9

Ukraine Nachtrag vom Sonntag: Sirka Kropywnyzkyj - Oleksandrija 1:1 1. Schachtar Donezk (P) 17 37:8 47 2. Dynamo Kiew (M) 17 35:15 37 3. Sorja Luhansk 17 27:16 31 4. Olimpik Donezk 16 23:25 27 5. PFK Oleksandrija 17 28:22 26

Belgien Nachtrag vom Sonntag: RSC Charleroi - Standard abgebr. 1:3 KRC Genk - KSC Lokeren 1:2 1. SV Zulte Waregem 17 29:18 34 2. FC Brügge (M) 17 29:12 33 3. RSC Anderlecht 17 36:19 31 4. KV Oostende 17 34:20 31 5. KAA Gent 17 27:14 31 6. RSC Charleroi 16 20:14 30 7. Standard Lüttich (P) 16 28:17 25 8. KV Mechelen 17 21:22 25 9. KRC Genk 17 21:27 24 10. KV Kortrijk 17 27:28 24 11. KSC Lokeren 17 15:22 18 12. KAS Eupen (N) 17 26:39 16 13. Waasland-Beveren 17 16:28 15 14. St.-Truidense VV 17 17:26 13 15. Mouscron-Peruwelz 17 16:35 11 16. KVC Westerlo 17 18:39 11

Türkei Ergebnisse vom Montag: Kayserispor - Trabzonspor Bursaspor - Rizespor 1. Basaksehir FK 13 2. Besiktas (M) 13 3. Galatasaray ( P) 13 4. Fenerbahce 13 5. Bursaspor 13

0:1 2:1 29:10 31 24:10 29 20:12 26 28:11 25 16:11 24

Schweiz 1. FC Basel (M) 17 48:15 44 2. Young Boys Bern 17 39:22 32 3. FC Luzern 17 35:30 29 4. FC Sion 17 35:30 26 5. Grasshoppers 17 26:32 21 6. FC St. Gallen 17 20:26 21 7. Lausanne-Sport (N) 17 29:33 17 8. FC Lugano 17 23:35 17 9. FC Thun 17 21:31 16 10. FC Vaduz 17 20:42 15 Sonntag, 11. Dezember (13.45 Uhr): FC Vaduz - Lausanne (Sa., 17.45) FC Basel - FC St. Gallen (Sa., 20.00) Grasshoppers - FC Lugano FC Sion - FC Luzern FC Thun - Young Boys (16.00)

Griechenland Ergebnis vom Montag: Iraklis - PAS Ioannina 2:1 Nachtrag vom Sonntag: Panathinaikos - PAOK Saloniki 1:0 1. Olympiakos (M) 10 23:4 25 2. Panathinaikos 10 16:8 18 3. PAS Ioannina 10 14:9 17 4. Atromitos Athen 10 12:13 17 5. AEK Athen (P) 10 14:9 16

Österreich 1. Sturm Graz 18 33:16 36 2. SCR Altach 18 28:20 36 3. RB Salzburg (M, P) 18 35:16 34 4. Austria Wien 18 34:27 34 5. Rapid Wien 18 28:19 24 6. Wolfsberger AC 18 24:29 22 7. FC Admira Wacker 18 17:31 22 8. SV Ried 18 17:26 20 9. SKN St. Pölten (N) 18 19:35 14 10. SV Mattersburg 18 17:33 11 Sonntag, 11. Dezember (16.30 Uhr): SCR Altach - Wolfsberg (Sa., 16.00) Mattersburg - Adm. Wacker (Sa., 18.30) Rapid Wien - SV Ried (14.00) Sturm Graz - RB Salzburg SKN St. Pölten - Austria Wien

39

NEWS AF Chapecoense wurde offiziell vom Verband Conmebol der Titel der Copa America zugesprochen. Ein Großteil der Mannschaft war vorige Woche auf dem Weg zum Finalhinspiel bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien ums Leben gekommen. Der Chef der Airline wurde inzwischen festgenommen, als Absturzursache gilt Treibstoffmangel. Joseph Blatter (80), einstiger FIFA-Präsident, bleibt für sechs Jahre von allen Ämtern im Fußball gesperrt. Das Internationale Sportgericht CAS lehnte den Einspruch des Schweizers ab.

Kroatien

Ergebnis vom Montag: Inter Zapresic - Istra Pula 1. HNK Rijeka 2. Dinamo Zagreb (M, P) 3. Hajduk Split 4. NK Osijek 5. Slaven Belupo 6. Istra Pula 7. Inter Zapresic 8. Lokomotiva Zagreb 9. RNK Split 10. Cibalia Vinkovci (N)

Gianni Infantino (46) hält wohl an Plänen fest, 2026 eine WM mit 48 Nationen zu veranstalten. Wie die Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf eine FIFAQuelle meldete, will der FIFA-Präsident das Turnier in 16 Gruppen à drei Mannschaft ausspielen lassen. Kevin Strootman (26, AS Rom) wurde wegen unsportlichen Verhaltens im Derby gegen Lazio (2:0) nachträglich für zwei Spiele gesperrt. Der Verband ermittelt zudem weiterhin gegen Lazios Senad Lulic, der Nationalspieler Antonio Rüdiger rassistisch beleidigt haben soll.

Schottland

18 18 18 18 18 18 18 18 18 18

36:8 28:12 31:16 23:15 17:22 20:26 17:24 20:24 7:25 13:40

2:2 46 40 34 34 21 19 19 17 8 8

Polen

Ergebnis vom Montag: Ruch Chorzow - Arka Gdingen 1:2 Nachtrag vom Sonntag: Jagiellonia - Lech Posen 2:1 1. Jagiellonia Bialystok 18 32:16 36 2. Lechia Danzig 18 28:22 36 3. LKS Nieciecza 18 22:23 30 4. Legia Warschau (M, P) 18 33:21 29 5. Lech Posen 18 27:18 28 6. Zaglebie Lubin 18 25:20 27 7. Pogon Stettin 18 30:24 25 8. Wisla Krakau 18 29:33 24 9. Arka Gdingen (N) 18 20:24 23 10. Korona Kielce 18 25:37 23 11. Slask Breslau 18 20:24 22 12. Piast Gleiwitz 18 19:26 22 13. Cracovia Krakau 18 27:25 19 14. Wisla Plock (N) 18 19:23 18 15. Ruch Chorzow 18 24:33 17 16. Gornik Leczna 18 18:29 15

Dänemark

Ergebnisse vom Montag: Silkeborg IF - SönderjyskE Aalborg - Lyngby BK Nachtrag vom Sonntag: FC Midtjylland - Aarhus GF 1. FC Kopenhagen (M, P) 20 2. Bröndby IF 20 3. FC Midtjylland 20 4. Randers FC 20 5. Lyngby BK (N) 20 6. SönderjyskE 20 7. Aalborg BK 20 8. FC Nordsjaelland 20 9. AC Horsens (N) 20 10. Aarhus GF 20 11. Silkeborg IF (N) 20 12. Odense BK 20 13. Viborg FF 20 14. Esbjerg fB 20

1:1 1:0 45:8 41:16 38:23 25:21 19:18 25:26 21:27 30:35 24:35 28:31 25:34 15:28 22:35 21:42

0:1 50 39 32 32 30 29 26 24 24 23 23 17 16 16

Nachholspiel: FC Aberdeen - Kilmarnock 1. Celtic Glasgow (M) 13 2. Glasgow Rangers (N) 16 3. FC Aberdeen 15 4. Heart of Midlothian 16 5. FC St. Johnstone 15 6. FC Kilmarnock 16 7. Ross County 16 8. Hamilton Academical 15 9. FC Motherwell 15 10. FC Dundee 16 11. Partick Thistle 15 12. Inverness CT 16

39:11 21:17 28:15 31:19 22:19 15:29 17:28 17:21 20:27 14:22 17:22 21:32

5:1 37 29 27 27 22 17 16 15 15 15 14 14

Serbien

Ergebnis vom Montag: Mladost Lucani - Met. G. Milanovac 1:1 Nachtrag vom Sonntag: Partizan - Javor Ivanjica 2:0 1. Roter Stern (M) 19 47:16 48 2. Partizan Belgrad (P) 19 34:12 42 3. Vojvodina Novi Sad 19 33:12 42 4. Napredak Krusevac (N)19 24:17 34 5. Mladost Lucani 19 25:20 33

Georgien

Meisterschafts-Endspiel, Hinspiel: FK Samtredia - Tschichura 2:0 (Rückspiel am 11. Dezember)

Argentinien Quilmes AC - CA Sarmiento 1:3 CA Huracan - Colon Santa Fe 1:3 Rafaela - Defensa y Justicia 0:1 CA Tigre - CA Aldosivi 1:1 Newell‘s OB - CA Banfield 0:2 Godoy Cruz - Atl. Tucuman 1:2 Club Olimpo - San Lorenzo 1:2 Union Santa Fe - Rosario Central 2:0 Estudiantes - Talleres 0:0 Boca Juniors - Racing Club 4:2 Patronato - Velez Sarsfield 0:0 Belgrano - CA Temperley 0:0 Independiente - River Plate 1:0 Arsenal - CA San Martin 0:0 CA Lanus - Gimnasia LP 1:0 1. Estudiantes La Plata 12 20:8 27 2. Boca Juniors (P) 12 27:10 25 3. CA San Lorenzo 12 22:14 24 4. Newell‘s Old Boys 12 14:9 24 5. CA Lanus (M) 12 13:6 22 6. Racing Club 12 21:13 21 7. CA Banfield 12 17:14 21

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter

www.kicker.de/tabellen-international

2. BUNDESLIGA

kicker, 8. Dezember 2016

41

„Das ist eine neue Qualität“ Abwehrchef TONI LEISTNER (26) steht mit Union so gut da wie noch nie. Auch, weil die Eisernen zuletzt auswärts „dreckige“ Siege einfuhren.

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li

Wie bewerten Sie das Aufstiegsrennen, Herr Leistner? Unser Abstand auf Platz zwei und drei ist relativ gering. Die Tabelle zeigt jetzt ihr wahres Gesicht. Um dort zu stehen, haben wir hart gearbeitet. Wir wollen nun den Abstand nach oben so gering wie möglich halten. Kürzlich sprachen Sie noch von Aufstiegsgerede . . . Ja, wir standen Ende Oktober auf Platz zwei. Danach haben wir drei Spiele in Folge nicht gewonnen. Wir könnten besser dastehen. Sind Sie mit dem Saisonverlauf zufrieden? Ja. Wir hatten einen kleinen Holperstart und haben uns dann gefangen. Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen, auch defensiv. 2015/16 wurde Union Sechster. Jetzt steht der Verein mit 27 Punkten nach 15 Partien so gut da wie noch nie. Was macht Trainer Jens Keller anders? Sein Vorgänger André Hofschneider hatte keine eigene Vorbereitung. Hofi hat viel von den ehemaligen Cheftrainern mitgenommen und ineinander verpackt. Das hat gut funktioniert. Aber der wahre Trainer zeigt sich erst, wenn er eine Mannschaft auch auf eine Saison vorbereitet. Ihr Team ist heimstark, aber in der Auswärtstabelle steht untypisch Rang zwei zu Buche . . . Auswärts lief es nicht immer schön. Wir siegten wie in Würzburg und Sandhausen dreckig mit 1:0. Vielleicht ist das eine neue Qualität. Chefcoach Keller stören alte Negativserien nicht. Gibt das Selbstvertrauen? Ich denke, dass Jens ein anderes Denken in

Foto: imago/König

2. BUNDESLIGA

S

ein Ziel ist die 1. Liga, ein bisschen träumt er von England. Spätestens nach dem Sieg gegen Braunschweig hält Toni Leistner den Aufstieg wieder für möglich. Auch Trainer Jens Keller hat daran seinen Anteil.

die Mannschaft gebracht hat. Vermeintliche Angstgegner interessieren ihn nicht. Wir sollen effektiv sein. Das ist meist der Fall. Wie sehen Sie Ihre Leistungen? Ich finde sie ordentlich. Wir kassieren weniger Gegentore. Im gleichen Zeitraum der Vorsaison waren es mit 26 elf mehr als jetzt. Ihr Vertrag läuft bis 2018. Ab wann machen Sie sich Gedanken über die Zukunft? Mitten in der Saison nicht. Wenn wir aufstei-

gen, ist ein Vereinswechsel kein Thema. Der Rest kommt von allein. Ihr Kumpel Sebastian Polter spielt beim englischen Zweitligisten Queens Park Rangers. Würden Sie lieber dort oder in der 1. Liga spielen? Die Bundesliga reizt immer. Es wäre schön, wenn es mit Union klappen könnte. Aber auch den Traum von England will ich mir irgendwann erfüllen. I N T E RVI E W : M AT T H I A S KO C H

STUTTGART: Fünfmaliger A-Nationalspieler ist zurück in gewohnter Rolle

Gentner: Ein Leitwolf auf Rekordjagd 1Die Anfeindungen, denen

er sich zum Ende der vergangenen Saison ausgesetzt sah, hatten Wirkung gezeigt. Sichtlich getroffen durch den Abstieg und die massive  – teilweise völlig überzogene  – Kritik an seiner Person, vorrangig durch die eigenen Anhänger, war Christian Gentner am Anfang dieser Spielzeit öffentlich abgetaucht. Der langjährige Kapitän, der es sich hätte einfacher machen und wie andere Profis den Klub verlassen können, wollte erst einmal sich und seine Rolle

im neuen VfB finden. Heute ist der 31-Jährige zurück  – stark wie eh und je und noch dazu auf Rekordjagd. In 321  Bundesligapartien für Stuttgart und den VfL Wolfsburg hat der Mittelfeldspieler bisher 41 Tore erzielt, allerdings niemals mehr als fünf in einer Spielzeit. Diesen Wert hat Gentner, den der neue Präsident Wolfgang Dietrich jüngst als sein persönliches Vorbild in den Himmel lobte, in dieser Spielzeit bereits jetzt erreicht. Zugegeben, „nur“ in der 2. Liga. Aber dennoch be-

merkenswert, weil der zweitbeste VfB-Torschütze hinter Simon Terodde (zehn Treffer) deutlich sichtbar auch wieder seine Rolle als Führungskraft intern und extern, in der Kabine und auf dem Rasen, vollumfänglich ausübt. Inklusive seines Charakterzugs, auch einmal unangepasste Meinungen zu vertreten. So würde ihm die Tabellenführung nichts bedeuten, „nicht zu diesem Zeitpunkt“, sagt Gentner. Was automatisch Unverständnis und Widerspruch bei den eigenen Anhängern hervorgerufen

hat. „Bis Mai ist es noch ein langes Stück Weg und viel Arbeit“, erklärt der 31-Jährige, der die Klarheit seiner Worte verteidigt: „Wir sind kritisch mit uns selbst, und das ist gut so.“ Vor allem, dass der VfB wiederholt die Spielkontrolle verliere, sei ein Makel. „Wir müssen uns weiterentwickeln, bei der Sauberkeit im Passspiel, beim Tempo. Wir arbeiten daran, aber das können wir wesentlich besser machen, um noch dominantere Phasen in unser Spiel zu bekommen.“ GEORGE MOISSIDIS

42

2. BUNDESLIGA ANZEIGE

2. BUNDESLIGA : : : : : : : : : : : : : : : : : :

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

VfB Stuttgart (A) E. Braunschweig Hannover 96 (A) 1. FC Union 1. FC Heidenheim Fort. Düsseldorf Dyn. Dresden (N) Würzburger K. (N) SV Sandhausen Greuther Fürth 1. FC Nürnberg Kaiserslautern VfL Bochum 1860 München Arm. Bielefeld Karlsruher SC Erzgeb. Aue (N) FC St. Pauli

16. 16.SPIELTAG SPIELTAG 9. 12. 12. 12. 9.- 12. – 2016 12. 12. 2016 1. FC Heidenheim – 1. FC Union Berlin Freitag, 18.30 Uhr

:

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Nürnberg Freitag, 18.30 Uhr

:

Dynamo Dresden – Karlsruher SC Freitag, 18.30 Uhr

:

ELF DES TAGES

zu Hause auswärts Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

32 30 28 27 25 24 23 23 22 20 19 18 18 15 14 12 11 7

15 10 2 3 29:16 + 13 15 9 3 3 26:16 + 10 15 8 4 3 29:18 + 11 15 8 3 4 25:16 + 9 15 7 4 4 21:13 + 8 15 6 6 3 20:14 + 6 15 6 5 4 23:19 + 4 15 6 5 4 19:15 + 4 15 6 4 5 23:17 + 6 15 6 2 7 16:24 - 8 15 5 4 6 26:28 - 2 15 4 6 5 10:13 - 3 15 4 6 5 22:27 - 5 15 4 3 8 19:23 - 4 15 3 5 7 16:25 - 9 15 2 6 7 11:21 - 10 15 3 2 10 17:32 - 15 15 1 4 10 8:23 - 15

7 8 7 7 8 7 8 8 8 8 7 8 7 7 8 8 7 7

6 7 6 4 5 3 4 3 4 4 2 3 3 3 3 1 1 1

0 1 0 2 2 3 3 3 2 1 2 3 4 1 3 3 1 3

1 0 1 1 1 1 1 2 2 3 3 2 0 3 2 4 5 3

17:6 18:7 14:6 13:5 12:4 12:7 16:11 7:5 13:7 9:11 10:10 7:5 14:11 11:10 12:12 7:13 7:16 6:9

18 22 18 14 17 12 15 12 14 13 8 12 13 10 12 6 4 6

Torjäger

Gesperrt

12 10 9 8 7 7 7 7 6 6

Rote Karten: niemand

Burgstaller (1. FC Nürnberg) Terodde (VfB Stuttgart) Kumbela (Eintr. Braunschweig) Wooten (SV Sandhausen) Köpke (Erzgebirge Aue) Quaner (1. FC Union Berlin) Gogia (Dynamo Dresden) Harnik (Hannover 96) Skrzybski (1. FC Union Berlin) Liendl (TSV München 1860)

8 7 8 8 7 8 7 7 7 7 8 7 8 8 7 7 8 8

4 2 2 4 2 3 2 3 2 2 3 1 1 1 0 1 2 0

2 2 4 1 2 3 2 2 2 1 2 3 2 2 2 3 1 1

2 3 2 3 3 2 3 2 3 4 3 3 5 5 5 3 5 7

12:10 8:9 15:12 12:11 9:9 8:7 7:8 12:10 10:10 7:13 16:18 3:8 8:16 8:13 4:13 4:8 10:16 2:14

14 8 10 13 8 12 8 11 8 7 11 6 5 5 2 6 7 1

Hedlund (1)

Verhoek (1)

Berlin

Harnik (1)

Heidenheim

Aycicek (2)

Hannover

Sarenren Bazee (1)

München

Hannover

Taffertshofer (1) Würzburg

Pedersen (2)

Klingmann (3)

Berlin

Sandhausen

Leistner (4) Franke (2) Berlin

Fürth

Megyeri (1)

Fürth In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages

Top-Torhüter

Gelb-Rote Karte: Für das nächste Spiel gesperrt: Kulovits (SV Sandhausen) Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: 5 Gießelmann (SpVgg Greuther Fürth)

Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Rensing (Fortuna Düsseldorf) .. 2,63 Kirschbaum (1. FC Nürnberg)... 2,63 3. Wulnikowski (Würzburger K.) .... 2,77 4. Megyeri (Greuther Fürth) .......... 2,80 5. Pollersbeck (Kaiserslautern) .... 2,82 6. Fejzic (Eintr. Braunschweig)...... 2,97 Müller (1. FC Heidenheim) ....... 2,97 8. Knaller (SV Sandhausen)......... 3,00 Langerak (VfB Stuttgart) .......... 3,00

Top-Feldspieler

Montagsspiel: 1. FC Union Berlin – Eintr. Braunschweig

Berlin:

Busk (2,5)

Trimmel (3)

VfL Bochum – TSV München 1860 Samstag, 13 Uhr

:

1. FC Kaiserslautern – Erzgebirge Aue Samstag, 13 Uhr

:

Eintracht Braunschweig – Arminia Bielefeld Sonntag, 13.30 Uhr

:

SpVgg Greuther Fürth – FC St. Pauli Sonntag, 13.30 Uhr

:

SV Sandhausen – Würzburger Kickers Sonntag, 13.30 Uhr

:

VfB Stuttgart – Hannover 96 Montag, 20.15 Uhr

:

Kroos (3,5)

2:0

Trainer: Keller

Leistner (1,5) Puncec (2) Daube (2,5)

Pedersen (1,5) Kreilach (3)

Skrzybski (4)

Quaner (4,5)

Hedlund (1,5)

Nyman (4,5)

Kumbela (3,5)

Hernandez (3,5)

Reichel (4) Correia (2,5)

Moll (4)

Boland (3,5) Decarli (3,5)

(0:0)

Sauer (4) Ofosu-Ayeh (3,5)

Trainer: Lieberknecht Braunschweig: Fejzic (3) Eingewechselt: 71. Fürstner (–) für Kroos, 79. Hosiner (–) für Quaner, 88. Schönheim (–) für Hedlund – 65. Omladic (–) für Sauer und Schönfeld (–) für Moll, 86. Valsvik (–) für Boland – Reservebank: Mesenhöler (Tor), Kessel, Redondo, Zejnullahu – Engelhardt (Tor), Biada, Hochscheidt, Khelifi Tore: 1:0 Hedlund (56., Linksschuss, Vorarbeit Kreilach), 2:0 Daube (82., Linksschuss, Hedlund) – Chancen: 5:3 – Ecken: 4:6 SR-Team: Dingert (Lebecksmühle – Assistenten: Foltyn, Weickenmeier – Vierter Offizieller: Schütz), Note 2,5, hatte das zweikampfbetonte Geschehen bis auf eine fälschlicherweise für Braunschweig gegebene Ecke (75.) im Griff. – Zuschauer: 20 312 – Gelbe Karten: Leistner – Moll – Spielnote: 3,5, in der zähen ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams, nach dem Wechsel nutzten die aktiveren Unioner die Führung konsequent zum verdienten Arbeitssieg. – Spieler des Spiels: Simon Hedlund, der quirlige Offensivmann schoss das erste Tor selbst und hatte auch eine Aktie am 2:0.

1. Gogia (Dynamo Dresden) ........ 2,42 2. Schnatterer (Heidenheim)........ 2,60 3. Kutschke (Dynamo Dresden) ... 2,75 4. Aycicek (TSV München 1860) .. 2,81 5. Hernandez (E. Braunschweig) .. 2,82 6. Leistner (1. FC Union) .............. 2,83 Kumbela (Eintr. Braunschweig) .. 2,83 Liendl (TSV München 1860) .... 2,83 Neumann (Würzburger K.) ........ 2,83 10. Omladic (Eintr. Braunschweig) .. 2,86 11. Skrzybski (1. FC Union)............ 2,87 12. Schönheim (1. FC Union)......... 2,94 Correia (Eintr. Braunschweig) ... 2,94 Koch (1. FC Kaiserslautern) ..... 2,94 15. Quaner (1. FC Union)............... 2,95 Stefaniak (Dynamo Dresden) ... 2,95 Möhwald (1. FC Nürnberg) ....... 2,95 18. Köpke (Erzgebirge Aue) ............ 2,96 Kvesic (Erzgebirge Aue) ............ 2,96 Decarli (Eintr. Braunschweig) ... 2,96

kicker-Ergebnisdienst Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50/Anruf/Festnetz), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min./Festnetz)

kicker, 8. Dezember 2016

43

Bühne frei für die Casting-Show U-19-Coach LUKAS KWASNIOK (35) soll beim KSC vorübergehend das Ruder rumreißen. Hinter den Kulissen sondiert Kreuzer die Trainer-Kandidaten.

Foto: GES/Hurst

L

ukas Kwasniok ist mit Riesenfreude dabei. „Ich habe total Bock auf diese Arbeit“, so der Karlsruher Interimscoach. Der Kurzzeit-Nachfolger für den freigestellten Tomas Oral ist sonst für die U 19 des KSC zuständig. Der 35-Jährige war einst Jugendnationalspieler, musste aber schon mit 19 Jahren verletzungsbedingt den Traum Fußballprofi begraben. Mit 26 Jahren wurde er erstmals Trainer. Dass er die KSC-Profis trainieren darf, macht ihn stolz. „Alles, was ich auf dem sportlichen Sektor und auch ein Stück weit als Mensch erreicht habe – das verdanke ich meinen Eltern und dem KSC“, so Kwasniok. Dieses Wochenende in Dresden wird er „kein Tikitaka spielen lassen. Wir müssen bereit sein zu leiden. Wenn wir genug gelitten haben, dann kommt der Erfolg.“ Währenddessen läuft hinter den Kulissen die Cheftrainer-CastingShow. Oliver Kreuzer hat exakte Vorstellungen: „Er braucht schon Erfahrung. Nagelsmänner wachsen nicht auf den Bäumen.“ Der Sportdirektor aber bleibt gelassen: „Wir haben keinen übertriebenen Druck. Ob der neue Trainer heute

Mit stolzer Brust: Interimstrainer Kwasniok freut sich auf seine Arbeit mit den Profis. Absolute Leidenschaft statt Tikitaka ist die Devise. oder morgen kommt, ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass es dann passt.“ Diese Aussagen deuten daraufhin, wer die Kandidaten sein könnten: In erster Linie Trainer, mit denen Kreuzer schon arbeitete, deren

Fähigkeiten er einschätzen kann. „Ich muss vom neuen Trainer überzeugt sein, ich muss zu 100 Prozent wissen, wie er arbeitet.“ Heiße Anwärter sind: Franco Foda, im Moment noch in Graz. Für

Foda spricht, dass er und Kreuzer einst ein Erfolgsduo bildeten und er angeblich gerne ins Badische käme. Dagegen spricht der noch bis 2017 laufende Vertrag Fodas. Man munkelt, ein sofortiger Wechsel würde den KSC rund 250 000 Euro Ablöse kosten. Ob das die klamme Kasse hergibt? Auch der zweite Kandidat Joe Zinnbauer versteht sich mit Kreuzer. Er wechselte einst auf dessen Wunsch vom KSC zum HSV, wurde dort von Kreuzer zum Chefcoach befördert. Inzwischen arbeitet Zinnbauer sehr erfolgreich beim Schweizer Erstligisten FC St. Gallen. Sein Vorteil: Er hat eine Ausstiegsklausel, die es ihm erlaubt, sofort und ohne Ablöse in die 2. Liga zu wechseln. Auch Mirko Slomka kennt Kreuzer gut. Doch ob der Ex-Coach von Schalke, Hannover und Hamburg zu einem abstiegsgefährdeten Zweitligisten mit leeren Kassen wechselt, ist fraglich. Thorsten Fink ist nicht mehr in der Verlosung, der Coach von Austria Wien erklärte: „Der KSC ist zwar interessant, aber im Moment nicht möglich. Ich spiele mit meinem Verein Europa League und habe noch Vertrag.“ P E T E R PU T Z I N G

DRESDEN

KAISERSLAUTERN

AUE

Kreuzers Wunsch geht in Erfüllung

Zoua drängt – Osawe gefordert

Köpkes Rückkehr macht Hoffnung

1Wenn am Freitagabend der KSC bei Dynamo

1Setzt Tayfun Korkut auch zum siebten Mal in

1Wird es die perfekte Vorbereitung? Obwohl

Dresden gastiert, kommt es auch zum Duell der Familie Kreuzer. Junior Niklas empfängt seinen Vater Oliver, der seit Dezember als Sportdirektor für die Badener tätig ist. „Wir haben uns jahrelang auf ein solches Aufeinandertreffen gefreut und gerade im Sommer häufiger darüber gesprochen. Dann kam bei meinem Vater die Trennung von 1860 München – und wir dachten schon, wir müssen es wieder verschieben. Nach seiner Unterschrift in Karlsruhe war das Spiel direkt ein Thema“, berichtet der Sohn. Auch wenn die Vorzeichen besonders sind ändern die Kreuzers nichts an der Kommunikation. Ein Redeverbot gibt es nicht. „Wir sprechen normal miteinander, verraten aber beide nix zur Taktik. Wenn wir gewinnen, werde ich meinem Vater aber einen Spruch drücken“, so Kreuzer Junior, der derzeit zum festen Dynamo-Aufgebot gehört. Nach einem Ausflug als Rechtsaußen zum Saisonbeginn ist der gebürtige Münchner auf seine Lieblingsposition als rechter Verteidiger zurückgekehrt. „Ich bin froh über jeden Einsatz, fühle mich in der Verteidigung aber wohler“, sagt Kreuzer, der aktuell die Nase vor Nils Teixeira hat. E VA WAG N E R

Folge auf dieselbe Startelf? Zweifel sind angebracht. Trotz der auf sechs Spiele ausgedehnten Unbesiegt-Serie könnte der FCK-Trainer wieder davon abweichen. Mehr Offensivpower ist gefragt, zu deutlich sind die Probleme im Torabschluss mit nur zehn Treffern nach 15 Spielen. Nach langer Verletzungspause und drei Jokereinsätzen drängt Jacques Zoua zurück in die Elf. Dafür muss aber nicht zwingend einer der beiden Stürmer, Lukas Görtler oder Osayamen Osawe, weichen. Es könnte trotz der Defensivstärke (ein Gegentor in den letzten sechs Partien) den jüngst nicht sehr überzeugenden Linksverteidiger Naser Aliji treffen. Dann würde Marcel Gaus nach hinten und Görtler ins Mittelfeld rücken. Beim Beheben der Ladehemmung ist zwar das ganze Team gefragt, aber auch besonders Osawe, der Ende Oktober mit vier Toren für zwei Siege sorgte, zuletzt aber schwächelte. „Es ist für ihn wichtig, sich 90 Minuten einzubringen, zu attackieren und nicht nur auf den einen Moment zu warten“, sagt Sportdirektor Uwe Stöver. Ein erfolgreicher könnte nach zwei Nullnummern aber schon reichen, um den ersehnten Heimsieg gegen Aue einzufahren. C AR STEN S CHRÖTER

Aue erst am Samstag spielt, reist die Mannschaft schon am Donnerstag nach Kaiserslautern. Zwei Tage hat die Truppe also vor Ort Zeit, sich auf die wichtige Partie gegen die Roten Teufel einzustimmen. Bei Lautern muss etwas Zählbares her, koste es was es wolle. Der FCE zahlt zwei Tage Hotelaufenthalt. „Das war der Wunsch des Trainers und dem haben wir entsprochen“, so Geschäftsführer Michael Voigt. Pavel Dotchev, der nach dem Stuttgart-Spiel absolut ratlos wirkte, will Ruhe. „Er will seine Mannschaft fern von jedem Rummel und in aller Ruhe auf die Partie vorbereiten. Das soll alles ohne Nebengeräusche passieren“, sagt Voigt. Gleich nach dem Training wird der Bus in Richtung Pfalz aufbrechen. Ein Zwischenstopp ist in Nürnberg geplant, wo Pascal Köpke zusteigen soll. Auf dem Sieben-Tore-Mann ruht die Hoffnung. Ihn plagten Adduktorenprobleme, daher verpasste er das Spiel gegen den VfB. Er absolvierte in seiner Heimat eine Reha. „Dass er nicht gespielt hat, war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir brauchen ihn jetzt in Kaiserslautern und gegen Düsseldorf topfit“, sagt Präsident Helge Leonhardt. T H O M A S NA H R E N D O R F

44

2. BUNDESLIGA

Zwei Sportchefs weg, Rollentausch auf der Bank und ein Neuer im Anmarsch: Der übliche Wahnsinn bei 1860 .

Zwei der wenigen Löwen-Konstanten: Präsident Cassalette (unten 3. v. re.) neben Investor Ismaik

Stühlerücken im Akkord san Ismaik war unmöglich.“ Eichin ließ inzwischen ausrichten, dass das ursprüngliche Zitat anders gelautet hatte: „Eine Zusammenarbeit mit Hasan Ismaik war unter diesen Umständen nicht mehr möglich.“ Wie auch immer. Als Fakt bleibt, dass Ismaik schon den zweiten Sportchef in diesem Jahr verschlissen hat. Oliver Kreuzer hatte sich sieben Monate im Amt gehalten, Eichin nur noch 165 Tage. Zu hören ist, dass der Posten von Eichin zunächst nicht eins zu eins besetzt werden soll. Im Sommer 2017 soll Ian Ayre vom FC Liverpool den Posten des Geschäftsführers übernehmen (von Interims-Finanzchef Anthony Power). Bereits im Januar kommt dazu ein neuer, teurer

Trainer; eine internationale Lösung, von der Ismaik stets geträumt hat. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge handelt es sich um Vitor Pereira, bis August bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag. Der 48-jährige Portugiese war zuletzt bei Inter Mailand im Gespräch. Es tauchen illustre Vereine in seiner Vita auf: FC Porto, Olympiakos Piräus, Al-Ahli (Saudi-Arabien). Mit Porto wurde er zweimal Meister, mit Piräus gewann er das Double. „Auf unseren neuen Trainer könnt ihr Euch schon jetzt freuen“, schrieb Ismaik bei Facebook, ohne den Namen zu bestätigen: „Er ist eine sehr starke Persönlichkeit mit einem guten Auge für unsere vielen Talente. Ich bin mir sicher, dass er genau

der Richtige ist, um unseren Verein wiederzubeleben.“ Für Präsident Cassalette scheint die Lösung, die Ismaiks Handschrift trägt, in Ordnung zu gehen. „Wir haben uns gemeinsam auf einen Trainer verständigt“, betont er den Konsens bei der Entscheidung: „Wir werden ihn demnächst vorstellen. Er wird mit dem Trainingsauftakt im Januar beginnen.“ Bis es so weit ist, soll Daniel Bierofka den zarten sportlichen Aufwärtstrend fortsetzen. Am Samstag in Bochum noch als Chefcoach, beim Jahresabschluss gegen Heidenheim als CoTrainer. Die 15-Werktags-Frist der DFL macht einen Rollentausch mit seiner rechten Hand Denis Bushuev erforderlich. RICHARD RÖSENER

DÜSSELDORF

BOCHUM

BIELEFELD

Funkels Chance für Experimente

Hochstätter stellt die Qualitätsfrage

Kramny eröffnet den Dreikampf

1Wenn es „dreckige Siege“ gibt, dann muss

1Nach wie vor gibt es erhebliche Leistungs-

1Es scheint so, als habe Arminia Bielefeld noch

es auch „dreckige Unentschieden“ geben. Ein Paradebeispiel für eine Punkteteilung mit viel Dusel und wenig Qualität lieferte die Fortuna beim 0:0 in Würzburg. Axel Bellinghausen dazu: „Wir waren vom Glück geküsst und können froh sein, dass wir Michael Rensing im Tor hatten.“ Nicht zum ersten Mal, dass höhere Mächte aufseiten der Düsseldorfer waren: In Würzburg lautete der Chancen-Vergleich 9:2 für die Gastgeber, eine Woche zuvor war Hannover (2:2) mit sechs Chancen im Plus. Selbst beim 1:0-Auswärtssieg auf St. Pauli ließ sich die Fortuna gegen schwache Hamburger weit in der eigenen Hälfte binden. Im Heimspiel gegen Nürnberg hätte Trainer Friedhelm Funkel sicher nichts gegen einen Ausbau der „dreckigen Serie“ – auch wenn die Qualität im Kader keinen Zweifel daran lässt, dass mehr Attacke mit mehr Entlastung und Torgefährlichkeit belohnt würde. Der komfortable sechste Tabellenplatz bietet jedenfalls Raum für kleine Experimente. W O L F G A N G S C H M I T Z

schwankungen in den Auftritten des VfL Bochum. Im eigenen Stadion ist die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek noch unbesiegt. Auswärts ist die Bilanz ernüchternd und genauso wenig überzeugend wie die der Münchner Löwen, die am Samstag zu Gast in Bochum sind. Ursachen sind unter anderen die unerwartet großen Bewegungen im Personalbestand zu Saisonbeginn und das immense Verletzungspech in den vergangenen Wochen und Monaten. Letzteres will Sportvorstand Christian Hochstätter nicht als Entschuldigung für fehlende Punkte heranziehen. Allerdings könnte sie zu WinterVerpflichtungen für die Offensive führen. „Thomas Eisfeld und Kevin Stöger fallen auf der linken Seite noch länger aus. Wir überlegen, ob wir uns auf dieser Position noch einmal verstärken“, sagt Bochums Sportvorstand. Für das Spiel gegen die Löwen fordert Hochstätter mehr Kontinuität von seinen Spielern, denn: „Qualität zeichnet sich durch Konstanz aus.“ ULI KIENEL

einmal rechtzeitig die Kurve bekommen. Aus den letzten sechs Pflichtspielen erkämpften die Ostwestfalen vier Siege und verloren nur zweimal, was sicherlich als Verdienst von Interimscoach Carsten Rump und Cheftrainer Jürgen Kramny zu werten ist. „Wichtig ist, dass sich bei uns die Stabilität wieder eingestellt hat. Diesen Weg dürfen wir nicht verlassen“, sagt Kramny vor dem vorletzten Meisterschaftsspiel in diesem Jahr in Braunschweig. „Wir verteidigen wieder gut, sodass wir auch beim Tabellenzweiten eine Chance haben.“ Der Fußballlehrer muss seine etatmäßige Abwehrkette allerdings umbauen, da Julian Börner wegen einer Schultereckgelenksprengung noch einige Wochen pausieren wird. „Es wird einen Dreikampf um diese Position geben“, verrät Kramny. Er hat die Wahl zwischen dem jungen Malcolm Cacutalua, dem erfahrenen Manuel Hornig und Stephan Salger, der die Bälle in die Tiefe präzise verteilen kann. JÖRG FRITZ

Foto: imago/MIS

Z

ehn Tage hatten sich die Repräsentanten des TSV 1860 in eine selbst gewählte Isolation begeben. Erst Medienboykott, dann Hausverbot für Journalisten. Am späten Dienstag meldete sich der Präsident öffentlich zurück, und wie so oft beim Investorenklub sind in der Zwischenzeit eine Menge Personalentscheidungen angefallen. Alter Sportchef weg, neuer Trainer fast da – die übliche LöwenEntwicklung im Zeitraffer. „Wir freuen uns, wenn wir bald wieder für positive Schlagzeilen sorgen können“, wird Peter Cassalette in einer Pressemitteilung zitiert. Zunächst mal ist aber weiteres Stühlerücken angesagt. Sportchef Thomas Eichin, im Sommer noch von Hasan Ismaiks Beratern gecastet, wurde freigestellt, nachdem ihn der Investor zwei Wochen zuvor öffentlich angezählt hatte. Der bis 2019 datierte Vertrag ruht erst mal, und Eichin scheint nicht unglücklich zu sein über die Abkürzung seines Engagements, das er zunehmend als Last empfand. Die SportBild zitierte ihn mit den Worten: „Ich war eher froh darüber, denn die Zusammenarbeit mit Ha-

kicker, 8. Dezember 2016

Baders Winter-Check

BRAUNSCHWEIG

Arnold: Fokus auf der Defensive

Die Kaderoptimierung in HANNOVER könnte bei einigen Akteuren vor der Rückrunde zu Veränderungen führen.

1Nach zwölf Spielta-

gen als Spitzenreiter musste Braunschweig diese Position nach dem 0:2 bei Union Berlin an den VfB Stuttgart abgeben. Für Katzenjammer sorgt das bei den Löwen aber nicht. „Im Großen und Ganzen läuft es für uns gut, wir sind weiter oben dabei“, sagt Domi Kumbela. Dennoch wissen er und seine Kollegen, dass sie nach nur einem Sieg in den vergangenen fünf Spielen wieder zulegen müssen. In Berlin war man „nicht die schlechtere Mannschaft“, wie Marcel Correia feststellte. Doch Union war den Blau-Gelben in Sachen Effizienz überlegen. Eigentlich eine Tugend, die die Mannschaft von Torsten Lieberknecht in dieser Saison zu ihren Stärken zählt. Zuletzt mangelte es aber am Abschlussglück und einer konsequenteren Defensivarbeit. „Da fehlt vielleicht auch ein bisschen die Galligkeit, um den Schuss unbedingt blocken zu wollen“, fordert Sportdirektor Marc Arnold für die beiden verbleibenden Spiele eine andere Abwehrarbeit. Für das Spiel gegen Bielefeld macht Mut, dass Braunschweig zu Hause meist ein anderes Gesicht zeigt. Bis auf das Derby gegen Hannover gewann man alle Spiele. Gelingt das auch am Sonntag, ist man zurück auf Platz eins – zumindest für einen Tag. DA N I E L M AU

Foto: imago/Horstmüller

R

uhe oder Anspannung, nur Kaderoptimierung oder gravierende personelle Änderungen – all das hängt bei Hannover 96 auch erheblich von den letzten Partien in Stuttgart und gegen Sandhausen ab. „Jede Transferperiode gibt Möglichkeiten zur Veränderung“, sagt Geschäftsführer Martin Bader. Beim Winter-Check betrifft dies auf jeden Fall Akteure, die sportlich zuletzt eher weniger im Blickfeld standen. Charlison Benschop (27, Vertrag bis 2018): Am 19. Dezember jährt sich der Tag des letzten Pflichtspiels für den Niederländer, der nun nach ewigen Muskelproblemen und langer Reha zurückkehrt. „Wir wollen in der Vorbereitung sehen, wie stabil er ist, und Ende Januar entscheiden, wie es weitergeht“, so Bader. Florian Hübner (25, 2019): Inzwischen ist 96 in der Innenverteidigung gut aufgestellt. „Das war bei seiner Verpflichtung nicht so“, betont Bader. Doch Sané blieb, Strandberg kam hinzu. Damals wie jetzt sei Hübner umworben. „Es gibt viele Anfragen

45

Von wegen geruhsame Feiertage: Auf 96-Geschäftsführer Martin Bader kommt in den nächsten Wochen viel Arbeit zu. aus der 2. Liga, ihn auszuleihen“, erklärt der Geschäftsführer. 96 tue sich dabei mit dem für das Gesamtgefüge wichtigen Spieler schwer, denke aber darüber nach. Andre Hoffmann (23, 2018): Der ExJuniorennationalspieler gewann seit seinem Kreuzbandriss 2014 nie wieder dauerhaft das Vertrauen. Jetzt meldet der Defensiv-Allrounder Wechselwünsche an. „Ich stehe eng mit Andres Berater in Kontakt“, deutet Bader an, Hoffmann zumindest ausleihen zu wollen.

Felipe (29, 2018): „Er hat eine gute Wahrnehmung im Ausland“, verweist Bader auf Transfermöglichkeiten des Verteidigers, der kürzlich noch in der Startelf stand. Marius Wolf (21, 2019): Der 1,5-Millionen-Euro-Flop des vorigen Winters ist nach Krankheit und Formtief in der Regionalliga-Elf gelandet. In Hannover sieht der einstige Münchner Löwen-Stürmer keine Perspektive. Er will und soll wechseln – womöglich, so Bader, ebenfalls auf Leihbasis. M I C H A E L R I C H T E R

ST. PAULI: Viel Lob für den Himmelmann-Ersatz: „Er ist ein Führungsspieler“

1Die Diagnose fiel wenig über-

raschend aus und stellt für Ewald Lienen auch keine wesentlich neue Situation dar. Bei Robin Himmelmann bestätigte sich zum Wochenanfang der Verdacht auf einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel, mit dem zuverlässigen Keeper fällt der nächste Eckpfeiler wochenlang aus. Der einzige Unterschied zu den Zwangspausen anderer Leistungsträger: Bauchschmerzen, wie Himmelmann zu ersetzen ist, plagen den Coach nicht. Philipp Heerwagen gehört mit 33 Jahren zu den wenigen Routiniers im Kader, hat am Freitag rund um seine Einwechslung, die er minutenlang hinausgezögert und damit den Elfmeterschützen Zoltan Stie-

ber verunsichert hatte, demonstriert, dass ihm die Nerven keinen Streich spielen werden. Das Vertrauen in den früheren Bochumer ist in Trainerteam und Kader riesig. „Er gibt der Mannschaft Sicherheit“, ist Lienen überzeugt, „Philipp ist ein Führungsspieler.“ Kapitän Sören Gonther unterstreicht dies: „Philipp spielt mit seiner ganzen Art in der Außendarstellung unseres Vereins eine ganz wichtige Rolle. Und für das Innenleben ist er einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft.“ Bis Weihnachten wird Heerwagen nicht nur in der Kabine, sondern auch auf dem Feld eine zentrale Rolle zukommen. Zweifel, dass er sie ausfüllen kann, hat er keine:

„Ich bereite mich ohnehin auf jedes Spiel so vor, als ob ich spielen würde.“ Schon gegen Kaiserslautern offenbarte er keine Anlaufschwierigkeiten. Hinzu kommt als Pluspunkt: Er ist erprobt im Überlebenskampf. „Ich habe in meinen fast 16 Profijahren viele Abstiegskämpfe mitgemacht und weiß: Wirklich jeder Punkt zählt.“ Heerwagen trauert nicht dem verpassten „großen Sprung“ gegen Kaiserslautern nach, er registriert, „den wichtigen kleinen Schritt“. Wohl wissend, dass in Fürth der nächste folgen muss, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren. Der Hoffnungsschimmer: Mit ihm gelang immerhin das erste Spiel ohne Gegentor in dieser Spielzeit. S E BA S T I A N W O L F F

Foto: Witters

Heerwagen und der gewaltige Vertrauensvorschuss

Zentrale Rolle auf und neben dem Rasen: Keeper Philipp Heerwagen

46

2. BUNDESLIGA

WER SPIELT, WER FEHLT

16. SPIELTAG

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Heidenheim – 1. FC Union

Fr., 18.30 Uhr

Heidenheim: Schnitzler – Strauß, Wittek, Beermann, Feick – Titsch-Rivero, Griesbeck – Halloran, Thomalla, Skarke – Verhoek – Es fehlen: Müller (Fleischwunde), Kraus (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Titsch-Rivero (4) Union: Busk – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Daube – Kroos, Kreilach – Skrzybski, Quaner, Hedlund – Es fehlen: Parensen (Aufbautraining nach Mittelfußbruch), Köhler (Knieprobleme), Korte (Nasenbeinbruch) – Gelbsperre droht: Fürstner, Leistner (beide 4)

Dynamo Dresden – Karlsruher SC

Fr., 18.30 Uhr

Dresden: Schwäbe – Kreuzer, J. Müller, Ballas, F. Müller – Hartmann – Gogia, Aosman, Lambertz, Berko – Kutschke – Es fehlen: Modica (Oberschenkelprobleme), Starostzik (Adduktorenzerrung), Hauptmann (Syndesmoseeinriss), Stefaniak (Muskelfaserriss im Oberschenkel) – Gelbsperre droht: – Karlsruhe: Vollath – Bader, Thoelke, Stoll, Sallahi – Prömel, Yamada – Torres, Barry, Stoppelkamp – Diamantakos – Es fehlen: Orlishausen (Hüftprobleme), Kempe (Oberschenkelzerrung), Sverko (Muskelfaserriss), Valentini (Innenbandverletzung am rechten Knie), Krebs (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: –

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Nürnberg

Fr., 18.30 Uhr

Düsseldorf: Rensing – Schauerte, Akpoguma, Bormuth, Schmitz – Ayhan, Sobottka – Bebou, Yildirim, Bellinghausen – Hennings – Es fehlen: Madlung (Rückenprobleme), Bodzek (Trainingsrückstand nach Magen-Darm-Erkrankung), Fink (Muskelfaserriss), Ngombo (Sprunggelenkverletzung) – Gelbsperre droht: Ayhan, Sobottka (beide 4) Nürnberg: Kirschbaum – Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi – Petrak – Behrens – Kempe, Möhwald, Burgstaller – Matavz – Es fehlen: Leibold (Schambeinreizung), Erras (Reha nach Kreuzband-OP) – Gelbsperre droht: Behrens, Salli, Sepsi (je 4)

VfL Bochum – TSV München 1860

Sa., 13.00 Uhr

Bochum: Riemann – Gyamerah, Dawidowicz, Hoogland, Perthel – Losilla, Stiepermann – Merkel, Wurtz, Quaschner – Mlapa – Es fehlen: Bandowski, Fabian (beide Aufbautraining), Bastians (Muskelbündelriss), Celozzi (Muskelfaserriss), Eisfeld (Knorpelschaden), Saglam (Innenbandriss), Stöger (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Mlapa, Perthel (beide 4) TSV 1860: Ortega – Stojkovic, Uduokhai, Mauersberger, Wittek – Bülow, Lacazette – Aigner, Liendl, Aycicek – Olic – Es fehlen: Ribamar, Simon (beide Aufbautraining), Victor Andrade (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Mölders, Perdedaj (beide 4)

Daten & Fakten Heidenheim – 1. FC Union

Die letzten drei Duelle mit den Eisernen verlor Heidenheim allesamt. Eine solche Niederlagenserie hatte der FCH sonst nur gegen Braunschweig, eine längere nie.

Düsseldorf – 1. FC Nürnberg

Mit Michael Rensing und Thorsten Kirschbaum (Foto) treffen die notenbesten Keeper der Liga aufeinander, beide kommen auf einen Notenschnitt von jeweils 2,63.

Dresden – Karlsruher SC

Akaki Gogia erzielte in dieser Saison zu Hause mehr Treffer (5) als das gesamte Team des KSC auf fremdem Geläuf (4).

VfL Bochum – TSV 1860

Unter Daniel Bierofka gewannen die Löwen vier von fünf Partien zu null, nur in Braunschweig unterlag der TSV am 14. Spieltag mit 1:2.

1. FC Kaiserslautern – Aue

1. FC Kaiserslautern – Erzgeb. Aue

Sa., 13.00 Uhr

Kaiserslautern: Pollersbeck – Mwene, Koch, Ewerton, Gaus – Stieber, Moritz, Ziegler, Görtler – Zoua, Osawe – Es fehlen: Mujdza (Reha nach Knie-OP), Kerk (Reha nach Teilriss der Syndesmose), Przybylko (Reha nach Mittelfußprellung), Shipnoski (Trainingsrückstand nach Innenbandzerrung) – Gelbsperre droht: Mwene, Ziegler (beide 4) Aue: Haas – Rizzuto, Breitkreuz, Susac, Hertner – Tiffert, Pepic – Fandrich, Kvesic, Adler – Köpke – Es fehlen: Bertram, Männel (beide Trainingsrückstand), Riedel (muskuläre Probleme) – Gelbsperre droht: –

SpVgg Greuther Fürth – FC St. Pauli So., 13.30 Uhr Fürth: Megyeri – Heidinger, Franke, Rapp, Narey – Hofmann, Djokovic – Berisha, Bolly, Freis – Sararer – Es fehlen: Gießelmann (5. Gelbe Karte), Gjasula (Achillessehnenriss) – Gelbsperre droht: Hofmann, Narey, Zulj (je 4) St. Pauli: Heerwagen – Hedenstad, Sobiech, Gonther, Keller – Nehrig – Sobota, Neudecker, Choi, Miyaichi – Bouhaddouz – Es fehlen: Himmelmann (Muskelfaserriss), Dudziak, Kalla, Ziereis (alle Aufbautraining), Buchtmann (Innenbandteilriss im Knie), Rosin (Oberschenkelverhärtung) – Gelbsperre droht: Buballa, Cenk Sahin (beide 4)

E. Braunschweig – Arm. Bielefeld

So., 13.30 Uhr

Braunschweig: Fejzic – Ofosu-Ayeh, Correia, Decarli, Reichel – Omladic, Moll, Schönfeld, Hernandez – Nyman, Kumbela – Es fehlt: keiner – Gelbsperre droht: – Bielefeld: Hesl – Lang, Behrendt, Cacutalua, Schuppan – Junglas, Schütz – Voglsammer, Prietl, Hartherz – Klos – Es fehlen: Börner (Schultergelenksprengung), Nöthe (Aufbautraining) – Gelbsperre droht: Schütz (4)

Lautern hat eine makellose Heimbilanz gegen Aue: Alle fünf Begegnungen mit den Sachsen auf dem Betzenberg entschied der FCK für sich. Gegen keinen anderen Verein gab es so viele Heimspiele ohne jeglichen Punktverlust.

Braunschweig – Bielefeld

Die Eintracht ist das beste Heimteam und noch ohne Niederlage vor eigenem Publikum, während die Arminia der einzige Klub neben St. Pauli ist, der auswärts noch nicht dreifach punktete.

SV Sandhausen – Würzburger Kickers So., 13.30 Uhr Sandhausen: Knaller – Klingmann, Gordon, Kister, Roßbach – Linsmayer, Lukasik – Pledl, Kuhn – Wooten, Höler – Es fehlen: Jansen (Reha nach Knochenödem), Kulovits (Gelb-Rot-Sperre), Stiefler, Yalcin, Zenga (alle Aufbautraining) – Gelbsperre droht: Kister (4) Würzburg: Wulnikowski – Pisot, Schoppenhauer, Neumann, Kurzweg – Taffertshofer, Schröck, Junior Diaz – Daghfous, Müller – Soriano – Es fehlt: keiner – Gelbsperre droht: Junior Diaz, Kurzweg, Pisot (je 4)

Greuther Fürth – St. Pauli

St. Pauli verlor die jüngsten fünf Spiele in der Fremde allesamt zu null. Eine solche Negativserie ist ein Novum in der Vereinshistorie. Zuletzt hatte der FSV Frankfurt 2009 einen solchen Negativlauf in Liga 2.

SV Sandhausen – Würzburg

Würzburg spielte zuletzt dreimal in Folge unentschieden – einmalig für die Kickers im Unterhaus. Sandhausen teilte dagegen schon seit sechs Partien nicht mehr die Punkte.

kicker, 8. Dezember 2016

47

Wieder mal richtungweisend Nichts wie raus aus dem Tief für eine entspannte Winterpause – die Devise beim 1. FC NÜRNBERG fürs Duell bei der Fortuna.

Foto: Zink

S

chnell sollen sich im Fußball Dinge ändern – stimmt beim Club nicht ganz, bei ihm gehört vors Schnell unbedingt der Zusatz „rasend“. Vor drei Spielen noch war alles prima, das Aufholen des Vier-Punkte-Rückstandes auf Rang drei schien für viele angesichts einer Serie von fünf Siegen aus sechs Punktspielen nur eine Frage der Zeit – die Mannschaft hatte sich nach dem miesen Start gefunden und erinnerte an jene, die in der vergangenen Saison mit Wucht, Leidenschaft und Geschlossenheit individuelle Mängel wettmachte und mit einer Serie von 18 ungeschlagenen Spielen in der Tabelle von unten nach oben rauschte. Im Heute ist nach zuletzt drei sieglosen Spielen mit zwei Pleiten in Folge nicht nur der Traum von der Aufholjagd Teil 2 zerborsten – in dem bekannt sprunghaften Umfeld wird hier und da von der sportlichen Leitung bis zum Kader hin plötzlich wieder alles infrage gestellt und das Bild vom drohenden Abstiegskampf an die Wand

Hoffnungsträger: Georg Margreitter soll der zuletzt wackligen FCN-Abwehr Halt geben. geworfen. Ein Pessimismus, den Sportvorstand Andreas Bornemann und Trainer Alois Schwartz nun ebenso wenig nachvollziehen können wie die kürzlich noch überbordende Euphorie. Fakt ist aber auch, dass vor diesem Hintergrund die beiden Spiele vor der Winterpause in Düsseldorf und gegen den FCK richtungweisende sind – und dabei geht es nicht um Aufstiegsszenarieren, denn die sind allesamt unrealistisch, auch wenn ein Platz im oberen Drittel bei gutem Verlauf drin ist. Punkte sammeln, um in der Rückrunde angesichts von acht auslaufenden

Verträgen und dem strikten Sparkurs entspannt den Aufbau für die kommende Spielzeit einzuläuten, lautet nun die Devise. Wie der Club den Weg aus dem Tief finden kann, ist für den Trainer klar: „Wir müssen als ganzes Team wieder besser verteidigen.“ Will heißen: Schnelles, konzentriertes Umschalten aller bei Ballverlust, um nicht wie zuletzt beim 1:3 gegen Sandhausen Lücken zwischen den Mannschaftsteilen zu bieten, durch die man einen LKW schieben kann. „Dabei haben wir beim VfB wie auch gegen Sandhausen phasenweise richtig gut verteidigt, aber eben leider nur phasenweise. Das müssen wir bei der Fortuna wieder die komplette Spieldauer hinbekommen“, betont Schwartz. Was ihn positiv stimmt: Seine Elf, die mit 28 Gegentoren den zweitschlechsten Wert der Liga aufweist, kann prinzipiell sehr wohl zu null, die Spitzenteams Hannover (2:0) und Union (2:0) zum Beispiel können dies bestätigen. Und: Der von einer Syndesmose-OP genesene Georg Margreitter kann erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder von Beginn an seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung einnehmen. Der 28-Jährige ist nicht nur wegen seiner Zweikampfstärke wichtig, in der eher ruhigen Club-Elf ist er einer der ganz wenigen, der lautstark Kommandos gibt. C . B I E C H E L E

HEIDENHEIM

SANDHAUSEN

WÜRZBURG

FÜRTH

Schmidt will die Bilanz ausbauen

Kocaks Freude über Lukasik

Shapourzadeh und der schmale Kader

Radoki kennt Bollys „Adrenalinkick“

1 Kevin Müller hatte

1Sandhausens Trainer

1 Das

1Zum ersten Mal in die-

mit seiner Fleischwunde bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Zwar geht es ihm wieder ganz gut, ob er aber gegen Union wieder zwischen den Pfosten stehen kann, ist fraglich. „Wenn er fit ist, spielt er, wenn nicht, bekommt Oliver Schnitzler sein Heimspieldebüt“, sagt Trainer Frank Schmidt pragmatisch. Auch wieder auf dem Trainingsplatz zu sehen war Tim Kleindienst, der nach seinem Innenbandriss Teile des Mannschaftstrainings wieder mitmachte. Ein Einsatz gegen Berlin kommt aber wohl zu früh. „Für uns ist jedes Spiel ein Topspiel“, freut sich Schmidt vor dem Duell Vierter gegen Fünfter auf den Gegner zum Heimabschluss 2016. Die Bilanz zu Hause soll weiter aufpoliert werden. Dort verlor der FCH einzig gegen Bochum und Würzburg in diesem Kalenderjahr. „Ich glaube, dass wir an Union näher dran sind, als an Hannover“, so Schmidt kämpferisch. Der Heimbilanz würde das sicher nicht schaden. T I M O L Ä M M E R H I RT

Kenan Kocak wollte sich noch nicht festlegen, wer gegen Aufsteiger Würzburg den gesperrten Kapitän Stefan Kulovits im defensiven Mittelfeld ersetzen wird. Bisher war Markus Karl erster Nachrücker. Doch beim 3:1 in Nürnberg entschied sich Kocak nach Gelb-Rot gegen Kulovits für Daniel Lukasik. Der Last-Minute-Neuzugang aus Polen – einer von nur zwei Spielern, die Kocak im Sommer noch selbst heraussuchen konnte – nutzte seine Chance und bedankte sich mit einem herrlich herausgespielten Treffer. „Er ist ein sehr intelligenter, ballsicherer und lauffreudiger Spieler “, lobt ihn sein Coach, „Daniel trainiert sehr gut, leider hatte ich bisher kaum Gelegenheit, ihn aufzustellen.“ In Nürnberg absolvierte der 25-Jährige erst sein viertes Spiel im Sandhäuser Zweitliga-Team. „Er hat mir schon in Karlsruhe und beim Pokalspiel in Freiburg gut gefallen“, sagte Kocak und ist überzeugt: „An Daniel werden wir noch viel Freude haben.“ C L AU S W E B E R

62. Zweitligaspiel seiner Karriere war für Amir Shapourzadeh ein besonderes. „Es hat mir sehr viel bedeutet, noch einmal für die Kickers aufzulaufen“, sagte der Ex-Kapitän nach seinem Kurzeinsatz beim 0:0 gegen Düsseldorf. Dass der 34-Jährige, den Trainer Bernd Hollerbach Anfang der Saison zum „Direktor Kaderplanung“ gemacht hatte, nun schon zum zweiten Mal im Kader stand, wirft kein gutes Licht auf die restlichen Akteure. Dem Kader fehlt es, nach dem überraschenden Aufstieg verständlich, an Tiefe. Die Belastung ist ungleich verteilt. „Einige Spieler wirken müde“, stellt auch Hollerbach fest. Für die letzten beiden schweren Aufgaben vor der Winterpause in Sandhausen und Stuttgart, hat sich das Team laut Shapourzadeh noch etwas vorgenommen: „Wir wollen punkten, um beruhigt in die Pause zu gehen.“ Mit einem Polster auf die Abstiegsränge lässt sich der Kader für die Zukunft schließlich leichter planen. F R A N K K R A N E W I T T E R

ser Saison standen Mathis Bolly und Sercan Sararer in Karlsruhe gemeinsam auf dem Platz – und zeigten auf Anhieb, was ihr Mitwirken in der Offensive der SpVgg auslösen kann. „Ich weiß gar nicht, wann ich zum letzten Mal in einer Startelf stand“, sagt der Ivorer. Es war am 9. November 2016, im Trikot von Fortuna Düsseldorf. Radoki fühlt bei ihm mit, weil der Trainer als Spieler selbst schwere Verletzungen überstehen musste. „Es ist ein Adrenalinkick beim Zurückkommen.“ Doch gerade bei Bolly, der bei seiner Startelfpremiere für Fürth sein erstes Tor schoss, drückt Radoki auf die Bremse. Man habe bei aller Freude gesehen, „dass er einfach noch braucht“. Radoki verstehe die Fans, die immer wieder nach ihm fragen. In den nächsten beiden Spielen könne die Devise aber nur sein: „Wir müssen ihn unfallfrei in die Winterpause bekommen, dann kann er endlich eine komplette Vorbereitung mitmachen“, sagt der Coach. M A RT I N F E R S C H M A N N

48

3. LIGA

„Da waren wir die Deppen“

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li

S

eitdem Benjamin Schwarz, im Jahr 2015 aus Unterhaching nach Münster gekommen, als zweikampfstarker Dauerläufer im zentralen Mittelfeld vor der Abwehr aufläuft, holten die Preußen 13 von 15 möglichen Punkten. Das Ex-Schlusslicht ist wieder in der Spur, und der bescheidene Sechser weiß auch warum. Ist Münsters Serie für Sie plausibel zu erklären, Herr Schwarz? Schon. Wir versuchen, ein Stück höher zu attackieren, dem Gegner nicht mehr so viel Platz zum Kombinieren zu lassen. Und natürlich ist zuletzt das Selbstvertrauen gestiegen. Aber wir hatten auch mal das nötige Glück wie in Zwickau. Taugen Sie als Symbolfigur für den Aufschwung? Immerhin waren Sie schon dreimal an Schlüsselszenen beteiligt. Es kann nicht nur an mir liegen. Wir machen allgemein weniger Fehler, arbeiten gut gegen den Ball. Fast alle haben sich gesteigert.

Gefühlt verlassen Sie nach jedem Spiel humpelnd und mit einem Eisbeutel am Knie die Katakomben. Woher nehmen Sie die Kraft in den 90 Minuten? Alle im Verein wissen, dass ich diese Verletzungsgeschichte hinter mir habe. Das Eis ist eher vorbeugend, aber ich muss schon von Woche zu Woche schauen und so gut es geht gegensteuern, wenn sich Schmerzen andeuten. Im Moment klappt das gut. Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Denken Sie schon an Ihr Karriereende nach oder über eine Rückkehr nach München? Da habe ich noch keine Idee. Ich fühle mich wohl, bin gut zufrieden in Münster. Zurzeit macht es großen Spaß. Der Verein ist auch im Umbruch, da müssen sich erst mal die Ansprechpartner finden. Aber es gibt da auch eine Klausel in meinem Vertrag, der sich verlängern könnte . . . Nun kommt der SC Paderborn. Wäre ein Sieg ein elementarer Schritt aus dem Keller?

Foto: firo Sportphoto/J. Fromme

3. LIGA

Vier Spiele in Folge hat Münster gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert. Ein Symbol des Aufschwungs ist BENJAMIN SCHWARZ (30).

Der ganz große Druck ist vielleicht weg. Wir würden gern noch näher ans Mittelfeld heranrücken. Aber der Gegner hat einen neuen Trainer, das wird hart. Das Ziel für die zwei Spiele bis zur Winterpause? Sechs Punkte. Ex-Preuße Dennis Grote, der jetzt in Chemnitz spielt, hat Münster sogar

für die Aufstiegsränge auf dem Schirm. Utopie? Vor fünf Wochen, da waren wir die Deppen, die gar nichts konnten. Unsere Fans können träumen. Wir tun das nicht. Vielleicht darf man nach sechs oder sieben Siegen am Stück nach oben schielen. I N T E RVI E W : THOMAS RELLMANN

DUISBURG: Sperre im zweiten Anlauf

CHEMNITZ: Mehr als zwei Millionen fehlen

Acht Spiele für Özbek

Finanznot und Personalnot

1Baris Özbek wird dem MSV

1Die Finanzkrise des Chem-

Duisburg lange fehlen. Der DFB belegte den Mittelfeldspieler, der am Sonntag beim 2:0-Sieg bei den Sportfreunden Lotte eine Rote Karte kassierte und anschließend weitere Tätlichkeiten folgen ließ, mit einer saftigen Strafe. Özbek ist für acht Spiele gesperrt, vier weitere Partien sind zur Bewährung ausgesetzt. Der Kontrollausschuss des DFB hatte dem MSV am Dienstag das vorgesehene Strafmaß mitgeteilt, die Duisburger legten umgehend Widerspruch ein. „Die vorgesehene Sperre ist in

unseren Augen zu hoch“, sagte MSV-Präsident Ingo Wald. Am Mittwoch akzeptierten die Duisburger dann aber doch die Strafe. Der MSV verdonnerte den Rotsünder gleichzeitig zu einer vierstelligen Geldstrafe. „Sein Verhalten war nicht akzeptabel“, unterstreicht Sportdirektor Ivica Grlic. Özbek begründete seinen Ausraster auf dem Platz damit, dass Lotter Spieler ihn und seine Familie beleidigt hätten. „Das konnte ich nicht hinnehmen“, so Özbek, der sich dennoch für sein Verhalten entschuldigte. DIRK RETZLAFF

nitzer FC führt zu ersten personellen Konsequenzen: Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wollen ihre Ämter bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Januar zur Verfügung stellen. „Wir tragen Verantwortung und sehen uns in der Pflicht, unseren Teil dazu beizutragen, dass der CFC eine Chance erhält. Dies kann nur gelingen, wenn wir auch personelle Konsequenzen tragen“, heißt es in einer Mitteilung. Schon am Montag steht die turnusmäßige Mitgliederversammlung an.

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass sich der Club in akuter Finanznot befindet. Der Kaufmännische Geschäftsführer Dirk Kall teilte mit, der CFC habe das jüngste Geschäftsjahr zum 30. Juni 2016 mit rund 1,2 Millionen Euro Verlust abgeschlossen. Summiert mit dem Fehlbetrag des laufenden Geschäftsjahres beläuft sich die aktuelle Deckungslücke beim Drittligisten auf etwas mehr als zwei Millionen. Unterdessen hat sich der CFC mit der Bitte um eine kurzfristige finanzielle Unterstützung an die Stadt Chemnitz gewandt. K NU T B E R G E R

kicker, 8. Dezember 2016

49

REGENSBURG: Torhüter Pentke spielte sechs Jahre für Chemnitz – Ehrgeizige Ziele

1Sechs Jahre stand Philipp

Pentke für den Chemnitzer FC im Tor, ehe er 2015 nach Regensburg wechselte. Jetzt kehrt er zurück. „Natürlich freue ich mich auf dieses Spiel“, sagt der 31-Jährige. Er treffe in Chemnitz schließlich seine Familie und viele Freunde. Nur 30 Kilometer entfernt, in Freiberg, ist Pentke zur Welt gekommen und fing dort mit dem Fußballspielen an. Beim TSV München 1860, dem FC Augsburg und Energie Cottbus gelang ihm noch nicht der Durchbruch. Erst als er 2009 nach Chemnitz wechselte, etablierte sich Pentke als Nummer 1 und stieg 2011 mit dem CFC in die 3. Liga auf. Am Samstag wird er einige frühere Weggefährten treffen: „Da sind noch viele von damals da. Mit der halben Mannschaft habe ich sicher noch zusammengespielt.“ Die Wiedersehensfreude wird spätestens mit dem Anpfiff jedoch in Wettkampfstimmung übergehen:

„Ich fahre da ja nicht hin, um nur freundlich Hallo zu sagen, ich will natürlich gewinnen.“ Andere Motive, als mit dem Jahn einen Schritt vorwärts zu machen, treiben Pentke nicht an – auch wenn er nicht im besten Einvernehmen aus Chemnitz gegangen ist. „Wehmut oder sich an jemandem rächen zu wollen, diese Sachen bedeuten mir nichts“, sagt er. Es sei damals eine sportliche Situation gewesen, „die habe ich für mich verarbeitet. Es bringt ja nichts, irgendetwas hinterherzutrauern, es ändert schließlich auch nichts“. Chemnitz und dann Jahn – das trifft auch auf fünf weitere Regensburger zu. Marcel Hofrath, Alexander Nandzik, Marc Lais, Kolja Pusch und Markus Ziereis spielten früher ebenfalls alle für den FC. Dass es eine derart auffällige Transferaktivität zwischen beiden Vereinen gibt, ist Jahn-Geschäftsführer Christian Keller zufolge übrigens „im Prinzip purer Zufall“. JÜ R G E N S C H A R F

Foto: imago

„Ich fahre nicht hin, um nur Hallo zu sagen“

Wagt einen kurzen Blick zurück: Regensburgs Torhüter Philipp Pentke ging 2015 nicht im besten Einvernehmen weg aus Chemnitz.

WER SPIELT, WER FEHLT Preußen Münster – SC Paderborn 07

Samstag, 14 Uhr, live im WDR

Münster: Schulze Niehues – Mangafic, Kittner, Mai, Tritz – Wiebe, Schwarz – Rühle, Rizzi, Tekerci – Warschewski – Es fehlen: Al-Hazaimeh (5. Gelbe Karte), Grimaldi, P. Hoffmann, Scherder (alle Reha) Paderborn: Kruse – Itter, Ruck, Strohdiek, Bertels – Piossek, Schonlau – Bickel, Medjedovic, Michel – Dedic – Es fehlen: Brinkmann (Mittelhandbruch), Dobros (Rotsperre)

Chemnitzer FC – Jahn Regensburg

Samstag, 14 Uhr

Chemnitz: Kunz – Stenzel, Conrad, Dem, Cincotta – Danneberg, Jopek – Mast, A. Fink, Grote – Frahn – Es fehlt: Bittroff (Rotsperre) Regensburg: Pentke – Hein, Nachreiner, Knoll, Nandzik – Lais, Saller – George, Pusch, Thommy – Ziereis – Es fehlen: Dzalto, Palionis (beide Außenbandriss), Faber (Muskelfaserriss), Geipl (5. Gelbe Karte), K. Hoffmann (Aufbautraining), Odabas (Kreuzbandriss), Urban (Außenbandanriss)

Rot-Weiß Erfurt – Hansa Rostock

Samstag, 14 Uhr, live im MDR

18. SPIELTAG

Voraussichtliche Aufstellungen

Werder Bremen II – FSV Frankfurt

Samstag, 14 Uhr

Bremen: Zetterer – Pfitzner, Rehfeldt, Volkmer – Zander, N. Schmidt, M. Eggestein, Kazior, Jacobsen – Manneh, J. Eggestein – Es fehlt: keiner FSV Frankfurt: Pirson – Schachten, Barry, St. Schäfer, Corbin-Ong – Streker – Stark, Bahn – Ornatelli – Jovanovic, Schleusener – Es fehlen: Gebru, Hammel, Maderer (alle Reha), Kader (Rückenprobleme), Ochs (Muskelentzündung im Oberschenkel)

1. FC Magdeburg – VfR Aalen

Samstag, 14 Uhr, live im MDR

Magdeburg: Glinker – Handke, Hammann, Schiller – Sowislo, Löhmannsröben – Butzen, Ernst, Schwede – Beck, Kath – Es fehlen: Hainault, Sprenger (beide Aufbautraining) Aalen: Bernhardt – T. Schulz, R. Müller, Geyer, Menig – Preißinger, Welzmüller – Ojala, Kartalis, Morys – Wegkamp – Es fehlt: Schwabl (Gelb-Rote Karte)

MSV Duisburg – Fortuna Köln

Samstag, 14 Uhr, live im WDR

Erfurt: Klewin – Odak, Menz, Erb, Sumusalo – Vocaj, Nikolaou – Tyrala, Benamar – Kammlott, Bieber – Es fehlen: Laurito, Möckel (beide Reha), Ihenacho (Bänderriss im Sprunggelenk) Rostock: Schuhen – Gardawski, Dorda, Kofler, Holthaus – Grupe, A. Stevanovic – Andrist, Wannenwetsch, Jänicke – Ziemer – Es fehlen: Erdmann (Nasenbeinbruch), Gebhart (Muskelfaserriss im Oberschenkel), M. Hoffmann (Sprunggelenkprobleme)

Duisburg: Flekken – Klotz, Bomheuer, Bajic, Leutenecker – Albutat, Schnellhardt – Engin, Wiegel – Janjic, Onuegbu – Es fehlen: Bröker (Rückenprobleme), Iljutcenko (Bänderdehnung im Sprunggelenk), Özbek (Rotsperre), Wolze (Knöchelverletzung) Köln: Poggenborg – Engelman, Flottmann, Mimbala, Kwame – Bender, Pazurek, Andersen, Oliveira Souza – Kessel, Dahmani – Es fehlen: Hörnig (Oberschenkelzerrung), Kegel (Kreuzbandriss), Uaferro (5. Gelbe Karte)

Holstein Kiel – SG Sonnenhof Großaspach

VfL Osnabrück – FSV Zwickau

Samstag, 14 Uhr

Kiel: Kronholm – Herrmann, D. Schmidt, Hoheneder, Czichos – Peitz – Ki. Schindler, Siedschlag, Bieler, Lewerenz – Fetsch – Es fehlen: Drexler (5. Gelbe Karte), Kohlmann (Rückenprobleme), Nyarko (Muskelfaserriss) Großaspach: K. Broll – Krause, Leist, Gehring – Schiek, Jüllich, Hägele, Lorch – Sohm, L. Röser, Osei Kwadwo – Es fehlen: Gutjahr (Knorpelverletzung im Knie), Röttger (Schlüsselbeinbruch)

SV Wehen Wiesbaden – Hallescher FC

Samstag, 14 Uhr

Wehen: Reule – P. Funk, Dams, Ruprecht, Mintzel – Andrich, Pezzoni – P. Müller, Schwadorf – Blacha, Schnellbacher – Es fehlen: Bangert (muskuläre Probleme), Cappek, Mrowca (beide Aufbautraining), Kolke (Innenmeniskusoperation), Mayer (Leistenverletzung), Mvibudulu (Adduktorenbeschwerden) Halle: Bredlow – Schilk, Kleineheismann, Franke – Brügmann, Lindenhahn, Fennell, Pfeffer, Baumgärtel – Pintol, Aydemir – Es fehlen: Ajani (Rotsperre), Gjasula (10. Gelbe Karte)

Samstag, 14 Uhr, live im NDR

Osnabrück: Gersbeck – Sangaré, Appiah, Willers, Dercho – Heider, B. Schulz, Krasniqi, Reimerink – Savran, Wriedt – Es fehlen: Falkenberg (Reha), C. Groß (Kreuzbandanriss), Syhre (Muskeleinriss im Oberschenkel) Zwickau: Brinkies – P. Göbel, P. Wolf, R. Paul, Miatke – Wachsmuth, Frick – Bär, Könnecke – Nietfeld, König – Es fehlen: Bönisch, Sorge (beide Reha), A. Öztürk (Aufbautraining)

1. FSV Mainz 05 II – Sportfreunde Lotte

Sonntag, 14 Uhr

Mainz: F. Müller – Parker, Rossmann, Häusl, Ihrig, Schorr – Halimi, Steinmann, Klement – Bouziane, Lohkemper – Es fehlen: D. Bohl (Knie-OP), Franzin (Entfernung von Knochensplittern), Kamarieh (Kreuzbandriss), Korczowski (Muskelfaserriss), Zimling (Außenbandanriss) Lotte: Fernandez – Langlitz, Wendel, Nauber, Neidhart – Gorschlüter, Dej, Pires-Rodrigues – Granatowski, Rosinger, Freiberger – Es fehlen: M. Rahn (Kreuzbandriss), Zummack (Meniskusriss)

50

3. LIGA

3. LIGA KOMPAKT FSV Frankfurt Ochs muss pausieren

Der FSV muss im Kampf gegen den Abwärtstrend bei Werder Bremen  II erneut auf Kapitän Patrick Ochs verzichten (Muskelentzündung im Oberschenkel). Auch Cagatay Kader wird wohl fehlen – der Angreifer musste gegen Magdeburg mit Rückenproblemen vom Feld. Dagegen ist Innenverteidiger Steffen Schäfer wieder fit und dürfte an der Seite von Shawn Barry auflaufen. Apropos Barry: Nach den rassistischen Anfeindungen in Zwickau hat das DFB-Sportgericht den Frankfurtern inzwischen recht gegeben. Der FSV Zwickau hat sich offiziell bei Barry entschuldigt und muss 13 000 Euro Strafe zahlen. Bei einem erneuten Vergehen droht zudem ein Zuschauerteilausschluss.

SGS Großaspach Zapels Weihnachtskugeln

Mit 22 Punkten sah Oliver Zapel das Hinrundenziel nach dem 2:1 gegen Wiesbaden erreicht. Das heißt aber nicht, dass der Ehrgeiz des Trainers damit gestillt wäre. In den noch ausstehenden Partien in Kiel und gegen Erfurt gehe es darum, „noch ein paar Weihnachtskugeln an den Baum zu hängen“. Vor allem in Kiel hängen die Trauben hoch: Holstein ist seit sieben Spielen ungeschlagen, zudem war für Großaspach in Kiel bisher nichts zu holen – zweimal 1:3. Dazu zwei Unentschieden zu Hause, ein Lieblingsgegner ist etwas anderes. Wie es klappen könnte, müsste Marlon Krause wissen. Der 26-Jährige kickte vier Jahre für die Störche, ehe er im Sommer nach einem Kreuzbandriss bei der SG den Neuanfang startete.

18. SPIELTAG

Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Pr. Münster – SC Paderborn 07 ( - , - ) Chemnitzer FC – J. Regensburg ( - , - ) RW Erfurt – Hansa Rostock (3:2, 1:3) Holstein Kiel – Großaspach (3:1, 0:0) SV Wehen W. – Hallescher FC (1:0, 0:3) W. Bremen II – FSV Frankfurt ( - , - ) 1. FC Magdeburg – VfR Aalen (1:2, 0:0) MSV Duisburg – Fortuna Köln ( - , - ) VfL Osnabrück – FSV Zwickau ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) 1. FSV Mainz 05 II – Spfr. Lotte ( - , - )

TORJÄGER 9 9 8 8 7 7 7 7 7

A. Fink (Chemnitzer FC) Beck (1. FC Magdeburg) Frahn (Chemnitzer FC) Dahmani (Fortuna Köln) Kammlott (Rot-Weiß Erfurt) Schleusener (FSV Frankfurt) L. Röser (SGS Großaspach) Freiberger (Sportfreunde Lotte) George (Jahn Regensburg)

VfR Aalen Thieles Eichhörnchen

RW Erfurt Kammlotts Lieblingsgegner

17 Spiele, 10 Unentschieden: Bei den Punkteteilungen ist der VfR Aalen spitze. Was viele Fans nervt, ist für Markus Thiele keineswegs dramatisch. „Ich der vergangenen Saison waren wir auch wie die Eichhörnchen, und am Ende waren wir über jeden Punkt froh“, sagt der Geschäftsführer. Für ihn sind übrigens die zwei Unentschieden gegen Duisburg (2:2) und Osnabrück (1:1) ärgerlicher als das jüngste 0:0 gegen den Letzten FSV Mainz II, doch zu zehnt sei das alles andere als einfach. Gelb-Rot-Sünder Markus Schwabl nimmt Thiele dabei in Schutz, der Pass, der zum Foul führte, sei einfach schlecht gewesen.

Erfurts Torgefährlichkeit hat einen Namen: Carsten Kammlott hat die Hälfte der RW-Treffer erzielt (sieben von 14). Nach zwischenzeitlicher Durststrecke lief es zuletzt wieder für den 26-Jährigen, der nun auf einen seiner Lieblingsgegner trifft: In den letzten beiden Heimspielen gegen Rostock (3:2, 4:1) schnürte er jeweils einen Doppelpack. Eine Serie, die Kammlott fortsetzen will. Unterdessen steht fest, dass prominenter Besuch zur Eröffnung des modernisierten Steigerwaldstadions am 22. Januar kommt: Borussia Dortmund.

1. FSV Mainz 05 II Bohl fehlt bis Januar

Auch wenn Kölns taktische Variante mit Hamdi Dahmani und Michael Kessel zuletzt gut klappte, möchte sich der Klub im Winter mit einem gelernten Stürmer verstärken – darauf, dass Johannes Rahn aus seinem Formtief findet oder die Nachwuchskräfte Marc Brasnic und Serhat Koruk zünden, will sich Trainer Uwe Koschinat offenbar nicht verlassen. „Wir haben einige Kandidaten im Auge“, erklärte der Coach.

Mit der Rückkehr von Daniel Bohl ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Der Kapitän, der seit einer Knieoperation fehlt, hatte sich Ende September beim Spiel in Bremen schwer am Außenband verletzt. Frühestens zu Beginn der Wintervorbereitung soll Bohl wieder ins Training einsteigen. Völlig unklar ist dagegen, wann Dennis Franzin wieder mitmischen kann. Dem Flügelspieler mussten kurz nach Saisonbeginn Knochensplitter im Bein entfernt werden. Er hatte sich gerade erst von einem komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch erholt und war fast ein Jahr ausgefallen. Derzeit absolviert Franzin seine Reha. Der Genesungsprozess braucht jedoch noch Zeit.

3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (2) (5) (6) (8) (3) (7) (4) (9) (10) (11) (14) (16) (17) (12) (13) (15) (18) (19) (20)

MSV Duisburg (A) VfL Osnabrück Hallescher FC Holstein Kiel 1. FC Magdeburg Chemnitzer FC VfR Aalen Sportfreunde Lotte (N) Fortuna Köln Hansa Rostock FSV Frankfurt (A) SGS Großaspach Rot-Weiß Erfurt Preußen Münster Jahn Regensburg (N) Werder Bremen II SV Wehen Wiesbaden SC Paderborn 07 (A) FSV Zwickau (N) 1. FSV Mainz 05 II

Fortuna Köln Auf Stürmersuche

VfL Osnabrück Der VfL zählt auf seine Fans

Im ersten Pflichtspiel seiner Vereinsgeschichte gegen Zwickau hofft Osnabrück zwei Wochen nach dem ausverkauften Derby gegen Lotte (3:0) erneut auf eine fünfstellige Kulisse. In das letzte Heimspiel 2016 gehen die Niedersachsen mit drei von einer Gelbsperre bedrohten Akteuren: Jules Reimerink, Halil Savran und Marc Heider.

Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17

8 7 8 5 7 7 7 6 8 3 7 5 5 10 7 4 7 4 5 8 5 7 6 4 6 4 6 3 6 3 6 2 5 4 5 3 4 4 3 5

2 4 3 4 6 5 2 6 6 4 5 7 7 8 8 9 8 9 9 9

18:10 24:19 19:13 25:13 24:19 27:19 19:14 24:20 18:25 21:17 24:16 25:21 14:21 20:19 25:28 17:28 19:21 18:35 19:27 14:29

+8 +5 +6 + 12 +5 +8 +5 +4 -7 +4 +8 +4 -7 +1 -3 - 11 -2 - 17 -8 - 15

31 29 28 27 27 26 25 25 25 23 22 22 22 21 21 20 19 18 16 14

Holstein Kiel Sané spielt in Lotte vor

Anfang November wurde Saliou Sané aus disziplinarischen Gründen suspendiert. Eine Rückkehr ist trotz eines Vertrages bis Saisonende ausgeschlossen. Deshalb absolviert der Stürmer seit gestern ein Probetraining bei den Sportfreunden Lotte. Der Trend (sieben Spiele ohne Niederlage) ist indes positiv. Einziger Wermutstropfen ist die GelbSperre des zuletzt starken Dominick Drexler.

Sportfreunde Lotte Premierentreffen in Mainz

In der 3. Liga ist das Spiel der SF Lotte bei der Mainzer Zweitvertretung eine Premiere. In der Regionalliga kreuzten beide Klubs aber schon achtmal die Klingen, darunter auch ein denkwürdiger 7:1-Auswärtserfolg der Sportfreunde. Auf Lotter Seite war neben Tim Gorschlüter, der eventuell geschont wird, auch Lottes Ersatztorwart David Buchholz schon damals dabei.

SV Wehen Wiesbaden Mintzel ist wieder fit

Der „Oldie“ ist der Hoffnungsträger: Nach auskurierter Fußverletzung ist Verteidiger Alf Mintzel (34) schmerzfrei und wird gegen Halle in der Startelf zurückerwartet, nachdem in Großaspach Sertan Yegenoglu nicht überzeugte und Michael Vitzthum aufs Abstellgleis geraten scheint.

FSV Zwickau Ziegners Luxusproblem

Torsten Ziegner hat gegen Osnabrück ein Luxusproblem. Das Abwehrzentrum ließ nichts anbrennen und stimmte sich gut ab. Doch nun meldet sich der zuletzt gesperrte Toni Wachsmuth zurück, der laut Trainer schon allein mit seiner Persönlichkeit weiterhilft. Wachsmuth könnte sowohl innen verteidigen als auch auf die Sechs rücken. Dort war Davy Frick zuletzt eine Bank. Frick könnte den offensiveren Part im Zentrum übernehmen, Maik Könnecke würde dann auf eine der beiden Außenbahnen rücken.

Werder Bremen II Yatabaré ist fraglich

Noch gibt es nichts Neues zu den beiden Ausfällen vom letzten Spieltag. Sowohl Jesper Verlaat (Hüftprellung) als auch Sambou Yatabaré (Sprunggelenkverletzung) konnten bislang nicht wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Laut Trainer Florian Kohfeldt ist ihr Einsatz fraglich.

kicker, 8. Dezember 2016

51

PADERBORN: Rolle rückwärts beim Präsidentenamt – Emmerling neuer Trainer

Finke knallhart: „Es wird Opfer geben“ nem Doppelwechsel auf den Führungspositionen wollen die Paderborner den Abwärtstrend stoppen und die Rückkehr in die 2. Liga bewerkstelligen. Stefan Emmerling ist neuer Cheftrainer. Der 50-Jährige erhielt einen Vertrag bis 2018. Wilfried Finke kehrt als Präsident zurück. Der Möbelunternehmer hatte erst im Mai nach 19 Jahren an der Spitze seine Position zur Verfügung gestellt. „Der Verein ist mein Baby. Ich kann mir den Niedergang nur schwer mit ansehen“, begründete der 65-Jährige seine Kehrtwende und blies gleich zur Attacke. „Wir wollen innerhalb von zwei Jahren in die 2. Liga zurückkehren“, sagte Finke. Mit dessen Comeback hat der Klub auch neue finanzielle Spielräume erhalten. So kann der Tabellen-Drittletzte in der Winterpause neue Akteure verpflichten. Zwei Szenarien sind möglich: Sollte in den letzten beiden Partien des Jahres in Münster und gegen Osnabrück ordentlich gepunktet werden und der Abstand zu den Aufstiegsplätzen überschaubar bleiben, geht der SCP sofort in die Vollen. Bleiben schnelle Erfolge aus, werden Verstärkungen für den Kampf um den Klassenerhalt gesucht.

Foto: Köppelmann

1Alles zurück auf Anfang. Mit ei-

Sie haben die 2. Liga im Blick: Paderborns neuer und alter Präsident Wilfried Finke (rechts) mit Trainer Stefan Emmerling

Dieser steht zunächst im Fokus von Emmerling. Der Ex-Profi, der zuletzt den Regionalligisten 1. FC Köln II betreute, will sich in den letzten beiden Hinrundenpartien „einen Überblick verschaffen und so viele Punkte wie möglich holen“. Er stelle sich in einer brutal engen Liga einer großen Herausforderung, erklärte Emmerling, dem der nach dem Zweitligaabstieg zunächst freigestellte und in Paderborn äußerst beliebte Asif Saric sowie der Ex-SCP-Akteur Daniel Scherning (zuletzt Arminia Bielefeld II) als Co-Trainer zur Seite stehen. Das Trio verlor keine Zeit. Am Dienstagabend um 18.30 Uhr wurde zu ungewöhnlicher Zeit und in Eiseskälte trainiert. Auch sonst müssen sich die Akteure, von denen einige beim 0:3 in Zwickau Interimscoach Florian Fulland im Stich gelassen hatten, auf harte Zeiten gefasst machen. „Wenn wir feststellen, dass weder das Vermögen noch das Wollen da sind, werden wir reagieren. Es wird Opfer geben“, kündigte Finke knallhart an. Der Präsident hat auch einen Sportdirektor gefunden. Der soll am 1. Januar seine Arbeit antreten. Dann wird man wissen, ob es nur ums Überleben oder sogar um die Rückkehr in die 2. Liga geht. JOCHEM SCHULZE

ROSTOCK

HALLE

MAGDEBURG

Jubilar Brand will die Serie stoppen

Schmitt: Ein Haken bei der Top-Bilanz

Härtel baut nur ungern um

1Jubiläum für Christian Brand: Seit gut einem

1„Wir haben 28 Punkte, das ist sensationell“,

1Heimlich, still und leise pirschte sich Magde-

Jahr ist der Trainer bei Hansa Rostock im Amt. Der 44-Jährige übernahm den Koggenklub auf einem Abstiegsplatz und führte die Ostseestädter als viertbestes Rückrundenteam zum Klassenerhalt. Das weckte höhere Erwartungen für die laufende Spielzeit. Doch nach fünf Spielen ohne Sieg und der deutlichen Niederlage gegen Kiel (1:4) sind die Rostocker auf dem Boden der Tatsachen gelandet. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Hansa hat die vergangenenen Jahre nur gegen den Abstieg gespielt“, sagt Brand. Mehr als eine sorgenfreie Saison scheint für den Tabellenzehnten nicht drin. Oder doch? Der Rückstand zum Relegationsrang beträgt nur fünf Zähler. Und in den Vorjahren holte Rostock in der zweiten Halbserie stets mehr Punkte als in der ersten. Doch erst mal soll in Erfurt die Sieglosserie beendet werden. Für Brand wäre es der 15. Dreier in 37 Partien mit Hansa (12 Remis, 10 Niederlagen). T O M M Y BA S T I A N

stellt Cheftrainer Rico Schmitt nach 17 Spielen fest. Noch nie war der HFC in den vergangenen vier Spielzeiten in der 3. Liga besser. Der beste Wert stammt aus der Saison 2013/14, als Halle mit 23 Zählern den 12. Platz belegte. Acht Zu-null-Spiele und die beste Heimbilanz aller Drittligavereine sind ebenso bemerkenswert für eine Mannschaft, die im Wesentlichen erst neu zusammengestellt wurde. Unzureichend ist die Auswärtsbilanz. Seit dem ersten Spieltag (3:0 in Erfurt) sind die RotWeißen auf des Gegners Plätzen ohne Sieg. Das soll sich nun in Wiesbaden ändern. Nicht dabei ist Kapitän Klaus Gjasula, der gegen Bremen II seine zehnte Gelbe Karte kassierte. Für ihn rückt der zuletzt rotgesperrte Royal-Dominique Fennell ins Team, das auf den anderen Positionen unverändert bleiben wird. Wie zuletzt wird Timo Furuholm (29) nicht dabei sein. Sein Vertrag wurde in beiderseitigem Einvernehmen per 31. 12. 2016 aufgelöst. ROL AND HEBESTREIT

burg mit drei Siegen am Stück an die Spitzenplätze heran und will gegen Aalen nachlegen. Nachdem die beim 1:0 in Frankfurt gesperrten Marius Sowislo, Christian Beck und Jan Löhmannsröben wieder im Kader stehen, Christopher Handke trotz fünfter Gelber Karte mitwirken kann, weil er aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre in Großaspach eine Verwarnung „abarbeitete“, hat Trainer Jens Härtel die Qual der Wahl. Der 47-Jährige Fußballlehrer ist dafür bekannt, eine erfolgreiche Formation nur ungern umzubauen und erklärt dazu: „Hast du nicht alle Spieler zur Verfügung, ist es für den Trainer einfacher, sind weniger unangenehme Entscheidungen zu treffen. Hast du aber 25 fitte und gesunde Akteure, musst du den ein oder anderen streichen, machst eine neue Baustelle auf.“ Unterdessen hat sich der Vertrag von Tobias Schwede (22, zuletzt Bremen II) aufgrund von 15 Startelf-Einsätzen um ein Jahr bis Sommer 2018 verlängert. H A N S -J OAC H I M M A L L I

FUSSBALL IN BAYERN

Im Handball brachte es CHRISCHA HANNAWALD (45) weit: WM-Teilnehmer, Vize-Europameister. Die Umstellung auf Fußball läuft schwerer als gedacht.

Fotos: Horling, imago

FUSSBALL IN BAYERN

52

Die Tücken der heimlichen Liebe D

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

ie DJK/SV Brebersdorf/Vasbühl kennen außerhalb der Region Schweinfurt wohl nicht einmal eingefleischte Fußballfans. Der Klub spielt in der A-Klasse Schweinfurt 1, dort steckt er im Mittelfeld der Tabelle fest. Nur Insider wissen also, wer der Keeper ist, der dort seit Sommer 2015 die Bälle fängt: Ein 19-maliger Nationaltorwart, der

Große Reflexe, kleinerer Ball: Hannawald absolvierte 19 Handball-Länderspiele.

für Deutschland eine WM bestritt und sogar Wölfe tätig war, den Job aus Zeitgründen aber Vize-Europameister wurde – im Handball! aufgeben musste. Chrischa Hannawald, gebürtiger IllertisseNach einer Saison im Fußballtor wollte ner, absolvierte 2001 (WM in Frankreich) Chrischa Hannawald eigentlich schon wieder und 2002 (EM in Schweden) internationale aufhören und diese Runde nur noch in der Großturniere und spielte in der Bundesliga zweiten Mannschaft in der B-Klasse aushelfür Minden, Essen, Großwallstadt, Hamburg fen. Doch nach 19 Partien in der vergangenen und die Rhein-Neckar-Löwen. Der gelernte Saison stand er bis zur Winterpause in dieser Schlosser, mehr als 100 Kilo schwer, hat mit Saison schon wieder sieben Mal im Kasten 1,88 Metern Körpergröße aber auch ideale der Ersten. Zuletzt beim 3:3 gegen die SG TSV Maße fürs Fußballtor. Poppenhausen/DJK Kronungen II. Im SepWie es ihn ins Dorf Brebersdorf verschlug? tember des vergangenen Jahres kickte er für Seine Freundin Diana stammt von hier und die Reserve im Feld mit und erzielte beim 1:13 arbeitet in der Nähe von gegen die DJK Gänheim II Würzburg. Warum er im sogar das Ehrentor. Fußballtor steht und nicht „Das ist so komplex. Ich muss „Das Feld ist riesig und bei einem der vielen Hand- immer erst fünfmal kucken.“ das Tor halt auch größer. ballklubs der Region spielt? Bei Flanken unterschätze „Weil da meine Zeit vorbei ich das oft und muss imist und ich keinen Bock mehr hatte. Zudem mer erst fünfmal kucken“, vergleicht er die komme ich aus dem Fußball und wollte mei- beiden Sportarten. Und gibt zu: „Es macht ne heimliche Liebe nach meiner Handball- total Spaß, mit den Jungs zu zocken. Ich lerne Karriere weiterleben“, erzählt er. bei jedem Spiel dazu, wie komplex im FußMit seiner Handballschule trainiert Han- ball die Torwart-Position eigentlich ist“, sagt nawald Kinder und Jugendliche zwischen Hannawald acht und 14 Jahren und kooperiert mit VerZurück zum Handball: Hannawald stand einen aus ganz Deutschland. „Wir bringen stets mit kurzen Hosen und Mundschutz den Kids den Handballsport mit viel Spaß im Handballtor: „Das war für mich einfach und Fachwissen näher. Es ist schön zu sehen, nur befreiend. Und das mit dem Schutz war mit welcher Begeisterung und mit wie viel gesundheitsbedingt“, erzählt er von einem Eifer sie bei der Sache sind“, sagt er. Zudem vor mehr als 20 Jahren kaputt geworfenen ist Hannawald bei den Heidingsfelder Bullen, Zahn, einer anschließenden Operation und einem Würzburger Landesligisten, Sportli- der Empfehlung seines Zahnarztes. Den Spaß cher Leiter, nachdem er zuvor im Vertrieb am Fußball lässt sich Hannawald davon nicht und Sponsoring beim Zweitligisten Rimparer nehmen. MICHAEL HORLING

53

kicker, 8. Dezember 2016

ROSENHEIM: Neuer Übungsleiter bastelt noch an seinem Trainerteam

Strobl wird an der Seitenlinie bleiben 1Zwei Personalien sind noch of-

fen, die Termine stehen aber schon – mit den Planungen der Vorbereitungsphase ist Fußball-Regionalligist TSV 1860 Rosenheim schon ziemlich weit. So steht fest, dass der neue Trainer Tobias Strobl seine erste Trainingseinheit mit den Sechzigern am 16. Januar bestreitet. Danach stehen unter anderem neun Testspiele und das einwöchige Trainingslager auf Mallorca auf dem Programm. Höhepunkt der Vorbereitung ist sicherlich das Aufeinandertreffen mit dem Ligakonkurrenten SpVgg Unterhaching am 1. Februar –

gegen den Spitzenreiter waren die Sechziger in dieser Saison bereits zweimal im Einsatz (eine 1:2- und eine 0:4-Niederlage). „Die Planungen haben wir ja noch mit Klaus Seidel gemacht. Tobi Strobl hat diese aber als sehr gut empfunden und übernommen“, sagt der Sportliche Leiter Hans Kroneck. Der neue Coach wird übrigens ausschließlich als Trainer tätig sein, nachdem der 29-Jährige zuvor bei seinen Stationen FC Pipinsried (Bayernliga) und zuletzt SV Manching (Bezirksliga) auch aktiv auf dem Platz stand. „Es ist nicht

Ab in den Süden: Der neue Sechzig-Coach Tobias Strobl wird mit Rosenheim ein Trainingslager auf Mallorca absolvieren.

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SV Meppen 19 VfB Lübeck 19 ETSV Weiche 19 TSV Havelse 19 VfB Oldenburg 19 Hamburger SV II 19 LSK Hansa 18 VfL Wolfsburg II (M) 19 Hannover 96 II 19 SV Drochtersen/A. 18 FC St. Pauli II 18 Eintr. Norderstedt 19 VfV 06 Hildesheim 17 LM Wolfsburg (N) 19 BSV Rehden 19 E. Braunschweig II 19 Egestorf/Langr. (N) 19 SV Eichede (N) 18

RL NORDOST 47:21 31:18 30:18 31:20 28:21 30:27 18:16 27:23 31:32 19:13 24:25 25:27 15:16 20:25 20:30 17:33 23:34 10:47

44 35 33 32 28 28 28 27 27 25 25 24 22 20 19 17 16 6

NACHHOLSPIELE 16./17. Spieltag Samstag, 10. Dezember (14 Uhr): SV Eichede – LSK Hansa ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hildesheim (2:2, 1:4) VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 17. Dezember (13 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (2:2) 20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (19.30 Uhr) SV Meppen – BSV Rehden (5:1) Samstag, 4. Februar (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – VfV Hildesheim (0:3) Hamburger SV II – Hannover 96 II (1:1) Sonntag, 5. Februar (14 Uhr) LSK Hansa – ETSV Weiche (1:0) E. Norderstedt – Braunschweig II (2:1) VfB Oldenburg – LM Wolfsburg (1:0) TSV Havelse – SV Eichede (4:0) VfB Lübeck – FC St. Pauli II (1:0) Drochtersen – Egestorf/L. (15.00) (1:0) TORJÄGER 13 Undav (TSV Havelse) 12 Guder (ETSV Weiche Flensburg) 12 Girth (SV Meppen)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Carl Zeiss Jena Berliner AK 07 En. Cottbus (A) BFC Dynamo RB Leipzig II FC Viktoria 1889 SV Babelsberg 03 Hertha BSC II FC Oberlausitz Wack. Nordhausen Lok Leipzig (N) FC Schönberg 95 VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Fürstenwalde (N) Budissa Bautzen FSV Luckenwalde TSG Neustrelitz

16 16 16 16 16 16 16 15 15 16 16 16 16 16 16 16 16 16

31:6 27:16 24:8 30:17 21:18 31:21 27:23 20:19 21:12 24:23 23:22 24:31 17:29 12:16 14:30 15:25 12:29 15:43

geplant, dass er seinen Spielerpass mitbringt“, sagt Kroneck. Zu Beginn seiner Amtszeit – der Arbeitsvertrag tritt am 1. Januar in Kraft – wird Strobl wohl zwischen seinem Heimatort in der Nähe von Ingolstadt und seiner neuen fußballerischen Heimat pendeln. Kroneck erklärt: „Wir schauen, dass er auch in Rosenheim eine Unterkunft bekommt. Wir hätten es schon gerne, dass er hierherzieht, zunächst wird es wohl aber eine Mischung werden.“ Das neue Trainerteam ist aktuell noch nicht komplett. Gesucht wird noch ein Co-Trainer, der aus der Rosenheimer Umgebung stammen soll. Als Torwarttrainer wird auch weiterhin Ex-Profi Peter Martin fungieren, der zusätzlich auch die U 17 der Oberbayern übernimmt. In dessen Torwartteam wird es eine Veränderung geben, denn der erst im Sommer verpflichtete Fritz Pflug wird die Sechziger wieder verlassen. „Wir haben einen Auflösungsvertrag unterzeichnet, sein neuer Verein ist uns noch nicht bekannt“, verrät Kroneck. Ein Ersatz für den ehemaligen Leipziger steht noch nicht fest. T H O M A S N E U M E I E R

RL WEST 39 33 32 26 26 25 25 25 23 23 23 19 17 15 12 11 11 4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II 19 FC Viktoria Köln 19 Bor. Dortmund II 17 RW Oberhausen 19 Rot-Weiss Essen 18 Wattenscheid 09 19 Alemannia Aachen 19 Wuppertaler SV (N) 18 SV Rödinghausen 19 Bonner SC (N) 19 SC Wiedenbrück 19 1. FC Köln II 19 SC Verl 19 FC Schalke 04 II 18 Fort. Düsseldorf II 17 Rot Weiss Ahlen 19 Spfr. Siegen (N) 18 Sprockhövel (N) 19

PERSONALIEN SV Wacker Burghausen

Bis zum Trainingsstart am 21. Januar soll Kapitän Christoph Burkhard (32, Aufbautraining nach Innenbandabriss) wieder fit sein, ebenso die Verteidiger Ajlan Arifovic (18, Meniskus-OP) und Philipp Offenthaler (18, Kompartmentsyndrom). Noch etwas länger dauern könnte es bei Flügelspieler Benjamin Kindsvater (23, Syndesmoseriss).

FC Memmingen

Der Vertrag mit Angelo Hauk (32) wurde aufgelöst. Der Stürmer war erst im August verpflichtet worden. Hauk kam nur zu fünf Kurzeinsätzen in der Regionalliga.

1. FC Nürnberg II

Die Elf von Michael Köllner (46) verlor ein Testspiel gegen die U 23 des FC Chelsea mit 0:2. Während dieser Reise musste Mike Ott (21, Mittelfeld) wegen eines Abszesses am Knie behandelt werden.

FC Augsburg II

Mittelfeldspieler Kevin Danso (18), noch für die U 19 spielberechtigt, stand beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt zum zweiten Mal im Bundesligakader des FCA.

RL SÜDWEST 41:16 52:25 32:12 39:29 28:19 32:24 26:21 27:25 26:25 35:38 25:25 29:31 22:31 18:29 19:25 24:42 20:49 17:46

42 41 37 30 30 29 29 27 27 26 25 25 23 20 15 12 10 10

17. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) Bud. Bautzen – Meuselwitz (3:1, 4:0) Samstag, 10. Dezember (13.30 Uhr) Luckenwalde – Nordhausen (1:4, 3:1) En. Cottbus – FC Oberlausitz ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (13.30 Uhr) BAK 07 – RB Leipzig II (13.00) (1:0, 2:1) Hertha BSC II – 1. FC Lok ( - , - ) TSG Neustrelitz – Schönberg (3:2, 2:0) Fürstenwalde – Viktoria 89 ( - , - ) VfB Auerbach – Babelsberg (1:0, 0:1) Jena – BFC Dynamo (14.05) (2:1, 2:1)

20. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (19.30 Uhr) RW Ahlen – SC Wiedenbrück (1:5) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) SV Rödinghausen – Bonner SC (2:3) Bor. M’gladbach II – 1. FC Köln II (1:1) SC Verl – TSG Sprockhövel (2:2) Alem. Aachen – RW Oberhausen (2:0) Bor. Dortmund II – Wattenscheid (1:1) Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln (0:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) FC Schalke 04 II – Sportfr. Siegen (2:1) RW Essen – Wuppertal (15.30) (0:0)

TORJÄGER 12 Slavov (Berliner AK 07) 11 Srbeny (Berliner FC Dynamo) 9 Starke (Carl Zeiss Jena) 8 Shala (SV Babelsberg 03) 7 B. Förster (Energie Cottbus) 7 Viteritti (Energie Cottbus) 7 P. Schulz (TSG Neustrelitz) 7 Pichinot (Wacker Nordhausen) je 6: Pröger (BFC Dynamo), Benyamina (Viktoria 1889), D. Becker (1. FC Lok), Steinwarth (FC Schönberg)

TORJÄGER 18 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 15 Musculus (Bonner SC) 12 Al Ghaddioui (Bor. Dortmund II) 12 Prokoph (1. FC Köln II) 11 Feigenspan (Bor. M'gladbach II) 10 Platzek (Rot-Weiss Essen) 10 Kreyer (FC Viktoria Köln) 9 Glowacz (SG Wattenscheid 09) 8 Eberwein (Borussia Dortmund II) 8 Manno (Wuppertaler SV)

NACHHOLSPIELE 20./21. Spieltag Watzenborn-St. – Hes. Kassel ausgef. Eintr. Trier – Kaiserslautern II ausgef. SV Waldhof – Stuttg. Kickers ausgef. 1. SV Elversberg 22 36:11 48 2. SV Waldhof (M) 21 32:14 44 3. 1. FC Saarbrücken 22 35:25 42 4. TSV Steinbach 21 38:20 41 5. TSG Hoffenheim II 22 43:20 36 6. SSV Ulm 1846 (N) 22 36:27 36 7. TuS Koblenz (N) 22 21:21 30 8. Hessen Kassel 20 25:26 30 9. FC Homburg 20 23:24 29 10. FC-Ast. Walldorf 22 27:32 29 11. Wormatia Worms 22 20:21 27 12. FK Pirmasens 22 22:36 25 13. Stuttg. Kickers (A) 21 29:30 24 14. VfB Stuttgart II (A) 22 29:39 23 15. Kickers Offenbach 22 29:29 20 16. Kaiserslautern II 20 28:32 20 17. Watzenborn-St. (N) 21 21:37 19 18. Eintracht Trier 20 22:33 15 19. FC Nöttingen (N) 22 21:60 14 24. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) FCA Walldorf – TSG Hoffenheim II (1:1) Offenbach – Watzenborn-S. (19.30) (1:2) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Hessen Kassel – Eintracht Trier (1:3) TuS Koblenz – FC Nöttingen (2:1) VfB Stuttgart II – FK Pirmasens (0:1) Worm. Worms – 1. FC Saarbrücken (0:2) TSV Steinbach – Stuttg. Kickers (1:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – SV Elversberg (0:3) Dienstag, 13. Dezember (20.15 Uhr) FC Homburg – Waldhof Mannheim (0:2) spielfrei: SSV Ulm 1846 TORJÄGER 16 Pat. Schmidt (1. FC Saarbrücken) 13 Adamyan (TSV Steinbach) 12 Glatzel (1. FC Kaiserslautern II) 11 Mu. Alawie (Eintracht Trier)

RL BAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Unterhaching FC Bayern II 1860 München II FC Augsburg II FC Memmingen 1. FC Nürnberg II W. Burghausen VfR Garching (N) Schweinfurt 05 FV Illertissen SpVgg Bayreuth Rosenheim (N) FC Ingolstadt 04 II Greuther Fürth II TSV Buchbach Seligenporten (N) SV Schalding-H. Bayern Hof (N)

21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 20 20 20

67:11 34:21 26:23 44:22 42:27 48:45 31:29 40:44 37:33 27:32 36:36 24:31 30:38 25:32 26:46 28:51 28:42 21:51

22. SPIELTAG Freitag, 3. März (19 Uhr) FC Bayern II – FC Ingolstadt 04 II Samstag, 4. März (14 Uhr) Garching – Rosenheim (13.00) FC Augsburg II – Unterhaching SV Schalding-H. – TSV Buchbach Schweinfurt 05 – W. Burghausen 1. FC Nürnberg II – Seligenporten Bayern Hof – FV Illertissen FC Memmingen – TSV 1860 II Greuther Fürth II – SpVgg Bayreuth

57 38 36 35 33 32 32 32 30 29 28 25 24 22 21 19 16 9

(0:0) (2:0) (1:3) (0:4) (3:1) (4:1) (0:3) (1:1) (2:0)

TORJÄGER 23 Hain (SpVgg Unterhaching) 18 Schimmer (FC Memmingen) 13 Baumann (1. FC Nürnberg II) 13 Bigalke (SpVgg Unterhaching) 12 Richter (FC Augsburg II) 12 Eisgruber (VfR Garching) 12 Sabiri (1. FC Nürnberg II) 10 Günther-Schmidt (FC Augsburg II) 9 Petrovic (TSV Buchbach) 9 Tsoumou (Wacker Burghausen) 9 Marinkovic (1860 Rosenheim)

54

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Die Vorentscheidung: Borchers erzielt gegen Hellström das 2:0 im Pokal-Finale 1981.

Direktwahl für Redaktion: +49 911 216 22 42 FAX: +49 911 216 22 52 Abonnement: +49 911 216 22 22 FAX: +49 911 216 22 30 Anzeigen: +49 911 216 22 13 FAX: +49 911 216 27 39 Gegründet 1920 durch Walther Bensemann (†) Herausgeber: Rainer Holzschuh Chefredaktion: Jörg Jakob (Leitung Gesamt) Rainer Franzke (Geschäftsführend) Jean-Julien Beer (Leitung Print) Alexander Wagner (Leitung Digital) Zuständig für Kooperationen: Klaus Smentek Art Direction: Dieter Steinhauer, Sabine Klier (Stv.) Chefreporter: Karlheinz Wild, Oliver Hartmann (und Leitung Redaktion Berlin) Reporter: Hans-Günter Klemm (und Sonderaufgaben), Thomas Hennecke Leitende Redakteure: Stefan Bomhard, Manfred Ewald, Axel Heiber, Manfred Münchrath, Günter Wiese Redaktion: [email protected] David Bernreuther, Christian Biechele, Thomas Böker, Martin Gruener, Hartwig Hasselbruch, Harald Kaiser, Marcus Lehmann, Frank Linkesch, Markus Löser, Klaus Meßenzehl, Martin Messerer, Georgios Moissidis, Peter Nickel, Michael Pfeifer, Uwe Röser, Thomas Roth, Bernd Salamon, Sabine Vögele, Jana Wiske, Jörg Wolfrum, Mounir Zitouni, Christian Rheingruber (Korrektor) Datenredaktion/Dokumentation: Christoph Huber (Leitung), Georgios Vavritsas (Stv.), Conrad Carl, Stephan Epple, Robert Hohensee, Hanns-Peter Holzberger, Ulrich Matheja, Ullrich Schindler, Volker Schwerdtfeger Fotoredaktion: Peter Dworschak (Leitung), Michael Beims, Kenan Hakverdi Layout & Produktion: Tina Binder, Matthias Bracke, Claus Cheng, Uwe Fuchs, Birgit Messer, Heinz Neubauer, Sonja Pfaffenberger, Stefan Schmid, Andreas Stellwag, Christian Weber, Michael Zöllner Technische Produktion: Stefan Kemmether, Thomas Massler Herstellung: Hermann Draser (Leitung) Digitale Medien: Werner Wittmann (Leitung), Manuel Kröppelt (Stv.) Regionalredaktionen: West: Frank Lußem (Leitung) Oliver Bitter, Toni Lieto, Jan Lustig, Stephan von Nocks, Jan Reinold Robert-Perthel-Straße 4, 50739 Köln Telefon +49 221 17 08 59 - 0, FAX +49 221 17 08 59 22 Nord: Michael Richter (Leitung) Thomas Hiete, Thiemo Müller Woltorfer Straße 77c, 31224 Peine Telefon +49 5171 66 66, FAX +49 5171 7 40 02 Büro Hamburg: Sebastian Wolff, Margaretenstraße 48, 20357 Hamburg, Telefon +49 40 444 65 38 62 Südwest: Rainer Franzke (Leitung) Michael Ebert, Julian Franzke, Benjamin Hofmann, Georg Holzner, Patrick Kleinmann, Carsten Schröter Waldstraße 226, 63071 Offenbach Telefon +49 69 85 70 76 - 0, FAX +49 69 82 37 02 00 Berlin: Andreas Hunzinger, Steffen Rohr Reuchlinstraße 10-11, 10553 Berlin Telefon +49 30 23 08 63 - 0, FAX +49 30 26 55 09 93 Motorredaktion: Ulla Ellmer Hauptvertriebsleiter: André Kolb Wir unterstützen die Initiative Abonnement und Leserservice: kicker-sportmagazin Leserservice, 90327 Nürnberg, [email protected] kicker-sportmagazin erscheint wöchentlich montags und donnerstags. Das PrintAbonnement umfasst die Montag- und Donnerstag-Ausgabe und kostet im Inland monatlich € 18,50, für Studenten € 9,50 (Nachweis erforderlich). Auslandspreise auf Anfrage. Eine Kündigung ist sechs Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums schriftlich mitzuteilen. Die Preise für eMagazine sind abrufbar unter www.kicker.de/abo Leiter Vermarktung Print und Digitale Medien: Martin Schumacher, Otto Hofbeck (Stv. Leiter Vermarktung Print und verantwortlich für Anzeigen), Marco Lutz (Stv. Leiter Vermarktung Digitale Medien). Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 47 vom 01.01.2016 [email protected] Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Dias, Bücher usw. keine Haftung. Die gesamte Zeitschrift einschließlich aller ihrer Teile ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright für Inhalt und Gestaltung – falls nicht ausdrücklich anders vermerkt – by OlympiaVerlag GmbH 2016. Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG; Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach; Pressehaus BintzVerlag GmbH & Co. KG Zeitungsgruppe Offenbach-Post, Offenbach; BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Berlin; A. Beig Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Pinneberg; Schenkelberg Druck Weimar GmbH, Weimar; Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Gießen; Freiburger Druck GmbH & Co. KG, Freiburg; Editpress Luxembourg S. A., Esch-sur-Alzette; Oldenburgische Volkszeitung Druckerei und Verlag KG, Vechta. ISSN 0023-1290. kicker (Mon + Thu) (USPS no 0294600) is published semiweekly by Olympia-Verlag GmbH. Subscription price for USA is $ 450 per annum. K. O. P.: German Language Pub., 153 S Dean St, Englewood NJ 07631. Periodicals postage is paid at Paramus NJ 07652. Postmaster: Send address changes to: kicker (Mon + Thu), GLP, PO Box 9868, Englewood NJ 07631. Printed in Germany.

Foto: imago/Baumann

Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg [email protected]

„Disco-Ronny? Heute muss ich schmunzeln“ Mit Frankfurt gewann er den UEFA-Cup, den Kontakt zur Eintracht verlor er nie. RONNY BORCHERS (59) über sein Knie und den Spitznamen.

R

onny Borchers ist auch als Endfünfziger noch immer ein viel beschäftigter Mann – beruflich, privat und sportlich. Der ehemalige Offensivspieler, der es insgesamt auf 213 Bundesliga-Einsätze brachte, ist dem Fußball noch immer verbunden. Als Spieler war Borchers ein technisch beschlagener, körperlich starker und dynamischer Dribbler, der gleichermaßen im Mittelfeld und im Angriff unterwegs war. Seine erfolgreichste Zeit als Profi verbrachte Borchers bei Eintracht Frankfurt. Das DFB-PokalFinale 1981 in Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:1, er erzielte ein Tor und sorgte für einen Assist) gilt bei vielen Eintracht-Anhängern als das beste Spiel, das Borchers für die Hessen gemacht hat. 1993 beendete er beim SV Bernbach seine aktive Karriere.

Herr Borchers, was treiben Sie momentan beruflich? Ich bin seit mehr als 20 Jahren selbstständig in der Werbebranche tätig. Haben Sie dabei auch mit dem Fußball zu tun?

„Die Außendarstellung von Kovac finde ich sensationell.“ Ab und an, aber es könnte gerne öfter vorkommen. Das ist ja das Schöne, das Sport und Leidenschaft verbindet. Sie haben unter anderem Kickers Offenbach, den FSV Frankfurt, Wormatia Worms und Viktoria Aschaffenburg trainiert. Darüber hinaus noch einige Vereine in der Oberliga. Sind Sie momentan noch als Coach aktiv?

Ja. Ich trainiere seit zwei Jahren den FC 07 Bensheim in der Verbandsliga Hessen Süd. Mit welchen Ambitionen? Ist der Aufstieg in die Oberliga Hessen Ihr Ziel? Meine Ambitionen liegen immer auf dem Erfolg für den Verein und dem Umfeld. Ertappen Sie sich dabei, dass Ihre Ansprüche an Spieler in der 6. Liga manchmal zu hoch sind? Grundsätzlich, ja. Da alle Spieler und Betreuer einem Beruf oder einem Studium nachgehen, ist die Zeit für den Fußball doch sehr eingeschränkt. Hilft es Ihnen als Trainer in der Verbandsliga, dass Sie Ex-Profi und Ex-Nationalspieler sind? Der Vorteil, alle Stationen als Profi durchlebt zu haben, gibt mir einen einfacheren Zugang zu den Spielern: einmal in der Denkweise und

kicker, 8. Dezember 2016

UEFA- und DFB-Pokalsieger mit Eintracht Frankfurt Ronald „Ronny“ Borchers wird am 10. August in Frankfurt geboren.

1966

Dort erhält Borchers auch seinen ersten Profivertrag. Insgesamt absolviert er für die Eintracht 169 Ligaspiele, in denen er 24 Tore erzielt. Mit der SGE feiert er auch seine größten Erfolge: Erst gewinnt er 1980 den UEFA-, ein Jahr später auch den DFB-Pokal.

Er kehrt zurück zur Eintracht, allerdings nur zu den Amateuren. Seine Spielerkarriere lässt er beim SV Bernbach ausklingen.

1975

1978

1984

1991

1996

licht wird. Für uns als Frankfurter kann es nichts Schöneres geben, wenn der Verein Eintracht Frankfurt im oberen Drittel dauerhaft wieder angesiedelt ist und ein Spiegelbild unserer schönen Mainmetropole ist. Hätte Sie denn eigentlich mal eine Funktion bei der Eintracht gereizt? Ja. Ich übe sie zurzeit im Mittelfeld bei der Traditionsmannschaft aus. Als Profi haben Sie früher große Erfolge mit der Frankfurter Eintracht gefeiert. Dennoch sagen viele aus dem Umfeld des Vereins, Sie hätten noch mehr aus Ihrem Talent machen können. Haben Sie zu wenig herausgeholt? Das denke ich auch, bei mir hat der Reifeprozess etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, was sicher der eine oder andere so unterschreiben kann. Dadurch kann ich mich heutzutage noch besser in die jungen Spieler hineinversetzen und weiß, wie ich auch die wildere Sorte an Spielern mitnehmen kann.

Geschichte Geschichten

AM MONTAG IM

1957

HUUB STEVENS

Der kicker zu Gast beim „Knurrer von Kerkrade“

Das Fußballspielen lernt er beim SV Niederursel. Weitere Stationen in der Jugend: Germania Ginnheim und Eintracht Frankfurt

Im l“ vor 23 Jahren

Er bestreitet sein erstes von sechs Länderspielen für die A-Nationalelf.

Das Wunder von der Weser

Borchers wechselt zu Arminia Bielefeld. Seine anschließenden Stationen: Grasshopper Club Zürich, Waldhof Mannheim, FSV Frankfurt und Kickers Offenbach Borchers startet seine Laufbahn als Trainer, coacht unter anderem Kickers Offenbach, FSV Frankfurt und Wormatia Worms. Seit 2015 ist er Trainer des FC 07 Bensheim.

kickerinfografik

auch was die Psyche angeht, um den Druck, der auf den Spielern lastet, zu nehmen. Wie sieht es mit Ihren eigenen sportlichen Aktivitäten aus? Ich spiele, sofern es meine Knie zulassen, noch für die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt. Und wenn es die Zeit erlaubt, gerne Golf. Was machen denn die Knochen? Durch meinen Knorpelschaden im Knie bin ich regelmäßig beim Physiotherapeuten und kräftige meine Muskulatur. Der könnte es besser gehen. Nervt es Sie beim Kicken, dass manches nicht mehr so geht wie früher? Natürlich nervt es. Aber es gehört zum Altern dazu. Sie haben als Trainer in der Oberliga und in der Regionalliga gearbeitet. Bedauern Sie es, nie Trainer in einer der beiden Bundesligen gewesen zu sein? Leider haben die richtigen Faktoren nie zusammengepasst. Diese Herausforderung hätte ich sehr gerne angenommen, da es meine Leidenschaft ist. Gehen Sie eigentlich noch regelmäßig zu Eintracht Frankfurt ins Stadion? Ja. Was sagen Sie zur momentanen Situation bei der Eintracht und zu Trainer Niko Kovac? Seine Außendarstellung finde ich sensationell. Zudem haben er und der neue Vorstand Fredi Bobic ein gutes Händchen bewiesen und junge und hungrige Spieler geholt. Niko nimmt die Spieler mit, weiß was er tut und führt sie sehr gut. Die Bereitschaft, für den Mitspieler zu arbeiten, sieht man im Team. Momentan rangiert die Eintracht punktgleich mit dem Vierten Hoffenheim auf Tabellenplatz fünf. Kann die Eintracht in den Europapokal kommen und wieder ein Dauerkandidat für die internationalen Ränge werden? Wir haben alle das Gefühl, dass wieder was Großes geschehen kann. Die Grundlagen sind geschaffen worden, jetzt wird die Zeit entscheiden, ob das Wir-Gefühl verinner-

55

In Frankfurt haben Sie aus den Zeiten als Spieler den Spitznamen „Disco-Ronny“. Nervt der Sie sehr? Oder haben Sie sich mit ihm arrangiert? Der Name ehrt mich sehr. Und es gab auch die eine oder andere Disco, die ich gerne besucht habe. Allerdings kann ich heutzutage nur darüber schmunzeln – wie auch mein Sohn Bastian. Wer hat Ihnen den Spitznamen verpasst? Während eines Interviews mit einem Reporter der Bild-Zeitung rief mir einst ein Fan zu: ,, Ob wir uns später noch in der Disco sehen?“ Das hat sich wohl der Reporter gemerkt und zu Papier gebracht. Sie waren in einer Zeit Profi, als die Spieler noch lange nicht so viel Geld verdient haben, wie heutzutage gezahlt wird. Würden Sie eigentlich mit der heutigen Profi-Generation tauschen wollen? Vom finanziellen Aspekt her natürlich. Aber die Spieler stehen heutzutage mehr denn je unter Beobachtung – alleine durch die virtuelle Welt. I N T E RVI E W :

8. 12. 1993: Nach gut einer halben Stunde scheint die Partie bereits gelaufen. Ein Patzer von Torwart Oliver Reck, ein Abwehrfehler, ein Traumtor von Anderlechts Danny Boffin – schon steht es 0:3. Und das ausgerechnet in Werders erstem Vorrunden-Heimspiel der ein Jahr zuvor neu gegründeten Champions League. Zur Pause kann Bremen froh sein, nicht noch mehr Gegentore kassiert zu haben. Auch die Umstellungen von Trainer Otto Rehhagel danach greifen zunächst nicht. Nach 65 Minuten steht es noch immer 0:3. Jetzt muss schon ein Wunder her. Und das gibt es! Die GrünWeißen starten zu einer legendären Aufholjagd, drehen die Partie in Windeseile. Wynton Rufers Tore (66., 89.) markieren den Start- und Schlusspunkt. Rune Bratseth  (72.) sorgt für den Anschlusstreffer, Bernd Hobsch (80.) für den Ausgleich. Das Weserstadion gleicht längst einem Tollhaus, die Fans treiben ihre Elf unermüdlich voran. Spätestens als Marco Bode Werder in Führung schießt  (83.), steht ganz Bremen Kopf und feiert später den 5:3-Erfolg, dank fünf Toren in nur 23 Minuten. Am Ende scheidet Werder dennoch in der Vorrunde aus – genauso wie der RSC. Doch das Wunder von der Weser bleibt.

ANDREAS HUNZINGER

MARTIN HARNIK

Die Gründe für seinen Aufschwung in Hannover

JULIAN DRAXLER

Viel Potenzial, aber auch zahlreiche Hindernisse

FUSSBALL IM OSTEN

Väter des Erfolgs: Trainer Rico Schmitt und Sportdirektor Stefan Böger (re.)

„Es müssen mehr Tore fallen“

M

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

it dem 2:0-Erfolg gegen Bremen II hat sich der Hallesche FC in der Tabelle auf Rang drei vorgearbeitet. Sportdirektor Stefan Böger spricht mit dem kicker über den Höhenflug beim HFC und seinen neuen Job.

In diesem Frühjahr wechselte STEFAN BÖGER (50) den Job beim HFC. Er wurde vom Trainer zum Sportdirektor. Langfristig will er den Drittligisten noch weiter nach oben bringen.

Herr Böger, in welchen Punkten ist der HFC gegen Bremen II den Anforderungen an eine Spitzenmannschaft gerecht geworden? Zunächst: Wir sehen uns nicht als Spitzenmannschaft. Es war eine souveräne und reife Heimspielleistung, die nach dem MagdeburgHat es der Kader geschafft, die Wünsche und VorstelSpiel nicht unbedingt zu erwarten war. 14 lungen der sportlichen Leitung umzusetzen? Tage zuvor hatten wir es gegen Mainz II mit Nach der zurückliegenden Saison haben wir einem ähnlichen Spielsystem zu tun – und die Spielweise und die Erfordernisse in dieser deutlich mehr Schwierigkeiten. Auch nach Liga analysiert. Unser Kader bestand aus zu unseren Großchancen und dem 0:0 zur Pauvielen gleichartigen Spieltypen. Wir mussten se haben wir uns am Samstag nicht aus der an Robustheit, Körpergröße und Spieltempo Ruhe bringen lassen. Das Spiel gegen Bremen zulegen. Wichtig sind natürlich auch die beist für mich ein Spiegelbild der positiven Gereits angesprochenen Faktoren Mentalität samtentwicklung. und Charakter. Es ging auch Worauf basiert der aktuelle Erfolg? darum, Spieler zu verpflichNach einigen Hurra-Spielen „Die Vita ist samstags ten, die in engen Partien das zum Saisonstart, in denen um 14 Uhr wenig wert.“ Zünglein an der Waage sein wir mit einigen Wacklern zu oder den Verlauf in eine gekämpfen hatten, hat sich die wisse Richtung lenken könMannschaft gefunden. Der Reifeprozess nen. Unser Kapitän Klaus Gjasula und Royalder vergangenen Monate schlägt sich in der Dominique Fennell sind gute Beispiele dafür. Leistung nieder. Wir haben im personellen Die Entwicklung präsentiert sich eindeutig mit TenBereich richtige Entscheidungen getroffen denz oberer Tabellenabschnitt. Werden Sie Ihr Saisonziel im Winter anpassen? – zum einen, was die sportliche Qualität beGegenwärtig sehen wir dazu keinen Anlass. trifft, aber auch die Einbindung von charakNicht ohne Grund haben wir im Sommer ein terstarken Spielern. In unserem Kader stehen keine Namen mit herausragenden ErrungenKonzept erarbeitet, das die nächsten zwei bis schaften aus der Vergangenheit. Wir leben drei Jahre im Blick hat. Dann sollten wir bereit sein, um oben anzuklopfen. Die aktuelle Sivon der guten Mischung, vom Teamgeist, Gier tuation stellt für uns einen schönen Moment und Zusammenhalt, nicht von der Vita. Die dar – nicht mehr und nicht weniger. Die Liga ist samstags um 14 Uhr herzlich wenig wert.

ist sehr eng, mit drei Niederlagen kann die Tabelle schon wieder anders aussehen. Deshalb sind wir gut beraten, zunächst einen soliden ersten Schritt zu machen und uns auf einem einstelligen Tabellenplatz einzureihen. Alles, was besser ist, nehmen wir aber gern mit. Wird sich die Mannschaft im Winter verändern? Nach dem letzten Spiel setzt sich das sportliche Kompetenzteam bestehend aus Ralph Kühne, Rico Schmitt, Gerd Schädlich und mir zusammen, analysiert die Situation und entscheidet, ob wir aktiv werden. Wir haben den Markt im Auge, aber auch Vertrauen in unseren Kader und geben den Spielern Rückendeckung. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass im Offensivbereich noch nicht alle Spieler ihr Potenzial ausgeschöpft haben. Bei unserer Spielanlage müssen mehr Tore fallen. Rückblickend: War es die richtige Entscheidung, den Tätigkeitsbereich vom Trainer zum Sportdirektor zu wechseln? Zum damaligen Zeitpunkt war es die richtige Vorgehensweise. Ich hatte schon länger daran gedacht, dem Fußball treu zu bleiben, aber die Seiten zu wechseln. Der Verein hat mir die Möglichkeit gegeben und die Position des Sportdirektors neu geschaffen. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand ist konstruktiv und fruchtbar. Dennoch ist es aktuell so, dass der Sportdirektor organigrafisch unter dem Vorstand angesiedelt ist. Da ist es nicht immer leicht, Entscheidungen und Ideen zügig umzusetzen und die Instanzen zu überzeugen. Es sollte deshalb unsere Aufgabe sein, die Rolle und Funktion des Sportdirektors noch deutlicher herauszustellen und das Profil zu schärfen. I N T E RVI E W : E VA WAG N E R

Foto: Köhn

FUSSBALL IM OSTEN

52

53

kicker, 8. Dezember 2016

NEUGERSDORF: Starke Serie durch Platzverhältnisse unterbrochen – Noch kein Nachholtermin

Da Silva: „Cottbus gehört nicht in diese Liga“ Cottbus hatte der Neugersdorfer Trainer Vragel da Silva im Frühjahr 2000. In der Winterpause war der Brasilianer von seiner ersten europäischen Station Bröndby IF zum Zweitligisten Karlsruher SC gewechselt und traf am 24. April auf die Lausitzer. „Wir haben damals 1:0 gewonnen“, erinnert er sich. Danach trennten sich vorerst die Wege. Cottbus stieg in die Bundesliga auf, da Silva wechselte zunächst zum SSV Ulm und spielte weiter in der 2. Liga. Im Sommer 2001 lotste der damalige EnergieCoach Eduard Geyer da Silva in die Lausitz. Dort kam der Verteidiger bis 2009 auf 101 Bundesliga- und 71 Zweitligaspiele. Aufgrund anhaltender Knieprobleme beendete er dann seine aktive Karriere. „Zwei Monate habe ich es noch versucht, doch es ging einfach nicht mehr“, so der heute 42-Jährige. Gecoacht wurden die Lausitzer damals von Claus-Dieter Wollitz, dem Trainer, dem er am Samstag gegenüberstehen wird.

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SV Meppen 19 VfB Lübeck 19 ETSV Weiche 19 TSV Havelse 19 VfB Oldenburg 19 Hamburger SV II 19 LSK Hansa 18 VfL Wolfsburg II (M) 19 Hannover 96 II 19 SV Drochtersen/A. 18 FC St. Pauli II 18 Eintr. Norderstedt 19 VfV 06 Hildesheim 17 LM Wolfsburg (N) 19 BSV Rehden 19 E. Braunschweig II 19 Egestorf/Langr. (N) 19 SV Eichede (N) 18

Oberlausitz-Coach Vragel da Silva trifft am Wochenende auf Energie Cottbus. Dort spielte er acht Jahre und war fünf Jahre als Trainer tätig. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete da Silva im Nachwuchsbereich von Energie und coachte bis 2015 die U 23 des Klubs, ehe er das Angebot des FC Oberlausitz als Cheftrainer annahm. Im ersten Jahr erreichte er mit dem Aufsteiger in der Endabrechnung einen guten fünften Rang. Nach schwachem Saisonstart hat sich da Silva nun mit seinem Team wieder im Mittelfeld

RL NORDOST 47:21 31:18 30:18 31:20 28:21 30:27 18:16 27:23 31:32 19:13 24:25 25:27 15:16 20:25 20:30 17:33 23:34 10:47

44 35 33 32 28 28 28 27 27 25 25 24 22 20 19 17 16 6

NACHHOLSPIELE 16./17. Spieltag Samstag, 10. Dezember (14 Uhr): SV Eichede – LSK Hansa ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hildesheim (2:2, 1:4) VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 17. Dezember (13 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (2:2) 20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (19.30 Uhr) SV Meppen – BSV Rehden (5:1) Samstag, 4. Februar (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – VfV Hildesheim (0:3) Hamburger SV II – Hannover 96 II (1:1) Sonntag, 5. Februar (14 Uhr) LSK Hansa – ETSV Weiche (1:0) E. Norderstedt – Braunschweig II (2:1) VfB Oldenburg – LM Wolfsburg (1:0) TSV Havelse – SV Eichede (4:0) VfB Lübeck – FC St. Pauli II (1:0) Drochtersen – Egestorf/L. (15.00) (1:0) TORJÄGER 13 Undav (TSV Havelse) 12 Guder (ETSV Weiche Flensburg) 12 Girth (SV Meppen)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Carl Zeiss Jena Berliner AK 07 En. Cottbus (A) BFC Dynamo RB Leipzig II FC Viktoria 1889 SV Babelsberg 03 Hertha BSC II FC Oberlausitz Wack. Nordhausen Lok Leipzig (N) FC Schönberg 95 VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Fürstenwalde (N) Budissa Bautzen FSV Luckenwalde TSG Neustrelitz

16 16 16 16 16 16 16 15 15 16 16 16 16 16 16 16 16 16

31:6 27:16 24:8 30:17 21:18 31:21 27:23 20:19 21:12 24:23 23:22 24:31 17:29 12:16 14:30 15:25 12:29 15:43

festgesetzt: „Unser Anspruch ist es, von den Amateurmannschaften, bei denen die Spieler Arbeit und Fußball miteinander verbinden, die beste zu werden.“ Zuletzt präsentierte sich Oberlausitz stark, gewann dreimal am Stück, kassierte in den vergangenen zehn Partien nur drei Gegentreffer, ehe diese Serie durch eine Spielabsage zumindest zeitlich unterbrochen wurde. We-

RL WEST 39 33 32 26 26 25 25 25 23 23 23 19 17 15 12 11 11 4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Foto: imago/Draws

1Den ersten Kontakt mit

Bor. M'gladbach II 19 FC Viktoria Köln 19 Bor. Dortmund II 17 RW Oberhausen 19 Rot-Weiss Essen 18 Wattenscheid 09 19 Alemannia Aachen 19 Wuppertaler SV (N) 18 SV Rödinghausen 19 Bonner SC (N) 19 SC Wiedenbrück 19 1. FC Köln II 19 SC Verl 19 FC Schalke 04 II 18 Fort. Düsseldorf II 17 Rot Weiss Ahlen 19 Spfr. Siegen (N) 18 Sprockhövel (N) 19

gen schlechter Platzverhältnisse im heimischen Stadion konnte das Spiel gegen Hertha II am vergangenen Wochenende nicht stattfinden. Einen Nachholtermin gibt es derzeit noch nicht. „Wir hatten gerade einen guten Lauf“, sagt da Silva enttäuscht. Jetzt soll dieser Lauf ausgerechnet in Cottbus seine Fortsetzung finden. Da Silva steckt deutlich vernehmbar im Zwiespalt: „Ich bin eigentlich traurig darüber, dass dieses Duell in der Regionalliga stattfindet, denn Energie gehört nicht in diese Liga. Für meine Mannschaft ist die Partie eine schöne Sache, aber ich freue mich nicht darauf.“ Schließlich wohnt der Brasilianer noch immer in Cottbus und ist den Mitarbeitern und dem Umfeld des Vereins freundschaftlich verbunden. „Deshalb weiß ich nicht, wie ich während der 90 Minuten reagieren werde. Ob ich total ausflippe oder ganz ruhig bin.“ Man darf auf seine Emotionen gespannt sein, wenn er auch sein zweites Duell mit den Lausitzern gewinnt.

RL SÜDWEST 41:16 52:25 32:12 39:29 28:19 32:24 26:21 27:25 26:25 35:38 25:25 29:31 22:31 18:29 19:25 24:42 20:49 17:46

42 41 37 30 30 29 29 27 27 26 25 25 23 20 15 12 10 10

17. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) Bud. Bautzen – Meuselwitz (3:1, 4:0) Samstag, 10. Dezember (13.30 Uhr) Luckenwalde – Nordhausen (1:4, 3:1) En. Cottbus – FC Oberlausitz ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (13.30 Uhr) BAK 07 – RB Leipzig II (13.00) (1:0, 2:1) Hertha BSC II – 1. FC Lok ( - , - ) TSG Neustrelitz – Schönberg (3:2, 2:0) Fürstenwalde – Viktoria 89 ( - , - ) VfB Auerbach – Babelsberg (1:0, 0:1) Jena – BFC Dynamo (14.05) (2:1, 2:1)

20. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (19.30 Uhr) RW Ahlen – SC Wiedenbrück (1:5) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) SV Rödinghausen – Bonner SC (2:3) Bor. M’gladbach II – 1. FC Köln II (1:1) SC Verl – TSG Sprockhövel (2:2) Alem. Aachen – RW Oberhausen (2:0) Bor. Dortmund II – Wattenscheid (1:1) Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln (0:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) FC Schalke 04 II – Sportfr. Siegen (2:1) RW Essen – Wuppertal (15.30) (0:0)

TORJÄGER 12 Slavov (Berliner AK 07) 11 Srbeny (Berliner FC Dynamo) 9 Starke (Carl Zeiss Jena) 8 Shala (SV Babelsberg 03) 7 B. Förster (Energie Cottbus) 7 Viteritti (Energie Cottbus) 7 P. Schulz (TSG Neustrelitz) 7 Pichinot (Wacker Nordhausen) je 6: Pröger (BFC Dynamo), Benyamina (Viktoria 1889), D. Becker (1. FC Lok), Steinwarth (FC Schönberg)

TORJÄGER 18 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 15 Musculus (Bonner SC) 12 Al Ghaddioui (Bor. Dortmund II) 12 Prokoph (1. FC Köln II) 11 Feigenspan (Bor. M'gladbach II) 10 Platzek (Rot-Weiss Essen) 10 Kreyer (FC Viktoria Köln) 9 Glowacz (SG Wattenscheid 09) 8 Eberwein (Borussia Dortmund II) 8 Manno (Wuppertaler SV)

NACHHOLSPIELE 20./21. Spieltag Watzenborn-St. – Hes. Kassel ausgef. Eintr. Trier – Kaiserslautern II ausgef. SV Waldhof – Stuttg. Kickers ausgef. 1. SV Elversberg 22 36:11 48 2. SV Waldhof (M) 21 32:14 44 3. 1. FC Saarbrücken 22 35:25 42 4. TSV Steinbach 21 38:20 41 5. TSG Hoffenheim II 22 43:20 36 6. SSV Ulm 1846 (N) 22 36:27 36 7. TuS Koblenz (N) 22 21:21 30 8. Hessen Kassel 20 25:26 30 9. FC Homburg 20 23:24 29 10. FC-Ast. Walldorf 22 27:32 29 11. Wormatia Worms 22 20:21 27 12. FK Pirmasens 22 22:36 25 13. Stuttg. Kickers (A) 21 29:30 24 14. VfB Stuttgart II (A) 22 29:39 23 15. Kickers Offenbach 22 29:29 20 16. Kaiserslautern II 20 28:32 20 17. Watzenborn-St. (N) 21 21:37 19 18. Eintracht Trier 20 22:33 15 19. FC Nöttingen (N) 22 21:60 14 24. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) FCA Walldorf – TSG Hoffenheim II (1:1) Offenbach – Watzenborn-S. (19.30) (1:2) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Hessen Kassel – Eintracht Trier (1:3) TuS Koblenz – FC Nöttingen (2:1) VfB Stuttgart II – FK Pirmasens (0:1) Worm. Worms – 1. FC Saarbrücken (0:2) TSV Steinbach – Stuttg. Kickers (1:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – SV Elversberg (0:3) Dienstag, 13. Dezember (20.15 Uhr) FC Homburg – Waldhof Mannheim (0:2) spielfrei: SSV Ulm 1846 TORJÄGER 16 Pat. Schmidt (1. FC Saarbrücken) 13 Adamyan (TSV Steinbach) 12 Glatzel (1. FC Kaiserslautern II) 11 Mu. Alawie (Eintracht Trier)

M A RT I N E I S E N

RL BAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Unterhaching FC Bayern II 1860 München II FC Augsburg II FC Memmingen 1. FC Nürnberg II W. Burghausen VfR Garching (N) Schweinfurt 05 FV Illertissen SpVgg Bayreuth Rosenheim (N) FC Ingolstadt 04 II Greuther Fürth II TSV Buchbach Seligenporten (N) SV Schalding-H. Bayern Hof (N)

21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 20 20 20

67:11 34:21 26:23 44:22 42:27 48:45 31:29 40:44 37:33 27:32 36:36 24:31 30:38 25:32 26:46 28:51 28:42 21:51

22. SPIELTAG Freitag, 3. März (19 Uhr) FC Bayern II – FC Ingolstadt 04 II Samstag, 4. März (14 Uhr) Garching – Rosenheim (13.00) FC Augsburg II – Unterhaching SV Schalding-H. – TSV Buchbach Schweinfurt 05 – W. Burghausen 1. FC Nürnberg II – Seligenporten Bayern Hof – FV Illertissen FC Memmingen – TSV 1860 II Greuther Fürth II – SpVgg Bayreuth

57 38 36 35 33 32 32 32 30 29 28 25 24 22 21 19 16 9

(0:0) (2:0) (1:3) (0:4) (3:1) (4:1) (0:3) (1:1) (2:0)

TORJÄGER 23 Hain (SpVgg Unterhaching) 18 Schimmer (FC Memmingen) 13 Baumann (1. FC Nürnberg II) 13 Bigalke (SpVgg Unterhaching) 12 Richter (FC Augsburg II) 12 Eisgruber (VfR Garching) 12 Sabiri (1. FC Nürnberg II) 10 Günther-Schmidt (FC Augsburg II) 9 Petrovic (TSV Buchbach) 9 Tsoumou (Wacker Burghausen) 9 Marinkovic (1860 Rosenheim)

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

FUSSBALL IM NORDEN

Kurs halten: Das forderten die VfB-Fans im April von ihrem Klub

„Wir sind nicht in Meppen“ Auf dem Weg in die Drittklassigkeit steht dem VFB OLDENBURG aktuell nicht nur die mäßige sportliche Situation im Weg.

W

er beim Tabellenführer Meppen gewinnt und zugleich den Tabellenzweiten VfB Lübeck mit einer 3:0-Packung auf den Heimweg schickt, gehört normalerweise zu den heißen Titelkandidaten. Doch nach diesen Prestigeerfolgen ließ der VfB Oldenburg gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte stets Punkte liegen, so dass der Aufstieg bei 18 Zählern Rückstand auf Klassenprimus Meppen für die Rückrunde kein realistisches Ziel mehr darstellt. Die Zeit soll vielmehr genutzt werden, um die Weichen für die neue Saison zu stellen. „Natürlich wollen wir die Rückrunde bestmöglich bestreiten. Wir haben jetzt aber auch ein halbes Jahr Vorlaufzeit, um eine super Mannschaft für die neue Saison aufzubauen. Dann wollen wir ganz oben angreifen und in die 3. Liga“, gibt Sportdirektor Ralf Voigt die Marschroute vor. Personell soll dabei lediglich an „einigen Stellschrauben“ gedreht werden, das Gros des Kaders genießt das Vertrauen und ist ohnehin bis 2018 gebunden. Zu einigen Veränderungen im Kader wird es derweil bereits im Winter kommen: Der Abgang von Max Wilschrey (20, Sturm) gilt als sicher. Heiße Kandidaten sind freilich auch Patrick Nettekoven (29, Torwart) und Michael Denz (22, Mittelfeld), die als Leistungsträger vorangehen sollten, ihre Stammplätze in der Hinrunde jedoch verloren. Fernab davon gilt bei Angeboten für Korsettstangen des Teams eine andere Sachlage als noch im vergangenen Winter. Damals lehnte der VfB für Dominic Volkmer (20, mittlerweile Werder Bremen II) ein lukratives Angebot von Zweitligist Eintracht Braunschweig ab. „Der Unterschied ist, dass wir damals Tabellenführer waren und berechtigte Hoffnungen auf die 3. Liga hegten. Wir haben aber auch eine wirtschaftliche Verantwortung gegenüber dem Verein und müssen im Einzelfall abwägen“, erklärt Voigt und betont

zugleich, dass der Kader in der Winterpause keineswegs verkleinert wird. Gesucht wird in erster Linie nach Alternativen für die Außenverteidigung, damit Kapitän und Antreiber Thorsten Tönnies (25, vier Saisontreffer) endgültig wieder auf die linke Außenbahn vorrücken und gemeinsam mit Daniel Franziskus (25, elf Saisontreffer) die wohl beste Flügelzange der Liga bilden kann. Verlängert werden sollen die im Sommer auslaufenden

Das einstige Höllenfeuer von Donnerschwee ist längst erloschen. Verträge mit Andreas Pollasch (23, Mittelfeld), Christopher Kramer (27, Sturm) und Joshua Adomako (24, Abwehr), um den sich zuletzt einige Wechselgerüchte in Richtung Türkei rankten. Trainer Dietmar Hirsch will derweil vor allem die Mentalität seiner Mannschaft weiterentwickeln: „Meine Jungs sollen sich außerhalb des Platzes respektvoll und höflich verhalten. Auf dem Platz brauchen wir aber eine Anti-Schwiegersohn-Mentalität. Da darf es auch mal scheppern.“ Der im Sommer eingeschlagene Weg der Professionalisierung soll konsequent weiterverfolgt werden. Doch wer Profibedingungen möchte, benötigt dafür auch den finanziellen Hintergrund. Hier hapert es beim VfB. Der Verein muss den Spagat bewältigen, neben den kurz- und mittelfristigen Planungen auf dem grünen Rasen, abseits des Platzes auch die langfristigen Voraussetzungen für eine Zukunft in der 3. Liga zu schaffen. Finanzielle Drahtseilakte schließt der Klub dabei richtigerweise aus. Und zweifelsohne: Die Rahmenbedingungen für Profifußball wären in einer Stadt wie Oldenburg vorhanden.

Die Krux ist jedoch: Oldenburg ist keine Fußballstadt. Das einstige Höllenfeuer von Donnerschwee ist längst erloschen. Von einer breiten Unterstützung in der Bevölkerung, wie sie in einer vergleichbaren Stadt wie Osnabrück der VfL erfährt, kann der VfB aktuell nur träumen. Einerseits ist die Regionalliga dafür schlichtweg nicht attraktiv genug. Zugleich galt der Klub aufgrund von Insolvenzverfahren und Fan-Ausschreitungen lange als Skandalklub. Die Herkulesaufgabe der kommenden Jahre wird es sein, den Weg (zurück) in die Herzen der Menschen zu finden und den Verein im Oldenburger Stadtleben fest zu verankern. Die seriöse Arbeit der neuen Verantwortlichen um Geschäftsführer Philipp Herrnberger wird in der Oldenburger Wirtschaft bereits registriert, doch der Kampf um (Groß-) Sponsoren gestaltet sich für den VfB schwierig: „Wir sind hier nicht in Meppen, wo es nichts anderes gibt. Wir konkurrieren mit den Baskets und den Handball-Damen des VfL Oldenburg mit zwei Bundesligisten“, erzählt Herrnberger. Bei beiden Klubs fungiert die EWE aktuell als potenter Hauptsponsor. Könnte der Oldenburger Energieversorger dann nicht auch den VfB großzügig unterstützen? Ein unwahrscheinliches Szenario. Erst in der vergangenen Woche verkündete der Konzern, sein Sponsoring bei den VfL-Damen in den nächsten zwei Jahren sukzessive, aber drastisch zurückzufahren. Doch auch fernab der EWE gäbe es zahlungskräftige Unternehmen in der Stadt. Ob auf diese der Funke überspringt, sofern es dem Verein gelingt, das einstige Höllenfeuer in der Stadt wieder zu entfachen? Und ob das Konzept von Voigt und Hirsch aufgeht und dem Verein der Sprung in Liga 3 gelingt? Hochspannende Fragen für die Zukunft des VfB Oldenburg. K A R S T E N LÜ B B E N

Foto: imago/Manngold

FUSSBALL IM NORDEN

52

53

kicker, 8. Dezember 2016

WOLFSBURG II: Thiam möchte schnelle Entscheidung in der Trainerfrage

VfV 06 Hildesheim

Adnaan Hafiz trainierte in der vergangenen Woche mit. Der vereinslose Rechtsverteidiger spielte bis zum Sommer in der U 19 von Hannover 96. Über eine Verpflichtung des 19-Jährigen haben die Hildesheimer noch nicht entschieden. + + + Weil die Trainingsplätze gefroren sind, trainiert das Team von Mario Block (44) auf dem Kunstrasenplatz des Stadtnachbarn Blau-Weiß Neuhof.

FC St. Pauli II

Verteidiger Benjamin Nadjem (21) muss gegen Hildesheim pausieren, da er die fünfte Gelbe Karte gesehen hat. + + + Der gerade von einem Mittelhandbruch genesene Torwart Svend Brodersen (19) rückt bis zur Winterpause in den Profikader auf und wird in der Regionalliga von Marvin Zimmermann (18) vertreten.

SV Eichede

Die in die 2. Herren (6. Liga) verbannten Brüder Eudel Monteiro (22) und Ridel Monteiro (20) gehören nun wieder dem Regionalligakader an und sind am Samstag im Nachholspiel gegen den Lüneburger SK dabei.

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SV Meppen 19 VfB Lübeck 19 ETSV Weiche 19 TSV Havelse 19 VfB Oldenburg 19 Hamburger SV II 19 LSK Hansa 18 VfL Wolfsburg II (M) 19 Hannover 96 II 19 SV Drochtersen/A. 18 FC St. Pauli II 18 Eintr. Norderstedt 19 VfV 06 Hildesheim 17 LM Wolfsburg (N) 19 BSV Rehden 19 E. Braunschweig II 19 Egestorf/Langr. (N) 19 SV Eichede (N) 18

Ziehls Zukunft ist noch ungewiss 1Mehr als die Hälfte der Saison

gen müssen“, stellt der Ex-Profi den Weg, Talente zu entwickeln, 2016/17 ist in der Regionalliga klar. „Die Arbeit, die wir machen, konsequent weiter. Dabei denkt der Nord schon gespielt. Und der VfL ist nachhaltig.“ Heißt: Spieler aus Sportliche Leiter unter anderem an Wolfsburg II, der als Vorjahresdem Nachwuchsteam rücken nä- Spieler wie Jannes Horn, Malcom meister in die aktuelle her an den Profikader heran. „Mit Badu, Anton Donkor oder Amara Spielzeit gegangen ist, Condé. Aber der regelmäßiüberwintert auf Rang ge Einbau von Nachwuchsacht – und liegt bespielern sorgt eben auch reits 17 Punkte hinter für Schwankungen in den Spitzenreiter SV Meppen. Leistungen. So gab es gegen Von außen betrachtet eine Meppen einen 2:1-Erfolg, ernüchternde Bilanz. „Das gegen die Kellerkinder Eiist nicht meine Sichtweise“, chede (1:1) und Egestorf/ sagt Pablo Thiam, als SportLangreder (1:2) wurden licher Leiter verantwortlich aber Punkte liegengelassen. für die Wolfsburger BunDer Trainerwechsel von desliga-Reserve. Valerien Ismael zu Rüdiger Im Vorjahr lagen die Ziehl stellt laut Thiam nur Wolfsburger zu diesem einen kleinen Bruch da. Zeitpunkt auf Rang zwei, „Rüdiger hat das bisher nur einen Zähler hinter sehr gut gemacht, konndem damaligen Tabellente sich als Mann aus der führer VfB Oldenburg. Für Übergangscoach oder Dauerlösung: Rüdiger Ziehl zweiten Reihe beweisen.“ Thiam steht, wie in den weiß nicht, wie es für ihn in Wolfsburg weitergeht. Und: „Er erreicht die MannJahren zuvor auch, nicht schaft, das ist sehr wichtig.“ in erster Linie die aktuelle PlatzieHendrik Hansen und Justin Möbius Wie und ob es mit dem Interimsrung, sondern die Weiterentwickhaben zwei Spieler diesen Sprung coach weitergeht, soll sich in den lung von Talenten im Vordergrund. geschafft“, freut sich Thiam. Und mit kommenden Wochen entscheiden. „Keiner sagt, dass wir permanent dem Einbau von zwölf A-Jugendli- Thiam: „Hoffentlich noch vor Weihauf Platz eins stehen und aufsteichen zum Saisonbeginn gehe man nachten.“ D I E T E R K R AC H T Foto: regios24/Mottl

PERSONALIEN

RL NORDOST 47:21 31:18 30:18 31:20 28:21 30:27 18:16 27:23 31:32 19:13 24:25 25:27 15:16 20:25 20:30 17:33 23:34 10:47

44 35 33 32 28 28 28 27 27 25 25 24 22 20 19 17 16 6

NACHHOLSPIELE 16./17. Spieltag Samstag, 10. Dezember (14 Uhr): SV Eichede – LSK Hansa ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hildesheim (2:2, 1:4) VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 17. Dezember (13 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (2:2) 20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (19.30 Uhr) SV Meppen – BSV Rehden (5:1) Samstag, 4. Februar (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – VfV Hildesheim (0:3) Hamburger SV II – Hannover 96 II (1:1) Sonntag, 5. Februar (14 Uhr) LSK Hansa – ETSV Weiche (1:0) E. Norderstedt – Braunschweig II (2:1) VfB Oldenburg – LM Wolfsburg (1:0) TSV Havelse – SV Eichede (4:0) VfB Lübeck – FC St. Pauli II (1:0) Drochtersen – Egestorf/L. (15.00) (1:0) TORJÄGER 13 Undav (TSV Havelse) 12 Guder (ETSV Weiche Flensburg) 12 Girth (SV Meppen)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Carl Zeiss Jena Berliner AK 07 En. Cottbus (A) BFC Dynamo RB Leipzig II FC Viktoria 1889 SV Babelsberg 03 Hertha BSC II FC Oberlausitz Wack. Nordhausen Lok Leipzig (N) FC Schönberg 95 VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Fürstenwalde (N) Budissa Bautzen FSV Luckenwalde TSG Neustrelitz

16 16 16 16 16 16 16 15 15 16 16 16 16 16 16 16 16 16

31:6 27:16 24:8 30:17 21:18 31:21 27:23 20:19 21:12 24:23 23:22 24:31 17:29 12:16 14:30 15:25 12:29 15:43

RL WEST 39 33 32 26 26 25 25 25 23 23 23 19 17 15 12 11 11 4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II 19 FC Viktoria Köln 19 Bor. Dortmund II 17 RW Oberhausen 19 Rot-Weiss Essen 18 Wattenscheid 09 19 Alemannia Aachen 19 Wuppertaler SV (N) 18 SV Rödinghausen 19 Bonner SC (N) 19 SC Wiedenbrück 19 1. FC Köln II 19 SC Verl 19 FC Schalke 04 II 18 Fort. Düsseldorf II 17 Rot Weiss Ahlen 19 Spfr. Siegen (N) 18 Sprockhövel (N) 19

RL SÜDWEST 41:16 52:25 32:12 39:29 28:19 32:24 26:21 27:25 26:25 35:38 25:25 29:31 22:31 18:29 19:25 24:42 20:49 17:46

42 41 37 30 30 29 29 27 27 26 25 25 23 20 15 12 10 10

17. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) Bud. Bautzen – Meuselwitz (3:1, 4:0) Samstag, 10. Dezember (13.30 Uhr) Luckenwalde – Nordhausen (1:4, 3:1) En. Cottbus – FC Oberlausitz ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (13.30 Uhr) BAK 07 – RB Leipzig II (13.00) (1:0, 2:1) Hertha BSC II – 1. FC Lok ( - , - ) TSG Neustrelitz – Schönberg (3:2, 2:0) Fürstenwalde – Viktoria 89 ( - , - ) VfB Auerbach – Babelsberg (1:0, 0:1) Jena – BFC Dynamo (14.05) (2:1, 2:1)

20. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (19.30 Uhr) RW Ahlen – SC Wiedenbrück (1:5) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) SV Rödinghausen – Bonner SC (2:3) Bor. M’gladbach II – 1. FC Köln II (1:1) SC Verl – TSG Sprockhövel (2:2) Alem. Aachen – RW Oberhausen (2:0) Bor. Dortmund II – Wattenscheid (1:1) Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln (0:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) FC Schalke 04 II – Sportfr. Siegen (2:1) RW Essen – Wuppertal (15.30) (0:0)

TORJÄGER 12 Slavov (Berliner AK 07) 11 Srbeny (Berliner FC Dynamo) 9 Starke (Carl Zeiss Jena) 8 Shala (SV Babelsberg 03) 7 B. Förster (Energie Cottbus) 7 Viteritti (Energie Cottbus) 7 P. Schulz (TSG Neustrelitz) 7 Pichinot (Wacker Nordhausen) je 6: Pröger (BFC Dynamo), Benyamina (Viktoria 1889), D. Becker (1. FC Lok), Steinwarth (FC Schönberg)

TORJÄGER 18 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 15 Musculus (Bonner SC) 12 Al Ghaddioui (Bor. Dortmund II) 12 Prokoph (1. FC Köln II) 11 Feigenspan (Bor. M'gladbach II) 10 Platzek (Rot-Weiss Essen) 10 Kreyer (FC Viktoria Köln) 9 Glowacz (SG Wattenscheid 09) 8 Eberwein (Borussia Dortmund II) 8 Manno (Wuppertaler SV)

NACHHOLSPIELE 20./21. Spieltag Watzenborn-St. – Hes. Kassel ausgef. Eintr. Trier – Kaiserslautern II ausgef. SV Waldhof – Stuttg. Kickers ausgef. 1. SV Elversberg 22 36:11 48 2. SV Waldhof (M) 21 32:14 44 3. 1. FC Saarbrücken 22 35:25 42 4. TSV Steinbach 21 38:20 41 5. TSG Hoffenheim II 22 43:20 36 6. SSV Ulm 1846 (N) 22 36:27 36 7. TuS Koblenz (N) 22 21:21 30 8. Hessen Kassel 20 25:26 30 9. FC Homburg 20 23:24 29 10. FC-Ast. Walldorf 22 27:32 29 11. Wormatia Worms 22 20:21 27 12. FK Pirmasens 22 22:36 25 13. Stuttg. Kickers (A) 21 29:30 24 14. VfB Stuttgart II (A) 22 29:39 23 15. Kickers Offenbach 22 29:29 20 16. Kaiserslautern II 20 28:32 20 17. Watzenborn-St. (N) 21 21:37 19 18. Eintracht Trier 20 22:33 15 19. FC Nöttingen (N) 22 21:60 14 24. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) FCA Walldorf – TSG Hoffenheim II (1:1) Offenbach – Watzenborn-S. (19.30) (1:2) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Hessen Kassel – Eintracht Trier (1:3) TuS Koblenz – FC Nöttingen (2:1) VfB Stuttgart II – FK Pirmasens (0:1) Worm. Worms – 1. FC Saarbrücken (0:2) TSV Steinbach – Stuttg. Kickers (1:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – SV Elversberg (0:3) Dienstag, 13. Dezember (20.15 Uhr) FC Homburg – Waldhof Mannheim (0:2) spielfrei: SSV Ulm 1846 TORJÄGER 16 Pat. Schmidt (1. FC Saarbrücken) 13 Adamyan (TSV Steinbach) 12 Glatzel (1. FC Kaiserslautern II) 11 Mu. Alawie (Eintracht Trier)

RL BAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Unterhaching FC Bayern II 1860 München II FC Augsburg II FC Memmingen 1. FC Nürnberg II W. Burghausen VfR Garching (N) Schweinfurt 05 FV Illertissen SpVgg Bayreuth Rosenheim (N) FC Ingolstadt 04 II Greuther Fürth II TSV Buchbach Seligenporten (N) SV Schalding-H. Bayern Hof (N)

21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 20 20 20

67:11 34:21 26:23 44:22 42:27 48:45 31:29 40:44 37:33 27:32 36:36 24:31 30:38 25:32 26:46 28:51 28:42 21:51

22. SPIELTAG Freitag, 3. März (19 Uhr) FC Bayern II – FC Ingolstadt 04 II Samstag, 4. März (14 Uhr) Garching – Rosenheim (13.00) FC Augsburg II – Unterhaching SV Schalding-H. – TSV Buchbach Schweinfurt 05 – W. Burghausen 1. FC Nürnberg II – Seligenporten Bayern Hof – FV Illertissen FC Memmingen – TSV 1860 II Greuther Fürth II – SpVgg Bayreuth

57 38 36 35 33 32 32 32 30 29 28 25 24 22 21 19 16 9

(0:0) (2:0) (1:3) (0:4) (3:1) (4:1) (0:3) (1:1) (2:0)

TORJÄGER 23 Hain (SpVgg Unterhaching) 18 Schimmer (FC Memmingen) 13 Baumann (1. FC Nürnberg II) 13 Bigalke (SpVgg Unterhaching) 12 Richter (FC Augsburg II) 12 Eisgruber (VfR Garching) 12 Sabiri (1. FC Nürnberg II) 10 Günther-Schmidt (FC Augsburg II) 9 Petrovic (TSV Buchbach) 9 Tsoumou (Wacker Burghausen) 9 Marinkovic (1860 Rosenheim)

52

FUSSBALL IM WESTEN

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

Mit den B-Junioren des Hombrucher SV behauptet sich TOBIAS NUBBEMEYER (23) in der Weststaffel der Bundesliga – als Trainer. Langfristig will er zu einem Profi-Klub wechseln.

G

allische Dörfer“, die versuchen, sich gegen schier übermächtige Konkurrenten zu behaupten, gibt es in Deutschlands Fußball-Ligen häufig. In der Staffel West der BJunioren-Bundesliga ist das „Dorf“ besonders klein und die Gegner sind besonders mächtig. Der Hombrucher SV, dessen 1. Mannschaft gerade einmal in der siebtklassigen Landesliga an den Start geht, misst sich in einer Liga mit Champions League-Teilnehmern wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach. „Häuptling“ der Hombrucher U 17 ist Tobias Nubbemeyer. Unter der Regie des Youngsters, der Deutsch und Sport auf Lehramt studiert, holte der HSV 16 Punkte aus seinen ersten 14 Bundesliga-Begegnungen und darf sich in seiner Premierensaison in der deutschen B-Junioren-Eliteklasse berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Eine noch bessere Ausgangsposition verhinderten zuletzt vier Niederlagen in Folge. Unter anderem gingen die Duelle mit den direkten und aktuell punktgleichen Konkurrenten Viktoria Köln (1:2) und Rot-Weiss Essen (0:3) verloren. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir uns nach 14 Partien im zweistelligen Punktebereich be- Jung und erfolgreich: Tobias Nubbemeyer will mit dem Hombrucher SV die Klasse halten. wegen, hätte ich das blind unterschrieben“, sagt Nubbemeyer. „Die Gegenwart sieht aber Sieben Jahre Trainererfahrung im Alter schränkt der Blondschopf ein. „Mein Ziel ist nun einmal so aus, dass wir viermal in Folge von 23 Jahren? Nubbemeyer erklärt, wie es es, mich so früh wie möglich zu bewerben verloren haben. Ein Problem ist, dass wir dazu kam: „Mit 16 Jahren habe ich in Münster und dann zu hoffen, dass es klappt.“ vorne zu ineffektiv sind. Meine Jungs wissen beim 1.FC Gievenbeck in der U 17 gespielt. Praxiserfahrung sammelte Nubbemeyer auch, dass wir erst acht Tore auf dem Konto Der damalige Abteilungsleiter Fußball bot mir – dessen Leistungen mit Hombruch nicht haben. In den letzten vier Spielen sind wir an, die U 12 zu übernehmen. Schon nach den unverborgen blieben und seinen Namen auf immer in Rückstand geraten. Es ist ganz nor- ersten Einheiten hat es mich gepackt. Danach so manchen Notizzettel brachten – auch wähmal, dass es da im Kopf zu war ich Spieler und habe rend zweier Praktika bei den Bundesligisten rattern beginnt.“ parallel immer eine Mann- 1899 Hoffenheim und FC Augsburg. „MittelTrotz der recht harm- „Für den Schritt zu den schaft trainiert. Später woll- fristig möchte ich in einem ambitionierten losen Offensive gelangen Senioren muss alles passen.“ te ich es beim VfL Osna- Nachwuchsleistungszentrum als U-19- oder Hombruch bereits beachtbrück in der 2. Mannschaft U-17-Trainer arbeiten. Für den Schritt in den T OBIA S NUBBEME Y ER, U 17 Trainer noch einmal wissen. Eine Seniorenbereich will ich mir Zeit lassen. Daliche Ergebnisse. Besonders viel Aufmerksamkeit Schambeinentzündung hat für muss alles passen“, stellt Nubbemeyer klar. erregte das 1:0 in letzter Minute beim Deut- mich aber ausgebremst. Mein Herz schlug Nächster Gegner des Hombrucher SV ist schen U-17-Meister Bayer 04 Leverkusen am aber ohnehin schon mehr als Trainer. Benja- am Sonntag Borussia Mönchengladbach. Das 3. Spieltag. „Ich muss gestehen, dass ich zum min Seifert hat mich dann zum Hombrucher Hinspiel endete 0:3 – ein Schlüsselerlebnis. allerersten Mal überhaupt in meiner knapp SV geholt. In der letzten Saison haben wir die „Gegen die Borussia sind wir ins offene Messiebenjährigen Trainerlaufbahn nach einem U 17 gemeinsam betreut. Seit seinem Wechsel ser gelaufen und waren nicht ausreichend Tor zum Jubeln auf den Platz gelaufen bin“, zum VfL Bochum im Sommer bin ich alleine diszipliniert. Die Mannschaft hat gemerkt, erinnert sich Nubbemeyer. „Eine Stunde nach verantwortlich.“ dass die Gefahr einer hohen Niederlage imDie A-Lizenz hat Nubbemeyer bereits in mer präsent ist, wenn man nur einen Schritt dem Abpfiff war ich aber mit meinen Gedanken schon wieder beim nächsten Spiel in der Tasche. Die Ausbildung zum Fußball- weniger macht. Das prägt uns bis jetzt“, meint Duisburg.“ Die Begegnung beim MSV endete Lehrer wäre der nächste Schritt. „Dafür muss Nubbemeyer, der mit seiner Mannschaft nach 0:0. Damit standen sieben Zähler nach den ich allerdings erst einmal ein Jahr in der B- den Spielen in Regel Pizza essen geht – keine Junioren-Bundesliga als Trainer tätig sein“, Wildschweine. THOMAS ZIEHN ersten vier Begegnungen zu Buche.

Foto: MSPW

FUSSBALL IM WESTEN

Pizza statt Wildschwein

53

kicker, 8. Dezember 2016

ESSEN/WUPPERTAL: Demandt vertraut Malura

1.FC KÖLN II

RWE fehlt die Euphorie

Emmerling weg – Helmes übernimmt

1Seit fünf Spieltagen wartet der

1 Die Spieler waren

Foto: MSPW

Wuppertaler SV in der Regionalliga West auf einen Sieg. In der Zeit rutschte der WSV von Rang vier auf acht. Dennoch tritt der Aufsteiger am Sonntag in guter Stimmung zum Traditionsderby bei Rot-Weiss Essen an. „Hätte mir im Sommer jemand gesagt, dass wir kurz vor der Winterpause zwölf Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone haben, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen im Gespräch mit dem kicker. Allerdings bemängelt der Coach, dass „wir uns in den letzten Wochen nicht für unseren Aufwand belohnt haben“. An der Hafenstraße sieht Vollmerhausen

Gefragt: Essens Dennis Malura.

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SV Meppen 19 VfB Lübeck 19 ETSV Weiche 19 TSV Havelse 19 VfB Oldenburg 19 Hamburger SV II 19 LSK Hansa 18 VfL Wolfsburg II (M) 19 Hannover 96 II 19 SV Drochtersen/A. 18 FC St. Pauli II 18 Eintr. Norderstedt 19 VfV 06 Hildesheim 17 LM Wolfsburg (N) 19 BSV Rehden 19 E. Braunschweig II 19 Egestorf/Langr. (N) 19 SV Eichede (N) 18

sein Team als „klaren Außenseiter, aber nicht chancenlos“. Bei den Essenern löste dagegen selbst eine Erfolgsserie von neun Ligaspielen ohne Niederlage (vier Siege, fünf Remis) bei den treuen Fans nicht gerade Euphorie aus. Zu groß erscheinen zwölf Punkte Abstand zur Spitze, zu selten lieferte das Team überzeugende Auftritte ab. „Unter dem Strich spielen wir nach dem Fast-Abstieg vor einem halben Jahr bisher eine ordentliche Saison. Wir suchen aber manchmal noch die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive“, sagt RWE-Trainer Sven Demandt. Die starke Leistung beim 2:1-Auswärtssieg in Bonn macht dem Ex-Profi aber Mut, dass es weiter aufwärts geht. Gut möglich, dass Demandt derselben Startelf vertraut und den Ex-Wuppertaler Dennis Malura erneut auf der Rechtsaußenposition aufstellt. Auch die 19-jährigen Talente Timo Becker und Nico Lucas dürften erneut spielen. R A L F D E BAT

RL NORDOST 47:21 31:18 30:18 31:20 28:21 30:27 18:16 27:23 31:32 19:13 24:25 25:27 15:16 20:25 20:30 17:33 23:34 10:47

44 35 33 32 28 28 28 27 27 25 25 24 22 20 19 17 16 6

NACHHOLSPIELE 16./17. Spieltag Samstag, 10. Dezember (14 Uhr): SV Eichede – LSK Hansa ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hildesheim (2:2, 1:4) VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 17. Dezember (13 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (2:2) 20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (19.30 Uhr) SV Meppen – BSV Rehden (5:1) Samstag, 4. Februar (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – VfV Hildesheim (0:3) Hamburger SV II – Hannover 96 II (1:1) Sonntag, 5. Februar (14 Uhr) LSK Hansa – ETSV Weiche (1:0) E. Norderstedt – Braunschweig II (2:1) VfB Oldenburg – LM Wolfsburg (1:0) TSV Havelse – SV Eichede (4:0) VfB Lübeck – FC St. Pauli II (1:0) Drochtersen – Egestorf/L. (15.00) (1:0) TORJÄGER 13 Undav (TSV Havelse) 12 Guder (ETSV Weiche Flensburg) 12 Girth (SV Meppen)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Carl Zeiss Jena Berliner AK 07 En. Cottbus (A) BFC Dynamo RB Leipzig II FC Viktoria 1889 SV Babelsberg 03 Hertha BSC II FC Oberlausitz Wack. Nordhausen Lok Leipzig (N) FC Schönberg 95 VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Fürstenwalde (N) Budissa Bautzen FSV Luckenwalde TSG Neustrelitz

16 16 16 16 16 16 16 15 15 16 16 16 16 16 16 16 16 16

31:6 27:16 24:8 30:17 21:18 31:21 27:23 20:19 21:12 24:23 23:22 24:31 17:29 12:16 14:30 15:25 12:29 15:43

überrascht, als ihnen Stefan Emmerling am Dienstagmorgen seinen Abschied mitteilte und erklärte, er sei nun neuer Trainer beim Drittligisten SC Paderborn. „Damit hat niemand gerechnet“, meinte VizeKapitän Marius Laux. Emmerling begründete seine Entscheidung so: „Ich hatte das Gefühl, dass ich die Chance, den SC Paderborn trainieren zu können, nutzen muss.“ Das Traineramt in Köln hatte er erst zu Saisonbeginn übernommen. Als Emmerling am Nachmittag in Paderborn offiziell vorgestellt wurde, leitete sein Nachfolger bereits die Nachmittagseinheit am Geißbockheim. Co-Trainer Patrick Helmes übernimmt vorerst den Cheftrainerposten bei der ältesten Nachwuchsmannschaft des FC. Der Ex-Torjäger ist bereits im zweiten Jahr bei der U 21 tätig und feiert am Sonntag im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II sein Debüt als Cheftrainer der Reserve. M A R KU S B U R G E R

RL WEST 39 33 32 26 26 25 25 25 23 23 23 19 17 15 12 11 11 4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II 19 FC Viktoria Köln 19 Bor. Dortmund II 17 RW Oberhausen 19 Rot-Weiss Essen 18 Wattenscheid 09 19 Alemannia Aachen 19 Wuppertaler SV (N) 18 SV Rödinghausen 19 Bonner SC (N) 19 SC Wiedenbrück 19 1. FC Köln II 19 SC Verl 19 FC Schalke 04 II 18 Fort. Düsseldorf II 17 Rot Weiss Ahlen 19 Spfr. Siegen (N) 18 Sprockhövel (N) 19

PERSONALIEN Viktoria Köln

Der Streit zwischen Viktoria Köln und Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz (51, jetzt Energie Cottbus) um nachträgliche Zahlungen aus seiner Zeit bei den Rechtsrheinischen konnte inzwischen außergerichtlich beigelegt werden. Eine weitere Verhandlung vor dem zuständigen Kölner Arbeitsgericht wird es demnach nicht mehr geben. Viktorias Sportvorstand Franz Wunderlich (53) war spürbar erleichtert: „Ich bin froh, dass dieses Kapitel nun endlich beendet ist.“

Borussia Dormund II

Außenbahnspieler Sören Dieckmann (20) verlängerte seinen zum Saisonende hin auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2019. Dieckmann, der im vereinseigenen Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet wurde, stand bisher in allen Saisonspielen in der Startelf von Trainer Daniel Farke (40).

Wuppertaler SV

Die gelbgesperrten Peter Schmetz (26), Davide Leikauf (26), Emre Bayrak (20, beide Schambeinentzündung) und Said Harouz (19, Meniskus) fehlen gegen RWE.

RL SÜDWEST 41:16 52:25 32:12 39:29 28:19 32:24 26:21 27:25 26:25 35:38 25:25 29:31 22:31 18:29 19:25 24:42 20:49 17:46

42 41 37 30 30 29 29 27 27 26 25 25 23 20 15 12 10 10

17. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) Bud. Bautzen – Meuselwitz (3:1, 4:0) Samstag, 10. Dezember (13.30 Uhr) Luckenwalde – Nordhausen (1:4, 3:1) En. Cottbus – FC Oberlausitz ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (13.30 Uhr) BAK 07 – RB Leipzig II (13.00) (1:0, 2:1) Hertha BSC II – 1. FC Lok ( - , - ) TSG Neustrelitz – Schönberg (3:2, 2:0) Fürstenwalde – Viktoria 89 ( - , - ) VfB Auerbach – Babelsberg (1:0, 0:1) Jena – BFC Dynamo (14.05) (2:1, 2:1)

20. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (19.30 Uhr) RW Ahlen – SC Wiedenbrück (1:5) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) SV Rödinghausen – Bonner SC (2:3) Bor. M’gladbach II – 1. FC Köln II (1:1) SC Verl – TSG Sprockhövel (2:2) Alem. Aachen – RW Oberhausen (2:0) Bor. Dortmund II – Wattenscheid (1:1) Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln (0:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) FC Schalke 04 II – Sportfr. Siegen (2:1) RW Essen – Wuppertal (15.30) (0:0)

TORJÄGER 12 Slavov (Berliner AK 07) 11 Srbeny (Berliner FC Dynamo) 9 Starke (Carl Zeiss Jena) 8 Shala (SV Babelsberg 03) 7 B. Förster (Energie Cottbus) 7 Viteritti (Energie Cottbus) 7 P. Schulz (TSG Neustrelitz) 7 Pichinot (Wacker Nordhausen) je 6: Pröger (BFC Dynamo), Benyamina (Viktoria 1889), D. Becker (1. FC Lok), Steinwarth (FC Schönberg)

TORJÄGER 18 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 15 Musculus (Bonner SC) 12 Al Ghaddioui (Bor. Dortmund II) 12 Prokoph (1. FC Köln II) 11 Feigenspan (Bor. M'gladbach II) 10 Platzek (Rot-Weiss Essen) 10 Kreyer (FC Viktoria Köln) 9 Glowacz (SG Wattenscheid 09) 8 Eberwein (Borussia Dortmund II) 8 Manno (Wuppertaler SV)

NACHHOLSPIELE 20./21. Spieltag Watzenborn-St. – Hes. Kassel ausgef. Eintr. Trier – Kaiserslautern II ausgef. SV Waldhof – Stuttg. Kickers ausgef. 1. SV Elversberg 22 36:11 48 2. SV Waldhof (M) 21 32:14 44 3. 1. FC Saarbrücken 22 35:25 42 4. TSV Steinbach 21 38:20 41 5. TSG Hoffenheim II 22 43:20 36 6. SSV Ulm 1846 (N) 22 36:27 36 7. TuS Koblenz (N) 22 21:21 30 8. Hessen Kassel 20 25:26 30 9. FC Homburg 20 23:24 29 10. FC-Ast. Walldorf 22 27:32 29 11. Wormatia Worms 22 20:21 27 12. FK Pirmasens 22 22:36 25 13. Stuttg. Kickers (A) 21 29:30 24 14. VfB Stuttgart II (A) 22 29:39 23 15. Kickers Offenbach 22 29:29 20 16. Kaiserslautern II 20 28:32 20 17. Watzenborn-St. (N) 21 21:37 19 18. Eintracht Trier 20 22:33 15 19. FC Nöttingen (N) 22 21:60 14 24. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) FCA Walldorf – TSG Hoffenheim II (1:1) Offenbach – Watzenborn-S. (19.30) (1:2) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Hessen Kassel – Eintracht Trier (1:3) TuS Koblenz – FC Nöttingen (2:1) VfB Stuttgart II – FK Pirmasens (0:1) Worm. Worms – 1. FC Saarbrücken (0:2) TSV Steinbach – Stuttg. Kickers (1:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – SV Elversberg (0:3) Dienstag, 13. Dezember (20.15 Uhr) FC Homburg – Waldhof Mannheim (0:2) spielfrei: SSV Ulm 1846 TORJÄGER 16 Pat. Schmidt (1. FC Saarbrücken) 13 Adamyan (TSV Steinbach) 12 Glatzel (1. FC Kaiserslautern II) 11 Mu. Alawie (Eintracht Trier)

RL BAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Unterhaching FC Bayern II 1860 München II FC Augsburg II FC Memmingen 1. FC Nürnberg II W. Burghausen VfR Garching (N) Schweinfurt 05 FV Illertissen SpVgg Bayreuth Rosenheim (N) FC Ingolstadt 04 II Greuther Fürth II TSV Buchbach Seligenporten (N) SV Schalding-H. Bayern Hof (N)

21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 20 20 20

67:11 34:21 26:23 44:22 42:27 48:45 31:29 40:44 37:33 27:32 36:36 24:31 30:38 25:32 26:46 28:51 28:42 21:51

22. SPIELTAG Freitag, 3. März (19 Uhr) FC Bayern II – FC Ingolstadt 04 II Samstag, 4. März (14 Uhr) Garching – Rosenheim (13.00) FC Augsburg II – Unterhaching SV Schalding-H. – TSV Buchbach Schweinfurt 05 – W. Burghausen 1. FC Nürnberg II – Seligenporten Bayern Hof – FV Illertissen FC Memmingen – TSV 1860 II Greuther Fürth II – SpVgg Bayreuth

57 38 36 35 33 32 32 32 30 29 28 25 24 22 21 19 16 9

(0:0) (2:0) (1:3) (0:4) (3:1) (4:1) (0:3) (1:1) (2:0)

TORJÄGER 23 Hain (SpVgg Unterhaching) 18 Schimmer (FC Memmingen) 13 Baumann (1. FC Nürnberg II) 13 Bigalke (SpVgg Unterhaching) 12 Richter (FC Augsburg II) 12 Eisgruber (VfR Garching) 12 Sabiri (1. FC Nürnberg II) 10 Günther-Schmidt (FC Augsburg II) 9 Petrovic (TSV Buchbach) 9 Tsoumou (Wacker Burghausen) 9 Marinkovic (1860 Rosenheim)

52

FUSSBALL IM SÜDWESTEN

Seit dieser Saison trainiert Ex-Profi ZLATAN BAJRAMOVIC (37) den Oberligisten Bahlinger SC – eine Herausforderung für Trainer und Verein zugleich.

A

m Spielfeldrand im Kaiserstuhl-Stadion gibt es eine kleine Stahlkonstruktion, die für die treuesten Anhänger des Bahlinger SC reserviert ist. In der „Schorle-Rinne“ können sie Wein und Wasser abstellen und über das Spiel fachsimpeln. Danach geht es im Vereinsheim „Ponderosa“ weiter, bei noch mehr Schorle. „Da ist mehr los als in mancher Disko“, scherzt Zlatan Bajramovic, Trainer des südbadischen Oberligisten, der nebenbei seine Fußballlehrerausbildung in BosnienHerzegowina macht. Der Ex-Profi könnte auf die „dritte Halbzeit“ verzichten, doch er weiß, dass sie für die Bahlinger wichtig ist, „manchmal vielleicht sogar wichtiger als das Spiel“. Deshalb bleibt er nach den Spielen noch, obwohl er keinen Alkohol trinkt. Für den Bosnier ist der Dorfverein eine neue Herausforderung. Bislang hat der gebürtige Hamburger nur bei Profivereinen gearbeitet, auf St. Pauli und beim Hamburger SV als Co-Trainer von Mirko Slomka, mit dem er nach nur drei Monaten entlassen wurde. In diesem Sommer wurde er beim RegionalligaAbsteiger Bahlingen Nachfolger von Milorad Pilipovic. Dessen Co-Trainer Bernd Lupfer löste seinen Vertrag erst kürzlich auf, weil er und Bajramovic offenbar unterschiedliche Ansichten hatten. Auch die Verantwortlichen des BSC hatten sich die Saison anders vorgestellt. Anstatt wieder oben mitzuspielen,

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

Zlatan Bajramovic Geboren am 12. 8. 1979 in Hamburg, Nationalität: Bosnien-Herzegowina Seine Vereine als Spieler 07/89 – 06/02 FC St. Pauli 07/02 – 06/05 SC Freiburg 07/05 – 06/08 FC Schalke 04 07/08 – 06/11 Eintracht Frankfurt Seine Einsätze/seine Tore 145 Bundesligaspiele 17 76 Zweitligaspiele 19 21 Regionalligaspiele 4 38 Oberligaspiele 8 18 Europapokalspiele 0 35 A-Länderspiele für Bosnien-Herzegowina 3 Seine Erfolge als Spieler Bundesligaaufstieg 2001, 2003 Sein weiterer Werdegang 2012/13 Co-Trainer FC St. Pauli II, 2013/14 Trainer Hamburger SV U 15, 1. 7. bis 15. 9. 2014 Co-Trainer Hamburger SV, seit 1. 6. 2016 Trainer Bahlinger SC

Foto: Baumann

FUSSBALL IM SÜDWESTEN

Der Mann der leisen Töne

Nach Außen gelassen, im Inneren emotional: Zlatan Bajramovic ist der besonnene Typ. rutschte der Verein in die Abstiegszone. „Die ben.“ Das war in dieser Saison schon öfter der Schönspielerei muss hintenan gestellt werFall, als ihm lieb war. „Die Mannschaft muss den“, forderte Vorstand Dieter Bühler vor der sich an den Trainer gewöhnen und er sich „richtungsweisenden Partie“ am vergangenen an die Oberliga“, erklärt Bühler. Bajramovic Wochenende gegen den KSC II – einer von musste lernen, dass Fußball für einige seiner zwei Chancen, sich noch vor der Winterpause Spieler nicht an erster Stelle steht, sondern aus der Abstiegszone zu befreien. Beruf und Familie. „Ich musste meine AnBajramovic war dieser Druck nicht anzusprüche ein bisschen runterschrauben“, sagt merken. Nur einmal musste der ehemalige bosnische die Wut raus, als sein Team Nationalspieler. Auch am einen Elfmeter vergab. Da „Ich bin nicht so genießbar, Spielsystem hat er Veränwar sein Tritt gegen die wenn wir verloren haben.“ derungen vorgenommen. Werbebande im ganzen Die geordnete Defensive Stadion zu hören. Kurz dasteht im Vordergrund. „Ich rauf folgte der Jubel, als das 1:0 fiel – letztlich will immer noch, dass wir von hinten sauber auch das Endergebnis. „Er könnte ein bissrausspielen – aber nicht um jeden Preis.“ chen emotionaler sein“, findet Bühler, der den Taktisch hat er sich das unter anderem Trainer als „besonnen und zuvorkommend“ beim SC Freiburg abgeguckt. Für den Sportbeschreibt, ihm aber auch bescheinigt, dass Club hat er von 2002 bis 2005 die meisten er „mit Begeisterung dabei ist“. Bajramovic seiner Profispiele bestritten (72) und vor seihält sich an der Seitenlinie zurück, obwohl nem Engagement in Bahlingen war er häufig die Spieler in der Oberliga „mehr Input“ auf der Tribüne im Schwarzwald-Stadion und bräuchten als in der Bundesliga. „Aber das am Trainingsplatz anzutreffen. Schließlich meiste haben wir vor dem Spiel besprochen, wohnt er mit seiner Frau und seinen Söhnen und ich fordere auch eine Eigenverantworin Freiburg. Auch aus diesem Grund ist der tung.“ Und dass sie kämpfen sollen, brauche Trainerposten im nur 20 Kilometer entfernten er nicht über den Platz zu brüllen, „das ist Bahlingen ideal. Und wenn der BSC auch ja wohl eine Selbstverständlichkeit“. In ihm das Heimspiel am Wochenende gegen den sieht es jedoch ganz anders aus: „Ich mache FSV Hollenbach gewinnt, stehen die Chancen meine Emotionen mit mir selbst aus und bin gut, dass sich Trainer und Klub weiter aneinannicht so genießbar, wenn wir verloren hader gewöhnen werden. DA N I E L A F R A H M

53

kicker, 8. Dezember 2016

WATZENBORN-STEINB.: U-23-Coach übernimmt

MANNHEIM: Sehnsucht nach dem DFB-Pokal

Das schnelle Aus für Copado Dais hofft auf ein gutes Ende

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SV Meppen 19 VfB Lübeck 19 ETSV Weiche 19 TSV Havelse 19 VfB Oldenburg 19 Hamburger SV II 19 LSK Hansa 18 VfL Wolfsburg II (M) 19 Hannover 96 II 19 SV Drochtersen/A. 18 FC St. Pauli II 18 Eintr. Norderstedt 19 VfV 06 Hildesheim 17 LM Wolfsburg (N) 19 BSV Rehden 19 E. Braunschweig II 19 Egestorf/Langr. (N) 19 SV Eichede (N) 18

gilt, schwand immer mehr. Copado krempelte beim Aufsteiger vieles um, ohne dass sportliche Besserung erfolgte. Der Entlassene selbst reagierte mit Unverständnis und verwies auf viele unglücklich verlorene Partien. Im Klub setzt man nun auf die reinigende Wirkung der Entlassung und einen gewissen Neuanfang. Vorerst baut der Regionalliga-Neuling auf die interne Lösung Gino Parson. Der 37-Jährige trainierte zuletzt die zweite Mannschaft und kann sich zur Dauerlösung entwickeln. Fischer macht klar: „Unabhängig von der Trainerfrage werden wir uns im Winter auf zwei bis drei Positionen verstärken.“ S VE N N O R D M A N N

Vergangenheit: Francisco Copado

RL NORDOST 47:21 31:18 30:18 31:20 28:21 30:27 18:16 27:23 31:32 19:13 24:25 25:27 15:16 20:25 20:30 17:33 23:34 10:47

44 35 33 32 28 28 28 27 27 25 25 24 22 20 19 17 16 6

NACHHOLSPIELE 16./17. Spieltag Samstag, 10. Dezember (14 Uhr): SV Eichede – LSK Hansa ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr): FC St. Pauli II – Hildesheim (2:2, 1:4) VORGEZOGEN vom 27. Spieltag Samstag, 17. Dezember (13 Uhr): FC St. Pauli II – Hamburger SV II (2:2) 20. SPIELTAG Freitag, 3. Februar (19.30 Uhr) SV Meppen – BSV Rehden (5:1) Samstag, 4. Februar (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – VfV Hildesheim (0:3) Hamburger SV II – Hannover 96 II (1:1) Sonntag, 5. Februar (14 Uhr) LSK Hansa – ETSV Weiche (1:0) E. Norderstedt – Braunschweig II (2:1) VfB Oldenburg – LM Wolfsburg (1:0) TSV Havelse – SV Eichede (4:0) VfB Lübeck – FC St. Pauli II (1:0) Drochtersen – Egestorf/L. (15.00) (1:0) TORJÄGER 13 Undav (TSV Havelse) 12 Guder (ETSV Weiche Flensburg) 12 Girth (SV Meppen)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Carl Zeiss Jena Berliner AK 07 En. Cottbus (A) BFC Dynamo RB Leipzig II FC Viktoria 1889 SV Babelsberg 03 Hertha BSC II FC Oberlausitz Wack. Nordhausen Lok Leipzig (N) FC Schönberg 95 VfB Auerbach ZFC Meuselwitz Fürstenwalde (N) Budissa Bautzen FSV Luckenwalde TSG Neustrelitz

16 16 16 16 16 16 16 15 15 16 16 16 16 16 16 16 16 16

31:6 27:16 24:8 30:17 21:18 31:21 27:23 20:19 21:12 24:23 23:22 24:31 17:29 12:16 14:30 15:25 12:29 15:43

1Die Serie von sieben Siegen hin-

tereinander hätten die Spieler des SV Waldhof gerne im Nachholspiel gegen die Stuttgarter Kickers ausgebaut, doch der gefrorene Rasen ließ das nicht zu. „Es war vernünftig, nicht zu spielen. Die Gefahr von Verletzungen war zu groß“, sagte Trainer Gerd Dais. Vielleicht spielte die Absage den Mannheimern in die Karten, denn nach vielen Spielen in den zurückliegenden Monaten geht dem Team zusehends die Kraft aus. Beim 1:0 gegen den 1.  FC  Kaiserslautern  II hatten der SVW bereits viel Glück. In der Liga müssen die Waldhöfer jetzt nur noch einmal ausreichend Energie aufbringen, um am kommenden Dienstag beim FC  Homburg für einen erfolgreichen Abschied aus dem Kalenderjahr zu sorgen und den zweiten Tabellenplatz mit in die Winterpause zu nehmen. Weil Ali Ibrahimaj und Michael Fink nach ihren Blessuren wieder fit sind, hat Dais viele personelle Alternativen. „Das wird keine leichte Aufgabe, aber wir haben genug Selbstvertrauen und wollen die erste Saisonhälfte positiv abschlie-

RL WEST 39 33 32 26 26 25 25 25 23 23 23 19 17 15 12 11 11 4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Bor. M'gladbach II 19 FC Viktoria Köln 19 Bor. Dortmund II 17 RW Oberhausen 19 Rot-Weiss Essen 18 Wattenscheid 09 19 Alemannia Aachen 19 Wuppertaler SV (N) 18 SV Rödinghausen 19 Bonner SC (N) 19 SC Wiedenbrück 19 1. FC Köln II 19 SC Verl 19 FC Schalke 04 II 18 Fort. Düsseldorf II 17 Rot Weiss Ahlen 19 Spfr. Siegen (N) 18 Sprockhövel (N) 19

ßen“, sagt Dais. Zuvor steht am Samstag aber erst einmal noch das Halbfinale im Badischen Pokal an, das für die Mannheimer eine große Bedeutung hat. Beim Sechstligisten SG Heidelberg-Kirchheim wollen die Waldhöfer zum ersten Mal nach vielen Jahren Abstinenz wieder das Finale im Verbandspokal erreichen. „Wir haben in dieser Saison zwei wichtige Ziele. Wir wollen einen Relegationsplatz erreichen und den Einzug in den DFB-Pokal schaffen“, sagt der Mannheimer Coach schon seit Saisonbeginn. Es ist eine Sehnsucht der Waldhof-Fans, nach 13  Jahren Abstinenz endlich mal wieder im DFB-Pokal dabei zu sein. MICHAEL WILKENING

Foto: imago

der Zeitpunkt der Entlassung von Trainer Francisco Copado. Kurz vor der Winterpause setzten die Verantwortlichen in WatzenbornSteinberg jenen Ex-Profi vor die Tür, der in 14 Ligaspielen nur drei Siege einfuhr und im Schnitt 2,13 Gegentore pro Partie kassierte. Sportlich gab es für Copado keine Argumente mehr. Zwischenmenschlich warf der 42-Jährige in der Mannschaftsführung noch größere Fragen auf. „Er hat von seiner Art her alles für den Klub gegeben“, sagt Geschäftsführer Jörg Fischer. „Aber die von ihm angestoßenen Themen haben die Spieler verunsichert und an ihrer Leistung gekratzt.“ Was Fischer meint: Copado degradierte Anfang Oktober ein etabliertes Spieler-Trio unbegründet in die zweite Mannschaft. Er rückte mit öffentlicher Kritik zunehmend von seinem eigenen Team ab, hatte gleichzeitig aber eine offensichtliche Nähe zu seinem Freund und Kapitän Abdenour Amachaibou. Der Glaube daran, dass unter Copado das reine Leistungsprinzip

Foto: Rudel

1Wirklich überraschend war nur

Selbstbewusst: Trainer Gerd Dais

RL SÜDWEST 41:16 52:25 32:12 39:29 28:19 32:24 26:21 27:25 26:25 35:38 25:25 29:31 22:31 18:29 19:25 24:42 20:49 17:46

42 41 37 30 30 29 29 27 27 26 25 25 23 20 15 12 10 10

17. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) Bud. Bautzen – Meuselwitz (3:1, 4:0) Samstag, 10. Dezember (13.30 Uhr) Luckenwalde – Nordhausen (1:4, 3:1) En. Cottbus – FC Oberlausitz ( - , - ) Sonntag, 11. Dezember (13.30 Uhr) BAK 07 – RB Leipzig II (13.00) (1:0, 2:1) Hertha BSC II – 1. FC Lok ( - , - ) TSG Neustrelitz – Schönberg (3:2, 2:0) Fürstenwalde – Viktoria 89 ( - , - ) VfB Auerbach – Babelsberg (1:0, 0:1) Jena – BFC Dynamo (14.05) (2:1, 2:1)

20. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (19.30 Uhr) RW Ahlen – SC Wiedenbrück (1:5) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) SV Rödinghausen – Bonner SC (2:3) Bor. M’gladbach II – 1. FC Köln II (1:1) SC Verl – TSG Sprockhövel (2:2) Alem. Aachen – RW Oberhausen (2:0) Bor. Dortmund II – Wattenscheid (1:1) Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln (0:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) FC Schalke 04 II – Sportfr. Siegen (2:1) RW Essen – Wuppertal (15.30) (0:0)

TORJÄGER 12 Slavov (Berliner AK 07) 11 Srbeny (Berliner FC Dynamo) 9 Starke (Carl Zeiss Jena) 8 Shala (SV Babelsberg 03) 7 B. Förster (Energie Cottbus) 7 Viteritti (Energie Cottbus) 7 P. Schulz (TSG Neustrelitz) 7 Pichinot (Wacker Nordhausen) je 6: Pröger (BFC Dynamo), Benyamina (Viktoria 1889), D. Becker (1. FC Lok), Steinwarth (FC Schönberg)

TORJÄGER 18 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 15 Musculus (Bonner SC) 12 Al Ghaddioui (Bor. Dortmund II) 12 Prokoph (1. FC Köln II) 11 Feigenspan (Bor. M'gladbach II) 10 Platzek (Rot-Weiss Essen) 10 Kreyer (FC Viktoria Köln) 9 Glowacz (SG Wattenscheid 09) 8 Eberwein (Borussia Dortmund II) 8 Manno (Wuppertaler SV)

NACHHOLSPIELE 20./21. Spieltag Watzenborn-St. – Hes. Kassel ausgef. Eintr. Trier – Kaiserslautern II ausgef. SV Waldhof – Stuttg. Kickers ausgef. 1. SV Elversberg 22 36:11 48 2. SV Waldhof (M) 21 32:14 44 3. 1. FC Saarbrücken 22 35:25 42 4. TSV Steinbach 21 38:20 41 5. TSG Hoffenheim II 22 43:20 36 6. SSV Ulm 1846 (N) 22 36:27 36 7. TuS Koblenz (N) 22 21:21 30 8. Hessen Kassel 20 25:26 30 9. FC Homburg 20 23:24 29 10. FC-Ast. Walldorf 22 27:32 29 11. Wormatia Worms 22 20:21 27 12. FK Pirmasens 22 22:36 25 13. Stuttg. Kickers (A) 21 29:30 24 14. VfB Stuttgart II (A) 22 29:39 23 15. Kickers Offenbach 22 29:29 20 16. Kaiserslautern II 20 28:32 20 17. Watzenborn-St. (N) 21 21:37 19 18. Eintracht Trier 20 22:33 15 19. FC Nöttingen (N) 22 21:60 14 24. SPIELTAG Freitag, 9. Dezember (18 Uhr) FCA Walldorf – TSG Hoffenheim II (1:1) Offenbach – Watzenborn-S. (19.30) (1:2) Samstag, 10. Dezember (14 Uhr) Hessen Kassel – Eintracht Trier (1:3) TuS Koblenz – FC Nöttingen (2:1) VfB Stuttgart II – FK Pirmasens (0:1) Worm. Worms – 1. FC Saarbrücken (0:2) TSV Steinbach – Stuttg. Kickers (1:2) Sonntag, 11. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – SV Elversberg (0:3) Dienstag, 13. Dezember (20.15 Uhr) FC Homburg – Waldhof Mannheim (0:2) spielfrei: SSV Ulm 1846 TORJÄGER 16 Pat. Schmidt (1. FC Saarbrücken) 13 Adamyan (TSV Steinbach) 12 Glatzel (1. FC Kaiserslautern II) 11 Mu. Alawie (Eintracht Trier)

RL BAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Unterhaching FC Bayern II 1860 München II FC Augsburg II FC Memmingen 1. FC Nürnberg II W. Burghausen VfR Garching (N) Schweinfurt 05 FV Illertissen SpVgg Bayreuth Rosenheim (N) FC Ingolstadt 04 II Greuther Fürth II TSV Buchbach Seligenporten (N) SV Schalding-H. Bayern Hof (N)

21 21 21 21 21 21 21 21 20 21 21 21 21 21 21 20 20 20

67:11 34:21 26:23 44:22 42:27 48:45 31:29 40:44 37:33 27:32 36:36 24:31 30:38 25:32 26:46 28:51 28:42 21:51

22. SPIELTAG Freitag, 3. März (19 Uhr) FC Bayern II – FC Ingolstadt 04 II Samstag, 4. März (14 Uhr) Garching – Rosenheim (13.00) FC Augsburg II – Unterhaching SV Schalding-H. – TSV Buchbach Schweinfurt 05 – W. Burghausen 1. FC Nürnberg II – Seligenporten Bayern Hof – FV Illertissen FC Memmingen – TSV 1860 II Greuther Fürth II – SpVgg Bayreuth

57 38 36 35 33 32 32 32 30 29 28 25 24 22 21 19 16 9

(0:0) (2:0) (1:3) (0:4) (3:1) (4:1) (0:3) (1:1) (2:0)

TORJÄGER 23 Hain (SpVgg Unterhaching) 18 Schimmer (FC Memmingen) 13 Baumann (1. FC Nürnberg II) 13 Bigalke (SpVgg Unterhaching) 12 Richter (FC Augsburg II) 12 Eisgruber (VfR Garching) 12 Sabiri (1. FC Nürnberg II) 10 Günther-Schmidt (FC Augsburg II) 9 Petrovic (TSV Buchbach) 9 Tsoumou (Wacker Burghausen) 9 Marinkovic (1860 Rosenheim)

View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.