SENIORENHEIM HAUS MARIA REGINA. Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

August 5, 2016 | Author: Paul Kohler | Category: N/A
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SENIORENHEIM HAUS MARIA REGINA Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Liebe Leserin, lieber Leser,

Inhalt

wer wünscht sich nicht, in einer interessanten Broschüre etwas über die verschiedenen Arbeitsfelder einer Seniorenhilfeeinrichtung und den Menschen zu erfahren, die sich um das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen kümmern?

Welt der Regeln und Verträge

Wir haben den Wunsch in die Tat umgesetzt und gemeinsam mit dem Redaktionsteam die erste Information von Mitarbeitern des Hauses Maria Regina für Mitarbeiter und Interessierte erstellt.

Mit wem arbeite ich hier zusammen? Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?

Es wurden Interviews geführt, Portraits geschrieben, wichtige Informationen gesammelt, Fotos abends um neun und morgens um sechs gemacht. Die Kreativität, Offenheit und Ehrlichkeit aller Beteiligten hat uns sehr beeindruckt.

Welche Unterstützungsangebote gibt es? Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Was ist, wenn ich krank werde? Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten? Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

Wie anspruchsvoll und attraktiv zugleich ist doch die Arbeit in unserer Einrichtung, ohne zu verschweigen, dass auch bei uns nicht immer alles perfekt ist. Wie wichtig ist doch eine gute Unterstützung durch den Arbeitgeber und die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Davon erzählen die Artikel und Berichte. Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber und genießen einen guten Ruf in dieser Region. Das verdanken wir unseren engagierten, motivierten und kompetenten Mitarbeitern. Vielleicht sind auch Sie, lieber Interessent, auf der Suche nach einem anspruchsvollen und qualitätsorientierten Arbeitgeber? Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter und an Herrn Schneider von Konkret Consult Ruhr GmbH. Jeder hat begeistert dazu beigetragen, dass wir diese Broschüre nun voller Stolz präsentieren können. Viel Vergnügen beim Lesen wünschen Ihnen Ida Knecht

Annelore Thiemann

Heimleitung

Pflegedienstleitung

Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde teilweise auf die Doppelbezeichnung in männlicher und weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keine Abwertung des Geschlechtes dar.

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?

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Welt der Vorgesetzten und Kollegen 15 17

Welt der Unterstützung und Förderung 22 26 26 27 28 28

Welt der Bildung und Karriere Wie kann ich mich fort- und weiterbilden? Wird in der Einrichtung ausgebildet? Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung? Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

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Welt der Organisation und Ergebnisse Wie ist die Arbeit hier organisiert? Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen? Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert? Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

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Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Muss ich einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören, um hier zu arbeiten?

"Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares Profil" Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren Einrichtungen anvertraut sind. Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise Verantwortung in unseren Einrichtungen, daher erwarten wir von ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche oder zumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindest das Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und Zielen zum Ausdruck kommen. Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsere Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die sich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist.

Generaloberin Sr. Aloisia Höing

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In Leitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdings ausgeschlossen. Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Ziele und Werte erwarten und einfordern. Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichen Gottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen. Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die Teilnahme an Ordensfesten, Veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der Ordensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnen. Sr. Aloisia Höing (Generaloberin SMMP)

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"Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln" „Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnenund Miotarbeiter“, gibt der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Ludger Dabrock, zu verstehen. Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum welche Tarife gelten und welche Möglichkeiten es gibt, besondere Leistungen zu honorieren. Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif? Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln. Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent über dem Niveau mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faire und angemessene Bezahlung sorgen.

Geschäftsführer Ludger Dabrock

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird? Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus ihrer Sicht – eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle. Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als die Erhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unserer Einrichtungen zu kompensieren – wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen. Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient. Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt? Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also die Pflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP. Fortsetzung nächste Seite.

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Fortsetzung des Interviews mit Geschäftsführer Ludger Dabrock Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den anderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir aber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze vor allem der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter nachhaltig abzusichern. Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren? Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil des Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung. Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für ein außergewöhn- liches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau – in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt. Das Interview führte Ulrich Bock, Leiter Servicebereich Öffentlichkeitsarbeit

Bezahlung nach Tarif

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter „Wir bezahlen nach AVR“ - das sage ich immer, wenn es um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber, mit den so genannten Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR), den Rahmen für den monatlichen Verdienst der Pflegeund Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte. Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu den täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss, nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. Für Führungskräfte entscheidet Andrea Starkgraff die Geschäftsführung. (Geschäftsfeldleitung Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

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Seniorenhilfe SMMP)

Wichtig ist, was man tut

Service wie im Hotel Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben zwei Servicegesellschaften. Die Mitarbeiter dort sind für die sekundären Arbeitsbereiche (z.B. Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft, ambulante Betreuung) und die tertiären Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler Menüservice, Haustechnik, Reinigung) zuständig. Die Gesellschaften sind zum einen die Gastronomische Dienstleitungs- und Servicegesellschaft mbH (GDS) sowie die Gesellschaft für Servicedienste mbH (GfS). Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der Küche und sorgen dafür, dass die Bewohner und Gäste ausgewogene und ansprechend angerichtete Mahlzeiten erhalten. Auch für das Geschirrspülen gibt es eine eigene Mannschaft. Hier richtet sich der Verdienst nach dem Tarif, der auch für Hotels und Gaststätten in Deutschland gilt. Für den Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend, was ein Mitarbeiter gelernt hat und wo er eingesetzt wird. Über den konkreten Verdienst entscheidet am Ende immer die Geschäftsleitung der Servicegesellschaft. Die Mitarbeiter kümmern Bei den Beschäftigten der Servicedienste hängt der Verdienst davon ab, was er sich um eine schöne im Unternehmen tut. Wer Zimmer reinigt und dafür sorgt, dass das Haus Tischdekoration insgesamt sauber ist, wird nach dem so genannten Reinigertarif vergütet. Wer als Betreuungsassistent, ambulante Pflege- oder Betreuungshilfskraft, Haustechniker oder Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS angestellt wird, für den gibt es so genannte "Allgemeine Arbeitsvertrags-Bedingungen". In diesem Tarifsystem schlägt zuerst die Personalabteilung anhand der Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor. Die endgültige Entscheidung trifft auch hier die Geschäftsführung der Servicegesellschaft. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

Regeln für mehr Lohn Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt für uns alle. Deshalb ist die Frage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar geregelt. Es gelten Tarife und in denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus. Für die Mitarbeiter im Küchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die Bezahlung aus, welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in der Gesellschaft für Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen Arbeitsbereiche. Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten ausgehandelt, sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

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Erfolgsbonus ist möglich Wer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die Einrichtung engagiert oder in einen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung wechselt, kann mehr Geld verdienen. Dabei wird darauf geachtet, ob es sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handelt oder die Aufgabe auf Dauer angelegt ist. Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt fest, wie viel das ist. Wer zeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabe übernimmt, kann eine individuelle Zulage vereinbaren. Wie hoch diese ist, entscheiden letztendlich die Geschäftsfeldleitung und die Geschäftsführung. Diese hängt natürlich von der Höhe der Verantwortung ab, die von dem jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

Betriebliches Vorschlagswesen "Wir freuen uns über die Kreativität und das Engagement unserer Mitarbeiter in Bezug auf Verbesserungsvorschläge. Viele Prozesse, Arbeitsabläufe und die Gestaltung des Arbeits- und Wohnumfeldes können dadurch optimiert werden. Sei es ein schöner Duftbrunnen für den Aufenthaltsraum, farbiges Geschirr für die Wohngruppen usw. Vorschläge werden selbstverständlich honoriert bzw. prämiert. Es ist schön zu sehen, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickeln." Ida Knecht (Heimleitung) und Annelore Thiemann (Pflegedienstleitung)

"Viele schöne Ausflüge unterstützen das Wohlbefinden und die Lebensqualität unserer Bewohner. Glücksmomente werden dadurch ermöglicht. Sie erzählen über Ausschnitte ihres Lebens und können dadurch gemachte Erfahrungen neu aufleben lassen. Es ist schön, dass auch wir durch Anregungen, Ideen usw. dazu beitragen können." Susanne Schweins (gerontopsychiatrische Fachkraft)

Der Ausflug an den Möhnesee hat Herrn Budweg sichtlich gefallen

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Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Arbeitsverträge befristet Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an. Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche Probleme in der Einrichtung gibt. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

Interview mit Andrea Starkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge

Da müssen wir genauer hinschauen Frau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diese Idee? Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen. Was würde sich dadurch ändern? In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Mitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln. Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen wir aber nicht bei Null an. Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme? Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen. Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen? Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den Flexiblen Arbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit flexibel bleiben, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden, die je nach Arbeitsanfall abrufbar sind. Bezahlt werden am Ende die tatsächlich geleisteten Stunden. Das Interveiw mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr

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Eine gute wirtschaftliche Steuerung ist uns wichtig

Mit "Flexi-Verträgen" Arbeitszeiten flexibel am Bedarf anpassen Wir arbeiten in unserer Einrichtung mit den sogenannten „Flexi-Verträgen“. Flexi-Verträge ermöglichen uns, die Einsatzzeiten der Mitarbeiter bei Veränderungen der Bewohnerzahl, der Pflegestufen oder im Vertretungsfall bei Krankheit und Urlaub in einem definierten Rahmen anzupassen. Es wird eine Mindest-, und eine Höchstgrenze an Wochenarbeitsstunden festgelegt. Natürlich möchten wir auf der anderen Seite gerne den Mitarbeitern entgegenkommen, wenn diese ihre Wochenarbeitsstunden erhöhen oder senken möchten. Das geht jedoch meist nicht so einfach. Denn der Bedarf und die Finanzierung des Pflegepersonals leiten sich hauptsächlich von der Belegung und der Bewohnerstruktur (Pflegestufen der Bewohner) ab. Wir können also nicht einfach das Stundenvolumen der Mitarbeiter erhöhen oder senken. Eine Ausweitung der Arbeitszeit eines Mitarbeiters ist z.B. dann möglich, wenn ein anderer Mitarbeiter ausscheidet. Annelore Thiemann

Sollten eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter die Arbeitszeit kürzen wollen (was eher selten vorkommt), müssen wir klären, wie wir die wegfallenden Stunden ausgleichen können (durch Aufstockung der Arbeitszeit einer anderen Mitarbeiterin oder durch eine Neueinstellung). Insgesamt kann man sagen: Erst eine gute Belegung und angemessene Einstufungen der Bewohner ermöglichen uns, vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und evtl. sogar auszubauen. Annelore Thiemann (Pflegedienstleitung)

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Zugriff klar geregelt

Datensammlung und Personalakte Jeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit dem seine wichtigsten Daten erhoben werden. Neben dem Einstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit dem Lebenslauf, Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in die Personalakte aufgenommen. Weiterhin benötigen wir ein ärztliches Attest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit bescheinigt wird, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie bei Führungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister. Mitarbeiter, die für einen Arbeitsbereich vorgesehen sind, wo sie mit Lebensmitteln zu tun haben, Andrea Starkgraff müssen zudem ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für die Gehaltsabrechnung benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche im Bezug auf Zusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellung besteht. Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sind ausschließlich dem Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung, Geschäftsfeldleitung sowie die zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) können jederzeit Einsicht in die Personalakten nehmen und Informationen aus der Personalakte durch die Personalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls Einsicht in seine Personalakte erhalten. Einstellungsbogen Unmittelbar nach der Einstellung werden folgende Daten abgefragt: - Name, Anschrift, Telefonnummer - Geburtsdatum, Geburtsort, Geburtsname - Nationalität, Familienstand, Konfession - Anzahl der Kinder - Steuerklasse - Krankenkasse - Sozialversicherungsnummer - Wenn eine Schwerbehinderung oder Gleichstellung vorliegt, sollte der Ausweis bei der Betriebsleitung vorgelegt werden. - Ausübung einer Nebentätigkeit - Ob man schon mal im kirchlichen Dienst beschäftigt war und/oder nach AVR vergütet worden ist - Ob man bereits bei der KZVK oder einer anderen Zusatzversorgungskasse versichert war/ist - Bankverbindung und ob Pfändungen vorliegen - Ob Vorstrafen eines Deliktes bestehen, die im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit zu sehen sind Diese Daten werden beim Abschluss eines Arbeitsvertrages in der Personalakte gespeichert. Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleiterin Seniorenhilfe SMMP

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Aufgaben umfassend vermitteln

Für den täglichen Bedarf gemacht In den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten so genannte Aufgabenbeschreibungen erarbeitet worden. Weil diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden sie in regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist die Geschäftsfeldleitung. Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönliche Aufgabenbeschreibung. Diese wird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiter unterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalakte archiviert. Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen Abfolge auch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikation und Funktion einhergehen. Auch hier ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiter zuständig ist. Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch. Auch hier werden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Ziele besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. Das Protokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie für seine Unterlagen. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

Aufgabenbeschreibung … ist wie folgt gegliedert: • Stellenbezeichnung • Einrichtung • Stelleninhaber • Direkter Vorgesetzter • Nachgeordnete Mitarbeiter • Aufgabeninhaber vertritt... • Aufgabeninhaber wird vertreten durch... • Leitgedanken und Zielsetzungen (allgemein) • Zielsetzung der Stelle • Aufgaben: Kundenbezogene Aufgaben, Mitarbeiterbezogene Aufgaben, Betriebsbezogene Aufgaben • Befugnisse (inkl. Unterschriftsbefugnis) • Kommunikation/Kontaktpflege • Fachliche Qualifikation • Persönliche Eignung (Gemäß der § 12 Wohn- und Teilhabegesetzt NRW (WTG) dürfen keine Ausschlussgründe vorliegen) • Persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten • Leistungs-, Tätigkeits- und aufgabengerichtete Grundfähigkeiten • Verantwortungs- und Kompetenzbereich • Unterschrift Mitarbeiter und Vorgesetzter Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

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Es gibt eine zweite Chance

Rückkehr in das Haus Maria Regina nach eigener Kündigung Mit den Worten „Ich bin wieder da!“ begrüßte uns Marion Hoffmann am ersten Tag ihrer Rückkehr ins Haus Maria Regina. Sechs Monate vorher hatte sie ihre Stelle als Pflegehelferin und den Reinigungsjob bei den Ordensschwestern gekündigt und eine neue Stelle in einer Einrichtung eines anderen Trägers angenommen. „Ehrlich gesagt, gekündigt habe ich, weil ich woanders einfach mehr verdienen konnte“, sagt Marion Hoffmann rückblickend. „Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich einen großen Fehler gemacht habe.“ "Mensch ärgere Dich nicht" Schon bald bekam ich Sehnsucht nach meinen alten Arbeitskollegen, und ich vermisste die Bewohner. Überhaupt wurde mir da erst klar, was ich mit dem Wechsel alles aufgegeben habe", beschreibt Marion ihre Gedanken und Gefühle.

Schnell wurde ihr klar, dass sie wieder zurück wollte. „Sicher habe ich mich gefragt, ob man mich überhaupt noch einmal einstellen würde, aber dann habe ich mich einfach bei Frau Knecht beworben", sagt sie, und ihre Stimme klingt dabei sehr entschlossen. Und Marion bekam die ersehnte zweite Chance. Das „Vorstellungsgespräch“ mit Frau Knecht verlief sehr erfreulich. „Frau Knecht hatte ein Herz für mich und verstand meine Situation, das werde ich ihr nie vergessen! Denn so eine Chance bekommt man nur einmal in seinem Leben!“ Dennoch fiel ihr ein Stein vom Herzen als nach dem Gespräch endlich der Anruf mit der ersehnten Zusage kam. Jetzt arbeitet Marion mit einer halben Stelle im Bereich der Pflege. Den Reinigungsjob bei den Ordensschwestern hat sie nach der Rückkehr nicht wieder aufgenommen, da sie jetzt den gewünschten Stellenumfang in der Pflege bekommen hat. Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen und wir freuen uns, dass sie wieder bei uns ist. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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Wie sind meine Dienstzeiten geregelt? Der Nachtdienst stellt sich vor

"Dasein und Zuhören wirken besser als Medikamante" Sr. Hildegard, Sie arbeiten ausschließlich nachts. Wie schaffen sie das auf Dauer? Ich mache gerne die Nachtschicht. Für mich persönlich ist der Tag-Nacht-Rhythmus nicht so wichtig, weil ich eine andere Einstellung habe. Im Nachtdienst kann ich meine Arbeit freier gestalten im Gegensatz zum Tagdienst, der viel genauer strukturiert ist. Da kann ich ganz anders auf die Bewohner eingehen. Gibt es einen eigenen Nachtdienst oder wechseln Sie mit dem Tagdienst?

Hildegard Ramlow

Wir sind insgesamt fünf Nachtwachen. Sollte es zu personellen Engpässen kommen, so übernehmen unsere Kollegen vom Tagdienst gerne einen Dienst. Wie gehen sie damit um, wenn Bewohner die Nacht zum Tag machen, was ja häufiger bei dementen Bewohnern vorkommt? Der Umgang mit solchen Bewohnern ist nicht einfach. Die Bewohner sind tagsüber mehr abgelenkt, sie kommen nicht so sehr zum Nachdenken, weil der Tag mit Leben gefüllt ist. In der Nacht sind es oft Ängste, Sorgen, Schmerzen und unerfüllte Wünsche, die sie beschäftigen. Sie weinen, sie rufen. Und es ist schwer herauszufinden, was ihnen fehlt. Für mich ist es dann wichtig, da zu sein, Zeit zu haben und zuzuhören… das wirkt besser als Medikamente! Dennoch: In der Nacht sind uns hier wirklich auch Grenzen gesetzt. Was ist, wenn es nachts einem Bewohner schlecht geht? Am Tag ist der Hausarzt der Bewohner zu erreichen. Aber in der Nacht ist es oft schwierig, eine Entscheidung zu treffen, weil der Notarzt in der Regel den Bewohner nicht kennt. Dann wäge ich ab und frage mich: „Hilft ein Gespräch? Oder komme ich mit Düften auf pflanzlicher Basis weiter? Oder muss ich doch den Arzt rufen?“ In der Nacht muss ich die Entscheidung mit meiner Kollegin treffen. Wie ist die Betreuung schwer kranker und sterbender Bewohner in der Nacht? Es belastet mich, wenn schwerkranke, sterbende Bewohner unruhig und voller Angst sind, wenn sie kämpfen und in Not sind. Wenn diese Bewohner in meinem Beisein ruhig und angstfrei sind, ich sie für kurze Zeit allein lassen kann, dann ist es für mich gut. Aber das gelingt nicht immer in der Nacht. Schön ist, dass Sr. Maria Bernadette in der Nacht fast immer zu erreichen ist. Dennoch würde ich mir hier eine enge Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern wünschen… Ein Bewohner ist in der Nacht gestorben, wie gehen Sie damit um? Ich informiere die Angehörigen und sorge dafür, dass Kreuz und Licht stehen. Ich versorge den Bewohner noch einmal und zwar so, dass der Verstorbene so aussieht, als wenn er friedlich schläft und erlöst ist. Dabei berücksichtige ich seine Religion. Bei einem religiösen Bewohner ist es mir wichtig, dass er einen Rosenkranz bekommt und gebetet wird. Dann spreche ich mit dem Verstorbenen wie zu Lebzeiten. Sr. Maria Bernadette (Seelsorgerin)

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Mit wem arbeite ich hier zusammen? Wie das Leben so spielt

Ida Knecht: In vielen Welten zu Hause Auf Anhieb sehe ich ihr das Temperament nicht an, aber schon beim ersten Satz, den sie sagt, merke ich, dass in Ida Knecht viel Lebensfreude steckt. Vor ihrer Tätigkeit als Heimleiterin im Haus Maria Regina (seit 2007) arbeitete Ida Knecht im Vertrieb eines großen Industrieunternehmens. Dort lernte sie „ihre Frau“ zu stehen. „Auch wenn es manchmal hart war; die pulsierende Atmosphäre hat mich immer beflügelt, meinen Job im Vertrieb gerne zu machen“, sagt Ida Knecht rückblickend. „Nach der Geburt unseres zweiten Kindes war mir allerdings wichtig, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Da kam die Teilzeitstelle im Verwaltungsbereich im Seniorenheim Diestedde `direkt um die Ecke` und mit geregelten Arbeitszeiten genau recht.“ Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen und genießen das „Studentenleben“ außer Haus. „Jetzt habe ich wieder den „Rücken frei"!“ Das braucht es auch, denn die Aufgaben als Heimleitung sind so vielfältig und umfangreich, dass die vorgesehene Arbeitszeit meist nicht ausreicht, um sie zu bewältigen. Ida Knecht: „In der Regel ist das für mich kein Problem. Wichtig ist mir nur, dass das Gleichgewicht in meinem Leben insgesamt stimmt. Ich möchte nicht in Arbeit untergehen, sondern auch jetzt meiner Familie gerecht werden, meinen Hobbys nachgehen und meinen Freundeskreis pflegen.“

Ida Knecht beim Sommerfest 2011

Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag aus? „Einen typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht, meistens kommt es anders als man denkt; Angehörige haben Fragen und bitten um ein Gespräch, Besucher möchten sich das Haus ansehen. Als Heimleitung muss ich vor allem auch flexibel sein!" Was tun Sie, um den „Kopf frei zu bekommen?“ „Ich wandere gerne mit meinem Mann in der näheren Umgebung oder auch in größeren Touren in Südtirol, Österreich oder auf Rügen. Außerdem besuchen wir Musikkonzerte; egal ob Klassik oder Pop, Mozart, Strauß oder Unheilig, ich genieße es!“ Im Vergleich zu der Arbeit in der Industrie sagt sie: „Was ich hier wie dort genieße ist, dass ich eigene Ideen einbringen und vieles selbst erarbeiten kann. Als Heimleitung kommt es aber zusätzlich darauf an, sehr einfühlsam mit ganz unterschiedlichen Menschen umzugehen. Dabei entwickelt man selbst Geduld.“ Ich glaube, die hat sie auch, und zwar in einer besonders netten Lebhaftigkeit verpackt. Das Interview mit Ida Knecht führte Frau Gisela Voeltz (Verwaltung Reginenhaus, Hamm-Rhynern)

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"Wer ist der bedeutendste Mensch?"

Neuanfang mit 60 Der Tischkalender bot Weisheiten für jeden Tag, doch Annelore Thiemann blättert ihn schon lange nicht mehr um. „Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht,“ sagt Meister Eckardt. Und wie Annelore Thiemann mir den Satz erläutert, der sie „gepackt“ hat, so freundlich zugewandt, verbindlich und auch bestimmt, da spüre ich: Mir sitzt jemand gegenüber, der eine Menge mitzuteilen hat. Seit dem 1. Januar 2012 ist sie als Pflegedienstleitung im Haus Maria Regina tätig. Es ist ihre „Traumstelle“. „Lange Annelore Thiemann habe ich auf die Chance gewartet, da doch meine ganze Familie in Oelde wohnt und ich selbst ein „Oelder Kind“ bin, sagt die „frischgebackene“ Oma und fügt hinzu: „Mit meinen 60 Jahren habe ich immer noch eine Menge Spaß an meinem Beruf und ich möchte gerne mein Wissen weitergeben an die, die es interessiert!“ Annelore Thiemann hat beruflich als Apothekenhelferin gearbeitet und erst mit 40 Jahren die Altenpflegeausbildung absolviert. „Da waren meine beiden Kinder selbstständig genug. Danach habe ich alles an Fort- und Weiterbildung mitgenommen und schließlich auch das „Führen“ in einer Pflegeeinrichtung von der Pike auf gelernt“, resümiert sie die Stationen ihrer Laufbahn im Pflegeberuf, in der sie zuletzt als PDL und stellvertretende Einrichtungsleitung in Versmold tätig war. Es sind nicht nur positive Lebenserfahrungen, auf die sie zurückgreifen kann. „Aber darauf kommt es auch nicht an. Wichtig ist, wenn man auch nach schweren Tagen mit hocherhobenem Kopf dastehen kann", sagt Annelore Thiemann rückblickend. Was macht sie als Führungsperson aus? Worauf kommt es ihr an? Sie muss nicht lange überlegen. „Als Erstes ist mir wichtig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Sorgen und Nöten zu mir kommen!“ Ich stutze kurz: Will sie die „Beladenen“ um sich scharen? Aber sie ergänzt und meint: „Fehler passieren meistens dann, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auf der Höhe sind. Viel wäre gewonnen, wenn sie sich ernst nehmen und sagen würden, wenn es ihnen nicht gut geht.“ Gibt es weitere Prinzipien? „Die Mitarbeiter so nehmen und wertschätzen wie sie sind. Und den Blick draufwerfen und sehen, welche Stärken jemand hat. Jeder ist in irgendetwas immer besser als andere. Und ich setze mich dafür ein, dass sie genau das auch machen können. Egal in welcher Position eine Mitarbeiterin tätig ist; sie muss sich wichtig fühlen können, in dem, was sie tut. Dann übernimmt jemand auch gerne Verantwortung und ist bereit 100% zu geben. Annelore Thiemann ist schon gut im Haus Maria Regina angekommen. Doch eine Botschaft möchte sie noch rüberbringen: „Ich bin eine Leitung, die auch anpacken kann, wenn „Not am Mann“ ist. Denn ich weiß ja, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten und wie wenig an Zeit bleibt. Bisher hat noch nie jemand das Angebot angenommen. Vielleicht trauen sie sich noch nicht?“ Das Interview mit Annelore Thiemann führte Jochen Schneider (Konkret Consult Ruhr GmbH)

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Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Herausforderungen muss es immer geben

Praktiker im (Un-)Ruhestand packt an Herr Speckemeier ist mit 63 Jahren und nach 49-jähriger Betriebszugehörigkeit, davon 40 Jahre technischer Betriebsleiter als Holztechniker, in den eigentlich wohlverdienten Ruhestand gegangen. „Nach so einem langen Arbeitsleben kann man doch nicht einfach komplett in den Ruhestand gehen; da muss es doch noch eine neue Herausforderung für mich geben“, dachte sich Herr Speckemeier. Durch das Arbeitsamt wurde er auf unsere Stellenausschreibung aufmerksam, in der wir einen Mitarbeiter auf 400 Euro-Basis zur Unterstützung unseres Hausmeisters suchten, und er wusste sofort: „Dass ist genau das richtige für mich." Kurz entschlossen wurde die Bewerbung geschrieben und eingereicht. „Und es hat geklappt; am 1. Dezember 2010 habe ich hier angefangen“, freut sich Herr Speckemeier. Mit der Heimleitung von Frau Knecht wurden die Arbeitszeiten auf drei Tage in der Woche à vier Stunden (Montag, Mittwoch, Freitag) festgelegt. „Dieser Zeitplan passt gut mit dem Arbeitsaufkommen in unserer Einrichtung überein; zudem hat Herr Speckemeier während der Urlaubszeit von Herrn Nordhoff Bereitschaft, d.h. es ist sicher gestellt, "Auf Wiedersehen, Herr dass immer ein Hausmeister in dringenden Fällen auf Abruf für uns Speckemeier" erreichbar ist; das ist einfach ideal für uns“ erklärt uns die Heimleitung. Der Hausmeister Antonius Nordhoff ist der direkte Ansprechpartner. Dieser teilt ihm die zu erledigenden Aufgaben mit. „Mir macht das Arbeiten hier richtig viel Spaß und die Arbeit geht mir gut von der Hand. Ich bin eben ein Praktiker und viele Aufgaben ähneln sich mit denen aus meinem alten Job“, stellt Herr Speckemeier fest. Herr Speckemeier fühlt sich von den Vorgesetzen respektiert und akzeptiert. Er weiß, dass diese jederzeit bei Rückfragen oder Problemen ein offenes Ohr für ihn haben. Auch von den Kollegen, Ordensschwestern und Bewohnern fühlt er sich gut angenommen und akzeptiert. Herr Speckemeier fährt immer mit Freude zu seiner Arbeit und empfindet seinen Teilzeitjob als ideale Ergänzung zu seinem Rentenleben. „Ich kann alles super miteinander koordinieren“, so Herr Speckemeier. Seit April 2010 erfüllt er sich nämlich auch noch seinen Lebenstraum und studiert Sologesang; hierfür muss er täglich eine Stunde seine Stimme trainieren. Zudem kommen noch zahlreiche Auftritte mit dem Kirchenchor hinzu. „Ich habe eben ein ausgefülltes Leben und ich bin froh, meinen Teilzeitjob im Haus Maria Regina zu haben. Das Gefühl, beruflich doch noch gebraucht zu werden, bedeutet mir eben sehr viel“, stellt Herr Speckemeier fest. Elisabeth Lückehe (Verwaltung) (Herr Speckemeier ist aus privaten Gründen seit kurzem ausgeschieden. Das finden wir alle sehr schade. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute)

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"Nachtwachen haben ein sehr feines Gehör"

Als Dauernachtwache im Haus Maria Regina Annelore Thiemann (Pflegedienstleitung) im Gespräch mit Frau Olga Brigmann, die als Dauernachtwache in Haus Regina arbeitet. Es ist 5.10 Uhr, als ich die Einrichtung betrete. Die Vögel draußen in der Frühlingsluft machen mehr Lärm mit ihrem Gezwitscher als ich mit meinen Schuhen. Leise gehe ich durch den halbdunklen Flur des Wohnbereiches im Erdgeschoss und lausche an den Türen, ob sich schon Leben dahinter regt. Heute scheinen alle gut zu schlafen – es ist kein Geräusch zu hören. Auf dem Wohnbereich 1 gehe ich ebenfalls leise Olga Brigmann durch die Flure und lausche an den Zimmertüren. Wieder habe ich kein Glück; zu gerne würde ich zu einem Bewohner oder einer Bewohnerin ins Zimmer gehen und fragen, ob er bzw. sie gut geschlafen hat. Also begebe ich mich weiter leise durch das Treppenhaus in den Wohnbereich 2. Als ich am Dienstzimmer vorbeischleiche, sehe ich unsere Nachtwache Frau Brigmann am PC. Sie ist sehr konzentriert bei der Arbeit. Natürlich hat sie mich längst gehört, auch wenn ich noch so leise gehe. Nachtwachen scheinen ein sehr gutes Gehör für Geräusche zu haben. Begeistert lächelt sie mich an: „Das ist aber schön, dass Sie mich besuchen." Sie schreibt ihren Pflegebericht zu Ende und ist bereit für ein kleines Interview: Wie lange sind Sie schon als Dauernachtwache tätig? Die Arbeit als Nachtwache war vor 15 Jahren der ideale Einstieg für mich, wieder in meinem Beruf zu arbeiten. So konnte ich tagsüber für meinen Sohn da sein und nachts arbeiten. Man hört so viel davon, dass die Tätigkeit als Nachtwache auf Dauer sehr belastend ist. Welche Erfahrung haben Sie gemacht? Ehrlich gesagt, ich liebe es, in der Nacht zu arbeiten. Mittlerweile bin ich ein „Nachtmensch“ und werde um 22.00 Uhr erst richtig munter. In den etwas ruhigeren Nächten genieße ich die Stille im Haus. Dann habe ich Zeit für Gespräche „auf der Bettkante“. Die Bewohner teilen mir dann ganz vertrauensvoll ihre Sorgen und Nöte mit. Das hört sich gut an. Aber sicher gibt es doch nicht nur die Sonnenseiten? Ja klar. Es sind natürlich nicht alle Nächte gleich ruhig. Auch wenn es wissenschaftlich nicht erwiesen ist; bei Vollmond geht es meistens viel lebhafter zu. Die Bewohner sind dann unruhig, schellen viel oder gehen über den Wohnbereich, weil sie nicht schlafen können. Auch ist in unruhigen Nächten die Sturzgefahr erhöht, da man als Nachtwache (wir sind zu zweit) nicht alle Bewohner im Blick haben kann. Und wie geht es weiter, wenn Sie die Nacht hinter sich haben? Wenn ich morgens nach Hause komme, frühstücke ich zunächst. Dann schlafe ich in der Regel bis 13.00 Uhr. Nach dem Mittagessen erledige ich die Hausarbeit, lese und kümmere mich um die Dinge, die sonst so anfallen… Manchmal merke ich spätnachmittags schon die Müdigkeit. Es fällt mir dann schwer, loszugehen. Doch wenn ich mich umgezogen habe und auf dem Wohnbereich angekommen bin, dann bin ich hellwach und freue mich auf meine Arbeit.“ Annelore Thiemann (Pflegedienstleitung) im Gespräch mit Frau Olga Brigmann, die als Dauernachtwache in Haus Regina arbeitet

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"Nichts ist unerträglicher als Regeln, denen man blind gehorchen soll" (Anthony Eden)

Ein motivierender Führungsstil ist eine Angelegenheit des Herzens Gehen wir als Vorgesetzte freundlich, respektvoll, gerecht und objektiv mit allen Mitarbeitenden um? In Reflexionsgesprächen mit den Verantwortlichen stellen wir uns gern dieser Frage. Menschlichkeit und Fürsorge muss im täglichen Miteinander spürbar sein. Mitarbeiter haben ein Recht auf ein ehrliches Feedback, Lob und Förderung. Unsere Aufgabe ist es, dafür Sorge zu tragen, dass Mitarbeiter die Arbeit möglichst selbstständig und eigenverantwortlich durchführen können. Wenn es brenzlig wird, stehen wir selbstverständlich zur Seite. Dann ist Unterstützung garantiert. Wir sitzen schließlich alle im selben Boot und bilden ein gemeinsames Team. Wenn uns und unseren Mitarbeitern der Beruf Freude macht, dann haben wir mehr Energie, können uns für unsere Arbeit begeistern, zeigen Teamgeist, besitzen eine positive Ausstrahlung und können uns auch wunderbar selbst motivieren. Natürlich konzentrieren wir uns auch auf den Blick nach vorn. Was kann Ida Knecht und muss in Zukunft verbessert werden? Mitarbeiter müssen kontinuierlich geschult werden und sich weiterentwickeln. Dafür engagieren wir uns. Wichtig ist, dass wir uns damit auseinander setzen, wie wir gemeinsam das Arbeitsumfeld verbessern und die Leistung der gesamten Bereiche steigern können. Die Führungsleitsätze für die Seniorenhilfe SMMP bilden eine gute Basis und spiegeln unsere innere Haltung wieder. Führung wird dabei als Dienstleistung für unsere Kunden, Mitarbeiter und Interessenspartner sowie zur Weiterentwicklung unserer Einrichtungen und Dienste verstanden. Bewahren wir uns ALLE ein Stück Freiheit und Sehnsucht. Vergessen wir nicht die Erholung, Entspannung und Lebensfreude. Ida Knecht (Heimleitung)

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Wie werden Teams zusammen gestellt?

Von Chaos keine Spur Das Haus ist in zwei Wohnbereiche aufgeteilt. Auf jedem Wohnbereich arbeiten je acht examinierte Pflegekräfte und durchschnittlich elf Pflegehelfer, hierzu zählen auch die geringfügig beschäftigten Mitarbeiter. Hinzu kommen noch vier Mitarbeiter nach §87b (Alltagsbegleiter) und fünf Schüler, die zur Zeit ihre Ausbildung im Haus Maria Regina absolvieren. Auf jedem Wohnbereich gibt es jeweils zwei Pflegeteams. Diese bestehen aus je vier examinierten Pflegefachkräften und fünf Pflegehelfern; die Schüler und die Mitarbeiter nach §87b sind auf den Wohnbereichen den Teams zugeteilt. Bei der Zusammenstellung der einzelnen Teams wird Manch gute Ideen kommen uns außerhalb der Einrichtung darauf geachtet, dass die Personalbesetzung ausreicht, um die Dienste gut abdecken zu können. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

"Ich gehöre doch schon zum Inventar"

Astrid Nötzold - Servicekraft und gute Seele Astrid Nötzold gehört seit 1990 zum Haus Maria Regina. Sie sagt mit leicht verschmitztem Blick: “Ich gehöre doch schon zum Inventar.“ Sie möchte hier arbeiten, bis sie 80 Jahre alt ist und dann direkt einziehen. Ihr Zimmer hat sie schon ausgesucht. Astrid ist im Haus unsere „Dame für alles“. Sie hat ein offenes Ohr für unsere Bewohner, sie dekoriert liebevoll den Eingangsbereich und das Bewohnerrestaurant, versorgt die Blumen und wenn unsere Bewohner Geburtstag haben, dann findet sie den passenden Strauß. Sie besorgt sämtliche Pflegeutensilien vom Shampoo bis zum Deo. Beim Neueinzug von Bewohnern verleiht sie den Zimmern den letzten Schliff …. Sie hat immer ein freundliches Wort und ein Lächeln im Gesicht. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung) Astrid Nötzold ist eine Frau mit Charme

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Mehr als nur "Dienst an der Pforte"

"Sie sprechen mit Schwester Placida vom Kreuz. Was kann ich für Sie tun?" Als ich 1999 begann, nannte man meine Tätigkeit „Pfortendienst“. Heute arbeite ich am Empfang. Mein Dienst beginnt morgens um sechs Uhr. Ich öffne die Eingangstür, verteile die Tageszeitungen an die Bewohner und Wohnbereiche. Dann bringe ich die angelieferten Brötchen, Brote und Kuchen mit dem Aufzug in die Küche. Weiter geht mein Dienst nach unserem Morgengebet mit meinen Mitschwestern und dem Frühstück gegen acht Uhr. Meine Arbeit ist vielfältig und abwechslungsreich: Ich nehme Telefongespräche an und Sr. Placida vom Kreuz vermittle diese weiter, begrüße Besucher, neue Bewohner und deren Angehörige und begleite diese ins Zimmer. Daneben übernehme ich weitere kleine Dienste: Schriftstücke kopieren, Rezepte zur Apotheke faxen, die Post annehmen und in die Wohnbereiche bringen – so geht der Vormittag schnell herum. Jeden zweiten Tag übernehme ich den Abenddienst bis 19.30 Uhr. Ich freue mich immer sehr, wenn ich den Angehörigen und Mitarbeitern einen netten Gruß mit auf den Weg geben kann. Außerdem habe ich mir überlegt, was ich selbst noch tun kann, um das Leben in unserer Einrichtung noch reichhaltiger zu gestalten. So schmücke ich beim Geburtstag eines Bewohners am Abend vorher die Tür mit einem Glückwunsch und sorge dafür, dass nach dem Versterben eines Bewohners das Kerzenlicht im Eingangsbereich einen Tag lang brennt. Es ist schön so, wie es ist. Ich kenne alle Mitarbeiter und arbeite mit vielen eng zusammen. Manchmal geht es zwar zu wie im „Taubenschlag“, aber das nehme ich mit einem verschmitzten Lächeln gern in Kauf. Sr. Placida vom Kreuz

Mein Name ist Ursula Cordes..

und ich sitze ganz in der Nähe von Sr. Placida "Tür auf - Tür zu. Das Telefon klingelt. Innerhalb von wenigen Minuten sind zwei Kollegen und ein Bewohner in unserem Büro. Nicht zu vergessen der nette Mensch am anderen Ende der Leitung, der weiterhin meine sympathische Stimme hören möchte. Oft erkenne ich schon am Schritt, wer gleich die Bürotür öffnen wird. Dann ... zehn Minuten später ist es wieder absolut ruhig. Ich höre nur, wie meine Kollegin Frau Lückehe die Tastatur am PC eifrig betätigt. Für uns ein ganz normaler Arbeitstag. Spaß und Humor kommen jedoch nie zu kurz." Ursula Cordes (Heimverwaltung)

Ursula Cordes - eine Mitarbeiterin mit viel Humor

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Welche Unterstützungsangebote gibt es? Coaching und Mediation für Mitarbeiter

"Manchmal schlichtweg ausgebucht" Manchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unseren Eirichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger Zeit. Das ist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermittelt bekommen. Die finanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal die Belegung ein. Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider manchmal auch darüber hinaus. Deshalb bietet die Seniorenhilfe SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und Teamberatungen in Form eines Coachings an. Wir unterstützen Mitarbeiter, indem wir sie in schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal, ob es sich um berufliche oder private Dinge handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von „Burn-Out“ an sich feststellen oder die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehr klarkommen. Manchmal haben wir es auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun. Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im Land umher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“, lächelt der Diplom-Sozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen Berater durchlaufen hat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem Vorgesetzten buchen. Ich versuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber manchmal muss man auch ein wenig warten können!“ Dies nicht etwa, weil er ständig in den Einrichtungen “Brände löschen und Konflikte schlichten“ muss, sondern weil er auch in der internationalen Arbeit der Ordensgemeinschaft eingebunden ist. Wenn er nicht in Rumänien und Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in den Einrichtungen gebraucht. „Manchmal bin ich schlichtweg ausgebucht. Ich begleite Teamklausuren, coache Mitarbeiter und Leitungskräfte, stehe für eine Karriereplanung zur Verfügung, und helfe bei der Planung sowie Steuerung von Projekten“, umreist der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld. Natürlich unterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt der Generaloberin unterstellt. Winfried Meilwes, Referent Projektentwicklung & Kommunikation

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"Die Chance habe ich für mich genutzt"

Neustart als examinierter Altenpfleger in einem anderen Wohnbereich Herr Staub hat am 1. April 2007 seine Ausbildung zum Altenpfleger im Haus Maria Regina begonnen und sein Examen erfolgreich im Oktober 2010 abgelegt. Er ist der einzige männliche examinierte Pfleger im Haus Maria Regina. „Während meiner Ausbildung zum Altenpfleger war eigentlich alles in Ordnung. Auch wenn es nicht immer einfach war als einziger Mann unter den weiblichen Kolleginnen. Wir haben uns meist gut verstanden und hatten ein kollegiales Verhältnis“, sagt Sergej Staub im Rückblick auf seine Ausbildungszeit im Wohnbereich II. Das änderte Frieda Bender, Sergej Staub und Lilia sich für ihn, nachdem er im gleichen Wohnbereich als Winnikow fühlen sich wohl auf dem examinierter Altenpfleger begonnen hatte. „Ich fühlte mich Wohnbereich I immer noch wie ein Schüler behandelt und oft nicht wirklich ernst genommen. Und auf der anderen Seite hat man von mir vollen Einsatz abverlangt, obwohl ich doch gerade erst meine Ausbildung abgeschlossen hatte,“ sagt er ein wenig in sich gekehrt und leise. „Ich habe viel Kraft reingesteckt, um es zu schaffen und durchzuhalten. Doch irgendwann habe ich im Team offen gesagt, was mich bewegt,“ sagt Sergej Staub im Rückblick auf die kurze Zeit der Tätigkeit als examinierter Altenpfleger. Leider führte die Aussprache zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen wurde einfach nicht besser. Er wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Doch die Betriebsleitung schlug Herrn Staub vor, den Wohnbereich zu wechseln. „Das war auf jeden Fall eine Chance für einen Neuanfang, erinnert sich Herr Staub. Jedoch blieben auch einige Zweifel bestehen. „Wird es jetzt besser? Wie werde ich aufgenommen? Gibt man mir wirklich eine neue Chance? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf.“ „Heute kann ich sagen, es hat sich gelohnt! Ich habe eine neue Chance bekommen und ich habe sie genutzt,“ sagt Sergej Staub mit fröhlich blickenden Augen, nachdem er in einen anderen Wohnbereich gewechselt hat. „Im neuen Team geht es mir viel besser. Ich spreche die Kolleginnen jetzt direkt an, wenn ich etwas auf dem Herzen habe", resümiert er die ersten Wochen im neuen Wohnbereichsteam. Er ist froh, eine anstrengende und persönlich aufrüttelnde Zeit hinter sich gelassen zu haben. Jonas Streffer (ehemaliger Zivildienstleistender)

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Die Kapelle ist ein Ort der Besinnung

"Hier ist die Kraftquelle für die Seele" Unsere Kapelle ist ein Raum der Stille, der Ruhe, der Meditation und des Gebetes. Sie liegt für jeden Besucher, auch für Rollstuhlfahrer, gut zu erreichen im Erdgeschoss uns ist gleichzeitig von Lärm und Unruhen des Hauses geschützt. Beim Eintritt des Raumes fällt der Blick zunächst auf den Altar, auf das Kreuz mit dem Gekreuzigten, links unüberschaubar der Tabernakel mit dem Ewigen Licht, eine Jesus-Ikone, rechts das Bild der Gottesmutter und etwas weiter rechts des hl. Josef. Ein Ort der Besinnung Wir sind dankbar, dass ein pensionierter Priester täglich mit uns Ordensschwestern, Heimbewohnern und Gästen die Hl. Eucharistie feiert, welche über Radio den Bewohnern im Zimmer übertragen wird.

Wir Ordensschwestern versammeln uns dreimal täglich zum sogenannten Stundengebet, um Gott zu loben, zu preisen, die Anliegen und Sorgen von Kirche, Politik, Wirtschaft und Welt vor Gott zu bringen. Gern wird dieser Ort auch von unseren Heimbewohnern zu Stille und Gebet aufgesucht.

Bewohnerin Frau Schmeisser

Für jeden verstorbenen Heimbewohner wird hier die hl. Messe gefeiert und im Gebet besonders an ihn gedacht. Dazu werden auch Mitarbeiter und Angehörige eingeladen. Einmal im Jahr feiern wir einen Wortgottesdienst, in dem wir in besonderer Weise aller Verstorbenen des Jahres gedenken. Auch hierzu sind die Mitarbeiter und Angehörigen herzlich eingeladen Viele Sorgen, Bitten und Anliegen der Heimbewohner, der Angehörigen und Mitarbeiter werden uns Ordensschwestern anvertraut. Wir nehmen sie mit in unser Gebet und am Bild der Muttergottes brennen immer Lichter. Zu besonderen Anlässen wie Anbetung, Maiandacht, Rosenkranzgebet und kirchlicher Feiern laden wir unsere Bewohner und Gäste gern mit ein. Die Kapelle ist für jedermann zugänglich. Hier finden wir Ruhe, Stille, Kraft und Trost, um auch Zuversicht und Freude über unseren Glauben weiter zu geben. „Wenn dein Geist zur Ruhe kommt, kehrt tiefer Frieden in dir ein.“ Sr. Maria Bernadette (Seelsorgerin)

Brücken bauen - im Vertrauen Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen. Gib mir den Mut zum ersten Schritt. Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. Text: Kurt Rommel (Auszug Vesper zum Tag der offenen Tür im Bergkloster Heiligenstadt)

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"And the winner is?"

Mitarbeiterparty mit dem Boule-Club Diestedde e.V. Was ist das jetzt? Boccia kennt man ja – also wir lassen uns überraschen, auf geht’s! Ein sehr netter Empfang, den uns der Boule-Club-Diestedde an diesem sonnigen Spätnachmittag bereitete. Die Metallkugeln und die kleinen Zielkugeln, auch Holz-Schweinchen genannt, lagen schon bereit. Die „Paarungen“ für das Boule-Turnier wurden im Vorfeld bereits bestimmt. Die bunt zusammen gewürfelten Teams waren sehr ehrgeizig und gaben alles, um dieses Turnier zu Viel Spaß hatten Horst gewinnen. Nach einem harten, fairen und auch lustigen Turnier standen die Fensterer, Gertrud Sieger fest. Dittert, Rita Löseke und Annelore Thiemann Unsere Pflegedienstleitung Frau Thiemann und unser Fahrer vom Mobilen Menü-Service, Herr Fensterer, bekamen den heiß begehrten Pokal. Danach genossen wir bei einem leckeren Grillbuffet und kühlen Getränken diese schöne Mitarbeiterparty. Es war ein gelungener Tag und wir hatten eine Menge Spaß! Katja Jesenicnik (Pflegehelferin)

Unsere Sommerfeste feiern wir gemeinsam

"Orientalische Träume entführen uns in eine andere Welt"

Man spürte einen Hauch von Orient

"Die Kleidung eines fremden Landes zu tragen war etwas außergewöhnliches für mich. Die Bewohner und Gäste waren so begeistert. Es wurden orientalische Tänze aufgeführt, typische Speisen aus dem Orient serviert und ein tolles Rahmenprogramm geboten. Diese außergewöhnlichen Sommerfeste beeindrucken mich sehr." Gertrud Dittert (Hauswirtschaftshelferin)

Gertrud Dittert und Mathilde Schüler

Irland

Das Land der Feen & Trolle Saftige grüne Landschaften mit geschwungenen Hügeln, gepaart mit einer mystischen Vergangenheit: Das ist das Naturparadies Irland! Irland - unser Motto beim Sommerfest 2012 "Mir und meinem Team hat es sehr viel Freude bereitet, kulinarische Köstlichkeiten von der "Grünen Insel" zu servieren." Dirk Heitmann (Küchenleitung)

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Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Pünktlich bei der Tagesmutter Ich bin 25 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer drolligen und quirligen Tochter. Nach meiner Elternzeit suchte ich einen Mini-Job. Gesagt, getan. Im Haus Maria Regina habe ich diesen Job gefunden. Ich arbeite im Betreuungsbereich und durch die flexiblen Arbeitszeiten kann ich morgens meine Tochter zur Tagesmutter bringen und auch pünktlich wieder abholen. Die Flexibilität der Wohnbereichsleitung ist super. Mit ihr spreche ich die Arbeitszeiten ab. Sollte meine Tagesmutter einmal verhindert sein, so kann ich mit Gewissheit sagen: Sie findet immer eine Lösung. Sabrina Husmann (Sozialer Dienst)

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Jede Menge Vitamine am Gesundheitstag

Banane, Apfel oder lieber Pflaume? Was wären wir ohne fröhliche und motivierte Mitarbeiter. Damit das so bleibt, ist es uns wichtig, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Mit Unterstützung einer Praxis für Physiotherapie und Krankengymnastik führen wir im Oktober einen Gesundheitstag durch. Ein tolles Progamm und viele Informationen rund um das Thema gesunde Ernährung, Entspannung, Übungen zur Stärkung der Muskulatur, Bewegung im Freien usw. warten auf die Mitarbeiter. Zudem werden gesunde, vitaminreiche Snacks und Säfte serviert. Ida Knecht (Heimleitung) und Annelore Thiemann (Pflegedienstleitung)

Einfach lecker und gesund

Wussten Sie eigentlich, wie gesund die Tomate ist? Untersuchungen zeigen, dass sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Flavinoide, Phenolsäure, Terpenen und Vitamine als bioaktive Substanzen in der Tomate enthalten sind und diese prophylaktisch gegen Krebserkrankungen, als Schutz gegen Arterienverkalkung und zur Stärkung des Immunsystems wirken. Gabriele Alers (stellv. Küchenleitung)

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Was ist, wenn ich krank werde? "Dass man sich so intensiv um mich kümmern würde, hätte ich nicht gedacht"

Eingliederungsprogramm nach Krankheit auch für Jahrespraktikanten „Ehrlich gesagt, nach meinem Realschulabschluss wusste ich überhaupt nicht, was ich beruflich machen sollte,“ sagt Ricarda Roy, die seit dem 1. Oktober 2011 ihre Ausbildung zur Altenpflegerin absolviert. „Deshalb nahm ich das Angebot von Frau Günnewig, im Haus Maria Regina für einige Wochen Probe zu arbeiten, gerne an,“ erinnert sich Ricarda Roy. Gesagt, getan. Sie entschied sich erst für das Arbeiten auf Probe und anschießend für ein Jahrespraktikum. Das war nicht immer einfach für Ricarda. Zwischenzeitlich erkrankte sie so schwer, dass es ungewiss war, ob sie Ihren Traumjob weiter ausüben kann. Doch sie hat es geschafft. Während einer Kur schöpfte sie wieder neue Kraft. Auch Jahrespraktikanten bieten wir ein gestuftes Eingliederungsprogramm an und so konnte Ricarda Roy Schritt für Schritt wieder Fuß fassen im Arbeitsalltag. Am 1. Oktober 2011 wurde ihr Traum dann wahr. Der Start in die Ausbildung. „Ich liebe den Umgang mit den älteren Menschen und habe die ganze Zeit gespürt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Sonst hätte ich das alles wahrscheinlich auch gar nicht durchgehalten,“ sagt sie mit einem nachdenklichen Blick.

Ricarda Roy ist ein unglaublich sympathischer Mensch

Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten? Werden meine Beschwerden ernst genommen? Unsere Betriebsleitung vor Ort hat immer ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter in Diestedde. Natürlich auch dann, wenn mal nicht alles glatt läuft und es Probleme gibt. Auch ohne MAV werden die Beschwerden der Mitarbeiter vertrauensvoll entgegengenommen und die Betriebsleitung ist bemüht, hier kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Da die Einrichtung in Diestedde von zwei Frauen geleitet wird und diese eine „gute Menschenkenntnis und feine Antennen“ besitzen, werden negative Stimmungen von den Mitarbeitern sehr schnell wahrgenommen. Ist ja eigentlich gut so. Denn so können frühzeitig Unzufriedenheiten (aus welchem Grund auch immer) aus dem Weg geräumt werden. Zudem gibt es alle zwei Jahre auf Grund der Zertifizierung eine Mitarbeiterbefragung, in der die Mitarbeiter anonym zu Ihrem Arbeitsplatz befragt werden. Elisabeth Lückehe (Verwaltung)

Elisabeth Lückehe

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet? Mein Name ist Hiltrud Skusa

... und ich bin eine Reinigungsfee Jeden Morgen in der Früh bin ich mit meinen Kolleginnen Frau Peitz und Frau Kriesch bei uns im Haus unterwegs. Mit unserem Reinigungswagen, der mit allen notwendigen Artikeln zur Reinigung und Desinfektion bestückt ist, gehen wir nach unserem Aufgabenplan vor und reinigen die vorgegebenen Räume. In dem Aufgabenplan gibt es klare Richtlinien was wann, wie oft, mit welchen Mitteln und in welchem Zeitrahmen zu erledigen ist. Die Arbeitskleidung, bestehend aus Hose und Kittel, wird uns zur Verfügung gestellt. Das Waschen und Bügeln übernehmen wir selbst. Für die Reinigungsarbeiten benutzen wir Haushaltshandschuhe. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie auf Grund der Stärke unhandlich bei Feinarbeiten sind (z.B. das Öffnen einer Mülltüte) und durch das Schwitzen von innen kleben. Aber Handschuhe sind in diesem Bereich eben ein "Muss", auch zur eigenen Sicherheit. Elisabeth Lückehe (Verwaltung)

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Hiltrud Skusa

Wie kann ich mich fort- und weiterbilden? Das Motto lautet "Können lernen" Das Bildungswerk gehört zur SMMP-Seniorenhilfe und ist Teil der Gesundheitsakademie. Angefangen hat alles 1996 mit einigen wenigen Fortbildungen und Tagesveranstaltungen. Aktuell werden alleine für Pflege- und Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine im Jahr angeboten. Dazu kommt noch ein spezielles Programm für Erzieher und Pädagogen, die Führungskräfte-Schulungen und Fortbildungen vor Ort in den Einrichtungen. „Unser Ziel ist es, die Teilnehmer zu „Könnern“ werden zu lassen. Das Motto lautet deswegen „Können lernen“. Wir vermitteln Inhalte so, dass man sie im echten Leben anwenden kann“, sagt Detlef Burkhardt, Leiter des Bildungswerks. Gelernt wird in überschaubaren Gruppen von acht bis zwölf Personen. Monika Goesmann (pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP) Detlef Burkhardt

Ihre Ansprechpartner im Bildungswerk und Fachseminar Ihre Ansprechpartner im Bildungswerk und Fachseminar Leitung Bildungswerk: Detlef Burkhardt E-Mail: [email protected] Tel: 02942 595-161 Leitung Fachseminar für Altenpflege: Edis Ahmetspahic E-Mail: [email protected] Tel: 02942 – 595 160 Sekretariat: Karin Schulte (13.00 bis 16.00 Uhr) E-Mail: [email protected] Tel: 02942 595-141 Fax: 02942 595-288 E-Mail: [email protected] Wenn es um Aus-, Fort- und Weiterbildungen in der Pflege geht, kann man uns rund um die Uhr online eine Mitteilung zusenden unter www.gesundheitsakademie-smmp.de . Persönlich sind wir montags bis freitags von 8.00 bis 15.30 Uhr zu sprechen. Die Adresse ist: Gesundheitsakademie SMMP, Gerberstr. 13, 59590 Geseke

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Können Sie sich noch an mich erinnern? „Hallo Herr Burkhardt, Sie können sich sicher noch an mich erinnern. Ich bin Bianca Jost und habe die Weiterbildung WBL und PDL in Ihrem Haus absolviert. Da mir dies ja nun nicht reicht, wollte ich auch noch meinen Einrichtungsleiterschein machen. Ihr Haus bietet dies ja nun leider nicht an, also suchte ich die Konkurrenz auf. Zu Beginn der Weiterbildung gab es einige Dinge, die ich noch mit „kann ich mit leben“ einstufte. Aber ich finde es schon etwas deprimierend, wenn die Dozenten untereinander keine Absprachen treffen und sich so etwas dann auch in der Prüfung widerspiegelt. Kurzum: Ich habe gestern meine Prüfung gehabt und auch bestanden, aber unter was für Bedingungen. Es war eine einzige Katastrophe. Keine Vorbereitung, keine Getränke für die Prüflinge, ein Klassenraum, der nicht vorbereitet war, ein Sektempfang ohne anschließendes Zusammentreffen. (…) Und Dozenten, die noch nicht einmal die Facharbeit gelesen haben und dies auch zugaben. Wenn ich meine Mitarbeiter zu einer Weiterbildung schicken sollte, dann sicher nicht dorthin. Denn ich habe echt gemerkt, was ich bei Ihnen gelernt habe und wie ich in der Zeit begleitet wurde bei SMMP: Einfach sehr positiv. (…) Und wenn jemand Kritik äußert, schicken Sie ihn mal zur Konkurrenz, er kommt schnell wieder, denn er wird merken, was er an Ihnen hat.“ (E-Mail von Bianca Jost, 16.10.2011)

Seminare für Führungskräfte

Auszeit vom Alltag Führungskräfte in der Pflege tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn man sich dann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer Atmosphäre stattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an einem ganz besonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit Stil und Ambiente. Hier kann man ungestört lernen. Viele Referenten bzw. Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag und übernachten im Hotel Feldschlösschen. Kathleen Stach, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast im Feldschlösschen meint: „Hier kann ich mich richtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber und freundlich und das Frühstücksbuffet ist echt spitze!“ Info: Hotel Feldschlösschen, Salzkottener Str. 42, 59590 Geseke http://www.hotel-feldschloesschen.de

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Aussenansicht Hotel Feldschlösschen

Themen entstehen im Gespräch

Bildungswerk gibt schon mal Rabatt Herr Burkhardt, Sie sind Leiter des Bildungswerkes. Wie kommt man an einen solchen Posten? Anfangs war ich pädagogischer Mitarbeiter im Fachseminar. Als die Stelle der Bildungswerkleitung neu zu besetzen war, hat mich die Geschäftsführung angesprochen, ob ich mir das zutrauen würde und nun mache ich dies schon seit 2007. Was machen Sie denn so den ganzen Tag? Das ist ganz unterschiedlich. Mein Kerngeschäft ist es aber, Fort- und Weiterbildungskurse zu organisieren, Telefonate und E-Mails zu beantworten, Absprachen mit den Dozenten zu treffen und die Qualität der Kurse zu prüfen. Außerdem erstelle ich individuelle Angebote bei Anfragen zu innerbetrieblichen Fortbildungen vor Ort. Unterrichten Sie auch noch selbst? Ja, in einigen Weiterbildungen, in innerbetrieblichen Fortbildungen und in Tagesveranstaltungen aus dem Jahresprogrammheft. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf den Expertenstandards des DNQP, zum Beispiel zur Dekubitus- oder Sturzprophylaxe. Haben Sie eigentlich Zeit, um selber noch etwas zu lernen? Ich versuche, mein eigenes Fachwissen auf dem neusten Stand zu halten. Dazu besuche ich Tagungen und Kongresse, um auch zu hören, was in der Praxis an Themen gefragt ist. Wie kommen Sie eigentlich auf neue Themen? Das ist unterschiedlich. Manchmal durch Anfragen von außen oder Ideen von Dozenten. Aber auch über den Besuch von Tagungen und Messen. Oder, indem ich Fachzeitschriften lese. Viele Themen entstehen aber, wenn ich bei Kundenkontakten Gespräche führe und bei der Begleitung von Facharbeiten unserer Weiterbildungsteilnehmer. Da sieht und hört man, welche Themen gewünscht und gebraucht werden. Was sind die beliebtesten Kurse? Zurzeit ist der Auffrischungstag für Wundexperten und der Vertiefungstag Hygiene ziemlich ausgebucht. Bei den Weiterbildungen ist unser „ILQP“, die integrierte Leitungsqualifizierung für Pflegefachkräfte sehr gefragt. Das waren früher die PDL-Kurse. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Kurse im Jahr 2012, nämlich die Weiterbildung zum Beauftragten für Arzneimittelsicherheit und der Palliative Care Kurs. Wie viele Teilnehmer kommen aus SMMP- Einrichtungen? Bei innerbetrieblichen Fortbildungen in SMMP-Häusern natürlich alle! Bei den frei zu buchenden Kursen ist das sehr unterschiedlich, wir haben mal ausgerechnet, dass circa 12 Prozent unserer Teilnehmer Mitarbeiter von SMMP sind. Gibt es Rabatte für SMMP- Angestellte? In der Regel ja. Allerdings orientiert sich das an der Anmeldezahl des Kurses. Teilweise starten wir auch mit fünf Teilnehmern, können dann aber keinen Rabatt für SMMP-Angestellte gewähren. Monika Goesmann (pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP)

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Fachliteratur für die Mitarbeiter Man denkt kurz nach! In manchen Pflegesituationen, sei es beim Medikamente stellen oder einer anderen Alltagssituation im Haus. Man stellt sich die Frage. Wie war das denn nochmal? Schnell greift man zum Internet, aber man findet dann auch nicht immer genau das, was man gerade benötigt. Wir haben jede Menge Fachliteratur vor Ort. Es ist für jeden etwas dabei, ob für unsere Schüler im ersten bis dritten Ausbildungsjahr, den Pflegeassistenten oder den Mitarbeitern aus der Führungsebene. Die Fachliteratur befindet sich an einem festen Ort im Haus, das weiß jeder Mitarbeiter. Denn, wenn man neu im Haus anfängt, bekommt man dies neben vielen anderen Sachen gezeigt. Auch die Wohnbereiche sind mit den neuesten Informationsquellen ausgestattet, so z.B. auch die aktuelle Version der Expertenstandards.

Olga Raabe und Nina Staub studieren die Fachliteratur

Fachliteratur ist das eine, aber wir bekommen auch immer die aktuellen Ausgaben der “CARE konkret“, „Altenheim“ und der „Altenpflege“ auf die Wohnbereiche. Wenn jemand ein neues Buch für gut befindet, kann man sich immer gerne bei unserer Pflegedienstleitung und auch Heimleitung erkundigen, ob es für die Einrichtung angeschafft werden soll. Die Entscheidung wird dann kurzfristig getroffen und der Mitarbeiter informiert. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

Zuzug von Pflegekräften auch aus dem Nicht-EU-Ausland

Zeitschrift "Altenheim" ist wichtige Informationsquelle für die Mitarbeiter Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die Zuwanderungsbestimmungen für Pflegekräfte aus dem Ausland, beispielsweise aus Osteuropa und Südostasien, weiter lockern. Nach dem Vorbild der US-Green Card soll jetzt für Pflegekräfte die sogenannte "Blaue Karte EU" kommen. Quelle: Zeitschrift Altenheim 6.2012

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Altenpflegemesse 2012 - Wir glauben wir stehen im Wald

Leitungsteam auf Erkundungstour Um 8.20 Uhr geht es los. Das Auto steht schon bereit. Jetzt heißt es einsteigen. Kurzer Check: Alles dabei? Kamera, Prospekte, Tickets, To-do-Liste usw.? Ja. Alles dabei. Frau Rostalski startet das Auto und los geht es Richtung Hannover. Frau Knecht sortiert die Unterlagen und gemeinsam wird überlegt und notiert, welche Stände besucht werden sollen. Dass wir auch bloß nichts vergessen, denn unsere Pflegedienstleitung Frau Thiemann hat uns ebenfalls einiges mit auf den Weg gegeben. Um kurz vor zehn sind wir da. Wir ergattern einen sehr zentralen Parkplatz und machen uns auf den Weg. Eingang Nord. Dann Tickets registrieren und Ausweis ausdrucken. Jetzt steht unserer Antje Rostalski und Ida Knecht on tour Erkundungstour nichts mehr im Weg. Wir treffen viele nette Menschen. Schauen uns Sessel, Stühle, Vinyl-Handschuhe, Betten, Sitzwaagen usw. an. Überall treffen wir auf gut gelaunte Aussteller. Super freundlich, super nett. Zum Schluss dann das absolute Highlight. "Wir haben für Ihre Bewohner das perfekte Bett", da ist sich der Berater sicher. Und nicht nur das.... Ein interessantes Gespräch folgt und natürlich darf ein tolles Foto zur Erinnerung nicht fehlen. Wir haben das Gefühl, wir stehen mitten im Wald und über uns ein Himmel voller Wolken. Ida Knecht (Heimleitung)

Jeder kann lernen und etwas erreichen!

Karriere mit Mut und Engagement Wir bieten den Mitarbeitern im Bereich Pflege ein breites Angebot an Fortund Weiterbildungen. Besonders schön finden wir es jedoch, wenn Mitarbeiter ihre Entwicklung in die eigene Hand nehmen und von sich aus eigene Vorschläge zur persönlichen Fortbildung beisteuern. Hildegard Knüwe ist so jemand. Sie arbeitet seit 1990 im Haus Maria Regina. Hildegard Knüwe hatte es nicht immer leicht im Leben. In der Schule fiel ihr das Lesen und Lernen schwer und so musste sie die Sonderschule für lernbehinderte Kinder besuchen. Aber sie hat sich nicht Hildegard Knüwe und Anna unterkriegen lassen, denn sie wollte im Leben weiterkommen! Aus Helgermann eigener Initiative hat sie sich immer wieder fortgebildet, z.B. hat sie einen EDV-Kurs an der Volkshochschule besucht. Und im Haus Maria Regina bemerkte man ihre Talente und ihr Engagement. Im Jahr 2007 machte Frau Knüwe die Ausbildung zur Präsenzkraft. Im Anschluss schlug ihr Frau Junker (ehemalige Pflegedienstleitung) vor, eine Ausbildung als Aromapflegerin zu absolvieren. Frau Knüwe nahm die neue Herausforderung gerne an und bestand die Ausbildung und die dazu gehörige Prüfung mit Bravour! Stolz sagt sie heute: „Ich bekomme immer wieder mit, dass Menschen sich im Berufsleben „klein machen“ und sich nichts zutrauen. Ich möchte anderen Mut machen, sich trotz kleiner Schwächen nicht zu verstecken! Man muss nur kämpfen, um seine Ziele zu erreichen!“ Eveline Hollenhorst-Falk (Auszubildende)

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Wird in der Einrichtung ausgebildet? Jetzt geht es richtig los

Wie aus einer Besucherin eine "richtige" Pflegefachkraft wird Linda Skusa (18 Jahre) war ein Jahr lang Jahrespraktikantin im Haus Maria Regina. Wie kam es dazu, dass Du Dich für den Beruf der Altenpflege interessierst? Linda Skusa: Ich kenne das Haus schon seit vielen Jahren, da meine Mutter auf Wohnbereich 2 als Reinigungskraft arbeitet. Da habe ich meine Mutter immer wieder besucht. Dabei habe ich einige Bewohner kennen gelernt, mit ihnen gesprochen und mich um sie gekümmert. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, in einem Jahrespraktikum in den Pflegeberuf zu „schnuppern“… Was hast Du während Deines Praktikums gemacht? Linda Skusa: Ich habe auf dem Wohnbereich 1 in der Pflege gearbeitet. Ich habe den Bewohnern das Essen gereicht, sie im Rahmen der Grundpflege gepflegt und sie betreut. Zusätzlich kümmerte ich mich um die Wäscheversorgung. Dabei habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass die Altenpflege das Richtige für mich ist. Und wie ging es für Dich nach Deinem Jahrespraktikum weiter?

Linda Skusa und Eveline Hollenhorst-Falk starten in ihre Ausbildung

Linda Skusa: Nach meinem Praktikum arbeite ich bis zum Beginn meiner Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin im April 2012 als geringfügig Beschäftigte. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung? Investition in die Qualität

Fortbildung nicht mit der Gießkanne Frau Starkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter? Zunächst ist mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die Qualität unserer Einrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der Mitarbeiter verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus. Wonach entscheiden Sie, was für Fortbildungen angeboten werden? Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam ein Konzept für innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und Weiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. Stattdessen fließen Hinweise von Kunden, Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben in die Planung ein. Auch die Einrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den Standorten spielen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus den Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen. Welche Themen stehen im Vordergrund? Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen Stand sind, als auch dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zu diesem Zweck werden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wie ein Grundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte. Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden? Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern erreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten wir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und welche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses können Qualifikationen sein wie Musikgeragoge, die Arbeit mit Klangschalen, Kneippanwendungen, Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auch Hygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung. Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung? Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend umgesetzt und weitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die Zielsetzung der jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und den Mitarbeitern bekannt sein.

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Ideen und Visionen sind gefragt

"Hier wird mit Leidenschaft gekocht" Als stellvertretende Küchenleitung hat Michaela Potthoff viel Arbeit. Denn die Küche im Haus Maria Regina kocht nicht nur für die Bewohner im Haus, sondern versorgt elf weitere soziale Einrichtungen in der Region mit Mittagessen. Und Michaela Potthoff hat Ideen und Visionen. Die kann man riechen. Manchmal weht ein leckerer verführerischer Geruch, etwa nach frischer Bratwurst oder Pfannkuchen mit Rosinen, durch die Gänge; dann bereitet sie diese gerade frisch für unsere Bewohner im Speisesaal zu. Aber auch vor Ort auf den Bereichen wird Michaela Potthoff aktiv, wenn sie z.B. zum Abendessen Rührei zubereitet. Michaela Potthoff verwendet gerne frische

Michaela Potthoff legt Wert auf Qualität. Das frische Fleisch, Kräuter aus dem Erlebnisgarten der Gulasch und der Braten kommen direkt vom Metzger und die frischen Gartenkräuter (wie etwa Schnittlauch und Majoran), die zum Kochen benötigt werden, holt sich das Personal der Küche aus dem Erlebnisgarten und auch der letzte Blattsalat kam aus dem eigenen Garten hinterm Haus! Seit 2003 ist Michaela Potthoff im Haus Maria Regina tätig und hat vorher ihre Ausbildung als Hauswirtschafterin im Haus St. Josef in Wadersloh absolviert. Zunächst arbeitete sie als Hauswirtschafterin und seit 2005 als stellv. Küchenleitung. Sie übt ihren Beruf leidenschaftlich gern aus und lernt gern und ständig dazu. Seit September 2011 bildet sie sich nebenberuflich zur Betriebswirtin für Hotel und Gaststätte im Rahmen eines Studiums weiter. Hoffentlich bleibt sie uns noch lange erhalten? Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

Der schönste Tag in meinem Leben

Brautmodenschau lässt Erinnerungen wach werden

Ida Knecht, Maria Weidlich und Annegret Holthaus

Das Projekt eines Cafe-Nachmittages, an dem die Ausstellung "Brautmode im Wandel der Jahrzehnte" eröffnet wurde, war eine wunderbare und lebendige Form der Biografiearbeit. Es war sehr berührend zu sehen, wie unsere Bewohner stolz ihre Hochzeitsfotos zeigten und mit Angehörigen sowie Gästen ihre Erinnerungen zum schönsten Tag im Leben austauschten. Mit Freude habe ich dieses Projekt vorbereitet und meine eigenen Ideen verwirklicht. Annegret Holthaus (Betreuungsteam)

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Anna Helgermann genießt den Duft der frischen Blumen und die Erinnerung

Frischer Wind erwünscht

Karriere machen kann (nicht) jeder Bei Neubesetzungen von frei gewordenen Stellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen nach, ob wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und Stelle in Frage kommen. Unsere Strategie in der Besetzung von Führungspositionen liegt darin, sowohl eigene Mitarbeiter zu fördern, wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen frischen Wind in die Führungsriege zu bekommen. Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position gewachsen und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der mittleren Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position gekommen und nur drei für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Dieses ist ein gutes Spiegelbild der Unternehmensphilosophie. Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch Stellen, an denen bestimmte Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte, Wundmanager und Mentoren, werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt. Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen des Einzelnen zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

"Jeder ist seines Glückes Schmied" Ich bin 2001 aus Sachsen-Anhalt nach NRW gekommen, um meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin zu absolvieren. Während meiner Ausbildungszeit bin ich Mutter einer Tochter geworden und es war nicht immer ganz einfach für mich alles zu schaffen. Nach erfolgreicher Ausbildung habe ich am 01.04.2004 im Haus Maria Regina in Diestedde als examinierte Pflegekraft begonnen. Für mich hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Ich habe nicht nur an verschiedenen „normalen“ Fortbildungen teilgenommen, sondern 2007 die Weiterbildung zur Praxisanleiterin für Pflegeberufe und 2010/11 die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung absolviert . Am 1. Juni 2011 habe ich die Aufgaben der Wohnbereichsleitung auf dem Wohnbereich 1 im Haus übernommen. Wenn ich auf die letzen zehn Jahre in meinem Leben zurückblicke und sehe was ich alles geschafft habe, dann kann ich es manchmal gar nicht glauben. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Meine Vorgesetzten haben mich dabei immer gut unterstützt. Aber wenn ich so nachdenke und in die Antje Rostalski, Zukunft schaue, dann könnte ich mir vorstellen, über kurz oder lang noch Wohnbereichsleitung die ein oder andere Herausforderung anzunehmen… Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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Jeden Tag die Sahnehäubchen setzen Nachdem ich drei Kinder großgezogen hatte, wollte ich wieder beruflich tätig sein. Es kam aber nur eine Teilzeitbeschäftigung in Frage, weil ich meinen Schwiegervater pflegen musste. Zurück in meine frühere Tätigkeit als Bürovorsteherin einer Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei wollte ich nicht. Mit Senioren zu arbeiten, mich richtig engagieren, das war mein Ziel. Eine Tätigkeit in der Pflege würde es nicht sein – dieses Resümee zog ich, nachdem ich einen Pflegekurs absolviert hatte. Dann ging es auf einmal unerwartet schnell. Ich bewarb mich im Haus Maria Regina um eine Anstellung in der Betreuung. Obwohl ich keine spezielle Ausbildung in der Seniorenbetreuung hatte, bot mir die damalige Pflegedienstleiterin an, die Betreuung der „offenen Angebote“ für die fitteren Bewohner des Hauses zu übernehmen. Ich sagte zu, auch weil ich in der Gestaltung der Aktivitäten recht freie Hand bekommen sollte. Von Jugend an betreute ich unterschiedliche Gruppen verschiedenen Alters. Diese Erfahrungen konnte ich sicherlich nutzen.

Frau Schäfer genießt unsere Ausflüge

Mit viel Elan begann ich daher meine neue Aufgabe. Mir gefiel es, dass ich eigene Ideen bei der Gestaltung der Betreuungsangebote einbringen konnte. Schnell war mir klar: Hier bin ich richtig! Ich sah die Begeisterung der Bewohner in ihren Augen. Sie reagierten so positiv auf die Angebote. Das motivierte mich ungemein. Heute gestalte ich die kreativen Angebote, die Hauswirtschaftsrunde und das gesellige Musik- und Abendcafe. Darüber hinaus begleite ich die verschiedenen Veranstaltungen aus dem Jahresprogramm unseres Hauses wie die jahreszeitlichen Feste und Feiern (z.B. zu Karneval, das Frühlings- und Sommerfest, etc.) und unternehme Ausflüge mit den Bewohnern.

Frau Holthaus stellt Frau Maiwald die Angebote des Monats vor

Ich freue mich, wenn die Bewohner etwas für sie persönlich Wichtiges aus den Aktivitäten mitnehmen oder einfach nur gut gelaunt und heiter gestimmt sind. Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass sich die Bewohner in unserer Einrichtung zu Hause fühlen und sich auf jeden Tag mit seinen Ereignissen freuen können. Vielleicht sind die Betreuungsangebote „das Sahnehäubchen“ im alltäglichen Leben der Bewohner. Es gibt sehr viele Erlebnisse, bei denen ich spüre, dass die Arbeit genau das bewirkt, was sie soll. Im vergangenen Jahr feierten wir das erste Schützenfest im Haus Maria Regina. Für unseren Bewohner Herrn B. hat sich sein Traum erfüllt, einmal Schützenkönig zu sein. Bei Feierlichkeiten ist es ihm immer wieder ein Anliegen und eine große Ehre, einige Worte an die Gemeinschaft zu richten. Freudentränen stehen ihm in den Augen. Ich werde von Frau Thiemann und Frau Knecht über alle dienstlichen Belange informiert und auch nach meinen Vorstellungen gefragt. Und ich bin sicher; falls ich aus irgendwelchen Gründen meine Arbeit nicht wie gewohnt erledigen könnte – beide würden mich verstehen und sich dafür einsetzen, dass wir eine tragbare Regelung finden. Annegret Holthaus (Betreuungsteam, Aromapflegerin)

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Als Wundmanager im Haus Maria Regina

„Fachexperten müssen Punkte sammeln“ Wie ist es dazu gekommen, dass Du Wundmanagerin im Haus Maria Regina wurdest? Die damalige Pflegedienstleiterin Frau Junker und Frau Günnewig als Wohnbereichsleiterin haben mich gefragt, ob ich die Ausbildung zur Wundmanagerin machen möchte. Es sollte eine Pflegefachkraft im Haus geben, die sich zum Thema spezialisiert. Sie sollte wohnbereichsübergreifend tätig sein, die Wunden der Bewohner mit ansehen und mit den Ärzten in der Wundversorgung zusammen arbeiten. Wann hast Du die Ausbildung zur Wundmanagerin gemacht und was gehörte alles dazu?

Sie ist eine Expertin - Margarete Mroz-Wolosowicz

Die theoretische Ausbildung habe ich vom 19.08.2009 bis zum 16.09.2009 im Bildungswerk in Geseke in mehreren Lehrgangsblöcken absolviert. Zum Abschluss habe ich eine Facharbeit geschrieben und ich habe 2 Tage in einer Fußambulanz in Verl hospitiert. Welche Aufgaben hast Du genau in der Funktion einer Wundmanagerin? Ich kontrolliere momentan einmal monatlich die Wunddokumentationen auf beiden Wohnbereichen. Darüber hinaus bin ich dafür verantwortlich, die Mitarbeiter im Haus über fachliche Entwicklungen zum Thema „Wundbehandlung“ zu informieren und zu beraten. So zeige ich den Mitarbeiterinnen, wie man Verbände möglichst schmerzfrei wechseln kann oder wie man Wunden am besten reinigt. Außerdem stehe ich in engem Kontakt mit den Hausärzten und wähle mit diesen das passende Verbandsmaterial aus. Wir planen, meine Tätigkeit zukünftig weiter auszubauen. Künftig soll ich monatlich zweimal alle Wunden im Haus anschauen und verbinden. Dann kann ich Veränderungen besser einschätzen und außerdem den Mitarbeitern noch weitere Anregungen geben, wie sie die Wunden noch besser versorgen können. Muss man auch Fort- und Weiterbildungen als Wundmanager machen, oder reicht die Grundausbildung, die du bereits absolviert hast? Das ist alles genau geregelt. Das Zertifikat als Wundmanagerin wird einem nämlich nicht auf Dauer verliehen. Man muss nachweisen, dass man sich ständig in dem Thema weiterbildet. Für die Teilnahme an Weiterbildungen erhält man Punkte. Man bekommt unterschiedlich viele Punkte für die Teilnahme an einzelnen Fortbildungen; z.B. gab es für einen Wundkongress in Soest 6 Punkte. Ich muss jährlich 8 Punkte sammeln. Nach 5 Jahren bekommt man dann wieder ein neues Zertifikat „Wundmanagerin“ ausgehändigt. Das Interview mit Margarete Mroz-Wolosowicz (exam. Altenpflegerin) führte Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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"Ich habe genau das richtige getan" Im Jahr 2009 bewarb sich Eveline Hollenhorst-Falk im Haus Maria Regina um eine Stelle als Pflegeassistentin. Zuvor hatte sie bereits ein Jahr im Pflegebereich einer anderen Einrichtung gearbeitet. Ihr Traum, examinierte Altenpflegerin zu werden, stand nach wie vor im Mittelpunkt. Nur so richtig wohl und glücklich fühlte sie sich in der damaligen Einrichtung nicht. Im ersten Moment war sie sehr enttäuscht, da im Haus Maria Regina keine Stelle als Pflegeassistentin zu besetzen war. Eveline Hollenhorst-Falk „Man bot mir eine Stelle als Betreuungsassistentin an. Für mich war das bis zu dem Zeitpunkt was völlig Neues“, so Eveline Hollenhorst-Falk. „Anfangs wusste ich nicht so recht, was da auf mich zukommt. Aber die Erläuterungen der Betriebsleitung haben mich mehr und mehr überzeugt."

in Aktion mit Stephanie Brüggenthies

In der Anfangsphase führte sie ein Orientierungspraktikum in der Wohnstube durch und sammelte erste Erfahrungen. Der Besuch der Fortbildungen schloss sich unmittelbar an. Sie erwarb Fachwissen im Bereich Umgang mit demenziell veränderten Bewohnern, der Durchführung von Betreuungs- und Aktivierungsangeboten, einen Erste Hilfe Kurs usw.. Schritt für Schritt wurde sie auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Die gesamte Qualifizierungsmaßnahme bestand aus drei Modulen und hatte einen Gesamtumfang von 160 Unterrichtsstunden. „Das war absolute Klasse. Durch die Fortbildungen gewann ich mehr und mehr an Sicherheit und konnte somit das Wohlbefinden der Bewohner und deren Stimmung verbessern. Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich wunderbar unterstützt und mir eine Menge Tipps gegeben.“ Aber da war ja noch ihr Traum. Sie entschloss sich dazu, sich noch weiterbilden zu lassen und reichte eine Bewerbung zur Ausbildung zur Altenpflegerin ein: „Und das trotz meiner 39 Jahre“, fügt sie lachend hinzu. Am 1. April 2012 wurde ihr Traum wahr: Die Ausbildung beginnt. „Ich denke, man muss in seinem Leben immer offen für Veränderungen sein. Die Ausbildung zur Altenpflegerin möchte ich jetzt einfach unbedingt machen. Dieses Ziel habe ich mir gesetzt! Und Ziele kann man am besten erreichen, wenn der Wille da ist und man eine gute Rückendeckung hat! Und die habe ich… durch meine Familie und vom Team dieser Einrichtung." "Am Ende, wenn alles geschafft ist, wenn der lange Weg sich gelohnt hat und man stolz auf sich sein kann, kann ich für mich mit gutem Gewissen sagen: Ich habe genau das Richtige getan!" Eveline Hollenhorst-Falk (Auszubildende)

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Wie werden Mitarbeitende beurteilt? Was passiert, wenn ein Mitarbeiter einen Fehler macht? Interview mit Frau Raabe, einer examinierten Pflegekraft vom Wohnbereich I Kommt es häufig vor, dass Mitarbeiter Fehler machen? Es ist völlig normal, dass mal kleine Fehler vorkommen, wie z.B. das Ausfüllen eines Trinkprotokolls bei einem Bewohner zu vergessen, da wir alle Menschen sind und niemand perfekt ist. Wenn ein Bewohner an Gewicht verliert und es wird nichts unternommen, wäre dies schon ein schwerer Fehler. Was passiert, wenn ein Mitarbeiter einen Fehler gemacht hat? Das Wichtigste ist, dass die Mitarbeiter zu ihren Fehlern stehen und den Mut aufbringen, ihn zuzugeben. Das ist notwendig, damit man schnellstmöglich und erfolgreich den begangenen Fehler ausgleichen bzw. beheben kann. Hat ein Mitarbeiter mit bestimmten Konsequenzen zu rechnen, wenn ihm ein Fehler unterlaufen ist?

Olga Raabe, exam. Altenpflegerin

Es kommt auf das Ausmaß des Fehlers an. Bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass jemandem ein so schwerer Fehler unterlaufen ist, dass er daraufhin mit ernsten Konsequenzen rechnen musste. Wie bereits gesagt, jedem passieren Fehler. Das Allerwichtigste dabei ist das Wohl des Bewohners und dass der Fehler behoben wird. Das geht nur, wenn ein Mitarbeiter keine Angst davor hat, einen Fehler einzugestehen, denn mit zu ernsten Konsequenzen würde man diese Angst nur verstärken. Laufen im Falle von solch kleinen Fehlern die Regelungen immer reibungslos ab? Man ist stets bemüht einen reibungslosen und korrekten Ablauf zur Beseitigung der aufgetretenen Fehler zu gewährleisten. Ist mal ein Fehler aufgetreten, dann wird das persönliche Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter gesucht um zu ergründen, wie der Fehler passieren konnte und um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, diesen und auch andere Fehler in Zukunft zu vermeiden. Als Beispiel sei hier noch einmal das vergessene Trinkprotokoll erwähnt. Was geschieht denn, wenn sich Fehler wiederholen? Es kommt auf die Schwere des Fehlers an. Ein vergleichsweise „leichter“ Fehler wie z.B. eine vergessene Eintragung auf dem Trinkprotokoll kann möglicherweise in der Hektik des Alltags auch ein zweites Mal passieren. Bei schwereren Fehlern, wie z.B. Pflegefehlern, werden jedoch die Mitarbeiter und das gesamte Team verstärkt darauf achten, dass sich der Fehler nicht wiederholt. Darüber hinaus wird die Pflegedienstleitung hinzugezogen. Diese unterstützt das Team bei der Vermeidung von Fehlern in der Zukunft. Jonas Streffer (ehemaliger Zivildienstleistender)

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Wie ist die Arbeit hier organisiert? "Das ist die Tante-Paula-Blume"

In der Garten-Arbeitsgemeinschaft „blühen“ die Bewohner auf Frau Beate Murek-Zwior ist unserer Einrichtung schon einige Jahre als Tochter eines Bewohners sowie auch als Schwiegertochter einer Bewohnerin durch ihre häufigen Besuche verbunden. Sie ist Dipl.-Gartenarchitektin und Gärtnerin. Mit Freude hat sie uns seit dem Einzug ihres Vaters vor sechs Jahren bei Fragen rund um die Gartenanlagen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sie plante gemeinsam mit der Betriebsleitung den Erlebnisgarten, der im Rahmen der 72-Stunden-Aktion der Landjugend entstand. Seit dem wird dieser von ihr betreut und mit Unterstützung von Sr. Henrika und Herrn Nordhoff gepflegt. Alle zwei Wochen findet die Garten-Arbeitsgemeinschaft mit ihr statt, an der oft an die 15 bis 20 Bewohner teilnehmen.

Frau Zwior und Frau Fröhlich genießen die Garten AG

Frau Murek-Zwior, Sie verbringen schon viel Zeit gemeinsam mit ihren Angehörigen hier im Haus. Darüber hinaus sind Sie noch im Garten und in der Garten-AG aktiv. Was bewegt Sie dazu? Durch das Älterwerden meines Vaters und meiner Schwiegermutter ist die Natur, sind Blumen, Pflanzen, ja der Garten eine sehr gute Möglichkeit den Bezug zur Elterngeneration zu halten. Gerade mit älteren Menschen kann man sehr gut über die Natur ins Gespräch kommen. Erinnerungen Frau Murek-Zwior werden bei ihnen wachgerufen und der Garten ist ein Bereich, in dem sie sich auskennen. So können sie durch ihr Wissen in der Runde zur Unterhaltung beitragen und das stärkt dann auch ihr Selbstwertgefühl. Der Erlebnisgarten bietet dazu ideale Möglichkeiten. Alle Sinne werden hier angesprochen: Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken und sogar das Hören. Ich finde, es ist schöner eine Blüte zu betrachten und zu riechen, als die Wurzeln unter dem Mikroskop zu untersuchen. Es ist herrlich, dass ich den älteren Menschen in der Garten-AG auf diese Weise eine wundervolle Zeit schenken kann. Auf diese Weise kann ich auch für meinen Vater und meine Schwiegermutter noch etwas tun und fühle mich ihnen dann sehr nahe. Mit den Bewohnern gibt es in der Garten-AG sehr schöne Erlebnisse. Als ich mal nach den Namen der Blumen fragte und eine Ringelblume zeigte, rief eine Bewohnerin ganz begeistert: „Das ist die Tante-Paula-Blume!" Als ich nachfragte erklärte sie: „Früher sind wir am Wochenende immer zu Tante Paula gefahren und die hatte diese Blume im Garten.“ Daher also der Name. Auch die Freude der Bewohner, wenn sie zum Abschluss der Gartenstunde eine Blume mit auf ihr Zimmer nehmen dürfen, berührt mich jedes Mal wieder aufs Neue. Oft sind sogar Angehörige der Bewohner bei der Garten-AG mit dabei und haben so ein gemeinsames Erlebnis. Viel Spaß machte mir im vergangenen Sommer auch die Mitarbeit beim zweitätigen „Rosencafe“, wozu ich den Blumenschmuck fertigte und den Gästen Gartentipps rund um die Rose gegeben habe. Ein gemütlicher Kaffeenachmittag erwartete die Gäste und Bewohner. Alles war hübsch dekoriert und es roch überall nach Rosen. Eine Besucherin nahm einen in Rosenöl getränkten Wattebausch mit in die Abendmesse. Sie können sich ja vorstellen, wie irritiert die Kirchenbesucher geschaut haben. Das war wirklich zum Schmunzeln.

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Ich schätze es sehr, dass ich meine Ideen und Vorschläge einbringen kann und diese meistens in die Tat umsetzen kann. Die Heimleitung unterstützt meine Arbeit, auch wenn es darum geht, etwas anzuschaffen – wie z.B. Arbeitsmaterial, Pflanzen oder auch Dekorationsgegenstände für den Erlebnisgarten. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Einrichtung klappt in jeder Hinsicht vorzüglich. Der Hausmeister z.B. entsorgt die Gartenabfälle, schneidet die Sträucher und besorgt auch schon mal das von mir benötigte Material. Von den Mitarbeiterinnen in der Pflege und Betreuung werden die Bewohner zur Teilnahme an der Garten-AG motiviert und begleitet. Im Haus Maria Regina kann ich mich genau mit dem beschäftigen, was mir am Herzen liegt, nämlich mit dem Garten und das gemeinsam mit Menschen, die mir am Herzen liegen. Annegret Holthaus (Betreuungsteam/Aromapflegerin)

"Na klar, nächstes Mal wieder Blumen drauf, versprochen"

Kreativrunde auf neuen künstlerischen Wegen In der Kreativrunde des Hauses Maria Regina gestalten einige Bewohner seit längerer Zeit Acrylbilder auf Leinwand. Die Bewohner malen bevorzugt Motive wie Blumen oder Bäume, und manch einer ist stolz auf sein Werk, denn es sind viele sehr schöne Bilder entstanden. Viele Werke hängen an den Zimmer- und Flurwänden des Hauses aus. Ich suche immer nach Wegen, den Malern neue Techniken und Gestaltungsmöglichkeiten nahe zu bringen. So stellte im Frühling des Jahres der hiesige Künstler M. seine modernen Werke in unserem Hause aus. An der Vernissage hat den Bewohnern dann alles gut gefallen, nur die Bilder nicht: „Na, ja ..., schön und gut, aber man erkennt ja nix drauf.“

Herr Schlotmann und Herr Budweg sind stolz auf ihr Kunstwerk

Von den Kommentaren habe ich mich jedoch nicht abschrecken lassen. Und inspiriert durch ein lockeres „Los, das können wir doch auch“ gingen die Bewohner ans Werk: Leinwand, Farbe, Pinsel, so wie immer, aber dieses Mal werden Kreise, Schlaufen und Striche gemalt, angelehnt an Kandinsky, nebeneinander und übereinander, und alles in Farben, die sich „beißen“. Manche Bewohner haben „nur unter Protest“ begonnen („Das mach ich nur, weil Sie es so wollen.“) und zwischendurch wurde etwas „gemosert“; aber alle haben im ungewohnten „Kandinsky-Stil“ weitergemacht. Nach einem finalen „Jetzt ist es gut, nicht noch mehr Durcheinander“ haben wir unser Werk dann abgeschlossen. Ein Versprechen musste ich geben: Beim nächsten Mal kommen wieder Blumen drauf, Ehrenwort. Dann haben wir das Kunstwerk in der nächsten Kreativrunde feierlich präsentiert! Und fast alle waren begeistert und lobten das neue Werk. „Boah, sieht ja gut aus! Ohne Blumen, wirkt aber klasse.“ Mittlerweile hängt das Bild in unserer Eingangshalle – anstelle des vom Künstler M. mittlerweile abgenommenen Werkes.“ Ob ich mein Versprechen halte? Annegret Holthaus (Betreuungsteam/Aromapflegerin)

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"Menschen Aufmerksamkeit und schöne Stunden schenken"

Als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Haus Maria Regina Frau Lisowski, Sie arbeiten im Haus Maria Regina seit fast vier Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin. Was macht Ihnen am meisten Spaß in ihrer Tätigkeit? Die Begegnung mit den älteren Menschen erwärmt mein Herz. Sie schenken mir ein Lächeln und freuen sich über die Zeit, die ich Ihnen schenke. Sie wissen so viel zu erzählen, gerne höre ich ihnen zu. Sie berichten so engagiert von den hilfsbedürftigen Bewohnern, haben Sie das eigentlich beruflich gelernt? Als ich in Oppeln, einer Stadt in Polen, in einem Krankenhaus als Medizinisch-Technische Assistentin (MTA) tätig war, habe ich nicht nur „meinen Job gemacht“. Wenn ich Zeit erübrigen konnte, habe ich mich um die Patienten persönlich gekümmert, Essen gereicht, Gespräche geführt und geholfen. Einmal hat sich eine schwerkranke Patientin in das Krankenhaus verlegen lassen, in das ich gewechselt war, um „dort zu sterben, wo Irene ist!“ Das hat mich zutiefst berührt und mir gezeigt, wie überaus wichtig es ist, sich für andere Menschen Zeit zu nehmen. Sie sind gelernte MTA und dazu leidenschaftliche Tänzerin. Was bewegt sie dazu, ihre Zeit im Haus Maria Regina ehrenamtlich einzusetzen?

Irene Lisowski schenkt Herrn Schlotmann Zeit

Das Tanzen ist ein Hobby, das ich mit meinem Mann teile. Wir geben Kurse im Sportverein und haben schon viele Menschen für diesen Sport begeistert. Wichtig ist mir neben meiner Tätigkeit als Hausfrau und Mutter, mich um Menschen zu kümmern, denen es nicht so gut geht. Das Erlebnis mit der schwerkranken Frau war sicherlich auch ein Beweggrund mit. Ich habe mir die Einrichtung, in der ich tätig sein wollte, genau angesehen. Ich wollte nicht in „irgendeiner“ Einrichtung beginnen. Hier im Haus Maria Regina habe ich das ehrlich herzliche Flair gespürt. Mir gefällt auch, dass hier jeder willkommen ist; man geht hier ein und aus. Ebenso positiv finde ich die Einbindung in das dörfliche Leben. Die Bewohner aus dem Haus Maria Regina sind keine abgeschottete Gruppe für sich. Wie wurden Sie auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet? Ich konnte direkt an einer Schulungsmaßnahme teilnehmen, die für die Alltagsbegleiter der ambulant betreuten Wohngemeinschaft St. Franzikus in Oelde angeboten wurde. Dass ältere Menschen in einem Seniorenheim leben, das kannte man in meiner Heimat nicht. Vor 20 Jahren gab es in einem Umkreis von 100 Kilometern höchstens ein Seniorenheim. Für mich war es daher sehr wichtig, entsprechendes Fachwissen zu erwerben. Jetzt bringe ich mich gut ein, ich lese vor, reiche Essen, singe mit den Bewohnern. Ich weiß, welche Aufgaben ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin übernehmen kann. Besonders gut gefällt mir, dass ich in Absprache mit dem Pflegepersonal mitentscheiden kann, wie ich mich als ehrenamtliche Mitarbeiterin einbringe, statt strikte Anweisungen zu bekommen. Überhaupt verstehe ich mich mit den Mitarbeitern im Wohnbereich sehr gut. Ich gehöre dazu und werde z.B. zur Weihnachtsfeier des Wohnbereichs eingeladen. Außerdem sind alle recht locker und vertraut miteinander, was zum guten Arbeitsklima beiträgt. “ Annegret Holthaus (Betreuungsteam, Aromapflegerin)

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Wie wird Sterbebegleitung gelebt?

"Ein offenes Ohr zu haben, für jeden Einzelnen, das ist mir wichtig" Sr. Maria Bernadette gehört zu den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und zum Konvent unseres Hauses. Sie ist dem Team der seelsorglichen Betreuung unserer Heimbewohner zugeordnet. Zu den Tätigkeiten gehört, schwerpflegebedürftige Bewohner zu besuchen, mit ihnen zu beten und sie zu segnen, Sterbende in ihrer letzten Phase zu begleiten, bei ihnen zu sein, die Hand zu reichen, eine angenehme Atmosphäre im Zimmer zu bereiten, Kreuz und Kerze zu richten, einen Priester zu benachrichtigen, einfach beim Sterben – auch in der Nacht – betend nahe zu sein. „Den Angehörigen möchte ich zur Seite stehen, ein Stück Halt und Trost sein und den Abschied nach Möglichkeit ein wenig erleichtern“, sagt Sr. Bernadette, die diese Dienste nach jahrelanger Krankenpflege gern übernommen hat. Dabei ist Sr. Maria Bernadette auch auf die Unterstützung durch die Mitarbeiter angewiesen, denn durch ihren zusätzlichen Dienst als Küsterin an der Wallfahrtbasilika St. Ida Herzfeld, ist sie nicht immer in der Einrichtung. „Dankbar bin ich für alle Informationen, die ich von den Mitarbeitern erhalte. Sie teilen mir mit, wenn es einem Bewohner nicht gut Begleitung auf allen Wegen geht und ein Gespräch gewünscht wird. Aufgrund der guten Zusammenarbeit kann ich gezielt Schwerkranke und Sterbende begleiten.“ Gern kümmert sich Sr. Bernadette auch um die Bewohner der Wohnstube. In einem speziell eingerichteten Raum verbringt eine überschaubare Anzahl von Senioren gemeinsam den Tag. Aufgrund des Krankheitsbildes sind sie auf eine vorgesehene Tagesstruktur angewiesen. Einfach erzählen, erzählen lassen, mit den dementen Bewohnern singen, oder auch einen Wortgottesdienst halten, machen ihr große Freude. Sr. Bernadette ist aber auch für die Anliegen der Mitarbeiter ansprechbar. Manchmal bedarf es ihrer Unterstützung, wenn ein Krankenhausbesuch erforderlich ist und die Bewohner noch Wäsche benötigen. Abschließend sagt sie: „Ein offenes Ohr zu haben, für jeden Einzelnen, das ist mir wichtig. Es tut gut, für den nächsten Mitmenschen da zu sein. Denn wie es heißt, die Freude, die wir schenken, kehrt ins eigene Herz zurück.“ Sr. Maria Bernadette (Seelsorge)

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Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen? Was ich noch sagen wollte..

Morgens um halb neun geht alles blitzschnell

Nach der Blitzrunde ist jeder bestens informiert

Die Übergaben auf den Wohnbereichen finden täglich nach jeder Schicht statt. Die Teambesprechung mit allen Mitarbeitern aus der Pflege und Betreuung des jeweiligen Wohnbereiches und die Wohnstubenbesprechungen finden einmal monatlich statt. Die Nachtwachen-Besprechung und die Besprechung mit den Mitarbeitern, die in der Betreuung tätig sind, werden alle drei Monate durchgeführt, um Aktuelles, Neuerungen und aktuelle Probleme zu besprechen. Die mittlere Führungsebene und die Betriebsleitung treffen sich regelmäßig alle vier Wochen. Einbezogen in diese Besprechungen ist die Küchenleitung, um Wünsche, Anregungen und Probleme zu besprechen. Jeden Morgen findet um 8.30 Uhr eine kurze „Blitzrunde“ statt. Aus allen Bereichen nimmt jemand teil und so funktioniert die Kommunikation perfekt. Antje Rostalski (Wohnbereichsleitung)

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Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert? Die ruhige Feuerwehr

Qualitätsmanagement in der Praxis „Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen (MdK) in Heiden waren wir fertig“, erzählt Marianne Strugholtz, “wir haben zwei Stunden auf der Rückfahrt im Auto kein Wort reden können." Die Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blickt zurück auf eine der ersten Prüfungen nach den neuen Transparenzkriterien – den Prüfungen „mit Note“. „Die haben uns auseinandergenommen – andererseits haben wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“, berichtet sie weiter. Kampferprobt ist Marianne Strugholtz durch 18 Jahre als Marianne Strugholtz hat immer ein offenes Ohr stellvertretende Pflegedienstleitung und fünf Jahre als Qualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober 2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne auch Pflege, aber doch eine ganz andere Welt als der Krankenhausbereich“, sagt die examinierte Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie – wohl wegen ihrer Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar „Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich intensiver um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte. „Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne Strugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einen intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis für unser eigenes Auditsystem.“ Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement aufgestellt. „Nun ging es darum, eng an den MdK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zu entwickeln. Neudeutsch nennt man sowas Audit“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir wichtig“, so Marianne Strugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MdK realitätsnah zu simulieren und gleichzeitig die Kollegen in den Einrichtungen und Diensten zu beraten.“ „Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute Ideen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiter entwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was mit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist,“ erläutert sie weiter. „Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne Strugholtz schmunzelnd. „Wenn die Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen. Ich bin dann eher die Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht nur fachlich helfen.“ Prüfungen machen halt immer Stress. Marianne Strugholtz behält die Übersicht und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet und benotet werden. Und sprachlos bleibt danach auch keiner mehr. Stefan Mühlenbeck (Regionalleitung Ruhrgebiet Nord Seniorenhilfe SMMP)

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Notfallplan in der Schublade

SMMP-Seniorenheim immer gut vorbereitet Das Ankündigungsfax des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen – kurz MDK – kommt in der Regel eine halbe Stunde vorher. „Wenn wir die Nachricht lesen, tritt sofort eine Art Notfallplan in Kraft“, erläutert Annelore Thiemann, Pflegedienstleitung im Haus Maria Regina. "Schnell kontrollieren, ob alle wichtigen Mitarbeiter da sind, die MDK-Ordner bereitlegen, die Dienstpläne ausdrucken, die Geschäftsführung und Personalabteilung informieren. In der Küche sagen, dass Kaffee und Kaltgetränke benötigt werden. In der Regel kommt die Prüfungskommission zu dritt." Und wenn das Fax niemand findet? „Dann sind wir eben doppelt überrascht“, sagt Annelore Thiemann. Der MDK würde da in der Regel kein Mitleid zeigen. Ein bis zwei Tage hält sich das Team des Medizinischen Dienstes in dem jeweiligen Seniorenheim auf. Die Prüfer lassen sich die Akten zeigen, sprechen mit Pflegekräften, besichtigen die Zimmer und befragen die Bewohnerinnen und Bewohner. „Letzteres geht nicht ohne das schriftliche Einverständnis der Senioren selbst oder ihrer Angehörigen. Es kann schon mal dauern, bis das vorliegt. Schließlich hat nicht jeder ein Fax zu Hause. Aber das ist dann Sache des MDK“, erklärt Annelore Thiemann.

Martina Günnewig (Wohnbereichsleitung) steht Prüfungen immer offen gegenüber

Nach nunmehr drei Jahren Praxis mit den neuen Prüfungen sieht man den Besuchen des MDK inzwischen viel entspannter entgegen als am Anfang. „Das auch deshalb, weil unter dem Dach der Seniorenhilfe SMMP inzwischen sieben Häuser vereint sind. Wir arbeiten eng zusammen, verstehen uns nicht als Konkurrenten und können viel voneinander lernen. Das vereinfacht Entwicklungsprozesse und verschafft uns gegenseitige Sicherheit“, erklärt Geschäftsfeldleiterin Andrea Starkgraff. Ein weiterer Vorteil sei die inzwischen eingekehrte Routine bei den MDK-Prüfungen: „Wir wissen, dass wir gut sind. Und sobald sich der MDK ansagt, erhalten wir durch die Geschäftsführung und die Geschäftsfeldleitung auch Unterstützung. Die Abläufe sind eingespielt", so Annelore Thiemann. Die Wohnbereichsleiterin Martina Günnewig bedauert, dass die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner nicht in die Note einfließt. „Jedes Versäumnis wirkt sich negativ auf die Note aus. Aber es gibt nichts, womit man das ausgleichen kann. Dabei seien es doch gerade die Erfüllung individueller Wünsche und die Zufriedenheit der Bewohner, die den Charakter des Hauses definierten – und die eines christlichen Hauses besonders. Das bewertet der MDK nicht.“ „Wir haben hier zuletzt eine 1,3 erhalten. Das Ergebnis spiegelt unsere gute Arbeit wieder und steht beispielhaft für die Noten aller acht Häuser der Seniorenhilfe SMMP", so Annelore Thiemann. Ulrich Bock, Leiter Servicebereich Öffentlichkeitsarbeit

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Qualität der stationären Pflegeeinrichtung Haus Maria Regina

Ein MDK-Ergebnis, auf das wir stolz sind

Ida Knecht (Heimleitung)

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Mit EFQM in die erste Liga

Wir wollen immer besser werden

EFQM Mitarbeiterfeier

Bei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeiter gleich wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehen schon einen neuen Expertenstandard vor sich. Wobei EFQM auch ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unser Qualitätsmanagementsystem „European Foundation Quality Management“ oder ganz frei übersetzt „Die Selbstauflage der permanenten Verbesserung“ bzw. „Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung“, oder noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“ Wir sind mächtig stolz. Andrea

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas Trockenes wie Starkgraff, Agnes Junker, Ida Qualitätsmanagement eine begeisternde und ansteckende Wirkung hat. Knecht, Astrid Thiele-Jerome, Seit 2004 wühlen wir uns durch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Andreas Wedeking Wir lassen unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir messen, erheben und beobachten. Jedes Jahr ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte durch. Mit einem Ziel: „Wir wollen einfach immer besser werden!“ 2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es das 4-Sterne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir das auch mit allen gebührend gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein. Davon haben wir nämlich in der Pflege oft zu wenig. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

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Gut für das WIR-Gefühl

Der Regelkreis dreht sich Aus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen, umsetzen, überprüfen und verbessern. So sieht der Pflegeprozess auf dem Papier und hoffentlich im realen Arbeitsleben aus. Im Qualitätsmanagement machen wir es genauso. Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagement immer was mit Papier, Formularen, Anforderungen, Kontrollen und so weiter zu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm. Wir führen aber darüber hinaus alle zwei Jahre eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung durch. Die Leitungen werten diese gemeinsam mit Mitarbeitern aus, Elisabeth Lückehe, Ida Knecht und Annelore benennen Stärken und auch Verbesserungsbereiche. Diese Thiemann besprechen das QM-Handbuch gilt es in den nächsten 15 Monaten zu bearbeiten. Dazu wird jeweils ein Projekt- und Maßnahmenplan erstellt, deren Erfüllung durch die zentrale Ebene überprüft wird. Die Maßnahmen sind sehr praxisnah, so dass hierdurch den einzelnen Arbeitsbereichen geholfen werden soll. Wir nennen die Maßnahmen auch „Low-Hanging-Fruits“. Das sind niedrighängende Früchte, die man quasi im Vorbeigehen pflücken kann. So etwas ist beispielsweise mal die Vergrößerung der Beschilderung im Aufzug und Wohnbereich oder die Installation einer Fotowand der gerade anwesenden Mitarbeiter. „Klar muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea Starkgraff als verantwortliche Geschäftsfeldleitung. „Unsere Einrichtungen sind inzwischen gewohnt mit großen und kleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der Stelle zu treten. Dieses setzt voraus, dass die Kollegen diese Dinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sich dann aber auch ein: „Wir stehen wirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren, wir leiden nicht unter Fluktuation von Mitarbeitern und wir arbeiten gerne arbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen. Das schafft ein WIR-Gefühl!" Diese Stärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich halt immer weiter! Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP)

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Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen? "Danke, dass du mich da rein gesteckt hast"

Erst der Verstand und langsam folgt das Herz Als ich vor etwa fünf Jahren in das Seniorenheim Haus Maria Regina einzog, war es zwar mein eigener Entschluss. Aber diesen hatte ich vom Verstand her getroffen und nicht aus dem Herzen! Ich war zwar in meiner Wohnung bereits öfter gestürzt. Besonders schlimm war, als ich einmal eine ganze Nacht nach einem Sturz hilflos auf dem Fussboden ausharren musste, da erst am Morgen mein Rufen gehört wurde. Und deshalb drängte mich meine in Hamburg lebende Tochter, das Alleinleben aufzugeben und über den Einzug in eine Senioreneinrichtung nachzudenken.

Frau Gaux fühlt sich wohl

Dennoch willigte ich nur schweren Herzens ein und bat meine Tochter, sich verschiedene Häuser anzusehen und mir zu raten, wo ich mein weiteres Leben verbringen sollte. Sie hatte das Haus Maria Regina in Diestedde ausgewählt. Sie erzählte mir so begeistert von der warmen Atmosphäre und den freundlichen Menschen und auch ganz praktisch davon, dass ein geräumiges helles Zimmer mit Balkon gerade neu zu beziehen sei. Mit ihr zusammen besichtigte ich das Haus und ich konnte den Eindruck meiner Tochter von Beginn an teilen. Bald zog ich ein. Doch oft weinte ich in der Nacht und konnte mich auch an den Tagesangeboten nicht erfreuen, weil ich so großes Heimweh empfand! Geholfen hat mir in den ersten Wochen, dass die Nachtschwester immer wieder nach mir sah und sich liebevoll um mich kümmerte. Sie sprach mit mir und ich fühlte mich in meiner Trauer gut verstanden. Sie meinte aber auch eindringlich, dass ich das Schöne sehen solle, das es in meinem Leben gibt. Auch am Tage waren immer Mitarbeiter da, die mir gut zusprachen und versuchten mich aufzumuntern. Die Tage gefielen mir bald gut: Das Essen schmeckte immer, Langeweile gab es nicht; besonders das Malen machte mir große Freude. Ich bin auch heute immer noch richtig stolz, wenn ich ein schönes Bild gestaltet habe und es sogar von Mitarbeitern und anderen Bewohnern oder gar meiner Tochter, die selbst Malerin ist, gelobt wird. Das Heimweh in der Nacht hielt noch einige Wochen an, wurde aber immer erträglicher. Als ich dann zu meiner Tochter einmal am Telefon lachend sagte: „Danke, dass du mich da reingesteckt hast“, musste auch sie herzlich lachen. Sie entgegnete: “Mutti, das hört sich ja an! Aber ich habe bei meinen letzten Besuchen und Telefonaten gemerkt, dass du dich richtig wohlfühlst und wieder Glück ausstrahlst! Darüber bin ich unsagbar froh!“ Na ja, da hat sie schon Recht. Jetzt bin ich auch ein Stück weit mit dem Herzen angekommen! Emma Gaux – Bewohnerin Haus Maria Regina

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"Berührungsängste werden schnell abgebaut"

Schüler des Gymnasiums Johanneum erleben eine bereichernde Praktikumszeit im Haus Maria Regina Als 2007 die erste Schülergruppe des Gymnasiums Johanneum in Wadersloh das freiwillige Sozialpraktikum im Seniorenheim Haus Maria Regina begann, war ich sehr gespannt wie es klappen würde. Würden unsere Schülerinnen und Schüler gut zurecht kommen? Würden sie Spaß haben im Umgang mit den Bewohnern? Würden sie Gelegenheit bekommen, anregende und sinnvolle Dinge zu tun? Von Beginn an war es wohltuend zu spüren, wie mit allen Menschen, die zum Haus gehören oder ins Haus kommen, ein sehr liebevoller Umgang gepflegt wird und die christliche Prägung des Hauses erlebbar wird. Mittlerweile haben sich die Dinge wunderbar eingespielt. Jedes Jahr ist eine etwa zehnköpfige Schülergruppe unseres Wir hatten gemeinsam eine tolle Zeit Gymnasiums zu Gast im Haus Maria Regina und verbringt vom Spätherbst bis nach Weihnachten einen Teil ihrer Freizeit mit den Bewohnern, um deren Leben ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Unsere Schüler werden immer sehr gastfreundlich empfangen und willkommen geheißen. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie es der Einrichtung gelingt, ein tolles Programm für das Praktikum vorzubereiten und alle beteiligten Mitarbeiter aus den verschiedenen Versorgungsbereichen, beispielsweise der Küche, sich um einen sinnvollen Einsatz der Schülerinnen und Schüler kümmern. So können diese ihre anfänglichen Berührungsängste schnell überwinden und zunehmend offen und entspannt mit den älteren Menschen umgehen. Begeistert waren die Schülerinnen von einem amerikanischen Abend, für den sie dekorieren durften und an der Vorbereitung der Speisen beteiligt waren. An dem Abend selbst hat ihnen dann das Servieren besonders viel Spaß gemacht. Aber auch der Besuch eines Möbelhauses und einer nahegelegen Gärtnerei mit einigen Bewohnern, die Teilnahme am Gedächtnistraining und Vorträge zum besseren Verständnis im Umgang mit besonders eingeschränkten Senioren, wie zum Beispiel Demenzkranken, waren für unsere Schüler/-innen sehr bereichernd. Zum Abschluss jedes Praktikums ist ein Dankgottesdienst mit anschließendem Empfang im Foyer des Hauses der große Höhepunkt, zu dem auch die Eltern der Praktikanten eingeladen werden. Unterstützt von ihren Betreuerinnen bereiten die Schüler den Gottesdienst selbstständig vor, bringen eigene Texte ein und sind meistens auch an der musikalischen Gestaltung beteiligt. Der über 90-jährige Pastor Rump geht im Gottesdienst jedes Mal sehr einfühlsam auf das gelungene Miteinander von Alt und Jung ein und verdeutlicht den Brückenschlag zwischen den Generationen immer sehr eindrucksvoll. Heimleiterin Ida Knecht nimmt sich als Gastgeberin für uns immer wieder viel Zeit. Sie unterstützt unser Praktikum noch zusätzlich dadurch, dass sie in unserer Schule regelmäßig zu Gast ist. Und es gelingt ihr immer wieder, den neuen Bewerbern für das nächste Sozialpraktikum den richtigen Motivationsschub zu geben! In Dankbarkeit Hermann-Josef Haase (Lehrer Gymnasium Johanneum Wadersloh)

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Haus Maria Regina in aller Munde

"Wir gehören zu Diestedde" Es war die erste Sommernacht am Mühlenbach in Diestedde - und sie war ein voller Erfolg. Auch für das Team vom Haus Maria Regina: Mit Flammkuchen, Fingerfood und „Beerenträumen“ sorgten zehn Mitarbeiterinnen aus Küche, Plege und Betreuung sowie der Küchenchef Dirk Heitmann an diesem Samstagabend für das leibliche Wohl der über tausend Gäste. „In die Mitte tun wir immer ein Salatblättchen und dann kommt noch ein bisschen Kerbel drauf.“ Michaela Potthoff hatte den Stand schon vorbereitet, als ihre Dirk Heitmann hat alles Kolleginnen auf dem Gelände von Schloss Crassenstein ankamen. Auch wie im Blick man fünf Stücke Fingerfood und ein kleines Töpfchen mit Sauce unfallfrei auf einem kleinen Teller arrangiert, hatte sie schon ausgeknobelt. Bratwurst lässt sich leichter über den Tresen reichen. Aber Bratwurst wollten die Organisatoren des Sommerfestes nicht haben – die Sommernacht am Mühlenbach sollte anders sein. „Wir gehören zu Diestedde“, sagt Heimleiterin Ida Knecht. Deshalb brauchte sie auch nicht lange zu überlegen, als die Organisatoren sie fragten, ob das Haus Maria Regina bei der Premiere des sommerlichen Dorffestes mitmacht. Und ihre Auch die Kinder haben ihren Spaß Mitarbeiter musste sie auch nicht überreden. „So ein Event ist auch für uns mal eine schöne Abwechselung.“ Zwei Tage lang hat Küchenchef Dirk Heitmann mit seinen sechs Mitarbeitern das Essen für den Samstagabend vorbereitet. Mit einem 130 Kilo schweren Ofen für die Flammkuchen und achthundert Portionen ging es dann an den Mühlenbach. „Wir hatten erst mehr vorgesehen“, sagt Michaela Potthoff, „aber weil es das erste Mal war, wollten wir lieber vorsichtig sein.“ Über den Absatz brauchte sie sich dann aber keine Sorgen zu machen. Die Diana Krabus und Linda Gäste strömten schon früh herbei und schnell hatte sich herumgesprochen, wo Skusa sind auch dabei die leckeren Sachen sind. Gemeinsam mit Antje Rostalski, die gerade ihre Prüfung als Wohnbereichsleiterin mit Bestnoten bestanden hatte, hat Michaela Potthoff alle Hände voll zu tun gehabt, um dem Ansturm der Hungrigen gerecht zu werden. Etwas ruhiger ging es anfangs noch bei den „Beerenträumen“ zu. Am anderen Ende des Festgeländes, vor der dritten Bühne, gab es verschiedene Beeren in Creme de Cassis an Vanilleeis, Vanillesauce und Sahne. Aber auch der Standort dieses Schlemmertempels sprach sich im Laufe des Abends herum. Tolle Stimmung ist Heiß her ging es am Stand mit den Flammkuchen. Drei Kolleginnen fabrizierten garantiert hier auf drei Quadratmetern frische Flammkuchen im Akkord. Den vierten Quadratmeter nahm der Kombidämpfer ein, der alle acht Minuten sechs Flammkuchen – „Westfälische Art“ – auf den Punkt gegart hatte. Schnell bildete sich eine Warteschlange, die sich auch durch leichtes Getröpfel vom Himmel nicht verdrießen ließ. Und so trugen bis kurz vor Mitternacht 400 Flammkuchen zur Steigerung des dörflichen Wohlbefindens bei. Danach wurde noch ein bisschen aufgeräumt und dann genossen sie den Rest der Sommernacht. Um halb drei Uhr morgens ging auch Ida Knecht nach Hause: „Die Musik war noch so schön.“ Die Premiere der Sommernacht am Mühlenbach ist – nicht nur für das Team vom Haus Maria Regina – gelungen. Auf das nächste Mal freuen sie sich jetzt schon. Andreas Beer (Servicebereich Öffentlichkeitsarbeit)

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WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEIT BEZAHLT? WIRD NACH TARIF BEZAHLT? Ja, grundsätzlich nach AVR; für die Mitarbeiter der Servicegesellschaften gilt der DEHOGA Tarif. BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE? Nein BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE ALTERSVORSORGE)? Ja GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE? Ja, entsprechend des Tarifvertrages GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD? Ja GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND FEIERTAGSARBEIT? Ja, es wird ein freier Tag gewährt (Freitzeitausgleich). WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH? Gemäß Tarif und Stellenumfang.

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG AUS? KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT ARBEITEN MÖCHTE? Das richtet sich nach dem Bedarf des Arbeitgebers. KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN? Nein

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU KÖNNEN? Ja

WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN GEREGELT? NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER GEARBEITET? Die Dienste werden in drei Schichten absolviert. WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST? Mindestens 14 Tage. WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN? Bei meinen Vorgesetzten. Mündlich, schriftlich oder telefonisch. IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER GEARBEITET? Früh-,Spät-, Nachtschicht. Am Wochenende evtl. Teildienst. MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN EIGENEN NACHTDIENST? Es gibt einen eigenen Nachtdienst. Nur im Ausnahmefall Mitarbeiter aus dem Tagdienst. GIBT ES TEILDIENSTE? Ja, am Wochenende bei Bedarf. MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN? Bei Bedarf und Absprache mit der Betriebsleitung.

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN? Nach Absprache mit dem Arbeitgeber. MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM HIER ZU ARBEITEN? Nein. Grundsätzlich wäre es wünschenswert.

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WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN VORGESETZTEN UND MITARBEITENDEN? WER SIND MEINE VORGESETZTEN? Geht aus dem Organigramm der Einrichtung hervor. IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM WOCHENENDE ERREICHBAR? Ja

MIT WEM ARBEITE ICH HIER ZUSAMMEN? KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN MÖCHTE Die letzte Entscheidung trifft die Betriebsleitung in Absprache mit dem Mitarbeiter. WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL? Sehr selten. Geringe Fluktuation.

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WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE GIBT ES? GIBT ES SUPERVISION? Ja, wenn gewünscht und erforderlich. GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN WENDEN KANN? Ja, gerne an die Vorgesetzten. Kollegiale Beratung auch im Team. GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN? Ja

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN? WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN? Gemäß Mutterschutzgesetz. GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR KINDERBETREUUNG? Zur Zeit leider nein.

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN? GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN? Ja, Pausenräume sind vorhanden. Ebenso Rückzugsmöglichkeit im Gartenbereich. GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR RAUCHER? Ja, im Außenbereich. GIBT ES BESONDERE KUR- ODER ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE? Exerzititen werden über den Träger angeboten. Angebote "Auszeit".

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE? WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL VERHALTEN? Unmittelbare Information an den Vorgesetzten.

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE? Rückkehrgespräch mit dem Vorgesetzten. Wiedereingliederungsmaßnahme, wenn möglich. WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM UNTERNEHMEN? Bewegt sich im normalen Bereich.

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND BELANGE ZU VERTRETEN? AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH MICH BESCHWEREN MÖCHTE? An die direkten Vorgesetzten, Betriebsleitung oder schriftlich per Gesprächsnotiz. GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE MITARBEITERVERTRETUNG? Nein WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT? Regelmäßig alle zwei Jahre im Rahmen der Mitarbeiterbefragung. Ebenso jährlich im Mitarbeiterjahresgespräch.

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ AUSGESTATTET? HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN KOMMUNIKATIONSMITTELN? Ja KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN (Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)? Eingeschränkt möglich. STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG? Ja GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR FAHRRÄDER? Ja. Direkt vor dem Eingangsbereich. WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG AUSFALLE? Der Vorgesetzte ist unmittelbar zu informieren.

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WIE KANN ICH MICH FORT- UND WEITERBILDEN?

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN? Individuell abgestimmtes internes Fortbildungsprogramm und externe Fortbildungen.

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN UMGEGANGEN? Gemäß Vorschlagswesen werden diese geprüft; wenn sinnvoll umgesetzt und ggfls. honoriert.

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN? In der Regel der Arbeitgeber.

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH STUDIEREN? Ja. Absprache mit dem Arbeitgeber erforderlich.

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN VERPFLICHTEN? Grundsätzlich nein. Ausnahme sind sehr teure Fortbildungen. Geregelt in einem Fortbildungsvertrag. SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN ARBEITSZEIT? Ja, bei genehmigten Fortbildungen.

WIRD IN DER EINRICHTUNG AUSGEBILDET? WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES? Fünf WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH BESUCHEN? Fachseminar für Altenpflege in Geseke. BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN? Ja WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG? Gemäß Tarif

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WIE WERDEN MITARBEITENDE BEURTEILT? WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT? Die Vorgesetzten. Die Angehörigen im Rahmen der Befragung. WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER ARBEIT? Systematisch bei der Einarbeitung und im Mitarbeiterjahresgespräch.

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT? NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER GEARBEITET? Pflege- und Betreuungskonzept und weiteren einrichtungsübergreifenden Konzepten. WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERANTWORTUNG GEREGELT? Jeder Mitarbeiter hat eine Aufgabenbeschreibung. Im Organigramm der Einrichtung. WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET? Ja FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG? Im Wohnbereich ist die Zuständigkeit über den jeweiligen Tourenplan geregelt. KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN? Ja

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN? WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG INFORMIERT? Über Vorgesetzte, Teamgespräche, Infoblätter, Infotafel für Mitarbeiter und Homepage.

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT ORGANISIERT? NACH WELCHEM QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER GEARBEITET? EFQM, Qualitätshandbuch. WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN? Teambesprechungen, Befragungen und Einbezug in die Prozesse.

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS UNTERNEHMEN? WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS UNTERNEHMEN? Freundliche und warme Atmosphäre, hohe Fachkompetenz und stets ein offenes Ohr für die Belange. WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN WIRTSCHAFTLICH? Solide Wirtschaftslage. WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN? Hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Betriebsklima ist sehr gut.

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT? Ja. Es gibt eine Kommunikationsstruktur.

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Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Die Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde 1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreich gegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige Schwester Placida Viel, gründete 1862 die erste deutsche Niederlassung im Eichsfeld. Im thüringischen Heiligenstadt befindet das Generalat des deutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus der Europäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwig im Sauerland. Getreu dem Motto der Gründerin – "Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern" – sind die Schwestern mit ihren zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute international in Schulen, Krankenhäusern, Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderen sozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagieren sich in Deutschland und den Niederlanden sowie in Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik. In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und 30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - einschließlich aller Mehrheitsbeteiligungen. Die Einrichtungen aus dem Bereich der Seniorenhilfe gehören unter das Dach der Seniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören sieben stationäre Einrichtungen, zumeist mit betreuten Seniorenwohnanlagen, drei ambulante Pflegedienste, zwei Tagespflegen und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudem zählen die Gesundheitsakademie SMMP mit dem Fachseminar für Altenpflege, dem Bildungswerk SMMP und der Bildungsakademie für Therapieberufe Bergkloster Bestwig sowie das Julie-Postel-Haus in Bestwig zu diesem Geschäftsfeld. 2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von der Europäischen Gesellschaft für Qualität die zweithöchste Auszeichnung mit 4 Sternen „Recognised for Execellence.“

Impressum Redaktionsteam: Eveline Hollenhorst-Falk, Annegret Holthaus, Jonas Streffer, Antje Rostalski, Sr. Maria Bernadette, Elisabeth Lückehe, Annelore Thiemann, Ida Knecht Herausgeber: Seniorenhilfe SMMP GmbH, Bergkloster 1, 59909 Bestwig Telefon: 02904 808-249; Fax: 02904 808-180; www.smmp.de Geschäftsführer: Ludger Dabrock Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916 V.i.S.d.P: Ludger Dabrock Erstauflage August 2012 Konzeption: Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH, Gelsenkirchen Grafik/Design: FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn. Weiterführende Informationen: http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de

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