SCHAUSPIEL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

June 15, 2018 | Author: Walter Wagner | Category: N/A
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1 »Zwischen uns sei Wahrheit!«Iphigenie auf Tauris SCHAUSPIEL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE JUNGES THEATER ...

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uns sei Wahrheit! «

Iphigenie auf Tauris SCHAUSPIEL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

MÖRGENS JUNGES THEATER

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verdammt nah

IPHIGENIE AUF TAURIS SCHAUSPIEL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Iphigenie Emilia Rosa de Fries Thoas Rainer Krause Arkas / Pylades Thomas Hamm Orest Karsten Meyer Inszenierung Jörg Reimer Ausstattung Dominique Muszynski Dramaturgie Katharina Rahn Regieassistenz und Abendspielleitung Angela Queins Technische Betriebe und Werkstätten, Leitung: Ralf Maibaum Technischer Direktor. Detlev Beaujean Ausstattungsleiter und stellvertretender Technischer Direktor. • Bühnentechnik: Norbert Conrad Technischer Oberinspektor und Bühnenmeister. Heinz Graff Technischer Inspektor. Achim Gawenda Bühnenmeister. • Beleuchtung: Eduard Joebges Leitung. Pascal Moonen, Dirk Sarach-Craig Beleuchtungsmeister. • Ton: Ralf Sunderdick Leitung. Bühnentechnik Mörgens Michael Altgott, Christian Lechte. Beleuchtung / Ton Mörgens Ralph Würzberg, Harald Goldner, Lutz Diekmeyer, Julia Beaujean. • Leiter der Werkstätten: Lothar Grzesinski. Vorstände der Werkstätten: Schreinerei Stanislav Kasalo. Schlosserei Josef Milles. Kaschierwerkstatt Claus Röttgerding. Malersaal Manfred Zepf. Polsterei Onno Jansen. • Kostümabteilung Renate Schwietert Leitung. Susanne Heuser, Renate Schweiger Gewandmeisterinnen. Kostüm Mörgens Mascha Pohl. • Maske Kathrin Pavlas Chefmaskenbildnerin. Maske Mörgens Kathrin Ende, Waltraud Horn. • Requisite Kai Wätjen Leitung. Requisite Mörgens Melanie Conrad. Die Ausstattung wurde in den Werkstätten des Theater Aachen hergestellt.

Premiere Do 15. November 2012, Mörgens. Aufführungsdauer ca. 1 Stunde, 30 Minuten, keine Pause. Theater Aachen Spielzeit 2012/2013 Herausgeber Stadttheater und Musikdirektion Aachen Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck Verwaltungsdirektor Udo Rüber Redaktion Katharina Rahn

Literaturangaben • Bertolt Brecht: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Suhrkamp, Berlin, 2005. • Wendy Brown: Wir sind jetzt alle Demokraten... In: Demokratie? Eine Debatte. Edition Suhrkamp, Berlin 2012. • Johannes Diekhans (Hrsg.): EinFach Deutsch. Johann Wolfgang von Goethe: Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel. Schöningh, Paderborn, 2000. • Max Frisch. Tagebuch 1946-1949. Suhrkamp, Berlin, 1985. • Jochen Golz: Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt »Ganz eingeschifft auf der Woge der Welt« In: Konrad Scheurmann und Ursula Bongaerts-Schomer, (Hrsg.): »... endlich in dieser Hauptstadt der Welt angelangt!« Publikation zur Eröffnung der Casa di Goethe in Rom. Mainz: Verlag Philipp von Zaberrn 1997 Band 1: Essays, S. S2 ff. • Herbert Kaiser: Geschichtliches Handeln zwischen Friedensidee und Gewalt. In: Literatur fur Leser, 1/1978, S. 52f. • http://www.uni-due.de/einladung/Vorlesungen/dramatik/iphigeaulis.htm • http://www.stiftikus.de/MatIaT.htm Fotos Marie-Luise Manthei.

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IPHIGENIE AUF TAURIS

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»IPHIGENIE AUF TAURIS« VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

DER STOFF

Die Göttin Diana hat Iphigenie vor dem Opfertod durch den eigenen Vater bewahrt, doch auf der Insel Tauris will der dortige Herrscher Thoas sie nun zur Frau. Zwar hat sie die Zeit als Priesterin auf der Insel genutzt, um den wilden König zu »zivilisieren«, doch zur Heirat ist sie nicht bereit. Aus Rache beschließt Thoas, alte Bräuche wieder aufzunehmen: Zwei Fremde, die an die Küste gespült wurden, sollen geopfert werden. Als Iphigenie erfährt, wer sie sind, will sie mit ihnen zurück in die Heimat fliehen. Doch das hieße,

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Thoas zu hintergehen. Die Sehnsucht nach Freiheit steht gegen den Wunsch nach einem offenen Dialog. Goethes Iphigenie-Stoff erhält gerade heute, zu Zeiten des »Empört Euch« und des »neuen persönlichen Engagements«, eine frische Sprengkraft: Friedensbewegt, human, vernunftbegabt, emotional intelligent und tief im Innern verdammt rebellisch – so sollen sie doch sein, unsere heutigen Heldinnen und Helden?

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»IPHIGENIE AUF TAURIS« VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

DIE VORGESCHICHTE

Der mythologische Hintergrund von Goethes Bearbeitung – Der Tatalidenfluch Der griechischen Sage zufolge war Tantalus, der Ahnherr von Iphigenie, ein Sohn der Pluto und des Tmelos. Eine zweite Tradition, der Goethe folgt, nennt Zeus als Vater des Tantalus. Unterschiedliche Versionen existieren ebenfalls hinsichtlich des Vergehens, dessen Tantalus sich schuldig macht. Eine erste Überlieferung berichtet, dass Tantalus die Götter zum Festmahl an seine Tafel lädt. Um ihre Allwissenheit zu prüfen, setzt er ihnen seinen eigenen Sohn Pelops vor. Einer zweiten, moderateren Fassung zufolge, speist Tantalus mit den Göttern. Zeus vertraut ihm seine Pläne an, die dieser an die Menschen verrät. Für sein Verbrechen, das ihn in die Nähe des Prometheus rückt, wird Tantalus bestraft, indem er, von einem über ihm hängenden Felsbrocken bedroht, in der Unterwelt ewigen Hunger und Durst leiden muss.

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Goethe, der Tantalus bewusst in die Tradition der titanischen Opposition gegen die Götter stellt, knüpft in seiner Bearbeitung des antiken Stoffes durchgängig an die zweite Überlieferungsgeschichte an. Von Tantalus setzen sich die Vergehen des Atridengeschlechts ungebrochen bis zu Iphigenie und Orest fort. Pelops, der Sohn des Tantalus, wird von den Göttern wieder zum Leben erweckt und heiratet in zweiter Ehe Hippodameia, die Tochter des Königs Oinomaos, den er beim Wagenrennen hinterlistig besiegt und tötet. Die Söhne der Hippodameia und des Pelops, Atreus und Thyest, ermorden ihren vom Vater bevorzugten Halbbruder Chrisyppos. Nach dem Tod des Vaters streiten sie um die Herrschaft in Mykene. Als Thyest seinen Bruder mit dessen Frau Aerope betrügt, muss er fliehen. Aus Rache schickt Thyest Pleisthenes, einen Sohn des Atreus, den er als den seinen aufgezogen hat, nach Mykene, um Atreus zu töten. Atreus, der den Mordanschlag durchschaut und Pleisthenes hinrichten lässt, erkennt

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DIE VORGESCHICHTE

zu spät, dass er den eigenen Sohn getötet hat. Um seinerseits Rache zu nehmen, lädt er Thyest zur scheinbaren Versöhnung nach Mykene ein, wo er diesem die eigenen Söhne zum Essen vorsetzt. Nach dem Tod des Atreus, der durch Ägisth, einen dem Inzest entsprungenen Sohn des Thyest und der Pelopia, gewaltsam umkommt, wird Thyest von Agamemnon und Menelaos, den Söhnen des Atreus, vertrieben. Mit Agamemnon beginnt die unmittelbare Vorgeschichte der Iphigenie. Agamemnon heiratet Klytaimnestra und hat drei Kinder mit ihr: Iphigenie, Elektra und Orest. Als Helena, die Frau des Menelaos und Schwester der Klytaimnestra, von Paris nach Troja entführt wird, wählen die Griechen in Aulis Agamemnon zu ihrem Anführer. Die Göttin Artemis, die Agamemnon wegen einer beleidigenden Äußerung zürnt, verhindert die Abfahrt der griechischen Flotte durch eine Flaute, die sie nur dann aufzuheben verspricht, wenn Agamemnon die eigene Tochter Iphigenie opfert. Unter dem Vorwand der Vermählung mit Achill wird Iphigenie in das griechische Lager gelockt, auf dem Opferaltar jedoch von Artemis, die sie in einer Wolke verhüllt und an ihrer Stelle unbemerkt eine Hirschkuh auf den Altar legt, gerettet und nach Tauris geführt. Nach der Rückkehr aus Troja wird Agamemnon von Klytaimnestra und deren Liebhaber Ägisth aus Rache für die Opferung Iphigenies im Bad umgebracht. Orest, der Sohn des Agamemnon, wächst bei seinem Onkel Strophius und dessen Sohn Pylades auf. Auf Befehl des Apoll kehrt er unter einem Vorwand nach Argos zurück, wo er, von der Schwester Elektra angestachelt, seine Mutter und deren Liebhaber Ägisth umbringt. Für den Muttermord wird Orest von den Erinnyen, den antiken Rachegöttinnen, verfolgt. In Athen wird ihm in Anwesenheit von Apoll und den Erinnyen der Prozess gemacht. Durch die Stimme Athenes erlangt er den Freispruch, Apoll und die Erinnyen werden versöhnt.

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Iphigenie in Aulis – nach Euripides Agamemnon will Iphigenie und ihre Mutter unter dem falschen Vorwand einer Hochzeit mit Achill nach Aulis locken, um dort Iphigenie zu opfern. Zu Beginn des Stücks will er zwar von seinem Vorhaben wieder abrücken, aber es ist bereits zu spät – Mutter und Tochter treffen ein. Agamemnon will einerseits seine Tochter nicht töten, kann sich andererseits aber nicht dem Willen der Göttin verweigern – zumal das griechische Heer auf der Opferung besteht und mit Aufstand droht, der dann auch den Tod der Iphigenie bewirken würde. Die Lage Agamemnons ist damit durchaus tragisch, zumal Euripides in seiner Fassung des Mythos den vorhergehenden Frevel Agamemnons eliminiert, der ursprünglich erst die Göttin erzürnt hatte: Agamemnon ist in der Fassung des Euripides der bloßen Willkür der Göttin ausgeliefert: »Kein Sterblicher lebt, dem bis an das Ziel / Hold lächelt das Glück; / Schmerzfrei ward keiner geboren.« In der Zwischenzeit hat Achill, der von seiner vermeintlichen Hochzeit nichts wusste, aber mittlerweile ins Bild gesetzt wurde, Iphigenie und ihrer Mutter seinen Schutz angeboten. Um das Opfer der Iphigenie muss es also zwangsläufig zum Kampf kommen: Achill steht gegen das griechische Heer und vielleicht auch gegen Agamemnon. In dieser Situation entschließt sich Iphigenie, bis dahin noch in Angst um ihr Leben, plötzlich zum freiwilligen Opfertod. Sie sieht sich dem griechischen Volk im Kampf gegen Troja verpflichtet: »Allen hast du mich geboren, allem Volk, nicht dir allein.« Während der Opferzeremonie wird sie dann aber von der Göttin entrückt und an ihrer Stelle eine Hirschkuh geopfert.

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GOETHE IN WEIMAR

»GANZ EINGESCHIFFT AUF DER WOGE DER WELT«

Goethe als Erzieher des Herzogs Carl August Als Goethe im November 1775 der Einladung des frisch inthronisierten Herzogs Carl August nach Weimar folgte, entschied er sich gegen eine gesicherte, in absehbaren Bahnen ablaufende bürgerliche Existenz in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und wagte, dem seefahrenden Entdecker gleich, einen Schritt ins Ungewisse; war doch zunächst nicht vorhersehbar, ob aus der Reise nach Weimar ein Aufenthalt von Dauer werden würde. Der Entschluss zum Bleiben wurde Goethe durch eine Reihe günstiger Umstände nahegelegt. Er fand einen Herrscher vor, der seinen pädagogischen Eros weckte, soziale Verhältnisse, die nach Reformen verlangten, eine geistige Atmosphäre am Hof und in bürgerlichen Intellektuellenkreisen, die Ausgleich für die Mühen des Alltags verhieß. Bald schon verkündete Goethe

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stolz in einem Brief an Lavater vom 6. März 1776, er sei »nun ganz eingeschifft auf der Woge der Welt – voll entschlossen: zu entdecken, gewinnen, streiten, scheitern, oder mich mit aller Ladung in die Luft zu sprengen«. Kein Zweifel allerdings, dass Goethes unglaublich starkes Ich nur das Gewinnen im Sinn haben konnte. Und in der Tat sah Goethe sich innerhalb kurzer Zeit einer solchen Fülle von Pflichten gegenüber, dass an Abreisen nicht mehr zu denken war. Durch seine Einladung hatte Carl August einem persönlichen Anspruch an Goethe Ausdruck gegeben, und der Gast war, nachdem er den Fürsten näher kennengelernt hatte, willens und bereit, diesen jungen Telemach bleibend als Mentor zu leiten. Seine pädagogische Mission hat Goethe, was leicht übersehen werden kann, sehr viel Zeit und Kraft gekostet, sie forderte von ihm das Eingewöhnen in

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GOETHE IN WEIMAR »GANZ EINGESCHIFFT AUF DER WOGE DER WELT«

fremdes höfisches Treiben und nicht wenig Entsagung. Solange Goethe an die guten Eigenschaften Carl Augusts glaubte und vom Erfolg seiner Mission überzeugt war, nahm er Abenteuer und Eskapaden mit dem Herzog willig auf sich. Überdies bewährte er sich bei Hof als Maître de Plaisir, schrieb und inszenierte Maskenzüge und Singspiele, war der geistige Kopf des Weimarer »Liebhabertheaters«. [...] In dem Maße aber, in dem die »Naturkindschaft« des Herzogs sich Geltung verschaffte und alle kluge Pädagogik Goethes zur Wirkungslosigkeit verurteilte, regten sich im Dichter-Mentor Skepsis und Unmut. Ihn wundere gar nicht mehr, so schrieb er am 10. März 1781 an Charlotte von Stein, »dass Fürsten meist so toll, dumm und albern sind«. In dieses allgemeine Verdammungsurteil bezog er Carl August zwar nicht ausdrücklich ein, doch nahm er ihn nicht davon aus, wenn er hinzufügte, dass es dem Herzog weniger im Guten und Rechten als »im Unschicklichen« wohl werde. Dabei hatte es Goethe nicht an Versuchen fehlen lassen, dem Herzog eindringlich ins Gewissen zu reden und dessen in Goethes Augen unheilvolle Leidenschaften – zum Kriegshandwerk und zur Jagd – zu bekämpfen. Seine Briefe an Carl August von Ende Januar 1779 und vom 26. Dezember 1784 [...] sind in ihrer Art pädagogisch-psychologische Meisterstücke, entschieden an den guten Kern im Herzog appellierend, bei alledem aber frei von unterwürfigen [...] Formulierungen [...]. Am Ende blieb Goethe das bittere Gefühl der Vergeblichkeit seiner Bemühungen. Zwar konnte er sich zugutehalten, dem Land wenigstens partiell einen aufgeklärten, vernünftigen Fürsten beschert zu haben, doch das große Projekt einer umfassenden, das allgemeine Wohl des Landes zum Ziel setzenden Fürstenerziehung musste er als gescheitert ansehen [...].

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Goethes politische Tätigkeit in Weimar Sehr bald hatte er [Goethe] Sitz und Stimme im Geheimen Consilium, der höchsten Regierungsbehörde im Herzogtum, und übernahm direkt die Kriegs- und Bergwerkskommission, ferner die Finanzkommission und die Kommission für Wege und Wasserbau. Wenn er später nicht ohne Stolz Friedrich Heinrich Jacobi mitteilte, dass er bei den Amtsgeschäften Ordnung und Genauigkeit erworben habe, so waren dies zugleich Eigenschaften, die ihm nach anfänglichen Widerständen Achtung und Respekt unter den etablierten Mitgliedern des Consiliums verschafft hatten. Es gehört zu Goethes wahrhaft großen und nachahmenswerten Eigenschaften, alle Dinge des Lebens, große und vermeintlich geringe, mit gleichem Ernst, mit gleicher Sorgfalt und Ausdauer betrieben zu haben. Und mochte das Herzogtum auch vergleichsweise klein, arm und überschaubar sein, die Arbeitslast, die sich Goethe freiwillig auflastete, war immens. Die Teilnahme an den Sitzungen des Consiliums nahm allein schon viel Zeit in Anspruch. Darüber hinaus aber waren für diesen Zweck umfangreiche Akten zu studieren, musste ausführliche Korrespondenz geführt werden. Und mit den Kommissionsressorts waren Inspektionsreisen im Land verbunden, unangenehme Pflichten wie das Ausheben von Rekruten, aufwendige Verhandlungen vor Ort. Goethe hat diese Lasten eine Weile willig getragen, solange er überzeugt sein konnte, dass die Mühen des Alltags zu einer allmählichen Verbesserung der realen Verhältnisse im Herzogtum beitrugen und sich damit auch als Beitrag zu einer allgemeinen Humanisierung der Lebensbedingungen erwiesen und dass ihm dabei der Zuspruch des Herzogs gewiss war. Indes musste er nach wenigen Jahren erkennen, dass er einer doppelten Illusion erlegen war. Illusionär war es, anzunehmen, unterhalb der Ebene des

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absoluten Herrschers wirkliche politische Macht ausüben zu können, »Denn ich sage immer, wer sich mit der Administration abgibt, ohne regierender Herr zu sein«, schrieb Goethe am 9. Juli 1786 an Charlotte von Stein, »der muss entweder ein Philister oder ein Schelm oder Narr sein.« Ebenso erwies es sich als Illusion, dass praktische Verwaltungstätigkeit über die Hilfe in Katastrophenfällen und das Beheben von augenscheinlichen Missständen hinaus eine grundsätzliche Verbesserung der Lebensverhältnisse zur Folge haben könnten. Den Kern des Übels hat Goethe selbst benannt, als er im Brief an Knebel vom 17. April 1782 bemerkte, »dass oben immer in einem Tag

mehr verzehrt wird, als unten in einem beigebracht werden kann.« […] Solch grundsätzlich verkehrte Verhältnisse musste Goethe als gegeben und im Grunde nicht veränderbar hinnehmen. Wenngleich der Dichter niemals bereit war, vor sich selbst sein politisches Reformertum als völligen Fehlschlag einzugestehen – zu groß war das Vertrauen in die eigene Entelechie, der am Ende alles zum Heil ausschlug – so waren doch Töne bitterer Resignation – erinnert sei an den Hinweis auf die eigene Narrenrolle – nicht zu überhören. Sie mündeten letztlich in die Einsicht von unverrückbaren Gegebenheiten der menschlichen Natur.

DER ENTSTEHUNGSPROZESS VON »IPHIGENIE AUF TAURIS« Goethe schreibt 1779 zunächst eine Prosafassung von Iphigenie. Er ist zu der Zeit als Mitglied der Regierung und als Vertrauter des Erbprinzen und späteren Herzogs nach Weimar berufen. Neben hohen Ämtern im Staat leitet er dort auch das so genannte »Liebhabertheater«, wo die erste Iphigenie uraufgeführt wird – mit Goethe selbst als Orest. 1780 entsteht eine zweite Fassung in freien Jamben, im Jahr darauf noch einmal eine umgearbeitete Prosafassung. 1786 beginnt Goethe mit einer erneuten Umarbeitung des Manuskripts. Während seiner Italienreise, die als Flucht aus den Weimarer Verhältnissen gesehen werden kann, stellt Goethe 1787 die vierte und letzte erhaltene Fassung in Blankversen fertig. Das Stück wird dann 1800 noch einmal in dieser Fassung in Wien uraufgeführt und später in Weimar. Goethe überlässt das Drama Schiller zur weiteren Bearbeitung, die aber nicht überliefert ist. Goethes Iphigenie entsteht im Zeichen von Weimarer Klassik, Humanismus und Aufklärung. Seine Iphigenie ist eine weitgehend emanzipierte, selbst denkende Frau. Sie handelt umsichtig und diplomatisch. Immer wieder hadert sie, wägt ab – aber wenn Widerwille keimt, ringt sie sich doch auch zur Vernunft durch. Sie versucht, alle Fronten zu berücksichtigen und selbst dabei nicht vom rechten Weg abzukommen. Das Stück sei »verteufelt human« schreibt Goethe 1802 an Schiller.

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EIN UTOPISCHES EXEMPEL

Herbert Kaiser – Geschichtliches Handeln zwischen Friedensidee und Gewalt

Die Verwirklichung der sozialen Vernunft hat also Zirkel-Charakter: Die Realisierung der Vernunft im Handeln des einen setzt die Realität der VerKühn ist ihr Handeln, weil es aller Praxis und nunft in der Reaktion des anderen immer schon Erfahrung zuwiderläuft, indem es den Interessen- voraus, und diese Voraussetzung bleibt unsicher. Gegner zum Vernunft-Partner zu gewinnen sucht, Nur im ungewissen Vorgriff auf die menschheitliwobei es jedoch keinerlei Erfolgsgewissheit hat. che Vernunft des anderen lässt sich vernünftig Ob der »rohe Skythe«, der »ins Reden keinen handeln. Die Rationalität der sozialen Vernunft Vorzug (setzt)«, ihren naturrechtlichen Appell an entzieht sich der Planbarkeit, ist nicht rationalidie »Stimme der Wahrheit und der Menschlich- stisch machbar. keit« versteht und ihn befolgt, ist nicht sicher. Ja, gerade der völlige Verzicht auf Sicherheit ist die Die wichtigste Konsequenz aus dieser Einsicht ist Voraussetzung dafür, dass sich die Wahrheit des wohl die Zerstörung eines unkritischen FortHerzens in die Wahrheit der Tat umsetzt. [...] schrittsglaubens: Goethe stellt in der »Iphigenie« dar, dass es keinen entwicklungsgeschichtlichen, Schiller übersetzt Kants Aufklärungsmaxime gewissermaßen automatischen Fortschritt im »sapere aude« mit: »erkühne dich, weise zu sein«. Prozess der Verwirklichung der Humanität gibt. In diesem Sinne ist auch für Goethe der Auf- Im Gegenteil: Das menschliche Zusammenleben klärungsprozess der Humanisierung ein Akt des droht durch den Fluch des schicksalhaften und Mutes, der nur im verantwortlichen Handeln des unverstandenen Handelns aus »Not« immer Einzelnen gelingen kann und immer wieder neu stärker bestimmt zu werden, weil dieses als gewagt werden muss – ein unberechenbares ein taktisches, den Umständen angemessenes Experiment. [...] kluges Handeln gesellschaftlich vorherrscht. Die

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Humanisierung bleibt dagegen auf die kühnen Einzeltaten angewiesen, die in der bestehenden Gesell-schaft (in Goethes Schauspiel) immer nur aus der Position äußerer Schwachheit geschehen können (Iphigenie als Frau). Allein die Radikalität eines freien und allgemeinen Sprachhandelns: die Aufhebung aller nationaler und kulturell-weltanschaulicher Differenzen durch die Macht des wahren Wortes, das natürlich und sittlich, subjektiv und allgemein ist, kann diese Schwäche überwinden. [...]

Max Frisch – Die Unmöglichkeit, sittlich zu sein und zu leben

dass die anderen sich durch diese Forderungen fesseln lassen – das gilt für alle christlichen Forderungen, die den Besitz betreffen ... Die ganze Erziehung, die nicht nur unsere Kirche, sondern auch unsere Schulen abliefern, geht wesentlich dahin, dass wir anständige Menschen werden, beispielsweise dass wir nicht stehlen – sie geht nicht dahin, dass wir uns wehren, wo immer gestohlen wird, und dass wir für das Gute, das sie uns lehrt, kämpfen sollen. Das Gute, wir wissen es, lässt sich allerhöchstens in deiner eignen Brust verwirklichen. Ein guter Gedanke, gewiss, gut für die Herrschenden.

Die Unmöglichkeit, sittlich zu sein und zu leben – ihre Zuspitzung in Zeiten des Terrors. Womit arbeitet jeder Terror? Mit unserem Lebenswillen und also mit unsrer Todesangst, ja, aber ebenso mit unsrem sittlichen Gewissen, je stärker unser Gewissen ist, umso gewisser ist unser Untergang. Je größer eine Treue, umso gewisser die Folter. Und, das Ergebnis jedes Terrors: Die Schurken gehen ihm durch die Maschen. Denn der Terror, scheint es, eignet sich besonders zur Vernichtung sittlicher Menschen. Er ist auf eine gewisse Sittlichkeit berechnet; sein früheres oder späteres, aber unweigerliches Versagen hängt vielleicht daMan kann darauf bedacht sein, das Gute durchzu- mit zusammen, dass er die Sittlichkeit verbraucht, setzen und zu verwirklichen, oder man kann dar- bis er niemanden mehr daran fassen kann. Und auf bedacht sein, ein guter Mensch zu werden – vor allem entwertet er auch das Leben, die Lust das ist zweierlei, es schließt sich gegenseitig aus. am Leben, bis es keinen übermenschlichen Mut mehr braucht, ein entwertetes Leben einzusetzen Die meisten wollen gute Menschen sein. […] gegen ihn. […] Tägliche Erfahrung im Kleinen: Dein Anstand ist die beste und billigste Waffe deiner Feinde! Du hast dir versprochen, nicht zu lügen – zum Bei- Wendy Brown – Demokratische Paradoxien spiel – und das ist schön von dir, splendid, wenn du es dir leisten kannst; es ist närrisch, wenn du dir Die antike athenische Demokratie schloss einbilden würdest, dass du damit ohne weiteres bekanntlich 80 bis 90 Prozent der erwachsenen der Wahrheit dienst. Du dienst deiner Anständig- attischen Bevölkerung von der Beteiligung aus – keit. Gewisse sittliche Forderungen, glaube ich, Frauen, Sklaven, ortsansässige freie Fremde und wären längstens vergessen, wenn nicht die Unsitt- andere, die nicht den strengen Abstammungslichen, die sich von diesen Forderungen befreit richtlinien für Bürger entsprachen. Diese Aushaben, ein natürliches Interesse daran hätten, schlüsse am Ursprung der westlichen Demokratie Die Unmöglichkeit, sittlich zu sein und zu leben – oder man lässt eben beides Im Halben ... Die Sittlichkeit, wie sie uns gelehrt wird, schließt immer schon die weltliche Niederlage in sich; wir retten die Welt nicht vor dem Teufel, sondern wir überlassen ihm die Welt, damit wir nicht selber des Teufels werden. Wir räumen einfach das Feld, um sittlich zu sein. Oder wir räumen es nicht; wir lassen uns nicht erschießen, nicht ohne weiteres, nicht ohne selber zu schießen, und das Gemetzel ist da, das Gegenteil dessen, was wir wollen ...

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waren extrem, aber keine Ausnahme. Die Demokratie als Idee und als Praxis zeichnete sich von jeher durch eine nichtdemokratische Peripherie und ein nichteingegliedertes Substrat aus, welches die Demokratie materiell stützt und gegen das sie sich gleichzeitig abgrenzt. Historisch betrachtet, weisen alle Demokratien ein verschlossenes Innen auf – ob Sklaven, Ureinwohner, Frauen, Arme, bestimmte Rassen, Ethnien, Religionen oder (in der heutigen Zeit) illegale Einwanderer und bestimmte Gruppen von Ausländern. Und ebenso gibt es immer eine konstitutive Außenseite, über die sich die Demokratie definiert – die »Barbaren«, die erstmals von den Bürgern der Antike so genannt wurden und seitdem in abgewandelter Form überall wiederzufinden sind, vom Kommunismus bis zu den Kolonien der Demokratien. In unserer Zeit dient die Figur des »Islamisten« dem Demokraten zur Bestätigung, dass er Demokrat ist, trotz oder vielleicht gerade wegen der im Westen voranschreitenden Entdemokratisierung. Der Demokratie wohnt also schon immer ein offener Antiuniversalismus inne, der davon ausgeht, dass, wenn der imperiale Traum einer Universalisierung der Demokratie Wirklichkeit würde, er nicht die Form der Demokratie annähme. Während sich die vormoderne, republikanische Demokratie noch auf den Wert des gemeinsamen Regierens gründete – Herrschaft der Gemeinschaft für die Gemeinschaft – und somit ein Prinzip der Gleichheit in den Mittelpunkt stellte, war das Versprechen der modernen Demokratie von jeher die Freiheit. Die moderne Demokratie sah sich nie der Gleichheit verpflichtet, außer im ganz formalen Sinne der Repräsentation (eine Person – eine Stimme) oder der Gleichbehandlung vor dem Gesetz (diese ist keine notwendige Folge der

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Demokratie, in der Praxis nur selten garantiert und für substantielle Gleichheit irrelevant). Hinter der von der Demokratie beanspruchten normativen Vormachtstellung steckt vielmehr die gewagte Behauptung Rousseaus: Wir geben die von keiner Macht beschränkte individuelle Freiheit zugunsten von kollektiver politischer Macht auf, und zwar um unsere individuelle Freiheit zu verwirklichen. Tatsächlich bleibt die individuelle Freiheit heute die stärkste metonymische Begleiterin der Demokratie, auch wenn deren Versprechen einer Herrschaft des Volkes oft vergessen wird. Nur die Demokratie kann uns frei machen, weil wir nur in der Demokratie Urheber der Mächte sind, die uns regieren. In der Moderne wird die als Selbstgesetzgebung verstandene Freiheit als allgemein menschliches Verlangen erachtet, wenn nicht gar, wie bei Kant, Rousseau und Mill, als Quintessenz des Menschseins. Tatsächlich etabliert erst die Geburt des a priori freien moralischen Subjekts der Moderne die Demokratie als einzig legitime neuzeitliche westliche Politikform. Diese Figur des Subjekts machte und macht die Rechtmäßigkeit der Demokratie buchstäblich unanfechtbar. Gleichzeitig gestattete und verfestigte das weiße, männliche und koloniale Antlitz dieses Subjekts während der gesamten Existenz der modernen Demokratie Hierarchien, Ausschlüsse und gewaltsame Unterwerfung. Im Kern der Demokratie ruht folglich eine offene und womöglich sogar notwendige Unfreiheit, in der Annahme, dass, wenn der imperiale Traum der Befreiung aller Menschen Wirklichkeit würde – und damit sind wir ein zweites Mal an diesem Punkt –, er nicht die Form der Demokratie annähme.

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BERTOLT BRECHT

AN DIE NACHGEBORENEN

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen. Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist. Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! Der dort ruhig über die Straße geht Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde Die in Not sind? Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen. Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.) Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast! Aber wie kann ich essen und trinken, wenn Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt? Und doch esse und trinke ich. Ich wäre gerne auch weise. In den alten Büchern steht, was weise ist: Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit Ohne Furcht verbringen Auch ohne Gewalt auskommen Böses mit Gutem vergelten Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen Gilt für weise. Alles das kann ich nicht: Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! II In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung Als da Hunger herrschte. Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs Und ich empörte mich mit ihnen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten Schlafen legte ich mich unter die Mörder Der Liebe pflegte ich achtlos Und die Natur sah ich ohne Geduld.

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AN DIE NACHGEBORENEN

So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit. Die Sprache verriet mich dem Schlächter. Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Kräfte waren gering. Das Ziel Lag in großer Ferne Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich Kaum zu erreichen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. III Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut In der wir untergegangen sind Gedenkt Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht Auch der finsteren Zeit Der ihr entronnen seid. Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung. Dabei wissen wir doch: Auch der Haß gegen die Niedrigkeit verzerrt die Züge. Auch der Zorn über das Unrecht Macht die Stimme heiser. Ach, wir Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit Konnten selber nicht freundlich sein. Ihr aber, wenn es so weit sein wird Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist Gedenkt unserer Mit Nachsicht

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BIOGRAPHIEN

JÖRG REIMER

DOMINIQUE MUSZYNSKI

Jörg Reimer wurde 1977 in Bad Harzburg geboren. Studium der neueren deutschen Literatur und Spanisch an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universidad de Salamanca. Während des Studiums erste Gastengagements als Assistent am Schauspiel Frankfurt und Schauspiel Leipzig bei Armin Petras und Gründung der freien Theatergruppe Vereinstheater Deutschland. Inszenierungen in Berlin am Theater Discounter, Hebbel am Ufer und Theater Zerbrochene Fenster. 2005 Publikumspreis des 100° Festivals Berlin. Von 2008 bis 2010 Regieassistent am Düsseldorfer Schauspielhaus unter anderem in Produktionen von Karin Neuhäuser, Sebastian Baumgarten, Stefan Bachmann und Hermann SchmidtRahmer. In Düsseldorf inszenierte Jörg Reimer Kellys »Liebe und Geld«, Fassbinders »Lola« sowie Koeppens »Das klassische Italien« und »seht her, so schlimm sind wir gar nicht«, einen Kaffeeklatsch mit Gustaf Gründgens. Szenische Einrichtung von Laura Naumanns »in meinem herzen langsam eine insel versinkt« am Burgtheater Wien.

Dominique Muszynski studierte an der Toneelacademie Maastricht Kostüm- und Bühnenbild. Während ihres Studiums nahm sie an diversen Projekten teil, u.a. bei dem »Spieltriebe« Festival in Osnabrück und an der Kostümperformance »Medea« bei der Quadriennale in Prag. Nach ihrem Abschluss als Bachelor of Theatre übernahm sie 2009/10 für zwei Monate die Ausstattungsassistenz für die Produktion »Delirium« am Staatstheater Mainz. Von Februar 2010 bis zum Ende der Spielzeit 2011/12 arbeitete sie als Kostümassistentin am Theater Aachen, wo sie regelmäßig für ausgewählte Produktionen auch die Kostüme entworfen hat (»VaterMutter-KindM/F«,»Last Call«, »Traumnovelle«, »Lilith. Paradiese Loft«, »Michael Kohlhaas«, »Die Geschichte vom Soldaten«, »Albert Herring«). Seit dieser Spielzeit arbeitet Dominique Muszynski als freie Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie entwarf die Kostüme für Jan-Christoph Gockels »Hamlet« am Staatstheater Oldenburg, machte die Ausstattung für Nora Mansmanns Inszenierung von »Noah und der große Regen« am Rheinischen Landestheater Neuss und sie arbeitet auch immer wieder für das Theater Aachen.

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