Saarländisches Ärzteblatt

July 16, 2016 | Author: Karlheinz Berg | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

Download Saarländisches Ärzteblatt...

Description

Saarländisches Ärzteblatt 66. Jahrgang

5/2013

ESTHER-Studie: Aktuelle Erkenntnisse 116. Deutscher Ärztetag 2013 Öffentliche Einladung Info-Veranstaltung am 14.5.2013: „Einführung eGK“ Bitte beachten Sie auch unseren Beitrag auf den Seiten 10/11.

KVS: Richtgrößen­vereinbarung 2013

Markus Wüllner, Allianz Ärztespezialist Prof. Dr. med. Hansjochen Wilke, Onkologe und Ärztlicher Direktor der Kliniken Essen-Mitte, Allianz Kunde seit 1969

Plus 100 und Best 100 – die neuen Krankenvollversicherungstarife der Allianz. Die beiden neuen leistungsstarken Versicherungstarife Plus 100 und Best 100 der Allianz sind die beste Therapie für jeden Mediziner. Sie bieten hochwertigen Schutz im Krankheitsfall sowie umfangreiche Services zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Darüber hinaus profitieren Mediziner von vielen weiteren Vorteilen durch unsere langjährige Partnerschaft mit dem Marburger Bund und fast allen Ärztekammern. Für mehr Informationen schreiben Sie einfach an [email protected]

Hoffentlich Allianz versichert.

EDITORIAL „Gesundheit erflehen die Menschen von den Göttern, dass es aber in ihrer Hand liegt, diese zu bewahren, daran denken sie nicht“ (Demokrit 460 v. Chr.) Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, in dieser Ausgabe unseres saarländischen Ärzteblattes berichten wir u. a. über die neuesten Ergebnisse der so genannten ESTHER-Studie, einer epidemiologischen Kohortenstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsberichterstattung Saarland – Krebsregister. In den Jahren 2000 bis 2002 wurden rund 10.000 Frauen und Männer im Alter zwischen 50 und 74 Jahren beim Gesundheits-Check-Up von ihrem Hausarzt in diese Studie eingeschlossen und über einen Fragebogen zu ihrer gesundheitlichen Situation befragt. Nach zwei Jahren konnten 96 % der ursprünglichen Teilnehmer wieder kontaktiert werden. Bei der Nachbefragung nach fünf Jahren haben noch über 90 % der Teilnehmer wieder mitgemacht. Zurzeit wird die 11-Jahres-Befragung ausgewertet. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die Erkenntnis, dass wir durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Optimierung des Lebensstiles einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung und Lebensverlängerung leisten können. Rauchen erhöht z. B. die Mortalitätsrate um 153 %. Wer mit 55 Jahren raucht, hat das gleiche Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden wie ein 74-jähriger Nichtraucher. Weitere Ergebnisse belegen den präventiven Wert von Bewegung sowie der Vermeidung eines Vitamin D-Mangels. Trotz aller eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Prävention wird diese im Gesundheitswesen unverändert zu gering bewertet. Hier darf man gespannt sein, ob das neue Präventionsförderungsgesetz eine positive Veränderung bewirkt. Am 20.03.2013 wurde der Gesetzentwurf im Kabinett beraten. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Kostenträger ihren Beitrag zur Prävention von derzeit 3,01 € auf 6,-- € pro Versicherten anheben. Hierbei sollen 2,-- € zur betrieblichen Gesundheitsförderung eingesetzt werden. Nach dem Entwurf für die Neufassung des § 20 SGB V sollen die Krankenkassen insbesondere Leistungen finanzieren, die u. a. den Zielen dienen • Senkung des Erkrankungsrisiko für Typ 2 Diabetes • Reduzierung des Tabakkonsums • Förderung von Bewegung • Frühzeitiges Erkennen und nachhaltige Behandlung von Depressionen • Gesund älter werden Das Gesetz soll zusätzlich dazu dienen, Qualität und Wirksamkeit von Leistungen zur primären Prävention sicherzustellen. Abgesehen davon, dass die Förderung gesundheitserhaltender Maßnahmen eine grundlegende ärztliche Verpflichtung ist und unserem ärztlichen Selbstverständnis entspricht, ist sie auch in Anbetracht der zu erwartenden Folgen des demografischen Wandels zwingend erforderlich. Ohne Intensivierung präventiver Maßnahmen werden Multimorbidität und „Volkskrankheiten“ zunehmen bei einem gleichzeitigen Mangel an Ärzten und Pflegekräften. Wir können nur hoffen, dass die Politik konsequent die Förderung von Prävention weiter verfolgt und möglichst noch intensiviert. Die Ärzteschaft wird ihren Beitrag dazu leisten. Mit kollegialen Grüßen Ihr

3

Josef Mischo Präsident Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

I N H A LT Editorial......................................................................................... 3 Aus der Ärztekammer Arztzahlentwicklung: 5.700 Ärztinnen und Ärzte im Saarland............................................................................................. 5 Zahl des Monats: 1.900.000 ambulante Operationen im Krankenhaus........................................................................................... 5 Verabschiedung von Hauptgeschäftsführer H.-J. Lander................ 6 Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen.......................................... 7

Aus Wissenschaft und Forschung Die ESTHER-Studie: Aktuelle Erkenntnisse zu chronischen Erkrankungen im Alter..................................... 12 Von Fall zu Fall: Aus der Fallsammlung der Norddeutschen Schlichtungsstelle Pädiatrische Fälle: Pleuropneumonien............................................ 15 Bundesagentur für Arbeit – Ein Dienstleister auch für Ärztinnen und Ärzte..................................................................... 19 116. Deutscher Ärztetag vom 28. – 31.5.2013 in Hannover (Öffentliche Einladung)........................................................... 21

Veranstaltungskalender............................................. 23 Informationsveranstaltung „Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und Telematikinfrastruktur (TI)“ am 14.5.2013............................ 19 Fallseminar VIII „Palliativmedizin für Ärzte“ 2013 – 2014.......... 31

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung

Offizielles Mitteilungsblatt der Ärztekammer des Saarlandes, Abtei­lung Ärzte und Zahnärzte, der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, des Ärzteverbandes des Saarlandes und der Kassenzahnärztlichen Vereini­ gung Saarland. Herausgeber:

Ärztekammer des Saarlandes Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken

Redaktion:

Andreas Kondziela Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken Postfach 10 02 62, 66002 Saarbrücken Telefon 0681 4003-272 Telefax 0681 4003-339 E-Mail: [email protected] Internet: www.aerztekammer-saarland.de Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur an diese Anschriften zu richten.

Für die Richtigkeit der Darstellung der auf den vorstehenden Seiten ­ver­­öffentlichten Zuschriften wissenschaftlicher und standespolitischer Art kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen der Her­aus­ geber der Zeitschrift. Sie dienen dem freien Meinungsaustausch unter der Ärzteschaft und ihr nahestehender Kreise. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung der Schrift­­ leitung.

Aus dem Ärzteverband

Verlag:

Leipziger Verlagsanstalt GmbH, Paul-Gruner-Straße 62, 04107 Leipzig Telefon 0341 710039-90 Telefax 0341 710039-99 Internet: www.l-va.de E-Mail: [email protected]

Veranstaltungen des Ärzteverbandes. ............................................ 37

Geschäftsführer:

Dr. Rainer Stumpe

Richtgrößenvereinbarung für das Jahr 2013.........................32 Ausschreibung von Vertragsarztsitzen............................................36

Anzeigendisposition: Silke El Gendy-Johne, Melanie Bölsdorff

Horizont PERSPECITVES – Woche des jungen französischen Theaters.....37

Verschiedenes Saarländisches Facharzt-Forum: Mitgliederversammlung am 23.5.2013......................................................................................... 19 Good Clinical Practice: Patienten-Sicherheit ist oberstes Gebot......................................................................................38

Chronik

4

Universitätsprofessor Dr. Rudolf Grillmaier 80 Jahre...................39 Wir gratulieren.....................................................................................40

Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

Druck:

Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co KG Am Urnenfeld 12, 35396 Gießen

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste 2013 vom 1.1.2013 gültig. Erscheinungsweise und Bezug: Das „Saarländische Ärzteblatt“ er­­scheint jeweils zum 1. eines Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärz­ten und Zahnärzten des Saarlandes im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Be­­zugs­preis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nichtmitglieder können das „Saarländische Ärzteblatt“ beim Verlag abonnieren. Der Jahres­be­­zugs­preis (12 Ausgaben) beträgt im Inland _ 113,50 (einschließlich ­Ver­sand), innerhalb der EU _ 113,50 zzgl. Versandkosten. Die ­Kün­­digung des Abonnements ist nur schriftlich mit einer Frist von 2 Monaten zum Ablauf möglich. Einzelheft­preis: _ 10,80 zzgl. _ 2,50 Versandkosten. Redaktionsschluss: 3. Mai 2013 ISSN: 0340-644X

ÄRZTEKAMMER

AUS DER ÄRZTEK AMMER Arztzahlenentwicklung

5.700 Ärztinnen und Ärzte im Saarland Die Zahl der Pflichtmitglieder der Ärztekammer des Saarlandes 16,60% 15,25% – Abteilung Ärzte – betrug am 31.12.2012 5.709; sie erhöhte bis 34 J. sich gegenüber dem 31.12.2011 um 72 (1,28 %). Die Zahl der 11,01% 10,54% berufstätigen Ärzte stieg im gleichen Zeitraum von 4.543 auf 35‐39 J. 4.651 (2,3 %). Die Zahl der niedergelassenen Ärzte sank von 40‐49 J. 1.555 auf 1.542 (0,83 %), die der Krankenhausärzte stieg von 50‐59 J. 23,82% 2.423 auf 2.517 (3,88 %). Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte 22,75% 60‐65 J. ohne ärztliche Tätigkeit sank von 1.094 auf 1.058 (3,29 %). über 65 Weiterhin gehören der Kammer 277 freiwillige Mitglieder an, die als Pflichtmitglieder in anderen Kammern in der Bundes­ republik Deutschland gemeldet sind. Die Gesamtzahl der Mitglieder der Ärztekammer des Saarlandes – Abteilung Ärzte Das Altersdiagramm zeigt die Problematik: Mehr als die Hälfte der saarländischen Ärztinnen und Ärzte sind älter als 50 Jahre. – zum 31.12.2012 betrug demnach 5.986 (31.12.2011: 5.883); sie erhöhte sich um 1,85%. Gegenüber 1970 ist die Zahl aller Ärztinnen und Ärzte (2.028) um 3.958 gestiegen; dies bedeutet eine Zunahme von 195,16 %. Die Zahl der berufstätigen Mitglie­ Weitere statistische Einzelheiten sind im Geschäftsbericht der stieg von 1.778 auf 4.651 (261,58 %), die der Ärztinnen/ der Ärztekammer – Abt. Ärzte – in den Anlagen 1 – 3 zu Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit von 250 auf 1.058 (423,20 %). finden. Der Bericht ist auf www.aeksaar.de eingestellt. Anzeige

Zahl des Monats: Ambulante Operationen im Krankenhaus

1.900.000 In deutschen Krankenhäusern wurden im Jahr 2011 knapp 1,9 Millionen ambulante Operationen durchgeführt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, hat sich damit die Zahl der ambulanten Operationen in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht (2002: 576 000 Behandlungen). Besonders stark war der Zuwachs dabei im Jahr 2004 nachdem die gesetzlichen Regelungen zu ambulanten Operationen geändert wurden. Insgesamt führten 61 % der 2 045 Krankenhäuser in Deutsch­ land ambulante Operationen durch. Nicht enthalten ist in diesen Daten die Zahl der ambulanten Operationen, die von Belegärzten im Krankenhaus durchgeführt werden.

www.Bank1Saar.de/mediziner

die persönlichere Note

Vertrauen Sie unserer Erfahrung. Damit sich Ihre Finanzen bester Gesundheit erfreuen.

Die redaktionellen Artikel und ärztlichen Rubrikan­zeigen finden Sie ca. 1 Woche vor Erscheinen des Heftes auch im Internet unter www.aerzteblatt-saar.de!

Jetzt auch mobil unter m.aebsaar.de

Fachwissen, Engagement, Einfühlungsvermögen – was Ihre Patienten von Ihnen als Mediziner erwarten, dürfen Sie auch von Ihrer Bank erwarten. Einen Partner, der mit Rat, Tat und einer Menge Erfahrung an Ihrer Seite steht. Einer, auf den man sich verlassen kann. Sie sind mit ganzem Herzen für Ihre Patienten da. Wir für Ihre Bankgeschäfte.

Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

5

Im Rahmen der Tagung der „Ständigen Konferenz der Geschäfts­ führungen der Landesärztekammern“ wurde der langjährige Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer des Saarlandes, Ass. jur. Heinz-Jürgen Lander, in den Ruhestand verabschiedet. Zu der Tagung am 11. April 2013, die aus diesem Anlass in Saarbrücken stattfand, waren die Geschäftsführerkolleginnen und -kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet gekommen. An der Abschiedsfeier nahmen zudem die Vorstände der Abt. Ärzte und Zahnärzte der Ärztekammer des Saarlandes teil. In dieser großen Runde gab es dann auch eine Reihe von Laudatoren, die das Lebenswerk des 63-jährigen Juristen beleuchteten. Neben Kammerpräsident Dr. Josef Mischo und dem Haupt­ geschäftsführer der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Thomas Rochell, würdigten der Vorsitzende der Abt. Zahnärzte und Vizepräsident, Dr. Hans Joachim Lellig, der Geschäftsführer der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Wolfgang Klitzsch, sowie der Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Jürgen Hoffart, die langjährige Arbeit von Heinz-Jürgen Lander, die von preußischen Tugenden geprägt gewesen sei. 1977 begann die Karriere des gebürtigen Neunkirchers in den Diensten der saarländischen Ärzteschaft als Assistent des damaligen Syndikus Franz-Egon Overmeyer. Fünf Jahre später wurde er vom Kammervorstand zum Geschäftsführer bestimmt, 1999 zum Hauptgeschäftsführer. Mit Fleiß, Zurückhaltung, Pflichtbewusstsein, Hilfsbereitschaft, Geradlinigkeit und hoher Sachkompetenz habe er unter fünf Kammerpräsidenten über drei Jahrzehnte die Verwaltungsarbeit ebenso geräuschlos gemeistert wie standespolitische Akzente im Sinne des saarländischen Ärzteschaft gesetzt, beispielsweise beim Verfassen des saarländischen Heilberufekam­mer­ gesetzes oder der umfassenden Satzungsreform der Abteilung Versorgungswerk im Jahr 1989. In Anerkennung für diese Arbeit und den damit verbundenen Verdienste um die saarländische Ärzte­schaft wurde Hauptgeschäftsführer Lander bereits

Foto: aeksaar.de

Verabschiedung von Hauptgeschäftsführer H.-J. Lander

Der Hauptgeschäftsführer der rheinland-pfälzischen Ärztekammer Dr. Hoffart überreicht das Präsent der Kollegenschaft der Kammergeschäftsführungen.

2002 die Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes verliehen. Aber auch außerhalb der Landesgrenzen seien sein juristischer Sachverstand und seine profunde Verwaltungserfahrung anerkannt und gefragt gewesen. In den verschiedenen Gremien der BÄK, wie der Ständigen Konferenz der Rechtsberater, der Arbeitsgruppe „Kaufmännische Geschäftsführer“, der Finanz­ kommission und der Arbeitsgruppe „Mittelfristige Finanz­pla­ nung“ war er über viele Jahre tätig. Bei all diesen Aufgaben sei ihm laut seiner Kollegen der Wahlspruch von Cato dem Älteren „Esse quam videri“ zu Eigen gewesen. Die Redak­tion des Saarländischen Ärzteblattes schließt sich den Wünschen des Kammerpräsidenten, der Abteilungs­vor­ stände Ärzte und Zahnärzte, sowie der Kollegenschaft der Landes­ärztekammern und der Bundesärztekammer an und wünscht dem bisherigen Hauptgeschäftsführer Heinz-Jürgen Lander alles Gute für den Ruhestand, viele gesunde und glückliche Jahre gemeinsam mit seiner Frau im Kreis der Familie.

Foto: aeksaar.de

ÄRZTEKAMMER

6

AUS DER ÄRZTEK AMMER

Kammerpräsident Dr. Mischo heißt die Gäste aus nah und fern willkommen, die der Einladung zur Feierstunde gefolgt waren.

Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

ÄRZTEKAMMER

AUS DER ÄRZTEK AMMER

Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen Auf Initiative des Vorstandes der Ärztekammer des Saarlandes werden in regelmäßigen Abständen die Kolleginnen und Kolle­ gen benannt, die ihre Facharztweiterbildungsprüfung, Prüfung Schwerpunktbezeichnung und Prüfung Zusatz-Weiterbildung erfolgreich abgelegt haben.

Facharzt: Augenheilkunde

Die Ärztekammer gratuliert sehr herzlich zur bestandenen Prüfung.

Facharzt: Chirurgie

Georgia Milioti 66424 Homburg

Christof Klauck 66663 Merzig Erworbene Qualifikationen von Januar bis März 2013 Facharzt: Frauenheilkunde und Geburtshilfe Facharzt: Allgemeinmedizin Dr. med. Susanne Brenner 66424 Homburg Tamara Klippert 66117 Saarbrücken Elena Kuklina 66113 Saarbrücken Marc Niederländer 66773 Schwalbach Dr. med. Roswitha Wagner 66386 St. Ingbert Heide Zellerhoff 66706 Perl

Dr. med. Tea Rekhviashvili 66740 Saarlouis Facharzt: Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Fadi Alakrami 66386 St. Ingbert Gevara Yousef 66386 St. Ingbert Facharzt: Innere Medizin Dr. med. Gabriele Limmer 66119 Saarbrücken Katrin Wonney 66424 Homburg

Facharzt: Anästhesiologie Dr. med. Tobias Fink 66424 Homburg Nicole Forster 66450 Bexbach Dr. med. Kerstin Jung 66606 St. Wendel Stephan Rau 66123 Saarbrücken Sabine Richter 66346 Püttlingen

Ayman Zant 66424 Homburg Facharzt: Innere Medizin und Kardiologie Dr. Michaela Schultheiß 66333 Völklingen Facharzt: Innere Medizin und Pneumologie Dr. med. univ. Yvonne Ploner 52074 Aachen

7

Dr. med. Carolin Wörns 66123 Saarbrücken Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

ÄRZTEKAMMER

AUS DER ÄRZTEK AMMER Facharzt: Kinder- und Jugendmedizin

Facharzt: Psychiatrie

Sigrun Berger 66119 Saarbrücken

Christel Mayer 57600 Forbach (Frankreich)

Dr. med. Franca Gatto 66793 Saarwellingen

Facharzt: Psychiatrie und Psychotherapie

Dr. med. Laureen Gunther 57200 Blies-Ebersing (Frankreich)

Frank Becker 66740 Saarlouis

Dr. med. Christina Orth 66424 Homburg

Thilo Kollmann 4056 Basel (Schweiz)

Facharzt: Neurochirurgie

Facharzt: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Firas Hammadi 66424 Homburg

Beate Fonfara 66292 Riegelsberg

Facharzt: Neurologie

Facharzt: Radiologie

Dr. med. Dirk Bütermann 66539 Neunkirchen

Shelan Hameed 66424 Homburg

Cornelia Hammes 66128 Saarbrücken

Afrasyaw Rostam 66424 Homburg

Elena Husser 57520 Grosbliederstroff (Frankreich)

Facharzt: Urologie

Dr. med. Tamara Licina 66424 Homburg

Waseem Arafat 66538 Neunkirchen

Facharzt: Orthopädie und Unfallchirurgie

Sven Rugge 66424 Homburg

Dr. med. Armin-Dominic Junker 66763 Dillingen

Facharzt: Viszeralchirurgie

Facharzt: Physikalische und Rehabilitative Medizin

Dr. med. Peter Stauch 66740 Saarlouis

Dr. med. Matthias Thiel 66780 Rehlingen-Siersburg

Zusatz-Weiterbildung: Geriatrie

Facharzt: Plastische und Ästhetische Chirurgie

dr Refija Alickovic 66121 Saarbrücken

Dr. med. Marcus Rossi 66424 Homburg

Susanne Noll 66620 Nonnweiler-Primstal

8 Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

Zusatz-Weiterbildung: Handchirurgie Dr. med. Arif Altinay 69207 Sandhausen

Zusatz-Weiterbildung: Psychotherapie – fachgebunden – tiefenpsychologisch fundiert

ÄRZTEKAMMER

AUS DER ÄRZTEK AMMER

Dr. med. Bettina Herres 66557 Illingen

Dr. med. Steffen Heinzmann 66424 Homburg Zusatz-Weiterbildung: Rehabilitationswesen Zusatz-Weiterbildung: Intensivmedizin

Dr. med. Katerina Rosenblum 66606 St. Wendel

Dr. med. Axel Tost 66265 Heusweiler Zusatz-Weiterbildung: Röntgendiagnostik – fachgebunden Skelett Zusatz-Weiterbildung: Manuelle Medizin/Chirotherapie (bisher: Chirotherapie)

Dr. med. Andy Schmidt 66424 Homburg

Dr. med. Platon Kastriotis 66265 Heusweiler Zusatz-Weiterbildung: Spezielle Unfallchirurgie Zusatz-Weiterbildung: Medikamentöse Tumortherapie Priv.-Doz. Dr. med. Claudia Pföhler 66424 Homburg Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Rösch 66424 Homburg

Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Holstein 66450 Bexbach Dr. med. Daniel Köhler 66424 Homburg Dr. med. Syad Massalme 66606 St. Wendel

Zusatz-Weiterbildung: Notfallmedizin Zusatz-Weiterbildung: Sportmedizin Thomas Becker 66424 Homburg

Dr. med. Platon Kastriotis 66265 Heusweiler

Ulrich Berwanger 66809 Nalbach Dott. Alessia Colombo 66424 Homburg

Dr. med. Mark Neufang 66540 Neunkirchen

Dr. med. Christian Heimes 66440 Blieskastel Marcial Hohler 66111 Saarbrücken Joachim Johänntgen 66578 Schiffweiler Alexandra Klos 66111 Saarbrücken

9

Jennifer Münch 66424 Homburg Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

Anzeige

Keine Sorgen bei Einbruch oder Wasserrohrbruch! Die Praxisinventarversicherung sorgt für Entspannung In den heimischen vier Wänden ist die Hausratversicherung schon längst ein unverzichtbarer Standard und gehört einfach dazu. Doch in der Praxis wird der Schutz des eigenen Hab und Guts oft vernachlässigt. Dabei hat die Hausratversicherung eine gute und wichtige Schwester: die Praxisinventarversicherung. Sie ist quasi die Hausratversicherung Ihrer Praxis und schützt Sie somit vor den wirtschaftlichen Folgen eines Inventarschadens. Sind Behandlungsräume oder Geräte erst einmal unbrauchbar geworden, ist ein reibungsloser Praxisbetrieb nicht mehr möglich. Oft müssen Ärztinnen und Ärzte sogar ihre Praxis schließen, um Geräte wiederzubeschaffen und die Praxis für den Betrieb wiederherzustellen. Die bittere Konsequenz: Der Umsatz sinkt dramatisch. Doch die Praxisinventarversicherung steht Ihnen zur Seite. Die Praxisinventarversicherung hat aber noch eine andere Funktion; denn immer öfter wird sie zur Pflicht, wenn es um die Finanzierung der Praxiseinrichtung geht. Meist verlangt die Bank nicht nur die Sicherungsübereignung der finanzierten Objekte, sondern auch den ­Sicherungsschein der Praxisinventarversicherung. Umfassender Schutz für alle Fälle Versicherte Risiken: • Feuer, Blitzschlag, Explosion • Leitungswasser (versichert sind bestimmungswidrig austretendes Wasser aus festverlegten Zu- und Ableitungsrohren und den Anlagen der Warmwasserheizung) • Sturm und Hagel (mit mindestens Windstärke 8) • Einbruchdiebstahl und Vandalismus nach Einbruch (versichert ist beispielsweise, wenn ein Dieb sich gewaltsam Zutritt zur Praxis ­verschafft, aber auch, wenn er sich in den Räumlichkeiten versteckt und einschließen lässt, um nach Sprechstundenende zu stehlen und zu verwüsten) Welche Gegenstände sind versichert? Zum versicherten Praxisinventar gehören neben der technischen und kaufmännischen Betriebseinrichtung auch Möbel, Teppiche, Bilder, Lampen, Bekleidung, Wäsche, Bücher, Praxisvorräte und elektrische Geräte. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Eigentum handelt oder ob die Gegenstände gemietet bzw. geleast sind. Mitversichert sind auch Einbauten, sonstige bauliche Grundstücksbestandteile sowie außen angebrachte Sachen, die der Versicherungsnehmer als Mieter auf seine Kosten angebracht hat. Und im Kleingedruckten lesen lohnt sich bei der Assekuranz AG ganz besonders. Denn anders als bei manchen Versicherern umfasst der Versicherungsschutz der Assekuranz AG auch: • Arzttasche bzw. Arztkoffer samt Inhalt • Medikamente im Kühlschrank • Praxisschilder Diese sind bis zur gesondert vereinbarten Versicherungssumme mitversichert. Darüber hinaus sind Sie gegen Glasbruch geschützt und gegen Schäden, die Ihnen durch Raub entstehen, wenn Sie beispielsweise auf dem Weg zur Bank überfallen und die Praxisgelder entwendet werden. Versicherungssumme – Versicherungswert Die im Versicherungsvertrag für jede versicherte Sache genannte Versicherungssumme soll dem Versicherungswert entsprechen. Die Versicherungssumme für die versicherte Sache muss während der Dauer des Versicherungsverhältnisses dem jeweils gültigen Versicherungswert angepasst werden. Dies gilt auch, wenn werterhöhende Änderungen vorgenommen werden. Maßgeblich für den Versicherungswert ist der jeweils gültige Neuwert (ohne Nachlässe und Rabatte) der versicherten Sache zuzüglich der Bezugskosten (z.B. Kosten für Verpackung, Fracht, Zölle, Montage). Die korrekte Angabe der Summen ist deshalb sehr wichtig, da ansonsten Unterversicherung besteht, was im Schadenfall eine Kürzung der Entschädigungsleistung zur Folge hat. Wichtiger Zusatzbaustein: Betriebsunterbrechungsversicherung Während die Praxisinventarversicherung den Inventarschaden ersetzt, deckt die Betriebsunterbrechungsversicherung den Unterbrechungsschaden, der dem versicherten Betrieb infolge eines entschädigungspflichtigen Sachschadens entsteht. Der Versicherer ersetzt diesen Unterbrechungsschaden, der sich aus dem entgangenen Betriebsgewinn und dem Aufwand an fortlaufenden Kosten zusammensetzt. Interessiert? Dann füllen Sie einfach den beigefügten Antwortcoupon aus und schicken ihn an die Assekuranz AG, am einfachsten per Fax an (0 03 52) 29 71 01-36. Idealerweise fügen Sie – falls zur Hand – die Kopien der aktuellen Versicherungsscheine bei. Alternativ freuen sich unsere „Analysten“ natürlich auch über Ihren Anruf unter (0 03 52) 29 71 01-1. Natürlich bieten wir Ihnen auch einen Besuch vor Ort an, wenn Sie dies wünschen. Unsere Außendienstmitarbeiter informieren Sie gerne über individuelle Versicherungsmöglich­keiten und stehen Ihnen beratend zur Seite. Vereinbaren Sie einfach einen Gesprächstermin. Ein Anruf genügt.

5, rue C. M. Spoo · L-2546 Luxembourg · [email protected] Besuchen Sie uns auch auf unserer Homepage www.assekuranz-ag.lu

Antwort-­coupon

Antwort-Coupon – Fax: (0 03 52) 297 101-36 

Privatanschrift



Praxisanschrift

per Telefax: (0 03 52)-29 71 01-36

Assekuranz AG Internationale Versicherungsmakler 5, rue C. M. Spoo L-2546 Luxembourg   Welche Adresse dürfen wir als Postanschrift vormerken?



Ja, ich bin an einem Angebot zur Praxisinventarversicherung interessiert. Versicherungssumme Inhalt: _______________________ EUR Versicherungssumme Betriebsunterbrechung:_____________________ EUR



Ja, ich bin an einem Angebot zur Elektronikversicherung interessiert. Versicherungssumme: _______________________ EUR Außerdem interessiere ich mich für:           

Berufshaftpflichtversicherung Praxisausfallversicherung Arzt-Rechtsschutz-Paket Wohngebäude-/Hausratversicherung Private Haftpflichtversicherung Unfallversicherung Kfz-Versicherung Ärzteregressversicherung Versicherungsanalyse Kinder-/Enkelversorgung Krankenversicherung

 

Überprüfung meiner bestehenden Biometrie – Absicherung (BUR, KT, RisikoLV) Sonstiges: _______________________________________________________

       

Finanzierung Praxis/Haus/PKW Überprüfung bestehender Darlehen Risiko-/Kapitallebensversicherung Rentenversicherung klassisch Pflegerentenversicherung mit Geld- zurück -Garantie Betriebliche Altersvorsorge Dread Disease Berufsunfähigkeit Laufzeit/Endalter: _______________ gewünschte Höhe:______________

Gerne informieren wir Sie über Ihre Möglichkeiten zur Beitragseinsparung. Bitte nennen Sie uns den Zeitpunkt, wann unser Anruf für Sie am angenehmsten ist.     

montags dienstags mittwochs donnerstags freitags

Ich bin unter folgender Nr.: __________________ in der Zeit von ___________ bis _________ Uhr am besten zu erreichen.

Versicherungshotline: Tel. 03297   52)129 71 01-1  ([email protected] Service-­‐Büro:      (00  3(0 52)   01-­1   00  352)  297  101-­36   Fax (0 03 www.assekuranz-ag.lu Montag  bis  Donnerstag   :     52) 29 71 01-36 08:00   Uhr  bis  18:00  Uhr   Freitag     :   08:00  Uhr  bis  15:00  Uhr  

Anzeige

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Die ESTHER-Studie: Aktuelle Erkenntnisse zu chronischen Erkrankungen im Alter Heiko Müller1, Carolin Gellert1, Kai-Uwe Saum1, Ben Schöttker1, Hals-, Mund- und Rachenraums, Darmkrebs). Daher ist Rauchen Christa Stegmaier2, Bernd Holleczek2, Hermann Brenner1 ein wichtiger Risikofaktor für die häufigsten Todesursachen und somit auch für die Gesamtsterblichkeit.

Beginn und Verlauf der ESTHER-Studie Im Jahr 2000 startete im gesamten Saarland die bevölkerungsbezogene Kohortenstudie ESTHER. Dabei handelt es sich um ein bundesweit einzigartiges Projekt, das die Epidemiologie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung untersucht. Das Ziel der Studie ist es, Prävention, Früherkennung und Behandlung chronischer Erkrankungen (wie HerzKreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes u.a.) zu verbessern. Weit mehr als 400 Arztpraxen engagierten sich bei der Rekrutierung der Teilnehmer für diese Studie, die gemeinsam vom Deutschen Krebsforschungszentrum (Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Abteilungsleiter: Prof. Dr. med. Hermann Brenner) und der Gesundheits­bericht­ erstattung Saarland – Krebsregister, Saarbrücken (Leiterin: Christa Stegmaier) am Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie durchgeführt wird. Zurzeit findet die 11-Jahres-Nachbefragung statt, nachdem bereits Nachbefragungen nach zwei, fünf und acht Jahren durchgeführt wurden. Parallel dazu laufen schon die Planungen für die im Jahr 2014 anstehende 14-Jahres-Nachbefragung der ESTHER-Studie. Diese breite Datenbasis macht die ESTHERStudie zu einer besonders wertvollen Studie für die Erforschung chronischer Alterserkrankungen.

Der Risikofaktor Rauchen im Alter Rauchen erhöht das Risiko für eine Vielzahl von chronischen Erkrankungen, wie kardiovaskulären Erkrankungen (z. B. Herz­ infarkt, Schlaganfall) und Krebs (z. B. Lungenkrebs, Krebs des Kategorie Rauchstatus Nichtraucher Ex-Raucher Raucher Anzahl Zigaretten pro Tag Nichtraucher 1-10 Zigaretten 11-20 Zigaretten   >20 Zigaretten

Risikoerhöhung

Risiko-Vorverlagerung

Referenzgruppe 33 % 153 %

Referenzgruppe 3,3 Jahre 10,7 Jahre

Referenzgruppe 86 % 183 % 291 %

Referenzgruppe 6,5 Jahre 11,0 Jahre 14,4 Jahre

Tabelle 1: Assoziation von Rauchen und Mortalität

12

Abt. Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Deutsches Krebs­ forschungszentrum, Heidelberg 2 Epidemiologisches Krebsregister des Saarlandes, Saarbrücken 1

Saarländisches Ärzteblatt

n

Ausgabe 5/2013

In Untersuchungen an einer Untergruppe von Teilnehmern der ESTHER-Studie, die bei Studienbeginn 60 Jahre und älter waren, zeigte sich bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern eine um 153% erhöhte Mortalität (1). Außerdem konnte eine RisikoVorverlagerung von 10,7 Jahren festgestellt werden, was bedeutet, dass ein 60-jähriger Raucher bereits das gleiche Sterberisiko hat, wie ein fast 71-jähriger Nichtraucher. Ex-Raucher zeigten im Vergleich mit Nichtrauchern eine zwar deutlich geringere, aber dennoch substantielle Erhöhung der Mortalität sowie eine Vorverlagerung des Sterberisikos um 3,3 Jahre (s. Tab. 1). In der durchgeführten Untersuchung wurde außerdem eine starke Dosis-Wirkungs-Beziehung für die momentane Rauchmenge gefunden. Je höher die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten, desto höher ist die Mortalität und die damit verbundene Vorverlagerung der Sterberisiken von Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern. Kategorie Rauchstatus Nichtraucher Ex-Raucher Raucher Anzahl Zigaretten pro Tag Nichtraucher 1-10 Zigaretten 11-20 Zigaretten   >20 Zigaretten

Risikoerhöhung

Risiko-Vorverlagerung

Referenzgruppe 3% 125 %

Referenzgruppe 0,7 Jahre 19,3 Jahre

Referenzgruppe 63 % 158 % 251 %

Referenzgruppe 8,1 Jahre 15,9 Jahre 20,8 Jahre

Tabelle 2: Assoziation von Rauchen und Herzinfarkt

Kategorie Rauchstatus Nichtraucher Ex-Raucher Raucher Anzahl Zigaretten pro Tag Nichtraucher 1-10 Zigaretten 11-20 Zigaretten   >20 Zigaretten

Risikoerhöhung

Risiko-Vorverlagerung

Referenzgruppe 9% 111 %

Referenzgruppe 1,2 Jahre 9,8 Jahre

Referenzgruppe 104 % 98 % 141 %

Referenzgruppe 9,2 Jahre 8,8 Jahre 11,3 Jahre

Tabelle 3: Assoziation von Rauchen und Schlaganfall

Untersuchungen zum Einfluss des Rauchens auf das Auftreten eines ersten Herzinfarkts oder eines ersten Schlaganfalls anhand von allen Teilnehmern der ESTHER-Studie ergaben ein jeweils deutlich erhöhtes Risiko für Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern sowohl für Herzinfarkt als auch Schlaganfall (2).

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Es wurde eine massive Vorverlagerung des Herzinfarkt-Risikos Frauen im hohen Alter stärker an als bei Männern und erreichte in jüngere Lebensalter von fast 20 Jahren gefunden (s. Tab. 2 mit 31,5% in der Altersgruppe mit ≥80 Jahren den höchsten und Tab. 3). Ein Raucher hat also bereits im Alter von beispiels- Wert. weise 55 Jahren das gleiche Herzinfarktrisiko wie ein fast 75-jähriger Nichtraucher. Beim Schlaganfall lag die RisikoVorverlagerung für Raucher bei fast 10 Jahren. Dass sich ein Rauchstopp auch im höheren Alter lohnt, zeigen die um ein Wesentliches reduzierten Risiken von Ex-Rauchern. So liegt das Herzinfarktrisiko von Ex-Rauchern fast auf dem Niveau von Nichtrauchern und ihr Schlaganfallrisiko ist ebenfalls nur geringfügig erhöht. Erneut konnten auch starke DosisWirkungs-Beziehungen zwischen der Menge der täglich gerauchten Zigaretten und dem Risiko für Herzinfarkt bzw. Schlaganfall festgestellt werden. Sehr starke Raucher von mehr als 20 Zigaretten am Tag zeigen eine Risiko-Vorverlagerung von mehr als 20 Jahren für Herzinfarkt und von mehr als 11 Jahren für Schlaganfall, wenn man sie mit Nichtrauchern vergleicht. Das Rauchen bleibt somit auch im höheren Alter ein wichtiger Abbildung 1: Gebrechlichkeit nach Altersgruppen und Geschlecht Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und vorzeitigen Tod. Viele ältere Raucher gehen fälschlicherweise davon aus, Die Häufigkeit von Gebrechlichkeit in der ESTHER-Studie befindass es für sie ohnehin zu spät sei, um von einem Rauchstopp det sich mit 8,9% im Mittelfeld beim Vergleich mit Studien ähnzu profitieren. Dem muss klar widersprochen werden, es lohnt licher Alterszusammensetzung aus anderen Ländern. Studien aus südeuropäischen Ländern weisen höhere Häufigkeiten auf, sich in jedem Alter, mit dem Rauchen aufzuhören. nordeuropäische Vergleichsstudien zeigten ähnliche Werte wie Gebrechlichkeit im Alter die ESTHER-Studie. Der stärkere Anstieg der Prävalenz der Gebrechlichkeit mit dem Alter beim weiblichen Geschlecht Die Inzidenz von Gebrechlichkeit steigt mit dem Alter an und wurde auch in anderen Studien beobachtet und wird durch die tritt mit zunehmend alternder Bevölkerung häufiger auf. Stu­ vorliegenden Ergebnisse weiter gestützt. Die Ergebnisse aus der dien haben gezeigt, dass ab 65 Jahren zwischen 3% und 7% der 8-Jahres-Nacherhebung sind die ersten Häufigkeitsdaten zu Menschen gebrechlich sind. Ab 80 Jahren steigt der Anteil Gebrechlichkeit aus einer großen Alterskohorte in Deutschland. bereits auf über 20% an. Bisher ist auch bekannt, dass gebrechliche Menschen ein erhöhtes Risiko für Stürze, Herz-Kreislauf- Vitamin D und Mortalität Erkrankungen, Krebs und Tod haben. In der 8-Jahres-Nach­ erhebung der ESTHER-Studie wurde die Prävalenz der Ge­­ Vitamin D sollte eher als Hormon denn als Vitamin angesehen brechlichkeit mit einem international anerkannten Erhebungs­ werden, da der Körper es unter Sonnenlichteinfluss selbst herinstrument (Frailty Index nach Fried et al.) erfasst und ausge- stellen kann. Trotz dieser Eigensynthese sind die Blut-Vitamin wertet (3). Die Prävalenz der Gebrechlichkeit für alle Studien­ D-Spiegel in Deutschland eher niedrig. Dies liegt vor allem an teilnehmer lag bei 8,9% (Tab. 4). Frauen waren mit 11,4% stärker der geringen Menge UV-B-Licht, die Deutschland in der „dunkbetroffen als Männer (6,2%). Insgesamt waren mehr als die len“ Jahreszeit erreicht. Bei den Teilnehmern der ESTHERHälfte (58,0%) der Teilnehmer in einer Vorstufe der Gebrech­ Studie war die Häufigkeit eines niedrigen Blut-Vitamin D-­ lichkeit. Ein Drittel der Studienteilnehmer war nicht gebrech- Spiegels im Winter besonders groß. Im Januar wiesen beispielslich. weise 24 % einen sehr niedrigen Vitamin D-Spiegel (Definition:
View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.