Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal. Ausgabe 9 Schuljahr 2015/2016

November 21, 2017 | Author: August Dunkle | Category: N/A
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Ausgabe 9 | Schuljahr 2015/2016

Inhalt

03 Editorial 04 Die Olympischen Spiele der Klassen 5 08 Fragestunde Frau Cobi 10 Der Vermittlungskreis 14 Die Fahrt der OGATA nach Juist 18 Erziehungskunst 20 Klassenspiel: Prinz und Bettelknabe 22 Forstpraktikum Klasse 7 24 Das Erleben der Sonnenfinsternis 28 Waldorfs Beauty 30 Medienkompetenz 34 Klassenspiel: Sommernachtstraum 36 Buchtipp: Teen Leaks 38 Die Klassenfahrt der 6. Klasse 42 Aufsätze zur Freiheit 44 Das perfekte Dinner 46 Der Abschlussball der 9. Klasse 50 kurz & bündig 52 Laufrunde 54 Impressum

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Liebe LeserInnen, wir erstellen für Sie diese Zeitung, möglich wird sie jedoch erst durch die Unterstützung unserer Anzeigenkunden. Deshalb bitten wir Sie: Schenken Sie auch unserem interessanten Anzeigenteil Ihre Aufmerksamkeit. Die Redaktion.

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Liebe Leser, jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Redaktion der SICHT die Frage, was soll rein ins Heft, muss DAS Thema schon wieder rein, haben wir nicht endlich mal wieder ’ne gute Glosse, bekommen wir überhaupt genug Artikel zusammen, ohne dem ein oder anderen, der eigentlich was schreiben wollte, mal dezent mit einem Vorschlaghammer auf die Füße hauen zu müssen, und, und, und … Nun kursierte in den Sozialen Medien in einer meiner Waldorf-Gruppen das Foto einer Werbung eines Herstellers für Bio-Erfrischungsgetränke, der damit wirbt, dass man nach dem Genuß eines solchen Getränkes „seinen Namen tanzen“ könne … Mehrfach war das Thema „Waldorf und die Klischees“ schon in unserer Überlegung gewesen, daraus doch mal einen Artikel für die SICHT zu machen. Aber immer wieder haben wir uns dagegen entschieden, weil die ganze Sache unserer Meinung nach inzwischen zu abgedroschen wirkt. Aber anscheinend zieht der Witz von den Namen-tanzenden-Schülern immer noch. Seit fast 40 Jahren bewege ich mich nun mehr oder weniger aktiv tanzend in der Waldorf-Szene. Und seit ich denken kann, setze ich mich mit diversen Vorurteilen und witzig gemeintem Halbwissen auseinander. Um das Ganze mal aus einer anderern Persepektive zu betrachten, haben wir eine relativ frische Waldorfmutter gebeten, sich der Sache mal von Ihrer Sicht aus anzunehmen. Vielen Dank dafür! Assunta Jaeger Zunächst war ich überrascht darüber, dass eine NichtWaldorfschülerin ein Vorwort zur Schulzeitung der Waldorfschule schreiben soll, aber als Mutter von 2 Söhnen, die die Rudolf-Steiner-Schule aktuell besuchen, bin ich ja durchaus mit dem Thema „Waldorf“ vertraut, und besitze vielleicht als „normal“ Beschulte ein objektiveres Verhältnis zur Plakatwerbung einer bekannten Bio-Brause.

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Diese verspricht unter anderem, nach dem Genuss seiner Getränke „könne man seinen Namen tanzen“. Hier werden Vorurteile bewusst provozierend eingesetzt, um auf das eigene Produkt aufmerksam zu machen. Das harmlose Spiel mit den Klischees erzeugt positive und negative Resonanzen: „Die stereotype Ansicht vieler, dass Waldorf und Öko immer Hand in Hand gehen, haben wir uns hier dankbar zunutze gemacht und für unsere fruchtig-belebende Schorle umgesetzt.“– zitiert der Hersteller. Die plakativen Aussagen könnten zu Dialogen zwischen Waldorfschülern und Nicht-Waldorfschülern führen. Das erhofft sich die Marke und das macht sie bekannt! Verärgerung über diese Art von Werbung kann ich dennoch nachvollziehen, denn diese praktizierte Voreingenommenheit kann Öl ins Feuer gießen und antiquierte Vorstellungen am Leben halten. Das habe ich auch selbst erfahren, wenn ich gefragt wurde, warum meine „normalen“ Kinder eine Waldorfschule besuchen. Nach anfänglicher Verunsicherung erkläre ich nun gerne die Vorteile der Schule und lasse mich auf sämtliche Verblendungen nicht mehr ein. Das befreit. Denn was wäre mir nicht alles im normalen Schulalltag erspart geblieben, hätte ich eine Waldorfschule besuchen dürfen. Die Waldorfpädagogik beeindruckt mich immer wieder dadurch, dass sie kongruent geht mit den alters­ entsprechenden Bedürfnissen der Kinder: kein anderes System lässt die Kinder noch so sehr Kind sein und achtet auf ihre Neigungen! Nicht umsonst dürfen die Schüler hier noch nach 13 Jahren ihr Abitur machen und geraten nicht (zumindest in den ersten 12 Jahren) in den fordernden Sog der staatlichen Schulen. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, wenn ich sehe, wie die Kinder mit überaus engagierten Lehrern motiviert und individuell an das Leben in der Schule herangehen. Hinzu kommt, dass sich gleichsam in der Gesellschaft eine zunehmend bejahende Einstellung gegenüber dieser Schulform abzeichnet. Und da besitzen solche Klischees doch kaum noch Kraft! Im Gegenteil: ich bin stolz darauf, dass meine Kinder die Waldorfschule besuchen … Und wer weiß – vielleicht kann ja selbst ich nach dem Genuss von Bio-Brause meinen Namen tanzen … Kathrin Mengel

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Die

Olympischen

Spiele der Klassen 5

von Stefanie Zilian (Schülermutter)

Die Fünftklässler der Windrather Talschule aus Langenberg, der Troxler Schule, der Christian-Morgenstern-Schule und der Rudolf-Steiner-Schule aus Wuppertal trafen sich am 13. Juni 2014 zu den Olympischen Spielen auf einer großen Wiese nahe der Windrather Talschule.

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ie auch im letzten Jahr, war in diesem Jahr einer der Höhepunkte der Klasse 5 die Olympiade. Durch die Geschichtsepoche und den Griechischunterricht, sowie das Üben von fünf Disziplinen der „antiken olympischen Spiele“: Weitsprung, Speerwerfen, Ringen, Staffellauf und Wagenrennen, haben sich die Schüler das Jahr über vorbereitet. Am Tag vor dem großen Fest trafen sich alle Teilnehmer in der Windrather Talschule zum Kennenlernen, und um auf großen Stoffplakaten ihre Stadtstaaten: „Ephesos“, „Athen“, „Korinth“, „Delphi“ und „Sparta“ eigenständig zu entwerfen und zu malen. Es war ein lebhaftes, fröhliches und gemeinsames Arbeiten der Schüler der 5.Klassen, wobei sich schon erste Freundschaften bildeten. Sogar die Stadt Langenberg trat zuvor auf den Plan, um in vorgegebener Weise die Wiese, den Ort der Olympischen Spiele, eigens für die fünf Disziplinen in einem gewünschten Muster zu mähen.

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Die Schüler unserer Rudolf-Steiner-Schule bekamen sogar ein bisschen das Gefühl von Klassenfahrt, da sie in „griechischer Atmosphäre“ in der Windrather Talschule übernachten durften. Am Morgen des Festes trafen sich 80 Fünft­ klässler in selbstgemachten Gewändern und trugen einen Gürtel in ihrer Körperlänge, der als Maßband diente. Eine große und stimmungsvolle Eröffnungsfeier begann: Im großen Bogen zogen die Schüler, „Freude schöner Götterfunken“ singend, auf den „Olympischen Platz“. Nachdem gemeinsam der „Olympische Eid“ gesprochen wurde, wurde das Olympische Feuer entzündet und die Spiele konnten beginnen. Die Schüler wurden vorher in einem Losverfahren unabhängig von ihrer Schule in fünf Gruppen aufgeteilt. Alle Gruppen durchliefen im Wettkampf alle fünf Disziplinen, wobei sich jeder für jeden aus seinem Stadtstaat stark machte. Nicht die Leistung des Einzelnen zählte, sondern die Leistung der gesamten Gruppe.

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Beim Wagenrennen z. B. wurde es der Phantasie der Kinder überlassen, ihre eigenen Wege zu planen und durchzuführen. So banden manche Gruppen mehrere Schüler mit einem Gürtel zu einem Gespann zusammen, andere trugen sich gegenseitig. Es war wunderbar zu beobachten, wie sich die Kinder gegenseitig unterstützten, anfeuerten und Gemeinsamkeit erlebten, gleich welche Stärken und Schwächen das Kind mitbrachte. Begeisterung, Freude und Ehrgeiz spiegelte sich in allen Gesichtern, selbst schwerst mehrfach behinderte Kinder wurden voll in die Gruppe integriert. Ein Schüler im Rollstuhl wurde z. B. beim Staffellauf einfach von anderen mitgezogen.

Die Gürtel der Kinder in ihrer Körperlänge zeigten, wie gerecht die Spiele zugingen. Sprang ein Kind mit 1,30m Körperlänge 1,30m weit, so erhielt es die gleiche Punktzahl, wie ein 1,50m großer Schüler, der 1,50m weit sprang. Oberstufenschüler der Windrather Talschule absolvierten den „Dienst“ der Schiedsrichter und waren mit Begeisterung und eifrigem Anfeuern dabei. Am Ende haben alle Athleten gewonnen, gewertet wurde jedoch die Gruppe, keine Einzelleistung. Das Ergebnis der Gruppe war entscheidend und so gab es doch einen Sieger an diesem Tag: Die Gruppe „Ephesos“ entschied den histo-

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Freude, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung lebte im Umgang miteinander. Am Ende erhielt jeder Athlet eine Medaille und so reisten die Fünftklässler mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken nach Hause. Am nächsten Tag erschien sogar ein Zeitungsartikel in der Velberter Stadtzeitung „Der Westen“ mit der Überschrift: „EPHESOS BESIEGT SPARTA UND CO“ „Bei Olympischen Spielen der Waldorfschulen am Langenberger Nizzabad begeben sich 80 Fünftklässler auf die Spuren der alten Hellenen und haben Riesenspaß dabei. Es wurde ein Wettkampf wie in der

Antike. Mit Speerwerfen, Ringen und sogar mit einem Wagenrennen. (…)“ Im Alter der fünften Klasse sind die leiblichen Proportionen der Schüler oft sehr harmonisch, sie zeigen eine große Geschicklichkeit und Bewegungsfreude. Mit den Epochen der Pflanzen- und Naturkunde, mit der Geschichte der alten Kulturen mit dem Schwerpunkt des klassischen Griechenlands mit seinen griechischen Sagen, geht die Waldorfschule auf die Bedürfnisse der Kinder ein. So können die Schüler bei dem Fest der Olympischen Spiele ihr Geschick und ihre Bewegungsfreude unter Beweis stellen. Ein herzlicher Dank an alle Lehrer, die mit großem Engagement dieses Fest ermöglicht haben.

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rischen Wettkampf der „Waldorf-Olympioniken“.

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Fragestunde:

Das Lehrer-Interview

Name Corinna Cobi Was unterrichte ich Klassenlehrerin der Klasse 3 und Eurythmielehrerin

plötzlich Veranstaltungen, Menschen … die etwas mit der „Waldorf-Bewegung“ zu tun hatten und da wurde mir klar, dass ich auch beruflich in diese Richtung gehen wollte.

Vermutlich hätten Sie es sich früher nicht träumen lassen, einmal den Lehrerberuf zu ergreifen. Was wollten Sie als Kind werden? Als kleines Mädchen wollte ich immer Tierärztin werden. Wir hatten in der Familie seit jeher viele Tiere und ich kümmerte mich sehr gerne um sie. Über viele Jahre hinweg war ich sicher, irgendwann einmal eine Tierarztpraxis zu eröffnen.

So begann ich dann auch nach dem Abitur in Witten am Institut für Waldorf-Pädagogik das Klassenlehrerstudium. Dabei lernte ich so viele verschiedene Facetten des komplexen Lehrerberufes kennen und natürlich auch von mir selbst. Das Studium war eine sehr reiche Zeit für mich.

Wann sind Sie dann Lehrerin geworden und wie kam es dazu? Meine Schullaufbahn am Gymnasium war für mich aus unterschiedlichen Gründen oft nicht einfach. Ich lernte durch meine beiden jüngeren Brüder die Waldorfschule in Witten kennen und fühlte mich bei Besuchen dort auf Anhieb wohl. Da begann ich mich stärker für diese Schulform zu interessieren. Mit einem Mal kamen von allen Seiten

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Weshalb mögen Sie Ihren Job, was finden Sie daran toll? Es ist eine wahre Freude, jeden Tag mit so vielen unterschiedlichen Kindern zusammen sein zu dürfen und mit Ihnen zu lernen. Jeder Tag ist anders mit den Schülern und das ist wunderbar! Ich schätze es sehr, dass man die eigene Kreativität einbringen kann, um dann im Miteinander zum ganzheitlichen Lernen zu gelangen. Ich genieße die Vielfältigkeit die es an unserer Schule gibt und bin froh, hier zu sein.

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Was ist Ihr Lieblings-Ratschlag an die Schüler? Nun, ich möchte nicht mit abgedroschenen Phrasen kommen, aber immer offen, neugierig durch die Welt zu gehen und sie

Wie viele seiner Bücher haben Sie denn schon gelesen? Das sind mittlerweile schon einige Bücher geworden, aber um die Gesamtausgabe durchzulesen wird es wohl noch eine Weile dauern … Womit beschäftigen Sie sich in der „unterrichtsfreien“ Zeit? Haben Sie Hobbies? Das ist ja als Waldorflehrer nicht gerade eine üppige Zeit – sollte es aber mal dazu kommen streife ich sehr gerne ausgiebig mit meinem Hund durch die glücklicherweise nah an meiner Wohnung liegenden Wälder oder mache Fahrradtouren an der Ruhr entlang. Genauso schätze ich es, in Ruhe ein Buch zu lesen.

Jeder Tag ist anders mit den Schülern und das ist wunderbar! Was lesen Sie gerade für ein Buch? Das ist ein Buch über das letzte Lebensjahr von Franz Kafka. Es heißt „Die Herrlichkeit des Lebens“.

mit all ihrer Schönheit und Rätselhaftigkeit zu erkunden, trifft es, glaube ich, ganz gut. Haben Sie ein Vorbild? Meine Eltern! Sie haben mich immer unterstützt und ich verdanke ihnen sehr viel. Ich bin dankbar, dass ich sie an meiner Seite habe. Wenn Sie Rudolf Steiner persönlich treffen könnten – was würden Sie ihm gerne sagen? Erst mal würde ich ihm danken – dann würde ich ihn ehrlich gesagt mit Fragen löchern. Zum Beispiel würde mich brennend interessieren, was er sich noch alles zur Eurythmie gedacht hat – besonders der Toneurythmie. Ich würde mit ihm auch gerne über die Aufgaben des Klassenlehrers heute sprechen.

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Gibt es etwas, das Sie schon immer mal ausprobieren wollten, aber wozu Sie noch nie den Mut oder die Zeit hatten? Die Zeit fehlte mir aus unterschiedlichen Gründen bisher immer, um verschiedene Länder zu bereisen. Ich möchte zum Beispiel unglaublich gerne mal nach Thailand … und da gibt es noch einige Reisewünsche mehr. Wie sehen Sie die Schule der Zukunft? Was wäre Ihr Wunsch ans Bildungsministerium? Das könnte ich nicht in ein paar Sätzen zusammenfassen, das ist schon ein weites Thema. Was haben Sie unbedingt vor, wenn Sie in Rente sind? Bis ich mal in Rente wäre, ist sie sicherlich schon längst abgeschafft. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Ihre Redaktion der SICHT

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Der Vermittlungskreis stellt sich vor von Birgit Busch (Schülermutter)

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ir sind eine Gruppe von Menschen mit Ausund Weiterbildungen sowie Erfahrung im Bereich Kommunikation und Konfliktmanagement. Unsere Motivation ist es, Begegnung zu schaffen und Raum für eine gewaltfreie, ressourcen- und lösungsorientierte Kommunikation zu geben. Unser Interesse gilt den Menschen, nicht dem Konflikt. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, in besonderen Situationen Hilfestellung zu geben. Bei der Vermittlung im Konflikt sind wir Wegbegleiter, unparteiisch und nicht wertend. Wir unterstützen den Prozess durch Fragen

und im Idealfall bei der Entwicklung von Lösungen, wo alle Bedürfnisse und Wünsche der Beteiligten berücksichtigt werden.

Wie entstehen Konflikte? Konflikte entstehen immer dann, wenn unterschiedliche Einstellungen oder Verhaltenstendenzen in einer Person oder zwischen mehreren Personen aufeinander stoßen. Betreffen sie zwei oder mehrere Parteien, nehmen oft Gedanken wie „Du oder ich“, „Richtig und falsch“, „Schuld und Unschuld“ und „Täter

Konfliktstufen nach Glasl

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Verhärtung

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Debatte

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Taten statt Worte

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Koalitionen

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Gesichts­ verlust

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Droh­ strategien

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Begrenzte Vernichtung

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Zersplitterung

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und Opfer“ das Spielfeld ein und verschleiern den Blick auf den ursprünglichen Grund von Sichtweisen und Handlungen. Keine Frage: Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sind überall und belasten unseren Alltag. Positiv daran ist, dass sie uns eine Chance bieten, auf eine verbesserte Arbeits- oder Beziehungsebene mit dem anderen zu kommen. Was hält uns davon ab, diese Chance wahrzunehmen? Je früher an einer Lösung gearbeitet wird (siehe Konfliktstufen nach Glasl), umso schneller und erfolgreicher kann diese gefunden werden.

win – win

win – loose

loose – loose Gemeinsam in den Abgrund

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Welche Formen der Konfliktlösung gibt es? – Die Geschichte vom Kürbis Zwei Geschwister finden auf einem Feld einen Kürbis. Jedes Kind beansprucht den Kürbis für sich. Ein heftiger Streit entsteht. Die Mutter will den Streit beenden und teilt den Kürbis in zwei Hälften. Sie gibt jedem Kind eine Hälfte und glaubt, nun beiden Kindern gerecht geworden zu sein. Trotzdem sind beide Kinder unzufrieden: Ein Kind wollte aus dem Kürbis eine Suppe kochen, das andere wollte einen Halloween-Kürbis schnitzen. Beides ist mit einer Kürbishälfte nicht möglich. Hätte die Mutter vor ihrer Entscheidung die Kinder gefragt, was sie mit dem Kürbis anfangen wollen, hätte sie den Konflikt für beide Seiten zufrieden stellend lösen können: Der Kürbis hätte ausgehöhlt und das Fruchtfleisch für eine schmackhafte Suppe verwendet werden können. Dieser Weg wird in der Meditation / Konfliktmoderation beschritten. Was passiert in einer Mediation / Moderation eines Konfliktgesprächs? Zunächst werden die gemeinsamen Spielregeln festgehalten, wie z. B., Formulierung in Ich-, nicht Du-Botschaften, keine verbalen Angriffe, keine Verallgemeinerungen, sondern konkrete Sachverhalte benennen, den anderen jeweils ausreden lassen, Schweigepflicht Dritten gegenüber etc. Im Gespräch werden dann die Interessen beider Konfliktparteien herausgearbeitet, formuliert und vor allem auch vom jeweiligen andern „gehört“. Der Mediator / Moderator achtet darauf, dass jede Konfliktpartei genügend Zeit und Raum hat, ihre Sichtweisen und Interessen einzubringen. Was steckt hinter der Botschaft? Welche Bedürfnisse haben die Beteiligten? Welche Wünsche hat die jeweilige Partei? Ist alles ausgesprochen, geklärt und verstanden, dann werden Lösungsmöglichkeiten von den Konfliktparteien gemeinsam entwickelt – phantasievoll, konstruktiv –

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und letztlich so, dass beide Seiten zustimmen können. Die Ergebnisse werden dann in einer Abschlussvereinbarung, je nach Bedarf mündlich oder schriftlich, festgehalten. Wie könnt Ihr uns erreichen? Am besten über Telefon. Birgit Busch 0202 / 57 22 01 Anne Kionka 0202 / 2 47 26 27 Steffi Kubik 0202 / 94 63 58 42 Andreas Poggel 0202 / 26 13 15 62 Isabel Sperling 0202 / 4 26 53 36

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Und noch etwas … Wir sehen uns nicht nur als Vermittler, sondern möchten auch einen Beitrag zu einem respektvollen Miteinander schaffen. Wir freuen uns über Anregungen von Eltern, Lehrern und Schülern und sind offen für jede Bereicherung auf diesem Weg. Ebenso könnt Ihr bei uns den Leitfaden für Problemsituationen im schulischen Miteinander erhalten und / oder auch erläutert bekommen. Gruppenmitglieder können wechseln. Daher sind wir mit Namen und Tel.-Nr. auch jährlich im Navigator aufgeführt. Wer Lust hat, hier noch mitzumachen, kann sich gerne melden.

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Auf los geht‘s los! … oder auch nicht!

von Christine Lenz (Mitarbeiterin der OGATA)

Mittlerweile ist es schon fast eine beliebte Tradition geworden, in den Osterferien die Möglichkeit für vier Tage Juist zu bieten. Aber ebenso wurde es mittlerweile zur geliebten Gewohnheit, dass es immer mit einem Abenteuer verbunden ist … Es fing alles damit an, dass wir es tatsächlich schafften, mit unserer Fähre nach Juist auf Grund zu laufen und somit gezwungen waren, mit 16 OgataKindern (und natürlich einer bunten Mischung aus anderen Passagieren) auf dem Schiff zu übernachten. Ein andermal brachte uns in letzter Minute ein Containerschiff unser vergessenes Gepäck (nicht von uns vergessen) in den Norddeicher Bahnhof. Die Dame am Schalter zeigte sich flexibel und buchte unsere Tickets auf einen späteren Zug. Die Kapitäne der Schiffe telefonierten, die Seeleute hievten unser Gepäck. Alles in Allem ist es jedes mal Dank der Kooperation und des guten Herzens vieler Menschen ein SCHÖNES Abenteuer gewesen.

denn auch die Fähren liefen an diesem Tag nicht mehr aus. Also auf ein Neues am nächsten Tag. Herr Heimes und Kollege geleiteten uns bis in den Zug, besorgten uns die schönsten Plätze und über den Bahnhofslautsprecher wurde der Ogata

aus Wuppertal eine schöne Reise und viel Spaß auf Juist gewünscht! Kurz hinter Düsseldorf packten wir Brote und Trinkflasche aus und genossen die Fahrt.

Diesmal versuchte uns ein Sturm, der ganz Deutschland lahm legte, einen Strich durch die Reise zu machen: Zuerst wurden nur die Nahverkehrszüge eingestellt … Als wir alle in Düsseldorf versammelt waren, standen auch die Fernzüge: Zu gefährlich, Bäume könnten die Gleise blockieren! Doch mit Hilfe eines freundlichen DB Managers, Herrn Heimes, wurde unsere Reise für einen Tag später umgebucht. Na ja, besser als mit 22 Kindern im dunklen Sturm in Norddeich zu stehen,

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Der peitschende Hagel, der uns zur Begrüßung auf Juist empfing, sollte nur ein kurzes Intermezzo sein. Das letzte Abenteuer dieses Tages war das Beziehen der Betten … O.K., ein Hochbett zu beziehen, ohne Spannbetttuch ist für Grundschüler schon eine Herausforderung …, die wir alle zusammen einzigartig meisterten!

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So konnte dieser anstrengende Tag fröhlich singend im Stuhlkreis verabschiedet werden und auf das Zähneputzen durfte an diesem Abend verzichtet werden (was wir natürlich nicht den Eltern erzählen). Und was gibt es Schöneres, als mit Meeres­ rauschen einzuschlafen…? Nach einem ausgiebigen Frühstück mit allem drum und dran und Lagebesprechung

war es soweit: Das Meer erwartete uns! Und wie, es küsste uns die Füße und begrüßte uns wie ein junger Hund, der freudig an unseren Beinen hochsprang … Ja, so ist es halt am Meer, berauschend und über-well-tigend. Aber wohlweislich hatten wir ausreichend Wechselkleidung und eine gute Heizung. Vor der Jugendherberge wurde ja auch schon das Wasser aus den Gummistiefeln gekippt.

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Im Naturkundehaus erfuhren wir Hintergründe, konnten wir Meerestiere in Aquarien bestaunen, die Ausmaße eines Wal-Skelettes erkennen und auch betroffen die Auswirkungen der Umweltverschmutzung sehen. Mit einem Eis in der Hand genossen wir nach einem eindrucksvollem Tag den Rückweg zur JH in der Kutsche. So verging die Zeit wie ein Wimpernschlag und wir mussten schon wieder Koffer packen, eines der letzten Abenteuer …Irgendwie passte nichts mehr in den Koffer, alles war viel mehr geworden. Es tauchten Dinge auf, deren Notwendigkeit den Kindern verschlossen blieb, aber Hauptsache die sieben Tonnen Muscheln (deren Geruch lieblich die Zimmer erfüllte) waren verstaut. Nach getaner Arbeit ging es im Schlafanzug (natürlich mit Jacke und Gummistiefeln) noch ein letztes Mal ans Meer, wo uns die Insel noch einen traumhaft schönen Sonnenuntergang schenkte … Schön war’s! Und wir hoffen, dass wir uns auch nächstes Jahr wieder auf dieses Abenteuer einlassen dürfen.

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Wieso „erziehungskunst“? von Ludger Koester, Lehrer für Handwerk und Kunst

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er von Ihnen wäre nicht schon über das Wort „Erziehungskunst“ gestolpert? Mit diesem Aufsatz möchte ich skizzenhaft beschreiben, wie die Waldorfschule mit den Zeitereignissen verknüpft ist und auch, wie sie gerade durch das künstlerische Element Antworten auf die Nöte und Aufgaben der heutigen Zeit geben kann. Gleichzeitig sollen Sie mit diesem Stichwort eingeladen werden, die Zeitschrift gleichen Namens mit neuem Interesse in die Hand zu nehmen. In unserer heutigen Gesellschaft zeigen sich zwei gegensätzliche Tendenzen: Zum einen eine sich verstärkende Bestrebung, die Lebensverhältnisse bis ins Letzte planbar zu machen, zum anderen ein erweitertes Verständnis von dem, was das eigentlich Menschliche ausmacht. Und das entzieht sich der Planbarkeit. In diesem Spannungsfeld leben wir, und die Konflikte, die damit einhergehen verschärfen sich zusehends. Die aktuellen Zeitereignisse zeigen uns, dass sich die Wirklichkeit einer gnadenlosen Ökonomisierung des gesellschaftlichen Lebens widersetzt: Die Flüchtlingskrise kann uns (symptomatisch) vor Augen führen, dass – gegen alle Vernunft – ein „grenzenloses“ Mensch-Sein-Wollen auf dem Vormarsch ist. Dem ist das herrschende ökonomische und politische Denken zunächst nicht gewachsen. Zeigt sich nicht vielmehr, dass ein Denken in Machtstrukturen und Gewinnmaximierung unsere epochale Krise erst hervorgebracht hat? Auch in der Erziehungsfrage taucht dieser Widerspruch auf: Pisa und Zentrale Prüfungen stehen für ein normiertes Leistungssystem, das auch an Waldorfschulen seinen Tribut fordert. Nur: wie soll das mit dem Gedanken der inklusiven Pädagogik zusammenpassen, die aus der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen hervorgegangen ist? Auf der einen Seite soll mit einer uniformierten Leistungsbeurteilung dafür gesorgt werden, dass die Kinder sich den Anforderungen der bestehenden

Gesellschaft anpassen, auf der anderen Seite lebt die Intention, Raum für das zu schaffen, was jeder Mensch mit seinen besonderen Begabungen an Neuem in dieselbe Gesellschaft hineinbringt. In scharfem Kontrast zum standardisierten Schulsystem der globalisierten Leistunsgesellschaft steht der Film „Alphabet – Angst oder Liebe“ von Erwin Wagenhofer, welcher 2014 in die Kinos kam.1 Hier geht es in vielen Beispielen um das Gegenteil von Leistungskontrolle und Maximierung von In- und Output, nämlich um Vertrauen, Mut und Liebe auf Seiten der Lehrer. Schon vor mehr als hundert Jahren erkannte Rudolf Steiner die unheilvolle Verquickung von Wirtschaft und Politik als Ursache für die Entfesselung der zerstörerischen Kräfte in unserer Zivilisation. Diese Verstrickung ist bis heute nicht wirkungsvoll gelöst worden, obwohl die damit entstehenden Konflikte von Vielen erkannt und bekämpft wurden. So haben sich die gesellschaftlichen Probleme nur weiter verschärft und globalisiert. Im Jahr 1919 setzte Rudolf Steiner mit der Gründung der ersten Waldorfschule einen Impuls, der nach dem Ende der Katastrophe des 1. Weltkrieges einen radikalen Neuanfang der Kultur wagte. Damals wie heute ist die Waldorfschulbewegung in aller nötigen Bescheidenheit nichts weniger als ein Versuch, wenigstens im Bereich der Erziehung und Bildung an einer Erneuerung unserer Kultur zu arbeiten. Grundlegend dabei ist es, sich zu entscheiden, welche Rolle der Mensch im Getriebe der Welt spielen will und soll: Hat er zu funktionieren, damit die Politik multinationaler Konzerne ungestört abläuft oder formuliert und gestaltet er die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens aus eigener Kraft, gemäß seiner wahren Bedürfnisse? Die Idee der Waldorschule geht ganz radikal von Letzterem aus. Der Lehrplan, die Unterrichtsinhalte sind von dem abgeleitet, was die Kinder/Jugendlichen entsprechend ihrer Altersstufe für ihre Entwicklung brauchen. 1 S. auch E. Wagenhofer: We Feed the world 2005, Let’s Make Money 2008

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Letztendlich entsteht der Lehrplan erst im Unterricht, in der Interaktion zwischen Schülern und Lehrer. Das zu sagen ist natürlich eine Provokation und Anmaßung. Aber gleichzeitig kommt hier die Frage nach der Bedeutung und dem Verständnis des Künstlerischen, wie sie in der Waldorfpädagogik verankert ist, ins Spiel. Vor einem guten Jahr tagte eine internationale Konferenz der Waldorf/Steiner Schulen in Harduf/Israel. Dabei entstanden Leitideen, die – unter Anderem – in folgenden Sätzen niedergelegt wurden: „Es gehört zu den Zielsetzungen der Waldorfschule, dass sie das Primat des Intellektualismus (nicht des Intellekts) wenigstens in der Pädagogik zu brechen versucht, damit die Erziehung wieder mit dem Leben und nicht nur mit der Kognition zu tun hat … Eines der wichtigsten Instrumente dazu ist der künstlerische Unterricht. Darunter ist ein Vielfaches zu verstehen. 1. Der Lehrer selbst pflegt ein Verhältnis zu irgendeiner Kunst; er soll bestrebt sein, etwas Künstlerisches in seinem Wesen zu pflegen. 2. Er wendet künstlerische Mittel in seinem Unterricht an (Malen, Zeichnen, Rezitation, Musikalisches und dergleichen). 3. Sein Unterricht selbst aber ist künstlerisch im Sinne von Originalität, Bildhaftigkeit und durch die Gestaltung der Zeitabläufe im „Atmen“ mit den Schülern. Dies ist das eigentlich Wesentliche. 4. Schließlich bemühen sich die Lehrer um eine angemessene ästhetische Umgebung der Schule, denn die wirkt sich aus auf die unbewussten Stimmungen der Schüler.“ Die eigentlich handwerklichen und künstlerischen Unterrichte sollen die Schüler unmittelbar und selbsttätig mit gestaltenden Prozessen bekannt machen und ihre Hand-

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lungsfähigkeit stärken. Auch hier dient das künstlerische Element dazu, die Welt nicht als fertig zu betrachten, sondern als gestaltbar. Gerade dafür möchte die Waldorfschule eine größere Wachsamkeit und ein Empfinden im Lehrer, im Erzieher und eben auch bei den Eltern wecken. Dabei bietet sie den Lehrern aus der antroposophischen Menschenkunde heraus die methodischen Ansätze zur Gestaltung des Unterrichts, ohne Anthroposophie zum Inhalt desselben zu machen. Dort, wo der Unterricht in der Waldorfschule misslingt, wo etwas schief läuft, sind in aller Regel die Beteiligten dem hohen Anspruch nicht gerecht geworden. Dieses Eingeständnis ermöglicht den nötigen Dialog innerhalb der Lehrerschaft – aber auch den Kindern und besonders den Eltern gegenüber. Gleichzeitig befreit es den methodischen Ansatz vom Vorwurf der Untauglichkeit. Zum Schluss sei darauf hingewiesen, dass seit einigen Jahren die Zeitschrift „Erziehungskunst“ an alle Elternhäuser verteilt wird. Sie ist das öffentliche Organ des Bundes der freien Waldorfschulen, wird aus den Mitgliedsbeiträgen aller Schulen finanziert und steht mit ihren inhaltlichen Beiträgen mitten im Zeitgeschehen. Dadurch bietet sie Ihnen und uns über Elternabende, Arbeitskreise, persönliche Gespräche und den Schulrat hinaus die Möglichkeit, an den aktuellen pädagogischen Fragen teilzunehmen und vermittelt gleichzeitig, wie vielfältig die Waldorfschulbewegung – sowohl national wie international – engagiert ist. Schulen und Kindergärten, die auf der Basis der Waldorfpädagogik arbeiten, breiten sich weltweit immer weiter aus. (Zur Zeit gibt es mehr als 1000 Waldorfschulen in 60 Ländern.) Die „Freund der Erziehungskunst“ sind eine Organisation, die durch Hilfsaktionen, Spendenvermittlung, Notfallpädagogik und Einrichtung von Freiwilligendiensten zeigen, dass Waldorfpädagogik gerade auch in armen Ländern mit großer Begeisterung und Dankbarkeit aktiv aufgegriffen wird.

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Prinz & Bettelknabe von Lovis Hüsing, Klasse 9

Klassenspiel der 8. Klasse

Nach einem Roman von Mark Twain Dialoge geschrieben von Bernhard Heck

Alea iacta est X. MMXIV.

Angefangen zu proben haben wir (Klasse 8) Ende Februar 2015. Am Anfang war unser Ziel, die Szenen zu verstehen und uns zu merken, wann wir wo stehen sollten. Mit der Zeit wurden es immer mehr und intensivere Proben, wir arbeiteten uns immer weiter voran, wurden selbstbewusster auf der Bühne, haben auch kleine Fehler gesehen und uns gegenseitig korrigiert. Auch die Szenen halfen wir zu gestalten. Nebenbei hatten wir im Fachunterricht Einzelproben, Kostüm anproben und auch unsere privaten Gespräche wanderten immer wieder zum Klassenspiel. Wir sprachen unsere Texte vor uns hin, saßen Nachmittags vor unseren Dialogen. Auch die Eltern haben geholfen Kostüme zu nähen und zu ändern. Manchmal mussten sie auch in Rollen aus dem Stück schlüpfen. Einen Monat vor der Premiere begann die Flyer-Gestaltung, es mussten Plakate gemalt und Texte verfasst werden. Die Bühnenbilder wurden noch einmal überarbeitet und bei den Proben kamen immer mehr Requisiten dazu. Wir verbrachten ganze

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Nachmittage im Saal und auf der Bühne, haben am Schluss nur mühsam Proben und Freizeit unter einen Hut gekommen. Hilfe bekamen wir auch für das Licht von SchülerInnen aus der Oberstufe. Kurz vor der Premiere waren alle Kostüme fertig und wir durften sie das erste Mal bei den Proben tragen. Aber die ganze Arbeit hat sich gelohnt, denn zu erfahren, was man / frau für große Gesten machen muss, damit es auch in der

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letzten Reihe gesehen wird oder wie man/ frau auf der Bühne flüstert und trotzdem gehört wird, war toll! Zu lernen, auf der Bühne nicht die Rolle zu spielen, sondern in diesem Moment diese Person zu sein, aus braunen Augen zu gucken, auch wenn man/frau blaue hat oder die Gesten eines Dieners wie selbstverständlich rüber zu bringen, war eine Herausforderung. Nach den vier Vorstellungen waren wir geschafft aber auch stolz auf uns... Wir haben

viele positive Rückmeldungen bekommen und unsere Klasse ist im großen und ganzen noch mehr zusammengewachsen! In unserer Nachbesprechung hat sich herausgestellt, dass die Allermeisten mit ihren Rollen und den Aufführungen zufrieden waren, auch wenn es am Anfang Unzufriedenheiten gegeben hat. Wir haben über Mitschüler gestaunt, obwohl wir dachten, alle gut zu kennen. Und die Meisten waren traurig, dass alles schon vorbei war!

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Forstpraktikum Klasse 7 von Astrid (jetzige Klasse 8)

Vom 1. bis 12. Dezember 2014 waren wir im Schwarzwald und haben unser Fortspraktikum absolviert.

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Wir wurden freundlich empfangen und direkt in die Regeln des Waldschulheims eingeführt.Fast jeder bekam einen Dienst, z. B. Küchendienst oder Werkzeugdienst. Erst danach bezogen wir unsere Zimmer. Mit Frau Warkocz und Herrn von Hören sowie den Waldarbeitern fuhren wir am nächsten Tag in den Wald, um zu arbeiten. Um zehn Uhr hatten wir eine Pause, in der wir etwas Kleines zum Essen und ein Getränk bekamen. Nach ca. 15 Minuten gingen wir wieder an die Arbeit. Schon um 12:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Bus, der uns zurück ins Waldschulheim fuhr und wo der Küchendienst uns schon ein tolles Mittagessen vorbereitet hatte. Das Essen war sehr lecker, auch für Vegetarier. Manchmal gab es ein Nachmittagsprogramm, z. B. Backen, Filzen, Häkeln oder Körbe flechten.

nie, denn neben den Aktionen des Waldschulheims richteten wir noch einen Kinoabend, eine Party und einen Ausflug aus. Und außerdem gab es ja Schnee, einen Geburtstag und Nikolaus. Wenn von all diesen Sachen jedoch gerade nichts anstand, konnten wir auch noch Kickern, Fußball spielen, Klavier spielen, unsere Zimmer umdekorieren, andere besuchen gehen, Briefe schreiben, uns unterhalten, im „Lädle“ etwas kaufen, Poker spielen, Werwolf spielen, etwas essen oder einfach mal ausruhen. Dazu kam noch der Praktikumsbericht, den wir schreiben mussten und die Adventskalenderhausaufgaben. Wir hatten eine sehr schöne Zeit!

Jeden Tag arbeiteten wir im Wald an einer anderen Stelle und hatten eine andere Arbeit zu tun. Bäume schälen, Bäume fällen, Bäume entrinden, Wege freiräumen, oder Knopsen vor hungrigen Rehen schützen. Manchmal arbeiteten wir auch im Schnee. Langweilig wurde es

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Sonnenfinsternis 2015 oder was macht denn der Mond da am Himmel?

von Martina Zrnic (Lehrerin Klasse 5)

Am 20. März 2015 – zeitgleich mit dem astronomischen Frühlingsanfang – ereignete sich ein besonderes Naturschauspiel: eine Sonnenfinsternis. Dabei schob sich der Mond für die Dauer von circa zweieinhalb Minuten vollständig vor die Sonne. Die Menschen in Deutschland konnten nur eine partielle Sonnenfinsternis wahrnehmen, je nach Standort betrug sie eine Bedeckung von 78 Prozent. Ein vergleichbares Schattenspiel soll es erst im Jahre 2081 noch einmal geben. Schon frühzeitig informierten die Schüler ihre Lehrer über dieses Ereignis, vielleicht mit einer unausgesprochenen Bitte … Die Lehrer gingen damit um und beratschlagten sich. Sollen wir an diesem Tag einen gemeinsamen Ausflug planen? Wie könnte das gehen? Was muss beachtet werden? Informationen müssen einge-

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holt werden. Und schon befand man sich im Netz der Gefahren gefangen. Schnell war klar, was man alles nicht durfte. Die Bezirksregierung riet den Schulen, aus Sicherheitsgründen die Pausen zu verlegen und die Fenster zu verhängen. Mancherorts wurde sogar die Toilettenregelung außer Kraft gesetzt. Angesichts solch drohenden Unheils konnte auch das mutigste Lehrerherz ein wenig banger schlagen. Durfte man es trotzdem wagen? Immerhin sollte niemandem ein Leid geschehen. Ein Arzt, verschiedene Optiker, ein Physiker und auch die Sternwarte sorgten für Beruhigung. Unter bestimmten Voraussetzungen war es durchaus möglich, diesem Phänomen beizuwohnen. Diese Voraussetzungen wollten wir unseren Schülern gerne schaffen. Denn was kann es Schöneres geben, als Erfahrungen selbst

zu machen und eigene Bilder zu verinnerlichen? Das sind doch die Daten des Lebens, die bleibend sind, anhand derer Fragen entstehen und der Wunsch ausgelöst wird, mehr zu erfahren. Ausgerüstet mit Spezial-Sonnenfinsternis-Brillen, Rettungs-Schutzfolien, Schweißglas, vielen gut gemeinten Ratschlägen, die den Schülern in den Tagen zuvor immer wieder ans Herz gelegt wurden, dem festen Willen zu teilen, sich an alles zu halten, was besprochen wurde, einer gewissen Aufregung und Vorfreude, machten sich also die Klassen 4 und 6 an besagtem Tag auf den Weg. Ein wunderbarer Natur-Hochnebel-Filter setzte sich zwischen das Schauspiel am Himmel und die Menschen auf der Erde und sorgte damit für zusätzliche Sicherheit. Auf das Leben ist doch immer wieder Verlass!

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Ich bin mit der Klasse 4 und 6 zum Scharpenacken gegangen. Meine Schwester und ich sind vorgegangen, weil wir wissen, wo der Scharpenacken ist. Wir wohnen da. Als erstes sind wir aus der Schule und in den Kothener Wald gegangen. Irgendwann kamen wir am Toelleturm an. Der Lehrer der Klasse 6, er heißt Herr Ploch, hat uns eine Geschichte vom Toelle erzählt. Und zwar ging die Geschichte so: Der Toelle wollte einmal die Stadt von oben sehen. Also baute er einen großen Ballon. Mit dem fuhr er an einem Tag los. An diesem Tag war es sehr nebelig und die Leute rieten von einem Flug ab. Aber der Toelle wollte trotzdem fliegen. Und so flog er auch. Dann hörten die Leute ein ganz böses Geräusch von dem Ballon und man sah, wie der Toelle samt dem Ballon zu Boden krachte. Deshalb wurde der Toelleturm gebaut, als Denkmal. Das hat uns der Herr Ploch erzählt. Und dann sind wir weiter gegangen, zum Scharpenacken. Dort, auf einem großen Hügel, betrachteten wir die Sonnenfinsternis. Man durfte nur mit einer Sonnenfinsternis-Brille oder einer Schweißer-Brille gucken. Und als der Mond 78 Prozent vor der Sonne stand, sangen die Vögel nicht mehr und es wurde ganz kalt. Wir haben gefrühstückt und die Jungen spielten dann Fußball und die Mädchen spielten fangen. Dann sind wir wieder zurückgegangen. Beim Toelleturm machten wir noch einmal Halt, weil dort ein Spielplatz ist. Die meisten Mädchen aus den Klassen 4 und 6 haben geschaukelt und die Jungs aus der Klasse 6 schubsten uns an. Als wir wieder zurück in die Schule kamen, holte mich meine Mutter dort ab. 

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Florentina van Hacke

Meine Mama meinte, ich soll nicht durch die Folie gucken. Aber ich habe trotzdem durch die Folie geguckt. Ich habe auch durch die Sonnenfinsternis-Brille geguckt. Am Anfang sind wir zum Toelleturm gegangen und haben herausgefunden, wie viele Kinder man braucht, um den Turm gemeinsam zu umarmen. Dann haben wir immer wieder mal durch die Brillen oder die Rettungs-Schutzfolie geguckt. Dabei sind wir weiter gegangen. Als wir am Scharpenacken ankamen, war die totale Sonnenfinsternis erreicht. Dort haben wir gepicknickt. Start: 9.29 Uhr Max.: 10.37 Uhr Ende: 11.48 Uhr Es war Nebel. Die Vögel hörten auf zu zwitschern. Die Welt war ein bisschen grau. Ich habe mich ein bisschen mutig gefühlt. Zurück sind wir einen anderen Weg gegangen, als auf dem Hinweg. Dort sind wir am Ende noch zu einem Spielplatz gegangen. 

Elisa Loi

Um circa 8.30 Uhr sind die Klassen 4 und 6 von der RudolfSteiner-Schule Wuppertal aufgebrochen. Wir sind durch den Wald zum Toelleturm gegangen. Dort haben wir das erste Mal mithilfe einer Folie zur Sonne geguckt. Als ich in die Sonne schaute, sah ich, dass unterhalb von der Sonne ein Stück fehlte. Es sah so aus, als hätte sich ein kleiner runder Kreis vor die Sonne geschoben. Und dann sind wir weiter gegangen, zum Scharpenacken. Als wir dort ankamen, war die Sonne schon so weit bedeckt, dass sie wie eine Mondsichel aussah. Wir verbrachten ungefähr zwei Stunden auf dem Scharpenacken. So hatte jeder genug Zeit, sein Brot zu essen, Fußball zu spielen und mit der Folie in die Sonne zu gucken. Nach einiger Zeit wurde die Sonne wieder vollständig und wir gingen zurück zur Schule. Mir hat es sehr gut gefallen und ich fand es sehr interessant, die Sonnenfinsternis mit zu erleben. 

Lena Wende

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Die Klassen 4 und 6 sind am Freitag, den 20.3.2015 zum Scharpenacken gewandert, um die Sonnenfinsternis zu sehen. Es war wenig los auf den Straßen. Nur manchmal hat man ein Auto gesehen. Als wir am Toelleturm waren, hat die Sonnenfinsternis gerade angefangen. Es war Hochnebel. Deswegen war es nicht so gefährlich für die Augen. Am Toelleturm haben wir die Folie bekommen, um zur Sonne gucken zu können. Der Mond hat sich ganz langsam vor die Sonne geschoben. Am Anfang sah es so aus, als wäre die Sonne angebissen. Dann haben wir versucht, den Toelleturm zu umarmen. Dazu braucht man 22 Kinder. Dann sind wir weiter gewandert. Zwischendurch haben wir in den Himmel geguckt und die Sonne hat sich immer ein bisschen verändert. Als wir am Scharpenacken angekommen sind, war es 10.30 Uhr und die 78 Prozent der Sonnenfinsternis 2015 waren erreicht. In dem Moment haben die Vögel aufgehört, zu zwitschern, die Farben wurden grau und es wurde kälter. Als die Sonnenfinsternis langsam vorbei war, haben die Vögel wieder angefangen, zu zwitschern, die Farben wurden wieder bunt und es wurde wärmer. Dann sind wir wieder zurück gewandert. 

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Sophia Podubrin

Am Freitag, den 20.3.2015 war ich mit der 6. und meiner - der vierten Klasse - auf dem Scharpenacken, um die Sonnenfinsternis anzusehen. Der Himmel war grau und erst dachte ich, wir würden die Sonne gar nicht sehen. Aber dann habe ich gesehen, dass die Sonne durch den Hochnebel durchgeschienen hat. Dann habe ich mir die Sonnenfinsternis durch eine Brille, die extra dafür geeignet ist, angeschaut. Es war allerdings keine vollständige Sonnenfinsternis, sondern eine Teilfinsternis, eine partielle. Das Besondere daran war, dass bei der größten Abdeckung eine liegende Sonnensichel sichtbar blieb. Zog der Nebelschleier davor, so konnte man alles ohne Brille beobachten. 

Annika Horst

Wir sind um 8.30 Uhr in Richtung Scharpenacken gegangen. Als es angefangen hat, waren wir am Toelleturm. Es sah so aus, als hätte eine Maus ein Stück von der Sonne abgebissen. Die Vögel haben aufgehört zu singen, es wurde kälter und als der Mond die Sonne wieder frei gab, war es sehr warm. Um 10.38 Uhr war die maximale Sonnenfinsternis, um 11.48 Uhr war das Schauspiel beendet. Danach haben wir Fußball gespielt und sind noch zu einem Spielplatz gegangen. Dann ging es zurück zur Schule. 

Silas Wewer

Wir waren mit der Klasse 4 und der Klasse 6 auf dem Scharpenacken. Es war sehr wenig los, weil viele Menschen Angst hatten. Wir sind um 8.40 Uhr los gegangen. Als wir beim Toelleturm ankamen, da hat es angefangen. Auf dem Scharpenacken haben wir durch die Sonnenfinsternis-Brillen geguckt. Aber schon auf dem Hinweg hat sich der Mond vor die Sonne geschoben. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Und erst in 66 Jahren wird es wieder genau solch ein Naturschauspiel geben. Die ganze Zeit über war Hochnebel, darum war es nicht so gefährlich. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit Frau Zrnic und Herrn Ploch ein so schönes Erlebnis hatte. 

Till Stebel

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Titel vorne

Es war Freitagmorgen! Gerade hatte sich die Klasse 4 begrüßt, da ging es auch schon los, gemeinsam mit der Klasse 6. Erst sind wir in Zweier-Reihen in den Kothener Wald gegangen. Nach einer Weile kamen wir – etwas erschöpft – an der Oberen Lichtenplatzer Straße heraus und gingen weiter zum Toelleturm. Da war es auch schon fast so weit, aber ein bisschen Zeit blieb noch. Mit 22 Kindern haben wir den Toelleturm umarmt. Plötzlich hat Herr Ploch gerufen: „O-o-ho! Ich sehe schon was!“ Jeder hat sich nun eine Rettungs-Schutzfolie geholt und wir haben uns das Spektakel nicht entgehen lassen. Plötzlich war mir richtig kalt. Schon war das Maximum erreicht. Da sind wir gerade am Scharpenacken angekommen. Dort haben sich noch einmal alle das Ereignis angeguckt. So, und dann war die Sonnenfinsternis schon fast zu Ende. Durch den Vorwerk-Park sind wir zurück zur Schule gegangen. 

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Lukas Jaeger

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Floristik Friedhofsgärtnerei Garten + Landschaftsbau

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Waldorfs Beauty Insel

Ringelblumen-, Lavendel- oder Beinwellsalbe von Katharina Warkocz (Gartenbau)

Zutaten: 1l Olivenöl 100–200 g Bienenwachs 20 g getrocknete Blüten von Ringelblume oder Lavendel oder Beinwellwurzeln bei Bedarf: 20 ml Johanniskrautöl 30 ml Propolistinktur (erhöht die Heilkraft) 2 TL Lanolin (macht die Salbe cremiger, lässt sie schneller einziehen)

Zubereitung: Die getrockneten Blüten bzw. Beinwellwurzeln in ein Leinentuch gewickelt in das Öl legen und das Öl im Wasserbad 1 Stunde sieden lassen. Diese Mischung über Nacht ziehen lassen.

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Die Blüten und das Leinentuch auswringen, das Öl wiederum im Wasserbad erwärmen und das Bienenwachs darin auflösen.

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Bei Bedarf die anderen Zutaten dazugeben, die Salbe wird aber auch ohne diese Zusätze sehr gut.

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Mit der Löffelprobe die Konsistenz der Salbe prüfen, eventuell etwas mehr Bienenwachs bzw. Olivenöl hinzufügen.

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Zum Schluss diese Mischung in kleine Töpfchen füllen und das Herstellungsdatum darauf schreiben. Die Salbe ist mindestens 1 Jahr haltbar. Ich nutze sie gerne als Lippenbalsam und auf Schürfwunden. Die Beinwellsalbe heilt bei Verstauchungen.

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Mehr Medienbildung

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itternacht in der Rudolf-Steiner-Schule. Ein Hund jault. Hausmeister Nitsch, der gerade bei einem Gläschen Rotwein ein Kartenhaus baut, schreckt auf und schaut draußen nach dem Rechten. Mit diesem Trick gelingt es den vier Kindern der Schimmelhöhlenbande auf der Suche nach ihrer Mitschülerin Lara in das Schulgebäude zu gelangen und den

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Hausmeister auszusperren. Zur gleichen Zeit ist Lara, welche schon seit Tagen in der Schule fehlt, im geheimen unterirdischen Chemielabor des Klassenlehrers Dr. Kreske eingesperrt. Immer zur vollen Stunde muss sie dort ein Lied singen, damit der geldgierige Lehrer den zu Gold verwandelten Blütenstaub einer exotischen Geheim­ pflanze ernten kann.

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von Andreas von Hören (Schülervater)

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SchülerInnen der (damals) sechsten Klasse drehten im letzten Jahr mit ihrem Klassenlehrer Herrn Ploch und Unterstützung von Medienpädagogen vom Medienprojekt Wuppertal einen Kurzspielfilm, einen Kinderkrimi im Stil von „Emil und die Detektive“. Sie denken sich zuerst die Geschichte aus, erarbeiten ein Drehbuch, drehen mehrere Tage und auch nachts in ihrer Schule. Am Ende werden die vielen Szenen an einem Computerschnittplatz zusammenmontiert. Im CinemaxX präsentieren sie nach Monaten intensiver Arbeit stolz ihren Film (im Rahmen des Wuppertaler Videomagazins borderline) vor über 200 ZuschauerInnen auf großer Leinwand. Beim darauf folgenden Herbstfest der Schule konnten dann auch die Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen den Film anschauen. Durch den selbst produzierten Film erwerben die SchülerInnen Medienkompetenz, sie lernen verstehen, wie ein Film gemacht wird und erproben selbst ein bisschen die Filmkunst und das Filmhandwerk. Kreativität, Sprachkompetenz und Kooperationsbereitschaft zeigen und lernen die Kinder – ohne diese konnten sie keinen spannenden Film machen. Über die filmische Artikulation konnten sie anderen etwas von sich zeigen – die Moral der Geschichte war, dass Kinder gemeinsam, wenn sie zusammenhalten und mutig sind, manches Problem lösen können – und bekamen hierfür viel Applaus. Viel gelernt, viel Spaß gehabt und ein gutes Gefühl am Ende – nicht schlecht.¶



Es tut sich was an unserer Schule in Bezug auf Medien. Seit zwei Jahren gibt es – beauftragt durch die pädagogische Konferenz und die Schulkonferenz – einen Arbeitskreis Medienkompetenz, in welchem Eltern

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und LehrerInnen gemeinsam Konzepte zur Medienkompetenzvermittlung im Sinne der Waldorfpädagogik für die Schule erarbeiten, welches die kreativen und problematischen Potentiale der Mediennutzung berücksichtigt. Mit zunehmendem Alter nutzen Kinder und Jugendliche die Medien auf vielfältige Art und Weise. Der kompetente Umgang mit den verschiedenen Medien entwickelt sich zunehmend zu einer Kulturtechnik des digitalen Zeitalters und muss daher gelernt und gelehrt werden.¶ Wichtig war es, dass bei der Entwicklung dieses Medienbildungskonzeptes alle drei hierbei beteiligten Gruppen, die LehrerInnen, die Elternschaft und vor allem auch die SchülerInnen selbst mitwirken. Hierfür wurde die Erfahrungen und Einstellungen der SchülerInnen von Klasse 6 bis 11 zur eigenen Mediennutzung genauso erfragt wie ihre Vorstellungen und Wünsche zur Medienbildung in der Schule und im Elternhaus. Mit diesen interessanten, in einem Film dokumentierten Eindrücken, begann im Frühjahr diesen Jahres das pädagogische Wochenende zum Thema Medien, bei welchem ca. 80 Eltern und LehrerInnen den Diskurs zur Medienbildung und -nutzung starteten. Die Ergebnisse wurden anschließend im AK aufgearbeitet und in der Pädagogischen Konferenz diskutiert.¶ Dass die SchülerInnen mehr Medienbildung an unserer Schule forderten, war klar. Schließlich nutzen sie mit zunehmendem Alter – zumindest außerhalb der Schule – digitale Medien vielfältig. Dies geschieht teils kompetent teils inkompetent mit allen positiven Potentialen und Problemen und wie auch bei SchülerInnen anderer Schulformen. In den Interviews zum Pädagogischen Medienwochenende sagte eine Schülerin der elften Klasse:„Ich finde, dass

es wichtig ist, auf jeden Fall die Funktion, also was alles hinter den Medien steckt, zu lernen. Aber auch der Nutzen der Medien sollte besprochen werden, wie Word oder Excel. Das finde ich wäre schon wichtig, weil man das einfach heutzutage im Berufsleben braucht. Da können wir noch so viel Waldorfschule sein, wenn wir am Ende irgendwann im Beruf sind und das nicht können, haben wir trotzdem verloren. Das wäre irgendwie ganz wichtig zu lernen, da sollte man vielleicht überlegen, ob man das mit einbaut. Man hat hinterher einfach einen Nachteil, wenn man es nicht kann. Und dann hat man auch den Vorteil, dass man Waldorfschüler ist und sozial Kompetenzen und alles mehr entwickelt hat als andere Schüler wieder weggemacht.“¶ Natürlich gibt es unter Eltern und LehrerInnen auch Sorgen und Vorbehalte gegenüber der Mediennutzung, die sich sowohl auf Wirkungsvermutungen seitens der Medien selbst, der Identität der Waldorfschule und der Arbeitsbelastung und dem fehlenden Know-how der LehrerInnen beziehen. Die große Mehrheit der Eltern und der LehrerInnnen wollen aber trotz dieser Sorgen mehr schulische Medienbildung für unsere Kinder, damit die Medienkompetenz der Kinder nicht abhängig ist von der unterschiedlichen Medienkompetenz der Eltern. Zu überlegen ist nun, mit welchen pädagogischen Methoden und Inhalten und in welchen Altersstufen Medienbildung in den Klassen stattfinden soll, um die Entwicklung der Kinder genauso zu berücksichtigen wie ihre realen Bedürfnisse aus den durchaus zunehmenden medialen Lebenswelten. Wichtig ist auch zu überlegen, wie LehrerInnen auf Grund fehlenden Know-hows und vielfältiger anderer Beanspruchung hierbei unterstützt werden können.

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Um sich nun auf den Weg zur Umsetzung der vielfältigen Ideen zur Medienbildung zu machen, wurde in der Pädagogischen Konferenz – auch aus pragmatischen Gründen – erstmalige Medienprojekttage an der Schule präferiert, in welchen Medienkompetenz auf vielfältige Weise geschult und gelernt werden kann, zum Beispiel durch aktive Mediennutzung (Film-, Foto-, Hörspielproduktion, Computerspielprogrammierung), Erlernen von Programmen (Word, Excel, Powerpoint), 10-Fingerschreiben, Internetführerschein, Prävention von Cyber­mobbing, Umgang mit den Gefahren bei der Mediennutzung, kritisch-reflexive Medienanalyse etc. Die Ergebnisse sollen dann der Schulgemeinschaft am Ende der Tage präsentiert werden. Begleitend zu den Schüleraktivitäten können auch Eltern in einem Elternabend zur Mediennutzung ihrer Kinder geschult werden und haben

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so die Möglichkeit eines Austausches. Die Projekttage bauen in der praktischen Umsetzung auch auf das Mitwirken kompetenter Eltern, die in Medienberufen arbeiten oder sich dort privat auskennen.¶



„Also, was ich zum Beispiel immer ganz quälend finde, wenn Eltern ins Zimmer kommen, wenn man voll dabei ist und Spaß hat, und sagen „Jetzt ist mal gut, sonst wirst du süchtig!“, und direkt so damit drohen, „Du wirst sonst süchtig!“, und halt direkt auf 180 sind, nur weil man Spaß hat da mit seinen Freunden… – Man schaut sich nicht direkt in die Augen oder sitzt sich gegenüber, aber trotz alledem, kommuniziert man miteinander. Und ich finde, das ist schon was Wert.“, sagt ein Achtklässler in den Interviews. „Ich fände es ganz cool, wenn uns generell mehr

Technisches beigebracht werden würde, ich weiß überhaupt nicht, wie das Ganze funktioniert. Ich denke, es ist nicht sinnvoll, wenn man so was Verbotsmäßiges sagt, von wegen „Ihr dürft nicht zocken, das ist schlecht!“, sondern dass man da eher aufklärt.“, schlägt eine andere Schülerin der 11. Klasse vor. In diesem Sinne müssen wir Erziehende als Eltern und LehrerInnen unser Handeln weiter reflektieren im Sinne einer Entwicklung unserer Kinder zu freien und glücklichen Menschen. Wir verändern uns sicherlich langsamer als die uns umgebenden Medienwelten.¶



Wer Interesse an der Mitarbeit im Arbeitskreis Medienkompetenz hat kann sich gerne bei Andreas von Hören (E) oder Corinna Cobi (L) melden. Kontakt: [email protected]



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Und Erfolge müssen gefeiert werden! Und wie ließe sich das eindrücklicher gestalten als mit einem festlichen Abschlussball am Ende der Tanzwoche? Einen solchen Ball durchzuführen, stellt einen enormen Organisations- und Kostenaufwand dar, aber es lohnt sich. Tanzen ist ein Fest der Begegnung zwischen Jung und Alt, Eltern und Schülern, Lehrern, Ehemaligen und kleinen Geschwistern, die die Schulzeit erst noch vor sich haben. Die Hauptakteure des Abschlussballs wird man wohl nur an diesem Abend so erleben und damit ist nicht nur die festliche Kleidung gemeint. Alkohol benötigt ein solches Fest nicht, denn es erhält seine Schwung aus anderen Quellen. Auch das ist wichtig für die Schüler zu erleben, wo doch Alkohol nach medialer Darstellung vielfach zwingend zum Feiern dazuzugehören scheint – von anderen Suchtmitteln ganz zu schweigen – zumal die Altergruppe der Schüler der Klasse 9 zu den diesbezüglich stark Gefährdeten gehört, und dem muss entgegengewirkt werden. Diese vielschichtigen pädagogischen Beweggründe ließen uns nach der Premierenveranstaltung im letzten Jahr zu der Überzeugung gelangen, Standardtanz als wiederkehrendes Projekt zu etablieren.

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kurz & bündig Abitur 2015: Endlich geschafft!

von links nach rechts und vorne nach hinten: Wibke, Johanna, Marla, Christina, Elisabeth, Helene, Chiara, Paulina Z., Franca, Hanna, Nicolas, Lisa, Maschenka, Janina, Lina M., Theresa, Lina A., Tom, Paulina W., Jill, Burkhard, Raven, Katharina.

Fit für das Fahren auf der Straße Sicher mit dem Rad im Straßenverkehr: Nach einem Tag auf dem Verkehrsübungsplatz und einem Tag in der Schule, der aus einem theoretischem, praktischen und technischem Teil bestand, machte

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die Klasse fünf zusammen mit vielen Eltern Ende August eine lange gemeinsame Fahrrad-Tour, die sowohl durch den Straßenverkehr als auch über Nordbahn- und Sambatrasse führte.

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kurz & bündig Fertig zum Segel Setzen – Optikurs am Unter­bacher See 22.–26. Juni 2015 Unsere Klasse hat in der 5. merken, wie kippstabil es ist. Am Freitag war das Wetter Klasse eine Segelklassenfahrt Am dritten Tag wurden wir sehr super! Die praktische und gemacht. nass, jedoch nur von oben. Es mündliche Prüfung standen Montag ging es um 07:30 Uhr hat furchtbar gegossen. Da an. Alle haben bestanden und mit der S-Bahn am Barmer durften wir das erste Mal Segel zum Schluss machten wir eine Bahnhof los. Als wir um 9 Uhr setzen. Nun mussten wir das Kenterübung und wir sprangen ankamen, waren wir viel zu theoretisch gelernte auf dem alle ins Wasser – das war toll! früh und mussten warten. Wir See anwenden. Die Schot fest- Das Beste an dieser Klassenhaben mit der Theorie angefan- halten, die Pinne gerade und fahrt war, dass wir viel Spaß gen: Wie heißen die Teile des beim Wenden den Kopf ein- hatten und gemeinsam etwas Neues lernen konnten. Nach Bootes? Z. B. wo ist Backbord, ziehen, sonst tut’s weh! wo ist Steuerbord und solche Am Donnerstag durfte jeder den Ferien habe ich mit neun Sachen. alleine einen Opti segeln. Nun Mitschülern den Aufbaukurs geAm Dienstag haben wir erst- musste ich alles alleine ma- macht. Ich habe jetzt den Jüngsmal gepaddelt. Zu zweit ging chen, das war schwerer als zu tenschein und kann auf allen es auf einem Boot (Opti) hin- zweit. Aber ich musste mich deutschen Binnengewässern aus auf den See. Wir sollten auch nicht absprechen, das ein kleines Segelboot ausleihen. das Boot kennenlernen und war einfacher.  Fabian Birkenstock

Ritterlich auf Schloß Burg Die jetzige Klasse Fünf machte im Juni ihre Klassenfahrt nach Schloß Burg. Mit dem Zug ging es in W-Unterbarmen los bis Solingen Schaberg. Von dort wanderte die Klasse zur Jugendherberge nach Schloß Burg. Während der zwei vollen Tage dort wurden viele schöne gemeinsame Spiele gemacht, das Wetter spielte mit auch und die Klasse hatte großen Spaß. Und beim großen Ritterturnier konnten alle ihr Geschick als Ritter beweisen und wurden am Ende zu ehrenvollen Rittern von Schloß Burg geschlagen.

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Wunsch an körperlicher Fitness teilen. Die Teilnahme ist ohne jegliche Kosten möglich!

Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später. von Daniel Jaeger (Schülervater)

Wilhelm Busch

Laufgemeinschaft

der Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal Bereits im Sommer des Vorjahres entstand mehrfach der Wunsch zur Aufnahme einer gemeinschaftlichen Aktivität im Freien. Daraus formte sich die Initiative zur Bildung einer Laufrunde für die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal. Im Mittelpunkt der Laufgemeinschaft steht die allumfassende und generationsübergreifende Beteiligungsmöglichkeit zum gemeinsamen Laufen. Das Erreichen sportlicher Höchstleistungen hat hierbei nicht die oberste Priorität. Vielmehr geht es darum, ein regelmäßiges Zeitfenster für die gemeinschaftliche Bewegung zu schaffen! Verbunden mit der Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern, Lehrern, Ehemaligen und Freunden der Schule die gemeinsame Freude am Sport und dem

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Nach einer individuellen und perspektivischen Entwicklung soll so auch die Grundlage für die Teilnahme an regionalen Volksläufen geschaffen werden. Läuferinnen und Läufer könnten so – je nach Lust und Laune und persönlichem Wohlbefinden – zum Beispiel beim ZooBerg­lauf, Fuchslauf, Wuppertaler Treppenlauf, Schwebebahnlauf, Geländelauf oder Fackellauf gemeinsam für die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal an den Start gehen. Für besonders heftige Regentage oder kalte Winterzeiten stellen uns die Sportlehrer gerne die Sporthalle der Schule zur Verfügung. Bei den ersten Laufrunden werden wir gemeinsam vom Treffpunkt Sportplatz Oberbergische Straße (wg. Schul­ nähe, ausreichenden Parkplätzen, Umkleiden und Duschen) in den „Kothener Busch“ starten. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir auch gerne andere Feld- und Waldwege in Wuppertal erlaufen. Wollen auch Sie oder Kinder sich der wöchentlichen Laufrunde der Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal anschließen? Dann melden Sie sich doch einfach direkt an: E-Mail: [email protected] Mit sportlichen Grüßen, Daniel Jaeger.

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Entspannung. Gesundheit. Kraft. Chinesische Bewegungskunst für Körper und Geist

0202-272 27 300 Sicht 2015

TaiChiChuan-Verein.de 53

Impressum Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal Schluchtstraße 21, 42285 Wuppertal Tel. 0202 28 08 4-0, Fax 0202 28 08 4-20 www.rudolf-steiner-schule-wuppertal.de Ansprechpartnerin für allgemeine Fragen und Informationsmaterial ist unsere Sekretärin Cornelia Hinze-Römer montags bis freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr Die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal wurde als öffentliche Schule in freier Trägerschaft im Jahre 1946 gegründet und ist eine einzügige Schule mit 13 Klassen und ca. 400 Schülerinnen und Schülern. Die Schulzeit ist in Unter-, Mittel- und Oberstufe eingeteilt (jeweils vier Jahre). Seit 2012 sind wir eine gebundene Ganztagsschule ab der 5ten Klasse. Das dreizehnte Schuljahr dient der Vorbereitung auf das auch mögliche Abitur. In Deutschland arbeiten ca. 220 Schulen nach der Pädagogik Rudolf Steiners, weltweit etwa 1.000. Saalvermietung Ränge: 290 Plätze; Parkett: 180 Plätze; Bühne: 10 m Tiefe, 11 m Breite. Ansprechpartner: Bernhard Heck, Tel. 0202 59 52 64 Waldorfhaus Familienzentrum Waldorfhaus Kindertagesstätte für Kinder von 2-6 Jahren Angebote für Familien Aktuelle Termine finden Sie unter www.waldorfhaus.de Schluchtstraße 19, 42285 Wuppertal Ansprechpartnerin: Stefanie Birkenstock, Tel. 0202 80 169

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Waldorfkindergarten Schluchtstraße 21, 42285 Wuppertal Ansprechpartnerin: Steffi Zilian, Tel. 0202 83 371 Integrativer Waldorfkindergarten Hatzfelder Straße 191a, Wuppertal Ansprechpartnerin: Heike Neumann, Tel. 0202 27 04 290 Herausgeber Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal Redaktion Assunta Jaeger Diana Staub Simone Mengel Diana Beck Fotos Eltern, Schüler und Lehrer der Schule freeimages.com Gestaltung Serge H. Goerke (Art Direction) Tim Martin (Litho / EBV) Anzeigen Friedel Kremer Druck Offset Company, Wuppertal Auflage 1.300 Stück

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Sparkassen-Finanzgruppe

„Wunderbar, dass unsere Sparkasse einer der größten Förderer Wuppertals ist.“ Die Stadtsparkasse Wuppertal unterstützt Soziales, Kultur und Sport in Wuppertal mit rund 5 Mio. € pro Jahr. Wir sind uns als Marktführer unserer Verantwortung für die Menschen und Unternehmen in unserer Stadt bewusst und stellen uns dieser Herausforderung. Mit unserem Engagement unterstreichen wir, dass es mehr ist als eine Werbeaussage, wenn wir sagen: Wenn’s um Geld geht – Sparkasse



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