Neuerscheinungen 2015

June 22, 2017 | Author: Marielies Wagner | Category: N/A
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1 Neuerscheinungen 2015 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel2 Herzog August Bibliothek Postfach Wolfenbüttel ...

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Neuerscheinungen 2015 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Herzog August Bibliothek Postfach 13 64 38299 Wolfenbüttel Lessingplatz 1 38304 Wolfenbüttel Tel.: ++49 (0)5331 808-0 www.hab.de Abteilung Veröffentlichungen Besucheranschrift: Meißnerhaus, Schlossplatz 2 Dr. Gudrun Schmidt Tel.: ++49 (0)5331 808-209 Fax: ++49 (0)5331 808-248 E‑Mail: [email protected] Forum im Meißnerhaus Tel.: 05331 808-214 Fax: 05331 808-248

Bankverbindung NORD/LB Hannover, Konto-Nr. 106 032 550 (BLZ: 250 500 00) IBAN: DE21 2505 0000 0106 0325 50 SWIFT-BIC: NOLADE2H Kreditkarte (Mailorder telefonisch, Brief, Fax) VISA / Mastercard

Bestellungen bitte über unseren Kommissionsverlag: Harrassowitz Verlag Kreuzberger Ring 7b – d 65205 Wiesbaden Fax: ++49 (0)611 530-999 E-Mail: [email protected] www.harrassowitz-verlag.de

Impressum © Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2015 Alle Rechte vorbehalten Herzog August Bibliothek Redaktion, Gestaltung und Satz: Abteilung Veröffentlichungen Druck: Roco Druck GmbH, Wolfenbüttel Printed in Germany

Vorwort Die Wolfenbütteler Publikationen sind seit Jahren nicht nur eine feste Größe in der Forschung zum Mittelalter und zur Frühen Neuzeit, sondern auch in der Bibliotheks- und Buchwissenschaft. Sie sind Spiegel eigener Bemühungen um die Durchdringung der einzigartigen Sammlungen der Bibliothek, zugleich aber auch internationaler Forschungsaktivitäten. Sie markieren zentrale Diskussionslinien und greifen aktuelle Kontroversen auf. Der historische Blick wird gekreuzt von zeitgenössischen Diskursen und die Jahr für Jahr erscheinenden Publikationen machen die Aktualität der Besinnung auf unser kulturelles Erbe immer wieder sichtbar und fordern zur intellektuellen Auseinandersetzung heraus. Dabei rückt mit Blick auf den paradigmatischen Wandel in der Medienlandschaft auch das gedruckte Buch wieder stärker in den Fokus, denn an der Schwelle zu einem neuen Medienzeitalter wird das vergangene Druckzeitalter zur Folie des Wandels und schärft unser Verständnis für das Neue in all seinen Implikationen. Es war ein besonderer Glücksgriff von Paul Raabe, dass er, gleichsam in Rückbesinnung auf Lessings Diktum, man müsse die Bibliothek an ihren Taten messen, das Publikationsprogramm der Bibliothek geschaffen und sie in die Lage versetzt hat, die Ergebnisse der eigenen sammlungsbezogenen, aber auch der mit der Bibliothek verbundenen Forschung eigenständig publizieren zu können. Gerade jetzt erweist sich dies als umso glücklicher, als die Bibliothek dadurch in die Lage versetzt wird, sich offen und ungehindert durch Restriktionen auf den digitalen Wandel einzustellen, die neuen Möglichkeiten auszuloten und den „Taten“ der Bibliothek auch im digitalen Zeitalter einen angemessenen Ausdruck zu geben. Es wird Aufgabe des Publikationsprogrammes sein, das Bewährte mit dem Neuen zu verbinden und das digitale versöhnlich neben das gedruckte Buch zu stellen. Mit diesem Blick in die Zukunft wünsche ich Ihnen, den Leserinnen und Lesern, eine anregende Lektüre unserer Neuerscheinungen und freue mich auf Ihre Reaktionen. Ich möchte zugleich nicht versäumen, der Fotowerkstatt für die gute Bildqualität und der Publikationsabteilung unter der Leitung von Dr. Gudrun Schmidt für die gelungene Gestaltung ganz herzlich zu danken.

Dr. Thomas Stäcker Direktor der Herzog August Bibliothek (kommissarisch)

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Vorwort des Direktors

Wolfenbüttel, im September 2015

Sehr geehrte Damen und Herren, auch in diesem Jahr lädt das Cover unseres Neuerscheinungsverzeichnisses wieder in die berühmte Halle der Herzog August Bibliothek mit der Büchersammlung ihres namengebenden Herzogs ein. Das davor gestellte Foto leitet zum neuen Magazingebäude über, wohin im nächsten Jahr große Teile des Altbestands der Bibliothek umziehen sollen. Wer sich einen Überblick über die Entwicklung der Bibliothek in den vergangenen Jahrzehnten verschaffen möchte, sei auf zwei Neuerscheinungen aufmerksam gemacht: Der im Juni als Leiter der HAB in den Ruhestand verabschiedete Helwig Schmidt-Glintzer legt in einem Wolfenbütteler Heft das Vermächtnis von Erhart Kästner, Direktor von 1950 bis 1968, an dessen Nachfolger vor (S. 8). Neben dem historischen Text bietet das bibliophil aufgemachte Heft eine erklärende Einleitung und historisches Bildmaterial zum Hauptgebäude der HAB, der Bibliotheca Augusta mit ihren Lesesälen und Veranstaltungsräumen, vor und nach deren Umbau in den 1960er Jahren. Auf das gerade zu Ende gegangene Direktorat Schmidt-Glintzers blickt „Die Bibliothek als kulturelles Gedächtnis“ (S. 45) mit Berichten zu Themen und Neuerungen, die die Bibliothek in den vergangenen 22 Jahren beschäftigt haben. Weitere neue Publikationen befassen sich unter anderem mit der Reformpädagogin Anna Vorwerk (S.  16), nach der auch ein Haus im Wolfenbütteler Bibliotheksquartier benannt wurde, mit mittelalterlichen Rechtshandschriften aus Halberstadt (S. 24) sowie den Buchbeständen aus niedersächsischen Klöstern (S. 25 – 27). Die Ergebnisse von Tagungen, die das Phänomen und die Auswirkungen des Pietismus im Raum Wolfenbüttel (S.  36) und den Schulbuchmarkt um 1800 (S. 41) beleuchteten, liegen seit Kurzem vor. Ausdrücklich hinweisen möchte ich Sie auf das Gesamtverzeichnis der handschriftlichen Dokumente Gotthold Ephraim Lessings (S. 46), der ebenfalls einige Jahre als Bi­bliothekar in Wolfenbüttel gewirkt hat, – ein grundlegen­ des Nachschlagewerk, das nach langer Genese nun fertiggestellt wird. Lassen Sie sich von einem oder mehreren unserer neu vorgelegten Bücher für die Bibliothek, ihre Geschichte, ihre Bestände und die sie beschäftigenden Themen begeistern!

Willkommen!

Beste Grüße aus Wolfenbüttel

Dr. Gudrun Schmidt Leiterin der Abteilung Veröffentlichungen an der Herzog August Bibliothek

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Inhalt Vorwort des Direktors

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Willkommen! 4 Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek und Wolfenbütteler Hefte

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Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek

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Wolfenbütteler Hefte

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Die Publikationsreihen der Herzog August Bibliothek

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Wolfenbütteler Forschungen

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Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

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Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung

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Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

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Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens

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Wolfenbütteler Schülerseminare

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Einzelveröffentlichungen 45 Augusta. Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen

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Die Zeitschriften der Herzog August Bibliothek

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Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen

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Wolfenbütteler Barock-Nachrichten

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Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte

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Inhalt

Verkauf und Vertrieb

Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek und Wolfenbütteler Hefte Die Herzog August Bibliothek richtet in jedem Jahr meist eine große Ausstellung aus, die in der Regel von September bis Februar zu sehen ist. Daneben werden noch zwei bis drei kleinere Ausstellungen im Jahr gezeigt. Diese entstehen aus Forschungsprojekten von an der Bibliothek aktiven Wissenschaftlern, die sich über Jahre mit der Thema­tik beschäftigt haben und die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit einer größeren Öffentlichkeit anschaulich präsentieren möchten. Ergänzt wird das Ausstellungsangebot durch etwa drei Malerbuch-Ausstellungen pro Jahr. Dabei werden Werke von Künstlern und Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt, die ihre Illustra­tionen in spezieller Weise in Beziehung zu eigenen oder fremden Texten setzen, wodurch eigenständige Kunstwerke entstehen. Somit können sich unsere Besucher an mehreren Ausstellungen pro Kalenderjahr erfreuen. Zu den großen Ausstellungen erscheint jeweils ein aufwändig gestalteter Katalog, dessen broschierte Ausgabe man in der Ausstellung erwerben kann. Hier im Neuerscheinungsheft wird auf die gebundene (Hardcover‑)Ausgabe verwiesen, die über den Buchhandel zu beziehen ist. Die Ergebnisse kleinerer Ausstellungen finden sich in der Reihe Wolfenbütteler Hefte wieder. In derselben Reihe werden die Vorträge von externen Wissenschaftlern zusammengefasst, die Aspekte der großen Ausstellungen aufgreifen und inhaltlich ergänzen. Auch weitere Vortragsreihen und Gedankenaustausche anlässlich von Tagungen zu kulturgeschichtlich übergreifenden Themen finden Aufnahme in die Wolfenbütteler Hefte. Die Publikationen der Reihe sind üblicherweise broschiert.

Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek und Wolfenbütteler Hefte



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Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik herausgegeben von Petra Feuerstein-Herz und Stefan Laube Nr. 98. 2014. 392 S. mit 198 Farbabb. 978-3-447-10251-3, geb. € 39,80

Unter Minervas Schutz Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitarbeit von Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-Arnold Nr. 95. 2012. 262 S. mit 135 Farbabb. 978-3-447-06777-5, geb. € 49,80

Wurzel, Stamm, Krone

Rosenkränze und Seelengärten

Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken

Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern

von Volker Bauer

herausgegeben von Britta-Juliane Kruse

Nr. 97. 2013. 288 S. mit 115 Farbabb. 978-3-447-06997-7, geb. € 39,80

verklingend und ewig Tausend Jahre Musikgedächtnis 800 –1800 herausgegeben von Susanne RodeBreymann und Sven Limbeck Nr. 94. 2011. 308 S. mit 166 Farbabb. und 6 s/w-Abb. 978-3-447-06596-2 geb. € 39,80

Nr. 96. 2013. 348 S. mit 205 Farbabb. 978-3-447-06813-0, geb. € 39,80

Schätze im Himmel – Bücher auf Erden Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim herausgegeben von Monika E. Müller Nr. 93. 2010. 472 S. mit 280 Farbabb. 978-3-447-06381-4 geb. € 49,80

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Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek

Goldenes Wissen

An meinen Nachfolger Erhart Kästners Vermächtnis als Direktor der Herzog August Bibliothek herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Helwig Schmidt-Glintzer Heft 34. 2015. 126 S. mit 36 Duplex- und 4 Farbabb. 978-3-447-10431-9 € 16,80

Wolfenbütteler Hefte

Das Typoskript „An meinen Nachfolger“ überreichte Erhart Kästner, Direktor der Wolfenbütteler Bibliothek von 1950 bis 1968, seinem Nachfolger Paul Raabe. Es ist nicht nur ein Rechenschaftsbericht und ein Programm. Kästner stellte sich mit diesem hier erstmals vollständig publizierten Text zugleich in eine Tradition. Seit ihren Anfängen im 16. Jahrhundert haben ihre Leiter, darunter Gottfried Wilhelm Leibniz, Jakob Burckhard, Gotthold Ephraim Lessing, aber auch herzogliche Berater wie Hermann Conring (1606 –1681), immer wieder Sinn und Bedeutung einer solchen umfassenden Sammlung von Büchern und Hand­schriften zu erkunden und zu definieren gesucht. So eigenwillig der Standpunkt Erhart Kästners zu dieser Bibliothek erscheinen mag, seine Erläuterung der Herzog August Bibliothek, seine Pläne zur Erschließung sowie zur Präsentation und Weiterführung der Sammlungen und zur Nutzbarmachung für die Wissenschaft können in der heutigen Zeit eines vor fünfzig Jahren noch völlig unvorstellbaren Medienwandels besondere Anregungen geben. Der Text erläutert die Intentionen, mit denen Erhart Kästner den Umbau, die Umgestaltung und die Öffnung der Herzog August Bibliothek betrieben hat, womit er die Grundlagen für ihren heutigen Erfolg als international anerkannte Forschungs- und Stu­ dien­stätte für die Erfor­schung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit legte. Kästners Text wird hier vorgelegt und mit einer erläuternden Einleitung versehen von Helwig Schmidt-Glintzer, der bis Juni 2015 die Leitung der Wolfenbütteler Bibliothek innehatte. Illustriert wird der Text mit historischem Bildmaterial zur Bibliothek, was dem Heft eine bibliophile Note verleiht.

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Schriftlandschaften, Bildungslandschaften und religiöse Landschaften des Mittelalters in Norddeutschland von Hedwig Röckelein Heft 33. 2015. 108 S. mit 17 Karten und 9 Farbabb. 978-3-447-10393-0, geb. € 14,80

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Wolfenbütteler Hefte

Die Schrift- und Bildungslandschaften des Mittelalters wurden in Norddeutschland weitgehend von Mönchen, Nonnen und Klerikern geprägt. In zahlreichen Brand- und Hochwasserkatastrophen, in Kriegen, durch Plünderungen und monastische Reformen ging der größte Teil der Handschriften und Drucke, die in Klöstern, Kollegiat- und Kanonissenstiften, in Kathedral‑, Stift- und Stadtschulen sowie Universitäten hergestellt oder benutzt wurden, im Laufe der Jahrhunderte verloren. Der Text rekonstruiert erstmals überblicksartig die verlorenen und erhaltenen Bücher der geistlichen Einrich­tungen im norddeutschen Raum und stellt die europaweiten religiösen, intellektuellen und sozialen Netzwerke dar, in denen die Schriftund Lesekundigen agierten und in denen Wissen im Medium der Schrift kursierte. Die Schrift- und Bildungslandschaft weist neben Zonen hoher Verdichtung viele weiße Flecken auf. Während der Transfer des Schriftgutes und des Wissens im frühen und hohen Mittelalter auf weiträumigen, inter­nationalen Kontakten basierte, nahmen diese paradoxerweise mit zunehmender Verdichtung der Bildungseinrichtungen im Spätmittelalter ab.

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Einen Platz im Himmel erwerben Bücher und Bilder im Dienste mittelalterlicher Jenseitsfürsorge Vorträge zur Ausstellung „Schätze im Himmel – Bücher auf Erden“ herausgegeben von Monika E. Müller und Christian Heitz­mann

Auch Bücher altern Bestandserhaltung in der Herzog August ­Bibliothek Wolfenbüttel herausgegeben von Almuth Corbach Heft 31. 2012. 118 S. mit 75 Farbabb. 978-3-447-06682-2 € 16,80

Heft 32. 2012. 128 S. mit 22 Farbabb. 978-3-447-06771-3 € 14,80

Lichtspiel und Farbenpracht

Die Reformuniversität Helmstedt 1576 –1810

Entwicklungen des Farbdrucks 1500 –1800. Aus den Beständen der Herzog August Bibliothek

Vorträge zur Ausstellung „Das Athen der Welfen“

Wolfenbütteler Hefte

von Melanie Grimm, Claudia Kleine-Tebbe und Ad Stijnman Heft 29. 2011. 108 S. mit 62 Farbabb. 978-3-447-06457-6 € 14,80

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herausgegeben von Helwig SchmidtGlintzer Heft 28. 2011. 188 S. mit 16 s/w-Abb. 978-3-447-06403-3 € 14,80

Inmitten meiner Bibliothek Der Lyriker Christian Saalberg (1926 – 2006) herausgegeben von Helwig SchmidtGlintzer Heft 30. 2011. 128 S. mit 87 Farbabb. 978-3-447-06643-3 € 16,80

Von gesichertem Wissen und neuen Einsichten Dokumentation einer Expertentagung zum Thema „Geisteswissenschaftliche Zeitschriften“ von Helwig SchmidtGlintzer Heft 27. 2010. 333 S. mit 6 Farbabb. 978-3-447-06240-4 geb., € 20,–

Die Publikationsreihen der Herzog August Bibliothek Wolfenbütteler Forschungen Diese Publikationsreihe ist inhaltlich am wenigsten eingeschränkt. Dort finden sich Monographien, interdisziplinär angelegte Arbeitsgespräche zu verschiedenen kulturgeschichtlichen Themen wie auch die Faksimileausgabe einer Handschrift aus den Beständen der HAB. Wolfenbütteler Mittelalter-Studien Mit dieser Reihe ist eine Publikationsmöglichkeit für die Ergebnisse eines Forschungsschwerpunkts an der HAB geschaffen worden. Neben Sammelbänden mit den Ergebnissen von Tagungen sind hier auch monographische Untersuchungen zu finden, die einen engen Bezug zu den Beständen der HAB haben. Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung und Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung Dem zweiten Forschungsschwerpunkt an der HAB, der Erforschung der Frühen Neuzeit, kommen die Publikationsreihen Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung und Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung nach. Diese Reihen werden von der HAB in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Renaissanceforschung bzw. dem Internationalen Arbeitskreis für Barockforschung herausgegeben. Sammelbände mit den Ergebnissen von Tagungen und monographische Untersuchungen finden Aufnahme in diese Reihen.

In Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bi­ bliotheks-, Buch- und Mediengeschichte werden die Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens von der HAB herausgegeben. In dieser Reihe finden sich Monographien und Sammelbände zu Bibliotheken, Beständen, Verlagen und Büchern überhaupt. Fast alle Publikationen der Reihen erscheinen als gebundene (Hardcover-)Ausgaben.

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Die Publikationsreihen der Herzog August Bibliothek

Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens

Der Theologe und Schriftsteller Friedrich Dedekind (1524/5 –1598) Eine Biographie von Eberhard Doll Mit einem Kommentar zur Aufführungspraxis und Edition von Dedekinds geistlichem Spiel Auf die Hochzeit zu Kana in Galiläa von Britta-­Juliane Kruse Bd. 145. 2016. ca. 580 S. mit 28 s/w-Abb. und 10 Farbabb. 978-3-447-10487-6 ca. € 92,–

in Vor­bereitung

Wolfenbütteler Forschungen

Über Leben und Werk des in Neustadt am Rübenberge geborenen und in Lüneburg gestorbenen Friedrich Dedekind, seine Ausstrahlungskraft als Theologe und literarische Produktivität bietet diese Biographie vielfältige neue Erkenntnisse. Genaue Konturen gewinnen die gelehrten und familiären Netzwerke, in denen er agierte. Berühmt wurde der Schüler Melanchthons schon während seines Studiums als Verfasser der oft gedruckten und in viele Sprachen übersetzten lateinischen Satire Grobianus, von groben Sitten und unhöflichen Gebärden. Sein Wissen, ein ausgleichender Charakter und diplomatisches Geschick prädestinierten ihn als theologischen Berater und Kommissionsmitglied. Neben diesen Aktivitäten trugen seine Schriften verschiedener Gattungen zur Konsolidierung des Protestantismus in Norddeutschland bei. Alle Titel und Auflagen sind systematisch erfasst und handschriftliche Quellen im Wortlaut wiedergegeben. Friedrich Dedekind schrieb drei von ihm selbst als geistliche Spiele oder Komödien bezeichnete Schuldramen, die zur Fastnacht in der Kirche St. Michael zu Lüneburg aufgeführt wurden. Adressaten der darin formulierten protestantischen Werte und Normen waren seine Gemeindemitglieder. Knaben als Vertreter nachfolgender Generationen übernahmen die Rollen der Schauspieler. Zwei dieser Stücke, der Christliche Ritter und der Papista conversus (der bekehrte Katholik), erschienen zu seinen Lebzeiten im Druck. In Vergessenheit geraten war das hier erstmals veröffentlichte Manuskript seines dritten Spieltextes über das nach biblischem Bericht von Christus bei der Hochzeit zu Kana in Galiläa gewirkte Weinwunder (heute in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz zu Berlin). Der Kommentar konzentriert sich auf die protestantische Ehelehre und die Rekonstruktion der Performanz bei Aufführungen.

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Die ‚Kunst des Adels‘ in der Frühen Neuzeit

16 Beiträge (15 

herausgegeben von Claudius Sittig und Christian Wieland Bd. 144. 2016. ca. 344 S. mit 55 s/w-Abb. und 10 Farbabb. 978-3-447-10486-9 ca. € 88,–

in Vor­bereitung

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Wolfenbütteler Forschungen

Die Zugehörigkeit zum Adel war im frühneuzeitlichen Europa nicht nur ein sozialer Status, den man durch eine hohe Geburt unzweifelhaft besaß – sie musste vielmehr kontinuierlich in bestimmten Haltungen und Handlungen beglaubigt werden, sowohl gegenüber Mitgliedern des eigenen Standes als auch gegenüber nicht-adligen Zeitgenossen. Dieser performative Aspekt von ‚Adeligkeit‘ verweist auf eine eigene ‚Kunst, ein adeliges Leben zu führen‘, die sich auf den verschiedensten Feldern zeigt. Dazu zählte insbesondere auch ein bestimmter Umgang mit den ‚Künsten‘ im engeren Sinne – mit Literatur, Musik, Malerei und Architektur. Sowohl in spezifischen Modi der Patronage, der Kennerschaft und des Konsums, aber auch der produktiven künstlerischen Praxis lassen sich Spuren von ‚Adeligkeit‘ entdecken. Der interdisziplinär angelegte Sammelband geht in einer europäisch-vergleichenden Perspektive der Frage nach, wie die gleichermaßen sozialen und normativen Begriffe des ‚Adels‘ und der ‚Kunst‘ in der Frühen Neuzeit aufeinander bezogen waren, wie sich Adlige als ‚Künstler‘ verstanden und Kunst als ‚adlig‘ entworfen wurde. Die einzelnen Beiträge aus den Feldern der Sprach- und Literatur‑, Geschichts- und Musikwissenschaft sowie der Kunstgeschichte eröffnen daher nicht nur neue Perspektiven auf die Adelskultur zwischen 1500 und 1800, sondern zugleich auch auf die Genese eines modernen Begriffs der ‚autonomen Kunst‘.

10 Beiträge (10 

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The Castilian “Arbitristas” and the Cultural and Intellectual History of Early Modern Europe edited by Sina Rauschenbach and Christian Windler Bd. 143. 2016. ca. 240 S. 978-3-447-10485-2 ca. € 62,–

in Vor­bereitung

Wolfenbütteler Forschungen

During the last decades of the sixteenth century, the political and economic pillars of the once-powerful empire of Charles I seemed to have become insecure and fragile. Subjects of the Spanish king responded to perceptions of decline by authoring so-called arbitrios, records documenting the presumed “ills” of the body politic, and proposing “remedies” for its recovery. Yet, whereas the authors of arbitrios presented themselves as “doctors” fulfilling their duty of examining and healing the Spanish monarchy, their contemporaries came to mock them as “arbitristas”. This ridicule finally shaped an image of early modern arbitrismo that even made its way into early s­ cientific contexts and studies. Today, scholars not only agree that the history of the arbitristas needs to be integrated into a new history of Spanish economic and political thought, they also tend to expand the geographical and disciplinary horizons of their research and open fresh avenues for comparative ­approaches. The present volume aims to make a contribution to similar ­studies and to stimulate further research: On the one hand, it discusses arbitrismo as part of sixteenth- and seventeenth-century European practices of advice literature. On the other hand, it places the history of the arbitristas in the larger context of a cultural history of knowledge, economy, and early modern political communication.

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The Period Around 1670  

7 Beiträge (6 

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A Turning Point in Western History and Culture? /

Die Zeit um 1670: Eine Wende der europäischen Geschichte und Kultur? edited by Joseph S. Freedman Bd. 142. 2016. ca. 248 S. mit 23 s/w-Abb. 978-3-447-10389-3 ca. € 72,–

in Vor­bereitung

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Wolfenbütteler Forschungen

Die Zeit um 1670 ist für bedeutende Veränderungen in den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und Mathematik bekannt. Der Band untersucht, welche sonstigen Veränderungen während dieser Zeit in Europa, insbesondere in Mitteleuropa, zu beobachten sind, inwiefern diese Veränderungen permanent oder vorübergehend, und, inwieweit sie grundlegend waren. Daran knüpft die Frage an, ob diese Umbrüche in den 1660er und 1670er Jahren ihren Anfang nahmen oder sich eher über mehrere Jahrzehnte entwickelten. Die Beiträge dieses Bandes, die sich innerhalb dieser Fragestellungen bewegen, gehen auf ein internationales Arbeitsgespräch an der Herzog August Bibliothek zu diesem Thema zurück, das im November 2011 stattfand. Unter den behandelten Themen sind die Festsetzung des Immerwährenden Reichstags in Regensburg und das Heilige Römische Reich um 1670, die ­Erneuerung der Rechtswissenschaft, innovative Ordnungssysteme in Kunstkammerinventaren und in Schriften über außereuropäische Völker, die Publi­ kation von Schriften über Archive, die Anfänge der historia litteraria und die Entstehung von Fußnoten, die Einführung von Experimenten im Naturphilosophie‑, Mathematik- und Medizinunterricht, die erweiterten Funk­tio­ nen von akademischen Disputationen und Dissertationen, die Entstehung neuer Disziplinen und die Einführung einer Bevölkerungspolitik. Die Beiträge stellen neue Erkenntnisse über die Zeit um 1670 zusammen, die weitere Forschungen zu dieser Zeit und ihren Neuerungen befruchten mögen.

13 Beiträge (13

)

Schule und Bildung in Frauenhand Anna Vorwerk und ihre Vorläuferinnen herausgegeben von Gabriele Ball und Juliane Jacobi Bd. 141. 2015. 288 S. mit 22 s/w-Abb. und 7 Farbabb. 978-3-447-10484-5 ca. € 78,–

in Vor­bereitung

Wolfenbütteler Forschungen

Die in Königslutter geborene, vielseitig begabte Anna Vorwerk (1839 –1900) steht im Mittelpunkt des Bandes „Schule und Bildung in Frauenhand“. Vorwerk gelang es, Wolfenbüttel in der Aufbruchphase der bürgerlichen Frauenbewegung nach der Reichsgründung von 1870 für einige Jahrzehnte als herausragendes Zentrum der Mädchen- und Frauenbildung zu etablieren. Die im Band versammelten Beiträge, die auf eine Tagung anlässlich der Wiedereröffnung des Anna-Vorwerk-Hauses der Herzog August Bibliothek zurückgehen, stellen ihr Werk als Mäzenatin und Schulgründerin, als Förderin der akademischen Lehrerinnenausbildung und als Protagonistin beruflicher Selbstorganisation von Lehrerinnen in den Kontext der Mädchen- und Frauenbildungsgeschichte. Einzelpersönlichkeiten und deren pädagogische oder kulturpolitische Leistungen, aber auch Gruppen von Schulgründerinnen und Lehrerinnen, wie beispielsweise die weiblichen Lehrorden des 17. Jahrhunderts, bilden den jeweiligen Fokus der zum Abdruck gebrachten Aufsätze. Das Spektrum der Bildungsträgerinnen reicht von fürstlichen Mäzenatinnen über fromme Adelige und ambitionierte Töchter aus dem Bürgertum bis zu Vermittlerinnen zwischen verschiedenen Kulturen im Zeitalter des kolonialen Imperialismus. Die zwölf Beiträge vermitteln eindrucksvoll die Vielfalt der Traditionen weiblichen Engagements für Bildung und Unterricht seit der Frühen Neuzeit. Anna Vorwerks Leben und Werk stand in dieser Traditionslinie und repräsentiert insofern verschiedene Aspekte der Mädchen- und Frauenbildung an der Schwelle zum 20. Jahrhundert.

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11 Beiträge (11

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Engelbert Kaempfers Amoenitates Exoticae von 1712 Wissenschaftliche Innovation, humanistische Gelehrsamkeit und neulateinische Sprachkunst herausgegeben von Detlef Haberland

Engelbert Kaempfer (1651–1716) ist eine der vielbeachteten und -diskutierten Persönlichkeiten der Reise- und Wissenschaftsgeschichte. Auch wenn nur wenig von seinem Werk bekannt geworden ist, so ist dies mit seinen persischen und botanischen Studien sowie mit seinem postum edierten JapanWerk maßstabbildend geworden. Geradezu legendär und hochgerühmt, aber auch heute noch nicht wirklich bekannt ist sein mittlerweile dreihundert Jahre altes großes Werk, die Amoenitates Exoticae (Lemgo 1712). Dieses Jubiläum und ihre im Entstehen begriffene elektronische Edition sind der Anlass, sowohl das Werk selbst einer genaueren Analyse zu unterziehen als auch nach Kaempfers Position in der Wissenschaft um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert zu fragen. Da sich Kaempfer nach seiner asiatischen Forschungsreise mit den Amoenitates der ‚scientific community‘ bekannt machen wollte, hat er darin Essays zu seinerzeit unbekannten kulturellen und natürlichen Phänomenen publiziert; sie sind, bewusst entgegen dem sich andeutenden Trend zur Veröffentlichung auf Deutsch, in einem kunstvollen Latein verfasst. Es ist derart artifiziell, dass eine vollständige und adäquate Übersetzung bis heute nicht vorliegt. Dies hat bis jetzt die wissenschaftliche Rezeption des Werkes erheblich behindert. Folgende Themenbereiche werden behandelt: Der Druck der Amoenitates, ihre elektronische Edition und ihre Position im Rahmen heutiger elektronischer Editionen, Kaempfers Strategie als Autor und die zeitgenössische Rezeption des Buches. Das Neulateinische als Sprache der Wissenschaft sowie die Amoenitates als ein ‚Wissensspeicher‘ leiten über zu Aufsätzen zum ChinaInteresse im 17. Jahrhundert, zur Orient- und Russlandkenntnis kurz nach 1700, zur Gattung der botanischen Thesauri sowie zur Entwicklung von Kunst- und Wunderkammern. Mit diesen Beiträgen wird der innovative Wissenschaftler Kaempfer gewürdigt, der mit den Amoenitates eine Reihe von Publikationen eröffnen wollte, die aber aufgrund unglücklicher Lebensumstände seine einzige große Veröffentlichung zu Lebzeiten blieben. Siehe auch die digitale Edition in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek unter: http://diglib.hab.de/edoc/ed000081/start.htm. 17

Wolfenbütteler Forschungen

Bd. 140. 2014. 304 S. mit 24 s/w-Abb. 978-3-447-10288-9 € 82,–

Der Gelehrte im Haus Ehe, Familie und Haushalt in der Standeskultur der frühneuzeitlichen Universität Helmstedt von Elizabeth Harding Bd. 139. 2014. 388 S. mit 17 s/w-Abb. 978-3-447-10286-5 € 74,–

Wolfenbütteler Forschungen

Infolge der Reformation hielt für die Professoren an den protestantischen Universitäten die Ehe als neues Ideal Einzug. Auf diese Weise präsentierten sich die Hochschullehrer als konfessionstreue Gruppe. Die Beteiligung der Familie an öffentlichen Universitätsfeiern half ihnen dabei zugleich, sich als privilegierter und exklusiver Stand zu etablieren. Im Aufklärungszeitalter trat dann an die Stelle dieses Selbstentwurfs ein neues Gelehrtenbild, zu dem vor allem die wiederentdeckte Leitidee des allein lebenden Professors gehörte. Die Studie untersucht am Beispiel der Universität Helmstedt das dynamische Verhältnis von Universität und Familienleben im Hinblick auf die Funktionen, die es für die Professorenschaft erfüllte. Dabei wird die These verfolgt, dass die Themenbereiche Ehe, Familie und Haushalt zentral für das Selbst- und Fremdverständnis der Universitätsprofessoren waren. Das Buch bietet dabei einen tiefen Einblick in die häusliche Ordnung, den Umgang mit Ehe und Sexualität sowie die Selbstdarstellung in Text und Bild. Ausgewertet wurden neben dem archivalischen Bestand der Universität Helmstedt auch Leichenpredigten, Bestattungsprogramme und Ratgeberliteratur. Die Studie konturiert so den Umgang mit der Familie als Ausdruck von gelehrten Lebensweisen und eröffnet damit zugleich eine neue Perspektive auf die Wissenschaftsgeschichte.

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Wahrheitszeugnis, Gottes Auftrag und Zeitkritik Die Kirchengeschichte der Magdeburger Zenturien und ihre Arbeitstechniken von Harald Bollbuck Bd. 138. 2014. 824 S. mit 12 s/w-Abb. 978-3-447-10250-6 € 98,–

Kirchengeschichte war im Reformationsjahrhundert ein heftig umkämpfter Schauplatz, auf dem die Deutung und die Absicherung der eigenen Konfession ausgehandelt wurden. Die Magdeburger Zenturien waren der e­ rste Versuch einer Gruppe lutherischer Theologen und Gelehrter, die ­Geschichte der Lehrentwicklungen von den Zeiten der Urkirche bis zur Gegenwart vollständig festzuhalten. Im Mittelpunkt der Darstellung standen die dogmatischen Vorstellungen der eigenen Konfessionsgruppe, deren ewige Wahrheit die Geschichte nachweisen sollte. Die Zenturien zielten nicht nur auf die Papstkirche, sondern auch auf abweichende Strömungen im lutherischen Lager. Um die weit verstreuten Quellen zusammenzutragen und die Arbeit im Team zu finanzieren, wurde ein europaweites Netzwerk von ­Gelehrten und Mäzenen aufgebaut. Die Auswahl der Quellen und ihre Auswertung ­unterlag konfessionellen und politischen Intentionen. Zugleich erschlossen die Zen­turien neue Formen kritischer Geschichtsschreibung auf der Grundlage oftmals handschriftlicher Quellen und entwickelten An­sätze von Paläographie, Diplomatik und Kodikologie. Diese Studie untersucht die Entstehung der Zenturien auf der Basis eines konfessionell radikalen, apokalyptischen und obrigkeitskritischen Denkens. Sie rekonstruiert den Aufbau der Arbeitsgruppe und des weit verzweigten, gelehrten Netzwerks und ordnet Methodik und Arbeitstechniken der Zenturien in die zeitgenössische Diskussion ein.

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Wolfenbütteler Forschungen

Siehe auch die digitale Edition in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek unter: http://diglib.hab.de/edoc/ed000086/start.htm.

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Religion Macht Politik

24 Beiträge (21

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Hofgeistlichkeit im Europa der Frühen Neuzeit (1500 ‒1800) herausgegeben von Matthias Meinhardt, Ulrike Gleixner, Martin H. Jung und Siegrid Westphal Nr. 137. 2014. 472 S. mit 6 s/w-Abb. und 2 Tabellen 978-3-447-10015-1 € 88,–

Wolfenbütteler Forschungen

Geistliche lassen sich an allen christlich geprägten Höfen im Europa der Frühen Neuzeit finden. Als Beichtväter, Kapläne, Erzieher, Hofprediger und Kirchenräte agierten sie im engsten Umfeld von Fürstinnen und Fürsten und damit im Zentrum politischer Macht, herrschaftlicher Repräsentation und sozialer Normsetzung. Bislang sind jedoch nur wenige Ver­ suche unternommen worden, die politische Rolle von Hofgeistlichen in einer Regionen und Konfessionen übergreifenden Herangehensweise zu beleuchten. Der vorliegende Sammelband möchte hierzu einen Beitrag leisten und vergleichende Zugänge erleichtern. Gefragt wird sowohl nach Herkunft, Selbstverständnis und Status geistlicher Funktionseliten als auch nach deren Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen für politisches Handeln zwischen 1500 und 1800. Einen Betrachtungsschwerpunkt bildet dabei das variantenreiche Feld lutherischer Territorien, dem jedoch auch reformierte, katholische und russisch-orthodoxe Fallbeispiele zur Seite gestellt werden. Parallelen wie Differenzen werden dabei sichtbar. Auch die in der Frühen Neuzeit stets gegenwärtige Konversionsproblematik wird in die Überlegungen einbezogen. Die Mehrzahl der Beiträge geht auf ein internationales Arbeitsgespräch an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zurück, das im Rahmen des vom Land Niedersachsen finanzierten Forschungsprojektes „Obrigkeitskritik und Fürstenberatung. Die Oberhofprediger im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel 1568 –1714“ im Herbst 2011 durchgeführt wurde. Zusätzlich aufgenommene Aufsätze runden das Themenspektrum ab.

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Joachim Lütkemann in Rostock und Wolfenbüttel von Christian Deuper Bd. 136. 2013. 404 S. mit 5 s/w-Abb. 978-3-447-10012-0 € 78,–

Die Gemälde der Herzog August Bi­ bliothek Wolfenbüttel Bestandskatalog von Michael Wenzel unter Mitarbeit von Bärbel Matthey Bd. 133. 2012. 592 S. mit ca. 456 Farbabb. 978-3-447-06773-7 € 168,–

Gestalten des Deismus in Europa herausgegeben von Winfried Schröder Bd. 135. 2013. 292 S. 978-3-447-10011-3 € 69,–

Innovation in Forschung und Lehre Die Philosophische Fakultät der Universität Helmstedt in der Frühaufklärung 1680 –1740 von Jens Bruning Bd. 132. 2012. 344 S. mit 37 Abb. 978-3-447-06627-3 € 79,–

Arznei und Confect Medikale Kultur am Wolfenbütteler Hof im 16. und 17. Jahrhundert von Gabriele Wacker (†) Bd. 134. 2013. 608 S. mit 71 s/w-Abb. und 37 Diagrammen 978-3-447-06801-7 € 98,–

Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert von Michael Schippan Bd. 131. 2012. 494 S. mit 4 s/w-Abb. 978-3-447-06626-6 € 88,–

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Wolfenbütteler Forschungen

Theologe, Erbau­ungs­ schriftsteller, Hof­ prediger

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Manuscripts Changing Hands / Handschriften wechseln von Hand zu Hand

9 Beiträge ( 2

edited by Corinne Schleif and Volker Schier Bd. 31. 2016. ca. 352 S. mit 14 Farbabb. und 142 s/w-Abb. 978-3-447-10391-6 ca. € 92,–

in Vor­bereitung

Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Medieval manuscripts were conceived to move from one set of hands to the next. Holding a book presented possibilities, and possessing a book implied power. Books therefore functioned as potent connectors. They bound producers with consumers, givers with recipients, writers with readers, writers with writers, and readers with readers. Books linked many generations and were intended to last. Hands attached messages in colophons, prayers, scribal notes, glosses, word plays, self-images, and other inserted materials. Hands also left traces in the form of penciled users’ names, threats, curses, corrections, erasures, worn and torn pages, finger prints, and dirt. Contributors to this collection of essays analyze the ways in which the manuscript medium served and challenged communication. Sensorial empathies helped to construct communal identities that overcame barriers of time, class and calling. Diachronic communities formed around books in both men’s and women’s monasteries. Librarians, collectors, and makers of facsimiles strove to preserve these hand-made, handed down objects. Ten medievalists with specialties in history, musicology, art history and the history of literature provide articles based on discussions that took place at an international workshop supported by the Deutsche Forschungsgemeinschaft at the Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel in 2012. The volume reflects current issues relating to actor network theory and eco-critical concerns. It appears at the moment in which transient virtual media are replacing enduring material objects as means of communication.

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Codex und Geltung

8 Beiträge (8

herausgegeben von Felix Heinzer und Hans-Peter Schmit Bd. 30. 2015. 212 S. mit 8 Farbabb. und 33 s/w-Abb. 978-3-447-10390-9, € 59,–

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Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Welche Rolle spielt der mittelalterliche Codex als materielle oder auch nur virtuelle – imaginierte – Instanz für die Autorisierung von Texten, und in welchem Maß kann der Codex umgekehrt selbst zum Objekt von Aufwertung und Autorisierung werden? Diesen Fragen widmete sich ein Arbeitsgespräch des Mediävistischen Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Herbst 2010, das nach den Tagungen von 2006 („Codex und Raum“) und 2008 („Codex im Diskurs“) den Abschluss einer dreiteiligen Folge von Veranstaltungen zu Geschichte und Theorie der vormodernen Buchhandschrift markierte. Die Fokussierung auf Geltungs- und Auratisierungsaspekte des dominierenden Trägers mittelalterlicher Textkultur legt auch gegenläufige Phänomene frei: Aspekte der Infragestellung und Relativierung oder gar der Fragmentierung und damit des Geltungsverlustes bis hin zur Aufhebung und Zerstörung des Codex. Noch im Prozess der Auflösung eines Codex konnte ihm bzw. Teilen davon durch ein gezieltes „Re­ cycling“ indes auch fortdauernde Geltung in veränderten Kontexten – sozusagen jenseits des ursprünglichen Codex – verliehen werden. Die in Wolfenbüttel präsentierten Vorträge, die in den vorliegenden Band einge­gangen sind, stehen in einem dezidiert interdisziplinären Rahmen, der die Bereiche von Geschichte, Germanistik, Byzantinistik, Kunstgeschichte, Liturgiewissenschaft und Musikwissenschaft umfasst. Dabei werden inhaltliche Aspekte gezielt mit Fragen nach Materialität und Medialität der Überlieferungsträger in Verbindung gebracht; zumindest ansatzweise eröffnen sich auch Seitenblicke über die Grenzen des abendländisch-lateinischen Mittelalters hinaus sowie diachrone Perspektiven bis in die (frühe) Neuzeit hinein.

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Rechtshandschriften des deutschen Mittelalters

16 Beiträge (12

Produktionsorte und Importwege herausgegeben von Patrizia Carmassi und Gisela Drossbach Bd. 29. 2015. 416 S. mit 8 Farbabb. und 42 s/w-Abb. 978-3-447-10293-3 € 98,–

Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Die grundlegenden Fragen der Produktion, Distribution und Rezeption juristischer Handschriften werden in diesem interdisziplinär angelegten Band insbesondere anhand der heute in der Universitätsbibliothek Halle aufbewahrten juristischen Texte aus der Halberstädter Dombibliothek und der Stiftskirche Unserer Lieben Frau beleuchtet. Dabei werden folgende Fragenkomplexe diskutiert: Wann und aus welchen Gründen und Motiven wurden die Rechtshandschriften gesammelt? Wo verliefen die geographischen und institutionellen Wege des Handschriftentransfers, welche Akteure waren beteiligt? Welche Rolle spielten die Halberstädter Bildungseinrichtungen, ihre Institutionengeschichte, ihre Organisationsformen und die dort vermittelten Inhalte? Welche Aufschlüsse gibt der Codex in der Materialität seiner Benutzung? Somit reihen sich die Untersuchungen in diesem Band trefflich in moderne Forschungen zu verschiedenen Beständen hochrangiger Institutionen des Mittel­alters ein. Dabei geht es um die Wege der Konstituierung der Sammlungen und die damit verbundenen Phänomene wie Werküberlieferung, Ankauf und Transport von Handschriften (und Drucken) sowie den beruf­ lichen und universitären Bedarf an Rechtscodices im Einzelnen. Damit kann der Stellenwert der Halberstädter Sammlung von Rechtshandschriften neu bestimmt und aus der Perspektive des Kulturaustausches, der menschlichen Mobilität und der gelehrten Kommunikation gesehen werden. Fallstudien zu Rechtshandschriften in der Herzog August Bibliothek, in Trier und Katalonien runden den Band ab.

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Stiftsbibliothek und Kirchenschatz Materielle Kultur in den Chorfrauen­ stiften Steterburg und Heiningen von Britta-Juliane Kruse Bd. 28. 2015. ca. 496 S. mit 35 Farbabb. und 92 s/w-Abb. 978-3-447-10291-9 ca. € 98,–

in Vor­bereitung

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Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Mittelalterliche Klosterbibliotheken und Kirchenschätze wurden über Jahrhunderte ergänzt, im Zuge der Reformation kurzfristig aufgelöst oder sogar zerstört. Insofern sind die Handschriften und frühen Drucke aus den Augustiner-Chorfrauenstiften Steterburg und Heiningen nahe Braunschweig von besonderer Bedeutung: Ihre große Anzahl bildete die Basis für Bibliotheks­ rekonstruktionen, deren Ergebnisse als Leitfaden durch das vorliegende Buch führen. Urheber dieses Glücksfalls war Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg, der 1572 einen Großteil der heute bis zu 900 Jahre alten Bücher aus den Stiften in seine gerade gegründete Bibliothek zu Wolfenbüttel transferieren ließ. Diese bibliophilen Kostbarkeiten wurden nicht nur in Auftrag gegeben, gestiftet und gesammelt, sondern einen größeren Teil schrieben und illustrierten die Chorfrauen selbst und fertigten auch die sehr kreativ gestalteten Einbände an. Zusammen mit den niederdeutschen und lateinischen Schriften in den rund 150 Büchern – unter denen sich viele Raritäten befinden – bieten der Buchschmuck und die vielen Benutzungsspuren einen anschaulichen Einblick in die Materialität mittel­ alterlicher Bücher. Einen virtuellen Rundgang durch die heute völlig veränderte Steterburger Stiftskirche, von deren Altären, liturgischen Geräten, Heiligenbildern und Textilien kaum noch etwas erhalten ist, ermöglichen die Daten und Fakten des hier ebenfalls publizierten Inventars des Steterburger Kirchenschatzes. Dieses Buch ist als Fortführung und Ergänzung des Katalogs ‚Rosenkränze und Seelengärten. Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern‘ konzipiert, der 2013 begleitend zu der gleichnamigen Ausstellung in der Herzog August Bibliothek erschien (s. hier S. 7).

Die Buchbestände des Augustiner-Chorherrenstifts Georgenberg bei Goslar im Mittelalter bis zur Zerstörung 1527 von Jochen Schevel Bd. 27. 2015. 560 S. mit 57 s/w-Abb. 978-3-447-10289-6, € 98,–

Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Am 22. Juli 1527 wurde das Augustiner-Chorherrenstift Georgenberg vor Goslar bei Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Goslar und Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel zerstört und geplündert. Einen großen Teil der dabei auf das Vorwerk Grauhof geretteten Bücher des Stifts ließ Herzog Heinrich Julius schließlich 1603 in die Hofbibliothek nach Wolfenbüttel überführen. Die vorliegende Arbeit geht den teils verschlungenen Wegen der heute noch vorhandenen Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke aus dem Besitz der Georgenberger Chorherren nach. Das sich hieraus ergebende Corpus wurde einer Untersuchung hinsichtlich der vielfältigen kodikologischen und inhaltlichen Merkmale der Bücher unterzogen. Anhand von Gebrauchsspuren und Besitzvermerken konnten die Wege einzelner Bände ins Stift nachvollzogen werden. Damit wird deutlich, wo und wie die Georgenberger Chorherren Werke erworben haben, mit denen sie ihre Bibliothek aufbauten. Titel- und Signaturschilder geben dabei Auskunft über die inhaltliche Ordnung der Bücher in der Bibliothek; auch jene Bände, die an anderen Orten des Stifts aufbewahrt waren, finden in der Untersuchung Berücksichtigung. Einen weiteren Aspekt bilden die Veränderungen, denen die Georgenberger Buchbestände vom 12. bis zum 16. Jahrhundert unterworfen waren. Diese Arbeit bietet damit erstmalig einen komprehensiven Überblick über die noch existierenden Bücher des mittelalterlichen Augustiner-Chorherrenstifts Georgenberg sowie eine eingehende Untersuchung dieser Bände, aus der sich ein umfassender Katalog typischer Merkmale sowohl der Georgenberger Bücher als auch der Entwicklung der Georgenberger Buchbestände ergibt.

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Die Buchbestände von Wöltingerode Ein Zisterzienserinnenkloster im Kontext der spätmittelalterlichen Reformbewegungen von Jessica Kreutz Bd. 26. 2014. 312 S. mit 7 Farbabb. und 7 s/w-Abb. 978-3-447-10287-2, € 64,–

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Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Die spätmittelalterlichen Buchbestände des Zisterzienserinnenklosters Wöltingerode gehören zu den umfangreichsten überlieferten Bibliotheken im norddeutschen Raum. Nach einer detaillierten kodikologischen, paläographischen und inhaltlichen Analyse des rekonstruierten Bestandes dient eine am Ende des Spätmittelalters in der klostereigenen Werkstatt entstandene Handschrift als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Bildungsverhältnisse der Nonnen. Diese im Novizinnenunterricht verwendete Handschrift kann als literarisches Spiegelbild des Gesamtbestandes gelten, da sie eine komplexe Zusammenstellung von zahlreichen Autoren und zum Teil noch unbekannten Texten enthält sowie über ein breites literarisches Repertoire verfügt. In einer Gesamtschau bieten sowohl die im Zuge der Reformbestrebungen entstandenen als auch die reformkonformen Bücher einen genauen Einblick in die veränderte Ausbildungssituation der Novizinnen und in den monastischen Lektürealltag der Nonnen. Ansätze eines bewusst angestrebten Bildungskonzepts sind in der Auswahl der Themen, in der literarischen Verarbeitung der Texte und in der Zielsetzung der Lektüre zu erkennen. Die Entwicklung der Wöltingeroder Schriftlichkeit zwischen Wandel und Kontinuität steht im direkten Bezug zur Klostergeschichte. Die im Zuge der Reformbewegung geforderte Rückkehr zu den monastischen Idealen und die Intensivierung des spirituellen Lebens zog in Wöltingerode zugleich auch eine Bildungsreform nach sich. Demzufolge lassen sich mittels der Buchbestände zahlreiche Hinweise zusammentragen, die nicht nur für einen Anschluss der Wöltingeroder Zisterzienserinnen an die Reform sprechen, sondern das Kloster im regionalen Sozialgefüge als ein bedeutendes Reformzentrum charakterisieren.

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Codex im Diskurs

10 Beiträge (10

herausgegeben von Thomas Haye und Johannes Helmrath unter Mitwirkung von Ulrike Michalczik

Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Bd. 25. 2014. 272 S. mit 29 s/w-Abb. 978-3-447-10255-1 € 62,–

Wie hat man im Mittelalter über Codices gedacht und gesprochen? Der Band widmet sich der Handschriftenkultur des Mittelalters, ihrer Materialität und kodikalen Praxis, ihren signifikanten Unterschieden zur Welt des gedruckten Buchs. Aus einer Tagung des Mittelalter-Komitees der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel entstanden und herausgegeben von Johannes Helmrath und Thomas Haye, versammelt er Beiträge renommierter Historiker, Literatur- und Sprachwissenschaftler. Zentral ist der Begriff der Kodikalität: Er umfasst erstens das Materielle, den Körper des Codex mit seinen visuellen und haptischen Aspekten, zweitens das Auratische, sakral aufgeladene Magische, drittens die hermeneutische und geltungsrelevante Dimension der Texte. In den Beiträgen des Sammelbands werden subtile Diskursfelder wie ­etwa die Besitz­vermerke, Glossen und Kolophone erschlossen und für einen euro­päischen Überblick („Büchergeschichten“) genutzt, wobei auch Herstellungsformen des Codex sowie die Geschichte der wissenschaftlichen Kodikologie betrachtet werden. Hand­schriften mit literarischen (Minnesang im Codex Manesse) und prophetisch mystischen Texten und ihren existenziellen und metaphorischen Bucherfahrungen (Johannes-Apokalypse, Hilde­gard von Bingen, Mechthild von Magdeburg) werden neben Codices der prag­matischen Schriftlichkeit, des Verwaltungsschriftguts von Städten (Regens­burger Stadtbücher) und Universitäten untersucht. Bei den Renaissance-Humanisten nimmt das Sprechen über Codices zu, mit denen man Intimität bis zum Fetischismus zele­brierte (Petrarca, Benedetto da Piglio). Dies findet auch in der Rede und Zitierkultur humanistischer Universitätslehrer ihren kodikalen Niederschlag (Konrad Odernheim in Freiburg). Der Band leistet einen wesentlichen Beitrag zur Kenntnis der Schriftkultur des Mittel­alters und der Renaissance.

28

12 Beiträge (11

, 1 

)

Schriftkultur und religiöse Zentren im norddeutschen Raum herausgegeben von Patrizia Carmassi, Eva Schlotheuber und Almut Breitenbach

Der vorliegende Band widmet sich der mittelalterlichen Schrift- und Bildungskultur Norddeutschlands und ihrer Bezüge insbesondere zu Skandinavien und den Niederlanden. Der norddeutsche Raum ist kein historisch gegebener, eindeutig zu definierender geographischer Raum, sondern wird erst mit Blick auf verschiedene Phänomene – wie z.B. Sprache, Herrschaft, Kunst- und Literaturproduktion – fassbar. Die Untersuchung dieser vielschichtigen Aspekte ermöglicht aber, eine Region als historische Kulturlandschaft zu begreifen und in ihrer Komplexität wahrnehmbar zu machen. Da der geographische Raum im Mittelalter von seinen Zentren aus erschlossen und beherrscht wurde, zu denen neben Burgen, Residenzen und Städten auch religiöse Institutionen wie Klöster, Stifte und (Pfarr-)Kirchen gehörten, gehen die Beiträge im vorliegenden Band vor allem von den Zentren aus. Sie waren ihrerseits durch ihre Geschichte und ihre Sprache, religiöse und literarische Traditionen, Recht und Gewohnheit geprägt und vermittelten diese als identitätsstiftende Traditionen mit Hilfe aller verfügbarer Me­ dien, in Schrift und Bild, Predigt, Gesang und Dichtung, und zwar nicht zuletzt über Netzwerke, die die weltlichen und geistlichen Höfe untereinander verbanden. In diesem konkurrierenden Miteinander entstand und entsteht letztlich ein Kulturraum. Die Beiträge des vorliegenden Bandes erlauben Einblicke in Literaturproduktion und -austausch, in liturgische Praxis und materielle Kultur, in Schreibbetrieb und die verschiedenen Wege und Ausprägungen literarischer Austauschbeziehungen sowie in die Bedeutung von Regionalsprachen und Übersetzungen für regionale und religiöse Identität. Der Band zeigt nicht zuletzt, dass sich historische Kulturlandschaften nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit erschließen lassen.

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Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Bd. 24. 2014. 548 S. mit 19 Farbabb. und 87 s/w-Abb. 978-3-447-10016-8 € 108,–

Der Bernward-Psalter im Wandel der Zeiten Eine Studie zu Ausstattung und Funktion von Monika E. Müller mit Beiträgen von Almuth Corbach, Robert Fuchs und Doris Oltrogge

Wolfenbütteler Mittelalter-Studien

Bd. 23. 2013. 384 S. mit 32 Farbabb. und 77 s/w-Abb. 978-3-447-10013-7 € 98,–

Die Hand­schriften der Schule von Luxeuil Kunst und Ikonographie eines frühmittelalterlichen Skriptoriums von Babette Tewes Bd. 22. 2011. 346 S. mit 65 Farbabb. und 226 s/w-Abb. 978-3-447-06404-0 € 98,–

Codex und Raum herausgegeben von Stephan Müller, Lieselotte E. Saurma-Jeltsch und Peter Strohschneider Bd. 21. 2009. 198 S. mit 62 Abb. 978-3-447-06096-7 € 59,–

Präsenz und Ver­wendung der Heiligen Schrift im christlichen Frühmittelalter: exegetische Literatur und liturgische Texte

Der Wolfenbütteler Psalter Cod. Guelf. 81.17 Aug. 2°

von Stefanie Westphal

herausgegeben von David Hiley

herausgegeben von Patrizia Carmassi

Bd. 19. 2006. 260 S. mit 197 Abb. 978-3-447-05473-7 € 98,–

Bd. 18. 2004. 256 S. mit 29 Abb. 978-3-447-05145-3 € 74,–

Bd. 20. 2008. 420 S. mit 15 Abb. 978-3-447-05800-1 € 98,–

30

Eine ornament­ geschichtliche Studie

Die Erschließung der Quellen des mittelal­ terlichen liturgischen Gesangs

14 Beiträge (14

)

Wie fromm waren die Humanisten? herausgegeben von Berndt Hamm und Thomas Kaufmann Bd. 33. 2016. ca. 376 S. mit ca. 10 Farbabb. und 16 s/w-Abb. 978-3-447-10490-6 ca. € 92,–

Die Beiträge des vorliegenden Bandes „Wie fromm waren die Humanisten?“ dokumentieren eine Tagung, die im Oktober 2013 an der Herzog August Bibliothek stattfand. Der Begriff ‚fromm‘ dient dabei als Stellvertretungsbegriff für ein ganzes Bündel von Fragerichtungen, die seit dem 19. Jahrhundert im Zentrum der Renaissance- und Humanismusforschung stehen: Wie christlich, religiös, pietätvoll, kirchlich oder theologisch waren Humanisten? Was war ihnen heilig, und wie war ihr Umgang mit dem Heiligen? Und umgekehrt: Wie unchristlich, ungläubig, pagan, unreligiös, säkular und verdiesseitigend waren Humanisten? Wie kritisch, frivol oder gar zynisch war ihr Umgang mit Religion, Christentum und Kirche? Die Aufsätze behandeln die Zeit vom frühen 14. bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts und zeigen am Beispiel zahlreicher humanistischer Leitfiguren, von Francesco Petrarca bis Giorgio Vasari, durch die Berücksichtigung verschiedenartiger europäischer Humanistenstädte und ‑regionen sowie durch eine große Breite der problemgeschichtlichen Zugänge, wie der Renaissance­ humanismus auf höchst vielfältige und stark divergierende Weise einen religiösen Kulturwandel bewirkte. Dieser richtete sich generell nicht gegen das Christentum, sondern unterwarf die christliche Religiosität, die Kirche und die Konfessionen der neuartigen Normativität bestimmter Textcorpora der paganen und christlichen Antike. In dieser Weise waren die humanistischen Synthesen von Bildung und Religion ohne Weiteres mit spätmittelalterlichen Formen kirchenfrommer Devotion, von Kirchenkritik und Kirchenreform ebenso wie mit den Reformidealen der Reformation und des antireformatorischen Katholizismus zu vereinbaren. Die Beiträge des Bandes verdeutlichen so eindrucksvoll, welche Impulse von Humanisten für eine Umgestaltung des Christentums ausgingen und wie auch umgekehrt der Humanismus durch bestimmte Antriebskräfte des Christentums in­stru­ men­ta­lisiert wurde.

31

Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung

in Vor­bereitung

, 9 

)

Books for Captains and Captains in Books

11 Beiträge (2

Shaping the Perfect Military Commander in Early Modern Europe edited by Marco Faini and Maria Elena Severini Bd. 32. 2016. ca. 216 S. mit ca. 10 Farbabb. und 34 s/w-Abb. 978-3-447-10489-0 ca. € 64,–

Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung

in Vor­bereitung

This volume collects the papers presented at the conference Books for Captains and Captains in books. Italo-German Conference on the training and image of the military leader during the Renaissance, held at the Herzog August Bi­ bliothek in Wolfenbüttel from 24th to 25th February, 2014. The essays explore at length why and how the captain became the subject of a series of new discourses. The present volume therefore proves an extensive insight into an understudied, if not neglected, subject. It investigates the rise of the captain in early modern Europe through a wide variety of sources: treatises, poems, books of precepts, translations from the classics, and visual sources. While the focus of this collection is mainly on Italy, the articles here collected stress the relevance of cultural transfer to and from Germany, while taking into account also other countries, such as Sweden, France, Poland and Spain. The interdisciplinary approach allows the successful reconstruction of the figure of the captain, in order to understand the reasons of its rise, and to explain its multifarious representations. This collection of studies also enables us to investigate some of the most crucial historiographical questions concerning early modern Europe (i.e. the role of the Counter Reformation or the issue of social mobility) from new perspectives. Books for Captains and Captains in books will certainly pave the way for future research into this fascinating and complex topic.

32

mit abstracts auf 

 )

Giovanni Boccaccio in Europa Studien zu seiner Rezeption in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

Bd. 31. 2014. 416 S. mit 10 Farbabb. und 40 s/w-Abb. 978-3-447-10018-2 € 98,–

Giovanni Boccaccio (1313 –1375) ist ein Archeget der europäischen Renaissance. Indem er Themen, Formen und Gattungen mittelalterlichen und antiken Erzählens für ein neues Literaturverständnis und ein neues Menschenbild erschloss, gab er der Entfaltung des lateinischen und volkssprachlichen Humanismus weit über Italien hinaus wichtige Impulse. Die europäische Rezeption Boccaccios in spätem Mittelalter und Früher Neuzeit erklärt sich durch seine innovative Synthese und Transformation höfischer wie städtischer Erzähltraditionen, mit denen er das Individuum in den Mittelpunkt rückte. Die exemplarischen Untersuchungen des vorliegenden Bandes gelten dem doppelten Wirkungsaspekt Boccaccios – als Erzähler und als Humanist. Zur Sprache kommt neben der ‚Ausstrahlung‘ des Autors auf die italienische und andere europäische Literaturen (v. a. die deutsche, französische, spanische, englische) auch seine Wirkung auf die bildenden Künste und die Musik. Die interdisziplinäre Ausrichtung dieses Bandes eröffnet die Chance, auch Werke und Wirkungsaspekte Boccaccios in den Blick zu nehmen, die in der Rezeptionsforschung bisher vernachlässigt wurden. Damit soll der Band, der auf ein Arbeitsgespräch zurückgeht, das im Oktober 2011 an der Herzog August Bibliothek stattfand, der gegenwärtigen und künftigen, internationalen und interdisziplinären Boccaccio-Forschung neue Impulse geben.

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Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung

17 Beiträge (17

herausgegeben von Achim Aurnhammer und Rainer Stillers

Armut in der Renaissance

Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung

herausgegeben von Klaus Bergdolt, Lothar Schmitt und Andreas Tönnesmann

The Palatine Wedding of 1613: Protestant Alliance and Court Festival

Heroen und Heroisierungen in der Renaissance

edited by Mara R. Wade and Sara Smart

herausgegeben von Achim Aurnhammer und Manfred Pfister

Bd. 30. 2013. 336 S. mit 10 Farbabb., 74 s/w-Abb. und 5 Tabellen 978-3-447-10017-5 € 92,–

Bd. 29. 2013. 662 S. mit 21 Farbabb. und 84 s/w-Abb. 978-3-447-10014-4 € 108,–

Bd. 28. 2013. 340 S. mit 8 Farbabb. und 44 s/w-Abb. 978-3-447-06772-0 € 88,–

Dialoge zwischen Wissenschaft, Kunst und Literatur in der Renaissance

Sebastian Brant und die Kommunikations­ kultur um 1500

Das Kind in der Renaissance

herausgegeben von Klaus Bergdolt und Manfred Pfister

herausgegeben von Klaus Bergdolt, Joachim Knape, Anton Schindling und Gerrit Walther

Bd. 27. 2011. 332 S. mit 31 s/w-Abb. 978-3-447-06605-1 € 84,–

34

Bd. 26. 2010. 428 S. mit 4 Farbabb. und 42 s/w-Abb. 978-3-447-06300-5 € 98,–

herausgegeben von Klaus Bergdolt, Berndt Hamm und Andreas Tönnesmann Bd. 25. 2008. 332 S. 978-3-447-05762-2 € 84,–

)

‚Eigennutz‘ und ‚gute Ordnung‘

, 1 

Ökonomisierungen im 17. Jahrhundert

32 Beiträge (28

, 3 

herausgegeben von Sandra Richter und Guillaume Garner Bd. 54. 2016. ca. 616 S. mit ca. 10 Farbabb. und 33 s/w-Abb. 978-3-447-10491-3 ca. € 118,–

Lange Zeit galt das 17. Jahrhundert als ökonomisch rückständig: als Epoche, die allenfalls als Etappe auf dem Weg hin zur ‚Industriellen Revolution‘ zu mustern war, ja als Zeitraum eines wirtschaftlichen Rückgangs, als ‚dunkles 17. Jahrhundert‘. Dieser Band zeigt, dass sich diese Sichtweise grundlegend geändert hat. Verantwortlich dafür sind die Kritik an der ‚Industriellen Revolution‘, das interdisziplinäre Interesse an der ‚material culture‘ der Zeit sowie die Konjunktur mikrohistorischer Studien über ökonomische Fragen. Vor diesem Hintergrund beschreiben die Beiträge den Wandel der marktförmigen Gesellschaft, ihrer Praktiken und Mentalitäten, die Ökonomien des Wissens und die Wissensökonomien als Ökonomisierungen der Epoche. Exemplarisch prüft der Band die These, dass es in Europa und auch global zu einer Zunahme ökonomisch geleiteter, jedoch auf andere soziale und kulturelle Bereiche ausgreifender Herausforderungen und Semantiken kam. Die Fallstudien nehmen ‚das lange 17. Jahrhundert‘ in den Blick; sie reichen von der Entwicklung des theologischen Begriffs vom ‚commercium‘ bis hin zur Heilsökonomie, wie sich die pietistische Indienmission diese vorstellte, von der à la mode-Kritik am Luxus bis hin zum Juwelenhandel, von der Ökonomie der Gelehrtenrepublik bis hin zu alchemistischen Versuchen, Gold herzustellen, von der Handelsgerichtsbarkeit bis zum transnationalen Handel, auch mit Sklaven- und Gefangenen. Im Ergebnis zeigt sich, dass ökonomisch geleitete Herausforderungen und Semantiken im 17. Jahrhundert tatsächlich zunahmen, sich aber zumeist auch an anderen, religiösen, moralischen und kulturellen Umgangs- und Deutungsformen bewähren mussten.

35

Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

in Vor­bereitung

, 1 

)

Wirkungen des Pietismus im Fürstentum Wolfenbüttel

Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

16 Beiträge (15

Studien und Quellen herausgegeben von Dieter Merzbacher und Wolfgang Miersemann Bd. 53. 2015. 648 S. mit 102 s/w-Abb. 978-3-447-10292-6 € 128,–

Zu den Desideraten der Forschung zum Pietismus zählen eingehende Untersuchungen zu Territorien, die heute zwar kaum noch mit dieser Frömmigkeitsbewegung assoziiert werden, für eine bestimmte Zeit aber von ihr durchaus mit geprägt worden sind. Dem trägt der Band zur 2008 an der Herzog August Biblio­thek Wolfenbüttel abgehaltenen Tagung mit 15 Beiträgen und einem umfangreichen Quellenteil im Blick auf das Fürstentum Wolfenbüttel Rechnung. Ausschlaggebend für ein zeitweiliges Aufblühen des Pietismus besonders in der Residenz war die Partei­nahme des regierenden Fürsten Rudolf August für die neue Bewegung. Er berief profilierte Vertreter derselben auf wichtige Stellen in Kirche und Schulwesen seines Landes, wodurch er in deutlichen Gegensatz zu seinem mitregierenden Bruder Anton Ulrich geriet. Schließlich musste er sich diesem sowie dem Wolfenbütteler Geistlichen Konsistorium beugen und das bald auch andernorts als Richtschnur wirkende „Pietisten-Edikt“ vom 9. März 1692 akzeptieren, das die Exilierung hochrangiger Wolfenbütteler Geistlicher bedeutete. Die Beiträge zentrieren sich um das Edikt. Gezeigt wird die vorbereitende calixtinisch-irenische Situation zur Zeit Herzog Augusts d. J., der in Kontakt mit „vorpietistischen“ Theologen wie Arndt, Andreae und Lütkemann und insbesondere auch mit dem Kirchenkritiker Christian Hoburg stand. Die territorialgeschichtliche Relevanz des Edikts beleuchten Studien zu seiner Entstehung und seinen Folgen wie auch zur kontrastierenden Situation im benachbarten Kurfürstentum Hannover, ferner zu damit zusammenhängenden Vorgängen im Harz und in der Stadt Wolfenbüttel selbst. Frömmigkeits- und musikgeschichtliche Auswirkungen des Pietismus in Wolfenbüttel und in Gandersheim beschreiben Beiträge zur Gebets- und Gesangbuchliteratur.

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12 Beiträge (12

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Maske, Maskerade und die Kunst der Verstellung Vom Barock bis zur Moderne herausgegeben von Christiane Kruse Bd. 52. 2014. 256 S. mit 5 Farbabb. und 64 s/w-Abb. 978-3-447-10290-2 € 68,–

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Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

Auf der Kunst der Maske basiert das soziale Rollenspiel der frühneuzeitlichen höfischen Gesellschaft. Hier wird Anfang des 16. Jahrhunderts eine Theorie des uomo universale formuliert und eine Ästhetik des (schönen) Scheins in die politische und gesellschaftliche Praxis implementiert, die in der sozialen Realität als einer weitreichenden Kultur der Maske, Maskerade und Verstellung sichtbar ist. Literatur, Theater, Musik und Bildkünste reflektieren den Seinsmodus des ,als ob‘, der in der Maske spielerisch und zugleich machtvoll ausagiert wird. In der Maske erproben die Künste ihre Wirkmacht. Als Instrument für Verstellung, Täuschung und Lüge erfährt sie jedoch von vielen Seiten Kritik. Die nicht nur bei Hofe, aber sich dort mit der größten Wirksamkeit auf alle anderen gesellschaftlichen Schichten ausbreitende Kunst der Maske und Verstellung wird zum Angelpunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit der höfisch­-absolutistischen Gesellschaft, wie sie die Moralistik seit Montaigne formuliert und auf breiter Basis das Zeitalter der bürgerlichen Aufklärung kritisiert haben. Die hier versammelten Beiträge werfen prononcierte Schlaglichter auf die Voraus­setzungen und Folgen dieses spannungsvollen Prozesses bis in das 19. Jahrhundert hinein. In der Maske, so die These des Bandes, werden sich die Künste ihrer selbst bewusst.

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Die Erschließung des Raumes

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Konstruktion, Imagination und Darstellung von Räumen und Grenzen im Barockzeitalter

Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

42 Beiträge (30

herausgegeben und eingeleitet von Karin Friedrich Bd. 51. 2014. 2 Bde., 920 S. mit 123 s/w-Abb. 978-3-447-10055-7 € 169,–

Die Sozial- und Geisteswissenschaften insgesamt beschäftigen sich seit einer ganzen Weile mit Raumkonzepten. Statt vom linguistic turn spricht man nun vom spatial turn. Zusammen mit dem Stichwort der Globalisierung schlägt die gegenwärtige Erschließung von Räumen durch neue Me­dien eine Brücke zurück in das Zeitalter des Barock. Auch damals gab es eine „Raum­ revolution“: Die von ihr ausgelösten Konflikte zwischen ­Newtons unveränderbarem Raum und der Fragmentierung von Räumen durch die Kontingenz der Beobachtung waren geprägt von einer Zeit des religiösen und politischen Umbruchs und dem Wissen um die Entdeckung der ­Neuen Welt. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse des 13. Jahrestreffens des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung, der vom 26. bis zum 29. August 2009 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfand. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg wurden dabei Fragen nach den Begebenheiten, der Konstruktion und der Konstituierung von Räumen und Grenzen neu gestellt. In vier Sektionen gruppieren sich die folgenden Schwerpunkte um den Raum als ein Leitmotiv des Barock: Räume im Spannungsverhältnis zwischen sakralen und profanen Funktionen – Räume des Experimentierens mit der Vorstellung und Inszenierung barocker Welten – die Kultivierung barocker Gelehrsamkeit in Form von Denk‑, Lehr- und Kommunikationsräumen – und schließlich Schwellen- und Grenz­räume des barocken Kulturtransfers. Dem Verständnis des Raumes im Barock nähert man sich deshalb am besten von der Grenze her, die, wenn schärfer in den Blick genommen, dem Raum Perspektive gibt. Wenn es auch weder möglich noch wünschenswert erscheint, einen genauen Raumbegriff des Barock festzulegen, so zeigen die Beiträge, dass man dieser Absicht durch ein interdisziplinäres Studium des synästhetischen Erlebnisses barocker Räume am nächsten kommt.

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Barock – Moderne – Postmoderne: ungeklärte Beziehungen

Bd. 50. 2014. 360 S. mit 7 Farbabb. und 81 s/w-Abb. 978-3-447-10019-9 € 92,–

Niemand wird bestreiten, dass es eine Wiederkehr des Barocken in der Kultur der Gegenwart gibt und dass, in Anlehnung an Walter Benjamin, das Interesse am Barock stets in der Gegenwart von Künstlern und Wissenschaftlern verankert sein dürfte. Strittig ist allein, wie sich die Beziehungen zwischen Moderne, Postmoderne, Gegenwart und Barock ad­äquat fassen lassen. Wie weit reicht Benjamins These vom Beginn der Moderne im Barock oder die von Historikern favorisierte Behauptung von dessen fundamentaler Modernisierungsleistung? Oder trifft ganz im Gegenteil zu, dass die Wiederkehr des Barock /en Indiz für die Überwindung der Moderne ist, dass hier gar ihr weiblicher und postmoderner Gegenspieler sichtbar wird? Nach ein, zwei Ausstellungen und ein paar Aufsätzen hat die Kunstwissenschaft das Thema seit längerem Literaturwissenschaft und Philosophie überlassen – und damit womöglich die ein oder andere ebenso kühne wie irrtümliche Behauptung zugelassen. Doch wo Fehleinschätzungen und eine geradezu inflationäre Verwendung von ,barock‘ auf der trügerischen Gewissheit basieren, dies oder jenes sei typisch barock, da führen sie zu einem der zentralen Probleme: der Unbestimmtheit des Barock /en. Heikel wird die Situation erst, sobald konzediert wird, dass Analoges für die Bestimmung von Moderne und Postmoderne zutrifft. Ist also das Unbestimmbare immer wieder instrumentalisiert worden, um etwas ebenso Unbestimmtes zu bestimmen? Der vorliegende Band soll  – mit seiner interdisziplinären, Literaturwissenschaft wie Philosophie integrierenden Struktur  – durch die versammelten Aufsätze auch dazu beitragen, die Kunstwissenschaft erneut in der ebenso unabweisbaren wie schwierigen Debatte über das Verhältnis von Barock /em und (Post‑)Moderne zu positionieren. Dabei zeigt sich, dass eine Konzentration auf die visuelle Kultur des 20. Jahrhunderts zu kurz greift, eine historisch-systematische Perspektive dagegen neue Impulse liefert.

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Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

16 Beiträge (15

herausgegeben von Victoria von Flemming und Alma-Elisa Kittner

Barocke Bildkulturen

Welche Antike?

Dialog der Künste in Giovan Battista Marinos „Galeria“

Konkurrierende Rezeptionen des Altertums im Barock

Die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts

herausgegeben von Rainer Stillers und Christiane Kruse

herausgegeben von Ulrich Heinen

von Kristina Bake

Bd. 48. 2013. 488 S. mit 8 Farbabb. und 35 s/w-Abb. 978-3-447-06628-0 € 98,–

Bd. 47. 2011. 2 Bde., 1180 S. (Bd. 1: 656 S., Bd. 2: 524 S.) mit 153 s/w-Abb. 978-3-447-06405-7 € 169,–

Empowerment and Representation at the University in Early Modern Germany: Helmstedt and Würz­ burg, 1576 –1634

„How chances it they travel?“

Pictura loquens – Poesis tacens

Englische Musiker in Dänemark und Norddeutschland 1579 –1630

by Richard Kirwan

von Arne Spohr

Studien zu Titelbildern und Rahmenkomposi­ tio­nen der erzählenden Literatur des 17. Jahr­­hunderts

Bd. 46. 2009. 364 S. mit 45 Abb. 978-3-447-06067-7 € 98,–

Bd. 45. 2009. 435 S. mit 8 Abb. 978-3-447-06058-5 € 98,–

Spiegel einer Christlichen vnd friedsamen Haußhaltung

Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung

Bd. 49. 2013. 512 S. mit 106 s/w-Abb. 978-3-447-06629-7 € 128,–

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von Jutta Breyl, hrsg. von Hans Geulen, Wolfgang Harms und Nikola von Merveldt Bd. 44. 2006. 304 S. mit 98 Abb. 978-3-447-05412-6 € 98,–

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Schulbücher um 1800

12 Beiträge (12

Ein Spezialmarkt zwischen staatlichem, volksaufklärerischem und konfessionellem Auftrag herausgegeben von Christine Haug und Johannes Frimmel

Im 18. Jahrhundert erlebte das Verlagsgewerbe enorme Umbrüche und ­eine fortschreitende Internationalisierung, Kommerzialisierung und Ausdifferenzierung. Die brancheninternen Transformationsprozesse wirkten sich insbesondere auf Bildungspolitik sowie Erziehungs- und Schulwesen aus, ­erfüllte der Buchhandel doch einen Kultur- und Bildungsauftrag und förderte die vor dem Hintergrund von Aufklärungs- und philanthropischer Bewe­gung erstarkenden Reformbestrebungen im Bildungs- und Schulsystem. In der zweiten Jahrhunderthälfte setzte hierbei eine Tendenz zur Vereinheitlichung von Unterrichtsmethoden und Lehrmaterialien ein. Mit der Standardisierung von Lehrplänen und der Normierung von Schulbüchern organisierte sich auch der Schulbuchmarkt neu, denn jetzt sahen sich die Produzenten von Lehr- und Unterrichtsmaterialien in der Lage, einen Programmschwerpunkt auf das Geschäft mit Erziehungs- und Unterrichtsliteratur zu legen. Das Schulbuch war allerdings ein Verlagsprodukt, das sich nicht a­ llein als Handelsobjekt verstehen durfte, sondern einen besonderen Status innehatte und im Dienst der Erziehung stand. Gleichwohl war das Geschäft mit Schulbüchern ein lohnendes, zumal Schulbücher gewöhnlich hohe Auf­lagen und vor allem zahlreiche Neuauflagen erreichten. Die in diesem Band versammelten Beiträge entstanden im Rahmen einer Tagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks‑, Buch- und Mediengeschichte und beleuchten die Geschichte des Schulbuchs im 18. Jahrhundert in ihren verschiedenen Facetten: Untersucht wird unter anderem der Wandel der Funktion der Erstlesefibeln, der Gegensatz von privaten Schulbuchunternehmen (Friedrich Nicolai, Braunschweigische Schulbuchhandlung) und staatlichen Schulbücherverlagen sowie die Geschichte des deutsch-jüdischen Schulbuchs. Ergänzend enthält der Band Fallstudien zu erfolgreichen Schulbuchautorinnen und ‑autoren wie Jeanne Marie Le Prince de Beaumont, Georg Friedrich Seiler, Gustav Friedrich Dinter und Karl Heinrich Krause.

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Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens

Bd. 48. 2015. 248 S. mit 5 s/w-Abb. 978-3-447-10392-3 € 62,–

Geheimliteratur und Geheimbuchhandel in Europa im 18. Jahrhundert herausgegeben von Christine Haug, Franziska Mayer und Winfried Schröder

Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens

Bd. 47. 2011. 304 S. mit 11 s/w-Abb. 978-3-447-06478-1 € 79,–

Der wissenschaftliche Bibliothekar Festschrift für Werner Arnold herausgegeben von Detlev Hellfaier, Helwig Schmidt-Glintzer und Wolfgang Schmitz Bd. 44. 2009. 518 S. mit 48 Abb. 978-3-447-06100-1 € 98,–

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Wissenschaftliche Bibliothekare im Nationalsozialismus Handlungsspielräume, Kontinuitäten, Deutungsmuster herausgegeben von Michael Knoche und Wolfgang Schmitz

Bibliotheken im Altertum herausgegeben von Elke Blumenthal und Wolfgang Schmitz Bd. 45. 2011. 272 S. mit 33 s/w-Abb. 978-3-447-06406-4 € 79,–

Bd. 46. 2011. 384 S. mit 14 Abb. 978-3-447-06407-1 € 89,–

Auf dem Wege in die Informationsgesell­ schaft: Bibliotheken in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahr­ hunderts herausgegeben von Peter Vodosek und Werner Arnold Bd. 43. 2008. 286 S. 978-3-447-05827-8 € 79,–

Archäologie des gedruckten Buches von Martin Boghardt, herausgegeben von Paul Needham in Verbindung mit Julie Boghardt Bd. 42. 2008. 536 S. 978-3-447-05774-5 € 98,–

Wolfenbütteler Schülerseminare

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Wolfenbütteler Schülerseminare

Die Herzog August Bibliothek bot 1983 als erste wissenschaftliche Bibliothek in Deutschland Schülerseminare für die Kurse der gymnasialen Oberstufe an, die sich noch immer eines stetig wachsenden Zuspruchs erfreuen. Hierbei wird den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsweise in einer modernen wissenschaftlichen Bibliothek näher gebracht. Einige Seminarprojekte werden als Themenhefte der Schriftenreihe Wolfenbütteler Schülerseminare von der Herzog August Bibliothek veröffentlicht. Die Hefte bilden einerseits die Ergebnisse der Seminare ab, bieten Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften aber anderseits auch eine informative und anregende Lektüre, im Hinblick auf die Vor- bzw. Nachbereitung eines eigenen Seminares in der HAB.

Lessing-Journal Junge und jüngste Forscher auf Lessings Spuren in Wolfenbüttel herausgegeben von Madeleine Kiehlmann und Wilfried Seyfarth 2013. 195 S. mit 9 Farbabb. und 63 s/w-Abb. 978-3-447-06968-7 € 12,–

Reisen in alten Büchern

Wolfenbütteler Schülerseminare

herausgegeben von Wilfried Seyfahrt 2005. 112 S. mit 17 s/w-Abb. 978-3-88373-086-6 € 6,40

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Schüler in der Herzog August Bibliothek

Wechselseitige Spiegelungen Images croisées

25 Jahre Wolfenbütteler Schülerseminare

herausgegeben von Madeleine Kiehlmann

herausgegeben von Madeleine Kiehlmann und Wilfried Seyfahrt 2009. 253 S. mit 47 Farbabb. und 32 s/w-Abb. 978-3-88373-088-2 € 10,–

2006. 150 S. mit 10 Farbabb. und 16 s/w-Abb. 978-3-88373-087-4 € 6,40

Die Bibliothek als kulturelles Gedächtnis Die Herzog August Bibliothek unter der Leitung von Helwig Schmidt-Glintzer (von 1993 bis 2015) herausgegeben von der Herzog August Bibliothek 2015. 96 S. mit 94 Farb- und 4 s/w-Abb. € 9,80

In diesem Band präsentiert sich die Herzog August Bibliothek (HAB) als ­Bibliothek, Forschungsinstitution und Kultureinrichtung in all ihrer Vielfalt. Damit bildet er zugleich eine Bilanz des Zeitraums unter der Leitung von Helwig Schmidt-Glintzer. Jeweils auf einer Doppelseite werden die Themen mit einem kurzen Text und farbiger Bebilderung vorgestellt. In vier Sek­tio­nen wird das Spektrum der Institution als Bibliothek und Forschungseinrichtung verdeutlicht, ihre Gebäude und deren Infrastruktur sowie ­ihre Außenwirkung werden dargeboten. Dieser Überblick über die HAB und ­ihre Entwicklung in den vergangenen 22 Jahren bietet gleichzeitig e­ inen Einblick in die verschiedenen Teilbereiche und deren Zusammenwirken in ­einer großen kulturellen Einrichtung. Das Cover nimmt die Außenfassade des neuen Magazingebäudes auf, das symbolisch für die Verbindung von Tradition mit neuen Wegen steht.

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Einzelveröffentlichungen

Dieser Band wird nur in der Bibliothek verkauft. Er kann über [email protected] bestellt werden.

Gesamtverzeichnis der Lessing-Handschriften bearbeitet von Wolfgang Milde 2016. ca. 544 S., Bd. 1 (Reprint der Ausgabe von 1982) und Bd. 2 in ­einem Band 978-3-86525-500-9 ca. € 44,–

Einzelveröffentlichungen

in Vor­bereitung

Das Verzeichnis beschreibt alle überlieferten handschriftlichen Dokumente von Gotthold Ephraim Lessing nach Provenienz, Standort und äußeren Merkmalen wie Seiten- und Blattzahl, Maße, Papierqualität etc. Der erste Band des Gesamtverzeichnisses der Lessing-Handschriften, der 1982 von Wolfgang Milde vorgelegt wurde, erfasst die einschlägigen Bestände der drei wichtigsten Aufbewahrungsorte, der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, der Deutschen Staatsbibliothek Berlin, damals noch DDR, sowie der Biblioteka Uniwersytecka in Breslau. Der zweite Band ergänzt den ersten um die Bestände einer Vielzahl europäischer und amerikanischer Bibliotheken von Amsterdam bis Zürich. Zu den erhaltenen Dokumenten zählen vor allem Briefe von und an Lessing. Darunter befinden sich auch die nur in der einschlägigen Ausgabe sämtlicher Schriften Lessings von Lachmann und Muncker abgedruckten Briefe aus dem Siebenjährigen Krieg an Friedrich II., die Lessing für den preußischen General von Tauentzien verfasst hatte. Daneben sind es unter anderem das Faust-Fragment, Gedichte, Stammbucheinträge, Gehaltsquittungen oder Abschriften, die in dem vorliegenden Band in akribischer Arbeit autopsiert wurden und nun vollständig der Lessingforschung zur Verfügung stehen. Das Manuskript zum zweiten Band wurde von Wolfgang Milde, dem langjährigen Leiter der Handschriftenabteilung der Herzog August Bibliothek, noch kurz vor seinem Tod im Jahr 2011 abgeschlossen, sowie von Winfried Woesler, dem Leiter der Editionswissenschaftlichen Forschungsstelle an der Universität Osnabrück, inhaltlich um wichtige Funde ergänzt. Das materialreiche Werk bietet einen unveränderten Nachdruck des ersten Bandes zusammen mit dem zweiten Band in einem Buch. Ergänzt wird dieses zweiteilige Gesamtverzeichnis um ein Register aller darin erwähnten Schriften Lessings, sowie um die Aufnahme weiterer, erst nach 2011 entdeckter bzw. neu erworbener Dokumente. Das Werk ermöglicht damit erstmals, Lessings überlieferten Handschriftennachlass für die Erhellung von Werkbezügen zu nutzen und genauere Aufschlüsse über seine schriftstellerische Arbeitsweise zu geben. Der Band erscheint im Wehrhahn Verlag, Hannover und ist zu beziehen über: www.wehrhahn-verlag.de. 46

Augusta Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen Jg. 39 (2014) herausgegeben von der Herzog August Bibliothek 2015. 66 S. mit 66 meist farbigen Abb. (ISSN 0931-4032)

AUGUSTA Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen Jahrgang 39, Januar – Dezember 2014 herausgegeben von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Die Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen (WBI) sammeln Reden und Kurzberichte zu Ereignissen des jeweils vergangenen Jahres. Das Heft wird von der Herzog August Bibliothek herausgegeben und erscheint seit dem Jahresheft für 2010 (2012) in neuer Aufmachung und mit erweitertem Titel: Augusta. Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen. Es hat das Format DIN A4, ist geklammert und wird allen an den Veranstaltungen der HAB Interessierten kostenlos zugesandt. Augusta Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen Jg. 39 (Januar – Dezember 2014) Aus dem Inhalt: Titelthemen: Alchemiegeschichte in der Herzog August Bibliothek; Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel. Auftakt und Gespräch mit der Geschäftsführerin Sonja Asal; Praktikantenprogramm in Wolfenbüttel; Geschichte und Funktionen des Wissenschaftlichen Beirats an der Herzog August Bibliothek Ausstellungen: 1000 Jahre Schrift und Bild. Schätze der Herzog August Bi­ bliothek; Goldenes Wissen. Die Alchemie  – Substanzen, Synthesen, Symbolik; Malerbuchausstellungen: Kriegsdeutungen im Künstlerbuch; Apokalypse 2014; Veronika Schäpers: Auf den ersten Blick tadellos; Caroline Saltzwedel: Farben des Lichts Arbeitsgespräche 2014 (in Auswahl)  Stipendiaten und Gäste 2014  Besondere Nachrichten: Pro*Niedersachsen fördert ein Projekt zu Selbstzeugnissen an der Herzog August Bibliothek; Etappen im Editionsprojekt Fürstentagebuch; EU Drittmittelprojekt „Marrying Cultures“ gestartet; 25 Jahre AG Sammlung Deutscher Drucke; Freigeist-Auszeichnung für bestandsbezogenes Forschungsprojekt; Neues im Netz – Herzog August Bibliothek und Herzog Anton Ulrich-Museum erweitern ihre gemeinsame Online-Datenbank „Virtuelles Kupferstichkabinett“ um weitere 40.000 Blatt; Die Bibliothek nimmt Abschied  Neuerscheinungen  47

Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen

Neuerwerbungen

Augusta Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen Jg. 38 (2013) herausgegeben von der Herzog August Bibliothek 2014. 60 S. mit 79 meist farbigen Abb. (ISSN 0931-4032)

Augusta Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen Jg. 38 (Januar – Dezember 2013) Aus dem Inhalt: Titelthemen: Wiedereröffnung unserer Begegnungsstätte für Gäste. Das ­ nna-Vorwerk-Haus wird wieder bezogen; Ein Begegnungsort mit GeA schichte. Grußworte anlässlich der Wiedereröffnung des Anna-VorwerkHauses; Nachruf auf Paul Raabe (1927– 2013); 25 Jahre plus. Doktorandenprogramme in Wolfenbüttel. Festveranstaltung zum Stiftungsjubiläum; Digital Humanities und digitale Editionen. Gespräche mit Anwendern an der Bibliothek Ausstellungen: Rosenkränze und Seelengärten. Bildung und Frömmigkeit in niedersächsischen Frauenklöstern; Wurzel, Stamm, Krone. Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken; Malerbuchausstellungen: Off Broadway – Künstlerbücher aus New York; Karl Schaper: Begleitmusik und Knoblauchzöpfe; „Bilder der Bibel in Künstlerbüchern der Herzog August Bibliothek“ und „30 Jahre Evangeliar Heinrichs des Löwen“ Neuerwerbungen

Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen

Arbeitsgespräche 2013 (in Auswahl) Stipendiaten und Gäste Besondere Nachrichten: Neuer Forschungsverbund: Marbach Weimar Wolfenbüttel; Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert ein Projekt zur Alchemiegeschichte; Neuer Forschungsschwerpunkt an der Bibliothek: Frömmigkeit in Text und Bild; Neues im Netz – 70.000 Drucke des 17. Jahrhunderts online Neuerscheinungen

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Die Zeitschriften der Herzog August Bibliothek Wissenschaftliche Beiträge zu verschiedenen Zeitabschnitten bzw. Themengebieten verteilen sich in Analogie zu den Publikations­ reihen auf die verschiedenen Zeitschriften der HAB: Wolfenbütteler Beiträge Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen Wolfenbütteler Barock-Nachrichten Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte Die Wolfenbütteler Beiträge werden vom Direktor der Herzog August Bibliothek herausgegeben. Die Wolfenbütteler RenaissanceMitteilungen ediert Jürgen Leonhardt – seit kurzem zusammen mit Marc Föcking, Ulrich Pfisterer und Anja Wolkenhauer – im Auftrag des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung. Die Wolfen­bütteler Barock-Nachrichten werden von der Herzog August Bibliothek in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Barockforschung, die Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte herausgegeben.

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Die Zeitschriften der Herzog August Bibliothek

Die Wolfenbütteler Beiträge erscheinen als gebundene (Hardcover-) Ausgabe, die anderen Zeitschriften broschiert.

Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen im Auftrag des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung herausgegeben von Marc Föcking, Jürgen Leonhardt, Ulrich Pfisterer und Anja Wolkenhauer Redaktion: Thomas Zinsmaier H. 2, Jg. 35 (2014). IV + 90 S. Jährlich 2 Hefte, je Band ca. 200 S. (ISSN 0342-3240) € 45,–

Die Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen sind das Organ des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung, der 1976 gegründet wurde und interdisziplinär und international ausgerichtet ist. Der Arbeitskreis wurde an die Herzog August Bibliothek wegen ihrer einmaligen Bestände an Quellen zur Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit angebunden, um die Renaissancestudien in Deutschland wiederzubeleben. Die zentrale Aufgabe, die sich der Arbeitskreis gestellt hat, ist – neben der Veranstaltung wissenschaftlicher Kolloquien, die der Pflege und Förderung der Renaissanceforschung dienen  – der regelmäßige Bericht über und die kritische Auseinandersetzung mit wichtigen wissenschaftlichen Neuerscheinungen im Bereich der internationalen Renaissance- und Humanismusforschung in den Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen. Die Zeitschrift versteht sich daher primär als Besprechungsorgan, bringt jedoch neben den Kurzreferaten auch Forschungsbeiträge, Berichte über Institute und Institutionen zur Erforschung der Renaissance, über Kongresse und Tagungen, Ankündigungen von Forschungsvorhaben u. ä.

Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen

Jg. 35, Heft 2 (2014): Beiträge Seraina Plotke : La poésie visuelle – un genre hybride au seizième et dix-septième siècle Claudia Schindler : Aetermitatis et immortalitatis desiderio ardere homines. Unsterblichkeitsbeweise in der neulateinischen Lehrdichtung von Paleario bis Polignac Iris Wenderholm: Die Säulen der Bibiana. Zur virtus des Materials bei Gianlorenzo Bernini Zur Renaissanceforschung Referate zu wissenschaftlichen Neuerscheinungen

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Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen im Auftrag des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung herausgegeben von Marc Föcking, Jürgen Leonhardt, Ulrich Pfisterer und Anja Wolkenhauer Redaktion: Thomas Zinsmaier H. 1, Jg. 35 (2014). IV + 110 S. Jährlich 2 Hefte, je Band ca. 200 S. (ISSN 0342-3240) € 45,–

Jg. 35, Heft 1 (2014): Beiträge Rafael Arnold : Ansichten und Einsichten – die Rolle der visuellen Perzep­ tion in der Hypnerotomachia Poliphili (1499) Fabian Jonietz: Varchi im Settecento: die Biblioteca Bartolommei, Florentiner Zensurmaßnahmen und eine wiederentdeckte Textfassung der beiden ersten Lezioni an der Accademia Fiorentina (1543) Christina Posselt-Kuhli : Der „Kunstheld“: eine semantische Spurensuche in Panegyriken des 17. Jahrhunderts Zur Renaissanceforschung Referate zu wissenschaftlichen Neuerscheinungen

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Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen

Tagungsberichte und Ankündigungen Wie fromm waren die Humanisten? Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung, 14. –16. Oktober 2013 (Matthias Roick) Sebastian Castellio (151 –1563) – zwischen Humanismus und Reformation, Rationalismus und Spiritualismus. Internationale Tagung auf dem Monte Ve­rità bei Ascona (CH), 13. –17. September 2015 (Barbara Mahlmann-Bauer)

Wolfenbütteler Barock-Nachrichten in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Barockforschung herausgegeben von der Herzog August Bibliothek Redaktion: Jill Bepler und Petra Feuerstein-Herz Bibliographie: Ingrid Nutz Jährlich 2 Hefte, je Band ca. 200 S. (ISSN 0340-6318) € 45,– H. 1/2, Jg. 41 (2014). IV + 140 S.

Philipp Hainhofer (1578 –1647): Handeln mit Kunst und Politik herausgegeben von Michael Wenzel

Aus einem internationalen, interdisziplinären Symposion, das 1972 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel über die Frage der Quellen der Barockforschung stattfand, entstand der Wolfenbütteler Arbeitskreis für Barock­forschung. Als Kommunikationsorgan initiierte er ein Mitteilungsblatt, aus dem sich eine eigene Zeitschrift entwickelte. Beiträge aus den vielschichtigen Themenbereichen der Frühneuzeitforschung werden durch Projektberichte und durch Hinweise auf die Neuerwerbungen der Bibliothek ergänzt. Beigegeben ist eine fortlaufende Bibliographie zur Erforschung der Frühen Neuzeit.

Wolfenbütteler Barock-Nachrichten

Jg. 41, Heft 1/2 (2014): Beiträge Michael Wenzel : Akteur zwischen Hof und Stadt: Philipp Hainhofers vielgestaltige Karrieren – Eine Einführung Marie Johann: Copiae deren brief, so ich Philippus Hainhofer an vnderschidliche orth und persohnen schreibe […]. Ein Überblick und einige Bemerkungen zu den Kopierbüchern des Augsburger Kaufherren Jill Bepler : Hainhofer und die Fürstin Regine Marth : Von Philipp Hainhofer an Herzog August d. J. geliefert: Spurensuche in den Sammlungen der Skulpturen und der Angewandten Kunst des Herzog Anton Ulrich-Museums Nicole Brüderle : Von Hainhofer geliefert? – Das sogenannte Kindbettpräsent im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig Sven Limbeck: Monteverdi zu Braunschweig-Wolfenbüttel? Philipp Hainhofer als Agent für Musikalien von Herzog August d. J. Werner Arnold : Philipp Hainhofer als Bücheragent Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel Marika Keblusek: A Frugal Man in the Kunstkammer. Cultural exchanges between Thomas Howard, Earl of Arundel, and Philipp Hainhofer Bibliographie zur Barockliteratur

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Wolfenbütteler Barock-Nachrichten in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Barockforschung herausgegeben von der Herzog August Bibliothek Redaktion: Jill Bepler und Petra Feuerstein-Herz Bibliographie: Ingrid Nutz H. 2, Jg. 40 (2013). IV + 100 S. Jährlich 2 Hefte, je Band ca. 200 S. (ISSN 0340-6318) € 45,–

Jg. 40, Heft 2 (2013): Beiträge Radmila Pavlíčková: Leichenpredigt und Lügenpredigt. Hildesheim im Licht der Leichenpredigten und Pamphlete aus den Jahren 1578 –1581 Bärbel Rudin: Komödien um maskierte, verwechselte, verlorene Identitäten. Amsterdamer Zugstücke des Goldenen Zeitalters auf der deutschen Berufsbühne Marko Deisinger : Auf den Spuren des Violinisten Antonio Tricarico: Gallipoli – Rom – Ferrara – Wien

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Wolfenbütteler Barock-Nachrichten

Bibliographie zur Barockliteratur

Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Medien­ geschichte herausgegeben von der Herzog August Bibliothek Redaktion: Thomas Stäcker und Andrea Opitz H. 1/2, Jg. 38 (2013). 130 S. Jährlich 2 Hefte, je Band ca. 200 S. (ISSN 0341-2253) € 45,–

Die Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte, die seit 1976 von der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel herausgegeben werden, gingen aus einer Initiative des noch heute, mit geändertem Namen bestehenden Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks‑, Buch- und Mediengeschichte hervor. Sie erscheinen heute in der Regel zweimal im Jahr und nehmen Artikel aus dem Bereich der buch- und bibliotheksgeschichtlichen Forschung überwiegend – aber nicht ausschließlich – aus dem deutschsprachigen Raum auf. Das Spektrum der Einzelbeiträge reicht von der Einbandforschung, Druckgeschichte, Buchhandels- und Verlagsgeschichte, Bibliotheks- und Sammlungsgeschichte, von bibliographischen Studien, vom Bibliotheksbau bis zu theoretischen Arbeiten über die neuen Medien. Jedes Heft enthält durchschnittlich zwei Rezensionen besonders interessanter Neuerscheinungen aus diesen Gebieten.

Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte

Jg. 38, Heft 1/2 (2013): Beiträge Wilfried Enderle: „Die Bibliothek der Bibliotheken“. Die Universitätsbibliothek Göttingen im 18. Jahrhundert als erste universale Forschungs- und Gebrauchsbibliothek der Welt – Anmerkungen zur Historiographiegeschichte Jürgen Beyer : Die Autobibliographie des Pastors Friedrich Löwenstein aus Pernau (Livland) Susann El Kholi: Ein poetisches Zeugnis für Buchausleihe im frühen 17. Jahrhundert: Das Briefgedicht des Leonhartus Albertus an Jan Theodor von Ottersdorf John P. Mulhall and William C. McDonald: An annotated copy of Paul Eber’s Calendarium Historicum (1573) by Georgius Agricola, „Secundus“ (1554 –1630) Bertram Lesser: Johannes von Brakel: Buchbinder und Schreiber im Benediktinerkloster Clus Rezension Daniel Bellingradt : Johannes Arndt: Herrschaftskontrolle durch Öffentlichkeit. Die publizistische Darstellung politischer Konflikte im Heiligen Römischen Reich 1648 –1750

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Verkauf und Vertrieb Verkauf in der Bibliothek Auch in der Herzog August Bibliothek können Sie unsere Publikationen kaufen: am Eingang der Bibliotheca Augusta, in der regelmäßig Ausstellungen gezeigt werden, am Eingang zum Zeughaus, in dem der allgemeine Lesesaal, der Freihandbereich und die Ausleihe untergebracht sind, und im Buchladen („Forum“) im Meißnerhaus. Hier finden Sie Informationsmaterial zur Herzog August Bibliothek und ihrem Kulturprogramm sowie den kompletten Bestand an lieferbaren Büchern der HAB: •  Allgemeines zu Geschichte und Beständen der Herzog August Bi­b­liothek •  Aktuelle und ältere Ausstellungskataloge •  Faksimile-Ausgaben ausgewählter Handschriften und Drucke •  Eine Auswahl an Maler- bzw. Künstlerbüchern •  Die in den Reihen erschienenen Monographien und Sammelbände mit Forschungsergebnissen aus Projekten und Tagungen •  Postkarten •  Lesezeichen und Stofftaschen Die Ausstellungskataloge erhalten Sie in der Bibliothek in broschierter Ausgabe zu einem Preis von ca. 20 – 25 Euro, über den Buchhandel bzw. direkt beim Harrassowitz Verlag können Sie die fest gebundene Ausgabe (zum Preis von ca. 40 – 50 Euro) beziehen.

Vertrieb durch den Harrassowitz Verlag

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Verkauf und Vertrieb

Die HAB arbeitete in den vergangenen Jahren erfolgreich mit mehreren renommierten Wissenschaftsverlagen zusammen. Für den Vertrieb ist die Kooperation mit dem Harrassowitz Verlag in Wiesbaden am wichtigsten. Der Verlag beliefert den Buchhandel und wirbt international, besonders im anglophonen Umfeld, für unsere Publikationen. Auf der Frankfurter Buchmesse, die 2015 vom 14. bis zum 18. Oktober stattfindet, stellt die Herzog August Bibliothek ihre Publikationen auf einem Gemeinschaftsstand mit dem Harrassowitz Verlag aus (F 158 in Halle 3.1). Kommen Sie uns besuchen! Wenn Sie keine Möglichkeit haben, unsere Bücher vor Ort in der Bibliothek zu erwerben, können Sie sie im Buchhandel oder über den Verlag beziehen. Die Kontaktdaten finden Sie auf S. 2 dieses Verzeichnisses.

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