Mountainbiking und Ökotourismus Widerspruch oder Potential?
July 3, 2017 | Author: Artur Schuster | Category: N/A
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1 Mountainbiking und Ökotourismus Widerspruch oder Potential? Vorgelegt von Imke Burckhardt Matrikelnummer Mär...
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Mountainbiking und Ökotourismus – Widerspruch oder Potential?
Vorgelegt von Imke Burckhardt Matrikelnummer 620417 05. März 2005
Masterstudiengang „Nachhaltiger Tourismus” Modul 5 „Ecotourism and Rural Tourism“ WS 2004/2005 Dozent: Prof. Dr. Wolfgang Strasdas
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .................................................................................................................................. 1
1. Trendsport Mountainbiking................................................................................................ 2
2. Definition Ökotourismus ..................................................................................................... 2
3. Ausgewählte Maßnahmen zum Problemfeld ‚Mountainbiking und Umwelt’ ............... 3 3.1 Die „Trail Rules”.............................................................................................................. 4 3.2 Mountainbike-Guide-Ausbildung .................................................................................... 6 3.3 NatureRide ....................................................................................................................... 8
4. Mountainbiking und Tourismus ......................................................................................... 8 4.1 Bedürfnisse der Mountainbike-TouristInnen ................................................................... 9 4.1.1 Routen und Wege .................................................................................................... 10 4.1.2 Infrastruktur............................................................................................................. 10 4.2 Umweltverträgliche Planung von Mountainbikeangeboten........................................... 10
5. Schlussfolgerungen............................................................................................................. 12
Literaturquellen......................................................................................................................14 Internetquellen........................................................................................................................15
Mountainbiking und Ökotourismus – Widerspruch oder Potential?
Einleitung Mountainbiking hat sich in den letzten Jahren zur Trendsportart entwickelt. Da die wenigsten MountainbikerInnen das Gebirge „vor der Haustüre“ haben, müssen sie in Regionen reisen, in denen sie ihren Sport ausüben können. Sie sind also potentielle Mountainbike-TouristInnen Es herrscht des weiteren Einigkeit darüber, dass Fahrradfahren ein naturverträglicher Sport ist. Trotzdem hat der Mountainbikesport mit beträchtlichem Gegenwind, vor allem von Seiten des Naturschutzes und der Wandervereine zu kämpfen. Wöhrstein (1998) schreibt dazu, "daß Mountainbiking vor allem von seinem Grundprinzip her betrachtet eine vergleichsweise umweltfreundliche Natursportart darstellt. Das Verhalten einiger Mountainbiker führt jedoch zu einer Verschlechterung der Ökobilanz dieser Natursportart". Wie ist also das touristische Potential der MountainbikerInnen in eine sozial- und naturverträgliche Form zu bringen? Gibt es das umweltverträgliche Mountainbiking überhaupt und wie ist auf der Angebotsseite zu planen, damit ein langfristig haltbares Mountainbikeangebot entsteht?
‚Mountainbiking als Trendsportart’: das zeigt schon allein die Anzahl der Zeitschriften, die sich dem Mountainbikesport widmen. Neben der auflagenstärksten Zeitschrift, dem „Bike“Magazin gibt es die „Bike Sport News“, die „Mountainbike“ und einige andere mehr, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die „Deutsche Initiative Mountain Bike“ (DIMB) wurde 1990 gegründet. Der Organisationsgrad der MountainbikerInnen ist allerdings, wie auch bei anderen Breitensportarten, immer noch sehr gering.1 Dies macht die Aufklärung und Umweltbildung schwierig.
Die Arbeit soll aufzeigen, wie die DIMB nichtsdestotrotz einiges an Initiative für einen naturund sozialverträglichen Mountainbikesport zeigt, um das Image von den „Rowdys auf Rädern“ zu verbessern. Im Anschluss daran soll die Angebotsseite betrachtet werden. Es wird darauf eingegangen, wie die Planung einer Tourismusregion aussehen sollte, die sich als Mountainbikedestination profilieren will.
In der vorliegenden Arbeit soll insgesamt der Frage nachgegangen werden, ob Mountainbiking als ein Segment des Ökotourismus gelten kann und wie eine Tourismusregion planerisch vorgehen kann, um Kompetenzen auf diesem Gebiet aufzubauen.
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Die Mitgliederzahlen der DIMB waren auch auf persönliche Nachfrage nicht in Erfahrung zu bringen.
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1. Trendsport Mountainbiking Die ersten Mountainbikes wurden Ende der 70er Jahre in den USA produziert. Schon Anfang der 70er Jahre begann man in Kalifornien, mit sogenannten „Cruisern“ ohne Gangschaltung die Berge runterzufahren. Daraus entstanden dann die „geländegängigen Bergfahrräder“. Dank bezahlbarer Preise wurde das Mountainbike auch in Europa schnell zum beliebten Sportgerät: „Schaut man sich die Verkaufzahlen von Mountainbikes an, so wird deutlich, dass Mountainbiken nicht nur ein Wettkampssport für eine kleine Rennelite ist. Nur ein kleiner Anteil der verkauften Bikes wird im Rennsport genutzt, während der überwiegende Teil bei Radtouren im Gelände und auf der Straße gefahren wird“ (Schmidt, 2001, S. 10).
Mountainbiking ist also, wie obigem Zitat zu entnehmen ist, vor allem auch Breitensport. Im Wettkampsport lassen sich die Disziplinen „Cross-Country“, „Downhill“, „Uphill“, „Marathon“, „Parallelslalom“ sowie „Stunts und Trials“ unterscheiden (Schmidt, 2001; Schemel & Erbguth, 2000). Seit 1996 sind einige Disziplinen auch olympisch. In der vorliegenden Arbeit wird Mountainbiking vor allem als Breitensport betrachtet, da hauptsächlich die BreitensportlerInnen ein für den Tourismus wichtige Zielgruppe darstellen.
Das Mountainbiking als Freizeitbeschäftigung hat sich in Deutschland in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Die ‚ADFC-Radreiseanalyse 2001’ hat ergeben, dass sich 25 % der Deutschen für den Mountainbikesport interessieren. Zum Vergleich: 65 % haben Interesse an Radfahren bekundet, 57 % an Fußball und 38 % an Wandern. 16 % der Bevölkerung gab darüber hinaus an, mindestens einmal im Monat zum Mountainbiking zu gehen, 62 % zum Radfahren, 16 % zum Fußball und 40 % zum Wandern (www.adfc.de). Die aktuelle Entwicklung im Mountainbikesport zeigt eine gewisse Sättigung. Der Verbreitungsgrad in der deutschen Bevölkerung ist sehr hoch, allerdings gibt es laut Achim Schmidt (2002) vom Institut für Natursport und Ökologie an der Deutschen Sporthochschule Köln keine weitere Verbreitungsperspektive. Allerdings muss betont werden, dass dies eine ‚Stagnation auf hohem Niveau’ ist, da, wie erwähnt, der Mountainbikesport eben schon von sehr vielen Menschen betrieben wird.
2. Definition Ökotourismus ‚Ökotourismus’ wird in der Literatur auf vielfältige Weise definiert. Gemein ist den meisten Begriffsbestimmungen, dass ‚Ökotourismus’ Urlaub in der Natur mit der Motivation, die Na2
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tur zu erleben bedeutet. Das ist allerdings eine Beschreibung, die auch auf das Phänomen des „Naturtourismus“ zutrifft. Das Prinzip des ‚Ökotourismus’ umfasst mehr: „Positive Auswirkungen auf Naturschutz und lokale Bevölkerung sind gefordert für die Verwendung des Begriffes“(Ellenberg, Scholz & Beier, 1997, S. 175). Die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegenden Definition von Ökotourismus basiert auf folgenden Aussagen (Strasdas, 2002, S. 5; Strasdas, 2004): · Ökotourismus ist eine Form verantwortungsvollen Reisens in naturnahe Gebiete. · Das Erleben der Natur ist die Motivation zu reisen. · Ökotourismus minimiert negative ökologische und soziokulturelle Auswirkungen. · Ökotourismus trägt zur Finanzierung von Schutzgebieten oder anderen Naturschutzmaßnahmen bei. · Ökotourismus schafft neue Partizipations- und Einkommensmöglichkeiten für die lokalen Bevölkerung. · Indirekt trägt Ökotourismus so zu einer Steigerung des Bewusstseins für Naturschutz unter den TouristInnen und relevanten AkteurInnen bei. Neben dem Nutzen für Naturschutz und lokaler Bevölkerung ist also auch die Komponente „Umweltbildung“, wenn vielleicht lediglich als ‚Nebenprodukt’, eines der Charakteristika von Ökotourismus.
3. Ausgewählte Maßnahmen zum Problemfeld ‚Mountainbiking und Umwelt’ Der Mountainbikesport kann, geht man nach der Definition von Ökotourismus, überhaupt nur dann als ein Segment von Ökotourismus in Betracht kommen, wenn die Ausübung auf eine Art und Weise möglich ist, die Natur und Umwelt nicht belastet, sondern schont. Zur Umweltverträglichkeit des Mountainbiking gibt es viele Meinungen und einige Studien. Vor allem die Meinungen gehen stark auseinander. Hier wird über die „blinde Zerstörung“ (Schmidt, 2001, S. 11) geschimpft, die das Fahren von Mountainbikes vor allem abseits der befestigten Wege anrichtet. Dort sagt Wöhrstein, Verfasser der Studie "Mountainbiking und Umwelt": „Was die Umwelt angeht: Folgeschäden sind ausgeblieben. Nach über zehn Jahren Mountainbiking kann niemand vor Ort Schäden aufzeigen. Ich habe auch keine gefunden“ (Südwest Presse, 22. Mai 1998). Nicht zu vernachlässigen sind in diesem Zusammenhang auch die sozialen Konflikte, die sich zwischen den MountainbikerInnen und anderen WegenutzerInnen (z.B. Wandern, Forst, Reitsport) ergeben können. Für eine ausführliche Betrachtung der Auswirkungen des Mountainbiking auf die Natur sei auf Schemels und Erbguths 3
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Ausführungen im Handbuch „Sport und Umwelt“ und Lorchs Aufstellungen in „Trendsportarten in den Alpen“ verwiesen.
Zusammenfassend lässt sich Folgendes feststellen: „Eine zwangsläufig vom MTB-Sportler ausgehende Belastung der Natur besteht nicht. Ebenso wie das ‚normale’ Radfahren ist der MTB-Sport, wenn er vernünftig und umweltbewußt, d.h. insbesondere auf dazu geeigneten Wegen betrieben wird, eine an sich verträgliche Sportart“ (Lorch, 1995, S. 72; vgl. auch Froitzheim & Spittler, 1996).
Wichtig für die Verbreitung des Wissens über den verantwortungsvollen Umgang mit dem Mountainbike in der Umwelt sind MultiplikatorInnen: „Neben den rechtlichen Regelungen kommt der Informationsvermittlung (Appellstrategie) im MTB-Sport eine bedeutende Rolle zu“ (Lorch, 1995, S. 76). MountainbikerInnen finden sich unter den Dächern verschiedener Verbände wieder. So gilt die Mitgliederversicherung des „Deutschen Alpenvereins“ (DAV) auch für Mountainbike-SportlerInnen. Die Sektionen des DAV vermitteln ihren Mitgliedern Kurse, die von vom DAV ausgebildeten „ÜbungsleiterInnen Mountainbike“ geleitet werden. In seiner Broschüre „Bike am Berg“ ruft der Alpenverein „zu einem fairen Miteinander am Berg, und vor allem zu einem rücksichtsvollen Verhalten gegenüber der Natur“ auf. Der „Bund Deutscher Radfahrer“ (BDR) ist der Mitgliedsverband für diejenigen unter den MountainbikerInnen, die an Wettkämpfen teilnehmen. In Kooperation mit der „Deutschen Initiative Mountain Bike“ (DIMB) organisiert der BDR die Ausbildung von Mountainbike-Guides unter umwelt- und sozialverträglichen Aspekten. Die DIMB schreibt in ihrer Satzung die "Förderung des Umwelt- und Landschaftsschutzes fest. Da sich die DIMB als Interessensvertretung der deutschen MountainbikerInnen sieht, sollen nun drei ihrer Initiativen im Bereich des umwelt- und sozialverträglichen Mountainbikens etwas ausführlicher dargestellt werden.
3.1 Die „Trail Rules” Die DIMB hat sogenannte „Trail Rules“ aufgestellt, um einen Mountainbikesport zu gewährleisten, der die Umwelt schont und sozialen Konflikten mit anderen WegenutzerInnen vorbeugt. Diese Wegeregeln sind an die internationalen Regeln der International Mountain Bike Association angelehnt. Für die Mitglieder der DIMB sind diese Regeln bindend, Verstoß gegen sie kann den Ausschluss aus dem Verein zur Folge haben. Für die DIMB bedeuten diese Regeln ein wichtiges Mittel in der Kommunikation mit und Aufklärung von MountainbikerIn-
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nen. Im Folgenden sollen die „Trail Rules“ vorgestellt und anhand von Zusatzmaterial kurz erläutert werden (www.dimb.de).
1. Fahre nur auf Wegen! In den Landesgesetzen ist das Verbot des Fahrens abseits der Wege, also das „Off-Road-Fahren“, festgeschrieben (Lorch, 1995, S. 76). In einigen Landesgesetzen gibt es Regelungen, die darüber hinaus gehen. So erlauben z.B. die Landeswaldgesetze von Baden-Württemberg und Berlin Radfahren, und damit auch Mountainbiken, nur auf Waldwegen, die breiter als zwei Meter sind.2 Lorch weist darauf hin, dass es „vor allem beim Off-road-Fahren zu [...] Belastungen“ (Lorch, 1995, S. 72) kommt. Aber gerade das Fahren abseits der Wege macht für viele FahrerInnen das Erlebnis ‚Mountainbiking’ aus. Liest man sich die Kommentare in einigen der Mountainbike-Foren3 im Internet durch, so sieht man die gespaltene Haltung zur Einhaltung dieser ersten „Trail Rule“. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Rolle der Medien und des Mountainbikings als Wettkampfsport hinzuweisen, die durch ihre Darstellung zum Image des Mountainbikings beitragen. Die Mountainbikeliteratur im Zeitschriftenhandel zeichnet das Bild des aktionsreichen, dynamischen Bikens durch alle Geländearten. Auch die Wettkämpfe finden zum großen Teil abseits von befestigten Wegen statt. Hier fehlen neuere Untersuchungen, wie viele BikerInnen denn tatsächlich abseits der Wege fahren, um klare Aussagen über mögliche negative Auswirkungen auf die Natur machen zu können. Denn die „Belastungen der Flora beim Befahren kleiner Bergwege oder beim Off-road-Fahren verhalten sich in Abhängigkeit zur Anzahl der MTB-Sportler“ (Lorch, 1995, S. 73).
2. Hinterlasse keine Spuren! Auch dies gilt besonders beim Fahren auf nicht-befestigten Wegen. Hier kann z.B. durch Bremsspuren die Vegetationsdecke zerstört werden, was Erosionen zur Folge haben kann. Besonders starke Belastungen durch Mountainbiken sind in Feuchtgebieten und bei nassem Wetter zu erwarten (Schemel & Erbguth, 2000, S. 338-339; Lorch, 1995, S. 73). Die DIMB fordert ihre Mitglieder auf, „ihre Fahrweise auf den Untergrund und die Wegebeschaffenheit“ einzustellen.
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Hier sei kurz auf die Diskussion über die Wegebreite hingewiesen: so sehen Froitzheim & Spittler (1996) die 2Meter-Regelung als nicht sinnvoll an, da auf schmaleren Wegen oft umsichtiger gefahren würde und die Unfallgefahr so geringer sei. Darüber hinaus bedeute die Regelung eine Unterbrechung wichtiger Radrouten. 3 Z.B. www.mtb-news.de
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3. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle! 4. Respektiere andere Naturnutzer! Diese beiden „Trail Rules“ beziehen sich hauptsächlich auf die sozialen Konflikte, die beim Zusammentreffen zwischen MountainbikerInnen und anderen WegenutzerInnen (z.B. Wanderer, ReiterInnen, Forst) entstehen können. Diese sind nicht zu unterschätzen. Wöhrstein beschreibt die sozialen Konflikte sogar als die wirklich bedeutsamen verglichen mit den negativen ökologischen Auswirkungen des Mountainbiking (Wöhrstein, 1998). Da es auf den meisten Wegen keine Trennung von Fahrrad- und Wanderverkehr gibt, ist hier gegenseitige Rücksichtnahme gefordert. Das Bayerische Naturschutzgesetz weist in diesem Zusammenhang eigens auf die „Rücksichtnahmepflicht“ der RadfahrerInnen auf die Wanderer hin. Die DIMB fordert die Verringerung der Geschwindigkeit und Klingeln oder Grüßen beim Heranfahren an FußgängerInnen.
5. Nimm Rücksicht auf die Tiere! Die DIMB fordert ihre Mitglieder auf, den Wald rechtzeitig vor der Dämmerung zu verlassen. Mit Mountainbikes können größere Entfernungen in kürzerer Zeit überwunden werden, als dies Wanderern möglich ist. Allerdings hat sich „das Argument, Mountainbiker hätten mit ihrer größeren Reichweite auch eine längere Aufenthaltsdauer und würden stärker als Wanderer in der Dämmerung zu Wildstörungen beitragen [...] nicht bestätigt“ (Froitzheim & Spittler, 1996, S. 10). Die jüngsten Entwicklungen im Mountainbike-Wettkampfsport haben aber kürzlich den „Nachtmarathon“ hervorgebracht. Beim Mountainbiking in den Alpen ist darüber hinaus auf Weidetiere zu achten.
6. Plane im Voraus! Die Ratschläge der DIMB beziehen sich hier hauptsächlich auf die Überprüfung der Ausrüstung vor Beginn der Tour und auf die richtige Wahl der Route. Der DAV bezieht in seine Regeln für das „richtige Bergradeln“ darüber hinaus auch die umweltfreundliche Anreise, entweder mit dem Mountainbike oder öffentlichen Verkehrsmitteln, und das richtige Entsorgen von Fahrradreinigungsmitteln ein.
3.2 Mountainbike-Guide-Ausbildung Die DIMB bietet, wie oben erwähnt in Zusammenarbeit mit dem BDR, eine Ausbildung zum Mountainbike-Übungsleiter oder zur Mountainbike-Übungsleiterin an. Dem Ausbildungsan6
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gebot liegen die folgenden Überlegungen zugrunde. Der Mountainbikesport hat immer noch mit teilweise berechtigen Vorurteilen zu kämpfen. Diese betreffen sowohl die negativen Auswirkungen des Mountainbiking auf die Natur als auch das Verhalten der MountainbikerInnen während der Ausübung ihres Sports. Dies hat eine Gesetzesgebung zur Folge, die nach Aufassung der DIMB oft stark überzogen ist, da es ihres Erachtens nur einige wenige BikerInnen sind, die sich durch fehlende Sozialkompetenz und Ignoranz dem Naturschutz gegenüber auszeichnen. Der geringe Organisationsgrad macht eine einheitliche Aufklärung und Umweltbildung schwierig. Dass aber nur eine so kleine Anzahl MountainbikerInnen in Verbänden oder Vereinen organisiert sind, liegt an dem wenig attraktiven breitensportlichen Mountainbikeangebot der Vereine. Diesen wiederum fehlt zu oft die nötige umfassende Ausbildung, um interessante Angebote anzubieten. Eine Ausbildung zum Mountainbike-Guide soll hier Abhilfe schaffen und den Vereinen das notwendige Know-How an die Hand geben, ansprechende Möglichkeiten zu kreieren. Die DIMB erhofft sich von der Ausbildungsinitiative die folgenden Kausalitäten (www.dimb.de):
Attraktives Vereins-Breitensport-Angebot für Biker/Innen Mitglieder-Zuwachs im MTB-Bereich Höherer Organisationsgrad der Biker/Innen Kontinuierliche Zunahme der umwelt-sensibilisierten Biker Kontinuierliche Abnahme der Fehltritte Nachhaltige Natur-Entlastung & Verbesserung des Verhältnisses zu anderen Nutzergruppen
Um MultiplikatorInnen für einen sozial- und umweltverträglichen Mountainbikesport zu schaffen, sind z.B. folgende Inhalte in die Ausbildung integriert: Organisation umweltfreundlicher Anreise, Betretungsrecht, Konfliktverhalten, Vermitteln ökologischer und sozialer Aspekte, Bewerben von Mountainbike-Events, Besonderheiten im alpinen Gelände und verantwortungsbewusste Streckenwahl.
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3.3 NatureRide Seit dem Jahr 2000 gibt es das Projekt „NatureRide“. Das Konzept von „NatureRide – Natur erfahren“ richtet sich an Kinder und Jugendliche. Zu Beginn zusammen mit dem Landesportbund Niedersachsen als Projekt4 für die Integration ausländischer oder benachteiligter Jugendlicher geschaffen, ist Nature Ride nicht mehr nur auf diesen Bereich beschränkt. Die DIMB bietet, ähnlich der Ausbildung zum Mountainbike-Guide, Mountainbike-Kurse für Kinder und Jugendliche an, in denen die Umweltbildung (in diesem Fall sowohl soziale wie auch natürliche Umwelt) ganz oben auf dem Programm steht. Die jungen MountainbikerInnen sollen lernen, dass „der Respekt vor der Natur einen wesentlichen Bestandteil des Mountainbikings darstellt“. In der Praxis soll den Jugendlichen ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge vermittelt werden. An eigenem Fehlverhalten während des Mountainbikings können konkrete Folgen für die Natur erklärt werden und sollen so von den Jugendlichen und Kindern in einem Gesamtkontext gesehen werden. Die DIMB ist der Meinung, dass die Jugendlichen, die sich heute nur noch wenig sportlich betätigen, über ihr Technikinteresse an das Mountainbiken herangeführt werden können. Hierfür hat sie, wieder zusammen mit dem LSB Niedersachsen eine ‚mobile Mountainbike-Einheit’ aufgebaut, bestehend aus einem VW-Bus, 15 Mountainbikes sowie Helmen und weitere Ausrüstung.
4. Mountainbiking und Tourismus MountainbikerInnen sind potentielle TouristInnen, da, wie schon in der Einleitung erwähnt die wenigsten die Gebirge „vor der Haustüre“ haben. Oben wurde anhand einiger Projekte für die Nachfrageseite beschrieben, wie der Mountainbikesport natur- und auch sozialverträglich betrieben werden kann. In diesem Abschnitt soll nun auf die Angebotsseite und die Rolle eingegangen werden, die diese bei der Bereitstellung eben solcher umweltverträglicher Angebote spielt.
„Mountainbiking – eine neue Chance für den Tourismus“ betitelt der ADFC einen Artikel auf seiner Homepage. In der Tat hat sich der Mountainbikesport in den letzten Jahren in vielen Regionen zu einem wichtigen Faktor der lokalen Tourismuswirtschaft entwickelt. So haben sich die Gästeankünfte in Kirchzarten im Schwarzwald nach der Förderung des Mountainbike-Tourismus im Jahr 2001 um gute 5 % erhöht. Sankt Wendel im Saarland hat durch seine
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Das Projekt findet innerhalb des Programms "Integration durch Sport" des Deutschen Sportbundes statt.
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Mountainbike-Events Mehreinnahmen von 1, 5 Millionen € erwirtschaftet (‚ADFC-Radreiseanalyse 2002’ www.adfc.de). Andere Events wie Mountainbike-Marathons erfreuen sich großer Beliebtheit. So nahmen an den 55 Marathons im Jahr 2002 etwa 40.000 Personen teil. Fast die Hälfte besuchte die veranstaltende Region des Marathons wieder, um dort weitere Touren zu fahren (‚ADFC-Radreiseanalyse 2003’ www.adfc.de). MountainbikerInnen, die in ihrem Urlaub ihrem Hobby nachgehen wollen und nicht in einem der deutschen Mittelgebirge oder den Alpen zuhause sind, „müssen also ‚hin-zu’ diesen natürlichen Sportgegebenheiten fahren“ (Freyer, 2002, S. 14). Das gibt Tourismusgemeinden die Möglichkeit, sich als MountainbikeRegionen zu profilieren.
Es gibt bestimmte Rahmenbedingungen, die für eine erfolgreiche Planung eines Gebietes für Mountainbiketourismus gegeben sein sollten. Hierzu gehört zu aller erst das ursprüngliche Angebot, also die naturräumlichen Voraussetzungen für den Mountainbikesport. Daneben sollte auch ein gutes abgeleitetes Angebot vorhanden sein, also Unterkünfte, Gastronomie, gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln usw. Das abgeleitete Angebot sollte sich speziell an den Bedürfnissen von Fahrradtouristen ausrichten. Ein touristisches Leitbild, das den integrativen Aspekt berücksichtigt, also die Vereinbarkeit des Mountainbiketourismus mit dem anderen Tourismusformen in der Gegend (z.B. Wandertourismus) wäre eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Planung. Des weiteren sollten die Planenden über die Rechtslage das Mountainbiking informiert sein und diese für das betreffende Gebiet geklärt sein, so dass nicht spätere, wohlmöglich kostenträchtige, Anpassungen der Routen vorgenommen werden müssen (Vollmer, 2002).
4.1 Bedürfnisse der Mountainbike-TouristInnen Wollen sich Tourismusgemeinden als Zielregion für Mountainbike-TouristInnen profilieren und sich dabei vor allem auch über die Natur- und Sozialverträglichkeit ihres Mountainbikeangebots vermarkten, ist es notwendig, dass sie über ausreichend Information über die speziellen Anforderungen der BikerInnen verfügen. Vollmer schreibt dazu in einem Abstract zu seiner Diplomarbeit „Mountainbiking und Tourismus“: „Die Motive, Wünsche und Bedürfnisse der umworbenen Zielgruppe sind [...] ausschlaggebend für die touristische Angebotsgestaltung. Werden diese nicht befriedigt, droht Gefahr ökologischer bzw. sozialer Konflikte. Unzufriedenheit, Ausbleiben der Mountainbiker, Verdrängung anderer Gästegruppen oder Zerstörung der eigenen touristischen Grundlagen können die Folge sein“ (Vollmer, 1999, www.ku-eichstaett.de). 9
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4.1.1 Routen und Wege Ein attraktives Streckenangebot für MountainbikerInnen beinhaltet Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und so weit wie mögliche autofreie, naturbelassene Wege. Des weiteren sollten die Routen weitgehend miteinander vernetzt sein, um längere und kürzere Touren zu ermöglichen. Die Strecken sollten abwechslungsreich gestaltet sein, also sowohl Steigungen als auch Abfahrten in verschiedenen Wegebreiten vorweisen. Auch sollten touristische Sehenswürdigkeiten in die Routen miteinbezogen werden. Die Wegweisung sollte funktional und lückenlos sein (www.fa-tourismus.adfc.de/index.htm?/mtbleitfaden.htm).
4.1.2 Infrastruktur Beim abgeleiteten Angebot, also der Infrastruktur für die MountainbikerInnen können Tourismusregionen dafür sorgen, ihr Gebiet für die Zielgruppen besonders interessant zu machen. Die Unterkünfte sollten sich durch ihre Fahrradfreundlichkeit auszeichnen. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit sehr kurzer Aufenthalte (eine Übernachtung), das Vorhandensein von Fahrradkellern oder -unterständen, sowie einiger Reparaturutensilien. Es sollten genügend Fahrradgeschäfte und –verleihbetriebe zu finden sein, die auch kompetent geleitete Touren anbieten können, um das Gebiet auch für EinsteigerInnen interessant zu machen. Gastronomiebetriebe sollten auf die fahrradfahrende Kundschaft eingestellt sein, also z.B. genügend Unterstellmöglichkeiten bieten. Schließlich ist ein gutes Netz öffentlicher Verkehrsmittel notwendig, in denen man Fahrräder problemlos transportieren kann (www.fa-tourismus.adfc. de/index.htm?/mtbleitfaden.htm; vgl. auch Wessely & Güthler, 2004, S. 56).
4.2 Umweltverträgliche Planung von Mountainbikeangeboten Damit das ursprüngliche Angebot nachhaltig gesichert wird, muss das abgeleitete Angebot sorgfältig geplant sein. So ist vor allem für die Routenplanung ein Konsens aller Interessensgruppen anzustreben, um Konflikten vorzubeugen. Die Interessengruppen können vielfältig sein: Anrainergemeinden, Forstämter, Schutzgebietsverwaltungen, Naturschutzorganisationen, GrundstückseigentümerInnen, Jagdverbände, Wandervereine, Reitvereine, Tourismusverbände und einheimische BikerInnen. Gerade letztere mit einzubeziehen scheint sehr sinnvoll, um bei den Einheimischen ein gewisses Verantwortungsgefühl zu erzeugen, das bei der späteren Qualitätssicherung der Wege und Beschilderung von Nutzen sein kann. Vollmer schlägt für die Planung von Mountainbikerouten folgende Vorgehensweise vor. Nach ersten
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Routenvorschlägen folgt eine Begutachtung der Strecken, woraufhin Alternativvorschläge gemacht werden. Daraufhin finden Konsensgespräche statt, an denen alle beteiligten Gruppen teilnehmen. Im Anschluss erfolgt, wenn nötig, eine Routenanpassung. Den Abschluss bildet die Fixierung des Streckenverlaufs (Vollmer, 2002). Es kann überlegt werden, in einem Bereich geringer ökologischer Wertigkeit, sofern vorhanden, eine Down-Hill-Strecke mit einzuplanen, um illegalem Fahren abseits der Wege vorzubeugen.
Ein Lenkungskonzept sollte die folgenden Aspekte berücksichtigen. Angebote statt Verbote erhöhen die Motivation, die ausgewiesenen Strecken zu benutzen. Hierfür ist eine mountainbikespezifische Strecke, die Sehenswürdigkeiten (landschaftliche wie auch kulturelle) umfasst und eine geeignete Infrastruktur (ausreichend Verpflegungsstationen) bietet, unabdingbar. Die Beschilderung der Routen muss verständlich sein, Schwierigkeitsgrade und, wenn möglich auch das Wanderaufkommen beinhalten. Es sollte ein großer Streckenumfang vorhanden sein, um mehrere Tagestouren durchführen zu können. Informationsmaterial mit Verhaltenshinweisen darf ebenfalls nicht fehlen (Vollmer, 2002). So können z.B. die Tafeln mit den Routenbeschreibungen am Eingang zu einem Mountainbikegebiet zur Umweltbildung genutzt werden. Auch die Fahrradläden und Fahrradverleihe sollten einen naturschonenden Mountainbikesport und Rücksichtnahme auf andere Nutzergruppen propagieren. In den Geschäften und an den Strecken können z.B. die „Trail Rules“ der DIMB aushängen. Auch Mountainbike-Karten und Mountainbike-Führer können zur Aufklärung herangezogen werden und Informationen über das „richtige Verhalten“ enthalten.
Wie oben erwähnt, sollten genügend öffentliche Transportmittel vorhanden sein, in denen die Fahrradmitnahme gestattet ist und die einzelne Routen miteinander vernetzen. Fahrradgeschäften bietet sich die Möglichkeit, ihr Sortiment auszuweiten und auch Vermietung oder Tourenführung anzubieten. Mountainbike-Wettkämpfe können „Anschubmotivation und fördernd für ein tourismuswirksames MTB-Angebot sein“ (www.fa-tourismus.adfc.de/index. htm?/mtbleitfaden.htm). Dies bietet Unterkunftsbetrieben die Möglichkeit, für sich zu werben.
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5. Schlussfolgerungen Die vorliegende Arbeit zeigt verschiedene Aspekte auf, um die Frage zu betrachten, ob Mountainbiking als eine Form von Ökotourismus gelten kann. Ökotourismus zeichnet sich aus durch verantwortungsvolles Reisen in naturnahe Gebiete mit der Motivation, die Natur zu erleben. Beier hat dazu festgestellt, dass die „Schönheit der Natur“ für MountainbikerInnen den drittwichtigsten Anreiz für die Ausübung ihres Sports darstellt (Beier, 2001, zitiert nach Freyer, 2002, S. 15). Ein zweiter Teilbereich der Definition von Ökotourismus besagt, dass dieser negative ökologische und soziokulturelle Auswirkungen minimiert. Hier zeigen die Aktivitäten der DIMB, dass ein natur- und sozialverträgliches Mountainbiking möglich ist, wenn denn alle Voraussetzungen stimmen. Neben dem verantwortungsbewussten Verhalten jedes einzelnen Mountainbikers und jeder einzelnen Mountainbikerin ist in diesem Zusammenhang vor allem auch die Konzeption in den Zielgebieten von großer Bedeutung. Nur durch gute Planung ist der Mountainbikesport ein Helfer des Naturschutzes. Sind aber die Routen so geplant, dass kaum soziale Konflikte mit anderen WegenutzerInnen entstehen können, hauptsächlich auf schon vorhandenen Wegen gefahren wird und natursensible Gebiete umfahren werden, so sind die Auswirkungen des Mountainbiking auf die Umwelt auf ein Minimum reduziert.
Mountainbiketourismus kann ebenfalls eine neue Einkommensquelle für diverse Unternehmen vor Ort bedeuten. Möglichkeiten der Angebotsschaffung bieten sich hier z.B. neben den Unterkünften und Gastronomiebetrieben auch Verkehrsbetrieben, Fahrradgeschäften, Fahrradvermietungen, private Tourenguides oder auch Buchläden, die Tourenbücher und –karten verkaufen. Hier sei auch darauf hingewiesen, dass MountainbikerInnen eine lukrative Zielgruppe bilden. Die ‚ADFC-Radreiseanalyse 2002’ führt an, dass die LeserInnen der Mountainbikezeitschrift „Bike“ jährlich 1046,- € für ihren Sport ausgeben (www.adfc.de). Partizipationsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung bieten sich unter anderem bei der Ausarbeitung der Routen und der anschließenden Qualitätssicherung. So schlägt Vollmer z.B. vor, lokalen BikerInnen „Wegpatenschaften“ zu überlassen (Vollmer, 2002).
Ist der Leitgedanke zum naturverträglichen Mountainbiking in der Umsetzung in der Tourismusregion deutlich zu erkennen, so trägt dies auch zur Verbreitung und Steigerung des Umweltschutzgedankens sowohl innerhalb der lokalen Bevölkerung als auch bei den TouristInnen bei. In einem Punkt kann keine Übereinstimmung von Mountainbiking-Tourismus mit der Definition von Ökotourismus gefunden werden: Mountainbike-Tourismus trägt nicht 12
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zwangsläufig zur Finanzierung von Maßnahmen im Sinne des Naturschutzes oder zur direkten finanziellen Unterstützung von Schutzgebieten bei. Allerdings gibt es natürlich Möglichkeiten, dies zu gewährleisten, wie z.B. eine ‚Kurtaxe Mountainbiking’, die für Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt wird, oder ‚Eintrittspreise’ für Down-Hill-Routen. Die Akzeptanz solcher Maßnahmen bei der Zielgruppe sei allerdings dahingestellt, könnte aber wohlmöglich im Vorfeld empirisch untersucht werden.
Strasdas (2002) führt in „The Ecotourism Training Manual for Protected Area Managers“ an, dass viele Formen des Naturtourismus5 oft nicht unter die Definition von Ökotourismus fallen. Er stellt aber fest, dass dies oft mit veränderbaren Faktoren zusammenhängt, wie beispielsweise einer schlechten Planung (S. 7). Die Verfasserin möchte diese Annahme auf das Segment des Mountainbiketourismus anwenden: Ist von der Angebotsseite, also der Tourismusregion eine sorgfältige Planung bei der Ausarbeitung ihres Mountainbikegebiets hinsichtlich der Routenführung, Aufklärung und Umweltbildung betrieben worden, und setzt sich auch unter den MountainbikerInnen ein sozial- und naturverträgliches Verständnis ihrer Sportart durch, so verdient auch der Mountainbike-Tourismus das ‚Label’ Ökotourismus.
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'Naturtourismus' umfasst Reisen in naturnahe Gebiete, deren Hauptmotivation das Erleben und die Wertschätzung der Natur und Naturereignisse ist (Strasdas, 2002, S. 5)
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Literaturquellen Deutscher Alpenverein: Broschüre ‚Bike am Berg’. Deutsche Initiative Mountain Bike e.V.: Broschüre ‚Trail News 2004’. Deutsche Initiative Mountain Bike e.V.: Broschüre ‚Der lizenzierte MTB-Übungsleiter – ein nachhaltiger Schritt zum organisierten & umweltverträglichen Bikevergnügen’. Deutsche Initiative Mountain Bike e.V.: Broschüre ‚Projekt NatureRide’. Ellenberg, Ludwig/ Scholz, Marion & Beier, Birgit. 1997. Ökotourismus – Reisen zwischen Ökonomie und Ökologie. Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum. Freyer, Walter. 2002. Sport-Tourismus – Forschungsstand und Forschungslücken. In Walter Freyer & Sven Groß (Hrsg.), Tourismus und Sport-Events (S. 7-34). Dresden: FIT – Forschungsinstitut für Tourismus. Froitzheim, Thomas & Spittler, Rolf. 1996. Leitbilder eines natur- und landschaftsverträglichen Mountainbikings. In Deutscher Naturschutzring (Hrsg.), Leitbilder eines natur- und landschaftsverträglichen Sports. Bonn. Lorch, Jan. 1995. Trendsportarten in den Alpen. Konflikte, rechtliche Reglementierungen, Lösungen. CIPRA Kleine Schriften. Schemel, Hans-Joachim & Erbguth, Wilfried. 2000. Handbuch für Sport und Umwelt (3. Auflage). Aachen: Meyer und Meyer Verlag. Schmidt, Achim. 2001. Mountainbike Training für Anfänger und Profis (3. überarbeitete Auflage). Aachen: Meyer und Meyer Verlag. Schmidt, Achim. 2002. Bike Arena Hochsauerland – Konzeption und Perspektiven. Vortrag auf der Tagung „Konflikte und Kooperationen im Wander-/Radwanderbereich“, 13.-14. September 2002 in Winterberg/Sauerland. Strasdas, Wolfgang. 2002. The Ecotourism Training Manual for Protected Area Managers. Zschortau: Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung. Strasdas, Wolfgang. 2004. Material zur Vorlesung zum Modul „Ecotourism“ an der FH-Eberswalde, Masterstudiengang Nachhaltiger Tourismus. Vollmer, Dirk. 2002. Integrierte Planung von Mountainbikerouten am Beispiel Frankenwald. Vortrag auf der Tagung „Konflikte und Kooperationen im Wander-/ Radwanderbereich“ 13.-14. September 2002 in Winterberg/Sauerland. Wessely, Helga & Güthler, Andreas. 2004. Alpenpolitik in Deutschland. Anspruch und Realität. Nürnberg: Bund Naturschutz in Bayern e.V.. Wöhrstein, Thomas. 1998. Mountainbike und Umwelt. Saarbrücken: Verlag Pirrot.
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