Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach

May 18, 2017 | Author: Carin Lorentz | Category: N/A
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Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach Wintersemester 2014/2015 Kamyar Rostami – Logistik/TBWL [email protected]

Inhaltsverzeichnis 1. Beschreibung der Hochschule und des Campus ................................................................................. 2 2. Beschreibung der Kurse....................................................................................................................... 5 2.1. 400 Intermediate Finance ............................................................................................................ 6 2.2. 430 Project Management ............................................................................................................. 6 2.3. 414 Supply Chain Management ................................................................................................... 7 2.4. 421 Entrepreneurship & New Venture Creation .......................................................................... 8 3. Betreuung durch das International Office an der CSULB .................................................................... 8 4. Informationen zu Unterkunft und Leben in Long Beach ..................................................................... 9 5. Freizeitaktivitäten / Reisen................................................................................................................ 12 6. Kosten ................................................................................................................................................ 14 7. Nachwort ........................................................................................................................................... 15

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1. Beschreibung der Hochschule und des Campus Die

California

State

University,

Long

Beach

(CSULB), ist mit ca. 36000 Studenten einer der größten Universitäten in Kalifornien. Die Universität, erst 1949 gegründet, hat viele Bezeichnungen. CSULB, Cal State und The Beach sind nur einige Namen, die man im Laufe des Semesters zu hören bekommt. Der wohl bekannteste Student, der an der CSULB

studiert

hatte,

war

Regisseur

Steven

Spielberg. Es gibt drei Studentenwohnheime für ca. 2400 Studenten. Die Wohnplätze auf dem Campus sind sehr beliebt für „Freshmanns“, also Studenten aus dem ersten Semester. Diese sind meist sehr jung, da sie gerade aus der High School kommen. Die Wohnheimplätze sind auch sehr teuer (über 1000 Dollar pro Monat inkl. Mahlzeiten) und deshalb empfiehlt selbst das International Office an der CSULB, dort nicht zu wohnen. Viele Austauschstudenten haben da nicht so gute Erfahrungen gemacht und zudem ist es schwierig, vorzeitig auszuziehen, da der Platz für das ganze Semester gebucht wird. Der Campus ist sehr groß im Vergleich zu deutschen Hochschulen. Es gibt zwar deutlich größere Universitäten in den USA, aber für mich war die CSULB auf den ersten Blick riesig. Nach ein paar Wochen fallen einem die längeren Strecken kaum auf, aber zu Beginn war man oft orientierungslos. Die Anlage besticht durch viele Grünanlagen, Wasserspendern an jeder Ecke sowie kleineren Convenience Stores (ähnlich wie Kioske). Es gibt auch eine Kantine, die ist aber eher für die Studenten gedacht, die in den Studentenwohnheimen leben. Die meisten Studenten gehen zum Food Court, der zentral auf dem Campus liegt. Dort gibt es zwar viel Auswahl, aber gesundes Essen sucht man vergebens. Viele Fastfoodketten sind dort zu finden sowie einige Lokalitäten wie das Nugget, eine Art Restaurant/Pub, wo man zu seinem Burger auch ein Bier trinken und zur Mittagszeit europäischen Fußball auf einer großen Leinwand gucken kann. Der Bookstore ist neben dem Nugget zu finden. Hier kann man viele Merchandising Artikel der CSULB sowie Schreibwaren, Laptops (es gibt sogar einen kleinen Apple Store) und Bücher kaufen. Zudem kann man sich seine Student ID besorgen, die man auch mit Geld

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aufladen und im Foodcourt oder für die Drucker benutzen kann. Im Gegensatz zu der HAW Hamburg kann man keine Bücher kostenlos ausleihen. Hier fallen zum Teil Leihgebühren von bis zu 70 Dollar pro Buch an. Deshalb würde ich allen empfehlen, die Bücher bei Amazon auszuleihen, da dies im Vergleich zu anderen Anbietern die günstigste Alternative ist.

Es gibt viele Orte auf dem Campus, wo man in Ruhe lernen kann. Neben den vielen grünen Wiesen, wo man sich in der Sonne hinlegen kann, kann man in der Library und im Horn Center sehr gut lernen. In der Library kann man auf 6 Etagen einen Lernplatz finden, welches mit einem Starbucks in der Lobby gut ausgestattet ist. Im Horn Center, welches sich neben dem CBA-Gebäude befindet, kann man gute Recherchearbeit an den vielen PCStationenerledigen. Hier ist es etwas lauter, aber dennoch ist die Atmosphäre angenehm. Ein ruhiger Ort, den ich leider erst am Ende des Semesters kennengelernt habe, ist der Japanese Garden. Es ist ein sehr idyllischer Ort, der durch viele japanische Bäume und einen Teich voller Fische besticht. Auf dem Campus gibt es eine Student Union (USU), wo man sich vor und nach den Vorlesungen aufhalten kann. Dort gibt es Billardtische, Bowlingbahnen, Tischtennisplatten, TV Lounges, einen Pool und vieles mehr. Zudem kann man dort vergünstigt Eintrittskarten für die vielen Freizeitparks kaufen. Das Recreation Center ist eines der Highlights auf dem Campus. Das Fitnessstudio wurde vor wenigen Jahren neu gebaut. Dementsprechend ist die Ausstattung auch neu und modern. Neben den vielen Fitnessgeräten auf zwei Ebenen gibt es noch Basketballcourts, Squashcourts, Badmintonfelder, Volleyballfelder, eine Indoorlaufbahn, eine Kletterwand, einen Beachvolleyballplatz, Tennisplätze und mehrere Pools. Zudem kann man Surf- und

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Campingausrüstung sehr günstig ausleihen. Während des Semesters gibt es immer unterschiedliche Sportevents, andenen man teilnehmen kann. Das Fitnessstudio ist für Austauschstudenten umsonst. Das sollte man auf jeden Fall nutzen, da es vergleichbaresin Deutschland nicht gibt.

Das Aushängeschild der Universität ist „The   Pyramid“.   Dieses   blaue   pyramidenähnliche   Gebäude mit über 5000 Plätzen ist die Arena der Collegemannschaften im Basketball und Volleyball. Die Basketballsaison beginnt im November und die Tickets für die Studenten sind kostenlos. Man sollte als Student der CSULB zumindest einmal ein Spiel der heimischen Collegemannschaft gesehen haben. Dazu bietet sich das Homecoming-Game an, welches das erste Spiel der Saison ist und wo den ganzen Tag über viele Veranstaltungen auf dem Campus stattfinden.

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2. Beschreibung der Kurse Meine Kurse fanden alle am College of Business Administration (CBA) statt. Das Gebäude ist ziemlich neu und besticht durch eine sehr gute Ausstattung. Die Klassengröße entsprach so etwa dem, was ich von der HAW kannte. Es waren so ca. 30 Personen pro Kurs eingeschrieben. In der ersten Etage befindet sich ein PC-Labor, wo an der Wand die aktuellen Aktienkurse digital eingeblendet werden. Man fühlte sich ein bisschen wie in einer Börse, was ich zu Beginn sehr beeindruckend fand.

Bei der Wahl der Kurse war es mir wichtig, Kurse zu belegen, die in Hamburg auch angerechnet werden. Deshalb habe ich im Campus Katalog der CSULB mehrere Kurse ausgesucht, die zu meinem Studium passen. Bachelorstudenten können zwischen den 300ern und 500ern Kursen wählen. Je höher die Kursnummer, desto höher ist auch der Schwierigkeitsgrad. Meine Kurswahl habe ich bereits im Voraus bei Hr. Leichsenring (zuständig für Logistikstudenten) abzeichnen lassen. Ich bin zwei Wochen vor dem Semesterbeginn in Long Beach angekommen, was sich als sehr vorteilhaft bei der Kurswahl erwies. Denn im International Office konnte ich mir alle Kurse bestätigen lassen, die ich mir ausgesucht habe. Das war bei vielen Austauschstudenten, die erst kurz vor Semesterstart angekommen sind, ein Problem, da die meisten Kurse zu dem Zeitpunkt belegt waren. Zu Beginn jeden Kurses gibt es einen Syllabus, welcher die Inhalte des Moduls ausführlich beschreibt und Termine für die vielen Exams angibt. Dort kann man bereits den Lernaufwand etwas einschätzen. Falls einem das Modul nicht zusagt, kann man innerhalb von drei Wochen seine Kurse noch ändern. Die Voraussetzung hierfür ist, dass der neue Kurs auch freie Plätze zur Verfügung hat. Meistens sind das die Kurse, die bei den Amerikanern

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weniger beliebt sind oder zu unbeliebten Uhrzeiten (meistens Abendkurse) stattfinden. Ich hatte zunächst den Kurs International Accounting ausgewählt. Nach der ersten Vorlesung hatte ich aber entschieden, diesen Kurs nicht mehr zu belegen, da ich mir die Inhalte völlig anders vorgestellt habe. Deshalb bin ich zum Kurs Entrepreneruship & New Venture Creation gegangen und habe den Dozenten gefragt, ob ich diesen Kurs besuchen darf. Da noch einige Plätze frei waren, durfte ich den Kurs austauschen. Dafür musste ich nur zum International Office gehen, die das dann im System nachgepflegt haben. Zusätzlich zu den 4 Kursen kann man auch diverse Sportkurse belegen, die jeweils als eine Unit berechnet werden. Diese Kurse werden dann auch im Transcript of Records, also dem Zeugnis der amerikanischen Universität, eingetragen. Im Endeffekt habe ich meine vier Wunschkurse bekommen. Sie waren alle 3 Units wert, was bei uns 6 ECTS entspricht. Die Vorlesungen waren meistens in einem 2,5 Stunden Block aufgeteilt.

2.1. 400 Intermediate Finance Dieser Kurs hat auf den Grundlagen der Finanzierung aus dem zweiten Semester an der HAW aufgebaut. Da in den USA andere Schwerpunkte in Finance gesetzt werden, waren speziell die ersten Vorlesungen sehr verwirrend, da viel Basiswissen fehlte. Aber die Professorin Cindy Chen hat alles sehr gut erläutert und so konnte man gut ins Thema einsteigen. Das Modul bestand aus 130 Punkten, wobei zwei Exams je 25 Punkte und zwei Homeworks ebenfalls je 25 Punkte ergaben. Die Hausaufgaben waren wie die Exams aufgebaut, sie bestanden aus 15 Multiple Choice Fragen und 5 Rechenaufgaben. Dazu kamen noch 2 Excel Exams und 8 Projektvorlesungen, die sehr einfach waren und insgesamt die restlichen 30 Punkte ergaben. Wer später gern im Finanzbereich arbeiten möchte, ist mit der Auswahl dieses Kurses gut beraten. Ich habe persönlich leider nicht viel mitnehmen können, da vieles sehr lange erklärt und somit nicht viel Inhalt vermittelt werden konnte. Der Aufwand für den Kurs war deshalb nicht so hoch und die Exams auch nicht sehr schwer.

2.2. 430 Project Management In diesem Kurs ging es darum, Project Management Techniken zu erlernen und diese bei diversen Case Studies anzuwenden. Das Thema war teilweise sehr trocken. Die Vorlesungen bestanden meistens aus Folien, die nicht vom Dozenten, sondern aus dem

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Textbuch entstammten. So hatte man manchmal das Gefühl, dass der Professor die Folien zum ersten Mal gesehen hatte und dann meinte, dass diese Folie unwichtig sei oder man das anders machen sollte. Auch die Art und Weise des Unterrichtens war sehr gewöhnungsbedürftig. Einmal hatten wir eine Audiovorlesung, wo der Professor sich einfach hingesetzt hat und eine Stimme aus dem Laptop die Präsentation vorgelesen hat. Der Kurs an sich besteht aus drei Exams und einem Team Projekt, wo man sich mit einem Projekt einer Firma auseinandersetzt und dieses anhand der gelernten Techniken bewertet. Für dieses Projekt hatten wir das ganze Semester Zeit und mussten neben einem 35seitigen Bericht auch eine Präsentation halten. Mein Team hatte sich für Toyota entschieden. Im Zuge dessen haben wir auch das Werk in Los Angeles besucht, was sehr interessant war. Die Exams bestanden aus einem Multiple Choice Teil und einer offenen Frage, die eine Woche vorher angekündigt wurde. So konnte man sich eine Woche lang darauf vorbereiten, was sehr hilfreich war. Alles in allem kann ich diesen Kurs aber nicht weiterempfehlen, da das Arbeiten mit Amerikanern sehr anstrengend sein kann und die Vorlesungen sehr uninteressant gestaltet waren.

2.3. 414 Supply Chain Management Für die Dozentin Peggy Berry waren wir der erste Kurs, den sie an einer Universität unterrichtet hat. Dementsprechend waren ihre Lehrmethoden etwas gewöhnungsbedürftig. Sie war meist nach der halben Zeit bereits fertig und dann konnten wir meist schon gehen. In diesem Kurs wurde das Supply Chain Management detailliert erläutert, wobei der Schwerpunkt auf Theorie gelegt wurde und sehr wenig auf Rechenaufgaben. Da die Dozentin eine langjährige Berufserfahrung bei Airbus hatte, hat sie uns oft Beispiele zu den einzelnen Themen anhand von Airbus aufgezeigt, was sehr interessant war. Dieser Kurs hatte einen höheren Aufwand, da die Note aus vielen Komponenten bestand. Wir mussten drei Exams und fünf Assignments schreiben. Die Exams bestanden ausschließlich aus Multple Choice Fragen und die Assignments waren Hausaufgaben, die man zur nächsten Stunde abgeben musste. Zudem gab es ein Team Projekt, wo man die Supply Chain eines Unternehmens analysieren musste. Auch hier haben wir uns für Toyota entschieden und einen Bericht sowie eine Präsentation vorbereitet. Diesen Kurs kann ich bedingt weiterempfehlen, da der Inhalt zwar interessant, das Unterrichten aber sehr viel Ablesen von Folien beinhaltete. Deshalb waren die Vorlesungen auch oft nur halb gefüllt, obwohl es mündliche Noten und Anwesenheitspflicht gab.

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2.4. 421 Entrepreneurship & New Venture Creation Dieser Kurs war das Highlight des Semesters. Obwohl der Aufwand extrem hoch und sehr anspruchsvoll war, hat es im Ganzen sehr viel Spaß gemacht. Das liegt zu einem an dem Dozenten Bruce Sparks, der selber eine Möbelkette gegründet und diese 20 Jahre lang erfolgreich geführt hat. In dem Kurs wurden die Grundlagen von allen Bereichen eines Unternehmens wie Marketing, Finanzierung, Personalwesen und Recht wiederholt. Es wurden alle Aspekte einer Unternehmensgründung erläutert und anhand seiner Erfahrungen mit Beispielen unterlegt. Interessant war, dass der Dozent die meisten Fehler, die man als Unternehmer nicht machen sollte, alle selbst begangen hat. So konnte er uns glaubhaft vermitteln, wozu solche Fehler führen können und wie man diese am besten durch gute Vorbereitung vermeiden kann. Die Note bestand aus sehr vielen Teilen. Es gab drei Multiple Choice Exams, fünf Quizzes (Tests vor der Vorlesung über den Inhalt der letzten Vorlesung), mündliche Beteiligung, eine Case Study, ein Interview Paper und einen Businessplan. Bei dem Interview Paper musste ich den Gründer einer Firma interviewen. Dafür bin ich nach Huntington Beach gefahren, wo eine Bekannte eine Veredlungswerkstatt betreibt. Den meisten Aufwand gab es aber für den Businessplan, den ich mit vier weiteren Austauschstudenten erstellt habe. Dafür hatten wir das ganze Semester über Zeit, was auch wirklich notwendig war. In die Erstellung dieses Businessplans habe ich die meiste Zeit meines Studiums investiert, da viel Detailarbeit erforderlich war. Diesen Kurs kann ich weiterempfehlen, da er Spaß bereitet und zudem sehr viel Wissen vermittelt.

3. Betreuung durch das International Office an der CSULB Das International Office an der CSULB war sehr hilfsbereit. Die meisten Fragen konnten direkt von den Angestellten beantwortet werden. Es gab auch einige Events, damit man andere Studierende kennenlernt. Die Orientation Week vor dem Unistart ist ein Muss für jeden Austauschstudenten, da hier die meisten Kontakte geknüpft werden können. Ich habe in der Woche fast alle Freunde kennengelernt, mit denen ich die meisten Reisen während des Semesters unternommen habe. Während des Semesters gibt es immer wieder Veranstaltungen, bei denen die Austauschstudenten eingeladen werden. Zu Halloween wurde eigens die Student Union gemietet und eine Halloweenfeier für die Gaststudenten veranstaltet. In der zweiten Vorlesungswoche haben sich die vielen Clubs und Organisationen vorgestellt, die die CSULB anbietet. Es gibt sehr viele Studentenverbindungen, die speziell für Leute geeignet sind, die gerade nach Long Beach gezogen sind und neue Kontakte knüpfen

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wollen. Für Austauschstudenten ist dies eigentlich nicht notwendig, da durch die vielen Veranstaltungen am Anfang genügend Kontakte geknüpft werden können. Außerdem sind die Eintrittsgebühren für die Studentenverbindungen sehr hoch (bis zu 1000 Dollar). Zudem stellen sich die vielen Sportklubs vor, wo man gegen eine geringe Gebühr mitmachen kann. Einmal

im

Monat

findet

auch

der

sogenannte

Partybus

statt,

bei

dem

die

Austauschstudenten mit einem Bus, welcher von innen ähnlich aufgebaut ist wie eine Limousine, in Long Beach abgeholt und zu den Nightclubs in Los Angeles gefahren werden. Es ist speziell am Anfang eine gute Gelegenheit, um andere Austauschstudenten kennenzulernen.

4. Informationen zu Unterkunft und Leben in Long Beach Das Finden einer Wohnung war schwerer als erwartet. Ich habe vorab viele Erfahrungsberichte gelesen und versucht, eine Unterkunft von Deutschland aus zu organisieren. Die meisten Mailanfragen wurden aber leider nicht beantwortet, so dass ich ohne eine Unterkunft zu haben nach Long Beach geflogen bin. Glücklicherweise konnte mir eine Kommilitonin von der HAW ihre Wohnung für die ersten Tage anbieten. Vor Ort konnte ich mich dann auf die Anzeigen persönlich melden, was die Suche deutlich erleichtert hat. Gleich die erste besichtigte Wohnung hat mir gefallen und ich habe mich dann auch dafür entschieden. Ich hatte ein möbliertes Zimmer mit Badezimmer für mich und musste die Wohnung mit einem amerikanisch-mexikanischen Ehepaar teilen. Zu meinem Glück war das Leben mit meinen Mitbewohnern sehr angenehm und ich habe diese Entscheidung nie bereut. Zudem gab es auch mehrere Pools, die zu der Wohnanlage gehörten. Im Allgemeinen kann ich die Appartementkomplexe der Park Avenue, Beverly Plaza und Alvista Appartements empfehlen, da diese sehr nah zum Campus und in einer sicheren Lage liegen. Die Mieten liegen meistens bei ca. 400 Dollar für ein geteiltes Zimmer und bei ca. 800 Dollar für ein ganzes Zimmer. Am besten findet man Wohngemeinschaften bei Facebook auf der International Student Seite der CSULB. Bei anderen Seiten wie Craigslist muss man sehr vorsichtig sein, da viele mir von negativen Erfahrungen berichtet haben. Long Beach liegt südlich von Los Angeles und hat ca. 500.000 Einwohner. Die Stadt ist geprägt vom Hafen, der im Westen der Stadt liegt. Man findet sich ziemlich schnell zu Recht in der Stadt, da die Straßen blockartig aufgebaut sind. Es gibt viele Ecken, die man nicht besuchen sollte, speziell die Gegend westlich der Cherry Avenue sollte man meiden. Alles in Campusnähe sowie südlich in Höhe des Ocean Boulevards ist sehr sicher. Für die

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Studenten war die Second Street eine gern gesehene Anlaufstelle, da dort viele Restaurants und Bars sind und abends sehr viel los war. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Zapfenstreich um 2:00 Uhr morgens, wo alle Bars und Clubs schließen. Die einzige Ausnahme in den USA ist hier Las Vegas.

In Long Beach kann man gut mit dem Fahrrad unterwegs sein, da alles sehr gut erreichbar ist. Long Beach hat zudem ein gut gebautes Busnetz. Die Busrouten findet man am besten mit Google Maps, da dort der aktuellste Fahrplan abgelegt ist. Für Studenten der CSULB ist das Nutzen der Busse kostenlos. Dafür benötigt man nur eine Tapcard, die man im Gebäude des International Offices (Brotmann Hall) beantragen kann. Das einzige Problem war, dass der Bus gerne mal nicht gekommen ist und somit lange Wartezeiten vorprogrammiert waren. Bei mir kam der Bus im 30-Minuten-Takt. Das bedeutete viel Frust in den ersten Wochen. Und einen Block zu gehen kann auch sehr weit sein. Das hatte ich anfangs auch unterschätzt, sodass ich oftmals 30-40 min zu Fuß unterwegs war. Nach Los Angeles brauchte man trotz Nähe mit den öffentlichen Verkehrsmitteln über 90 min. Die schönen Strände waren in Orange County, speziell Huntington Beach war ein sehr beliebter Ort zum Surfen. Mit Bus konnte man da auch sehr schwer hin. Viele Studenten haben deshalb die Taxi-Apps Uber oder Lyft benutzt, da dies verhältnismäßig günstig war, wenn man es sich mit mehreren Personen geteilt hat. Nach einem Monat hatte ich den Entschluss erfasst, ein Auto zu kaufen. Auch hier habe ich von

der

Facebookseite

der

International

Students

der

CSULB

profitiert.

Eine

Austauschstudentin aus Japan musste wieder nach Hause fliegen, sodass ich ihren Honda Accord günstig kaufen konnte. Seitdem hatte ich endlich die Freiheit, um alle Vorzüge eines Lebens in Kalifornien zu genießen. Ausflüge nach Los Angeles und zu den Stränden waren

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kein Problem mehr. Nun konnte ich auch an den Wochenenden etwas längere Reisen unternehmen. Der Autokauf an sich war nicht sehr kompliziert. Man benötigt eine Autoversicherung und muss es beim DMV registrieren. Zudem kann ich allen noch eine Mitgliedschaft beim AAA empfehlen. Das ist das Pendant zum ADAC. Mit solchen alten Autos kann es oft zu einer Panne kommen, da kann so eine Mitgliedschaft Gold wert sein. Man sollte ca. einen Monat bevor man wieder zurückfliegen will, sein Auto online inserieren, um es rechtzeitig verkaufen zu können. Ich würde kein Cabrio empfehlen, da das Semester im Dezember endet und das der schlechteste Zeitpunkt ist, ein Cabrio zu verkaufen. Die Entscheidung, ein Auto zu kaufen, habe ich nie bereut. Es ist zwar mit mehr Kosten verbunden, die Vorteile, die man speziell in den USA hat, sind dafür immens. Wenn man keine Freunde findet, die ein Auto haben, muss man entweder sehr viel Fahrzeit einplanen oder auf vieles verzichten. Es ist nicht einfach, in ein fremdes Land zu gehen, ohne jemanden zu kennen. Deshalb muss man sehr offen sein, um neue Kontakte zu knüpfen und sich zu Recht zu finden. Meine Erfahrungen mit Amerikanern sind sehr positiv. Sie sind sehr offen und man kann eine schöne Zeit mit ihnen verbringen. Man muss sich aber im Klaren sein, dass man selbst aktiv sein muss, denn sonst bleibt es bei der Oberflächlichkeit, die den Amerikanern immer vorgeworfen wird. Im Allgemeinen ist auch festzuhalten, dass speziell in Kalifornien sehr viele Kulturen aufeinandertreffen und es somit einfacher ist, Leute kennenzulernen. Für mich war die Orientation Week sehr wichtig, da die meisten Aktivitäten, die ich in den USA unternommen habe, mit Austauschstudenten stattgefunden haben. Und die meisten davon habe ich in dieser Orientation Week kennengelernt. Man wird dort schnell auf Partys eingeladen, bei denen man wieder neue Leute kennenlernt. Das macht die Integration in neues Umfeld sehr leicht und man hat viele Möglichkeiten, unterschiedliche Sachen zu unternehmen.

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5. Freizeitaktivitäten / Reisen Natürlich habe ich die Zeit in den USA genutzt, um viel zu sehen und zu unternehmen. In der folgenden Auflistung sind ein paar Highlights meiner Zeit zu sehen: -

Los Angeles: Hollywood, Beverly Hills und das Pier von Santa Monica sind nur einige der vielen Orte, die man in Los Angeles besuchen sollte

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TV Taping von Bing Bang Theory in den Warner Bros. Studios: Ein einmaliges Erlebnis, die Tickets sind sogar umsonst, aber schnell vergriffen. Man sieht in 2-3 Stunden die Live-Aufnahme einer Folge mit allen Stars. Wer Interesse hat besucht die Webseite www.tvtickets.com

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Universal

Studios

Hollywood:

Empfehlenswert

für

Filmliebhaber,

die

3D-

Achterbahnen mögen -

Disneyland, Anaheim: Sehr teuer, man sollte es aber einmal im Leben gesehen haben

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Seaworld, San Diego: Beeindruckend, speziell die Shows mit den Orkas und Delfinen

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Six Flags Magic Mountain: Wer Achterbahnen mag, ist hier ganz richtig

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Knotts Scarry Farm: Normalerweise ein Freizeitpark wie Six Flags. Zu Halloween werden zudem sehr viele Mazes aufgebaut, die es in sich haben. Nicht für schwache Nerven geeinigt

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Baseballspiel der Anaheim Angels: Typischer Familienausflug, auf das Spiel wird nicht viel geachtet, sondern eher auf Essen und Trinken

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College Footballspiel in Seattle: Wahnsinnige Atmosphäre bei 70.000 Zuschauern bei einem College-Spiel! Kann ich nur empfehlen, im Gegensatz zu richtigen NFLSpielen auch bezahlbar

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Staples Center, NBA-Spiel Los Angeles Lakers – Los Angeles Clippers: Zumindest ein NBA-Spiel sollte man gesehen haben, viele Showelemente vor und während des Spiels. Viele Stars sind bei den Spielen der Lakers zu sehen

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Dia de los Muertos, Hollywood: Einen Tag nach Halloween findet dieses mexikanische Fest im Friedhof von Hollywood statt. Gruselige Atmosphäre mit typisch mexikanischem Flair

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San Diego: Sehr schöne Stadt in der Nähe zur mexikanischen Grenze. Die Strände gehören zu den Besten in Kalifornien. Abends im Gaslamp Quarter ist auch einiges los

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Santa Barbara: Studentenstadt nördlich von Los Angeles, atemberaubende Architektur, sollte man gesehen haben

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San Francisco: Wahrscheinlich die schönste Stadt in Kalifornien. Hier ist sehr viel zu sehen, neben den Sehenswürdigkeiten in der Stadt lohnt sich auch das Umland mit den Universitäten Stanford oder Städte wie Santa Cruz oder Monterrey

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Las Vegas: Wahnsinn! Anders kann man diese Stadt nicht beschreiben. Tagsüber ist nicht viel los, aber abends kann man so einiges unternehmen. Man sollte sich ein Limit setzen, das Geld ist hier sehr schnell weg

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Grand Canyon: Der Ausblick ist atemberaubend, man sollte sich hierfür ein ganzes Wochenende Zeit nehmen, um diese einzigartige Naturschönheit zu genießen

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Joshua Tree National Park: Dieser Park besteht aus Wüste und vielen Joshua Trees, dazu sehr viele Hiking-Möglichkeiten

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Laguna Beach: Von den vielen Stränden in Orange County wohl der Schönste. Klein, dafür sehr paradiesisch

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Seattle: Es gibt kaum eine schönere Stadt in den USA als Seattle. Die Skyline ist einzigartig, nur das Wetter erinnert stark an Hamburg

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Vancouver: Ähnlich wie Seattle, dafür mit sehr schönen Naturlandschaften und sehr guten Wintersportanlagen

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New Orleans: Die Jazz-Stadt schlechthin, überall im French Quarter hört man die Jazzklänge. Sollte man mit einer Mississippi-Bootsfahrt verbinden

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Orlando: Diese Stadt ist bekannt für ihre diversen Freizeitparks. Empfehlenswert sind hier Disneyworld, Seaworld und die Universal Studios

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Miami: Die Stadt der Reichen und Schönen. Wer hier was erleben will, sollte viel Geld mitnehmen. Sehr bekannt für das Nachtleben, speziell am Ocean Drive direkt am Strand ist jeden Abend sehr viel los

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Key West: Der südlichste Punkt der USA. Die Strecke nach Key West ist einzigartig mit den vielen Brücken, die die Inseln in Florida verbinden

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Hawaii: Von Los Angeles sind es nur noch 5 Flugstunden nach Hawaii, näher dran wird man wohl nie sein. Wer Entspannung sucht, ist hier richtig. Maui und Oahu sind wohl die bekanntesten Inseln, die Strände sind wohl nicht zu toppen

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6. Kosten Einmalige Kosten: Flug: 1200 Euro Visum: 300 Euro Krankenversicherung CSULB: 330 Euro Auslandskrankenversicherung HUK: 170 Euro Bücher: 150 Euro (nur ausgeliehen) Auto: 2000 Euro (inkl. Versicherung, Steuern, Mitgliedschaft AAA) Gesamtsumme: 4150 Euro

Monatliche Kosten: Miete: 800 Dollar Telefon: 40 Dollar Lebensmittel: 300 Dollar Tanken: 150 Dollar Freizeitaktivitäten / Reisen: 400 Dollar Gesamtsumme: 1690 Dollar Man könnte jetzt ein bisschen abgeschreckt sein, wenn man meine monatlichen Kosten sieht. Dies sollte aber niemandem daran hindern, dieses einmalige Erlebnis zu machen. Es gibt viele Möglichkeiten der Unterstützung, z.B. das Auslandsbafög übernimmt zusätzlich zu den Leistungen auch die Flugkosten, Krankenversicherung. Zudem bekommen die Austauschstudenten für die USA ein Promos-Stipendium, welches monatlich 400 Euro beträgt. Durch die diversen Unterstützungen werden die fixen Kosten wie Miete und Lebensmittel gedeckt. Das Einzige, was man sozusagen aus der eigenen Tasche bezahlt, sind die vielen Freizeitaktivitäten, die man natürlich seinem Budget anpassen kann. Für das Auslandssemester empfehle ich ein Bankkonto zu haben, mit welchem man kostenfrei in den USA abheben kann. Das sollte man vorab mit seinem Bankinstitut klären, da sehr hohe Gebühren anfallen können. Viele deutsche Austauschstudenten hatten ein DKB-Konto, mit dem man kostenfrei an den Bankautomaten abheben konnte.

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7. Nachwort Während des Semesters habe ich kleinere Reisen an den Wochenenden unternommen. Da man seinen Stundenplan selbst auswählen kann, haben die meisten Studenten nur bis Donnerstag Vorlesungen. Somit hat man viele lange Wochenenden, die sich ideal anbieten, um kleinere Reisen zu unternehmen. In dieser Zeit konnte man Kalifornien gut erkunden und auch mal nach Las Vegas fahren. Die größeren Reisen sollte man entweder zu Beginn des Semesters oder am Ende machen. Falls man die Ostküste besuchen möchte, empfehle ich dies so früh wie möglich zu machen, da das Wetter an der Ostküste im Winter sehr kalt ist. Einen Autokauf kann ich auch nur empfehlen. Wie vorher beschrieben hat man damit sehr viele Vorteile in den USA und ist somit unabhängig, was einen großen Mehrwert für die vielen Aktivitäten neben der Universität haben kann. Wer seinen Fokus nur auf das Leben in Long Beach legen will, kommt auch sehr gut mit einem Fahrrad und den Busverbindungen zurecht. Viele Austauschstudenten haben Bedenken beim Autokauf, da man sehr viel Geld zahlen muss und am Ende des Semesters Schwierigkeiten haben kann, den Wagen zu verkaufen. Meine Empfehlung lautet sich zunächst ein Bild

von der Wohn- und

Lebenssituation zu Beginn des Semesters zu machen. Man erkennt sehr schnell, ob man sich mit den Begebenheiten arrangieren kann oder nicht. Eine Option, die viele Studenten in Betracht gezogen haben, war ein gemeinsamer Autokauf mit den Mitbewohnern. Somit kann man sich die Kosten teilen und das Risiko minimieren. Wenn man ein paar Faktoren beim Autokauf beachtet, ist der spätere Autoverkauf kein Problem. Asiatische Autos wie Honda oder Toyota mit Automatikgetriebe sind vergleichbar mit dem VW Golf oder Passat in Deutschland. Diese Autos werden sehr schnell gekauft und verkauft. Ich habe fast das gleiche Geld zurückbekommen beim Autoverkauf. Somit hat sich der Autokauf bei mir sehr gelohnt. Eine weitere Option ist das Automieten. An den Wochenenden gibt es auch einige Aktionen von Autovermietungen zu deutlich reduzierten Preisen. Man darf nicht vergessen, dass man die Universität nicht vernachlässigen darf. Ich habe zwar sehr viel unternommen, aber das war nur möglich aufgrund des regelmäßigen Studierens während der Woche. Der Lernaufwand ist deutlich höher als in Deutschland, da jede Woche Hausaufgaben, Exams oder Präsentationen anstehen. Deswegen ist ein effektives Zeitmanagement unabdingbar, um zum einen gute Leistungen in der Uni zu erzielen sowie die Vorteile des kalifornischen Lebens zu genießen. Zu allerletzt möchte ich einen Dank an die HAW Hamburg aussprechen, die mir diese einmalige Möglichkeit geboten hat, ein Auslandssemester in den USA absolvieren zu können.

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