Liebe Leserinnen und Leser,

April 14, 2021 | Author: Ulrike Glöckner | Category: N/A
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1 Liebe Leserinnen und Leser, Alljährlich bietet die Herbstausgabe der Erasmus- Nachrichten für den Schulleite...

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Liebe Leserinnen und Leser, Alljährlich bietet die Herbstausgabe der ErasmusNachrichten für den Schulleiter die Gelegenheit, einige Wochen nach dem Ende der Sommerferien die Ereignisse und Veränderungen beim Übergang vom alten zum neuen Schuljahr aufzuzeigen und gleichzeitig den Blick in die Zukunft zu richten. Die Redaktionsleitung für unsere Schulzeitung lag wiederum bei Frau Dahmen, die im Bereich Anzeigen, Computersatz und Layout durch Frau Lahaye und bei den Fotos durch Herrn Holitschke wirkungsvoll unterstützt wurde. Herzlichen Dank! An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Förderverein für die finanzielle Unterstützung bei der Erstellung auch dieser Ausgabe der ErasmusNachrichten bedanken.

zur Verfügung stehen. Herr Tippmann hat an einem Gymnasium in Mönchengladbach eine Festanstellung erhalten und hat uns daher leider verlassen. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen für die Zukunft alles Gute und hoffen, sie häufig bei uns begrüßen zu dürfen. Wir heißen Herrn Hof (Biologie, Sport) im Kollegium willkommen, der nach erfolgreichem Abschluss der Referendarzeit das Lehrerteam verstärkt. Neu an Bord sind auch Frau Kokol (Deutsch, Philosophie) und ab November Herr Dr. Grevel (Mathematik, Physik), die uns helfen, die durch Mutterschutz oder Elternzeit entstandenen Lücken zu schließen. Herr Holitschke wurde zum Oberstudienrat befördert. Herzlichen Glückwunsch! Gratulieren möchte ich an dieser Stelle auch Frau Erkens, die im Oktober das zweite Staatsexamen mit Bravour abgelegt hat. In der 1. Sitzung der Schulpflegschaft wurden Herr Kroll als Vorsitzender und Frau Krüll als seine

Personalia Im Sommer haben wir mit Frau Stieber und Frau Volmer-Theune zwei verdiente Kolleginnen in den Ruhestand verabschiedet. Auch wird uns Frau Mützenich in den beiden nächsten Jahren nicht

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Erasmus – Nachrichten

Stellvertreterin in ihren Ämtern bestätigt. Viel Erfolg wünsche ich dem neuen Team an der Spitze unserer Schülerschaft: Juliane Außem und André Wagner. Zur Abteilung „Personalia“ in einer Schule gehört insbesondere auch die Schülerschaft. 64 Abiturienten des Jahrgangs 2004 stehen 126 neue Sextaner gegenüber, so dass wir per Saldo eine erfreuliche Steigerung der Schülerzahl verzeichnen dürfen. Insgesamt besuchen 970 Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr das ErasmusGymnasium.

Kingerske in Australien. Voller Begeisterung berichteten unsere Schüler über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Wir sind heute schon auf den Gegenbesuch unserer australischen Freunde im April 2005 gespannt. Auf jeden Fall wird die Partnerschaft auch im Sommer 2005 eine Fortsetzung finden, wenn sich eine Gruppe der aktuellen Stufe 8 in Richtung Australien auf den Weg machen wird. Zum zweiten Mal erlebte die Schulgemeinde am 8. Oktober „Showtime at Erasmus“. Unter der Regie von Frau Schnitzler und Herrn Winter gaben Schüler bei dieser Veranstaltung dem Publikum in der mehr als vollbesetzten Aula Kostproben ihres Könnens aus unterschiedlichen Sparten wie klassischer Musik, Rock und Rap, Theater, Tanz und Akrobatik. Wie schon in den Vorjahren verzeichnete auch der diesjährige Tag der offenen Tür am 13. November ein erfreuliches Interesse. Dabei fand die fundierte und informative Präsentation unserer Schule wiederum allseits Anerkennung.

Rückschau Die letzten Wochen vor den Sommerferien waren dicht gedrängt, standen doch neben Schlussspurt im zu Ende gehenden Schuljahr eine Reihe von Veranstaltungen auf dem Programm: Fahrt nach Paris der Stufe 10, Fahrten der 5. und 7. Klassen nach Wuppertal, Texel bzw. nach England, Verabschiedung der diesjährigen Abiturientia, Studienfahrten der Stufe 12 nach Malta, Wien und in die Toskana, Fahrt einer Schülergruppe der Stufe 11 nach Polen, Sommerkonzert und schließlich das Ehemaligentreffen. Passend zum letztjährigen Themenland fand ein Griechisches Sportfest für die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe statt. Dabei erhielten die Sieger in der Tradition der Olympischen Spiele als Symbol ihres Erfolges einen Lorbeerkranz. Im Rahmen unserer neu gegründeten Schulpartnerschaft war eine Schülergruppe der Stufe 9 unter Leitung von Herrn Cwik und Herrn

Bauliche Maßnahmen und Ausstattung Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde ein zweiter internetfähiger Computerraum in Raum 208 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde der Raum 309 komplett neu bestückt, so dass wir in Zukunft über zwei zeitgemäße Computerräume mit jeweils 16 Arbeitsplätzen verfügen, die allen Wünschen und Erfordernissen im Bereich der Neuen Medien in einem Gymnasium gerecht werden.

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Dezember 2004

Endlich wurde ein in der Vergangenheit immer wieder beklagter Zustand beseitigt: Die Toiletten im Erdgeschoss wurden saniert! Aktuell werden auch die Duschräume der alten Halle und die Toiletten im Altbau erneuert.

Nachfrage, bedeutet aber zugleich eine Konkurrenz für die fortgeführten Fremdsprachen. Um den Fortbestand von Französisch in der Oberstufe zu sichern, hat daher die Schulkonferenz eine Beschränkung im Sprachenangebot der Sekundarstufe II beschlossen: Ab 2007 wird Italienisch nur noch im Differenzierungsbereich 9/10 angeboten und nicht mehr in der Oberstufe fortgeführt.

Schulentwicklung Abschließend möchte ich unter dem Aspekt „Schulentwicklung“ noch einen Blick auf die E r e i g n i s s e u n d Ve r ä n d e r u n g e n i n d e r Schullandschaft werfen. Bei Erscheinen dieser Ausgabe der Erasmus-Nachrichten haben wir erstmalig die so genannten Lernstandserhebungen in der Stufe 9 hinter uns gebracht, die zunächst einmal einen enormen organisatorischen Aufwand bedeuteten. Auf die Ergebnisse dieser landesweit durchgeführten Erhebung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind wir gespannt! Die Mitwirkungsgremien an unserer Schule werden sich in jedem Fall mit der Auswertung dieser Lernstandserhebungen beschäftigen. Weitere gravierende Veränderungen in der gymnasialen Landschaft stellen die Einführung des integrativen Faches Naturwissenschaften in den Stufen 5/6, weiterhin das Abitur nach 12 Jahren und nicht zuletzt das Zentralabitur ab 2007 dar. Hausintern dürfen wir vermelden, dass erstmalig in diesem Schuljahr ein Kurs ein bilinguales Abitur ablegen wird. Diese Schüler werden neben dem LK Englisch u. a. eine Abiturprüfung im GK Erdkunde in englischer Sprache absolvieren. Die Einführung von Spanisch als neu einsetzender Fremdsprache findet auch in diesem Schuljahr eine rege

Ausblick Aus der Reihe der Veranstaltungen, die in den kommenden Monaten unser Schulleben bereichern, möchte ich an dieser Stelle auf einen Höhepunkt hinweisen. Wie Sie vielleicht schon wissen, hat sich die Schulkonferenz für Irland als Themenland in diesem Schuljahr ausgesprochen. Daher dürfen wir uns schon heute auf den diesjährigen Festball freuen: Irischer Abend am 11. Juni in der Aula!

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Erasmus – Nachrichten

Verabschiedung der Kolleginnen Jutta Stieber und Renate Volmer-Theune On ne voit bien qu'avec le coeur ...

Die Fachschaft Französisch sah sich zu Beginn des Schuljahres kräftig dezimiert, nachdem zwei aus ihrer Mitte nach jahrzehntelangem Wirken am Erasmus-Gymnasium im Juli in den Ruhestand verabschiedet worden waren. Frau Renate Volmer-Theune, die neben Französisch vor allem das Fach Deutsch unterrichtete, und Frau Jutta Stieber, die auch in der Fachschaft Erdkunde eine Lücke hinterließ, waren gewissermaßen “Urgesteine” in der G e s c h i c h t e d e s E r a s m u s - G y m n a s i u m s, dokumentierten sie doch beide mit ihrer Lehrerbiografie seit Ende der 60er Jahre auch entscheidende Entwicklungsphasen des damaligen Kreisgymnasiums bis heute. Als Ende der 60er Jahre die beiden Kolleginnen ihren Dienst in Grevenbroich antraten, sah die Generation der Lehrer, die nach dem Krieg die Schule an der Schanze teilweise buchstäblich wieder aufgebaut hatten, ihrer Pensionierung e n t g e g e n. D i e j u n g e n A s s e s s o r e n u n d Assessorinnen waren zahlenmäßig in der Minderheit und schlossen sich – zumal die meisten aus dem Raum Köln kamen – eng zusammen: Ein kollegialer Zusammenhalt, der auch über die dienstlichen Belange hinaus das Miteinander prägte. Immer wieder konnte Frau Volmer-Theune von Studienfahrten und Veranstaltungen der Schule erzählen; sie war eine detailfreudig erinnernde

Chronistin des Schullebens jener Jahre, aber schon damals – und dies bis zum Ende ihrer Tätigkeit – eine genaue Beobachterin der ihr Anvertrauten. Ganz in der Tradition des nicht nur an notenmäßig erfassbaren Lernerfolgen interessierten Lehrers suchte sie in Problemfällen Kontakt zum Elternhaus, stand Schülern (ersatz-)mütterlich zur Seite, wenn sie keine Lösung sahen, und leitete, wenn nötig, die ersten Schritte zur Konfliktlösung tatkräftig ein. Etliche dieser ehemaligen Schüler –- inzwischen selbst Eltern –- zählen heute zu ihren Freunden oder halten noch regelmäßig Kontakt. Frau Volmer-Theunes pädagogisches Wirken hat viele einflussreiche Spuren bei denen hinterlassen, die der Hilfe bedurften und sie immer bei ihr fanden; als Kollegin war sie jederzeit in fundierten und abwägenden, anregenden und nie dogmatisch ausgerichteten Gesprächen eine geduldige und bereichernde Gesprächspartnerin. Sie nahm sich Zeit –- eine Tugend, die sie im gegenwärtig reformatorisch sich überschlagenden Schulalltag wohl kaum mehr hätte pflegen können. So erfolgte das Ausscheiden aus dem Schuldienst just zu dem Zeitpunkt, der ihr signalisierte, dass Curricula, Methodik und Didaktik einen Weg einschlugen, der sich immer weiter von ihren pädagogischen Idealen entfernte. Frau Volmer-Theune kam zwar über drei Jahrzehnte treulich aus Köln zu ihrem Dienstort, das “kölsche Mädche” ist aber nach eigenen

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Dezember 2004

Aussagen nie recht warm geworden mit Grevenbroich. Ganz anders die Düsseldorferin Frau Stieber, die nach Grevenbroich heiratete und überzeugte Bürgerin der Schlossstadt ist. Auch sie gehörte damals zu den “jungen Wilden” und kann noch heute mit Erinnerungen aufwarten, die in keiner offiziellen Schulchronik vermerkt sind. Ihre mitreißende Energie teilte sich nicht nur zahllosen Schülergenerationen mit, denen sie Ionescos absurdes Theater ebenso lebendig vermittelte wie den Golfstrom, sondern diese Energie, gespeist von Akzeptanz und positiver Resonanz, ließ sie sich auch engagieren für eine Reihe außerunterrichtlicher Projekte vor allem im sozialen Bereich. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ließ sie ihre Stimme erheben, wo sie es für nötig befand, aber auch offene Worte mündeten stets in ein Arrangement, weil gemeinsame Ziele zu

erreichen, ihr wichtig war, in eine Harmonie, die um sich zu schaffen ihr Lebenselixier ist. Trotz der in den letzten Jahren ihres Berufslebens gewählten Altersteilzeit war sie unvermindert präsent und wird es noch eine Weile bleiben, indem sie die Fachschaft beim Projekt DELF (der begleitenden Vorbereitung Französisch Lernender auf Prüfungen beim Institut Français) unterstützt. Die Zurückbleibenden der Fachschaft Französisch werden gelegentliche nostalgische Anwandlungen leicht überwinden in dem Bewusstsein, dass euch beide zu viel zu lange mit dieser Schule und uns verbunden hat, als dass wir uns aus den Augen verlieren könnten, denn die sehen, so der kleine Prinz, das Wesentliche nicht, das nur das Herz erfassen kann ... Alles Gute! Charlotte Veiders (für die Fachschaft Französisch)

Verabschiedung von Eva Mützenich

Für Eva Mützenich erfolgte der Start am Erasmus– Gymnasium, nachdem sie die Töchter Anne und Julia bereits "aus dem Gröbsten heraus" hatte. Doch beginnen wir von vorn. Ihre Studienjahre verbrachte sie zwischen 1971 und 1976 in Aachen, wo sie die Fächer Mathematik und Physik an der RWTH Aachen mit Erfolg absolvierte. Dass diese Fächer nicht nur mit Gesetzmäßigkeiten, Formeln und Rationalität zu tun haben, belegt die Tatsache, dass Eva hier ihren Mann Gerd kennen lernte. Im Jahre 1978 legte sie das 2. Staatsexamen ab, kurz nachdem ihre erste Tochter Anne zur Welt gekommen war. Als Lehrerin unterrichtete sie bis zur Geburt ihrer zweiten Tochter Julia (1981) am Gymnasium in Giesenkirchen. Als Eva Mützenich nach den Sommerferien im Jahr 1992 zu uns stieß, war die lange Phase der Kindererziehung in den wesentlichen Punkten abgeschlossen. Die Fachschaften Mathematik

und Physik durften sich auf eine kompetente und motivierte Kollegin freuen, die sich darüber hinaus als kreative Hobby-Bäckerin outete. Dass aber nicht nur ihr Sachverstand bei Kollegen wie Schülern gefragt war, sondern im Besondern ihre ehrliche, offene und fröhliche Art bei allen gleichermaßen ankam, machte sie zu einem nicht wegzudenkenden Mitglied unserer Schul– gemeinschaft. Sie engagierte sich nicht nur als Lehrerin im pädagogischen Dauereinsatz für "ihre" Kinder, sie präsentierte sich regelmäßig bei ERAS STUSS und verstärkte den Eltern - Schüler - Lehrer Chor mit ihrem klangvollen Alt. Schade, dass unsere Schüler und Schülerinnen bis auf weiteres auf Frau Mützenich verzichten müssen.Wir sind jedoch optimistisch, dass sie uns das ein oder andere Mal besuchen wird - gerne auch mit ihren köstlichen, selbst gebackenen Nussecken! U. Sarholz

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Erasmus – Nachrichten

Andreas Hof … und es hat doch geklappt. Puuh, Bewerbungsgespräche sind ganz schön anstrengend. Als ich dann noch gefragt wurde, ob ich Alkohol auf der Skifreizeit erlauben würde, kam ich doch ein bisschen ins Grübeln. Apropos Skifahren: Die Bretter sind mir schon früh (mit 3 Jahren) an die Füße geschnallt worden. Mit Erfolg, denn heute bin ich immer noch leidenschaftlicher Skifahrer. Gab es keinen Schnee, ging es auf die Tartanbahn. Während ich momentan nur drei Disziplinen betreibe (Sport, Bio, Physik), waren es als Student noch zehn an der Zahl. Obwohl die Königsdisziplin der Leichtathletik sehr abwechslungsreich ist, wollte ich höher hinaus. Deshalb widmete ich mich ausschließlich dem Stabhochsprung, den ich neben meinem Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln intensiv betrieb. Doch auch die Professoren der Uni Köln forderten meine Aufmerksamkeit und so analysierte ich einmal einen Monat lang Käferpopulationen auf der Sophienhöhe, lauschte Vogelstimmen ab 4:30 Uhr an der Nordsee oder zeltete eine Woche zur Beobachtung des Bienenflugs im Thüringer Wald. Im Referendariat hat es mich 2 Jahre ins Bergische verschlagen, bevor ich dann in Köln als Vertretungslehrer tätig war und letztlich in Grevenbroich gelandet bin. Am Ende will ich noch zwei Irrtümer ausräumen: Erstens kommt mein Dialekt nicht aus Hessen, sondern aus Rheinland-Pfalz. Eine Verwechslung ist ungefähr so, als würde man Köln mit Düsseldorf gleichsetzen. Zweitens steht das Kennzeichen „NR“ nicht für Nürnberg, sondern für Neuwied am Rhein. Ich hoffe auf ´ne Menge Schnee, so einige Käferexpeditionen und insgesamt eine schöne Zeit am Erasmus-Gymnasium. Andreas Hof

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Daniela Kokol

Hallo liebe Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen! Seit dem 6.September 2004 gehöre auch ich dem Kollegium des Erasmus-Gymnasiums an und möchte mich auf diesem Weg nun kurz vorstellen. Meine Unterrichtsfächer sind Deutsch und Philosophie. In meinen „neuen“ Klassen und Kursen unterrichte ich jedoch vornehmlich Deutsch. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in Hilden im Kreis Mettmann, wo ich auch momentan noch wohne. Nach dem Abitur am HelmholtzGymnasium in Hilden nahm ich das Studium der Germanistik und Philosophie an der HeinrichHeine-Universität in Düsseldorf auf. Die Wahl meiner Studienfächer resultierte vornehmlich aus großem persönlichem Interesse an Literatur und philosophischen Fragestellungen, und zudem motivierten mich die positiven E r f a h r u n g e n, d i e i c h w ä h r e n d m e i n e r Schullaufbahn aufgrund des interessanten und gehaltvollen Unterrichts in den beiden Fächern gewinnen konnte, dazu, ein Lehramtsstudium zu wählen. Der Wunsch „wirklich“ Lehrerin zu werden, verfestigte sich im Verlauf des Studiums zusehends durch Hospitationen an Schulen und meine Tätigkeit als Nachhilfelehrerin. Um mir mein Studium weiterhin selber finanzieren zu können, arbeitete ich in dieser Zeit zudem in der „freien Wirtschaft “ in einer Düsseldor fer Werbeagentur, was mir auch viel Spaß bereitete,

mich aber von meinem eigentlichen Berufswunsch nicht abbringen konnte. Nach dem Ersten Staatsexamen im Herbst 2001 bewarb ich mich zwar für einen Referendariatsplatz im Kreis Düsseldorf und Neuss, wurde jedoch dem Studienseminar Jülich zugewiesen. Dieses wies mir als Ausbildungsschule das Cusanus-Gymnasium in Erkelenz zu und dort erwarb ich das Zweite Staatsexamen im Oktober 2004. Im idyllischen Erkelenz verweilte ich auf der Basis eines „Geld-statt-Stellen-Vertrages“ noch vom 1. Februar bis zu den Sommerferien 2004. Leider bestand an meiner inzwischen lieb gewonnenen Ausbildungsschule im Rahmen des schulscharfen Einstellungsverfahrens kein Bedarf bezüglich meiner Fächerkombination und aufgrund dessen bewarb ich mich im Juli 2004 am Erasmus-Gymnasium für eine Vertretungsstelle. Nun habe ich mich hier schon recht gut eingewöhnt und auch schon einige interessante sowie erlebnisreiche Unterrichtsstunden „erfahren“ können. Auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal recht herzlich für die freundliche Aufnahme durch die Schulleitung, die Kolleginnen und Kollegen sowie natürlich auch SchülerInnen bedanken und freue mich auf die weitere ereignisreiche Zeit am Erasmus-Gymnasium! Daniela Kokol

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Erasmus – Nachrichten

Who is Who am Erasmus - Gymnasium

In dieser Ausgabe der Erasmus - Nachrichten ist Herr Krahwinkel zu Gast. Als einer von zahlreichen Lehrern nutzt er die Gelegenheit, sich vorzustellen.

Herr Krahwinkel, seit wann unterrichten Sie am Erasmus – Gymnasium? Als Lehrer habe ich im August 1975 hier angefangen, wobei ich von 1960 - 1968 selbst hier zur Schule gegangen bin. Folglich bin ich ca. 30 Jahre hier als Lehrer tätig. Wie alt sind Sie? Fünfundfünfzig Jahre, quasi an der Grenze zur Weisheit. Wie ist ihr Familienstand? Ich bin verheiratet und habe eine erwachsene Tochter. Haben Sie schon immer hier gewohnt? Ja, ich habe schon immer in dieser Stadt gelebt. Nur zu meiner Referendarzeit habe ich für kurze Zeit in Neurath gewohnt und jetzt wohne ich wieder in Grevenbroich. Welche Fächer unterrichten Sie? Biologie und Latein oder besser gesagt Latein und Biologie. Weshalb „besser gesagt“ Latein und Bio? Nun, in den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt auf Latein verschoben. Ich unterrichte allein fünf Lateinklassen, aber nur zwei Biokurse, doch mein eigentliches Hauptstudienfach war Biologie. Latein war während des Studiums mein Zweitfach. Wollten Sie schon immer Lehrer werden? Nein! Ursprünglich wollte ich Förster werden.

Und was hat Sie daran gehindert? Ganz genau weiß ich das auch nicht mehr, aber schon als Schüler haben mich meine beiden Fächer immer interessiert und wahrscheinlich war der Weg zum Lehrerberuf nahe liegend. Also sind Sie zufrieden mit ihrem Beruf? Sagen wir, ich liebe den Gegensatz dieser beiden Fächer und habe meine Berufswahl nicht bereut. Welche Fächer haben Sie als Schüler besonders geliebt und gehasst? Lieblingsfächer waren eindeutig Latein, Griechisch und Biologie. Womit ich als Schüler gewisse Probleme hatte, war das Fach Sport. Im Winter hatten wir sehr oft Geräteturnen, was mir wirklich ein Gräuel war. Ich glaube, mir oftmals gewünscht zu haben, eine Stunde Sport gegen einige Stunden Latein tauschen zu dürfen. Woran liegt es, Ihrer Meinung nach, dass die Beliebtheit von Latein sinkt? Ich denke, die Frage nach der abnehmenden Beliebtheit ist nur teilweise richtig gestellt. Eher glaube ich, dass dies mit der Mentalität unserer heutigen Gesellschaft zusammenhängt. Sie tendiert dazu, Schwierigem aus dem Weg zu gehen und sich mit dem Einfachen zufrieden zu geben. Außerdem hat Latein als eine alte Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, unter den modernen und äußerst attraktiven Sprachen einen harten Konkurrenzkampf zu bestehen.

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Bekleiden Sie ein weiteres Amt in der Schule? Neben meiner Tätigkeit als Lehrer beschäftige ich mich als Nachfolger von Herrn Hirse seit 1998 mit der hausinternen Aufgabe der Etatverwaltung, sozusagen als ein Finanzbeamter im Kleinen bei schulinternen Angelegenheiten. Wie war es vor kurzem für Sie, mit der eigenen Tochter an einer Schule zu unterrichten? Das war kein Problem für mich. Man muss nur darauf achten, sich neutral gegenüber zu treten und das Familiäre vom Beruflichen klar zu trennen. Was stimmt Sie momentan besonders traurig? Mich stimmen die Nachrichten traurig: Der Irakkrieg, der kein Ende nimmt, sowie Gewalt, Mord, Totschlag und Elend weltweit. Da fragt man sich schon, ob im Jahre 2004 der Begriff Homo Sapiens für uns Menschen verwendet werden darf. Denn mir scheint es, als sei es dieselbe Sapientia wie zur Steinzeit. Was für Hobbys haben Sie? Im Gegensatz zur Schulzeit mache ich jetzt gerne Sport: hauptsächlich Waldlauf für mich selbst, aber gelegentlich auch die 5000m – Distanz bei Wettkämpfen. Zusätzlich sammle ich meeresbiologische Objekte aus der Conchyologie,

einfacher gesagt: Meeresmuscheln und Meeresschnecken, die ich auf Trödelmärkten und von Händlern erwerbe und mittlerweile zu einer gewissen Sammlung zusammengestellt habe. Auch reise ich gern ins bayrische Passau. Sie sind allgemein für ihre Sprüche bekannt, woher stammen sie? Zumeist sind es spontane Sprüche, die aus Situationen entstanden sind und teilweise beibehalten wurden. Wie würden Sie sich allgemein (beruflich/privat) selbst beschreiben? Es ist schwer, sich selbst zu beschreiben. Ich sehe mich als ruhigen und geduldigen Menschen, manchmal zu geduldig. Dies mag vielleicht daran liegen, dass ich versuche nach einem Leitfaden aus der Antike zu handeln, der so genannten Ataraxia des Philosophen Epikur: ruhige Gelassenheit und Unerschütterlichkeit! Was wünschen Sie sich für ihr weiteres Leben? Ich denke, wie jeder Mensch, Gesundheit. Doch, Gesundheit und Zufriedenheit wären ein schönes Geschenk. S. Wimmers; L. v. Brakel; U. Hackel

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Erasmus – Nachrichten

Der Förderverein des Erasmus – Gymnasiums Primeur-Abend, Ehemaligentreffen, Empfang der Gold-Abiturientia, Gesellschaftsball, vielleicht bald auch noch ein Kostümfest zu Karneval - da drängt sich doch dem unbefangenen Beobachter die Frage auf: Die vom Förderverein, feiern die nur?

Zugegeben, der Eindruck kann bei so einer Aufzählung leicht entstehen. Aber zur Beruhigung aller Frager sei betont: Die vom Förderverein feiern nicht nur!

Goldenes Abitur

Die freundlichen Servicekräfte beim Griechischen Abend

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Zuallererst verstehen sich die Mitglieder als Interessengemeinschaft für das ErasmusGymnasium. Und das zusammengesetzte Wort Interessen-Gemeinschaft sagt es schon. Nicht nur das gemeinsame Interesse am Wohlergehen dieser Schule ist ein Bindeglied und wird von der Satzung ausdrücklich als wichtiges Ziel definiert. Auch das Wort Gemeinschaft hat bei den Mitgliedern einen guten Klang. Vor diesem Hintergrund werden Gelegenheiten gesucht und geschaffen, die das Gemeinschaftsgefühl all derjenigen stärken können, die sich mit der Schule verbunden fühlen. Das gilt für die Eltern, die ihre Sprösslinge auf der ehrwürdigen (über 140 Jahre alten) Bildungsinstitution gut aufgehoben wissen. Das gilt für die Lehrkräfte, für die das Schulleben nicht mit dem staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag endet. Das gilt für die vielen Ehemaligen, denen die Verbindung mit ihrer alten Penne oft über Jahrzehnte hinweg am Herzen liegt. Begegnung, Treffen, Gespräch, Austausch, schlichtweg Gelegenheiten für das Miteinander sind es, die dieses Wir-Gefühl entwickeln helfen.

Selbstverständlich stellen auch festliche Momente hervorragende Anlässe für die Menschen rund um unser Gymnasium dar. Aber jedes Fest, jede Veranstaltung verfolgt neben dieser Förderung der Schulgemeinschaft auch noch einen recht profanen Zweck: Die Initiatoren planen alle Unternehmungen immer so, dass auch Einnahmen erzielt werden. Mit deren Hilfe kann das Schulleben im doppelten Wortsinn bereichert werden - finanziell und ideell. Natürlich regt sich vor manchen Treffen schon einmal Kritik an den - durchweg moderat kalkulierten - Preisen. Dann steht der unausgesprochene Gedanke im Raum, alles in der Schule Dargebotene sei in gewohnter Weise zum Nulltarif zu haben. Doch jeder Euro, der vom Förderverein in unermüdlichem und ausschließlich ehrenamtlichem Engagement erwirtschaftet wird, fließt zurück in das Erasmus-Gymnasium. Das wird sichtbar in großen Investitionen (PC-Raum, Beleuchtung und Beschallung der Aula), das ermöglicht - weniger sichtbar - Schüleraktionen (Theatertreffen, Orchesterwochenende) oder erfolgt diskret bei der Unterstützung bedürftiger Schüler.

Helfen Sie mit durch Ihre Mitgliedschaft oder Ihre Spende, damit der Förderverein mit seinen beinahe 700 Mitgliedern das Erasmus-Gymnasium in bewährter Manier und voller Tatkraft in der Bewältigung seiner Aufgaben begleiten kann! Beitrittserklärungen erhalten Sie im Sekretariat. Spendenadresse: Volksbank Neuss Düsseldorf eG, BLZ 305 600 90, Konto-Nr. 300090010. Dr. J. Hildebrandt

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Erasmus – Nachrichten

Unser neues Schulprogramm Die Schullandschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. Der Pisa – Schock, aber auch die neuesten Ergebnisse der OECD – Studie, haben eine breite öffentliche Diskussion darüber in Gang gesetzt, was Schule heute leisten kann und muss. Schlüsselfragen der neuen Bildungsdiskussion sind so z. B.: Wie können Qualitätsstandards erreicht und gesichert werden? Wie stellt sich die Schule den Anforderungen durch die neuen Medien? So verwundert es nicht, dass sich auch am Erasmus – Gymnasium in den beiden letzten Jahren eine Arbeitsgruppe intensiv mit der Frage beschäftigte, wie pädagogische Zielsetzungen und -vereinbarungen sowie Schwerpunkte der Arbeit an unserer Schule neu gesetzt werden müssen. Ergebnis dieser Arbeit ist das Schulprogramm 2004, das sich deutlich von der alten Fassung unterscheidet. Bewährte Kapitel aus dem alten Programm vom November 1997 (z. B.: „Pädagogische Grundausrichtung”, „Was will das Erasmus – Gymnasium vermitteln”, „Der Unterricht und seine Organisation”) wurden aktualisiert, übersichtlicher strukturiert und ggfs. gestrafft bzw. erweitert. Das breite und vielfältige Angebot der Schule – auch außerhalb des Unterrichts – wurde in einem neuen Kapitel „Schulleben” besser geordnet und ist dadurch einfacher nachzulesen. Dass und wie die bildungs- und schulpolitische Diskussion jedoch die Arbeit am neuen Schulprogramm in der Arbeitsgruppe beschäftigt und geprägt hat, zeigt sich vor allem in den vielen neuen Kapiteln, die nicht zuletzt mit dem Übernommenen aus dem 1997er - Programm das Ziel verfolgen, das Schulprogramm bei der Lektüre „benutzerfreundlicher” zu machen. Aus den 17 pädagogischen Leitideen des alten Schulprogramms wurde im neuen ein eher kurzes, aber dennoch aussagekräftigeres Kapitel, in dem die pädagogische Grundausrichtung ohne theoriebeladenen Überhang skizziert wird, wobei deutlich hervorgehoben wird, dass sich die Ziele der pädagogischen Arbeit an unserer Schule nur

durch eine kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern realisieren lassen. Neu gefasst ist das Kapitel „Der Unterricht und seine Organisation”, in dem der Bildungsgang am Erasmus - Gymnasium dargestellt wird. Nach einer Beschreibung der möglichen Schulabschlüsse wird die Erprobungs-, Mittel- sowie Oberstufe (Sekundarstufe II) mit ihren charakteristischen Besonderheiten, Angeboten und Organisationsprinzipien erklärt. Umfangreich und damit ein bewusster Schwerpunkt des neuen Schulprogramms ist das „ M e d i e n ko n z e p t ” . N e b e n A n g a b e n z u r technischen Ausstattung der Schule wird differenziert aufgelistet, wie unsere Schüler von der 5. Jahrgangsstufe an systematisch die Fähigkeit er werben, mit den neuen Informationstechnologien kritisch und kompetent umzugehen. Übersichtlich und transparent in einer Tabelle angeordnet lässt sich schnell erkennen, welche Basis und welche weiter führenden Kompetenzen in welcher Jahrgangsstufe erworben werden. Neu ist ebenfalls das Kapitel „Beratung am Erasmus–Gymnasium“. Die hier vorgestellten Beratungskonzepte enthalten Angaben zur Schullaufbahnberatung, zur Berufsberatung und zu berufsorientierenden Maßnahmen (B.I.S.S). Mit den Ausführungen zur Suchtprävention sowie zur Beratung in Konfliktfällen werden aber auch Angebote aufgezeigt, die Lebenskompetenzen und -fertigkeiten schlechthin vermitteln sollen. Ein Schulprogramm ist kein ehernes Gesetz. Die systematische und kritische Sammlung, Analyse, Bewertung und Reflexion von Informationen über schulische Arbeit hat nicht nur das neue Schulprogramm zur Folge, sondern ist vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Qualitätssicherung ein eigener, man kann schon sagen, obligatorischer Bestandteil des neuen Programms. In dem Kapitel „Evaluation und Qualitätssicherung” wird nach einer Erklärung des Begriffs Evaluation konkret aufgezeigt, wie sich Evaluationsarbeit in

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einer kritischen Reflexion sowohl der didaktischen als auch der methodischen Ziele und Leistungen darstellt (die aktuellen Lernstandserhebungen gehören z. B. dazu) und wie durch interne sowie externe Fortbildungsmaßnahmen die fachliche, erzieherische und didaktische Kompetenz der Lehrerschaft vertieft und erweitert werden soll. Unerlässlich für ein Schulprogramm ist natürlich die Selbstdarstellung der Schülervertretung (SV); neu ist ein Kapitel zur „Elternarbeit am Erasmus – Gymnasium“, in dem die Möglichkeiten der Eltern, aktiv an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken, aufgezeigt werden. An dieser Stelle lässt sich das neue Schulprogramm sicher nicht komplett vorstellen, aber ich hoffe, ich habe Sie zumindest ein wenig neugierig gemacht.

B.I.S.S

Bernd Chaise

Netzwerk des Erasmus – Gymnasiums und ehemaliger Schülerinnen und Schüler

Alumni des Erasmus-Gymnasiums

Im Rahmen des Berufsorientierungsprojektes B.I.S.S fand die erste Veranstaltung der Alumni ( A l u m n i ( l a t. ) - Z ö g l i n g e, S c h ü l e r ) i m Erasmus–Gymnasium am 12. Oktober 2004 großen Zuspruch. Alumni ist ein im Aufbau begriffenes Netzwerk des Erasmus – Gymnasiums Grevenbroich und einer Reihe ehemaliger Schülerinnen und Schüler, die nach abgeschlossenem Studium bzw. nach

abgeschlossener Ausbildung am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen und nach amerikanischem Vorbild der aktuellen Schülergeneration ihrer Schule Orientierungs- und Starthilfe bei der Wahl von Studium und Ausbildung geben wollen. Das Netzwerk geht auf die Initiative des jetzigen Ingenieurs und „Ehemaligen“ Tilman Buchner zurück, der diese Idee aus den USA mitbrachte und mit großem Engagement und einem motivierten

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Erasmus – Nachrichten

Die Alumni des Erasmus - Gymnasiums

Team in kurzer Zeit bei uns realisierte. In Kooperation mit B.I.S.S ist dieses Netzwerk ein wichtiges Bindeglied zwischen Schulabschluss und Studium respektive Beruf. Nach einer kurzen Vorstellung der Alumni, der Berufe und Branchen, die sie vertreten, sowie des weiteren Ablaufs der Veranstaltung vor Eltern und Oberstufenschülerinnen und -schülern des Erasmus–Gymnasiums fand in Form von Workshops eine professionelle Präsentation von verschiedenen Studiengängen und Ausbildungen statt, bei der die Schülerinnen und Schüler wichtige Informationen, Einblicke, Tipps und Ratschläge erhielten. Darüber hinaus wurde ihnen Zeit und Raum geboten, Fragen ausführlich und kompetent beantwortet zu bekommen. Vertreten waren: Architektur (Jutta Quasten, RWTH Aachen), Bankausbildung (Silvia Ohlig), Bauingenieurwesen (Daniela Nover, RWTH Aachen), BWL (Julia Thiel, Uni Münster), Entsorgungsingenieurwesen (Marcel Grünbein, RWTH Aachen), Grafikdesign (Susanne Coennen, FH Düsseldorf), Jura (Nils Kröber, Uni Köln), Kaufm. Ausbildung u. Bachelor (Simone Dross), Lehramt ( Stefan Schwarzrock, Uni Münster), Maschinenbau/E-Technik ( Tilman Buchner, RWTHAachen), Physik/Mathematik (Frank Reininghaus,

RWTH Aachen) und Zahnmedizin (Thomas Hauser, RWTH Aachen) Die Referenten überzeugten durch Fachkompetenz, Verve und Optimismus. Sie fanden für die Schülerinnen und Schüler den richtigen Ton und da sie selbst noch zur jungen Generation gehören, war dies für ihr Publikum auch authentisch. Als Ehemalige unseres Erasmus–Gymnasiums verstanden sie es, auf „heimischem“ Boden eine offene, entspannte Atmosphäre zu schaffen, die aufseiten unserer Schülerinnen und Schüler Hemmschwellen gar nicht erst entstehen ließ. An dieser Stelle sei allen Alumni ganz herzlich für ihr hohes und uneigennütziges Engagement gedankt. Die Weiterführung der Zusammenarbeit ist sicher und wir gehen davon aus, dass sich dieses Netzwerk an unserer Schule etablieren und ausweiten wird. Eine so gestaltete Orientierung und Hinführung auf das Berufsleben ist für unsere Schülerinnen und Schüler von außerordentlichem Wert. Mit B.I.S.S und dem Ehemaligen-Netzwerk Alumni setzt das Erasmus-Gymnasium hier sicher Maßstäbe. G. Pandorf für das B.I.S.S Team

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ESPAÑOL Nach einem Jahr Spanisch am Erasmus-Gymnasium ist es an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen. Bei so vielen erwähnenswerten Momenten fange ich am besten am Anfang des Schuljahres 03/04 an. Die hohe Schülerzahl zeigte bereits zu Beginn das rege Interesse an dem neu angebotenen Fach und stellte für mich, die ich ja das Fach in alleiniger Verantwortung einführen sollte, eine große Herausforderung dar. Das Lehrwerk „Horizonte“ erwies sich als gute Wahl, da die Schüler von Anfang an zur Eigenständigkeit angeleitet wurden. Der Schwerpunkt bei dem Lehrwerk liegt auf dem kommunikativen Aspekt. Die Schüler sollten gleich zu Beginn ihre Meinung äußern können und Informationen im Kontext reproduzieren. Die schnelle Progression zu Beginn ist fundamental wichtig, da im ersten Lernjahr von nur insgesamt drei Jahren bis zum Abitur, eine solide Grundlage geschaffen werden soll, die sowohl die sprachliche Kompetenz als auch das inhaltliche Erschließen umfasst. Um den Kursteilnehmern einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu verschaffen, standen die ersten Stunden im Zeichen der Landeskunde. So gab das verwendete authentische Material zusammen mit den selbst verfassten Texten der Schüler einen Einblick in das Land der iberischen Halbinsel. Nicht alles kann jedoch über den rein kommunikativen Zweig ablaufen. Verschiedene grammatische Strukturen müssen natürlich, wie in jeder anderen Sprache auch, gelernt werden. Eine Schwierigkeit stellt sicherlich die sichere Verwendung der Verben ser und estar dar, die doch eigentlich dasselbe meinen und doch wieder nicht. Auch die Frage, ob in einem Satz das

imperfecto oder das indefinido gebraucht werden muss, stellte sich so manches Mal. Trotz allem habe ich den Eindruck, dass die Schüler ebenso viel Spaß an den Spanischstunden hatten und auch noch haben wie ich, zumindest meine ich die Motivation meiner „Spanier“ auch nach dem ersten Lernjahr noch deutlich zu spüren. In diesem ersten Jahr haben die Schüler z. B. spanische Lieder gehört, Filmsequenzen gesehen, Dialoge verfasst, einen Roman! gelesen und die eine oder andere Hypothese erstellt. Sie haben die lateinamerikanische Malerin Frida Kahlo kennen gelernt, ihre Bilder beschrieben und interpretiert und sich eine persönliche Meinung gebildet. Auch in den beiden verbleibenden Jahren bis zum Abitur werden wir uns mit interessanten Inhalten beschäftigen, so werden wir unter anderem eine Reise in die Vergangenheit machen und unseren Kontinent verlassen und wir werden uns auch mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Problemen beschäftigen. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Den Rückblick auf die nächsten beiden Jahre sollte jemand verfassen, der von sich behaupten kann: Ich kenne das Fach Spanisch am Erasmus-Gymnasium seit der ersten Stunde! Alles in allem war dieses erste Jahr auch für mich sehr lehrreich und ich bin froh, dass ich die Herausforderung angenommen habe. Finalmente puedo decir: • LO HACÉIS MUY MUY BIEN! Nos vemos en clase … Claudia Schaefer

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Erasmus – Nachrichten

NGZ, 2.9.2004

Die alten PCs sind jetzt im Sondermüll GREVENBROICH (reis) Vor einigen Jahren hieß es landesweit: „Schulen ans Netz“. Auch das Erasmus-Gymnasium folgte diesem Aufruf. Jetzt wurde in der Schule ein neuer Computerraum eingerichtet, der technisch auf dem neuesten St a n d i s t . M ö g l i c h m a c h t d i e s e i n e Mischfinanzierung von Stadt und Sponsoren. Das Ergebnis wurde gestern von Schülern kritisch begutachtet. Direkt übereinander liegen jetzt im zweiten und dritten Stock zwei gleichwertige Computer– räume, die von allen Klassen genutzt werden können. Kartenlesegeräte, die einen Austausch mit DVD, CDs und die Verarbeitung von Fotografien ermöglichen, Beamer und MasterEye gehören zur Ausstattung und entsprechen nun den Vorgaben des Schulministeriums. Schulleiter Michael Jung lud die Klasse 9a zu einem Testlauf ein. „Der Raum kann sich sehen lassen“, lobt Schüler Lars Wosnitza, und Lukas Esser ergänzt, „Windows XP haben wir zu Hause auch. Doch die Zusätze wie Internet-Filter, Back List - Verfahren und Master-Eye gehen über den Standard hinaus.“ Diese Extras waren Schulleiter

Michael Jung und seinem Kollegen Jürgen Esders von Bedeutung. Das Internet sei fachübergreifend immens wichtig, erklärt der Schulleiter. Ein Anliegen der Eltern sei es aber auch, den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet sicherzustellen. „Der Lehrer kann den Internet-Zugang einzelner Geräte abstellen. Das Back - List - Verfahren kann unerwünschte Internetseiten sperren“, erklärt Medien– koordinator Jürgen Esders die neue Technik. Grundsätzlich sei die Situation mit nur einem Raum nicht mehr ausreichend gewesen. „Internetfähig waren wir natürlich schon vorher. Doch die Geräte im alten Physikraum gehörten auf den Sondermüll, und die Computer– arbeitsplätze konnten jetzt von 16 auf 32 verdoppelt werden“, führt Jung aus. Die Nachfrage sei ständig gewachsen und die Zeit, als man an der Schule mit ausrangierten Geräten auskam, sei vorbei. „Mit Pentium 4 arbeiten alle Rechner schnell“, lobt Esders und zählt auf: „Die Computer haben das neue Officepaket 2003 und Antiviren - Software“. Unter der Decke des neuen Computerraums hängt ein Beamer, der

visualisiert, was im Unterricht erarbeitet wurde. Die Stadt hat für die Renovierung des Raumes und die Verlegung der Elektrokabel gesorgt. Das Mobiliar wurde aus dem Schuletat finanziert. Ein wenig stolz ist Michael Jung darauf, dass Hardund Software aus eigenen Mitteln zusammenkam, und verweist auf Juliane Außem und Patrick Lebek, die als Schülersprecher und Mitglieder der SV mit in die Planung einbezogen wurden. Den Kraftakt der Finanzierung bewältigten alle Beteiligten gemeinsam: Der Förderverein griff in seine Kasse, ortsansässige Unternehmen spendeten großzügig. Von 18 000 Euro, die im vergangenen Schuljahr bei der Erasmus - Wanderung zusammenkamen, habe man die Hälfte einem wohltätigen Zweck zur Verfügung gestellt. „Doch uns war klar, dass wir auch hier unseren Teil beitragen wollen“, erklärte der Schülersprecher. Dass macht Schulleiter Michael Jung besonders stolz: „Aus eigener Kraft so etwas auf die Beine zu stellen und die eigene Situation zu verbessern, ist schon eine tolle Sache.“

Trotz Ferien: Die Klasse 9a testete gestern den neuen Computerraum des Erasmus - Gymnasiums. Mit Hilfe des Fördervereins und heimischer Unternehmen konnte die aktuellste Soft- und Hardware angeschafft werden.

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NGZ-Foto: M Reuter

Dezember 2004

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren, die uns geholfen haben, unsere Computerräume neu auszustatten.

Herr Budke von der Sparda-Bank besuchte unsere Schule, um unseren neuen Computerraum zu besichtigen. 17

Erasmus – Nachrichten

NGZ, 23.6.2004

Junge Musik von Gewinnertypen

NEUSS (Nima) Das hat Perspektiven! „Wir fördern junge Menschen auf ihrem Weg, Leistungsträger dieser Gesellschaft zu werden und das seit Jahrzehnten.“ Michael Schmuck, stellvertretender Votstandsvorsitzender der Sparkasse, lud zum Preisträgerkonzert des „Jugend musiziert“-Wettbewerbes und betonte das enorme Kreativpotential, das jungen Menschen innewohnt. Wer wollte ihn da Lügen strafen? Jedenfalls nicht das Gitarrentrio, das mit zwei tänzerischen Ouvertüren einen höchst unterhaltsamen Gang durch die Musikgeschichte eröffnete. Im aktuellen Wettbewerb ist besonders die Kategorie „Klavier und Soloinstrument“ willkommen. Schon die neunjährige Jacqueline Phan (Violine) zeigte in einem aparten Rondo, was zählt: Intonationssicherheit im selbstbewussten, gleichberechtigten Zusammenspiel mit dem Klavier. Nun scheint aber das Violoncello zur Zeit das favorisierte Instrument junger Streicherkönner zu sein: Friederike Quack eröffnete den Reigen solo ganz verhalten sublim als Basse de Violon - mit einem technisch sehr anspruchsvollen BachPräludium; Nadja Pfeiffer setzte eine frisch-aparte Note darauf, bevor Gereon Knoll, der auf dem Violoncello schon beachtliche interpretatorische Reife besitzt, das Sparkassenforum in einer

grandios gespielten Brahms-Elegie versinken ließ. Wem das Violoncello zu wenig Bass war, der konnte mit Moritz Baerens (Kontrabass) tatsächlich Spaß haben in einem Capuzzi-Konzert, das in schönster Mozart-Manier sogar mit virtuosen Attitüden daherkam. Meike Kiefer (Klavier) begleitete ihn gekonnt und zurückhaltend. Was zudem gefällt bei „Jugend-musiziert“Wettbewerben: Die Lehrer der Musikschulen im Kreis Neuss pflegen nicht nur die „Altvorderen“, sondern begeistern jugendliche Kreativität auch für die Interpretation zeitgenössischer Literatur: Die Schwestern Anna (Querflöte) und Sarah (Klavier) van den Bosch brillierten mit Skizzen von Francis Poulenc, Anika Braun (Violine) zeichnete ein „Largo“ des Klangkünstlers Charles Ives nach. Und schließlich Nils Saatkamp, 14 Jahre, der mit dem Tenorhorn bundesweit alle Preise abgeräumt hat: Er ist inzwischen bei seinem Lieblingsinstrument, der Posaune, angekommen, spielt Ernst Sachse mit seinem wenig älteren souveränen Partner Thomas Gutjahr (Klavier) perfekt; beide eine Ausnahmeerscheinung. Diesen Anspruch erfüllt auch Leonie Lubczyk (Blockflöte), die mit zwei verschiedenen Ensembles in der Sonderkategorie „Alte Musik" farbiges Mittelalter in faszinierender Interpretation bot.

NGZ, 2.7.2004

Die Preisträger des Erasmus - Gymnasiums: Leonie Lubczyk und Thomas Gutjahr Foto: NGZ

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Dezember 2004

Jugend musiziert Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert” 2004 in Trossingen und Villingen Schwenningen traten mein Partner Nils-Florian Saatkamp und ich in der Kategorie „Duo: Klavier und ein Blechblasinstrument" an. In den einzelnen Kategorien (es sind fast alle Instrumente vertreten; von Solowertung bis Ensembles) gibt es die Altersgruppen 1-6. Nils und ich spielten in der Altersgruppe 3 (12-14 Jahre), was für uns bedeutete, dass wir bei der Bewertung nicht weniger und auch nicht mehr (ansonsten Punktabzug) als 15 Minuten spielen durften. Nach der Anreise und der Unterbringung in Hotels oder Jugendherbergen hatten wir bestimmte Zeiten, in denen wir uns einspielen durften. Als unsere Kategorie an der Reihe war, mussten wir uns ca. 2 Stunden vorher anmelden und es wurde uns sowohl ein Einspielraum als auch ein Akustik-Test angeboten. Beim Akustiktest konnte ich mich mit dem Flügel vertraut machen und die Eigenschaften des Instruments ermitteln. Dann mussten wir vor einer Jury unser Können unter Beweis stellen. Die Jury besteht in den meisten Fällen

Spiegel

aus Musikprofessoren. Einige der Juroren testen unser Zusammenspiel, ein anderer beobachtet meine Technik, meine Dynamik etc. Dieser Vortrag löst bei fast allen Teilnehmern große Nervosität aus; manche kippen einfach um und müssen vom Notarzt abgeholt werden. Ich persönlich war ziemlich erleichtert, als es endlich geschafft war. Die höchstmögliche Punktzahl ist 25. In der "DuoWertung" werden die Punkte der beiden Instru– mentalisten zusammengezählt und der Durchschnitt ermittelt. Nils und ich erreichten zusammen 24 Punkte und wurden für das abschließende Preisträgerkonzert nominiert, bei dem die besten musikalischen Vorträge vor Publikum vorgetragen werden. Für besondere Begabungen werden Stipendien und Förderpreise in Form von Geld überreicht. Am Ende gibt es für jeden Teilnehmer, egal, ob die Leistung gut oder schlecht war, eine Urkunde als Erinnerung an den Wettbewerb. Thomas Gutjahr

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Erasmus – Nachrichten

Laufen ohne Schnaufen die Lauf-AG des Erasmus-Gymnasiums

„Wie bitte? Ich soll freiwillig laufen? Ich bin doch nicht völlig wahnsinnig!“ Auf derartige Reaktionen muss man als Sportlehrerin gefasst sein, wenn man das Thema Ausdauersport anspricht. Dass man aber auch Spaß beim Laufen empfinden kann, zeigten die rege Beteiligung an der Lauf-AG des Erasmus-Gymnasiums und das enorme Engagement beim Training. Wagemutig wurde schon nach dem dritten Treffen beschlossen, am Neusser Sommernachtslauf teilzunehmen. Tausende begeisterte Zuschauer schufen eine derartige Atmosphäre, dass die Schülerinnen und Schüler des Erasmus-Gymnasiums zu Höchstleistungen angespornt wurden. Sie erliefen den 4. (weiblich, Klasse 8-10), 7. (männlich, Klasse 8-10) und den 15. (weiblich, Klasse 5-7) Platz. Motiviert durch dieses faszinierende Erlebnis nahm eine Gruppe von Schülern am 12. September 2004 am Schulmarathon in Köln teil. Unter dem Motto „Laufen ohne Schnaufen“ bewältigten „die glorreichen Sechs“ die olympische Disziplin - 42,195 Kilometer - ohne Probleme in nur 3 Stunden und 44 Minuten. In Form der Ekiden-Staffel liefen die Jungen und Mädchen je nach Leistungsstand die sechs Teilstrecken von dreimal fünf, einmal sieben und zweimal zehn Kilometern. Weit über 2000 Schüler im Alter von 10 bis 18 Jahren in 330 Staffeln verschiedener Altersklassen: ein neuer Teilnehmerrekord. Und ein Erlebnis mit Gänsehaut-Garantie: Über 25000 Teilnehmer, die von den etwa 700000 Zuschauern an der Strecke mit dem bekannten zum Karneval

neigenden rheinischen Frohsinn frenetisch angefeuert wurden - und mittendrin das Team des Erasmus-Gymnasiums. Wie wichtig es für die Prävention gesundheitlicher Schädigungen ist, Schüler/innen die Motivation für eine schulüberdauernde Lauf-und Bewegungs– freude zu vermitteln, braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Daher wurde den Schüler/innen die Gelegenheit gegeben, über kontinuierliche Ausdauerentwicklung und -schulung auf eine individuelle Leistung hinzu– arbeiten, was vor dem Hintergrund der pädagogischen Perspektiven „Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen“ sowie „Die Gesundheit fördern, das Gesundheitsbewusstsein entwickeln" zu den Aufgaben und Zielen des F a c h e s S p o r t g e h ö r t. D u r c h d i e v o n Studienreferendarin Katja Veiser durchgeführte Lauf-AG konnten die Schüler/innen so auf die bevorstehende Ausdauerleistung adäquat vorbereitet werden. Der Reiz dieses Staffellaufs lag neben der besonderen Atmosphäre des Köln Marathons für die einzelnen Läuferinnen und Läufer auch in der angemessenen Belastungsdosierung durch Variation und Reduktion der Laufstrecke und darin, die eigene Anstrengungsbereitschaft in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Eins ist sicher: Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: „Laufen ohne Schnaufen". Katja Veiser

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Dezember 2004

Internationaler Neusser Sommernachtslauf Herzliche Glückwünsche an: Rene Ahrentropp, Christina Bierbaum, Lisa van Brakel, Lisa Broich, Derya Celik, Hanna Flaß, Dominik Gross, Carina Härtel, Isabelle Klasen, Juliane Klemp, Stefanie Kring, Karina Küster, Matthias Kundt, Tobias Landau, Andreas Nover, Laura Passoth, Sarah Paschke, Annika Schmidt, Patrick Schreiber und last but not least Irene Ternes.

NGZ, 18.9.2004

Köln - Marathon

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Erasmus – Nachrichten

NGZ, 29.5.2004

Aktion Tagwerk Die Schüler der Jahrgangsstufen 6 ,8 und 10 des Erasmus-Gymnasiums beteiligten sich am 14. Juli 2004 zum ersten Mal an der landesweiten „Aktion Ta g w e r k“ u n d l e i s t e t e n d a m i t e i n e n her vorragenden Beitrag für praktische Entwicklungsarbeit (s.a. den Artikel in der NGZ vom 15.7.2004). Unterrichtserkenntnisse aus dem Fach Politik konnten so bei einer Reihe von Schülern endlich auch einmal in einer Aktion zum Tragen kommen. Die Schüler engagierten sich für unterprivilegierte Kinder und Jugendliche in der Dritten Welt und

leisteten somit praktische Solidarität durch ihren Arbeitseinsatz, und das ohne großes Murren. Viele arbeiteten länger als unser gesetztes Mindestsoll. Besonderes Lob verdient hier der Einsatz der Jahrgangsstufe 6, die liebend gern richtig gearbeitet hätte, aber noch nicht durfte. Die Kinder fanden jedoch genügend Betätigungsfelder im Elternhaus, in der Verwandtschaft oder in der Nachbarschaft. Auch die wenigen Kritiker waren nach getaner Arbeit begeistert. Wer keine Arbeitsstelle fand, engagierte sich am Verkaufsstand in der Innenstadt oder erstellte

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Dezember 2004

I n f o r m a t i o n s s t ä n d e f ü r d i e A k t i o n. D i e Grevenbroicher Bevölkerung nahm das Engagement der Schüler begeistert an und honorierte es mit einem stattlichen Verkaufserlös und zahlreichen Spenden. Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an die Eltern, die diesen Aktionsteil mit Kuchen und Kaffee unterstützten. Der weit überwiegende Teil der Spenden kam jedoch durch die „Tagwerker“ zustande, die einen Arbeitsvertrag erfüllt hatten. Auch den Arbeitgebern ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung einer Arbeitsstelle zum guten Zweck. Die „Aktion Tagwerk“ überweist in den nächsten Wochen einen Teil der Spendengelder für den Bau

eines Schulzentrums in Indien; in Bolivien werden für die Fondacion La Paz Unterrichts- und Arbeitsmaterialien angeschafft. In Mpumalanga in Südafrika werden Kurse zur Gesundheitserziehung finanziert und Schulgemüsegärten angelegt. Nähere Informationen und Aktualisierungen findet man im Internet auf der Seite www.aktiontagwerk.de/nrw. Das tolle finanzielle und entwicklungspolitische Ergebnis ermuntert zur Fortsetzung des Projekts im laufenden Schuljahr. Vielleicht werden wir beim nächsten Mal andere Aktionsmöglichkeiten aufnehmen und die Aktion auf eine noch breitere Ebene stellen. W.Altmann, M.Lönne, U.Wessels

Eine Bitte zum Schluss: Es haben noch nicht alle Arbeitgeber die vereinbarte Summe überwiesen. Bitte denken Sie daran!

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Erasmus – Nachrichten

NGZ, 15.7.2004

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Dezember 2004

Die SchülerInnen der 6c stellen das ABC dar.

NGZ, 15.7.2004

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Erasmus – Nachrichten

OLUMPIA am Erasmus - Gymnasium

NGZ, 21.7.2004

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Dezember 2004

WZ, 17.7.2004

In „griechischen“ Gewändern traten die Schüler der Klassen 5 und 6 zum Sportfest an.

Spiele im Stil der Antike Olympisches Feuer loderte gestern schon am Erasmus - Gymnasium Grevenbroich (emi) „Ich grüße dich, Erasmus!“: Im zweiten Anlauf konnte gestern auf dem Sportplatz des Gymnasiums die Spiele im Stil der Antike eröffnet werden. Um Punkt 9 Uhr wurde das Olympische Feuer entzündet, „Conquest of Paradise“ dröhnte aus den Boxen, und die Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 marschierten ein - und zwar in „griechischen“ Gewändern. Einen Monat lang hatte Sportlehrer Jürgen Stein zusammen mit Helfern aus den höheren Stufen das Spektakel vorbereitet. „Hellas, Griechenland, ist in diesem Jahr zufällig auch unser Themenland“, erläuterte er. Die Sportler traten in selbstentworfenen Kostümen an, die Lehrer wurden von der Grundschule Hückelhoven ausgestattet. Bei den Disziplinen gab es einen Mix aus Altertum und Neuzeit: Wettkämpfe

im „Wagenrennen“ waren ebenso zu absolvieren wie solche im Diskusrollen, Steinstoßen. Tauziehen oder Weitsprung aus dem Stand mit Gewichten. Dabei bestand der „Wagen“ beispielsweise aus einer großen Matte, die von Trägern durch einen Parcour geführt werden musste. Der oben sitzende Schüler hatte unter anderem die Aufgabe, einen Medizinball in einen Basketballkorb zu hieven – auf Zeit, versteht sich. „Es ist alles sehr originell, und wir wären sehr enttäuscht gewesen, wenn das Sportfest nicht stattgefunden hätte“, spielte Isabelle Wermke (12) aus der Mannschaft „Delos“ auf die wetterbedingte Absage des ersten Termins an. Derweil hörte man wie aus dem Nichts Stimmen rufen: „Den Olymp bitte nicht betreten“ - wahrscheinlich Götter, die sich über die zu euphorischen Kinder

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beschwerten. Der „Olymp“ war in diesem Fall keine kultische Stätte, sondern der sogenannte „Sozialberg“. Hier mussten Mannschaften Teamgeist beweisen und zusammenarbeiten. Schwächeren wurde zuerst hinaufgeholfen, danach folgten die anderen. Das Diskusrollten verlangte von den Sportlern aus Samos, Sparta, Attika, Kreta, Ithaka und Rhodo hingegen höchste Konzentration. Und „Pankration“ war für die Stärkeren gedacht: ein Zweikampf auf Balken, den nur der Geschicktere und Kräftigere gewinnen konnte. Der 2,2 Kilometer lange Marathonlauf führte die Sportler schließlich auch auf außerschulisches Terrain. Als Auszeichnung gab es am Ende sowohl für die erfolgreichen Einzelsportler als auch für die Teams Urkunden.

Erasmus – Nachrichten

Einzug der Sportler und Sportlerinnen

Herr Stein - Oberhaupt des Olympischen Komitees

Wagenrennen

Hellanodiken und Zeuspriester

Herr Lönne - Profigrieche Seilziehen

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Dezember 2004

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Erasmus – Nachrichten

Showtime in der Aula des Erasmus-Gymnasiums

Vorschau Am Freitag, dem 8. Oktober, öffnet sich in der Aula des Erasmus - Gymnasiums der Vorhang und anlässlich der zweiten Talentshow wird die Bühne für Schüler mit besonderem Talent freigegeben. „Die Schüler haben mehr drauf als nur Mathe und Latein”, so Heike Schnitzler, die zusammen mit Uwe Winter und in diesem Jahr auch mit Unterstützung von Melanie Junker für die Organisation der Show verantwortlich ist. „Viele unserer Schüler haben nicht nur schulisch was auf dem Kasten, sondern besitzen auch noch ganz individuelle Qualitäten. Und diese können sie in der Talentshow - vor einem hoffentlich sehr großen - Publikum zeigen”, so Schnitzler weiter und erklärt, dass es sich häufig um Talente handelt, die sonst bei Schulveranstaltungen schwer unterzubringen seien und auch den Rahmen der AGs sprengen würden. „Daher findet nun zum zweiten Mal die Talentshow an unserer Schule statt”, so Winter. Des Weiteren erklären die drei Lehrer, dass dem Publikum am Freitag ein breites Spektrum geboten wird. „Musikalisch wird von Balladen über Rap bis hin zu Rockmusik alles zu hören sein“, verrät Musiklehrer Uwe Winter. „Ansonsten wird Akrobatik, Tanz, Einradfahren, Diabolospiel und natürlich auch Theater zu sehen sein“, zählt Schnitzler einige weitere Programmpunkte auf. Ebenfalls nicht fehlen werden Beiträge, die nicht auf der Bühne darzustellen sind, wie Zeichnungen, Gedichte und eigens verfasste Songtexte. Diese Talentproben werden im Foyer ausgestellt und können dort bewundert werden. Eine ganz besondere Person, die bei solch einer Show natürlich auf gar keinen Fall fehlen darf, ist der Moderator. Und wie soll es auch anders sein, - es heißt schließlich nicht umsonst Talentshow -, gibt es

auch einen Schüler, der über das Talent des Moderierens verfügt. „Stefan Göddertz aus der Jahrgangsstufe 12 beweist sein Talent, indem er durch das Programm führt und seine ebenfalls talentierten Mitschüler anmoderiert", so Heike Schnitzler begeistert. „Außerdem hat er bereits bei d e r Vo r a r b e i t m i t g e h o l f e n u n d b e i m vorausgegangenen Casting sozusagen als viertes Jurymitglied ein kritisches Auge auf die Schüler geworfen.” Mit Begeisterung hat die Jury Unice Hackel und Lisa van Brakel aus der Jahrgangsstufe 10 ins Programm aufgenommen. „Schwarz und Weiß“ heißt ihr selbst verfasstes Theaterstück, das die beiden vorführen werden. „Es handelt von zwei Mädchen, einem schwarzen und einem weißen, die in ihrem Elternhaus lernen, dass die jeweils andere Seite schlecht ist“, so die farbige Schülerin Unice. „Diese beiden Mädchen wollen jedoch nicht weiter mit den Vorurteilen leben und beginnen daher zu rebellieren“, so Lisa weiter. Des Weiteren erzählen die besten Freundinnen im Gespräch mit dem ERFT-KURIER, dass ihr Theaterstück als eine Botschaft zu verstehen ist. Ein weiterer besonderer Programmpunkt wird der Auftritt Christine Isensees zusammen mit zwei Schülern sein. Als einzige Lehrerin wird sie mit auf der Bühne stehen und ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. „Im Duett mit Sebastian Neuwahl werde ich „Sorry seems to be the hardest word” singen und am Klavier werden wir begleitet von Christoph Krauss”, so Isensee. „Die Talentshow beginnt um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums und der Eintritt ist frei“, so die Lehrer abschließend.

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Dezember 2004

Rückschau Vorhang auf allerdings für die Talente unserer Schule hieß es mit Verspätung, da für die zahlreich erschienenen Zuschauer erst noch für Sitzmöglichkeiten gesorgt werden musste. Die Stühle in der Aula reichten nämlich für die vielen Eltern, Großeltern, Lehrer und Mitschüler nicht aus. Doch nach der geklärten Sitzfrage war die Bühne frei für die ersten Talente des Abends. Mit dem Song „Lemon Tree“ sorgten Christina Brandschwede, Christine Belser und Ramona Sommer aus der Jahrgangsstufe 10 mit Begleitung von Sebastian Neuwahl am Klavier dafür, dass das Eis gebrochen wurde. Auch Thomas Gutjahr, der bereits von vielen Schulveranstaltungen und auch von „Jugend musiziert“ daran gewöhnt ist, auf der Bühne zu stehen und nicht nur das Eis zu brechen, sondern sein Publikum sogar dahin schmelzen zu lassen, bewies bei der Talentshow sein Können am Klavier. Doch dieses Mal stand er nicht alleine im Rampenlicht, sondern wurde von seinem jüngeren Bruder Michael an der E Gitarre unterstützt. Ebenfalls instrumentale Musik war von Adam Torma zu hören. Der Neuntklässler spielte auf seiner E-Geige „Contredanza“ von Vanessa Mae. Musikalisch, jedoch auf eine ganz andere Art, blieb es

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die sich den Namen „Laceration“ gegeben hatten, aus wie die ganz großen, die man aus dem Fernsehen kennt. Doch als Vorbild hatten sie diese keineswegs gewählt, denn in ihren selbst geschriebenen Texten wurden Stars wie Eko Fresh und Eminem ins Lächerliche gezogen. „Entstanden ist unser Beitrag bei Herrn Winter im Musikunterricht“, so einer der Rapper aus der sechsten Klasse. Johannes Waßmer, der vor zwei

auch, als Thea Günther und Irina Brüggen die Bühne betraten. Die beiden Schülerinnen wollten beweisen, dass gute Lieder nicht unbedingt in Englisch präsentiert werden müssen, und sangen daher deutsch, nämlich „Durch die Nacht“ von Silbermond. Deutsch waren auch die Texte der verschiedenen Rapper und Rapgruppen, die das Publikum zu hören bekam. Durch ihr Aussehen und ihre Bewegungen sahen die fünf kleinen Rapper,

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Erasmus – Nachrichten

Musik stand bei der Talentshow zwar hoch im Kurs, war allerdings nicht das einzige. Auch die körperliche Anstrengung kam nicht zu kurz. Akrobatisch wurde es, als der Großteil der Klasse 5b zur Musik über Matten hüpfte, Räder schlug und Menschenpyramiden baute. Ebenfalls toll anzusehen waren die Mädels auf ihren Einrädern. Slalom, Staffellauf und viele andere Figuren fuhren sie mit Leichtigkeit auf nur einem Rad. Ordentlich Bewegung kam auch mit den 8 Tänzerinnen der Jahrgangsstufen 10 bis 12 auf die Bühne. Zur Musik von Missy Elliot warfen sie Arme und Beine in die Luft und ließen ihre Hüften kreisen. Aufmerksamkeit ganz besonderer Art forderten Lisa van Brakel und Unice Hackel (10a). Mit ihrem Theaterstück „Schwarz und Weiß“ gaben die beiden dem Publikum eine Botschaft mit auf den Weg. Überzeugend stellten sie ihre Rollen als schwarzes und weißes Mädchen dar, die gegen die Vorurteile ihrer Familien angehen. Für die passenden Übergänge zwischen den unterschiedlichen Auftritten sorgte Stefan Göddertz (12), der mit Charme und Witz durch das Programm führte. So stimmte er auch dieses Mal zur Unterhaltung des Publikums wieder „Hoch auf dem gelben Wagen“ an, als auf der Bühne Umräumarbeiten liefen. Auch Herr Jung, unser Direktor, bewies Talent, als er zusammen mit Stefan die Endmoderation der gelungenen Show übernahm und den verantwortlichen Lehrern Frau Schnitzler, Frau Junker und Herrn Winter dankte.

Jahren an unserer Schule Abitur gemacht hat oder wie Frau Schnitzler im Vorfeld zu sagen pflegte, ein Schüler der Jahrgangsstufe 15 ist, rappte, bis ihm beinahe die Luft ausging. Währenddessen stand André Bremer (10b) hinter den Turntabels und bewies Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Plattentellern, was jahrelange Übung braucht, wie Johannes dem Publikum zuvor erklärt hatte. Bei den Mädels kamen an diesem Abend die Rockbands besonders gut an. Dies zeigte sich, als die Schulband „Blue Movie Idols“ mit Tobias Brings,

Okan Kaplan, Tim Rütten und Andreas Rosellen (12) in der Aula losrockte. Auch die Band „Act“, in der jedoch nur Alexander Mindorf Schüler des Erasmus ist, hatte bereits einige Fans im Publikum. Caroline Küster (9d) sang Christina Aguileras „Beautiful” und überzeugte das Publikum mit viel Gefühl und einem gewaltigen Stimmvolumen. Ihre Soulstimme ging - wie Frau Schnitzler bereits bei den Proben feststellte - unter die Haut.

Christina Bierbaum

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Dezember 2004

Podiumsdiskussion in der Aula des Erasmus-Gymnasiums mit Kandidaten für die Kommunalwahlen 2004 Zu den Kommunalwahlen am 26.9.04 waren auch die Grevenbroicher wieder aufgefordert ihre vier Kreuze zu machen. Natürlich gab es wieder Erstwähler, die in diesem Jahr ganz besonders durch Wahlplakate angesprochen wurden. „Hip teens can vote” oder „ab 16 - Du hast die Wahl”, so forderten einige Parteien Grevenbroichs Erstwähler zu den Wahlen auf und erhofften sich so sicherlich auch viele Stimmen der Grevenbroicher Jugend. Doch wer sind diese Leute überhaupt, die einen in den vergangenen Monaten von den zahlreichen Plakaten in der Stadt angelächelt haben? Was sagen die Plakate aus? Wem davon soll ich meine Stimme geben, wenn ich überhaupt an den Wahlen teilnehme? Um diese und noch viele weitere Fragen in den Köpfen der Grevenbroicher Erstwähler zu beantworten, fand eine Woche vor den Wahlen in der Aula des Erasmus-Gymnasiums eine Podiumsdiskussion für die Stufen zehn bis dreizehn statt. Die Herren Prümm (CDU), Feuster (SPD), Bovermann (FBG), Göckmann (UWG), Hermanns (FDP) und Bell (Einzelbewerber), sechs der sieben Bürgermeisterkandidaten Grevenbroichs (Grünen-Kandidat Kaiser war beruflich verhindert), kamen für gut zwei

andern weniger, was die lauten „Buh”-Rufe aus den Schülerreihen belegen. Jedoch sorgte der freiberufliche Moderator Michael Neubert (ehemaliger Grevenbroicher) während der

gesamten Diskussion durch seine Moderation dafür, dass die teilweise heftigen Wortgefechte der Politiker nicht eskalierten und alles in einem angemessenen Rahmen ablief. Ein anscheinend immens wichtiges Thema in diesem Wahlkampf war das Neurather Wellenfreibad oder vielmehr die vielseitig erhoffte Wiedereröffnung. Denn nicht nur die erste Frage aus dem Schülerbereich befasste sich damit, nein, das Wellenfreibad zog sich wie ein roter Faden durch den weiteren Verlauf der Diskussion. „Wieso taucht anderthalb Wochen vor den Wahlen plötzlich die Diskussion über das Wellenfreibad wieder auf? Gibt es dafür eine plausible Erklärung oder handelt es sich einzig und alleine um Stimmenfängerei“, so der erste Schülerbeitrag. Und auch Fragen wie „Was nützt mir das Freibad in Neurath, wenn ich in Hemmerden wohne“, und „Wie soll die Stadt so etwas überhaupt finanzieren“, kurbelten die Diskussionen zwischen Bürgermeisterkandidaten und Schülern ordentlich an. So erntete Thomas Bell starken Applaus von Schülerseite, als er sich über so genannte „Wochenendseminare“ vieler Politiker im Rathaus und auch über den Wahlkampf mit teuren Autos der CDU

Stunden in die Schule, um sich den Schülern vorzustellen, über die Wahlen zu informieren und – ganz wichtig natürlich – von sich und ihren Vorhaben als potenzielle Bürgermeister Grevenbroichs zu überzeugen. Dies gelang dem einen mehr, dem

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Erasmus – Nachrichten

Patricia Burda (16): „Ich werde auf jeden Fall zur Wahl gehen, weil ich mitentscheiden möchte, was hier in Grevenbroich passiert und so kann ich mich auch hinterher nicht über die Ergebnisse beschweren“, verrät sie ihre Einstellung und erzählt außerdem, dass sie diese Entscheidung während der Diskussion für sich getroffen habe. „Vorher war ich mir noch nicht sicher, ob ich gehen soll und wen ich dann wähle, aber das ist mir eben klar geworden.“

und der SPD ausließ. Auch bekam er Zustimmung, als er von Sparmaßnahmen und der Förderung von Jugendlichen in der Schulpolitik sprach. Axel Prümm jedoch machte sich unter den Schülern an diesem Vormittag einige Feinde, als er Unterstellungen gegenüber Bell äußerte und vor allem seine Siegessicherheit stieß bei einigen Schülern auf Ablehnung. „50 + x, so werden die Wahlen am Sonntag für mich ausgehen, da bin ich mir ganz sicher“, so Prümm. Was ihn bei den einen unbeliebt machte, fanden andere Schüler gerade so klasse. „Ganz klar, einzig und alleine Herr Prümm hat während der gesamten Diskussion etwas ausgesagt und sein Motto `Net kalle, donn` sicher rübergebracht“, so Schülermeldungen dazu. Was die Wahlen nun letztlich gebracht haben, wird sicher inzwischen jedem Schüler klar geworden sein. Eins haben die sechs Bürgermeisterkandidaten jedoch mit 100-prozentiger Sicherheit gemeinsam am „Erasmus“ geschafft. Zahlreiche Schüler haben während der Diskussion für sich entschieden, zur Wahl zu gehen. So auch diese Schüler:

Simon Weyrauch (16): „Eigentlich hatte ich beschlossen nicht zur Wahl zu gehen, aber das tue ich jetzt doch. Und das tue ich, damit die Partei, die mir absolut nicht zusagt, eine Stimme weniger bekommt, nämlich meine.“ Kate Kloke(17): Für mich stand von vornherein fest, dass ich wählen gehe. Es gibt so viele Jugendliche, die sich nur über die Politik beschweren, weil nichts für sie getan wird, aber dann doch zu faul sind, ihr Stimmrecht auszuüben“, ist sie empört. „Und so bin ich auf keinen Fall. Ich habe das Recht mit zu entscheiden und das werde ich auch nutzen.“ Christina Bierbaum

Bürgermeisterbewerber in der Schule GREVENBROICH (reis) Nach ungefähr einer Schulstunde kamen endlich die Fragen. Vorher hatten die Schüler der Jahrgangsstufen zehn, elf, zwölf und dreizehn, am kommenden Sonntag potentielle Wähler, aufmerksam und geduldig den Ausführungen der Bürgermeisterkandidaten gelauscht, die sich in der Aula des ErasmusGymnasiums vorstellten. GrünenKandidatin Roswitha Kaiser war verhindert. „Das Wellenbad ist doch ein alter Hut, den man kurz vor dem Wahlkampf zum Stimmenfang wieder rausholt“, warf Schüler Simon Laurich den Kandidaten nach

deren Vorstellung vor, fragte nach der Jugendarbeit im GoT und der Stadtranderholung die „zugemacht“ wurde. Die Moderation übernahm mit Michael Neubert, dem ehemaligen Kinderbürgermeister, ein „alter Hase“, der ohne allzu großen Respekt zum Mikro griff. Thomas Bovermann, Kandidat der Reserveliste Freie Bürger, legte seinen Schwerpunkt auf den Erhalt des Wellenbades. Edmund Feuster (SPD) - der sich den Schülern als „Eddi“ vorstellte, der schon zu Z e i t e n Wi l l y B r a n d t s s e i n e Begeisterung für die Politik erlangte - erklärte, das Amt des

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NGZ, 21.9.2004

Bürgermeisters wäre die „Krönung“ seiner kommunalpolitischen Laufbahn. 1980 trat Manfred Hermanns in die FDP ein, die so Hermanns, gegen die Entmündigung der Bürger eintritt. Axel Prümm kam als Spätberufener zur CDU. Als Journalist habe er sich eine Parteizugehörigkeit nicht vorstellen können. Heute ist der Jurist Redaktionsdirektor in Düsseldorf, will seine Kontakte für die Stadt Grevenbroich nutzen. Thomas Bell erhielt als Einzelbewerber den meisten Applaus der Schüler, der sich auch fortsetzte, als der Verwaltungsangestellte auf Grund

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seiner provokanten „James Bond“Wahlplakate in die Kritik von Hermanns und Prümm geriet. „Geht wählen“, rief Rolf Göckmann von der UWG auf. Die WellenbadInvestor-Idee sei keine Masche, versicherte Prümm, der die Kritik an der „eigenen Farbe“, die das Thema i n d e n v e rg a n g e n e n J a h r e n nachlässig behandelt habe, nicht überstrapazieren wollte. Er sei geschockt von der „Brache“ gewesen, die so nicht liegen bleiben dürfe. Ohne privaten Investor laufe aber nichts. „Die Stadt hat kein Geld, Kürzungen in der Jugendarbeit

werden nicht leichtfertig gemacht“, versicherte Prümm. Mutig schlug Thomas Bell Alternativen vor, um die Finanznot in der Jugendarbeit zu verringern, „als Bürgermeister einer bankrotten Stadt“ würde er „auf C h a u ff e u r u n d D i e n s t w a g e n verzichten.“ Einen politischen Schlagabtausch konnten die Schüler live erleben. Theo Hoer habe lange nach einem Investor für das Wellenbad gesucht, den Prümm acht Tage vor der Wahl aus dem Hut zaubert“, wunderte sich F e u s t e r. „ I c h k o m m e a u s Hemmerden, was hab ich mit dein Wellenbad zu tun“, fragte ein

Das Sommerkonzert - auch dieses Mal ein voller Erfolg

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Schüler. Thomas Bovermann brachte die Vision Deep Blue ins Spiel, die 2000 Arbeitsplätze schaffen könne. Der Erhalt des Museums und des GoT stehe auf dem Plan seiner Partei. „Die evangelische Kirche musste einen Jugendleiter entlassen“, lautete ein Vorwurf von Sebastian Neuwahl. „Stimmt es, dass ein Teil der Sportfläche hinter unserer Schule als Parkfläche verkauft werden soll?“, fragte Tim Rütten, dem kein Kandidat eine definitive Antwort geben konnte.

Erasmus – Nachrichten

Jia mas, stin ijieia sas!

Gute Laune beim Griechischen Abend

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Nein, Venustransit!

Venus transit? Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto. Das sind die Planeten unseres Sonnensystems von innen nach außen. Alle Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in einem Brennpunkt steht die Sonne. Die Ellipsen können mit Ausnahme der Plutobahn näherungsweise als Kreise angesehen werden; die Bahnen sind gegenüber der Erdbahnebene, der Ekliptik,

war die Venus vor der Sonne nicht mehr sichtbar. So genannte Venustransits sind seltene Ereignisse; sie sind nach Zeitintervallen von 121,5 Jahren und dann nach weiteren 8 Jahren zu beobachten. Diese Zahlen ergeben sich aus der räumlichen Geometrie von Venus- und Erdbahn. Der nächste Venustransit wird am 6./7. Juni 2012 stattfinden, jedoch von Europa aus nicht sichtbar sein; danach müsste man wieder 121 Jahre warten. Die Venusscheibe deckt etwa 3% der Sonnenscheibe ab. Sie ist also als kleiner schwarzer Punkt auf der Sonnenscheibe zu sehen. Nun darf man nicht direkt in die Sonne schauen (dies führt zu irreversiblen Augenschäden bis zur Erblindung!); deswegen hat der Förderverein unserer Schule zwei so genannte Solarscope gekauft. Bei diesen Geräten wird das Bild der Sonne durch ein kleines Fernrohr scharf auf einen Spiegel abgebildet, der das Bild dann auf einen Beobachtungsschirm projiziert. Es sind also so gefahrlose Beobachtungen der Sonne möglich. Da wir am 8. Juni sehr gutes Wetter hatten, wurden die beiden Geräte auf dem Schulhof aufgestellt. Alle, Schüler wie Lehrer, konnten live einen Blick auf die vor der Sonne vorbeiziehende Venus werfen, ein Bild, das wir mit Sicherheit vom Schulgelände aus nicht noch einmal sehen werden. An dieser Stelle möchte die Fachgruppe Physik dem Förderverein ihren Dank für die tatkräftige Unterstützung, insbesondere für die Anschaffung der beiden Solarscope, aussprechen. Leider gehört Physik zu den “teuren” Fächern; es zeichnet sich mittlerweile ein erheblicher Anschaffungsbedarf ab, da viele der benutzten Geräte ein Alter von 30 bis 40 Jahren erreicht haben, sodass Ausfälle programmiert sind und Reparaturen schwierig werden.

unterschiedlich geneigt. Merkur und Venus werden als innere Planeten bezeichnet. Nur bei diesen kann es in der Draufsicht auf das Planetensystem vorkommen, dass der innere Planet mit Erde und Sonne auf einer Geraden zwischen Erde und Sonne steht. Zu berücksichtigen ist dabei die unterschiedliche Bahnneigung; daher wird in den meisten dieser Fälle der innere Planet oberhalb oder unterhalb der Verbindungsgeraden Erde – Sonne stehen. Der innere Planet wird dann nicht vor der Sonne sichtbar, sondern zieht oberhalb oder unterhalb der Sonne an dieser vorbei. Die Merkurbahn ist um 7,004°, die Venusbahn um 3,394° gegen die Ekliptik geneigt. Am 8. Juni war die Situation gegeben, dass Venus vor der Sonne entlang zog. Um 7.19 MESZ schob sich das dunkle Venusscheibchen vor die Sonne, um 13.23 MESZ

Manfred Kirchhoff

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Go1denes Abitur (1954 -2004) Erster telefonischer Anruf zum Goldenen Abitur. Was? Fünfzig Jahre mit Abitur auf dem Buckel? Kaum zu glauben. Aber die amtliche offizielle Einladung folgt. Keine Zweifel mehr möglich. Also nichts wie hin! Erstes Wiedersehenstreffen am Vortag mit gemeinsamem Mittagessen in der „Alten Schmiede“. Alte was? Und wo? - Gab' s vor fünfzig Jahren jedenfalls noch nicht. Trotzdem: hineinspaziert. Wer mag gekommen sein? Wir waren beim Abi damals genau ein Dutzend von ursprünglich etwa einem Schock. Zirka vier Dutzend ehemaliger Mitschüler waren während der Schulzeit auf der Strecke geblieben und durften sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ohne bescheinigte Hochschulreife durchs Leben schlagen. Drinnen: „Ein Fähnlein der fünf Aufrechten“. Männerriege. Mit Verlaub: lauter „alte Säcke“. Wer soll das denn sein? Who is who? Gar nicht so einfach! Einen erkenne ich sofort. Volltreffer! Und die anderen? Total verfremdet. Offensichtlich geprägt und gezeichnet durch ein langes Leben. Goethes Faust sagte zwar schon: „Name ist Schall und Rauch“, aber Wissen ist Macht, und bereits Schiller stellte die aktuelle brennende Frage: „Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die gastlich hier zusammenkamen?“ Der von mir spontan erkannte Erste im Alphabet gab Hilfestellung. Er konnte auswendig noch die komplette Namensliste aus einer der Anfangsklassen aufsagen. Aber hilfreich war das nicht, eher noch verwirrender. Schließlich kamen die richtigen Namen mit erheblicher verbaler Hilfestellung und optischer Kontrolluntersuchung zur Sprache und wieder ins Bewusstsein. Donnerwetter, das hatte ich mir einfacher vorgestellt! Von den beiden Abiturientinnen unserer Jahrgangsstufe stieß eine kurz nach mir in unsere Herrenrunde und erkannte alle auf Anhieb, wenn auch einen nur im Ausschlussverfahren. - Wahnsinn! Aber vielleicht ist

so was ja weibliche Intuition. Außerdem baute sie das beste Abitur unserer Jahrgangsstufe. Beim Mittagessen des Fähnleins der mittlerweile sieben „Aufrechten“ kamen die ersten gemeinsamen Erinnerungen an vergangene Zeiten, ehemalige Lehrer und unvergessene Ereignisse aus der Schulzeit zur Sprache. Dazu machten alte Fotos die Runde, und es gab Informationen über einige Lebensläufe, familiäre Verhältnisse und einstige berufliche und private Besonderheiten. Und es gab natürlich auch Auskünfte über gesundheitliche Erfahrungen und Befindlichkeiten, die last but not least auch die Ursache für den

Ernst Rehse, Peter Nagel, Dr. Josef Schmitz, Renate Kremer (geb. Julius), Elisabeth Baumanns , HansGeorg Braß erschwerten Wiedererkennungsprozess gebildet hatten. Jedenfalls konnten wir mit Freude feststellen, dass alle zwölf Abiturienten noch am Leben sind. Einer war durch Terminnot und Verplanung der folgenden Tage zwar lediglich zum gemeinsamen Wiedersehen beim Mittagessen erschienen, aber wir haben uns gefreut, dass er

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Bericht, Reflexionen und Übermittlung von Wünschen trotzdem für diesen kurzen Zeitraum angereist war, während vier Ehemalige aus unterschiedlichen Gründen gar nicht gekommen sind. Am zweiten Tag kam unsere zweite Mitschülerin dazu, sodass wir schließlich mit acht von ursprünglich zwölf Abiturienten an diesem Ehemaligentreffen zum Goldenen Abitur teilgenommen haben. Die für mich anfangs etwas befremdliche Atmosphäre bei der Begrüßung und vor dem Mittagessen wurde von Satz zu Satz lockerer und verbindlicher. Es kam mir so vor, als ob sich in all den Jahren Berührungsängste gebildet hätten, die aber schnell verflogen, als z. B. der einstige Leiter des Morddezernates Köln/Bonn mit sehr gedämpfter Stimme seinen beruflichen Werdegang schilderte und seine Begegnung mit der Queen sowie hochrangigen Politikern erläuterte und einer (wer wohl?) lauthals dazwischenrief: „Du kannst ruhig laut sprechen, wir werden hier nicht abgehört!“ Der Nachmittag und die beiden folgenden Vormittage waren urlaubsmäßig ausgefüllt mit erholsamen Spaziergängen, Besichtigungen, Führungen und gemeinsamen Unternehmungen zur Stärkung von Leib und Seele, aber auch zur Unterhaltung und Diskussion über Gott und die Welt und über die Rolle, die wir dabei spielen. Treffpunkt war jeweils das Nikolauskloster, das den Ausgangspunkt für unser Wellnessprogramm bildete unter dem Motto: "Lerne deine Heimat kennen!" Dort erklärte uns Pater Andreas die gesellschaftliche Bedeutung und wirtschaftliche Situation sowie den Kampf von Kloster und Klosterschule ums „nackte“ Überleben. Die Lage wurde symbolisch verdeutlicht am Beispiel der Gruft unter der Klosterkirche, wo die Verblichenen der fürstlichen Familie neben der unterirdischen Fußbodenheizung ihre ewige Ruhestätte in Wannen haben, während die Mönche außerhalb der Kirche unter dem grünen Rasen, also draußen in der Kälte auf die Auferstehung der Toten harren müssen. Vom Nikolauskloster aus ließen wir uns durch die Führung und Leitung eines in der Region

gebliebenen Klassenkameraden in das Gebiet rund um das Dycker Weinhaus einführen, einschließlich Kastanienallee und ihrer fürstlichen Geschichte, z.B. als gefährliche, weil oft stürmische Hochzeitspassage für lange Brautschleppen und Schleier. Wir besuchten natürlich Schloss Dyck (wo sich Adenauer in den 50er Jahren noch zum Ritter schlagen ließ) sowie die Gartenlust Schloss Dyck und wanderten durch Park und Gärten (ein Bereich, der sich auch für die Klassen 5 - 13 als grünes Klassenzimmer anbietet und empfiehlt). Außerdem fuhren wir in das idyllische Gebiet rund um das Musterdor f Glehn-Liedberg mit „verwunschenem Schloss“ auf dem Schlosshaag, ferner mit dem so genannten Mühlen- (Wehr-) Turm mit dem Stollen nebst Pfadfindergrab im nahen Wäldchen. Last but not least besuchten wir auch noch das markante Haus Fürth mit seiner besonderen Fachwerkstruktur. Dank dieser souveränen Führungen konnten wir das Rahmenprogramm als Wellness–Urlaub in vollen Zügen genießen, zumal der Wettergott uns gnädig war und unser Führer ganz locker auf unsere individuellen Bedürfnisse einging, sodass niemand rufen musste: „Ich will hier raus!“ Wir werden ihn zum nächsten Cicerone-Casting nominieren. Den festlichen Höhepunkt bildete natürlich der offizielle Teil der Einladung zum Abitur 2004 mit einleitendem ökumenischem Gottesdienst in der evangelischen Christuskirche, der erfreulicherweise von Abiturientinnen und Eltern mitgestaltet wurde. Nach einem Spaziergang von der Kirche zur Schule mit anregenden und informativen Gesprächen wurden wir im Foyer des ErasmusGymnasiums zu einem Sektempfang geladen, bevor wir in der Aula an der feierlichen Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten teilnehmen durften. Am eindrucksvollsten war dabei für mich der offensichtlich persönliche Umgang miteinander und das herzliche Verhältnis zwischen den Lehrern und den Schülern, die bei aller Freude über ihr Abitur ihren Dank an Eltern, Lehrer, Hausmeister und

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Sekretärinnen nicht vergaßen. Die mit viel Applaus bedachte feierliche Aushändigung der Abiturzeugnisse endete mit dem Lied der scheidenden Abiturienten, woran sich ein opulentes abendliches Büfett „vom Feinsten“ anschloss, an dem als „harter Kern“ noch einer der Goldabiturienten teilnahm, der sich dabei nicht nur lukullisch gestärkt, sondern auch noch recht gut unterhalten und amüsiert hat. Am folgenden Nachmittag gab es im ErasmusGymnasium für die Goldabiturienten noch einen ganz speziellen Sektempfang im kleinen Kreis mit dem Schulleiter, Herrn Jung und mit dem Vo r s i t z e n d e n d e s F ö r d e r v e r e i n s, H e r r n Dr. Hildebrandt nebst seiner Stellvertreterin, Frau Driessen. Die Goldabiturienten konnten dabei Einsicht nehmen in ominöse alte Zeugnislisten und in das damalige amtlich geführte Abiturzeugnisbuch. Angeregt durch das Ambiente des Direktorzimmers schwelgten sie in Erinnerungen und erzählten vom Unterricht während des Zweiten Weltkrieges im Luftschutzkeller und von dem strengen Lateinunterricht der Nachkriegszeit, dessen Grammatikregeln, - z. B. über das Geschlecht der lateinischen Nomina (Substantiva) - , noch heute auf Abruf bereitstehen, was spontan im Duett „wie aus der Pistole geschossen“ deklamatorisch bewiesen wurde. Bei einer Führung durch das Schulgebäude konnten sie sich von der mit Unterstützung des Fördervereins technisch ausgezeichneten Ausstattung der Aula und des Chemieraumes sowie des Computerraumes überzeugen. Auf dem Flur bewunderten sie die durch Ehemalige noch ergänzungsfähige nostalgische Foto-Dokumentation der Schulklassen und Abi-Jahrgänge ab 1946/47, bevor sie schließlich, mit dem Hinweis auf künftige Ehemaligentreffen (jeweils samstags vor "Ausbruch" der Sommerferien) und auf die Primeurabende (jeweils im Herbst), beschenkt mit dem Schulprogramm und der aktuellen Ausgabe der Erasmus-Nachrichten und versehen mit den besten Wünschen der Schulleitung und des Fördervereins nach fünfzig Jahren erneut „ins feindliche Leben“ entlassen wurden. Ich glaube, dass ich im Namen aller Goldabiturienten sagen kann, dass die Einladung durch den Schulleiter des Erasmus-Gymnasiums

uns wesentliche Eindrücke und Perspektiven des heutigen Schullebens an unserer Nachfolgeschule vermittelt hat und dass wir alle ein herzliches Dankeschön sagen, besonders für den geglückten Anstoß zum goldenen Ehemaligentreffen. Der besinnliche Abschied und Abschluss unserer Wiedersehensfeier zum fünfzigsten Abitur fand bei mediterranen Temperaturen im Biergarten der Gaststätte Portz auf dem Grevenbroicher Marktplatz im Schatten der katholischen Pfarrkirche statt. Hier gedachten wir unter anderem noch einer unserer unbewältigten Schandtaten aus dem Schülerleben und überlegten, ob wir uns in einem oder zwei oder erst in fünf Jahren wiedertreffen sollten, bevor wir uns verabschiedeten, um, bereichert durch die Veranstaltungen des Erasmus-Gymnasiums, durch den Austausch persönlicher Lebenserfahrungen und erholsam aufgelockert und gestärkt oder sogar moralisch aufgerüstet durch das individuell geprägte Rahmenprogramm in unser privates Umfeld zurückzukehren und dort das Rentner-- und Pensionärsleben aktiv und verantwortungsvoll, aber doch nach den Regeln des „Kölschen Grundgesetzes“ („Et kütt, wie et kütt“...) zu genießen. Der 50jährigen Abiturientia 2004 / 2054 rufen wir zum Abschied zu: Positiv denken, kritisch engagiert handeln, offen bleiben für alle Fragen und Probleme des gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens, weiterlernen bis zum „Abwinken“, im Netzwerk nach allen Seiten verbunden bleiben in Freiheit und Verantwortung vor Gott und den Menschen nach individuell geprüften Maßstäben von Ethik, Recht und Gerechtigkeit, allerdings geprägt durch Gnade und Barmherzigkeit. So könnt ihr getrost mit Besonnenheit und Gelassenheit eurem Goldenen Abitur Anno MMLIV entgegenleben. Unsere guten Wünsche sollen euch dabei begleiten. Viel Glück! Ernst Rehse

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Abitur 2004

Barbara Belser Claudia Billeb Juliane Bizer Marvin-Alexander Brandt Michael Brüggen Marcel-Jean Dechène Iris Deichgräber Katja Dern Michael Dubbel Nina Eßers Judith Feldmann Michael Felger Antje Freitag Annika Fröhlich Caroline Gansewendt Nina Celia Görges Fabian Haase Robin Hagen Julia Hamacher Henrik Harms Corinna Henrich

Jennifer Herzog Florian Hubert Heutz Catrin Hoffmann Sonja Hoppe Anton Ippendorf Moritz Johannes Job Behiye-Umay Kaplan Verena Kaufmann Jennifer Kipp Sonja Kirschbaum Miriam Kleinz Melanie Kloke Hans-Martin Kroll Christoph Krüppel Carina Lucas Michael Mohr Anna Katharina Mrozyk Christian Neugebauer Sarah Nicklas Fabienne Oberbach Anne Obholzer 42

Nadja Odenthal Marie-Jeannette Oehmen Jana Piel Karin Maria Pietzka Iris Angela Preuß Andrea Puff Dominik Quadt Sabine Romanski David Sagolla Marile Schöngen Herbert Schulte Rebecca Schwäbe Judith Steger Marcus Michael Stünkel Kokularuban Thalayasingam Jennifer Wagenknecht Stefanie Weuthen Sarah Wittke Marion Wolf Yves Said Worrings

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Niels Lorenz, Jahrgangsstufenleiter Abiturjahrgang 2004 Auszug aus der Ansprache anlässlich der feierlichen Entlassung der Abiturientia 2004 nach: Eugen Roth, Mensch und Zeit

Wer kann

So, wie wir selbst von den entfernten Vorahnen Fluch und Segen ernten, im Maß, wie diese einst das Feld der Zeit bald gut, bald schlecht bestellt durch die Jahrtausende hindurch, so müssen wir auch Furch´ um Furch´ der Jahre, der vermeintlich schnellen und doch so dauernden, bestellen. Nur wenn wir, statt für uns zu raffen, gemeinsam echte Werte schaffen, verwandeln wir die flüchtige Zeit in eine irdische Ewigkeit, der ganzen Menschheit zum Gewinn. Dass diesen hohen Lebenssinn man sich für alle Zeit bewahre, das wünsch' ich euch für eure Jahre.

Will kommen zu den Tagen der Offenen Tür der Hochschule Niederrhein am 1. Februar 2005 in Krefeld und am 2. Februar 2005 in Mönchengladbach jeweils 9.00 bis 14.00 Uhr. Nähere Informationen unter Tel. 02151 - 822622 und demnächst im Internet unter www.hs-niederrhein.de

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Unsere neuen Sextaner

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Sexta A

Sexta C

Laureen Isabell Berg Stefan Kito Bomsdorf Moritz Braun Jannik Bujupaj Annabelle Beatrice Dehms Jannik Fechner Kai-Wolfgang Hintzen Anna Gisela Hinzen Dominik Hoffmann Sonja Sarah Christina Hoffmann Jan Ralf Hübner Andre Huthmacher Nathalie Lea Jansen Nadine Julia Jordans Lukas Kivilip Felix Carlo Köhler Marc Anton Kutter Maike Lange Florian Lennartz Mohammed Mazigh Sarah Post Robert Clint Horst Reichstein Julian Richter Tatjana Samardzija Farah Schnitzler Matthias Stemick Larissa Serap Uzunhan Alice Theophanu von Nesselrode Kenan Muris Walther Marvin Timo Walther Marina Wasel

Sexta B

Sarah Maria Bembenek Franziska Brandmann Hannah Alina Breidenbach Gian-Daniel Brück Lisa-Maria Budinger Ada Celik Alexandra Charalampidou Benjamin Destpak Yevgeniy Dikhtyar Christian Dohr Schabnam Palwascha Dost Tobias Ellinger Lukas Hilmar Walter Fehst Lennart Friederichs Yannic Gingter Lennart Johannes Heppner Simon Höfges Fee Schirin Hoppe Carmen Huth David Kivilip Jasmin Saskia Krahn Jorris Samuel Kuhn Nadine Maaßen Vanessa Maubach Michelle Mazur Sven Mörsel Christina Roesberg Larissa Schüpstuhl Emre Turan Maria Urlacher Alexander Weinberg Marcel Zoels

Sexta D

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Fabian Felix Sebastian Cremer Simone Marianne Curaj Stefanie Giesler Alexandra Hirschfeldt Alexander Hoffmann Karlin Hossner Florian Kemmerling Monika Klümper Muzaffer Köken Markus Krings Saskia Kuzella Gina Maak Julia Marschner Lena Maser Charline Molz Niclas Müller Lorena Nieto Robledo Sarah Peiffer Alexander Fred Poschinski Nina Schiwy Laura Schleicher Stefan Schmitz Benedikt Nikolas Schubert Kevin-Marius Schwieren Lennart Alexander Stahlberg Tom Stenz Anna Sophia Sterken Frederic Tillemans Cedric Toups Nils Wackerbeck Jan-Lukas Wolber

Kevin Stefan Batz Hannah Döhler Judith Feldewerth Julia Fücker Nicole Rebekka Funken Tobias Alexander Goebels Philip Horst Haas Judith Hambüchen Natascha Hasenbein Christiane Lilla-Luise Hell Franziska Mira Hoesslin Gawain Finn Hoffmann Ahmet Ibili Sarah Jericho Roxana Kiewardt Julia Knapp Laura Eva-Maria Koch Lena Kremer Kevin Simon Krey Alice Brigitta Lennartz Maura Leusder Johanna Neumann Rita-Raja Noto Lisa Franziska Pelzer Patricia Pienski Carrie Alexandra Steins Lisa Tittel Mehmet Tutuk Nora Christine Vreden Kim Alina Weingarten Julia Elisabeth Weitz Jeremy Lauren West

Erasmus – Nachrichten

Ein langjähriger Wunsch geht in Erfüllung: Hunter Valley Grammar School - Partnerschule in New South Wales, Australien Die Flugroute liest sich wie die Reise in einem Märchen: Deutschland - Polen - Weißrussland Russland - Kasachstan - China - Hongkong Philippinen - Indonesien - Flug über den Äquator Northern Territory - Queensland - New South Wales. Am 21. August 2004 brach eine Gruppe von acht Schülerinnen und sieben Schülern der 9. Klassen in Begleitung von Herrn Cwik und Herrn Kingerske auf, eine Distanz von fast 20.000 km zu überbrücken, um den Grundstein zu der Partnerschaft mit der Hunter Valley Grammar School in Maitland, New South Wales, zu legen. Seit Jahren hatte das Erasmus-Gymnasium sich um eine Partnerschule im englischsprachigen Ausland bemüht. Die Enttäuschung über den ausbleibenden Erfolg war ungeheuer groß. So erschien ein Fax, das eines Tages von einem ehemaligen Schüler unserer Schule eintraf, wie ein Geschenk des Himmels. Martin Schläger, der im

er freut wir über diese Möglichkeit einer Partnerschaft waren. Natürlich wurden sofort Überlegungen zur Verwirklichung der Idee angestellt. Nach der Einigung mit den australischen Partnern auf eine Gruppenstärke von 15 Schülern entschieden wir uns dafür, unter den Bewerbern das Los entscheiden zu lassen. Dabei waren alle 9. Klassen entsprechend ihrer Frequenz anteilmäßig zu berücksichtigen; zudem sollte die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Die Note im Fach Englisch spielte keine Rolle, da die praktische Anwendung gerade schwächeren Schülern die Möglichkeit bietet, ihre Kenntnisse zu verbessern. Ausschlaggebend für die Teilnahme am Losverfahren waren jedoch die Aussagen der Klassenlehrerin bzw. des Klassenlehrers über das Verhalten der Schüler, galt es doch, das Erasmus-Gymnasium angemessen zu repräsentieren. In nachmittäglichen Treffen wurden die Teilnehmer auf die Anforderungen der Reise, Besonderheiten des Gastlandes sowie das Leben in den Gastfamilien und in der Gastschule vorbereitet. Weitere abendliche Tr e f f e n b e z o g e n d i e E l t e r n i n d i e Vorbereitungen mit ein. Nach einer mehr als einjährigen Vorbereitung war der ersehnte Augenblick endlich da - am 21. August um 14.00 Uhr erhob sich am Frankfurter Flughafen ein Jet mit 17 Erasmianern an Bord in die Lüfte. Neben der natürlichen Anspannung, die solch eine Reise begleitet, blieb aber auch die Frage offen, ob bei der Organisation des Unternehmens nicht Entscheidendes übersehen worden war; immerhin war es die Jungfernfahrt. Um es gleich vorwegzunehmen: Es stellte sich heraus, dass die Organisation keine Schwachpunkte zeigte. Das erste Etappenziel lautete Hongkong, wo ein Zwischenstopp von zwölf Stunden eingeplant war, um einen mehr als

Honkong Jahre 1966 am damaligen Kreisgymnasium sein Abitur machte, lebt in Australien und ist Lehrer an der Hunter Valley Grammar School. In seinem Fax teilte er uns mit, er suche eine Partnerschule in Deutschland und habe an seine ehemalige Schule gedacht. Es erübrigt sich anzumerken, wie

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zwanzigstündigen Flug ohne Unterbrechung zu vermeiden. Als die Gruppe voller Erwartung das klimatisierte Flughafengebäude in Hongkong verließ, schlug der Klimaschock unerbittlich zu: über 30 Grad, 100–prozentige Luftfeuchtigkeit und ein lauwarmer Regen, denn der Taifun hatte begonnen. Nachdem die Brillenträger ihre Sehhilfen wieder gebrauchsfähig gemacht hatten, konnte die Stadtrundfahrt beginnen. Die Tsing – Ma – Brücke, die Fahrt auf den Peak, die beeindruckende Waterfront, das pulsierende

Bustransfer von Sydney nach Maitland. Da standen wir nun auf australischem Boden, im Winter – bei 23 Grad! Die erste Überraschung auf der südlichen Erdhalbkugel. Bei der Durchquerung von Sydney war uns ein kurzer Blick auf die Oper sowie die Harbour Bridge vergönnt. Schon bald bemerkten die Schüler, dass die Landschaft, die an den Busfenstern vorbeizog, gar nicht in unsere Vorstellung einer Winterlandschaft passte, zumal die Eukalyptusbäume eine volle Belaubung zeigten. Überwältigt von den ersten Eindrücken war die Gruppe doch froh, nun endlich – unter den staunenden Blicken der australischen Schüler (The Germans!) in der Hunter Valley Grammar School angekommen zu sein. Duschen, Zähne putzen, Schlaf! Denkste! Wir hatten fünfzehn Minuten Zeit, uns unsere Erasmus-Shirts anzuziehen und dann ging es zur Assembly, danach BBQ mit anschließen– der Teilnahme am Unterricht bis 15.00 Uhr. Der sehr formale Ablauf der Assembly vermittelte den Erasmianern schon einen Vor– geschmack auf die Unterschiede zwischen unserem und dem australischen Schulleben. Auffallend war von der ersten Minute an die Weitläufigkeit des Schulareals; überall stehen ebenerdige Unterrichtsgebäude, getrennt durch Grünanlagen mit angegliederten ausgedehnten Sportanlagen. Etwas höher gebaute Gebäude beherbergen die Verwaltung oder diverse Werkstätten, denn in Hunter Valley werden auch viele praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt. Hunter Valley Grammar School, eine der führenden Privatschulen in New South Wales, wurde 1990 gegründet und wird von insgesamt 950 Schülerinnen und Schülern besucht, vom Kindergartenalter bis zur Senior School. Natürlich tragen die Schüler Schul– uniformen und es sieht schon recht ulkig aus, einen Dreikäsehoch mit Blazer und Krempenhut ankommen zu sehen. Unsere Schüler nahmen in den ersten beiden Wochen des Australien– aufenthalts täglich am Unterricht der Hunter Valley Grammar School teil. Der Unterricht beginnt um 8.50 Uhr und endet um 15.00 Uhr. Das bedeutete für die Erasmus-Schüler teilweise ein sehr früh beginnendes Tagesprogramm, denn je nach Wohnort ihrer Gastfamilie begann der Tag mit einer

Die Hunter Valley Grammar School

Leben dieser Weltstadt, Stanley Market, der Besuch in einem Tempel, der Einkaufsbummel - was war das beeindruckendste Erlebnis? Diese Frage wird sich jeder Teilnehmer selbst beantworten müssen. Mit Sicherheit aber stellte die Besichtigung Hongkongs schon einen Höhepunkt der gesamten Reise dar, selbst wenn nicht allen das umfangreiche dim–sum–Essen gemundet hat. Nach der zwölfstündigen Besichtigungsfahrt und der besonderen klimatischen Belastung waren der gesamten Gruppe auf dem abendlichen Weg zum Flughafen die Spuren des Tages anzusehen. Aber der nächtliche Weiterflug nach Australien eröffnete ja den Ausblick auf einige Stunden Schlaf. Beim Anflug auf Sydney in der Morgendämmerung - Ankunftszeit war 6.05 Uhr strahlten die Gesichter dann wieder sichtlich entspannt. Nach der Pass-- und Gepäckkontrolle bot sich uns in der Ankunftshalle ein etwas vertrauterer Anblick: Martin Schläger erwartete uns bereits zu unserem zweieinhalbstündigen

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Erasmus – Nachrichten

zweistündigen Fahrt im Schulbus. Anschließend war überwiegend die Teilnahme am Unterricht ihrer Gastschüler angesagt. In einigen Stunden nahm die deutsche Gruppe als Gesamtheit am Unterricht der Australier teil; so bei einem Wettbewerb im Rahmen des von der Schule durchgeführten Tanzkurses sowie in den Stunden der drama group; beides ließ bei unseren Schülern Begeisterung aufkommen; ebenso verhielt es sich in den Sportstunden, denn cricket und touch football wurden aufgrund ihres für uns exotischen Charakters bereitwillig ausprobiert. Ein weiteres Highlight stellte die Produktion von Videos dar, die in Gruppen, die sich aus australischen und deutschen Schülern zusammensetzten, zum Thema chase angefertigt werden mussten. Die Art des Unterrichts sowie die kleinen Klassen, – teilweise bestanden Lerngruppen nur aus drei Schülern, – sprachen die deutschen Schüler sehr an. Teilweise kam ihnen die selbstständige Art des Lernens der Australier schon fast ungeheuerlich vor. Fragen wie „Wann lernen die Australier in den Stunden eigentlich etwas?” oder Aussagen wie „Die australischen Lehrer tun im Unterricht überhaupt nichts!” zeigen deutlich den Unterschied zu dem gewohnten Unterricht auf. Daneben wurde die vielfältige, moderne Ausstattung der Hunter Valley Grammar School mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen. Wie bereits erwähnt wurde, lebten unsere Schüler in australischen Gast– familien, mit denen sie auch die außer– unterrichtliche Freizeit sowie die Wochenenden verbrachten. Mitunter waren sehr ausgefallene Unternehmungen wie der Besuch eines Rodeos oder ein Wochenende auf dem Boot angesagt. Ergänzt wurde dies durch landschaftliche Eindrücke des Hunter Valley mit seiner für uns fremden Flora und Fauna: Eukalyptusbäume prägen das Landschaftsbild, Papageien, Kakadus, Pelikane und Adler bevölkern die Bäume und Lüfte, Kängurus hüpfen über Felder und Rasenflächen. Daneben standen Angebote gemeinsamer Freizeitgestaltung: eine Wanderung um einen Teil des Lake Macquarie und - ein Highlight - eine Whale Cruise in der Nelson Bay. Delfine, die uns in der Bugwelle des Schiffes begleiteten, und die Begegnung mit drei Gruppen von Buckelwalen riefen bei uns allen Begeisterungsstürme hervor.

Einen Buckelwal in zirka 20 m Entfernung auftauchen zu sehen, bleibt für die meisten von uns sicherlich ein einmaliges Erlebnis. Nicht weniger exotisch allerdings erschienen den Erasmus–Schülern die Erfahrungen in den Gastfamilien bezüglich der Lebensweise und ihre unterschiedliche Beziehung zu Temperaturen und vor allem Entfernungen, Resultat des Charakters und der Eigenheiten des riesigen Landes. Wir Lehrer hatten bei den morgendlichen Treffen vor dem Unterricht immer das Gefühl, als seien unsere Schüler Schwämme, die nicht genug aufsaugen können. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, dass wir

jeden Tag nur von glücklichen Schülern begrüßt wurden, die uns mit neuen Erlebnissen überschütteten. Wie tief die Bindungen zwischen den Gastfamilien und den deutschen Schülern in den zwei Wochen geworden sind, zeigte sich in vollem Umfang aber erst am Tag des Abschieds von Hunter Valley, als wir nach einem abschließenden BBQ zu unserem einwöchigen Aufenthalt in Sydney aufbrachen. Die Tränen bei den australischen und deutschen Schülern, aber auch bei den Gasteltern und anderen Familienangehörigen schienen teilweise gar nicht mehr versiegen zu wollen. Nun in der letzten Woche des Australienaufenthalts befanden sich die Schüler in einer neuen Rolle; waren sie bisher Mitglieder der Gastfamilien und Schüler der Hunter Valley Grammar School gewesen, so schickten sie sich nun an, als Touristen die Weltstadt Sydney zu

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erobern. Wir entschlossen uns, dieses Abenteuer per pedes anzugehen. Ausgedehnte Wande– rungen und Erkundungsgänge ließen uns die Stadt wirklich hautnah erleben. Da die Unterkunft zentral gelegen war - unmittelbar gegenüber der Central Station - lagen die Sehenswürdigkeiten allesamt in einer Entfernung von dreißig Gehminuten. Es mutete schon eigenartig an, solche welt– berühmten Bauwerke wie Opera House oder Harbour Bridge in natura zu erleben. Sydneys Sehenswürdigkeiten sind äußerst abwechs– lungsreich: Ältere Viertel wie The Rocks liegen in unmittelbarer Nähe des CBD; ausge– dehnte Grünanlagen wie Botanical Garden, The Domain oder Hyde Park sind umrahmt von historischen Gebäuden; große Einkaufsstraßen wie George Street, Pitt Street und Elizabeth Street laden zum Bummeln und Shoppen ein; Darling Harbour mit seiner schier unvorstellbaren Vielfalt an Geschäften, Freizeitmöglichkeiten und mit einer faszinierenden Architektur sowie einer Anzahl interessanter Museen bietet pulsierendes Leben. Wen es nach all dem nach etwas Ruhe verlangt, der findet sie in unmittelbarer Nähe im Chinese Garden, einem Kleinod, das man in dieser Umgebung nicht unbedingt vermuten würde. Bei einem Besuch in Sydney ist es einfach ein Muss, im Aquarium die Nachbildung des Barrier Reef zu bestaunen oder im Taronga Zoo die heimische Tierwelt unmittelbar zu erfahren und ganz nebenbei beim Rundgang herrliche Ausblicke auf die Stadt zu genießen. Doch nicht nur Sydney stand auf dem Programm der Reisewoche. Mit der Bahn - in Australien übrigens auffallend pünktlich - fuhren wir 130 km bis nach Katoornba in den Blue Mountains, um von dort aus unsere Wanderung in den Bush zu starten. Der stundenlange Fußmarsch führte uns über den Echo Point bis zum Naturdenkmal der Three Sisters und anschließend zu den Katoomba-Falls durch eine wildromantische Landschaftskulisse. Steile Schluchten wechselten sich mit sehr exotischer Vegetation wie Teebäumen und Riesenfarnen ab, die mitunter den Eindruck entstehen ließen, man wandere durch einen Wald der Saurierzeit. Doch wem das noch nicht den ausreichenden Kick vermittelt hatte, der bekam seine Chance bei der

Fahrt mit der Scenic Railway, der steilsten schienengebundenen Seilbahn der Welt. Die 2 5 0 km lange Bahnfahrt nach Canberra bildete das Kontrastprogramm. Statt der durch die Ausdünstungen der Eukalyptusbäume blau– gefärbten Wälder der Blue Mountains durch– querten wir Landstriche, die zunächst durch Rinderzucht, später durch Schafzucht intensiv

genutzt wurden. Nach einer viereinhalbstündigen Bahnfahrt erreichten wir schließlich die Hauptstadt Australiens und waren zunächst von der Stadt selbst enttäuscht. Das Regierungsviertel und besonders das Parlamentsgebäude hingegen halfen über den nicht so berauschenden Anfangseindruck hinweg, sodass die Gruppe am Ende des Tages doch feststellen konnte, die Einblicke, die wir während der Fahrt in diesen Teil des Landes bekamen sowie das amtliche Canberra, haben die gesamte Fahrt doch lohnenswert gemacht. Der Abschied von diesem entfernten und exotischen Kontinent fiel trotz der sicherlich vorhandenen Freude, nun wieder nach Hause zu fliegen und viel Interessantes berichten zu können, allen recht schwer. Die Gruppe von Eramus–Schülern hat ihre primäre Aufgabe, den Grundstein für eine dauerhafte Partnerschaft zu legen, in vollem Umfang erfüllt. Wiederholt wurde im Kollegium der Hunter Valley Grammar School und in den Gastfamilien geäußert, dass es erstaunlich schnell gelungen sei, sich einzuleben und einen Funken

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Erasmus – Nachrichten

überspringen zu lassen, der ein rasches Zueinanderfinden ermöglichte. Hierzu hat mit Sicherheit der Umstand beigetragen, dass unsere

deutschen Schüler, dass sie in allen Alltags– situationen immer auf Herzlichkeit und außer– gewöhnliche Kommunikationsbereitschaft getroffen sind. So erscheinen die oben geschilderten Szenen beim Abschied von den australischen Familien und Kollegen als Ausdruck der intensiven Bindungen, die während des Aufenthalts entstanden sind. Dies alles hat den dreiwöchigen Aufenthalt in Australien für alle Teilnehmer zu einem lebenslangen wunderschönen Erlebnis werden lassen. Auf der anderen Seite wurde uns aber die Verpflichtung ins Reisegepäck gelegt, unseren Partnern bei ihrem Gegenbesuch im kommenden Jahr eine genauso glückliche und nutzbringende Zeit zu bereiten. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an und freuen uns schon auf das Wiedersehen! Abschließend möchte ich nicht versäumen, mich im Namen der gesamten Gruppe bei allen zu bedanken, die sich aktiv an den Vorbereitungen zu dieser Reise beteiligt und zu ihrem Gelingen beigetragen haben. Mein ganz besonderer Dank gilt aber den australischen Partnern und Freunden, die uns die Zeit in ihrem Land zu solch einem unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen. Danke!

Schüler sich vom ersten Moment an in das Familienleben sowie das Schulleben integrieren und aktiv daran teilnehmen wollten. Sie zeigten Aufgeschlossenheit und Flexibilität, wann immer die Partnerschule den Wunsch nach Teilnahme am Unterricht oder anderen schulischen Aktivitäten äußerte. Andererseits wurden und werden von den Erasmianern die Freundlichkeit und Offenheit der australischen Gastgeber in den höchsten Tönen gelobt. Besonders beeindruckend war für die

E. Cwik

Australien

Aus Schülersicht

Drei Wochen Australien – als Herr Cwik uns das erzählte, wollten wir es zuerst nicht glauben. Für 15 Schüler aus unserer Stufe sollte dieser Traum wirklich wahr werden. Es war toll! Bereits am Flughafen war die erste Hürde, die Flugangst zu überwinden. Der Zwischenstopp in Hongkong war die Hölle: Eine sehr schöne Stadt, aber bei einer Luftfeuchtigkeit von 95% und einem Smog, der dich zwang alle fünf Minuten in ein Gebäude zu flüchten, war der

Aufenthalt nicht ganz so angenehm wie erwartet. Auf dem Flug nach Australien versuchten dann die meisten zu schlafen, was bei den engen Sitzen aber ziemlich schwierig war. In Australien angekommen hatten wir keine Pause, wir waren jetzt ca. 36 Stunden unterwegs, aber in Hunter Valley war es Montagmorgen 6 Uhr. Was das bedeutet? Das bedeutet, dass 15 Schüler und 2 Lehrer, kaum fähig, gerade zu laufen, in die Schule

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mussten, um sich bei einer Assembly vorzustellen. Über den Tag verteilt lernten wir dann nach und nach unsere australischen Gastgeber kennen, die uns freundlich empfingen. Der Unterricht war ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Hatten wir auch erst gestöhnt, als wir erfuhren, dass der Unterricht erst um 15 Uhr enden würde, so änderten wir unsere Meinung sofort, als wir einen Blick auf den Stundenplan warfen. Neben den Fächern, die wir hier auch haben, gab es dort zusätzlich Tanzen, Drama und Holz- wie auch Metallverarbeitung. Der Unterricht schien freiwillig zu sein, was er jedoch nicht war. Jeder tat das, was er wollte und das, was im Unterricht verpasst wurde, wurde zu Hause mehr oder weniger freiwillig nachgeholt. Auch die Schule war ganz anders aufgebaut, als wir es erwartet hatten. Es gab kein großes Gebäude. Die Schule mit den kleinen Häusern für die jeweiligen

Unterrichtsfächer ähnelte fast schon einem australischen Dorf. Bei abenteuerlichen Aktivitäten wie "Whale Watching" genossen viele der Gruppe die klare Aussicht auf den australischen Himmel und auf die acht Meter entfernte Buckelwalherde. Neben einigen Verständigungsproblemen wurde die Kommunikation von Woche zu Woche besser und die Australier konnten ihr Bild von Deutschland korrigieren, ein Land, in dem es nicht das ganze Jahr hindurch schneit. Die australischen Gastfamilien versuchten unseren Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten und zeigten uns viele Sehenswürdigkeiten, sodass wir einen guten Eindruck von ihrem Land gewinnen konnten. Am Tag der Abreise kamen wir alle zu einem letzten Barbecue zusammen, bei dem aufseiten der Gastfamilien und Austauschschüler viele Tränen flossen.

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Erasmus – Nachrichten

Donnerstag: Wieder ging es früh raus: diesmal nach Canberra. Von der Hauptstadt Australiens hatten wir uns allerdings einiges mehr als zwei Bahngleise und menschenleere Straßen erwartet. Trotzdem war das Panorama, das die Zugfahrt uns bot, mehr als beeindruckend. Freitag: Heute hieß es Abschied nehmen von Australien. Wir gingen ein letztes Mal durch die Straßen von Sydney und haben Souvenirs gekauft, ehe wir uns zu einem letzten gemeinsamen Abendessen trafen, um anschließend mit einem 2. Spaziergang über die Harbour-Bridge die Reise abzuschließen. Samstag: Es wurden die letzten Sachen eilig in den Koffer gestopft, ehe wir zum Sydney Airport fuhren, um von dort aus die Heimreise anzutreten. Good old Germany Zu Hause mussten wir uns erst einmal daran

Sydney Sonntag: Gleich nach unserer Ankunft in der wohl luxuriösesten Jugendherberge weit und breit, gingen wir sofort los zum Opera-Haus. Unsere gute Laune ließen wir uns trotz heftigen Hagelsturms und eines kilometerlangen Marsches über die wunderschöne Harbour-Bridge natürlich nicht verderben. Montag: Ein Besuch beim Darling-Harbour stand an, mit anschließendem Ausflug ins berühmte "Aquarium", wo wir gut 1 ½ Stunden Nemo suchten und ihn schließlich im Aqua-Shop fanden. Nach einem anschließenden Besuch in China-Town und dem chinesischen Garten ging es auch schon zurück zur Jugendherberge, wo wir totmüde ins Bett fielen. Dienstag: Im Zoo von Sydney durften wir in Zweiergruppen auf eigene Faust losziehen und die exotischen Tiere ansehen. Auf der Rückfahrt hatten wir dann nochmals eine tolle Aussicht auf das Opera House und die Harbour-Bridge. Mittwoch: Heute hieß es früh aufstehen! Nach dem auch die letzten Verschlafenen sich mehr oder weniger gestylt um 6.30 Uhr am Treffpunkt eingefunden hatten, fuhren wir mit dem Zug zu den "three sisters" in den Blue Mountains, die ihren Namen Eukalyptusdämpfen zu verdanken haben. Während wir uns durch den australischen Busch kämpften, gingen bereits die ersten Gruppen– mitglieder verloren, die aber Gott sei Dank später wieder eingesammelt werden konnten. Bis zum Abend waren unsere Füße mit Blasen übersät, doch trotzdem reichte bei einigen noch die Kraft für einen Besuch im Hard – Rock – Café – Sydney.

gewöhnen, deutsch zu sprechen. Gute Gesprächspartner wie Toni Schumacher halfen uns dabei in Frankfurt am Bahnhof. In Grevenbroich angekommen, schlossen wir dann glücklich unsere Familien wieder in die Arme, die bereits mit Willkommensplakaten und guter Laune sehnsüchtig auf uns warteten. Ein abschließendes Dankeschön gilt Herrn Cwik und Herrn Kingerske, die uns diese Reise ermöglicht haben. Allen kommenden 9ern möchten wir raten sich dieses unvergessliche Erlebnis nicht entgehen zu lassen. Anna Maria Buchholz, Max Schoetzau

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Gegenbesuch der Erasmus – Gymnasiasten in Łódž, 26.06 – 3.07.04

26.06 Samstag

Ankunft in Warszawa, Besichtigung Begrüßung in Łódž

27.06 Sonntag

Tag in den Familien Justyna, Agnieszka, Axel, Manuel Unterkunft im Hotel Savoy ul. Traugutta 6, tel 48 42 632 93 60

28.06 Montag

Besuch in der Schule Organisation, Recherche im Internet „Reiseziele in Łódž, Kraków und Wrocław“ Łódž von heute

29.06 Dienstag

Deutsche Spuren in der Geschichte der Stadt Łódž

30.06 Mittwoch

Juden in der Geschichte von Łódž „Sprache der Steine“ Besichtigung des jüdischen Friedhofs Jungs, bitte Kopfbedeckung nicht vergessen

1.07 Donnerstag

Kraków Treffpunkt: 6.45 Uhr Łodž Fabryczna Bahnhof Abfahrt: 7.05 Uhr Ankunft in Kraków: 10.35 Wawel, Markt, Kazimierz 17.15 Uhr Abfahrt nach Wrocław Ankunft in Wrocław: 21.59 Unterkunft: Bursa Nauczycielska, ul. Kotlarska 42, Tel. 48 71 344 37 81 Mitbenutzung der Dusche ->bitte Badelatschen nicht vergessen

2.07 Freitag

Wrocław Altmarkt, Uni Schiffsfahrt

3.07 Samstag

Ostrów Tumski, Panorama Racławicka Abfahrt nach Grevenbroich/Łódž

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Erasmus – Nachrichten

EINE WOCHE IN POLEN - oder: IST DIESES WORT AUCH DEFINIERT??? Für uns alle war es nicht die erste Fahrt nach Polen, jedoch stellten die vom polnischen Institut organisierten Workshops in den Bereichen Theater, Fotografie, Journalismus, TV-Journalismus und Film einen ganz anderen „polnischen Aufenthalt“ für uns dar. Denn es war wirklich grandios, welche Dozenten der Organisator Josef Herten und sein Team für die 50 Jugendlichen aus Deutschland und Polen hatten ausfindig machen können. Die Grundlage für „unsere Woche“ war also gelegt. Auch die räumlichen Gegebenheiten für den Aufenthalt in Gleiwitz waren genial. Wer will etwa einen TheaterWorkshop im Gleiwitzer Musiktheater verpassen? Oder hättet ihr nicht auch Lust, die Redaktion einer der größten polnischen Zeitungen zu besuchen? Für uns gehörte dieser ungewöhnliche Tagesablauf bald schon zur Normalität, jedoch wussten wir ihn zu schätzen. Morgens, und das war eindeutig der schwerste Teil des ganzen Tages, wurde mehr oder weniger (je nach Schlafbedarf) gefrühstückt, damit um 9.00 Uhr alle pünktlich im modernen Reisebus saßen, um zu ihren jeweiligen Veranstaltungsorten zu gelangen. Diese wechselten in einigen Workshops sogar täglich, sodass ein Großteil der Teilnehmer auch die Umgebung von Gleiwitz kennen lernen konnte. Die Mittagspause trennte die zwei Workshopsequenzen vonein-

ander. Der Großteil des Tages war der Erarbeitung der einzelnen Themenbereiche gewidmet, die am E n d e d e r Wo c h e m i t d e r Pr ä s e n t a t i o n abgeschlossen wurde. Abends trafen sich dann alle Teilnehmer in der Jugendherberge und machten beim Pantomimespiel die Nacht zum Tag, wobei so manche Begriffe wie „Darstellereingang“ oder „Luxusgut“ die Teilnehmer fast zum Wahnsinn trieben, da immer die Frage gestellt wurde, ob sie auch der Definition entsprachen (2 zusammengesetzte Substantive, Vorkommen im Duden). Auch eine Tagesfahrt nach Krakau, ein Besuch einer Theaterruine oder eine Fahrt in die Beskiden brachten uns Polen am Tage näher. Die polnischen Nächte lernten wir in Jazzklubs kennen und lieben. Jedoch konnte auch die Jazzmusik die später folgenden Stunden, die eben mit Pantomime gefüllt wurden, im gemütlichen Sofazimmer nicht übertrumpfen, wobei auch die Möglichkeit bestand unsere Lieblingsmusik zu hören oder DVDs zu sehen, was natürlich auch genutzt wurde. Der Abschied am Ende unserer kleinen Reise fiel uns allen schwer, da wir auf eine gelungene Woche zurückblicken konnten. Wir freuten uns aber auch auf das geplante Nachtreffen in Deutschland und waren natürlich glücklich, unsere Lieben zu Hause wiederzusehen. Kristina Broens

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NGZ, 6.10.2004

Freundschaft mit Nachbarn fördern GREVENBROICH (reis) Polen war für viele Schüler vor einigen Jahren noch ein unbekannter Fleck auf der Landkarte. Armut, traurige Menschen und Dauerregen gehörten zu den Klischees, die viele Jugendliche aus dem Westen mit dem Land im Osten verbanden. Anke Schiwi und Friederike Sawatzki, Schülerinnen des Erasmus-Gymnasiums, wollten es nun genau wissen. Beide haben polnische Vorfahren und forschten vor Ort nach den Ursprüngen ihrer Familien. Im Rahmen eines Pilotprojekts des Landes NordrheinWestfalen und des polnischen Instituts Düsseldorf nahmen sie an Workshops in Gleiwitz teil. „Zum polnischen Tag; den das Erasmus-Gymnasium im vergangenen Jahr veranstaltete, kamen polnische Dozenten, Fotografen, Tänzer und Regisseure“, erzählt Jürgen Holitschke, Kunstlehrer und Organisator des Austauschs, von den ersten Kontakten. Von 100 Schülern, die an dem Pilotprojekt teilnahmen, schlossen sich nun fünf Schüler des Erasmus-Gymnasiums Workshops in Polen an. „Die können ja lachen“, wunderten sich die

Schüler des Erasmus-Gymnasiums als sie im Rahmen des Austauschs Schüler aus Polen kennen lernten. Alte Vorurteile und das belastete Verhältnis zwischen Deutschen und Polen sei bei den Workshops kein Thema gewesen. Kreative Arbeitsgemeinschaften zu Theater, Film und Journalismus standen auf dem Programm der Schüler. Dabei sei die Sprache kein Problem gewesen. „Die Polen sprechen polnisch, wir deutsch - und verstanden nix“, gesteht Andreas Baumann. Doch bei der Komödie „Othello darf nicht platzen“ sei der Handlungsverlauf auf Grund des Ausdrucks für das Publikum ersichtlich gewesen. Schlesien sei ländlich und arm, Krakau eine wunderschöne Stadt und die Menschen sehr warmherzig, erzählt Baumann weiter. Komfortabel ging es von Düsseldorf mit dem Flugzeug nach Kattowitz. In Gleiwitz wohnten die Schüler eine Woche in einer von Jesuiten geführten Jugendherberge, die „schön und gar nicht spießig“ gewesen s ei, er zäh lt F r ied er ik e S aw atzk i schmunzelnd. Von Gleiwitz aus sei man ständig „mit einem Bus hin und her gekarrt

Die polnischen Kolleginnen

Vor der Schule

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worden“, ergänzt Kristina Broens, die an einem Journalismus-Workshop teilnahm, Eindrücke vom Land gewinnen konnte und einige Artikel schrieb. Eine Kathedarale in Krakau, die Schlossruine des Grafen Wodka in den Beskiden sind auf Fotos zu sehen, die demnächst in der Schule ausgestellt werden. Jürgen Holitschke ist seit fünf Jahren mit dem Polen-Austausch beschäftigt und sieht erste Erfolge. „Vor 30 Jahren war es die französische Freundschaft, die gefördert wurde. Heute ist es der Austausch mit Polen. Die Schüler brauchten nur die Fahrtkosten selber zu zahlen. Das Land Nordrhein-Westfalen und das polnische Institut in Düsseldorf zahlen den Rest“, erzählt der Kunstpädagoge. Lohnend sei der Austausch allemal. Die Schüler haben über die gemeinsamen Interessensgebiete Theater oder Journalismus direkt ein gemeinsames Thema und gehen vollkommen unbelastet miteinander um. Nach dem Besuch hieß es von Seiten der Schüler: „Die haben die gleichen Probleme und Traüme wie wir.”

Erasmus – Nachrichten

Himmelfahrt 2004 in Paris Nach dem Erkunden der Ile de la Cité am Ankunftsabend steht am Himmelfahrtstag nach dem Frühstück ein Stadtspaziergang über die großen Prachtstraßen (”Les Grands Boulevards”) auf dem Programm. Am Nachmittag wird es nach VersailIes gehen, der folgende Tag bietet eine Führung durch das Marais-Viertel mit Besuch des Picasso-Museums und die abendliche Seine-Fahrt. Wie kommt man vom Hotel auf Montmartre zu den großen Boulevards? Die im Unterricht vermittelte Orientierung im Pariser Métro-System wird in die Praxis umgesetzt: Ausgangspunkt des Rundgangs soll die Métro-Station “Chaussée d'Antin, Galeries La Fayette” sein, wobei am Feiertag natürlich ein Blick in das große Kaufhaus mit der farbigen Glaskuppel wie auch in das benachbarte “Printemps” entfallen muss - immerhin entzieht man sich so den Verführungen des WeltstadtAngebots. Der Feiertagmorgen bietet andere Vorteile: Die Métro ist fast leer, die Boulevards gehören den Hunden, die eine der vielen kleinen grünen Oasen aufsuchen, und den entdeckungsfreudigen Stadtbesuchern. Die Autos kann man zählen, die Ampeln arbeiten, haben aber wenig zu regeln. Wir folgen dem Boulevard Haussmann westwärts, studieren die Firmenschilder an den prächtigen Fassaden und erkennen schnell, dass, wer auf sich

wurde zum Vorbild der Gründerzeitbauten im Berlin der Jahrhundertwende,als dort wie auch in anderen

Großstädten des Kontinents in Folge der Veränderungen nach der Industrialisierung neue Stadtplanungskonzepte nötig wurden. Paris jedoch lebte noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts von der “Hausmannisierung”, hatte dank dieses vorausschauenden Stadtplaners einen stadtarchitektonischen Vorsprung, der erst nach dem 2. Weltkrieg eine Weiterentwicklung erfuhr. Ideen des Architekten Le Corbusier, der in den 20er Jahren Pläne vorstellte, die vorsahen, die Quartiers in Höhe der Seine-Inseln einzuebnen und an ihrer Stelle gigantische Hochhäuser zu bauen, sind zum Glück nicht umgesetzt worden, so dass der Stadtwanderer im Pariser Stadtbild immer noch dem Haussmann'schen Konzept folgen und es genussvoll studieren kann.

Der Boulevard Haussmann im 19. Jahrhundert

hält, hier eine Geschäftsadresse hat. Diesen nach ihm benannten Boulevard hat - neben zahlreichen anderen - Baron Haussmann in den Jahren zwischen 1853 und 1870 geschaffen. Als Regierungspräfekt unter Napoleon III nutzte er die geschleiften Festigungsgürtel und Wallanlagen, um breite Prachtstraßen anzulegen, die achsen- oder ringförmig die Stadt durchschnitten und architektonische Perspektiven zu Plätzen und Monumenten eröffneten. Die harmonische Gestaltung der Hausfassaden

Modell zum Plan Voisin von Le Corbusier

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Eine der grünen Oasen öffnet sich linker Hand: Fast versteckt hinter üppigem Grün liegt die “Sühnekapelle”. Der sie ehemals umgebende Friedhof existiert nicht mehr, statt dessen laden schattige Bänke zu kurzem Aufenthalt und einem Blick in die Geschichte der französischen Revolution ein. Viele ließen ihr Leben unter der Guillotine, darunter auch König Louis XVI und seine Frau Marie-Antoinette, die hier beigesetzt waren, bis sie 1815 in der Krypta der Basilika von St. Denis ihre endgültige Ruhe fanden. Zurück auf dem Boulevard Haussmann gelangen wir zur “Place St. Augustin” und der gleichnamigen Kirche, die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts entstand und Stilelemente der italienischen Renaissance, ergänzt durch byzantinische Anklänge, zitiert. Sie ist die erste Kirche auf der Grundlage einer Stahlkonstruktion, einer Bauweise, die in den folgenden Jahrzehnten die Möglichkeiten des Bauens revolutionieren sollte. Vor der Kirche gibt das dort stehende Standbild der Jungfrau von Orléans Anlass, die Rolle des lothringischen Bauernmädchens Johanna in Erinnerung zu rufen, das sich berufen fühlte, seinem König Charles VII im 1429 von Engländern besetzten Paris beizustehen. Über die Rue de Miromesnil wenden wir uns nach Süden. Edle Boutiquen und Kunstgalerien weisen darauf hin, dass eins der elegantesten Stadtviertel vor uns liegt: der Faubourg St. Honoré. Ein imposantes, gängige Maße weit überschreitendes Torgitter, dessen goldene Verzierungen in der Sonne blitzen, vor allem aber schwer bewaffnete Uniformierte zeigen an, dass dies die Einfahrt zum Innenministerium ist; schräg gegenüber verläuft eine hohe Mauer, vor der

An der Kreuzung mit der Rue Royale wird es augenfällig, wie Haussmann seine Perspektiven wählte: Nach rechts blickend, erkennen wir den Obelisken auf der Place de la Concorde, links abbiegend laufen wir auf einen griechischen Tempel zu - die “Madeleine”. Nach einer turbulenten, fast 80 Jahre dauernden Baugeschichte, während der sogar Die Opéra von Garnier, ›style Napoléon III‹

einmal in Erwägung gezogen wurde, sie zu einem Kopfbahnhof zu machen, wurde sie 1842 ihrer Bestimmung übergeben. Fast 30 Stufen führen zur Kirche hinauf - von dort verlängert sich die Blickachse über die Place de la Concorde bis zum Invalidendom auf der anderen Seineseite - eine atemberaubende Sichtschneise à la Haussmann! Über den Boulevard de la Madeleine erreichen wir die Place de l'Opéra; inzwischen haben sich die Straßen belebt und die Caféterrassen sind schon gut besetzt. Vom Platz vor der Oper gehen sieben Straßen ab - die Fassade wirkt dazu selbst wie eine Bühnenkulisse. Mit über 2000 Plätzen und einer Bühne, auf der 450 Mitwirkende agieren können, war dieser Opernbau seit seiner Eröffnung 1875 eine Pilgerstätte für Anhänger des europäischen Musiktheaters. Seine opulente Ausstattung verfehlt auch heute nicht ihre Wirkung und wird von Traditionalisten der neuen Oper an der Bastille vorgezogen. Diese ist doppelt so groß und bietet modernstes technisches Raffinement, eins aber wird man auf ihrem Dach nicht finden: Bienenkörbe, wie sie auf der alten Oper aufgestellt sind. Hier wird ein qualitativ hochwertiger Honig produziert (auch die Bienen profitieren von den grünen Oasen!). Dieser Rundgang hat nur einen sehr bescheidenen Ausschnitt der Pariser “Grands Boulevards” vorgestellt, aber den Blick geschärft für die Eigenart dieser typischen Blickfang-Architektur - es bleibt noch viel zu entdecken ...

Rue Royale und Madeleine

ebenfalls Wächter patrouillieren, denn hier wohnt im Palais de l'Elysée der Präsident der Republik. Durch eine schmale Tür neben dem geschlossenen Haupttor schlüpft jeden Morgen der Lieferant, der den ehrenvollen Auftrag hat, dem Präsidenten seine Baguettes zu bringen - eine Vertrauenssache, denn er soll angeblich nicht kontrolliert werden.

Charlotte Veiders

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Auch in diesem Jahr, am 19. Mai 2004, bestiegen wieder Schüler der Jahrgangsstufen 10,11 und 12 in freudiger Erwartung den Bus in Richtung Paris. Nach 6-stündiger Fahrt kamen wir in unserem Hotel im Stadtteil Montmartre an. Vor Ort wurden die Zimmer verteilt und im Anschluss daran aßen alle in der Pizzeria „Chez Gigi“ - direkt um die Ecke. Das zentrale Problem des ersten Abends: Wie fahre ich Métro? Um das Fahrprinzip zu erlernen, fuhr die Gruppe geschlossen ins Stadtinnere zur Ile de la Cité. Mit der Erkenntnis, dass Métrofahren ganz einfach ist, konnten wir uns nun unserem Abendprogramm widmen. Bevor wir Zeit hatten, die Umgebung zu erkunden, erfuhren wir von Frau Golland-Heinrich einiges über die vor uns befindliche Kathedrale Notre-Dame. Nun ließ jede Gruppe ihren Tag z. B. mit Spaziergängen am Seineufer, der Besichtigung der umliegenden Sehenswürdigkeiten oder Cafébesuchen individuell ausklingen. Gestärkt durch ein original französisches Frühstück machten sich die 10er am nächsten Morgen auf den Weg, um von Frau Golland-Heinrich durch das MontmartreViertel geführt zu werden. Besichtigungspunkte waren hierbei: Sacré-Cœur, das so genannte Waschhaus Bateau-Lavoir, einst Picassos Atelier und der Künstlermarktplatz Place du Tertre. Anschließend bestand die Möglichkeit, nahe gelegene Sehenswürdigkeiten, wie das Amélie-Café, auf eigene Faust zu besichtigen. Passend zum schönen und ziemlich warmen Wetter fuhren wir nachmittags zum Schloss des Sonnenkönigs Louis XIV nach Versailles. Aufgrund des Feiertags hatten wir das Glück, in den riesigen Schlossgärten die Wasserspiele mitzuerleben. Zwei Fremdenführerinnen zeigten uns die „Highlights" der Gärten, um uns zum Abschluss noch durch das „Grand Trianon", zu führen. Nach dem gemeinsamen Ausflug hatten wir den Rest des Tages zur freien Verfügung. Wir konnten weitere Sehenswürdigkeiten, wie z. B. den Eiffelturm und die Champs-Elysées genauer unter die Lupe nehmen oder den Sonnenuntergang über Paris von den Stufen vor Sacré-Cœur erleben. Gemeinsame Programmpunkte der Gruppe waren freitags das Marais-Viertel und das Picassomuseum. So zeigten uns die beiden Fremdenführerinnen in unermüdlicher Motivation alle möglichen Innenhöfe, Plätze, Straßen und Gassen des Judenviertels, um uns anschließend im Picassomuseum Werke und

Lebensgeschichte des Künstlers nahe zu bringen. Da am Abend die gemeinsame Bateau-Mouche-Fahrt auf der Seine stattfinden sollte, machten sich einige von uns auf, das Centre Pompidou zu erkunden. Beeindruckt von dem beleuchteten Eiffelturm und den anderen angestrahlten Gebäuden am Ufer der Seine, verbrachten wir eine vergnügliche Schifffahrt durch die Nacht. Am nächsten Tag, der leider auch der Tag der Abreise war, hatten wir zum letzten Mal die Möglichkeit, durch Paris zu schlendern, um uns schließlich am Arc de Triomphe zu treffen und die gemeinsame Heimreise anzutreten. Unser Fazit: Es war eine erlebnisreiche, interessante und amüsante Fahrt! Wir möchten uns recht herzlich im Namen aller Teilnehmer bei den Lehren bedanken, die diese Fahrt ermöglicht und organisiert haben. Wir hoffen, im nächsten Jahr noch einmal dabei sein zu dürfen. Julia Hammann, Anja Breuer

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Studienfahrt nach Wien Juni 2004 Im Juni 2004 machten sich die Leistungskurse Deutsch und Geschichte auf den Weg zu ihrem Studienfahrtziel Wien. Gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen, konnte man das breite Spektrum der Wiener Kultur, Geschichte oder Architektur wahrnehmen. Am auffälligsten gestaltet sich jedoch die Geschichte der Habsburger Dynastie, die sich wie ein roter Faden durch die Hauptstadt Österreichs zieht. Auf den Spuren eben jener österreichischen Herrscherfamilie war der Besuch der Hofburg ein absolutes Muss. Sie diente fast sechshundert Jahre als Hauptresidenz der regierenden Habsburger und umfasst u.a. die Stallburg, in der die heute berühmte Spanische Hofreitschule Platz findet, den Heldenplatz mit den Reiterdenkmälern von Erzherzog Karl und Prinz Eugen von Savoyen, sowie den Schweizerhof, die Burgkapelle, die Nationalbibliothek und die Schatzkammer, die wertvolle Insignien des Heiligen Römischen Reiches wie die Reichskrone beherbergt. Fünf Kilometer westlich vom Stadtzentrum, finden sich im Schloss Schönbrunn, der Sommerresidenz, die im Laufe der Jahre einige Umbauten durchmachte, die Spuren der Kaiserfamilie wieder. Dort wanderten wir durch die nach französischem Vorbild angelegten Gärten hinauf zur Gloriette, die auf Geheiß Maria Theresias erbaut wurde und freie Sicht auf das Schloss und die dahinter liegende Stadt ermöglicht. Ein Rundgang durch den Tiergarten, das Labyrinth oder den Botanischen Garten lässt vermuten, warum sich die Habsburger hierhin zurückzogen. Schließlich durfte der Besuch der Kapuzinergruft nicht fehlen. Dort sind in unterirdischen Räumen die habsburgischen Herrscher in prunkvoll gestalteten Metallsärgen bestattet, so u.a. Maria Theresia, Franz Joseph 1. oder Zita, die letzte Kaiserin in der Geschichte Österreichs. Erwähnenswert ist auch unsere spezifische Stadtführung zum Film "Der Dritte Mann" von Regisseur Carol Reed, wobei Wien mitsamt seinen historischen Bauten als Kulisse eines international erfolgreichen Filmes diente. Doch nicht nur aus geschichtlicher Perspektive ist Wien eine erkundenswerte Stadt. Anne Jansen

Hundertwasserhaus in Wien: Jugendstil Auch die künstlerischen Einflüsse in dieser Stadt wurden uns näher gebracht. Der weit verbreitete Jugendstil zeigt sich an zahlreichen Fassaden. Mit dieser Kunstrichtung wurde ein vollkommen neuer Stil geschaffen, der verhindern sollte, dass sich einheitliche, massengefertigte Gebäude trist aneinander reihen. Vielmehr soll der dekorative Stil mit starken Elementen der Fantasie, der sich an die gotische Architektur anlehnt, das Gesamtbild der Stadt auflockern. Der Jugendstil, der den Übergang zur Moderne darstellt, bedient sich zahlreicher schwungvoller Konturen und pflanzlicher Formen wie beispielsweise Gräser und Ranken. Ebenso zählen Haare und fließendes Wasser zu beliebten Motiven dieser neuen Kunst. Des Weiteren zeichnet sie sich durch aufwendig geschmückte Elemente und Ornamente aus wertvollen Materialien aus. Ein berühmtes Beispiel, anhand dessen sich diese Kunstrichtung erkennen lässt, ist das im Jahre 1897 entstandene Sezessionsgebäude, dessen auffälligstes Merkmal die

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aus Goldblättern geformte Kuppel ist. Zudem besichtigten wir das Hundertwasserhaus, dessen spielerische Architektur den einzigartigen Stil Friedensreich Hundertwassers widerspiegelt. Leider konnte man dieses Gebäude nur von außen besichtigen - verständlich, da es sich um ein Wohngebäude handelt. Doch die kunterbunte Fassade lieferte genug Sehenswertes. Die zahlreichen Zwiebeltürme, Erker und mit Bäumen bewachsene Balkone dieses außergewöhnlichen Wohnkomplexes schaffen eine ganz besondere Wohnatmosphäre. An Baumaterialien wurden hauptsächlich Holz, Keramik, Glas und Ziegel verwendet. Der Betrachter merkt schnell, dass dem Künstler gerade Linien zuwider sind. Statt klarer Struktur verlieh Hundertwasser diesem Haus durch wellige Fußböden und schiefe Wände ein Aussehen, das jeder Einheitlichkeit trotzt. Diese individuelle Gestaltung zeigt sich auch daran, dass kein Fenster dem anderen gleicht. Anschließend bekamen wir im Kunsthaus Wien zusätzlich die Möglichkeit, die Bilder dieses Künstlers zu betrachten. Marina Walters

Die Architektur Wiens Neben der Geschichte und der Kunst hat vor allem die Architektur herausragende Bedeutung. Bei unseren Besichtigungen wurde schnell k l a r, d a s s m a n i n W i e n d i e Architekturentwicklung durch alle Epochen hindurch verfolgen kann, wobei man immer wieder auf den Gegensatz von Alt- und Neubauten stößt. Dieser Gegensatz wird besonders in der Innenstadt, dem 1. Bezirk, deutlich, wo man zum einen den gotischen Stephansdom, der als Wahrzeichen Wiens gilt, mit seinen Kunstschätzen besichtigen kann. Zum anderen befindet sich gleich gegenüber auch das postmoderne "Haas-Haus" mit seiner neuartigen Glasfassade, auf dessen Dach sich sogar ein Café befindet, von wo aus man den Blick auf den Dom genießen kann. Immer wieder stößt man auf sakrale Bauten, die im Kontrast zum modernen Gesicht der Stadt stehen. Besonders imposant sind dabei zum Beispiel auch die Votivkirche oder die Karlskirche, die beide von uns besichtigt wurden. In der Karlskirche bot sich sogar die Gelegenheit, mit einem Aufzug bis in die Kuppel zu fahren. Doch vor allem die zahlreichen Bauten aus der Kaiserzeit prägen das Wiener Stadtbild. Besonders sehenswert und monumental ist hierbei die zentral gelegene Hofburg, die von einer ursprünglichen Burg während der Regierungszeit der Habsburger zu einem prachtvollen und mächtigen Komplex ausgebaut worden ist und als eindrucksvolle Residenz diente. Auch das etwas außerhalb gelegene Schloss Schönbrunn mit seiner großen Parkanlage und der Gloriette spiegelt in seiner Bauweise die Macht und den Reichtum der HabsburgerMonarchie wieder, da allein die Größe und die gestaltete Fassade den Menschen sehr klein erscheinen lassen. Neben den architektonischen Einflüssen und Zeugnissen der Habsburger Dynastie, stößt man in Wien jedoch auch immer wieder auf Jugendstilbauten, die noch bis heute in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Aber auch Gebäude aus anderen Epochen, wie zum Beispiel aus der Gotik, dem Barock etc. lassen sich in Wiens Innenstadt bewundern. Somit besitzt das historische Stadtzentrum einen ungeheuren kulturhistorischen und architektonischen Wert, der neben den modernen und innovativen Neubauten die Stadt Wien zu einem Touristenmagneten macht. Kerstin Pelzer

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Leben in Wien Mit Reiseführer und Kamera outet man sich meistens direkt als Tourist. Doch wenn man nach Wien reist, ist es keine Schande Tourist zu sein. Ganz im Gegenteil: versammelt man sich nicht gerade als Studienfahrtgruppe im Stephansdom zwischen den Kirchenbänken und führt dort eine Lagebesprechung, weil es draußen regnet, wird man überall freundlich empfangen. Der Geschichtskurs Golland-Heinrich und der Deutschkurs Veiders durften sich davon im Juni 2004 selbst überzeugen. Das offizielle Programm führte unter anderem zum Naschmarkt, zum Zentralfriedhof und in die Kapuzinergruft. Dieser offizielle Teil hatte seine Aufgabe lehrreich und interessant zu sein sehr gut erfüllt, dennoch freuten sich die Schüler und Schülerinnen über die zur Verfügung gestellte Freizeit. Und Wien ist die perfekte Hauptstadt um diese Freizeit sinnvoll zu nutzen. Teilweise war schon die Suche nach einem schülerfreundlichen Restaurant ein kleines Abenteuer. Dabei hat man es sich nicht nehmen lassen im Figelmüller, einer der berühmtesten Gaststätten Wiens, ein weltbekanntes Riesen – Wiener – Schnitzel zu essen. Außerdem durfte ein Besuch in einem Heurigen-Lokal nicht fehlen. Beide Kurse haben dort mit Frau Golland - Heinrich und

Frau Veiders typisch wienerischen jungen Wein probiert. Eine weitere Wiener Berühmtheit, die Sachertorte, wurde entweder an Ort und Stelle in den traditionellen Cafés zu sich genommen oder als Souvenir für die Daheimgebliebenen mühevoll nach Deutschland transportiert. Als wissbegierige S c h ü l e r b e ka n n t, w u r d e n d i e S t u d i e n – fahrtteilnehmer sogar in die Kanalisation Wiens geführt. Frau Timmermann, die allen als legendäre Stadtführerin in Erinnerung bleiben wird, präsentierte Wien gekonnt als ehemalige Filmkulisse für den Film "Der dritte Mann". Neben dem Prater, der Kunsthalle und dem Schloss Schönbrunn hatte Wien auch noch das interessante Musical Barbarella, ein internationales Filmfestival und ein pralles Nachtleben zu bieten. Das ausgeklügelte Straßenbahnsystem ermög– lichte Stadterkundungen bis in die frühen Morgenstunden. Das Ergebnis der Studienfahrt war, dass die meisten Schüler Wien nach dieser Fahrt wohl besser kannten als beispielsweise Köln. In Köln endete dann auch mit der Ankunft von müdigkeitsüberreizten aber glücklichen ErasmusSchülern und – Lehrerinnen, eine perfekte Studienreise. Regina Flahs

Studienfahrt Toskana 2004 Im Juni dieses Jahres war es für uns Schüler der Jahrgangsstufe 12 endlich soweit: Ein weiteres lang ersehntes Highlight unserer Zeit als Schüler stand uns bevor. Für uns, den SW-LK und einige Schüler aus dem Mathe-LK, ging die Reise nach „Bella Italia". Für 10 Tage wurde unser Klassenzimmer in die Nähe von Florenz, genauer gesagt nach Montecatini Terme verlegt. Doch bevor wir in den Genuss der italienischen Sonne kommen durften, wurde unsere Geduld mit einer 19stündigen Busfahrt auf die Probe gestellt. Als dieses Hindernis überwunden war, stand erst einmal das Beziehen der Hotelzimmer bevor.

Ok, wirklich schön war das Hotel nicht, aber nach einer kleinen Eingewöhnungsphase konnten sich auch die letzten Kritiker mit ihrer „10-TagesUnterkunft" abfinden. Im Endeffekt war es dann doch nicht so schlimm, wie am Anfang befürchtet. Unter der strahlenden Sonne Italiens hatten wir nun knapp 10 Tage Zeit, die Toskana und ihre vielen Sehenswürdigkeiten kennen und lieben zu lernen. Wohin genau ging es nun? Natürlich in die Hauptstadt der Toskana, nach Florenz. Auch dort gab es viel zu erkunden, unter anderem den berühmten Dom, das Wahrzeichen der Stadt. Wie in jeder italienischen Stadt gab es auch dort unzählige

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Kurort bekannt ist, blieb uns dieses Vergnügen versagt. Wir trafen uns allabendlich an einem Brunnen im Herzen unseres Ortes, nicht mit einer Diskomeile zu vergleichen, jedoch hatten wir auch dort unseren Spaß! Danke auch hierfür, wir sind nicht mehr böse! Nach 10 Tagen traten wir dann die Reise aus der Sonne Italiens in den Regen Deutschlands an. Erschöpft, jedoch trotzdem mit schönen Erinnerungen im Gepäck an die Zeit in Italien hatte uns Grevenbroich am 6.7.2004 wieder. Zum Schluss: Herr Altmann, Herr Rümens: Applaus für Sie beide!

Kirchen. Ja, es waren immer Kirchen im Stil der Gotik oder der Renaissance, ja, sie sahen alle gleich aus und ja, nach 10 Tagen und 100 Kirchen später war so langsam allen (unfreiwillig) klar, was das Charakteristische an diesen Kirchen ist. Aber ein bisschen Kultur schadet ja nie. Danke hierfür! Zudem genossen wir Herrn Altmanns Qualitäten als Reiseführer, als er uns zu der besten Eisdiele der Welt führte. “Lecker”, kann man da nur sagen! Aber die Abkühlung war auch bitter nötig, da wir bei 35°C mächtig ins Schwitzen kamen, während ihr bei Regen den Unterricht genießen durftet. Kälter war es auch nicht an den folgenden Tagen, an denen wir unter anderem die allseits bekannte Touristenattraktion, den Schiefen Turm von Pisa besichtigten, – und wie schief der ist ... Für viele war dies das Highlight der Studienfahrt. Weitere Ziele waren die Stadt Lucca sowie die Städtchen San Gimignano und Vinci, der Geburtsort des Allround-Talents Leonardo da Vinci. Doch was wäre Italien ohne Sommer, Sonne, Strand und Meer? Nach dem anstrengenden Kulturprogramm fand sich an zwei Tagen eine gelungene Abwechslung, es ging an den Strand von Marina di Massa und Viareggio. Wir durften in der Sonne einmal so richtig entspannen und plötzlich war die Kultur vergessen und Urlaubsstimmung machte sich breit. Im kühlen Meer und der heißen Sonne verbrachten wir gemeinsam ein paar schöne und lustige Stunden. Tja, wahrscheinlich verbindet ihr die Studienfahrt mit heißen Diskonächten und Party bis zum Abwinken. Doch nicht bei uns! Da unser Wohnort als

Corinna Olszok, Verena Brosch, Stufe 13

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Studienfahrt nach Malta Mallorca, Ibiza, Teneriffa…, Inseln im Mittelmeer, die jeder kennt und die jeder mit Party, Spaß und Strand verbindet. Sollte sich diese „Ecke” auch für eine Studienfahrt anbieten? Nachdem wir beschlossen hatten, nach Malta zu fliegen, wollten wir herausfinden, ob die winzige, englischsprachige Insel für einen Englisch-Bili-LK tatsächlich ein geeignetes Ziel ist. Wie gesagt, die Malteser sprechen Englisch, jedoch mit einem starken Akzent, sodass es oft sehr schwer war, sie zu verstehen. Trotzdem bereicherte uns die südwestlich von Italien gelegene Insel nicht nur durch ihre Jahrtausende alte Kultur, sondern auch durch die

Begegnung mit Menschen einer völlig anderen Mentalität. Eine ganze Woche, vom 27. Juni bis 4. Juli 2004, hatten wir Zeit, uns in Begleitung von Frau Heinrichs und Herrn Cwik die Insel bei Temperaturen von über 30°C und strahlend blauem Himmel anzusehen. Die Reiseführer stellten wir selber, wir hatten uns nämlich zuvor in der Schule in Gruppen mit den einzelnen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten auseinander gesetzt. So sahen wir unter anderem die Blaue Grotte, die ihren Namen der von Blaualgen erzeugten intensiven Färbung des Wassers verdankt. Weitere Ziele waren Tempel wie Hagar Qim und Tarxien, die Hauptstadt Valletta und die ehemalige Hauptstadt Mdina, die in ihren engen Straßen keine Autos erlaubt und somit ihrem Ruf der Stillen Stadt gerecht wird. Während wir den Morgen also damit verbrachten, die Insel zu erkunden, gehörten die Nachmittage uns. Die haben wir natürlich meist am „Strand“ (= Betonplattform) verbracht, damit wir nach unserer Rückkehr auch jedem im verregneten Deutschland demonstrieren konnten, wo wir gewesen waren. Die typisch gelben maltesischen Busse dienten uns als relativ bequeme und preiswerte Transportmittel. Manche von ihnen befanden sich jedoch in einem so schlechten Zustand, dass wir erleben durften, wie ein Fenster herausfiel, als ein armer Tourist sich von innen dagegen lehnte, sehr zum Ärgernis des Busfahrers und der weiteren Mitreisenden (=WIR), die nun noch eine halbe Stunde in der sengenden Hitze auf den nächsten, heilen Bus warten mussten. All in all, es war eine erfolgreiche und wunderschöne Studienfahrt, an die wir uns gerne zurückerinnern werden. Wir danken Frau Heinrichs und Herrn Cwik für diese Fahrt und für die Mühe, die sie sich deswegen gemacht haben. Ricarda Schröder, Regina Braun

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Esst mehr BANANEN! Es gibt doch nichts Appetitlicheres als eine hübsch gebogene, gelbe Südfrucht, die ihren exotischen Charme in jeder Obstschale versprüht. Nicht nur optisch hält die Banane ihre Versprechen, denn sie hat es wirklich in sich. Herbizide, Fungizide und Insektizide runden den süßlichen Geschmack des Inneren erst richtig ab. Doch wen stört das schon, dass jährlich Millionen Q u a d r a t m e t e r B o d e n f l ä c h e e n t w e r t e t, zigtausende Kubikmeter Grundwasser verseucht und Horden von Tieren obdachlos werden? Bananen brauchen Platz! Da darf der Regenwald mit seinen Bewohnern nicht egoistisch denken, besser sollten sie zügig und ohne Murren den Plantagen weichen. Artenvielfalt ist auch gar nicht mehr modern; deshalb ist es nur von Vorteil, dass viele Insekten von den verwendeten Giften abgetötet werden. Es trifft zwar auch recht nützliche Tierchen, die eigentlich für die Erhaltung der üppigen Vegetation verantwortlich sind, doch wie der ambitionierte Bananenpflanzer schon richtig geschlossen hat, bedeutet weniger Vegetation auch mehr Platz für Bananen! Das einzige richtige Problem, mit dem sich der Bananenfan befassen muss, ist, dass die gelbe Frucht recht beleidigt reagiert, wenn sie nicht richtig versorgt wird. Das würden Plantagenbesitzer aber gar nicht übers Herz bringen. Sie lieben ihre Früchte und versorgen sie natürlich, koste es, was es wolle, mit ausreichend Dünger. Schließlich will man ja auch mit ruhigem Gewissen schlafen können. Na ja, wenn das Portemonnaie dann doch mal leicht wird, greift man als findiger Geschäftsmann schon mal auf ein bisschen Chemie zurück. Wem schadet das auch schon?

Sickert doch alles mit dem Regen in den Boden ... Die Banane von Welt liebt Veränderungen; so will sie heutzutage keine gewöhnliche Frucht mehr sein. Es liegt ihr schon sehr am Herzen, ihrem Kunden auch optisch zu gefallen. Deshalb drängt es sich geradezu auf, auch ihre Gene etwas zu verändern. Genmanipulation ist Pflichtprogramm, das Auge isst schließlich mit und es soll ja auch ein guter Absatz erzielt werden. Schließlich hat selbst eine Banane ihren Ruf zu wahren ... Wer könnte schon verantworten, dass Bananen an Beliebtheit verlieren, wo sie so spottbillig auf dem Weltmarkt zu kaufen sind und mit ihnen hoher Gewinn in den Industrieländern erzielt werden kann? O.k., Neider gibt es, sobald jemand Erfolg hat. Darum muss die possierliche Südfrucht damit leben, dass Plantagenarbeiter sie verfluchen. Wen kratzt das schon? Für einfache Arbeiter, die mit geringem Einkommen in schäbigen Behausungen leben, ist sie ohnehin zu schade und für diese Bevölkerungsschicht außerdem gar nicht erschwinglich. Das will sie ja auch gar nicht sein. Armut und Verderben durchdringen ihre dicke Schale wohl kaum. Deshalb kann sie auch Morgen wieder ihre Nase stolz und ohne Skrupel der Sonne entgegen strecken. Merle Sassen, Jahrgangsstufe 12 (mittlerweile 13) Beitrag zur Hausaufgabe im Grundkurs Sozialwissenschaften: „Zusammenhang Alltagsgüter / Umwelt / Dritte Welt in Prosa und gern auch fantasievoll, ohne abwegig zu sein.“

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Eine Woche England, das hieß eine Woche in ein fremdes Land, eine Woche in eine Familie, die man vorher nicht kannte, und eine Woche Riesenspaß!! Wir teilten uns den Bus mit einer Klasse aus Düsseldorf, Vorteil: Wir fuhren mit einem Doppeldecker, Nachteil: Die besten Plätze waren schon weg! Davon ließen wir uns aber noch lange nicht die Laune verderben; alle redeten fröhlich drauf los, als der Bus endlich Richtung Autobahn fuhr. Ein paar Stunden später hörten die Gespräche auf, und zahlreiche Discmen wurden aus den Taschen gekramt. Um 14.45 Uhr ging es dann in Calais auf die Fähre. Trotz mancher Befürchtungen ist alles gut verlaufen, und um 16.32 Uhr erreichten wir nach einer weiteren Busfahrt den Treffpunkt in England. Der erste Eindruck war nicht besonders. Der Bus hielt nämlich auf einem großen Parkplatz neben einem Bettenlager! Alle Koffer wurden ausgeladen, aber keine Gastfamilie war in Sicht. Was jetzt??? Nach einer halben Stunde waren dann aber alle abgeholt und hofften auf ein leckeres Abendessen. Am nächsten Morgen wurde dann alles geklärt und der Rundgang durch Canterbury konnte losgehen! Wir sahen unter anderem das Gefängnis von Canterbury, wo uns ein Polizist mehr oder weniger nett darauf hinwies, dass das Fotografieren verboten ist. .... Schade! Ab 14.00 Uhr konnten wir in die Kathedrale. Teilweise war auch das recht interessant. Am nächsten Tag ging es nach London, das hieß frühes Treffen am Ostbahnhof. Von dort ging es mit dem Bus weiter. Wir fuhren nach London und machten bei Madame Tussaud's unseren ersten großen Stopp! Wir sahen eine Show von Britney Spears, Kylie Minogue und Beyonce, die auf alle Fälle sehenswert war. Auch sonst sahen wir viele Prominente, z.b. die Königsfamilie, Brad Pitt und David Beckham! Für zwei Pfund konnte man sich in einem sehr dunklen Teil, der nur durch Blitze beleuchtet wurde, von Live-actern erschrecken lassen. Dieser Teil war auch dadurch sehr spannend, dass man nicht

Englandfahrt der Klasse 7 d Eine Woche England!

wusste, ob es Wachsfiguren oder echte Menschen waren. Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden bei Madame Tussaud's. Danach ging es weiter nach Covent Garden. Auf dem Weg dorthin sahen wir Trafalgar Square und Piccadilly Circus. Am Ziel angekommen, bekamen wir zwei Stunden Zeit, um uns in kleinen Gruppen die vielen Stände anzusehen! Ursprünglich wollten wir uns um 17.45 Uhr treffen, doch drei Schüler jagten uns einen Schrecken ein, als sie nicht kamen. Später stellte sich jedoch heraus, dass sie auf der anderen Seite des Tors warteten. Erst gegen halb neun waren wir wieder bei den Gastfamilien. Der nächste Morgen begann mit einer Schnitzeljagd. Als Hauptpreis versprachen Herr Kingerske und Frau Terwollbeck ein nagelneues, grau-silbernes Cabrio, also machten sich alle mit viel Eifer daran, die Informationen über Canterbury zu bekommen! Während die Lehrer die Bögen auswerteten, konnten wir zu Mittag essen. Danach entspannten wir uns auf einer großen Wiese im Park, bevor es zu den Canterbury-Tales ging. Canterbury-Tales ist einem Museum ähnlich, man geht durch viele Räume. In jedem Raum wurde eine andere Geschichte aus dem Mittelalter erzählt - zum Glück auf Deutsch! Den vierten Tag starteten wir auf der anderen Seite von Canterbury, am Westbahnhof. Von dort aus fuhren wir mit dem Zug nach Dover. Zuerst stand Dover-Castle auf dem Programm. Wir besichtigten

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die alte Burg und die spannenden Tunnel aus dem Krieg in zwei Gruppen. Von ganz oben hatte man einen super Ausblick über Dover und das Meer. Die Meinungen teilten sich - einigen gefiel dieser Ausflug, anderen wiederum nicht! Da es an diesem Tag mehr oder weniger warm war, gingen wir hinunter ans Meer. Leider war es zu kalt zum Schwimmen. Das hat einige aber nicht davon abgehalten ins Wasser zu gehen. Am vorletzten Tag in Canterbury war Strand angesagt. Also ging es wieder zum Westbahnhof und von dort aus weiter nach Ramsgate. Obwohl wir nach Broadstairs wollten, stiegen wir in Ramsgate aus, um noch zwei Zugstationen zu Fuß zu gehen! Ob sich über diese Entscheidung alle freuten!? Endlich in Broadstairs angekommen wurden die Badelaken ausgebreitet und die Wellen gestürmt. Obwohl der

eine oder andere eingegraben wurde, bzw. seine Klamotten unter dem Sand suchen musste, sind wir nach einem entspannenden Tag ohne Verluste nach Canterbury zurückgekehrt. Am Samstag trafen wir uns ein letztes Mal um zwölf Uhr zur Besprechung der Abfahrt, dann konnte jeder machen, wozu er gerade Lust hatte. Die meisten kauften von dem übrig gebliebenem Geld ein paar Geschenke für die Familie. Am Abend wurden alle Koffer wieder gepackt und die Taschen für die Rückfahrt mit Proviant gefüllt. Die Rückfahrt verlief ruhig, und alle waren froh, wieder zu Hause zu sein, und freuten sich auf ihr eigenes Bett. Eva Hanen, Jeannine Engels, Niklas Polster

Fahrt der Stufe 7 nach Texel Die Klassen 7 a, b und c reisten am Montag, dem 24. Mai, für 5 Tage nach Texel. Wir haben uns um 6.30 Uhr vor dem Haupteingang unserer Schule getroffen und sind dann um ca. 6.45 Uhr mit zwei großen Bussen losgefahren. Die Busfahrt war gar nicht so schlimm und nach fast 5 Stunden kamen wir schon an der Küste an, wo Frau Sarholz auf uns wartete. Mit der Fähre fuhren wir dann ca. eine halbe Stunde über die Nordsee, bis wir auf Texel ankamen. Am Hafen liehen wir uns direkt die Fahrräder, mit denen wir zur Jugendherberge fuhren. Als wir dort ankamen, wurden die Zimmer verteilt und jeder musste sein eigenes Bett beziehen. Fürs Schlafen blieb uns keine Zeit, denn wir fuhren erst einmal an den Strand, wo wir uns eine schöne Portion Pommes genehmigten. Wir blieben noch lange am Strand und als wir wieder zurückfuhren, gab es auch schon Abendessen. Trotz großer Müdigkeit blieben wir noch lange auf. Spätestens um 24.00 Uhr sollten alle in ihr Zimmer und sich ruhig verhalten. Jeden Morgen wurden wir um 8.00 Uhr geweckt. Um 8.30 Uhr gab es dann ein leckeres Frühstück. Um 10.00 Uhr trafen wir uns alle vor der Jugendherberge, um zum Ecomare zu fahren. Dort konnten wir Robben beobachten. Danach haben wir eine Rallye durchs Ecomare gemacht. Nach dem dreistündigen Aufenthalt fuhren wir zu einem anderen schöneren Strand, zu dem wir nach einer ausgiebigen Radtour gelangten. Am nächsten Tag fuhren wir zum Leuchtturm und lernten dabei die Insel ganz gut kennen. Der Wind war allerdings nicht unser Freund. Deshalb mussten wir

uns ganz schön anstrengen, bis wir am Leuchtturm unser Foto machen konnten. Wir legten eine sehr lange Strecke zum Leuchtturm zurück. Als wir endlich ankamen, schossen wir ein Klassenfoto und aßen im Strandrestaurant eine super Portion Pommes. Dann fuhren wir weiter und besuchten unseren Führer Leo, der uns durch das Naturprogramm führte. Dieser Tag war sehr interessant, und wir haben viel Neues kennen gelernt. Am Tag vor der Abreise machten wir eine Kutterfahrt mit einem riesigen Fischerboot. Wir angelten mit zwei großen Netzen, was es in der Nordsee so gibt: am meisten Garnelen, die wir dann kochen und essen konnten. Nach der aufregenden Kutterfahrt fuhren wir noch einmal zum Strand und genossen die letzten Strahlen der Sonne. Am nächsten Tag war es soweit, wir mussten um 7.00 Uhr aufstehen und unsere gepackten Koffer nach unten tragen. Dann gingen wir frühstücken und mussten anschließend unsere Zimmer in Top-Form bringen. Als dies alle geschafft hatten, schwangen wir uns auf die Fahrräder und machten uns auf den Weg zum Hafen. Dort gaben wir unsere Fahrräder wieder ab und gingen auf die Fähre. Nach einer halben Stunde kamen wir auf der anderen Seite an, wo der Bus schon auf uns wartete. Dieser brachte uns heil nach Hause, wo unsere Eltern uns erwarteten. Allen hat die Klassenfahrt gefallen. Sie wird uns in guter Erinnerung bleiben. Francesca Brumer; Carolin Peiffer (7c)

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ELLADA

Griechenlandfahrt in den Osterferien 2004

Das Programm beweist: Eine Griechenlandfahrt - nur was für Hartgesottene

Das Programm hatten alle Teilnehmer immer und überall bei sich, damit - falls jemand abhanden kommen sollte,- er/sie die Chance hatte, wieder zur Gruppe zu finden.(Zeus bzw. Hermes sei Dank - der Fall traf nicht ein!). 1.4.2004

2.4. 3.4. 3.4. - 4.4. 4.4. 4.4. - 5.4. 5.4. 6.4.

7.4. 7.4. - 8.4. 8.4.

16.45 Uhr 17.02 Uhr 18.12 Uhr 20.31 Uhr 23.29 Uhr 13.00 Uhr 15.00 Uhr 20.30 Uhr Hotel Adonis 8.00 Uhr Hotel Kastri Hotel Rex Nachmittag 19.00 Uhr 21.00 Uhr 5.30 Uhr 6.30 Uhr Hotel Irini

9.4.

18.00 Uhr 5.00 Uhr

9.4. - 11.4. 11.4.

Hotel Kosmos 8.30 Uhr

11.4. - 15.4. 12.4. 13.4. 14.4. 15.4.

Hotel Thetis 8.30 Uhr 8.30 Uhr Hotel Ilis

16.4. 16.4. 17.4.

18.4.

16.00 Uhr 18.00 Uhr 13.00 Uhr 18.14 Uhr 23.02 Uhr 7.31 Uhrab 12.25 Uhr 12.55 Uhr

Treffen am Bahnhof Grevenbroich Gleis 4 Abfahrt nach Köln - Deutz! Gleis 11-12 Würzburg (an 20.26 Uhr) Gleis 4a/b München (an 23.00 Uhr) Gleis 11 Venezia (an 7.36 Uhr) Hafen von Venezia: Tickets holen - Einchecken Minoan Lines - Pasiphae Palace - Wir laufen aus! Ankunft in Patras Zaimi und Kapsali 262, 26223 Patras; Tel.: 0030 - 261 - 0224213 Busfahrt über Rhion - Antirhion, Navpaktos, Itea nach Delphi Sygrou 23, 33054 Delphi; Tel.: 0030 - 2265 - 082322 Fahrt nach Kalambaka (Meteora) Patriarchou Dimitiriou 7, 42200 Kalambaka; Tel.: 0030 - 2432 - 022042 Fahrt nach Athen (Piraeus) Einchecken auf der Knossos Palace oder der Festos Palace Wir laufen nach Kreta aus! Ankunft in Iraklion Transfer mit Bus zum Hotel Idomeneos 4, 71202 Iraklion; Tel.: 0030 - 281 - 0229703 Messara - Ebene Hafen von Iraklion - Fahrt zum Festland Ankunft im Piraeus U - Bahn in die City bis Haltestelle: Metaxourgiou Psaron 16, 10538 Athen; Tel.: 0030 - 21 - 05239201 Fahrt nach Tolon über Daphni, Eleusis, Kanal von Korinth und Isthmos, Archaia Korinthos und Archaia Nemea Kardamaki 3, 21056 Tolon; Tel.: 0030 - 2752 - 059203 Rast oder Nauplion (Palamidi mit den 1000 Stufen) Argolisrundfahrt (Tiryns, Argos, Mykene, Epidauros) Lakonien (Sparta, Mystra, Tegea, Astros) Fahrt über Bassai nach Olympia Prax. Kondyli, 27065 Olympia; Tel.: 0030 - 2624 -022547 Olympia Einchecken auf der Olympia Palace Wir laufen nach Italien aus! Ancona ab Ancona nach Bologna (an 20.33 Uhr) ab Bologna nach München (an 6.32) München nach Köln (an 12.06) ab Köln nach Grevenbroich (an 12.55) Wir wollen abgeholt, gefüttert und versorgt werden! Das erstaunlichste Ereignis: Wir kamen tatsächlich pünktlich zurück. Meine erste Griechenlandfahrt mit einem so ungewöhnlichen Ende.

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Hotelführer anno 1520 Dialog zwischen Bertulf und Guillaume von Desiderius Erasmus von Rotterdam Gasthaus in Lyon * * * * * Bertulf: Warum entscheiden sich die meisten Reisenden dafür, zwei oder drei Tage in Lyon zu verweilen? Habe ich einmal eine Reise angetreten, so raste ich nicht, bis ich an meinem Ziel angekommen bin. Guillaume: Ich meinerseits wundere mich vielmehr darüber, dass sich überhaupt einer von dort fortreißen kann. Bertulf: Wieso denn? Guillaume: Weil das ein Ort ist, von dem sich nicht einmal die Gefährten des Odyseus hätten losreißen können; dort lauern wahrhaftig Sirenen. Niemand wird bei sich zu Hause besser behandelt als dort in einem Gasthaus. Bertulf: Was spielt sich da ab? Guillaume: Bei Tisch war da stets eine Frau zugegen, welche die Tafelrunde mit ihren witzigen Bemerkungen und ihrem feinen Humor erheiterte. Und man trifft dort auf erstaunlich viele schön gewachsene Frauen. Zuerst trat die Hausherrin herzu, begrüßte uns und hieß uns vergnügt sein und gut aufnehmen, was aufgetischt wurde. Nach ihr kam die Tochter, ein apartes Frauenzimmer, in Benehmen und Reden so entzückend, dass sie selbst des gestrengen Catos Miene hätte aufheitern können. Und sie unterhielten sich mit uns nicht wie mit unbekannten Gästen, sondern wie mit altbekannten und vertrauten. . Bertulf: Daran erkenne ich den Sinn der Franzosen für Anstand und feinen Geschmack. Guillaume: Da nun aber diese Frauen nicht ständig bei uns sein konnten, weil sie den häuslichen Pflichten nachgehen mussten und auch die übrigen Gäste zu bewirten hatten, leistete uns ein junges Mädchen Gesellschaft, das sich in allen Formen des Scherzens auskannte. Obwohl auf sich allein gestellt, war sie nicht nur schlagfertig genug, die Witzkanonaden aller zu parieren, sondern brachte auch das Gespräch immer wieder in Fahrt, bis die Tochter zurückkam. Denn die Mutter war dafür schon etwas zu alt. Bertulf: Doch wie war eigentlich das Essen? Denn vom Geschichtenerzählen wird der Bauch nicht satt. . Guillaume: Geradezu exquisit, dass ich mich nur wundere, wie sie die Gäste so preisgünstig aufnehmen können. Nach Tisch erquicken sie einen wieder mit launigen Geschichten, damit sich ja keine Missstimmung einschleicht. Mir kam es vor, als sei ich zu Hause und nicht im Ausland. Bertulf: Wie sah es in den Schlafkammern aus? Guillaume: Überall traf man dort auf lachende, schäkernde und herumalbernde Mädchen. Ungefragt erkundigten sie sich, ob wir schmutzige Wäsche hätten, wuschen sie und gaben sie gereinigt zurück. Was braucht es noch viele Worte? Überall sah man nur Mädchen und Frauen, ausgenommen im Stall, obgleich diese Mädchen nicht selten auch dort eindrangen. Beim Abschied umarmen sie einen so innig und entlassen einen so herzlich, als gehörte man zur Familie.

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2. Ein Gasthaus irgendwo in Deutschland

Bertulf: Diese Gepflogenheiten stehen vielleicht den Franzosen gut an, mir sagen mehr die deutschen Sitten und Gebräuche zu, weil sie männlicher sind.. Guillaume: Mir war es nie vergönnt, Deutschland zu sehen. Pieter Breughel d. Ä. (1525/30 - 1569), Die Bauernhochzeit Darum bitte ich dich, wenn es dir n i c h t s a u s m a c h t, m i r z u schildern, wie sie dort die Fremden aufnehmen. Bertulf: Ob man sie überall auf die gleiche Weise behandelt, weiß ich nicht; ich kann nur erzählen, was ich mit eigenen Augen gesehen habe. Wenn man ankommt, begrüßt einen kein Mensch, damit ja nicht der Anschein erweckt wird, sie würden den Gast umwerben. Das halten sie nämlich für schmutzig, verwerflich und der deutschen Ernsthaftigkeit nicht angemessen. Hat man lange und laut gerufen, steckt endlich einer den Kopf aus dem Fensterchen der Heizstube, denn in diesen Stuben hausen sie fast immer bis zur Sommersonnenwende -, gleich einer Schildkröte, die ihren Kopf aus der Schale reckt und Ausschau hält. Diesen muss man nun fragen, ob man hier logieren dürfe. Winkt er nicht ab, so kannst du daraus schließen, dass die Unterkunft gewährt wird. Da darfst du dann dein Pferd, so wie du es gewohnt bist, versorgen.Denn kein Knecht rührt auch nur einen Finger. Wenn du etwas bemängelst, bekommst du gleich zu hören: „Wenn es euch nicht passt, sucht euch eine andere Herberge“. Ist das Pferd versorgt, so siedelst du in die geheizte Stube über, in den Stiefeln, mit all dem Gepäck und Dreck. Gibt es doch für alle nur diesen einen Raum. Guillaume: Bei den Franzosen weisen sie einem Schlafkammern zu, wo man sich ausziehen, gründlich waschen, wärmen oder auch ausruhen kann, wenn man dazu Lust hat. Bertulf: Hier gibt es nichts dergleichen. In der Ofenstube zieht man die Stiefel aus, zieht die leichten Schuhe an und wechselt, wenn man mag, das Hemd; die vom Regen nassen Kleider hängt man dicht beim Ofen auf, und du selbst rückst nahe an ihn heran, um trocken zu werden. Es steht noch Wasser zur Verfügung, wenn man die Hände waschen möchte, doch ist es meist so sauber, dass man danach anderes verlangen muss, um damit die Soße abzuwaschen. Guillaume: Ich lobe mir die Männer, die durch keinerlei Komfort und Luxus verhätschelt sind. Bertulf: Triffst du um vier nachmittags ein, so kommst du doch nicht vor neun Uhr zum Nachtessen. Guillaume: Warum das? Bertulf: Sie rüsten nichts, bevor sie nicht sämtliche Gäste anwesend sehen, damit alle in einem Gang bedient werden können. Es kommen häufig in derselben Gaststube 80 bis 90 Personen zusammen. Der eine kämmt sich dort das Haupt, der andere wischt sich den Schweiß ab, ein dritter putzt seine Stiefel, und wieder einer spuckt rülpsend Knoblauch aus. Kurzum, das Durcheinander von Sprachen und Menschen ist dort nicht geringer, als einst beim Turmbau zu Babel. Erblicken sie einen aus einem fremden Volk, der durch seinen würdevollen Aufzug seine bedeutende Stellung zur Schau trägt, so gaffen und stieren sie ihn alle an, als wäre eine neue Tierart aus Afrika eingetroffen. Selbst wenn sie sich zu Tisch gesetzt haben, drehen sie den Kopf nach ihm um, glotzen ihn unverwandt an, wenden die Augen nicht ab und vergessen darüber das Essen. Je mehr Anwesende da sind, desto stärker wird der Ofen befeuert, selbst wenn die Sonne mit ihrer Glut ohnehin schon zusetzt. Es gilt bei ihnen als Kernstück guter Betreuung, dass alle vor lauter Schwitzen zerfließen. Wenn einer,

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der an die dampfende Hitze nicht gewöhnt ist, das Fenster nur einen Spaltbreit öffnet, um nicht zu ersticken, bekommt er gleich zu hören: „Mach das Fenster zu!“ Antwortest du: „Ich halt´s nicht aus“, so heißt es: „Such dir doch eine andere Bleibe!“ Vom Knoblauchrülpsen, von den W i n d e n d e s Le i b e s u n d d e n pestilenzialischen Atemwolken will ich gar nicht erst reden. Guillaume: Das sind robuste Menschen, die über all das lachen und sich keinen Deut drum scheren. Es zeichnet einen unbeirrbaren Charakter aus, von den Gepflogenheiten nicht abzurücken. - Wie ist es mit dem Essen? Ber tulf: Nachdem alle Platz genommen haben, legt einer vor jeden einen hölzernen Teller hin, einen aus demselben Silber gefertigten Löffel und dann einen gläsernen Becher, einiges später auch Brot. Diese säubert jeder in aller Ruhe vom Pierre-Auguste Renoir (1841 - 1919), Frühstück der Ruderer Dreck, bis der Brei gekocht ist. Endlich wird der Wein aufgetragen, eine, bei Gott, nach Rauch stinkende Brühe. Bittet vielleicht ein Gast darum, dass man ihm von woandersher eine andere Weinsorte hole, wobei er auch aus eigener Tasche Geld anbietet, so stellen sie sich zuerst taub, aber mit einer Miene, als wollten sie ihn ermorden. Bestehst du darauf, so geben sie zur Antwort: „Hier sind schon viele Grafen abgestiegen, und noch keiner hat sich über meinen Wein beschwert; wenn er euch nicht passt, so sucht euch eine andere Unterkunft.“

Schlussbemerkung Gasthäuser und Herbergen hat Erasmus auf seinen vielen Reisen durch Europa zur Genüge kennen gelernt. Als er 1506 nach Italien reiste, nahm er den Weg über Lyon. So hat er die Herberge in Lyon wohl selbst kennen gelernt. Ebenso fußt die Beschreibung der deutschen Herberge auf eigenem Erleben. In einem Brief aus dem Jahr 1518 berichtet er von einer fürchterlichen Nacht in einer deutschen Herberge am Oberrhein: „Gegen Abend wurden wir in ein kaltes Dorf verschlagen; den Namen wollte ich nicht wissen, und wenn ich ihn wüsste, möchte ich ihn nicht verraten. Dort bin ich fast umgekommen. Im Souterrain, nicht groß, aßen wir, ich glaube, mehr als 60 Mann, eine bunt gewürfelte Menschenmenge, und zwar bis gegen 10 Uhr - oh dieser Gestank, dieses Gebrüll, zumal als der Wein sie erhitzte! Und doch musste ich stundenlang bei ihnen aushalten! (Brief an Beatus Rhenanus vom 15.10.1518) Vor allem ist es die Sprachkunst des Erasmus, die fasziniert und erfreut. Bei der Beschreibung der französischen Gastlichkeit bewegt er sich nahe an der Grenze zur Frivolität, doch eigentlich hat er gar nichts gesagt. Die Beschreibung des deutschen Nachtquartiers ist von Ironie durchtränkt, wenn er die Akzeptanz der

Ungastlichkeit als mannhaft, Zeichen eines unbeirrbaren Charakters bezeichnet oder anfügt: „Ich lobe mir Männer, die durch keinerlei Komfort oder Luxus verhätschelt sind.” Wie ein Refrain klingt es dreimal am Schluss jedes Abschnitts: „Suche dir doch eine andere Bleibe“, womit die Gastlichkeit auf den Kopf gestellt wird. Ist hier gleichsam wie in Karikaturen die unterschiedliche Mentalität der beiden Nationen getroffen? Bestehen diese Unterschiede auch noch heute? Die hervorragende Übersetzung von Kurt Steinmann (erschienen 2000 im Diogenes-Verlag Zürich) ist sehr lesenswert. Ihm ist es gelungen, Bilder und Sprachstil treffend ins Deutsche zu übertragen. Wem es nach mehr gelüstet, - in seiner Ausgabe sind weitere 20 ´Vertrauliche Gespräche` enthalten, darunter, um einige zu nennen: Die Soldatenbeichte, Der Hausdrachen oder die Ehe, Der Jüngling und die Hure, Altmännergespräch oder Das Fuhrwerk, Der Abt und die gebildete Frau, Der Frauensenat. Trauen wir eigentlich solche Töne dem gelehrten Erasmus zu, der als ´Fürst des Humanismus` bezeichnet wird, der sich stets mit Büchern oder schreibend darstellen ließ? - Wir erfahren hier einen Erasmus, wie er

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Erasmus – Nachrichten

leicht und spielerisch seine Freude an Witz und Einfallsreichtum hat, wie wir ihn auch in seinem ´Lob der Torheit` kennen lernen. Realistisch und humorvoll sind Gegebenheiten ausgemalt. Menschliches Miteinander wird hier in zwei ganz gegensätzlichen Bildern dargestellt. Das Grundanliegen seiner Colloquia hat Erasmus in einem Brief an Reuchlin (vom 8.12.1520) so ausgedrückt: Er möchte ´nostris Germanis`, uns den Deutschen, ´civilitas` beibringen, das heißt ´das Benehmen als Bürger`, wie wir im Umgang miteinander den rechten Ton finden und aufeinander zugehen. So hält uns Erasmus hier im ´Hotelführer` ein Gegen- und ein Spiegelbild vor. (Aus civilitas wurde später der Begriff ´zivilisiert`.) Nun, diese ´Colloquia familiaria` wurden zunächst ohne sein Wissen und ohne seine Einwilligung 1518 ediert. Sein Freund Beatus Rhenanus aus Schlettstadt hatte dem Verleger Froben in Basel die Texte zum Druck übergeben. Es handelte sich um Schriften, die Erasmus während seiner Studienzeit in Paris (1495 - 1499) als Übungstexte verfasst hatte, um seine Schüler in die lateinische Konversation einzuführen. Über die Veröffentlichung war Erasmus zunächst verärgert, weil sie, wie er jetzt feststellte, viele Fehler enthielt. Doch diese

Veröffentlichung wurde ein großer Verkaufserfolg. So sorgte Erasmus ein Jahr später selbst für eine fehlerfreie, verbesserte Neuauflage. In späteren Ausgaben wurden immer mehr Dialoge hinzugefügt, andererseits formelhafte Redewendungen für ein lateinisches Colloquium weggelassen. Das Gespräch über die Gasthäuser wurde zum ersten Mal 1523 gedruckt. Aus einem Schulbuch ist so eine Sammlung unterhaltsamer Dialoge geworden. Von 1518 bis 1533 sind insgesamt 60 Ausgaben erscheinen. 70 verschiedene Gespräche werden in ihnen vorgelegt. Die heutigen deutschen Übersetzungen bieten davon nur 12 bis 20. (Diese Informationen verdanke ich Kurt Steinmann, der sie im Vorwort zu seiner Übersetzung darlegt.) Die Dialogform bietet Erasmus die Möglichkeit, spielerisch ein Thema von verschiedenen Seiten zu betrachten. Mit großem Einfallsreichtum werden menschliches Verhalten und Empfinden witzig, geistreich und immer amüsant vorgeführt, und zwar so, dass wir uns auch heute nach 500 Jahren noch angesprochen fühlen. Heribert Kullmann

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Dezember 2004

Vertreter und Stellvertreter der Eltern für die Schulkonferenz

Klassenpflegschaftsvorsitzende 5A 5B 5C 5D 6A 6B 6C 6D 7A 7B 7C 7D 8A 8B 8C 8D 9A 9B 9C 9D 10A 10B 10C 10D 11 11 11 11 12 12

Vorsitzende/r Gudrun von Nesselrode Herbert Schleicher Christiane Kuhn Ursel Fücker Norbert Neuwahl Peter Rauscher Edith Schramm Pia Cremer Sabrina Sandkaulen Karin Falkenberg Winfried Ruhnke Ralf Schroers Elke Kroll Dieter Hoffmann Hans-Georg Nix Regina Roters Carla Becker Hermann Dornis Elisabeth Vetten Hans-Dieter Flaß Hildegard Becker Iris Bremer - Glaser Petra Lazik Monika Lüken Antonia Krüll Rainer Siegelkow Christiane Marx Anita Piel Hans-Georg Kroll Vera Sawatzki

Stellvertreter/in Richard Lange Paul Schiwy Heike Hoppe Michael Vreden Regina Kauertz Karl-Heinz Sowa Susanne Wagner Hans Quintus Brigitta Lennartz Rosa Kring Anneliese Graf Kirsten Nielsen Monika Stirken-Hohmann Birgit Landau Barbara Peiffer Teo Penz Kerstin Buchholz Beate Hermanns Ilona Scholz Heike Koschut Beta Steinbock Jürgen Mach Brigitte Hartmann Annelie Hansen Gaby Kleszczewski Andrea Bach-Ring Gabi Hohlbaum Ortrud Lempka Gisela Eckstein Steffi Broich

Stellvertreter: 1. Ralf Schroers (7D) 2. Gabi Kleszczewski (11) 3. Hans Georg Nix (8C) 4. Hildegard Becker (10A) 5. Karin Falkenberg (7B) 6. Heike Koschut (9D)

Vertreter und Stellvertreter der Schüler für die Schulkonferenz Vertreter: 1. Juliane Außem (12) 2. Andre Wagner (12) 3. Simon Laurich (12) 4. Friederike Sawatzki (12) 5. Jane Sieben (13) 6. Patrick Roth (9B)

Stellvertreter: 1. Sebastian Lohkamp (13) 2. Maike Hohlbaum (11) 3. Julia Hamann (11) 4. Sarah Paschke (11) 5. Janina Wittig (13) 6. Cülcen Cakmak (11)

SV-Verbindungslehrer: Herr Stein, Frau Sarholz

Vertreter und Stellvertreter der Lehrer für die Schulkonferenz Vertreter: 1. Herr Chaise 2. Herr Cwik 3. Frau Dahmen 4. Frau Heinrichs 5. Herr Kirchhoff 6. Herr Krahwinkel 7. Herr Lorenz 8. Frau Sarholz 9. Frau Schnitzler 10. Frau Veiders 11. Frau Wessels 11. 12. Herr Willkomm

Vertreter: 1. Hans Georg Kroll (12) 2. Anita Piel (11) 3. Vera Sawatzki (12) 4. Antonia Krüll (11) 5. Hermann Dornis (9B) 6. Norbert Neuwahl (6A)

Schulpflegschaft: Vorsitzender: Stellvertreterin:

Stellvertreter: 1. Herr Altmann 2. Herr Holitschke 3. Herr Stein 4. Herr Kingerske 5. Herr Ruffert 6. Frau Stirl 7. Frau Schaefer 8. Herr Lönne 9. Herr Rehse 10. Herr Freese 11. Herr Hermann 12. Frau Meyer

Hans-Georg Kroll Antonia Krüll

Schülersprecher/stellv. Schülersprecher: Juliane Außem Andre Wagner Lehrerrat: Herr Chaise, Frau Dahmen, Herr Lorenz, Frau Meyer, Frau Wessels

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Sprechstunden 1. Halbjahr 2004/05

Erasmus – Nachrichten

Name Jung Abels Altmann Chaise Cwik Dahmen Esders Ewald Fey Freese Garborini Golland-Heinrich Groth Heinrichs Hermann Hof Holitschke Isensee Kingerske Kirchhoff Kokol Krahwinkel Lahaye Lilie von Livonius Lönne Lorenz Meyer Pandorf Rehse Reipen Rümens Ruffert Sarholz Schaefer Schmitz Schnitzler Stein Stirl Terwolbeck-T. Thieltges Dr. Trauer Veiders Wachten Wefer Welsandt Wessels Westerhoff Willkomm Wimmer Winter Zimmermann

Tag nach Vereinbarung Mittwoch Donnerstag Dienstag Donnerstag Freitag Montag Mittwoch Dienstag Mittwoch Donnerstag Montag Donnerstag Dienstag Montag Montag Donnerstag Montag Dienstag Mittwoch Montag Dienstag Montag Dienstag Dienstag Montag Mittwoch Montag Montag Donnerstag Donnerstag Mittwoch Donnerstag Mittwoch Dienstag Freitag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Donnerstag Dienstag Donnerstag nach Vereinbarung Montag Freitag Dienstag Donnerstag Donnerstag Mittwoch Montag Donnerstag

8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr

Brandenburg Erkens Hoff-Hermann Junker Reifferscheidt Veiser

Dienstag Freitag Freitag Montag Donnerstag Montag

10.35 - 11.20 Uhr 11.40 - 12.25 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr

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Uhrzeit 11.40 - 12.25 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 11.40 - 12.25 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 8.45 - 9.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 12.30 - 13.15 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 9.45 - 10.30 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr 10.35 - 11.20 Uhr

Dezember 2004

Schulgottesdienst für die Klassen 5-10 (8.00 Uhr) Weihnachtsferien (bis Fr 07.01.05) Wiederbeginn des Unterrichts nach den Weihnachtsferien Sprachenberatungsabend für Eltern der nächstjährigen Sextaner (Aula, 19.30 Uhr) Seminarwoche 11: KOMPASS (und Mi 02.02.05 und Fr 04.02.05) Eras-Stuss unterrichtsfrei (Rosenmontag Dispositionstag) unterrichtsfrei (Karneval Dispositionstag) BISS für die Stufe 11 (und Do 10.02.05) Erste-Hilfe Kurs für die Stufe 8 (bis Fr, 11.02.05) BISS: Bewerbungstraining für die Stufe 12 Fahrt der Jgst. 13 nach Berlin (14.00 Uhr bis So 13.02.04) Zeugnisausgabe (in der 3. Stunde) / Ende des 1. Halbjahres Premiere der Theatergruppe am Erasmus (Aula) Elternsprechtag (9.00 12.00 Uhr / 14.00 18.00 Uhr) Osterferien (bis Fr 01.04.05) Praktikum Stufe 9 (bis Fr 15.04.05) Wiederbeginn des Unterrichts nach den Osterferien Elterninformation Jgst. 6: Sprachenwahl (Aula, 19.30 Uhr) Abgabe der Wahlzettel Klassen 6B/C/D (Sprachenwahl) Monita Stufe 6 Letzter Unterrichtstag für Jgst. 13 / Bekanntgabe der Zulassung zum Abitur Schriftliches Abitur (LK/ Koop mit Pascal) Monita (Stufen 7 11) Schriftliches Abitur (3. Fach) Schriftliches Abitur (LK) Maifeiertag unterrichtsfrei (Christi Himmelfahrt) unterrichtsfrei (Dispositionstag) Mündliches Abitur (4. Fach / Studientag für Stufen 5 12) Mündliches Abitur (4. Fach / nachmittags) Elterninformation Jgst. 8: Differenzierungsbereich (Aula, 19.30 Uhr) BISS: Jahrgangsstufe 11 Berufserkundung (bis Di 24.05.04) Abgabe der Wahlzettel Stufe 8 (Differenzierungsbereich) Information der Abiturienten unterrichtsfrei (Fronleichnam) Meldung der Abiturienten zu freiwilligen Prüfungen (bis 12.00 Uhr) Fahrt der 7A-7B-7C nach Texel (bis Fr 03.06.05) Fahrt der 7D nach England (bis Fr 03.06.05) Mündliches Abitur (1. 3. Fach, nachmittags) Mündliches Abitur (1. 3. Fach, nachmittags) „Irischer Abend“: Festlicher Ball in der Aula (20.00 Uhr) Fahrten der Stufe 5 nach Wuppertal (bis Fr 17.06.05) Feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse (abends) Zeugnisse für Abgänger der Jgst. 10 Ehemaligentreffen Begrüßungsnachmittag für die neuen Sextaner (15.00 Uhr) Information zum Gruppenspringen für Eltern und Schüler (18.00 Uhr) Zeugnisausgabe (Unterrichtsende nach der 3. Stunde) Sommerferien (bis Fr 19.08.05)

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Terminplan Schuljahr 2004/05

Dezember Do 23.12.04 Fr 24.12.04 Januar Mo 10.01.05 Mo 17.01.05 Februar Di 01.02.05 Do 03.02.05 Mo 07.02.05 Di 08.02.05 Mi 09.02.05 Mi 09.02.05 Do 10.02.05 Do 10.02.05 Fr 11.02.05 März Fr 04.03.05 Mi 09.03.05 Mo 21.03.05 April Mo 04.04.05 Mo 04.04.05 Di 05.04.05 Mo 11.04.05 Di 12.04.05 Fr 15.04.05 Mo 18.04.05 Di 19.04.05 Do 21.04.05 Mo 25.04.05 Mai So 01.05.05 Do 05.05.05 Fr 06.05.05 Mo 09.05.05 Di 10.05.05 Di 17.05.05 Do 19.05.05 Mo 23.05.05 Mi 25.05.05 Do 26.05.05 Fr 27.05.05 Mo 31.05.05 Mo 31.05.05 Juni Di 07.06.05 Mi 08.06.05 Sa 11.06.05 Mo 13.06.05 Fr 17.06.05 Juli Fr 01.07.05 Sa 02.07.05 Mo 04.07.05 Mo 04.07.05 Mi 06.07.05 Do 07.07.05

Erasmus – Nachrichten

Impressum Erasmus-Gymnasium Röntgenstraße 2-10 41515 Grevenbroich Tel.: 02181/23870 - Fax: 02181/238723 E-Mail: [email protected] - Homepage: www.erasmus.de Redaktion: Birgit Dahmen-Brock Photos: Jürgen Holitschke Computersatz und Layout: Dorothea Lahaye Layout des Titelblattes: Jutta Windges Titelphotos: Frederik Friederichs (Jahrgangsstufe 12)

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