Liebe Leserinnen, liebe Leser!

March 17, 2017 | Author: Markus Förstner | Category: N/A
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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser! DIE DOPPELTE KOMPETENZ – ANTHROPOSOPHISCHE KLINIKEN IN EUROPA

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Interview Was machen Anthroposophische Kliniken anders? Ein Gespräch mit Roland Bersdorf und Peter Zimmermann von den Gemeinschaftskrankenhäusern Havelhöhe, Berlin, und Herdecke

8 Anthroposophische Therapien 10 Die großen Akutkliniken Die Filderklinik, Stuttgart 11 Die großen Akutkliniken Havelhöhe Berlin

„Krankenhäuser sollten zu Orten werden, in denen es den Menschen besser geht als zu Hause.“ Es ist ein provokanter Satz,den Ellis Huber und Kurt Langbein in ihrem Buch „Die Gesundheits-Revolution“ (AufbauVerlag, 2004) da in den Raum stellen. Was wollen sie damit sagen? Jedes Krankenhaus sollte ein „therapeutisches Milieu“ bilden, in dem alle Maßnahmen nicht nur der Lebensrettung oder Therapie von Krankheiten dienen. Ein gutes Krankenhaus wäre vielmehr ein Ort, an dem gleichzeitig auch Gesundheit gefördert und ermöglicht wird. Ein Ort zudem, an dem es sich gut arbeiten lässt,ja sogar ein vorbildlicher,in die Region ausstrahlender Kristallisationspunkt,um auch die öffentliche Gesundheit zu fördern.

Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so: Der massive Wettbewerbsdruck durch das 13 Die großen Akutkliniken neue Finanzierungssystem, die chronische Herdecke Unterfinanzierung der Investitionen durch die Länder zwingt alle Krankenhäuser zu 14 Karte heftigen Rationalisierungsmaßnahmen. Anthroposophische Kliniken Wer überleben will, muss immer mehr in Europa und immer schwerer Kranke in immer 16 Krankenhäuser und Abteilungen kürzerer Zeit mit möglichst wenig Mitar für Innere Medizin beitern behandeln. Am stärksten bedroht sind die kommunalen Krankenhäuser. 18 Reha- und Kurkliniken Aber auch die frei-gemeinnützigen ohne Privatkapital im Rücken haben es äußerst 22 Kliniken für Psychiatrie/Psychoschwer, die gerade von ihnen vertretenen somatik und Neurologie karitativen Ideale hochzuhalten (siehe www.kliniksterben.de). 24 Kliniken in der Schweiz, Italien, Schweden und Großbritannien

Anthroposophische Krankenhäuser haben trotzdem, auch unter diesen schwierigen Verhältnissen, immer versucht, diesem Ideal der „guten Klinik“ nahezukommen. Auch in schwersten und lebensbedrohlichen Krank-

heitszuständen soll dort eine Medizin praktiziert werden, die sowohl die modernsten Methoden der naturwissenschaftlich orientierten Medizin als auch die bewährten Methoden der seriösen Komplementärmedizin einsetzt.Spezialisierung und Ganzheitlichkeit – das macht die doppelte Kompetenz in den Anthroposophischen Kliniken aus. Beides steht im Dienst des Patienten:„Unterstütze den kranken oder hilfsbedürftigen Menschen darin, seine individuellen Möglichkeiten zu erkennen und in der Auseinandersetzung mit seinem Leib, seinem Schicksal und seiner Umwelt neue Verwirklichungsmöglichkeiten zu erlangen.“ So hat es Gerhard Kienle, Gründer des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke, formuliert, und diesem Leitsatz fühlen sich alle anthroposophischen Einrichtungen in Europa, die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen, verpflichtet – heute und in Zukunft, auch unter schwierigen Bedingungen. Übrigens: medizin individuell ist vor kurzem der „Red Dot Award: Communication Design” verliehen worden. Dieser begehrte Preis wird alljährlich vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen international ausgeschrieben und vergeben. 2005 wurden 3.094 Arbeiten aus aller Welt eingereicht. medizin individuell wurde von der Experten-Jury in der Kategorie „Magazine” mit einem red dot für „hohe Designqualität” ausgezeichnet, womit Form und Inhalt gleichermaßen honoriert wurden. Für uns ist das Ansporn und Verpflichtung, Ihnen Anthroposophische Medizin weiterhin lebendig und anschaulich nahezubringen. Herzlich, Ihr

medizin individuell wurde im November 2005 mit dem international renommierten Design-Preis „red dot“ für hohe Designqualität ausgezeichnet.

Peter Zimmermann, Vorstand des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke

Impressum: medizin individuell Nr. 21 Winter 2005/2006 | 7. Jahrgang | ISSN 1439-3220 Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber und Verlag Gemeinnütziger Verein zur Entwicklung von Gemeinschaftskrankenhäusern e.V., Gerhard-Kienle-Weg 4, 58313 Herdecke, Telefon (0 23 30) 62-3638, www.gemeinschaftskrankenhaus.de, in Kooperation mit dem Verband Anthroposophischer Kliniken e.V. Redaktion und Text Dipl.-Biol. Annette Bopp, Hamburg, www.annettebopp.de Redaktionsrat Elke Malitz, Dr. Christoph Rehm, Franz Sitzmann, Peter Zimmermann (v.i.S.d.P.) Gestaltung Hilbig | Strübbe Partner, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Carsten Strübbe, www.hilbig-struebbe-partner.de Illustrationen Ari Plikat, www.ariplikat.de Fotografie Titel: Jan Potente, www.janpotente.de, Seite 10: Maks Richter, www.maks-richter.de, Seite 9,17,25: u.a. Nele Braas, Tangendorf, www.nelebraas.de. Alle anderen Seiten: von den jeweiligen Kliniken zur Verfügung gestellte Fotos. Lithografie und Druck Enßendruck, Hattingen Erscheinungsweise Die nächste Ausgabe erscheint im Frühjahr 2006. Abonnement Die Zeitschrift medizin individuell kann für 10 Euro (vier Ausgaben) jährlich abonniert werden (siehe Abo-Karte auf Seite 18). Das Abonnement kann jeweils zum Ablauf eines Bezugszeitraumes gekündigt werden. Anzeigen Bitte fordern Sie unsere Anzeigenpreisliste an. Auflage 30.000 Exemplare

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Die doppelte Kompetenz der Anthroposophischen Medizin Anthroposophische Krankenhäuser und Einrichtungen sind in der Kliniklandschaft immer etwas Besonderes. Worin sich diese Häuser von anderen unterscheiden und welche Grundhaltung sie auszeichnet, besprach Annette Bopp mit Roland Bersdorf und Peter Zimmermann von den Gemeinschaftskrankenhäusern Havelhöhe (Berlin) und Herdecke.

Wenn Besucher zum ersten Mal ein Anthroposophisches Krankenhaus betreten, dann fällt ihnen meist zuerst auf, dass es dort nicht „nach Klinik“ riecht, dass die Wände anders gestrichen sind und dass es ruhiger ist als sonst in einer Klinik.Warum ist das so?

Zimmermann: Der Grundgedanke eines Krankenhauses besteht ja darin, dass es ein Haus sein soll, in dem ein kranker Mensch wieder gesund werden kann. Was muss er dafür vorfinden? Räumlich soll alles, was zu

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einem Haus gehört, so verwendet werden, dass es für den Kranken angenehm und hilfreich ist. Dazu gehört eine bestimmte Gestaltung der Räume, des Lichts, der Farben, Gerüche und Geräusche. Wir verwenden z.B. Desinfektionsmittel nur dort, wo sie wirklich nötig sind. Auch sind den normalen Putzmitteln oft ätherische Öle zugesetzt – deshalb riecht es in unseren Häusern meist nie „nach Krankenhaus“. Die Räume sollen Geborgenheit vermitteln, das Licht darf nicht zu künstlich und grell sein, die Farben sollen Wärme ausstrahlen, die Geräuschkulisse soll gedämpft sein. Alle diese Elemente – Wärme, Farben, Klänge – lassen sich in der Anthroposophischen Medizin auch therapeutisch nutzen. Zeitlich soll ein Hospital idealerweise eine Oase der Ruhe sein, in der Besinnung stattfinden kann. Dabei werden auch chronobiologische Aspekte berücksichtigt, also Tag- und Nachtrhythmen, körperliche Rhythmen,Mahl-Zeiten,ein gesunderWechsel zwischen Aktivität und Ruhe. Und wir beziehen den Rhythmus von Krankheitsund Gesundungsprozessen mit ein.

Menschlich soll das Haus für den Patienten ein Ort der Begegnung sein, mit Ärzten, mit Pflegenden, mit der Krankheit und mit sich selbst. Ein Raum der umfänglichen Wahrnehmung – in dem ein Patient sich so wahrgenommen fühlt,wie er als Mensch ist, und in dem er in ein therapeutisches Gesamtkonzept eingebettet ist. Dieser Gedanke des therapeutischen Teams fördert das Vertrauen, dass der Patient sich getragen fühlen kann und sich nicht alleingelassen fühlt mit der Krankheit und einer womöglich schwierigen Lebenssituation, die diese mit sich bringt.

Zimmermann: Ein Anthroposophischer Arzt muss den Krankheitsprozess viel dichter und mit allen seinen Sinnen verfolgen. Für eine individuelle Therapie muss er dem Patienten nah sein und mit ihm in Beziehung bleiben. Nur dann kann er – und das gilt auch im Akutfall – sicher beurteilen, wann er zu konventionellen Behandlungsmethoden greifen muss und wann er z.B. mit Anthroposophischen Arzneimitteln die Eigenaktivität des Organismus anregen kann.

Patienten zur Eigenaktivität befähigen

Alle diese Aspekte wollen Anthroposophische Krankenhäuser berücksichtigen, und das spürt man natürlich, wenn man Wenn die akute Notlage behoben ist, geht sie betritt. es ja um die Kompetenz des Patienten, dann ist er selbst mit gefordert.Auch dann Aber ein Krankenhaus ist ja oft ein Ort, braucht er auch noch Hilfe, vor allem aber wo rasch gehandelt werden muss, wo eine Hilfe zur Eigenständigkeit und SelbstUnfallopfer eingeliefert werden und akute hilfe. Der Weg dorthin stellt für viele eine Notfälle. Widerspricht sich das nicht? Wandlung dar, für die wir Raum und Zeit Bersdorf: Nein, keineswegs. Ein entzünde- bieten, damit sie sich überhaupt vollziehen ter Blinddarm muss raus, ein gebrochener kann. Und damit ein Patient versteht, dass Knochen genagelt,verstopfte Herzkranzge- er selbst an seiner Genesung beteiligt ist, fäße geöffnet und ein Unfallopfer versorgt dass das nicht alles Sache der Pflege, der werden – hier ist die höchste Kompetenz Ärzte oder Therapeuten ist. Das ist ein eines modernen Krankenhauses gefragt, grundlegend anderes Verständnis von daran besteht kein Zweifel. Notfall- und Medizin, von Gesundheit und Krankheit, Intensivmedizin funktionieren an Anthro- als es eine konventionelle, sich auf das Körposophischen Kliniken nicht anders als perliche beschränkende Medizin anbietet. sonst. Da stehen Spezialistentum und Dort ist der Patient viel mehr Objekt als Technik im Vordergrund, auch bei uns. Subjekt der Therapie. Aber dabei wollen wir nicht stehen bleiben. Wir schaffen Räume, in denen Begegnung, Aber ist so ein Wandlungsprozess in einem Wahrnehmung und Entwicklung möglich Krankenhaus heute überhaupt noch mögwerden können. lich? Die Patienten liegen dort doch nurmehr wenige Tage und werden dann entlassen.

Wenn ein Patient beispielsweise mit einem Herzinfarkt eingeliefert wird, so wird er natürlich erst einmal medikamentös versorgt und mit einem Herzkatheter untersucht. Gegebenenfalls werden die verstopften Gefäße mit dem Ballonkatheter eröffnet und mit einem Stent versorgt.Aber dann geht die eigentliche Auseinandersetzung mit der Krankheit doch erst los: Was bedeutet der Infarkt für diesen Menschen? In welchem Zusammenhang hat er sich ereignet? Wie hat ihn der Patient erlebt? Welche Krankheiten liegen dem Infarkt zugrunde? Was leitet sich für die Zukunft daraus ab? Auf diese Fragen gilt es, gemeinsam Antworten zu finden.

Bersdorf: Es ist ein grundsätzliches Selbstverständnis Anthroposophischer Krankenhäuser, nur ein Teil der gesamten Versorgungskette innerhalb der Anthroposophischen Medizin zu sein.Dazu gehören auch die niedergelassenen Ärzte,die verschiedenen Therapeuten (für Kunsttherapien, Heileurythmie, äußere Anwendungen, Rhythmische Massage), die ambulante und stationäre Rehabilitation, aber auch die Prävention durch die Schulärzte und die Fördermaßnahmen an Waldorfschulen. Wir sehen uns als Teil einer therapeutischen Gemeinschaft, die weit über das Krankenhaus hinausgeht, und die

Historisches

Dr. Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophischen Geisteswissenschaft, und die holländische Ärztin Dr. Ita Wegman sind die „Eltern“ der Anthroposophischen Medizin

Der erste Impuls für eine Klinik für Anthroposophische Medizin entstand 1920 durch Rudolf Steiner. Damals sollte in Dornach in der Schweiz, wo später die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft, das Goetheanum, entstand, ein solches Krankenhaus mit etwa 100 Betten gebaut werden. Ein „klinisch-therapeutisches Institut“ kam dann kurze Zeit später im benachbarten Arlesheim zustande – und existiert immer noch, heute unter dem Namen „Ita-WegmanKlinik“ (siehe Seite 24), benannt nach der ersten Ärztlichen Leiterin. Gleichzeitig entstand in Stuttgart ein kleines Anthroposophisches Krankenhaus, die Carl-Unger-Klinik – Keimzelle für die später wesentlich größer und anders konzipierte Filderklinik, die 1975 auf den Fildern, vor den Toren Stuttgarts, neu gegründet wurde (siehe Seite 10). Schon 1969 wurde das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke (siehe Seite 13) eröffnet, seinerzeit ein absolutes Novum: ein Krankenhaus der regionalen Akutversorgung, in dem Anthroposophische Medizin praktiziert wird. Als eine der letzten Gründungen in diesem Zusammenhang entstand 1995 das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin. Zusätzlich zu den drei großen Akutkliniken gründeten sich viele weitere Einrichtungen in ganz Europa: anthroposophisch-medizinische Abteilungen unter dem Dach anderer Kliniken, Kur- und Rehakliniken sowie Krankenhäuser für psychosomatische und psychotherapeutische Medizin.

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bedeutet für Anthroposophische Ärzte, Therapeuten und Pflegende, die Individualität in der jeweiligen konkreten Situation des Patienten zu erkennen und daraus den Heilungsprozess zu entwickeln. Dazu gehört dann auch die Kompetenz, heilen zu können – sowohl mit den spezifischen konventionellen als auch mit den anthroposophischen Therapieverfahren und Heilmitteln. Für dieses Vorgehen haben die Mitarbeiter an Anthroposophischen Kliniken und Einrichtungen eine besondere Kompetenz und einen scharfen Blick, sie sind zusätzlich ausgebildet, geschult und erfahren. In diesem Sinne sind wir „Center of Excellence“, spezielle Kompetenzzentren für konventionelle Medizin einerseits und komplementär-anthroposophische Medizin andererseits. Diese doppelte Kompetenz ist ein Alleinstellungsmerkmal Anthroposophischer Medizin. Aber auch die Anthroposophischen Kliniken unterliegen doch den Zwängen unseres heutigen Gesundheitswesens mit Kostendruck und kurzen Liegezeiten.

Physiotherapie am Bett (ganz oben), apparative Diagostik wie ein ElektroEnzephalogramm (EEG) bei einem Kind (Mitte oben) sind in Anthroposophischen Kliniken ebenso selbstverständlich wie warme Farbgebung und gestaltete Nischen auf den Fluren (Mitte unten) oder akute Notfalleinsätze mit dem Rettungswagen (ganz unten).

insgesamt Anthroposophische Medizin praktiziert – eine integrative Medizin, die auf dem Boden der Naturwissenschaften steht, diese aber um die geisteswissenschaftlichen Aspekte der Anthroposophie erweitert. Es gilt, beides zusammenzubringen, aus praktischen Erfahrungen auf beiden Gebieten Erkenntnisse zu gewinnen und dies dann dem Patienten zugute kommen zu lassen. Das bedingt aber von vornherein einen anderen Blick auf die Medizin: Heilen wollen – das

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ambulantem Bereich fließende Übergänge gibt – und genau das fördern wir heute an den Anthroposophischen Krankenhäusern, diese „integrierte Versorgung“, auch die stärkere Einbindung in die Region. Dafür gibt es zur Zeit verschiedene Modellversuche, an denen unsere Häuser beteiligt sind. Worum geht es bei diesen Projekten?

Zimmermann: Es geht darum, die Möglichkeiten, die das Krankenhaus bietet, als Qualität in einen kooperativen Verbund einzubringen. Die therapeutische Gemeinschaft, die am Krankenhaus besteht, zu wandeln in eine therapeutische Gemeinschaft, die den Patienten nicht nur an einem Ort, sondern auf einer größeren Wegstrecke begleitet. Dabei verfolgt diese Gemeinschaft ein gemeinsames Konzept – das der Anthroposophischen Medizin. Als Patient kann ich dann ganz bewusst dieses Haus, diesen Verbund wählen und weiß: hierher komme ich als Patient mit meinem Schicksal und mit meiner Biographie und kann sicher sein, dass die Menschen, die mich behandeln, nicht nur mein gebrochenes Bein sehen oder mein krankes

Bersdorf: Die kürzeren Verweildauern werden für den Patienten nicht zum Problem, wenn wir Leistungserbringer das Krankenhaus von vornherein als Teil Das Essen in Anthroposophischen Kliniken einer Kette begreifen, der mit den anderen schmeckt – die Zutaten stammen meist aus Gliedern eng verbunden ist. Wir müssen kontrolliert biologisch-dynamischem Anbau. den Ort der Heilung neu beschreiben, es kann nicht nur das Krankenhaus sein mit seinen spezifischen Aufgaben in einer besonders akuten Phase der Erkrankung. Wir müssen – und das ist die Zukunft – die verschiedenen Bereiche so gut vernetzen, dass für den Patienten der Übergang von einem Versorgungsbereich in den nächsten so durchlässig und transparent wie nur irgend möglich ist.Dabei haben wir im Vergleich zu den anderen Kliniken durchaus einen Vorsprung, weil Anthroposophische Medizin schon immer so vernetzt gedacht hat und nicht im Konkurrenzdenken der Versorgungselemente „ambulant“ und „stationär“ verhaftet war. Zimmermann: Wir erleben zur Zeit einen grundlegenden Wandel des Krankenhauses von einem Ort der Genesung zu einem Ort, wo Genesung nur noch angestoßen werden kann. Das bedeutet, dass wir eben neue Strukturen und Möglichkeiten schaffen müssen, wo es zwischen stationärem und

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Herz, sondern mich als ganze Persönlichkeit. Das gilt sowohl für die drei großen Akutkliniken, als auch für die Kliniken und Abteilungen für Innere Medizin, die Rehaund Kur-Kliniken, die Psychosomatik und Psychiatrie sowie für alle niedergelassenen Ärzte und Therapeuten.

Ambulant und stationär miteinander verbinden

den, einen Verstorbenen sofort ins Kühlfach zu schieben. Der Tod ist ein großes Tor, durch das das Individuum, das Ich, in einen anderen Zustand eintritt. „Wo ein Mensch stirbt, wird ein Geist geboren“, sagt Novalis. Und umgekehrt ist es ja so, dass bei der Geburt ein Geist stirbt und ein Mensch geboren wird. Insofern muss der Tod nach unserem Verständnis auch würdig begleitet werden (siehe rechte Randspalte). Dazu gehören angemessen gestaltete Aufbahrungsräume, in denen Angehörige, Freunde und Bekannte von einem Verstorbenen in Ruhe und Würde Abschied nehmen können. Auch Ärzte und Pflegende, die vielleicht bis zuletzt um das Leben gekämpft haben, können dort den Verstorbenen und seine Angehörigen auf diesem letzten Weg begleiten.

Darüber hinaus gibt es, z.B. im „Modell Herdecke“,die therapeutische Gemeinschaft, die sich der Versorgung einer bestimmten Region verpflichtet fühlt und dort die bisher vorhandenen Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung aufheben will. Da sind auch Ärzte und Therapeuten einbezogen, die nicht anthroposophisch behandeln, da geht es um eine regionale Versorgung ohne für den Patienten hinder- Bersdorf: Aber mit dem Raum allein ist liche und überflüssige Stolpersteine. es nicht getan. Es bedarf eines Kreises von Menschen, die das Thema „Sterben Aber bieten nicht auch die großen privaten und Tod“ innerlich bewegen. Meist sind Krankenhausketten, die zur Zeit überall das, ganz ökumenisch, die Seelsorger der entstehen, solche Möglichkeiten? verschiedenen Konfessionen und PfleBersdorf: Bei diesen Konzernen dient gende, die die Aufbahrung vorbereiten die Effizienz dem Erzielen einer Rendite. und die Beteiligten beraten. Sie kümmern Das Haus soll Gewinn abwerfen für die sich um die Angehörigen sowie um eine Kapitalgeber.Anthroposophische Kranken- entsprechende Gestaltung des Raumes. häuser dagegen sind gemeinnützig und Denn da tauchen ja viele Fragen auf: Was von vornherein überwiegend Gemein- darf ich tun in diesem Raum? Darf ich schaftskrankenhäuser gewesen. Sie ha- singen, musizieren, sprechen? Wie darf ich ben ein anderes Selbstverständnis,sie stellen den Toten schmücken? Was ist zu hören in die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen diesem Raum? Nur der Ventilator? Welche im Krankenhaus zum Wohle der Patienten Atmosphäre entspricht dem Verstorbenen? in den Mittelpunkt. So bekommen auch Was will und kann ich selbst einbringen? die Leitenden Ärzte nur ein bestimmtes Wir erleben es bei Krankenhausführungen Gehalt – die Honorare von Privatpatienten immer wieder, dass der Aufbahrungsraum fließen in einen Fonds des Krankenhauses, der Ort ist, wo selbst mit distanzierten aus dem Baumaßnahmen,teure technische Behördenvertretern persönlichste GespräGroßgeräte oder die Entwicklung neuer che entstehen. Und es ist ja genau das, was Angebote finanziert werden können. Wir Anthroposophische Medizin will: begleisind gefordert, unsere Betriebe besonders ten, vom Beginn des Lebens bis über den effizient zu führen, um aus den üblichen Tod hinaus. Pflegesätzen und Fallpauschalen die Anthroposophische Medizin zu finanzieren. Als gemeinnützige Einrichtungen„zahlen“ wir die „Rendite“ in Form zusätzlicher Leistungen direkt an unsere Patienten und nicht an Kapitalgeber. Was in Anthroposophischen Krankenhäusern auffällt, ist, dass es dort einen Aufbahrungsraum gibt für Verstorbene. Warum?

Zimmermann: Weil wir es unwürdig fin-

Roland Bersdorf (56, links) ist Geschäftsführer am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe (Berlin), Peter Zimmermann (57) ist Vorstand an der Herdecker Klinik.

Aufbahrungsräume für Verstorbene – hier im Christophorus-Hospiz am Krankenhaus Havelhöhe, Berlin – sollen einen würdigen Abschied ermöglichen.

Den Sterbenden helfen, ohne den Tod zu beschleunigen An Anthroposophischen Kliniken und Einrichtungen besteht eine besondere Kultur im Umgang mit dem Tod. Denn der Tod gehört zum Leben – er ist das Gegenstück zur Geburt, die ins Leben hineinführt, er kann und soll nicht um jeden Preis verhindert werden. Wohl wird alles getan, was nötig ist, um eine lebensbedrohliche Krankheitssituation zu behandeln. Aber der Tod stellt nicht zwangsläufig ein Versagen ärztlicher Kunst dar. Er ist immer nur Schlusspunkt eines gegenwärtigen Lebens, nicht das Ende generell. Denn der Mensch ist im anthroposophischen Verständnis nicht nur einmal auf der Welt. Sein inneres Selbst, das Ich, bedient sich lediglich eines Körpers, um bestimmte Aufgaben auf dieser Erde zu erfüllen. Es ist der heile, unzerstörbare Kern des Menschen, der immer wiederkehren und sich weiter entwickeln kann. Befürworter der Sterbehilfe sehen im Tod dagegen die Erlösung von Leiden, Hoffnungslosigkeit und Sinnverlust. Die Angst vor dem Tod wird dabei ersetzt durch die Angst vor dem Sterben. Anthroposophische Medizin will gerade diese Angst nehmen, indem sie den Prozess des Sterbens mit den Mitteln der Pflege und der künstlerischen Therapien (z.B. Musiktherapie) würdig begleitet und somit auch ermöglicht, dass er akzeptiert werden kann.

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Anthroposophische Therapien Die spezifischen Therapieformen der Anthroposophischen Medizin bestehen in Arzneimitteln natürlichen Ursprungs, äußeren Anwendungen (Wickel, Einreibungen, Auflagen), Rhythmischer Massage, Kunsttherapien (Malen, Plastisches Gestalten, Musik, Gesang, Sprachgestaltung) sowie Heileurythmie.

Für eine anthroposophisch erweiterte Heilkunst – IKK Hamburg

A

nthroposophische Medizin und ihre Therapien gehören gleichberechtigt in den Leistungskatalog der Krankenkassen. Dafür steht

die IKK Hamburg mit ihrem erweiterten Leistungsangebot im Bereich der anthroposophischen Medizin. Unterstützen auch Sie diese Initiative und werden Sie Mitglied der Innungskrankenkasse Hamburg.

Informationen erhalten Sie unter www.ikk-hamburg.de oder unter 01802 - 90 10 90

Anthroposophische Arzneimittel werden aus mineralischen (z.B. Quarz, Schwefel), pflanzlichen (z.B.Arnika,Lavendel),metallischen (z.B. Gold, Eisen) und tierischen (z.B. Insektengift, Organextrakte) Ausgangsstoffen hergestellt. Diese Medikamente sollen konventionelle Arzneimittel nicht immer ersetzen, sondern ergänzen. Sie töten keine Krankheitskeime ab, sie unterdrücken auch nicht Krankheitsprozesse, und sie ersetzen keine körpereigenen Stoffe (z.B. Hormone, Blutbestandteile). Alle Anthroposophischen Arzneimittel sind vielmehr darauf ausgerichtet, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen,indem sie gestörte Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht bringen und die Abwehrkraft stärken. So sollen sie bewirken, dass der Mensch selbst mit einer Krankheit fertig wird – wo immer dies möglich ist.

Äußere Anwendungen wie Wickel, Auflagen und Einreibungen mit ätherischen oder fetten Ölen, Essenzen, Tinkturen und Salben sollen alle Lebensprozesse im Organismus anregen und regulieren: Atmung, Durchblutung, Verdauung, Stoffwechsel, Wärmebildung und -verteilung. Rhythmische Massage regt mit saugenden und rhythmisch schwingenden, streichenden Bewegungen die Flüssigkeitsströme im Körper an. Damit lassen sich krankhaft verfestigte und verdichtete Strukturen lösen und ins Fließen bringen. Anthroposophische Kunsttherapien wie therapeutisches Malen und Zeichnen, Plastisches Gestalten, Anthroposophische Musik- und Gesangstherapie oder Sprachgestaltung bieten die Möglichkeit, dass der Patient selbst in sich – unter

Anleitung eines Therapeuten – heilende Prozesse anregt und durch dieses eigenaktive und kreative Handeln gesundet. Heileurythmie ist eine Bewegungstherapie zu Sprache oder Musik, die gezielt anregend, stärkend oder regulierend wirkt. Vor allem die rhythmischen Vorgänge im Organismus – Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel – lassen sich damit gut beeinflussen, aber ebenso die allgemeine Beweglichkeit und das Gleichgewicht. Da Organe und Organsysteme durch Kreis-lauf und Atmung mit dem Gesamtorganismus in Zusammenhang stehen, erreicht die Heileurythmie sowohl die gesamte Bewegungsorganisation als auch gezielt einzelne Organfunktionen sowie die seelischen und geistigen Anteile im Menschen und ist deshalb besonders wirksam.

Bei der Heileurythmie (oben links) wird der Organismus in all seinen Funktionen mit Hilfe von Bewegung, Sprache und Musik harmonisiert. Das intensive Lauschen auf Ton und Schwingungen eines Klangrohrs (oben rechts) aktiviert musikalisch-rhythmisch die Lebenskräfte. Rhythmische Massage (unten links) löst Verspannungen und bringt Verfestigtes wieder ins Fließen. Gold (unten Mitte links) ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Anthropoophischen Arzneimitteln. Therapeutisches Malen und Plastizieren (unten Mitte und rechts) regen Prozesse der Selbsterkenntnis an und stärken den Willen.

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Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin ist eine der drei großen anthroposophischen Akutkliniken in Deutschland, die nicht nur moderne Notfallmedizin für die regional ansässige Bevölkerung anbieten, sondern gleichzeitig auch die zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten der Anthroposophischen Medizin.

Die Filderklinik bietet u.a. Kunsttherapien (links: Musiktherapie), qualifizierte Notfallversorgung (Mitte) und eine bekannt gute Geburtshilfe (rechts)

Die Filderklinik Das Akutkrankenhaus „Die Filderklinik“ hat seinen Namen von der Region, in der es zu Hause ist: auf den Fildern nahe Stuttgart, der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Das am Rande eines Landschaftsschutzgebiets gelegene Krankenhaus bietet alle wichtigen medizinischen Abteilungen und verfügt als Anlaufstelle des Roten Kreuzes zusätzlich einen Hubschrauberlandeplatz.

Anthroposophische Medizin: Akut- und Ganzheitsmedizin Im Haberschlai 7 70794 Filderstadt-Bonlanden Telefon +49 (0) 711 - 7703 - 0 Telefax +49 (0) 711 - 7703 - 1620 www.filderklinik.de Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 219 Betten in fünf bettenführenden Hauptfachabteilungen; 575 Mitarbeiter, 60 Ausbildungsplätze in der Krankenpflege. In den 30 Jahren ihres Bestehens hat die Filderklinik 200.000 Patienten stationär und 750.000 Patienten ambulant behandelt. Es wurden 33.000 Kinder auf die Welt gebracht, 42.000 Operationen ausgeführt, 30.000 Notarzt-Einsätze gefahren, und 5.000 Menschen sind hier einen würdigen Tod gestorben. Die Filderklinik ist das Notfall-Krankenhaus für den nahe gelegenen Flughafen StuttgartEchterdingen.

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In die Zentrale Ambulanz kommen Notfall- und Unfallpatienten sowie alle, diejenigen, die bei den niedergelassenen Ärzten der Umgebung nicht versorgt werden können. Diese Ärzte haben hier an der Filderklinik auch ihre Notfallpraxis. Die Anästhesisten der Filderklinik kümmern sich nicht nur um eine angemessene Narkose bei einer Operation, sondern auch um die Schmerzbehandlung bei Geburten, bei Krebs oder anderen schweren Erkrankungen. Zudem ist die Filderklinik ein Zentrum für minimal-invasive („Schlüsselloch“-)Chirurgie, und es besteht eine chirurgische 24-Stunden-Bereitschaft. Auf der Intensivmedizinischen Station können zehn Patienten versorgt werden. Ab 2006 verfügt die Radiologie der Klinik über eines der modernsten Geräte der Magnetresonanztomographie.

Schwerpunkt der Inneren Medizin sind die schulmedizinische und anthroposophische Krebstherapie sowie die Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Asthma und Rheuma. Die Kinder- und Jugendmedizin verfügt über 33 Betten und eine der ersten stillfreundlichen Abteilungen Deutschlands für Neu- und Frühgeborene (Neonatologie). Bei den älteren Kindern liegen die Therapieschwerpunkte auf der Behandlung von Asthma, Neurodermitis, Epilepsie, Depressionen und Essstörungen.

Die 27-Betten-Station der Abteilung Psychotherapie/Psychosomatik/Kunsttherapie/Heileurythmie behandelt Patienten mit Angststörungen, Phobien, Depressionen und Zwängen, Erschöpfung, Essstörungen, in biographischen Krisen sowie bei Krebs. Hier sind – wie auch Auf der Abteilung Geburtshilfe kommen bei anderen Krankheiten – die Anthrojährlich etwa 1.400 Kinder auf die Welt. posophischen Therapien (siehe Seite 9) Die Filderklinik ist seit September 2003 besonders wertvoll. von der WHO als „stillfreundliches KranKrankenhaus-Seelsorge, Physiotherakenhaus“ zertifiziert. pie, Sozialdienst, eine hervorragende Die Abteilung Gynäkologie ist neben onko- Krankenhausküche mit zertifiziertem logischen Eingriffen besonders auf organ- Bio-Menü sowie eine kompetente Pflege erhaltende Operationen an Gebärmutter vervollkommnen das Angebot. Jeden und Eierstöcken spezialisiert. Zur genauen Sonntag finden im Festsaal der FilderDiagnose einer Inkontinenz steht ein uro- klinik Konzerte, Aufführungen oder dynamischer Messplatz zur Verfügung. Vorträge statt.

Schwerpunkte der Abteilung für Innere Medizin sind die Behandlung von Krebs, Diabetes (mit Schulungskursen), Schilddrüsenleiden und Krankheiten desVerdauungstrakts (chronisch-entzündliche DarmerkranIn Havelhöhe (oben) gehören Zuwendung (Mitte), Maltherapie (unten links), Rhythmische Massage (unten rechts) zum Programm .

kungen, Reizmagen und -darm, chronische Hepatitis und Alkoholentgiftung), Diagnostik und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen (u.a. Herzkatheter, Schrittmachertherapie), Erkrankungen der Atemwege (Lungenkrebs, Tabakentwöhnung). Die psychosomatisch-psychotherapeutische Abteilung hat Bereiche für Erwachsene (15 Betten), Jugendliche (10 Betten) und Patienten im „motivierenden Drogenentzug“ (10 Betten). Darüber hinaus erfolgt von hier aus die integrierte psychosomatische Mitbehandlung der Patienten auf den drei internistischen Stationen (Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie/Pneumologie). Die Abteilung bietet außerdem Behandlungsmodule an, die von allen Patienten der Klinik besucht werden können. Und wer will, kann ohne Voranmeldung an allen Werktagen um 13.30 Uhr an der „psychoedukativen Gruppe“ teilnehmen. Zur Abteilung Chirurgie gehören das Zentrum für Visceralchirurgie (u.a.Eingriffe an Magen, Darm und Leber, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse) sowie das Zentrum für minimal invasive Chirurgie und ambulante Operationen (Leistenbrüche, Entfernung von Blinddarm, Gallenblase, Hämorrhoiden u.a. „durchs Schlüsselloch“, also ohne Bauchschnitt). Der Patient kommt am Tag des Eingriffs ins Haus, wird operiert, nachbetreut und kann, wenn alles in Ordnung ist, am selben Tag nach Hause. Die Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe bietet mit dem Brustzentrum Havelhöhe alle modernen Verfahren der Diagnostik und Therapie von Brustkrebs, aber auch die nötige Unterstützung und Zeit, damit die Frauen ihren individuellen Weg bei der Bewältigung der Krankheit finden und das Vertrauen in

ihren Körper wiedergewinnen können. In der Geburtshilfe stehen alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung, um eine Geburt sicher zu begleiten. Vor allem aber sollen Kind und Eltern bei der Geburt individuell unterstützt werden – sie stehen im Mittelpunkt. Bei Steißlage des Kindes kann vor der Geburt eine äußere Wendung versucht werden, die Leitende Ärztin beherrscht außerdem noch die selten gewordene Kunst, ein Kind aus einer solchen Beckenendlage normal zu entbinden, aber ebenso natürlich die Technik des Kaiserschnitts. Seit September 2005 gehört Havelhöhe zu den 23 „stillfreundlichen Krankenhäusern“ in Deutschland.

Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe Klinik für anthroposophisch erweiterte Heilkunst Kladower Damm 221 14089 Berlin Telefon +49 (0)30-36501-0 Telefax +49 (0)30-36501-366 www.havelhoehe.de Akutkrankenhaus mit 300 Betten und 590 Mitarbeitern. Weitere Einrichtungen des Trägervereins: - Forschungsinstitut Havelhöhe - Musiktherapeutische Arbeitsstätte - Havelhöher Herzschule - Jugendhilfeeinrichtung „Par-ce-val“ - Gemeinschaftshospiz Christophorus - Familienforum Havelhöhe - Therapie- und Förderzentrum Havelhöhe.

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Mitten im Grünen liegt das Haus (oben) mit moderner Architektur (links), hochqualifizierter Pädiatrie (Mitte) und High-Tech-OP-Equipment

Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Die erste Klinik, die als Akutkrankenhaus Anthroposophische Medizin praktizierte. Das Gemeinschaftskrankenhaus ist zuständig für die ambulante und stationäre Versorgung der Bürger der Stadt Herdecke und ihrer Umgebung (inklusive umfassender psychiatrischer Versorgung und Notarztdienst). Es steht aber auch Patienten offen, die aus anderen Städten Deutschlands kommen. Es verfügt über folgende Abteilungen: Anästhesie, Radiologie (Magnetresonanz- und Computertomographie, Röntgen, Digitale Subtraktions-Angiographie), Chirurgie (allgemeine, orthopädische, urologische,Viszeral- und Unfallchirurgie), Neurochirurgie (Schwerpunkt: Bandscheiben), Frauenheilkunde (Kooperatives Brustzentrum, Endometriose, Inkontinenz), Geburtshilfe (Risikoschwangerschaften, Hebammenpraxis), Innere Medizin (Schwerpunkte: Krebserkrankungen, Gastroenterologie, Kardiologie, Therapiestation), Neurologie („stroke unit“ zur Behandlung von Schlaganfällen, Multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson), Frührehabilitation, Abteilung für Querschnittgelähmte, Kinder- und Jugendmedizin (Früh- und Neugeborene, Onkologie, Epilepsie, Diabetes, Psychosomatik), Kinder- und Jugendpsychiatrie (mit Tagesklinik), Psychiatrie und Psychotherapie (Akutpsychiatrie, Bereich Junge Erwachsene, Tagesklinik Witten), Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin („Jona“).

Schwerpunkte für die fachübergreifende Behandlung sind im ganzen Haus: die interdisziplinäre Behandlung von Patienten mit Tumorerkrankungen (Chirurgie, stationäre und ambulante Chemotherapie, komplementäre Mistelbehandlung, Psychoonkologie), interdisziplinäre Schmerztherapie, minimal-invasive Chirurgie und Kurzzeitchirurgie. Therapeutisch bietet das Gemeinschaftskrankenhaus die modernen Methoden der konventionellen Medizin, außerdem Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie Osteopathie. Hinzu kommen noch die Anthroposophischen Verfahren (siehe Seite 9). Ärzte, Therapeuten und Pflege verstehen sich als therapeutische Gemeinschaft, die gemeinsam den Therapieplan erarbeitet und den Patienten darin unterstützt, in und nach der Krankheit seine Eigenständigkeit wiederzufinden. Die Küche ist zertifiziert für die Verwendung von Produkten aus kontrolliertökologischem Anbau („Bio mit Zertifikat“). Der Koch des Gemeinschaftskrankenhaus, Heinz Fischer, ist „BioMentor“, das heißt, er berät Kollegen in Großküchen und Gastronomie bei der Einführung von mehr Bio-Qualität. Das Haus verfügt über eine eigene Schule für schulpflichtige kranke Kinder. Die Pflegeüberleitung „Die Brücke“ kümmert

sich um einen reibungslosen Übergang von der stationären in die ambulante Betreuung bei hilfe- und pflegebedürftigen Menschen. Die Lernwerkstatt Familie bietet Kurse zu Geburt, Kinderpflege und Erziehung.

Gerhard-Kienle-Weg 4 58313 Herdecke Telefon +49 (0) 2330 - 62 - 0 Telefax +49 (0) 2330 - 62 - 3995 [email protected] www.gemeinschaftskrankenhaus.de Akutkrankenhaus mit 463 Betten und 1.200 Mitarbeitern. Jährlich werden ca. 11.000 Patienten stationär behandelt und rund 1.000 Kinder geboren. Kooperationen mit : Kardiologische Praxis Dr. Liebermann/Dr. Arens (Herzkatheterlabor), Pulmologische Privatpraxis Dr. Schnürer Modell Herdecke: Integrierte Versorgung mit Ärzten, Pflegediensten und Therapeuten in der Region Herdecke. Ausbildung und Forschung: DörtheKrause-Institut (Krankenpflege), Klinische Kunsttherapie (mit Fachhochschule Ottersberg), Medizin (mit der Universität Witten/Herdecke).

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D I E D O P P E LT E K O M P E T E N Z | A N T H R O P O S O P H I S C H E K L I N I K E N I N E U R O PA

Anthroposophische Kliniken und Einrichtungen in Europa Diese Übersichtskarte zeigt Ihnen die Lage der verschiedenen anthroposophischen Einrichtunge, die in dieser Ausgabe von medizin individuell vorgestellt werden. Sie alle haben sich im Verband Anthroposophischer Kliniken zusammengeschlossen. Eine individuelle Pflege (oben ganz links), Bewegungstherapie im Wasser (Mitte links), Ergotherapie (Mitte rechts) und Krankengymnastik (ganz rechts) spielen in der Anthroposophischen Medizin eine große Rolle. Vielerorts werden für Patienten Pflanzenbetrachtungen im Heilpflanzengarten (unten links) angeboten. Einige Kliniken bilden Medizinstudenten aus (unten Mitte links) und beteiligen sich an Forschungsvorhaben (unten rechts).

Italien

Deutschland 1.

Abteilung für Innere und Anthroposophische Medizin am Asklepios Westklinikum, Hamburg

2. Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin 3. Reha-Klinik Schloss Hamborn, Borchen 4. Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke 5.

Krankenhaus Lahnhöhe, Überregionales Zentrum für Psychosomatische Medizin und Ganzheitliche Heilkunde, Lahnstein

6. Alexander-von-Humboldt-Klinik, Geriatrisches Rehabilitationszentrum, Bad Steben 7. Klinik Öschelbronn, Krankenhaus für Innere Medizin, Niefern-Öschelbronn 8. Paracelsus-Zentrum für Anthroposophische Medizin, Bad Liebenzell-Unterlengenhardt 9. Gemeinschaftskrankenhaus Die Filderklinik, Stuttgart-Filderstadt

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MEDIZIN INDIVIDUELL | HERBST 2005

10. Belegklinik für Homöotherapie am Klinikum Heidenheim/Brenz

19. Casa die Salute Raphael, Kur- und Thermalzentrum, Roncegno

11. Friedrich-Husemann-Klinik, Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Buchenbach (bei Freiburg)

Großbritannien

12. Sonneneck, Reha-Klinik für Psychosomatik und anthro posophisch erweiterte Heilkunde, Badenweiler

20. Park Attwood Clinic, Integrative Klinik für Anthroposophische Medizin, Worcestershire

13. Haus am Stalten, Sanatorium für Allgemeinmedizin und Anthroposophische Medizin, Steinen-Endenburg

21. Raphael Medical Centre, Zentrum für ambulante und stationäre Rehabilitation, Kent

14. Mutter- und Kind-Kurheim Alpenhof, Kranzegg

Schweden

Schweiz

22. Vidarkliniken, Järna

15. Ita Wegman Klinik, Arlesheim 16. Lukasklinik, Onkologische Spezialklinik, Arlesheim 17. Paracelsus-Klinik, Richterswil 18. Casa di Cura „Andrea Cristoforo“, Ascona

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D I E D O P P E LT E K O M P E T E N Z | K R A N K E N H Ä U S E R U N D A B T E I L U N G E N F Ü R I N N E R E M E D I Z I N

D I E D O P P E LT E K O M P E T E N Z | K R A N K E N H Ä U S E R U N D A B T E I L U N G E N F Ü R I N N E R E M E D I Z I N

Klinik Öschelbronn Klinik Öschelbronn Krankenhaus für Innere Medizin Am Eichhof 30 75223 Niefern-Öschelbronn Telefon +49 (0)7233-68-0 Telefax +49 (0)7233-68-110 www.klinik-oeschelbronn.de

Die Klinik Öschelbronn liegt am Rande des Nordschwarzwalds in der Nähe von Pforzheim. In diesem internistischen Akutkrankenhaus werden Patienten mit chronischen internistischen und psychosomatischen Krankheiten behandelt mit Schwerpunkt auf ganzheitlich-onkologischer Diagnostik und Therapie bei Tumorerkrankungen (alle Kassen). Das Haus verfügt 56 Betten im akut vollstationären Bereich, 6 Betten in der anthroposophisch-onkologischen Tagesklinik, 8 Betten in der Palliativeinheit.

Es gibt Ein-, Zwei- oder Dreibettzimmer, zum Teil mit Balkon. Jedes Zimmer hat eine eigene Nasszelle. Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9), Schmerztherapie, Misteltherapie, Phyto- und Homöopathie, Physiotherapie, Psychoonkologische Gesprächsgruppe, Psychotherapie. Eine Besonderheit sind die in der Klinik mit entwickelten Überwärmungsverfahren (stationär und ambulant): die „moderate Ganzkörper-Hyperthermie“ (bei Krebs, Entzündungen, muskulären Verspannungen, Arthrose, Asthma und Weichteilrheumatismus) und die „lokoregionale Tiefenhyperthermie“ bei Krebs. Bei diesen Behandlungsmethoden wird die Temperatur entweder im ganzen Körper oder nur in einzelnen Bereichen erhöht, mit dem Ziel, die blockierten Selbstheilungskräfte nachhaltig anzuregen, die Muskeln zu entspannen, die Lebensqualität zu fördern.

Paracelsus-Zentrum Bad Liebenzell Paracelsus-Zentrum für Anthroposophische Medizin Burghaldenweg 60 75378 Bad Liebenzell-Unterlengenhardt Telefon: +49 (0)7052-925-0 Telefax: +49 (0)7052-925-2650 www.paracelsus-zentrum.de

Das Paracelsus-Zentrum liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung im nördlichen Schwarzwald und besteht aus verschiedenen Einrichtungen: dem Paracelsus-Krankenhaus (18 Einzelzimmer mit Terrasse oder Balkon, 14 Doppel- und 4 Dreibettzimmer mit insgesamt 62 Betten auf 5 Stationen, davon 2 Intensiv-Betten) als Akutklinik für Innere Medizin (Schwerpunkte: Erkrankungen von Magen und Darm, Leber, Herz und Kreislauf sowie Krebs

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und Rheuma); dem privatärztlichen Klinisch-Therapeutischen Institut (zur Zeit 10 Betten, bis 2008: 34 Betten), das Raum und Zeit bietet, um individuelle Heilungswege zu suchen und zu finden; dem Paracelsus-Therapeutikum für ambulante Anthroposophische Therapien; der Freien Studienstätte für Vorträge, Seminare und künstlerische Veranstaltungen; den Fonds für Freie Therapie zur Finanzierung der Anthroposophischen Therapien; die Paracelsus-Stiftung als Eigentümerin und Verwalterin all dieser Institutionen. Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9), sowie Öldispersionsbäder nach Junge, Bienenwachs-Packungen, Misteltherapie, Ganzkörper-Hyperthermie, Diätberatung, Biographiearbeit.

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Die meisten Anthroposophischen Krankenhäuser, vor allem die Neubauten, folgen in der Architektur organischen Mustern – auch die Klinik Öschelbronn (oben). Eine Besonderheit des Therapieangebots dort ist die Überwärmungstherapie – hier die moderate Ganzkörper-Hyperthermie (darunter). Über Infrarot-Lampen wird dem Gewebe Wärme zugeführt, die über das Blut im ganzen Organismus verteilt wird, so dass die Körpertemperatur ansteigt. Die Behandlung dauert 40-60 Minuten und wird im Abstand von zwei bis drei Tagen wiederholt. Diese Überwärmungstherapie ist problemlos mit anderen Behandlungsverfahren (z.B. Mistel-, Chemo-, Strahlentherapie) vereinbar. Forschungsarbeit im Labor (Mitte links) und das sorgfältige Vorbereiten von Wickeln und Auflagen (Mitte rechts) gehören in allen Anthroposophischen Krankenhäusern zum Arbeitsalltag – auch im Paracelsus-Zentrum Bad Liebenzell/Unterlengenhardt (darunter). Der Leitende Arzt in der Abteilung für Innere und Anthroposophische Medizin am Asklepios Westklinikum Hamburg, Dr. Jörn Klasen, legt noch Wert darauf, einen Patienten mit allen Sinnen zu untersuchen und nicht nur apparativ. Hier (zweites Foto von unten) horcht er die Bauchgeräusche ab. An der Belegklinik für Homöotherapie in Heidenheim versorgen Dr. Andreas Laubersheimer (rechts im Bild) und eine Krankenschwester einen Patienten mit einem Bauchwickel (ganz unten).

Abteilung für Innere und Anthroposophische Medizin im Asklepios Westklinikum Hamburg Diese Abteilung an einem Großklinikum im Westen der Hansestadt verfügt über 3 Einzel-, 8 Doppel- und 5 Dreibettzimmer (über die Hälfte davon mit eigener Nasszelle) mit insgesamt 34 Betten und ist eingebunden in den komplexen Zusammenhang eines modernen konventionellen Krankenhauses. Behandelt werden alle Krankheiten der Inneren Medizin mit besonderem Schwerpunkt auf Krebsleiden, Rheuma, Autoimmunerkrankungen (auch Multiple Sklerose, Neurodermitis), chronisch-entzündliche Magen- und Darmerkrankungen, Leberkrankheiten sowie akut auftretende Beschwerden (z.B.Lungenentzündung).Die intensive Betreuung Schwerstkranker und

Abteilung für Innere und Anthroposophische Medizin im Asklepios Westklinikum Hamburg Suurheid 20, 22559 Hamburg Telefon +49 (0)40-8191-2300 Telefax +49 (0)40-8191-2303 www.asklepios-westklinikum.de

würdige Begleitung Sterbender sind besondere Anliegen des therapeutischen Teams. Therapieangebot: alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9). Darüber hinaus stehen bei Bedarf alle konventionellen Therapieangebote des Hauses zur Verfügung.

Belegklinik für Homöotherapie Heidenheim Die Stadt Heidenheim an der Brenz liegt am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb auf ca. 500 Metern Höhe. Die Belegklinik für Homöotherapie ist integiert in das 665-Betten-Klinikum Heidenheim und arbeitet mit dessen 14 Abteilungen konsiliarisch zusammen. An der seit 1946 bestehenden Belegklinik werden Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen aus nahezu der gesamten nicht-operativen Medizin (Herz/Kreislauf-, Lungen-, Magen/Darm-, Nieren-, Schilddrüsen- und Hauterkrankungen, Krebs, Diabetes, Multiple Sklerose, Rheuma, Schmerzen, Erschöpfung) mit Homöopathie und Anthroposophischer Medizin behandelt.

Belegklinik für Homöotherapie am Klinikum Heidenheim/Brenz Schlosshaustraße 100 89522 Heidenheim Telefon +49 (0)7321-33-2381 /-2502 www.kliniken-heidenheim.de

Andreas Laubersheimer sowie zwei Weiterbildungs-Assistenzärzten betreut werden. Dass in einer kommunalen Einrichtung ein Verein („Förderverein Krankenhaus für Naturheilweisen e.V. Heidenheim“) aus engagierten Bürgern einen solchen Dienst am Kranken ermöglicht, ist in Deutschland eine Seltenheit.

Therapieangebot: Alle AnthroposoDie Abteilung verfügt über 18 Betten in phischen Therapiemaßnahmen (siehe Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmern, Seite 9), Physiotherapie, Öldispersionsdie von dem Leitenden Belegarzt Dr. bäder nach Junge.

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Alexander-von-Humboldt-Klinik Bad Steben Alexander-von-Humboldt-Klinik Geriatrisches Rehabilitationszentrum Dr. Gebhardt-Steuer-Straße 24 95138 Bad Steben Telefon +49 (0)9288-920-400 Telefax +49 (0)9288-920-108 www.humboldtklinik.de

Die Humboldt-Klinik liegt im bayrischen Staatsbad Bad Steben (nächste Kreisstadt ist Hof) auf 600 Meter Höhe in der Mittelgebirgslandschaft des Frankenwaldes. Sie verfügt über 50-60 Betten in Einzel- und Doppelzimmern und ist in einen größeren Wohn- und Pflegekomplex integriert. Schwerpunkte sind die Rehabilitation (und Prävention) bei Schlaganfall, Knochenbrüchen, Folgeschäden von Diabetes sowie neurologische Erkrankungen (z.B. Parkinson, beginnende Demenz). Etwa 80 Prozent der Patienten können sich mit Hilfe der Therapeuten wieder genügend Selbständigkeit und Mobilität erarbeiten, um

in den eigenen häuslichen Bereich zurückzukehren.Angehörige sind als Begleitung willkommen (Unterkunft, Verpflegung und Teilnahme an den Gruppenaktivitäten für 40 Euro/Tag). Therapieangebot: Neben dem Angebot an Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9) bietet die Humboldt-Klinik die übliche geriatrische Basisversorgung an. Im Einzelnen: Physiotherapie, Wassergymnastik im eigenen Schwimmbad, Ergotherapie, vorwiegend funktionelle Einzelbehandlung, Logopädie, Sozialdienst. Der konventionelle Therapieansatz wird neben der Anthroposophischen Medizin auch durch homöopathische und naturheilkundliche Medikamente ergänzt. Auf die Initiative von Ärzten aus der Humboldt-Klinik beruht eine Studie zur Schlaganfall-Behandlung, die als Basis ein Anthroposophisches Arzneimittel – homöopathisch potenziertes Schlangengift (Naja comp.) – verwendet.

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Auf einer Anhöhe über Bad Steben liegt der Komplex der Alexander-von-Humboldt-Klinik (oben). Ein idyllischer Bauerngarten umgibt die Reha-Klinik Sonneneck in Badenweiler (darunter rechts). Sie verfügt über ein schönes Hallenschwimmbad (links daneben). Die Luftaufnahme (Mitte oben) zeigt, dass die Rehaklinik Sonneneck ihren Namen zu Recht trägt: sie ist von allen Seiten von der südbadischen Sonne beschienen und eingebettet in das Grün der Wälder. Beim Plastizieren (Mitte unten) werden künstlerische Fähigkeiten erlebbar, entstehen neue Bilder und Kräfte, die dazu beitragen, eine Krankheit zu akzeptieren, zu überwinden und neuen Lebensmut zu schöpfen. Fotos unten: Schloss Hamborn (links) bietet perfekte Reha-Möglichkeiten, hier beispielsweise Krankengymnastik mit dem TheraBand (unten) und eine warmherzige ärztliche Betreuung (Foto ganz unten: Internistin Dr. Nora Flemming).

Sonneneck, Badenweiler Sonneneck Reha-Klinik für Psychosomatik und anthroposophisch erweiterte Heilkunde Kandernerstraße 18 70410 Badenweiler Telefon +49 (0)7632-752-0 Telefax +49 (0)76332-752-177 www.rehaklinik-sonneneck.de

Die Klinik Sonneneck liegt am Rande des Kurorts Badenweiler am Westhang des Südschwarzwalds in 480 Meter Höhe in einer der sonnenreichsten Gegenden Deutschlands. Die 82 Betten verteilen sich auf zwei Häuser, die auf einem parkähnlichen Grundstück liegen. Jedes der Einzeloder Doppelzimmer verfügt über eine

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eigene Nasszelle, teilweise auch über einen Balkon mit Blick auf die Vogesen. Um Gelegenheit zu bieten, sich auf die wesentlichen Aspekte der Therapie zu konzentrieren, besteht in den Zimmern kein Radio-, Fernseh- oder Internetanschluss.

und der systemischen Therapie. Diese werden kombiniert mit den Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9) sowie mit Biographiearbeit und Naturheilverfahren. Dazu gehören Öldispersionsbäder nach Junge, Krankengymnastik, Wassergymnastik, Fußreflexzonenmassage, Lymphdrainage, Kneippanwendungen, Entspannungsmethoden, ausleitende Verfahren, Craniosacral- und Mora-Therapie. Das Haus verfügt über ein ThermalHallenschwimmbad sowie eine Sauna.

Die Behandlungsschwerpunkte liegen auf depressiven, neurotischen, somatoformen und Belastungsstörungen sowie psychosomatischen Krankheiten. Weitere Schwerpunkte sind die Therapie von psychischen Auswirkungen chronischer Erkrankungen, vor allem von Herz und Im 200 Plätze fassenden Konzert- und Kreislauf, Verdauungsorganen, Haut, Theatersaal der Klinik finden regelmäBewegungssystem sowie bei Krebs. ßig Vortrags- und Kulturveranstaltungen statt (Theateraufführungen, Volkstänze, Therapieangebot: um die spirituelle Di- Märchenabende). Außerdem bietet sich mension erweiterte Verfahren der Tie- Patienten die Gelegenheit, selbst schaufenpsychologie, der Verhaltenstherapie spielerisch zu wirken.

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Schloss Hamborn, Borchen Schloss Hamborn liegt etwa sieben Kilometer südlich von Paderborn und ist seit über 70 Jahren Anthroposophisches Zentrum in Ostwestfalen. Die dort beheimatete Reha-Klinik verfügt über 75 Betten in Einzelzimmern mit Nasszelle. Die Zimmer haben bewusst keinen Fernseh- oder Internetanschluss (Internetzugang für Patienten ggf. über das Büro des Hauses). Die Klinik ist spezialisiert auf die Rehabilitation von Tumorerkrankungen, die Behandlung von somatoformen Störungen, orthopädischen Erkrankungen sowie Mutterbzw. Vater-Kind-Kuren.

Schloss Hamborn Reha-Klinik D-33178 Borchern Telefon +49 (0)5251-3886-0 Telefax +49 (0)5251-3886-702 www.schlosshamborn.de

(siehe Seite 9), darüber hinaus auch ein Bewegungsbad sowie Wasseranwendungen, Öldispersionsbäder nach Junge und Biographiearbeit.

Alle Behandlungsmaßnahmen sind in einen rhythmischen Tages- und Wochenablauf eingebunden, der auch chronobioloSchloss Hamborn ist die einzige anthro- gische Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt. posophische Reha-Einrichtung, die durch einen Belegungsvertrag auch von den Ein Hauptziel der Reha- und KurmaßRentenversicherungsträgern anerkannt nahmen ist es, in der Begegnung mit wird und nicht nur von den Kranken- der Krankheit die eigenen Gesundheitskassen. quellen zu entdecken und zu fördern. So können Patienten den für Körper Die Reha-Klinik von Schloss Hamborn ist und Seele gleichermaßen tiefgreifenden eingebettet in eine große Gemeinschaft Einschnitt einer Krebserkrankung besverschiedenster Einrichtungen (Waldorf- ser verstehen, verarbeiten und für sich Kindergarten und -Schule, Betreutes selbst positiv wenden, um auf dieser Wohnen, Altenpflegeheim, Kinder- Basis auch mit der Krankheit eine sinnund Jugendhilfe, Medienwerkstatt, Bio- volle Zukunftsperspektive für das eiHof, Naturkostladen), die den Patienten gene Leben zu gewinnen. täglich vielerlei Anregungen geben. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen Therapieangebot: Die Klinik bietet und Vorträge runden das vielfältige alle Anthroposophischen Therapien an Angebot ab.

Patienten aktiv e.V. Seit Juli 2003 betreibt der Verein„Patienten aktiv e.V.“ eine Informations- und Beratungsstelle für Rehabilitation und Kuren. Dort können sich Patienten und Angehörige erkundigen, wie die Anträge ausgefüllt werden müssen, wie sich besondere Wünsche durchsetzen lassen – zum Beispiel, eine Kur oder Reha-Maßnahme in einer anthroposophischen Einrichtung machen zu können. Das Ziel ist, jedem Patienten einen Zugang zu seinem individuellen Heilungsweg zu ermöglichen.

Patienten-aktiv e.V. Vereinigung für individuelle Medizin, Selbstbestimmung und Mitgestaltung im Gesundheitswesen Bauernreihe 8c 27726 Worpswede Telefon +49 (0) 4792-95 49 63 Telefon +49 (0) 4792-95 49 64

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Alpenhof, Kranzegg Alpenhof Mutter-und-Kind-Kurheim Breitensteinweg 6 87549 Kranzegg Telefon +49 (0) 8327 - 923 - 0 Telefax +49 (0) 8327 - 923 - 33 www.alpenhof-kranzegg.de

Der Alpenhof in Kranzegg liegt in der Nähe von Kempten auf ca. 850 Meter Höhe am Fuß des Allgäuer „WächterBerges“, dem Grünten (1740 m). Das Haus verfügt über insgesamt 40-50 Betten in einfachen, aber gemütlich und zweckmäßig eingerichteten Zimmern oder Appartments, die teilweise auch in Häusern der unmittelbaren Nachbarschaft angemietet werden. Aufgenommen werden Mütter oder Väter mit ihren Kindern, die an Krankheiten der Haut oder der Atemwege (Asthma), Stoffwechselstörungen, psychosoma-

tischen/psychovegetativen Erkrankungen leiden oder allgemein erschöpft sind. Das Haus ist bundesweit das einzige reine Mutter-/Vater-Kind-Kurheim nach anthroposophischem Konzept. Tages- und Wochenablauf sind rhythmisch gestaltet, die Mütter oder Väter sind mit ihren Kindern jeweils drei bis vier Wochen geschlossen zusammen. Dadurch können Freundschaften wachsen, und es entsteht mehr Ruhe im alltäglichen Kurablauf. Die Kinder werden nach den Prinzipien der Waldorfpädagogik in altersgestaffelten Gruppen von 10-18 Kindern betreut. Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9), Öldispersionsbäder nach Junge, Gymnastik, Inhalationen, Fußbäder, psychologische Einzel- oder Gruppengespräche, Terraintraining (Wandern mit ansteigender Belastung). Das Essen stammt fast nur aus kontrolliert biologischem Anbau und wird grundsätzlich serviert (kein Buffet), für gestresste Eltern ein Genuss!

Haus am Stalten, Steinen Haus am Stalten Sanatorium für Allgemeinmedizin und Anthroposophische Medizin Staltenweg 25 79585 Steinen-Endenburg Telefon +49 (0)7629-9109-0 Telefax +49 (0)7629-9109-29 www.stalten.de

Das Haus am Stalten wurde vor 30 Jahren gegründet und liegt auf 700 Meter Höhe an einem Südhang des Schwarzwalds mit freiem Blick bis hin zu den Schweizer Alpen. Mit 30 Betten in 28 Einzel- und 2 Doppelzimmern mit jeweils eigener Nasszelle und teilweise mit Balkon ist das Haus bewusst

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klein gehalten. Behandelt werden vor allem Erschöpfungszustände, psychosomatische Störungen, Krebsleiden, Rheuma,Abwehrschwäche, Asthma, Allergien, Multiple Sklerose, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Kopfschmerzen, Fröhliches Miteinander von Groß und Klein Migräne und Ohrgeräusche (Tinnitus). an der großen Schaukel des Mutter-KindTherapieangebot: Anthroposophische Therapien (siehe Seite 9), Physiotherapie, Bewegungstherapie, Lymphdrainage, Craniosacraltherapie, Inhalationen, Diätberatung. Die Küche kocht ausschließlich vegetarisch mit Vollwertprodukten aus biologisch-dynamischem Anbau. Regelmäßig finden Konzerte,Vorträge und Märchenabende sowie Ausflüge zu kulturellen Sehenswürdigkeiten der Umgebung (z.B. Isenheimer Altar in Colmar).

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Kurheims Alpenhof (ganz oben), der mit seinem typischen bayrischen Baustil (Mitte oben) seine Heimat verrät: das Allgäu in der Nähe von Kempten. Das Sanatorium Haus am Stalten (Mitte unten) ist wie auf einen Balkon am Südhang des Schwarzwalds gebaut und liegt inmitten von Wiesen und Wäldern. Diese bevorzugte Lage eröffnet an schönen Tagen einen weiten Blick über das Rheintal und den Schweizer Jura bis hin zu den majestätischen Viertausender-Gipfeln der Schweizer Alpen.

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Friedrich-Husemann-Klinik Buchenbach bei Freiburg Friedrich-Husemann-Klinik Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie D-79256 Buchenbach bei Freiburg Telefon +49 (0) 7661 - 392 - 0 Telefax +49 (0) 7661 - 392 - 400 www.friedrich-husemann-klinik.de

Die östlich von Freiburg am Rande des Schwarzwalds gelegene Friedrich-Husemann-Klinik hat ihren Namen von ihrem Gründer und besteht seit 1930. Die 103 Betten der Klinik verteilen sich auf zwei Häuser mit insgesamt sieben Stationen und 26 Einzel-, 15 Doppelsowie 18 Mehrbettzimmern, die größtenteils mit Dusche, WC und Telefon ausgestattet sind. In den Patientenzimmern finden sich bewusst keine Radio- und Fernsehgeräte und auch keine InternetAnschlüsse.

Diese können gerade bei psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen, wenn die Körpergrenzen nicht mehr als sicher empfunden werden, besonders heilsam sein. Bäder, Einreibungen, Wickel, Massagen lassen den eigenen Körper dann wieder bewusst wahrnehmen und vermitteln Sicherheit und Selbstvertrauen. Auch die Anthroposophischen Kunsttherapien, wie beispielsweise das Plastische Gestalten, vermitteln ein klareres Körpergefühl: wenn Finger und Hände Holz, Ton oder Stein modellieren, wird durch den Druck des Materials, der beim Bearbeiten des Objekts überwunden werden muss, auch der eigene Körper neu spürbar.

Oft kommen dann Verhaltensweisen, Hemmungen und Blockaden ans Licht, die bisher verborgen waren und auch Bezug zur Krankheit haben. Eingefahrene Strukturen lassen sich lösen und Die Behandlungsschwerpunkte der verwandeln, Traumata können bewältigt Friedrich-Husemann-Klinik liegen im und verarbeitet werden. Bereich der akuten psychischen Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie, Diese Therapien werden ergänzt durch Neurosen, Persönlichkeits- und Essstö- spezielle Maßnahmen wie Aufmerkrungen sowie psychischen Störungen samkeits-, Beobachtungs- und Willensbei neurologischen Erkrankungen. Das übungen sowie psychoedukative GrupHaus ist für alle Kassen zugelassen. Auf- pen. Eine Arbeitstherapie in Garten, genommen werden Patienten ab 18 Jahre. Park und Landwirtschaft trägt dazu bei, Umwelt und Natur neu und intensiv zu Für jeden Patienten wird ein individu- erleben. eller Behandlungsplan erstellt. Zum medizinisch-therapeutischen KonTherapieangebot: Grundlage der Behand- zept gehört ein umfangreiches kultulung ist ein spezielles medizinisch-the- relles Angebot wie z.B. eine Märchenrapeutisches Konzept, bei dem die üb- gruppe, eine Arbeitsgruppe „Lebenslichen Behandlungsformen der Psychi- fragen“, Angehörigenseminare sowie atrie (Psychopharmaka, Gesprächs- und Informationsveranstaltungen für Ärzte Psychotherapie, klinische Sozialarbeit) und Pflegende. um die Möglichkeiten der Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9) Es besteht eine intensive Zusammenarerweitert werden. beit mit der Universitätsklinik Freiburg.

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In kräftigem Blau getüncht ist das erst vor zwei Jahren eröffnete “Lukas-Haus” der Friedrich-Husemann-Klinik (ganz oben), in dem eine geschlossene und zwei offene gemischt-geschlechtliche psychiatrische Stationen zu Hause sind. Stabtherapie mit Bambusstöcken (oben) ist gerade bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen besonders wirksam. Bei der Arbeit mit Ton (Mitte oben) muss der Widerstand des Materials überwunden werden. Dabei wird der eigene Körper neu und anders spürbar. Das Krankenhaus Lahnhöhe hat für den Therapiebereich einen nach baubiologischen Gesichtspunkten reizvoll gestalteten Neubau errichtet (Mitte links). Heublumenauflagen (Mitte rechts) wirken beruhigend und entspannend. In der Eurythmie werden neben Stäben auch Kupferkugeln eingesetzt (Mitte unten). Das Krankenhaus Lahnhöhe liegt hoch über dem Rhein- und Lahntal (ganz unten links) mitten im Grünen. Gesunde Ernährung mit Produkten aus vorwiegend biologisch-dynamischer Landwirtschaft (ganz unten rechts) sind in beiden Kliniken selbstverständlich.

Krankenhaus Lahnhöhe Lahnstein Das Krankenhaus Lahnhöhe liegt sieben Kilometer südlich von Koblenz auf einer Anhöhe über Rhein und Lahn. Es besteht seit 1977 und nimmt sowohl Kassen- als auch Privatpatienten ab 18 Jahre auf sowie Jugendliche, wenn sie sich freiwillig in Therapie begeben.

Krankenhaus Lahnhöhe Überregionales Zentrum für Psychosomatische Medizin und Ganzheitliche Heilkunde Am Kurpark 1 D-56112 Lahnstein Telefon +49 (0) 2621 - 915 - 0 Telefax +49 (0) 2621 - 915 - 335 www.lahnhoehe.de

Das Haus verfügt über 202 Betten in überwiegend Doppel- und einigen Einzelzimmern (teilweise behinderten-gerecht), die allesamt bewusst ohne Radio-, Fernseh- und Internetanschluss aus- pensitzungen. Neben den üblichen psykommen. chotherapeutischen Verfahren werden auch Familienaufstellungen und anthroBehandlungsschwerpunkte im Kran- posophisch orientierte Biographiearbeit kenhaus Lahnhöhe sind psychische und angeboten. psychosomatische Erkrankungen wie Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Das Therapiemilieu ermöglicht den Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Patienten das Engagement in einer theSchmerzen, Depressionen, somatoforme rapeutischen Gemeinschaft (TeachingStörungen, schwere Belastungs- und An- Learning-Community). passungsstörungen, Erschöpfung, Ess-, Schlaf-, Angst-, Zwangs- und Entwick- Wo immer möglich setzen die Ärzte lungsstörungen, Borderline-Syndrom Medikamente aus pflanzlichen Aussowie nichtorganische sexuelle Funk- gangsstoffen sowie homöopathische tionsstörungen. oder anthroposophische Mittel ein. Wo sie unumgänglich sind, werden aber Auch andere Krankheitsbilder mit einem auch die üblichen Psychopharmaka betont psychischen Anteil können in verordnet. der Klinik Lahnhöhe erfolgreich behandelt werden: chronisch entzündliche Klassische Krankengymnastik, manuelle Krankheiten des Bewegungsapparates Therapie, craniosacrale Therapie und (Weichteilrheuma, Fibromyalgie), Neu- Entspannungsübungen sind ebenso im rodermitis, Schuppenflechte sowie Angebot wie Fango, Sandbett, LymphKrankheiten von Herz und Kreislauf, drainage, Fußreflexzonenmassage, der Atemwege oder von Niere/Blase und Elektro- und Magnetfeldtherapie oder Geschlechtsorganen. Bothmer-Gymnastik. Therapieangebot: Die Klinik Lahnhöhe wendet neben psychotherapeutischen Maßnahmen vor allem Naturheilverfahren und Therapiemaßnahmen aus der Anthroposophischen Medizin (siehe Seite 9) an. Die psychotherapeutische Arbeit verläuft in Einzel- oder Grup-

Die Klinik legt besonderen Wert auf eine gute Kost, wobei auf Fabrikzucker, Auszugsmehle, raffinierte Fette und Konserven konsequent verzichtet wird. In einer Lehrküche können die Patienten alles über gesunde Ernährung lernen und selbst ausprobieren.

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Freundlich empfangen werden Patienten und Besucher in der Ita Wegman Klinik (links außen), wo Einreibungen mit naturreinen Ölen (daneben) zum festen Therapiestandard gehören. Die Casa di Cura „Andrea Cristoforo“ (rechts) ist 2005 nach dreijähriger Bauzeit neu eröffnet worden.

Die Misteltherapie ist eine der Hauptkompetenzen der Lukasklinik im schweizerischen Arlesheim (links und MItte). Die Paracelsus-Klinik in Richterswil am Zürichsee (rechts) ist ein gemeinnütziges Akutspital auf anthroposophischer Grundlage für die Kantone Zürich und Graubünden.

Paracelsus-Spital, Richterswil, Schweiz

Lukas-Klinik, Arlesheim, Schweiz

Paracelsus-Spital Richterswil Bergstraße 16 CH-8805 Richterswil Telefon +41 (0) 44 - 787 21 21 Telefax +41 (0)44 - 787 23 51 www.paracelsus-spital.ch

Das Paracelsus-Spital liegt etwa zwanzig Kilometer südlich von Zürich in Richterswil am Westufer des Zürichsees. Es ist ein gemeinnütziges Akutspital auf anthroposophischer Grundlage mit einem öffentlichen Leistungsauftrag der Kantone Zürich und Graubünden zur Grundversorgung mit Komplementärmedizin. Es steht landesweit Patienten aus allen Versicherungskategorien sowie ausländischen Patienten offen. Es bestehen Abteilungen für Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anäs-

thesie, Chirurgie inklusive Orthopädie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Urologie. Eine Notfallaufnahme ist rund um die Uhr einsatzbereit. Zur Diagnostik stehen Radiologie, Labor, Ultraschall, Endoskopie und EKG auf modernstem Standard zur Verfügung.

bietet mit 12 Arztpraxen im Hause auch ambulante Dienste an.

Seit 1998 besteht eine Forschungsabteilung, die in enger Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Universitäten und Forschungseinrichtungen Studien zu Themen der Anthroposphischen MediDas Haus ist als von der Weltgesund- zin wissenschaftlich untersucht. heitsorganisation WHO als „stillfreundliche Geburtsklinik“ zertifiziert.Außer- Therapieangebot: Alle konventionellen dem ist es zertifiziert nach den Kriterien Maßnahmen der Akutmedizin sowie von „Wege-zur-Qualität“. Für die Private Anthroposophische Therapien (siehe Trägerschaft besteht ein ZEWO-Gütesie- Seite 9), Öldispersionsbäder nach Junge gel (bestätigte Gemeinnützigkeit). Darü- Physiotherapie, Kurse und Kulturverber hinaus bietet das Paracelsus-Spital anstaltungen. Die Küche verwendet Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in ausschließlich Produkte aus biologischAnthroposophischer Medizin, Therapie dynamischem Anbau. und Pflege. An jedem zweiten Samstag im Monat Das Haus verfügt über 48 Betten in Ein- um 10 Uhr finden öffentliche Spitalfühzel-, Doppel- und Dreibettzimmern und rungen statt.

Casa di Cura „Andrea Cristoforo“, Ascona, Schweiz Casa di Cura „Andrea Cristoforo“ Ascona, Kurhaus Via Collinetta 25 CH-6612 Ascona Telefon +41 (0) 91 - 786 96 - 00 Telefax +41 (0) 91 - 786 96 - 61 www.casadicura.ch

Die Casa di Cura „Andrea Cristoforo“ liegt am Monte Verità oberhalb von Ascona auf einer kleinen Terrasse 70 Meter über dem Lago Maggiore mit einem weiten Blick nach Südwesten. Sie wurde 1936 von Dr. Ita Wegman gegründet und diente schon damals als Kurhaus. Im Frühjahr 2005 wurde die Casa di Cura nach dreijähriger Modernisierungs- und Erweiterungsphase wieder eröffnet. Sie beherbergt nun auch eine Seniorenresi-

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denz mit vier Zweizimmerwohnungen,von und Balkon bzw. Terrasse, im Altbau mit denen zwei zur Zeit als Ferienwohnungen ei-nem Gemeinschaftsbad auf dem Flur vermietet werden. für 2-3 Zimmer). Bei der Renovierung wurden baubiologische Grundsätze beIn die Casa di Cura kommen Gäste und achtet: natürliche Materialien und FarPatienten, die Raum und Zeit suchen, um ben, Latexmatratzen, Betten ohne Schraudas seelische und körperliche Gleich- ben, kein Radio und Fernsehen. Im Nachgewicht durch eigene Schritte wieder- barhotel kann ein Schwimmbad mit zuerlangen (zum Beispiel bei Erschöp- benutzt werden. Im Sommer ist es mögfungszuständen, in der Rekonvaleszenz, lich, zum Schwimmen vom Haus aus Krebsnachsorge, bei biografischen Kri- direkt zum Seeufer zu gelangen. sen).Andere wollen im milden Klima des Tessins am Lago Maggiore einfach nur Therapieangebot: Alle Anthroposophi„gesunde Ferien“ machen, um Krank- schen Therapien (siehe Seite 9) sowie heiten vorzubeugen. Biographiearbeit. Das kulturelle Angebot besteht aus Lesekreis, Sing- und MärDie Casa di Cura verfügt über 30 Betten chenstunde, Konzerten, Vorträgen. Die in völlig neu eingerichteten 24 Einzel- und Küche kocht nur mit Produkten aus bio3 Doppelzimmern, die alle auf den See logischem Anbau und vegetarisch, auf blicken (im Neubau jeweils mit Nasszelle Wunsch auch mit Fleisch oder Fisch.

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Die Lukas-Klinik wurde 1963 gegründet und hat sich auf die Behandlung von Patienten mit Tumorerkankungen spezialisiert. Sie ist Teil des Vereins für Krebsforschung, zu dem auch das Institut Hiscia gehört, in dem die Mistel als Heilpflanze in der Krebstherapie intensiv erforscht wird. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Klinik ist es möglich, Forschungsergebnisse unmittelbar in die Therapie einfließen zu lassen. Im klinikeigenen „Heilmittellabor Widar“ werden spezielle rezeptfreie Medikamente für die Behandlung von Tumorpatienten entwickelt und hergestellt. Die Lukas-Klinik verfügt über 46 Betten in 22 Einzel-, 6 Doppel- und 4 Dreibettzimmern, die nach baubiologischen Kriterien eingerichtet sind. Auf Radio-, Fernseh- und Internetanschlüsse wurde bewusst verzichtet. Krebskranke sollen hier – insbesondere nach der Erstbehandlung in Form von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie – einen

Ort der Ruhe und Besinnung vorfinden, wo sie sich wohl fühlen und neue Impulse für die Auseinandersetzung mit der Krankheit fassen können. Die Lukas-Klinik ist allerdings keine Pflegeeinrichtung für Patienten, die anderorts „austherapiert“ sind, und sie ist auch kein Hospiz zur Aufnahme von Patienten in der letzten Lebensphase. Hier können auf Antrag auch Patienten aus Ländern der Europäischen Union behandelt werden, allerdings steht die Kostenübernahme im Ermessen der jeweiligen Krankenkasse. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass eine stationäre Heilbehandlung nötig ist. Kuraufenthalte sind nicht möglich. Therapieangebot: Neben allen Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9) war die Misteltherapie schon von Anfang an ein Schwerpunkt im Therapieangebot der Lukas-Klinik. Weltweit besteht hier beispielsweise die größte Erfahrung zum Einsatz des auch in Deutschland meist

Lukas-Klinik Onkologische Spezialklinik Bruchmattstraße 19 CH-4144 Arlesheim Telefon +41 (0) 61 - 70671 - 71 Telefax +41 (0) 61 - 70671 - 73 www.lukasklinik.ch

verordneten Mistelpräparats Iscador®. Sollte eine akute Chemo- oder Hormontherapie nötig werden, kann diese ebenfalls in der Lukas-Klinik vorgenommen werden. Für Bestrahlungen oder operative Eingriffe wird jedoch an ein anderes Therapiezentrum verlegt (zum Beispiel an das Kantonsspital in Bruderholz). Die Küche ist mit dem schweizer BioLabel „Knospe“ zertifiziert und kocht lakto-vegetarisch. Aber auch der Wunsch nach Fleisch oder Fisch kann berücksichtigt werden. Die Lebensmittel stammen vorwiegend aus biologisch-dynamischem Anbau und werden stets frisch verarbeitet.

Ita Wegman Klinik, Arlesheim, Schweiz Die Ita Wegman Klinik liegt etwa 20 Kilometer südlich von Basel. Sie besteht seit 1921 und ist damit das älteste Anthroposophische Krankenhaus (siehe auch Seite 5: „Historisches“). Die Klinik bietet Stationen für die Fachrichtungen Innere Medizin (Schwerpunkt: Infektionskrankheiten, psychosomatische Erkrankungen), Kardiologie (alle nicht-invasiven Verfahren), Kinderheilkunde und Psychiatrie (inklusive Jugendpsychiatrie) sowie Geburtshilfe.

freundliche Klinik und seit Dezember 2005 durch die Vereinigung Schweizerischer Qualitäts- und Managementsysteme (SQS) nach ISO 9001:2000 zertifiziert.

Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9), Physiotherapie. Die an der Klinik verwendeten Heilmittel werden teilweise im eigenen Labor hergestellt. Die Abteilung Geburtshilfe bietet Informationsabende zu Geburt und Wochenbett sowie Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildungsgymnastik. Die Klinik verfügt über 63 Betten in Darüber hinaus werden Kurse für RhythEinzel- oder Doppelzimmern (bzw. ein mische Einreibungen und Wickel sowie Dreibettzimmer). Sie ist seit 2004 „still- umfangreiche Weiterbildungsmöglich-

Ita Wegman Klinik Pfeffingerweg 1 CH-4144 Arlesheim Telefon +41 (0)61-70571-11 Telefax +41 (0)61-70571-00 www.wegmanklinik.ch

keiten in Anthroposophischer Pflege angeboten. Regelmäßig fin den Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Workshops statt. Die Klinik veröffentlicht dreimal jährlich die Zeitschrift „Quinte“ (www.quinte.ch).

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Missing Photo Park Attwood Clinic

Ein richtiges Grand Hotel ist die Casa die Salute Raphael in Roncegno in den Trentiner Dolomiten (ganz links) mit einem prächtigen Speisesaal aus der Belle Epoque! Die Park Attwood Clinic (Mitte) ist eine kleine integrative Klinik, das Raphael Medical Centre (rechts) ein Reha-Zentrum in England

Casa di Salute Raphael, Roncegno, Italien Roncegno,einem prachtvollen Gebäude im Casa di Salute Raphael, Roncegno Stil der „Belle Epoque“, untergebracht ist. Kur- und Thermalzentrum Die Casa di Salute verfügt über 145 Betten Palace Hotel in 29 Einzel- und 58 Doppelzimmern, alle I-38050 Roncegno (TN) mit Bad sowie ein beheiztes SchwimmTelefon +39 (0) 461 - 772000 bad. Ein Kuraufenthalt empfiehlt sich bei Telefax +39 (0) 461 - 764500 Erschöpfung, Schlafstörungen, Blutarmut, www.casaraphael.com Hautkrankheiten,Erkrankungen der Atemwege und des Bewegungssystems sowie bei Krebs. In bestimåmten Zeiträumen sind Die Casa di Salute Raphael liegt auf 535 Mutter-Kind-Kuren möglich. Meter Höhe im Suganatal, etwa 30 Kilometer von Trient entfernt. Sie ist ein Kur- und Therapieangebot: Eine Besonderheit der Thermalzentrum, das im Palace-Hotel von Casa di Salute ist das arsen-saure eisen-

haltige Thermalwasser („Levico-Wasser“), das im Haus für spezielle Bäder verwendet wird. Kernstück des Therapieangebots sind deshalb Wasseranwendungen aller Art: diverse Bäder, Einreibungen, Wickel, Packungen, Inhalationen, Aerosol. AnthroposophischeTherapien (siehe Seite 9), Physiotherapie, Massagen, Darmspülungen und Ozontherapie ergänzen das Behandlungsspektrum. Die Küche bietet eine mediterran betonte Speisekarte. Die verwendeten Produkte stammen möglichst aus biologisch-dynamischem Anbau.

Park Attwood Clinic, Worcestershire, UK Sie besteht seit 1978 und ist mit 14 Betten eine eher kleine anthroposophische Klinik mit einem intimen, persönlichen Flair. Behandelt werden Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Bewegungssystems, neurologischen Leiden, Immunschwäche, Depressionen, Angststörungen, stressbedingten Beschwerden und Krebs. Auch wer mitten in einer Lebenskrise steckt, findet in Park Die Park Attwood Clinic liegt mitten in Attwood eine Oase der Ruhe und BesinEngland, in den „Midlands“, etwa 50 nung, um die eigene Mitte wiederzufinden. Kilometer südwestlich von Birmingham. Patienten schätzen besonders die persön-

Park Attwood Clinic Integrative Klinik für Anthroposophische Medizin Park Attwood Clinic, Trimpley Lane Bewdley, Worcestershire DY12 1RE Telefon +44 (0)1299-861444 Telefax +44 (0)1299-861375 www.parkattwood.org

Diese Klinik liegt in einer ländlichen Kleinstadt der Grafschaft Kent südöstlich von

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London in einem großen abgeschlossenen Park in der Mitte der Stadt. Die Klinik ist ein Zentrum für ambulante oder stationäre Rehabilitation: bei Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Multipler Sklerose, Rheuma, Rückschmerzen, Sport-, Kopfund Wirbelsäulenverletzungen, aber auch bei Hautkrankheiten und Migräne sowie nach operativen Eingriffen, zur Kur und im Rahmen der Palliativpflege. Alle Zimmer haben große Fenster zum Park und sind

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Vidarkliniken, Järna, Schweden Vidarkliniken besteht seit 1985 und liegt ca. 50 Kilometer südlich von Stockholm direkt an der Ostsee. Die umgebende Landschaft ist typisch schwedisch: Seen, Inseln, Wald, Wiesen. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen mehrere Höfe mit biologisch-dynamischer Landwirtschaft sowie zwei Waldorfschulen und das „Kulturhuset i Ytterjärna“ mit einem erstklassigen Kulturprogramm. In die Vidarkliniken kommen Patienten mit Tumorerkrankungen sowie bei stressbedingter Erschöpfung (Burn-out-Syndrom), Rheuma, Schmerzen bzw. in der Palliativsituation. Das Haus verfügt über 60 stationäre Betten in Einzel- und Mehr-

bettzimmern (jeweils mit Nasszellen) sowie über 10 Betten in einer Tagesklinik. Der Klinik angeschlossen sind eine allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis sowie eine Fachpraxis für Kinder mit Asthma und allergischen Erkrankungen. An Vidarkliniken laufen diverse Studien, unter anderem über den Einsatz der Anthroposophischen Medizin bei Brustkrebs bzw. zu Asthma und Allergien bei Kindern (jüngst veröffentlichtes Ergebnis: Kinder aus Familien, die nach anthroposophischen Gesichtspunkten leben und wenig Antibiotika und fiebersenkende Medikamente bekommen, haben seltener Allergien).

Vidarkliniken Ytterjärna S-15391 Järna Telefon +46-(0)551-509-00 Telefax +46-(0)551-509-05 www.vidarkliniken.se

Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9) sowie Massagen nach Pressel und Bäder. Die Küche verwendet ausschließlich frische Produkte aus biologischem Anbau. Seminare und Vorträge über Anthroposophische Medizin, Ernährung sowie verschiedene kulturelle Veranstaltungen runden das Angebot ab.

liche Zuwendung, die künstlerischen Therapiemöglichkeiten und die ganz auf das Individuum ausgerichtete Behandlung, die die Park Attwood Clinic von vielen anderen englischen Kliniken unterscheidet. An der Park Attwood Clinic werden Ärzte, Pflegende und Therapeuten in Anthroposophischer Medizin ausgebildet. Therapieangebot: Alle Anthroposophischen Therapien (siehe Seite 9). An monatlich stattfindenden Besucher-Nachmittagen finden Führungen durch die Klinik statt.

Raphael Medical Centre, Kent, UK The Raphael Medical Centre Hollanden Park, Coldharbour Lane Hildenborough Tonbridge Kent TN11 9LE Telefon +44 (0)1732 - 833924 Telefon +44 (0)1732 - 838883 weleda.co.uk/rmc/rmc.htm

Vidarkliniken (Mitte) beteiligt sich an medizinischen Forschungsvorhaben (links: Besprechen von Studiendaten, Dosieren Anthroposophischer Arzneimittel, rechts: Maltherapie) und arbeitet dabei auch mit dem renommierten Stockholmer Karolinska-Institut zusammen.

modern ausgestattet, die meisten mit eigener Nasszelle und Notruf am Bett. Therapieangebot: Physio-, Sprach- und Atemtherapie, Anthroposophische Therapien (siehe Seite 9). Die Küche verwendet nur frische Lebensmittel, vorwiegend aus biologisch-dynamischem Anbau. Abend- und Wochenend-Veranstaltungen mit Musik, Lesungen und Filmen runden das Angebot ab.

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