JAN-JUN. NDR Hörspiele

May 27, 2017 | Author: Gesche Färber | Category: N/A
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1 JAN-JUN 12 NDR Hörspiele2 Inhalt Januar NDR Kultur mittwochs Uhr NDR Info sonnabends Uhr Das Kriminalhörspie...

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JAN-JUN

12

NDR Hörspiele

Inhalt

Januar

Alle Sendungen im Monatsüberblick Hörspiel im Planetarium

Seite 03 Seite 09

NDR Kultur Hörspiel NDR Info Hörspiel NDR Info Kriminalhörspiel NDR Info Kinderhörspiel

Seite 11 Seite 32 Seite 48 Seite 62

Register Frequenzübersichten NDR Kultur und NDR Info Impressum | Fotonachweis

Seite 72 Seite 74 Seite 78

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

01.01. Charles Dickens Große Erwartungen (III) Seite 32

04.01.

07.01.

08.01.

Laila Stieler Ick bin nu mal Friseuse Seite 11

Clara Sánchez Was Dein Name verbirgt (I) Seite 48

Jonathan Lethem Du liebst mich, du liebst mich nicht Seite 33

11.01.

14.01.

15.01.

Charles Baudelaire Die künstlichen Paradiese Seite 12

Clara Sánchez Was Dein Name verbirgt (II) Seite 48

Robert Woelfl Wir verkaufen immer Seite 33

18.01.

21.01.

22.01.

Zum 70. Geburtstag von Muhammad Ali Leonhard Koppelmann Ali Bumaye! Seite 13

Radio Tatort Christine Lehmann Mordlauf Seite 48

David Paquet 2 Uhr 14 Seite 34

25.01.

28.01.

29.01.

Vatersuche She She Pop Testament Seite 13

Gabriele Wolff Muttertier Seite 49

Matthias Karow Der Mond der fliegenden Enten Seite 35

Die Termine für die N-JOY Hörspiele finden Sie unter n-joy.de oder ndr.de/n-joy.

2

3

Februar

März

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

01.02.

04.02.

05.02.

03.03.

04.03.

Ergo Phizmiz Disappearing Boxes – Meine Operngeschichte Seite 14

Doris Gercke Das tote Haus Seite 50

Karl-Heinz Bölling Rutscher Seite 35

Andrew Vachss Kata (I) Seite 52

Orhan Pamuk Rot ist mein Name (III) Seite 37

08.02.

11.02.

Ivana Sajko Szenen mit Apfel Seite 15

Matthias Eckholdt | Tatjana Rese Ich bin ein Schweinehund, das ist gar nicht auszudenken Seite 50

15.02.

18.02.

Liao Yiwu Vier Lehrmeister Seite 16

ARD Radio Tatort Madeleine Giese Der lachende Tod Seite 51

22.02. Susanne Amatosero Voodoo Child und die Musik als fünftes Element Seite 17

12.02.

07.03.

10.03.

11.03.

Zum 90. Geburtstag von P. P. Pasolini K. Ruschkowski | G. Maio Im Bild versinken – Giuseppe Zigaina und Pier Paolo Pasolini Seite 18

Andrew Vachss Kata (II) Seite 52

Ingrid Marschang Geschichten aus der groß­ deutschen Metropulle Teil 2: Der Bunker Ursendung Seite 37

19.02.

14.03.

17.03.

18.03.

Orhan Pamuk Rot ist mein Name (I) Seite 37

Hörspiel entfällt (Übertragung der Gala zum 10. Deutschen Hörbuchpreis)

ARD Radio Tatort Dirk Schmidt Noch nicht mal Mord Seite 53

Janne Teller Nichts. Was im Leben wichtig ist Seite 38

25.02.

26.02.

21.03.

24.03.

25.03.

Ryan David Jahn Ein Akt der Gewalt Seite 52

Orhan Pamuk Rot ist mein Name (II) Seite 37

Vatersuche Emmanuel Bove Ein Vater und seine Tochter Seite 19

Dirk Josczok Kleiner Tod Seite 54

Zum 100. Todestag von Karl May Karl May Winnetou I (I) Seite 39

29.02.

28.03.

31.03.

Vatersuche Guido Gin Koster Auf Wiedersehen Vater! Ursendung Seite 17

Joseph Roth Die Kapuzinergruft (I) Seite 20

Marie Hermanson Der Mann unter der Treppe Seite 54

4

Kari Hotakainen Aus dem Leben eines unglücklichen Mannes Seite 36

5

April

Mai

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

01.04.

02.05.

05.05.

06.05.

Zum 100. Todestag von Karl May Karl May Winnetou I (II) Seite 39

Elke Heinemann Liebeskummerkunst Seite 23

Tana French Grabesgrün (II) Seite 56

Ingrid Lausund Zuhause Seite 42

04.04.

07.04.

12.05.

13.05.

Christian von Ditfurth Mann ohne Makel (I) Seite 55

08.04. (Ostersonntag) Christian Schiller | Marianne Wendt Landpfarrer Fentzloffs Nachtbücher Seite 40

09.05.

Joseph Roth Die Kapuzinergruft (II) Seite 20

Philippe Claudel Das Geräusch der Schlüssel Ursendung Seite 24

Tana French Grabesgrün (III) Seite 56

David Grossman Eine Frau flieht vor einer Nachricht (I) Ursendung Seite 43

11.04.

14.04.

15.04.

16.05.

19.05.

20.05.

Vatersuche Ria Endres Der Mann aus Keego Harbor Seite 21

Christian von Ditfurth Mann ohne Makel (II) Seite 55

50 Jahre Star-Club Hamburg Volker Präkelt Beat! Beat! Beat! … Ursendung Seite 40

Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler Rolf Schneider Nach der Liebelei Seite 25

ARD Radio Tatort John von Düffel Ein klarer Fall Seite 57

David Grossman Eine Frau flieht vor einer Nachricht (II) Ursendung Seite 43

18.04.

21.04.

22.04.

23.05.

26.05.

27.05.

100. Jahrestag, Untergang der Titanic Josef Pelz von Felinau Titanic – Tragödie eines Ozeanriesen Seite 22

ARD Radio Tatort Matthias Wittekindt Die blaue Jacht Ursendung Seite 56

Lolita Pille Hell Seite 41

Vatersuche Martin Roth Mein Vater war Siebenbürger Seite 26

Elisabeth Herrmann Das Kindermädchen Seite 58

David Grossman Eine Frau flieht vor einer Nachricht (III) Ursendung Seite 43

25.04.

28.04.

29.04.

30.05.

Stefan Moster Lieben sich zwei Ursendung Seite 22

Tana French Grabesgrün (I) Seite 56

Hans-Peter Litscher Radio Scheherazade Seite 42

Johanna Olausson Luks Seite 27

6

7

Juni

NDR Hörspiel im Planetarium

NDR Kultur

NDR Info

NDR Info

mittwochs 20.05 Uhr

sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel

sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel

02.06.

03.06.

Giorgio Scerbanenco Das Mädchen aus Mailand Seite 58

Silvio Huonder Kino Seite 44

06.06.

09.06.

10.06.

Olga Martynova | Oleg Jurjew Petersburger Zwillinge Joseph Brodsky und Leonid Aronson Seite 27

Thilo Reffert Nebenwirkung Seite 59

Magnus Mills Indien kann warten Seite 45

13.06.

16.06.

17.06.

Vatersuche Hisham Matar Geschichte eines Verschwindens Ursendung Seite 28

ARD Radio Tatort Tom Peuckert Touristen Seite 60

Morton Rhue Boot Camp Seite 46

20.06.

23.06.

24.06.

Mariana Leky Die Herrenausstatterin Seite 29

Hugo Rendler It’s your turn … Seite 60

A. L. Kennedy Love Love Love – wie die Beatles Seite 46

27.06.

30.06. | 07.07.

Zum 80. Geburtstag Ror Wolf Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika Seite 30

Philip Meyer Rost (I) Ursendung Seite 61

8

Einmal im Monat laden wir Sie ein zu einer akustischen Reise unter nächtlichem Sternenhimmel. Zu fernen und nicht so fernen Galaxien, zur Begegnung mit dem Fremden und dem Eigenen, dem Außen und Innen. Wir präsentieren Ihnen Literatur-Adaptionen, Krimis, Science Fiction, Boulevardeskes, Klassiker der Hörspielgeschichte und Modernes. 03.01. Doris Gercke Das tote Haus 21.02. Liao Yiwu Vier Lehrmeister 06.03. Daphne du Maurier Wenn die Gondeln Trauer tragen 03.04. Christian von Ditfurth Mann ohne Makel 01.05. Patricia Highsmith Verwunschene Fenster 05.06. Stefan Moster Lieben sich zwei Beginn: jeweils 19.30 Uhr Planetarium Hamburg | Hindenburgstraße 1 b (Stadtpark) 22303 Hamburg | Telefon (040) 428 86 52 11 www.planetarium-hamburg.de | [email protected]

9

Kinderhörspiele

im Mikado-Programm NDR Info

NDR Kultur | mittwochs 20.05 Uhr

NDR Info

NDR Info

Laila Stieler

sonntags und an Feiertagen 08.05 – 09.00 Uhr

sonntags und an Feiertagen 14.05 – 15.00 Uhr

Ick bin nu mal Friseuse

09.04. (Ostermontag) James Krüss Der Sängerkrieg der Heidehasen Seite 66

Nach dem gleichnamigen Drehbuch Mittwoch 04.01. | 20.05 Uhr

22. | 29.01.

15.04.

Heidi Knetsch | Stefan Richwien Der große Baresi Seite 63

Rainer Gussek Die Gallanos: Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann? Seite 68

12.02.

22.04.

Rainer Gussek Die Gallanos: Verdammt fiese Diebe Seite 64

Stephan von Löwis of Menar Sanjay und sein Meister Seite 68

19.02.

13.05.

Helmut Peters Märchenkuddelmuddel im Rattenfängerland Seite 65

Rainer Gussek Die Gallanos: Immer Zirkus mit den Mäusen! Seite 69

26.02.

20.05.

Rainer Gussek Die Gallanos: Angst vor der Riesenechse Seite 65

Bernhard Lassahn Die Piraten und der Windmacher Seite 70

18.03.

17.06.

Rainer Gussek Die Gallanos: Der Fall Kamirow Seite 66

Jörgpeter Ahlers Das Wunder von Björn Seite 70

Kathi ist dick, und Kathi ist Friseurin. Für sie ist das kein Widerspruch, wohl aber für den Friseursalon, in dem sie sich um einen Job bewirbt. Mit der Begründung, sie sei nicht ästhetisch, schickt man sie dort wieder nach Hause. Es geht nie alles glatt im Leben, und für Kathi, so scheint es, schon gar nicht. Gerade erst hat sie sich von ihrem Mann getrennt und ist mit ihrer Tochter Julia zurück nach Berlin gezogen. Und Julia, mitten in der Pubertät, macht seitdem nur Schwierigkeiten. Doch Kathi hat gelernt, sich durchzukämpfen. Wenn man ihr keinen Job geben will, dann macht sie sich eben mit einem eigenen Salon selbständig. Selbst ist die Frau! Ein geeigneter Ort ist schnell gefunden, nur Startkapital muss noch beschafft werden. Und auch das erweist sich als kein leichtes Unterfangen. Im Gegenteil. Für Kathi beginnt das Abenteuer ihres Lebens. 2011 ausgezeichnet mit dem „Zonser Hörspielpreis“ der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss für das beste regionale Hörspiel.

Hörspielbearbeitung und Regie: Judith Lorentz Mit Steffi Kühnert, Milan Peschel, Benito Sambo, Marie Luise Schramm, Catherine Stoyan, Ursula Werner, Leslie Malton, Bettina Kurth, Matthias Matschke, Alexander Hauff, Ingo Hülsmann, Regina Lemnitz, Wilfried Hochholdinger, Robert Frank, Cathlen Gawlich, Christine Oesterlein u. a. RBB 2010 | 55 Min.

Laila Stieler, geboren 1965 in Neustadt an der Orla, lebt als Drehbuchautorin, Dramaturgin und Producerin in Berlin. Sie ist Verfasserin bzw. Mitverfasserin zahlreicher Drehbücher zu den Filmen Andreas Dresens sowie weiterer Werke. Für ihr Skript zu „Die Polizistin“ erhielt Stieler den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 2000 und im Folgejahr den Adolf-Grimme-Preis in Gold. Für weitere Produktionen wurde sie mit dem Goldenen Löwen und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

09.04. Thilo Reffert Nina und Paul Seite 67

Januar 10

11

Übersetzung aus dem Französischen: Max Bruns Regie: Kai Grehn Musik: alva noto, Anne Clark, Gevorg Dabaghyan, Matt Elliott, Mariahilff, Nouvelle Vague, Helmut Oehring, Original Kocani Orkestar, Sandow, Tarwater, Tuxedomoon und Ulver Mit Alexander Fehling, Jeanne Moreau, Jule Böwe RB/HR/RBB/SR 2011 | 80 Min.

Charles Baudelaire

Die künstlichen Paradiese

Zum 70. Geburtstag von Muhammad Ali Leonhard Koppelmann | Ebony Prince

Hörspiel nach dem gleichnamigen Text von Charles Baudelaire Mittwoch 11.01. | 20.05 Uhr

Ali Bumaye! Mittwoch 18.01. | 20.05 Uhr

„Der gesunde Verstand sagt uns, dass die Dinge der Erde nur sehr wenig Realität besitzen und dass es Wirklichkeit einzig in den Träumen gibt. Um das natürliche wie das künstliche Glück zu verdauen, braucht es zunächst einmal den Mut, es hinunterzuschlucken ...“ Charles Baudelaires Essay „Les paradis artificiels“ erschien 1860. Der Text ist ein leidenschaftliches Plädoyer für den Rausch, die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen zum Ausnahmezustand des Geistes und der Sinne. Den vor über 150 Jahren entstandenen Text Baudelaires hat Kai Grehn für den Schauspieler Alexander Fehling neu eingerichtet und dazu ausgewählte Bands aus Pop, Elektronik und neuer Musik eingeladen. Inspirationsvorgabe für die Musik war Baudelaires Prosagedicht „Enivrez-vous“ („Berauschet euch“), das Jeanne Moreau im französischen Original eingesprochen hat.

Stark, gewinnend, schön – und intelligent: Der dreimalige Schwergewichtsweltmeister im Boxen, Muhammad Ali (geboren am 17.01.1942 in Louisville, Kentucky als Cassius Marcellus Clay jr.), war eine Ausnahmeerscheinung. Nicht nur im Sport. Fighter mit Fäusten und Worten. Treffsichere Waffen im Kampf um Punkte im Ring und um Freiheit. Ali – der Rapper. Ali – der Hiphop-Star, der in spontanen Reimen seine Gegner verunsicherte und seine Botschaften platzierte. Nicht niedlich, sondern scharf. Denn für ihn ging es immer ums Ganze. In jeder Hinsicht. Die Parkinsonsche Krankheit hat ihn gezeichnet und entwaffnet. Ebony Prince, prägende Stimme der afrodeutschen HipHop-Szene (u. a. „Brothers Keepers“), stellt Ali seine rhymes und lyrics entgegen. Er schlägt die Brücke von der Gegenwart der Bewegung zurück in die Zeit, in der die USA geprägt waren vom Vietnamkrieg, vom Kampf des Martin Luther King – und manchmal von den Auftritten eines charismatischen Boxers, dessen Ring die ganze Welt war.

Kai Grehn

Charles Baudelaire (1821 – 1867), französischer Exzentriker und Schriftsteller. Mit seinem berühmtesten Werk „Les Fleurs du mal“ (Die Blumen des Bösen) wurde er zu einem Wegbereiter der Moderne. Kai Grehn, geboren 1969 in Grevesmühlen, studierte Theaterregie an der Berliner Schauspielschule Ernst Busch und Kulturwissenschaften. Seitdem Arbeiten fürs Theater und Hörspiel, Prosaarbeiten und Übersetzungen aus dem Englischen. Aufenthalte in Armenien und Kunst­ expedition zum Nanga Parbat/Pakistan. Grehn erhielt u. a. das Arbeitsstipendium für Berliner Schriftsteller 2005 und den „Prix Marulic Spezialpreis“ 2001 und 2005. Zahlreiche Hörspielarbeiten für den NDR zuletzt Herta Müllers „Atemschaukel“ (2010), nominiert für den „Deutschen Hörbuchpreis 2011“. Kai Grehn lebt als freier Autor und Regisseur in Berlin.

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Mit Erol Trottmann-Harewood, Dennis Durant, Wolfgang Condrus, Christian Redl, Kurt Brumme, Brigitte Goebel, Tom Zahner, Volker Raatz, Ebony Prince, Robert Steudtner WDR 2002 | 53 Min.

Leonhard Koppelmann, geboren 1970, studierte in Hamburg Theaterregie. Autor, Bearbeiter und Regisseur von zahlreichen preisgekrönten Hörspielen. Ebony Prince, geboren 1968, lebt in Frankfurt/M. Er ist MC seit 1982 (u. a. „Nordmassiv“, „Limesrocka“) und eigenständiger Komponist.

Muhammad Ali

She She Pop

Vatersuche

Testament Verspätete Vorbereitungen zum Generationswechsel nach Lear Hörspieladaption nach der gleichnamigen Performance Mittwoch 25.01. | 20.05 Uhr Von allen Tauschgeschäften, in die wir verwickelt werden, ist das zwischen den Generationen das undurchsichtigste. She She Pop bitten ihre eigenen Väter ins Hörspielstudio und entwerfen – orientiert an der

Hörspiel am Mittwoch

Musik: Ebony Prince Regie: Leonhard Koppelmann

Komposition: Christopher Uhe und Max Knoth Regie: She She Pop Mit Theo Papatheodorou, Joachim Bark, Peter Halmburger, Ilia Papa­ theodorou, Sebastian Bark, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen DLR Kultur 2011 | 55 Min.

Januar 13

Dramaturgie von Shakespeares ‚König Lear‘ – eine Utopie: den Ausgleich zwischen den Generationen. Als Shakespeares König Lear versucht, sein Reich an seine drei Töchter zu vermachen, scheitert er fatal. Das verwundert nicht. Die Parteien sind irritiert durch allerlei Details wie Schmuckstücke, Stammbäume, Erbfolgen, Erbkrankheiten, Liebesschwüre, Pflegepläne und Schuldgefühle. She She Pop sind ein Berliner Performance-Kollektiv, 1998 von Ab­solventinnen des Giessener Instituts für Angewandte Theater­ wissenschaft gegründet. Ständige Mitglieder: Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf und Sebastian Bark. 2010 wurde die Truppe für „Testament“ mit dem Preis „Wild-Card“ und dem „Friedrich-Luft-Preis“ ausgezeichnet und zum Berliner Theatertreffen 2011 eingeladen.

Realisation: Ergo Phizmiz WDR 2011 | 50 Min.

Ergo Phizmiz

Disappearing Boxes – Meine Operngeschichte Mittwoch 01.02. | 20.05 Uhr Mit 16 Jahren beschloss der junge Mann aus dem Nordosten Englands, Standup-Komiker zu werden. Bis dahin hatte er seine Pubertät zum nicht geringen Teil mit dem Schreiben von zehn Opern, einer Symphonie, zwei Kantaten, Liedern und Instrumentalmusik verbracht. Beim Umzug verschwanden dann allerdings sämtliche Schachteln mit den Noten. Erhalten ist nur der Mitschnitt eines Radiointerviews des 13-jährigen Komponisten. Ausgehend von diesem Band versucht Ergo Phizmiz nun die Rätsel seiner Jugend und der Operngeschichte zu verstehen. Die Produktion wurde von der „Deutschen Akademie der Darstellenden Künste“ zum „Hörspiel des Monats Juli 2011“ gewählt. Die Jury befand u. a.: „Ergo Phizmiz findet für seine selbstironische Erzählung, die wie nebenbei auch eine geniale Dekonstruktion der hochkulturellen Gattung Oper ist, eine wunderbare Balance zwischen Text und Musik. Musik ist für ihn frei nach Lewis Carroll „Auto-Boojum“: sie existiert nur, wenn sie aufgeführt wird, begeht also mit jeder Aufführung schleichenden Selbstmord. Diese Faszination für die flüchtige Existenz der Musik durchzieht die schillernde, sich aus scheinbar uner-

Hörspiel am Mittwoch 14

schöpflichen Quellen speisende Sound- und Musikcollage, die dieses Hörspiel zu einem einzigartigen, akustischen Vexierspiel macht.“ Ergo Phizmiz wurde 1980 geboren. Nach bewegter Jugend als Opernkomponist und Komiker erregten seine Audiocollagen das Interesse des BBC-DJs John Peel. Phizmiz ist Produzent experimenteller elektronischer Musik, Schriftsteller und Bildender Künstler. Zuletzt erschien die CD „Things to do & Make“.

Ivana Sajko

Szenen mit Apfel Mittwoch 08.02. | 20.05 Uhr Adam und Eva verschlucken sich an einem Apfelbissen, ein Ehepaar pflegt seinen kleinen Paradiesgarten vor dem Eigenheim, eine Stimme kommentiert das Geschehen, während die Abendnachrichten im Fernsehen die News von der Hölle ins private Idyll übertragen: jenseits der schützenden Hecke tobt der Krieg. Die Ölquellen sind gefunden, das Wasser aber rückt der Feind nicht heraus. Und plötzlich steht der Nachbar im Garten, als wäre er der Satan persönlich, und beschwert sich über den störenden Apfelbaum. Ivana Sajko hat ihrem Stück den Anfang von John Miltons (1608 – 1674) epischem Gedicht „Paradise Lost“ vorangestellt, das die Geschichte von der verbotenen Frucht erzählt. Virtuos spielt der Text mit verschiedenen Mustern und Motiven, die sich aus dem Thema des verlorenen Paradieses herleiten. Gartenidylle, Eigenheim und Nachbarschaftszwist, News-Channels und Überwachungskameras, Staatsraison und privates Leben werden eng geführt mit der Metaphorik des Alten Testaments und Miltons Versen.

Übersetzung aus dem Kroatischen: Alida Bremer Musik: Martin Schütz Regie: Simona Ryser Mit Julia Schmidt, Patrick Güldenberg, Lara Körte, Thomas Douglas, Sean McDonagh, Simon Lasker Wallfisch und Simona Ryser Schweizer Radio DRS 2010 | 49 Min.

Ivana Sajko, 1975 in Zagreb geboren, Studium an der Akademie für Dramatische Kunst in Zagreb. 1996 Gründung der Theatergruppe „The Project Buffalo“, 2000 Gründung der Theaterorganisation „BAD co“. Für ihre Theatertexte, die sie auch selbst spielt und inszeniert, wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihr erster Roman „Rio Bar“ liegt auch in deutscher Übersetzung vor. Sajko lebt als Autorin, Dramaturgin und Regisseurin in Zagreb und Istrien.

Januar | Februar 15

Übersetzung aus dem Chinesischen: Hans Peter Hoffmann, Brigitte Höhenrieder, Martina Hasse Hörspielbearbeitung: Hilke Veth Komposition und Ausführung: Liao Yiwu Regie: Andrea Getto Mit Martin Engler, Sascha Icks,Horst Mendroch, Heinrich Giskes, Lisa Hagmeister, Mirco Kreibich NDR 2011 | 70 Min.

Liao Yiwu

Liao Yiwu

Susanne Amatosero

Vier Lehrmeister

Voodoo Child und die Musik als fünftes Element

Mittwoch 15.02. | 20.05 Uhr

Mittwoch 22.02. | 20.05 Uhr Der Hunger, die Schande, die Obdachlosigkeit und das Gefängnis – das seien seine Lehrmeister, formuliert der chinesische Autor Liao Yiwu in einer Rede, die er vor dem unabhängigen chinesischen PEN-Zentrum 2007 halten sollte, aber nicht konnte. Der Hunger, die Schande, die Obdachlosigkeit und das Gefängnis sind auch die Erfahrungen von vier seiner Interviewpartner in der Gesprächssammlung „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser. Chinas Gesellschaft von unten“. Dazu gehören ein Leichenschminker, ein Leprakranker, eine fernsehsüchtige 18jährige „Fräulein Hallo“ und ein Ausbrecherkönig. Collagiert mit Gedichten, die der Autor bei seinem bisher ersten Besuch in Deutschland im Herbst 2010 im Studio vortrug, werfen die Texte ein Schlaglicht auf die kollektiven Traumata Chinas. Von der „Deutschen Akademie der Darstellenden Künste“ zum „Hörspiel des Monats August 2011“ gewählt. In der Jurybegründung heißt es u. a.: „Gerade in der stillen, in sich ruhenden Dramaturgie wird der Abgrund der gesellschaftlichen Entfremdung offenbar. ‘Vier Lehrmeister‘ ist ein hartes, überaus konzentriertes, reduziertes, im besten Sinne karges Hörspiel (...).Es entwickelt in seinem weit gespannten Rhythmus einen ungeheuren Sog – bis man meint, die chinesisch vorgetragenen Gedichte Liao Yiwus unmittelbar zu verstehen.“ Liao Yiwu, 1957 in Sichuan, China, geboren, wuchs in Armut auf. Sein Vater, ein Professor, wurde während der Kulturrevolution als Rechts­ abweichler angeklagt. Seit den 80er Jahren zählt er zu den bekannten jungen Lyrikern Chinas. Nach dem Massaker 1990 wurde er zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen Verbreitung konterrevolutionärer Pro­ paganda verurteilt. Seine Werke (In Dtld. erschien zuletzt.: „Für ein Lied und hundert Lieder“ 2011) sind in China verboten. Seit dem Juli 2011 lebt Yiwu als Exilant in Deutschland. Liao Yiwu erhielt den „Geschwister-Scholl-Preis“ 2011.

Das Wort Voodoo leitet sich aus einem Wort der westafrikanischen Fon für Geist oder auch Gottheit ab und existierte möglicherweise schon vor mehreren tausend Jahren. Das Wort wird oft stellvertretend für verschiedenste afro-amerikanische Religionen benutzt. Voodoo ist eine geheimnisvolle Religion mit vielen Göttern, die vor bösem Zauber schützen sollen. Sie wohnen in Hütten und Palästen, sie kommen aus Afrika und Haiti, aber in der Musikgeräuschwelt von Susanne Amatosero sind sie überall: in Gospel und Blues, Schallplattenrillen, auf dem Anrufbeantworter und hinter den Tätowierungen. Es sind Geister und Zeichen, die uns begegnen und unter die Haut gehen, uns warnen und leiten. Es ist die Magie der Worte und Bilder, die uns zufliegen oder verfolgen.

16

Mit Jenny Klippel, Maxim Mehmet, Georgios Deltsidis, Janusz Kocaj, Martin Becker, Fritz Hammer DLR Kultur 2011 | 46 Min.

Susanne Amatosero, 1952 in Wittlich/Mosel geboren, war nach einem Studium der Malerei als freie Fotografin für renommierte Magazine tätig. Seit 1983 längerer Aufenthalt in der Karibik. Hier entstand ihr erster Dokumentarfilm „Die Reise der Pilgrim Number One“, 1988 in Paris, ausgezeichnet mit dem Spezialpreis der Jury der „Septieme Bilan du Film Ethnographique“. Seitdem mehr als 25, z. T. international ausgezeichnete Hörspiele. Für „Funky Yard“ (BR/NDR 1996) erhielt sie den New York-Festival-Preis. Zuletzt: „Klagenfurt“ (2007), „Global Player“ (2008). Regie für : „Die Palette“ von Hubert Fichte (NDR 2010). Sie lebt und arbeitet als Autorin und Regisseurin in Hamburg.

Guido Gin Koster

Vatersuche

Auf Wiedersehen Vater

Regie: Alice Elstner

Mittwoch 29.02. | 20.05 Uhr

Mit N.N.

Bei der Beerdigung seiner Mutter begegnet der vierzigjährige David seinem Vater. Er hat ihn seit mehr als fünfunddreißig Jahren nicht mehr gesehen. Dessen Einladung zu einer Bootsfahrt auf der Corette,

Hörspiel am Mittwoch

Musik: Matthias Arfmann Regie: Susanne Amatosero

NDR 2012 | ca. 60 Min. | Ursendung

Februar 17

Guido Gin Koster

einem französischen Fluss, nimmt er an. Schnell wird klar, dass der Vater vor einer mehrjährigen Haftstrafe, die er wegen geschäftlicher Unregelmäßigkeiten zu verbüßen hat, „reinen Tisch“ mit seiner Vergangenheit machen will. Er ist ein Aufsteiger, der bis zu seiner Verurteilung mehrere Nachtclubs in Hamburg, Genf und verschiedenen Großstädten besaß. David beäugt den selbstbewussten Patriarchen mit Misstrauen. Schließlich gibt es ein Geheimnis, das der Vater nach und nach enthüllt: Kurz nach dem Krieg haben er und zwei Freunde einen Radausflug an der Corette gemacht. Dabei ist Theo, einer der Drei, damals spurlos verschwunden. Hat er sich im Fluss ertränkt? Nach fünfzig Jahren steht der Verdacht eines Verbrechens im Raum. Das Hörspiel – ein faszinierendes Psychogramm – erzählt die Geschichte eines schwierigen Vater-Sohn-Verhältnisses. Guido Gin Koster, 1962 in Trier geboren, aufgewachsen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, lebt und arbeitet seit 1987 in Berlin. Verfasser von Theaterstücken, Drehbüchern und zahlreichen Hörspielen, für den NDR u. a.: „Quel beau voyage oder Was für eine schöne Reise!“ (NDR 2005), „Am Anfang war der Blick“ (2011). Auszeichnungen u. a. „Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker“ (1996).

Übersetzung aus dem Italienischen: Karin Fleischanderl Regie: Giuseppe Maio Mit Giuseppe Zigaina, Felix von Manteuffel, Markus Meyer, Bettina Kurt, Thomas Schendel, Carla Bessa, Tobias Dutschke, Klaudia Ruschkowski, Giuseppe Maio u.  a. DLR Kultur 2011 | 89 Min.

Zum 90. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini Klaudia Ruschkowski und Giuseppe Maio

Im Bild versinken. Giuseppe Zigaina und Pier Paolo Pasolini

Markus Meyer

Klaudia Ruschkowski, geboren 1959, Dramaturgin, Übersetzerin. Internationale Kunst- und Theaterprojekte. Giuseppe Maio, geboren 1970 in Italien, lebt als Autor und Regisseur in Berlin. Zuletzt: „XY – Die Wahrheit kommt ans Licht“ (2009).

Mittwoch 14.03. | 20.05 Uhr Hörspiel entfällt (Übertragung der Gala zum 10. Deutschen Hörbuchpreis)

Emmanuel Bove

Ein Vater und seine Tochter Mittwoch 21.03. | 20.05 Uhr

Mittwoch 07.03. | 20.05 Uhr Ein Besuch bei dem italienischen Maler und Dichter Giuseppe Zigaina, der seit 84 Jahren im Friuli verwurzelt ist: an der Lagune von Grado, dort wo Italien schon slawisch wird. Hier hat auch der Filmregisseur, Dichter und Publizist Pier Paolo Pasolini (5.3.1922 – 2.11.1975) gelebt, bevor er nach Rom fliehen musste. Pasolini der unermüdliche Provo­ kateur. Beide, Zigaina und Pasolini, Grenzüberschreiter, jeder auf seine Art, verbunden in tiefer Freundschaft. Pasolinis gewaltsamer Tod trieb Zigaina, die Zeichen zu dechiffrieren, mit denen Pasolini sein Todes­ projekt verschlüsselt hat. Um Pasolinis gewaltsamen Tod ranken sich

Hörspiel am Mittwoch 18

Mythen. Zigaina hat für sich das alchimistische Rätsel gelöst. Von der Frankfurter Akademie der Künste zum „Hörspiel des Monats Mai 2011“ gewählt. In der Jurybegründung heißt es u. a.: „Zigaina hat nach dem Tod Pasolinis nicht nur 22 Bücher über den Freund und dessen Werk geschrieben, sondern entschlüsselt die bis heute rätselhaften Um­stän­de der Ermordung Pasolinis als organisierten Selbstmord. In einer vielschichtigen Montage aus Gesprächs-O-Tönen, Ausschnitten aus literarischen Texten, historischen Dokumenten, historischen Schallplattenaufnahmen von friaulischen Volksliedern und weiterer Musik entsteht eine poetisch dichte Gedankenlandschaft, die zugleich Künstlerporträt und Zeitdokument ist und den Zuhörer unmittelbar in den Bann zieht.“

Jean-Antoine About, ein vorzeitig gealterter Mann, lebt in einer Art Dämmerzustand zusammen mit seiner Haushälterin in einer geräumigen Wohnung, die einmal für eine kinderreiche Familie bestimmt war. Nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, richtete sich seine ganze Aufmerksamkeit auf die einzige Tochter, Edmonde, die er abgöttisch liebt. Doch Edmonde wird älter, möchte die Kunsthochschule besuchen und zieht schließlich aus. Für About bricht eine Welt zusammen. Er geht nicht mehr aus dem Haus, die Wohnung verwahrlost zusehends, er wird zum Trinker. So lebt er vor sich hin, als eines Tages die Ankunft eines Telegramms ihn erzittern lässt. Es ist ein Lebenszeichen

Vatersuche Übersetzung aus dem Französischen: Gabriela Zehnder Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen Mit Vadim Glowna, Christoph Waltz, Kathrin Angerer, Marien Diekhoff, Hedi Kriegeskotte, Kathrin Angerer, Heinrich Giskes, Axel Eichenberg, Christian Oliveira u. a. HR 2004 | 65 Min.

Februar | März 19

von Edmonde, die schreibt, „Bin krank. Verzeih. Komme heute Abend nach Hause.“ About ist verzweifelt und glücklich zugleich, als habe er ein Leben lang auf diese Nachricht gewartet, als wendete sich nun alles zum Guten … Emmanuel Bove (1898 – 1945), Sohn eines russischen Juden und eines luxemburgischen Dienstmädchens, schlug sich in verschiedensten Berufen durch, ehe er als Schriftsteller sein Auskommen fand. Jahrzehntelang völlig vergessen, gilt er heute als Klassiker der zeitgenössischen französischen Literatur. Er schrieb zwischen 1924 und 1945 mehr ais zwanzig Romane und zahlreiche Erzählungen, geriet nach dem Krieg jedoch fast völlig in Vergessenheit. Wurde erst spät von Peter Handke für das deutsche Publikum wiederentdeckt. Hörspiele u. a.: „Die Ahnung“(NDR 1997), „Ein Junggeselle“ (2004).

Hörspielbearbeitung: Helmut Peschina Regie: Harald Krewer Mit N.N.

Joseph Roth, 1894 in Brody/Ostgalizien (heute Polen) geboren, österreichischer Erzähler, Romancier und Journalist, lebte in Wien und Berlin. 1933 ging er ins Exil nach Paris. Die Romane „Hotel Savoy“ (1929), „Der Radetzkymarsch“ (1932) und die „Kapuzinergruft“ (1938) zählen zu seinen bekanntesten Werken. Er starb 1939 in einem Pariser Armenhospital an den Folgen seiner Trunksucht.

Ria Endres

Vatersuche

Der Mann aus Keego Harbor

Regie: Andrea Getto

Mittwoch 11.04. | 20.05 Uhr

Joseph Roth

Die Kapuzinergruft Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Mittwoch 28.03. | 04.04. | 20.05 Uhr

ORF/NDR 2012 | jeweils ca. 60 Min.

Die Kapuzinergruft, Grabstätte der österreichischen Kaiser, ist Symbol der vergangenen Donaumonarchie. Der 1938 erschienene Roman Joseph Roths spielt kurz vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg; er endet mit dem „Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Die Hauptfiguren sind – wie im „Radetzkymarsch“ – Angehörige der Trotta-Familie, die in dem allgemeinen Umbruch nach dem Krieg 1918 entwurzelt und mittellos wurden. Dem voraus ging für die Trottas ein Aufstieg über mehrere Generationen, der aus dem slowenischen Sipolje über die österreichisch-ungarische Armee bis in die Machtsphäre des Kaisers Franz Joseph und des Erzherzogs und Thronfolgers Franz Ferdinand führte. Der Erzähler jedoch, der von seinem Leben außerhalb dieser adligen Kreise und von seinem Weg aus der Welt berichtet, stemmt sich gegen die Zeit, verzweifelt, aussichtslos und anrührend. „Im heutigen Österreich und in den ehemaligen Kronländern wird es nur noch wenige Menschen geben, in denen der Name unseres Ge-­ schlechts irgendeine Erinnerung hervorruft. In den verschollenen

Hörspiel am Mittwoch 20

Annalen der alten österreichisch-ungarischen Armee aber ist unser Name verzeichnet, und ich gestehe, dass ich stolz darauf bin, gerade deshalb, weil diese Annalen verschollen sind. Ich bin nicht ein Kind dieser Zeit, ja, es fällt mir schwer, mich nicht geradezu ihr Feind zu nennen..“ (Joseph Roth, Die Kapuzinergruft) .

Clara ist mit ihrem Mann Harry für ein paar Monate in die USA gezogen. Während er Computerprogramme verkauft, sitzt sie in ihrem schönen Haus und versucht sich vorzustellen, wie es wäre, wenn sie ihrem Vater gegenüberstünde. Der kam als Befreier nach Deutschland und ging nach dem Krieg zurück in seine Heimat. Clara hat ihren Vater nie kennengelernt, weiß nur aus Erinnerungen ihrer Mutter, dass er sie „Blondie“ nannte und von den Flüssen um Keego Harbor schwärmte. Und sie besitzt einen vergilbten Zettel mit seiner Adresse. Clara grübelt: Warum wird ihr gerade jetzt, nach so vielen Jahren, ihre Herkunft wichtig? Wird sie bei ihrer Suche Unterstützung erhalten? Die Amerikaner sollen nicht gerade erpicht darauf sein, illegitimen Besatzungskindern ihre Erzeuger vorzustellen. Ria Endres, geboren 1946 in Buchloe, lebt als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie promovierte mit einer Arbeit über Thomas Bernhard, veröffentlichte Prosa, Theaterstücke sowie zahlreiche Essays u. a. zu Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Friederike Mayröcker, Marlene Streeruwitz, Jacobo Tintoretto. Autorin von über 30 Hörspielen. Für den NDR verfasste sie zuletzt: „Dornröschenschlaf“ (2010).

Mit Marlen Diekhoff, Bernd Ludwig, Götz Schulte, Robert Gallinowski, Klaus Herm DLR Berlin 2004 | 55 Min.

März | April 21

Musik: Karl Sczuka Regie: Karl Peter Biltz Mit Rudolf Reiff, Wolfgang Golisch, Hermann Siemek, Horst Beilke, Heinrich Diedrich, Günther Gube, Wolfgang Regentrop, Hanns Bernhardt, Klaus Friedrich, Hans Timerding, Günther Vulpius, Paul Dattel, Viktor Stefan Goertz, Otti Schütz, Alexander Hegarth, Ernst Sladeck, Margot Müller, Franz Andermann, Cläre Ruegg, Magret Hoffmanns, Georg Lehn, Wolfgang von Rothberg, Josef Pelz von Felinau, Kurt Ebbinghaus, Wolfgang Finsterle, Günther Begere u. v. a. SWF 1950 | 60 Min.

100. Jahrestag. Untergang der Titanic | Josef Pelz von Felinau

Titanic – Tragödie eines Ozeanriesen Mittwoch 18.04. | 20.05 Uhr April 1912: Der britische Luxusliner „Titanic“, das größte Schiff seiner Zeit, befindet sich auf der Jungfernfahrt von England nach Amerika. Der versammelte europäische und amerikanische Geldadel ist an Bord und genießt die Vorzüglichkeiten dieses schwimmenden Palastes. Unter den Gästen befindet sich auch der mysteriöse Lord Canterville, der, eigenen Angaben zufolge, mit Ruinen, Schiffstrümmern und alten Knochen handelt. Dann gehen in der Funkerkabine die ersten Meldungen über treibende Eisberge ein. Schon 1915 schrieb Josef Pelz von Felinau ein umfangreiches Gedicht mit dem Titel „Der Untergang der Titanic“. Er gab (fälschlicherweise) an, an Bord der „Carpathia“, dem Rettungsschiff der Titanic-Überlebenden, gewesen zu sein. 1930 veröffentlichte er den Roman „Titanic. Tatsachenroman“. Zwei Jahrzehnte nahm er den Stoff in einem Hörspiel wieder auf und sprach selber die Rolle des Lord Canterville. Josef Pelz von Felinau, geboren 1895 in St. Pölten (Österreich), legendärer Weltenbummler, war Schauspieler, Autor und Kabarettist. Fuhr als 16jähriger für die Donau-Dampfschiffahrt-Gesellschaft zur See. Er trat u. a. in Berlin mit Erich Kästner und Kurt Tucholsky auf. Ab 1925 schrieb er für den Rundfunk unzählige Abenteuergeschichten, Reisebilder, Portraits, Features und Hörspiele. Er starb 1978 in Berlin.

Hörspielbearbeitung und Regie: Alexander Schuhmacher NDR 2012 | ca. 80 Min. | Ursendung

Stefan Moster

Lieben sich zwei Nach dem gleichnamigen Roman Mittwoch 25.04. | 20.05 Uhr Ines und Daniel sind Mitte dreißig und leben seit anderthalb Jahren in Hamburg. Nicht irgendwo in Hamburg, sondern in der begehrten HafenCity – mit Blick zwar nicht aufs Meer, wovon Ines geträumt hat, doch immerhin auf den Fluss, der in die Nordsee mündet. Daniel ist Städteplaner bei einer Unternehmensberatung, Ines führt ihre eigene

Hörspiel am Mittwoch 22

Weinhandlung in Uhlenhorst. Die Enge ihrer Pfälzer Herkunft haben sie hinter sich gelassen; die Großstadt fühlt sich noch nicht nach Zuhause an, liegt aber als Verheißung vor der Tür. Ines und Daniel lieben sich. Ihnen geht es sehr gut, aber etwas fehlt ihnen zum richtigen Glück: ein Kind. Das will sich einfach nicht einstellen, obwohl die beiden so ziemlich alles dafür tun. Als ihr Wunsch nicht so schnell in Erfüllung geht wie erhofft, zeigen sich, zunächst fast unmerklich, feine Risse in der Beziehung – und das Paar gerät in einen Strudel, dem sich keiner der beiden mehr entziehen kann. Stefan Mosters Roman ist zugleich das scharfsinnige Porträt einer rasant wachsenden Metropole, in der Erfolg und Schiffbruch, Tradition und Überdruss nahe beieinanderliegen. Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor, Übersetzer, Lektor und Herausgeber mit seiner Familie in Espoo, Finnland. Er unterrichtete an den Universitäten München und Helsinki; 1997 erhielt er das Münchner Literaturstipendium für Übersetzung, 2001 den Staatlichen finnischen Übersetzerpreis. Bei „mare“ erschienen seine beiden Romane „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels“ (2009) und „Lieben sich zwei“ (2011).

Stefan Moster

Elke Heinemann

Regie: Martin Zylka

Liebeskummerkunst 6 Interventionen Mittwoch 02.05. | 20.05 Uhr

Mit Martin Zylka, Hida Bicer, Elke Heinemann, Eva Blaschko WDR/DLR Kultur 2010 | 72 Min.

Orhan Pamuks Roman „Das Museum der Unschuld“, Leanne Shaptons fiktiver Auktionskatalog „Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Leonore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck“, Sophie Calles Aktion „Passen Sie auf sich auf“ – drei Kunstwerke, die von Liebeskummer handeln, drei Kunstwerke, die durch Liebeskummer inspiriert wurden. Sie regten die Berliner Autorin Elke Heinemann zu sechs künstlerischen Interventionen an: Radiophone Eingriffe in die Welt der Liebeskummerkranken. Aber ist die romantische Vorstellung, die Kunst könne Liebeskummer heilen, wirklich haltbar? Oder setzt nicht umgekehrt Liebeskummer viel Kreativität frei?

April | Mai 23

Elke Heinemann, geboren 1961 in Essen, hat an der Freien Universität Berlin studiert und die Henri-Nannen-Schule für Journalismus absolviert. Sie wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Nach längeren Aufenthalten in Paris und London lebt sie heute in Berlin. Hörfunksendungen, Features u. a. „Warten auf ein Echo. Hommage an Meret Oppenheim“ (2005), „Ernst Ludwig Kirchner – Inside Out Hörbild nach Leben und Sterben eines Malers unter Verwendung von Selbstzeugnissen des Künstlers“ (2008).

Seelen, 2004) brachte Claudel den „Prix Renaudot“ und international den literarischen Durchbruch. Auf Deutsch erschien zuletzt „Brodecks Bericht“ (2009).

Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler Rolf Schneider

Nach der Liebelei Mittwoch 16.05. | 20.05 Uhr

Übersetzung aus dem Französischen: Rainer G. Schmidt Hörspielbearbeitung und Regie: Hans Gerd Krogmann Mit N.N. NDR 2012 | ca. 55 min. | Ursendung

Philippe Claudel

Philippe Claudel

Das Geräusch der Schlüssel Mittwoch 09.05. | 20.05 Uhr „Das Gefängnis ist die Stätte unzähliger ungeschriebener Gesetze, die nie in Frage gestellt, aber immer angewandt werden.“ In Momentaufnahmen erinnert sich der französische Schriftsteller Philippe Claudel an seine elfjährige Lehrertätigkeit im Untersuchungsgefängnis von Nancy, Lothringen. Stück für Stück dringt er tiefer ein in die „Pa­r allelwelt“ Gefängnis, die aber doch auf bizarren Kanälen mit der Wirklichkeit „draußen“ kommuniziert. Auf die Ausgrenzung seitens der Gesellschaft antworten die Ausgegrenzten mit den hilflosen oder aggressiven Zuckungen einer verkümmernden Vorstellungskraft. Das Gefängnis wird zum Zerrbild der Gesellschaft, bildet eine irreale Realität. Claudel klagt keineswegs an, sein Blick ist fast der des Ethnologen, der aber Mitgefühl zeigt. Er bewertet weder die schaurigen Verbrechen der „Häftlinge“, noch liefert er psychologische Deutungen. In scharfen Beobachtungen bildet er die mentalen Scheidewände ab, die sich letztlich in Gefängnismauern konkretisieren. Zugleich unterstreicht er Gesten der Menschlichkeit bei Gefangenen wie bei Wärtern. Lakonische Protokolle einer Fremdheit mitten in unserer Gesellschaft. Blinder Fleck, den wir vielleicht durch diese Texte wahrzunehmen lernen. Philippe Claudel, 1962 in Dombasle-sur-Meurthe in der Nähe von Nancy geboren. Französischer Schriftsteller, Dramatiker und Filmregisseur. „Das Geräusch der Schlüssel“ (Le bruit des trousseaux ) erschien 2002. Sein Roman „Les âmes grises“ (Deutsch: Die grauen

Hörspiel am Mittwoch 24

Regie: Götz Fritsch Mit Maria Becker und Helmuth Lohner ORF/MDR 2006 | 51 Min.

Schnitzler und die Schauspielerin Adele Sandrock hatten - vom Dezember 1893 bis zum Februar 1895 eine stürmische Beziehung, die keine zwei Jahre hielt. Später sahen sie sich noch manchmal und wechselten auch Briefe. Zuletzt begegneten sie einander 1929, zwei Jahre vor Schnitzlers Tod. Der Dichter saß im Parkett des kleinen Ber­liner Theaters Unter den Linden; die Sandrock war dort engagiert. Man hatte ihr die Anwesenheit des berühmten Besuchers vermeldet, sie spähte durch das Guckloch im Vorhang, sah ihn und stöhnte: „O Gott, ist der alt geworden!“ Unser Hörspiel lässt diesem Wiedersehen auf Entfernung ein Treffen auf engem Raume folgen. Zwei nicht mehr junge Menschen erinnern sich ihrer einstigen erotischen Leidenschaft, was zugleich komisch und rührend ist. Sie streiten sich wie einst. Sie versöhnen sich wie einst. Sie reden über Kunst und Leben, über Arbeit und Spiel, über Liebe und Tod. Das Politische der Zeit eines wachsenden europäischen Faschismus wird nicht ausgespart. Am Ende ist es Schnitzler, der die Zeche bezahlen muss. Dieses Treffen ist eine Erfindung. Ist es eine Erfindung? Vielleicht hat es sich ereignet, und wir wissen es nur nicht. Wenn es sich ereignet hat, ist es genau so abgelaufen wie hier beschrieben. Arthur Schnitzler, am 15.5.1862 in Wien geborener Nervenarzt, Dramatiker und Prosaschriftsteller. Gilt neben Hugo von Hofmannsthal als wichtigster Vertreter der „Neuen Wiener Schule“ zwischen 1890 und 1920. Bekannteste Bühnenstück u. a.: „Liebelei“ (1895),„Reigen“ (1903), die Aufführung 1920 löste einen Sturm der Entrüstung aus. Daneben verfasste er Novellen und Romane u. a. „Fräulein Else“ (1924), „Die Traumnovelle“ (1926) u.a.1931 in Wien gestorben.

Mai 25

Rolf Schneider, am 17.4.1932 in Chemnitz geboren, aufgewachsen in Wernigerode, ist seit Ende der 50er Jahre freier Schriftsteller. Gehörte 1976 zu den Erstunterzeichnern der Biermann-Protestresolution. Er hat über 50 Hörspiele verfasst, u. a. „Zwielicht“ (Hörspielpreis der Kriegsblinden 1966). Hörspiele zuletzt u. a. „Die Affäre Ernst Winter“ (2008).

Vatersuche Regie: Götz Fritsch Mit Benedikt König, Florian Scholz, Michael König, Franz Kattesch, Christiane von Poelnitz, Erika Fritsch, Maria Urban u. v. a. ORF 2007 | 51 Min.

Wolfgang Martin Roth

Mein Vater war Siebenbürger Mittwoch 23.05. | 20.05 Uhr In der Wohnung roch es nach „Klausenburger Kraut“, man las das „Licht der Heimat“ und besuchte regelmäßig die Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen. Schon als Junge musste der kleine Erwin seinem Vater versprechen, dass er sein „Siebenbürger Blut nie zu Wasser werden lässt“. Aber genaugenommen versteht Erwin nicht, weshalb er ein Siebenbürger Sachse sein soll. Schließlich ist er nicht in Rumänien, sondern in Göttingen geboren. Und mit all dem landsmannschaftlichen Getue hat er sowieso nichts am Hut. In seinem Hörspiel „Mein Vater war Siebenbürger“ reflektiert der Schriftsteller und Psychotherapeut Wolfgang Martin Roth seinen eigenen biografischen Hintergrund. Es geht um die Konfrontation mit der jüngeren Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die sich als Opfer des Dritten Reiches verstehen und ihren eigenen Anteil an den Verbrechen des Nationalsozialismus nicht wahrhaben wollen. Roth rekonstruiert auf humorvolle Weise eine Kultur, die es auch im heutigen Siebenbürgen kaum mehr gibt, die aber in deutschtümelnden Landsmannschaften und auf Heimatseiten im Internet ein Überleben sucht. Wolfgang Martin Roth, geboren 1946 in Göttingen, lebt als Psycho­ therapeut und Schriftsteller in Wien und Altaussee. Hörspiele u. a. „Vatertage“ (2000).

Hörspiel am Mittwoch 26

Johanna Olausson

Luks Mittwoch 30.05. | 20.05 Uhr „Hallo, ich heiße Etel. Ich bin ein süßes Mädchen von vier Jahren, das einen Babysitter braucht.“ Über diese harmlos klingende Anzeige lernt die zwölfjährige Luks die kleine Etel kennen. Und deren Eltern Petra und Peter, die sich seit einem halben Jahr einen familiären Kleinkrieg liefern, dessen Front buchstäblich quer durch die Wohnung verläuft. Die wirksamste Waffe und das empfindlichste Ziel dieses Krieges ist die gemeinsame Tochter. An Etel werden Exempel statuiert, mit denen die gegnerische Seite gestraft oder umgekehrt ihre Unmenschlichkeit bewiesen werden kann. Luks bespitzelt bald im doppelten Auftrag die Kontrahenten. So wird sie Teil eines Krieges, der die Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen Realität und Albträumen überspringt – eine beklemmende, surreale Parabel über sehr reale seelische Grausamkeiten.

Komposition: Haarmann Regie: Susanne Krings Mit Mira Partecke, Luzie Kurth, Birte Schrein, Daniel Berger WDR 2007 | 55 Min.

Johanna Olausson, geboren in Västra Frölunda, Schweden, lebt in Berlin als Performerin, u. a. in den internationalen Bands „The King Anabels“ und „Hardcore in Europe“. Außerdem betreibt sie den Frei­ flächen-Veranstaltungsort Lungo Lungo Lounge und ist als Autorin tätig. Für das Radio hat sie bisher zwei Hörspiele geschrieben.

Olga Martynova | Oleg Jurjew

Petersburger Zwillinge Joseph Brodsky und Leonid Aronson Ein Schattenspiel aus der Geschichte der Leningrader Poesie Mittwoch 06.06. | 20.05 Uhr „In Petersburg irren Dichterschatten in den nassen Gassen, in dunklen Wolken, in vergoldeten Blicken des Wassers. Du triffst sie überall – die Schatten der großen Dichter. Du gehst in einen Buchladen und weißt, dass sie, als sie noch am Leben und junge Lyriker waren, wie du jetzt einer bist, bei derselben Buchhändlerin Bücher kauften, nur war alles damals viel interessanter: Bücher, die man lesen wollte, waren kaum

Übersetzung aus dem Russischen: Elke Erb, Mariana Frisch, Sylvia List, Alexander Nitzberg und Jens Wagner Regie: Andrea Getto Mit Fabian Hinrichs, Jens Harzer, Rafael Stachowiak, Horst Mendroch, Cornelia Niemann, Hille Darjes, Marlen Diekhoff, Sascha Nathan, Wolfgang Michael, Birgitta Assheuer, Olga Martynova HR 2011 | 55 Min.

Mai | Juni 27

zu finden, und diese Buchhändlerin konnte unter dem Ladentisch ein schwer zu bekommendes Gedichtbändchen hervorzaubern. „Petersburger Zwillinge“ spielt auf eine imaginäre Verwandtschaft zweier russischer Dichter an. Der eine wurde im kommunistischen Russland gar nicht gedruckt der andere nur unter dem Ladentisch gehandelt. Der erste, Leonid Aronson, starb sehr früh und seine Lyrik wartete Jahrzehnte auf ihre Leser, der andere, Joseph Brodsky, wurde schon zu Lebzeiten berühmt und mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Vatersuche Übersetzung aus dem Englischen: Werner Löcher-Lawrence Hörspielbearbeitung: N.N. Regie: N.N. NDR 2012 | ca. 75 Min. | Ursendung

Hisham Matar

Olga Martynova, geboren in Dudinka, Gebiet Krasnojarsk, aufgewachsen in Leningrad. Lebt seit 1991 in Frankfurt am Main als Lyrikerin und Romanautorin. Oleg Jurjew, 1959 in Leningrad geboren, lebt in Frankfurt am Main als Lyriker, Dramatiker, Essayist und Erzähler.

Hisham Matar wurde 1970 in New York City geboren; seine Eltern stammen aus Libyen. Er wuchs in Tripolis und, nach der Emigration der Familie, in Kairo auf. Seit 1986 lebt Hisham Matar in London. Hisham Matars Debüt „Im Land der Männer“, wurde in 22 Sprachen übersetzt und für „The Guardian First Book Award“ nominiert. 2007 wurde Hisham Matar ausgezeichnet mit dem „Royal Society of Literature Ondaatje Prize“, dem „Commonwealth Writers’ Prize“, dem „Premio Vallombrosa Gregor von Rezzori“, dem „Premio Internazionale Flaiano“ und dem „Arab American Book Award“.

Hisham Matar

Mariana Leky

Geschichte eines Verschwindens

Die Herrenausstatterin

Mittwoch 13.06. | 20.05 Uhr

Nach dem gleichnamigen Roman Mittwoch 20.06. | 20.05 Uhr

Seit dem Tod seiner Mutter lebt der zwölfjährige Nuri el-Alfi mit seinem Vater Kamal zurückgezogen in einer stillen Wohnung in Kairo. Im Sommer verbringen die beiden einen zweiwöchigen Urlaub am Meer, in einem Hotel in Alexandria. Und hier entdeckt Nuri Mona, die junge Frau im gelben Badeanzug, die Englisch spricht und ein wenig Arabisch, und die ihn von da an vollkommen betört. Doch Mona verliebt sich in Nuris Vater, und als sie Kamal heiratet, beginnt für Nuri eine schwere Zeit. Er freut sich insgeheim auf die Tage, die er allein mit seiner Stiefmutter in der gemeinsamen Wohnung in Kairo verbringen kann. Er ahnt nicht, dass sein Wunsch auf eine Weise in Erfüllung gehen wird, die sein Leben für immer verändert. Denn nur ein Jahr darauf wird sein Vater, der gegen die eigene Regierung gearbeitet hat, von Unbekannten aus einer Genfer Wohnung verschleppt, und von da an wird Nuri kein Lebenszeichen mehr von ihm vernehmen. Es dauert lange, bis er als junger Mann die Kraft findet, den letzten Schritten seines Vaters vor dem Verschwinden nachzuspüren und sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Hisham Matar, dessen Vater vor zwei

Hörspiel am Mittwoch 28

Jahrzehnten von libyschen Sicherheitskräften entführt und vermutlich getötet wurde, erzählt in seinem Roman von der Verschleppung eines arabischen Dissidenten – und davon, wie diese Entführung das Leben derjenigen, die zurückbleiben, für immer überschattet und verändert.

Katja, eine aus der Bahn geworfene Übersetzerin, verschwimmt die Welt vor Augen. Ihren Job ist sie los und ihr Mann ist fort. Da platzen plötzlich Dr. Blank, ein lebensweiser Toter, in ihr aus der Welt gefallenes Leben, und Achim, ein kleinkrimineller Feuerwehrmann, der alte Karatefilme liebt und sich als überaus selbstbewusster Liebhaber präsentiert. Eine wunderbar poetische und abenteuerliche Geschichte um drei skurrile Figuren beginnt, eine Parabel über das Finden, Verlieren und Wiederfinden der Liebe. Und wie im Märchen werden Realitäten außer Kraft gesetzt und Katja zurück ins Leben geholt. „Wer den Kinofilm ,Die fabelhafte Welt der Amelie‘ liebt, wird sich vom Charme dieses geistvollen Hörspiels nach dem 2010 erschienenen Roman gewiss verzaubern lassen“, urteilte ein Kritiker.

Hörspielbearbeitung: Mariana Leky Regie: Petra Feldhoff Mit Jule Ronstedt, Sigrid Burkholder, Thomas Huber, Caroline Schreiber, Christoph Bantzer, Ingo Heise, David Rott, Daniel Berger WDR 2011 | 55 Min.

Mariana Leky, geboren 1973 in Köln, lebt heute in Berlin. Sie begann zunächst eine Buchhhändlerlehre und studierte Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sie ist auch als Übersetzerin und Lektorin

Juni 29

tätig. 2001 veröffentlichte sie Ihren Debütband „Liebesperlen“ mit Erzählungen. 2004 erschien ihr Roman „Erste Hilfe“, 2010 „ Die Herrenausstatterin“. Sie erhielt u. a. „Den Förderpreis Literatur des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst“ (2003).

Regie: Heinz Hostnig Mit Walter Gontermann, Wolfgang Hess, Olaf Queiser, Michael Thomas, Helmut Wöstmann, Douglas Welbat, Christian Brückner u. a.

Zum 80. Geburtstag | Ror Wolf

Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika Eine Radioballade Mittwoch 27.06. | 20.05 Uhr

SWF/HR/NDR/WDR 1987 | 72 Min.

Bix Beiderbecke, 1903 in Davenport am Mississippi als Sohn einer wohlhabenden deutschstämmigen Familie geboren und 1931 als 28jähriger auf Long Island in elenden Verhältnissen gestorben, gilt heute als der „erste große Cool-Solist des Jazz“ und der herausragende Vertreter des Chicago-Stils. Bis zu seinem Zusammenbruch im Jahr des großen Börsenkrachs gehörte er zu den größten Jazzmusikern seiner Zeit. Seiner Umgebung ein Rätsel, der Nachwelt eine Legende, hat er – so scheint es – nur in seinen balladenhaften Soli gesprochen, mit dem Kornett. Ein musikalischer Entertainer, der die ersten Jazzrhythmen auf den Flussdampfern am heimischen Mississippi gehörte hatte, unter der Kommerzialisierung des Jazz litt und beim Spielen Ravel, Schönberg und Strawinski im Ohr behielt. Das Hörspiel erhielt den „Hörspielpreis der Kriegsblinden 1987“. Ror Wolf

Ror Wolf (auch Pseudonym Raoul Tranchirer), geboren am 29.6.1932 in Saalfeld/Thüringen, war von 1961 bis 1963 als Literaturredakteur beim HR tätig. Autor zahlreicher Bücher, Radiostücke und Hörspiele. Zwischen 1972 und 1979 hat Ror Wolf zehn Fußball-Hörspiele und Radiocollagen komponiert, die längst Kultcharakter haben. Mehrere Literaturpreise, u. a.: „Doderer-Preis“, 1996, „Frankfurter Hörspielpreis“, 1992, „Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg“, 2008. Er lebt als freier Schriftsteller in Mainz.

Hörspiel am Mittwoch 30

NDR Info | sonntags 21.05 Uhr Übersetzung aus dem Englischen: Marie Scott Hörspielbearbeitung: Valerie Stiegele Regie: Hans Rosenhauer Mit Alexander Heinz, Helmut Zierl, Klaus Nägelen, Edgar Hoppe, Jutta Wirschaz, Susanne Lothar u. v. a. NDR 1980 70 Min. (I) | 85 Min. (II) | 73 Min. (III)

Charles Dickens

Jonathan Lethem

Du liebst mich, du liebst mich nicht Nach dem Roman „You don’t love me yet“ Sonntag 08.01. | 21.05 Uhr

Große Erwartungen (III) Hörspiel in drei Teilen | Nach dem Roman von Charles Dickens Sonntag 01.01. (Neujahr) | 21.05 Uhr England, Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Waisenjunge Pip wächst bei seiner älteren Schwester und deren gutmütigem Mann in kleinen Verhältnissen auf. Eines Abends begegnet er auf dem Friedhof einem entsprungenen Sträfling, dem er hilft, sich seiner Ketten zu erledigen. Kurz darauf wird er bei der reichen Miss Havisham eingeführt, um ihr und ihrer Pflegetochter Estella Gesellschaft zu leisten – und lernt eine ihm fremde Welt kennen. Als Pip mitgeteilt bekommt, dass ein Wohl­ täter, der ungenannt bleiben wolle, seine Erziehung zum Gentleman finanziere, macht er sich nach London auf, führt das müßige Leben eines Snobs und hegt große Erwartungen - auch auf Estellas Hand. Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; *7. Februar 1812 bis 1870). Der englische Schriftsteller und Verleger war einer der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Seine ersten Romane entstanden als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen. Mit seinen humoristischen bis gesellschaftskritischen Werken avancierte er zum Begründer des sozialen Romans. Internationale Anerkennung als Schriftsteller gewann er mit den Hauptwerken „Oliver Twist“ (1837), „Ein Weihnachtslied in Prosa“ (1843) und „David Copperfield“ (1849), in denen zahlreiche autobiografische Elemente enthalten sind.

Eine namenlose Independent-Rockband ergattert ein einziges Engagement: auf einer Art Konzept-Kunst-Party schrammelt sie dezent im Hintergrund, während die Partygäste getrennt voneinander mit Kopfhörern auf dem Ohr vor sich hingrooven. Die Mitglieder der Band sind alle bemackt. Matthew, der Sänger zum Beispiel, arbeitet im Zoo und entführt ein depressives Känguru, um es in seiner Badewanne vom „Ennui“ zu befreien. Der intellektuelle Texter, Bedwin, leidet unter einer Schreibblockade und vergisst das Essen. Er plumpst immer wieder aus dem Leben und kauert dann wochenlang vor demselben Film. Lucinda, die Bassistin, arbeitet bei einer Nörgel-Hotline und stolpert von einer Chaos-Veranstaltung in die nächste. Schlussendlich trennt sich die Band, bevor irgendein Erfolg sich einstellen konnte, aufgrund interner Liebes-Turbulenzen. Rock und Liebe – Lethems Porträt einer Popsubkultur ist voller Witz, Zärtlichkeit und Ironie.

32

Mit Peter Jordan, Susanne Wolff, Fabian Hinrichs, Fabian Zapatka, Natali Seelig, Ulrich Gebauer, Hans Löw, Ulrike Grote u. a. NDR 2008 | 55 Min.

Jonathan Lethem, 1964 geboren, zählt spätestens seit seinem Roman „Die Festung der Einsamkeit“ zu den großen erzählerischen Talenten der amerikanischen Gegenwartsliteratur.

Robert Woelfl

Wir verkaufen immer Sonntag 15.01. | 21.05 Uhr Sie haben es nicht gerade leicht. Sie keilen in allen Lebenslagen Kunden und scheuen auch nicht davor zurück, ihren engsten Familienmitgliedern Fonds und Wertpapiere aufzuschwatzen. Wenn die Aktienkurse steigen, hatten die Anleger ein gutes „Händchen“. Wenn die Kurse sinken, sind natürlich die Finanzberater schuld. Dabei gibt es keine „falsche“ Beratung, sagt einer der Finanzberater, es gibt nur falsche Entscheidungen. Und diese werden natürlich niemals von den Beratern selbst getroffen. In „Wir verkaufen immer“ reflektiert der

Das Sonntagshörspiel

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Michael Zöllner Komposition: Kante Ausführende: Thomas Leboeg (Keyboard), Felix Müller (E-Gitarre), Florian Dürrmann (E-Bass), Peter Thiessen (Akk./E-Gitarre), Sebastian Vogel (Schlagzeug) Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres

Regie: Götz Fritsch Mit Gerti Drassl, Jens Wawrczeck, Markus Meyer ORF 2010 | 53 Min.

Januar 33

österreichische Autor Robert Woelfl – nicht ganz ohne Augenzwinkern – den zermürbenden Alltag dreier Finanzberater. Privates darf in ihrem Leben keinen Platz mehr haben, schon das zarteste Gefühl von Zuneigung kann dem Umsatz einen Strich durch die Rechnung machen. Dann steckt der Finanzberater selbst in einer Krise. Manchmal sind die Täter Opfer. Robert Woelfl wurde 1965 in Villach geboren. Studierte Bildhauerei und Grafik. 1991 Österreichischer Videokunstpreis. Ab 1995 schrieb er die ersten Theaterstücke. Reinhold-Lenz-Preis für neue Dramatik (2000), Autorenpreis der deutschsprachigen Theaterverlage (2001). „Wir verkaufen immer“ wurde mit dem Dramatikerpreis des Stadt­ theaters Klagenfurt ausgezeichnet. Robert Woelf lebt als Schriftsteller in Wien.

Übersetzung aus dem Französischen: Frank Weigand Regie: Anouschka Trocker Mit Marietta Méguid, Matthias Brandt, Tilla Kratochwil, Markus Meyer, Jennipher Antoni, Jens Harzer u. v. a. SR/NDR 2011 | 52 Min.

David Paquet

2 Uhr 14 Sonntag 22.01. | 21.05 Uhr Columbine, Erfurt, Montréal: Ein Schüler läuft Amok, erschießt Mitschüler und Lehrer. Ein Schreckensszenario, das sich, wie es scheint, immer und überall wiederholen könnte. Zumeist werden dann im Eilverfahren Täter-Profile erstellt, Biografisches ausgeleuchtet. David Paquet konzentriert sich nicht auf den Täter, sondern auf dessen Mutter und auf die Menschen, die ihr Sohn getötet hat: „2 Uhr 14“ erzählt weniger die Geschichte eines Amoklaufes als die Geschichte einer Frau, die, hin- und hergerissen zwischen Mutterliebe und dem Schrecken angesichts der Tat ihres Sohnes, alles nur Mögliche versucht, damit die Toten nicht in Vergessenheit geraten.“ (David Paquet) David Paquet, Jahrgang 1978, studierte Szenisches Schreiben an der „Ècole nationale de theâtre du Canada“, Literaturwissenschaft und Film in Montréal, wo er auch lebt. Sein Theaterstück „Stachelschweine“ erhielt 2010 den Preis des Generalgouverneurs von Kanada. „2 Uhr 14“ wurde im Auftrag des SR übersetzt.

Das Sonntagshörspiel 34

Matthias Karow

Der Mond der fliegenden Enten Sonntag 29.01. | 21.05 Uhr Am 18. August 1903 war der Traum vom Fliegen in Erfüllung gegangen. 30 Jahre später will man zum 60. Geburtstag den Mann ehren, der als erster Mensch mit einem motorisierten Flugzeug aufstieg. Aber der berühmte Flugpionier Karl Jatho aus Hannover will seine Ruhe haben, den Brief von seiner geliebten Nichte Elly lesen und seinen fliegerischen Träumereien nachhängen. Und wären da nicht dieser tote Rabe draußen vor dem Fenster oder die vielen Geburtstagsgäste in seinem Wohnzimmer, so würde der Aviatiker auch genau dies tun. Die rote Flagge am alten Jathoschuppen macht hin und wieder Wehversuche. Das bedeutet: Es wird bestimmt geflogen.

Komposition: Jakob Diehl Regie: Robert Schoen Mit Carl Heinz Choynski, Jennipher Antoni, Chris Pichler, Mark Mannkopf, Karsten Troyke, Peter Matic, Gisela Fritsch-Pukos, Florian Lucas, Udo Schenk, Leona Nadebohr, Joel Eisenblätter DLR Kultur 2010 | 57 Min.

Matthias Karow, geboren 1978 in Hannover, studierte Tontechnik und Journalistik. Hörspiele ‚Der Wanderer und seine Regenhaube‘ (WDR 2006), ‚Fireman singin‘ (WDR 2007), ‚Schnaps im Teekessel‘ (WDR 2009). 2008 erschien sein erster Roman ‚Rodaks Köter‘.

Karl-Heinz Bölling

Regie: Joachim Staritz

Rutscher

Mit Christian Grashof, Eberhard Esche

Sonntag 05.02. | 21.05 Uhr

DLR Berlin 2000 | 49 Min.

Rutscher, so nennt man jemanden, der in eine Haftanstalt geschleust wird, um die Insassen auszuspionieren und ihnen Geständnisse zu entlocken, die sie vor Polizei und Gericht nicht gemacht haben. – Als Hans einen neuen Zellengenossen bekommt, hält er diesen für einen Rutscher. Doch Paul versichert mehr oder weniger glaubwürdig, er sei ein Mörder. Es beginnt ein Spiel, bei dem sich die beiden Ge­ fangenen wechselseitig belauern und bedrohen. Am Ende wird sich zeigen, wer der Überlegene ist. Karl-Heinz Bölling, geboren am 9.7.1947 in Dortmund-Applerbeck, lernte Klempner und Installateur. Er zählt zu den produktivsten Hörspielautoren in Deutschland.

Januar | Februar 35

Übersetzung aus dem Finnischen: Stefan Moster Hörspielbearbeitung und Regie: Sven Stricker Mit Andreas Fröhlich, Sonsee Neu, Peter Kaempfe, Jörg Pleva, Stephan Schad, Leslie Malton, Isabella Grothe, Anne Weber, Anne Moll, Kerstin Hilbig, Rolf Becker NDR 2007 | 73 Min.

Kari Hotakainen

Orhan Pamuk

Aus dem Leben eines unglücklichen Mannes

Rot ist mein Name

Sonntag 12.02. | 21.05 Uhr

Hörspiel in drei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 19. | 26.02. | 04.03. | 21.05 Uhr

Matti, ein Bilderbuchsoftie mit einem Faible für Eishockey und Rockmusik, hat etliche Ehejahre als engagierter Hausmann verbracht. Als seine Frau ihn dafür als „schlappen Kochlöffelschwinger“ abkanzelt, rutscht ihm zum ersten Mal die Hand aus. Ein Schlag mit Folgen: Gattin Helena verlässt mit Tochter Sini umgehend die Wohnung und reicht die Scheidung ein. Matti versteht die Welt nicht mehr. Er sieht sich als Opfer eines unerklärten Krieges im Geschlechterkampf. Was hat er falsch gemacht? Und wie kann er Frau und Kind wiederbekommen? Eine eigene Immobilie, ein holzverschaltes Haus, am besten mit Sauna und See muss her! Nach Mattis Lesart ist dies der ideale Köder, um die Familie wieder zusammenzuführen. Seine Eigenheimsuche gerät zu einer fixen Idee und nimmt rasch pathologische Züge an. Als Matti endlich sein Traumhaus gefunden hat, gibt es nur ein Problem. Der Besitzer, ein alter Kriegsveteran, will den aus Mattis Sicht vorteilhaften Kaufvertrag nicht unterschreiben. Der finnische Autor stellt in seinem mit dem „Finlandia Preis“ ausgezeichneten Roman das „Konzept Fa­ milie“ in tragisch-komischer Manier auf den Prüfstand. Vor allem der sozial fürsorgliche Staat nordischer Provenienz wird darin ins Visier genommen.

Sonsee Neu

Kari Hotakainen, 1957 geboren, gehört zu den meistgelesenen Autoren Finnlands. Seine Romane sind vielfach preisgekrönt. Den renommierten „Finlandia Preis“ erhielt er schon zum zweiten Mal. Für den von Aki Kaurismäki produzierten Film „Klassiko“ (2001) schrieb er das Drehbuch. Zuletzt erschien auf Deutsch: „Die Leichtsinnigen“ (2007). Lebt in Helsinki.

Istanbul im Jahre 1591. Der Vergolder Fein Effendi liegt erschlagen auf dem Grunde eines Brunnens und wartet darauf, gefunden zu werden. Kara, der nach zwölf Jahren Abwesenheit nach Istanbul zurückgekehrt ist, wird von seinem Oheim beauftragt, Fein Effendis Verschwinden aufzuklären. Das Verbrechen scheint im Zusammenhang mit einem Auftrag des Sultans zu stehen, der seinen Großillustrator in die Serenissima nach Venedig gesandt hat. Zehn Buchseiten sollen nach seinem Wunsch entgegen dem islamischen Bilderverbot nach westlichem Stil bemalt werden. In der osmanischen Buchmalerei gilt die Abweichung vom Kanon als Blasphemie. Kara ist sich bald sicher, dass der Mörder unter den Buchmalerkollegen des Ermordeten zu finden ist. Aber eigentlich ist Kara wegen einer anderen Sache zurückgekehrt. Er will das Herz der schönen Seküre erobern, der Tochter des ermordeten Buchmalers.

Übersetzung aus dem Türkischen: Ingrid Iren Komposition: Claudio Puntin Hörspielbearbeitung und Regie: Peter Rothin Mit Sylvester Groth, Christian Berkel, Maja Schöne, Bernt Hahn, Markus Scheumann, Jürg Löw, Peter Fitz, Peter Davor, Daniel Berger, Matthias Haase, Frauke Poolman, Silke Buchholz WDR 2005 54 Min. (I) | 53 Min. (II) | 54 Min. (III)

Orhan Pamuk wurde 1952 in Istanbul geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte Architektur und Journalismus, bevor er mit dem Schreiben begann. Heute ist er ein international beachteter Schriftsteller, der mit seiner Erzählkunst Brücken schlägt zwischen dem modernen europäischen Roman und der mystischen Tradition des Orients. Seine Werke sind in 35 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht.

Ingrid Marschang

Regie: Andrea Getto

Geschichten aus der großdeutschen Metropulle

Mit N.N.

Teil 2: Der Bunker Sonntag 11.03. | 21.05 Uhr

NDR 2012 | ca. 55 Min. | Ursendung

Johnny ist zurück. Johann Marland, Alkoholiker ohne festen Wohnsitz, ist in einem alten Bunker einquartiert, der zu den geheimen Räumlichkeiten des Hotels Hyatt gehört. Johnnys Einsatzgebiet: das Hotel.

Das Sonntagshörspiel 36

Februar | März 37

Sein Auftrag: Die Überwachung des Hoteleigentums. Als Hoteldetektiv überwacht er nun die schillernd dekadente Welt der Gutbetuchten, allerdings auch die hoteleigene Bar mit ihren 100 Whiskysorten. Dabei lüftet er die Geheimnisse des Peng Shui, lungert auf wilden Russenpartys, entdeckt ein altes Bunkersystem und den nackten DaimlerVorstand. Als Johnny eines Tages im Hotel Hubert Gerstein begegnet, einem Detektivkollegen aus alten Tagen, gerät die Geschichte außer Kontrolle. Denn Gehrstein macht Johnny ein unmoralisches Angebot …

Ingrid Marschang

Übersetzung aus dem Dänischen: Sigrid C. Engeler Komposition: Ulrike Haage Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann Mit Kostja Ullmann, Anna Fischer, Maike Jüttendonk, Carmen Birk, Marion Kittel, Simon Jensen SWR 2011 | 75 Min.

Ingrid Marschang volontierte nach dem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft bei der Satirezeitschrift „Titanic“, arbeitete als Cartoonistin und Autorin für Print, Funk und Fernsehen sowie als bildende Künstlerin.

Janne Teller

Nichts. Was im Leben wichtig ist Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 18.03. | 21.05 Uhr „Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade heraus­ gefunden“, sagte Pierre Anthon. Eines Tages jedoch verlässt Pierre Anthon einfach den Unterricht, verweigert jegliches Tun, setzt sich auf einen Baum und spottet auf seine Mitschüler, die wie Agnes, die Er­ zählerin der Geschichte, weiter zur Schule gehen. Pierre Anthons radikal-nihilistischer Handlungsanweisung wollen seine Mitschüler nicht folgen. Ohne die Erwachsenen ins Vertrauen zu ziehen, beschließt die Klasse, in einem entlegenen Sägewerk die Dinge zu einem kleinen Hügel aufzuhäufen, die für sie von Bedeutung sind. Was als harmloses Spiel beginnt, eskaliert und rüttelt an den Normen eines friedlichen und zivilen Zusammenlebens.

buch. Es wurde zunächst an dänischen Schulen verboten und ist in­ zwischen ein internationaler Bestseller. 2010 erschien es in deutscher Übersetzung, seit Herbst 2011 wird es an zahlreichen deutschspra­chi­ gen Bühnen in einer Theateradaption gespielt.

Zum 100. Todestag | Karl May

Winnetou I Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 25.03. | 01.04. | 21.05 Uhr Die Geschichte von Karl Mays „Winnetou I“ ist eine Geschichte von tapferen Helden und bösen Schurken, von edlen Wilden und kauzigen Außenseitern, von weiten Prärien, schnellen Pferden und prasselnden Lagerfeuern. Und nicht zuletzt ist es die Geschichte der beiden Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand, die in ihrer vor keiner Niedertracht kapitulierenden Menschlichkeit einander zutiefst verbunden sind. Ohne jemals Nordamerika bereist zu haben, gelang es Karl May mit seinen Romanen, ein Bild vom Wilden Westen zu zeichnen, das bis heute nichts von seiner Lebendigkeit verloren hat. Die Hörspielversion versucht, sich auf zeitgemäße Weise dem berühmten Stoff von 1893 zu nähern. Das birgt - ob mancher Klischees, die der Zeit geschuldet sind – viel Komik. Überdies ist die zentrale Thematik von „Winnetou“ aktueller denn je: geht es doch um die Zerstörung eines wie auch immer gearteten naturhaften Zustandes durch die vermeintlichen Errungenschaften einer Zivilisation. Karl May (1842 – 1912). Mit seinen Abenteuerromanen und Reiseerzählungen gehört er zu den meistgelesenen Schriftstellern deutscher Sprache.

Hörspielbearbeitung: Regine Ahrem Komposition: Bernd Keul und Martin Böttcher Regie: Hans Helge Ott Mit Reiner Schöne, Max Hopp, Konstantin Graudus, Wolfgang Völz, Horst Mendroch, Lars Rudolph, Joachim Bliese, Effi Rabsilber, Peter Kaempfe, Karlheinz Choynski RBB/RB 2011 | 49 Min. (I) | 55 Min. (II)

Karl May

Janne Teller, geboren 1964 in Kopenhagen, lebt als Schriftstellerin in New York. Sie arbeitete als Konfliktberaterin der EU und UN und setzte sich in Krisengebieten für die Menschenrechte ein, bevor sie sich 1995 ganz dem Schreiben widmete. „Nichts.“ (2000) ist ihr erstes Jugend-

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März | April 39

Vokalkomponistin und Gesang: Hilde Kappes Regie: Christian Schiller und Marianne Wendt Mit Ulrich Fentzloff, Ingo Hülsmann DLR Kultur 2011 | ca. 70 Min.

Christian Schiller | Marianne Wendt

Landpfarrer Fentzloffs Nachtbücher Sonntag 08.04. (Ostersonntag) | 21.05 Uhr Ein Pfarrer leidet unter Schlaflosigkeit. Tagsüber ist er Vertrauensperson für seine Gemeinde. Nachts versucht Ulrich Fentzloff selbst seinen Gott zu begreifen. Seit 2005 erscheint sein „Tagebuch eines Landpfarrers“ im Netz. Die poetischen Selbstvergewisserungen handeln von der täglichen Arbeit für die Lebenden und die Toten, von Landschaft, Literatur und Musik. Ausdruckskraft und Stil seiner nächtlichen Exis­ tenz sind aus der Zeit gefallen. Die Autoren haben den Landpfarrer am Bodensee besucht, an einem „gewissermaßen normalen Samstag: ein Gärtchen, grenzend an den Wahnsinn; aber verwildert und blühend und schön; ein Samstag eben, würzig wie eine Laugenbrezel (althochdeutsch: brezitella) und bitter wie ein zu lange gezogener Tee“. Marianne Wendt und Christian Schiller, beide 1974 geboren, arbeiten als Autoren und Regisseure für Film, Theater und Radio: „Monsieur Dudron“ (DKultur 2007), „Geschichte einer anständigen Bürgerin“ (DKultur 2008), „Ein Botschaftsgarten voller Gäste“ (DKultur 2010).

waren Gangster“, sagt Paul McCartney in der Rückschau, „aber sie hatten ein gutes Herz.“ Der Star-Club hatte sie alle: Die Beatles, Ray Charles, Chuck Berry und Little Richard. Um sie ranken sich Dramen und Skandale. Schlaglichtartig verwebt das Hörspiel wahre und nachempfundene Geschichten um die Anfänge und die besten Jahre eines Clubs, dessen Mythos den 50. Geburtstag feiert. Mit Originaltönen von Paul McCartney, Cynthia Lennon, Klaus Voormann und vielen anderen. Und jeder Menge authentischer Musik. Volker Präkelt moderierte bis Ende der Achtziger Sendungen wie den ARD Nachtrock aus Berlin, später den NDR Nachtclub und die Sendung Planet Blue für Radio Eins (RBB). Er baute den Musiksender VH-1 Deutschland auf, schrieb und moderierte für NDR Fernsehen, war Redaktionsleiter diverser TV-Medienmagazine und besetzte das Musikalische Quintett. Mit der mehrfach ausgezeichneten Hörbuchreihe „Marvi Hämmer“ kehrte er als Autor und Regisseur zu den Hörmedien zurück. Der NDR produzierte 2009 seine Krimikomödie „Der letzte Hippie“

Lolita Pille

Hell Regie: Volker Präkelt Mit N.N. NDR 2012 | ca. 55 Min. | Ursendung

50 Jahre Star-Club Hamburg | Volker Präkelt

Beat! Beat! Beat! Oder wie der Labskaus in den Leslie kam Ein Star-Club Medley Sonntag 15.04. | 21.05 Uhr 1962. Die Not hat ein Ende! Auf der Reeperbahn eröffnet ein Club mit internationalen Stars. Deren Musik ist der hochtourigen Gegenstoff zur spießigen Nierentisch-Gesellschaft. Im Tempel der Beatmusik spielen sich blutjunge Pauls, Johns und Tonys die Finger wund und erholen sich in flüchtigen Begegnungen: Mit „Exis“, Rockern und St. Paulis sündigen Töchtern. Feste Beziehungen haben sie nur zu Preludin, Captagon und Cola-Rum. Anders ist die nächtelange „Mordsschau“ im Milieu nicht zu überstehen. Auf der anderen Seite agieren plietsche Selfmade-Manager und kantige Kieztypen. „Die meisten dieser Leute

Das Sonntagshörspiel 40

Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 22.04. | 21.05 Uhr „Ich bin eine von der schlimmsten Sorte, eine Luxusschlampe aus dem 16. Arrondissement. Ich bin das schillernde Symbol dafür, wie recht Marx doch hatte, ich bin der Inbegriff aller Privilegien und all der ver­ lockenden Reize des Kapitalismus.“ Hell, eigentlich Ella, 18 Jahre, von Beruf Tochter, kauft bei Gucci, Prada und Armani. Ihre Antriebsmittel: der neueste Porsche und Kokain. Ihr Credo: Sei schön und konsumiere. Mehr weiß sie mit ihrem Leben nicht anzufangen. Dann lernt sie Andrea kennen. Er ist reich und illusionslos wie sie, doch er vermittelt ihr eine Ahnung von dem, was Glück sein könnte. Lolita Pille beschreibt eine Generation, der es an nichts fehlt – außer an Träumen.

Volker Präkelt

Hörspielbearbeitung und Regie: Elisabeth Putz Mit Maria Kwiatkowsky, Maryam Zaree, Kristina van Eyck, Emilie Pictet, Guntram Brattia, Sabin Tambrea u. a. DLR Kultur 2011 | 45 Min.

Lolita Pille, am 27. August 1982 in Sèvres geboren, wuchs bei Paris auf. Nach der Schule studierte sie Jura, bevor sie mit dem Schreiben be-

April 41

gann. Entdeckt wurde sie vom Enfant terrible der französischen Lite­ raturszene Frédéric Beigbeder. Ihr Erstlingsroman Hell (deutsch: „Pradasüchtig“) wurde ein Bestseller und 2005 fürs Kino adaptiert.

Hörspielbearbeitung, Komposition und Regie: Andres Bosshard Mit Hans-Peter Litscher Radio DRS 2007 | 57 Min.

Hans-Peter Litscher

Radio Scheherazade Sonntag 29.04. | 21.05 Uhr Hans-Peter Litscher begrüßt als Moderator des nicht existierenden „Radio Scheherazade“ und setzt an zu seinem „Echokammerspiel“. Er kommt bald auf seine Landung auf dem John F. Kennedy-Flughafen in New York zu sprechen und auf die Befragung der Passagiere, der auch er sich unterziehen musste. Kommen Sie beruflich nach Amerika oder zum Vergnügen? – Litscher kommt für beides. – Was denn sein Beruf sei. – Geschichtenerzähler. – Was für Geschichten er denn erzähle. – Zur Zeit hauptsächlich Geschichten über arabische Nächte. Damit beginnen die Schwierigkeiten, damit beginnt eine bunte Folge fantastischer Geschichten. Es sind zauberhafte, schräge und liebenswerte Kopfgeburten. Hans-Peter Litscher, geboren 1955 in der Innerschweiz, lebt als Ausstellungs- und Filmemacher, Regisseur und Autor in Paris. Er besuchte die Theaterschule von Jacques Lecoq sowie Seminare bei Gilles Deleuze, bevor er 1983 sein erstes Theaterprojekt präsentierte. Seither zahlreiche theatrale „Spurensuch-Projekte“.

Komposition: Sabine Worthmann Regie: Andrea Getto Mit Claudia Hübbecker, Florian von Manteuffel, Ulrike Grote, Hans Löw, Victoria von Trauttmannsdorff NDR 2008 | 55 Min.

Ingrid Lausund

Zuhause Sonntag 06.05. | 21.05 Uhr Monologe, die um das Thema Zuhause kreisen und sich in Tonart und Erzählgestus stark unterscheiden. Verstorbene Mütter erscheinen bei ihren Töchtern pünktlich zum Einzug in ein neues Leben und begehren erneut die Macht über ihre Existenz. Eine Frau überfällt in der Freude über neuerworbene Designer-Möbel die Gewissheit des Scheiterns

Das Sonntagshörspiel 42

ihrer Liebe. Ein frischgebackener Hausbesitzer verzweifelt über der erdrückenden Schuldenlast. Politisch korrekte Wohnungseigentümer versuchen, sich mit verständnisaufgeweichter Heuchelei ihrer türkischen Putzhilfe anzudienen. Und und und. So unterschiedlich die Szenarien auch sind: immer fungiert die Wohnung als Kulisse, vor der sich die inneren Dramen abspielen. Dabei weitet sich das EinzelSchicksal zum Exemplarischen, in der privaten Zuhause-Gemütlichkeit bildet sich unsere gesellschaftliche Wirklichkeit ab. Ingrid Lausund, geboren 1965 in Ingolstadt, studierte Schauspiel und Regie. Hausregisseurin und Autorin am Ravensburger Theater. Gastprofessur am Mozarteum in Salzburg und an der HdK Berlin. Seit 2000 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, ab 2003 auch am Schauspiel Köln. U. a. schrieb und inszenierte sie: „Bandscheibenvorfall. Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden“ (2002), „Konfetti. Ein Zauber­ abend für politisch Verwirrte“ (2003) und „Der Weg zum Glück“ (2004).

David Grossman

Eine Frau flieht vor einer Nachricht Hörspiel in drei Teilen Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 13. | 20. | 27.05. | 21.05 Uhr Ora, eine Frau um die 50, bricht auf zu einer verzweifelten Reise, einer rastlosen Wanderung durch die Berge und Täler Galiläas. Sie ist geflüchtet aus Tel Aviv aus Angst vor einer Todesnachricht. Ihr jüngster Sohn Ofer hat sich freiwillig zu einem Militäreinsatz gemeldet. In Panik hat sie sich Avram gekrallt, Ofers leiblichen Vater. Sie hat ihn seit Jahren nicht gesehen. Er vegetiert tablettenumnebelt vor sich hin, nachdem ihn die Ägypter im Krieg gegen Israel halb tot gefoltert hatten. Beschwörerisch, scheherazadegleich beginnt Ora nun, ihm beim Wandern alles zu erzählen, ihr Leben, Ofers Geburt und Kindheit – als ob sie den gemeinsam Sohn in Avrams Bewusstein implementieren müsse und als ob einzig das Erzählen und Erinnern den Tod bannen könne … Friedensaktivist David Grossman spiegelt die großen Fragen in den kleinen Erlebnissen des Alltags. Er zeigt, wie in Israel das Schicksal der

Übersetzung aus dem Hebräischen: Anne Brinkhauer Komposition: Martina Eisenreich Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer Mit Martina Gedeck, Christian Redl, Michael Evers u. a. NDR 2012 | je ca. 80 Min. | Ursendung

April | Mai 43

Menschen unauflöslich mit Politik verbunden ist, wie das Politische die Familie erodiert .

David Grossman

Regie: Irene Schuck Mit Christin Marquitan, Jens Wawrczeck, Mark Oliver Bögel MDR 2005 | 52 Min.

David Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren, studierte Philosophie und Theater und arbeitete als Korrespondent und Moderator für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Israels. Seit den 80er Jahren als Autor tätig. Er engagiert sich als politisch linker Friedensaktivist, auch mit seinen Büchern, und zählt heute zu den bedeutendsten Schrift­ stellern der israelischen Gegenwartsliteratur. Romane u. a.: „Zickzackkind“ (1996), „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“ (2003), „Das Gedächtnis der Haut“ (2004), „Die Kraft zur Korrektur“ (2008) und „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ (2009). Während Grossman diesen Roman schrieb, fiel sein zweiter Sohn in den letzten Tagen des LibanonKrieges. Diverse Preise, u. a. 1991 Nelly-Sachs-Preis, 2002 „ManesSperber-Preis“, 2008 „Geschwister-Scholl-Preis“, 2010 „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“.

Silvio Huonder, geboren 1954 in Chur/Schweiz, besuchte von 1983 bis 1987 die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Von 1990 bis 1994 war er an der Hochschule der Künste in Berlin. Er veröffentlichte die Romane „Adalina“ (1997), „Übungsheft der Liebe“ (1998) sowie die Theaterstücke „Die Holzfresser“ (1988), „Vincent“ (1991), „Feuerlilli“ (1993), „Schneller Wohnen“ (1996), „Kino“ (2005). „Feuerlilli“ wurde 1994 vom MDR als Hörspiel produziert.

Silvio Huonder

Kino Sonntag 03.06. | 21.05 Uhr

Magnus Mills

Indien kann warten Sonntag 10.06. | 21.05 Uhr

Drei Freunde, eine Leidenschaft: Kino. Hunderte Streifen aller Genres haben Storys, Castlists, Requisiten und special effects in ihnen ab­ge­ legt, kleine Gefechte werden (gern) als Filmquiz ausgetragen. An­ sonsten arbeiten die drei Cineasten zusammen in einem Planungs­ büro, sind (noch) im besten Alter und haben, was sie brauchen. Alles läuft gut. Statiker Jannis und Architektin Aniela bilden seit Jahren ein Paar, allerdings ohne es so weit zu treiben, sich auf eine gemeinsame Wohnung einzulassen. In der Studienzeit (lange her) war Aniela auch einmal mit Hugo – inzwischen ist er der Chef und hat etwas mit der Praktikantin. Alles könnte sein wie immer, wenn sich Jannis, was den heutigen Kinoabend anlangt, nicht auf einen Extremfilm versteift hätte: Zwei Männer (heißt es) verspeisen darin eine Frau. Ein „Horror­ porno“, wie das Feuilleton meint (nebst Hugo)? Oder (so Jannis) eine radikale Selbstbefragung des Kinos, gegen die „Dogma“ Commerz ist? Möglicherweise will Jannis aber bloß deshalb auf Teufel komm raus

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provozieren, weil ihn eine gewisse Heimlichtuerei zwischen Aniela und Hugo eine (unerfreuliche) Geschichte wittern lässt. Dabei hat Hugo ganz andere Sorgen: nervös zieht er statisch leider fehlerhafte Baupläne aus dem Ärmel, die Jannis – wider besseren Wissens – endlich unterschreiben soll. Als Aniela dann auch noch, zwei Minuten vor Film­ beginn, ihr Geheimnis lüftet, steuert das geliebte Kinoritual (Bezie­ hungsclinch inclusive) unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu. Eine Weichenstellung, zu der auch die Filmgeschichte eine Menge zu sagen hat. (Nur hilft es einem nicht.)

Mit dem Motorrad nach Indien! Ein kühner Plan, aber der Held bleibt schon unweit der Heimat auf einem Campingplatz im Nordwesten Englands hängen. Als der Sommer zu Ende geht, ist er immer noch da, er hat ja Zeit. Darum kann er auch kleinere Jobs übernehmen. Ein Tor und ein paar Boote müssen gestrichen, losgerissene Boote zurückgerudert, Planken für einen Steg gesägt werden. Die Dart-Mannschaft im örtlichen Pub braucht Verstärkung und die hübsche Tochter des Platzbesitzers Nachhilfeunterricht. Reich wird er nicht dabei, und ein wenig seltsam sind sie schon, diese Dorfbewohner …

Übersetzung aus dem Englischen: Katharina Böhmer Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer Mit Sebastian Rudolph, Traugott Buhre, Mathias Lange, Rainer Homann, Johanna Bergmann, Andreas Grothgar, Walter Renneisen u. a. WDR 2005 | 74 Min.

Magnus Mills, geboren 1954, wurde in Deutschland mit seinem Roman „Die Herren der Zäune“ bekannt. „Indien kann warten“ sein zweites Buch, wurde in zehn Sprachen übersetzt. Er lebt in London.

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Übersetzung aus dem Amerikanischen: Werner Schmitz Hörspielbearbeitung: Ulrich Land Regie: Thomas Werner Mit Tino Mewes, Robert Gallinowski, Jona Mues, Karoline Teska, Ludwig Blochberger, Philipp Danne, Christian Brückner u. a. WDR 2008 | 53 Min.

Morton Rhue

Boot Camp Sonntag 17.06. | 21.05 Uhr Mitten in der Nacht wird Connor verschleppt. Im Auftrag seiner Eltern, wie er bald herausfindet. Quer durch die USA geht die Reise zum „Lake Harmony“, einem Boot Camp, in dem „missratene“ Minderjährige ge­ fügig gemacht werden sollen – und zwar mit Schlafentzug, Demütigung und Prügelstrafe. Für dieses „Training“ bezahlen Connors Eltern monat­lich viertausend Dollar. Connors Verbrechen: Ein Verhältnis mit einer zehn Jahre älteren Lehrerin. Das Einzige, was Connor in „Lake Harmony“ am Leben erhält, ist die Wut. Mit aller Kraft wehrt er sich gegen die sadistischen Aufseher. Gemeinsam mit zwei Mitgefangenen versucht er schließlich, der Hölle zu entkommen …

block lebt. Er weiß nicht, was er ihr sagen soll, aber jetzt ist ohnehin alles egal, er hat keinen Job mehr, nichts, worüber er sich definieren könnte. Er ist nichts. In diesem Zustand findet er den Mut, die Frau zu suchen, vor der er damals davonrannte. Oder ist einfach die Zeit reif, das zu tun, was wirklich wichtig ist? A. L. Kennedy, geboren 1965 im schottischen Dundee, zählt zu den führenden Stimmen der britischen Gegenwartsliteratur. Sie erhielt zahlreiche Preise und lebt als Autorin, Filmemacherin und Dramatikerin in Glasgow. Zuletzt erschien „Day“ (2007) und „Was wird“ (2009). Mit dem Originalhörspiel „Blood Empire“ gab sie ihr Hörspieldebüt im deutschen Radio (2010).

Morton Rhue, geboren 1950 in New York, studierte Literatur, arbeitete u. a. als Straßenmusiker, Werbetexter, Journalist. Inzwischen ist er mehrfach preisgekrönter Autor. Sein Roman „Die Welle“, der inzwischen zur Standard-Schullektüre gehört, wurde 2008 für das Kino verfilmt.

Übersetzung aus dem Englischen: Ingo Herzke Komposition: Jakob Diehl Regie: Barbara Liebster Mit Krishan Krone, Stephanie Schönfeld, Niko Eleftheriadis, Rosemarie Fendel, Karin Schroeder SWR 2011 | 69 Min.

A. L. Kennedy

Love Love Love – wie die Beatles Sonntag 24.06. | 21.05 Uhr Der Verlust des Arbeitsplatzes ist dann unangenehm, wenn er jederzeit eintreten kann, aber noch nicht eingetreten ist. Als Oliver Beauchamp gekündigt wird, verlässt er sein Büro, in dem er 23 Jahre gearbeitet hat, und spürt zunächst nur eines: Erleichterung. Am nächsten Morgen sitzt er, in seinem besten Anzug, hoch oben auf einem Baum im Park, der zu einem Wohnblock gehört. „Sind Sie Kunst?“, rufen zwei ältere Damen, die ihn zwischen den Ästen entdecken, „oder eine Demonstration?“ Oliver Beauchamp ist keines von beiden. „Sind Sie verliebt?“, das trifft es schon eher, wobei Oliver Beauchamp das niemals zugeben würde. Aber er ist tatsächlich in diesen Garten gekommen, um die Frau wiederzutreffen, mit der er vor Jahren eine Beziehung hatte, die allzu bald unglücklich endete. Er weiß, dass diese Frau in dem Wohn-

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NDR Info | Das Kriminalhörspiel Übersetzung aus dem Spanischen und Hörspielbearbeitung: Barbara Engelmann Regie: Claudia Johanna Leist Mit Horst Sachtleben, Janina Sachau, Angelica Domröse, Ernst Jacobi, Irm Hermann, Johanna Gastdorf u. a. WDR 2011 | jeweils ca. 54 Min.

Clara Sánchez

Was dein Name verbirgt Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 07. | 14.01. | 21.05 Uhr Julian, ein Überlebender des KZ Mauthausen, hat in aller Welt zusammen mit seinem Freund Salva verdeckte Ermittlungen gegen untergetauchte Naziverbrecher geführt. Als ihn eine verschlüsselte Nachricht Salvas aus Spanien erreicht, bricht er seine Zelte in Buenos Aires ab und macht sich auf den Weg an die spanische Ostküste, nach Dianium, der Fluchtburg der Nazi-Bruderschaft. Dort begegnet Julian der jungen schwangeren Spanierin Sandra, die sich für ein paar Monate aus Madrid an die Küste zurückgezogen hat. Sie jobbt in Dianium bei dem norwegischen Ehepaar Christensen als eine Art Mädchen für alles. Je mehr die ahnungslose Sandra durch Julian erfährt, umso tiefer verstrickt sie sich in die Fänge der Nazi-Bruderschaft.

tiellen Amokläufer und stoßen auf den Deutschlehrer Moser und seine 12. Klasse. Der Lehrer, der mit seinen schwierigen Schülern zu kämpfen hat, liest mit ihnen Hesses „Klein und Wagner“. Die Erzählung basiert auf dem wahren Fall des Lehrers Ernst August Wagner, der Anfang des 20. Jahrhunderts seine Familie und 12 weitere Menschen ermordete. Besonders seinem Lieblingsschüler Boris, einem skurrilen Außenseiter, will Moser das Buch nahe bringen. Das Audio zitiert den Massenmörder Wagner, aus dem Computerraum des HHG wurde gepostet – unter Boris’ Kennung. Kaum hat die Presse von der Amokdrohung erfahren, stiehlt Boris eine Waffe aus dem Tresor seines Vaters … Christine Lehmann, geboren 1958 in Genf, wuchs in Stuttgart auf. Seit 1989 arbeitet sie dort in der SWR-Nachrichtenredaktion. Seit Mitte der Neunziger Jahre ermittelt ihre Krimiheldin Lisa Nerz in Stuttgart und Umgebung, „Allmachtsdackel“ stand zwei Monate lang auf der KrimiWelt-Bestenliste von Arte und NDR. „Blutoper“ ist ihr dritter Radio Tatort.

Gabriele Wolff

Muttertier Clara Sánchez, geboren 1955 in Guadalajara, studierte Literatur in Madrid und schrieb zahlreiche Romane. Für ihren Politthriller „Was dein Name verbirgt“ wurde die bekannte spanische Schriftstellerin 2010 mit einem der bedeutendsten Literaturpreise Spaniens ausgezeichnet, dem Premio Nadal. Auch die Filmrechte sind inzwischen verkauft.

ARD Radio Tatort Komposition: Murat Parlak Regie: Günter Maurer Mit Karoline Eichhorn, Ueli Jäggi, Angelika Bartsch, Justine Hauer, Michael Stiller, Bernhard Conrad, Taner Sahintürk, Andreas Schmid, Sophie Lochmann, Maria Weyand, Marcus Michalski, Susanne Heydenreich u. a. SWR 2008 | 54 Min.

Christine Lehmann

Mordlauf Sonnabend 21.01. | 21.05 Uhr „Morgen passiert was am Hermann-Hesse-Gymmi! Guckt in YouTube“, ruft ein junger Grufti in einer Stuttgarter Polizeiwache. Und wirklich: Im Internetportal findet sich ein beunruhigendes Audio. Mit verzerrter Stimme wird eine anonyme Drohung ausgestoßen: „Am elften Juni sollt ihr brennen.“ Die LKA-Profiler Xaver Finkbeiner und Nina Brändle haben 24 Stunden Zeit. Im Gymnasium fahnden sie nach dem poten­

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Sonnabend 28.01. | 21.05 Uhr Patrick und Leonie sind seit 20 Jahren ein Paar, das keinen gemeinsamen Alltag kennt. Ein Mal im Jahr leben sie ihre Liebe, eine Woche lang: Das Paradies liegt in einem novemberkalten Nordsee-Kaff. Doch nur auf den ersten Blick ist dies eine romantische Liebesgeschichte, denn Leonies Mutter Antonia ist immer dabei. Leonie, Einzelkind, vaterlos, hatte nie eine Chance, ihren Krallen zu entkommen, und Patricks frühere halbherzig geführte Rebellionen gegen das „Muttertier“ scheiterten an Leonies Abhängigkeit. Jetzt, mit 55 Jahren, nimmt er den Machtkampf mit Antonia auf. Sein Trumpf: Er kennt ihr größtes Geheimnis. Aber dass Antonia ihm immer ein paar Züge voraus sein könnte, hat er nicht bedacht.

Komposition: Oivind Hanes Regie: Angeli Backhausen Mit Sascha Icks, Irm Hermann, Heinrich Schmieder, Johanna Gastdorf, Vittorio Alfieri, Bernd Rehse WDR 2010 | 48 Min.

Gabriele Wolff, geboren 1955, lebt als Juristin und Autorin in Neu­ ruppin. Sie schreibt Kriminalromane und -erzählungen sowie Essays zu Karl May. 2004 erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis.

Januar 49

Komposition: Gert Anklam Regie: Corinne Frottier Mit Christian Redl, Ellen Schulz, Ferdinand Dux, Wolfgang Pregler, Holger Mahlich, Dagmar Laurens, Monika Barth NDR 1997 | 44 Min.

Doris Gercke

Regie: Christoph Dietrich Mit Sven Lehmann, Martin Seifert, Ilka Teichmüller Studio H2 ArGe 1-2011 | 55 Min.

Doris Gercke

Das tote Haus Sonnabend 04.02. | 21.05 Uhr Vadder Feldmann tut sich schwer auf seinem stillgelegten Hof. Nun hat sich noch Sohn Fritz von seiner Frau getrennt. Würde er bloß wieder heiraten! Die Wirtschaft braucht noch immer eine Frau! Gesine zum Beispiel. Die ist auch alleinstehend und besitzt einen Hof gleich nebenan. Doch Fritz Feldmann, den Kripo-Kommissar, beschäftigen andere Dinge: Die italienische Mafia soll im Landkreis Geldwäsche betreiben. Schon mischt sich das BKA ein. Ein leer stehendes Haus, im Dorf das „tote“ Haus genannt, hat neue Bewohner, Leute aus der Stadt. Merkwürdig, dass die attraktive Katharina immer alleine ist! Da rast eines Nachts ein Volkswagen, verfolgt von einem Hubschrauber des BKA, unweit von Feldmanns Hof in den Graben. Zwei Männer, ein Italiener und ein Spanier, sind tödlich verunglückt. Mafia-Mitglieder, sagt das BKA und lässt Feldmann einen dritten suchen, der auch im Auto war … Doris Gercke, am 7.2.1937 in Greifswald geboren, begann ihre literarische Karriere 1988. Ihre Romane um die Privatdetektivin Bella Block machten sie in kurzer Zeit zur bekanntesten deutschen Krimiautorin. Zuletzt: Pasewalk. Eine deutsche Geschichte (2009). Diverse Auszeichnungen, u. a. den Glauser-Ehrenpreis für das Gesamtschaffen (2000).

Matthias Eckoldt | Tatjana Rese

Ich bin ein Schweinehund, das ist gar nicht auszudenken! Hörspiel nach einem wahren Kriminalfall Sonnabend 11.02. | 21.05 Uhr Im Totenbuch der Gedenkstätte Plötzensee findet sich unter den Fotographien der hingerichteten Widerstandskämpfer des 20. Juli und der Roten Kapelle auch das Konterfei eines Mörders. Geköpft nach kurzem Prozess im Frühjahr 1944. Sein Verbrechen: Mord an einer Jüdin und deren 8-jährigen Tochter. Ein Mord, so das Urteil des Berliner Sondergerichts, aus kaltberechnender Habgier. Ein Kommissar der Berliner

Das Kriminalhörspiel 50

Kriminalpolizei überführt diesen „Verbrecher“ im Winter 43/44, während die Reichshauptstadt die schwersten Luftangriffe erlebt. Der Kommissar, d.i. Rolf Bernhard Holle, ist Mitglied der SS und preußischer Beamter. In der BRD wird er 1951 eines der Gründungsmitglieder des Bundeskriminalamtes und gehörte bis zu seiner Pen­ sionierung 1972 zu dessen Führungsstab. Das Hörspiel rekonstruiert das Verhör, in dem der Mörder überführt wurde, wie es – der Fakten­ lage nach und den Charakteren gemäß – gewesen sein könnte. Mathias Eckoldt, geboren 1964, war Elektriker, brach ein Biologie­ studium ab und arbeitete in diversen Berufen, bevor er Philosophie, Germanistik und Kulturwissenschaften studierte. Er schrieb u. a. Essays und lebt in Berlin. Tatjana Rese, geboren 1956 in Berlin, arbeitete nach ihrem Studium als Regieassistentin, Dramaturgin, Regisseurin, Oberspielleiterin und Autorin. Sie lebt in Berlin.

Madeleine Giese

Der lachende Tod Sonnabend 18.02. | 21.05 Uhr Der neue Fall für die Saarlouiser Kommissare Kathrin Krämer und Michel Paquet ist zuerst gar keiner: Der Gewürzhändler Lothar Dude ist mit seinem Auto tödlich verunglückt. Aber er fuhr in seiner brandneuen Limousine auf schnurgerader Straße gegen einen Baum, das findet Krämer verdächtig. Die Autopsie fördert tatsächlich einen erstaunlichen Befund zutage: Dude hatte eine Überdosis Safran intus. Selbstmord? Mord? Die Ermittlungen bringen Paquet und Krämer mit einem Frauen-Kochklub in Kontakt. Im Saarland gilt mit gutem Grund das Motto „Hauptsache gudd gess“ (Hauptsache, gut gegessen) – aber bedeutet das im Fall Dude auch „Hauptsache, gut gestorben“?

ARD Radio Tatort Komposition: Stefan Scheib Regie: Stefan Dutt Mit André Jung, Marie-Lou Sellem u. a. SR 2012 | ca. 54 Min.

Madeleine Giese, geboren 1960 in Lebach/Saar. Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. 1982 – 2001 diverse Schauspiel-Engagements in Süddeutschland, seit 2002 freiberuflich. Seit 1987 Textbeiträge für Kabarett, Rundfunk und

Februar 51

Theater, vor allem aber Kriminalromane, der fünfte erschien 2010: „Nachtvogelflug“. Für den SR schrieb sie den ARD-Radio Tatort „Kein Feuer so heiß“ und „Der Garten der Kaiserin“ (beide 2009).

Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck Mit N.N. DLR Kultur 2012 | 55 Min.

Ryan David Jahn

Ein Akt der Gewalt Sonnabend 25.02. | 21.05 Uhr Auf dem Heimweg von der Arbeit wird Katrina Marino in den frühen Morgenstunden Opfer eines brutalen Überfalls. Der Angriff findet direkt vor ihrer Haustür statt – und unter den Augen ihrer Nachbarn, die fast ausnahmslos untätig bleiben. Ein jeder kämpft mit seinem eigenen kleinen Drama. Der 19-jährige Patrick etwa, der zur Armee eingezogen werden soll, aber für seine kranke Mutter sorgen muss. Oder Diane, die sich mit ihrem Ehemann streitet, weil er sie betrügt. Sie alle hören Katrinas Schreie, sehen, dass vor ihrer Haustür etwas Schreckliches passiert. Katrina spürt ihre Blicke, hofft auf Hilfe und kämpft gegen den Tod. Das Hörspiel basiert auf einer wahren Geschichte, dem Mord an Kitty Genovese, der 1964 für Schlagzeilen sorgte und dessen Umstände später unter dem Begriff BystanderEffekt in die Kriminalgeschichte eingingen. Ryan David Jahn, geboren 1979 in Arizona, arbeitet als Drehbuchautor.

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Georg Schmidt Komposition: Gert Anklam Hörspielbearbeitung und Regie: Corinne Frottier Mit Christian Brückner, Katja Teichmann, Susanne Dong, Georgette Dee, Dirk Ossig, Manolo Palma y Hohmann, Christian Lehmann-Carassco, Ulli Lothmanns, Nicola Thomas, Werner Wölbern u. a. NDR 1997 | 48 Min. (I) | 54 Min. (II)

Andrew Vachss

Kata Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 03. | 10.03. | 21.05 Uhr Burke, ein kleiner Gauner, schlägt sich als Privatdetektiv ohne Zulassung in New York City durch. Eines Tages erhält er von Flood, einer in Japan ausgebildeten Karate-Kämpferin, den Auftrag, den Mörder der Tochter ihrer Freundin aufzuspüren. Sein Spitzname ist „Cobra“. Er ist Vietnamveteran, hat eine Schwäche für Sex mit Kindern und gilt als psychisch gestört. Seine Nachforschungen führen Burke in die dun-

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kelsten Gebiete der Großstadt, in eine Welt von Gewalt und Grausamkeit, die keine Tabus zu kennen scheint. Doch Burke kämpft nicht allein. Ihm assistieren sympathisch-verrückte Außenseiter: zum Beispiel Michelle, die transsexuelle Prostituierte, die jeden Groschen für eine Operation spart. Max, der taubstumme Tibeter, „Maulwurf“, ein genia­ ler, menschenscheuer Elektronikfreak, Bewohner eines verlassenen Schrottplatzes. Und Flood, der Burke mit antrainiertem Gleichmut immer wieder auf die Palme bringt. Andrew Vachss, 1944 in New York City geboren, studierte Jura und arbeitet hauptberuflich als Anwalt für missbrauchte und misshandelte Kinder. Schrieb Comics, Essays, Erzählungen und Romane, u. a. „Bluebelle“, „Strega“, „Shella“ und wurde mehrfach für sein Werk ausgezeichnet.

Dirk Schmidt

Noch nicht mal Mord Sonnabend 17.03. | 21.05 Uhr Manchmal ändern sich die Dinge: Nadir Taraki ist nach seiner HIVInfektion vorerst aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, sein Kollege – und Rivale – Felix Lenz wird strafversetzt: ein kaum zu leugnendes Alkoholproblem und seine Ausfälle gegen Taraki bringen ihn nach Hamm. Hierher, an den nordöstlichen Rand des Ruhrgebiets, verschlägt es so manchen, der für den normalen Dienst nicht mehr tragbar erscheint. Und dennoch gibt es auch hier Aufklärungsbedarf: Im Klärwerk schwimmt eine Leiche. Erste Ermittlungen der merkwürdigen Hammer-Eingreiftruppe fördern gleich drei Identitäten zu Tage: der Tote hieß entweder Juri Mittag, Dr. Rechlin oder schlicht Blanke. Ermittlungen in der Provinz mit komischen Zwischenfällen – über die Lenz allerdings kaum lachen kann.

ARD Radio Tatort Komposition: Rainer Quade Regie: Claudia Johanna Leist Mit N.N. WDR 2012 | ca. 54 Min.

Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, studierte Geschichte, Germa­ nistik und Filmwissenschaft und arbeitete als Lektor, Drehbuchautor und in der Werbung. Er schreibt Kriminalromane und Hörspiele und lebt, nach Stationen in München, New York und Hamburg, in Essen.

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Regie: Claudia Johanna Leist Mit Johanna Gastdorf, Axel Wandtke, Astrid Meyerfeldt, Hendrik Stickan, Lilli Holunder, Jochen Langner,Albert Kitzl WDR 2010 | 54 Min.

Dirk Josczok

Kleiner Tod Sonnabend 24.03. | 21.05 Uhr Seit der Scheidung von ihrem Mann lebt die arbeitslose Lektorin Astrid Schilling allein und von Hartz IV. Um so größer ist ihre Freude, als sich zum ersten Mal ein Anrufer auf ihre Anzeige meldet. Stefan Heinrich möchte seine Memoiren schreiben. Dass er absolute Diskretion verlangt und dafür weit mehr als das übliche Honorar zu zahlen bereit ist, erscheint Astrid nicht verdächtig. Ihre Freundin Konstanze Kleinert mahnt zur Vorsicht, doch Heinrich erweist sich als eloquenter Erzähler und ist überaus charmant. Astrid ist drauf und dran, sich zu verlieben. Aber Konstanze insistiert. Während Astrid und Heinrich sich immer näher kommen, versucht sie, Heinrich zu diskreditieren. Nur aus Eifersucht, wie Astrid vermutet, oder gibt es wirklich Ungereimtheiten in „Heinrichs Erzählungen“? Dirk Josczok, geboren 1960, lebt als Autor von Prosa, Theaterstücken, Hörspielen und Drehbüchern in Berlin. Der WDR produzierte von ihm zuletzt eine Krimihörspiel-Reihe mit der Hauptkommissarin Carola Nusser und ihrem Assistenten Möller.

Übersetzung aus dem Schwedischen: Regine Elsässer Hörspielbearbeitung: Hilke Veth Regie: Daniela Kletzke Mit Lutz Herkenrath, Alexander Geringas, Liv Juliane Barine, Anton Kurth, Nadja Schulz-Berlinghoff, Michael Klobe u.a. NDR 2008 | 55 Min.

Marie Hermanson

Der Mann unter der Treppe Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 31.03. | 21.05 Uhr Fredrik kann sich glücklich schätzen: Er hat einen guten Job, eine wunderbare Familie und ein Haus in paradiesischer Lage. Doch dann bekommt die Idylle Risse. Seine Schlafstörungen wären nicht weiter erwähnenswert, wäre da nicht dieser kleine Mann, dem Fredrik zu nächtlicher Stunde immer wieder im Haus begegnet. Ein Troll? Ein Tier? Ein Werwolf? Gibt es ihn überhaupt, diesen komischen Kerl, der sich „Kwådd“ nennt und behauptet, unter der Treppe zu wohnen? Und warum geht Fredriks Frau immer mehr auf Distanz zu ihm? Marie Hermanson, die schwedische Bestsellerautorin, verwandelt in ihrem

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packenden, abgründigen Psychothriller den Traum von der heilen Familie in einen mörderischen Alptraum. Marie Hermanson, 1956 bei Göteborg geboren, arbeitete als Journalistin und debütierte mit einer Sammlung von Erzählungen. Ihre Romane (u.a. „Muschelstrand“, „Die Schmetterlingsfrau“, „Saubere Verhältnisse“, „Pilze für Madeleine“) thematisieren „den alltäglichen Horror in unserer eigenartigen Zeit“. Die Autorin lebt in Göteborg.

Christian von Ditfurth

Mann ohne Makel Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 07. | 14.04. | 21.05 Uhr Der 40-jährige Josef Maria Stachelmann, Dozent für Geschichte an der Universität Hamburg, ist in die Krise geraten. Seine Arthritis quält ihn, mit der Habilitation kommt er nicht voran. Nun taucht auch noch sein alter Studien-Kumpel Ossi Winter, inzwischen Kommissar bei der Mordkommission, auf und bittet ihn um Hilfe bei einem spektakulären Fall: Die Frau und zwei Kinder des Hamburger Maklers Maximilian Holler sind ermordet worden. Es gibt nur eine Spur, und die führt in die NS-Vergangenheit. Die Nazi-Zeit ist Stachelmanns Spezialgebiet. Der Historiker stellt eigene Ermittlungen an und gerät in lebensgefährliche Situationen.

Komposition: Mario Schneider und Cornelius Renz Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer Mit Joachim Bliese, Eva Kryll, Michaela Steiger, Jürgen Thormann, Jenny Schily, Klaus Herm, Horst Bollmann, Nina Hoger, Max von Pufendorf, Elfriede Irrall, Hans-Michael Rehberg, Michael Evers u. v. a. DLR Kultur/NDR 2006 | je 55 Min.

Christian von Ditfurth, Jahrgang 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin. Neben Sachbüchern veröffentlichte er Romane und Kriminalromane. In sechs dieser Krimis lässt er den Historiker Kachelmann ermitteln.

März | April 55

ARD Radio Tatort Komposition: Hans Schüttler Regie: Sven Stricker Mit Martin Reinke, Sandra Borgmann u. v. a. NDR 2012 | 55 Min. | Ursendung

Matthias Wittekindt

Die blaue Jacht Sonnabend 21.04. | 21.05 Uhr Ein 12 Millionen teurer Neubau der Hamburger Pamur-Werft, die blaue Jacht, ist kurz vor ihrer Jungfernfahrt spurlos verschwunden. Sie wurde trotz polizeilicher Recherchen noch nicht gefunden. Das Schiff war angeblich mit neuester Elektronik ausgerüstet. Kriminalkommissarin Bettina Breuer ermittelt wegen Industriespionage. Eine Spur führt in Gudruns Landhaus, eine Art Golfclub, wo sich Werft-Besitzer Reiner Pamur häufig aufhält. V-Mann Jac Garthmann recherchiert und taucht in die Welt einst erfolgreicher Unternehmer ein. Dann aber wird Reiner Pamur tot im Trockendock seiner Werft aufgefunden. Matthias Wittekindt, 1958 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Er studierte Architektur und schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele und ARD Radio Tatorts für den NDR. Die Produktion von „Das Lewskow-Manuscript“ (NDR 2005) wurde mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. 2011 erschien sein erster Kriminalroman: „Schneeschwestern“.

Hörspielbearbeitung: Jochen Stremmel Regie: Martin Zylka Mit Benjamin Sadler, Luise Helm, Tanja Schleiff, Paul Faßnacht, Hannes Hellmann, Christian Tasche u. v. a. WDR 2011 | je 54 Min.

Tana French

Grabesgrün Hörspiel in drei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 28.04. | 05. | 12.05. | 21.05 Uhr Im Sommer 1984 verschwinden zwei Kinder im Wald nahe Dublin spurlos. Ein drittes wird gefunden, verstört und ohne Erinnerung an das, was seinen Freunden geschehen ist. Über 20 Jahre später wird im selben Wald ein zwölfjähriges Mädchen ermordet. Die zwei Detectives Cassie Maddox und Robert Ryan werden in der Mordkommission auf den Fall angesetzt. Sie sind ein eingespieltes Team und teilen mehr als ihren Job: Cassie ist die einzige, der Robert sein Geheimnis anvertraut hat. Er ist der Junge, der im Sommer 1984 als einziges der drei Kinder gefunden wurde. Jetzt sieht Robert die einmalige Chance, mit dem aktuellen Fall auch das Rätsel von damals aufzuklären.

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Tana French, 1973 geboren, ist in Irland, Italien, den USA und in Malawi aufgewachsen und lebt seit 1990 in Dublin. Am Trinity College hat sie Schauspiel studiert und anschließend am Theater und für Film und Fernsehen gearbeitet. Für ihr Romandebüt „Grabesgrün“, im Original „In the woods“, wurde sie mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

John von Düffel

ARD Radio Tatort

Ein klarer Fall

Regie: Christiane Ohaus

Sonnabend 19.05. | 21.05 Uhr Großer Fahndungserfolg für die Bremer Polizei: Mit Hilfe künstlicher DNA wird der Täter eines Tankstellenraubmords schnell überführt und inhaftiert. Zeit für Hauptkommissarin Evernich, ein paar Tage Urlaub zu nehmen und sich ihrem sterbenskranken Vater zu widmen. Doch kaum hat sie sich ausgeklinkt, wird der Inhaftierte tot in seiner Zelle gefunden. Selbstmord? Oder ein Mord unter Gefangenen? Evernichs Assistent Claas und Staatsanwalt Kurt Gröninger müssen in diesem Fall erstmals ohne die erfahrene Kommissarin auskommen. Dass sie einander nicht sonderlich mögen, ist dabei nicht einmal das größte Problem. Auch ihre Ermittlungsmethoden könnten unterschiedlicher nicht sein: Claas lässt sich undercover ins Gefängnis einschleusen und verfolgt eine heiße Spur unter den Insassen, während Gröninger bei seinen Nachforschungen immer größere Zweifel an der Schuld des toten Häftlings bekommt. Doch auch Evernich, die mit ansehen muss, wie der vermeintlich klare und öffentlichkeitswirksame Fall immer mehr ins Dickicht politischer und wirtschaftlicher Interessen gerät, erfährt am Sterbebett ihres Vaters ein dunkles Geheimnis …

Mit Marion Breckwoldt, Markus Meyer, Fritz Fenne u. a. RB 2012 | ca. 55 Min.

John von Düffel

John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen. Studium der Philosophie und Volkswirtschaft, Abschluss: Promotion. Seit 1991 Dramaturg an verschiedenen Theatern, von 2000 bis 2009 am Thalia Theater Hamburg, zur Zeit Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. Autor zahlreicher Theaterstücke, Bearbeitungen, Prosa, Essays und Hörspiele, mehrere Preise.

April | Mai 57

Hörspielbearbeitung: Gabriele Neumann Komposition: Frank Merfort Regie: Bärbel Jarchow-Frey Mit Martin Engler, Nadja SchulzBerlinghoff, Max von Pufendorf, Judica Albrecht, Margarita Breitkreuz, Jakob Adler, Werner Rehm, Cathlen Gawlich, Valery Tscheplanowa, Udo Baumgartner DLR Kultur 2007 | 55 Min.

Elisabeth Herrmann

Das Kindermädchen Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 26.05. | 21.05 Uhr Anwalt Vernau hat alles erreicht, wovon er geträumt hat. Er wird Sigrun Zernikow heiraten und sein Büro in der Grunewald-Villa einrichten, in der Kanzlei des Schwiegervaters. Aber die Leiche einer Ukrainerin im Landwehrkanal wirft schreckliche Fragen auf. Wer war die alte Frau, die für ihre Freundin Natalia vom alten Zernikow Entschädigung wegen Zwangsarbeit forderte? Was hatte jene Natalia damals mit den Zernikows zu tun? Vernau blickt in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, arbeitete nach einer abgebrochenen Bauzeichner-Lehre als Betonbauerin und Maurerin, ehe sie ihr Abitur nachholte und ein Studium absolvierte. Danach wurde sie freiberuflich als Fernsehjournalistin für den RBB tätig. Sie hat sich mit historischen Romanen, vor allem aber mit ihren Kriminalromanen einen Namen gemacht, zuletzt: „Zeugin der Toten“ (2011), für den sie mit dem Radio-Bremen-Krimipreis 2011 ausgezeichnet wurde. Für den NDR schrieb sie den Radio Tatort „Schlick“ (2010) und „Versunkene Gräber“ (2011)

Übersetzung aus dem Italienischen: Christiane Rhein Komposition: Cornelius Renz und Mario Schneider Hörspielbearbeitung: Alexander Schnitzler Regie: Leonhard Koppelmann Mit Martin Reinke, Helmut Krauss, Christian Koerner, Klaus Manchen, Irina Wanka, Reiner Heise, Kathleen Gaube u. a. MDR 2005 | 55 Min.

Giorgio Scerbanenco

Das Mädchen aus Mailand Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 02.06. | 21.05 Uhr Mailand, mitten im „Wirtschaftswunder“ der 60er Jahre. Weil er einer krebskranken Frau das Sterben ermöglicht hat, ist Duca Lamberti zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden und darf seinen Beruf als Arzt nicht mehr ausüben. Aus der Haft entlassen, nimmt er den Job an, den Kommissar Càrrua von der Mailänder Polizei, Chef und Freund seines Vaters, ihm vermittelt: Er soll den Sohn eines Industriellen, der vor einem Jahr scheinbar grundlos zu trinken begonnen hat, vom Alkohol wegbringen. Bald weiß Lamberti, dass sich Davide schuldig fühlt am

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Tod einer jungen Verkäuferin, die gegen Bezahlung mit ihm mitgegangen ist. Sie flehte ihn an, mit ihr wegzufahren, er lehnte ab am nächsten Tag war sie tot. Alberta hat eine Rolle mit Filmnegativen in Davides Auto verloren, und nun führen die Nacktaufnahmen Duca Lamberti auf die richtige Spur. Giorgio Scerbanenco (1911 – 1969) wurde als Sohn eines ukrainischen Offiziers und einer Italienerin in Kiew geboren. Als der Vater ums Leben kam, ging seine Mutter nach Rom. Zeitlebens blieb Scerbanenco ein Heimatloser, der sich in vielen Jobs versuchte und schließlich seinen Lebensunterhalt als Klatschreporter und Romanautor verdiente. In seinen letzten Lebensjahren entstanden die Romane um Duca Lamberti, die seinen literarischen Ruhm begründeten.

Thilo Reffert

Nebenwirkung Tom Felskis zweiter Fall Sonnabend 09.06. | 21.05 Uhr

Regie: Thomas Leutzbach Mit Fabian Gerhardt, Martin Brambach, Winnie Böwe, Marc Hosemann, Ulrich Anschütz, Brigitte Grothum u. a. WDR 2010 | 54 Min.

Nachdem der zufällig erfolgreiche Chaot Tom Felski einen Erpressungsfall löste (den er selbst inszeniert hatte), wird er weiterempfohlen: Die Atona Pharma AG wird erpresst. Unerklärliche Nebenwirkungen des erfolgreichen Leistungssteigerers „Cliral“ sind bekannt geworden. Offenbar hat der Erpresser dem Mittel Fremdstoffe bei­ gemischt. Die ersten Spuren führen Felski zurück nach Berlin, wo er im Chaos der Kreuzberger Musikerszene landet. Aber Chaos ist Felskis zweiter Vorname. Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, arbeitete nach abgebrochenem Studium der Medizin in einer freien Theatergruppe, dann Studium der Theaterwissenschaften, Arbeit als Dramaturg und Theaterpädagoge. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Für „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“ wurde er 2010 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet sowie mit dem Deutschen Hörspielpreis und dem ARD Online Award 2010.

Mai | Juni 59

ARD Radio Tatort Regie: N.N.

Tom Peuckert

Touristen Sonnabend 16.06. | 21.05 Uhr

Mit N.N. RBB 2012 | ca. 55 Min.

Die Berliner Hauptkommissarin Katharina Holz ist tot. Es war Suizid, daran besteht kein Zweifel. Für Oberkommissar Polanski, ihren engsten Mitarbeiter, ist das Ereignis eine seelische Katastrophe. Dieser Selbstmord hat ihn vollkommen überrascht. Trägt er durch seine Ahnungslosigkeit eine Mitschuld am Tod seiner Kollegin? Während in Berliner Medien über ein neues Mobbing-Opfer bei der Polizei spekuliert wird, stürzt sich Polanski verbissen in die Ermittlungen um den Mord an einem amerikanischen Touristen. Der Amerikaner wurde erschossen in einem billigen Hotelzimmer aufgefunden, scheinbar ein normaler Berlin-Besucher, aber in seinem Gepäck findet sich eine rätselhafte historische Fotografie. Eine Spur führt zu einem Paar – zwei älteren Leuten, die sich ebenfalls als Touristen in der Stadt aufhalten. Das Paar besucht die Stätten einstigen jüdischen Lebens in Berlin. Aber irgendetwas scheint zwischen ihnen nicht zu stimmen. Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft und lebt als Autor, Theaterregisseur und Dramaturg in Berlin.

Regie: Martin Zylka Mit Florian Lukas, Mira Partecke, Helga Uthmann, Lars Rudolph, Astrid Meyerfeldt, Matthias Haase, Marianne Rogée, Peter Groeger, Hans Diehl, Udo Schenk, Ilse Strambowski, Isis Krüger WDR 2010 | 54 Min.

Hugo Rendler

It’s your turn oder Zwölf ist nicht eine Minute vor und schon gar nicht ’ne Minute danach Sonnabend 23.06. | 21.05 Uhr Eddi, 23, hat Stress. Gerade aus dem Jugendstrafvollzug entlassen, versucht er peinlich genau die Bewährungsauflagen einzuhalten und plant schon das nächste krumme Ding: Die Entführung der reichen Rentnerin Karla. Er versteckt sie im Keller seines Elternhauses. Doch irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt, denn die alte Dame entpuppt sich nicht gerade als „pflegeleicht“. Sie hat so ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie sie auf dem Erpresservideo erscheinen möchte, das Eddi an Karlas einzigen, noch lebenden Verwandten schicken will. Doch dem Neffen scheint das Wohl seiner Tante wenig am Herzen zu liegen.

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Hugo Rendler, geboren 1957 in Stühlingen/Südschwarzwald, lebt als freier Autor im Kaiserstuhl. Schreibt neben Romanen auch Theaterstücke und Drehbücher, u. a. für „Die Fallers“. Zahlreiche Hörspiele. Mehrere Hörspielpreise, u. a. 1994 „Zonser Hörspielpreis“. Für die ARD Radio Tatort-Reihe wurden 2010 seine Krimis „Sinti-Jazz“ und „Fink­ beiners Geburtstag“ produziert.

Philipp Meyer

Rost Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 30.06. | 07.07. | 21.05 Uhr Sie sind Anfang zwanzig, Poe war der Footballstar seiner Highschool, ein starker junger Mann, dessen Wutanfälle und Kontrollverluste notorisch sind. Der andere, Isaac, ein schmächtiger Bücherwurm, hätte mühelos den Sprung zur Eliteuni geschafft, wäre er nicht zu Hause geblieben, um seinen Vater zu pflegen. Gemeinsam machen sie sich auf, um die Trostlosigkeit hinter sich zu lassen. Doch schon in der ersten Nacht endet ihr Weg tragisch, als die beiden in eine Auseinandersetzung mit Obdachlosen geraten und einer von ihnen einen Mord begeht, um den anderen zu schützen. Die Geschichte spielt vor der Kulisse einer erfundenen Stadt in der Nähe von Pittsburgh. Achtzig Jahre lebte diese Gegend gut von der Stahlindustrie, dann schlossen in den achtziger Jahren die Fabriken, binnen kürzester Zeit verloren die Menschen ihre Arbeit, eine Zukunft gab es hier nicht mehr und keine nennenswerte Gegenwart. Auch Meyers Charaktere sind gelähmt von der Erfahrung des Verlusts aller Sicherheiten. Darüber hinaus ist „Rost“ ein flammendes Plädoyer für Freundschaft und Loyalität.

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Frank Heibert Hörspielbearbeitung: Hilke Veth Regie: Ulrich Lampen Mit N.N. NDR 2012 | je ca. 55 Min. | Ursendung

Philipp Meyer

Philipp Meyer, geboren 1974, ist in Baltimore aufgewachsen, hat mehrere Jahre als Rettungssanitäter gearbeitet, als Börsenhändler und Bauarbeiter. Studium der englischen Literatur. Von 2005 bis 2008 war Meyer Fellow am Michener Center for Writers in Austin. Meyer lebt heute in Texas und New York.

Juni | Juli 61

Jimmy Docherty

Der große Baresi Hörspielbearbeitung von Heidi Knetsch und Stefan Richwien Sonntag 22.01. und 29.01. | 14.05 Uhr

Musik: Rudolf Schmücker Regie: Hans Helge Ott Mit: N.N. NDR 2011 | jeweils 51 Minuten

Was für eine Gemeinheit! Der 13jährigen Jake, wohnhaft in einem heruntergekommenen Stadtteil von Glasgow, wird am hellichten Tag überfallen. Zwei Mädchen nehmen ihn in die Mangel und klauen ihm 20 Pfund. Wie soll er das seiner Oma erklären, die ihn mit dem Geld zum Einkaufen geschickt hatte? Jake ist so wütend und verzweifelt, dass er sich in die Höhle des Löwen wagt: Zum Gangsterboss Cortesi, für den die Mädchen arbeiten. Cortesi ist fassungslos über Jakes tollkühnen Besuch. Er bedroht den Jungen. Und wieder reagiert Jake unerwartet: Mit Freunden heckt er den Plan aus, es Cortesi und seinen Leuten heimzuzahlen. Die Jungen erfinden den „Großen Baresi“, einen Phantomgangster, der in der Stadt für große Verwirrung sorgt. Tatsächlich locken sie Cortesi aus der Reserve. Einen, der mächtiger ist als er selbst, kann er nicht dulden. Was wie ein verrückter Streich beginnt, wächst Jake und seinen Freunden schnell über den Kopf. Es ist nur noch eine Frage von Stunden, ehe Cortesi und seine bis auf die Zähne bewaffneten Kumpels dem „Großen Baresi“ auf die Schliche kommen. Dochertys Buchvorlage trägt den Untertitel: „Ein nicht ganz gewöhnlicher Gangsterroman“. In der Tat ist dies eine ziemlich schräge Story: Drei wehrlose Kinder, die ein behütetes Aufwachsen nie kennen gelernt haben, stellen sich löwenmutig gegen Profiverbrecher der übels­ ten Sorte. Das wirkt komödiantisch-grotesk, aber auch rührend. Jakes Abenteuer bietet neben Action und Situationskomik auch Einblicke in eine verrohte Gesellschaft, in der die „Guten“ es schwer haben, Verbündete in der Erwachsenenwelt zu finden. Und doch wird das Daumendrücken der Hörer am Ende helfen: Ein Unbekannter tritt auf den Plan und sorgt für ein kaum mehr für möglich gehaltenes Happy End.

Mikado Kinderhörspiele Januar 62

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Mikado-Detektivclub Musik: Bernd Keul Regie: Hans Helge Ott Mit N.N. NDR 2011 | 46 Minuten

Rainer Gussek

Rainer Gussek

Helmut Peters

Die Gallanos: Verdammt fiese Diebe

Märchenkuddelmuddel im Rattenfängerland

Sonntag 12.02. | 14.05 Uhr

Sonntag 19.02. | 14.05 Uhr

„Geld hoch, Hände her!“ Das ist das Codewort des „Mikado-Detektivclubs“, der mit dem heutigen Premierentag der Hörspielreihe „Die Gallanos“ seine Arbeit aufnimmt. Zu Mitgliedern des Clubs werden am Anfang der Sendung alle Kinder ernannt, die das Hörspiel verfolgen. An der spannendsten Stelle wird es unterbrochen und die jungen Hörer können telefonisch und per Mail eigene „Ermittlungen“ bei­ steuern und darüber spekulieren, wie es weiter geht: Wer steckt hinter der Tat? Was entlastet andere Verdächtige? Gibt es einen Trick, mit dem der Täter vielleicht überrumpelt werden kann?

Wenn in der Märchenwelt Unfrieden entsteht, wird eine Freundin aus der Menschenwelt zu Hilfe gerufen: Petra Plapper, die mit ihrem Heißluftballon in die Handlung der Märchen hineinschweben kann. Doch diesmal wird sie nicht in die Welt der Märchen und Sagen gerufen, sondern es gibt ein handfestes Problem direkt vor Petras Haustür: Aus unerklärlichem Grund wuseln und wimmeln in der Häusern und Wohnungen ihrer Straße Mäuse und Ratten herum. Entnervte Nachbarn rufen die Feuerwehr. Doch nur einer könnte wirklich helfen: Der berühmte Rattenfänger von Hameln. Der ist auch wirklich rasch zur Stelle, doch kann er nichts ausrichten. Seine Zauberflöte, deren Klang alle Ratten dazu bringt, ihm blindlings zu folgen, wurde gestohlen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wenn es nicht gelingt, die Flöte herbeizuschaffen, werden die Ratten sich in der ganzen Stadt festsetzen. Zudem droht dem Rattenfänger aufgrund eines Fluchs selbst die Verwandlung in eine Ratte. Gut, dass Petra die Nerven behält und sich mit tatkräftigen Helfern auf die Suche nach der Flöte macht.

Die Fälle der Krimireihe spielen in der Zirkuswelt. Die Geschwister Franziska und Leon sind Zirkuskinder. Ihre Mutter Christine ist Chefin beim „Circus Gallano“. Das ist kein riesengroßer Zirkus, er hat aber ein feines Programm. Die Kinder reisen normalerweise nicht mit, sondern wohnen in einer Art Zirkus-WG in Paderborn, wo sie auch zur Schule gehen. Aber in den Ferien und an vielen Wochen­enden sind sie natürlich in „ihrem“ Zirkus. Sie lernen die Artisten kennen und erleben den Zirkusalltag mit. Obwohl es eigentlich freundlich zugeht, stolpern Franziska und Leo immer wieder über höchst Verdächtiges. Ihnen ist das nur recht, denn sie lieben es, Verbrechern auf die Schliche zu kommen. Doch was oft spielerisch beginnt, wird für die beiden Kinder nicht selten ein gefährliches Abenteuer. In Folge 1 geht es um eine böse Überraschung: Die Zirkusleute ent­ decken beim Eintreffen in Lübeck, wo sie ein langes Wochenende auftreten wollen, dass fiese Diebe ihre Werbetafeln geklaut haben. Und dann wird auch noch die Futterkasse gestohlen. Wer will dem Zirkus schaden? Wenn der Krimi unterbrochen wird, können die Hörer beim NDR an­ rufen und Vermutungen über den Ausgang des Abenteuers anstellen. Telefonnumer (ab 14.30 Uhr erreichbar): 040 / 44 17 77.

Kinderhörspiel 64

Rainer Gussek

Die Gallanos: Angst vor der Riesenechse Sonntag 26.02. | 14.05 Uhr Die Tier-Dressuren des britischen Artisten Jack Thompson sind in der Zirkuswelt berühmt. Erstaunlich, dass er sich bei dem eher kleinen „Circus Gallano“ bewirbt. Er bietet an, vier Wochen lang dabei zu sein. Franzi und Leon freunden sich schnell mit ihm an. Eines Tages ist die Aufregung groß: In der Stadt wird ein frei herumlaufender Waran gesichtet. Das ist eine Riesenechse, die auch Menschen gefährlich werden kann. Sofort schaltet sich Thompson ein. Er bewahrt kühlen Kopf und spürt die Echse auf. Doch Heimo Tiemchen, der Tierpfleger der Gallanos, hat ein ungutes Gefühl. Wem gehört die Echse? Ist es ein Zufall, dass gerade jetzt die Gallanos in der Stadt sind? Und ist bei Mr. Thompson Wichtigtuerei im Spiel? Dann geht alles sehr schnell, und für

Regie: Helmut Peters Mit Marion Elskis, Stepan Schad, Gerd Baltus, Peter Jordan u. a. NDR 2011 | 53 Minuten

Mikado-Detektivclub Musik: Bernd Keul Regie: Hans Helge Ott Mit N.N. NDR 2012 | 47 Minuten

Februar 65

Mikado-Detektivclub Musik: Bernd Keul Regie: Hans Helge Ott Mit N.N. NDR 2012 | 47 Minuten

Franzi und Leon wird es richtig gefährlich: Sie sitzen in einer tierischen Falle.

rer Preis: Die Prinzessin, Tochter von König Lamprecht dem Siebenten, gebührt dem Sieger: Er darf sie heiraten! Ein aussichtsreicher Kandidat ist der junge Hase Lodengrün. Aber Direktor Wackelohr und der Mi-

Wenn der Krimi unterbrochen wird, können die Hörer beim NDR an­ rufen und Vermutungen über den Ausgang des Abenteuers anstellen. Telefonnumer (ab 14.30 Uhr erreichbar): 040 / 44 17 77.

nister für Hasengesang versuchen, dessen Sieg mit allen Mitteln zu verhindern. Sie verstellen die Sonnenuhr von Lodengrün, damit dieser aufgrund seiner Verspätung vom Wettbewerb ausgeschlossen wird. Otto Lampe, der Neffe der Nachbarin, hört das Verschwörungsgespräch mit und informiert Lodengrün. Schafft er es noch rechtzeitig einzutreffen?

Rainer Gussek

Die Gallanos: Der Fall Kamirow Sonntag 18.03. | 14.05 Uhr Der russische Clown Oleg Kamirov reist seit Jahren mit den Gallanos von Ort zu Ort. Er ist schon fast ein Familienmitglied. Plötzlich aber benimmt er sich merkwürdig. Er möchte seinen Lohn für ein Jahr im Voraus gezahlt bekommen. Franzi und Leon glauben, dass er vielleicht Spielschulden hat oder erpresst wird. Warum sonst sollte ihm ein merkwürdiger Fremde auflauern und ihn bedrohen? Während die Kinder noch beratschlagen, wie sie Oleg vielleicht helfen können, taucht die Polizei auf. Olegs Wohnwagen wird durchsucht. Es gibt einen schlimmen Verdacht: Ganz in der Nähe wurde eine Bank überfallen, von einem Mann mit Clown-Maske. Den Kindern wird schnell klar: Irgendetwas in der Vergangenheit von Oleg Kamirow stimmt nicht. Was hat er die ganzen Jahre verschwiegen? Und warum wird er bedroht? Wenn der Krimi unterbrochen wird, können die Hörer beim NDR an­ rufen und Vermutungen über den Ausgang des Abenteuers anstellen. Telefonnumer (ab 14.30 Uhr erreichbar): 040 / 44 17 77.

Musik: Rolf Wilhelm Regie: Hans Cremer Mit Klaus Havenstein, Charles Regnier, Franz Muxeneder, Ina Peters u. a.

James Krüss

Der Sängerkrieg der Heidehasen Ein Klassiker der Osterzeit! Ostermontag 09.04. | 08.05 Uhr

BR 1952 | 35 Minuten

Bei den Heidehasen soll, wie jedes Jahr, der beste Sänger im Rahmen eines Wettstreits gekürt werden. Doch dieses Mal winkt ein besonde-

Kinderhörspiel 66

Dieses Glanzstück aus dem Archiv gehört zu den wenigen zeitlosen Kinderhörspiel-Klassikern. James Krüss witzige Fabel, voller An­ spielungen auf den Sängerwettstreit im „Tannhäuser“ und Verball­ hornungen Wagnerscher Figuren (Lodengrün = Lohengrin), wird von einem vor Spielfreude sprühenden Ensemble in Szene gesetzt. Das Hörspiel ist als CD bei der Hörcompany, Hamburg erschienen, die Buchausgabe bei Carlsen.

Thilo Reffert

Nina und Paul Siegerstück des Deutschen Kinderhörspielpreises 2011 Ostermontag 09.04. | 14.05 Uhr „Nina und Paul“ erzählt die Geschichte eines einzigen Tages, vom Aufstehen bis zum Abend. Es ist Schuljahresende, Zeugnisausgabe, Ferienbeginn für Nina. Auch für Paul. Jahrelang sind sie in dieselbe Klasse gegangen, aber nie haben sie miteinander geredet – außer in Englisch, aber nur um Dialoge zu üben. Nun wird Nina die Schule wechseln und Paul versteht, er wird Nina niemals wiedersehen. Heute ist die letzte Chance. „Nina und Paul“ basiert auf Refferts gleichnamigen Kinderbuch, das vergangenes Jahr im Little Tiger Verlag erschienen ist. Der Deutsche Kinderhörspielpreis wird jährlich während der „ARD Tage des Hörspiels“ verliehen und ist die wichtigste Auszeichnung des Genres. Mikado präsentiert das Siegerstück des Vorjahres, das die Jury aufgrund seiner „sprachlichen Genauigkeit“ und der „literarischen Qualität“ überzeugte. Aus der Begründung: „Jenseits von Klischees

Musik: Lutz Glandien Regie: Judith Lorentz Mit Nastassja Hahn, Anatol Aljinovic, Uli Pleßmann, CarmenMaja Antoni, Judith Rosmair u. a. NDR 2012 | 46 Min.

März | April 67

erzählt das Hörspiel eine zarte Liebesgeschichte, die auch dramatisch sein kann und glücklicherweise komisch. Also fast wie im richtigen Schülerleben.“

Mikado-Detektivclub Musik: Bernd Keul Regie: N.N. Mit N.N. NDR 2012 | 47 Minuten

Rainer Gussek

Die Gallanos: Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann? Sonntag 15.04. | 14.05 Uhr

beim König ist. Nach einer harten Lehre spielt Sanjay hervorragend. Da bedrängt er den Meister mit einer verhängnisvollen Idee: Dieser möge dem König vorschlagen, ihn, Sanjay, als zweiten Hofmusiker einzustellen. Der König reagiert wütend: Er denke nicht daran, zwei Musiker zu beschäftigen. Er wolle immer nur einen, und zwar den Besten an seinem Hof haben. Doch weil er jetzt Zweifel haben müsse, ob der alte Meister noch immer der Beste sei, müsse er einen Wettkampf ausrichten. Die Spielregeln dafür sind grausam: Wer sich im Wettkampf als Bester erweist, wird künftig Hofmusiker, der andere wird unter Schmähungen aus der Stadt vertrieben. Kurz vor dem Wettbewerb mischt sich ein böser Dämon ein, der dem Meister einen Weg weist, den Kampf für sich zu entscheiden. Wird ein Zauber die Sache entscheiden? Als die Situation für Sanjay aussichtslos wird, nimmt der Wettkampf plötzlich eine überraschende Wende.

Alarm in der Nacht: Ein Zirkuswagen steht in Flammen. Durch glückliche Zufälle kommt kein Mensch zu Schaden. Auch das wertvolle Zelt wird vom Feuer verschont. Schnell stellt sich heraus: Es war Brandstiftung. Franzi und Leon stolpern über einige Seltsamkeiten. Befanden sich in dem ausgebrannten Wagen wirklich nur wertlose Requisiten? Oder hat dort jemand versucht, wichtige Unterlagen zu vernichten? Als wenig später wieder jemand versucht, Feuer zu legen, macht ein Gerücht die Runde. Ein geheimnisvoller „Schwarzer Mann“ soll nachts unterwegs sein. Hat er es auf den kleinen „Circus Gallano“ abgesehen? Was bezweckt er mit seinen Taten? Die Kinder sind im Ermittlungsfieber und glauben zu wissen, was und wer dahintersteckt. Doch dann bekommen die selbsternannten Detektive zu spüren, was passieren kann, wenn man eine Gefahr unterschätzt.

Mit dieser Adaption einer alten buddhistischen Erzählung aus der Sammlung der „Jatakas“ feierten drei indische Musiker im vorigen Herbst in Hamburg beim Kinderkulturfestival des Vereins „Kinder Kinder e. V.“ einen großen Erfolg. Für den NDR wurde die ursprünglich von einem Puppenspieler präsentierte Geschichte als szenische Lesung eingerichtet. Das Ergebnis ist ein reizvoller Ausflug in die Märchenwelt Indiens, getragen von magischer Musik, gespielt auf traditionellen Originalinstrumenten.

Wenn der Krimi unterbrochen wird, können die Hörer beim NDR an­ rufen und Vermutungen über den Ausgang des Abenteuers anstellen. Telefonnumer (ab 14.30 Uhr erreichbar): 040 / 44 17 77.

Die Gallanos: Immer Zirkus mit den Mäusen

Rainer Gussek Sonntag 13.05. | 14.05 Uhr

Stephan von Löwis of Menar und Laura Schubert

Sanjay und sein Meister Ein musikalisches Märchen aus dem alten Indien Sonntag 22.04. | 14.05 Uhr In Indien macht sich der junge Sanjay auf den Weg in die Stadt des Königs. Er möchte Musiker werden. Es gelingt ihm, den besten SitarSpieler auf sich aufmerksam zu machen, der zugleich Hofmusiker

Kinderhörspiel 68

Manchmal passt es Franzi und Leon überhaupt nicht, dass ihre Mutter Zirkusdirektorin ist. Seit einigen Tagen stehen beim „Circus Gallano“ die Zeichen auf Sturm: Ausgerechnet die Trapez-Künstler, die zu den größten Attraktionen des Programms gehören, fordern mehr Geld. Die schlechte Stimmung steckt die anderen Artisten an. Und dann passiert etwas Peinliches: Dem Zauberer Fakiro misslingen plötzlich seine Tricks. Das kann doch kein Zufall sein, finden Franzi und Leon. Sie glauben, dass jemand dem Zauberer übel mitspielt.

Musik: Subroto Roy Chowdhury (Sitar), Anjan Saha (Sitar und Gesang) und Swapan Bhattacharya (Tabla) Regie: N.N. Mit N.N. NDR 2012 | 46 Min.

Swapan Bhattacharya (Tabla) Stephan von Löwis of Menar (Autor) Subroto Roy Chowdhury (Sitar)

Mikado-Detektivclub Musik: Bernd Keul Regie: N.N. Mit N.N. NDR 2012 | 47 Minuten

April 69

Wenn der Krimi unterbrochen wird, können die Hörer beim NDR an­ rufen und Vermutungen über den Ausgang des Abenteuers anstellen. Telefonnumer (ab 14.30 Uhr erreichbar): 040 / 44 17 77.

Komposition: Florian Ross Regie: Hans Helge Ott Mit Ursula Hinrichs, Hermann Lause, Klaus Dittmann, Dilan Balhan, Woody Mues NDR 2003 | 54 Minuten

Bernhard Lassahn

Die Piraten und der Windmacher Sonntag 20.05. | 14.05 Uhr Die Piraten auf der „Bloody Mary“ sind verzweifelt: Seit Tagen streiken die Winde, die Sonne brennt erbarmungslos und der Rum ist fast alle. Zum Glück erscheint der Windmacher an Bord. Doch er kann nur helfen, wenn die Winde sich bei ihrer großen Leidenschaft packen lassen: Sie lieben es, spannende Geschichten zu hören. Also muss die Piratenbraut Floria, die am meisten Fantasie von allen hat, sich was Tolles einfallen lassen. Kein leichter Job, denn Winden muss man was bieten! Der Nordwind will, dass es wild und gefährlich zugeht, für den Westwind muss es nass sein, der Ostwind mag es orientalisch – und der Südwind will was mit Liebe. Ob Piraten so was hinkriegen, und wenigstens einen der Winde wieder zum Wehen bringen?

Björn erregt das Mitleid des Platzwart-Ehepaars. Platzwart Sparwasser ist ein großer Tüftler und erfindet seltsame „Hilfsmittel“, mit denen sich der fußballerische Erfolg steigern lässt. So erschwert die „Senk­ latte“, mit denen sich das Tor dezent verkleinern lässt, den Gegnern das Toreschießen. Und die „Wanderkreide“ vergrößert auf Wunsch den Strafraum, was Elfmeterpfiffe fördert. Björn sind diese Erfindungen zwar nicht ganz geheuer. Aber als ihm Herr Sparwasser seine selbst erfundenen „Krakenhandschuhe für Torhüter“ schenkt, kann er nicht widerstehen. Ab sofort hält Björn den Kasten sauber. Die Presse schreibt über den „Teufelskerl im Tor“ und die Radioreporter (in einer Gastrolle: Bundesligareporter Rolf Rainer Gecks) überschlagen sich beim Schildern von Björns Heldentaten. Doch der Erfolg ruft schnell Neider und gemeine Diebe auf den Plan. Vereinspräsident Schlonzke, der sich mit betrügerischen Fußballwetten eine goldene Nase verdient, stellt Björn ein Bein. Der muss jetzt zeigen, ob er auch ohne Wunderhandschuhe bestehen kann. „Mikado“ wiederholt diesen Fußballkrimi pünktlich zu den Schicksalsspielen der Deutschen Nationalelf bei der Europameisterschaft. Das Hörspiel ist als CD bei Jumbo – Neue Medien erschienen.

Bei dieser Gemeinschaftsproduktion der Mikado-Kinderredaktion mit der NDR Jazz Redaktion präsentierte sich eine glänzend aufgelegte NDR Bigband. Der im Jahre 2005 verstorbene Schauspieler Hermann Lause spielt den furiosen Windmacher. Das Hörspiel des NDR ist beim Verlag Jumbo – Neue Medien als CD erschienen.

Jörgpeter Ahlers Regie: Jörgpeter Ahlers Mit Anton Sprick, Christoph Bantzer, Viktoria von Trauttmannsdorff, Jürgen Uter u. a. NDR 2006 | 51 Minuten

Das Wunder von Björn Sonntag 17.06. | 14.05 Uhr Der 10-jährige Björn ist begeisterter Fußballer, aber erschütternd untalentiert. „Der weiß ja noch nicht mal, wie man richtig auf der Reservebank sitzt“, gehört noch zu den milderen Kommentaren seiner Mitspieler vom SV Tetenbüttel, die sich unbedingt für das Turnier um die Jugendmeisterschaft qualifizieren wollen.

Kinderhörspiel 70

Mai | Juni 71

Autoren | Bearbeiter Ahlers, Jörgpeter

70

Josczok, Dirk

54

Peters, Helmut

65

Veth, Hilke

Präkelt, Volker

39

Jurjew, Oleg

27

Peuckert, Tom

60

Wendt, Marianne

40

Ahlers, Jörgpeter Amatosero, Susanne

70

Ahrem, Regine

17

Putz, Elisabeth

41

Amatosero, Susanne Andres, Beate

17

Karow, Matthias

35

Phizmiz, Ergo

14

Wittekindt, Matthias

56

Andres, Beate

33

Rosenhauer, Hans

32

33

Kennedy, A. L.

46

Pille, Lolita

41

Woelfl, Robert

33

Backhausen, Angeli

49

Rothin, Peter

37

Aronson, Leonid

27

Knetsch, Heidi

63

Präkelt, Volker

40

Wolf, Ror

30

Biltz, Karl Peter

22

Ryser, Simona

Baudelaire, Charles

12

Koppelmann, Leonhard 13, 38

Putz, Elisabeth

41

Wolff, Gabriele

49

Bosshard, Andres

42

Schaeffer, Norbert

Bölling, Karl-Heinz

35

Koster, Guido Gin

17

Reffert, Thilo

Zigaina, Giuseppe

18

Cremer, Hans

66

Schiller, Christian

Bosshard, Andres

42

Krogmann, Hans Gerd

24

Rendler, Hugo

60

Dietrich, Christoph

50

Schoen, Robert

Bove, Emmanuel

19

Krüss, James

66

Rese, Tatjana

50

Dutt, Stefan

51

Schuck, Irene

Brodsky, Joseph

27

Lampen, Ulrich

19

Rhue, Morton

46

Elstner, Alice

17

Schuhmacher, Alexander 22

Claudel, Philippe

24

Land, Ulrich

46

Richwien, Stefan

63

Feldhoff, Petra

29

She She Pop

Dickens, Charles

32

Lassahn, Bernhard

70

Roth, Joseph

20

Fritsch, Götz

25, 33

Staritz, Joachim

Ditfurth, Christian von

55

Lausund, Ingrid

42

Roth, Wolfgang Martin

26

Frottier, Corinne

50, 52

Stricker, Sven

Docherty, Jimmy

63

Lehmann, Christine

48

Rothin, Peter

37

Getto, Andrea 16, 21, 27, 37, 42

Trocker, Anouschka

34

Düffel, John von

57

Leky, Mariana

29

Ruschkowski, Klaudia

18

Grehn, Kai

12

Wendt, Marianne

40

du Maurier, Daphne

59, 67

16, 54, 61

Lethem, Jonathan

33

Sajko, Ivana

15

Hostnig, Heinz

30

Werner, Thomas

50

Liao, Yiwu

16

Sánchez, Clara

48

Jarchow-Frey, Bärbel

58

Zylka, Martin

Endres, Ria

21

Litscher, Hans-Peter

42

Scerbanenco, Giorgio

58

Kletzke, Daniela

54

Engelmann, Barbara

48

Löwis of Menar, St. v.

69

Schaeffer, Norbert

Felinau, Josef Pelz von

22

Lorentz, Judith

11

Schiller, Christian

40

Koppelmann, Leonhard 13, 38, 58

French, Tana

56

Maio, Giuseppe

18

Schmidt, Dirk

53

Krewer, Harald

Frottier, Corinne

52

Marschang, Ingrid

37

Schneider, Rolf

25

Krings, Susanne

Martynova, Olga

27

Schnitzler, Alexander

58

Lampen, Ulrich

19, 61 48, 53, 54

Eckoldt, Matthias

Gercke, Doris

72

Regisseure | Realisatoren

9

9, 50

43, 45, 55

15 43, 45, 55 40 35 44, 52

13 35 36, 56

46 23, 56, 60

20 27

Giese, Madeleine

51

Matar, Hisham

28

Schnitzler, Arthur

25

Leist, Claudia J.

Grehn, Kai

12

May, Karl

39

Schubert, Laura

68

Leutzbach, Thomas

59

Grossman, David

43

Meyer, Philipp

61

Schuck, Irene

52

Liebster, Barbara

46

Gussek, Rainer 64, 65, 66, 68, 69

Moster, Stefan

Schuhmacher, Alexander 22

Lorentz, Judith

Heinemann, Elke

23

Mills, Magnus

45

She She Pop

13

Maio, Giuseppe

18

Hermanson, Marie

54

Neumann, Gabriele

58

Stiegele, Valerie

32

Maurer, Günter

48

Herrmann, Elisabeth

58

Olausson, Johanna

27

Stieler, Laila

11

Ohaus, Christiane

57

Highsmith, Patricia

9

Pamuk, Orhan

37

Stremmel, Jochen

56

Hotakainen, Kari

36

Paquet, David

34

Stricker, Sven

36

Ott, Hans Helge 39, 63, 64, 65, 66, 70

Huonder, Silvio

44

Pasolini, Pier Paolo

18

Teller, Janne

38

Peters, Helmut

65

Jahn, Ryan David

52

Peschina, Helmut

20

Vachss, Andrew

52

Phizmiz, Ergo

14

9, 22

40

11, 67

73

Frequenzen NDR Kultur Empfangsmöglichkeiten: Digitalradio über DAB+ | in weiten Teilen Norddeutschlands | ndr.de/digitalradio Internet-Radio | ndr.de/ndrkultur Smartphone | die dafür benötigte Software „NDR Radio“ steht auf den entsprechenden Plattformen zum kostenlosen Herunterladen bereit Satelliten-Empfang über DVB-S Radio | Astra 1H Kanal 93 | Frequenz 12,266 GHz Weitere Informationen erhalten Sie unter Telefon (01805) 11 7757 14 Ct./Min. (für Anrufe aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunknetz) oder im Internet unter ndr.de/ndrkultur Westerland 94,3 Niebüll

Flensburg 96,1

Helgoland

95,7 Kiel

Rendsburg 99,4 Heide

Büsum

Fehmarn

Schleswig

Husum Garding 97,0

Barth

Neumünster Itzehoe

Cuxhaven 94,6

Wismar Lübeck 88,0 Grevesmühlen Güstrow

Bad Oldesloe Elmshorn

Emden

Wilhelmshaven

Aurich 90,0 Leer

Bremerhaven

Bad Doberan

Eutin

Mölln

Wedel Hamburg 99,2

Ganderkesee 94,4

Bremen

Wolgast

Malchin

Ueckermünde

Parchim

Pasewalk

Waren Röbel 94,7

Helpterberg 96,0

Dannenberg 93,3

Soltau

Verden

Heringsdorf 102,7 Anklam

Neubrandenburg

Dömitz

Lüneburg

87,8 Visselhövede

Schwerin 89,2

Lauenburg

Oldenburg

Papenburg

91,5 Garz

Klütz

Brunsbüttel

Jever

Stralsund

88,2 Marlow Greifswald Rostock

Ribnitz-Damgarten

89,9

Uelzen

Cloppenburg Meppen Nienburg

Lingen 90,2 Osnabrück 98,8 Bad Rothenfelde

Wolfsburg

98,7 Hannover

104,4 Stadthagen

Braunschweig

Rinteln Hildesheim Bad Pyrmont 95,7 Holzminden 98,4

Hann. Münden 90,8

Alfeld 96,5

Foto: Stefano Stefani | gettyimages

Bad Bentheim

Celle

Damme

Goslar 95,1

Seesen 89,9

Braunlage

Göttingen 96,8

Änderungen der Sendefrequenzen vorbehalten.

Hören und genießen 74

Frequenzen NDR Info Empfangsmöglichkeiten: Digitalradio über DAB+ | in weiten Teilen Norddeutschlands | ndr.de/digitalradio Internet-Radio | ndr.de/info Smartphone | die dafür benötigte Software „NDR Radio“ steht auf den entsprechenden Plattformen zum kostenlosen Herunterladen bereit Satelliten-Empfang über DVB-S Radio | Astra 1H Kanal 93 | Frequenz 12,266 GHz

Westerland 92,7 Niebüll

Flensburg 87,7

Helgoland

99,7 Kiel

Rendsburg 87,9 Heide

Büsum

Fehmarn

Schleswig

Husum Garding 92,5

Barth

Neumünster

90,8

Itzehoe

Cuxhaven 93,1

Wismar Lübeck 95,9 Grevesmühlen Güstrow

Bad Oldesloe Elmshorn

Emden

Wilhelmshaven

Aurich 96,4 Leer

Mölln

Wedel Hamburg 92,3

Schwerin 105,3

Ganderkesee 98,6

103,7 Cloppenburg 99,0 Meppen 106,4 Damme

Lingen 88,9 Osnabrück 87,6 Bad Rothenfelde 97,9

Bremen 95,0

Nienburg

Ueckermünde Pasewalk

Waren Helpterberg 101,8

Uelzen

Celle 88,2 Wolfsburg

88,6 Hannover

98,2 Stadthagen

Braunschweig

88,7

Hildesheim

Bad Pyrmont 98,5 Holzminden 88,6

Alfeld 91,1

Goslar 96,0

Seesen 90,4 99,5

Hann. Münden 92,9

Braunlage 37 93,6

Göttingen 99,9

Änderungen der Sendefrequenzen vorbehalten.

76

Anklam

Dannenberg 90,7

Soltau

Verden

Heringsdorf 100,5 103,5 Malchin

Röbel 100,4

Dömitz

Lüneburg

98,4 Visselhövede

Rinteln 95,3

Wolgast

Neubrandenburg

Parchim

Lauenburg 96,8

Oldenburg

Papenburg 100,2

Bad Bentheim 99,4

98,9 Bremerhaven

Bad Doberan

Eutin

88,6 Garz

Klütz

Brunsbüttel

Jever

Stralsund

102,8 Marlow Greifswald Rostock

Ribnitz-Damgarten

96,6

Radio für alle, die mitreden wollen. Mehr Infos und das aktuelle Programm auf ndr.de/info

Impressum Herausgeber Norddeutscher Rundfunk Programmdirektion Hörfunk Hörspiel Redaktion Norbert Schaeffer (Leitung) Susanne Hoffmann Henning Rademacher Hilke Veth Produktion (Koordination) Christina Ocker Besetzungsbüro Diane Hoffmann, Dagmar Titz, Marc Zippel Sekretariat Cornelia Kunkel, Nicola Peinemann, Heike Skrobotz Postanschrift Norddeutscher Rundfunk Hörspielabteilung Rothenbaumchaussee 132 20149 Hamburg E-Mail [email protected] Hörspiele im Internet ndr.de/hoerspiele Kinderhörspiel Mikado-Redaktion (Radio für Kinder) Jörgpeter von Clarenau Postanschrift Norddeutscher Rundfunk Radio für Kinder Rothenbaumchaussee 132 20149 Hamburg Telefon (040) 4156-2577 Telefax (040) 4156-3655 E-Mail [email protected]

78

NDR | Markendesign Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg Litho: Laudert GmbH + Co. KG, Hamburg Druck: Bartels Druck GmbH Fotos: Titel Image Source | gettyimages Seite 12 picture alliance Seite 13 The New York Times | NYT | Redux | laif Seite 16 Yvonne Szallies | NDR Seite 18 Christiane Haußmann Seite 19 Sandro Most | Deutschlandradio Seite 23 Mathias Bothor Seite 24 Alessia Paradisi | ABACAUSA.COM |  picture alliance Seite 28 Kirsty Wigglesworth | AP Photo |  ddp images Seite 30 dpa | picture alliance Seite 36 Fritz Meffert | NDR Seite 38 Dieter Marschang Seite 39 akg-images | picture alliance Seite 44 Polaris | laif Seite 50 Bettina Flitner | laif Seite 57 Amin Akhtar | laif Seite 61 Marijan Murat Seite 62 fancy Seite 64 Martin Langer Seite 69 Jörgpeter von Clarenau

Unsere zweimal jährlich erscheinende Hörspielbroschüre senden wir Ihnen auf Wunsch gern regelmäßig und kostenlos zu. Bestelladresse: NDR Ticketshop im Levantehaus, 1. OG, Mönckebergstraße 7, 20095 Hamburg Telefon 0180 - 17 87 980 (bundesweit zum Ortstarif) oder per E-Mail: [email protected]

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