Jahresreport. Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT. Rentenversicherung und Alterssicherung. Rehabilitation und Teilhabe. Medizinisches Netz
February 23, 2017 | Author: Agnes Hofmann | Category: N/A
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1 Jahresreport 2015 Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT Rentenversicherung und Alterssicherung Rehabilitation un...
Description
Jahresreport
2015 Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT
Rentenversicherung und Alterssicherung
Rehabilitation und Teilhabe
Medizinisches Netz
Minijob-Zentrale
Selbstverwaltung
Auf einen Blick Alterssicherung Rentenversicherung Renten-Zusatzversicherung Seemannskasse
Gesundheit Kranken- und Pflegeversicherung Pflegebedürftige
Medizinisches Netz Krankenhäuser Reha-Kliniken Sozialmedizinischer Dienst Knappschaftsärzte
3,6 Mio. Versicherte 270.000 Versicherte 7.764 Versicherte
1,71 Mio. Versicherte 151.835
23 Krankenhäuser in 10 Beteiligungsgesellschaften 9 Reha-Kliniken und 2 Beteiligungsgesellschaften 28 Standorte mit rund 240 Ärzten Rund 1.500 niedergelassene Ärzte und Zahnärzte
Rehabilitation
108.170 durchgeführte Reha-Leistungen
Minijob-Zentrale
7,0 Mio. Minijobber und 2,2 Mio. Arbeitgeberkonten
Haushalt
46,2 Milliarden Euro
Beschäftigte 28.367 (davon 10.598 Verwaltung und SMD, 17.769 in Gesundheitseinrichtungen und Servicegesellschaften)
Auszubildende 1.777
Versichertenälteste 900 Stand: Dezember 2015
Jahresreport 2015
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Jahresbilanz 4 Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT
7-25
Rentenversicherung und Alterssicherung 27-47
Rehabilitation und Teilhabe 49-57 Medizinisches Netz 59-79
Minijob-Zentrale 81-95 Selbstverwaltung 96
KBS I Ref. 0.5 I Stand März 2014
Jahresbilanz 2015
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, das Jahr 2015 war geprägt durch zahlreiche Veränderungen in vielen Zweigen der Sozialversicherung und damit auch in nahezu allen Bereichen des Verbundsystems der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Es galt, neue gesetzliche Vorgaben und Anforderungen umzusetzen und dabei immer größtmögliche Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten. Das ist uns gelungen. Auch im Jahr 2015 hat die Knappschaft-Bahn-See ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Leistungsfähige Krankenversicherung In unserer Kranken- und Pflegeversicherung, der KNAPPSCHAFT, haben wir in 2015 große Anstrengungen unternommen, die Wettbewerbsfähigkeit der KNAPPSCHAFT auch unter den Bedingungen der seit Anfang 2015 geltenden neuen Beitragssatzsystematik zu erhalten. Im Rahmen der neuen Finanzierungsregelungen in der gesetzlichen Krankenversicherung musste auch die KNAPPSCHAFT mit Beginn des Jahres 2015 erstmalig seit Einführung des Gesundheitsfonds einen individuellen Zusatzbeitrag erheben. Erfreulicherweise konnten wir mit einem unterdurchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0,8 Prozent im Januar 2015 starten und diesen auch im Jahr 2015 halten. Hierdurch haben wir eine Beitragsentlastung für unsere Mitglieder im Jahr 2015 erreicht. Dies war möglich, weil wir in der Vergangenheit gut gewirtschaftet haben. Der Kostendruck in der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt hoch. Die Finanzsituation im Gesundheitsbereich insgesamt spitzt sich weiter zu; die Ausgaben für Arzneimittel, Ärzte und Krankenhäuser steigen unentwegt. Hinzu kommen verschiedene durch den Gesetzgeber initiierte Reformen – wie das GKVVersorgungsstärkungsgesetz, die Krankenhaus-
strukturreform, das Präventionsgesetz, die Palliativund Hospizversorgung sowie die zusätzlichen Ausbildungskosten für die Notfallsanitäter. Die hierdurch anfallenden Kosten werden in den nächsten Jahren die Haushalte der gesetzlichen Krankenkassen belasten. Die KNAPPSCHAFT ist hier aufgrund ihrer Versichertenstruktur in besonderem Maße betroffen. Viele Krankenkassen haben zum Jahresbeginn 2016 mit steigenden Zusatzbeiträgen reagiert – auch die KNAPPSCHAFT. Dabei gab es insgesamt eine Erhöhungsspanne von 0,1 bis 0,8 Prozentpunkten. Die KNAPPSCHAFT lag hier mit 0,5 Prozentpunkten Erhöhung im Mittelfeld. Insgesamt erhebt die KNAPPSCHAFT seit Anfang 2016 einen Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent. Diverse Analysen und Erhebungen belegen, dass auch die Komponenten Service, Leistungen und Image einer Krankenkasse wichtige Parameter im Wettbewerb sind. Hier wird die KNAPPSCHAFT auch in Zukunft alle Möglichkeiten nutzen, um noch besser für ihre Kunden zu werden. Neuausrichtung der Pflegeversicherung In der gesetzlichen Pflegeversicherung war das Jahr 2015 geprägt durch die Umsetzung des Ersten Pflegestärkungsgesetzes wie auch durch die Vorbereitungsarbeiten zur Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und eines neuen Begutachtungsverfahrens, die im Wesentlichen Inhalte des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes sind. Die KNAPPSCHAFT hat alle neuen gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. Rentenversicherung mit neuen Aufgaben In der Rentenversicherung waren die Arbeitsmengen im Jahr 2015 bedingt durch das RV-Leistungsverbesserungs-
gesetz so hoch wie im Rekordjahr zuvor. Die Rentensachbearbeitung hat es geschafft, durch eine pragmatische und spürbare Entlastung bei verschiedenen Geschäftsvorfällen unsere gewohnt schnellen Bearbeitungsprozesse weiterhin sicherzustellen. Damit haben wir in der Rentenversicherung weiterhin für eine hohe Versichertenzufriedenheit gesorgt. Mit dem „Firmenservice“ wurde in der Rentenversicherung im Bereich der Rehabilitation zusätzlich ein neues zukunftsorientiertes Beratungsangebot für Arbeitgeber eingeführt. Angesichts alternder Belegschaften, der Zunahme von psychischen Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten sowie längerer Lebensarbeitszeit ist es wichtig, die Gesundheit der Arbeitnehmer zu fördern und Belastungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Arbeitgeber haben einen entsprechenden Informationsbedarf und wünschen eine Beratung aus einer Hand. Arbeitnehmerrechte bei Minijobs Die Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten auch im Minijobbereich ist ein wichtiges Thema, das seit Jahren diskutiert wird. Darum haben wir als Minijob-Zentrale erweiterte Informationen zum Thema Arbeitsrecht publiziert und in mehrere Sprachen übersetzt. Auch beim Thema Arbeitnehmerrechte ist die Minijob-Zentrale ein kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner. Gesellschaftliche Herausforderung: Flüchtlingsstrom Eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte ist der große Flüchtlingsstrom von Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt, die zu uns kommen und Hilfe suchen. Wir als Knappschaft-Bahn-See sind im Jahr 2015 hier gerne
unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung nachgekommen. Wir unterstützen personell das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wir unterstützen personell die Ausländerbehörden der Länder. Wir unterstützen die Stadt Bochum bei Dolmetscherarbeiten in Arabisch, Französisch und Englisch durch die Sprachkenntnisse unserer Beschäftigten. Und wir tragen zur Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge bei. Im Zuge der Rahmenvereinbarung in Nordrhein-Westfalen über einen erleichterten Zugang zu Gesundheitsleistungen für Asylbewerber über die elektronische Gesundheitskarte versorgen wir Asylbewerber und Flüchtlinge unter anderem in Bochum mit Gesundheitsdienstleistungen und schaffen damit verlässliche und unbürokratische Versorgungsstrukturen für Menschen in Not. Wie in den letzten Jahren werden wir auch die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen der gesetzlichen Änderungen und Neuerungen in vielen sozialen Bereichen mit Tatkraft, Innovationsbereitschaft und Optimismus angehen.
Edeltraud Glänzer Vorstandsvorsitzende
Bettina am Orde Erste Direktorin
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Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT
Die wichtigsten Zahlen 2015 Das Leistungsplus der KNAPPSCHAFT 2015 Schwerpunkte 2015
Kunden geben der KNAPPSCHAFT gute Noten
Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Asylbewerbern
Alkoholpräventionsprojekt „Hackedicht – Schultour der KNAPPSCHAFT“
Schutzimpfungen: Wichtige Gesundheitsleistungen
Elektronische Behandlungsinformation: Auf dem Weg zum Branchenstandard
Krankenversicherung: Statistik 2015 Pflegeversicherung / Statistik 2015
Die wichtigsten Zahlen 2015
Versicherte............................................................................... davon Mitglieder................................................................... Familienangehörige..................................................... Rentner....................................................................... Freiwillige Mitglieder..................................................
Mitglieder gesamt....................................................... Mitversicherte.............................................................
01.01.2015
01.12.2015
1.723.210 518.075 301.414 817.502 86.219
1.709.951 527.962 294.827 800.739 86.423
82,4 % 17,6 %
82,8 % 17,2 %
absolut in Euro Jahresergebnis Krankenversicherung Fehlbetrag ................................................................................ -2.602.244,10 Einnahmen................................................................................ 7.038.630.349,94 davon Zuweisungen aus den Gesundheitsfonds.................. 6.966.786.120,53 Leistungsausgaben insgesamt................................................... 6.696.698.235,37
Jahresergebnis Pflegeversicherung Einnahmen ............................................................................... Ausgaben..................................................................................
absolut in Euro
1,52 Mio. 1,50 Mio.
je Mitglied in Euro
-1,50 4.099,48 4.057,64 3.900,31
Das Leistungsplus der KNAPPSCHAFT 2015 AktivBonus
Bis zu 160 Euro jährlich Bonus für den aktiven Einsatz für die Gesundheit
AktivBonus junior
Bis zu 500 Euro Bonus für die regelmäßige Vorsorge von Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Geburtstag (ab dem 1.1.2014 Geborene)
AktivBonus junge Familie
100 Euro Bonus für die regelmäßige Vorsorge während der Schwangerschaft
Bis zu 160 Euro Zuschuss für Gesundheitskurse in Form von wohnortferne Aktivtage Kompaktangebote
Betriebliche Gesundheitsförderung
Unterstützung von Arbeitgebern durch gezielte Maßnahmen für die Beschäftigten und 30 Euro Bonus bei regelmäßiger Teilnahme
Gesundheitskurse Bis zu 80 Euro Zuschuss für die Teilnahme an qualitätsgesicherten Gesundheitskursen Homöopathie
Kostenübernahme bei über 1.400 Ärzten mit Homöopathie-Diplom
Rund ums Kind
Kostenübernahme bei Geburten in Geburtshäusern und bei Kinder- und Jugenduntersuchungen zusätzlich die U10, U11 und J2 sowie für einen Sehtest
Akupunktur Bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen trägt die KNAPPSCHAFT die Kosten Medikationscheck zur Unterstützung einer sicheren und individuell abgestimmten Arzneimittel- therapie Reiseschutzimpfung
Kostenlose Impfung gegen tropische und heimische Krankheiten
Osteopathie
Beteiligung an den Kosten osteopathischer Behandlungen durch einen Arzt oder zugelassenen Leistungserbringer mit abgeschlossener Osteopathieausbildung
Vorsorge-Leistungen
Zum Beispiel Hautkrebsscreening alle zwei Jahre ohne Alterseinschränkung
gut DABEI
Gesundheitsprogramm mit bestmöglicher Versorgung für bestimmte chronische Erkrankungen
Gesundheitsnetze – prosper und proGesund
Beste medizinische Qualität, individuelle Betreuung und umfassender Service in acht regionalen Gesundheitsnetzen
eBI – Elektronische Durch online-Service werden alle medizinisch relevanten Informationen zum Behandlungsinformation Aufnahmezeitpunkt im Krankenhaus für die behandelnden Ärzte bereit gestellt / Steigerung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit Terminvergabe beim Facharzt
Unterstützung bei der Facharztsuche und der Terminvereinbarung
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EXTRAWÜRSTE VON DER KRANKENKASSE? PUSTEKUCHEN!
DOCH, DAS GEHT!
Kunden geben der KNAPPSCHAFT gute Noten Die Betreuung der Versicherten steht für die KNAPPSCHAFT an erster Stelle. Die Kundenwahrnehmung der Servicequalität ist für die KNAPPSCHAFT das entscheidende Merkmal zur Beurteilung des Erfolgs ihrer Qualitätsbemühungen. Auch im Jahr 2015 hat sich die KNAPPSCHAFT dem Qualitätsurteil ihrer Kunden gestellt und erfolgreich abgeschnitten.
Seit vielen Jahren misst die KNAPPSCHAFT mit einem breiten Instrumentarium, worauf es Kunden ankommt. Dazu gehört die Ermittlung der Zufriedenheit ebenso wie die Auswertung von Beschwerden und Kündigungen. Außerdem wurde die Servicequalität erneut in unabhängigen Studien bewertet. So untersuchte das Deutsche Institut für Servicequalität im Jahr 2015 die Kundenzufriedenheit von insgesamt 16 gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen einer Online-Befragung. Im Mittelpunkt der Erhebung standen die Kundenmeinungen zu den Kriterien Service, Leistungsangebot, Zuverlässigkeit und Sicherheit, Ärgernisse sowie Weiterempfehlung. Die KNAPPSCHAFT konnte bei ihren Kunden insbesondere beim Service überzeugen. So erreichte sie beim telefonischen Kundenservice mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ den ersten Platz. Auch für den Kundenservice per E-Mail und die Beratung vor Ort erhielt die KNAPPSCHAFT das höchste Kundenurteil „sehr gut“. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die unabhängige Beratungsfirma MSR Consulting aus Köln in ihrer repräsentativen Marktstudie „Kubus GKV 2015“. Sie verlieh der KNAPPSCHAFT in den vier Kategorien (Preis-Leistungs-Verhältnis, Leistungs- und Serviceangebot, Betreuungsqualität und Gesamtzufriedenheit) das Gütesiegel mit dem Prädikat „hervorragend“. Seit dem Jahr 2009 untersucht der TÜV Nord auf der Grundlage einer alljährlich durchgeführten repräsentativen Kundenbefragung von Neu- und Bestandskunden die Zufriedenheit der Kunden der KNAPPSCHAFT. Für das durchgängig hohe Dienstleistungsniveau erhielt die KNAPPSCHAFT 2015 das Zertifikat „geprüfte Kundenzufriedenheit“. Die Ergebnisse des Jahres 2015 verdeutlichen, dass es der KNAPPSCHAFT wieder gelungen ist, die Erwartungen ihrer Kunden an Service und Qualität zu erfüllen. Die mobile Kommunikation und das Internet werden in Zukunft den Alltag unserer Kunden noch mehr verändern. Als Krankenkasse wird es für uns zukünftig auch darum gehen, in der vernetzten Welt unserer Kunden präsent zu sein und auf veränderte Bedürfnisse einzugehen. Durch die Entwicklung eines Fundaments für die digitale Kommunikation verfolgen wir auch in Zukunft das Ziel einer optimalen und zeitgerechten Kundenbetreuung.
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Neben der Gesundheitsversorgung mit der elektronischen Gesundheitskarte leistet die Knappschaft-Bahn-See weitere Unterstützung im Rahmen der Flüchtlingshilfe: - Wir unterstützen personell das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. - Wir unterstützen personell die Ausländerbehörden der Länder. - Wir unterstützen die Stadt Bochum bei Dolmetscherarbeiten in Arabisch, Französisch und Englisch durch die Sprachkenntnisse unserer Beschäftigten, um Flüchtlingen und Asylsuchenden Hilfestellungen bei Übersetzungen zu geben.
Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Asylbewerbern Eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte ist der große Flüchtlingsstrom von Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt, die zu uns kommen und Hilfe suchen. Asylbewerber haben in den ersten 15 Monaten nach Ankunft in Deutschland einen eingeschränkten Anspruch auf medizinische Versorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Dieser Anspruch ist grundsätzlich gegenüber den für das Asylbewerberleistungsgesetz zuständigen Behörden geltend zu machen, also gegenüber den Kommunen. Für Asylbewerber ist der Weg der Beantragung von sogenannten Behandlungsscheinen mitunter bürokratisch und schwierig, worunter die Versorgung leidet.
Landesrahmenvereinbarung Nordrhein-Westfalen Um die Gesundheitsversorgung der Asylbewerber angesichts deutlich steigender Flüchtlingszahlen zu verbessern, hat Nordrhein-Westfalen als erstes Flächenland am 28. August 2015 eine Rahmenvereinbarung geschlossen, die einen erleichterten Zugang zu Gesundheitsleistungen für Asylbewerber über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ermöglicht. Die KNAPPSCHAFT ist ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung angesichts der vielen Flüchtlinge nachgekommen und hat die Vereinbarung als eine der ersten Krankenkassen unterschrieben. Sie setzt ihre Fachkompetenz ein, damit Asylbewerber optimal und effizient im Krankheitsfall versorgt und die Städte und Gemeinden von Verwaltungsaufgaben entlastet werden können. Die entstehenden Leistungsaufwendungen sowie Verwaltungskosten werden den Krankenkassen von den Städten und Gemeinden erstattet. Gelder der Versichertengemeinschaft werden nicht verwendet. Unmittelbare Gesundheitsversorgung vor Ort Für die kommunalen Gebietskörperschaften ist der Beitritt zur Rahmenvereinbarung freiwillig. Um die praktische Umsetzung zu erleichtern, wird jeder Landkreis oder jede Stadt nur von einer Krankenkasse betreut. Die KNAPPSCHAFT ist die zuständige Krankenkasse für die Städte Bochum, Essen und Gelsenkirchen sowie den Landkreis Recklinghausen. Als eine der ersten Großstädte in Nordrhein-Westfalen ist die Stadt Bochum der Vereinbarung beigetreten. Seit dem 1. Januar 2016 hat die KNAPPSCHAFT die Gesundheitsversorgung von zum Stichtag rund 3.000 Flüchtlingen in Bochum mit der elektronischen Gesundheitskarte erfolgreich übernommen.
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Für die KNAPPSCHAFT ist der Bereich der Gesundheitsprävention bei Jugendlichen seit Jahren ein Selbstverständnis – auch schon vor der Verabschiedung des Präventionsgesetzes 2015. Neben der „Hackedicht – Schultour der KNAPPSCHAFT“ klären wir mit dem Präventionsprojekt „Firewall Live“ Kinder und Jugendliche über Gefahren der Neuen Medien und den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken auf. Mit dem Gesundheitsprojekt „Sterneküche macht Schule“ mit Starkoch Stefan Marquard setzt sich die KNAPPSCHAFT nachhaltig für gesunde Ernährung an Schulen ein.
Alkoholpräventionsprojekt „Hackedicht – Schultour der KNAPPSCHAFT“ Die KNAPPSCHAFT und der Deutsche Kinderschutzbund setzen sich seit 2010 gemeinsam gegen Jugendalkoholismus ein. Ziel des Präventionsprojektes an Schulen ist es, Kinder und Jugendliche für den Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren.
Mit der „Hackedicht – Schultour der KNAPPSCHAFT“ werden Kinder und Jugendliche nachhaltig auf die Gefahren des Alkoholmissbrauchs aufmerksam gemacht. Mit einem unterhaltsamen Bühnenprogramm des Schauspielers Eisi Gulp wurden von 2010 bis 2015 bundesweit insgesamt 82 Schulen besucht sowie 24.600 Schülerinnen und Schüler, 840 Lehrkräfte und 2.460 Eltern erreicht. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe wurden so zum kritischen Nachdenken über die Risiken des Alkoholkonsums angeregt. Aufbauend auf dem Bühnenprogramm wird in der Nachbereitung in Form von Schüler-, Lehrerund Elterngruppen auf Risiken und Folgen des Alkoholkonsums hingewiesen, zur frühen Erkennung von Krisensituationen sensibilisiert und mögliche Hilfsansätze vermittelt. Zuvor werden in einer Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte die Lehrkräfte in den Methoden der Alkoholprävention geschult. Hierbei erhalten die Lehrerinnen und Lehrer weiterführendes Informationsmaterial zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Thema in der Schule. Abschließend wird das Thema „Alkoholprävention“ auf einem Elternabend aufgegriffen. Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu verstärken, gibt es seit 2015 als Ergänzung zum Projekt vier interaktive Geschichten, durch die sich Jugendliche scrollen können. Bei den Geschichten im Comic-Stil können die Nutzer erleben, wie ein Abend mit unterschiedlich starkem Alkoholkonsum verlaufen und auch enden kann. Eine nachhaltige Wirkung des Programms wird durch Präventionsfachkräfte von Condrobs e.V. sichergestellt. Alle Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte, die Eltern und die Schulleitung werden geschult und zur Diskussion eingeladen. Die positiven Evaluationsergebnisse bestätigen den nachhaltigen Effekt des gemeinsamen Alkoholpräventionsprojektes der KNAPPSCHAFT und des Deutschen Kinderschutzbundes. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler hat seit 2015 die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.
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Die KNAPPSCHAFT übernimmt viele Impfungen auch außerhalb des gesetzlichen Leistungskataloges. Viele unserer Versicherten schätzen diesen besonderen Service.
Schutzimpfungen: Wichtige Gesundheitsleistungen Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Unmittelbares Ziel der Impfung ist es, den Geimpften vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen. Schutzimpfungen haben jedoch nicht nur eine Wirkung auf die geimpften Personen, sondern können indirekt auch nicht geimpfte Menschen vor einer Erkrankung schützen, da sie die weitere Verbreitung einer Infektionskrankheit stoppen oder verringern.
Viele Impfungen hat der Gesetzgeber daher bereits als festen Bestandteil in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen. Zu den bekanntesten Impfungen zählt der Schutz gegen Diphterie, Masern, Mumps, Röteln, Pocken, Polio, Keuchhusten, Tetanus und Gebärmutterhalskrebs. Auch die Grippeschutzimpfung ist eine wichtige vorbeugende Schutzimpfung. Sie ist nicht Teil des gesetzlich festgelegten Leistungskataloges. Die KNAPPSCHAFT bietet die Grippeschutzimpfung jedoch als Leistung im Rahmen der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) an. In der Vergangenheit kam es während der Grippeimpfsaison mitunter zu Engpässen in Bezug auf die Lieferfähigkeit des aktuellen Impfstoffes. Der Gesetzgeber reagierte daraufhin mit einer Gesetzesänderung zu Ausschreibungen von Grippeimpfstoffen. Mittlerweile muss mindestens für zwei Anbieter von Grippeimpfstoffen der Zuschlag erteilt werden. So soll zukünftig die Lieferfähigkeit gesichert werden. Neben den aufgeführten Impfungen übernimmt die KNAPPSCHAFT als Satzungsleistung zusätzlich die Kosten für Reiseschutzimpfungen, die vom Robert Koch-Institut und dem Auswärtigen Amt empfohlen werden, sowie die Kosten der Malaria-Prophylaxe. Viele knappschaftlich Versicherte schätzen diesen besonderen Service. Zu den von der KNAPPSCHAFT übernommenen Reiseschutzimpfungen gehören die Impfung gegen Cholera, FSME Zecken-Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Gelbfieber, Hepatitis A, Hepatitis B, Meningokokken-Meningitis, Tollwut und Typhus sowie die Malariaprophylaxe. Dabei erfolgt die Abrechnung in den Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sogar über die Krankenversichertenkarte, ansonsten im Kostenerstattungsverfahren. Neu hinzugekommen im Jahr 2015 ist die Impfung gegen die Japanische Enzephalitis. Sie wurde häufig von Versicherten der KNAPPSCHAFT nachgefragt und ist nunmehr als sinnvolle Ergänzung in den Impfkatalog der KNAPPSCHAFT bei den Reiseschutzimpfungen aufgenommen worden.
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Die elektronische Behandlungsinformation ist eine weitere vorteilhafte Zusatzleistung der KNAPPSCHAFT für Patienten und Versicherte, die Arzneimittelsicherheit und Versorgungsqualität sicherstellt.
Elektronische Behandlungsinformation: Auf dem Weg zum Branchenstandard Mit der elektronischen Behandlungsinformation (eBI) betreibt die KNAPPSCHAFT ein Projekt, das eine Steigerung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit entlang der Behandlungskette vom Hausarzt, über den Facharzt bis ins Krankenhaus ermöglicht. Das gelingt durch die sichere Bereitstellung medizinisch relevanter Informationen ohne Einschränkungen der Therapiefreiheit und bedeutet einen maximalen Nutzen für Patienten und Ärzte.
Mehr als 30 Krankenhausstandorte waren Ende 2015 in eBI eingebunden. Über 210.000 Versicherte der KNAPPSCHAFT haben zugestimmt, dass eBI im Falle einer Krankenhausaufnahme genutzt werden darf. Mittlerweile ist es der KNAPPSCHAFT gelungen, die Barmer GEK und die AOK Nordost als Kooperationspartner für dieses innovative Versorgungsmodell zu gewinnen. Damit steht zukünftig eBI rund 12 Millionen Versicherten für mehr Sicherheit im Versorgungsgeschehen zur Verfügung. Im Jahr 2015 wurde neben der Implementierung und inhaltlichen Weiterentwicklung daran gearbeitet, eBI zum Branchenstandard und Teil der Regelversorgung auszubauen. Mit dem Innovationsfonds hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, zukunftsweisende Projekte zu entwickeln, zu erproben und zu fördern, die Nutzen in der Fläche haben und die durch eine hinreichend große und repräsentative Kohorte wissenschaftliche Evidenz generieren. Die KNAPPSCHAFT hat eBI aufgrund ihrer Erfahrungen im Versorgungsmanagement schon lange vor der Einrichtung des Innovationsfonds initiiert. Durch den Innovationsfonds entstehen nun größere Chancen einer umfassenden Etablierung. Aus diesem Grund hat sich die KNAPPSCHAFT bemüht, eBI zur kassenübergreifenden Lösung auszubauen und mit weiteren Partnern am Innovationsfonds teilzunehmen. Ziel ist eine Förderung von eBI aus dem Innovationsfonds, um insbesondere die technischen Herausforderungen gemeinsam mit unseren Partnern zu lösen. Falls die KNAPPSCHAFT mit ihren Kooperationspartnern eine Förderung erhält, beabsichtigen wir nach der Evaluation nach einer dreijährigen Laufzeit die Überleitung des Modellprojektes eBI in die Regelversorgung. Es ist in diesem Zusammenhang positiv zu bewerten, dass der Gesetzgeber die Telematikinfrastruktur, die als Datenautobahn für die Informationen auf der elektronische Gesundheitskarte dienen soll, für externe Anwendungen öffnet. Bei der Entwicklung von eBI ist bewusst darauf geachtet worden, dass sie mit dieser Datenautobahn kompatibel ist. Perspektivisch könnte eBI neben den gesetzlich geplanten Anwendungen wie Notfalldaten, Versichertenstammdatenupdate und e-Arztbriefe eine von vielen Mehrwertanwendungen für die Versicherten sein.
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Krankenversicherung: Statistik 2015 Entwicklung von Einnahmen und Ausgaben Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds Der Gesamtbetrag an Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds beläuft sich für das Jahr 2015 auf rund 7,0 Milliarden Euro. Die Schlussabrechnung für das Rechnungsjahr 2014 ist mit einer Verpflichtung gegenüber dem Gesundheitsfonds von 9,5 Millionen Euro enthalten.
Einnahmen 2015 Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds
Des Weiteren wurde für Zuweisungen aus Vorjahren ein Korrekturbetrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro ermittelt, so dass im Rechnungsjahr 2015 rund 12,0 Millionen Euro als Gesamtverpflichtung zum Tragen kommen. Die endgültige Abrechnung des Ausgleichsjahres 2015 erfolgt mit dem Schlussausgleich im November 2016.
absolut in Euro
je Versicherten in Euro
6.966.786.120,53
4.057,64
+ 3,68
71.844.229,41
41,84
+ 26,90
Erfolgswirksame Einnahmen ohne Gesundheitsfonds
Entwicklung der Ausgaben Die erfolgswirksamen Ausgaben der Krankenversicherung sind im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr von 6,9 Milliarden Euro auf 7,0 Milliarden Euro angewachsen; das sind 153 Millionen Euro oder 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Veränd. z. Vorjahr je Versicherten in %
Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Kostenanstieg in den Hauptleistungsbereichen ärztliche Behandlung, Arzneimittel und Krankenhausbehandlung zurückzuführen. Vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015 betrug der für alle Krankenkassen geltende bundeseinheit-
Je Versicherten sind die Leistungsausgaben von
lich festgelegte Beitragssatz 14,6 Prozent. Die Knapp-
3.774,98 Euro im Jahr 2014 auf 3.900,31 Euro, also um
schaft erhob im Jahr 2015 einen Zusatzbeitrag von
125,33 Euro oder 3,3 Prozent, angestiegen.
0,8 Prozent.
Leistungsausgaben 2015
absolut in Euro
je Versicherten in Euro
Veränd. z. Vorjahr je Versicherten in %
Leistungsausgaben insgesamt
6.696.698.235,37 3.900,31
3,32
Krankenhausbehandlung *
2.679.954.060,94 1.560,88
2,73
Arzneimittel *
1.153.074.068,32 671,58
1,68
Ärztliche Behandlung *
1.105.443.078,64 643,84
3,49
Übrige Leistungsaufwendungen *
223.304.109,11 130,06
10,55
Hilfsmittel *
235.999.732,97 137,45
1,61
Heilmittel *
171.787.464,55 100,05
7,75
Krankengeld **
242.569.397,47 493,23
1,16
Zahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz
210.223.728,75 122,44
4,40
Zahnersatz
100.925.346,50 58,78
0,69
Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung
92.567.887,39
53,91
- 8,05
Häusliche Krankenpflege
267.084.970,45 155,55
9,44
Fahrkosten
213.764.390,28 124,50
8,84
* einschließlich Ausgaben im Rahmen der integrierten Versorgung ** auf krankengeldberechtigte Mitglieder bezogen
Einzelne Versicherungsleistungen an den Gesamtleistungsausgaben 2015
Krankenhausbehandlung * Arzneimittel *
Ärztliche Behandlung *
40 % 17 % 16 %
Häusliche Krankenpflege *
4%
Krankengeld **
4%
Hilfsmittel *
4%
Übrige Leistungsaufwendungen
3%
Zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz)
3%
Fahrkosten
3%
Heilmittel *
3%
Zahnersatz Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung
2% 1%
* einschließlich Ausgaben im Rahmen der integrierten Versorgung ** auf krankengeldberechtigte Mitglieder bezogen
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Vermögens- und Erfolgsrechnung Vermögensrechnung (zum 31.12. in Euro)
2014 2015
Aktiva Barmittel und Giroguthaben
6.653.059,24 2.724.271,38
Kurzfristige Geldanlagen
732.192.709,04 637.932.795,11
Forderungen
200.185.070,64 215.782.413,96
Forderungen aus Wahltarifen
44.653,60 48.699,30
Andere Geldanlagen
318.111.789,16 311.981.274,74
Zeitliche Rechnungsabgrenzung / Sonstige Aktiva Bestände des Verwaltungsvermögens
16.887.535,79 18.706.196,17 138.313.001,43 142.553.088,84
Sondervermögen nach dem AAG
23.096.312,83 21.524.431,81
Überschuss der Passiva (nur AAG)
12.684.604,66 9.996.605,48
Summe
1.448.168.736,99 1.361.249.776,79
Passiva Kurzfristige Verpflichtungen
854.357.460,30 775.347.897,45
Verpflichtungen aus Wahltarifen
232.681,86 162.337,87
Zeitliche Rechnungsabgrenzung
27.273.220,56 26.125.748,22
Übrige Passiva
2.860.620,70 3.031.163,98
Dem Sondervermögen zzo. Verpflichtungen
29.738.090,52 30.042.136,62
Überschuss der Aktiva
533.706.663,05 526.540.492,65
Summe Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Euro) Erträge Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds Sonstige Einnahmen Summe
1.448.168.736,99 1.361.249.776,79
2014 2015 6.784.149.085,56 6.966.786.120,53 57.160.672,74 71.844.229,41 6.841.309.758,30 7.038.630.349,94
Aufwendungen Leistungsaufwand der Krankenversicherung Sonstige Aufwendungen Verwaltungskosten Summe Jahresergebnis (Fehlbetrag)
6.543.762.047,51 6.696.698.235,37 75.101.013,61 69.014.157,28 268.945.202,55 275.520.201,39 6.887.808.263,67 7.041.232.594,04 - 46.498.505,37
-2.602.244,10
Pflegeversicherung Pflegestärkungsgesetze I und II Die mit dem Ersten Pflegestärkungsgesetz (PSG I)
Einschränkung der Selbständigkeit auf körperlichen
zum 1. Januar 2015 eingeführten
oder geistigen Einschränkungen – zum Beispiel einer Demenz – beruht.
Leistungserhöhungen, Verbesserungen für die Bereiche der Verhinde-
Weitere Neureglungen sind insbesondere:
rungs-, Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege, Stärkung der niedrigschwelligen Betreuungsund Entlastungsangebote und Erweiterung des Leistungsspektrums für demenziell Erkrankte
fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen, pflegerische Betreuungsmaßnahmen als Regelleistung, Leistungsanhebungen, vornehmlich im ambulanten Bereich,
wurden zeitgerecht umgesetzt, so dass unseren
einrichtungseinheitlicher pflegebedingter
Kunden diese verbesserten Leistungen unmittelbar
Eigenanteil für Heimbewohner, die den Pflegeraden
zur Verfügung gestellt werden konnten.
2 bis 5 zugeordnet sind, verbesserte soziale Absicherung pflegender
Im November 2015 wurde das Zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II) beschlossen, mit dem am
Angehöriger, Vereinbarung neuer Pflegesätze für Pflegeheime,
1. Januar 2017 ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff
Überprüfung der Personalschlüssel und Anpassung
sowie ein neues Begutachtungsverfahren wirksam
an den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff,
werden. Kennzeichnend für diese gesetzlichen Regelungen ist eine neue Sichtweise auf die Pflege. In Abkehr vom gegenwärtigen vorwiegend defizitorientiert bestimmten Verständnis von Pflegebedürftigkeit
Überleitungs- und Besitzstandsschutzregelungen für die gegenwärtigen Pflegebedürftigen, Anhebung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent (2,8 Prozent für Kinderlose).
steht zukünftig die Selbständigkeit eines Menschen im Fokus und seine Angewiesenheit auf personelle
Durch das Krankenhausstrukturgesetz ist zudem
Hilfen. Mit Hilfe eines neuen Begutachtungsverfah-
ein Anspruch auf Übergangspflege in das SGB V
rens wird der Unterstützungsbedarf in sämtlichen
aufgenommen worden: Personen, die insbeson-
relevanten Alltagsbereichen erhoben.
dere nach einer Krankenhausbehandlung nicht dauerhaft pflegebedürftig sind, erhalten häusliche
Alle Pflegebedürftigen werden einen gleichbe-
Krankenpflege, Haushaltshilfe sowie Kurzzeit-
rechtigten Zugang zu den Leistungen der Pflege-
pflege. Kostenträger ist die gesetzliche Kranken-
versicherung erhalten, unabhängig davon, ob die
versicherung.
23
Pflegeversicherung: Statistik 2015 Vermögens- und Erfolgsrechnung Vermögensrechnung (zum 31.12. in Euro)
Aktiva Barmittel und Giroguthaben
2014 2015 1.657.801,24 1.633.369,58
Kurzfristige Geldanlagen
88.000.000,00 93.000.000,00
Forderungen
92.579.478,82 110.360.459,01
Zeitliche Rechnungsabgrenzung
27.464.418,20 29.266.010,96
Summe
209.701.698,26 234.259.839,55
Passiva Kurzfristige Verpflichtungen Zeitliche Rechnungsabgrenzung
33.005.756,00 35.690.483,45 25.092,33 13.882,99
Überschuss der Aktiva
176.670.849,93 198.555.473,11
Summe
209.701.698,26 234.259.839,55
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Euro) Erträge Beiträge für die Pflegeversicherung Vermögenserträge und sonstige Einnahmen
2014 2015 342.191.270,70 404.356.006,71 1.746.206,18 2.024.642,11
Einnahmen aus dem Ausgleichsfonds
793.448.754,90 804.743.717,42
Beiträge aus knappschaftlichen Renten
271.119.384,36 313.306.974,03
Summe
1.408.505.616,14 1.524.431.340,27
Aufwendungen Leistungsaufwand der Pflegeversicherung
1.347.902.724,72 1.444.261.712,09
Sonstige Aufwendungen
21.547.006,05 21.860.378,75
Verwaltungskosten
36.426.440,93 36.424.626,25
Summe Jahresergebnis (Überschuss)
1.405.876.171,70 1.502.546.717,09 + 2.629.444,44
+ 21.884.623,18
Ausgaben in der Pflegeversicherung 2015 Vollstationäre Pflege
603.261.935 Euro (40 %)
Pflegegeld
337.907.586 Euro (23 %)
Sonstige Leistungen
271.435.901 Euro (18 %)
Pflegesachleistungen
198.261.641 Euro (13 %)
Leistungen für Pflegepersonen
55.255.025 Euro (4 %)
Verwaltungskosten
36.424.626 Euro (2 %)
25
Rentenversicherung und Alterssicherung Die wichtigsten Zahlen 2015 Das Serviceplus der Knappschaft-Bahn-See 2015 Schwerpunkte 2015
Leistungsverbesserungen bei Waisenrenten
Moderne Rentenbewilligungsbescheide
Die Rentenversicherung international
Wichtige Änderungen für Versicherte und Rentner
Rentenversicherung: Statistik 2015 Renten-Zusatzversicherung 2015 Seemannskasse 2015
Die wichtigsten Zahlen 2015
01.01.2015
31.12.2015
Versicherte insgesamt.............................................................. davon Versicherte ohne Rentenbezug....................................... davon Rentnerinnen und Rentner..............................................
3,6 Mio. 1,9 Mio. 1,7 Mio.
3,6 Mio. 1,9 Mio. 1,7 Mio.
Rentenleistungen..................................................................... davon ins Ausland.....................................................................
1,7 Mio. 76.000
1,7 Mio. 87.000
Ausgaben für Rentenleistungen insgesamt (in Euro)................... davon Knappschaftliche Rentenversicherung (in Euro)................. davon Allgemeine Rentenversicherung (in Euro).........................
19,6 Mrd. 13,6 Mrd. 6,0 Mrd.
20,3 Mrd. 13,8 Mrd. 6,5 Mrd.
Rentenanträge..........................................................................
128.000
125.000
Betriebsprüfungen nach § 28p Abs. 1 SGB IV.......................................................... Forderung von Beiträgen und Säumniszuschlägen....................
3.000 3,1 Mio. Euro
3.000 3,3 Mio. Euro
Das Serviceplus der Knappschaft-Bahn-See 2015 Renteninformationen
950.000 schriftlich erteilte Renteninformationen
Auskunft und Beratung
261.000 individuelle Kundenberatungen bundesweit an 67 Orten
Kostenfreies Servicetelefon
171.000 Anrufe
Termintelefon / Terminvereinbarung
163.000 Terminvereinbarungen
E-Mail und Internetanfragen
22.000 Anfragen
Vorträge
262 Info-Veranstaltungen mit 8.200 Interessierten
Internationale Beratungstage
Zusammen mit Versicherungsträgern aus den Ländern Polen, Türkei, Frankreich wurden 527 Kunden individuell beraten
Rentenblicker
49 Veranstaltungen mit 1.500 Schülern und Berufsstartern
Qualifizierung von Versicherungsämtern und Ältesten
72 bundesweit durchgeführte Seminare
Kundenbefragung Spitzenplatz der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See unter allen Rentenversicherungsträgern bei der Kundenzufriedenheit in den Bereichen Gesamtzufriedenheit, Freundlichkeit und der fachlichen Beratung
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Rund 18.000 Waisenrenten zahlt die Knappschaft-Bahn-See monatlich.
Leistungsverbesserungen bei Waisenrenten Für volljährige Waisen wurden zum 1. Juli 2015 durch das 5. SGB IV-Änderungsgesetz erhebliche Leistungsverbesserungen eingeführt. Die Veränderungen können sowohl höhere Waisenrenten oder auch Ansprüche auf Waisenrente bewirken.
Wegfall der Einkommensanrechnung Bislang wurde zusätzliches Einkommen von volljährigen Waisen auf die Waisenrente angerechnet. Ab dem 1. Juli 2015 ist die Einkommensanrechnung entfallen. Waisen können ab diesem Zeitpunkt neben ihrer Waisenrente unbegrenzt Einkommen erzielen, ohne dass sich die Waisenrente deswegen in der Höhe mindert. Die Knappschaft-Bahn-See hat die neue Regelung pünktlich umgesetzt. Ohne gesonderten Antrag wurde in den bislang von der Anrechnung betroffenen Fällen die Rente neu berechnet und ausgezahlt. Außerdem wurden alle Waisenrentenbezieher über das neue Recht im Rahmen der Rentenanpassung zum 1. Juli 2015 informiert. Freiwilligendienste Waisenrenten werden regelmäßig bis zum 18. Geburtstag des Kindes gezahlt. Darüber hinaus kann die Waise diese Rente längstens bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres erhalten, wenn sie zum Beispiel einen Freiwilligendienst leistet. Bisher hatten nur diejenigen einen Anspruch, die ein freiwilliges soziales Jahr, ein freiwilliges ökologisches Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst geleistet hatten. Zum 1. Juli 2015 wurde die Anspruchsgrundlage für die Waisenrente auf weitere Freiwilligendienste nach dem Einkommensteuergesetz ausgedehnt. Hierdurch wird das Rentenrecht an das Steuerrecht und Kindergeldrecht angeglichen. Nun werden auch berücksichtigt: der Freiwilligendienst der Europäischen Union (Programm „Erasmus+“), der Andere Dienst im Ausland (§ 5 Bundesfreiwilligendienstgesetz), der entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“ (Richtlinie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 1. August 2007), der Freiwilligendienst aller Generationen (§ 2 Abs. 1a Siebtes Buch Sozialgesetzbuch), der internationale Jugendfreiwilligendienst (Richtlinien des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 20. Dezember 2010). Dadurch können mehr Waisen als bisher eine Waisenrente beziehen. Als Nachweis reicht der Kindergeldbescheid.
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Rentenbescheide der KnappschaftBahn-See werden Schritt für Schritt modernisiert und kundenorientierter.
Moderne Rentenbewilligungsbescheide Die Rentenbewilligungsbescheide werden informativer und kundenfreundlicher. Der erste sichtbare Schritt zu einem moderneren Bescheid wurde 2015 gemacht.
Jedes Jahr verschickt die Deutsche Rentenversicherung viele Millionen Bescheide. Sie sind eine zentrale Dienstleistung. Ihre Qualität entscheidet über Image, Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Einerseits müssen sie Versicherte und Rentner ansprechen, verständlich und freundlich sein. Andererseits müssen sie rechtssicher und verfahrenssicher sein. In einer Kundenbefragung sind die Rentenbescheide der Deutschen Rentenversicherung als sachlich, kompetent und insgesamt als gut bewertet worden. Allerdings wurde auch Verbesserungsbedarf gesehen: in einer besseren Gliederung, einem persönlicheren Stil und einer verständlicheren Sprache.
Projektarbeit Die Deutsche Rentenversicherung startete in der Folge ein Gesamtprojekt zur Optimierung von Bescheiden und Informationsschreiben. Das Projektteam wird dabei von Sprachexperten des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung an der Verwaltungshochschule Speyer begleitet. Im Ergebnis werden die Rentenbewilligungsbescheide modernisiert. Sie werden übersichtlicher, nachvollziehbarer und verständlicher, persönlicher und freundlicher, kürzer und zeitgemäßer. Erster Umsetzungschritt Die Umstellungsarbeiten sind umfangreich. Die Verbesserungen werden daher stufenweise – in insgesamt acht Schritten – bis voraussichtlich 2019 umgesetzt. Im September 2015 wurde der erste Schritt zur Weiterentwicklung der Rentenbewilligungsbescheide gemacht. Die Veränderungen zielen darauf ab, einen besseren Überblick im Rentenbescheid zu schaffen. Hierfür wird zum einen sowohl der Brutto- als auch der Nettobetrag der laufenden Rentenzahlung im Rentenbescheid dargestellt. Bislang erschien lediglich der Nettozahlbetrag. Außerdem wurde ein Inhaltsverzeichnis eingeführt und alle Anlagen zum Rentenbescheid wurden um aussagekräftige Bezeichnungen ergänzt. In den nächsten Schritten sind weitere Änderungen der Anlagen des Bescheids erforderlich. Des Weiteren werden die Texte sprachlich überarbeitet und das Corporate Design verändert. Das Teilprojekt zur Weiterentwicklung der Rentenbewilligungsbescheide hat Pilotfunktion für die Überarbeitung einer großen Zahl weiterer Textprodukte, in denen die Anlagen der Rentenbewilligungsbescheide verwendet werden, zum Beispiel Rentenauskünfte, Auskünfte an Familiengerichte oder Feststellungsbescheide. Auch diese Texte werden entsprechend angepasst.
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Monatlich überweist die Knappschaft-Bahn-See 87.000 Renten ins Ausland.
Die Rentenversicherung international Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See zahlt Renten in über 110 Staaten dieser Erde. Sie ist Ansprechpartner für die Versicherten, die auch im Ausland Versicherungszeiten zurückgelegt haben oder dort wohnen. Für einen reibungslosen Ablauf sind Absprachen mit ausländischen Versicherungsträgern unerlässlich.
Auslandszahlungen Monatlich rund 87.000 Renten hat die Knappschaft-Bahn-See 2015 in über 110 Staaten dieser Erde überwiesen. Insgesamt wurden rund 385 Millionen Euro ins Ausland gezahlt, davon 163 Millionen Euro an Rentner in Spanien, in der Türkei und in Italien. Sozialversicherungsabkommen Zwischen Deutschland und Uruguay ist das Abkommen über Soziale Sicherheit vom 8. April 2013 am 1. Februar 2015 in Kraft getreten. Mit Albanien wurde am 23. September 2015 ein Sozialversicherungsabkommen unterzeichnet. An den Sachverständigengesprächen unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales war die Knappschaft-Bahn-See beteiligt. Mit Algerien wurden ebenfalls Sachverständigengespräche über den Abschluss eines Sozialversicherungsabkommens geführt. Beide Seiten einigten sich darauf, zunächst einen Entwurf eines Entsendeabkommens vorzuschlagen. Verbindungsstelle ins Ausland Als Verbindungsstelle wirkt die Knappschaft-Bahn-See in gemeinsamen Besprechungen mit ausländischen und deutschen Versicherungsträgern insbesondere an der Klärung rechtlicher Fragen und der Gestaltung der Verfahrensabläufe mit, um die Rentenverfahren möglichst zügig und unbürokratisch abwickeln zu können. In 2015 wurden entsprechende Gespräche mit Versicherungsträgern der Balkanstaaten Serbien, Mazedonien und Slowenien sowie mit Versicherungsträgern aus Österreich und Ungarn geführt. Mit den Versicherungsträgern der Philippinen fanden zudem zwei Verbindungstellenbesprechungen aus Anlass des vereinbarten, aber noch nicht in Kraft getretenen Sozialversicherungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Philippinen statt. Im Ergebnis wurde die Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet, die das Verfahren zwischen den Versicherungsträgern auf beiden Seiten regelt. Außerdem wurden die für das Verwaltungsverfahren notwendigen Verbindungsstellenformblätter abgestimmt.
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Auf Einladung der Knappschaft-Bahn-See wurden Arbeitsgespräche mit Vertretern der deutschen und polnischen Rentenversicherungsträger sowie der Ministerien geführt. Anlass hierfür war die bevorstehende Unterzeichnung des inzwischen in Kraft getretenen deutsch-polnischen Abkommens zum Export besonderer Leistungen für in Polen wohnende Berechtigte. Weitere Gespräche wurden geführt mit den österreichischen Versicherungsträgern über eine gegenseitige Vereinbarung über das Europäische Online-Auskunftsverfahren, dem niederländischen Versicherungsträger SVB über einen verbesserten maschinellen Datenaustausch, dem italienischen Versicherungsträger INPS und dem niederländischen Versicherungsträger UWV über Fragen zur praktischen Durchführung der Verordnungen (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009, mit dem ungarischen Versicherungsträger über einen maschinellen Sterbedatenabgleich.
„Ghettorenten“ Das Gesetz zur Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigung in einem Ghetto regelt die Anerkennung von Beitragszeiten für eine im Ghetto geleistete Arbeit von NS-Verfolgten. Das Antragsvolumen im Zusammenhang mit diesen Regelungen ist seit Jahren konstant hoch. So wurden im Jahr 2015 rund 500 Anträge auf Renten für Beschäftigungszeiten in einem Ghetto beschieden. Etwa 75 Prozent der Antragsteller haben die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt und erhielten entsprechende Bewilligungsbescheide. Insgesamt sind bei der Knappschaft-Bahn-See seit der derzeitigen Gesetzesauslegung im Jahr 2009 fast 4.500 Anträge eingegangen.
Wichtige Änderungen für Versicherte und Rentner Auch im Jahr 2015 gab es wichtige Änderungen für rentenversicherungspflichtig Beschäftigte und Rentner, die sich unmittelbar auf die Höhe des Arbeitsentgelts oder die Rentenhöhe auswirkten.
Beitragssatz zur Rentenversicherung erneut gesunken Nach der letzten Beitragssenkung 2013 konnten aufgrund der guten Finanzlage in der Rentenversicherung die Beitragssätze in der Rentenversicherung abermals gesenkt werden. Der Beitragssatz in der knappschaftlichen Rentenversicherung sank um 0,3 Prozent auf 24,8 Prozent. Der Arbeitnehmer-Anteil beträgt aufgrund dessen 9,35 Prozent und der Arbeitgeber-Anteil 15,45 Prozent. In der allgemeinen Rentenversicherung ist der Beitrag um 0,2 Prozent auf 18,7 Prozent gesunken (für Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils 9,35 Prozent). Beitragssatz zur Krankenversicherung gesunken Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung ist zum 1. Januar 2015 von 15,5 auf 14,6 Prozent gesunken. Pflichtversicherte Rentner tragen die Hälfte des Beitrags. Erhebt die Krankenkasse einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, ist dieser vom Rentner allein zu tragen. Beitragssatz zur Pflegeversicherung gestiegen Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung stieg zum 1. Januar 2015 von 2,05 auf 2,35 Prozent. Während sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Beitrag teilen, müssen ihn Rentner komplett selbst zahlen. Für Rentner, die älter als 23 Jahre sind und keine Kinder haben, kommt ein Zuschlag von 0,25 Prozent dazu. Höhere Renten Zum 1. Juli 2015 sind die etwa 1,7 Millionen Renten der Knappschaft-Bahn-See angepasst worden. Die Renten wurden in den alten Bundesländern um 2,1 Prozent und in den neuen Bundesländern um 2,5 Prozent erhöht. Damit stieg der aktuelle Rentenwert im Westen von 28,61 Euro auf 29,21 Euro und im Osten von 26,39 Euro auf 27,05 Euro. Die unterschiedliche Rentenerhöhung ist Folge der unterschiedlichen Entwicklung von Löhnen und Gehältern in den alten und neuen Bundesländern. Das Rentenniveau in den neuen Ländern erreicht nach dieser Anpassung 92,6 Prozent des Niveaus in den alten Bundesländern.
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Rentenversicherung: Statistik 2015 Leistungen Rentenantragseingänge Gesamt
125.000
davon Altersrenten
54.500
Renten wegen Todes
46.600
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
21.400
Knappschaftsausgleichsleistung
2.500
Rentenzugänge Gesamt
103.000
davon Altersrenten
47.000
Renten wegen Todes
44.300
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
11.300
Knappschaftsausgleichsleistung
400
Rentenbestand (Rentenzahlungen) Gesamt
1.691.800
davon Altersrenten
964.600
Renten wegen Todes
617.000
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
Knappschaftsausgleichsleistung
98.900 11.300
Versicherungskonten Bestand an Versicherungskonten Gesamt 31.12.2015
8,3 Mio.
Neue Konten im Jahr 2015
141.800
durch
Beschäftigung in den Branchen Bergbau, Bahn und Seeschifffahrt
Übernahme wegen Zuständigkeitswechsel
36.700
Zuweisung von der allgemeinen Rentenversicherung
97.900
7.200
Vermögens- und Erfolgsrechnung Knappschaftliche Rentenversicherung Vermögensrechnung (zum 31.12. in Euro)
2014 2015
Aktiva Barmittel und Giroguthaben Termin- und Spareinlagen
14.256.344,32 6.469.763,73 635.000.000,00 684.000.000,00
Forderungen
47.057.099,34 41.015.399,20
Grundpfandrechte, Grundstücke, Versorgungsrücklage
34.614.786,04 41.691.722,40
Zeitliche Rechnungsabgrenzung / sonstige Aktiva
935.561.140,55 908.709.226,04
Verwaltungsvermögen
153.085.025,66 151.034.084,82
Summe
1.819.574.395,91 1.832.920.196,19
Passiva Kurzfristige Verpflichtungen Verwahrungen Versorgungsrücklage Zeitliche Rechnungsabgrenzung / Sonstige Passiva Überschuss der Aktiva Summe
19.778.836,01 23.919.285,19 203.427.692,33 204.399.754,17 34.611.664,75
41.691.722,40
1.221.313.194,92 1.222.802.392,36 340.443.007,90 340.107.042,07 1.819.574.395,91 1.832.920.196,19
39
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Euro)
2014 2015
Erträge Beiträge
709.205.950,23 681.518.400,58
Bundeszuschuss
5.304.211.800,48 5.267.789.729,75
Ersatz und Erstattungen Dritter
8.887.635.644,02 9.113.001.446,86
Erstattungen von Versorgungsstellen Sonstige Einnahmen Vermögenserträge Summe
12.802.089,70 11.176.939,30 8.535,50 12.768.605,90 7.629.389,99 3.678.300,14 14.921.493.409,92 15.089.933.422,53
Aufwendungen Renten / Rentenanteile sowie Zusatzleistungen der kn. RV
7.438.043.019,37 7.419.624.054,32
Renten / Rentenanteile sowie Zusatzleistungen der allg. RV
6.016.207.461,18 6.196.213.200,37
Sonstige Rentenleistungen
188.105.765,10 181.393.044,88
Aufwendungen für die KVdR
983.026.524,55 994.695.351,56
Leistungen zur Teilhabe
123.355.880,44 125.211.187,48
Sonstige Aufwendungen
57.451.617,90 59.686.387,59
Vermögensaufwendungen und Schuldzinsen Verwaltungskosten Summe Jahresergebnis
4.365.933,79 145.903,32 110.937.207,59 112.964.293,01 14.921.493.409,92 15.089.933.422,53 0,00 0,00
Vermögens- und Erfolgsrechnung Allgemeine Rentenversicherung Vermögensrechnung (zum 31.12. in Euro)
2014 2015
Aktiva Barmittel und Giroguthaben
3.982.990,70 3.738.688,94
Termin- und Spareinlagen
556.000.000,00 598.000.000,00
Forderungen
293.657.468,49 269.928.685,04
Grundpfandrechte, Grundstücke, Versorgungsrücklage Zeitliche Rechnungsabgrenzung / Sonstige Aktiva Verwaltungsvermögen Summe
7.704.612,60 9.315.173,17 211.556.310,98 332.446.053,55 91.191.913,83 90.058.381,27 1.164.093.296,60 1.303.486.981,97
Passiva Kurzfristige Verpflichtungen
13.378.785,14 15.679.478,33
Verwahrungen
29.306.507,35 34.877.332,21
Versorgungsrücklage Zeitliche Rechnungsabgrenzung / Sonst. Passiva
7.699.205,97 9.312.121,44 62.858.061,99 72.484.235,90
Überschuss der Aktiva
1.050.850.736,15 1.171.133.814,09
Summe
1.164.093.296,60 1.303.486.981,97
41
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Euro)
2014 2015
Erträge Beiträge
5.087.479.144,44 5.455.268.061,14
Bundeszuschuss
1.564.948.040,30 1.649.732.100,79
Ersatz und Erstattungen Dritter
19.768.431,41 20.359.907,12
Erstattungen von Versorgungsstellen
19.238.447,52 19.567.827,82
Sonstige Einnahmen
5.823.365,29 154.872.452,45
Vermögenserträge
3.496.890,25 2.287.468,99
Summe
6.700.754.319,21 7.302.087.818,31
Aufwendungen Renten sowie Zusatzleistungen und Leistungen für Kindererziehung
5.761.603.161,02 6.244.424.757,12
Sonstige Rentenleistungen
214.770.769,78 226.718.551,01
Aufwendungen für die KVdR
418.478.198,43 453.113.520,32
Leistungen zur Teilhabe
139.739.714,87 148.036.000,99
Unmittelbar gezahlte Renten
2.954.629,20 2.805.223,38
Sonstige Aufwendungen
4.092.384,05 3.989.555,26
Vermögensaufwendungen und Schuldzinsen Verwaltungskosten Summe
959.033,00 32.288,01 101.948.697,66 102.684.844,28 6.644.546.588,01 7.181.804.740,37
Jahresergebnis (Überschuss)
56.207.731,20 120.283.077,94
Anpassungsgeld Leistungen
Berechnungen Leistungsbestand
2014 2015 2.400 2.200 12.900 12.145
Renten-Zusatzversicherung 2015 Die Renten-Zusatzversicherung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-BahnSee ist eine eigenständige betriebliche Altersversorge des öffentlichen Dienstes und ergänzt damit Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung oder eine anderweitige Altersversorgung. Die Renten-Zusatzversicherung führt nicht nur die Zusatzversorgung für die Beschäftigten der ehemaligen Deutschen Bundesbahn fort, sondern führt auch die Pflichtversicherung von weiteren beteiligten Arbeitgebern durch. Der Pflichtversicherung in der Renten-Zusatzversicherung unterliegen grundsätzlich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eines beteiligten Arbeitgebers, soweit aufgrund des angewendeten Tarifrechts oder des Arbeitsvertrages Anspruch auf eine zusätzliche Versorgung besteht.
Versicherte Alle versicherungspflichtigen Beschäftigten der
starke Absicherung für das Alter durch eine umfas-
beteiligten Arbeitgeber werden bei Beschäftigungs-
sende Versorgung mit Alters-, Erwerbsminderungs-
beginn in der Renten-Zusatzversicherung versichert
und Hinterbliebenenrente.
und erhalten dadurch eine verlässliche und leistungs
2014 2015
Pflichtversicherte beitragsfreie Versicherte
44.036 43.127 116.149 115.975
An die Pflichtversicherten und die beitragsfrei Versi-
punkte und die sich daraus ergebende Anwartschaft
cherten mit einer erfüllten Wartezeit von 120 Mona-
auf Betriebsrente wegen Alters versandt. Hierdurch
ten wurden Versicherungsnachweise über die Höhe
haben die Versicherten eine wesentlich größere
ihrer zum 31. Dezember 2014 erreichten Versorgungs-
Planungssicherheit für ihre Altersvorsorge.
Leistungen
2014 2015
Gesamtrentenbestand
113.034 110.952
davon Altersrenten
55.830 55.190
Hinterbliebenenrenten
43.564 42.798
Erwerbsminderungsrenten
13.640 12.964
43
Die Satzung der Deutschen Rentenversicherung
Höhere Betriebs- und Zusatzrenten
Knappschaft-Bahn-See unterscheidet hinsichtlich der
Die Betriebsrenten nach dem Teil D der Anlage 7
Leistungen aus der Renten-Zusatzversicherung und
zur Satzung der Knappschaft-Bahn-See wurden zum
deren Finanzierung nach den Teilen C und D.
1. Juli 2015 um 1,0 Prozent angepasst.
Nach dem Teil C der Satzung werden Zusatzrenten im
Durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst
Rahmen einer Gesamtversorgung gewährt. Trotz des
waren die Zusatzrenten nach dem Teil C ebenfalls
seit 1. August 1979 geschlossenen Bestandes gab es
anzupassen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden daher die
Ende 2015 noch 9.099 Leistungsempfänger. Es wur-
der Gesamtversorgung zugrundeliegenden Jahresent-
den insgesamt 75 Hinterbliebenenanträge gestellt.
gelte zum 1. März 2015 um 2,4 Prozent erhöht.
Am 1. August 1979 ist der vorhandene Versichertenbestand in das Versicherungs- und Leistungsrecht nach Teil D der Satzung übernommen worden. Dieser Teil der Satzung ist grundsätzlich inhaltsgleich mit der Satzung der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Im Teil D wurden 101.853 Rentenberechtigten Leistungen gewährt. Im Jahr 2015 waren 5.477 Rentenantragseingänge zu verzeichnen.
Vermögens- und Erfolgsrechnung Renten-Zusatzversicherung Vermögensrechnung (zum 31.12. in Mio. Euro) Aktiva Passiva Bezeichnung Barmittel und Giroguthaben Termin- und Spareinlagen Forderungen
2015 2014 Bezeichnung 0,9 3,8 63,6 41,0 8,0 5,1
Schuldverschreibungen mit einer Laufzeitvon von über 4 Jahren 65,5 68,1 Grundpfandrechte, Grundstücke, Versorgungsrücklage und Beteiligungen Rechnungsabgrenzung und sonstige Aktiva Summe der Aktiva
1,3 1,1
Verpflichtungen Verwahrungen Versorgungsrücklage Reinvermögen (Überschuss der Aktiva) davon: - Rücklage - Sonstiges Reinvermögen
2015 2014 1,8 1,8 93,8 76,3 1,3 1,1 80,5 78,5 (38,6) (36,7) (41,9) (41,8)
38,1 38,6 177,4 157,7
Summe der Passiva
177,4 157,7
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Mio. Euro) Erträge Aufwendungen Bezeichnung
2015 2014
Umlagen, Eigenbeteiligung und Beiträge
132,1 134,0
Zuwendungen der Arbeitgeber aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Zuschüsse
Bezeichnung
2015 2014
Renten für Versicherte
352,4 360,2
Renten für Hinterbliebene
159,4 162,2
Abfindungen
0,3 0,2
4,5 4,5
Versorgungsausgleich
3,0 2,8
396,6 403,3
Beitragserstattungen
0,2 0,1 0,1 0,1
Erstattungen aus öffentlichen Mitteln
6,6 7,2
Schuldzinsen und sonstige Vermögensaufwendungen
Vermögenserträge
2,8 2,9
Überschuss der Erträge
17,3 16,4
Erstattungen Dritter
0,1 0,2
Verwaltungskosten
10,0 10,1
Summe der Erträge
542,7 552,1
Summe der Aufwendungen
525,4 535,7
45
Seemannskasse 2015 Die Seemannskasse, die vormals der See-Berufsgenossenschaft zugeordnet war, wird seit dem 1. Januar 2009 durch die Knappschaft-Bahn-See als Träger der allgemeinen Rentenversicherung weitergeführt. Die Knappschaft-Bahn-See unterstützt rund 7.800 Seeleute beim Übergang von der Berufstätigkeit in die Rente mit Überbrückungsgeldern.
Versicherungspflichtige Seeleute
2014 2015
Versicherte
- Deutsche
- EU/EWR-Länder
- Abkommen-Länder
42 49
- Drittländer
74 80
Summe
6.972 6.839 729 796
7.817 7.764
Leistungsfälle / Bestand an Überbrückungsgeldern
2014 2015
Überbrückungsgeld
- als Differenzbetrag
- als Abschlagsausgleich
Leistung nach Erreichen der Regelaltersgrenze nach § 17 SSmk Summe Überbrückungsgeld als einmaliger Abschlagsausgleich
428
413
10 14 424 380 363 377 1.225 1.184 231 205
Vermögens- und Erfolgsrechnung Seemannskasse Vermögensrechnung (zum 31.12. in Mio. Euro) Aktiva Passiva Bezeichnung
2015 2014 Bezeichnung
Barmittel und Giroguthaben
0,2 0,3
Verpflichtungen
Termin- und Spareinlagen
4,9 9,7
Versorgungsrücklage
Forderungen
0,6 0,5
Reinvermögen (Überschuss der Aktiva) Schuldverschreibungen mit davon: einer Laufzeit bis zu 4 Jahren 24,8 32,5 - Betriebsmittel - Rücklage Schuldverschreibungen mit - Sonstiges Reinvermögen einer Laufzeit von über 4 Jahren 12,6 8,1
Darlehen
2,8 3,0
Grundpfandrechte, Grundstücke, Versorgungsrücklage und Beteiligungen
0,1 0,1
Rechnungsabgrenzung und sonstige Aktiva
0,9 0,9
Summe der Aktiva
46,9 55,1
Summe der Passiva
2015 2014 – 0,1 0,1 0,1 46,8 54,9 (8,0) (8,3) (37,3) (45,3) (1,5) (1,3)
46,9 55,1
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Mio. Euro) Erträge Aufwendungen Bezeichnung
2015 2014
Bezeichnung
Beiträge
7,1 12,4
Überbrückungsgelder
Zinsen
0,7 0,9
Verwaltungs- und Verfahrenskosten
Überschuss der Aufwendungen
8,1 3,4
Summe der Erträge
7,8 13,3
Summe der Aufwendungen
2015 2014 14,5 15,2 1,4 1,5
15,9 16,7
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Rehabilitation und Teilhabe
Die wichtigsten Zahlen 2015 Das Reha-Angebot der Knappschaft-Bahn-See 2015 Schwerpunkte 2015
Firmenservice – Ein neues Angebot für Arbeitgeber
Prävention – Ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit
Rehabilitation und Teilhabe: Statistik 2015
Die wichtigsten Zahlen 2015
01.01.2015 bis 31.12.2015
Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe Anträge im Bereich der Rentenversicherung............................ Anträge im Bereich der Krankenversicherung..........................
100.154 38.376
Bewilligungen im Bereich der Rentenversicherung.................. Bewilligungen im Bereich der Krankenversicherung................
75.910 28.234
Durchgeführte Leistungen der Rentenversicherung................. Durchgeführte Leistungen der Krankenversicherung...............
81.961 26.213
Jahresergebnis der knappschaftlichen Rentenversicherung Reha-Budget ........................................................................... Einnahmen .............................................................................. Leistungsausgaben ..................................................................
136,0 Mio. Euro 3,1 Mio. Euro 125,2 Mio. Euro
Jahresergebnis der allgemeinen Rentenversicherung Reha-Budget ........................................................................... Einnahmen .............................................................................. Leistungsausgaben ..................................................................
167,2 Mio. Euro 7,1 Mio. Euro 148,0 Mio. Euro
Jahresergebnis der Krankenversicherung Reha-Budget ........................................................................... Leistungsausgaben ..................................................................
85,3 Mio. Euro 83,5 Mio. Euro
Das Reha-Angebot der Knappschaft-Bahn-See 2015 Medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung
Erwerbstätige und Erwerbsfähige erhalten eine medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung, um eine vorzeitige Erwerbsminderung zu verhindern.
Medizinische Rehabilitation der Krankenversicherung Ambulante Rehabilitation
Versicherte und Rentner erhalten eine medizinische Rehabilitation, um Akutkrankheiten zu lindern und zu beheben, bevor sie zur Behinderung oder Pflegebedürftigkeit führen.
Berufliche Rehabilitation zur Teilhabe am Arbeitsleben Medizinische Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit
Ambulante Krankenbehandlung am Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation in wohnortnahen Einrichtungen. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben dienen der beruflichen Rehabilitation behinderter oder von Behinderung bedrohter Menschen.
Aktive Versicherte der Knappschaft-Bahn-See können medizinische Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit erhalten, wenn bei ihnen aufgrund einer besonderen gesundheitsgefährdenden Beschäftigung erste Gesundheitsstörungen – allerdings ohne Krankheitswert – vorliegen. Zu dem anspruchsberechtigten Personenkreis gehören z.B. Untertagebeschäftigte sowie Lokführer.
Onkologische Die Knappschaft-Bahn-See erbringt für ihre Versicherten und Bezieher Nachsorgeleistungen einer Rente sowie deren nicht versicherten Angehörigen und gleich geschlechtliche Lebenspartner onkologische Nachsorgeleistungen bei malignen Geschwulst- und Systemerkrankungen. Für Berechtigte aus den alten Bundesländern werden diese Leistungen von der Arbeits gemeinschaft für Krebsbekämpfung NRW durchgeführt. Berechtigte aus den neuen Bundesländern erhalten diese Leistungen direkt durch die Knappschaft-Bahn-See. Kinderrehabilitation
Für die nicht selbst rentenversicherten Kinder ihrer Versicherten und Rentenbezieher werden Kinderrehabilitationen durchgeführt.
Mutter/Vater-Kind-Kur Die KNAPPSCHAFT als Krankenkasse übernimmt in medizinisch begründeten Fällen die vollen Kosten medizinischer Leistungen für Mütter und Väter sowie für Mutter/Vater-Kind-Kuren in geeigneten Einrichtungen. Innovative Projekte im Das Projekt „ISBA“ als innovatives sektorenübergreifendes Modell Rahmen der gesetzlichen in der Suchtbehandlung und das Projekt „Rebe“ zur Einbindung Rehabilitation von Werks- und Betriebsärzten in den Rehabilitationsprozess sind neue Projekte der Knappschaft-Bahn-See in der Rehabilitation. Hinzukommt seit dem Jahr 2015 der Firmenservice der Deutschen Rentenversi- cherung als neues Service- und Beratungsangebot für Arbeitgeber.
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Beim neuen Tätigkeitsfeld „Firmenservice“ bietet die KnappschaftBahn-See eine sektorenübergreifende Beratungsqualität.
Firmenservice – Ein neues Serviceangebot für Arbeitgeber Seit März 2015 steht seitens der Deutschen Rentenversicherung ein neues Serviceangebot für Arbeitgeber zur Gesundheitsförderung und Belastungsabbau am Arbeitsplatz bundesweit zur Verfügung. Hierbei handelt es sich im Rahmen der Weiterentwicklung der serviceorientierten Auskunfts- und Beratungsleistungen der Deutschen Rentenversicherung ausdrücklich um ein Angebot für Firmen. Zielgruppe sind insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen.
Der neue Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung richtet sich insbesondere an Arbeitgeber, Betriebsärzte und Betriebsräte und ist in drei Module gegliedert. Durch eine stärker berufsorientierte Ausrichtung des Beratungsangebotes soll ein langfristiger Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Versicherter erreicht werden. Das Konzept zum Firmenservice umfasst folgende firmenbezogene Beratungsleistungen: Beratungen zu Leistungen rund um das Thema „Gesunde Mitarbeiter“, Beratungen rund um die Themen Rente und Altersvorsorge, Beratungen rund um die Themen Beiträge und Meldungen zur Sozialversicherung. Das Modul „Gesunde Mitarbeiter“ bildet dabei den Schwerpunkt des Firmenserviceangebots. Der Firmenservice enthält sowohl bewährte Beratungsleistungen als auch neue Themenfelder, die bislang nicht zum Beratungsgegenstand der Rentenversicherung gehörten. Der Firmenservice ist nicht nur auf den Einzelfall bezogen, sondern bietet auch aufsuchende Beratungen an. Das Angebot umfasst Beratungen bei der Einführung und Durchführung des Betriebliches Eingliederungs managements, Beratungen über die angebotenen Präventionsleistungen der Rentenversichrungsträger, Informationen über die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben zur Sicherung des Arbeitsplatzes, Informationen zum Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, Einzelberatungen zu den Themen Berufliches Eingliederungsmanagement, Prävention, medizinische und Berufliche Rehabilitation), Lotsen-/Wegweiserfunktion, Auskünfte zu den Angeboten anderer Sozialleistungsträger.
53
Die anderen Module des Firmenservice bündeln Beratungs- und Vortragsangebote zu Themen wie Rente, Altersvorsorge, Demografie, Beiträge und Meldungen zur Sozialversicherung. Neben der bundesweiten Auftaktveranstaltung in Berlin, an der rund 180 Interessierte teilgenommen haben, wurden seit März 2015 regionale Informationsveranstaltungen zum Firmenservice angeboten: Im Saarland fand eine Informationsmesse zum Thema „Dienstleistung für Arbeitgeber – Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung“ statt. In Düsseldorf wurden im Rahmen einer dortigen regionalen Auftaktveranstaltung interessierte Arbeitgeber über Betriebliches Gesundheitsmanagement und Prävention informiert. In Kiel, Hamburg und Schwerin informierte die Knappschaft-Bahn-See zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Nord und der Deutschen Rentenversicherung Bund Arbeitgeber aus unterschiedlichen Branchen umfassend über Möglichkeiten der Unterstützung für erkrankte Arbeitnehmer. Der Schwerpunkt dieser Informationsveranstaltungen lag auf der Durchführung des Betrieblichen Eingliederungsmanagement. Rechtliche Grundlagen, organisatorischer Aufbau und praktische Beispiele boten einen Überblick über dieses Instrument zur Förderung längerfristig erkrankter Arbeitnehmer.
Angebot im Verbundsystem der Knappschaft-Bahn-See Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See kann im Rahmen ihres Verbundsystems auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. Das ohnehin modular aufgebaute Beratungsangebot des Firmenservice wurde um die Zusammenarbeit mit der knappschaftlichen Krankenversicherung, der KNAPPSCHAFT, in geeigneten Betrieben erweitert. Gemeinsam wurde ein Arbeitskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement mit Betrieben aus den Branchen Bergbau, Bahn und See eingerichtet. Hier wird mit den Betrieben nach Lösungen zum Erhalt und der Verbesserung der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. An den Standorten Hamburg, Saarbrücken, Moers, Bottrop und Duisburg haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Firmenservices der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See zum Jahreswechsel an den Arbeitgeberseminaren der KNAPPSCHAFT teilgenommen und über das Angebot informiert.
Prävention – Ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit Für Versicherte, die eine besonders gesundheitsgefährdende Beschäftigung ausüben, die die Erwerbsfähigkeit insgesamt beeinflussen kann, erbringt die Deutsche Rentenversicherung Präventionsleistungen. Diese Präventionsleistungen erbringt sie auch, wenn noch kein Rehabilitationsbedarf besteht, aber erste gesundheitliche Störungen vorliegen.
Besonders gesundheitsgefährdende Beschäftigungen sind solche mit besonders schwerer körperlicher Belastung (zum Beispiel durch Erschütterungen, Zwangshaltungen, ständiges Sitzen oder Stehen, erhebliche Einwirkung von Lärm, Hitze, Kälte, Nässe oder Staub) oder psychischer Belastung (zum Beispiel besonders hohe Anforderungen an Konzentration, Reaktionsvermögen, Verantwortung sowie Wechselschichteinsatz). Erste Gesundheitsstörungen ohne Krankheitswert sind solche, bei denen durch die Präventionsmaßnahme eine Verbesserung erreichbar ist, zum Beispiel Schmerzbeschwerden im Wirbelsäulenbereich, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes Mellitus, berufliche Überbelastung und andere psychische Belastungen. Im Rahmen des Präventionsprogramms „Betsi“ hat die Knappschaft-Bahn-See im Jahr 2015 Pilotprojekte mit der Deutschen Bahn an den Standorten Leipzig, Karlsruhe und Zwickau sowie der STEAG vorbereitet.
Die Prävention wird vorrangig nach einem modular aufgebauten sechsmonatigen Programm „Beschäftigungsfähigkeit teilhabeorientiert sichern (Betsi)“ erbracht. Betsi soll gesundheitlichen Gefährdungen möglichst frühzeitig entgegenwirken und dabei helfen, die gesundheitliche Leistungsfähigkeit für die berufliche Tätigkeit zu sichern und typische berufliche Gesundheitsgefahren abzuwenden. Einer dreitägigen Initialphase zum Erlernen von Entspannungsübungen, Ernährungsberatung und sportlichen Aktivitäten schließt sich eine dreimonatige Trainingsphase an, während derer in der Freizeit ein- bis zweimal wöchentlich das zuvor Erlernte praktiziert wird. Beide Module finden in einer anerkannten Rehabilitationseinrichtung statt. In der darauf folgenden ebenfalls dreimonatigen Eigeninitiativphase besucht der Rehabilitationsteilnehmer regelmäßig ein Fitnessstudio oder eine Gesundheitseinrichtung und setzt seine Aktivitäten eigenverfantwortlich fort. Mit einer Auffrischungsphase von ein bis zwei Tagen wird am Ende das Konzept Betsi in einer Rehabilitationseinrichtung abgeschlossen.
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Die Knappschafts-Klinik Borkum ist unmittelbar in Strandnähe gelegen und zählt zu den erfolgreichen Reha-Kliniken im KBS-Klinikverbund.
Rehabilitation und Teilhabe: Statistik 2015 Durchgeführte Leistungen
2014 2015
Medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung
50.609 51.214
- davon Anschlussheilbehandlungen
13.279 13.137
- davon ambulante Rehabilitation
8.186 8.103
- davon ambulante Nachsorge (IRENA etc.)
6.936 7.504
Medizinische Rehabilitation der Krankenversicherung
27.850 26.213
24.424 22.910
- davon Anschlussheilbehandlungen
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Medizinische Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit
19.103 18.955 143 152
Kinderrehabilitation
1.098 999
Onkologische Nachsorgeleistungen
3.380 3.341
Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung NRW
5.140 5.057
Ergänzende Leistungen zur Rehabilitation (Funktionstraining und Reha-Sport)
1.952 2.243
Summe
109.225 108.174
Bewilligte Leistungen
Medizinische Leistungen für Mütter/Väter und Mutter/Vater-Kind-Kuren
2014 2015 2.522
2.335
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Medizinisches Netz
Die wichtigsten Zahlen 2015 Die Vorteile des Medizinischen Netzes 2015 Schwerpunkte 2015
Sozialmedizinischer Dienst im Verbundsystem
Zusammenarbeit mit proper- und proGesund-Praxen weiter vertieft
Traumazentren der KNAPPSCHAFT im Ruhrgebiet retten Leben
Krankenhäuser der KNAPPSCHAFT mit guter Expertise bei dementen Patienten
Medizinisches Netz: Statistik 2015
Krankenhausbeteiligungen der KNAPPSCHAFT
Rehabilitationskliniken
Knappschaftsärzte
Integrierte Patientenversorgung
Sozialmedizinischer Dienst
Die wichtigsten Zahlen 2015
31.12.2015
Krankenhäuser Betten................................................................................ behandelte Patienten................................................................ ambulante Operationen............................................................
7.610 287.958 26.663
Rehabilitationskliniken Betten................................................................................ Patienten............................................................................ Pflegetage.................................................................................
1.661 23.655 557.770
Sozialmedizinischer Dienst Ärzte................................................................................. Standorte.................................................................................. Untersuchungen, Gutachten, Stellungnahmen, Aufträge..........
240 28 410.800
Knappschaftsärzte Anzahl niedergelassener Ärzte und Zahnärzte........................ Behandlungsfälle...................................................................... Abrechnungsvolumen...............................................................
1.504 2.291.879 152,8 Mio. Euro
Gesundheitsnetze prosper und proGesund Anzahl Gesundheitsnetze..................................................... teilnehmende Ärzte.................................................................. teilnehmende Versicherte......................................................... teilnehmende Krankenhaus-Standorte......................................
8 2.150 244.411 19
Die Vorteile des Medizinischen Netzes 2015 Integrierte Patientenversorgung
Bei prosper und proGesund schließen sich die KNAPPSCHAFT als Krankenkasse, niedergelassene Haus- und Fachärzte und Krankenhäuser zusammen, um sektorübergreifend kranke Menschen umfassend und abgestimmt zu versorgen. Patienten profitieren durch eine höhere Versorgungsqualität.
Klinische Behandlungspfade
Klinische Behandlungspfade stellen den „Fahrplan“ für den stationären Aufenthalt eines Patienten je nach Krankheit dar. Die Patienten profitieren davon mit optimierten Behandlungsabläufen, Qualitätssteigerungen und kürzeren Verweildauern. Mittlerweile gibt es bei der KNAPPSCHAFT für rund 300 Diagnosen in allen Krankenhäusern zusammen und 460 festgelegte Klinische Behandlungspfade.
Transsektorale Pfade
Die Transsektoralen Pfade zeigen den Patientenweg durch das Verbundsystem der KNAPPSCHAFT über alle Versorgungsgrenzen hinweg auf. Sie sind auch mit den Reha-Kliniken der Knappschaft-Bahn-See abgestimmt. Die Versicherten erhalten so eine optimierte Behandlung über den stationären Aufenthalt im Krankenhaus bis zur Rehabilitation.
Elektronische eBI sorgt für eine sektorenübergreifende Steigerung der Arzneimittelsicher- Behandlungsinformation heit und Versorgungsqualität. Sie garantiert eine sichere Bereitstellung (eBI) medizinisch relevanter Kasseninformationen bei einer Krankenhausaufnah- me. Damit verbunden ist eine zeiteffiziente Unterstützung im Entscheidungs- prozess bei der Diagnosestellung und Arzneimitteltherapie zum Anamnese- zeitpunkt. Dies bietet einen maximalen Nutzen für Patienten und Ärzte durch die Verringerung vermeidbarer Risiken ohne Einfluss auf die ärztliche Therapiefreiheit. Ganzheitliche Gesundheitsversorgung
Während das System der Krankenversicherung in Deutschland in den letzten Jahrzehnten durch eine zunehmende Sektorierung und Gliederung gekennzeichnet ist, optimiert die KNAPPSCHAFT im Rahmen ihres integrierten Versorgungsansatzes die Versichertenbetreuung und die Qualität der Versorgung und erschließt dabei auch Wirtschaftlichkeitsreserven.
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Der SMD der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See hat im Jahr 2015 insgesamt 410.000 Stellungnahmen und Gutachten im Auftrag der Rentenversicherung und Krankenversicherung durchgeführt und damit maßgeblich zur Leistungserbringung der KBS beigetragen.
Sozialmedizinischer Dienst im Verbundsystem Der Sozialmedizinische Dienst (SMD) beantwortet die medizinischen Fragen der Rentenversicherung, der Kranken- und Pflegeversicherung und der Rehabilitation, die im Zusammenhang mit der Leistungserbringung gestellt werden.
SMD und Verbundsystem Den 23 Sozialmedizinischen Dienststellen (sowie fünf weiteren Außenstellen) mit insgesamt rund 710 Mitarbeitern, davon rund 240 Ärzte, kommt im Verbundsystem der Knappschaft-Bahn-See eine wichtige Rolle zu. Die Integration in das Verbundsystem bietet den Auftraggebern des SMD, zum Beispiel der Rentenversicherung oder der Krankenversicherung, die Vorteile einer vereinfachten Interaktion und kurze Informationswege. Aufgaben Die Aufgabenstellungen des SMD entsprechen dem knappschaftlichen Verbundsystem; insbesondere für die Untersuchungen im Rahmen der Rentenversicherung steht eine apparative Ausstattung zur Verfügung, die der sozialmedizinischen Bedeutung für die Leistungsentscheidung angemessen und geboten ist. So erstellt der SMD nach ausführlicher körperlicher Untersuchung und erforderlicher Diagnostik Gutachten im Rentenverfahren, zu medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen sowie zur Prüfung beruflicher Umschulungsmaßnahmen und bei Personaluntersuchungen nach den tarifvertraglichen Regelungen sowie Beamtenbegutachtungen nach beamtenrechtlichen Vorschriften. Darüber hinaus untersucht der SMD Versicherte im Rahmen des vertrauensärztlichen Dienstes. Die Gutachter des SMD führen dabei gegebenenfalls notwendige diagnostische Zusatzuntersuchungen durch oder veranlassen in geeigneten Fällen stationäre Rehabilitationsmaßnahmen. Wenn sicher ist, dass ein Versicherter die zuletzt verrichtete Tätigkeit auf Dauer nicht mehr ausführen kann, leitet der SMD bei Einverständnis des Versicherten Arbeitsplatzwechselmaßnahmen in die Wege. Die Sozialmediziner des SMD beraten die knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig in Fragen genehmigungspflichtiger Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur Krankenhausverweildauer und zum Krankenhauscontrolling sowie zu neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt dem SMD die Begutachtung und Einstufung von Versicherten, die entsprechende Leistungen beantragt haben. Die Gutachter führen Untersuchungen – unter Beachtung der zeitlichen Vorgaben des Gesetzgebers – in häuslicher Umgebung durch und
63
geben Empfehlungen zur Prävention, Rehabilitation und zur Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Wenn Pflegegeld beantragt wurde, bleibt zu prüfen, ob die häusliche Pflege in geeigneter Weise sichergestellt ist.
Zusätzliche Anforderungen Angesichts der Versichertenstruktur der KNAPPSCHAFT bildet die Pflegeversicherung auch mit Blick auf die Umsetzung des Pflege-Neuausrichtungsgesetzes und die daraus resultierende gesetzliche Vorgabe einer Bearbeitungsdauer von fünf Wochen eine große Herausforderung sowie einen Schwerpunkt in der Aufgabenstellung des Sozialmedizinischen Dienstes. An der weiteren Umsetzung und Optimierung des diagnoseorientierten Fallpauschalensystems ist der SMD ebenfalls beteiligt. Bedingt durch das seit 2005 eingeführte trägerübergreifende Benchmarking der Deutschen Rentenversicherung fungiert der SMD als moderner Dienstleister und ist ständig bestrebt, Prozessabläufe zu optimieren sowie weiterhin ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit zu erzielen. Insgesamt wird der SMD in der Zukunft vor weitere neue Herausforderungen gestellt sein, die neben den traditionellen Aufgaben sowohl Steuerungs- und Beratungsfunktionen als auch Maßnahmen der Qualitätssicherung vorsehen.
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Zusammenarbeit mit prosper- und proGesundArztpraxen weiter vertieft Die prosper- und proGesund-Philosophie ist so einfach wie überzeugend: Durch einen verbesserten Informationsfluss zwischen allen Beteiligten wird die Behandlungsqualität optimiert und zudem wirtschaftlicher gehandelt.
Die Strukturen von prosper und proGesund fördern die Kommunikation zwischen Haus-, Fachund Krankenhausärzten ebenso wie die Kommunikation zwischen den Gesundheitsversorgern einerseits und der KNAPPSCHAFT als Versicherer andererseits. Sie bieten geeignete Rahmenbedingungen, um sich untereinander abzustimmen, auszutauschen und regelmäßig zu informieren. Im Jahr 2015 initiierte das prosper- und proGesund-Team zahlreiche Maßnahmen, um die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Netzärzten und deren Praxisteams in den acht regionalen Gesundheitsnetzen weiter auszubauen. Hierzu gehörten insbesondere rund 1.800 Praxisbesuche. Dieser wichtige Beitrag zur Vertrauensbildung wurde von den niedergelassenen Ärzten als wertschätzend und informativ empfunden. In den persönlichen Gesprächen ging es um wichtige Einzelfragen bei der Zusammenarbeit im Rahmen von prosper und proGesund, zum Beispiel bei Krankenhauseinweisung, Medikation oder Schnittstellenproblemen. Ein zusätzlicher Schwerpunkt lag im Jahr 2015 auf der Schulung von Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Hierzu gab es prosper-Infomärkte und Schulungsworkshops in Knappschaftskrankenhäusern oder in Krankenhäusern, die an den Gesundheitsnetzen der KNAPPSCHAFT teilnehmen, zum Beispiel in Bottrop, Recklinghausen, Cottbus, Senftenberg, Spremberg und auch in Sulzbach und Püttlingen. Damit die Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter über das knappschaftliche Gesundheitsnetz laufend informiert sind, erhalten alle prosper – und proGesund-Arztpraxen zweimal im Jahr die „MFA-News“. Dieser Newsletter richtet sich gezielt an die Praxisteams und berichtet übersichtlich und kompakt über aktuelle prosper- und proGesund-Themen. Sowohl das Besuchsprogramm in den Arztpraxen als auch die Schulungen und der Newsletter als Informationsmedium werden fortgesetzt und weiter ausgebaut.
Die Gesundheitsnetze der KNAPPSCHAFT sind federführend bei der Integrierten Versorgung in Deutschland.
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Traumazentren der KNAPPSCHAFT im Ruhrgebiet retten Leben Die Knappschaftskrankenhäuser wurden ursprünglich errichtet, um erkrankte und verletzte Bergleute schnell und umfassend zu versorgen und zu pflegen. Dieser unfallchirurgische Schwerpunkt ist in vielen Krankenhäusern der KNAPPSCHAFT bis heute erhalten geblieben und zu modernen Traumazentren weiterentwickelt worden.
Schnell ist ein Unfall passiert. Die Folge: ein Trauma, also eine schwere Verletzung. Jährlich trifft dieses Schicksal bundesweit rund vier Millionen Menschen. Moderne Traumazentren schaffen heute eine bestmögliche Versorgung. Ein Traumazentrum ist eine Einrichtung zur interdisziplinären Versorgung von Schwerverletzten. Dort können rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr schwerund mehrfach verletzte Patientinnen und Patienten behandelt werden. Da bei polytraumatisierten Patienten zur Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit jede Minute zählt, ist in den Zentren gewährleistet, dass durch räumlich kurze Wege keine Zeitverzögerungen während der lebensnotwendigen Diagnostik und Versorgung entstehen. Außerdem ermöglichen interdisziplinäre Teams der verschiedenen Fachabteilungen die umfassende Behandlung dieser Patienten. Somit soll nicht nur das Überleben, sondern die bestmögliche Wiederherstellung der funktionellen und psychischen Gesundheit des Patienten sichergestellt werden. Im Traumanetzwerk Ruhrgebiet – dem größten in Deutschland – sind fünf überregionale, sechs regionale und 20 lokale Traumazentren zusammengeschlossen. Es gibt ein festgelegtes Kommunikations- und Kooperationssystem der Kliniken untereinander. Zu den fünf überregional zertifizierten Traumazentren im Ruhrgebiet gehören auch zwei Knappschaftskrankenhäuser: nämlich das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum und das Bergmannsheil Buer in Gelsenkirchen. Dies verdeutlicht die hohe Kompetenz der KNAPPSCHAFT bei der Versorgung von Unfallopfern und bei der Behandlung von Schwerverletzten. Verunfallte und schwerverletzte Kinder profitieren zudem am Standort Bergmannsheil in Gelsenkirchen von der Kooperation mit den Intensivmedizinern der angegliederten Kinder- und Jugendklinik. Darüber hinaus ist im Klinikum Vest der Standort des Knappschaftskrankenhauses Recklinghausen als regionales Traumazentrum zertifiziert.
In den drei Traumazentren der Knappschaftskrankenhäuser im Ruhrgebiet wurden im Jahr 2015 insgesamt 431 Patienten behandelt.
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Krankenhäuser der KNAPPSCHAFT mit guter Expertise bei dementen Patienten Aufgrund der demographischen Entwicklung nehmen Akutkrankenhäuser immer mehr Patienten mit der Nebendiagnose Demenz stationär auf. Derzeit leiden rund 12 Prozent der Krankenhauspatienten auch an Demenz. Für diese Patienten ist die fremde Umgebung, eine ungewohnte Tagesstruktur sowie die von Schmerzen und Angst geprägte Krankenhaussituation besonders belastend und kann die Behandlungsergebnisse verschlechtern.
Die altersmedizinischen Fachabteilungen der Krankenhäuser der KNAPPSCHAFT gehen baulich, personell, diagnostisch und therapeutisch in besonderer Weise auf die speziellen Anforderungen im Umgang mit Demenzpatienten ein. Auch die übrigen Abteilungen stellen sich immer mehr auf diese Patienten ein. So gibt es im Knappschaftskrankenhaus Bottrop einige altersmedizinisch speziell gestaltete Zimmer, in denen sich Alltagsgegenstände wie Lichtschalter, Papierkörbe und Toilettendeckel farblich von der Umgebung absetzen und individuelle Bilder mit hohem Wiedererkennungswert für den Patienten an den Zimmertüren die Orientierung erleichtern. Im Klinikum Westfalen und im Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum ist das Rooming-In, das heißt die Mitaufnahme einer Bezugsperson, auch bei dementen Patienten möglich. Im Knappschaftsklinikum Saar wurden für Patienten mit „Hin- bzw. Weglauftendenz“ Sensormatten angeschafft, die ein Signal zum Schwesternstützpunkt senden, sobald der Patient das Bett verlässt und aufsteht. Auch personell stellen sich die Krankenhäuser der KNAPPSCHAFT auf die Situation dementer Patienten ein. Im Knappschaftskrankenhaus Bottrop, im Klinikum Vest und im Klinikum Westfalen werden Demenzbetreuerinnen und –betreuer ausgebildet und eingesetzt. Im Bergmannsheil Buer kümmern sich neben ausgebildeten Demenzexperten in der Pflege vier Alltagsassistentinnen um diese Patienten. Im Klinikum Westfalen unterstützen außerdem speziell qualifizierte Mitglieder des Besuchsdienstes die Patienten. Diese Maßnahmen ermöglichen ein umfangreiches Angebot für demente Patienten. Sie umfassen die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme, Gedächtnistraining, Gesellschaftsspiele, Singen, Basteln, Begleitung zu Untersuchungen sowie Spaziergänge. Nach und nach wird in allen Krankenhäusern der KNAPPSCHAFT ein umfassendes Demenzkonzept umgesetzt. Dadurch sollen eine nachhaltige Zunahme der demenziellen Symptomatik durch einen Krankenhausaufenthalt verhindert, die Behandlungsergebnisse verbessert und das Pflegepersonal entlastet werden.
71
Medizinisches Netz: Statistik 2015 Die Knappschaft-Bahn-See unterhält ein umfang
Mit diesem Medizinischen Netz ist die Knappschaft-
reiches Medizinisches Netz. Sie ist Versicherer und
Bahn-See einmalig bei der Integrierten Patientenver-
Versorger zugleich.
sorgung in Deutschland. Rund 250.000 Versicherte und viele chronisch Kranke nutzen bereits die Vorteile
Zu diesem Medizinischen Netz gehören
der Versorgungsnetze. Abgestimmte medizinische Behandlungspfade vom Hausarzt über das Akutkran-
23 Krankenhäuser in 10 Krankenhausträgergesellschaften. Dort wurden jährlich fast 290.000 Patien-
kenhaus bis in die Rehabilitation sind bei uns eine Selbstverständlichkeit.
tinnen und Patienten aller Kassenarten auf höchstem medizinischen Niveau versorgt;
Die KNAPPSCHAFT ist führend bei Innovationen im Gesundheitsbereich in Deutschland – sei es bei den
11 Rehabilitationskliniken, in denen jährlich 22.000
Gesundheitsnetzen, bei der Einführung und Erprobung
Patientinnen und Patienten ihre körperliche und see-
der elektronischen Behandlungsinformation (eBI), bei
lische Leistungsfähigkeit zurückerhalten;
speziellen Rehabilitationsformen oder in der angewandten Versorgungsforschung.
rund 1.500 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, mit denen die Knappschaft-Bahn-See zur optimalen Versorgung ihrer Versicherten besondere Verträge unterhält, die aber für alle Versicherten aller anderen Kassenarten ebenfalls offen stehen; 23 Sozialmedizinische Dienststellen, die die Versicherten der KBS in schwierigen gesundheitlichen Lebensphasen betreuen, beraten und begutachten.
Krankenhausbeteiligungen der KNAPPSCHAFT 2015 Krankenhaus- Anteil der KBS Krankenhäuser/ Betten Personal behandelte ambulante Ausnutzung gesellschaft in Prozent Betriebsteile - Kopfzahlen - Patienten Operationen in Prozent inkl. Service gesellschaften Knappschaftskranken- haus Bottrop GmbH
100 Bottrop 346 1.056 13.801 1.334 92,36
Universitätsklinikum Knappschaftskranken- haus Bochum GmbH
100 Bochum 485 1.365 20.901 3.392 78,36
Knappschaftsklinikum Püttlingen 373 958 14.810 708 83,30 100 Saar GmbH Sulzbach 264 764 15.583 5.064 89,40 Recklinghausen 422 1.352 19.860 972 90,09 Kinikum Vest GmbH 80 Paracelsusklinik 343 568 9.813 1.360 61,03 Marl Bergmannsheil- und GelsenkirchenKinderklinik Buer 72,5 Buer GmbH
336 1.133 20.819 1.500 102,82
Dortmund 451 1.093 19.585 1.620 82,95 Klinikum Westfalen Klinik am Park 59,2 GmbH Lünen
160 283
6.575 1.461 83,49
Hellmig Krankenhaus 207 349 8.036 501 73,73 Kamen Lütgendortmund 291 410 6.915 837 82,79 Medizinisches Zentrum Marienhöhe StädteRegion Aachen 50 gGmbH Bardenberg
753 1.446 24.858 1.407 64,20
Kliniken Essen-Mitte Huyssenstift Evang.-Huyssen 35,3 Stiftung/ Essen-Steele Knappschaft gGmbH
696 2.142 27.984 1.062 91,00
Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim- 13,8 Schongau
404 811
Krankenhäuser Schongau, Weil- heim, Peißenberg
17.413 3.088 70,00
Kliniken 491 909 8.072 0 94,47 Sonnenberg Kliniken 398 1.192 16.856 457 83,74 Saarland-Heilstätten Völklingen GmbH und Tochter- 9,2 Reha-Bereiche 212 135 1.052 0 82,91 gesellschaften Saarbrücken Kliniken Merzig gGmbH
327 821 12.410 813 89,64
651 1.222 22.615 1.087 79,99
Klinikum Idar- Oberstein GmbH
∑ 7.610 18.009 287.958 26.663
73
Rehabilitationskliniken Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-
um den Bereich der wohnortnahen stationären und
Bahn-See ist einer der ältesten Rehabilitationsträger
ambulanten Rehabilitation erweitert und damit eine
in Deutschland. Unsere erste Heilstätte haben wir
bedarfs- und leistungsgerechte sowie wirtschaftliche
1896 in Sülzhayn im südlichen Harz errichtet. Im Jahr
Fortentwicklung der Gesundheitsdienstleistungen
1904 geht mit der Auguste-Viktoria-Heilstätte in
realisiert.
Beringhausen bei Meschede im Sauerland die zweite Heilstätte der KNAPPSCHAFT in Betrieb. Drei Jahre
Maßgeblich für den Erfolg einer Reha-Maßnahme ist
später, im Jahr 1907, errichtet die Arbeiterpensions-
nicht nur die Maßnahme allein, sondern die Gesamt-
kasse der Badischen Staatseisenbahn die Römer-
heit aller Abläufe. Daher sind die Reha-Kliniken der
berg-Klinik in Badenweiler. Die Römerberg-Klinik ist
Knappschaft-Bahn-See einbezogen in sektorüber-
heute noch in Betrieb und ist damit die älteste noch
greifende medizinische Behandlungspfade und in
bestehende Reha-Klinik in Deutschland. Zurecht gilt
die Gesundheitsnetze der Integrierten Patienten-
die KBS als einer der „Vorreiter der Rehabilitation“.
versorgung der KNAPPSCHAFT. Dies verbessert die Kommunikation zwischen den beteiligten Leis-
In den vergangenen Jahren hat die KBS aufgrund der
tungserbringern und gewährleistet die Qualität der
demografischen und medizinischen Entwicklun-
Behandlungsabläufe für unsere Patientinnen und
gen ihr Angebot an medizinischen Leistungen der
Patienten.
Rehabilitation neben den klassischen Reha-Kliniken
Klinik Pflegetage* Personal Betten/Behandlungsplätze** Bad Driburg
65.714 89,55
203
Badenweiler
57.874 71,16
167
Bad Homburg
58.273 63,86
175
Bad Neuenahr
56.276 80,79
161
Bad Soden-Salmünster
51.292 70,14
150
Püttlingen
18.368
Borkum
58.201 92,89
154
Marquartstein
65.498 89,64
194
Warmbad
61.536 87,72
176
Bottrop
22.644
46,06
Rehaklinik am Berger See
42.094
***** 116
Klinikgruppe
17,10
557.770 708,91
* Berechnungstage einschl. der Unterbringung von Begleitpersonen ** Inklusive der Betten für Begleitpersonen *** alles ambulante Plätze **** davon 60 ambulante Plätze ***** kein eigenes med. und therap. Personal, da Zusammenarbeit mit externem Anbieter
75***
90****
1.661
Vermögens- und Erfolgsrechnung (Reha-Kliniken) Vermögensrechnung (zum 31.12. in Mio. Euro) Aktiva Passiva Bezeichnung
2015 2014 Bezeichnung
2015 2014
Barmittel und Giroguthaben
0,1 0,1
Verpflichtungen
1,8 1,8
Forderungen
3,5 3,6
Verwahrungen
0,1 0,0
Durchlaufende Posten
0,1 0,0
Vorräte
0,2 0,2
Rechnungsabgrenzung und sonstige Passiva
1,7 1,8
Reinvermögen Grundstücke, bauliche und davon: technische Anlagen, - Kapitalkonto bewegliche Einrichtung 122,9 124,3 - Gewinn-/Verlustvortrag - Jahresüberschuss/Fehlbetrag Forderungen auf Betriebsmittel - Bilanzergebnis und sonstige Verrechnungen 5,5 4,7 Sonstige Rechnungsabgrenzung Summe der Aktiva
128,9 129,6 122,9 124,3 5,0 4,5 1,0 0,8 6,0 5,3
0,2 0,3 132,5 133,2
Summe der Passiva
132,5 133,2
Erfolgsrechnung (vom 1.1. bis 31.12. in Mio. Euro) Erträge Aufwendungen Bezeichnung
2015 2014
Erlöse aus stationärer Behandlung
59,6 58,9
Erlöse aus ambulanter Behandlung
0,3 0,3
Bezeichnung Personalaufwendungen
2015 2014 36,1 34,6
Lebensmittel
3,4 3,5
Heilbehandlung
4,0 3,9
Brennstoffe, Energie, Wasser
2,6 2,8
Einnahmen aus Unterkunft und Verpflegung
2,5 2,5
Wirtschaftsbedarf
4,0 4,5
Miet- und Pachteinnahmen
0,4 0,4
Verwaltungsbedarf
2,5 2,6
Einnahmen der Hilfsbetriebe
0,2 0,1
Verkäufe und Leistungen an Dritte
0,0 0,1
Steuern, Abgaben, Versicherungen
0,7 0,7
Einnahmen aus Wirtschaftsverbund
0,1 0,1
Sonstige Erträge
0,4 0,4
Periodenfremde und außerordentliche Erträge
0,2 0,4
Summe der Erträge
63,7 63,1
Instandhaltung, Wartung und nicht aktivierungspflichtige Gegenstände 3,0 3,3 Übrige Aufwendungen
0,4 0,7
Abschreibungen
6,0 5,7
Summe der Aufwendungen
62,7 62,3
75
Knappschaftsärzte Die gesetzlichen Regelungen in § 72 Abs. 3 und § 75
behandeln Versicherte aller gesetzlichen Kranken-
Abs. 5 SGB V erlauben der KNAPPSCHAFT, die ärztli-
kassen. Ebenso ist die freie Arztwahl knappschaftlich
che Versorgung nach den örtlichen Verhältnissen zu
Versicherter nach § 76 SGB V nicht eingeschränkt.
regeln. Damit ist das Knappschaftsarztsystem gleichgestellt mit den kollektivvertraglichen Regelungen
Da die KNAPPSCHAFT unmittelbar die Abrechnung
zwischen Krankenkassen und Kassen(zahn)ärztlichen
der erbrachten Leistungen übernimmt, ist ihre
Vereinigungen. Die Knappschaftsärzte nehmen auch
Funktion mit der einer Kassenärztlichen Vereinigung
an der vertragsärztlichen Versorgung teil, d. h., sie
vergleichbar.
Fachrichtungen (insgesamt 1.504 Ärzte) Praktische Ärzte
Zahnärzte
Augenärzte
192
HNO-Ärzte
136
Orthopäden
705
108
85
Hautärzte
74
Frauenärzte
69
Urologen
60
Kinderärzte
37
Nervenärzte
37
Chirurgen
1
Behandlungsfälle der Knappschaftsärzte (insgesamt 2.147.232 Fälle) Kurative Tätigkeit
Schutzimpfungen
Früherkennung bei Männern/Frauen
Gesundheitsuntersuchungen
Früherkennung bei Kindern Mutterschaftsvorsorge
1.905.149 (88,7 %) 95.603 (4,5 %) 67.575 (3,1 %) 65.503 (3,1 %) 9.197 (0,4 %) 4.205 (0,2 %)
Abrechnungsvolumen der Knappschaftsärzte (insgesamt 136.072.535,95 Euro) Kurative Tätigkeit
113.700.752,86 (83,5 %)
Ambulantes Operieren inkl. Sachkosten
10.252.709,84 (7,5 %)
Früherkennungsmaßnahmen
6.654.830,39 (4,9 %)
Honorar für DMP
4.699.220,27 (3,5 %)
Allgemeine belegärztliche Leistungen
448.720,79 (0,3 %)
2-Bett Abrechnung
298.395,50 (0,2 %)
Honorar für Rentengutachten
17.906,30 (0,1 %)
Behandlungsfälle der Knappschaftszahnärzte (insgesamt 144.647 Fälle) Allgem. chirurgische und konservative Behandlung
114.499 (79,2 %)
Zahnersatz Individualprophylaxe
18.257 (12,5 %)
6.904 (4,8 %)
Kieferbruchbehandlung
2.843 (2,0 %)
Parodontosebehandlung
1.836 (1,3 %)
Kieferorthopädische Behandlung
308 (0,2 %)
Abrechnungsvolumen der Knappschaftszahnärzte (insgesamt 16.728.942,61 Euro) Allgem. chirurgische und konservative Behandlung
9.418.331,04 (56,3 %)
Zahnersatz Parodontosebehandlung
Kieferbruchbehandlung
Individualprophylaxe Kieferorthopädische Behandlung
5.544.900,10 (33,2 %) 775.881,84 (4,6 %) 498.167,63 (3,0 %) 454.037,36 (2,7 %) 37.624,64 (0,2 %)
77
Integrierte Patientenversorgung Gesundheitsnetze prosper und proGesund
Teilnehmerzahlen
prosper Bottrop Versicherte 24.211 Hausärzte 52 Fachärzte 34 Krankenhaus-Standorte 1 prosper Saarland Versicherte 40.851 Hausärzte 221 Fachärzte 159 Krankenhaus-Standorte 2 proGesund Recklinghausen Versicherte 65.860 Hausärzte 211 Fachärzte 177 Krankenhaus-Standorte 2 prosper Gelsenkirchen / Gladbeck Versicherte 42.485 Hausärzte 177 Fachärzte 170 Krankenhaus-Standorte 2 prosper Lausitz Versicherte 34.349 Hausärzte 173 Fachärzte 164 Krankenhaus-Standorte 4 prosper Essen / Mülheim Versicherte 10.466 Hausärzte 91 Fachärzte 111 Krankenhaus-Standorte 2 prosper Dortmund / Lünen / Versicherte 14.839 Kamen Hausärzte 122 Fachärzte 125 Krankenhaus-Standorte 4 prosper StädteRegion Aachen Versicherte 8.350 Hausärzte 101 Fachärzte 60
Krankenhaus-Standorte
2
Sozialmedizinischer Dienst Durchgeführte Leistungen
23.526
Rentengutachten aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt (Rentengewährungen, Rentenentziehungen, Widersprüche)
46.579
aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang mit Anträgen auf medizinische beziehungsweise berufsfördernde Maßnahmen
112.185 Begutachtungen zur Feststellung von ambulanter und stationärer Pflegebedürftigkeit, davon 88.908 Hausbesuche 25.274
Stellungnahmen zu stationären Maßnahmen beziehungsweise ambulanten Vorsorgeleistungen
43.175
Begutachtungen zur Arbeitsunfähigkeit
326
Untersuchungen von länger arbeitsunfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation
645
Untersuchungen zur Klärung der Diagnose
82.019
Überprüfungen genehmigungspflichtiger Verordnungen
53.863 Stellungnahmen zur Prüfung des Anspruchs auf häusliche Krankenpflege, davon 1.730 Hausbesuche 3.341 Seediensttauglichkeits- und Seelotsenuntersuchungen einschl. Kombi- und ergänzende Untersuchungen 409 Begutachtungen zur Feststellung der Dienstfähigkeit von Beamtinnen und Beamten anderer Behörden 666
gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durchleuchtungen
8.850
gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Untersuchungen
9.394
gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen
548
gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen
79
Minijob-Zentrale
Die wichtigsten Zahlen 2015 Das Leistungsplus der Minijob-Zentrale 2015 Schwerpunkte 2015
Erfolgreich: Ein Jahr Haushaltsjob-Börse
Auswirkungen des Mindestlohnes auf die Minijobs
Minijobber haben Arbeitsrechte
Rentenversicherungspflicht für Minijobber sorgt für steigende Beitragseinnahmen
Minijob-Zentrale: Statistik 2015
Die wichtigsten Zahlen 2015
31.12.2014
31.12.2015
Minijobs insgesamt.................................................................. davon im gewerblichen Bereich................................................. davon in Privathaushalten..........................................................
7.135.765 6.851.103 284.662
6.981.486 6.685.160 296.326
Struktur der Minijobber Gewerblicher Bereich Männer............................................................................... Frauen.......................................................................... Privathaushalte Männer......................................................................... Frauen..........................................................................
Durchschnittsalter der Minijobber Gewerblicher Bereich unter 25 Jahre...................................................................... 25 bis unter 60 Jahre...................................................... älter als 60 Jahre............................................................ Privathaushalte unter 25 Jahre...................................................................... 25 bis unter 60 Jahre...................................................... älter als 60 Jahre............................................................
39,2 % 60,8 %
39,5 % 60,5 %
8,9 % 91,1 %
9,1 % 90,9 %
16,2 % 62,6 % 21,2 %
16,2 % 61,7 % 22,1 %
2,8 % 72,2 % 25,1 %
2,9 % 71,2 % 25,9 %
Das Leistungsplus der Minijob-Zentrale 2015 Entbürokratisierung
Die Minijob-Zentrale ist für rund 2,2 Millionen Arbeitgeber der einzige Ansprechpartner und zentrale Stelle für das Melde- und Beitragswesen bei allen Minijobs. Damit trägt sie zur Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge und Reduzierung von Verwaltungskosten in Unternehmen bei und erleichtert die Arbeit für die Arbeitgeber.
Mehr legale Beschäftigung und steigende Beitragseinnahmen
Die Minijob-Zentrale sorgt für Verlässlichkeit im Beitragseinzug für Minijobber und Arbeitgeber und stellt sie unter das Dach der Sozialversiche- rung. Mit den Einnahmen der zentralen Einzugsstelle trägt die MinijobZentrale zur finanziellen Stabilität der deutschen Sozialversicherung bei.
Haushaltsscheck- Verfahren
Die Minijob-Zentrale bietet mit dem Haushaltsscheck-Verfahren für Arbeitgeber in Privathaushalten ein vereinfachtes Meldeverfahren an und leistet damit einen Beitrag zur Verringerung der Schwarzarbeit in Privathaushalten.
Haushaltsjob-Boerse.de Die Haushaltsjob-Börse ist ein offizielles und kostenloses Stellenportal der Minijob-Zentrale, das wie ein schwarzes Brett funktioniert und die Möglich- keit bietet, einfach und schnell eigene Jobangebote oder Jobgesuche aufzugeben. Service- und Informationsangebot im Jahr 2015
3,9 Mio. eingegangene Postdokumente, 6,6 Mio. ausgegangene Postdokumente, 2,6 Mio. eingegangene Anrufe, 200.000 versandte Broschüren und Flyer, 380.000 eingegangene Haushaltsschecks.
83
Bevor Ihnen hohe Unfallkosten ins Haus schneien: Melden Sie Ihre Haushaltshilfe einfach an. Denn wer unangemeldet Ihre Betten oder Ihren Apfelbaum schüttelt, lebt gefährlich. Ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen, drohen Ihnen hohe Unfallkosten. Und wer auf Steuervorteile verzichtet, schmeißt zusätzlich Geld zum Fenster hinaus. Melden Sie Ihre Haushaltshilfe daher lieber an. Märchenhaft einfach unter www.minijob-zentrale.de oder telefonisch unter 0355 2902 70799.
Erfolgreich: Ein Jahr Haushaltsjob-Börse Am 30. Oktober 2014 gab Bundesministerin Andrea Nahles in Bochum den Startschuss für die Haushaltsjob-Börse der Minijob-Zentrale. Die neue Online-Stellenbörse für Beschäftigungen in Privathaushalten erfreut sich seither wachsender Beliebtheit und hat sich erfolgreich entwickelt.
Das kostenlose Stellenportal funktioniert wie ein Schwarzes Brett, das die Möglichkeit bietet, einfach und schnell eigene Jobangebote oder Jobgesuche aufzugeben. Dies gilt sowohl für Minijobs als auch für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Mit der Haushaltsjob-Börse vereinfacht die Minijob-Zentrale die oft zeitaufwändige und kostspielige Suche nach einer geeigneten Haushaltshilfe beziehungsweise einer passenden Beschäftigung im Privathaushalt.
Hohe Besucher- und Nutzerzahlen Zum Ende des Jahres 2015 verzeichnete die Haushaltsjob-Börse fast 660.000 interessierte Besucher und fast 18.000 registrierte Nutzer. Diese Nutzer veröffentlichten rund 12.500 Anzeigen und es kam zu rund 12.600 Kontaktaufnahmen. Neben Anzeigen in den Rubriken Garten, Kinder, Senioren und Tiere werden insbesondere Inserate im Bereich Haushalt geschaltet. Rund drei Viertel aller Anzeigen betreffen den Bereich Haushalt, rund 10 Prozent der Anzeigen bieten oder suchen Betreuung von Senioren. Rund 72 Prozent der Anzeigen sind Gesuche von Arbeitgebern, rund 28 Prozent der Inserenten suchen einen Minijob im Privathaushalt. Die meisten Interessenten kommen aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Hamburg. Mehr Anmeldungen Erfreulich sind die Auswirkungen der Haushaltsjob-Börse auf die Zahl der angemeldeten Minijobs in Privathaushalten. Im Jahr 2015 wurden rund 18.000 Minijobber in Privathaushalten bei der Minijob-Zentrale neu angemeldet. Unter Berücksichtigung der Abmeldungen ergibt sich eine Steigerung angemeldeter Minijobs in Privathaushalten von rund 11.700 bzw. 4,1 Prozent im Jahr 2015. Damit waren Ende 2015 insgesamt rund 296.000 Minijobber im Bereich der haushaltsnahen Beschäftigungen bei der Minijob-Zentrale angemeldet. Alles Wissenswerte über Minijobs aus einer Hand Durch die enge Anbindung an die Minijob-Zentrale schätzen die Nutzer der Haushaltsjob-Börse zudem, alles Wissenswerte über Minijobs in Privathaushalten aus einer Hand zu erhalten. So bekommen alle neu registrierten Anwender ein Schreiben mit hilfreichen Informationen der Minijob-Zentrale. Auch nach einer erfolgreichen Suche unterstützt die Haushaltsjob-Börse die Arbeitgeber und Arbeitnehmer weiterhin und begleitet sie bis zur Anmeldung einer Beschäftigung über das sogenannte Haushaltsscheck-Verfahren.
85
Ein Zusammenhang zwischen Mindestlohn und Minijobzahlen ist zu vermuten, kann aber mit dem vorhandenen Zahlenmaterial der Minijob-Zentrale nicht nachgewiesen werden.
Auswirkungen des Mindestlohnes auf die Minijobs Nach Einführung des Mindestlohnes zum 1. Januar 2015 verzeichnet die Minijob-Zentrale einen Rückgang der angemeldeten Minijobs in Deutschland.
Im gewerblichen Bereich ist die Zahl der Minijobber im Jahresverlauf 2015 von 6,85 Millionen im Dezember 2014 auf 6,69 Millionen im Dezember 2015 zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang um 166.000 Minijobbern beziehungsweise 2,4 Prozent. Eine Aussage, ob die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen bei den Minijobs im gewerblichen Bereich mit der Einführung des Mindestlohnes begründet werden kann, ist der Minijob-Zentrale nicht möglich, da keine Beschäftigungsverläufe oder ähnliches untersucht werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum stark gestiegen ist. Dies legt den Schluss nahe, dass Minijobs bedingt durch den Mindestlohn vermehrt in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen umgewandelt wurden. Lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Dezember 2014 noch bei 30,39 Millionen, so konnte bis Dezember 2015 ein Anstieg um zirka 780.000 auf etwa 31,17 Millionen im Dezember 2015 registriert werden. Dies entspricht einem prozentualen Anstieg um 2,6 Prozent. Vergleicht man für das Jahr 2015 die Entwicklungen von Minijobbern und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einzelnen Wirtschaftszweigen, so gehen die Zahlen der Minijobber in allen Bereichen zurück und die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigen an. Lediglich im Wirtschaftszweig „Bergbau, Energie- und Wasserversorgung“ geht auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leicht zurück. Andererseits fällt auf, dass es im Gastgewerbe die geringsten Rückgänge bei Minijobbern und die größten Zuwächse bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gab. Eine ähnliche Entwicklung gab es bei den „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleitungen“, das heißt in der Gebäudebetreuung und im Garten- und Landschaftsbau.
87
Die Minijob-Zentrale bietet seit Jahren Informationen zum Thema Arbeitsrecht bei Minijobs an. Dieses Informationsangebot wird nun ausgeweitet.
Minijobber haben Arbeitsrechte Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD nach der Bundestagswahl 2013 festgelegt, dass Minijobber besser über ihre Rechte informiert werden sollen. In einer gemeinsamen Arbeitssitzung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Minijob-Zentrale wurde im Oktober 2015 diese politische Absicht des Koalitionsvertrages aufgegriffen und umgesetzt.
Grundlage der Gespräche waren Ergebnisse einer vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales beauftragten IAB-Studie zum Wissen über grundlegende Arbeitnehmerrechte von Minijobbern und zu ihrer Durchsetzung. Der Studie zur Folge besteht einerseits das Problem, dass die existierenden Arbeitsrechte von Minijobbern nicht ausreichend bekannt sind. Sind diese Rechte bekannt, besteht andererseits das Problem, dass die Rechte nicht umgesetzt werden. In einem ersten Schritt wurde vereinbart, dass die Minijob-Zentrale vorhandene Informationsund Kommunikationsangebote weiter verstärkt und verbreitet. So wurden unmittelbar die Informationen auf den Internetseiten der Minijob-Zentrale um Hinweise zur praktischen Durchsetzung der Arbeitsrechte erweitert und das Klageverfahren vor dem Arbeitsgericht näher erörtert. Bereits zuvor hat die Minijob-Zentrale über Arbeitsrechte informiert. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem Hinweise zum Arbeitsrecht im Begrüßungsanschreiben für erstmalig angemeldete Minijobber, dem ein Merkblatt zum Arbeitsrecht als Beilage zugefügt wird. Das Schreiben wird nun – unter der Berücksichtigung der Nationalität des Minijobbers – auch in den Sprachen bulgarisch, griechisch, italienisch, polnisch, rumänisch, türkisch und arabisch versandt. Die Broschüre „Arbeitsrecht für Minijobber“ wird durch die Minijob-Zentrale seit 2010 publiziert und hat bisher eine Auflagenhöhe von 64.500 Exemplaren erreicht. Zur weiteren Bekanntmachung der Arbeitsrechte wurden auch die Internetseiten, der Newsletter und die Social-Media-Kanäle der Minijob-Zentrale intensiv genutzt.
89
Die Minijob-Zentrale leistet einen beachtlichen Beitrag zur finanziellen Stabilität der deutschen Sozialversicherung.
Rentenversicherungspflicht für Minijobber sorgt für steigende Beitragseinnahmen Mit dem am 1. Januar 2013 in Kraft getretenen „Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung“ hat der Gesetzgeber die generelle Rentenversicherungspflicht für geringfügig entlohnte Beschäftigte eingeführt. Seitdem steigen die Beitragseinnahmen aus Minijobs für die gesetzliche Rentenversicherung deutlich an.
Die Neuregelung gilt für Arbeitnehmer, die nach dem 31. Dezember 2012 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung aufgenommen haben und auch für geringfügig entlohnte Beschäftigte, deren Beschäftigungsverhältnis bereits am 31. Dezember 2012 bestanden hat und deren Arbeitsentgelt nach diesem Zeitpunkt auf einen Betrag von 400,01 Euro bis 450 Euro erhöht wird. Im Jahr 2012 führten die Arbeitgeber von Minijobbern insgesamt rund 3,45 Milliarden Euro an Rentenversicherungsbeiträgen an die Minijob-Zentrale ab. Drei Jahre später, im Jahr 2015, waren es insgesamt 3,86 Milliarden Euro. Diese erhebliche Steigerung lässt sich insbesondere auf die Einführung der Rentenversicherungspflicht zurückführen. Entfielen im Jahr 2012 noch rund 300 Millionen Euro auf Beiträge für geringfügig entlohnte Beschäftigte, die der Rentenversicherungspflicht unterlagen, so waren es im Jahr 2015 bereits 930 Millionen Euro. Weiter ansteigend ist auch der Anteil der Minijobber, die eigene Beiträge zur Rentenversicherung zahlen. Sie stieg im gewerblichen Bereich von 16,8 Prozent im Dezember 2014 auf 17,8 Prozent im Dezember 2015. Die Entwicklung der Beitragseinnahmen ausschließlich aus den Pauschalbeiträgen – also ohne die Aufstockungsbeiträge aus der generellen Rentenversicherungspflicht – war hingegen leicht rückläufig. Im Jahr 2012 konnten von der Minijob-Zentrale rund 3,14 Milliarden Euro aus Pauschalbeiträgen zur Rentenversicherung vereinnahmt werden. Im Jahr 2015 waren es 2,93 Milliarden Euro.
91
Minijob-Zentrale: Statistik 2015 Entwicklung aller geringfügig entlohnten Beschäftigten von 2004 -2015 6.940.773
6.981.486
Dez 04 Dez 05 Dez 06 Dez 07 Dez 08 Dez 09 Dez 10 Dez 11 Dez 12 Dez 13 Dez 14 Dez 15
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich von 2004 -2015
6.837.866
6.685.160
Dez 04 Dez 05 Dez 06 Dez 07 Dez 08 Dez 09 Dez 10 Dez 11 Dez 12 Dez 13 Dez 14 Dez 15
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten von 2004 -2015 296.326
102.907 Dez 04 Dez 05 Dez 06 Dez 07 Dez 08 Dez 09 Dez 10 Dez 11 Dez 12 Dez 13 Dez 14 Dez 15
Aufteilung der Minijobber im gewerblichen Bereich nach Branchen 18,1 %
Handel; Instandhaltung u. Reparatur v. Kraftfahrzeugen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen
Gastgewerbe
Gesundheits- und Sozialwesen
Verarbeitendes Gewerbe
Verkehr und Lagerei
freiberufl., wissenschaftl. und techn. Dienstleistungen
sonstige Dienstleistungen
12,6 % 12,3 % 10,5 % 8,0 % 6,4 % 5,9 % 5,0 %
Dauer der geringfügig entlohnten Beschäftigungen Zum 31. Dezember 2015 bestand sowohl der Großteil
halten dauern zwischen einem Jahr bis zu höchs-
der Beschäftigungen im gewerblichen Bereich (40
tens zwei Jahren an. 14 bzw. 12 Prozent der Minijobs
Prozent) als auch im Bereich der Minijobs in Privat-
bestehen seit mindestens zwei Jahren bis maximal
haushalten (38 Prozent) seit höchstens einem Jahr.
drei Jahren. Damit existieren insgesamt rund drei
Weitere 21 Prozent der gewerblichen Beschäftigungen
Viertel der geringfügig entlohnten Beschäftigungen
und 20 Prozent der Beschäftigungen in Privathaus-
höchstens drei Jahre.
Zahl der geringfügig entlohnten Beschäftigungen je Arbeitgeber Zum 31. Dezember 2015 beschäftigten gut drei Viertel
Davon beschäftigten 45 Prozent der Arbeitgeber einen
der rund 1,8 Millionen Arbeitgeber mit geringfügig
einzigen, 21 Prozent zwei und elf Prozent maximal
entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich
drei Minijobber.
höchstens drei Minijobber (77 Prozent). Arbeitgeber (gewerblich) nach der Anzahl geringfügiger Beschäftigungen (Stand 31. Dezember 2015)
11+ 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
93
Rechengrößen für Abgaben an die Minijob-Zentrale 2015 Die Beitragssätze und Umlagegrundlagen, die die
Die AAG-Umlagen werden durch die KBS-Satzung
Arbeitgeber für die Minijobber zu entrichten haben,
bestimmt. Diese Rechengrößen sind maßgeblich
werden im Bereich der Kranken-, Pflege- und Unfall-
bestimmend für die Höhe der eingezogenen Gesamt-
versicherung sowie für die Pauschsteuer und die In-
beträge für Minijobs.
solvenzgeldumlage durch den Gesetzgeber festgelegt.
Kurzfristiger Minijob* Geringfügig entlohnter Minijob
gewerblicher Privathaushalt gewerblicher Privathaushalt Bereich Bereich
Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung
entfällt entfällt 13 %
5%
Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung
entfällt entfällt 15 %
5%
Aufstockungsbeitrag RV (bei Verzicht auf die Versicherungs- freiheit durch den Arbeitnehmer)
entfällt
Einheitliche Pauschsteuer
entfällt entfällt 2 %
entfällt
3,7 %
13,7 %
2%
Beitrag zur gesetzlichen individuell individuell Unfallversicherung an zuständigen an zuständigen 1,6 % 1,6 % Unfallversicherungs- Unfallversicherungs- träger träger Umlagen zum Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen - Umlage 1 (Krankheit) - Umlage 2 (Mutterschaft) Insolvenzgeldumlage
1 % 0,3 %
1 % 0,3 %
1 % 0,3 %
1% 0,3 %
0,15 % entfällt 0,15 % entfällt
* Eine kurzfristige Beschäftigung liegt vor, wenn die Beschäftigung von vornherein auf nicht mehr als drei Monate oder insgesamt 70 Arbeitstage im Kalenderjahr 2015 begrenzt ist und nicht berufsmäßig ausgeübt wird. Die Höhe des Verdienstes ist dabei unerheblich.
Aufteilung der pauschalen Beiträge aus Minijobs Im Jahr 2015 zog die Minijob-Zentrale Beiträge, Um-
gesetzliche Rentenversicherung, mit 3,07 Milliarden
lagen und Steuern in Höhe von insgesamt rund 7,68
Euro auf die gesetzliche Krankenversicherung und
Milliarden Euro ein (inkl. Haushaltsscheck-Verfahren).
mit 462,4 Millionen Euro auf die einheitliche Pausch-
Der Großteil entfiel mit 3,90 Milliarden Euro auf die
steuer.
Gesamtbeiträge .........................................................................................................................................................
7.684,4 Mio. Euro
davon in Mio. Euro Rentenversicherung
3.901,1
Krankenversicherung
einheitliche Pauschsteuer
Arbeitgeberversicherung BA-Insolvenzgeldumlage Unfallversicherung
3.071,1 462,4 200,7 37,4 11,7
Beitragseinnahmen im Zeitverlauf (in Milliarden Euro) 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
4,33 4,55 5,58 5,90 6,19 6,33 6,52 6,64 6,77 7,27 7,55 7,68
95
Die ehrenamtliche Selbstverwaltung der Träger der Sozialversicherung in Deutschland ist im Sozialgesetzbuch SGB IV § 29 festgeschrieben. Sie zählt seit Jahrzehnten zu den Eckpfeilern des bundesdeutschen Sozialversicherungssystems. Die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung gibt Versicherten und Arbeitgebern die Möglichkeit, ihre Interessen und Vorstellungen einzubringen und die Verwaltung des Sozialversicherungsträgers aktiv mitzugestalten. Die Selbstverwaltung ist somit ein Grundstein der Demokratie. Nach den Sozialwahlen 2011 sind folgende Personen Mitglied der Vertreterversammlung und des Vorstandes (Stand 31. Dezember 2015):
Vertreterversammlung
Selbstverwaltung
Udo Kummerow, altern. Vorsitzender (l.) Frank Vanhofen, altern. Vorsitzender (r.)
Versichertenvertreter:
Arbeitgebervertreter:
Heike Arndt
Dr. Peter Breckling
Andreas Detemple
Franz-Josef Eder
Ursula Fleischmann
Jürgen Eikhoff
Axel Hartmann
Wolfgang Graf
Friedhelm Hundertmark
Claudia Hamelbeck
Prof. Werner Huth
Bernd Heggemann
Udo Kummerow
Dr. Wolfgang Herting
Werner Mädicke
Alfred Höllerbauer
Andreas Näser
Arnold Lipinski
Manfred Pferner
Gerhard Ludwig
Joachim Plath
Jürgen Niemann
Klaus-Peter Schäfer
Ulrich Pausch
Gisbert Schöne
Gerd Sieling
Vlatko Stark
Frank Vanhofen
Heinrich Wirtz
Wolfram Zilligen
Vorstand Edeltraud Glänzer, altern. Vorsitzende (l.) Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, altern. Vorsitzender (r.)
Versichertenvertreter:
Arbeitgebervertreter:
Udo Eisberg
Hartmut Behnsen
Edeltraud Glänzer
Heinrich Brüggemann
Sven Grünwoldt
Dr. Christian Gravert
Gert Hüfner
Hans-Jörg Hering
Ludwig Ladzinski
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob
Eckehard Linnemann
Michael Weberink
Robert Prill
Marietta Rüth
Lars Scheidler
Dr. Jürgen-Johann Rupp
Steffi Laube
Heinz-Ferdi Gottschalk
Versichertenälteste Die Versichertenältesten stehen ne-
tätig. Zusätzlich zu den Auskunfts- und
ben den Regionalausschüssen und
Beratungsstellen bieten sie im Rahmen
den Widerspruchsausschüssen als Teil
von Beratung und Betreuung einen
der regionalen Selbstverwaltung für
kompletten Versichertenservice an.
Kundenorientierung und Versicherten-
Analog zu den Versichertenältesten
nähe. Im Jahr 2015 waren insgesamt 900
geben 11 Versichertensprecher bezüglich
Versichertenälteste im ganzen Bundes-
der Renten-Zusatzversicherung entspre-
gebiet in 74 Versichertenältestenbezirken
chende Auskunft und Unterstützung den
(Geschäftsstellenbereiche) ehrenamtlich
Versicherten in der Branche „Bahn“.
97
Verwaltungsaufbau und Geschäftsverteilung
Geschäftsführung 2015
Bettina am Orde Erste Direktorin und Vorsitzende der Geschäftsführung
Peter Grothues Direktor und Mitglied der Geschäftsführung
Heinz-Günter Held Mitglied der Geschäftsführung
Geschäftsführung Direktor
Erste Direktorin
Mitglied der Geschäftsführung
– Peter Grothues –
– Bettina am Orde –
– Heinz-Günter Held –
Referat 0.3 Renten-Zusatzversicherung
Referat 0.1 Selbstverwaltung
Referat 0.2 Geschäftsführung
– Jessica Nohren –
– Angelika Wiese –
– Martin Böckmann –
Referat 0.4 Innenrevision
Referat 0.6 Beteiligungsgesellschaften, Betriebsführung der Eigenbetriebe der RV – Volker Menne –
Referat 0.5 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing
Abteilung I Kunden- und Leistungsmanagement in der Krankenversicherung – Gerd Jockenhöfer –
Abteilung IV Finanzen, Zentrales Controlling
Abteilung VIII Vertrags- und Versorgungsmanagement in der Kranken- und Pflegeversicherung – Dieter Castrup –
Abteilung VI Organisation, Statistik, Datenverarbeitung, Bauen, Logistik – Frank Karnitzki –
– Werner Schommers – Abteilung II Rentenversicherung
– Andreas Gülker – Abteilung III Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation) – Petra Kirchner –
– Dr. Wolfgang Buschfort –
– N.N. –
Abteilung V Personal, Berufliche Bildung, Sozialmedizinischer Dienst
Abteilung VII Zentrale Stelle für Melde- und Beitragswesen
– Wolfgang Herrmann –
– Dr. Erik Thomsen –
Abteilung IX Recht
– David Roesler –
Regionaldirektionen
Stand: Dezember 2015
impressum Herausgeber:
Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, Pieperstraße 14-28, 44789 Bochum
Redaktion: Gestaltung:
Gilbert Gratzel, Referat 0.2 Patricia Strenger, Referat 0.5
in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen und Referaten
Bildnachweis: Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See S. 12 © absolutimages-fotolia.com ; S. 16 © sylv1rob1-fotolia.com; S. 30 © weerapatkiatdumrong-istock.com; S. 32 © goodluz-fotolia.com; S. 34 © GlobalStock-istockphoto.com; S. 52 © alotofpeople-fotolia.com; S. 62 © Gerhard Seybert-fotolia.com; S. 64 © stockpics Fotolia.com; S. 67 © Igor Mojzes-fotolia.com; S. 69 © chalabala-fotolia.com; S. 71 © freshideafotolia.com; S. 88 © Gina Sanders-fotolia.com; S. 90 © Vasily Merkushev-fotolia.com Gesamt- herstellung: Grafische Betriebe der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
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