Jahresbericht 2012 Bewährungshilfe Stuttgart e. V.

February 20, 2018 | Author: Bastian Dressler | Category: N/A
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Jahresbericht 2012

Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger

Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH

Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH

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Jahresbericht 2012

Bewährungshilfe Stuttgart e.V. und Prävent Sozial gGmbH Zwei unter einem Dach, die zusammengehören und gemeinsam als private soziale Dienstleister die staatliche Strafjustiz unterstützen: - Der Verein als Alleingesellschafter der gGmbH, der die Richtung vorgibt, strategische Ziele erarbeitet, übergreifende Aufgaben wahrnimmt, zugewiesene Bußgelder an die Projekte von Verein und gGmbH weitergibt und sich um Ambulanz, IKN, Zeugenbegleitung und den Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg kümmert. - Die gGmbH, die im Wesentlichen die operative Arbeit für beide Träger leistet und für die Bereiche Wohnen, Arbeit, Betreuungsweisungen, Schuldnerberatung, BICO, ACHTUNG, NERO, NEROkidz, ISAtrans und Eltern - Kind - Projekt Chance zuständig ist.

Jahresbericht 2012

Herausgeber

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Bewährungshilfe Stuttgart e. V. | Prävent Sozial - Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Telefon 07 11 | 2 39 88 - 477, Telefax 07 11 | 2 39 88 - 50 mail @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de mail @ praeventsozial. de

Redaktion

Melanie Dawidowsky, Hans Nusser, Anne - Margret Steimle, Dr. Beate Weik

Autoren

Pamela Grassl, Siegfried Kämmerer, Iris Käppler - Krüger, Thomas Kammerlander, Rainer Kanzler, Michael Kleppe, Tina Neubauer, H. -Jürgen Pitzing, Ingrid Rieger, Michael Sählhoff, Christian Veith, Ute Wuhrer - Önkal

Gestaltung

FrankeDesign, Stuttgart

Bildbeiträge

Klaus Franke, Thomas Kammerlander, Rainer Kanzler, Christopher Koch, Anja Kühfuß, Christian Veith

Druck

Eisemann GmbH & Co. KG, Remseck

Auflage

1.500 Exemplare

Bankverbindungen

Postgiroamt Stuttgart, Konto 26 112 -703, Bankleitzahl 600 100 70 BW - Bank, Konto 2 299 125, Bankleitzahl 600 501 01 Herausgegeben im Juni 2013

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Jahresbericht 2012

Inhalt

Vorwort der Vorsitzenden

04 - 05

Bericht des Geschäftsführers

06 - 08

Zahlen und Fakten

09

Psychotherapeutische Ambulanz

10 - 13

Haftentlassene unter Führungsaufsicht

14 - 15

Pilotprojekt Behandlung schwerer Gewaltstraftäter

16

Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg

17

Zeugenbegleitung

18 - 23

Betreutes Wohnen

24 - 28

Betreuungsweisungen

29

Arbeit » Schwitzen statt Sitzen «

30 - 33

Schuldnerberatung

34 - 35

Projekt ISAtrans

36 - 37

Kompetenztraining BICO und ACHTUNG

38 - 39

Eltern - Kind - Projekt Chance

40 - 41

NERO und NEROkidz

42 - 43

Vereinsgeschichte Personen und Dienste

44 45 - 48

Jahresbericht 2012

Vorwort der Vorsitzenden

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Vorwort der Vorsitzenden des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart

Im vergangenen Jahr wurde ich gefragt, was denn den Bewährungshilfeverein Stuttgart und Prävent Sozial über das hinaus, was wir an Leistungen anbieten, kennzeichnet, und was die, die sich bei uns engagieren, verbindet. » Es ist nie zu spät für eine

Ich denke, es ist die Verantwortung für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Resozialisierung,

gemeinsame Anstrengung für die,

aber auch ein die Würde des Einzelnen achtendes Menschenbild.

die auf unsere Hilfe warten. «

( Norbert Blüm )

Wir wollen uns nicht alleine auf staatliche Reaktionen der sozialen Strafrechtspflege verlassen, sondern schnell, unbürokratisch und qualifiziert Hilfe leisten, die Weiterentwicklung und Straffreiheit fördert. Auch spezielle Situationen im Justizbetrieb, wie die besondere Rolle der Zeugen, wollen wir vor diesem Hintergrund sehen und unterstützen. Dabei ist uns eine respektvolle Zugehensweise und ganzheit liches Arbeiten wichtig. Das geht nur durch vertrauensvolles Zusammenwirken auf der persönlichen und fachlichen Ebene. Mein Dank hierfür gilt den haupt - und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Förderern, den Kooperationspartnern sowie den Staatsanwältinnen und Staatsanwälten, Richterinnen und Richtern, die uns nicht nur durch Zuweisung von Bußgeldern sondern auch durch Anregungen unterstützen. Ohne sie alle wäre unsere Arbeit nicht möglich.

Der ehrenamtlich tätige Vorstand Reihe oben von links nach rechts: Iris Käppler - Krüger Thomas Kammerlander Matthias Merz Melanie Dawidowsky Andreas Arndt Prof. Dr. Günter Rieger Reihe unten von links nach rechts: Albrecht Braun Carolin Bourgun Dr. Beate Weik Dr. Sybille Wuttke

Seite 05

Jahresbericht 2012

Vorwort der Vorsitzenden

Speziell und persönlich danken möchte ich dieses Jahr Oberstaatsanwalt a. D. Hans Nusser und Oberstaatsanwalt Gernot Blessing für ihre langjährige aktive Mitarbeit im Vorstand, die die beiden im Jahr 2012 beendeten. Gernot Blessing war seit 1994, Hans Nusser seit 1986 Mitglied des Vorstands und zudem 23 Jahre lang dessen stellvertretender Vorsitzender. Er hat mich in vielerlei Hinsicht mit Rat und

Danke!

Tat unterstützt. Insbesondere hat er sich um die Erstellung und Gestaltung des Jahresberichts ge -

kümmert und war auch an dieser Ausgabe - ebenso wie Anne - Margret Steimle, Vorsitzende Richterin am Landgericht a. D., die ebenfalls bis 2010 im Vorstand tätig war - maßgeblich beteiligt.

Alle drei haben den Verein durch ihr Engagement und ihren kritischen Blick über viele Jahre lang

entscheidend begleitet und geprägt. Der Verein verdankt ihnen sehr viel. Ich schätze es deshalb außer ordentlich und bin dankbar, dass sie sich bereit erklärt haben, unsere Arbeit auch weiterhin zu fördern und zu unterstützen.

Nunmehr haben junge Kolleginnen ihren Platz im Vorstand eingenommen. Wir sind froh, dass hier Kolleginnen und Kollegen aller Altersstufen und aus allen Bereichen der Justiz zusammenarbeiten. Das hält den Verein lebendig und nah an den Bedürfnissen der alltäglichen Praxis. Was wir alles tun, können Sie diesem Jahresbericht entnehmen. Danke an alle!

Iris Käppler - Krüger Jugend - und Jugendschöffenrichterin Stellvertreterin des Amtsvorstands, Amtsgericht Stuttgart - Bad Cannstatt

Jahresbericht 2012

Bericht des

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Geschäftsführers

Bericht des Geschäftsführers

Seit nunmehr 60 Jahren

Dem Verein obliegen die Bereiche der psychotherapeutischen Behandlung von Straftätern und der

dient die Arbeit des Vereins

Zeugenbegleitung. Probanden der Bewährungshilfe werden durch zweckgebundene Zuwendungen

Bewährungshilfe Stuttgart e.V.

an Neustart und durch Gewährung zinsloser Darlehen unterstützt. Opfer werden aus Mitteln des

und - seit 2007 - der Prävent

Opferfonds entschädigt. Durch den Fonds Psychotherapie und Bewährung werden die Therapien von

Sozial gGmbH in vielfältiger

Gewalt - und Sexualstraftätern finanziert. Die PräventSozial gGmbH leistet die operative Arbeit für

Weise der Vermeidung von

beide Träger.

Straftaten, der Resozialisierung von Straftätern und dem Schutz

PräventSozial gGmbH ist für die Bereiche Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « , Wohnen, Schuldner -

sowie der Unterstützung von

beratung, ISA trans, Betreuungsweisungen, BICO, ACHTUNG, Eltern - Kind - Projekt Chance, NERO und

Opfern.

NEROkidz zuständig. Ein solch umfängliches Aufgabenspektrum stellt hohe Anforderungen an Engagement, Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Alle genannten Bereiche und Projekte sind sehr gut aus gelastet, was den Bedarf verdeutlicht. Dabei ist uns vor allem wichtig, auch weiterhin unseren eigenen Qualitätsansprüchen wie auch denen unserer Auftraggeber und Kooperationspartner gerecht zu werden. In allen Arbeitsbereichen gab es auch 2012 vielfältige personelle, fachliche, technische und organi satorische Herausforderungen, die in den jeweiligen Berichten näher dargestellt sind. Seit 2012 unterstützt Rainer Kanzler mich bei der Geschäftsführung des Vereins und von PräventSozial. In der Psychotherapeutischen Ambulanz haben wir mit Matthias Rueß und Gabriele Keifer neue Psychologische Psychotherapeuten eingestellt. Seit neuestem arbeitet auch Diplom - Psychologin Julia Rothfischer als Honorarkraft in der Ambulanz mit. Weitere personelle Erweiterungen sind in Planung.

Seite 07

Jahresbericht 2012

Bericht des Geschäftsführers

Zusätzliches Personal wurde auch bei der Schuldnerberatung erforderlich. Carola Kneer arbeitet dort als Schuldnerberaterin und im Projekt ACHTUNG als Trainerin mit. Beate Stroka wurde für die qualifi zierte Zuarbeit in der Schuldnerberatung eingestellt. Seit Februar 2013 befindet sich die Zentrale Schuldnerberatung am Wilhelmsplatz 11 in Stuttgart - Mitte. Nachdem wir im Bereich Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « das Team bereits 2011 erweitert hatten, kam es hier zu keinen weiteren personellen Veränderungen. Im Bereich Wohnen hat sich das Betreute Einzelwohnen im Individualwohnraum etabliert. Diese Betreuungsform haben wir für unsere ehemalige Wohngruppe Degerloch eingeführt. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist nach wie vor hoch. In Fortführung des erfolgreichen Projekts ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit ist ISA trans angelaufen. Dieser Bereich wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. ISA trans wird in bewährter Weise von uns und unseren Kooperationspartnern durchgeführt.

In unseren Räumlichkeiten in der Uhlandstraße hatten

Nach 21 Jahren in der

wir keine Möglichkeit mehr, weiteres Personal

Uhlandstrasse war die

unterzubringen. Nachdem wir schon vor drei Jahren in

Zeit reif für einen Umzug

der Pfarrstraße in Stuttgart notgedrungen zusätzliche Büroräume angemietet hatten, standen wir nun wieder vor der Wahl, noch mehr Büros anzumieten oder komplett umzuziehen.

Umzug im März 2013

Jahresbericht 2012

Bericht des

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Geschäftsführers

Neue Büroräume in der

Da die Problemlagen der Klienten immer häufiger sehr komplex sind, wird eine fachbereichsüber -

Neckarstrasse 121

greifende Kooperation unserer Mitarbeiter ständig wichtiger. Zum Teil können wir nur so qualifizierte Arbeit leisten. Eine weitere räumliche Aufgliederung wäre kontraproduktiv gewesen. Unser Ziel war es deshalb, alle Bereiche von Verein und gGmbH mit Ausnahme der Schuldnerberatung, die als Teil der Zentralen Schuldnerberatung Stuttgart ihren eigenen Standort hat, zu konzentrieren. Wir hatten Glück bei der Suche und sind im März 2013 in geeignete Räume in der Neckarstraße 121 gezogen, in denen alle Mitarbeiter arbeiten können. Die Anordnung und die Ausstattung der Büroein heiten sind auf uns zugeschnitten, sodass wir die interne Vernetzung weiterentwickeln können, um auch weiterhin die teilweise sehr aufwändige Arbeit mit den Klienten zu leisten.

Dank an unsere Mitarbeiter

Allen Mitarbeitern gilt mein herzlicher Dank. Ohne ihre engagierte Leistung hätten die vielfältigen

und alle Kooperations -

und anspruchsvollen Aufgaben nicht bewältigt werden können. Großen Dank schulden wir auch allen

partner

Kooperationspartnern, den vielen Institutionen und Personen, die uns stets tatkräftig unterstützt haben und dies, da sind wir sicher, auch weiterhin tun werden.

Thomas Kammerlander

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Jahresbericht 2012

Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2012

Dem Vorstand des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart e.V. gehören 9 ehrenamtlich tätige Mitglieder

Vorstand und Mitarbeiter

an: 3 Richterinnen und 2 Richter, 1 Staatsanwältin und 1 Staatsanwalt, 1 Regierungsdirektorin sowie 1 Professor der Fakultät Sozialwesen an der Dualen Hochschule Stuttgart. 1 Geschäftsführer und 41 Mitarbeiter waren für Verein und PräventSozial gGmbH tätig. 129 Anträge wurden bewilligt.

Fonds Psychotherapie und Bewährung

3 Psychotherapeutinnen und 3 Psychotherapeuten , davon einer stundenweise als Honorarkraft, haben

Psychotherapeutische Ambulanz

in 2.425 Stunden 157 Straftäter therapiert. 63 Täter wurden 2012 neu aufgenommen, 18 Therapien

für Gewalt - und Sexualstraftäter

beendet. Außerdem wurden 56 Führungsaufsichtsklienten sowie 10 Straftäter in der JVA Heimsheim behandelt. 210 Fälle wurden bearbeitet. Von der Leiterin des Projekts und 15 Ehrenamtlichen wurden 134 Zeugen

Zeugenbegleitung

zu Verhandlungen bei den Strafgerichten und 16 Beteiligte zu Terminen beim Familien - bzw. Zivil gericht begleitet. In 16 Täter - Opfer - Ausgleichsverfahren wurden insgesamt 6.621,24 Euro Darlehen gewährt.

Täter - Opfer - Ausgleichsfonds

In 5 von Sozialarbeitern betreuten Wohngruppen werden 33 Plätze in Stuttgart, Echterdingen,

Betreutes Wohnen

Esslingen und Waiblingen angeboten. Zudem stehen 29 betreute Plätze im Individualwohnraum

in Wohngruppen und

in Stuttgart, im Rems - Murr - Kreis und in Nürtingen sowie 7 Plätze für Frauen in Esslingen zur

im Individualwohnraum

Verfügung. Die Auslastung war anhaltend sehr hoch. 24 Jugendliche und Heranwachsende wurden betreut.

Betreuungsweisungen

4.645 Fälle , davon 2.978 Neueingänge , wurden bearbeitet und 3.068 erledigt. Vermittelt wird in über

» Schwitzen statt Sitzen «

1.800 Arbeitsstellen . Die Klienten leisteten 206.238 Stunden gemeinnützige Arbeit, 34.981 Hafttage wurden vermieden. Dem Land wurden dadurch 2.448.670 Euro erspart. In zahlreichen Vorort - und Sprechstundenberatungen wurden 2.349 Fälle bearbeitet. Die 4 Schuldner -

Schuldnerberatung

berater der PräventSozial gGmbH waren daran mit 25 % beteiligt. 2 der Mitarbeiterinnen berieten zudem in 106 Terminen junge Schuldner unter 25 Jahren. 2012 nahmen am Projekt ISAtrans 32 Männer teil. Sie haben zusammen 6.000 Stunden gearbeitet.

ISAtrans

Mit 15 vom Schulausschluss bedrohten Schülerinnen und Schülern im Alter von 13 bis 16 Jahren

BICO und ACHTUNG

( BICO ) sowie mit 12 im Alter von 10 bis 12 Jahren ( ACHTUNG ) wurde ein soziales Kompetenztraining durchgeführt. In den Sprechstunden sowie telefonisch wurden 157 Ratsuchende - davon etwa die Hälfte im Rahmen

NERO und NEROkidz

von NEROkidz - von Rechtsanwälten kostenfrei rechtlich beraten. 9 Fälle wurden bearbeitet.

Eltern - Kind - Projekt Chance

Jahresbericht 2012

Psychotherapeutische

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Ambulanz

Psychotherapeutische

Gründung und Ziele

Seit September 1998 betreibt der Verein Bewährungshilfe Stuttgart e.V. die Psychotherapeutische

der Ambulanz

Ambulanz für Sexualstraftäter zur Durchführung gerichtlich angewiesener ambulanter Straftäter behandlungen mit dem Ziel, weitere Straftaten zu verhindern. Die psychotherapeutische deliktorientierte Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit Justiz, Strafvollzug und Bewährungshilfe ( nahtlose Anschlussbehandlung nach Haftentlassung, Mitteilung von Therapieverläufen mit hoher Transparenz und Offenheit gegenüber den Patienten, Schweige pflichtentbindung u.a.m. ) . Seit 2010 ist die Ambulanz auch eine von acht » Forensischen Ambulanzen « in Baden - Württemberg mit der Aufgabe, ehemalige Strafgefangene unter Führungsaufsicht und mit einer gerichtlich angeordneten Vorstellungs - und / oder Therapieweisung zu betreuen und zu be handeln.

Klientel der Ambulanz

Die Behandlung von Gewalt - und Sexualstraftätern begleitet diese im Übergang vom Straf - oder Maßregelvollzug in die anschließende Bewährungszeit. Außerdem werden Klienten der Bewährungs hilfe therapiert. Eine Finanzierung der überwiegend gerichtlich angewiesenen Straftäterbehandlungen ist nach Antrag über den Fonds » Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg « möglich.

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Jahresbericht 2012

Psychotherapeutische Ambulanz

Ambulanz Psychotherapeutische Ambulanz für Gewalt - und Sexualstraftäter

Angesichts der großen und wachsenden Zahl gerichtlich angewiesener deliktorientierter ambulanter

Fachteam der Ambulanz und

Behandlungen von Straftätern - insbesondere zunehmend solcher unter Führungsaufsicht - besteht die

personelle Veränderungen

Notwendigkeit, das Fachteam der Ambulanz fortlaufend zu erweitern, damit keine » Lücken « zwischen Haftentlassung und Leben in Freiheit oder Urteilsverkündung und Bewährungsunterstellung ent stehen. Der Verein bemüht sich daher, freigewordene Stellen möglichst umgehend zu besetzen. Auch 2012 wurden zwei Stellen für Psychotherapeuten neu geschaffen und besetzt. Das Fachteam bestand aus 5 angestellten Diplompsychologen und Psychologischen Psychotherapeuten: Heinz -Jürgen Pitzing als Leiter, Pamela Grassl mit 65 % Stellenanteil, Petra Nedele und Gabriele Keifer, Psychotherapeutinnen in Ausbildung mit 80 %, Matthias Rueß seit Mai 2012 mit 75 %. Zudem ist Diplompsychologe Bert Mäckelburg als Honorarkraft ca. 6 Stunden wöchentlich für uns tätig. 2013 ist geplant, nach Möglich keit die Personalkapazität weiter auszubauen. Dies bedeutet eine hohe wirtschaftliche Belastung und ein Risiko, das nur gemeinsam mit dem Justizministerium und den Gerichten getragen werden kann. Durch deliktorientierte Einzelpsychotherapie wird die Motivation zur Behandlung gefördert. Kern der

Methoden der Behandlung

Behandlung ist die Auseinandersetzung mit dem Gewalt -/ Sexualverhalten mithilfe der Methode der Tataufarbeitung ( Deliktszenario ) . Hierdurch wird das Bewusstsein für die Motive und Ursachen der Straftat gefördert. Die Konfrontation mit dem Leid der Opfer verbessert die Empathiefähigkeit. Durch die Vermittlung von Bewältigungsstrategien werden Verhaltensmöglichkeiten zur konkreten Verhin derung von Rückfällen erlernt. Paar - und Angehörigengespräche dienen dazu, die Beziehungsfähigkeit zu prüfen und zu fördern, um sicherzustellen, dass die Personen im engsten Lebensumfeld über die Straftat Bescheid wissen. Aufgrund der häufig vorkommenden Mehrfacherkrankungen dieses Klientels wird es immer notwendiger, sich mit Hilfe eines engen Netzwerks mit den zuständigen sozialen Fach und Gesundheitsdiensten abzustimmen sowie Überweisungen und Kooperationen zu nutzen. Der Verein Bewährungshilfe Stuttgart e.V. hat hier als Träger den großen Vorteil, dass die Ambulanz » im eigenen Haus, auf kurzem Wege « für ihren Auftrag und ihre Arbeit die Kompetenzen und Strukturen der eigenen Abteilungen der Sozialarbeit ( Schuldnerberatung, Vermittlung in gemeinnützige Arbeit, Betreutes Wohnen u. a. ) nutzen kann. Dies ist ein Qualitätskriterium, über das nicht jede Psycho therapeutische Ambulanz für Straftäter in Deutschland verfügt. Zu Beginn der Behandlung finden nach Möglichkeit wöchentlich einstündige Einzelgespräche statt.

Behandlungsfrequenz

Im Laufe der Behandlung kann die Frequenz auf einen 14 - tägigen, monatlichen oder gegen Ende

und - dauer

gar vierteljährlichen Rhythmus reduziert werden. Die Behandlung dauert in der Regel mindestens ein Jahr. Je nach Schwere des Delikts, der Delinquenzvorgeschichte, der Schwere von psychischen Störungen und sozialen Problemen oder nach entsprechender Weisung des Gerichts kann sie auch wesentlich länger sein. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 157 Straftäter ( 2011: 143 ) , davon 56 ( 41 ) mit gerichtlicher Weisung

Behandlungszahlen und

nach dem Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht in mehr als 2.425 Stunden reiner Therapiezeit

- ergebnisse im Jahr 2012

( 1.861 Std. ) behandelt. 63 Patienten ( 67 ) wurden neu aufgenommen, 18 ( 44 ) Therapien beendet, davon regulär 12 ( 34 ) , durch Abbruch 4 ( 6 ) und aus sonstigen Gründen wie Versterben / Wegzug 2 ( 4 ) .

Jahresbericht 2012

Psychotherapeutische

Seite 12

Ambulanz

Auffallend ist, dass 2012 zwar mehr Straftäter behandelt, aber weniger Behandlungen abgeschlossen wurden als im Jahr zuvor. Die Aufnahmen dagegen blieben fast gleich hoch. Dies ist darauf zurückzu führen, dass die Psychotherapeuten 2012 einen nicht unerheblichen Teil noch laufender Therapien von einer im Jahr zuvor ausgeschiedenen Kollegin übernehmen mussten. Daher waren sie das ganze Jahr über voll ausgelastet und konnten nur einen kleinen Teil der Neuaufnahmen versorgen. Erst durch die beiden Neuanstellungen ist es gelungen, die Aufnahme von 63 Patienten zu ermöglichen und hierdurch den Bedarf zu decken. Dies war für alle ein großer Kraftaufwand. Wie in den Jahren zuvor stiegen die Anmeldungen zum Ende des letzten Quartals an. Auf der Warte liste befanden sich deshalb am Jahresende 41 ( 49 ) Personen.

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

29

28

20

29

22

34

12

Abbrüche

11

08

14

04

07

06

04

54 ( 22 % )

Sonstige*

02

0

06

01

01

04

02

16 ( 07 % )

Gesamt

42

36

40

34

30

44

18

244 (100 % )

Therapiebeendigungen

Gesamt

2006 bis 2012 Reguläre Abschlüsse

* Tod, längerer Aufenthalt

174

71 % )

im Krankenhaus, Inhaftierung, Wohnsitzwechsel etc.

Zugänge von Patienten

Mit 107 Personen ( 68 %) kam die Mehrzahl aller Patienten aus den Justizvollzugsanstalten, 45 ( 28 %) kamen über die Bewährungshilfe, 1 Person ( 1 %) kam aus dem Maßregelvollzug und 4 ( 3 %) über sonstige Wege wie Rechtsanwälte und Richter oder als Selbstmelder.

21 36 24 08 54 38 %

47

5.5 %

17 %

07

34

25 %

30

nten

19 %

21.6 %

4.4 %

30 %

Delikte aller 157 Patienten aus 2012 im Vergleich zum Vorjahr ( 143 Patienten )

 

14.5 %

atie 39 P 25 %

2011 2012

Exhib eller Sexu ch brau Miss

ition

ismu

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t ewal elle G g, Sexu n tigu ewal g) n ( Verg ötigu elle N u x e s

g, schla , Tot g Mord n u letz erver Körp

tige en, Sons llung chste a N e) . ( z. B grafi orno p t e n Inter

Seite 13

Jahresbericht 2012

Psychotherapeutische Ambulanz

Seit Bestehen der Ambulanz wurden insgesamt 1.150 Gewalt - und Sexualstraftäter behandelt. Über

Behandlungsergebnisse von

viele Jahre konnten wir beobachten, dass der überwiegende Teil des Klientels (über 70 %! ) trotz des

Patienten 1998 bis 2012

nicht unerheblichen gerichtlichen Drucks durch eine Therapieweisung die Behandlung erfolgreich annimmt und regulär beendet, obwohl zu Beginn der Behandlung nur ein Drittel eigenständig dazu motiviert war. Der Anteil von Therapieabbrüchen in Höhe von 22 % im Berichtsjahr entspricht dem langjährigen Durchschnitt. Ergebnis der Arbeit unserer Fachambulanz ist daher auch, dass es trotz gerichtlicher Weisung mehrheitlich möglich ist, mit Hilfe einer deliktorientierten Psychotherapie die ambulante Behandlung von Straftätern regulär durchzuführen. 2007 hat der Kriminologische Dienst des Justiz ministeriums Baden - Württemberg eine Stichtagerhebung durchgeführt, die ergab, dass die Zahl erneuter einschlägiger Straftaten von Patienten der Ambulanz nach vielen Jahren bei 8,7 % lag. Ohne Behandlung hätte mit einer Rückfallquote bei Sexualstraftätern von durchschnittlich 24 % ( Schmucker, M. [2004]: Kann Therapie Rückfälle verhindern? Herbolzheim: Centaurus ) gerechnet werden müssen. Anhaltspunkte dafür, dass sich dieses Verhältnis seitdem signifikant verändert hat, gibt es nicht.

H. - Jürgen Pitzing, Leiter der Psychotherapeutischen Ambulanz

Die Mitarbeiter der Psychotherapeutischen Ambulanz Von links nach rechts: Bert Mäckelburg Gabriele Keifer Petra Nedele H. - Jürgen Pitzing Pamela Grassl Matthias Rueß Diana Mikuteit

Jahresbericht 2012

Führungsaufsicht

Seite 14

Haftentlassene unter Führungsaufsicht

Führungsaufsicht -

Nach dem Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht vom 13. April 2007 kann das Gericht Straftätern

Maßregel der Besserung und

nach vollständiger Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe gerichtlich auferlegen, sich zu bestimmten Zeiten

Sicherung für Straftäter

oder in bestimmten Abständen bei einer Forensischen Ambulanz vorzustellen oder sich in einer solchen psychiatrisch, psycho - oder sozialtherapeutisch betreuen und behandeln zu lassen.

Die Ambulanz betrat

Im Jahr 2010 hat das Land Baden - Württemberg u. a. auch der Psychotherapeutischen Ambulanz

mit der Übernahme dieser

des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart die Aufgaben einer Forensischen Ambulanz übertragen.

Aufgabe Neuland

Die Finanzierung der Behandlungen erfolgt über die zuständige Führungsaufsichtsstelle beim Landgericht Stuttgart mittels Fallpauschalen. Der Forensischen Ambulanz obliegen: - das Vorbereitende Aufnahmeverfahren - die Abklärung der Indikation zur Vorstellungs - oder Therapieweisung und - die Durchführung von bis zu 8 probatorischen Sitzungen in der letzten Einrichtung. sowie die Umsetzung der Betreuung, Behandlung und Verhaltenskontrolle - Aufbau der Motivation zur Behandlung - Behandlung und Betreuung mit psychiatrischen, psychotherapeutischen und sozialtherapeutischen Methoden - Zusammenarbeit mit Führungsaufsichtsstellen, Bewährungshilfe, Justiz - und Maßregelvollzug. Die Arbeitsabläufe mussten entwickelt und erprobt, die Kooperation mit Führungsaufsichtsstelle, Vollzugsanstalten, Bewährungshelfern u. a. abgesprochen und umgesetzt werden. Ausreichend Fach personal musste gefunden und eingearbeitet werden. Das ist weitestgehend gelungen. Die Betreuung und Behandlung der Klienten aus dem Regelvollzug, die unter Führungsaufsicht stehen, ist aufwändig und stellt hohe fachliche Anforderungen.

Schwerwiegende Besonderheiten

Schwerwiegende Besonderheiten sind vor allem: - Hohe delinquente Vorbelastung und lange Haftstrafen - Keine therapeutische Aufarbeitung der begangenen Straftaten - Gravierende psychische Auffälligkeiten und Störungen - Bei Haftentlassung keine Begutachtung zur Gefährlichkeit - Entlassung erst zum Endstrafentermin - Keine Maßnahmen der Lockerung und Entlassvorbereitung - Keine sozialen Kontakte mehr in Freiheit nach vielen Jahren der Haft - Keine Motivation zur Behandlung nach Endverbüßung der Strafe. Häufig auftretende Schwierigkeiten: - Sehr mühselige Motivationsarbeit nach vielen Haftjahren - Probleme des Alltags dominieren nach Haftentlassung die Themen - Den Klienten fehlt Vorverständnis / Erfahrung zur Therapie - Zeitprobleme der Klienten, aber auch persönliche Unzuverlässigkeit erschweren die Einhaltung vereinbarter Gesprächstermine - Parallele Weisungen belasten diese Klienten und wirken häufig demotivierend - Verbindung von Hilfe und Kontrolle ist kompliziert und aufwändig.

Seite 15

Jahresbericht 2012

Führungsaufsicht

Im Jahr 2012 hat die Forensische Ambulanz der Bewährungshilfe Stuttgart 56 ( 2011: 41 ) Klienten

Inanspruchnahme der

behandelt, die eine gerichtliche Vorstellungs - oder Therapieweisung erhalten hatten. Davon stammten

Forensischen Ambulanz

40 = 71 % ( 34 = 83 %) aus den Justizvollzugsanstalten, 15 = 27 % ( 6 = 15 %) kamen über die Bewährungs -

Stuttgart

hilfe und einer über den Maßregelvollzug. 2012 wurden 21 ( 24 ) Klienten neu aufgenommen. Seit Bestehen der Verwaltungsvorschriften für Forensische Ambulanzen verzeichnet die Stuttgarter Ambulanz eine wachsende Zahl von aufzunehmenden Klienten unter Führungsaufsicht. In den Jahren 2010 bis 2012 wurden insgesamt 61 ( 2010: 16, 2011: 24, 2012: 21 ) neu aufgenommen. Von 2004 bis 2009 waren es insgesamt nur 11 Klienten. Am Jahresende 2012 standen 19 Klienten auf der Warteliste, mit denen zum Teil aber schon konkrete Aufnahmetermine vereinbart wurden.

In diesem Jahr ist es der Ambulanz aufgrund des hohen Bedarfs an »Vorbereitenden Aufnahme verfahren « und der nach wie vor begrenzten Personalsituation wieder nicht in allen Fällen möglich gewesen, die erforderlichen Maßnahmen zeitgerecht durchzuführen. Zwar wurde neues Personal ein gestellt, es musste allerdings erst eingearbeitet werden. Auch im Jahr 2013 werden wir durch weitere Anstellungen von Fachpersonal versuchen, Engpässe zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen. Der Verein unternimmt alle Anstrengungen, um dem hohen Bedarf an Betreuung und Behandlung dieses schwierigen Klientels mit ausreichendem Personal gerecht zu werden. Nur dann kann die Forensische Ambulanz den ihr erteilten Auftrag gewissenhaft mit dem Ziel, die Allgemeinheit besser vor Gewalt - und Sexualstraftaten zu schützen, erledigen. Wir möchten der Justiz ein zuverlässiger Partner sein und werden alles unternehmen, um diesen Auftrag fachgerecht umzusetzen.

H. - Jürgen Pitzing, Leiter der Psychotherapeutischen Ambulanz

Ausblick

Jahresbericht 2012

Behandlung inhaftierter

Seite 16

Straftäter im Regelvollzug

Pilotprojekt Behandlungsprogramm für schwere Gewaltstraftäter

Behandlungsziele

Das seit 2008 laufende Projekt ist ein spezielles Therapieangebot für schwere Gewaltstraftäter mit langen Haftstrafen im Vollzug. Ziel ist es, möglichst zu Beginn der Inhaftierung die Straftaten auf zuarbeiten und so Verhaltens - und Einstellungsänderungen zu bewirken. Seit Beginn wurden zwei Gruppen von jeweils bis zu 10 Teilnehmern behandelt, anfangs in Form von Einzel - und Gruppen therapie, nunmehr ausschließlich in Einzeltherapie. Teilnehmer einer dritten Gruppe werden derzeit therapiert.

Behandlungsmethoden

Für das Projekt interessieren sich weiterhin viele Gefangene. Im Gegensatz zur ursprünglichen Kon zeption bewerben sich zunehmend auch Straftäter mit kürzeren Haftstrafen oder am Ende einer sehr langen, teilweise lebenslangen Haftstrafe. Dadurch hat sich der Therapieverlauf verändert, sodass häufig nur die erste Hälfte der Therapiestunden während der Haft stattfindet. Der Schwerpunkt die ser ersten Hälfte liegt auf der Erstellung einer biographischen Anamnese zur Analyse von Tatanlauf bedingungen und persönlichkeitsbezogener Problematiken sowie einer ausführlichen Tataufarbeitung. Die zweite Hälfte kann dann häufig im Rahmen von Lockerungen oder während des Freigangs in der Psychotherapeutischen Ambulanz der Bewährungshilfe Stuttgart fortgesetzt werden. Der Schwer punkt liegt auf der Rückfallprophylaxe und Erarbeitung von Strategien zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Konflikten in aktuell schwierigen Lebenssituationen. So gelingt die Umsetzung der in der ersten Hälfte der Therapie erarbeiteten Veränderungen unter » Realbedingungen « . Die teilweise konflikthafte Zeit des Übergangs aus der Haft während der Lockerungen und / oder des Freigangs und später in die Bewährung kann so therapeutisch eng begleitet werden. Nach Beendigung der Therapie besteht die Möglichkeit einer weitmaschigen Nachsorgebehandlung, die von den Teilnehmern gerne in Anspruch genommen wird. Dabei kann auf die gut etablierte therapeutische Beziehung und die erarbeiteten Verhaltensmuster und - veränderungen zurückge griffen werden.

Therapie - und

Die Therapiephase beträgt jeweils zwei Jahre. Die Arbeit mit den Teilnehmern der ersten Gruppe ist

Vollzugsverlauf bei den

vollständig abgeschlossen. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe waren 2012 zum größten Teil, einige

Teilnehmern

auch heute noch, im Rahmen der Nachsorgebehandlung locker angebunden. Von den vier Teilnehmern aus der zweiten Therapiegruppe, die sich im Freigang befanden, ist einer inzwischen auf Bewährung entlassen. Bei drei weiteren findet aktuell eine Anhörung zur Aussetzung der lebenslangen Strafe auf Bewährung statt. Aus der dritten Therapiegruppe befinden sich zwei Teilnehmer im Freigang, ein weiterer wurde auf Bewährung entlassen. Bei zwei Teilnehmern der dritten Gruppe und einem wei teren der zweiten Gruppe stehen aktuell Lockerungen und damit der Übergang in die zweite Therapie hälfte in der Ambulanz an. Die restlichen Teilnehmer haben zum Teil noch lange Haftstrafen zu verbüßen und bleiben im weitmaschigen Kontakt mit der Psychotherapeutischen Ambulanz, sofern sie das Therapieprojekt abgeschlossen haben. Einer wurde in die Sozialtherapeutische Anstalt Baden Württemberg verlegt. Bei einem weiteren wird aktuell eine Verlegung in die diagnostische Abteilung der Sozialtherapie der JVA Offenburg therapeutisch vorbereitet.

Kooperation mit der

Die Kooperation mit der Vollzugsanstalt läuft weiterhin gut. Es findet ein regelmäßiger, allseits als

Vollzugsanstalt

hilfreich empfundener Austausch sowohl mit dem Psychologischen Dienst als auch mit den Be diensteten des »Therapiestockwerks « , wo alle Teilnehmer untergebracht sind, statt. Die Therapie verläufe zeigen, dass Therapiemethoden und - konzepte den Justizverhältnissen angepasst und flexibel gestaltet werden müssen, damit sinnvolle Reintegrationsbedingungen ermöglicht und erfolgreiche Therapieergebnisse erreicht werden können.

Pamela Grassl, Leiterin des Projekts

Seite 17

Jahresbericht 2012

Fonds der Bewährungshilfe

Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg

Auf Betreiben des Bewährungshilfevereins Stuttgart gründete der Verband der Bewährungshilfe -

Gründung des Fonds

vereine im Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart 1992 einen Fonds mit dem Ziel, aus Mitteln der Be währungshilfevereine in Württemberg psychotherapeutische Behandlungen von Probanden der Bewährungshilfe zu finanzieren. Im Verlauf der Jahre weiteten sich das Aufgabenspektrum, die Ziel gruppe und der Zuständigkeitsbereich des Fonds erheblich aus. Nachdem der Badische Landesverband für Soziale Rechtspflege sich dem Fonds anschloss, ist dieser nunmehr landesweit zuständig für die Finanzierung von Psychotherapien für Sexual - und Gewalt täter - auch solche im Vollzug - durch niedergelassene Therapeuten, durch die Psychotherapeutische Ambulanz des Bewährungshilfevereins Stuttgart und durch die Behandlungsinitiative Opferschutz ( BIOS ) in Karlsruhe. Die Verwaltung des Fonds oblag von Anfang an dem Bewährungshilfeverein Stuttgart. Zum 1. Januar

Neue Trägerschaft

2009 übertrug der Verband dem Stuttgarter Verein die alleinverantwortliche Trägerschaft des Fonds. Der Fonds gliedert sich in drei im Wesentlichen selbständige Teile: Aus dem Fondsteil 1 werden psychotherapeutische Behandlungen von Probanden der Bewährungshilfe,

Struktur des Fonds

die wegen Sexualdelikten verurteilt worden waren und sich zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits in Freiheit befinden, bezahlt. Finanziert wird dieser Fondsteil allein aus Mitteln der Mitgliedsvereine beider Verbände. Mit Erlassen des Justizministeriums Baden - Württemberg vom 7. August 1997 und vom 28. April 2000 wurde dem Fonds außerdem die Genehmigung und Abwicklung externer Psychotherapien für Sexual straftäter im Übergang vom Vollzug zur Bewährung für das ganze Land Baden - Württemberg über tragen - jetzt Fondsteil 3. Mit Erlass vom 5. Juli 2007 übertrug das Justizministerium Baden - Württemberg dem Fonds die Aufgabe geeignete Maßnahmen für strafgefangene Gewalt - und Sexualstraftäter zu finanzieren, die sich ohne konkrete Aussicht auf Entlassung zur Bewährung noch im Strafvollzug befinden, und die nach diagnostischer Abklärung einer psychotherapeutischen Behandlung oder anderer Hilfen bedürfen jetzt Fondsteil 2. Die Anträge auf Finanzierung von Therapien werden vom Vergabeausschuss*, dem Vertreter des Justiz -

* Mitglieder des Vergabeaus -

ministeriums, der psychotherapeutischen Praxis und der beteiligten Ambulanzen angehören, geprüft

schusses siehe » Personen und

und gegebenenfalls genehmigt. Auch 2012 waren die Nachfrage und der Bedarf an Therapien groß, die

Dienste « auf Seite 45

Zahl der laufenden Therapien hat sich deutlich erhöht. Anträge auf Unterstützung können beim Verein Bewährungshilfe Stuttgart e.V. - Fonds Psychotherapie und Bewährung - eingereicht, die Antragsunterlagen unter www.bewaehrungshilfe - stuttgart.de ab gerufen werden. Im Jahre 2012 wurden 129 ( 2011: 142 ) Neuanträge vom Fonds bewilligt. Aus den Vollzugsanstalten des Landes gingen 50 ( 52 ) Anträge ein. Sie betrafen Therapien im Übergang vom Vollzug zur Bewährung. Von den Probanden, die unter Leitung und Aufsicht der Bewährungshilfe stehen, gingen 25 ( 24 ) Anträge ein. Weitere 52 ( 57 ) kamen aus den Justizvollzugsanstalten des Landes, insbesondere aus der JVA Heimsheim, wo aus dem Fondsteil 2 in einem Pilotprojekt Therapien für langstrafige Gewalttäter finanziert werden, und aus der JVA Mannheim. Am 31. Dezember 2012 waren insgesamt 316 ( 252 ) Fälle in Bearbeitung.

Thomas Kammerlander, Geschäftsführer

Zahlen und Fakten

Jahresbericht 2012

Zeugenbegleitung

Seite 18

Zeugen

Minigerichtssaal zu

Durch die Zeugenbegleitung des Vereins werden unter der Leitung einer Diplompädagogin mit Zusatz -

Demonstrationszwecken

ausbildung zur Sozialpädagogischen Prozessbegleiterin ( RWH ) Opferzeugen im Strafverfahren unter -

in der Zeugenbegleitung

stützt und betreut. Insbesondere für Kinder, die Opfer von sexuellen Übergriffen und Gewalt geworden sind, ist die Situation, darüber als Zeuge vor Gericht aussagen zu müssen, überaus belastend. Von besonderer Wichtigkeit ist es deshalb, die Kinder objektiv und ohne Einflussnahme auf Aussageinhalte über die Abläufe eines Gerichtsverfahrens, die Rollen der Beteiligten und die Aufgaben eines Zeugen zu informieren. Zu diesem Zweck hat Christian Veith von der Zeugenbegleitung in ehrenamtlichem Engagement einen Minigerichtssaal aus Holz gebaut. Da der Minigerichtssaal in einen handlichen Aktenkoffer eingearbeitet ist, kann er problemlos transportiert werden. Dies ist dann praktisch, wenn mit Zeugen eine Saalbesichtigung bei Gericht im Vorfeld aus organisatorischen Gründen nicht durch führbar ist. Mit dem mobilen Modell können in diesem Fall Kinder zuhause im vertrauten Umfeld besucht und spielerisch auf ihre anstehende Vernehmung vorbereitet werden. In der Vorbereitung von Zeugen mit Behinderung oder Migrationshintergrund kann das Modell ebenfalls unterstützend ein gesetzt werden.

Seite 19

Jahresbericht 2012

Zeugenbegleitung

Begleitung Zeugenbegleitung im Amts - und Landgerichtsbezirk Stuttgart

Seit Projektbeginn im Jahr 2000 wurden 1.083 Fallanfragen in der Zeugenbegleitung erfasst. Im Jahr 2012 ist die Fallzahl erneut angestiegen, bisher ohne adäquate hauptamtliche Stellenerhöhung. Die neuen Hinweispflichten durch das Opferrechtsreformgesetz 2004 sind in der Praxis angekommen und inzwischen fester Bestandteil der Ladungsformulare.

Fälle

2008

2009

2010

2011

2012

Anhängige Fälle

132

119

130

169

210

Neue Fallanfragen

115

110

110

162

194

Begleitung bei Gericht

81

70

87

99

134

Verfahren am Familien - bzw. Zivilgericht

09

13

08

12

16

Fallzahlen der Zeugenbegleitung im Überblick

Die sozialpädagogische Prozessbegleiterin befasste sich selbst in 30 Fällen mit der Prozessvorbereitung und begleitete in 10 besonders schwierigen Fällen dann auch zur Vernehmung.

Im Jahr 2012 wurden 158 Zeuginnen und 52 Zeugen, zum Teil mit ihren Bezugspersonen, betreut.

Verteilung nach Alter

Die Altersverteilung umfasst 18 Kinder bis zu 12 Jahren, 42 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren,

und Geschlecht

25 Heranwachsende sowie 125 Erwachsene.

Delikte

Die Strafverfahren mit

2008

2009

2010

2011

2012

( schwerer ) sexueller Missbrauch

31

30

16

47

24

sich auf folgende Delikte :

Vergewaltigung, sexuelle Nötigung

34

24

29

23

32

( zum Teil mehrere Delikte

( schwere / gefährliche ) Körperverletzung

30

35

22

37

55

Raub, räuberische Erpressung

04

03

07

08

14

( versuchter ) Totschlag, Mord

04

04

15

07

21

Diebstahl, Betrug

-

07

08

10

06

Betäubungsmittelgesetz

-

-

-

-

05

Bedrohung, Beleidigung

-

06

07

08

14

Zeugenbegleitung verteilen

in einem Fall angeklagt )

Jahresbericht 2012

Zeugenbegleitung

Verteilung auf die zuständigen Gerichte

Seite 20

- Landgericht Stuttgart, Jugendkammer: 12 ( 2011 = 13, 2010 = 13, 2009 = 10 ) - Allgemeine Strafkammer, Schwurgericht: 42 ( 2011 = 37, 2010 = 24, 2009 = 18 ) - Amtsgerichte: 126 ( 2011 = 94, 2010 = 60, 2009 = 65 ) .

Bad Verteilung auf

Amtsgerichte

die Amtsgerichte

Stuttgart

Cannstatt

2012

20

32

Esslingen Waiblingen

12

12

Böblingen

18

2011

15

36

05

10

08

dto.

Ludwigsb.

Leonberg

Backnang

2012

08

08

04

06

04

02

2011

07

04

03

04

0

02

Nürtingen Schorndorf

Kirchheim

Nachhaltige

Seit Jahren bemühen wir uns im Benehmen und mit Unterstützung des Justizministeriums, die Zeu -

Zeugenbegleitung in

genbegleitung landesweit auszubauen. Aufgrund fehlender flächendeckender Finanzierung finden

Baden - Württemberg

Zeuginnen und Zeugen noch immer nicht in allen Landgerichtsbezirken ein adäquates und qualifizier tes Unterstützungsangebot. Im Landgerichtsbezirk Mannheim wurden erste Überlegungen zum Auf bau einer justiznahen Zeugenbegleitung angestellt. Diese haben aber bisher noch nicht zu einem kon kreten Ergebnis geführt. Regelmäßige Austauschtreffen zwischen den bestehenden Zeugenbegleitun gen der Justiz wurden wie in den Vorjahren fortgeführt. Es bewegt sich in Baden - Württemberg einiges im Bereich des Zeugen - und Opferschutzes und der Zeugen - und Prozessbegleitung: Zum einen durch die Erstellung eines zweiten Berichts der Zeugen - und Opferschutzkommission unter Mitwirkung der Koordinatorin der Zeugenbegleitung Stuttgart in Vertretung des Verbandes Bewährungs - und Straf fälligenhilfe Württemberg. Als aktive Prozessbegleiter waren wir nicht eingeladen. Zum anderen durch die Mitarbeit in der Bund - Länder - AG der Justizministerien zur Erstellung von Qualitätskriterien in der Zeugen - und Prozessbegleitung nach Beauftragung durch die Justizminister konferenz unter Beteiligung der Sozialpädagogischen Prozessbegleiterin des Vereins.

Öffentlichkeitsarbeit

Wie in den letzten Jahren wurden wieder in mehreren Landgerichtsbezirken Referendare und Jura -

und Vernetzung

studierende über Zeugenbegleitung sowie bestehende Zeugen - und Opferrechte und ihre Anwendung in der Praxis informiert. Die Mitarbeit bei mehreren Runden Tischen, z. B. zu häuslicher oder sexueller Gewalt, und die Teil nahme an Fachtagungen wurden fortgeführt. Mehrmals wurden Kolleginnen und Kollegen aus psychosozialen Fachdiensten (über -) regional vor anstehenden Zeugenbegleitungen im Gerichts kontext kollegial beraten. Sozialpädagogische Prozessbegleiterinnen ( RWH ) in Stuttgart, Ulm und Heidelberg treffen sich dreimal jährlich in der Landesgruppe des Bundesverbands Psychosoziale Prozessbegleitung BPP e.V. Deutschlandweit beteiligt sich die Zeugenbegleitung Stuttgart an der aktuellen Fachdiskussion zu Qualitätsanforderungen in der Zeugen - und Prozessbegleitung.

Ehrenamtliche Zeugen -

Die Gruppe der Stuttgarter Zeugenbegleitpersonen ist mit rund 15 geschulten Ehrenamtlichen seit

begleitpersonen ergänzen

Jahren fest aufgestellt und hat inzwischen jahrelange Erfahrung. Einige Ehrenamtliche haben in den

qualifiziertes Hauptamt

letzten Jahren weit über 50 Zeugenbetreuungen durchgeführt. Vereinzelt wurden kurzfristig ange fragte Kinderbetreuungen der Zeugen übernommen. Für die stets sehr engagierte Mitarbeit und die zum Teil langjährige Treue möchten wir uns bei allen sehr herzlich bedanken.

Seite 21

Jahresbericht 2012

W I R sind auch da.

Zeugenbegleitung

Männliche Opfer - Zeugen

WIR sind Jungen und Männer, die Opfer einer Sexual - oder Gewaltstraftat geworden sind. In der Thematik und Arbeit der Zeugen - und Prozessbegleitung sind wir bisher meist nur ein Randthema. Doch auch wir haben Ängste und Unsicherheiten, obwohl sich dies oft nur schwer mit unserer Männ lichkeit vereinbaren lässt. Die Hürden, sich und anderen dies einzugestehen, liegen hoch. Aussagen wie die folgende einer Richterin: » Sind Sie so ein ängstlicher Typ, dass Sie eine Zeugenbegleitung benötigen? « , geben uns wenig Kraft. Wir ziehen uns daher lieber zurück oder spielen vordergründig den » starken Mann « . Unsicherheit vor dem anstehenden Prozess, mögliche Übergriffe nach der Ver handlung auf uns oder unsere Familien sowie der innerlich auferlegte Druck, keine Schwäche zeigen zu dürfen, belasten uns sehr. Wir benötigen Unterstützung, die uns versteht.

I C H bin auch da.

Prozessbegleitung jetzt

ICH bin Christian Veith und arbeite seit Januar 2012 in der Zeugen - und Prozessbegleitung mit. In

auch durch männliche

diesem eindeutig weiblich dominierten Bereich möchte ich speziell für die oben genannte Gruppe

Fachkraft

Ansprechpartner und Begleiter sein. Die Anzahl an Fachliteratur und Auseinandersetzungen mit der Thematik der männlichen Opfer ist überschaubar. In Bezug auf die Zeugen - und Prozessbegleitung halte ich es daher für wichtig und zeitgemäß, diese Gruppe in den Blick zu nehmen und Prozessbeteiligte sowie Fachkräfte dahingehend zu sensibilisieren. Ein mühsamer und steiniger Weg, den ich gerne weiter verfolgen und festigen möchte. Christian Veith, Psychosozialer Prozessbegleiter ( RWH ) in Ausbildung

Die Anwendung von Zeugen - und Opferschutzmaßnahmen wird in der Praxis der Gerichte unkompli -

Erfahrungen in der Zeugen -

zierter. Anregungen der Zeugen - und Prozessbegleitung werden häufig aufgegriffen. Die » umgekehrte

und Prozessbegleitung

Videovernehmung « mit Ausschluss des Angeklagten und Übertragung der Vernehmung der Jugend lichen zum Angeklagten wurde von einer Jugendkammer umgesetzt und hat der sehr belasteten Zeugin die Situation vor Gericht erleichtert. Mehrfach konnten Kindern oder Jugendlichen Aussagen kurzfristig erspart werden. Hierbei wurde erfreulicherweise der Wunsch der Zeugen zum Teil vorher erfragt. Allerdings stieß dann manchmal das Bedürfnis der jungen Zeugen, sich die Plädoyers oder das Urteil anzuhören, auf Unverständnis beim Gericht oder anderen Verfahrensbeteiligten. Den Betroffenen kann es aber gut tun, vor Gericht zu erleben, dass das an ihnen begangene Unrecht klar ausgesprochen und vom Gericht festgestellt wird. Kinder, die bei schweren Gewaltdelikten, z. B. zwischen ihren Eltern, oder als sonstige Nicht - Opfer zeugen aussagen mussten, bekamen mitunter einen anwaltlichen Zeugenbeistand bestellt. Die Zeugen - und Prozessbegleitung kam eher zufällig und kurzfristig dazu und bemerkte, dass die Kinder kaum auf Abläufe vor Gericht vorbereitet worden waren und viele altersgemäße Fragen und Unsicher heiten hatten. Hier wäre eine rechtzeitige Einbeziehung der Zeugen - und Prozessbegleitung im Vorfeld dringend erforderlich, um unnötige Belastungen zu vermeiden und bei der altersgemäßen Bewältigung qualifiziert zu unterstützen.

Zeugenbegleitung

Jahresbericht 2012

Seite 22

Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Opferanwälten funktioniert sehr gut. Die bestehenden Schutzmaßnahmen werden immer öfter beantragt, auch » neue « ausprobiert, wie z. B. der Ausschluss der Öffentlichkeit bei der Verlesung einer polizeilichen Vernehmung bei einem Sexualdelikt zum Schutz der Privatsphäre der Betroffenen. Ein herzlicher Dank gebührt neben den engagierten Anwälten auch den hilfsbereiten Justizwacht meistern und Geschäftsstellen, die dazu beitragen, dass Schutz - und Informationsbedürfnisse von Zeugen bestmöglich berücksichtigt werden. Insbesondere bei Gewalt - und Tötungsdelikten durch mehrere Angeklagte oder Jugendbanden müssen Zeugen ( und auch Zeugenbegleitpersonen ) be drohlich erscheinende Situationen aushalten und bewältigen. Fallvermittlungen in die Prozessbegleitung durch die Polizei nehmen langsam zu. Gerichtsbegleitung zu Familiengerichten wird von Verfahrensbeteiligten zunehmend geschätzt. Ausblick

Betrachtet man die Fallzunahmen und die praktische Umsetzung von Zeugen - und Opferschutz, hat sich mit den Jahren sehr viel verbessert. Bedauerlich ist nach wie vor die geringe finanzielle Unter stützung im Land. Aber wir sind zuversichtlich und bedanken uns herzlich bei der Justiz und allen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit und die ideelle Unterstützung.

Tina Neubauer, Diplompädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH ) , Koordinatorin

Tina Neubauer

Seite 23

Jahresbericht 2012

Zeugenbegleitung

Jahresbericht 2012

Betreutes Wohnen

Seite 24

Betreutes

Betreutes Wohnen in

Das Betreute Wohnen ist ein Angebot für volljährige Personen, bei denen besondere Lebensverhält -

Wohngruppen und im

nisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind. PräventSozial bietet in fünf Wohngruppen in

Individualwohnraum

Stuttgart, Esslingen, Echterdingen und Waiblingen insgesamt 33 Wohnplätze an, die von Sozial -

nach §§ 67 - 69 SGB XII

arbeitern bzw. Sozialpädagogen betreut werden. Dazu kommen 36 Plätze für das Betreute Wohnen im Individualwohnraum in Stuttgart, im Rems - Murr - Kreis und in Nürtingen sowie für Frauen in Esslingen. Im Jahr 2012 wurden von uns insgesamt 100 Personen betreut. Die Nachfrage nach unseren betreuten Wohnplätzen war weiterhin konstant hoch, die Belegung sowohl in unseren fünf Wohngruppen als auch in der Betreuung im Individualwohnraum war sehr gut.

Seite 25

Jahresbericht 2012

Betreutes Wohnen

Wohnen Betreutes Wohnen - Hilfe zur Selbsthilfe Die Wohneinrichtungen B27

in und um Stuttgart

B10

B14 Wohngruppe Stuttgart Stammheim

5

5

A81

5 Prävent Sozial Neckarstraße 121

23

A8 Wohngruppe Stuttgart Mitte

9

mit Belegzahlen

Wohngruppe Waiblingen Neustadt Individualwohnraum Rems- Murr- Kreis

B29

Individualwohnraum Stuttgart

8 7

Individualwohnraum Esslingen / Frauen

Wohngruppe Esslingen

B14

B10

6

B313

Wohngruppe Echterdingen

B297 B27

A81

Individualwohnraum Nürtingen / Essl.

3

A8

Besonders hervorzuheben ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Vermittlungs und Betreuungspartnern: den Bewährungshelfern von Neustart Stuttgart, den Sozialdiensten der Justizvollzugsanstalten, der Wohnungsnotfallhilfe der Stadt Stuttgart und der Landkreise sowie den anderen freien Trägern der Wohnungslosenhilfe. Die meisten Vermittlungen erfolgten durch Neustart. Die qualifizierte und gute Zusammenarbeit mit den Bewährungshelfern führte dazu, dass unser gemeinsames Ziel, die Verhaltensweisen unserer Klienten durch unterstützende Hilfe und notwendige Kontrolle zu verändern, oft erreicht wurde. Durch die Zusammenarbeit der Sozialdienste der Justizvollzugsanstalten mit unserer Therapeutischen Ambulanz war häufig eine qualifiziert vorbereitete Entlassung erzielbar. In dem weiteren engen Verhältnis von Therapie und Betreutem Wohnen können die notwendigen Voraussetzungen für einen dauerhaften Therapieerfolg, insbesondere materielle und soziale Sicherheit und Alltagskompetenz, mit erarbeitet werden. Das Betreute Wohnen von PräventSozial als freier Träger der Straffälligenhilfe ist als effizientes Instrument im Hilfesystem für Wohnungslose fest eingebunden. Mit den dargestellten Kurzberichten über einige unserer Bewohner wollen wir einen beispielhaften Überblick über ihre Individualität als Menschen geben, aber auch ihre typischen Schwierigkeiten und Probleme aufzeigen.

Siegfried Kämmerer, Leiter Betreutes Wohnen

Effektive Zusammenarbeit

Jahresbericht 2012

Betreutes Wohnen

Statistische Auswertung

Seite 26

Grundlage der Erhebung sind die Daten von 32 Klienten, davon 6 Frauen, die 2012 das Betreute Wohnen in der Wohngruppe oder im Individualwohnraum beendet haben.

Vermittlungswege

14 Klienten wurden über justiznahe soziale Dienste vermittelt ( Bewährungshelfer, Vollzugsanstalten u.a. ) , 6 über die Beratungsstellen der Suchtberatung, die Jobcenter und die Sozialämter und 4 über therapeutische Einrichtungen. 7 Klienten haben sich aus eigener Initiative bei uns beworben. Eine Person ist aus dem Betreuten Wohnen im Individualwohnraum in eine unserer Wohngruppen gewechselt.

Betreuungsdauer

7 Klienten nahmen weniger als 6 Monate lang am Betreuten Wohnen teil, 16 blieben 12 bis 24 Monate und 9 wurden bis zu 36 Monaten betreut.

Status der Betreuten Altersstruktur

8 Klienten waren zwischen 18 und 25 Jahre und 10 zwischen 26 und 40 Jahre alt. 12 Klienten waren älter als 41 Jahre. Jüngere Menschen finden eher Zugang zu einer Wohngruppe, während ältere Klienten häufiger im Individualwohnraum betreut werden.

Staatsbürgerschaft

30 Klienten waren Deutsche, davon 2 mit Migrationshintergrund, 2 Personen waren ausländische Staatsangehörige.

Schul - und Berufsbildung

6 Klienten waren ohne Schulabschluss, 24 hatten den Hauptschulabschluss und 2 verfügten über einen höheren Schulabschluss. 10 Klienten hatten eine abgeschlossene Berufsausbildung, 13 hatten eine Ausbildung abgebrochen und 9 Klienten hatten nie eine Ausbildung begonnen.

Straffälligkeit

Diebstahl und Unterschlagung

Schwerpunkte der

Vermögensdelikte, insbesondere Betrug und Erschleichen von Leistungen

abgeurteilten Straftaten

Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit

( Rangordnung )

Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, z.B. Hausfriedensbruch Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz Sachbeschädigung Fahren ohne Fahrerlaubnis 20 Klienten standen am Ende des Betreuten Wohnens noch unter Bewährungsaufsicht.

Soziale Beziehungen und

19 Klienten waren ledig und in der Regel alleinstehend, 11 geschieden, verwitwet oder getrennt lebend.

besondere persönliche

Eine Vielzahl von Problemen verursachte psychische Belastungen der Klienten und bestimmte ihr

Probleme

Verhalten. Besonders häufig waren Belastungen aus der Herkunftsfamilie ( 76 %) und unbefriedigende oder fehlende soziale Kontakte ( 87 %) . Etwa ein Drittel der Klienten hatte Schwierigkeiten in der aktu ellen oder früheren Partnerbeziehung / Familie oder mit der Sexualität. Soziale Anpassungsprobleme wurden bei 70 % deutlich, nicht regelkonformes Verhalten bei 62 %. 34 % der Klienten sind durch gesundheitliche Probleme und Einschränkungen belastet, 80 % durch psychische Probleme und 92 % durch Suchtprobleme.

Probleme in der

Hauswirtschaft

Alltagsbewältigung

Hygiene

50 % 34 %

Alltagsgestaltung und - strukturierung

85 %

Handlungs - und Problemlösefähigkeit

94 %

Realistische Selbst - und Fremdeinschätzung

40 %

Seite 27

Jahresbericht 2012

Betreutes Wohnen

Situation bei Beendigung des Betreuten Wohnens Von 32 erwerbsfähigen Klienten standen bei Beginn des Betreuten Wohnens

Arbeitsverhältnisse

4 in einem Arbeitsverhältnis 3 nahmen an einer Maßnahme des Jobcenters teil 25 gingen keiner Tätigkeit nach Am Ende der Betreuungszeit standen 8 in einem festen Arbeitsverhältnis 4 arbeiteten im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit ( 1 - Euro -Job ) 20 waren arbeitslos, 14 davon hatten im Laufe der Betreuungszeit gearbeitet oder an einer Integrationsmaßnahme teilgenommen Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatten 6 Klienten kein Einkommen, 20 bezogen ALG II,

Einkommen

2 Personen erhielten ALG I und 4 hatten ein eigenes sozialversicherungspflichtiges Einkommen, das in 2 Fällen durch ALG II - Leistungen aufgestockt wurde. Am Ende der Betreuung waren 2 Personen ohne Einkommen, 18 Klienten bezogen ALG II. 2 Klienten erhielten Hilfe zum Lebensunterhalt, und 10 Personen hatten ein eigenes Einkommen.

bei Aufnahme Kein Einkommen

bei Betreuungsende

6 Klienten

19,0 %

2 Klienten

bis 550 Euro

9 Klienten

28,5 %

bis 750 Euro

10 Klienten

31,5 %

bis 1.000 Euro

5 Klienten

über 1.000 Euro

2 Klienten

Einkommensverhältnisse

6,5 %

bei Aufnahme und bei Auszug

10 Klienten

31,5 %

( Aus diesen Beträgen sind auch die

9 Klienten

28,5 %

Unterkunftskosten zu begleichen.

15,5 %

8 Klienten

25,0 %

In manchen Fällen werden sogar

6,5 %

3 Klienten

9,5 %

noch Schuldenraten abgeführt, um Zwangsmaßnahmen zu vermeiden )

bei Aufnahme

bei Betreuungsende

Höhe der Schulden

Keine Schulden

4 Klienten

12,5 %

6 Klienten

19,0 %

bei Aufnahme und

unter 1.000 Euro

7 Klienten

22,0 %

8 Klienten

25,0 %

bei Betreuungsende

bis 5.000 Euro

9 Klienten

28,5 %

10 Klienten

31,5 %

über 5.000 Euro

12 Klienten

37,5 %

8 Klienten

25,0 %

20 Klienten ( 71 %) hatten Probleme mit der Einkommenssicherung ( keine Kenntnis der Ansprüche, Schwierigkeiten mit der Antragstellung, Fehlen der benötigten Unterlagen usw. ) , 28 ( 88 %) hatten Schwierigkeiten im Umgang mit Geld und ihren Schulden. Nach abschließender Einschätzung der Betreuer konnten 18 ( 57 %) der 32 Klienten ihre Kompetenzen und ihr Verhalten in diesem Bereich verbessern. Das Betreute Wohnen wurde mit 20 Klienten einvernehmlich beendet. In 4 Fällen kam es zu einem Abbruch der Maßnahme durch die Klienten. In 8 Fällen musste der Betreuer kündigen.

Thomas Kammerlander, Geschäftsführer

Beendigung der Betreuung

Jahresbericht 2012

Betreutes Wohnen

Seite 28

Exemplarische Lebensberichte von Klienten des Betreuten Wohnens

Fallbeispiel Aydin B.

Aydin B. ist ein 27 - jähriger, in Deutschland geborener Türke ohne Schulabschluss. Eine Ausbildung zum Metallfeinbearbeiter hat er nach bestandener praktischer Prüfung abgebrochen. Trotzdem arbeitet er seit seiner Haftentlassung im Juli 2012 erfolgreich über eine Zeitarbeitsfirma als CNC - Maschinenbe diener bei einer größeren Firma in der Metallverarbeitungsbranche. Aydin B. hat eine dreijährige Tochter. Seine Frau trennte sich von ihm vor einem halben Jahr und lebt in einem Frauenhaus. Vor, während und nach der Trennung kam es zu heftigen Konflikten, die zur Ein schaltung von Jugendamt, Polizei und Justiz führten. Aydin B. leidet stark darunter, dass er nun keinen Kontakt mehr zu seiner geliebten Tochter hat. Das Verhalten seiner Frau empfindet er als extrem demütigend und hinterhältig; die Kollegin des Jugendamts sieht ihn tendenziell als gewaltbereiten Stalker. Aydin B. stammt, wie seine Frau, aus äußerst prekären familiären und sozialen Verhältnissen, einen erheblichen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte er in Heimen. Er beging eine Vielzahl von Straftaten, die, jeweils für sich genommen, alle eher im Bagatellbereich anzusiedeln sind. Aydin B. verbüßte mehrere, meist kurze Haftstrafen. Hintergrund waren seine desolate psychosoziale Situation und Drogenprobleme (überwiegend THC ) . Er ist zudem spielsüchtig ( Automatenspiel ) . Aydin B. ist bei einer Vielzahl von Gläubigern mit kleineren Beträgen verschuldet ( Bußgelder wegen zahlloser Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr, Gerichts - und Verfahrenskosten, Telefonrechnungen u.a. ) . Aydin B. wurde von seiner Bewährungshelferin in die Wohngruppe vermittelt, nachdem er im Zusammenhang mit der Trennung von seiner Frau faktisch obdachlos geworden war. Er braucht eine intensive Betreuung, da er mit der Vielzahl seiner Probleme völlig überfordert ist. Seit seiner Aufnahme in die Wohngruppe im Oktober 2012 wurde die Frage des Kindesunterhalts geklärt, es bestehen regel mäßige Kontakte zur zuständigen Kollegin des Jugendamts und zu seiner Bewährungshelferin. Gespräche bei der Psychosozialen Beratungsstelle bzgl. der Spielsucht wurden eingeleitet. Aydin B. hat Ratenzahlungen an die Gläubiger aufgenommen. Er nimmt freiwillig an regelmäßigen Drogenscreenings teil. Durch das Jobcenter hat er ein Darlehen erhalten, mit der Lohngeldverwaltung wurde begonnen. Die Trennung von Frau und Kind sowie die daraus resultierende psychische Belas tung, Wut und Trauer nehmen bei den Beratungsgesprächen erheblichen Raum ein. Aydin B. möchte von der Firma, bei der er eingesetzt ist, übernommen werden. Wir haben deshalb zusammen Bewerbungsunterlagen erstellt. Bei einer anstehenden Gerichtsverhandlung Anfang Februar 2013 werden wir ihn begleiten. Aydin B. arbeitet motiviert und vertrauensvoll mit dem Wohn gruppenleiter zusammen und ist an seinem Arbeitsplatz extrem diszipliniert ( 3 - Schicht - Betrieb, wöchentlich wechselnd ) . In der Wohngruppe ist er sehr ordentlich und löst Konflikte mit seinen Mit bewohnern überwiegend einvernehmlich und selbständig.

Fallbeispiel Frau M.

Die Kindheit von Frau M. ist durch frühe Missbrauchs - und Gewalterfahrungen geprägt. In ihrem Elternhaus erfährt sie keine Stabilität. Ihre Jugend verbringt sie in Jugendhilfeeinrichtungen und entwickelt eine stark ausgeprägte Borderline - Persönlichkeitsstörung. Nach mehreren Suizidversuchen und langen Klinikaufenthalten bezieht sie schon im jungen Alter von 20 Jahren EU - Rente. Im Sommer 2011 eskaliert eine Auseinandersetzung mit einer Bekannten und sie erhält eine Bewäh rungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung. Ihre Bewährungshelferin überredet die sehr misstrauische Frau M., sich auf eine Betreuung im Individualwohnraum einzulassen. Anfangs eher skeptisch, ist Frau M. jedoch dazu bereit und akzeptiert die Betreuung immer besser. Sie gewinnt an Selbstvertrauen. In einer Therapie lernt sie, mit ihrer Erkrankung umzugehen. Ihre psychosozialen Fertigkeiten wachsen immer mehr. Nach anfänglichen Arbeitsversuchen hat Frau M. es geschafft, sich in einem dreimonatigen Praktikum zu beweisen. Zwischenzeitlich hat sie eine Ausbildungsstelle als Verkäuferin in Aussicht.

Seite 29

Jahresbericht 2012

Betreuungsweisungen

Betreuungsweisungen Die Betreuungsweisung ist eine Maßnahme aus dem Katalog möglicher Weisungen nach § 10 JGG.

Betreuungsweisungen im

Sie wird vom Jugendrichter angeordnet. Danach ist es möglich, Jugendliche und Heranwachsende der

Rems - Murr - Kreis nach

Betreuung und Aufsicht einer bestimmten Person zu unterstellen. In der Regel beträgt die Dauer der

§ 10 JGG

Betreuungsweisung sechs Monate, bei Bedarf kann die Betreuung auf Wunsch des Jugendlichen und seiner Eltern jedoch fortgeführt werden. Wir bieten im Rems - Murr - Kreis für straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende, deren Straftaten in Bezug auf Häufigkeit und / oder Schwere über die jugendtypische Bagatellkriminalität hinausgehen und / oder deren momentan schwierige Lebenssituation die Begehung weiterer Straf taten befürchten lässt, eine zeitlich befristete Einzelfallbetreuung durch unsere Mitarbeiterin, Diplom - Sozialarbeiterin Jutta Hahn - Weik, an. Bei der Betreuungsweisung handelt es sich um einen spürbaren Eingriff in das Leben eines jungen Menschen. Es gilt, ihn entsprechend zu motivieren, sich auf diese Maßnahme einzulassen und aktiv mitzuwirken. Es wird von den Jugendlichen und Heranwachsenden ein vergleichsweise hohes Maß an Mitarbeit und Änderungsbereitschaft verlangt. Jutta Hahn - Weik hat 2012 im Durchschnitt monatlich 8 Personen betreut. Insgesamt wurden 24 Jugendliche und Heranwachsende betreut. Es gab 13 Neuzuweisungen. Das Durchschnittsalter der unter Betreuung Stehenden betrug 17 Jahre. Überwiegend begangene Delikte waren Körperverletzung, Sachbeschädigung, Diebstahl und Erschleichen von Leistungen. 2012 wurden 13 Weisungen beendet, davon 11 nach regulärer Zeit und 2 durch Rückgabe an das Gericht wegen fehlender Mitwirkung oder fehlender pädagogischer Notwendigkeit.

Thomas Kammerlander, Geschäftsführer

Die Mitarbeiter des Betreuten Wohnens Von links nach rechts: Alfred Goebel Christopher Koch Peter Segmiller Ingrid Rieger Roland Hoppe Michael Kleppe Siegfried Kämmerer Markus Zielosko Nicht abgebildet: Hans - Peter Schwarz

Jahresbericht 2012

Arbeit

Seite 30

» Schwitzen statt Sitzen «

Haftvermeidung durch

Der Bereich Arbeit nahm unter dem Projektnamen » Schwitzen statt Sitzen « am 01. November 1996 seine Tätigkeit auf. Seit dem 01. Januar 2008 ist für die landesweite Umsetzung das Netzwerk Straf fälligenhilfe in Baden - Württemberg zuständig. Die Fachberatungsstelle von PräventSozial gGmbH wurde beauftragt, die Vermittlung und Überwachung der gemeinnützigen Arbeit im Landgerichts bezirk Stuttgart durchzuführen. Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit

Die gemeinnützige Arbeit wird vermittelt: - Auf Antrag des Verurteilten zur Abwendung von Ersatzfreiheitsstrafe bei Uneinbringlichkeit der Geldstrafe gemäß Art. 293 EGStGB - Im Rahmen von Bewährungsauflagen gemäß § 56b Abs. 2 Nr. 3 bzw. § 57 Abs. 3 StGB - Bei vorläufiger Verfahrenseinstellung nach § 153a StPO. Diese kann durch die Staatsanwaltschaft schon im Rahmen des Ermittlungsverfahrens mit Zustimmung des Beschuldigten oder durch das Gericht mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und des Angeklagten erfolgen - Aufgrund einer Auflage im Gnadenverfahren.

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Jahresbericht 2012

Arbeit » Schwitzen statt Sitzen «

Gemeinnützige A r b e i t Arbeit - » Schwitzen statt Sitzen «

Für das Jahr 2012 lässt sich ein leichter Rückgang der Eingänge feststellen. Wir wurden im Jahr 2012 mit insgesamt 2.978 Verfahren beauftragt, und zwar: 1.704 Verfahren ( 2011 = 1.863 ) gemeinnützige Arbeit zur Abwendung von Ersatzfreiheitsstrafe

Fallzahlen

143 Verfahren ( 158 ) gemeinnützige Arbeit gem. § 153 a StPO 564 Verfahren ( 612 ) gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage ohne Bewährungshelfer 567 Verfahren ( 440 ) gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage mit Bewährungshelfer 0 Verfahren ( 1 ) gemeinnützige Arbeit als Auflage im Gnadenverfahren Aus dem Jahr 2011 wurden 1.667 Verfahren mit in das Jahr 2012 übernommen. Wir hatten somit insgesamt 4.645 Fälle in Bearbeitung. Erledigt wurden bis 31. Dezember 2012 insgesamt 3.068 Aufträge. Es fanden 1.599 Vermittlungen in externe Einsatzstellen statt. In weiteren 320 Fällen bedurfte es mehrfacher Vermittlungen. Außerdem wurden in 198 Fällen für Schuldner von zunächst uneinbringlichen Geldstrafen nach Prüfung der finanziellen Möglichkeiten und Erhebung von Unterlagen detaillierte Ratenzahlungsanträge bei der Strafvollstreckungsabteilung der Staatsanwaltschaft gestellt.

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Von 3.068 Arbeitsvermittlungen wurden 1.832 Aufträge vollständig erledigt, in 843 Fällen wurde das Verfahren nach teilweiser Ableistung der Arbeit wegen Bezahlung der Restschuld oder Verweigerung weiterer Arbeit beendet. 393 Aufträge sind gescheitert.

» Schwitzen statt Sitzen « 3.068 Verfahren im Jahr 2012

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Jahresbericht 2012

Arbeit

Seite 32

» Schwitzen statt Sitzen «

Arbeitsvermittlung

Wir vermitteln zwischenzeitlich in über 1.800 gemeinnützige Einrichtungen. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 wurden insgesamt 206.238 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichtet. Zusätzlich bieten wir den Klienten im Rahmen unserer Tilgungsberatung auch einen Zahlungsservice an. Wir ziehen die Beträge ein und überweisen sie an die zuständigen Kassen. Im Jahr 2012 waren das 11.126 Euro. Durch Ableistung der gemeinnützigen Arbeit und durch unseren Zahlungsservice wurden dem Land Baden - Württemberg alleine im Landgerichtsbezirk Stuttgart 34.981 Hafttage erspart. Geht man von einem Kostensatz von 70 Euro pro Hafttag aus, bedeutet das eine Ersparnis von 2.448.670 Euro für das Land.

Bedeutung der

Die Arbeit wird im Regelfall bei öffentlichen, insbesondere kommunalen oder als gemeinnützig aner -

betreuten Arbeitsgruppen

kannten Einrichtungen abgeleistet. Drogen - und alkoholabhängige, völlig arbeitsentwöhnte Personen, solche mit massiven psychischen Störungen oder Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, können jedoch nur bedingt an solchen Arbeitsstellen eingesetzt werden. PräventSozial gGmbH betreibt daher eine besonders betreute Arbeitsgruppe. Die Teilnehmer bekommen von uns Arbeitskleidung und Arbeitsmittel gestellt. Sie werden mit einem Kleinbus von einem zentralen Treffpunkt zu den Einsatzstellen gefahren. Das Fahrgeld der Verurteilten von ihrem Wohnort zum Treffpunkt und wieder zurück wird auf Vorlage der Fahrscheine von uns ersetzt. Verpflegung wird in der Regel keine gestellt. In der Arbeitsgruppe können bis zu 8 Personen beschäftigt werden. Die Gruppe wird von einem Arbeitsanleiter betreut, der auch für die dringlichsten persönlichen Probleme der Klienten vor Ort der Ansprechpartner ist. Für den Arbeitsanleiter ist es wichtig, die Zusammenarbeit einer heterogenen Gruppe aus z. B. Suchtmittelabhängigen, psychisch Kranken, Schwerbehinderten, Langzeitarbeitslosen, Personen ohne festen Wohnsitz, Asylbewerbern und Personen mit nicht ausreichenden Deutschkennt nissen zu fördern und deren Selbstwertgefühl und Arbeitsmotivation zu stärken. Unsere Arbeitsgruppe ist hauptsächlich im forstwirtschaftlichen und landespflegerischen Bereich tätig. Die Arbeiten dienen dem Erhalt der Naherholungsgebiete und dem Naturschutz. In einem geschützten Rahmen unter Anleitung eines kompetenten Arbeitsanleiters erledigen wir Arbeiten, die sonst nicht ausgeführt werden könnten, weil die Kommunen dafür kein Geld haben, die aber für den Naturschutz bzw. den Erhalt der Naherholungsgebiete unerlässlich sind. Auf der Basis einer langsam gewachsenen vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Förstern / Naturschutzbeauftragten und dem Arbeitsanleiter wird - angesichts einer systembedingt hohen Fluktuation in den Arbeitsgruppen - durch ständige individuelle Anleitung in Bezug auf Tagesstruk turierung und Arbeitsmotivation sowie eine angemessene Einstellung zu hygienischen Fragen dazu beigetragen, immer wieder neue funktionsfähige, motivierte Arbeitsgruppen zu etablieren und den Auftraggebern zur sorgfältigen Verrichtung der besprochenen Arbeitseinsätze anzubieten.

Michael Sählhoff, Leiter des Bereichs Arbeit » Schwitzen statt Sitzen «

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Jahresbericht 2012

Arbeit » Schwitzen statt Sitzen «

Projekt » Schwitzen statt Sitzen « wird 2012 weitergeführt

Pressemitteilung

Das Projekt » Schwitzen statt Sitzen « ermöglicht es Verurteilten, die eine Geldstrafe nicht bezahlen

Pressemitteilung des Justiz -

können, gemeinnützige Arbeit zu leisten, statt eine Ersatzfreiheitsstrafe anzutreten. Einsatzstellen

ministeriums Baden - Württemberg

werden auch dann vermittelt, wenn die gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage oder für die

vom 9. Februar 2012

Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen geringer Schuld auferlegt wurde. » Damit werden nicht nur Haftkosten gespart « , erklärte der Justizminister: »Verurteilte, die seit langer Zeit ohne Arbeit sind, lernen auf diese Weise auch wieder einen geregelten Arbeitsrhythmus kennen. Das hilft ihnen bei der Arbeitssuche. « Er wies darauf hin, dass durch das Projekt allein im Jahr 2010 genau 202.021 Hafttage ( Anm.: Davon 38.289 durch den BHV Stuttgart ) vermieden werden konnten. » Ich werde mich dafür einsetzen, dass die gute Arbeit des Projekts » Schwitzen statt Sitzen « auch in Zukunft finanziell abgesichert ist « , sagte Stickelberger zu.

Herr M. ist 35 Jahre alt und seit 8 Jahren arbeitslos. Er wohnt in seiner eigenen Wohnung und wird

Fallbeispiel

von einem Sozialarbeiter betreut. Aufgrund seiner früheren Drogenabhängigkeit hat er noch mehrere Geldstrafen offen. Herr M. möchte seine Verhältnisse endlich ordnen und in ein geregeltes Leben zurück finden. Zusammen mit seinem Betreuer stellt er einen Antrag auf Umwandlung der Geldstrafen aus vier Verfahren in gemeinnützige Arbeit - 820 Stunden - . Er möchte einen festen Arbeitsplatz finden. Ein Auf und Ab an Motivation mit vielen Tiefpunkten beginnt. Immer wieder hat er Tiefphasen, weil er keine Regelarbeit findet. Wenn er eine Arbeitsstelle hat, verliert er sie nach spätestens drei Monaten wieder. Dann kommt wieder ein Hoch, er leistet seine Stunden schnell und zügig ab. Die Zeit der Arbeitslosig keit möchte er nutzen und hofft, danach endlich wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Nach zwei Jahren sind noch 220 Stunden offen. Gemeinsam mit seinem Sozialarbeiter und der Sozial arbeiterin vom ISAtrans - Projekt von PräventSozial wird besprochen, dass Herr M. die Möglichkeit be kommt, seine gemeinnützigen Arbeitsstunden als Arbeitsgelegenheit im ISA - Projekt - teils Straftilgung und zusätzlich 1 - Euro Stunden - zu absolvieren. Herr M. ist bereit, die Chance zu nutzen und seine » Altlasten « zu regeln, um auf dem ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.

Die Mitarbeiter des Bereichs Arbeit Von links nach rechts: Daniel Hersacher Anja - Verena Kühfuß Anna Tomic Debora Richter Michael Sählhoff Axel Hirning Christian Veith Annette Wipfler Martina Schinkel

Schuldnerberatung

Jahresbericht 2012

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Zentrale

Arbeit und Finanzierung

Die Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart ( ZSB ) ist eine Kooperation zwischen Caritasverband

der Schuldnerberatung

Stuttgart, Evangelischer Gesellschaft Stuttgart und PräventSozial, welche im Auftrag der Stadt Stuttgart die Schuldnerberatung durchführt. Wir sind mit vier Schuldnerberatern, zwei Mitarbeitern und einem Anteil von 25 % an der ZSB beteiligt.

Die Mitarbeiter der ZSB

Die als Fachberatung übernommenen Fälle von PräventSozial betrafen insbesondere Klienten von

von links nach rechts :

Neustart, der Jugendgerichtshilfe, des Landeskriminalamts sowie Klienten aus dem Betreuten Wohnen,

Rainer Kanzler

dem Fachbereich Arbeit und der Ambulanz für Sexualstraftäter. Viermal wöchentlich ( montags, mitt -

Uta Karle

wochs und freitags von 9:00 bis 11:30 Uhr sowie mittwochs von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr ) besteht für

Harald Buck

alle Stuttgarter Bürger die Möglichkeit, sich in den offenen Sprechzeiten ohne vorherige Termin -

Annette Seitz

absprache an die Schuldnerberatung zu wenden. Ratsuchende werden sofort beraten. Konzipiert sind

Beate Stroka

die Sprechzeiten insbesondere für telefonische Anfragen. Nach wie vor hält der Trend zur persönlichen Vorsprache an. Insgesamt wurden 2012 von den Mitarbeitern der ZSB in den Sprechzeiten 2.349 Anfragen bearbeitet. Bei 966 Anfragen wurde ein weiterführender Beratungsbedarf festgestellt. In der wöchentlichen Vorortberatung im Jobcenter U25 ( Beratungszentrum für 18 - bis 25 - jährige ) wurden von unseren Mitarbeiterinnen Uta Karle und Annette Seitz insgesamt 106 Termine wahrgenommen.

Seite 35

Jahresbericht 2012

Schuldnerberatung

Schuldnerberatung Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart

Das vergangene Jahr war geprägt von den Vorbereitungen für den Auszug aus den Räumen des

Umzug

Sozialamts. Grund hierfür war eine geplante Ausweitung der Flächen für das Polizeirevier sowie für das Baurechtsamt. Nach einer Gemeinderatssitzung sowie Besprechungen mit dem Ersten Bürger meister Föll der Landeshauptstadt Stuttgart war klar, dass sich ein Auszug nicht weiter aufschieben lassen wird. Zwischenzeitlich konnten Räume am Wilhelmsplatz 11 in der Innenstadt angemietet werden. Der Umzug im Februar 2013 wurde erfolgreich erledigt. Jetzt hat jeder Mitarbeiter ein eigenes Büro. Durch den Umzug haben sich unsere Anschrift, Telefonnummern und e - mail - Adressen geändert ( siehe Personen und Dienste, Seite 47 im Schlussteil des Jahresberichts ) . Im Rahmen des Praktikerforums wurde im vergangenen Jahr über die Haftung Minderjähriger bei

Praktikerforum

zivilrechtlichen Forderungen referiert sowie ein Überblick über die Auskunftsdateien, wie z.B. Schufa, gegeben. Durch das Ausscheiden unseres Geschäftsführers Siegfried Bayer gab es eine Verschiebung der Arbeits -

Personal

anteile in der Schuldnerberatung. Ich bin seit dem 01. Januar 2012 nur noch mit 75 % in der Schuldner beratung tätig. Durch weitere Umstrukturierungen konnten wir Carola Kneer mit einem Stellenanteil von 65 % für die Schuldnerberatung zum 01. März 2012 neu anstellen.

Anfang 2012 wandte sich eine Sozialarbeiterin vom städtischen Fachdienst » Leben im Alter « in der offenen Sprechstunde an die Schuldnerberatung. Nachdem ich Sprechzeit hatte, vereinbarte ich nach Rücksprache mit der Kollegin zeitnah einen Termin für die Klientin. Dabei klärte sich der Sachverhalt: Es stellte sich heraus, dass sie Opfer einer Betrügerin geworden war. Die Schwiegertochter hatte bei mehreren Versandhäusern auf ihren Namen Ware bestellt und die Sendungen zu Zeiten liefern lassen, als Frau S. abwesend war. Sie musste mehrmals über längere Zeit ins Krankenhaus, der Sohn und vor allem ihre Schwiegertochter kümmerten sich währenddessen um die Wohnung. Aufgeflogen ist der Betrug erst einige Zeit später, denn die Post wurde ebenfalls von der Schwiegertochter » versorgt « . Zu den körperlichen Belastungen durch eine schwere Krankheit kamen psychische hinzu, denn Frau S. hatte zuvor nie Schulden gehabt und konnte mit der Situation nicht umgehen. Auf mein Anraten hin erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich heraus, dass gegen die Beschuldigte bereits früher wegen ähnlicher Fälle ermittelt worden war. Das komplette Jahr 2012 ver ging damit, zunächst alle Forderungen gegen Frau S. zu ordnen und festzustellen, welche Gläubiger überhaupt Ansprüche hatten. Die noch nicht gegen sie titulierten Forderungen konnten bestritten werden, indem die Gläubiger aufgeklärt wurden. Bis Mitte 2013 ist angestrebt, mit den übrigen Gläu bigern einen Vergleich zu schließen, sodass Frau S. sich wieder auf ihre körperliche Genesung konzen trieren kann. Die Schwiegertochter ist seit November 2012 in Untersuchungshaft.

Rainer Kanzler, Bereichsleiter Schuldnerberatung

Fallbeispiel

Jahresbericht 2012

Projekt ISA trans

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Kooperationsnetzwerk

ISA 2009 bis 2011

ISAtrans ist, wie das bis 2011 von uns betriebene Vorgängerprojekt ISA, ein durch die Werkstatt

ISA trans 2012 bis 2014

PARITÄT gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Landesverband koordiniertes Koopera tionsprojekt an den Standorten Pforzheim ( Bezirksverein für soziale Rechtspflege ) , Lahr ( Soziale Rechtspflege Ortenau ) und Stuttgart.

Ziele von ISA trans

Auch ISAtrans wird über das Ministerium für Arbeit und Soziales durch Mittel des Europäischen Sozial fonds unterstützt und hat zum Ziel, die Chancen der Integration Straffälliger und von Straffälligkeit bedrohter Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt durch die Stabilisierung der persönlichen Lebens lage und durch die Entwicklung und Förderung der Arbeitsfähigkeit zu verbessern. Die Mittel wurden für den Zeitraum 2012 bis 2014 bewilligt. Neu bei ISAtrans ist, dass es sich um ein transnationales Projekt mit Partnern aus Italien ( Bozen Brixen, Volterra ) und Frankreich ( Straßburg ) handelt. Das bietet die Chance, im Austausch mit den beteiligten internationalen Trägern neue Impulse für die eigene Arbeit durch die Perspektiven aus anderen Ländern zu gewinnen.

Seite 37

Jahresbericht 2012

Projekt ISA trans

ISA, ISAtrans ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit

Rückblick Am Projekt ISAtrans nahmen im Jahr 2012 in Stuttgart insgesamt 32 vom JobCenter zugewiesene langzeitarbeitslose Männer im Alter von 21 bis 58 Jahren teil. Sie haben zusammen rund 6.000 Stun den gearbeitet. Das JobCenter Stuttgart hat das Projekt auch 2012 als eine Arbeitsgelegenheit nach

Europäischer Sozialfonds

§ 16d SGB II anerkannt und gefördert. So konnten die Teilnehmer mit einer Mehraufwandsentschädi -

in Baden - Württemberg

gung in Höhe von 1 Euro / 1,50 Euro pro geleisteter Beschäftigungsstunde entschädigt werden. Die Arbeitsgruppe mit bis zu zehn Personen traf sich an vier Tagen in der Woche mit dem zuständigen Arbeitserzieher zu unterschiedlichen Arbeitseinsätzen. Auch im Jahr 2012 lag der Schwerpunkt der Arbeitserprobung wieder auf Einsätzen in der Natur - und Landschaftspflege, der Forstwirtschaft und im Bereich von Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Alle Einsätze unterlagen den vom JobCenter Stuttgart vorgegebenen Prinzipien der Gemeinnützigkeit, der Zusätzlichkeit und der Wettbewerbsneutralität. In der Woche wurden 25 bis 30 Stunden gearbeitet.

Justizministerium und Ministerium für Arbeit

Ein weiterer Bestandteil der Maßnahme war auch 2012 das soziale Kompetenztraining in der Gruppe.

und Soziales

Hier fanden neben regelmäßigen Reflexionen über den Arbeitsprozess auch Einheiten zu Themen wie Bewerbungstraining, Gesundheit, Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz, sinnvolle Freizeitgestal tung, Bildung, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben u. a. statt. Eine dritte Komponente im Rahmen der Teilnahme an der Maßnahme war die sozialpädagogische

Paritätischer Wohlfahrtsverband

Betreuung und Unterstützung der einzelnen Teilnehmer in unterschiedlichen Belangen des Alltags.

Baden - Württemberg

Dazu zählte auch die individuelle Planung des Maßnahmenverlaufes und die Vereinbarung von Zielen sowie Hilfestellung bei der Suche nach einem Praktikum bzw. einer festen Anstellung. Das Projekt wird auch für das Jahr 2013 vom JobCenter anerkannt und in bewährter Weise fortgeführt. Dem Austausch mit den internationalen Partnern dienten mehrere gemeinschaftliche Treffen: - Im Mai trafen sich die Teilnehmer der Arbeitsgruppen und Projektleiter aus dem Ortenaukreis,

Prävent Sozial gGmbH

Pforzheim und Stuttgart mit der Arbeitsgruppe aus Straßburg auf der Feste Wilhelm II in Mutzig im Elsass, wo die französischen Partner ein Arbeitsprojekt betreiben. - Im September kam ein erneutes gelungenes Zusammentreffen zustande, dieses Mal auf deutscher Seite. Im Schuttertal, wo die Arbeitsgruppe aus dem Ortenaukreis regelmäßig landschaftspflegerisch arbeitet, ergaben sich, auch beim gemeinsamen Essen und beim Bogenschießen zur Auflockerung, rege, konstruktive und allseits bereichernde Gespräche. - So auch beim Besuch der Geschäftsführer der drei Träger, Richter am Amtsgericht Joachim Spieth

Soziale Rechtspflege Pforzheim

als Vertreter des Justizministeriums Baden - Württemberg und Ltd. Reg. Dir. Hubert Fluhr als Vertreter des Strafvollzugs in Volterra in Italien. In der dortigen Vollzugsanstalt, einem Wohnprojekt und einer Therapieeinrichtung wurde mit den italienischen Partnern intensiv und weiterführend diskutiert. Ausblick Für das Jahr 2013 sind weitere Treffen geplant. Als Abschluss der internationalen Zusammenarbeit soll mit allen Partnern 2014 ein Fachtag durchgeführt werden. Soziale Rechtspflege Ortenau

Ute Wuhrer -Önkal, Leiterin Projekt ISA und ISA trans

Jahresbericht 2012

Kompetenztraining

Seite 38

BICO

Verhaltenstraining

Kompetenztraining BICO

Die Projekte BICO und ACHTUNG richten sich an Schüler und Schülerinnen der Real - , Haupt - und

und Verhaltenstraining

Förderschulen ( in Ausnahmefällen auch Gymnasien ) , die wegen aggressiven, gewalttätigen, regel -

ACHTUNG

widrigen oder massiv störenden Verhaltens auffällig sind. Das Projekt BICO wird für den Rems - Murr Kreis angeboten, das Projekt ACHTUNG während der dreijährigen Projektphase vorerst nur für die Bereiche Waiblingen, Weinstadt, Fellbach und Weissach im Tal. Die Anmeldung erfolgt durch die jeweilige Schule ( Schulsozialarbeiter ) . Im Projekt BICO wird 13 - bis 16 - jährigen Schülerinnen und Schülern von Michael Kleppe und Daniel Hersacher ein soziales Kompetenztraining angeboten. Durch die Teilnahme kann ein drohender Schul oder Unterrichtsausschluss verhindert werden. Außerdem sollen soziale Anpassungsfähigkeit, regel konformes Verhalten und Verhaltensalternativen erlernt und eingeübt werden. Durch Selbstreflexion und Konfrontation steigt die Selbstsicherheit der Teilnehmer. Im Projekt ACHTUNG können 10 - bis 12 - jährige Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Carola Kneer und Michael Kleppe ein Verhaltenstraining absolvieren. Durch die Teilnahme sollen grundlegen de soziale Kompetenzen vermittelt und erworben werden.

Seite 39

Jahresbericht 2012

Verhaltenstraining ACHTUNG

Bico, Achtung Soziales Kompetenztraining statt Schulausschluss

2012 nahmen 15 Jugendliche, davon 3 Mädchen, am Kompetenztraining teil. Das Projekt BICO wird

Kompetenztraining

nunmehr seit 8 Jahren im Rems - Murr - Kreis angeboten. Es wurden bisher 16 Kurse durchgeführt.

BICO

Seit 2004 nahmen insgesamt 109 Jugendliche an den BICO - Kursen teil, von denen erfreulicherweise nur 8 den Kurs abgebrochen haben. Seit 2009 steigt die Anmeldung von Schülerinnen. Insgesamt haben 7 Mädchen die Kurse durchlaufen. 12 % der Teilnehmer waren 16 Jahre alt, der Rest jünger. Von den Jugendlichen besuchten 50 % eine Haupt - oder Werkrealschule, 33 % eine Realschule, 15 % eine Sonderschule und 2 % ein Gymnasium. In den letzten 3 Jahren überstieg die Nachfrage die Aufnahmekapazität im Durchschnitt um 40 %. Aufgrund des weiter steigenden Interesses haben wir uns entschlossen, im Jahr 2013 statt der bisherigen 2 nunmehr 3 BICO - Kurse anzubieten, um somit eine Kapazität von insgesamt 24 Teil nehmern zu gewährleisten und die Wartezeiten zu verkürzen. 2012 nahmen 12 Kinder, davon 4 Mädchen, am Projekt ACHTUNG teil. Die Projektphase begann im

Verhaltenstraining

November 2010 und läuft Ende 2013 aus. Seit Beginn des Projekts fanden 4 ACHTUNG - Kurse statt.

ACHTUNG

Insgesamt nahmen 23 Kinder, davon 4 Mädchen, an den Kursen teil. Nur 1 Teilnehmer hat abgebro chen. 57 % der Teilnehmer waren 11 Jahre, 26 % 12 und 17 % 10 Jahre alt. Von den Kindern besuchten 83 % eine Haupt - oder Werkrealschule, 7 % eine Grundschule und 10 % eine Förderschule. Die Herkunftsfamilien der insgesamt 132 Teilnehmer an den bisher durchgeführten BICO - und

Nationalitäten

ACHTUNG - Kursen verteilen sich auf folgende Nationalitäten: 36 % Deutsche | 25 % Türken | 14 % Italiener | 6 % Osteuropäer | 19 % Sonstige Die Erfahrungen der letzten 8 bzw. 2 Jahre mit beiden Projekten haben ergeben, dass sich An -

Erfahrungen der

meldungen für Mädchen vermehrt haben und dass die Auseinandersetzung mit verschiedenen

letzten Jahre

Kulturen und die Migrationsarbeit wichtige Bestandteile der Arbeit darstellen. Beim Projekt BICO zeigte sich zudem, dass: - die Gründe der Aufnahmeanfragen vielfältiger geworden sind ( Facebook - Mobbing, Internet, Handy - Gewalt usw. ) - der Umfang und die Intensität des delinquenten Verhaltens wichtige Einflussfaktoren für die Akzeptanz von BICO waren ( je ausgeprägter die Delinquenz, desto ablehnender die Haltung ) - bei einer bindungsstärkeren Gruppenentwicklung positivere Veränderungen erzielt wurden. Beim Projekt ACHTUNG fiel weiter auf, dass: - die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler sehr im Widerspruch zur Einschätzung durch die Erwachsenen steht - viele in unzureichenden Wohnverhältnissen und / oder bei einem alleinerziehenden Elternteil leben - viele Kinder noch keine sinnvollen »Ventile « für ihre eigenen Aggressionen entwickeln konnten - die Familien offener und zugänglicher für weitere Hilfen werden. Der Bedarf für das Projekt ACHTUNG wäre nach unserer Auffassung noch höher, wenn es bekannter wäre und wenn viele » Auffälligkeiten « der Schüler durch mehr Schulsozialarbeit in den weiterführen den Schulen, noch besser schon in der Grundschule wahrgenommen werden würden.

Michael Kleppe, Projektleiter BICO und ACHTUNG

Jahresbericht 2012

Eltern - Kind - Projekt

Seite 40

Chance

Eltern - Kind - Projekt

Sarah verarbeitet den Besuch bei ihrem Vater im Gefängnis

Gründung des Projekts

Das Eltern - Kind - Projekt Chance gibt es seit Mitte 2011. Richtig angelaufen ist es aber erst im Jahr 2012 mit neun Fällen. In diesem Jahr wurde das Projekt von Diplom - Sozialpädagogin Ingrid Rieger mit einem Stellenanteil von 25 Prozent übernommen. Sie wird von ihren Kolleginnen Anna Schauwecker und Carola Kneer unterstützt. Im Eltern - Kind - Projekt Chance stehen die Kinder inhaftierter Mütter und Väter im Mittelpunkt. Kommt es in einer Familie zur Inhaftierung eines Elternteils, geraten nicht nur Familie und Ehe ins Wanken. Meist stürzt für die Kinder eine ganze Welt ein. In der Praxis der Arbeit mit Straffälligen hat sich gezeigt, dass die Kinder von Inhaftierten ebenso wie die Opfer von Straftaten Unterstützung benötigen.

Unterstützung der Kinder

In den meisten Fällen ist die Unterstützung der Kinder am wirksamsten, wenn der nicht inhaftierte Elternteil gestärkt wird. Der familiäre Alltag muss oft von einem Tag auf den anderen völlig neu organisiert werden. Lebensunterhalt, Haushaltsführung und Kindererziehung liegen plötzlich in der alleinigen Hand des nicht inhaftierten Elternteils, der sehr häufig selbst noch unter Schock steht.

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Jahresbericht 2012

Eltern - Kind - Projekt Chance

Chance Eine Chance für Kinder inhaftierter Mütter und Väter

Für die Kinder kommen zu dem Verlust eines Elternteils die eingeschränkte Zuwendung des überlas teten Elternteils sowie die Ängste und Verunsicherungen hinzu, mit einer Situation klarkommen zu müssen, die häufig tabuisiert wird. Hier kommt es gerade bei jüngeren Kindern zu Fantasievorstellun gen bis hin zur Übernahme von Verantwortung für den Verlust. Um eine positive Eltern - Kind - Beziehung während und nach der Inhaftierung zu fördern, werden im

Zielverfolgung

Projekt verschiedene Ziele verfolgt: - Inhaftierungsfolgen mindern - Besuchskontakte im Strafvollzug ( mit oder ohne Kinder ) - Brückenfunktion zwischen inhaftiertem Elternteil und Kind - Brückenfunktion zwischen inhaftiertem und anderem Elternteil - Übergang in die Freiheit (» Beziehungsloch überbrücken «) - Prävention von Entwicklungsgefährdungen beim Kind - Krisenintervention in Haft und in Freiheit - Integrationshilfe für Eltern und Kinder.

Als der Vater ihrer beiden Töchter ( 6 und 8 Jahre alt ) in Untersuchungshaft kam, fiel Frau M. aus allen Wolken. Beide hatten sich vor zwei Jahren als Paar getrennt, jedoch war der Vater weiterhin intensiv in die Kindererziehung eingebunden. Frau M. wusste nichts von seinen Drogengeschäften und war voller Wut auf ihn. Einen dringend notwendigen Krankenhausaufenthalt musste sie verschieben. Sie konnte zwar sehen, wie sehr ihre Töchter ihren Vater vermissten, aber der Zorn auf den Vater überdeckte anfangs vieles. Die Kinder wurden in der Schule auffällig. Mit Hilfe regelmäßiger Beratungsgespräche konnten die Wut und das Misstrauen abgebaut werden. Die Mutter konnte ihre Kinder darin unterstützen, dass sie ihren Vater wiedersehen, jedoch wollte sie selbst nicht dabei sein. ( Die Termine fanden also ohne Mutter statt. ) Nach gemeinsamen Gesprächen mit den Mädchen und einer guten Vorbereitung auf die Situation kam es dann zu einem tränenreichen ersten Besuch in Haft. Für die Kinder war es sehr wichtig zu hören und zu sehen, dass es Papa im Gefängnis gut geht, dass er genug zu essen und zu trinken bekommt und auch nicht friert und vor allem, dass er sie nicht vergessen hat. Von der Schule kam die Rückmeldung über die Schulpsychologin, dass beide Kinder nach dem Besuch viel ruhiger geworden sind und besser mit der Situation umgehen können. Frau M.’s Wut hat sich zwischenzeitlich in Mitgefühl gewandelt. Sie kann sich sogar vorstellen, nach ihrem geplanten Kranken hausaufenthalt den Vater gemeinsam mit den Kindern in der Haftanstalt zu besuchen.

Ingrid Rieger, Leiterin des Projekts

Fallbeispiel

Jahresbericht 2012

NERO | NERO kidz

Seite 42

Beratung

Rechtsanwälte

18 Anwälte engagierten sich im Jahr 2012 bei PräventSozial gGmbH und tipsntrips Jugendinformation

beraten kostenfrei

Stuttgart für NERO und NEROkidz. NERO steht für » Netzwerk engagierter Rechtsanwälte für Opfer -

Kinder und Jugendliche

schutz « und bietet Rechtsinformationen für Gewaltopfer und ihr Umfeld an. NEROkidz ist davon abgeleitet und bietet Kindern und Jugendlichen sowie ihren Bezugspersonen Beratung zu allen recht lichen Fragen an. Seit November 2011 findet in Kooperation mit der Anlaufstelle gegen sexualisierte Gewalt im Rems - Murr - Kreis eine zusätzliche monatliche Sprechstunde in Waiblingen, Bahnhofstraße 64, statt. Ein herzliches Dankeschön an alle Rechtsanwälte und Kooperationspartner für das zeitintensive, tatkräftige Engagement und die stets kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit.

Seite 43

Jahresbericht 2012

NERO | NERO kidz

Nero, NeroKidz Rechtsanwälte beraten Kinder, Jugendliche und Gewaltopfer

Im Vergleich zum Vorjahr konnte erneut eine Fallsteigerung festgestellt werden. Einige telefonische Anfragen kamen aus ganz Deutschland. Fälle mit jugendlichen Opfern werden als NEROkidz - und gleichzeitig als NERO - Fälle gezählt. Etwa ein Fünftel der Anfragen wird in der regelmäßigen Sprech stunde abgewickelt, der weitaus größere Teil erfolgt telefonisch oder nach individueller Terminver einbarung. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden waren Jugendliche und Heranwachsende. 2008

2009

2010

2011

2012

22

59

74

128

157

Die Fallzunahmen seit Projektbeginn im Überblick

Anfragen seit Projektbeginn

ca. die Hälfte sind NEROkidz - Fälle

Die erneute Steigerung auf 157 Fälle im Jahr 2012 ist den zahlreichen Vermittlungen von Kolleginnen und Kollegen der Beratungsstellen, Jugendämter, Frauenhäuser, Schulen, kirchlichen Einrichtungen oder der Offenen Jugendarbeit, aber auch durch Anwälte oder Polizeibeamte zuzuschreiben. Mündliche Rückmeldungen ergeben, dass die kostenfreie und leicht zugängliche Rechtsinformation gut angenommen und sehr geschätzt wird. Immer wieder wurde deutlich, dass Menschen be sonders in schwierigen Lebenssituationen den Gang zum Anwalt scheuen, weil sie glauben, sich keinen Rechtsbeistand leisten zu können. Deshalb ist die Information über Prozesskostenhilfe, den beigeordneten Opferanwalt auf Staatskosten oder die Möglichkeit eines Beratungsscheins vom Weißen Ring oder der Rechtsantragsstelle häufig Bestandteil der NERO - bzw. NEROkidz - Beratung. Hauptsächlich geht es um strafrechtliche Fragen, häufig zu Sexual - oder Gewaltdelikten. Aber auch Auskünfte zum Zivil - und Familienrecht, Sozial - oder Verwaltungsrecht, Ausländerrecht, Miet - oder Arbeitsrecht, Internetrecht, Erbrecht, Schulrecht, vereinzelt auch Auskünfte zu internationalem Recht werden nachgefragt. - Sexuelle Übergriffe unter Kindern im Kindergarten: welche rechtlichen Möglichkeiten stehen zur Verfügung und welche Interventionen sind sinnvoll? - Verdacht eines sexuellen Missbrauchs bei einem Kleinkind: Wie geht man damit um?

Exemplarische Fälle, Themen und Fragestellungen

- Ist eine Anzeige sexueller Übergriffe in der Kindheit nach Jahren rechtlich sinnvoll? - Kinderpornografie bei Computerreparatur auf fremdem Rechner gefunden. Was tun? - Wie sind alte und neue Verjährungsfristen bei Sexualdelikten? - Hat ein Stiefkind ein Zeugnisverweigerungsrecht? - Wann und wie kann man sich auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen? - Gibt es Unterhaltsansprüche gegenüber dem Vater für die Zeit der Ausbildung? - Fragen zur Möglichkeit von Vaterschaftstests und Vaterschaftsanerkennung - Namensänderung nach ritueller sexueller Gewalt. Die gute Vernetzung und Einbindung der NERO - Anwälte hat im Jahr 2012 erneut zu mehreren

Themen im

Fachvorträgen bei Runden Tischen oder auf Fachveranstaltungen geführt, z. B. zu den Themen

fachlichen Austausch

Selbstverständnis von Opferanwälten, behinderte Täter und Opfer in Gerichtsverfahren, Deal aus Anwaltssicht, Schuldenregulierung oder Schmerzensgeld.

Tina Neubauer, Diplompädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH )

Jahresbericht 2012

Vereinsgeschichte

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Bewährungshilfe Stuttgart e.V. - von 1951 bis 2012

1951

Gründung des »Vereins zur Förderung der Bewährungshilfe Stuttgart e.V. « Der Verein übernimmt anfangs die Bezahlung der ersten Bewährungshelfer. Im Jahr 1953 wird die staatliche Bewährungshilfe eingeführt.

1952

Eröffnung des Waldhauses Hildrizhausen für jugendliche und heranwachsende Probanden.

1955

Von 1955 bis 1957 Betrieb eines Übergangsheims für Bewährungshilfeprobanden.

1967

Anstellung des ersten Gerichtshelfers. 1970 übernimmt das Land die Gerichtshilfe.

1978

In Stuttgart, Esslingen, Nürtingen, Waiblingen und Echterdingen werden betreute Wohngruppen eröffnet. Zusätzlich wird Betreuung im Individualwohnraum angeboten.

1989

Täter - Opfer - Ausgleich, Bereitstellung eines Opferfonds und Leistung einer Anschubfinanzierung.

1996

Die Anlauf - und Beratungsstelle zur Haftvermeidung durch Tilgungsberatung und freie Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « wird eingerichtet.

1997

Das bürgerschaftliche Engagement in der Bewährungshilfe wird gefördert.

1998

Die Psychotherapeutische Ambulanz zur Behandlung von Sexualstraftätern wird gegründet.

2000

Die Zeugenbegleitung im Amts - und Landgerichtsbezirk Stuttgart wird eingerichtet.

2003

Durchführung von Betreuungsweisungen im Rems - Murr - Kreis.

2004

BICO startet als soziales Kompetenztraining zur Vermeidung von Schulausschluss für 13- bis 16 -Jährige. Der Verein beteiligt sich an der Zentralen Schuldnerberatung Stuttgart.

2007

Gründung von PräventSozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH.

2008

Start von NERO und NEROkidz zur Rechtsberatung von Gewaltopfern bzw. Kindern und Jugendlichen durch Rechtsanwältinnen und - anwälte. Psychotherapeutische Betreuung von Sexual - und Gewaltstraftätern in der JVA Heimsheim.

2009

Übernahme des Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg. Aufbau von IKN zur ambulanten Behandlung von Straftätern im Land. Projekt ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit.

2010

Projekt ACHTUNG - als Erweiterung von BICO für 10 - bis 12 - jährige Schülerinnen und Schüler. Gründung einer Forensischen Ambulanz für Führungsaufsichtsklienten im Großraum Stuttgart.

2012

Start des Eltern - Kind - Projektes Chance

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Jahresbericht 2012

Personen und dienste Stand Juni 2013

Vorstand Iris Käppler - Krüger, Richterin am Amtsgericht

Vorsitzende

Matthias Merz, Richter am Oberlandesgericht

Stellvertretender Vorsitzender

Andreas Arndt, Richter am Amtsgericht

Vorstandsmitglieder

Carolin Bourgun, Regierungsdirektorin Albrecht Braun, Erster Staatsanwalt, Staatsanwaltschaft Melanie Dawidowsky, Richterin am Amtsgericht Prof. Dr. Günter Rieger, Dekan an der Dualen Hochschule Stuttgart Dr. Beate Weik, Oberstaatsanwältin, Generalstaatsanwaltschaft Dr. Sybille Wuttke, Richterin

Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH) , Sozialwirt ( FH)

Geschäftsführung Geschäftsführer

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 481, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 531, kammerlander @ praeventsozial. de Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH)

Prokurist

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 482 Fax: 07 11 | 2 39 88 - 532, kanzler @ praeventsozial. de Waltraud Meints, Bürokauffrau ( IHK )

Verwaltung | Buchhaltung

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 400, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 500, meints @ praeventsozial. de Gabriele Schippelbaum, Bürokauffrau Fon: 07 11 | 2 39 88 - 401, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 511, schippelbaum @ praeventsozial. de Doreen Metje, Kauffrau Fon: 07 11 | 2 39 88 - 410, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 512, metje @ praeventsozial. de

Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH) , Sozialwirt ( FH) Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH) Doreen Metje, Kauffrau

Fonds Psychotherapie Geschäftsführer Stellvertreter Verwaltung

Vergabeausschuss des Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg Christine Rebsam - Bender, Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht a.D. Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH ) Klaus Michael Böhm, Richter am Oberlandesgericht, Behandlungsinitiative Opferschutz e. V. Dr. med. Stephan Bork, Sektion » Forensische Psychiatrie « am Universitätsklinikum Tübingen Christine Ermer, Oberpsychologierätin, Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden - Württemberg Prof. Dr. Rüdiger Wulf, Ministerialrat, Justizministerium Baden - Württemberg

Vorsitzende Geschäftsführer Externe Mitglieder

Jahresbericht 2012

Personen und dienste

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Stand Juni 2013

Beirat der Psychothera peutischen Ambulanz Vorsitzende

Iris Käppler - Krüger, Richterin am Amtsgericht

stv. Vorsitzender

Matthias Merz, Richter am Oberlandesgericht Thomas Kammerlander, Geschäftsführer Bewährungshilfe, Prävent Sozial

Externe Mitglieder

Dr. med. Stephan Bork, Sektion » Forensische Psychiatrie « am Universitätsklinikum Tübingen Anne Cless, Ministerialrätin, Sozialministerium Baden - Württemberg Christine Ermer, Oberpsychologierätin, Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden - Württemberg Dr. Dirk Fehlenberg, Dipl. - Psychologe, Zentrum für Psychiatrie, Ravensburg Christine Rebsam - Bender, Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht a.D. Prof. Dr. Rüdiger Wulf, Ministerialrat, Justizministerium Baden - Württemberg

Psychotherapeutische Ambulanz

Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart

Bereichsleiter und

Heinz -Jürgen Pitzing, Dipl. - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Sozialwirt ( FH ) , Supervisor

Therapeut

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 420, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, pitzing @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de

Therapeuten

Matthias Rueß, Dipl. - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut Fon: 07 11 | 2 39 88 - 421, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, ruess @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Pamela Grassl, Dipl. - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin Fon: 07 11 | 2 39 88 - 422, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, grassl @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Gabriele Keifer, Dipl. - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin i. A. Fon: 07 11 | 2 39 88 - 424, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, keifer @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Petra Nedele, Dipl. - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin i. A. Fon: 07 11 | 2 39 88 - 423, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, nedele @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Julia Rothfischer, Dipl. - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin Fon: 07 11 | 2 39 88 - 422, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, rothfischer @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Bert Mäckelburg, Dipl. - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut Fon: 07 11 | 2 39 88 - 425, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, fbambulanz @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de

Verwaltung

Diana Mikuteit, Bürokauffrau ( IHK ) Fon: 07 11 | 2 39 88 - 426, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 526, mikuteit @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de

Zeugenbegleitung NERO und NERO kidz Tina Neubauer, Dipl. - Pädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH ) Koordinatoren

Archivstraße 15, Raum 431, 70182 Stuttgart Fon: 07 11 | 212 - 35 37, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, neubauer @ lgstuttgart.justiz.bwl. de Christian Veith, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A., Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Fon: 07 11 | 2 39 88 - 485, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, veith @ praeventsozial. de

BICO und ACHTUNG Michael Kleppe, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen Fon: 07 11 | 3 51 30 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kleppe @ praeventsozial. de Carola Kneer, Soz. Arb. B.A., Neckarstraße 86, 73728 Esslingen Fon: 07 11 | 3 51 20 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kneer @ praeventsozial. de Daniel Hersacher, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A., Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Fon: 07 11 | 2 39 88 - 471, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, hersacher @ praeventsozial. de

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Jahresbericht 2012

Personen und dienste Stand Juni 2013

Betreutes Wohnen Siegfried Kämmerer, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Fon: 07 11 | 23 988 - 450, Fax: 07 11 | 23 988 - 553, kaemmerer @ praeventsozial. de

Bereichsleiter und Betreutes Einzelwohnen Stuttgart

Roland Hoppe, Dipl. - Soz. Arb., Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart

Betreutes Wohnen Stuttgart

Fon: 07 11 | 23 988 - 451, Fax: 07 11 | 23 988 - 550, hoppe @ praeventsozial. de Hans - Peter Schwarz, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Hohenheimer Straße 25, 70184 Stuttgart

Wohngruppe Stuttgart - Mitte

Fon / Fax: 07 11 | 24 10 58, schwarz @ praeventsozial. de Christopher Koch, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Tafelweg 2, 70439 Stuttgart Fon / Fax: 07 11 | 80 49 63, koch @ praeventsozial. de Peter Segmiller Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Burgstraße 29, 70771 Leinfelden - Echterdingen

Wohngruppe Stuttgart Stammheim Wohngruppe Echterdingen

Fon / Fax: 07 11 | 79 67 93, segmiller @ praeventsozial. de Markus Zielosko, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Bismarckstraße 51, 73728 Esslingen Fon: 07 11 | 3 16 06 21, Fax: 07 11 | 90 12 49 76, zielosko @ praeventsozial. de Ingrid Rieger, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen Fon: 07 11 | 3 51 30 - 960, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, rieger @ praeventsozial. de Michael Kleppe, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen

Wohngruppe Esslingen Projekt Nachsorge Betreutes Wohnen für Frauen Esslingen Betreutes Wohnen Nürtingen

Fon: 07 11 | 3 51 30 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kleppe @ praeventsozial. de Alfred Goebel, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Neustadter Hauptstraße 125, 71336 Waiblingen Fon / Fax: 0 71 51 | 8 15 53, goebel @ praeventsozial. de

Neckarstraße 86, 73728 Esslingen

Wohngruppe Waiblingen Betreutes Wohnen Rems - Murr

Eltern - Kind - Projekt Chance

Ingrid Rieger, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) Fon: 07 11 | 3 51 30 - 960, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, rieger @ praeventsozial. de Anna Schauwecker, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) Mobil: 01 72 | 103 44 82, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, schauwecker @ praeventsozial. de

Wilhelmsplatz 11, 3. Obergeschoss, 70182 Stuttgart Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH ) , Raum 3 Fon: 07 11 | 72 69 75 - 33, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, r.kanzler @ zsb - stuttgart. de Harald Buck, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Raum 5

Schuldnerberatung Bereichsleiter und Schuldnerberater Schuldnerberater / - innen

Fon: 07 11 | 72 69 75 - 35, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, h.buck @ zsb - stuttgart. de Uta Karle, Soz. Arb. B.A., Raum 2 Fon: 07 11 | 72 69 75 - 32, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, u.karle @ zsb - stuttgart. de Carola Kneer Soz. Arb. B.A., Raum 1 Fon: 07 11 | 72 69 75 - 31, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, c.kneer @ zsb - stuttgart. de Annette Seitz, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Raum 4 Fon: 07 11 | 72 69 75 - 34, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, a.seitz @ zsb - stuttgart. de Beate Stroka, Bankkauffrau, Raum 22 Fon: 07 11 | 72 69 75 - 42, Fax: 07 11 | 72 69 75 - 40, b.stroka @ zsb - stuttgart. de

Qualifizierte Zuarbeit

Jahresbericht 2012

Personen und dienste Stand Juni 2013

Arbeit »Schwitzen statt Sitzen«

Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart

Bereichsleiter und

Michael Sählhoff, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH )

Arbeitsvermittler

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 470, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, saehlhoff @ praeventsozial. de

Arbeitsvermittler / - innen

Daniel Hersacher, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A.

Stuttgart

Fon: 07 11 | 2 39 88 - 471, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, hersacher @ praeventsozial. de Anja Kühfuß, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A. Fon: 07 11 | 2 39 88 - 472, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, kuehfuss @ praeventsozial. de Debora Richter, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A. Fon: 07 11 | 2 39 88 - 473, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, richter @ praeventsozial. de Anna Tomic, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) Fon: 07 11 | 2 39 88 - 474, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, tomic @ praeventsozial. de Martina Schinkel, Vermittlerin Fon: 07 11 | 2 39 88 - 475, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, schinkel @ praeventsozial. de Christian Veith, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A. Fon: 07 11 | 2 39 88 - 476, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, veith @ praeventsozial. de

Verwaltung

Annette Wipfler, Sachbearbeiterin Fon: 07 11 | 2 39 88 - 477, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, verwaltung @ praeventsozial. de

Außenstelle

Büro Esslingen, Neckarstraße 86, 73728 Esslingen Fon: 07 11 | 3 51 30 - 930, Fax: 07 11 | 3 51 30 - 209, fbarbeit @ praeventsozial. de

Arbeitsgruppenleiter

Axel Hirning, Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart Mobil: 01 51 | 52 66 30 47, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 478, hirning @ praeventsozial. de

ISAtrans - Projekt

Neckarstraße 121, 70190 Stuttgart

Projektleiterin

Ute Wuhrer -Önkal, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) Fon: 07 11 | 2 39 88 - 440, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, wuhrer @ praeventsozial. de

Arbeitsgruppenleiter

Thorsten Schnuck, Arbeitserzieher, Mobil: 01 51 | 52 66 30 46 Fon: 07 11 | 2 39 88 - 441, schnuck @ praeventsozial. de Michael Sauber, Technischer Dienst, Mobil: 01 51 | 52 66 30 45 Fon: 07 11 | 2 39 88 - 442, sauber @ praeventsozial. de

Verwaltung ISAtrans

Martina Schinkel, Sachbearbeiterin Fon: 07 11 | 2 39 88 - 475, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 537, schinkel @ praeventsozial. de

Betreuungsweisungen

Talstraße 12, 71332 Waiblingen Jutta Hahn - Weik, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) Fon: 0 71 51 | 17 24 17, Fax: 0 71 51 | 17 24 13, hahn - weik @ praeventsozial. de

Technischer Dienst

Neustadter Hauptstraße 125, 71336 Waiblingen Michael Sauber, Mobil: 01 51 | 52 66 30 45 Fon: 0 71 51 | 2 72 61 32, Fax: 0 71 51 | 2 72 61 34, sauber @ praeventsozial. de

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Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger www. bewaehrungshilfe - stuttgart. de mail @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de

Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH www. praeventsozial. de mail @ praeventsozial. de Neckarstraße 121 · 70190 Stuttgart Telefon 07 11 | 2 39 88 - 477 · Telefax 07 11 | 2 39 88 - 50

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