interdisziplinär studieren lösungsansätze für die Praxis

August 28, 2017 | Author: Lucas Clemens Michel | Category: N/A
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2015 | 16

intErdisziPlinär studiErEn – lÖsunGsansätzE fÜr diE Praxis

Editorial

Überblick ist gefragt Der amerikanische Autor Frank White veröffentlichte 1987 das Buch „Overview Effect“. Darin schilderte er eine besondere Form der Erkenntnis, die den ersten Raumfahrern widerfuhr: Sie sahen das erste Mal den Planeten, auf dem sie aufgewachsen waren und den sie als ihre Heimat bezeichneten, als das Eine und Ganze – und zwar im Überblick.

nachhaltige Horizonterweiterung. Diese manifestiert sich im Rahmen einer strukturell verankerten interdisziplinären Lehre, Forschung und Weiterbildung sowie durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen. Im Fokus stehen der Perspektivenwechsel und die Persönlichkeitsentwicklung“.

Was hat das nun mit dem Thema „Interdisziplinär studieren“ zu tun? Sehr viel. Denn es geht darum, im Studium von Beginn an nach links und rechts zu schauen. Dies zu üben, ist für die Entwicklung der eigenen Fachlichkeit und Professionalität von entscheidender Bedeutung. Bekanntlich ist das Infrage stellen und Reflektieren viel leichter durch den Impuls von außen und zusammen mit anderen möglich. Klingt plausibel, ist im Hochschulalltag aber durchaus eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Das „Interdisziplinäre Studieren“ ist dabei ein wichtiger Schlüssel. Der Wissenschaftsrat bekräftigt in seiner jüngsten Veröffentlichung „Empfehlungen zum Verhältnis von Hochschulbildung und Arbeitsmarkt“ diesen – Coburger – Weg, in dem (Fach-) Wissenschaft, Persönlichkeitsbildung und Arbeitsmarktvorbereitung auf eine Stufe gestellt werden. So heißt es u. a.: „Zur Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen eines Hochschulstudiums zählt zudem der Aufbau personaler und sozialer Kompetenzen, wie beispielsweise Selbstorganisations-, Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeiten. Die Dimension Persönlichkeitsbildung umfasst darüber hinaus die künftige zivilgesellschaftliche, politische und kulturelle Rolle der Absolventinnen und Absolventen.“

Mit dem BMBF-Projekt „Der Coburger Weg“ hat sich die Hochschule Coburg 2011 im Wortsinn auf den Weg gemacht. Und um es gleich klar auszusprechen, sie ist immer noch auf dem Weg. Aber wir haben unseren Kompass gestellt. Im 2015 verabschiedeten Hochschulentwicklungsplan (HEPCo 2020) lautet eines der fünf strategischen Ziele u.a.: „Die Hochschule Coburg fördert ihre Studierenden beim Erwerb fachlicher Expertise und unterstützt ihre

Beste Voraussetzungen für unsere Studierenden, den – so gefragten – Überblick zu er- und behalten! Prof. Dr. Michael Pötzl Präsident

Inhalt

Editorial I | Menschen & Perspektiven Was sprichst DU? – Anker- und Brückenfunktion von Sprache im Sozialisationsprozess

6|7

Selbstbestimmt und barrierefrei! Wege zur Inklusion

8|9

Interkulturelle Öffnung – Leben und Lernen in der pluralen Gesellschaft

10 | 11

Schutz der Menschenwürde durch Datenschutz in Coburg

12 | 13

Aktive Beteiligung Jugendlicher an der Entwicklung Coburgs

14 | 15

Gesundheitsförderung in der Altenpflege – Alternativen zu Freiheitsentziehenden Maßnahmen

16 | 17

Soziale Arbeit mit Menschen im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Verletzung der Menschenwürde

18 | 19

Qualitätsmanagement im Fitness-Sport

20 | 21

Mit dem Tod leben

22 | 23

„StOP – Students Organise Protection“ for children harmed by social voluntourism

24 | 25

Weltwirtschaftskrisen im Vergleich (1929 und 2008)

26 | 27

II | Menschen & Arbeitswelt Der aufgeräumte Betrieb

28 | 29

Corporate Social Responsibility – Gewinn und Moral: Ein Widerspruch?

30 | 31

Lernen aus der Unternehmensgeschichte

32 | 33

Gleichstellung in Beruf und Bildung

34 | 35

Studie zur sexuellen Belästigung an der Hochschule Coburg

36 | 37

PMF – Produkte/Marketing/Finanzen – Dreiklang zu unternehmerischem Erfolg

38 | 39

Objekt Mensch? – Der Mensch im Spannungsfeld wirtschaftlicher und ethischer Interessen

40 | 41

III | Menschen & Räume PLANwerk

42 | 43

Ästhetik und Raum

44 | 45

Ästhetik des Sozialen Raums

46 | 47

Raum, Gefühl, Zeitgeist I & II

48 | 49

Lebensraum Schule – Vom Flur zum Foyer

50 | 51

IV | Menschen & Gesundheit Erlebnisausstellung „GRENZen erLEBEN“

52 | 53

DO-IT-YOURHEALTH! eat – move – think

54 | 55

Entwicklung eines gesundheits- und genussorientierten touristischen Konzeptes für die Region Haßberge in Unterfranken

56 | 57

Acidität

58 | 59

Organisation einer Fachtagung zum zehnjährigen Bestehen des Studiengangs „Integrative Gesundheitsförderung“ (B.Sc.) an der Hochschule Coburg

60 | 61

Gesundheitstag 2015 der Hochschule Coburg unter dem Titel „Need for Sleep“

62 | 63

Sport-, bewegungs- und körperorientierte Sozialarbeit in Coburg

64 | 65

SeniorenUni

66 | 67

Schimmel im Lebensumfeld des Menschen – ist uns zu helfen?

68 | 69

Machbarkeitsstudie zum Thema „e biking“ in Stadt und Landkreis Coburg

70 | 71

R. u. N. Projekt – Risiken und Nebenwirkungen

72 | 73

V | Menschen(s)kind Partizipatives Bildungskonzept in Kindertagesstätten

74 | 75

Familien stark machen!

76 | 77

Soziale Arbeit in der frühkindlichen Entwicklung – Projekte in Kindergärten und Grundschulen und deren Übergang

78 | 79

Impressum

5

Was sprichst DU? – Anker- und Brückenfunktion

von Sprache im Sozialisationsprozess

B

innenmigration ist ein Grundrecht der Bürger der Europäischen Union (Art. 40 Grundrechtecharta, Art. 18 EG-Vertrag), sie ist zugleich eine Herausforderung für Menschen, die ihren Arbeits- oder Ausbildungsplatz temporär in ein europäisches Nachbarland verlegen. Doch diese Wanderungsbewegungen stellen eine große Herausforderung für Studierende, Auszubildende und Lehrkräfte dar, denn sie verändern die Kommunikation im Klassenzimmer und sie beeinflussen Kontaktsituationen. Im Rahmen des Projektes machten sich die Studierenden auf den Weg in die Berufsschule und erkundeten am 30.06. und am 07.07.2015 das mehrsprachige Klassenzimmer (BGJ Bautechnik) in der Freiherr-von-Rast-Schule, Berufsschule I Coburg. In diesem mehrsprachigen Klassenzimmer lernen SchülerInnen aus Ägypten, Mazedonien, Afghanistan und Spanien zusammen mit zwölf deutschen SchülerInnen. Die Studierenden entwickelten

Interview-Leitfäden, mit denen sie die SchülerInnen in Kleingruppen zu den Themen Schule, Sprache, Freizeit und Alltag sowie Heimat befragten und diskutierten über das Leben zwischen Sprachen und in der Fremde. In diesen Begegnungen im Gespräch lernten die BerufsschülerInnen sich gegenseitig besser kennen und konnten sich anschließend über neue Themen miteinander austauschen. Die Studierenden erfuhren nicht nur etwas über die Biografien der SchülerInnen und das Lernen und Arbeiten im mehr­ sprachigen Klassenzimmer, sondern sie setzten sich selbst intensiv mit den Interviewthemen auseinander. Die Interviews wurden im zweiten Projektsemester ausgewertet und anschließend – aus der Perspektive der sozialraumorientierten Sozialarbeit – Handlungsempfehlungen für die Kommunikation im mehrsprachigen Klassenzimmer formuliert.

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Martin Buber

Menschen & Perspektiven

I

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Matthias Scheibe M.A. Soziale Arbeit, Der Coburger Weg Dr. Regina Graßmann Sprachliche und visuelle Kommunikation, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen Hanna Erb, Internationale Soziale Arbeit Mirjam Fischer, Internationale Soziale Arbeit Marina Heinemann, Internationale Soziale Arbeit Alexander Jankowski, Soziale Arbeit Christin Käppler, Soziale Arbeit Karoline Keberer, Soziale Arbeit Anthony Lux, Soziale Arbeit Ruth Oldenburg, Soziale Arbeit Sabrina Rezig, Soziale Arbeit Berenike Sauskojus, Soziale Arbeit Sophie Scheuer, Soziale Arbeit Sandra Schmidt, Soziale Arbeit Carolin Heike Rita Uebelacker, Soziale Arbeit Karoline Wendt, Soziale Arbeit Katrin Zimmermann, Soziale Arbeit Externer Projektpartner Freiherr-von-Rast-Schule, Berufsschule I Coburg

7

Selbstbestimmt und barrierefrei! Wege zur Inklusion

S

elbstbestimmt und Barrierefrei – unter diesem Motto beschäftigte sich das Projekt mit drei zentralen Themenkomplexen: Inklusion und Arbeit, Inklusion und Freizeit sowie Inklusion und Wohnen. Gemeinsam mit dem „Verein Lebensmöglichkeiten für Körperbehinderte und Pflegebedürftige in Oberfranken e.V.“ haben sich die Studierenden mit den gegebenen Bedingungen, mit vorherrschenden Barrieren auseinandergesetzt und nach den Mechanismen gefragt, die – trotz vieler Erfolge, trotz Behindertenrechtskonvention – Exklusion aufrecht erhalten. Gemeinsam wurde auch nach neuen Wegen gesucht: Was kann getan werden, damit selbstbestimmtes Leben und echte Teilhabe möglich sind? In der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, 2009 von Deutschland ratifiziert, wird das Recht auf Inklusion, auf gleichberechtigte Teil­habe in der Gesellschaft festgeschrieben. Nicht die Behinderung als Problem, sondern das Recht des Einzelnen auf Teilhabe unabhängig von seinen/ihren Voraussetzungen steht im Vordergrund. Eine Gruppe von Studierenden hat zusammen mit den Projektpartnern eine Podiumsdiskussion veranstaltet, bei der die Wege zum Abbau von Barrieren auf dem Arbeitsmarkt diskutiert wurden. An der Diskussion waren VertreterInnen der Arbeitsagentur, der Behindertenwerkstätten, des Landratsamtes und der Integrationsfachdienste beteiligt. Eine andere Gruppe, Studierende und Projektpartner, hat Coburg auf Barrierefreiheit in den Bereichen Kultur und Freizeit untersucht und eine Dokumentation erarbeitet. Der hier entstandene Filmbeitrag zeigt die Vielfältigkeit der immer noch präsenten Barrieren, aber auch den Fortschritt im Abbau von Hindernissen für Menschen mit Behinderungen in Coburg auf.

Die dritte Gruppe von Studierenden hat zusammen mit den Projektpartnern eine Broschüre erarbeitet, die Möglichkeiten des selbstbestimmten Wohnens aufzeigt. Mit Hilfe der persönlichen Erfahrungen von Menschen, die sich mit schweren Mehrfachbehinderungen Wege für ein selbstbestimmtes Wohnen erkämpft haben, wurde ein Informationsheft erstellt, das die relevanten Anlaufstellen und überhaupt die Wege zu selbstbestimmtem Wohnen informativ auf den Punkt bringt.

Menschen & Perspektiven

I

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dipl.-Soz.Päd. (FH) Rebekka Krauß Soziale Arbeit Dr. Thomas Kriza Philosophie, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen

Nichts über uns – ohne uns!

Katrin Baumfelder, Soziale Arbeit Sharon Frankenberger, Internationale Soziale Arbeit Rebecca Göb, Internationale Soziale Arbeit Lukas Häpp, Betriebswirtschaft Barbara Humbs, Internationale Soziale Arbeit Lara Kotschenreuther, Internationale Soziale Arbeit Jasmin Kriegsmann, Betriebswirtschaft Sophie Kümpel, Soziale Arbeit Heike Leowsky, Soziale Arbeit Judith Nebe, Soziale Arbeit Annika Schmidt, Soziale Arbeit Sina Sietas, Soziale Arbeit Katharina Wöber, Soziale Arbeit Externe Projektpartner Erkan Cagiran, Richard Franz, Hartmut Reder, Elisabeth Stolz, Wolfgang Stolz „Verein Lebensmöglichkeiten für Körperbehinderte und Pflegebedürftige in Oberfranken e.V.“ Isabelle Deimling Assistentin des Dienstes Selbstbestimmt Leben

9

Interkulturelle Öffnung – Leben und Lernen in der pluralen Gesellschaft

..EHRGEIZIG ..STUDENTIN ..HUMORVOLL ..ENGAGIERT ..SCHWESTER ..TANZERIN ..MUSIKALISCH ..UNBELEHRBAR ..FUSSBALLFAN ..MODEBEWUSST ..NICHT PERFEKT .. MUTIG

ICH.

Die neue deutsche Gesellschaft: Gleichheit und Vielfalt leben und schützen, Diskriminierung und Rassismus aktiv entgegentreten

Gegen Stereotypen. Für kulturelle Vielfalt. Teilen Sie Ihre Meinung! facebook.com/kulturellevielfalt

Foto: Max Edel Grafik: Madelaine Berlis

Menschen & Perspektiven

I

nterkulturelle und soziale Kommunikation ist in einer pluralen Gesellschaft eine Kernkompetenz aller Fachdisziplinen und Berufsgruppen. Der Staat sowie auch andere Akteure fördern daher seit einigen Jahren Prozesse zur interkulturellen Öffnung. Vor diesem Hintergrund haben sich die Studierenden intensiv mit Fragen von Flucht und Migration beschäftigt, Ansätze zum interkulturellen Lernen kennengelernt und in interdisziplinären Arbeitsgruppen eigene Projekte entwickelt. Von diesen studentischen Initiativen ist jede für sich wertvoll und einmalig. Sie können hier zwar in ihrer Fülle nicht dargestellt werden, die folgende Auflistung gibt jedoch einen Einblick in die Vielfalt der Projekte zum Thema „Interkulturelle Öffnung“, die unsere Studierenden verwirklichen konnten.

Anti-Diskriminierungsworkshop mit Schüler*innen an der Staatlichen Realschule Coburg II Tamara Beckh, Christoph Schierling, Lisa Nögel und Lena Kronmüller konzipierten einen Workshop für Schüler*innen der CO II, die in direkter Nachbarschaft zur Hochschule liegt. Dabei sollte sowohl die Vielfalt der Gesellschaft in den Blick genommen werden als auch eigene Erfahrungen im Umgang mit Diskriminierungen thematisiert werden. Gemeinsam Stark – interkulturelle und intergenerationelle Begegnung mit jungen Flüchtlingen und Senior*innen im Mehrgenerationenhaus Coburg Irina Gebel, Denise Harlos, Natalja Lebsack, Yelena Potupalova, Svetlana Pechenkina und Victorija Zalcbergaite beschäftigten sich intensiv mit der Situation der Flüchtlinge in Coburg. Ihre Idee, Coburger Senior*innen und junge Menschen, die erst kurze Zeit in Coburg sind, zusammenzubringen, stieß auf großes Interesse im Mehrgenerationenhaus, das sich als Partner und Ort für dieses Projekt zur Verfügung stellte. Normalfall Pluralität – Die neue deutsche Gesellschaft Vanessa Schauka, Christian Liegl und Kathrin Maier wollten mit ihrer Kampagne dazu anregen, die Vielfalt mehr und mehr als Normalität in der Bundesrepublik Deutschland zu akzeptieren. Mit ihrer Plakataktion konnten sie schon im Vorfeld überzeugen und finanzielle Unterstützung durch Stadt und Landkreis Coburg (Projekt Demokratie leben) einwerben.

I

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit Internationale Soziale Arbeit und Menschenrechte Asiye Balicki-Schmidt Juristin, Systemische Therapeutin, Trauer­ begleiterin, Coach (Wintersemester 2015/16) Prof. Dr. Carmen Schier Kulturwissenschaften, Der Coburger Weg (Sommersemester 2015) Projektteilnehmer/Innen Tamara Beckh, Soziale Arbeit Irina Gebel, Soziale Arbeit Denise Harlos, Soziale Arbeit Lena Kronmüller, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Natalja Lebsack, Betriebswirtschaft Christian Liegl, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Kathrin Maier, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Lisa Nögel, Soziale Arbeit Svetlana Pechenkina, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Yelena Potupalova, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Vanessa Schauka, Soziale Arbeit Christoph Schierling, Soziale Arbeit Victoija Zalcbergaite, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Externe Projektpartner Mehrgenerationenhaus Coburg Forum International und Integrations­ beauftragter der Stadt Coburg Staatliche Realschule Coburg II Förderer des Projektes Demokratie leben – Stadt und Landkreis Coburg

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„So sollte der Datenschutz für den Erhalt der Privatsphäre so wichtig werden, wie der Umweltschutz für den Erhalt der Lebensgrundlagen. Wir wollen und sollten die Vorteile der digitalen Welt nutzen, uns gegen die Nachteile aber bestmöglich schützen“. Bundespräsident Joachim Gauck am 3.10.2013 bei der Ansprache zum Tag der Deutschen Einheit

Dr. Thomas Petri, Bayerischer Landesdatenschutzbeauftragter, eröffnete die Wanderausstellung „Vom Eid des Hippokrates bis zu Edward Snowden“ an der Hochschule Coburg.

Menschen & Perspektiven

I

Schutz der Menschenwürde durch Datenschutz in Coburg

B

ND, NSA, Facebook – Personenbezogene Daten und deren Schutz spielen im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung eine immer größere Rolle. Die stetig wachsenden Möglichkeiten der einsetzbaren Technologien führen zu immer neuen Anwendungen und Chancen, aber eben auch zu neuen Risiken für die informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen.

„Ich habe ja nichts zu verbergen!“ Die Auseinandersetzung mit dieser häufig anzutreffenden Position stand in diesem Projekt im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Studierenden beschäftigten sich mit den Mechanismen der Datenerhebung durch staatliche Stellen und Privatfirmen sowie mit der Einstellung des Menschen gegenüber der Preisgabe seiner Daten. Dafür wurde die alltägliche Freizügigkeit im Umgang mit persönlichen Daten dem Stellenwert der Privatsphäre für das menschliche Leben gegenüber gestellt. Die Gruppe arbeitete heraus, warum der Schutz der Privatsphäre rechtlich an höchster Stelle verankert ist: in der grundgesetzlich in Art. 1 GG geschützten Würde des Menschen und in seinem Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit in Art. 2 GG. Genau dies wird jedoch durch die zahlreichen gesetzlichen Eingriffstat­bestände, durch die Verlockungen von Big Data in Unternehmen und Geheimdiensten, sowie durch die international sehr unterschiedlichen Vorstellungen über den Stellenwert des Datenschutzes grundlegend in Frage gestellt. Das Projekt erkundete die rechtlichen, technischen und philosophischen Dimensionen der Fragestellung. Zudem führten die Studierenden eine empirische Befragung zum gegenwärtigen Stand des Wissens über den Datenschutz, die Bedeutung für den Einzelnen im täglichen Leben und die vorhandenen Schutzstrategien in Coburg durch. Es wurden interessante ExpertInnengespräche mit der Datenschutzbeauftragten der Hochschule und der Stadt Coburg geführt. Zudem konnte das Projektteam die Wanderausstellung „Vom Eid des Hippokrates bis zu Edward Snowden“ des bayerischen Landesdatenschutzbeauftragten an die Hochschule bringen. Einen besonderen Höhepunkt bildeten die Ausstellungseröffnung durch und das Expertengespräch mit dem Landesdatenschutzbeauftragten Dr. Thomas Petri.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Daniel Herbe Jurist, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Dr. Thomas Kriza Philosophie, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen Antonia Buchholz, Soziale Arbeit Raphael Corlett, Soziale Arbeit Seline Dinger, Soziale Arbeit Johanna Dornhofer, Soziale Arbeit Daniell Drakeford, Soziale Arbeit Sunna Gehrlicher, Betriebswirtschaft Nina Holzmann, Soziale Arbeit Oliver Hut, Betriebswirtschaft (nur SoSe 2015) Alexander Schmidt, Betriebswirtschaft (nur SoSe 2015) Anna-Sophie Wagner, Soziale Arbeit Externe Projektpartner Rechtsamt der Stadt Coburg, Frau Stefanie Grundmann Dr. Thomas Petri, Bayerischer Landesdatenschutzbeauftragter, München

13

Aktive Beteiligung Jugendlicher an der Entwicklung Coburgs

W

as liegt Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Coburg? Wollen sie sich überhaupt für ihre Stadt engagieren, sie aktiv mitgestalten? Wofür sind sie bereit, sich einzusetzen. Was motiviert sie? Was hält sie davon ab? Wie würden sie sich gerne einbringen? Erreichen die Partizipationsangebote der Stadt Coburg ihre Zielgruppe? Werden diese Angebote eigentlich wahrgenommen? Das sind alles wichtige Fragen der Kommunalen Jugendarbeit in Coburg (KoJa), deren Anliegen es ist, jungen Menschen eine aktive Beteiligung an der Entwicklung und Gestaltung der Stadt zu ermöglichen. Deshalb wurde das Projekt von der KoJa beauftragt, Antworten auf diese Fragen zu finden und damit das Partizipationspotential der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auszuloten. Im ersten Projektsemester ging es darum, den Studierenden fundierte Grundkenntnisse zu vermitteln, um die Aufgabe wissenschaftlich bearbeiten zu können. Dazu gehörte die Auseinandersetzung mit psychologischen Handlungs- und Motivationstheorien ebenso wie die Vertiefung des Wissens über empirische Forschungsmethoden, das bereits während des Studiums erworben wurde. Für die Projektmitglieder sollte so die Relevanz wissenschaftlicher empirischer Methoden erfahrbar und somit nachvollziehbar werden. Nachdem mit der KoJa erörtert wurde, ob quantitative oder qualitative Aspekte der Fragestellung im Vordergrund stehen, wurde entschieden, einen (teil-)standardisierten Fragebogen zu entwickeln. Um den Erfordernissen einer wissenschaftlichen Befragung gerecht zu werden, wurden deshalb die Kenntnisse in Testtheorie und Testkonstruktion vertieft. Die Schwerpunkte des zweiten Projektsemesters lagen in der Durchführung und Auswertung der Befragung. Da die ursprünglich geplante geschichtete Stichprobenerhebung an den unterschiedlichen Coburger Bildungseinrich-

tungen leider nicht vom Kultusministerium genehmigt wurde, mussten neue Wege der Datengewinnung erschlossen werden. Mit Hilfe unterschiedlicher Strategien und unter großem Engagement der Studierenden konnte dabei ein beachtlicher Rücklauf erzielt werden. Die Untersuchung wurde statistisch ausgewertet und die Ergebnisse wurden der KoJa in einem Bericht zur Verfügung gestellt.

Menschen & Perspektiven

I

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Dipl. Psych. et Theol. Gerald Jose Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen Hanna Behling, Soziale Arbeit Carolin Etgeton, Soziale Arbeit Fee Haltaufderheide, Soziale Arbeit Amelie Kircher, Soziale Arbeit Julia Kollarsch, Betriebswirtschaft Lena Kraußlach, Soziale Arbeit Katharina Manuela Leßmann, Soziale Arbeit Vera Rosenfeld, Betriebswirtschaft Charlotte Stennes, Soziale Arbeit Externer Projektpartner Kommunale Jugendarbeit der Stadt Coburg Förderer des Projektes Sparkasse Coburg-Lichtenfels

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„Das ist ein wunderbares Projekt“ Martina Ross, Pflegeheimleitung

Menschen & Perspektiven

I

Gesundheitsförderung in der Altenpflege – Alternativen zu Freiheitsentziehenden MaSSnahmen

D

as Projektteam ist davon überzeugt, dass viele Freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) reduziert oder gar vermieden werden können. Darunter fallen mechanische Maßnahmen (z. B. Bettgitter, Fixiergurt) oder der Einsatz von Psychopharmaka mit dem Ziel, den Betroffenen in seiner Bewegungsfreiheit zu beschränken. In der Pflege kommen FEM nach wie vor zum Einsatz. Alle FEM stehen zunächst im Gegensatz zu der in den Grundrechten der Verfassung verankerten staatlichen Freiheitsgarantie. Im Rahmen eines gut besuchten Informationsabends am 26.10.2015 stellten die Studierenden Pflegeheimen Alternativen zu FEM vor. Anliegen war es, interessierten und professionell Pflegenden sowie Angehörigen aufzuzeigen, dass gesundheitsförderliche Anwendungen sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Pfleger und Angehörigen einen enormen Nutzen aufbringen und den Einsatz von FEM reduzieren oder obsolet machen können. Darüber hinaus kann die Zusammenarbeit zwischen den Pflegern, zu Pflegenden, Ärzten und Angehörigen verbessert werden und somit das Wohlbefinden und die Lebensqualität aller Beteiligter gestärkt werden. Zunächst wurden die Besucher über die verschiedenen Formen freiheitsentziehender Maßnahmen und die daraus resultierenden Folgen informiert. Zu diesem Zweck hielt Frau Prof. Dr. Andrea Berzlanovich von der Medizinischen Universität Wien einen einführenden Vortrag. Des Weiteren wurden ihnen Ideen und Ziele der Projektgruppe vorgestellt. Die Besucher hatten anschließend die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Maßnahmen und Interventionen zu informieren, die die Studierenden als Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen präsentierten. Zu guter Letzt wurde ein Katalog mit allen vorgestellten Interventionen erstellt, den die Besucher der Veranstaltung mit nach Hause nehmen konnten. Obwohl bestimmte Maßnahmen bereits in einigen Pflegeeinrichtungen Anwendung finden, können sich Pflegedienstleitungen inspirieren lassen und erwägen, bestimmte Maßnahme in der jeweiligen Einrichtung einzuführen. Die Studierenden bieten dafür aktiv ihre Unterstützung an.

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Prof. Dr. Niko Kohls Integrative Gesundheitsförderung Projektteilnehmer/Innen (alle Integrative Gesundheitsförderung) Larissa Alt Michael Burger Isabelle Haberberger Laura Pöhnl Mavropolou Panagiota Isabelle Salandi Hannah Strauch Christoph Zeh (Projektleiter) Externer Projektpartner Prof. Dr. med. Andrea Berzlanovich Fachbereich Forensische Gerontologie am Department für Gerichtsmedizin der Medizinischen Universität Wien Förderer des Projektes AOK Direktion Coburg Stiftung „WIR“– Stiftung pflegender Angehöriger

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Soziale Arbeit mit Menschen im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Verletzung der Menschenwürde

I

n der Anfangsphase beschäftigten sich die Studierenden aus sozialarbeiterischen, juristischen, gesellschaftlichen, geschichtlichen und soziologischen Blickwinkeln heraus forschend mit dem Thema und der Situation von Wohnungslosen in Coburg. Dabei entstanden angeregte Diskussionen über fehlende belastbare Zahlen sowie über die Umsetzung von berufsethischen Prinzipien in der Arbeit mit Wohnungslosen. Anschließend wurde eine sensible Gestaltung der Kontaktaufnahme mit Wohnungslosen geplant, um ihre individuelle Lebenswelt möglichst genau zu erfahren.

Die Studierenden eigneten sich grundlegendes Wissen an über rechtliche Möglichkeiten und Grenzen für wohnungslose Menschen und darüber, dass rechtlich-ideell ein guter Schutz für Wohnungslose besteht, jedoch nur wenige Betroffene dies wissen und davon Gebrauch machen können. Dieses Unwissen ist auch bei staatlichen Handlungsakteuren (z. B. Behörden) zu finden. Zur Forschungsfrage „Welche Gründe gibt es für Wohnungslosigkeit in Coburg?“ wurden Interviews mit den BürgerInnen der Stadt, mit ExpertInnen

Menschen & Perspektiven

und mit den Betroffenen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass oft gleichzeitig mehrere Probleme wie zum Beispiel Schulden, Kriminalität, Scheidung/Trennung, persönliche Schicksalsschläge, Erkrankungen und Defizite in sozialen Kompetenzen in der Folge zu Wohnungslosigkeit führen können. Aufgabe der Sozialen Arbeit ist es, Menschen dazu zu befähigen, Lösungen für Probleme zu finden. Deshalb entschied sich die Gruppe, bei der Stärkung von sozialen Kompetenzen anzusetzen. Eine Präventionsarbeit mit Neuntklässlern einer Hauptschule befindet sich in der Konzeptionsphase und auch

I

der Schulleiter konnte bereits für dieses Vorhaben gewonnen werden. Ziel ist es, die SchülerInnen darin zu bestärken, eigene Lösungswege in schwierigen Situationen zu erkennen, Emotionen wahrzunehmen und ihr Befinden zu verbalisieren. Die Studierenden stellen Informationen über mögliche Anlaufstellen in Krisensituationen bereit, sodass die SchülerInnen wissen, an wen sie sich bei Bedarf wenden können. Zudem wurde ein vielfältiges, abwechslungsreiches sozialarbeiterisches Angebot konzipiert, das im Dezember 2015 in mehreren Coburger Schulklassen durchgeführt wurde.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Daniel Herbe Jurist, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Christine Opitz Soziale Arbeit, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen (alle Soziale Arbeit) Tugce Asal Veronika Christine Ecker Magdalena Eder Kathrin Königseder Jasmin Köstler Sarah Krings Kristina Lamprecht Annemieke Plümke Mark Ritschel Rebekka Salomo Annika Stutzmann

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Die Banknoten, die ein Kunde in verschiedenen Banken erhält, sind die gleichen. Was den Unterschied macht, sind die Kassierer!

Menschen & Perspektiven

I

Qualitätsmanagement im Fitness-Sport

D

ie Zufriedenheit der KundInnen bzw. der TeilnehmerInnen ist der entscheidende Erfolgsfaktor eines dienstleistungsorientierten Unternehmens. Im Fitnessbereich sind hinsichtlich der Dienstleistungsqualität einige Besonderheiten zu beachten. Die Zufriedenheit der KundInnen bzw. der TeilnehmerInnen basiert hier auf drei Säulen: Der Qualität der Geräte- und Raumausstattung, der Freundlichkeit und Kompetenz des Personals sowie dem Trainingsprozess selbst. So reichen die ersten beiden Säulen auch bei bester Qualität langfristig nicht aus, um zu einem regelmäßigen Trainingsbesuch zu motivieren, wenn das Training auf Dauer keinen Spaß macht. In dem Projekt ging es darum, ein Verständnis für die Qualitätsanforderungen in diesem Dienstleistungssektor zu gewinnen. Die Studierenden setzten sich mit Theorien der Dienstleistungsqualität aus der Betriebswirtschaft, aber auch mit Theorien der Motivation aus der Gesundheitspsychologie auseinander. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden mit PraxisvertreterInnen aus dem Fitnessbereich diskutiert. Zusätzlich untersuchten die Studierenden die Qualität ausgewählter Coburger Fitness-Studios aus ihrer Sicht im sogenannten Silent-Shopper-Verfahren (ein vereinbartes Probetraining dient zur subjektiven Qualitätsbeurteilung verschiedener Parameter, ohne dass das betreffende Studio darüber informiert wurde). Hauptbestandteil im Projekt war aber die Konzeption und Durchführung einer Zufriedenheitsbefragung unter den TeilnehmerInnen am Hochschulsport Coburg. Zwei zentrale Ergebnisse: Generell herrscht eine große Zufriedenheit mit dem Hochschulsportangebot in Coburg. Eine regelmäßige Teilnahme an den Kursen hängt aber stärker von den individuellen motivationalen Faktoren als von der Zufriedenheit mit dem/r Übungsleiter/in bzw. der Geräte- und Raumausstattung ab. So lässt sich beispielsweise über die Zuversicht, sich auch unter hoher Prüfungsbelastung für sportliche Aktivitäten aufraffen zu können, eine Kursteilnahme besser vorhersagen als über die Bewertung des/r Übungsleiters/in. Der individuellen Motivation einer Person sollte in Zukunft bei der Qualitätssicherung im Fitnessbereich demnach verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Dr. Helmut Strobl Integrative Gesundheitsförderung Projektteilnehmer/Innen Olga Busch, Betriebswirtschaft Dominique Hofbauer, Integrative Gesundheitsförderung Malte Kaps, Integrative Gesundheitsförderung Katharina Paul, Integrative Gesundheitsförderung Alexandra von Repel, Integrative Gesundheitsförderung Philipp Rossol, Betriebswirtschaft Josephine Scheibli, Betriebswirtschaft Externe Projektpartner Franziska Blechschmidt, Referat Gesunde Hochschule der Hochschule Coburg Uwe Fink, Geschäftsführer VITADROM Coburg

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Mit dem Tod leben Das Projekt teilte sich in vier Projektgruppen mit eigenem Themenschwerpunkt auf:

Körper Was geschieht mit meinem Körper, wenn ich tot bin? Dieser Frage stellten sich die Studierenden und betrachteten den letzten Gang auf der Erde. Was geschieht nach Eintritt des Todes und durch welche Hände geht der Verstorbene, bis er letztendlich feuer- oder erdbestattet wird? Dafür wurden auch die dazugehörigen Kosten aufgelistet, die ein Todesfall mit sich bringt. Was mit der Leiche oder der Aschekapsel unter der Erde passiert, ist ein zweites großes Thema. Es wurde versucht, die einzelnen Zersetzungsschritte eines toten Körpers, also den Verwesungsprozess, darzustellen.

Organspende Es wurden verschiedene Aspekte der Organspende behandelt: Verteilungsschlüssel, Statistiken, Organhandel, sowie die Haltung verschiedener Religionen zur Organspende, Regelungen im Ausland und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Die Informationen und Ergebnisse der Recherchen und der Umfrage wurden in einer Handreichung zusammengefasst. Sie richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18-26 Jahren und beinhaltet neben Antworten auf häufig gestellte Fragen auch Hinweise, die für junge Leute von Bedeutung sind.

Suizid und Sterbehilfe Die Themen lauteten aktive Sterbehilfe und Suizid. Zentrale Frage war, was die Gesellschaft davon abhält, aktive Sterbehilfe und Suizid als Wege des Sterbens anzuerkennen. Um die Meinungen der Bevölkerung in Erfahrung zu bringen, wurde eine Diskussionsrunde im philosophischen Café initiiert und ein Fragebogen erstellt. Die Ergebnisse aus diesen Recherchen fließen ein in einen Flyer.

Menschen & Perspektiven

I

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin

„Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur; doch mit dem Tod der anderen muss man leben.“ Mascha Kaléko

Prof. Dr. Lutz Schneider Volkswirt & Philosoph Christina von Obstfelder M.A. Erziehungswissenschaft, Didaktik und Wissenschaftsmethodik, Der Coburger Weg Prof. Dr. Christian Holtorf Wissenschaftsforschung, Wissenschafts- und Kulturzentrum Prof. Dr. Daniel Herbe Jurist, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Projektteilnehmer/Innen

Kulturen Thema dieser Gruppe war es, wie verschiedene Religionen mit dem Tod umgehen. Schwerpunkte lagen auf den Aspekten Rituale, Bestattung und Trauer. Zudem wurde der Frage nachgegangen, ob und inwieweit Religionen wie Judentum, Christentum, Islam oder Buddhismus ihre Rituale in Deutschland frei ausüben können und wo Konfliktpunkte bestehen. Hierzu führten die Studierenden Interviews mit ExpertInnen aus der jeweiligen Religion, um möglichst detaillierte Informationen zu erhalten und offene Fragen zu klären. Die Ortsbegehungen dazu fanden in der Moschee Erlangen, der Synagoge Bamberg sowie im buddhistischen Zentrum Bamberg als auch im evangelischen Gemeindezentrum Katharina von Bora in Coburg statt.

Lale Civan, Soziale Arbeit Lena Deutschmann, Betriebswirtschaft Almira Durakovic, Betriebswirtschaft Isabelle Gutheil, Betriebswirtschaft Tanja Holland, Bioanalytik Dana Klug, Soziale Arbeit Isabel Meier, Betriebswirtschaft Dimitrij Petri, Bioanalytik Julia Röhlig, Bioanalytik Jessica Siedschlag, Soziale Arbeit Katharina Spirkl, Bioanalytik Leah Stanzel, Betriebswirtschaft Sandra Nicole Stock, Soziale Arbeit Sina Vogler, Betriebswirtschaft Xenia Wandrei, Betriebswirtschaft Martina Wild, Betriebswirtschaft Externe Projektpartner Stefan Albert, Grünflächenamt/Friedhofsverwaltung Coburg Manfred Brehm, Bestattungsinstitut Brehm, Coburg Buddhistisches Zentrum Bamberg Dr. med. Carol Geppert, Institut für Pathologie Erlangen Detlef Juranek, Evangelisches Gemeindezentrum Katharina von Bora Coburg Gabriele Kahl, Bestattungsinstitut Kahl, Coburg Thomas Kriza, Leiter des Philosophischen Cafés der Hochschule Coburg Tatiana Manastyrskaia, Israelitische Kultusgemeinde Bamberg Birgit Muhammad, Moschee Erlangen H.-Jürgen Rembiak, Atlas Bestattungen, Coburg Frank Stanzel, Bestattungsinstitut Karl Schneider, Ebersdorf

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„StOP – Students Organise Protection“ for children harmed by social voluntourism

A

major actor in child politics agreed in a public document on promoting a law on European level to protect children from harm caused by social voluntourism until Christmas 2015.”

This goal was set as the most sustainable contribution the project can aim for in order to stop children’s rights violations caused by social voluntourism. Social voluntourism is a combination of tourism and short-term volunteering in social projects. The students consider this as a business which accepts and commits children’s rights violations because travel agencies with a commercial interest take advantage of people’s good intentions regardless of the consequences for the children in the social projects. Social voluntour-

ism violates several children’s rights of the UN Convention on the Rights of the Child, including the best interest of the child and the State obligation to protect children from sexual exploitation and sexual abuse. Thinking about the solution with the biggest impact for this indefensible business model the group came to the conclusion that only political regulation can make a significant difference. So the project defined its most effective contribution which is convincing a major organisation influencing child politics to join that vision and promote a regulation on European level. It was agreed that Eurochild and Save the Children should be lobbied with the goal of convincing these organizations to fight for the protection of children’s rights violated by social voluntourism.

Menschen & Perspektiven

I

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Ralf Bohrhardt Soziale Arbeit Silke Heling M. A. Anglistik, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen

„Stop the ignorance, make a difference!“

To achieve the project’s goal of initiating a significant difference the students created an elaborate dossier with all the important information for contacting Eurochild and Save the Children. You can find this and more information about the project and social voluntourism on students-organise-protection. jimdo.com. Along the way the group deepened their knowledge of social voluntourism and gained experience in professional project management and moderation as well as reflecting in and learning about group development. And last but not least, they were allowed inspection into the world of lobbying – how every citizen can stand up for their beliefs and initiate a change!

Assia Bitzan, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Lea Böhm, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Verena Fisch, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Jennifer Heilsberg, Betriebswirtschaft Elena Husel, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Johanna Hußlein, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Jennifer Kesmann, Betriebswirtschaft Sophie Klein, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Lena Lieberknecht, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Rebecca Mattern, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Ricarda Neubauer, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Franka Rauch, Internationale Soziale Arbeit und Entwicklung Ben Sandler, Betriebswirtschaft Daniel Walther, Betriebswirtschaft

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Weltwirtschaftskrisen im Vergleich (1929 und 2008)

D

ie schärfste ökonomische Krise seit acht Jahrzehnten hat unseren fragenden Blick auf die Historie gerichtet. Die Dramatik der Krise um 1930 und ihre Langzeitfolgen führten Europa in die Diktatur und die Welt letztlich in den Krieg. An den Handlungsmustern der letzten Jahre ist erkennbar, dass die wirtschaftlich und politisch Verantwortlichen Lehren aus der Vergangenheit gezogen haben und derzeit versuchen, die in den 1930er Jahren gemachten Fehler zu vermeiden. Der Einstieg in das Projekt im ersten Projektsemester umfasste die Vermittlung eines umfangreichen historischen und volkswirtschaftlichen Basiswissens zu den beiden Weltwirtschaftskrisen. Neben der Klärung von wirtschaftlichen Begriffen und der Vorstellung sämtlicher ökonomischer Akteure wurden auch die unterschiedlichen Theorien des Keynesianismus, des Monetarismus sowie der Österreichischen Schule der Nationalökonomie in mehreren Gruppen erarbeitet und vorgestellt. Im zweiten Projektsemester lag der Fokus sowohl auf historischen wie auch aktuellen Einzelthemen zur weltweiten Schuldenproblematik. In fünf Gruppen wurden folgende Oberthemen bearbeitet: • • • • •

Auswirkungen der Schuldenberge in Europa für zukünftige Generationen Schuldenerlasse in der Geschichte (16.–20. Jahrhundert) Die Flüchtlingskrise in Europa aus ökonomischer Sicht Chinas Rolle in der Weltwirtschaft seit 1980 Die Zukunft des Euro

Für den Projektabschlusstag wurde als Oberthema „Dimensionen der Staatsschuldenproblematik und mögliche Lösungsansätze“ in den Fokus genommen. Teams mussten selbstständig gebildet, Aufgabenteilungen vorgenommen, Recherchen durchgeführt, Zwischenpräsentationen erarbeitet, aber auch Ziele neu justiert und Differenzen ausgetragen werden. In Folge der rea­litätsnahen Arbeitsumgebung kann ein Praxisschock beim zukünftigen Arbeitgeber ein Stück weit abgefedert werden.

„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, / Doch ach – es wankt der Grund, auf den wir bauten.“ Friedrich von Schiller (1759 –1805), dt. Dichter   Parallele zum Haus „Europa“?

Menschen & Perspektiven

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https://commons.wikimedia.org/wiki/Great_Depression_in_the_United_States#/media/File:Destitute_man_vacant_store.gif https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/53/Lehman_Brothers_Times_Square_by_David_Shankbone.jpg

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dr. René Del Fabbro Geschichte, Der Coburger Weg Marcus Hentschel M.A. Betriebswirtschaft, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen Ina Biesenecker, Betriebswirtschaft David Dietz, Versicherungswirtschaft Jonas Dinkel, Versicherungswirtschaft Maximilian Forkel, Betriebswirtschaft Florian Görtner, Versicherungswirtschaft Kevin Günther, Versicherungswirtschaft Linda Höfner, Betriebswirtschaft Andreas Horn, Betriebswirtschaft Tim Kaiser, Betriebswirtschaft Domenic Lauerbach, Betriebswirtschaft Andreas Lother, Betriebswirtschaft Christopher Müller, Betriebswirtschaft Felix Popp, Betriebswirtschaft Joshua Repp, Betriebswirtschaft Niklas Rosanowski, Versicherungswirtschaft Benjamin Schindler, Betriebswirtschaft Marc Schramm, Betriebswirtschaft Nathalie Weidle, Betriebswirtschaft

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Der aufgeräumte Betrieb

W

er seinen Betrieb effektiv führen will, muss alte Gewohnheiten erkennen und verändern! In großen Industriebetrieben gibt es zahlreiche Instrumente wie z. B. die 5S-Methode, die zum „Aufgeräumten Betrieb“ führen. Die große Herausforderung ist daher die Anwendung dieser Methode auf kleine Betriebe. Die Studierenden untersuchten die beiden Partner­ unternehmen Metalltechnik Müller und Hotel Hubertus auf Stör- und Verschwendungsfaktoren. So wurden verschiedene Arbeitsplätze hinsichtlich der Lichtsituation untersucht, in Befragungen von Unternehmern und Mitarbeitern vorhandene Arbeitsabläufe analysiert und die Ist-Situation durch

Fotos festgehalten. In den Teambesprechungen an der Hochschule Coburg wurde aus den Ergebnissen jeweils ein Maßnahmenkatalog mit vielen Verbesserungsvorschlägen abgeleitet, die das Potenzial haben, die Qualität in beiden Betrieben dauerhaft zu steigern. Diese wurden vor Ort mit den InhaberInnen und MitarbeiterInnen bewertet, 1:1 getestet, umgesetzt oder für die Zukunft eingeplant. Nebenbei lernten die Studierenden, wie es ist, wenn sich in der Unternehmensausrichtung Änderungen abzeichnen oder der Informationsfluss untereinander oder mit dem Unternehmen nicht so zuverlässig erfolgt wie besprochen. Für die Studierenden und die zwei Beispielunternehmen bedeutet „Der aufgeräumte Betrieb“ nicht mehr nur, alles an den richtigen Platz zu stellen und Übersicht zu schaffen, sondern auch atmosphärische und organisatorische Störungen zu erkennen sowie geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln und durchzuführen. So wurden Ordnungssysteme und -maßnahmen gemeinsam ausprobiert und von den Unternehmen und MitarbeiterInnen

Das Büro bei Metalltechnik Müller vor und nach der Anwendung der 5S-Methode

Menschen & arbeitswelt

II

„Es rechnet sich auf jeden Fall, auch wenn man sich Zeit und etwas Geld in die Hand nehmen muss!“ Frank Müller, Inhaber

adaptiert; Abweichungen zwischen Außendarstellung und Wahrnehmung der Kunden soll zukünftig durch eine bewusste Selbst-Einordnung und Kommunikation des Unternehmens nicht mehr auftreten. Ziel des Projektes ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen und Ergebnissen ein Selbsthilfe-Tool zu entwickeln, das es zukünftig InhaberInnen kleinerer Betriebe ermöglicht, den Handlungsbedarf im eigenen Unternehmen zu erkennen. Lösungsbeispiele aus den Partnerunternehmen zeigen machbare Maßnahmen auf, die auf die eigene Situation übertragbar sind.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Verena Fritsch, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektur, Der Coburger Weg Dirk Hubbert, DETEKTOR Der aufgeräumte Betrieb Projektteilnehmer/Innen

Die Anwendung der 5S-Methode erfordert auch größere Maßnahmen

„Man ist nicht mehr so betriebsblind, man bekommt einen ganz anderen Blick auf den eigenen Betrieb und auch auf andere Betriebe.“ Christine Müller

Marina Häring, Innenarchitektur Victoria Heck, Innenarchitektur Schabnam Imanpour Azad, Innenarchitektur Christoph Kerler, Innenarchitektur Juliane Lerner, Betriebswirtschaft Maritta Loch, Betriebswirtschaft Stefanie Ludwig, Versicherungswirtschaft Felix Müller, Versicherungswirtschaft Mike Pochmann, Betriebswirtschaft Luca Reinhardt, Innenarchitektur Alexandra Reinwand, Betriebswirtschaft Melanie Schlund, Innenarchitektur Heike Schmidt, Innenarchitektur Tereza Steible, Innenarchitektur Nadine Stöckle, Innenarchitektur Externe Projektpartner Bund der Selbstständigen, Ortsverband Kronach Metalltechnik Müller, Marktrodach Hotel Hubertus, Oberlangenstadt DETEKTOR Der aufgeräumte Betrieb, Kronach

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Corporate Social Responsibility – Gewinn und Moral: Ein Widerspruch?

B

ei Corporate Social Responsibility (CSR) geht es um Unternehmen sowie andere Organisationen und Institutionen, die freiwillig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und dies über ihre rechtlichen Pflichten hinaus (Quelle: http://www.bmas.de/DE/Themen/Arbeitsschutz/Projekte-undInitiativen/CSR-Gesellschaftliche-Unternehmensverantwortung.html).

Themenstellungen der drei studentischen Projektgruppen: EMAS – Das Nachhaltigkeitszertifikat der Zukunft? Das Zertifikat EMAS der EU verpflichtet Unternehmen zu einem fortlaufenden Selbstreport mit dem Ziel der Optimierung nachhaltigen Wirtschaftens. Die Frage „Bringt die Auszeichnung EMAS wirtschaftliche Vorteile und ein besseres Image für Unternehmen?“ untersuchten Studierende anhand von Experteninterviews mit Vertretern regionaler Unternehmen unterschied­ licher Branchen. Im Ergebnis deutet sich an, dass die Frage so allgemein nicht beantwortet werden kann, sondern dass sich in diesem Pretest zu Forschungen größeren Umfangs bereits branchenspezifische Resultate abzeichnen. Der „kritische Konsument“: Was bietet ihm der Einzel­handel? „Was kann die Nachfrage, den Kauf von nachhaltig wertvollen Produkten steigern?“, lautet die Forschungsfrage der Projektgruppe. Insbesondere Lebensmittel sind Vertrauensgüter und Konsumenten können die Waren in ihrer Herkunft oft nicht exakt überprüfen. Deshalb müsste der gesamte Entstehungsprozess für den Verbraucher transparent gemacht werden. Diese Thematik untersuchte die Gruppe mit Methoden empirischer Sozialforschung. Als vorläufiges Ergebnis der Interviews mit Einzelhändlern in Coburg ist festzuhalten, dass kleine Naturkostläden und Supermärkte eine äußerst unterschiedliche Werthaltung und Strategie nachhaltigen Wirtschaftens verfolgen. Kundenbefragungen ergaben zudem, dass der Preis für die Kaufentscheidung im Verhältnis zur Produktqualität durch Ausweisung mit Biosiegeln als sekundär beurteilt wird.

Menschen & arbeitswelt

II

Der „Ehrbare Kaufmann“ – ein realitätstaugliches Idealbild für Kaufleute von heute? Sind Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit und Fairness, die einen „Ehrbaren Kaufmann“ auszeichnen, trotz hartem und globalem Wettbewerb für Kaufleute von heute noch realisierbar? Durch intensive Recherchearbeit und mit Hilfe von Experteninterviews klärte das Projektteam, inwiefern sich unternehmerisches Verantwortungs­ bewusstsein über reine Gewinnorientierung hinaus in die Alltags-Praxis integrieren lässt (neues Verständnis des „Ehrbaren Kaufmanns“). Vorläufiges Ergebnis: Eine Rückbesinnung auf dieses Idealbild durch veränderte Kundenerwartungen, z. B. in Richtung nachhaltigen Wirtschaftens, deutet sich an und bietet Einzelhändlern in Coburg sogar einen Beitrag zur Absicherung von wirtschaftlicher Stabilität.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Marcus Hentschel M.A. Betriebswirtschaft, Der Coburger Weg Prof. Dr. Elke Schwinger Philosophie und Politische Theorie, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen

“The social responsibility of business is to increase its profits” Milton Friedman, 1970

Is this really enough? What about environment, social fairness and global justice?

Andreas Fritz, Versicherungswirtschaft Richard Geßlein, Versicherungswirtschaft Johannes Kalb, Betriebswirtschaft Natalia Karlatian, Betriebswirtschaft Moritz Kollmar, Betriebswirtschaft Bastian Pöche, Betriebswirtschaft Elias Reissner, Betriebswirtschaft Melpomeni Slimistinou, Betriebswirtschaft Nadja Udod, Versicherungswirtschaft Nicole Walter, Betriebswirtschaft Ludwig Waschkau, Versicherungswirtschaft Externe Projektpartner Dienstleistungs- und Industrieunternehmen und Einzelhändler aus der Region Coburg (keine namentliche Nennung aufgrund der Vertraulichkeitsvereinbarung)

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Lernen aus der Unternehmensgeschichte

D

ie Unternehmensgeschichte bietet einen reichen Fundus an Wissen beziehungsweise Lehrbeispielen zu betriebswirtschaftlichen Abläufen sowie den Beziehungen von Unternehmen mit der Gesellschaft. Dieses Wissen wird – in den jeweiligen betriebswirtschaftlichen Kontext eingebettet – gezielt zum Kennenlernen unternehmerischen Handelns eingesetzt. Hierzu gehören die Bereiche Unternehmenskennzahlen, Produktentwicklung, Personalentwicklung, Controlling, Export, Marketing, Werbung etc. Im ersten Projektsemester wurden nach Einführung in die Bilanzanalyse die Unternehmensgeschichten der DAX-Konzerne BMW Group und Bayer AG im 19. und 20. Jahrhundert in verschiedenen Dimensionen bearbeitet. Im zweiten Semester konzentrierte sich das Projekt auf die Rolle von Krankenhäusern und Krankenhausreformen im deutschen Gesundheitssystem. In den Arbeitsgruppen „Staatliche Position im Gesundheitswesen“, „Position

der Krankenkassen“, „Asklepius GmbH“ und „Rhön-Klinikum AG“ wurde das Gesundheitssystem aus der Sicht verschiedener beteiligter Akteure analysiert. Hierzu wurde eine Präsentation erarbeitet, in der auch Quervergleiche zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen gezogen wurden. Eine Exkursion in das Klinikum Coburg diente der praktischen Anschauung. Nach Einweisung durch die Projektleiter mussten Teams selbstständig gebildet, Aufgabenverteilungen vorgenommen, Recherchen durchgeführt, Zwischenpräsentationen erarbeitet, aber auch Ziele neu justiert werden. Sowohl WirtschaftswissenschaftlerInnen als auch BioanalytikerInnen konnten ein mögliches späteres Berufsfeld intensiver kennenlernen. Durch den Praxisbezug kann der Übergang von der Hochschule zum Arbeitgeber ein Stückweit abgefedert werden.

Menschen & arbeitswelt

II

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dr. René Del Fabbro Geschichte, Der Coburger Weg Dr. Apostolos Gerontas Bioanalytik, Der Coburger Weg Dipl.-Ökon. Peter Bieber Betriebswirtschaft Projektteilnehmer/Innen

„Zukunft braucht Herkunft.“ Odo Marquard

Gökhan Altundal, Versicherungswirtschaft Julius Bächer, Betriebswirtschaft Leory Ditter Bernardo, Versicherungswirtschaft Jonas Dehler, Betriebswirtschaft André Graml, Betriebswirtschaft Sarah Hellriegel, Versicherungswirtschaft Liesa Sofie Hofmann, Bioanalytik Johannes Hippacher, Betriebswirtschaft Regina Panov, Betriebswirtschaft Dominik Porzelt, Betriebswirtschaft Jessica Räder, Versicherungswirtschaft Sarah Räder, Versicherungswirtschaft Dorothee Rückert, Versicherungswirtschaft Bastian Seelmann, Bioanalytik Laura Steiner, Betriebswirtschaft Tamara Wunder, Bioanalytik

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Gleichstellung in Beruf und Bildung „Frauen in Spitzenpositionen“ Das Ziel dieser Projektgruppe war es, herauszufinden, ob Familie und Beruf für eine Frau in einer Spitzenposition miteinander vereinbar sind. Zentraler Gegenstand hierfür waren umfangreiche Recherchearbeiten sowie qualitative Interviews, welche in ausgewählten Unternehmen im Raum Coburg stattfanden. Das Ergebnis: Familie und Beruf sind durchaus vereinbar, wenn ausreichender sozialer Rückhalt im Privaten sowie Unterstützung vor allem durch das Unternehmen gegeben sind. Zu diesem Thema wurde ein spannendes Brettspiel entwickelt, dass in Zweierteams gespielt wird. Gruppe „Flashmob“

„Bildungsverlierer Jungen“

Den „One Billion Rising-Flashmob“ am 14. Februar 2016 für Coburg zu organisieren, der an diesem Tag weltweit stattfindet, ist das Anliegen der Gruppe. Zu diesem Thema behandelten die Studierenden die Forschungsfrage, in welchem Zusammenhang starke religiöse Überzeugung (Hinduismus und Christentum im Vergleich) mit einer Akzeptanz von Gewalt gegen Frauen steht.

Die Gruppe hat sich mit Besonderheiten von Jungen im Bildungsbereich, mit Risiken und Chancen, mit Vor- und Nachteilen aufgrund der männ­ lichen Geschlechtszugehörigkeit – speziell gender – beschäftigt. Dabei ist wichtig, LehrerInnen auf diese Problemstellung aufmerksam zu machen, sie zu sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die helfen, den Unterricht gendersensibel zu gestalten. Z. B. in Zukunft dem stärkeren Bewegungsdrang von Jungen in der Unterrichtsgestaltung u. a. durch erlebnispädagogische Angebote oder mehr Pausen entgegenzukommen.

Das Ergebnis: in den Quellen der genannten Weltreligionen ist durchaus ein kultureller Einfluss zu finden, regional differenziert betrachtet, in der gelebten Religiosität kann jedoch kein einfacher direkter Kausalzusammenhang festgestellt werden kann (Einzelfälle ausgenommen).

„Der Kampf um Gleichberechtigung endet erst, wenn Männer und Frauen die gleichen Rechte und Pflichten haben.“ Waltraud Puzicha, 1925–2013

Menschen & arbeitswelt

II

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Elke Schwinger Philosophie, Wissenschaftstheorie und Ethik, Der Coburger Weg Christina von Obstfelder M.A. Erziehungswissenschaft, Didaktik und Wissenschaftsmethodik, Der Coburger Weg

„Boys’Day“

Projektteilnehmer/Innen

Der „Boys’Day“ ist ein Aktionstag, an dem Jungen verschiedene Berufe kennenlernen können, in denen aktuell noch überwiegend Frauen arbeiten. Zweck des Aktionstages ist die Vermeidung von geschlechtsspezifischen Benachteiligungen im Hinblick auf die Berufswahl, d. h. es soll Erziehungsinhalten konservativer Art entgegengearbeitet werden, um Jungen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen.

Nina Amon, Betriebswirtschaft Emily Boller, Soziale Arbeit Graziella Caltabiano, Soziale Arbeit Nicolas Ebert, Versicherungswirtschaft Franziska Fischer, Betriebswirtschaft Alexandra Gottmann, Betriebswirtschaft Linda Hampel, Versicherungswirtschaft Charlotte Hanisch, Versicherungswirtschaft Vanessa Hittinger, Soziale Arbeit Laura Katrin Holland, Versicherungswirtschaft Tobias Krempels, Betriebswirtschaft Lisa Kühn, Versicherungswirtschaft Laura Mehrländer, Betriebswirtschaft Viktoria Louisa Räther, Betriebswirtschaft Lia Schlutius, Betriebswirtschaft Marie Schmidt, Versicherungswirtschaft Lisa-Marie Sock, Soziale Arbeit

Die Forschungsfrage lautete: „Welche Effekte erwarten Arbeitgeber, die sich am ‚Boys’Day‘ beteiligen?“ Hierfür haben wir Interviewleitfäden entwickelt: einen, mit dem wir Arbeitgeber im Raum Coburg befragt haben, die bereits am „Boys’Day“ teilgenommen haben, und einen für Arbeitnehmer, die einen typischen „Frauenberuf“ ausüben. Die Zielgruppe der Jungen ist begeistert, während sich auf Arbeitgeberseite zeigte, dass das Konzept noch optimierbar ist.

Externe Projektpartner Julia Reifenrath, HABA Bad Rodach Maria Struppert, GGSD Privates Berufliches Schulzentrum Coburg

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Studie zur sexuellen Belästigung an der Hochschule Coburg

Z

iel des Projekts war es, herauszufinden, ob und inwieweit ein Klima der sexuellen Belästigung an der Hochschule Coburg existiert. Primärer Inhalt war dabei die Ausarbeitung und Durchführung einer Fragebogen­ analyse. An erster Stelle stand die (Literatur-)Recherche, um sich mit dem Thema vertraut zu machen und sich auf eine Definition zu einigen und um den gleichen Ausgangspunkt für alle Beteiligten zu gewährleisten. Daraufhin haben sich die Studierenden für die Definition aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) entschieden:

„Eine sexuelle Belästigung ist eine Benachteiligung in Bezug auf § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 4, wenn ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, wozu auch unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen, sexuell bestimmte körperliche Berührungen, Bemerkungen sexuellen Inhalts sowie unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornographischen Darstellungen gehören, bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere wenn ein von

Menschen & arbeitswelt

II

Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird.“ (http://www. gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html, Stand: 10.11.2015.) Weiterhin war es Aufgabe des Projekts, nach einem geeigneten Mess­ instrument zu recherchieren, das den wissenschaftlichen Anforderungen entspricht und Fragen zu diesem Thema abbildet. Nach langer Recherche einigte sich die Gruppe auf den Fragebogen im „Gender-based Violence, Stalking and Fear of Crime“-Länderbericht Deutschland aus dem EU-Projekt der Ruhr-Universität Bochum und erhielt die Erlaubnis der Autorin Frau Dr. Katrin List, diesen verwenden zu dürfen. Damit dieser genau auf die o. g. Fragestellung abgestimmt war, wurden einige Anpassungen auf die Hochschule unternommen, so dass die Umfrage am 06. November 2015 starten konnte, die sich an die Coburger StudentInnen richtete. Um möglichst viel Rücklauf zu erhalten, wurde eine online-gestützte Umfrage gewählt. Durch Werbung in Form von Flyern und Plakaten wurden auf den Campus Friedrich-Streib-Straße sowie Design aufmerksam gemacht. Schlussendlich wurden die Ergebnisse in einem Abschlussbericht zusammengefasst und mit Hilfe von Tabellen und Diagrammen übersichtlich dargestellt.

Sexuelle Belästigung – kein Grund zum Schweigen.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Nicole Hegel Integrative Gesundheitsförderung Dipl.-Soz.päd. (FH) Beate Weigle Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen Sarah Herrmann, Integrative Gesundheitsförderung Stefanie Krawczyk, Soziale Arbeit Johanna Menth, Integrative Gesundheitsförderung Lena Pfeuffer, Soziale Arbeit Sandra Seel, Integrative Gesundheitsförderung Sarah Städtler, Soziale Arbeit Kristin Trunk, Soziale Arbeit Sebastian Weinzierl, Soziale Arbeit Förderer des Projektes Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit Frauenbeauftragte der Hochschule Coburg

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PMF – Produkte/Marketing/Finanzen

Dreiklang zu unternehmerischem Erfolg

B

etriebswirtschaftliches Knowhow ist in der Praxis gefragt! Dies konnten die Studierenden mit einem Praxispartner erleben. Zu Projektbeginn wurden diverse betriebswirtschaftliche praxisrelevante Problemstellungen – gemeinsam mit dem Projektpartner – identifiziert, um diese dann systematisch zunächst auf Basis einer umfangreichen Theorie-Recherche anzugehen. Ziel war es, auf Basis von Modellen/Theorien/betriebswirtschaftlichen Methoden schrittweise zu einer Lösung zu gelangen bzw. eine Handlungsempfehlung abzugeben. Folgende Problemstellungen wurden bearbeitet: 1. Strategisch/Finanzielle Ausrichtung des Unternehmens

Die Strategie des Unternehmens zeigt in Richtung Kapazitätserweiterung im Produktionsbetrieb. Neue Finanzierungsquellen, wichtige Finanzierungsregeln sowie strategische Managementmodelle wie bspw. die BCG Matrix wurden dem Projektpartner zur Verfügung gestellt. 2. Marketing

3. Logistik Der Produktionsprozess konnte auf Basis eines Ablaufplans der Arbeitsschritte abgebildet werden, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen zur Verkürzung der Durchlaufzeiten und Verringerung der Kapitalbindung zu erreichen. 4. Preiskalkulation eines Maschinenbauteils Hier stand zunächst die Erarbeitung von grundlegendem Wissen im Bereich der Kostenrechnung im Fokus, um später Gemeinkostenzuschlagsätze, Preiskalkulationen und Maschinenstundensätze nachzuvollziehen. 5. Investitionsrechnung für eine CNC-Fräsmaschine Den Einsatz der Investitionstheorie für die Praxis erforderte exakte Kommunikation, Begriffsdefinitionen sowie klare Vorgaben für den Praxispartner, damit die Wirtschaftlichkeit der Neuinvestition auf Grundlage belastbarer Daten (Einzahlungs-/Auszahlungsströme, Abschreibungen, Kalkulationszinsfuß, Risikozuschläge) auch verlässliche Ergebnisse aufzeigt.

In diesem Bereich konnten konkrete Ergebnisse in Form einer Überarbeitung der Homepage, der Entwicklung eines Kundenzufriedenheitsfragebogens sowie verschiedener Maßnahmen zur Kundenbindung (z. B. Servicepakete, Welcome-Erstausstattungs-Koffer) erzielt werden.

„Die Theorie träumt, die Praxis belehrt.“ Karl von Holtei

Menschen & arbeitswelt

II

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Marcus Hentschel M.A. Betriebswirtschaft, Der Coburger Weg

Fotos: Fa. GST Dekortechnik GmbH, Steinbach am Wald

Projektteilnehmer/Innen (alle Betriebswirtschaft) Tobias Berthold Valeria Bobkov Benjamin Bock Daniel Ciekalski Jessica Fugmann Pierre Gennarino Fabian Grimminger Sandy Gutgesell Johannes Kehrer Lars Langbein Ann-Kathrin Martin Julia Meiller Johannes Richter Dana Roß Maximilian Rudisch Julia Sinner Niklas Sittel Niclas Trautwein Simon Wagner Helena Weizel Externer Projektpartner Fa. GST Dekortechnik GmbH Steinbach am Wald, Geschäftsführerin Frau Silke Wittmann

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Wo (Versicherungs-)Wirtschaft anfängt, hört der Mensch nicht auf, Mensch zu sein, ist Kultur nicht am Ende.

Menschen & arbeitswelt

II

Objekt Mensch? – Der Mensch im Spannungsfeld

wirtschaftlicher und ethischer Interessen

I

m Projekt wurde der Frage nachgegangen, inwiefern der Mensch im Kontext wirtschaftlicher Interessen, fortschreitender technischer Entwicklung und kultureller Zwänge zum Objekt mutiert und seine Souveränität als autonomes Wesen eingeschränkt wird. Die Studierenden haben unter diesem Themendach sehr unterschiedliche Projektideen entwickelt und sich auf dieser Grundlage in Projektgruppen zusammengefunden. Folgende Themen wurden als Teilprojekte ausgewählt, diskutiert und untersucht: •

Asylbewerber in Bamberg und die Einstellung der Bamberger Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen



(Online-)Sportwetten im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und ethischer Vertretbarkeit (Fokus: Jugendliche, die evtl. per App wetten)



Leistungsgesellschaft Deutschland: Die Auswirkungen von Leistungsdruck auf die Gesundheit von Studierenden (auf Basis des University Health Reports der Hochschule Coburg)



Kinderarmut in Oberfranken (relative und kulturelle Armut von Familien)

Alle Aufgabenstellungen zeigten die Komplexität der realen Phänomene und machten deutlich, dass wirtschaftliche Interessen jeweils im kulturellen Kontext und im Rahmen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse zu sehen sind. Durch empirische Fallstudien, Umfragen und Experteninterviews versuchten die Studierenden, ihre fachlichen Argumente zu fundieren und zeigten darüber hinaus, wie wichtig ein Perspektivenwechsel für die solide eigene Positionierung ist. Als Projektergebnisse sind auch ein Kurzfilm und eine selbst organisierte Diskussionsveranstaltung im Anschluss an einen ausgesuchten Film angedacht.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Mirko Kraft Versicherungswirtschaft Prof. Dr. Carmen Schier Kulturwissenschaften, Der Coburger Weg (SoSe 2015) Projektteilnehmer/Innen Jenifer Baraniak, Soziale Arbeit Ramona Bräuer, Betriebswirtschaft Marcel Fehn, Versicherungswirtschaft Christin Hannig, Betriebswirtschaft Jasper Humpert, Versicherungswirtschaft Patrick Kwiotek, Betriebswirtschaft Viktoria Leybold, Betriebswirtschaft Luisa Lohneis, Betriebswirtschaft Kristina Lutz, Versicherungswirtschaft Andreas Maisner, Versicherungswirtschaft Florian Meyer, Versicherungswirtschaft Eugen Schwarz, Soziale Arbeit Julia Stenglein, Betriebswirtschaft Julian Strobel, Versicherungswirtschaft

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Menschen & räume

PLANwerk

III

D

as Projekt Planwerk hatte das Ziel, die angehenden InnenarchitektInnen auf ihren Beratungs-Einsatz auf der Heim + Handwerk Messe 2015 in München und damit die zukünftige Berufswelt vorzubereiten. Die Aufgabe der Studierenden bestand außerdem darin, in Zusammenarbeit mit Ausstellern Wohnbeispiele zu planen und diese umzusetzen sowie kleine Fachartikel für die Presse zu verfassen. Das für die Aufgabenbewältigung erforderliche Fachwissen in den Bereichen Material, Möbel, Innenausbau sowie Fachkompetenzen in der Kundenberatung erarbeiteten sich die Studierenden in verschiedenen Unterrichtseinheiten. Dazu zählten Schnellentwürfe anhand vorhandener Wohn-Grundrisse, das Darstellen erster Ideen in Skizzenform sowie die Umplanung nach verschiedenen Wohnbedürfnissen und Zielgruppen. Für die Vertiefung der Kompetenzen im Bereich Kommunikation wurde die Versprachlichung von Bildern und Stilwelten geübt, der relevante Fachwortschatz erweitert sowie Gesprächsaufbau und -lenkung in ausgewählten Szenarien der Kundenberatung erprobt. Mit insgesamt 289 erfolgreich durchgeführten Beratungen während der fünf Messetage konnten die Studierenden wertvolle Erfahrungen in der Kommunikation mit KundInnen, aber auch in der fachlichen Auseinandersetzung mit Planungs- und Einrichtungsfragen sammeln und in den Fachbereich Messebau einblicken.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dipl.-Ing. (FH) Verena Fritsch Innenarchitektur, Der Coburger Weg Dr. Regina Graßmann Sprachliche und visuelle Kommunikation, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen (alle Innenarchitektur) René Augenstein Jacqueline Coloja Lena Eckert Leonie Feiler Oksana Gerdt Michaela Heim Stephanie Kloß Charlotte Müller Lisa-Marie Prüßner Felix Wölfel Externe Projektpartner

„Hallo Frau Fritsch, wir waren heute zur Beratung beim Planwerk-Team. Es hat uns sehr gut gefallen und wir sind teilweise in unseren Ideen bestätigt und teilweise mit neuen Ideen gewappnet für unseren Wohnzimmerumbau. Vielen Dank an das Team, für die Aktion insgesamt und an unsere Beraterin!“ Beste Grüße, Frank Feuchter

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München Coburger Designforum Oberfranken e.V. Advanced Pixel Shuttle AG Anrei-Reisinger GmbH Betten Klobeck Conviva Design e.K. Marmorwerk Stumm ROLF BENZ PolsterHaus Schlosser Einrichtungs GmbH & Co. KG

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Ästhetik und Raum NKOMMEN“ allgemein und im Speziellen gesehen: „…in Coburg“ war das Projektthema. Neben einer diskutierten Themenanalyse, einem gemeinsamen Stadtwalk und vielen Recherchen mit Interviews waren die Studierenden selbständig unterwegs mit Skizzenbuch, Fotoapparat, Videound Audio-Aufnahmen und dem eigenen Bauchgefühl.

A

Im Wintersemester sollten die o. a. Ästhetiken vor Ort entdeckt, erkundet und analysiert werden. Auch standen dabei Fragen nach Raum- und Lebensqualitäten an. Aus welchen gesellschaftlichen Schichten kommen die Nutzer? Welchen Einfluss hat Religion auf Raumgestaltung? Wie empfinden Menschen mit Behinderung diese Räume?

Die dargelegten Beschreibungen zum Thema „Ankommen in Coburg“ wurden unter gestalterischen und soziologischen, sowie unter dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit für behinderte und alte Menschen, sowie junge Familien mit Kinderwagen und ihrer spielenden Kinder geführt.

Welche baulichen Konsequenzen entstehen daraus? Die Erfahrungen aus der Arbeit des ersten Semesters wendeten die Studierenden an einem eigens gewählten Thema an.

Die Studierenden beendeten das Semester mit einer Präsentation zu den Neben der Diskussion zu verschiedenen Filmsequenzen ging es um das rich- o. a. Themen inklusive ihres weiter geführten Projekttagebuches, sowie tige Anwenden der Fotografie u. a. mit Formatwahl, Bildausschnitt, Schwer- einem Themenflyer als Bestandteil für die Ausstellung zur Veranstaltung punktsetzung, inhaltliche und gestalterische Kontrastbildung uvm. „Projekt & Praxis“ am 19.01.2016. Das erste Semester schlossen die Studierenden mit einem Projekttagebuch ab.

Menschen & räume

III

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dipl.Ing.Arch. Wolfram Richter FL Innenarchitektur Dipl.Des. Thomas Lenzen Soziale Arbeit (nur SoSe 2015) Projektteilnehmer/Innen Felix Beiersdörfer, Innenarchitektur Lina Anna Sophie Blume, Soziale Arbeit Sarah Dürr, Innenarchitektur Lan Duong Hoang, Innenarchitektur Lea Lillith Justina Fisel, Innenarchitektur (nur SoSe 2015) Jacqueline Nicole Frey, Soziale Arbeit Natalie Helga Verena Gebert, Innenarchitektur Ida Grauer, Soziale Arbeit Tobias Gruslinski, Innenarchitektur Nadine Käppner, Innenarchitektur Eva-Maria König, Soziale Arbeit (nur SoSe 2015) Josephine Charlott Kulke, Soziale Arbeit Sarah Merkl, Soziale Arbeit (nur SoSe 2015) Anja Müller, Soziale Arbeit Noelle Chantal Radies, Innenarchitektur Elain Gabriele Reindl, Soziale Arbeit

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Ästhetik des Sozialen Raums

D

as äußere Erscheinungsbild einer Gesellschaft lässt Aussagen über ihren politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zustand erkennen. In der Ästhetik ihrer Städte, Plätze, Gebäude und Räume spiegeln sich wirtschaftliche Stärken und Schwächen ebenso wie ihre demokratischen oder undemokratischen Strukturen und ihre Haltung gegenüber den Mitgliedern dieser Gesellschaft. Durch die gleichzeitige ästhetische Präsenz vieler Baustile nebeneinander lassen sich historische Bezüge herstellen, politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse vergangener Zeiten ablesen und nachvollziehen. Aber nicht nur die Ästhetiken großer Architekturobjekte unserer und anderer Gesellschaften wie Kirchen, Parteizentralen und Schulen lassen Machtverhältnisse und Ideologien sichtbar werden, sondern auch der kleinste Beratungsraum eines Sozialamtes sagt in seiner ästhetischen Ausgestaltung viel aus über das Verhältnis der beratenden Institution zu ihren Klienten. In den Projekten wurden solche ästhetischen Befunde vor Ort gesucht, mit geeigneten Medien dokumentiert, interpretiert und schließlich zu einer der Fragestellung adäquat erscheinenden medialen Präsentationsform gebracht. Auf diese Weise wurden unter anderem folgende Themenbereiche erarbeitet: •

Die Ästhetik, mit der die Medien, die Unterhaltungs- und die Waffenindustrie den Krieg und seine Schauplätze beschreiben und kommunizieren



Die Ästhetik schulischen Lernens und Lebens



Die Ästhetik von Kirche und Religion am Beispiel von Christentum und Islam



Grenzen und Zäune



Der Tanz



Die ästhetischen Erscheinungsformen des Stadtsterbens am Beispiel von Lichtenfels



Schrott, Abfall, Ernährung, Fleisch



Die Ästhetik des Trauerns

Menschen & räume

III Jedes Mitglied einer Gesellschaft ist auf Ästhetische Kommunikation angewiesen und wird durch sie beeinflusst. Wir sollten sie deshalb kennen und können und sogar gege­ benenfalls beherrschen.

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Dipl. Des. Thomas Lenzen Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen (alle Soziale Arbeit) Sümeyra Arslan Verena Bartl Melanie Ingeborg Freudensprung Marcus Freund Nico Furhmann Anna Hesberg Solveig Hofmann Mirko Hüttmann Lea Theresa Jacob Saskia Jeske Thomas Jüptner Miguel Kraus Hannah Luhn Lena Lurz Svenja Maier Thomas Schneider Ramona Spallek Katharina Stognienko

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Raum, Gefühl, Zeitgeist I & II

G

estalteter Umraum ist mehr als eine Ansammlung funktionaler Strukturen – er ist Ziel und Ergebnis sozialer, politischer, geistiger, kultureller und auch technischer Prozesse. Er erzeugt und beantwortet Gefühle und Instinkte; er ist geronnenes menschliches Selbst- und Weltverständnis, ein perfekter Spiegel von Zeitgeist und Gefühlskultur. Unser vermeintlich rationales Alltagshandeln ist in jedem Moment sehr stark von unseren Emotionen geprägt, und diese starke Verknüpfung muss innerhalb von Gestaltungsprozessen durch atmosphärische Fragestellungen aufgegriffen werden. Die Zusammenhänge zwischen Zeitgeist, vergesellschaftetem Mensch, Atmosphäre und gestaltetem Raum zu kennen, zu spüren und bewusst mit Form, Stil und Technik umzugehen – das ist ein hohes Ziel für jeden, der Raum professionell gestalten möchte. Das Projekt zielte zunächst darauf ab, entsprechendes Wissen aus mehreren Disziplinen zusammenzutragen und zu organisieren, um es im zweiten Projektabschnitt zu operationalisieren und konkret gestalterisch anzuwenden.

Die Projekt-Etappen: •

Vergleichende Analyse von idealtypischen Architektur-, Raum- und Stilkonzepten und deren historischen Entstehungsumständen hinsichtlich Weltbild, Gesellschaft, Politik, Kultur und Technik



Entwerferisch-zeichnerische Entwicklung eines architektonischräumlichen Objekts vorgegebener Typologie (Gartenpavillon) mit eindeutiger stilistischer Profilierung



Vergleichende Analyse von deren Atmosphäre innerhalb einer spezifischen Gefühlskultur: Mit welchen ästhetischen Mitteln werden welche emotionalen Wirkungen erzeugt? Welche kulturelle Vorprägung ist jeweils für diese Wirkung mitverantwortlich?



Entwerferisch-zeichnerische Entwicklung und konzeptionelle Begründung eines komplexen räumlichen Szenarios in vor­ gegebenem Umfeld: Café-/Ausstellungseinheit in der Pakethalle des alten Coburger Güterbahnhofs



Aufbau zeichnerischer Kompetenz, um eigene Entwürfe zu erstellen



Exkursion in die Ehrenburg und nach Schloss Rosenau

Menschen & räume

III

Projektlehrender und seine Fachdisziplin Prof. Michael Heinrich Innenarchitektur Projektteilnehmer/Innen (alle Innenarchitektur) Ines Antonia Bartl Chiara Bruer Susanne Jana Jakobi Mareike Kaiser Isabel Marquardt Laura Susanne Niklaus Eva-Maria Reuß Sophia Schlamminger Leonie Seemann Nadine Simon Externer Projektpartner Stadt Coburg, Stadtmarketing

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Lebensraum Schule – Vom Flur zum Foyer Tatort Sonneberg, Wolkenrasen, 2015

19.05.2015, das große Schaffen beginnt

Umgeben von alten, maroden Straßen und Plattenbauten befindet sich der Tatort für dieses Projekt: Freiliegende Rohre, 50 unterschiedliche Tapeten, die größtenteils aus den 1970ern stammen, unschöne Böden und mittendrin soll ein sorgenfreier Lebensraum zum Wohlfühlen für rund 700 SchülerInnen entstehen? Kaum vorstellbar, jedoch „traurige“ Wahrheit in der Cuno-Hoffmeister Regelschule Sonneberg.

So ein mächtiges Projekt in so einem kurzen Zeitraum fordert Einschränkungen. „Vom Flur zum Foyer“ ist als ausgewählter Bereich angesetzt, welchen die StudentInnen partizipativ mit den SchülerInnen beleben wollen. Mit Hilfe einer Zukunftswerkstatt wurden die Wünsche und Interessen der Betroffenen ermittelt, um ein möglichst gutes Ergebnis erzielen zu können. Das aktive Arbeiten der SchülerInnen ließ das Vorhaben immer realer werden.

24.03.2015, ein Licht am Ende des Tunnels StudentInnen der Sozialen Arbeit und Innenarchitektur wollen sich dieser Herausforderung stellen und diesen noch tristen Lernort zu einem spannenden Umfeld gestalten, welches die Lernatmosphäre an der Schule unterstützen soll. Es steht für alle Beteiligten fest: Es MUSS sich etwas ändern!

03.10.2015, Endspurt Zur großen Freude der SchülerInnen wurde bereits in den Sommerferien eine einheitliche Wandfarbe aufgetragen und neue mehrfarbige Spinde aufgestellt. Das soll schon alles gewesen sein? Noch lange nicht! Erneut wurden die hochmotivierten Jugendlichen für die Feinplanung der finalen Raumgestaltung einbezogen. Jetzt liegt es an allen Beteiligten und einer guten Teamarbeit, der Plan steht und die Tristheit wird bereits Anfang Dezember 2015 eliminiert.

Menschen & räume

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Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dipl.-Soz.-Päd. (FH) Martina Wiedermann Soziale Arbeit Dipl.-Ing. (FH) Carl Baetjer Innenarchitektur

„Dank guter Analyse sowie Zusammenarbeit kann auch mit wenig Mitteln ein groSSer Schritt für die Zukunft erreicht werden. Es ist nicht immer nur viel Geld was eine gute Umsetzung braucht, sondern Wille, der die Grenzen des Unmöglichen bricht.“ Ein Zitat von Saskia Matysiak, Sabrina Heidi Keller und Sophie Lingner.

Projektteilnehmer/Innen Andreas Bär, Soziale Arbeit Stefanie Kristina Besler, Innenarchitektur Franziska Sophie Dickel, Soziale Arbeit Maria Goppel, Innenarchitektur Janina Hein, Innenarchitektur Sabrina Heidi Keller, Innenarchitektur Laura Langguth, Innenarchitektur Sophie Lingner, Soziale Arbeit Saskia Matysiak, Innenarchitektur Lorena Pabst, Soziale Arbeit Max Rühle, Soziale Arbeit Hannah Schneider, Innenarchitektur Nina Spiegel, Innenarchitektur Christina Starke, Soziale Arbeit Sophia Stöcklein, Innenarchitektur Jelena Sturm, Soziale Arbeit Larissa Wegert, Soziale Arbeit Johanna Wiesinger, Innenarchitektur Externe Projektpartner Cuno-Hoffmeister-Regelschule ASS-Einrichtungssysteme GmbH

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„Es macht vermutlich Angst, aber wir alle sind psychosefähig.“ Prof. Dr. Christine Kröger

Die Ausstellung ermöglichte es, verschiedene psychische Erkrankungen nachzuempfinden. Links: Schizophrenie, rechts: Depressionsraum

Menschen & gesundheit

Erlebnisausstellung „GRENZen erLEBEN“ IV

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RENZen erLEBEN ist eine fünftägige Erlebnisausstellung der Caritas Traunstein zum Thema psychische Erkrankungen. Es gibt einen Schizophrenieraum und einen Depressionsraum, in welchen die entsprechenden Erkrankungen über verschiedene Sinnesreize nachempfindbar gemacht werden. Zudem gibt es einen Film, den sich die Besucher im Anschluss an die Räume ansehen können. Das interdisziplinäre Projektteam hat den Arbeitskreis Sozialpsychiatrie über zwei Semester hinweg bei der Organisation, der Öffentlichkeitsarbeit, der Mobilisierung von Hilfspersonal, der Durchführung und schließlich auch bei der Evaluation unterstützt. Die Studierenden führten das Projektmanagement von einer Art Metaebene durch und gaben Vorschläge und Anregungen bei den regelmäßigen Treffen des Arbeitskreises. Zusätzliche erwünschte Inhalte waren die Organisation und Durchführung eines Cafés innerhalb der Ausstellung und die Auseinandersetzung mit dem Bereich „Psychische Erkrankungen“. Das Ziel der Ausstellung ist, die Sensibilisierung der Bürger für psychische Störungen und für die Benachteiligungen, welche die Betroffenen dadurch erleiden müssen. Mit der Ausstellung wird ein Bereich, bei welchem eine bestimmte Merkmalsgruppe (psychisch Erkrankte) benachteiligt wird, auf die Tagesordnung gebracht. Oft führt die Unwissenheit der Gesellschaft dazu, die Thematik zu tabuisieren oder mit Vorurteilen zu stigmatisieren, etwa aus Angst. Aus diesem Grund wurde die Ausstellung ins Leben gerufen. Es kommt zum öffentlichen Diskurs, weil auch gezielt Presse, BürgermeisterInnen, Wohnungsbaugesellschaft uvm. eingeladen wurden. Dadurch erhielt die Projektgruppe die Möglichkeit, die politische Dimension zu erleben und die theoretisch vermittelten Inhalte auch in die Praxis umzusetzen.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Nicole Hegel Integrative Gesundheitsförderung Dipl.Soz.Päd. (FH) Beate Weigle Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen Jennifer Basel, Integrative Gesundheitsförderung Lisa Beier, Integrative Gesundheitsförderung Ramona Christ, Integrative Gesundheitsförderung Yasemin Erdogan, Soziale Arbeit Natali Georgiev, Soziale Arbeit Dominique Ruppenstein, Soziale Arbeit Teresa Schöwel, Soziale Arbeit Heidi Stadler, Soziale Arbeit Laura Will, Integrative Gesundheitsförderung Externer Projektpartner Arbeitskreis Sozialpsychiatrie Förderer des Projektes Lions Club Coburg Veste und Lions Club Coburg

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DO-IT-YOURHEALTH! eat – move – think

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nter dem Titel „DO-IT-YOURHEALTH!” wurde eine online Gesundheitsförderung vom 15.11.2015 bis zum 11.12.2015 an der Hochschule Coburg durchgeführt. Diese richtete sich an alle Studierende und stärkte deren Gesundheitsbewusstsein in den Bereichen Ernährung, Bewegung und innere Haltung. Für die ersten drei Wochen wurde je ein Motto ausgerufen und Erklärvideos in Form einer ansprechenden Simpleshow sowie praktische Aufgaben aus allen drei Bereichen für die Gesundheitsförderung auf dem Online-Portal „https://doityourhealth.wordpress.com“ angeboten. Wie das ausgesehen hat, zeigen ausschnittsweise die folgenden Zeilen:

1. Woche: Glücklich & Fit im Studium: Um euch an einen gesunden Lebensstil heranzuführen, zeigen wir euch Basics in Sachen Bewegung, Ernährung und innere Haltung. Zum Glück haben wir in dieser Woche auch einige Tipps parat. 2. Woche: Stark für die Prüfungen! So langsam wird es Ernst – die Prüfungen rücken näher! Mit unseren Entspannungstechniken und Sportübungen bereiten wir euch mental auf den Prüfungsstress vor. Außerdem stellen wir Lebensmittel vor, die eure grauen Zellen gezielt auf Trab bringen. 3. Woche: Mach weiter, es lohnt sich! Von einer Vorlesung zur nächsten, ungleichmäßiger Tagesablauf, wenig Zeit für dich selbst – wie soll man da noch einen gesunden Lebensstil unterbringen? Das und vieles mehr erfährst du in dieser Woche, damit du weiterhin am Ball bleibst! In der letzten Woche haben die Teilnehmenden sich unter dem Motto „… und Action!“ nicht mehr online, sondern persönlich getroffen. Es galt gemeinsam zu kochen, sich für Entspannungsübungen zu treffen, Sport­ arten auszuprobieren und besonders Leute kennenzulernen. So konnte das, was bei DO-IT-YOURHEALTH! erlernt wurde, mit neuen Freunden fortgeführt werden.

Menschen & gesundheit

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Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Marc Krüger Bildungswissenschaften & Wissenschaftsmethodik, Der Coburger Weg Dr. Helmut Strobl Integrative Gesundheitsförderung

Mit dem Dreisatz aus vernünftiger Ernährung, ausreichend Bewegung und einer positiven Einstellung macht das Studium SpaSS und der Erfolg wird auch noch gestärkt.

Projektteilnehmer/Innen Debora Bähring, Integrative Gesundheitsförderung Magdalena Buchberger, Betriebswirtschaft Julia Dietz, Versicherungswirtschaft Juliana Döhler, Betriebswirtschaft Lisett Knöfel, Integrative Gesundheitsförderung Vanessa Kühn, Soziale Arbeit Julia Meier, Integrative Gesundheitsförderung Sophia Scheler, Versicherungswirtschaft Josephine Schmidt, Versicherungswirtschaft Andreas Scheidler, Betriebswirtschaft Mona Sünkel, Soziale Arbeit Thurid Torka, Versicherungswirtschaft Florian Wuttke, Versicherungswirtschaft Externer Projektpartner Referat „Gesunde Hochschule“ der Hochschule Coburg, Stefanie Thees Förderer des Projektes HUK Coburg Gemüsemarkt, Coburg Sport’s House, Rödental

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Entwicklung eines gesundheits- und genussorientierten touristischen Konzeptes für die Region HaSSberge in Unterfranken

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ehr als 20 Burgen, Schlösser und Burgruinen bergen ein unschätzbares touristisches Potenzial der Region Haßberge. Ziel des Projektes war es daher, durch eine innovative Dienstleistungsentwicklung im Gesundheitsund Genusstourismus eine Steigerung der touristischen Ankunfts- und Übernachtungszahlen der Haßberge zu erreichen. Auf der theoretischen Grundlage des klassischen Projektmanagements, des Service Designs sowie der Instrumente des strategischen Managements wurden destinationsspezifische Ideen mit hohem Innovationsgehalt entwickelt: im ersten Projektsemester arbeitete die Studentinnengruppe der Integrativen Gesundheitsförderung (B.Sc.) mit einer Gruppe des Integrierten Produktdesigns (B.A.) zusammen. Auf der Grundlage einer Ortsbegehung – inklusive Expertengesprächen sowie einer differenzierten Bestandaufnahme – wurde u. a. eine

SWOT-Analyse der touristischen und gesundheitsfördernden Infrastruktur der Haßberge erarbeitet. Zudem wurden sogenannte Personas erarbeitet, fiktive Personen, die Prototypen mit konkreten Eigenschaften und spezifischen Konsumverhalten einer Zielgruppe repräsentieren. Darauf aufbauend wurde ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt, mit welchem sich die Haßberge im Bereich des Kultur-, Natur-, Gesundheits- und Genusstourismus zukünftig profilieren können. Im zweiten Projektsemester arbeiteten die Teilnehmerinnen der Integrativen Gesundheitsförderung (B.Sc.) an den im Sommersemester entwickelten ersten Ansätzen von Handlungsempfehlungen im Bereich der innovativen Dienstleistungsentwicklung für die Haßberge weiter. Auftraggebergemäß rückten nun insbesondere die Produktentwicklungen für die Zielgruppen

Menschen & gesundheit

IV

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Pamela Heise Integrative Gesundheitsförderung Prof. Anne Bergner Integriertes Produktdesign

„Genießer“ sowie „Familien“ in den Fokus. Das Besondere an dieser Neu­ positionierung ist die Möglichkeit, auch bisher noch nicht adressierte Zielgruppen zu gewinnen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des touristischen Erlebnisses in den Haßbergen werden zukünftig möglicherweise die „Geheimnisträger“ sein. Das sind Einwohner, die Gästen ihre ganz persönlichen Highlights und Geheimtipps in der Region „zuflüstern“. Dadurch werden Einwohner zu authentischen Botschaftern ihrer Region Haßberge!

„Geheimnisträger […] werden den LK HaSSberge in eine Region mit groSSartiger Willkommenskultur verwandeln.“ Main-Post, 15.07.2015

Projektteilnehmer/Innen (Integriertes Produktdesign nur im SoSe 2015) Christina Bähr, Integrative Gesundheitsförderung Annabell Bräuer, Integriertes Produktdesign Martin Ehlers, Integriertes Produktdesign Melissa Flatter, Integrative Gesundheitsförderung Markus Klopfer, Integriertes Produktdesign Miriam Loos, Integriertes Produktdesign Christina Lopez-Ramirez, Integriertes Produktdesign Zoe Luch, Integriertes Produktdesign Barbara Märzendorfer, Integriertes Produktdesign Kristina Meiwes, Integrative Gesundheitsförderung Hannah Raab, Integrative Gesundheitsförderung Kim Lara Rüter, Integrative Gesundheitsförderung Emanuel Schuster, Integriertes Produktdesign Stephanie Wittenbauer, Integrative Gesundheitsförderung Externer Projektpartner Susanne Volkheimer, GF Tourismusverband Haßberge

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Acidität

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orstellungen über Säuren sind, vermittelt unter anderem durch den Geschmack, aber auch durch andere besondere Eigenschaften – sie können Metalle angreifen oder gar auflösen und Kalk schäumt beim Kontakt mit ihnen auf – stark im menschlichen Alltag verwurzelt. Es verwundert daher auch nicht, dass einzelne Vertreterinnen dieser Gruppe zu den ersten klar identifizierten und präparierten „chemischen Individuen“ der Menschenheitsgeschichte gehören, wie etwa die Essig(säure), die Salpetersäure und die Schwefelsäure. Über das wohl vorherrschende Gefühl eines Gefährdungspotentials oder negativer Empfindungen („ich bin ganz schön sauer“) hinaus, haben Säuren durchaus auch positiv besetzte Bedeutungen, wie etwa bei Speisen, Getränken und Süssigkeiten („sauer macht lustig“). Weniger bekannt ist, dass eine so weithin bekannte Konzeption wie der pH-Wert und auch die zur Messung verwendete Glaselektrode historisch aus der Bioanalytik stammen, weshalb die Beschäftigung auch mit diesen für Studierende des gleichlautenden Studiengangs besonders gut geeignet ist. Im hier beschriebenen Projekt wurden insbesondere die Zusammenhänge zwischen den lebensweltlichen und den wissenschaftlichen Aspekten betont und auch die jeweiligen historischen Entwicklungen herausgearbeitet. In kleineren studentischen Arbeitsgruppen wurden folgende Themen erschlossen: •

Säuren bei (dem Coburger Alchemisten) Andreas Libavius



Säuren im Alltag



Säuren in Medizin und Biochemie



Acidität und Bioanalytik



der saure Geschmack



Acidität und Reaktivität

Zusammen mit den Dozenten wurde ein kleines Buch erarbeitet, wobei auch die gemeinsame redaktionelle Arbeit ein wichtiger Bestandteil des Projekts war.

Menschen & gesundheit

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Projektlehrende und ihre Fachdisziplin

“It is scandalous that school chemistry tends to render the lesson on acidity so dull, giving no indication of how fascinating and puzzling the concept of acidity is.” Professor Dr. Hasok Chang, 2012, University of Cambridge

Prof. Dr. Klaus Ruthenberg Bioanalytik Dr. Apostolos Gerontas Bioanalytik, Der Coburger Weg Dr. Klaus Horbaschek Bioanalytik Projektteilnehmer/Innen (alle Bioanalytik) Anna-Lisa Fischer Raphaela Fischer Linda Greim Lisa Kochaniak Lucas Link Nicklas Müller Nevin Opitz Fabienne Reiß Tamara Schreiner Agata Zielnica

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Organisation einer Fachtagung zum zehnjährigen Bestehen des Studiengangs „Integrative Gesundheitsförderung“ (B.Sc.) an der Hochschule Coburg

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eit nunmehr zehn Jahren gibt es den Bachelorstudiengang „Integrative Gesundheitsförderung“ (B. Sc.) an der Hochschule Coburg! Um diesen Anlass gebührend zu feiern, wurde eine Fachtagung mit dem Titel „Gesundheitsförderung im Spannungsfeld von Eigenverantwortung und Handeln in Gesellschaft und Organisationen“ von sechs Studierenden dieses Studiengangs geplant und am 06.11.2015 durchgeführt. Mit über 350 Teilnehmern war die Veranstaltung, zu der hochkarätige Referenten aus dem Kontext der Gesundheitsförderung, Unternehmen, Politik und den Medien geladen waren, ein großer Erfolg! Durch das strukturierte Vorgehen sowie das Erlernen und Anwenden von Projektmanagementinstrumenten gelang dem Planungsteam unter An-

leitung der Projektlehrenden ein professionelles und gleichermaßen komplexes Eventmanagement bis zur Durchführungsreife durchzuführen. Nicht ohne die Fallstricke und Risiken eines solch komplexen Planungsprozesses kennenzulernen, wurde das Programm der Veranstaltung konturiert sowie die Umsetzung detailreich und unter Einbindung interner und externer Akteure und Partner vorbereitet. Dazu gehörte selbstverständlich auch die Akquise von Sponsoren und sonstigen Förderern. Die wissenschaftliche Nachbereitung der Fachtagung war durch eine profunde Evaluierungsphase gekennzeichnet, sodass durch das zweisemestrige Projekt ein umfassender Einblick in die Komplexität konkreten Projekt­ managements erfolgen konnte.

„Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.“ John Ruskin

Menschen & gesundheit

IV

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Eberhard Nöfer Integrative Gesundheitsförderung Prof. Dr. Pamela Heise Integrative Gesundheitsförderung Annekatrin Bütterich B.Sc. Managerin für angewandte Gesundheitswissenschaften Projektteilnehmer/Innen (alle Integrative Gesundheitsförderung) Stefanie Bartha Vanessa Kaiser Simon Körner Stephanie Müller David Ochs Tamara Zerhoch förderer des Projektes Compass Group GmbH Medical Valley EMN e.V. Referat „Gesunde Hochschule“ der Hochschule Coburg Danova GmbH 4.0: Die Präventionsexperten

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Gesundheitstag 2015 der Hochschule Coburg unter dem Titel „Need for Sleep“

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m 02. Dezember 2015 fand an der Hochschule ein Aktionstag unter dem Motto „Need for Sleep“ statt. Dafür hatten die Studierenden im Auftrag des Referats Gesunde Hochschule und in Kooperation mit dem Projekt „Der Coburger Weg“ ein vielfältiges Programm rund um den Schlaf organisiert. Da erholsamer Schlaf sowohl für Studierende, als auch für MitarbeiterInnen und Beschäftigte der Hochschule ein zentrales Thema darstellt, wurde dies von sieben Studierenden aufgegriffen und das interdisziplinäre Projekt dafür genutzt, verschiedene Ideen und Denkanstöße für ihren persönlichen, erholsamen Schlaf zu geben. In der Aula bot sich die Möglichkeit, Schlaf einmal im Wachzustand zu erleben. In einem Traumtunnel wurden sowohl schöne Träume, als auch

„Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für den Geist: Zufuhr neuer Lebenskraft.“ Rudolf von Ihering

Alpträume dargestellt. Durch eine Dia-Show, Hintergrundmusik und andere Utensilien wurden die BesucherInnen bewusst durch ihre nächtlichen Traum- und Schlafphasen geleitet. Außerdem standen Plakate über die Theorie der Schlafphasen für Interessierte bereit. Dass unsere Natur allerlei Schätze birgt, um uns zu gutem Schlaf zu verhelfen, ist vielen Menschen nicht bekannt. Deshalb informierte die Projektgruppe über wirksame Heilkräuter und bot Lavendelsäckchen zum Selberbasteln und Mitnehmen an. Im Vorfeld der Veranstaltung wurden Flyer verteilt, jede/jeder, der diesen mitbrachte, durfte sich beim Vorzeigen des Gutscheins im Foyer einen Gratis-Tee abholen. Zur anschließenden Bewertung des Aktionstags konnten Evaluationsbögen ausgefüllt werden. Um einen möglichst hohen Rücklauf an Feedback zu er-

halten, war das Ausfüllen des Evaluationsbogens an ein Gewinnspiel gekoppelt. Das Team hatte sich um viele Sponsoren bemüht und das Ergebnis ist sehenswert: Es standen insgesamt 58 Preise bereit. Von einer hochwertigen Bettdecke samt Kissen, über Fitness-Gutscheine bis hin zu Thermen-, Apotheken- und Einkaufsgutscheinen. Die Dokumentation der Veranstaltung erfolgte u. a. durch das Anfertigen lustiger Fotos im Stadtfoyer der Hochschule. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Für eine angenehme Pause zwischendurch wurden in der Säulenhalle leckere Smoothies, Veggie-Burger und ein Eintopf vom Gemüsemarkt Coburg angeboten. Zusätzlich präsentierte sich auch das Schlaflabor Coburg mit einem Informationsstand. Da Mittwoch vor allem für Studierende und Lehrende oft ein langer Tag ist, haben sich die Projektmitglieder auch hier etwas einfallen lassen. Eine „Chill-out Lounge“ konnte zu jeder Zeit als Entspannungs- und Ruheraum genutzt werden. Zu drei festgelegten Zeiten fanden dort Meditationsworkshops in Deutsch und Englisch statt. Abgerundet wurde der Tag durch einen Vortrag zum Thema „Nur eine Schlafstörung? Oder doch mehr?“. Als Referentin konnte eine Expertin des Schlaflabors Coburg gewonnen werden.

Menschen & gesundheit

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin

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Dipl.-Soz.Päd. (FH) Beate Weigle Soziale Arbeit Prof. Dr. Nicole Hegel Integrative Gesundheitsförderung Projektteilnehmer/Innen Daniel Bänsch, Integrative Gesundheitsförderung Janina Hertel, Integrative Gesundheitsförderung Stephanie May, Soziale Arbeit Christopher Scheler, Integrative Gesundheitsförderung Kira Söllner, Soziale Arbeit Kristin Strohmer, Soziale Arbeit Paula Waibl, Integrative Gesundheitsförderung Externer Projektpartner Referat „Gesunde Hochschule“ der Hochschule Coburg, Stefanie Thees, M.Sc. und Franziska Blechschmidt, B.Sc. Förderer des Projektes Hof-Apotheke am Markt Tegut… gute Lebensmittel Stadtapotheke am Spitaltor Edeka Wagner (Lauterer Höhe) Fitnessfabrik Coburg Dehler Kartonagenfabrik Schlaflabor Coburg Löwen Apotheke „Therme Natur“ Bad Rodach Gesunde Hochschule Techniker Krankenkasse Sonnen-Apotheke

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Sport-, bewegungs- und körperorientierte Sozialarbeit in Coburg

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ie Stelle ist besonders geeignet für eine/n Absolvent/in eines (sozial) pädagogischen Studiums, die/der zusätzlich über sportwissenschaft­ liche Kenntnisse verfügt (gerne auch durch DOSB-Lizenzen belegt).“

Diese und ähnliche Stellenanzeigen dokumentieren, dass Sport mittlerweile zu einer anerkannten Methode innerhalb der Sozialen Arbeit geworden ist und zeigten den StudentInnen des Projekts durch Erwerb der Übungsleiterlizenz/C-Breitensport bereits zu Beginn den interdisziplinären Charakter der Lehrveranstaltung auf. Getreu dem Motto „selber zubereiten statt Fertiggericht“ hieß es in Kleingruppen eigene Ideen für ein Projekt zu entwickeln und zu konzipieren sowie Kooperationspartner und Sponsoren zu finden. Der Abbruch eines Projekts und ein Neuanfang in einer Projektgruppe wurde dabei nicht als Scheitern, sondern als Chance und wichtige Erfahrung für alle StudentInnen betrachtet. Die einzelnen Schritte – von der Idee, über die Konzeption und Durchführung bis hin zur Evaluation – wurden dabei von Zeit zu Zeit im gesamten Plenum, aber auch in Einzelgesprächen mit den Dozentinnen besprochen, reflektiert und schließlich präsentiert. Die Bandbreite der Projekte: •

ein Sponsorenlauf mit Kindern unterschiedlicher körperlicher und/oder geistiger Behinderung



ein Sport- und Bewegungsprogramm im Rahmen einer Schulkindbetreuung



eine Indoor Herbst WM – „Fußball um die Welt“



ein erlebnispädagogisches Jugendgerichtshilfe-Projekt



ein wöchentliches Bewegungsprogramm in einer Kinderkrippe, das nun schon ins zweite Jahr geht

vermochte allen TeilnehmerInnen die sehr unterschiedlichen Herausforderungen, denen die Gruppen sich mitunter gegenübersahen, ebenso zu demonstrieren, wie Einblicke in die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten und

den Erfolg von Sportsozialarbeit zu geben. Sport-, bewegungs- und körperorientierte Sozialarbeit, so wurde in Theorie und Praxis von StudentInnen und ihren ProjektteilnehmerInnen erfahren, bietet vielfältige Möglichkeiten, sozial zu bewegen und die Gesellschaft mitzugestalten. Besonderer Dank gilt den Sponsoren, von denen bereits vereinzelt Bereitschaft bekundet wurde, auch zukünftige Projekte zu unterstützen.

Menschen & gesundheit

Externe Projektpartner

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dr. Susanne Bott Sozialwissenschaften Dipl.-Soz.Päd. (FH) Sandra Neubert Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen

„Das Fehlen von Bewegung […] ist nicht ersetzbar, da es elementar ist.” Maria Montessori

Lukas Fiolka, Soziale Arbeit Selina Frank, Soziale Arbeit Benjamin Hahn, Soziale Arbeit Meike Herzig, Int. Soziale Arbeit und Entwicklung Isabel Höllein, Soziale Arbeit Sonja Hölzl, Soziale Arbeit Sophia Hoydem, Soziale Arbeit Lea Jezek, Soziale Arbeit Nina Kötzel, Int. Soziale Arbeit und Entwicklung Melody Yanina Kühn, Int. Soziale Arbeit und Entwicklung Christian Liepelt, Soziale Arbeit Celine Neureiter, Soziale Arbeit Samantha Sänger, Soziale Arbeit Silvie Schult, Soziale Arbeit Florian Schurr, Soziale Arbeit Georg Sichardt, Soziale Arbeit Isabell Tober, Soziale Arbeit Aaron van Norden, Soziale Arbeit

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Luise Pusch, Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend im BLSV e. V., Bezirk Oberfranken Jürgen Rückert, Vorsitzender des Kreisjugendrings Coburg, Rödental und Bildungsreferent der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neukirchen, Lautertal Bayerischer Landes-Sportverband e.V., Bezirk Oberfranken Zsuzsanna Majzik, Stadt Erlangen, Sportamt Matthias Sippel, Arbeiter-Samariter-Bund, Coburg Christina Anders, Kindertagesstätte „Campus­ zwerge“, for you e. V. Verein zur Förderung von Bildung und Erziehung, der Jugendhilfe und des Sports Andrea Zellmer, Caritasverband für den Landkreis Lichtenfels e. V, Projekt „Meilenstein“ Siegfried Simon, Dipl. Soz.-Päd. (FH), Simon Outdoor Gerhard Fleißner, 1. Vorsitzender des TV 1848 Coburg e.V. Peter Wambach, Bertold-Scharfenberg-Schule, privates Förderzentrum der Lebenshilfe Bamberg e.V. Alexandra Gerth, Schulkindbetreuung der evangelischen Kirchgemeinde ScheuerfeldWeidach TSV Coburg-Scheuerfeld 1900 e.V. Förderer des Projektes Canada Life Assurance Europe Limited Coburger Tageblatt HUK-Coburg MineralBrunnen RhönSprudel Egon Schindel GmbH Sparkasse Coburg-Lichtenfels VR-Bank Coburg

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SeniorenUni

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ie Studierenden entwickelten ein „zweigeteiltes Projekt“ namens „SeniorenUni“. Zum einen wurde ein Bildungstag für SeniorInnen angeboten, wobei diese Vorlesungen besuchen und neue Inhalte aus verschiedenen Fachbereichen hören können. Zum anderen bestand die Aufgabe darin, ein Konzept zu entwickeln, so dass die SeniorInnen in naher Zukunft in den Hochschulbetrieb mit integriert werden und somit als „Studierende“ Vorlesungen verschiedener Fakultäten besuchen und sich aktiv beteiligen können. Das studentische Projektteam arbeitete an der Planung und der Organisation der „SeniorenUni“, angelehnt an dem Leitsatz „Studieren für einen Tag“.

Am 3. Bildungstag bot die Gruppe den SeniorInnen ein vielseitiges Programm. Am Tag der SeniorenUni wurden die TeilnehmerInnen von Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl und einem Mitglied aus dem Projektteam begrüßt. Anschließend wurde der Tag mit verschiedenen Vorlesungen fortgesetzt. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Nachdem die Vorlesungen beendet wurden, konnten sich die BesucherInnen bei einer Kaffeepause unterhalten und Informationen austauschen. Neben den Vorlesungen „Die Macht der Darmbakterien“, von Prof. Dr. Michaela Axt- Gadermann, „Evolution und Philosophie“, von Dr. Apostolos Gerontas, „Bild-Welten“, von

Dr. Regina Graßmann und „War’s das schon“, von Matthias Scheibe, wurden auch zwei studentische Workshops, eine „Diskussionsrunde“, „ Mental fit bleiben – Gedächtnistraining“ und „Wie wirkt Achtsamkeit?“ von Prof. Dr. Niko Kohls angeboten. Des Weiteren war es Aufgabe des Projektteams, ein Konzept zur Einbindung der SeniorInnen in den Hochschulbetrieb zu erstellen, welches über einen Tag an der Hochschule hinausgeht. Das Ziel: den Hochschulbetrieb für Senioren zu öffnen, um sie wie o. g. in den Hochschulalltag zu integrieren. Aktuell werden verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie man dieses Thema in der Hochschule umsetzen und populär machen kann. Dazu werden die einzelnen Fakultäten gefragt, ob und wie sie sich eine Mitwirkung daran vorstellen können.

Menschen & gesundheit

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Projektlehrende und ihre Fachdisziplin

„Studieren für einen Tag“

Prof. Dr. Nicole Hegel Integrative Gesundheitsförderung Dip.-Soz.Päd. (FH) Beate Weigle Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen Sarah Burger, Soziale Arbeit Daniela Dotterweich, Integrative Gesundheitsförderung Daniel Herz, Integrative Gesundheitsförderung Anna-Maria Klaus, Soziale Arbeit Jennifer Klauser, Integrative Gesundheitsförderung Sarah Steiner, Soziale Arbeit Uwe Michel, Soziale Arbeit Lisa Müller, Integrative Gesundheitsförderung Svenja Wanko, Soziale Arbeit Externer Projektpartner Monika Faaß, Referat Familienfreundliche Hochschule der Hochschule Coburg

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Schimmel im Lebensumfeld des Menschen – ist uns zu helfen?

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ntworten auf die eigenen Fragestellungen zu finden, Mythen und Halbwissen zu hinterfragen, vertiefte Informationen an Peergruppen in geeigneter Form zu kommunizieren, diese Zielsetzung entwickelten die Studierenden aus intrinsischem Antrieb. Dabei wurden folgende Themenschwerpunkte verfolgt und umgesetzt: Ratgeber zum Thema Schimmel auf Lebensmitteln Für viele Studierende ist die Aufnahme des Studiums auch der Beginn der eigenen Haushaltsführung. In Experimenten wurden verschiedenste Lebensmittel unter realen Bedingungen im studentischen Umfeld gelagert und die Veränderung der Matrizes dokumentiert. Daraus wurde ein Rat­ geber für Studierende entwickelt, in dem die experimentellen Ergebnisse als praktische Hilfestellung für Erstsemesterstudierende aufbereitet wurden. Wie und warum kann Schimmel in der Lebensmittelbranche genutzt werden? Was zeichnet „Edelschimmel“ aus? Wo findet er im Lebensmittelbereich Verwendung und wie/wozu wird dieser eingesetzt? Ein Booklet gibt über diese und weitere Fragestellungen Antworten. Pathogener Schimmel

Schimmel stark vergrößert

Welche Schimmel lösen Erkrankungen aus und warum? Sind Pilze maßgeblich an der Zersetzung von Leichen beteiligt? Über diese und weitere Fragestellungen informierte ein Poster bei der studentischen Abschlusskonferenz „Projekt & Praxis“ am 19.01.2016.

Menschen & gesundheit

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Schimmel aus einer anderen Perspektive zu zeigen und die Menschen zu überraschen.“ Pia Kreissl, Silke Kohler

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Aufklärung und Fakten über Antibiotika am Beispiel Penicillin Jeder kennt Antibiotika und die meisten Menschen nehmen es. Doch fast keiner weiß, wie sie wirken, weshalb sie einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden müssen, um zu wirken, was für Nebenwirkungen sie hervorrufen können und dass der unnötige Verbrauch durch ärztliche Verschreibungen bzw. der Missbrauch von Antibiotika in der Tierhaltung immer häufiger zu Resistenzen führt. Erarbeitet wurde ein Flyer, der Studierende in der Wahrnehmung ihrer Selbstverantwortung unterstützen soll.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dipl.-Ing. (FH) Antje Vondran Bioanalytik Prof. Dr. Christian Holtorf Wissenschaftsforschung, Wissenschaftsund Kulturzentrum Dr. José Maria Corral Bioanalytik

Schimmel in der Kunst und in der Geschichte

Projektteilnehmer/Innen

Gibt es Hinweise in historischen Dokumenten assoziiert zu Schimmel? Wie setzt sich die Kunst mit Schimmel auseinander? Hierüber informierte ein Poster im Rahmen von „Projekt & Praxis“. Ein Booklet wird ergänzende Informationen liefern. Zudem erwartet den Besucher eine bildliche Auseinandersetzung mit Schimmel.

Asdis Francine Maria Adams, Bioanalytik Christian Blum, Bioanalytik Katharina Börner, Bioanalytik Julia Sonja Engel, Bioanalytik Ilka Flesner, Bioanalytik Silke Monika Kohler, Innenarchitektur Pia Anna-Maria Kreissl, Innenarchitektur Alina Isabel Kritzenberger, Bioanalytik Elisa Leffler, Bioanalytik Michaela Limmer, Bioanalytik Deborah Michl, Bioanalytik Kim Tuyet Nguyen, Bioanalytik Sarah Katharina Payer, Bioanalytik Julia Scheler, Bioanalytik Ramona Evelyn Schlicht, Bioanalytik Carina Schwarzbach, Innenarchitektur Lisa Werner, Bioanalytik Förderer des Projektes Referat Gesunde Hochschule der Hochschule Coburg

Beschäftigung mit Schimmel im Labor

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MachbarkEitsstudiE zuM thEMa „E bikinG“ in stadt und landkrEis coburG

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eitsparend zur Arbeit oder zur Hochschule fahren? Mit dem e bike die bekannten und versteckten Orte Coburgs touristisch entdecken? Gemeinsam mit den Großeltern das Coburger Land auf zwei Rädern spielend leicht erkunden? Und „nebenbei“ die Umwelt schonen, das sportliche Miteinander fördern oder als innovativer Arbeitgeber wahrgenommen werden? Genau diesen Aspekten gingen Studierende der Studiengänge Integrative Gesundheitsförderung (B.Sc.) sowie Betriebswirtschaftslehre (B.A.) über Primär- und Sekundärforschung und unter Anwendung der klassischen Projektmanagementinstrumente nach. Sie prüften, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sich Coburger Bewohner, Arbeitnehmer und Touristen einen Umstieg auf ein Elektrofahrrad vorstellen können.

Dabei näherten sich die Bearbeiter im Sinne eines deduktiven Forschungsansatzes zunächst über umfängliches Recherchieren und Auswerten zahlreicher deutsch- und englischsprachiger Studien sowie Fachartikel zum Thema „e biking“ an die Thematik an. So entstand im Sommersemester 2015 eine umfangreiche schriftliche Materialauswertung sowohl in Form einer Präsentation als auch einer ausgearbeiteten Studie. Darauf aufbauend entwickelten die Studierenden ein Forschungsdesign, um im Wintersemester 2015/16 in den zuvor identifizierten Zielgruppen „Bewohner ab 55 Jahre“, „Arbeitnehmer/Pendler“ und „Touristen“ empirische Untersuchungen durchzuführen. In Absprache mit den für diese Bereiche Verantwortlichen in Stadt und Unternehmen wurden zunächst Fragebögen entwickelt, mit denen im Anschluss hunderte von Meinungen und Einschätzungen erfasst und analysiert wurden. Die Befragung erfolgte sowohl durch persönlich geführte Interviews als auch durch online zur Verfügung gestell-

MENSCHEN & GESUNDHEIT

iv te Fragebögen. Auf dieser Grundlage wurden Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Elektromobilität in Coburg für die definierten Zielgruppen erarbeitet. Sämtliche Erkenntnisse wurden den Verantwortlichen vorgestellt und in Form eines Handbuches überreicht. Die in Teilen erstaunlichen Ergebnisse und das durchaus erkennbare Interesse an Elektromobilität in Coburg öffnen ganz neue Entwicklungsperspektiven für die Stadt und ihre Akteure!

ProjEktlEhrEndE und ihrE fachdisziPlin Prof. dr. Pamela heise Integrative Gesundheitsförderung im SoSe 2015 zudem: Prof. dr. Marc krüger Bildungswissenschaften und Wissenschaftsmethodik, Der Coburger Weg Peter langendorf, Unternehmensberater ProjEkttEilnEhMEr/innEn Elisabeth andree, Integrative Gesundheitsförderung Maria dütsch, Integrative Gesundheitsförderung kathrin Eisenmann, Integrative Gesundheitsförderung Elisabeth foitzik, Integrative Gesundheitsförderung anna keck, Integrative Gesundheitsförderung Marina kuspaev, Integrative Gesundheitsförderung Marit Merz, Integrative Gesundheitsförderung katrin neher, Integrative Gesundheitsförderung lukas Pawlick, Betriebswirtschaft blerta ramaj, Integrative Gesundheitsförderung bianca rappl, Integrative Gesundheitsförderung Elena schinner, Integrative Gesundheitsförderung anna westphal, Betriebswirtschaft julian wildanger, Betriebswirtschaft katharina zitzmann, Integrative Gesundheitsförderung

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Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Aber nicht nur…

Menschen & gesundheit

R. u. N. Projekt – Risiken und Nebenwirkungen IV „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...“ Diesen Satz lesen und hören wir oft, wenn es um Arzneimittel geht. Im Alltag kommen wir jedoch in Kontakt mit tausenden von Substanzen und Chemikalien, natürliche und künstliche. Kosmetik, Alkohol, Reinigungsmittel, Lebensmittel, Konservierungsstoffe, Medikamente, Impfstoffe, Farbstoffe... Sie alle werden von uns Menschen in der Arbeit, im Privatleben und bei der Erholung genutzt. Was sind die Risiken und die Nebenwirkungen von allen diesen Kategorien von Stoffen? Was sind ihre Auswirkungen auf die Nutzer und der sie umgebenden Gesellschaft? Wie verbinden sie unser soziales Umfeld, unsere Märkte und unsere Ideologien? Und schließlich, wie hoch ist die gesellschaftliche Akzeptanz der jeweiligen Substanzen, wie funktioniert diese Akzeptanz und wie beeinflussen sie unsere Wahrnehmung von ihnen? Das Projekt hat auf diese Fragen Antworten erarbeitet und Nachforschungen angestellt über eine breite Palette von Substanzen. Illegale Pflanzenmedizin, Impfstoffe, Antibiotika, Haarfärbemittel, Alkohol und Cannabis, Schlaftabletten sowie künstliche Süßstoffe. Ziel war es, Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen den realen Risiken und Nebenwirkungen dieser Substanzen zu ziehen und ihren sozialen Kontext zu prüfen. In Bezug auf Letztgenanntes, haben die Studierenden festgestellt, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen den realen Risiken und der Akzeptanz gibt. Verschiedene Gruppen von Menschen zeigen verschiedene Ebenen der Akzeptanz gegenüber den jeweiligen Substanzen. Jede Gruppe hat eigene Überzeugungen hinsichtlich der wahrgenommenen Risiken. Im Falle von Risiken und Nebenwirkungen variieren die Ergebnisse, was bei der breiten Sammlung von Substanzen für die Projektgruppe zu erwarten war.

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Dr. Apostolos Gerontas Bioanalytik, Der Coburger Weg Dr. Klaus Horbaschek Bioanalytik Prof. Dr. Klaus Ruthenberg Bioanalytik Projektteilnehmer/Innen (alle Bioanalytik) Svenja Beranek Marie Dietl Alexander Grad Michelle Hähnlein Noomen Hamed Stefanie Heym Lina E. Hucke Michele Kathriner Lisa Monika Klein Marius Kolodziej Evelyne Mazur Björn Neuhaus Anna Rudolph Cornelius Schäfer Wilhelm Schieferdecker Dominik Stegner Melanie Stoye Kevin Thomas Patric von Ungern-Sternberg Lisa Vorberger

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Partizipatives Bildungskonzept in Kindertagesstätten

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as Projekt bietet Studierenden die fachliche und praktische Auseinandersetzung mit der Thematik Partizipation und frühkindlicher Bildung. Dies geschieht in Form eigenständiger Entwicklung, Durchführung und Auswertung eines Projektes mit der Partnerinstitution. Vorbereitend fand eine intensive Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen der Frühpädagogik und Partizipation statt. Dabei konnten konkrete Handlungsmöglichkeiten vorgestellt und erprobt werden. Auf dieser Basis entwickelten die Studierenden die Verwirklichung einer Aktivbaustelle mit Kindern im Willy-Machold Kindergarten in Dörfles-Esbach. Diese erhalten einen abgegrenzten Raum im Außenbereich der Kinder­ tagesstätte, in dem sie mit unterschiedlichsten Materialien wie Steinen, Ästen, Sand, Reifen, Stroh etc. frei experimentieren können. Die verschiedenen Prozessbausteine begannen mit der Kontaktaufnahme zum Projektpartner. Bei der Hospitation konnten die Einrichtung sowie die Kinder und Fachkräfte kennengelernt werden. Über Kinderkonferenzen, Elternabende, Beteiligungsaktionen mit Eltern und Fachkräften bis hin zur konkreten Gestaltung der Aktivbaustelle wurde das Projekt realisiert. Die erfahrungsorientierte Erarbeitung von Handlungswissen (Methoden zur Beteiligung von Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren und Leitung von Gruppen), aber auch die handwerkliche Umsetzung standen dabei im Vordergrund. Neben Flexibiltät, Offenheit und dem pädagogisch abgestimmten Vorgehen war die Motivation der verschiedenen Zielgruppen gefragt. Den Abschluss des Projektes stellte die Evaluation des Gesamtprozesses dar.

Betreten der Baustelle nur für Kinder!

Menschen(s)kind

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Projektlehrender und seine Fachdisziplin Torsten Dohnalek M.A. Soziale Arbeit Projektteilnehmer/Innen (alle Soziale Arbeit) Eva Hander Christin Müller Alyssa Spitzel Julia Suhrke Evelina Susdorf Agata Strzyzewski Marina Weiß Melina Weiß Melanie Zwiener Jessica Zwosta Externer Projektpartner Willy-Machold Kindergarten Dörfles-Esbach (Yvonne Kolk, Kindergartenleitung)

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Menschen(s)kind

Familien stark machen!

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amilien legen wesentliche Grundlagen für die Entwicklung von Kindern und sind in hohem Maße beteiligt bei deren Erziehung. In jeder Familie kommt es hin und wieder zu schwierigen Situationen, welche die Eltern in der Regel gut bewältigen können. Aber aufgrund der komplexen Herausforderungen nimmt die Zahl der Familien, die nicht über ausreichende Ressourcen zur Bewältigung ihres Alltags verfügen, stetig zu.

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Die Studierenden sollten auf Grundlage eines lebensweltorientierten Ansatzes in betroffenen Familien praktische Unterstützungsarbeit im niedrigschwelligen Bereich leisten. Dazu gehörten beispielsweise Gespräche, Hausaufgabenhilfe, Kinderbetreuung sowie haushaltsorganisatorische Hilfen. Zur Vorbereitung wurden Schulungen durchgeführt und gemeinsam Strategien zur praktischen Arbeit entwickelt. Die praktischen Einsätze wurden intensiv vorbereitet und reflektiert und durch fachwissenschaftliche Inputs ergänzt. Die Projektziele im Einzelnen: •

Auseinandersetzung mit der eigenen Person, eigenen Vorstellungen über Familie und der eigenen Haltung als Voraussetzung für die niedrigschwellige Familienarbeit



Kennenlernen von Formen der niedrigschwelligen Familienhilfe



Reflexion der Projektarbeit

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin Prof. Dr. Susanne Gröne Soziale Arbeit Ines Förster Familienzentrum Neustadt bei Coburg Anke Kroll Kinderschutzbund Coburg Projektteilnehmer/Innen (alle Soziale Arbeit) Vera Aubele Lena Gremmelsbacher Anita Hübner Julia Kleibert Julia Koch Kim Carolin Mayer Lena Poppe Anika Ritter Lena Schneider Selina Vetter Externer Projektpartner Familienzentrum Neustadt bei Coburg Projekt „Familienpaten“

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Soziale Arbeit in der frühkindlichen Entwicklung – Projekte in Kindergärten und Grundschulen und deren Übergang

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chulsozialarbeit ist eine Querschnittsaufgabe, ein Bindeglied zwischen Schule, Kindern und Jugendhilfe. Sie arbeitet im Netzwerk und orientiert sich an bildungspolitischen Zielen. So stellten sich die Studierenden die Frage, inwiefern diese zentrale Herausforderung der Schulsozialarbeit im Schulalltag umgesetzt werden kann. Aufgabe der vier an den verschiedenen Standorten (Grundschule und Kindertagesstätte Mönchröden, Heimatringschule Coburg) eingesetzten Projektgruppen war es, das Sozialverhalten und das Gemeinschaftsgefühl der Kinder zu stärken. Die Studierenden leiteten die Kinder an, verschiedene Aufgaben auf spielerische Art und Weise zu lösen. Sie gingen gemeinsam mit den Kindern auf Weltreise oder erkundeten unsere europäischen Nachbarländer, sie förderten die Lese- und Sprachkompetenz der SchülerInnen durch Bilder und Geschichten, schrieben mit den Kindern ein Reisetagebuch oder drehten einen Film.

Ziel war es, durch die gemeinsame Arbeit an einem Projekt das Gemeinschaftsgefühl der Kinder zu fördern, zu entwickeln und zu stärken. Die Kinder sollten ihre Stärken in Konfliktsituationen erleben, um diese eigen­ ständig und angemessen lösen können. Sie sollten erkennen, dass ein freundlicher und unterstützender Umgang miteinander die Grundlage für die persönliche und professionelle Weiterentwicklung ist. Darüber hinaus gab die Kooperation mit den LehrerInnen und der Leiterin der Kindertagesstätte den Studierenden erste Einblicke in ein mögliches, zukünftiges Arbeitsfeld. Am Ende einer jeden Lerneinheit in der Schule oder der KITA stand für die Studierenden das Nachvollziehen und Überdenken des eigenen Handelns.

Menschen(s)kind

Projektlehrende und ihre Fachdisziplin

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Prof. Dr. Michael Lichtlein Soziale Arbeit Dr. Regina Graßmann Sprachliche und visuelle Kommunikation, Der Coburger Weg Projektteilnehmer/Innen (alle Soziale Arbeit)

„Gemeinschaft ist nicht die Summe von Interessen, sondern die Summe an Hingabe.“ Antoine de Saint-Exupéry

Sophie Alt Sophi Elsner Rebecca Feeser Sarah Franz Franziska Fuchs Anna-Lena Gerstlacher Lena Geyer Judith Anita Hagel Juliane Helbig Marie Henksmeier Patrick Horst Löhr Jana Mertens Theresa Mergenthal Michaela Mohr Anna Pokorny Julia Siegert Carina Stielke Theresa Teßmer Melek Tursun (SoSe2015) Carolin Weiß Amelie Zillig Externe Projektpartner Heimatringschule Grundschule Mönchröden Kindertagestätte Mönchröden

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Impressum Herausgeber Präsidium der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg Adresse Hochschule Coburg Friedrich-Streib-Straße 2 96450 Coburg www.hs-coburg.de Redaktion Franziska Pfefferkorn M.A. Marketing und Kommunikation Der Coburger Weg Tel.: 09561/317 587 E-Mail: [email protected]

Auflage 1.500 Stück Druck DCT GmbH, Coburg Grafik Dipl.-Ing. (FH) Aaron Rößner Fotos Hochschule Coburg BMW GST Dekortechnik Aaron Rößner Frank Wunderatsch Fotolia Photocase / Dot.ti / peterblau / MMchen / eyelab / Susann Städter / evamawa / Flügelwesen https://commons.wikimedia.org https://upload.wikimedia.org

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