HamburgerPolizeiJournal

August 5, 2017 | Author: Eike Dunkle | Category: N/A
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HamburgerPolizeiJournal Mitarbeiterzeitschrift

TITELGESCHICHTE

50 Jahre Polizeihubschrauberstaffel 4

PRAXIS

Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle 8

Nr. 5 | 2014

IM GESPRÄCH

Drei Fragen an Birgit Rebuschat 14

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Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

AUF EIN WORT

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Hubschrauberstaffel der Polizei Hamburg besteht in diesem Jahr fünfzig Jahre. Während der Jahrhundertflut 1962 erkannte Innensenator Helmut Schmidt den polizeilichen Nutzen der durch die Bundeswehr in Wilhelmsburg eingesetzten Hubschrauber. Seine Initiative führte zur Gründung der Fahrbereitschaft II/ Hubschrauberstaffel im Jahr 1964. „Libelle“ wurde seitdem kontinuierlich fortentwickelt und an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Der Einsatz der DE 13 eröffnet neue Perspektiven. Bei der Planung und Durchführung von polizeilichen Einsätzen sollte die Nutzung der Hubschrauberstaffel berücksichtigt werden, denn: Anfordern lohnt sich! In den vergangenen 50 Jahren hat die Polizeihubschrauberstaffel sehr erfolgreich Straftäter gefasst, Vermisste gefunden, Menschen und Tiere gerettet, Gegenstände geborgen, Umweltsünder aufgespürt, Tatorte fotografi ert, Großveranstaltungen begleitet, Lagebilder per Video übertragen, Lautsprecherdurchsagen getätigt und Personen und Sachen transportiert. Diese Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt – die Verwendung modernster Technik ermöglicht zukünftig den Einsatz bei Dunkelheit. Ihr Hartmut Dudde Leiter Direktion Einsatz

Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

INHALT

TITELGESCHICHTE

50 Jahre Polizeihubschrauberstaffel . . . . . . . . . 4 PRAXIS

Shanghai: Beginn eines lebhaften Austausches . . Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle . . . . . Milieuaufklärer zu Gast in der Schweiz . . . . . . . Autofriedhof Elbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7 8 20 24

Schultüten-Aktion 2014 . . . . . . . . . . . . . . Mädchen verhindern Einbruch . . . . . . . . . . „Einmal Verbrecher, immer Verbrecher!?“. . . . . Führungsdialog: ProBeSt setzt auf Transparenz Spannende Veranstaltungen des Forum -P- . . .

. . 15 . . 17 . . 23 . . 23 . . 26

IM GESPRÄCH

Drei Fragen an Birgit Rebuschat . . . . . . . . . . . 14 SPORT

Sepak Takraw – ein Sport mit Suchtfaktor . . . . Neuer Sportraum des Polizeikommissariats 38. . Hamburger Polizeimeisterschaft im Handball . . Europameistertitel für zwei Hamburger Kollegen Triathleten der Hamburger Polizei in Topform . .

. . . . .

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INTERN

Vorsorgevollmachten – haben SIE vorgesorgt? . . . 10 Gruppenführer gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 45. Polizei-Show . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Objektschutz? Eine verantwortungsvolle Aufgabe! . 22 P O R T R ÄT

Keine Gewalt gegen Polizisten e. V. . . . . . . . . . 11 Verein für ehemalige WS-Barkassen. . . . . . . . . 18 PERSONALIEN

KURZ NOTIERT

„Aktionstag Schiff“ 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . 12 HIT-Tag 2014: ein voller Erfolg! . . . . . . . . . . . . 12

Ernennungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Verstorbene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

IMPRESSUM Herausgeber Polizei Hamburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit , PÖA 2 Bruno-Georges-Platz 1, 22297 Hamburg, Telefon: 040 4286-56233, www.polizei.hamburg.de E-Mail: [email protected] V. i. S. d. P. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer Redaktion, Satz und Layout Monique Becker, Ulrich Bußmann und Marco Herr

Fotos Titelbild: Andreas Vallbracht Seite 2: Björn Eggers, PK 43 Seite 3, rechts: DPSK/Sven Fischer Druck nettprint – A & C Druck und Verlag GmbH Aufl age: 2000 Redaktionsschluss Nr. 6/2014: 24. Oktober 2014 Das Hamburger Polizei Journal steht auch im IntraPol als Online-Ausgabe zur Verfügung.

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung der Redaktion oder der Polizeileitung wieder. Änderungen eingesandter Manuskripte bleiben der Redaktion vorbehalten. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Eine Weitergabe an Außenstehende oder der Nachdruck – auch auszugsweise – sind nur mit Genehmigung der Redaktion zulässig. Die Benutzung von Anschriften und Ausschnitten zur Anzeigenwerbung ist untersagt und wird als Verstoß gegen die gesetzlichen Bestimmungen strafrechtlich verfolgt.

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Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

TITELGESCHICHTE

Ein Arbeitsplatz mit modernster Technik: das Cockpit des Eurocopter EC 135

Foto: Andreas Vallbracht

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5 0 J A H R E P O L I Z E I H U B S C H R A U B E R S TA F F E L

Durchblick dank Überblick Polizeihubschrauber sind aus dem Alltag der Polizei nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein unersetzliches Einsatzmittel, um aus der Vogelperspektive schnell eine Lage zu überblicken. Innerhalb weniger Minuten erreichen sie jeden Einsatzort innerhalb Hamburgs. Die Beobachtung des täglichen Verkehrsaufkommens gehört genauso zu ihren Aufgaben wie die Verfolgung von Straftätern, die Suche nach vermissten Personen oder die Dokumentation von Gewässerverunreinigungen. Was in den Anfängen noch als reine Verkehrsüberwachung begann, hat sich bis heute, 50 Jahre später, zu einem technisch komplexen Aufgabengebiet entwickelt. Das HPJ blickt zurück auf die Entwicklung der Hubschrauberstaffel der Polizei Hamburg. Mit zwei Privathubschraubern beginnt 1961 die Fliegerei bei der Polizei Hamburg. Es sind gecharterte Maschinen vom Typ Bell Typ 47G und sie werden von Privatpiloten geflogen. Mit an Bord: ein Polizeibeamter, der als Beobachter und zur Verkehrslenkung eingesetzt ist. Bereits ein Jahr später, weite Teile des Hamburger Stadtgebietes sind durch eine schwere Sturmflut überschwemmt, setzt der damalige Senator der Polizeibehörde, Helmut Schmidt, Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes und der Bundeswehr zur Rettung und Versorgung eingeschlossener Menschen ein. Es ist der Initiative von Schmidt zu verdanken,

dass die Hamburger Bürgerschaft im September 1963 den Kauf zweier gebrauchter Hubschrauber vom Typ „BELL 47J Ranger“ beschließt. Da die Form des Hubschraubers einer Libelle gleicht, ist auch schnell der gleichnamige Rufname gefunden. Gründung Mit nun eigenen Maschinen wird am 4. August 1964 die Polizeihubschrauberstaffel gegründet. Hat zunächst die Verkehrslenkung oberste Priorität, kommen wenig später weitere Aufgaben, wie die Suche nach vermissten Personen, sowie die Überwachung von Hafenanlagen und der Elbe auf Gewässerverunreinigungen dazu. Sechs Jahre später folgt der Austausch der alten Maschinen gegen zwei neue Turbinenhubschrauber vom Typ ALOUETTE II. Zu einer Großlage geht es dann am 6. September 1971 in das benachbarte Schleswig-Holstein: Bei Hasloh entlang der BAB 7 liegen verstreut die Trümmer einer Passagiermaschine, die kurz zuvor in Hamburg Fuhlsbüttel gestartet war. Nach einem Triebwerksbrand und -ausfall musste der Pilot das Flugzeug auf der Autobahn notlanden. Als der Passagierjet mit einer Brücke kollidiert, zerschellt das Flugzeug. Für 22 Passagiere kommt jede Hilfe zu spät, 99 Insassen überleben. Immer wieder sind es Unglücke, die neben den

Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

Bessere Technik Im Laufe der Jahre verändert sich die Anzahl der Flugstunden. Was 1964 mit jährlich etwa 330 Stunden begann, hat sich bis heute verdoppelt. Waren die zwei ALOUETTE-Hubschrauber auch gute Maschinen, so läuft die technische Entwicklung an ihnen vorbei. Neue Maschinen sollten folgende Voraussetzungen erfüllen: höhere zulässige Zuladung, höhere Reisegeschwindigkeit und ein zweimotoriger Antrieb, um besonders über dem Stadtgebiet die Flugsicherheit zu erhöhen.

Foto: LKA 38, historisches Bildarchiv

normalen Überwachungsflügen einen Lageüberblick aus der Vogelperspektive erforderlich machen. So auch im Februar 1972, als im Hamburger Hafen die Barkasse „Eppendorf“ die Barkasse „Cäsar II“ rammt und dabei 17 Hafenarbeiter ertrinken. Vom Hubschrauber raus wird mit starken Scheinwerfern nach Verunglückten gesucht. 28 Personen werden aus der Elbe gerettet. Auch vier Jahre später, als der Damm des neu eröffneten Elbe-Seitenkanals bricht und sich das Wasser auf etwa 15 Quadratkilometer ausbreitet, werden aus dem Hubschrauber heraus erste Bilder gemacht und an den Katastrophendienst übermittelt. Starke Schneeverwehungen im Winter 1977/78 sind Grund für Versorgungsprobleme: Während die Bundeswehr mit schwerem Gerät zugeschneite Straßen räumt, bringt „Libelle“ den Insulanern auf Neuwerk Lebensmittel und ihre Post.

TITELGESCHICHTE

Der Polizeihubschrauber vom Typ „BELL 47J Ranger“: Da seine Form der einer Libelle gleicht, ist schnell der Rufname gefunden

Eichhöfer (50), Bordwart Wolfgang Friedrichsen (45), die Taucher Nicolai Brandt (32), Kurt Brechlin (46) und Birger Nowak (42) sterben bei diesem Absturz. Die Maschine wird wenig später geborgen, aber nie ersetzt. Die Staffel heute

Die Bo 105 des deutschen Herstellers MesserschmittBölkow-Blohm erfüllt diese Voraussetzungen. Die Übergabe der ersten Maschine an die Staffel erfolgt im Mai 1979 und die der zweiten im Juli 1981. Trotz beider Maschinen ist eine ständige Einsatzbereitschaft nicht möglich – wegen des hohen Wartungsaufwandes. So wird mit Unterstützung des Katastrophenschutzes im Dezember 1987 „Libelle 3“ in den Dienst gestellt.

Die vergangenen 50 Jahre haben bewiesen, dass die

Einsatzerfolge und eine tragische Übung

Hubschrauber

Im Laufe der 50 Jahre reiht sich für die Hubschrauberstaffel ein Einsatz an den anderen. Ob Großdemonstrationen gegen das Atomkraftwerk Brockdorf oder die Besetzung der Hafenstraßenhäuser 1982, wo sich der Erste Bürgermeister Klaus von Dohnanyi auch aus dem Hubschrauber ein Bild von den besetzten Häusern macht. Nach weiteren Einsätzen, u. a. der Fahndung nach dem Kaufhauserpresser Dagobert und den Entführern des Hamburger Unternehmers Jan Phillipp Reemtsma, trifft die Hubschrauberstaffel am 6. August 1996 ein schwerer Schlag: Fünf Polizeibeamte kommen bei dem Absturz des Polizeihubschraubers „Libelle 3“ in der Neustädter Bucht ums Leben. Während einer Übung gerät das Seil mit angehängtem Rettungskorb in die Rotorblätter und bringt damit den Hubschrauber aus etwa 60 Meter Höhe zum Absturz. Pilot Holger

aus der Hamburger Polizei nicht mehr wegzudenken sind und eine Zukunft haben.

Im August 2004 werden die inzwischen in die Jahre gekommenen und kostenintensiven Bo 105 ausgetauscht. Die Betriebskosten, Wartungs- und damit auch Ausfallzeiten haben sich mit gestiegenen Flugstunden deutlich erhöht. Zudem ist die Beschaffung von Ersatzteilen sehr teuer. Seitdem sind zwei Eurocopter vom Typ EC 135P2 im Einsatz. Dabei handelt es sich um einen leichten zweimotorigen Mehrzweckhubschrauber mit Triebwerken der Firma Pratt & Whitney mit je 734 PS. Ausgestattet sind die Maschinen mit modernster Technik, wie in einem modernen Passagierflugzeug, sowie einem sogenannten Glascockpit. Zur Kommunikation stehen der Besatzung verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie zwei Flugfunkgeräte, zwei digitale und ein analoges Polizeifunkgerät, ein Satellitentelefon und ein Seefunkgerät. Weiter ist der Eurocopter ausgestattet mit einem Navigations-Management-System, einem kreiselgestützten Fernglas, einem digitalen Fotoapparat und einer Video- und Wärmebildkamera mit Aufzeichnungs- und direkter Übertragungsmöglichkeit. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde ist der Hubschrauber in der Lage, eine Strecke von über 600 Kilometer non stop zurückzulegen. Einsparungsverpfl ichtungen in Hamburg und im Land Niedersachsen führen im Januar 2012 zu einer Kooperation beider Hubschrauberstaffeln. Seit An-

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Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

TITELGESCHICHTE

In einer kleinen Feierstunde im Hangar am Flughafen würdigte jetzt Innensenator Michael Neumann die Arbeit der Hubschrauberstaffel: „Die vergangenen 50 Jahre haben bewiesen, dass die Hubschrauber aus der Hamburger Polizei nicht mehr wegzudenken sind und eine Zukunft haben.“ Polizeipräsident Ralf Martin Meyer betonte, dass die Arbeit der Staffel häufig im Hintergrund bliebe, obwohl viele Fälle nur erfolgreich beendet werden konnten, weil aus der Luft unterstützt wurde. Für weiterhin gute Arbeit müsse man auch künftig qualifi ziertes Personal haben, dürfe aber den Ausbau bestehender Kooperationen nicht außer Acht lassen. Im Hinblick auf den von der Hubschrauberstaffel benötigten

Innensenator Michael Neumann und Polizeipräsident Ralf Martin Meyer (links) würdigten die Arbeit der Hubschrauberstaffel

Foto: Matthias Wiechmann, PÖA 2

fang 2012 arbeiten die beiden Staffeln länderübergreifend zusammen. Während Hamburg überwiegend im nördlichen Niedersachsen unterstützt, nimmt die Staffel Niedersachsens Einsätze zur Nachtzeit über dem Hamburger Stadtgebiet wahr. Es gibt auch Beispiele für erfolgreiche Einsätze in Schleswig-Holstein, erinnert sich Flugtechniker Christoph Schneider: „Im Kreis Plön wurde ein 83-Jähriger vermisst. Beim Überfliegen eines Waldgebietes haben wir den Vermissten, der im Unterholz nahe einer kleinen Lichtung lag, für den Bruchteil einer Sekunde entdeckt. Nach unserer Landung in der Nähe, haben wir den unterkühlten Mann aus dem Wald zum Hubschrauber getragen, anschließend zu einem nahegelegenen Sportplatz geflogen und dort wohlbehalten Sanitätern eines Rettungswagens übergeben.“

Missionsarbeitsplatz zur Bedienung des Video- und Wärmebild-Kamerasystems, gab Meyer bekannt: „Der dritte Arbeitsplatz wird eingerichtet.“ £ Ulrich Bußmann PÖA 2

Foto: LKA 38, historisches Bildarchiv

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„Libelle“ landet auf dem alten Polizeipräsidium am Berliner Tor

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PRAXIS

SHANGHAI

Beginn eines lebhaften Austausches

Das Besondere an diesem Besuch war, dass Frau Chen und Herr Wang bereits im November 2013 mit Rüdiger Rohland (WSPK 130/ Gefahrgutrecht) und mir in Shanghai zusammen trafen. Wir wurden dort in die Aufgaben und die Arbeit der MSA eingewiesen. Es war der erste Besuch der Hamburger Wasserschutzpolizei auf Arbeitsebene in Shanghai. Dabei wurde uns die Such- und Rettungsdienst-Zentrale im Hauptquartier vorgestellt, zudem eine Schiffsverkehrsleitzentrale an der Dienststelle Wusong sowie die Anlagen des Tiefwasserhafens Yangshan. Der Höhepunkt dieses Besuchs war die ganztägige Begleitung des Tagesgeschäfts an Bord des Flaggschiffs „Hai Xun 01“. An einem weiteren Tag führten wir an der Dienststelle Pudong gemeinsame Kontrollen an Bord von Seeschiffen durch. Dabei erhielten wir Hamburger direkte Einblicke in die Arbeitsweise der chinesischen Beamten. Durch Gespräche mit Mitarbei-

Jetzt kamen Shanghaier Kollegen nach Hamburg: Auch hier führten wir gemeinsame Kontrollen mit Frau Chen und Herrn Wang an Bord von See- und Binnenschiffen sowie auf Terminalanlagen im Hamburger Hafen durch und auch die Dienststelle in Cuxhaven mit ihren Aufgaben im Küstenmeer stellte sich vor. Darüber hinaus erhielten die Beamten der Shanghai MSA im Maritimen Sicherheitszentrum einen Einblick in die Sicherheitsstruktur an der deutschen Küste sowie in die Zusammenarbeit der beteiligten Behörden und Organisationen von Bund und Ländern.

Während des offi ziellen Programmes trugen wir unsere Uniform – was offenbar zur Akzeptanz beitrug und auch zum gegenseitigen Austausch. Ein großer Vorteil für uns. Bei allen Programmpunkten erfuhren wir ein offenes Entgegenkommen. Jedes Mal bestand ein großes Interesse an Informationen über Aufgaben, Zuständigkeiten und Tätigkeiten der Hamburger Wasserschutzpolizei.

Die chinesische Seite möchte diesen Austausch fortführen und auf weitere gemeinsame Arbeitsbereiche ausweiten. Eine Einladung aus Shanghai für den Besuch einer nächsten Delegation der Hamburger Wasserschutzpolizei erfolgte bereits. £ Torsten Wrobel WSPK 121

Kontrolle in einem Containerpackbetrieb in Pudong/China

Foto: DE 14

tern an verschiedenen Dienststellen in Shanghai vertieften wir den Austausch. Als Hamburger Kollegen hielten wir während eines zentralen Treffens Fachvorträge vor Mitarbeitern der MSA.

Begrüßung des chinesischen Besuchs im Polizeipräsidium

Foto: Xingxing Wang

Anfang Juni besuchten Wei Chen und Xingxing Wang von der Shanghai Maritime Safety Administration (MSA) die Hamburger Wasserschutzpolizei. Die MSA ist in China eine Behörde mit vielfältigen Aufgaben im Bereich der Schifffahrt und der Sicherheit auf See. Die Shanghai MSA ist die größte regionale MSA in China. In vielen Arbeitsbereichen gibt es Berührungspunkte zwischen der Hamburger Wasserschutzpolizei und der Shanghai MSA: So werden durch beide Organisationseinheiten der Transport von Gefahrgütern auf Schiffen überwacht und Kontrollen zur Verhinderung von Umweltverschmutzungen vorgenommen.

Foto: Liu

Wasser hat keine Grenzen – aus diesem Grund tauscht sich die Hamburger Wasserschutzpolizei seit einigen Jahren im Bereich der Sicherheit auf See mit Hamburgs Partnerstadt Shanghai aus. Die Industriestadt in der Volksrepublik China ist einer der größten Partner des Hamburger Hafens im Waren- und Schiffsverkehr.

Gemeinsame Schiffskontrolle im Hamburger Hafen

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PRAXIS

RECHTSMEDIZINISCHE UNTERSUCHUNGSSTELLE

Auf Spurensuche Wichtig für das weitere Verfahren: Sicherung der Verletzungen durch Fotos

Foto: Institut für Rechtsmedizin

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Ein blaues Auge, Prellungen oder sogar Knochenbrüche – das alles sind häufige Verletzungen, die Opfer krimineller Handlungen davontragen können. Sie sind aber gleichzeitig auch wichtige Beweise, um die Täter vor Gericht zur Rechenschaft ziehen zu können. Deshalb ist es auch für die Polizei Hamburg so wichtig, dass Gewaltopfer nach der medizinischen Erstversorgung so schnell wie möglich Experten aufsuchen, die aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung in der Lage sind, Spuren der Gewalt gerichtsverwertbar zu sichern. Wir treffen uns in den Räumen des Instituts für Rechtsmedizin (IfR) am Universitätsklinikum Eppendorf mit Professor Klaus Püschel, dem Leiter der Einrichtung. Er gehört fast schon zum Urgestein des IfR, schließlich ist er dort seit nunmehr 36 Jahren tätig und seit 1992 auch dessen Direktor. Dass in der Rechtsmedizin angeblich nur Tote untersucht werden, ist eine bei vielen Menschen weitverbreitete Fehlinformation, nicht zuletzt

mitverursacht durch die zahlreichen Fernsehserien wie beispielsweise „Quincy“, „CSI: Den Tätern auf der Spur“ oder „Navy CIS“. In Hamburg geht das Leistungsangebot des IfR viel weiter. „Wir betreiben seit 1998 in meinem Institut die bundesweit viel beachtete ‚Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle für Opfer von Gewalt‘, die Betroffenen kostenlos Hilfe anbietet“,

erläutert Professor Püschel stolz. Das Projekt, das vor 16 Jahren zusammen mit Frau Dr. Seifert und mit Hilfe des gemeinnützigen Vereins „Hamburger Initiative gegen Aggressivität und Gewalt/ HIGAG“ angeschoben wurde, ist längst zu einer festen, fi nanziell abgesicherten Institution innerhalb des IfR geworden. Nach einem Gewaltvorfall erstellen besonders sachkundige Ärztinnen und Ärzte auf Wunsch und mit Zustimmung der Betroffenen ein professionelles Gutachten über Art, Schwere und mögliche Ursache der erlittenen Verletzung. Über dieses Gutachten können die Opfer selbst verfügen und es später bei Polizei oder Gericht als wichtiges Beweismittel vorlegen. Das gilt übrigens auch für Polizeibeamte selbst, die im Dienst verletzt wurden. Auch sie sind gut beraten, ihre Verletzungen für strafrechtliche oder zivilrechtliche Auseinandersetzungen fachlich begutachten zu lassen. Gerichtsverwertbare Dokumentation Eine der Fachkräfte im Institut ist Daniela Fröb. Die blonde, sympatische Assistenzärztin erklärt uns am Beispiel eines Gewaltvorfalls den Unterschied in der Arbeit eines Hausarztes und eines Rechtsmediziners. „Ein Hausarzt schaut sich die Wunden an, verarztet diese, verschreibt gegebenenfalls Medikamente und attestiert in der Regel kurz und knapp die festgestellte Verletzung oder Krankheit. Ein forensisch geschulter Rechtsmediziner dagegen ist darauf spezialisiert, Tatfolgen zu diagnostizieren, ihre Kausalzusammenhänge zu erkennen und die Ergebnisse in Schrift und Bild gerichtsverwertbar zu dokumentieren“, so Fröb.

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Und dieses möglichst zeitnah nach der Tat, um Verfälschungen durch die medizinische Versorgung der Wunden sowie deren Verheilung zu vermeiden. Nach der Untersuchung am IfR entscheiden die Betroffenen selbst, ob sie deren Ärzte von der Schweigepflicht entbinden – oder nicht. In jedem Fall wird ein schriftliches Gutachten erstellt, das im IfR angefordert werden kann, auch vom Betroffenen selbst.

PRAXIS

erkannt und festgenommen. Die Polizei hatte den Sachverhalt am Tatort aufgenommen und dem Geschädigten geraten, nach der Erstversorgung im Krankenhaus die Verletzungen durch die Ärzte des Institutes für Rechtsmedizin in der Straße Butenfeld 34 begutachten zu lassen. Nun ist der Mann zur Untersuchung in die Geschädigten-Ambulanz gekommen. In der späteren Gerichtsverhandlung rundete das Gutachten

hier vor allem auf die gute Arbeit der Polizei angewiesen. „Gerade wenn nach einer körperlichen Auseinandersetzung im folgenden Strafverfahren nur Aussage gegen Aussage steht, ist es besonders wichtig, auf objektive Sachbeweise zu bauen“, sagt Staatsanwalt Jörg Keunecke und ergänzt: „Im Idealfall können Körperspuren etwas zum Tathergang sagen und damit dem Beschuldigten vorgehalten werden Weitere Informationen

Foto: Marco Herr, PÖA 2

Das Institut für Rechtsmedizin hat seinen Sitz am Universitätsklinikum Eppendorf. Die Ambulanz in der Straße Butenfeld 34 ist rund um die Uhr telefonisch unter der Nummer 040 741052127 erreichbar und vergibt, soweit möglich, zeitnah Termine. Da das Institut nicht mit den Krankenkassen zusammenarbeitet, ist keine Versichertenkarte oder Überweisung vom Hausarzt notwendig. Die Begutachtung und die ausführliche Dokumentation sind für den Patienten kostenfrei. Aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht besteht auch keine „Angst oder Gefahr“ für den Patienten, dass vom Arzt erfasste „Fälle“ direkt an die Polizei vermittelt werden. Erst durch die schriftliche Zustimmung der Betroffenen kann der Untersuchungsbericht vom Arzt auch an die Polizei oder die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden. Die Geschädigten können dieses Beweismittel zum Beispiel in einem Straf- oder Zivilverfahren, im Zusammenhang mit einem Beschlussantrag nach dem Gewaltschutzgesetz beim Familiengericht oder auch in einem Sorgerechtsverfahren beim Jugendamt einbringen. Bei Bedarf leitet die Rechtsmedizin Betroffene auch an andere Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen weiter, zum Beispiel an die Trauma-Ambulanz, die auch am UKE vertreten ist und Patienten hilft, die an den Folgen sehr belastender, traumatischer Erfahrungen leiden. Rechtsmedizinerin Daniela Fröb begutachtet die Verletzungen im Institut für Rechtsmedizin

Dieses Ziel hat auch ein Taxifahrer, der heute der erste „Patient“ von Daniela Fröb ist. Der 55-jährige Mann, der vorher von sich aus telefonisch um einen Untersuchungstermin gebeten hatte, war von einem angetrunkenen Fahrgast angegriffen und durch heftige Faustschläge am Auge und an den Oberarmen erheblich verletzt worden. Der Täter konnte zunächst flüchten, wurde aber später durch einen Zufall

des IfR die Beweisaufnahme ab, der Täter konnte wegen Körperverletzung verurteilt werden. Außerdem konnte der Taxifahrer in derselben Gerichtsverhandlung Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche durchsetzen.

und möglicherweise eine bestreitende Einlassung widerlegen.“ Für die Staatsanwaltschaft kann eine umfangreiche und möglichst tatzeitnahe Begutachtung im IfR der ausschlaggebende Punkt für eine spätere Anklageerhebung sein.

Aussage gegen Aussage So erfolgreich verlaufen die Verfahren aber nicht immer. Staatsanwaltschaft und Gericht sind

Aber es gibt auch Situationen, bei denen die Geschädigten es versäumt haben, die Rechtsmedizin einzubinden, so wie in diesem

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INTERN

Fall: Eine Frau wird seit Monaten von ihrem in Trennung lebenden Ehemann körperlich traktiert. Aus der letzten Auseinandersetzung sind Kratzspuren und Griffspuren an den Oberarmen sichtbar, die sich die Geschädigte von ihrem Hausarzt hat attestieren lassen. Weitergehende Untersuchungen im Institut für Rechtsmedizin unterblieben aus Unkenntnis. Was die Geschädigte jedoch nicht ahnen konnte ist die Tatsache, dass die Bescheinigung des Hausarztes bei der späteren Verhandlung gegen ihren Mann nur einen geringen Beweiswert bekommen würde. In der Verhandlung konnte die Einlassung des Mannes, die Frau sei beim Kirschenpflücken von der Leiter gestürzt und habe dabei wohl die Verletzungen erlitten, nicht ausreichend widerlegt werden. Hinzu kam, dass der Hausarztbericht lediglich ihre Verletzungen allgemein bescheinigt hatte, jedoch keine fundierten Angaben darüber machen konnte, wie diese Verletzungen entstanden sein

konnten und wie alt sie waren. Und auch fotografisch wurde dieses nicht dokumentiert, sodass dem Gericht wichtige Beweismittel fehlten. Der Ehemann wurde freigesprochen. Um das zu verhindern, sollten Opfer von Gewaltdelikten auch von der Polizei schon bei der Anzeigenaufnahme konsequent an die Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle im UKE verwiesen, ja vielleicht sogar dort hin begleitet werden. Denn fühlt ein Geschädigter sich bei der Polizei gut aufgehoben, hat das auch positive Auswirkungen auf die weitere Mitwirkung im Strafverfahren. Ausschluss eines Tatverdachts Nun sind ja in der täglichen Polizeiarbeit nicht immer alle Fälle gleich gelagert und mitunter gibt es auch Situationen, in denen Zweifel an der Darstellung des Sachverhalts durch das vermeintliche Opfer aufkommen können.

Vorsorgevollmachten – haben SIE vorgesorgt? Wozu rechtliche Vorsorge? Was ist eine Vorsorgevollmacht? Was ist eine Betreuungsverfügung? Wozu dient eine Patientenverfügung? Auf diese Fragen bekommen Sie am 22. Oktober 2014 in unserer Veranstaltung „Ich sorge vor!“ aus unserer Themenreihe „MARKTPLATZ WISSEN“ eine Antwort. PERS Niemand von uns möchte in eine Situation kommen, in der alltägliche oder sogar lebenswichtige Entscheidungen nicht mehr selbst getroffen werden können, dennoch kann so etwas sehr schnell und unerwartet eintreten. Es ist daher ratsam, in gesunden Tagen vorzusorgen, sodass im Ernstfall unsere Angelegenheiten so geregelt werden, wie wir es uns wünschen.

In Kooperation mit dem Fachamt für Hilfen nach dem Betreuungsgesetz bietet PERS 23 Ihnen die Möglichkeit, sich rund um das Thema Vorsorgevollmachten zu informieren. Ihr(e) Partner(in) ist ebenfalls herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen. Nutzen Sie die Gelegenheit und seien Sie dabei, am: 22. Oktober 2014, von 17 bis ca. 18.30 Uhr, im Konferenzsaal des Wirtschaftsgebäudes, Bruno-GeorgesPlatz 2. Ihre Anmeldung senden Sie bitte bis zum 10. Oktober 2014 mit vollständigem Namen und ggf. dem Namen Ihrer Partnerin/ Ihres Partners an das Dienststellenpostfach Pol-pers23. Wir freuen uns auf Sie! £ Habibe Kocyigit PERS 23

Ein Gutachten des IfR spielt deshalb nicht nur in der Verstärkung der Beweisführung gegen den Beschuldigten eine große Rolle, sondern auch zu Unrecht Verdächtigten kann mithilfe des Untersuchungsberichtes geholfen werden. In solchen Fällen kann es Dank eines rechtsmedizinischen Gutachtens auch zu einem Ausschluss eines Tatverdachts kommen und der zu Unrecht Verdächtigte wird erst durch das Ergebnis der Begutachtung entlastet. Rechtsmediziner sind in solchen Fällen darauf spezialisiert zu erkennen, aus welcher Richtung die Verletzungen entstanden sind und ob diese eventuell selbst zugefügt oder von außen zugefügte Schäden sind. Ein Gutachten, zwei Möglichkeiten; Täter belastend oder Täter entlastend. Es gibt also viele gute Gründe, die Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle einzubinden. Der nächste Fall wird kommen – garantiert. £ Peter Franz LKA FSt 32

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P O R T R ÄT

K E I N E G E WA LT G E G E N P O L I Z I S T E N E . V.

Danke für den Einsatz! Nach den gewalttätigen Ausschreitungen Ende 2013 erreichten die Polizei Hamburg zum Jahreswechsel unzählige Zuschriften zum unermüdlichen Einsatz der Kollegen mit Genesungswünschen an die Verletzten. Eine Danksagung stammte von der Vorsitzenden des Vereins „Keine Gewalt gegen Polizisten“ (KGgP). Das HPJ sprach mit der Vorsitzenden Gerke Minrath über das Verständnis von Polizei in der Gesellschaft und die Beweggründe des KGgP. Im Jahr 2009 rief die Bankkauffrau, DiplomVolkswirtin und Berufsschullehrerin Gerke Minrath im Internet ein Projekt ins Leben. Auslöser waren die Krawalle rund um den 1. Mai 2009 in Berlin. Sie war berufl ich anwesend und musste mit eigenen Augen ansehen, wie viel Hass den Polizisten entgegenschlug und das behauptet wurde, die Polizisten würden „aggressiv“ auftreten. Das konnte die Pädagogin nicht nachvollziehen, schrieb darüber in einem sozialen Netzwerk und erhielt unzählige Kommentare. Aufgrund des regen Zuspruchs gründete Minrath im September 2011 mit zwölf Personen, darunter ein Polizist, den gemeinnützigen Verein KGgP. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, den Polizisten eine Stimme zu geben. „Wir wollen darüber informieren, dass es ein Problem mit Gewalt gegen Polizisten gibt“ sagte Gerke Minrath zu den Zielen des Vereins. „Wir wollen Rückhalt vermitteln“. So erhalten verletzte Kollegen Postkarten zur guten Besserung. Zudem ist der Verein in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Google+ vertreten. Auf der Internetseite des Vereins (www.kggp. de) gibt es eine sogenannte Galerie der Gewalt: Diese dokumentiert, wann und wo Gewalt gegen Polizeibeamte in Deutschland ausgeübt wurde. KGgP will mit der Galerie deutlich machen, dass in jedem Polizisten auch ein Mensch wie jeder andere steckt, mit Sorgen, Nöten und Ängsten. Und der wie jeder auch eine Familie hat, die sich um ihn sorgt, und ihn wohlbehalten zurück zu Hause haben möchte. Aufklärungsarbeit KGgP leistet Aufklärungsarbeit in Sachen Polizei: So wurde eine Broschüre zum Thema Polizeimythen herausgegeben. In der Planung ist die grundsätzliche Verdeutlichung von Polizeiarbeit. „Viele Menschen wissen nicht genau, was die Polizei so macht“ und dies führe zu Konfl ikten über Zuständigkeiten und zur Frustration bei dem Bürger, so Gerke Minrath. Dafür arbeitet KGgP mit einigen Vereinsmitgliedern, die Polizisten sind, zusammen und stützt

sich maßgeblich auf Fachliteratur sowie Veröffentlichungen des Bundes und der Länder. Die Polizei bietet verschiedenste Hilfsangebote für ihre Beamten an, doch auch KGgP möchte den Betroffenen fachlich versiert zur Seite stehen. Gerke Minrath hat sich deshalb zur Seelsorgerin ausbilden lassen. Sie möchte den Polizisten helfen, einschneidende Erlebnisse zu verarbeiten oder sich den Frust von der Seele zu reden – außerhalb des behördlichen Umfeldes. Sei es per E-Mail oder in einem persönlichen telefonischen Kontakt; die Gespräche würden vertraulich behandelt, versichert Minrath. KGgP bietet ein niedrigschwelliges Einstiegsangebot an und ist keine Konkurrenz zur Polizeiseelsorge oder zu ausgebildeten Polizeipsychologen. £ Monique Becker PÖA 2

Gerke Minrath gründete den Verein „Keine Gewalt gegen Polizisten“ (KGgP)

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Hamburger Polizei Journal | Nr. 5 | 2014

KURZ NOTIERT

„ A K T I O N S TA G S C H I F F “ 2 0 1 4

Junge Besucher „entern“ die Wasserschutzpolizeischule Hafen Ende Mai fand der diesjährige „Aktionstag Schiff“ des „Faszination Technik Klubs“ statt, bei dem technikinteressierten Kindern und Jugendlichen verschiedene Berufsgruppen im Hafen vorgestellt wurden. Der

Bildungseinrichtungen. Die Kinder und Jugendlichen nehmen zum Beispiel an Vorlesungen teil und können in Praxistagen selbst Hand anlegen. Die Wasserschutzpolizeischule (WSPS) und die Wasserschutz-

von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation geförderte Klub bietet ein Informationsportal zu Themen im Bereich Technik sowie Informationen zu Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten, und zwar mit Unterstützung von Unternehmen, Verbänden, Vereinen, Behörden, der Handelskammer Hamburg und

polizei beteiligten sich in diesem Jahr erstmals am „Aktionstag Schiff“. Im Radarsimulator und in der ECDIS-Anlage (Electronic Chart Display/Elektronische Seekarte) der WSPS haben wir in drei Veranstaltungen die Steuerung eines Wasserfahrzeugs realitätsnah simuliert – unter verschiedenen Witterungs- und Sichtbe-

Foto: Frank Möller, WSPS 20

In der Maschinenhalle der Wasserschutzpolizeischule haben die Jugendlichen einen Schiffs-Dieselmotor teilweise demontiert und anschließend wieder zusammengebaut

dingungen auf unterschiedlichen Gewässern. Fachlehrer der WSPS unterstützten die Teilnehmer dabei und halfen auch bei der einen oder anderen (simulierten) Havarie. In der Maschinenhalle der WSPS haben die Jugendlichen einen Schiffs-Dieselmotor teilweise demontiert und anschließend wieder zusammengebaut. Sie scheuten sich nicht, am Motor zu arbeiten und sich dabei die Hände schmutzig zu machen. Die Wasserschutzpolizei präsentierte sich mit einem Begleitprogramm am Hafenmuseum, dem Ausgangspunkt für alle Veranstaltungen des Aktionstages. Kindern und Eltern haben wir dort auf unterhaltsame Weise die Aufgaben der Wasserschutzpolizei erläutert. Außerdem konnten sich Interessierte bei einem Einstellungsberater in Sachen Schülerpraktikum, Ausbildung und Studium bei der Polizei informieren. Am Ende des Tages waren die jungen Besucher begeistert von unseren Programmpunkten. Vielleicht werden ja einige einen Beruf in der Schifffahrt ergreifen, um sich später für den Dienst bei der Wasserschutzpolizei zu bewerben. £ Frank Möller WSPS 20

HIT-Tag 2014: ein voller Erfolg!

Foto: Marco Herr, PÖA 2

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Die symbolische Scheckübergabe für einen guten Zweck

Winterhude Volles Haus beim 19. Kinder-HIT-Tag Ende August: Auf die rund 8000 großen und kleinen Besucher wartete ein interessantes und kurzweiliges Programm. Durch den Verkauf von Speisen und Getränken konnte in diesem Jahr ein Erlös in Höhe von 925 Euro erzielt werden. Diese Summe kommt dem 1984 gegründeten Verein „Insel e. V.“ zugute. Dankbar nahm Geschäftsführer Bertram Spiess den symbolischen

Scheck von Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und Stephan Wenderoth, dem stellvertretenden Leiter der Hamburger Feuerwehr, entgegen. Der Verein bietet ein vielfältiges Unterstützungs- und Informationsangebot für Menschen mit geistiger Behinderung, Lernschwierigkeiten oder einer psychischen Beeinträchtigung. £ Marco Herr PÖA 2

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INTERN

Winterhude Ein internationales Festival der Sportakrobatik, viel Musik, spannende Momente – das alles verspricht die Polizei-Show 2014 mit Vorstellungen in der Alsterdorfer Sporthalle am Freitag, dem 24. Oktober sowie am Samstag, dem 25. Oktober. Am Freitagnachmittag, um 14.30 Uhr, fi ndet eine Vorstellung für die Pensionäre der Hamburger Polizei statt. Es gibt noch freie Plätze – auch für diese Veranstaltung können Sie Karten kaufen. Für die Vorstellung am Samstag, um 14.30 Uhr, gibt es leider keine Karten mehr. Ein Mix aus Bewährtem und Neuem wird in dem zweieinhalbstündigen Programm das Publikum unterhalten: In diesem Jahr feiern wir 25 Jahre deutsch-kanadische Freundschaft mit dem Royal International Tattoo in Halifax, Kanada – unserem diesjährigen Gastland. Die „Royal Canadian Mounted Police“ wird in ihren weltweit bekannten roten Uniformen eine – extra für die Hamburger Polizei-Show zusammengestellte – Vorführung darbieten. Begleitet werden sie musikalisch von der „Royal Welsh Band“ aus Großbritannien. Weiterhin besuchen uns erstmals die „IRISH DANCER“ aus Novia Scotia – einer Provinz Kanadas. Ihre an die Riverdance Shows angelegte Stepptanz-Choreographie ist rhythmisch und rasant. „Fate Fusion“ – sie sind das erste Rollstuhl-Partnerakrobatik-Duo. Die wirklich emotionale RollstuhlAkrobatik wird sie faszinieren. Aus der Schweiz dabei: „Flug Zoo“ mit Claude Criblez. Mit der sprichwörtlichen Schweizer Gelassenheit moderiert er seine Show. Lassen sie sich überraschen, wie er in seiner Traumwelt Tiere zum Fliegen bringt. Ebenfalls aus der Schweiz: eine Barrenvorführung der Extraklasse. 30 junge Turner der Sportvereine Rickenbach und

Foto: LKA 38

Polizei-Show: im Zeichen der deutsch-kanadischen Freundschaft

Roggliswil zeigen ihre Perfektion an diesem Gerät. Musikalisch verstärkt wird die Polizei-Show durch die Pipes und Drums Band „The Swiss Highlanders“. Sie werden die Show eröffnen. Die Polizei Hamburg präsentiert sich mit ihrem Polizeiorchester, der Trampolin-Truppe „The Flying Grandpas“, ihrer Hundeschnauzball-Staffel sowie mit der

waghalsigen Choreographie der Motorradstaffel. Moderiert wird die Polizei-Show von Schauspieler Marek Erhardt und Polizeipressesprecher Mirko Streiber. Karten sind im Vorverkauf bei PÖA 2 erhältlich, Telefon 040 4286-59945, und an allen Theaterkassen. £ Marco Herr PÖA 2

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IM GESPRÄCH

DREI FRAGEN AN ...

Birgit Rebuschat Nach über 30 Jahren als Polizistin hat Birgit Rebuschat es geschafft: Sie ist die erste Frau in der Polizeiführung. In ihrer jetzigen Funktion als Leiterin der Personalabteilung versucht sie nun im Thema zu sein, sich auszukennen und Lösungen zu finden. Die gelernte Notariatsgehilfin ist sehr naturverbunden und fotografiert gern. Rebuschat erzählt dem HPJ, welchen neuen Herausforderungen sie sich im Bereich Personal stellt.

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Seit kurzer Zeit leiten Sie die Personalabteilung. Was ist Ihnen in Ihrem neuen Verantwortungsbereich wichtig?

Den Bereich Personal kenne ich durch meine vorherigen Aufgaben der vergangenen fünfeinhalb Jahre aus unterschiedlichen Blickwinkeln, seinerzeit aus der Zentraldirektion und zuletzt als Abteilungsleiterin PERS 20. Als Organisationsleiterin des Bereiches Personal bin ich nun für deutlich mehr Themen zuständig als bisher. Derzeit mache ich für mich eine „Bestandsaufnahme“, denn es gibt täglich neue Dinge im Personalbereich, die zu regeln und zu entscheiden sind – da wird es niemals langweilig. Ich habe an mich den Anspruch,

im Thema zu sein, mich auszukennen und Lösungen zu fi nden, die möglichst viele Facetten berücksichtigen können. Mir ist wichtig, dass es zügig zu Entscheidungen kommt, die auch nachvollzogen werden können – Transparenz ist mir wichtig. Die Personalabteilung ist eine Serviceabteilung und so möchte ich meine Arbeit und die meiner Mitarbeiter auch verstanden wissen. Doch nicht alle Wünsche, die an die Personalabteilung oder an mich persönlich herangetragen werden, lassen sich realisieren bzw. kann ich erfüllen. Bei Entscheidungen gibt es aber nicht nur schwarz oder weiß, sondern es lassen sich gut Kompromisse schließen, wenn es der Sache dient. Ich möchte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein und bin immer gesprächsbereit. Zudem ist mir eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Personalrat wichtig, so habe ich es auch in der Vergangenheit praktiziert.

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Wäre ich nicht zur Polizei gegangen ...

... hätte ich vermutlich einen anderen Beruf ergriffen, der Berührungspunkte zur Natur hat. Ich bin sehr naturverbunden, zudem mag ich die Fotografie. In

Foto: Marco Herr, PÖA 2

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KURZ NOTIERT

meiner Freizeit bin ich hin und wieder auch mit dem Fotoapparat unterwegs, mache Aufnahmen von Tieren und Pflanzen. Vielleicht wäre ich Naturfotografi n geworden.

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Wie schaffen Sie einen Ausgleich zu Ihrem Arbeitsalltag?

Den Ausgleich zum Arbeitsalltag fi nde ich bei der Gartenarbeit, beim Radfahren und Walken oder Fotografieren. Ich lese gern, höre aber auch Hörbücher. Das letzte Buch, das ich gehört habe ist „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes. Ansonsten lese ich gern schwedische Krimis z. B. von Henning Mankell oder Hakan Nesser. Auch Reisen in ferne Länder sind für mich ein Ausgleich. Als echter Afrikafan führt mich meine nächste Reise nach Tansania und Sansibar, wo ich bestimmt wieder viele Fotomotive fi nden werde.“ £ Marco Herr PÖA 2

Vita Birgit Rebuschat wurde 1960 in Hamburg geboren und wuchs dort in einer Polizistenfamilie auf. Mit ihrem Ehemann lebt sie heute in Henstedt-Ulzburg. Bevor sie 1982 ihre Ausbildung zur Polizistin im mittleren Dienst begann, absolvierte sie eine Ausbildung zur Notariatsgehilfin und war in einem großen Notariat in Hamburg-Altona tätig. Nach ihrer Ausbildung zum gehobenen Dienst folgten Tätigkeiten als Reviereinsatzführerin in Hamburg-Eppendorf und eine Stabsverwendung in der damaligen Polizeidirektion West mit dem Schwerpunkt Fußballeinsätze. Von 1994 bis 1996 absolvierte sie die Ausbildung zum höheren Dienst. Es schließen sich eine Stabsverwendung in der Polizeidirektion Ost, Polizeiführerin vom Dienst, die Leitung der Polizeieinsatzzentrale sowie der Polizeikommissariate 31, 38 und 25 an, bevor sie 2009 in den Personalbereich (ZD 40 und PERS 20) wechselte. Seit Mai 2014 ist sie Leiterin der Personalabteilung.

SCHULTÜTEN-AKTION 2014

Sichere Straßen für unsere Kinder der einzukalkulieren und in Bereichen von Schulen besonders aufmerksam zu fahren. Genauso wichtig ist es, trotz aller Eile, die Kinder im Auto richtig anzuschnallen und zu sichern. Im Jahr 2013 verunglückten 697 Kinder bei Verkehrsunfällen, da-

von allein 258 als Mitfahrer in Fahrzeugen. Eine erschreckende Zahl, auf die jeder einzelne Verkehrsteilnehmer durch Obacht und vorausschauendes Fahren einen positiven Einfluss haben kann. £ Monique Becker PÖA 2 Polizeivizepräsident Reinhard Fallak verteilt mit Schülern der Grundschule Mümmelmannsberg „Schultüten“ an die Autofahrer

Foto: Unfallkasse Nord

Billstedt Auch dieses Jahr war es wieder so weit: Ein neuer Jahrgang Erstklässler bezieht seit Mitte August die Schulbänke. Wie in jedem Jahr ist die Einschulung der Kleinen ein Grund, die Autofahrer an die Rücksicht auf unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer zu erinnern. Schulsenator Ties Rabe und Polizeivizepräsident Reinhard Fallak nutzen die Gelegenheit der Einschulung, um – gemeinsam mit vielen ABC-Schützen der Grundschule Mümmelmannsberg – „Schultüten“ an Autofahrer zu verteilen. Bei den Schultüten handelt es sich um Merkblätter in Form einer Schultüte, die den Autofahrern vergegenwärtigen sollen, dass gerade die Kleinsten häufig noch unsicher im Umgang mit dem Straßenverkehr sind. So soll daran erinnert werden, dass Kinder nicht mit einem Fehlverhalten wie Rotlichtfahrten, überhöhter Geschwindigkeit oder Falschparkern rechnen. Auch werden sie ermahnt, Fehler und Unsicherheiten der Kin-

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INTERN

Foto: Marco Herr, PÖA 2

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GRUPPENFÜHRER GESUCHT

Zufrieden durch Verantwortung Jungen Polizisten verantwortungsvoll zur Seite zu stehen, deren Selbstbewusstsein stärken und Handlungssicherheit in der beruflichen Praxis geben – wer schon in jungen Jahren Verantwortung für andere übernehmen möchte, der ist in den Einsatzhundertschaften und Einsatzzügen genau richtig – als Gruppenführer. Ein Plädoyer von Sperghei Samandar und Nico Rachfahl (DE 33). Wo lernt man als junger Polizist, Einsätze und Personal zu koordinieren und erfährt dabei größtmögliche Unterstützung? Als Gruppenführer haben wir diese Erfahrung in der 3. Hundertschaft machen dürfen. Mit unserem Beitrag im HPJ wollen wir andere motivieren, es uns gleich zu tun. Nach einigen Jahren am Polizeikommissariat und im Einsatzzug fühlten wir uns in der polizeilichen Praxis sicher; gleichzeitig spürten wir aber den Wunsch, etwas zu verändern, ohne den Beruf wechseln zu müssen. „Noch mehr berufliche Zufriedenheit durch mehr Verantwortung“ – diese Formel erschien uns schlüssig.

Der Zufall wollte es, dass man uns fragte, ob wir uns vorstellen könnten, als Gruppenführer in der Bereitschaftspolizei für ein paar Jahre eine berufliche Heimat zu finden. Eine Voraussetzung – die Verwendung im Laufbahnabschnitt II – konnten wir vorweisen. In einem Vorstellungsgespräch erkannte Hundertschaftsführer Sönke Harms unser Talent und Potential und schon fing alles mit einer Hospitation in der 3. Hundertschaft an. Die Zug- und Gruppenführer führten uns an die Aufgaben heran und unter deren Augen führten wir das erste Mal eine Gruppe eigenverantwortlich im

Einsatz. Die Inhalte ergänzten und vertieften wir später noch einmal in einem Gruppenführerlehrgang in der Bereitschaftspolizei. Vorbild für junge Kollegen Plötzlich waren wir nicht mehr einer unter vielen. Stattdessen schauten viele auf uns und wir spürten eine gewisse Erwartungshaltung, nicht unangenehm, aber fordernd und beharrlich. Natürlich sollten und wollten wir eine Vorbildfunktion erfüllen. Nicht: „Merkbuch zuklappen“ und dann Dienstschluss. Nach jedem Einsatz hieß es nun, sich der Manöverkritik

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KURZ NOTIERT

Als Gruppenführer dürfen und sollten wir uns dafür verantwortlich fühlen, dass gegenseitiges Vertrauen gelebt wird – zu jedem einzelnen Mitarbeiter innerhalb der Gruppe, aber natürlich auch zum Zugführer – das ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung. Warum uns diese Aufgabe als Gruppenführer mit Zufriedenheit erfüllt? Wir schätzen das Gefühl, auch diejenigen Kolleginnen und Kollegen an die Hand nehmen zu dürfen, die gerade erst ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nun mit unserer Unterstützung aufgeregt wie engagiert ihren Weg in der Polizei suchen. Wir schätzen den offenen und ehrlichen Austausch mit den Mitarbeitern des Zuges. Wir schätzen es, wenn auch nach schwierigen, strapaziösen Einsätzen, die Kolleginnen und Kollegen immer wieder bereit sind, die Herausforderung anzunehmen. Mag das Einsatzgeschehen noch so turbulent und kräftezehrend gewesen sein, innerhalb der Gruppe,

Foto: Gunther Matthees, DE 33

zu stellen: Habe ich den Einsatz und meine Gruppe richtig angeleitet? War mein Auftreten vor der Gruppe unmissverständlich und waren meine Erklärungen zum bevorstehenden Einsatz für alle präzise formuliert?

mehr, als einem lieb ist. Seit einiger Zeit sind wir beide nun Gruppenführer in der 3. Hundertschaft – für uns war es die richtige Entscheidung. Deshalb brauchte uns unser Hundertschaftsführer Sönke Harms auch nicht lange bitten, einmal einige Gedanken über unsere Tätigkeit als Gruppenführer zu formulieren. Haben wir dein Interesse geweckt? Dann schaue einfach mal vorbei und suche das Gespräch mit uns oder unserem Hundertschaftsführer.

des Zuges, wird jeder wieder aufgefangen. Über mangelnde Abwechslung brauchen wir uns nicht zu beklagen: Wir sind in allen Stadtteilen Hamburgs unterwegs, zumal wir regelmäßig die Polizeikommissariate als sogenannte Landesreserve A und C unterstützen. Wer einige Jahre in der Landesbereitschaftspolizei war, kennt Hamburg wie seine sprichwörtliche eigene Westentasche. Auseinandersetzungen um Politik und Gesellschaft kennen wir nicht nur aus den Medien, wir sind live und in Farbe dabei – manchmal

Die Mitarbeiter der DE 33 bei der Hundertschaftsübung in Ratzeburg

£ Sperghei Samandar DE 33 Nico Rachfahl DE 33

PK 36 Im Hamburger Stadtteil Bramfeld konnten zwei Mädchen einen Einbruch vereiteln. Unweit von ihrem Elternhaus hörten die beiden Schwestern Lea (10) und Michelle (12) das Klirren von Glas. Auf der Suche nach dem Geräusch entdeckten sie in der Nachbarstraße zwei Männer, die gerade versuchten, mit einem Stein die Scheibe eines Fensters einzuschlagen. „Wir sind zu den Männern gegangen und haben sie gefragt, was sie da tun würden“, erzählt Lea. Daraufhin seien die beiden sofort geflüchtet. Anschließend hätten die Mädchen

eine Nachbarin angesprochen, die habe sofort die Polizei informiert. Soviel Zivilcourage muss belohnt werden, sagte sich die Leiterin des PK 36, Kornelia Marquardt und lud die beiden jetzt zu sich ein. „Ihr seid sehr aufmerksam gewesen und habt dadurch einen Einbruch verhindert“, so lobte die PK-Leiterin die Kinder. Für ihren Mut überreichte sie den beiden zwei Polizei-Caps. Auf Wunsch durften sich die Kinder noch die Zellen ansehen und sich in einen Streifenwagen setzen. £ Ulrich Bußmann PÖA 2

Foto: Ulrich Bußmann, PÖA 2

Mädchen verhindern Einbruch

Lea und Michelle freuen sich über den Besuch am PK 36

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P O R T R ÄT

Donnerstag ist Arbeitstag: Die aktiven Mitglieder kommen zusammen und schrauben, putzen und malern gemeinsam

Fotos (3): Marco Herr, PÖA 2

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VEREIN FÜR EHEMALIGE WS-BARKASSEN

Willkommen an Bord Seit über zwanzig Jahren sorgt der gemeinnützige „Verein für ehemalige WS-Barkassen“ dafür, dass die ausgemusterten WS-Boote erhalten bleiben und die stolze Geschichte der Wasserschutzpolizei auch weiterhin repräsentieren. Das HPJ besuchte die „Seemänner“ an ihrem Ankerplatz und sprach über Nachwuchssorgen und den Charme der alten „Damen“. Die 1992 außer Dienst gestellte „Elbe 27“ sollte Anfang 1993 verkauft werden und somit von der Bildfläche des Hamburger Hafens verschwinden. Um dies zu verhindern und das charmante Boot auch weiterhin als Aushängeschild für die Hamburger Polizei und deren bewegte Vergangenheit präsentieren zu können, gründeten 1993 einige Polizisten den „Verein für ehemalige WS-Barkassen“. 1996 erweiterte sich der Fuhrpark um das große Schwesterschiff, die „Elbe 1“. Beide Schiffe sind Zeitzeugen für die Arbeit der Wasserschutzpolizei und echte Schmuckstücke wie es sie heute nicht mehr gibt. Um den Ankauf der Schiffe zu bewältigen, half der Polizeiverein mit einem großzügigen Darlehen aus und das Museum der Arbeit fand sich als offi zieller Schiffseigner. Der Verein hat jedoch einen Dauerleihvertrag über die Schiffe und trägt selbstständig alle Betriebs- und Erhaltungskosten.

Der Kassenwart Wolfgang Weise und Vereinsmitglied Thomas Zornig empfingen uns herzlich an Bord und zeigten uns den Stolz des Vereins. Sie erklärten, dass die Schiffe nicht nur für das Museum genutzt werden, sondern auch häufig im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für die Polizei Hamburg zum Einsatz kommen. Selbst für Filmaufnahmen stachen sie schon in See. So ist nicht nur der Hafengeburtstag ein fester Termin im Kalender des Vereins für ehemalige WS-Barkassen, sondern auch auf der Hanse Sail in Rostock präsentieren sich die „pensionierten“ WS-Boote in vollem Glanz. Nachwuchs dringend gesucht Doch leider wissen viel zu wenige um die Existenz dieses wunderbaren Vereins. Deshalb hat auch der „Verein für ehemalige WS-Barkassen“ Nachwuchssorgen. Dabei sagt Weise: „Jeder ist eingeladen vorbeizukommen, sich anzugucken, was wir machen und dann zu entscheiden, ob er Mitglied werden möchte“. Er werde auch nicht gleich „shanghait“, versprach er augenzwinkernd. Genug zu tun ist auf den alten Booten immer. Jeden Donnerstag ist Arbeitstag. Alle aktiven Mitglieder kommen zusammen und schrauben, putzen und malern gemeinsam, um die Schiffe auch weiterhin so

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schön zu erhalten, wie sie sind. Stress kommt dabei jedoch nicht auf, alles läuft ganz entspannt und locker ab. Wie es an Bord Sitte ist, herrscht auch hier lockere Stimmung und jeder hilft jedem. Wer also Interesse hat, sollte sich nicht scheuen, sich zu melden und mal reinzuschnuppern. „Wie suchen jeden mit handwerklichem Geschick und sehr gern auch

P O R T R ÄT

in den Hafenfirmen tätig waren, einige interessante Details zum Treiben im Hafen erzählen. Auch die pensionierten Polizisten wissen die eine oder andere Anekdote zu erzählen, die sie auf den betagten „Damen“ erlebten. Ganz entgegen der Vermutung ist es nicht einmal teuer, mit den wunderschönen Schiffen durch den Hafen und Auf den alten Booten gibt es immer genug zu tun

Patentinhaber. Daran mangelt es uns momentan sehr“, verriet Weise. „Gerade innerhalb der Polizei kennen viele unsere Schiffe, doch es ist schwer, aktive Kollegen für die Arbeit bei uns zu begeistern“, erklärt Zornig. Aber nicht nur Wasserschützer sollten sich angesprochen fühlen, die Mitglieder des Vereins kommen aus vielen Berufen. Unter ihnen finden sich ehemalige Hafenarbeiter, genauso wie Feuerwehrmänner oder viele, einfach bootsaffine „Seebären“. Natürlich seien auch Geld- und Sachspenden jederzeit willkommen, sagt Weise. Denn der Erhalt und Betrieb der Schiffe kosten viel Geld. So ist für eine Tankfüllung schon mal ein fünfstelliger Betrag fällig und auch Reparaturen verschlingen so einiges. Auch wenn die Mitglieder alle ehrenamtlich tätig sind und die anfallenden Arbeiten selbst erledigen, reißen gerade größere Schäden, die sich in letzter Zeit häufen, große Löcher in die Vereinskasse, weiß Wolfgang Weise. Mitfahrt auf den Museumsschiffen Auf den Museumsschiffen kann man natürlich auch mitfahren. So fanden auf der „Elbe 27“ bereits Hochzeiten, Taufen und Junggesellenabschiede statt. Dabei handelt es sich bei diesen Fahrten nicht um die klassischen Hafenrundfahrten, sondern um Museumsstreifenfahrten: Die Gäste können sich auf den Schiffen frei bewegen und die Crew steht jederzeit mit ihrem Fachwissen zur Seite. So können die Mitglieder, die ehemals

teilweise sogar die Speicherstadt zu schippern. Der Verein für ehemalige WS-Barkassen stellt sie quasi zum Selbstkostenpreis (Spende) bereit. Warum also nicht einmal den nächsten Betriebsausflug in den Hamburger Hafen verlegen? Auf der „Elbe 27“ finden 20, auf der „Elbe 1“ sogar 40 Personen Platz. Und die müssen selbstverständlich nicht im Regen stehen. Es gibt genügend warme und trockene Plätze auf den Booten, um auch dem Hamburger „Schietwetter“ zu trotzen. Bei Interesse, sei es für eine Ausfahrt oder auch eine mögliche Mitgliedschaft, stehen der Vorsitzende Ralph Nachbar (WSP 22) oder der Fahrtenplaner Harald Nieber immer gern zur Verfügung. Kontakt: [email protected] oder [email protected]. £ Monique Becker PÖA 2

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PRAXIS

Nicht nur bei Nacht: Genau wie in Hamburg gibt es auch in Zürich mehrere Orte, an denen der Straßenprostitution nachgegangen wird

HAMBURGER MILIEUAUFKLÄRER ZU GAST IN DER SCHWEIZ

Uf widerluege Züri! Anfang 2014 besuchten Nicole Borgardts und Jörn Bielenberg, Mitarbeiter der Milieuaufklärung des PK 11, die Polizei in Zürich. Neben vergleichender Polizeiarbeit, Sightseeing und netten Gesprächen, gab es auch so manch amüsante Begegnung. Aus einem unerwarteten Besuch des Schweizer Polizisten Markus H. (genannt Hadi) am PK 11 ist eine enge Verbundenheit zur Züricher Polizei entstanden. Hadi wollte eigentlich nur wissen, was Milieuaufklärung ist und wie diese funktioniert. Daraus entwickelte sich ein anhaltender Kontakt zwischen den Kollegen aus St. Georg und dem neu gegründeten Dezernat für Milieuaufklärung in Zürich. Der Erfahrungsaustausch kam nicht nur den Schweizern, sondern auch uns Hamburgern zugute. Wir stellten sogar fest, dass viele Milieuangehörige sowohl in Hamburg als auch in Zürich sehr aktiv sind. Anfang 2014 folgten wir der Einladung der Kollegen, sie einmal in der Schweiz zu besuchen. Dort angekommen, empfi ng uns der

Kommandant der Stadtpolizei Zürich im Hauptquartier und wir sprachen zwangslos über die Eigenheiten der Polizeien Hamburg und Zürich. Im Anschluss ging es zu den Milieuaufklärern an die Dienststelle. Diese sind dem Dezernat für Menschenhandel angegliedert und in einem mehr als unauffälligen Gebäude untergebracht. Kein Schild und kein Name weisen auf die eigentliche Verwendung hin. Polizei – eine große Familie Wir wurden herzlich empfangen und wir fühlten uns gleich wohl, zumal wir schnell feststellten, dass sowohl der Ton als auch der Umgang miteinander genauso locker, vertraut und neckend ist wie bei unseren Kollegen in St. Georg.

Während des Besuchs lernten Nicole und ich nicht nur die Arbeit der Züricher Kollegen kennen, sondern auch die sozialen Einrichtungen, die sich in Zusammenarbeit mit der Polizei um die Prostituierten kümmern. Genau wie in Hamburg gibt es auch in Zürich mehrere Orte, an denen der Straßenprostitution nachgegangen wird. Wie in gewissen Bereichen des Rotlichtviertels, ist auch in Niederdorf auf dem Strichplatz die Prostitution gestattet. Anders als in Hamburg benötigen die Frauen jedoch eine „Bewilligung“, um ihrer Tätigkeit nachzugehen. Die formalen Voraussetzungen – eine Krankenversicherung und ein Aufenthaltsrecht in der Schweiz – werden von der Stadtpolizei geprüft. Zudem müssen die Prostituierten volljährig sowie handlungs- und urteilsfähig sein. Auch ein Beratungsgespräch im „Sozialdepartement“ müssen die Frauen führen.

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PRAXIS

Foto: Niklaus Spoerri/Stadt Zürich

wöchentlichen „Rapport“ ein Telefonat: „Ungarin in Not!“ Wie selbstverständlich und als gehörten wir schon jahrelang zum Team, schnappte Hadi sich Nicole, um die Frau aus dem Milieu zu befreien und sie in eine geschützte Unterkunft außerhalb Zürichs zu bringen. Meine „Patrouille“ mit Zigi verlief ebenfalls, als würden wir schon ewig zusammenarbeiten. Und die Außenwirkung war wohl auch entsprechend: Ich wurde gleich von einem Transvestiten nach der erforderlichen „Bewilligung“ zur Arbeit in einem Massagesalon befragt. Kurios wirkte vor allem die Diskrepanz von Optik und Sprache des Gegenübers – ein Südamerikaner, dessen Deutsch mit starkem „schwitzerdütschen“ Akzent gefärbt war.

Die „Sexboxen“ sollen die Prostitution sicherer machen und von den Straßen verbannen

Anderes Land, gleiche Sitten Mit der ausgestellten Arbeitsbewilligung gehen die Frauen jeden Abend an einen Automaten, der sich optisch nicht groß von einem Parkautomaten unterscheidet; geben die Nummer ihrer Bewilligung ein und entrichten ein geringes Entgelt. Das Ticket, das sie hierauf erhalten, müssen sie bei Kontrollen vorweisen können.

Eine ganz neue Erfahrung machten Nicole und ich auf dem Strichplatz in Altstätten. Hier wurde 2013 in einem Industriegebiet ein Straßenrundkurs gebaut, an dem in Abständen Unterstände, ähn-

Auch neue Anregungen für die Arbeit im Hamburger Milieu konnten

Noch interessanter für uns war das Langstraßenquartier. Dort ist die Prostitution – wie in St. Georg – verboten und wird auch mit gleichen Mitteln rechtlich verfolgt. Bei der ersten „Patrouille“ fühlten wir uns fast wie in unserem Reviergebiet. Die Größe des Gebietes, die Zahl der dort tätigen Frauen und auch das Publikum unterscheidet sich kaum von dem in St. Georg. Jedoch mieten die Frauen sich hier kleine Wohnungen in Häusern, die fast ausschließlich an Prostituierte vergeben werden, in denen sie leben und ihrem Gewerbe nachgehen – anders als in den Stundenhotels in Hamburg ...

Hause nehmen.

Fotos (2): privat

Genauso wenig fremd wie den Stadtteil empfanden wir die Arbeit mit unseren Züricher Pendants. So platzte bei Hadi in den

wir mit nach

Für die Arbeit auf dem Straßenstrich muss ein „Tagesticket“ an einem Automaten bezogen werden: Dafür erhalten die Prostituierten Zugang zu Pflegeangeboten und können auf ein sichereres Umfeld zählen

lich einer Bushaltestelle, aufgebaut sind. Wird die sich dort präsentierende Frau mit einem Freier handelseinig, steigt sie zu ihm in das Auto und man fährt gemeinsam in eine von neun „Sexboxen“. In diese Carport-ähnlichen Boxen fährt der Freier so weit links hinein, dass er seine Tür nicht mehr öffnen kann. Die Prostituierte hat folglich in einer Notsituation viel Platz zur Flucht. Zudem bietet ein gut erreichbarer Notrufknopf an der Beifahrerseite zusätzlichen Schutz für die Prostituierte. Ein interessantes Konzept. Beim abschließenden Resümee mit den Schweizer Kollegen wurde einstimmig festgestellt, dass man die Arbeit in der jeweilig anderen Stadt ansatzlos übernehmen könnte. Auch neue Anregungen für die Arbeit im Hamburger Milieu konnten wir mit nach Hause nehmen. In einem konkreten Züricher Menschenhandelsverfahren konnte sogar eine direkte Verbindung zum LKA 65 in Hamburg vermittelt werden. Die Täter waren uns hinlänglich aus unserem Milieu bekannt. Neben einigen anderen Erfahrungen und Erlebnissen bleibt vor allem eine Verbundenheit mit den Kollegen in Zürich, die fortlebt. £ Jörn Bielenberg PK 111.5

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INTERN

F E S TA K T Z U E H R E N D E R H A M B U R G E R P O L I Z E I

Objektschutz? Eine verantwortungsvolle Aufgabe! Anschließend übergab Philipp Stricharz Urkunden an Tanja Gehrke und Jens Österreich (LKA 7), Anette Kieckbusch (PK 17) sowie Gerd Schröder und Carsten Simon (DE 14) – stellvertretend für alle Mitarbeiter der Polizei Hamburg.

Nach wie vor ist die Sicherheit von jüdischen Einrichtungen und Synagogen durch Extremisten bedroht. Keiner möchte sich vorstellen, welche Auswirkungen so ein Anschlag in Hamburg hätte. Seit vielen Jahren schützen Beamte der Bereitschaftspolizei, der Polizeikommissariate und vor allem Angestellte im Polizeidienst bei Wind und Wetter diese Einrichtungen. Ende Juni bedankte sich die Jüdische Gemeinde in Hamburg (JGH) bei der Polizei Hamburg für das vertrauensvolle Miteinander in Form eines Festakts mit anschließendem Grillfest.

Besonders für die Mitarbeiter der DE 14 war der Festakt eine willkommene Abwechslung zu der oft einseitigen Tätigkeit an den Schutzobjekten. Diese sind sich dabei stets ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst, die sie im Hinblick auf den Schutz der Synagoge und der Talmud-ToraSchule vor dem Hintergrund der Erniedrigung, Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten während des „Dritten Reiches“ zu tragen haben. Foto: Gerd Schröder, DE 14

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Eine verantwortungsvolle Aufgabe: Objektschutz vor der Talmud-ToraSchule im Grindelviertel

Im Gebetsraum der Synagoge in Eimsbüttel begrüßte der Landesrabbiner Shlomo Bistritzky die Gäste aus Politik, Polizeiführung und verschiedenen Organisationsbereichen der Polizei; extra für diesen Anlass wurden für die männlichen Gäste Kippot in dunkelblauem Stoff mit dem Emblem der JGH und dem Aufdruck „Polizei“ gefertigt. Bistritzky bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und den engagierten Einsatz zum Schutz der jüdischen Einrichtungen. Der stellvertretende Vorsitzende der JGH, Philipp Stricharz, betonte, dass sich die JGH sicher fühle und die Zusammenarbeit

mit dem Senat und der Polizei sehr zu schätzen wisse. Stricharz widmete sich in seiner Rede auch den Kritikern: Diese würden hervorheben, dass es kein Grund zum Feiern sei, wenn die Polizei jüdische Einrichtungen beschützen würde. Schließlich müsste ein sorgloses und unbeschwertes Leben in einem freiheitlich demokratisch geführten Land doch problemlos möglich sein. Er gab jedoch zu bedenken, dass weder der Vorstand der JGH, noch deren Mitglieder realitätsfremd oder naiv seien. In der heutigen Welt gäbe es verschiedenste Bedrohungen und der Schutz durch die Polizei führe zu einem Gefühl der Sicherheit.

Neben den beiden genannten Schutzobjekten werden durch die DE 14 noch das Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika sowie das Generalkonsulat der türkischen Republik geschützt. Auch das Polizeipräsidium sowie das Gelände der Polizeiakademie werden von Angestellten im Polizeidienst bewacht. Die Mitarbeiter der DE 14 sind sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bewusst und bedanken sich herzlich bei der JGH für die Wertschätzung und Würdigung ihrer Arbeit in Form dieses Festakts. Die Polizei Hamburg hebt hierbei besonders die über Jahrzehnte gewachsene, vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl auf Arbeits- und Dienststellenebene, aber auch mit politischen Gremien, hervor. £ Rita Priebusch DE 14

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KURZ NOTIERT

Impulsabend: „Einmal Verbrecher, immer Verbrecher!?“ men und muss für fünf Jahre ins Gefängnis. Er gilt als hochgefährlich und muss mehrfach in Isolationshaft. Die Wende beginnt, als er anfängt, im Gefängnis den Gottesdienst zu besuchen und sich mit Seelsorgern auszutauschen. Kneifel erkennt, dass sein von Wut, Gewalt und Fremdenhass geprägter Weg in eine Sackgasse führt – und fi ndet zum Glauben und zu Gott. Nach seiner Haftentlassung studiert Kneifel und arbeitet heute als Pastor. Beim nächsten Impuls-

Hamburg Johannes Kneifel ist 17, als er 1999 zusammen mit einem Freund einen Mann in dessen Wohnung aufsucht und ihn brutal verprügelt. Der Grund: Peter D. hatte die Jugendlichen kritisch auf ihre rechte Gesinnung angesprochen. Gewalt gehört zu deren Alltag ebenso wie rechte Musik, Alkoholexzesse und das Gefühl, kein Teil dieser Gesellschaft zu sein. Dann der Schock: Einen Tag nach der Tat stirbt Peter D. im Krankenhaus. Kneifel wird festgenom-

abend der Landesgruppe Hamburg der Christlichen Polizeivereinigung am Donnerstag, dem 27. November 2014, um 18 Uhr, hat er sich als Referent zur Verfügung gestellt, um darüber zu berichten, dass Veränderung möglich ist. Die öffentliche Veranstaltung findet im Messberghof, Messberg 1 (EBENEZER Hilfsfonds Deutschland e. V.), im Erdgeschoss (U-Bahnstation Messberg, Ausgang Messberg) statt. Der Eintritt ist frei. £ Holger Clas LKA 31

FÜHRUNGSDIALOG: PROBEST SETZT AUF TRANSPARENZ

ProBeSt Polizeipräsident Ralf Martin Meyer begrüßte Ende August das Team des Projekts „Zukunftsfähiges Beförderungs- und Stellensystem für die Polizei Hamburg“ (ProBeSt) vor vollen Rängen im Großen Sitzungssaal des Polizeipräsidiums. Sein Ansatz, den Führungsdialog von nun an regelmäßig im erweiterten Kreis der Polizeiführung stattfinden zu lassen, fand eine überwältigende Resonanz. Das Thema war zum Auftakt treffend gewählt, wird doch aktuell bei Führungskräften und Belegschaft nichts so leidenschaftlich diskutiert wie die Fragen nach einem belastbaren, gerechten Stellen- und Beförderungssystem für die Zukunft sowie nach dem darauf aufzubauenden neuen Beurteilungssystem. ProBeSt hat den Führungsdialog genutzt, die zu bewältigenden Probleme in größter Offenheit zu erläutern und den Bogen von der Auftragslage und dem derzeitigen Projektsachstand bis zu Beförderungsmöglichkeiten 2014 zu spannen. Der intensive und wegen der zahlreichen fi nanziellen, personalwirtschaftlichen und rechtlichen Schwerpunkte anspruchsvolle, aber stets kurzweilige Vortrag des Projektleiters Frank-Martin Heise

Foto: Matthias Herrmann, LKA 38

Die Herausforderungen bleiben

und seines Vertreters, Torsten Bödeker, machte deutlich, wie verdreht die mit dem ProBeSt-Würfel sinnbildlich verkörperte Ausgangslage wirklich war. Nachfragen und Diskussionsbeiträge aus dem Kreis der über 200 Führungskräfte verdeutlichten den Willen, die Probleme gemeinsam anzugehen und ein dauerhaftes System für die Zukunft zu entwickeln. Nach eigenen Worten versteht Ralf Martin Meyer „das Projekt selbst als Prozess“. Zu einem erfolgreichen Prozess gehört der ständige, offene

und ehrliche Dialog. Der Führungsdialog bildete den Auftakt. Der Dialog soll an den Dienststellen fortgesetzt werden. Für Fragen stehen die Führungskräfte sowie ProBeSt gern zur Verfügung. Weitere Gesprächsrunden werden folgen. Im Anschluss an den Führungsdialog war ProBeSt beim Grillen am Löschteich neben Grillwurst und Salat weiterhin in aller Munde – alle waren sich einig: Die Herausforderungen bleiben. £ Marco Herr PÖA 2

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und das ProBeStTeam vor über 200 Führungskräften

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PRAXIS

T E C H N I S C H E R Z U G I M E I N S AT Z

Autofriedhof Elbe Die Einsatzstelle am Spadenländer Hauptdeich aus der Vogelperspektive

Foto: Lars Spiegelhalder, LKA 171

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Anfang Mai vermessen Mitarbeiter der Hamburg Port Authority (HPA) routinemäßig Teile des Fahrwassers der Norderelbe. Was sie dabei entdeckten ist nicht alltäglich: Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, finden sie auf einer Strecke von rund drei Kilometern und in einer Tiefe von etwa acht Metern 22 ungewöhnlich große Objekte. Die Daten des Tiefenschreibers und die Möglichkeit der Zufahrt zur Elbe legen die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um Autowracks handeln könnte. Befindet sich auf dem Grund der Norderelbe ein bisher verborgen gebliebener Autofriedhof? Wenn es sich um illegal entsorgte Fahrzeuge handelt, weshalb wurden diese versenkt? Welche Straftaten stecken dahinter oder sollen verdeckt werden? Sollen Spuren vernichtet und Beweismittel beiseite geschafft werden? Ein Bericht von Jörg Posselt vom Technischen Zug der Bereitschaftspolizei. Es ist Ende Mai im ruhigen und beschaulichen Spadenland. Direkt hinter dem Spadenländer Hauptdeich hat sich die 1. Technische-Einsatz-Einheit der Bereitschaftspolizei mit ihrer schweren Technik aufgebaut. Um dem Geheimnis der Autowracks auf den Grund zu gehen, fordert das LKA 172 (Einbruch/

KFZ Delikte) die DE 343 mit ihren Tauchern, Technikern und Bootsführern an. Polizeiboote der Landesbereitschaftspolizei sowie der Wasserschutzpolizei befi nden sich vor Ort, haben Blaulicht und Sperrzylinder gesetzt und sperren den Einsatzort für die übrige Schiff-

fahrt auf der Elbe. An Land machen sich die Besatzungen der Unimog bereit, fahren die Ausleger der Kräne aus und warten auf ihren Einsatz. Unsere Polizeitaucher arbeiten in den Wasserfluten der Norderelbe und klären zunächst den Einsatzort auf: Hierfür setzen wir unter anderem ein Seitensichtsonar ein, welches den Grund der Elbe graphisch darstellt. Die Daten ermöglichen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Wracks und deren genaue Position. Mit Einsetzen des nur kurz andauernden Stauwassers (ein strömungsfreier Zeitraum von rund einer Stunde Dauer) steigen die Taucher schließlich in das Wasser. Der Zeitpunkt ist sorgfältig gewählt, denn mit dem

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PRAXIS

beginnenden aufl aufenden Wasser erschweren sich Taucherarbeiten zusehends oder werden durch die starke Strömung unmöglich.

benötigt, welches die Hamburger Berufsfeuerwehr zur Verfügung stellt. Der Tag der Bergung

Hebesäcke mittels Endlosschlingen am Wrack zu befestigen. Die „Auftriebssäcke“ werden anschließend von einem Boot aus mit Pressluft gefüllt.

Die Wracks werden zunächst auf Leichen und hohe Sachwerte überprüft – ergebnislos. Was die Taucher jedoch feststellen können ist, dass die Wracks bereits stark mit Muscheln und Wasserpfl anzen bewachsen sind und

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, der Tag des Einsatzes ist gekommen: Am Morgen des ersten Einsatztages gibt es neben zahlreichen Schaulustigen eine große Anzahl an Medienvertretern, die von dem Autofriedhof

Einige der Fahrzeuge stecken so tief im Schlamm fest, dass die Auftriebskraft der Hebesäcke, die immerhin eine Tonne beträgt, allein nicht ausreicht, um diese zu heben. Hier hilft die zuvor am Wrack befestigte Ar-

Foto: Enken Nissen, LKA 38

Mit Hilfe der Kräne beider Unimogs werden die Wracks an Land gehoben

Die ersten Tauchgänge verdeutlichen, dass die Bergung der Fahrzeuge gut geplant, schnell und effektiv verwirklicht werden muss. Hierfür wird neben unserem eigenen Ausrüstungsmaterial ein weiteres Hebesystem

Das Sonar zeigt ein Autowrack auf dem Grund der Elbe

gehört und sich am Einsatzort eingefunden haben. Jeder von ihnen will wissen, wie diese Bergung verwirklicht wird und natürlich, weshalb die Fahrzeuge in der Elbe versenkt wurden. Die Bergung der Fahrzeugwracks übernehmen drei Tauchteams mit jeweils drei Tauchern und einem Leinenführer, welcher Kontakt zum Taucher hält und ihn absichert. Der Arbeitsablauf wiederholt sich bei jedem Wrack: Der erste Taucher eines jeden Teams befestigt zunächst eine Arbeitsleine am Fahrzeugwrack. Diese hilft dem zweiten und dritten Taucher bei der Orientierung und dabei, die schweren

Foto: DE 343

tief im Schlick stecken. Trotz schlechter Sichtverhältnisse (nur 30 cm) und der immer stärker werdenden Strömung ist es möglich, die Kennzeichen einiger Wracks sicherzustellen. Diese sprechen aufgrund der seit mehreren Jahren abgelaufenen TÜVPlaketten eine deutliche Sprache: Die Fahrzeuge liegen bereits seit mindestens sieben Jahren auf dem Grund der Elbe.

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KURZ NOTIERT

beitsleine, die nun mit ihrem anderen Ende an mehreren Polizeibooten befestigt wird. Die Zugkräfte der Boote sowie die Auftriebskraft der Hebesäcke sorgen schließlich dafür, dass ein Fahrzeug nach dem anderen wieder das Tageslicht erblickt. Die Wracks werden anschließend in den kleinen Hafenbereich gezogen. Dort werden sie erneut von Tauchern angeschlagen und mit Hilfe der Kräne beider Unimogs an Land gehoben. Autofriedhof Jetzt lüftete sich das Geheimnis der versenkten Fahrzeuge: Allem Anschein nach handelt es sich um einen Friedhof ausgeschlachteter Pkw. Im gesamten Verlauf des Einsatzes, der sich über zwei Tage erstreckt, bergen wir sechs Fahrzeuge aus der Elbe. Darunter u. a. die Wracks eines VW Golf 1 Cabrio und eines 5er BMW. Trotz der teils stark verrotteten und bewachsenen Karossen kann man deutlich erkennen, dass die Fahrzeuge vor deren illegaler Entsorgung „ausgeschlachtet“ wurden. Hochwer-

tige Felgen waren meist abmontiert und durch Notbereifung ersetzt, teure Armaturen und Technik ausgebaut.

schaft eingestellt. Die jetzt wieder zuständige HPA übernimmt die Bergung der noch in der Elbe verbliebenen Fahrzeugwracks.

Die unbekannten Täter machten sich die ruhige Idylle zunutze und fuhren ihre ausgeschlachteten Pkw zu dem kleinen Hafenbereich am Spadenländer Hauptdeich, um sie anschließend zu versenken. Über eine Zufahrt war der Hafenbereich gut für sie erreichbar. Durch einen Sperrpfosten wurde die Zufahrt vor einigen Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt. Vermutlich endete dadurch die Serie der Pkw-Entsorgungen.

£ Jörg Posselt DE 343

Das Alter der geborgenen Fahrzeuge bewegt sich zwischen 7 und 26 Jahren. Im Verlauf der Ermittlungen stellt das LKA 172 fest, dass Vorgänge aus dieser Zeit bereits automatisiert aus dem ComVor-Archiv und zu Teilen auch aus dem Inpol-System gelöscht wurden. Da zudem strafprozessuale Verjährungsfristen eingetreten sind, werden die polizeilichen Ermittlungen in Absprache mit der Staatsanwalt-

Weitere Informationen Die 1. TEE sucht ständig motivierte und engagierte Kolleginnen und Kollegen. Sei es für die technischen Gruppen oder für den Bereich der Polizeitaucher. Voraussetzungen für die Ausbildung zum Polizeitaucher sind Freiwilligkeit, eine ärztliche Bescheinigung über die Tauchertauglichkeit gemäß G 31 und Nachweis von Leistungen entsprechend dem Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Interessierte können sich bei der DE 343 unter 040 4286-59430 bis -59432 oder per E- Mail (pol-de343) melden.

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men zu bringen: Dieter Heering (1983 bis 1987), Dirk Reimers (1987 bis 1991), Arved Semerak (1995 bis 1996), Ernst Uhrlau (1996 bis 1998), Udo Nagel (2002 bis 2004), Werner Jantosch (2004 bis 2012) und Wolfgang Kopitzsch (2012 bis 2014) wollen um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal über ihre Amtszeit, ihre Erwartungen und Vorstellungen zum Amtsantritt, ihre Erfahrungen sowie herausragende Ereignisse und Einsätze berichten. Auch der langjährige Vertreter im Amt und spätere Vizepräsident Wolfgang Sielaff, der in entscheidenden Zeiten die Polizei führte, wird dabei sein. Zu den Veranstaltungen sind alle interessierten Kolleginnen und

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Winterhude Das Forum -P- lädt im Herbst zu drei spannenden Veranstaltungen in das Polizeipräsidium ein: Den Fall Yagmur stellt Rechtsmediziner Professor Klaus Püschel am 30. September für uns aus seiner Sicht dar. „Entscheidungen treffen, mit Druck umgehen – Umgang mit Konflikten aus Sicht eines Schiedsrichters“, darüber berichtet am 15. Oktober der DFB- und FIFASchiedsrichter Tobias Stieler. Im Rahmen des Jubiläumsjahres „200 Jahre Polizei Hamburg“ ist es dem Forum -P- gelungen, alle lebenden Polizeipräsidenten a. D. gemeinsam mit unserem amtierenden Präsidenten Ralf Martin Meyer am 4. November zusam-

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Spannende Veranstaltungen laden zum Zuhören und diskutieren ein

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Kollegen, aber auch die Freunde unserer Polizei herzlich eingeladen und willkommen. Weitere Information finden Sie unter www.forum-p. com im Internet. £ Hiltrud Kraatz-Vietheer 1. Vorsitzende Forum -P-

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SPORT

S E PA K TA K R AW

Ein Sport mit Suchtfaktor Neben Fußball, Handball oder Volleyball gibt es noch viele andere Sportarten. Mit diesen kommt man aber doch meist erst durch Zufall in Kontakt. So erging es auch Christian Rieck (LKA 64), mit dem das HPJ über seinen etwas anderen Sport gesprochen hat. Specktawas? Tetrapak? Das sind wohl die häufigsten Fragen, die Rieck begegnen, wenn er von der Sportart erzählt, die er als Ausgleich zum Dienst betreibt. Sepak Takraw ist eine Mischung aus Fußball und Volleyball, die auf einem Badmintonfeld gespielt wird. Dabei muss der Ball mit den Füßen über ein 1,55 Meter hohes Netz ins Feld des Gegners befördert werden. Das führt zu artistischen Einlagen. Besonders diese Mischung aus Ballsport, Artistik und Kampfkunst (im Hinblick der Tritte) macht für Rieck den besonderen Reiz aus. Rieck studierte vor seinem Leben als Polizist Sport an der Universität in Köln. Dort probierte er Sepak Takraw ihm Rahmen einer AG aus und war sofort fasziniert. „Es ist ganz anders als alle anderen Sportarten, die ich kennen gelernt habe“, sagt Rieck. Und seitdem ist er dabei geblieben. Denn auch wenn Sepak Takraw in Deutschland noch ein Schattendasein führt; bspw. in Thailand gehört es schon zu den Nationalsportarten.

Fotos (2): Asia Sports Ventures

Gespielt wird in verschiedenen Disziplinen: dem Regu (drei gegen drei), dem Doppel (zwei gegen zwei) und dem Team-Event (ähnlich dem Davis-Cup treten hier drei Regus gegeneinander an). Da für die WMSpiele keine Qualifi kationen gespielt werden, werden alle Disziplinen in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt. So spielte Riecks Mannschaft im Regu und

Doppel in der Klasse der Halbprofis und im TeamEvent in der Amateurklasse. Anfang August gaben Rieck und seine Team-Kollegen aus Hamburg, Elmshorn, Berlin und Köln in Bangkok alles, um Deutschland würdig im Sepak Takraw zu vertreten. Im Team-Event waren sie so erfolgreich, dass weder Sri Lanka, Bangladesch oder Pakistan ihnen etwas entgegenzusetzen hatten. Somit stand das Team-Deutschland auf dem Siegertreppchen und kann sich nun stolz Amateurweltmeister nennen. Demzufolge werden Rieck und seine Mannschaftskammeraden bei der nächsten WM bei den Halbprofis starten dürfen. Sepak Takraw ist ein Sport für alle, die Spaß am Zusammenspiel haben und mal was anderes suchen, als Fußball, Handball oder Volleyball. Christian Rieck legt es allen Interessierten ans Herz, es einfach mal auszuprobieren. Dies sei ein Sport mit Suchtfaktor, so Rieck. £ Monique Becker PÖA 2 Christian Rieck springt zum Angriff mit akrobatischen Einlagen am Netz

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SPORT

N E U E R S P O R T R A U M D E S P O L I Z E I K O M M I S S A R I AT S 3 8

Neu, modern, beliebt PK 38 Ende August weihte Hans Siebensohn (Leiter PK 38) gemeinsam mit Frank Grelak (Leiter AK 22/Zentrale Sportangelegenheiten) und der AG Sportraum des PK 38 einen neuen, innovativen Sportraum ein. Das HPJ war dabei, um sich dort einmal

einen Trainingsraum im Hause zurechtkommen. Siebensohn erkannte aber die Wichtigkeit des Sportes als Ausgleich zum Dienst und als Training für den Dienst. So beauftragte er Holger Bekiesch (PK 38) damit, eine AG Sportraum zu

ganz genau umzusehen: Der alte Sportraum im Keller des PK 38 fiel im Frühjahr 2013 einer Überschwemmung, wegen starker Regenfälle und einer zusätzlichen Rohverstopfung, zum Opfer. Er war nicht mehr benutzbar und zunächst sah es so aus, als müssten die rund 200 Kollegen des PK 38 auch weiterhin ohne

gründen und einen neuen Sportraum zu planen. Die AG fand schnell drei engagierte Kollegen (Holger Bekiesch, Lars Raguse und Tommy Haamann) und konnte AK 22 bald ein Konzept vorstellen. Es sollte nicht wieder ein klassischer „Kraftraum“ werden, sondern ein moderner Sportraum mit

Foto: Monique Becker, PÖA 2

Neu am PK 38: ein moderner Sportraum mit der richtigen Mischung für Cardio-, Fitnessund Gesundheitstraining

einer richtigen Mischung aus Cardio-, Fitness- und Gesundheitstraining. Die AG wollte weg von den Freihanteln, die vorwiegend die männlichen Kollegen nutzten, hin zu einem Konzept, das für jeden etwas zu bieten hatte. So sollten neben den klassischen Fitnessgeräten auch Nordic-Walking-Stöcke und die innovativen TRX-Bänder zum Equipment gehören. Wie Frank Grelak bei der Einweihung betonte, haben die Kollegen des PK 38 „ein tolles und durchdachtes Konzept“ vorgestellt. Es entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit, die darin gipfelte, dass schließlich Gelder zur Errichtung des neuen Sportraumes bewilligt wurden. Ende August 2014 war der Raum dann endlich fertig. Hans Siebensohn sprach seinen Dank aus: „Toll, dass wir gemeinsam ein solches Juwel schaffen konnten. Es ist schön, den Kollegen für ihre ständige Einsatzbereitschaft etwas Gutes tun zu können.“ Und der Dank der Kollegen ist Gewiss. Die hohen Nutzungszahlen und die positiven Rückmeldungen bestätigen nicht nur die Notwendigkeit eines eigenen Sportraumes, sondern auch den Erfolg des Konzeptes. £ Monique Becker PÖA 2

Hamburger Polizeimeisterschaft im Handball

Foto: Dominique LUZY/fotolia.com

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Winterhude Am 8. Oktober fi ndet in der Sporthalle Hamburg die Hamburger Polizeimeisterschaft im Handball statt. In der Zeit von 8 bis 16 Uhr spielen die Damen- und HerrenMannschaften um den Titel. Die Mannschaften freuen sich auf die Unterstützung zahlreicher Zuschauer. Diese Meisterschaft dient der Vorbereitung und Sichtung für die Vorrunde

der Deutschen Meisterschaft Anfang 2015. Spielberechtigt sind alle Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten. Weitere Informationen erteilen KayStefan Herzig, DE 370, 040 4286-65904 und die zentrale Sportdienststelle der Polizei Hamburg/AK 22 unter 040 4286-24222. £ Marco Herr PÖA 2

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SPORT

land unterlagen sie zwar mit 0:2, doch der Einzug ins Halbfinale war gesichert. Dieses gewann die Mannschaft mit 3:0 gegen den amtierenden Europameister Frankreich. Bei strömendem Regen machten die Kollegen im Finale gegen Griechenland ihre vorherige Niederlage wett und gewannen mit 4:2 den Pokal.

Prag Im Juni trat die Deutsche Nationalmannschaft der Polizei in Prag zur Europameisterschaft im Fußball an. Mit dabei waren auch die beiden Hamburger Markus Rabenhorst und Rinik Carolus (beide DE 332). Die ersten Gruppenspiele gegen die Slowakei und die Schweiz konnte unsere Auswahl klar für sich entscheiden. Im dritten Gruppenspiel gegen Griechen-

£ Thomas Nossol LKA 722

Foto: privat

Europameistertitel für zwei Hamburger Kollegen

Markus Rabenhorst (links) und Rinik Carolus freuen sich über den Pokal

H A M B U R G E R U N D E U R O PÄ I S C H E T R I AT H L O N M E I S T E R S C H A F T E N

Triathleten der Hamburger Polizei in Topform amte auf deutschem Boden lud das Deutsche Polizeisportkuratorium Anfang August die besten Athleten aus zwölf Ländern nach Bremen ein. Über die olympische Distanz wurden in der Hansestadt die Stärksten unter den Starken auf dem Kontinent gesucht.

Auch bei den Männern konnte ein Hamburger Europameister werden: Julian Fritzenschaft vom LKA 131 befand sich lange in Reichweite einer Medaille. Leider konnte er seine Laufstärke zum Ende des Wettkampfs nicht ausspielen und wurde zusätzlich noch mit einer Europäische Triathlon Meisterschaft in Bremen: 64 Männer und 21 Frauen gingen bei bestem Wettkampfwetter ins Rennen über die olympische Distanz

Foto: DPSK/Sven Fischer

Geesthacht und Bremen Nachdem im vergangenen Jahr der Hachede Triathlon in Geesthacht und somit auch die Hamburger Polizeimeisterschaft ein Opfer der Elbeflut wurden, gab es dieses Jahr optimale, wenn auch tropische Rahmenbedingungen. Bei den Männern errang Favorit Nicholas Wiebe (LSt 1) einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Einen Kampf um den Vizetitel lieferten sich Sören Göttsche (AK 41) und Marc Podlech (PK 21). Während Sören nach dem Schwimmen noch knapp vorn lag, konnte Marc auf der 20 Kilometer langen Radstrecke mit ordentlich Druck überzeugen und einen Vorsprung von knapp einer Minute mit auf die Laufstrecke nehmen. Dort stellte Sören nach einer Aufholjagd die alte Reihenfolge wieder her und errang somit Platz zwei. Mit einer starken Laufleistung von 22:28 Minuten über die abschließenden fünf Kilometer entschied Lisa Sophie Treutlein (LKA 163) die Damenwertung für sich. Durch eine ausgeglichene Leistung in allen drei Teildisziplinen errang Vivien Meading (LKA 26) den zweiten Platz vor Maren Drewes (PK 25), die ganz klar das Schwimmen (750 Meter in einem Seitenarm der Elbe) dominiert hatte. Zu der ersten europäischen Triathlon Meisterschaft für Polizeibe-

Bei den Damen lieferte Julia Kuhl vom LKA 453 ein überragendes Rennen ab und dominierte die Konkurrenz eindrucksvoll. Nachdem sie auf dem Rad relativ schnell die Führung übernehmen konnte, verteidigte sie diese nicht nur, sondern lief mit deutlichem Vorsprung strahlend als neue Europameisterin über die Ziellinie.

Zeitstrafe beim Radfahren belegt. Dadurch musste er sich mit Rang zehn zufrieden geben. Entschädigt wurde er mit dem Mannschaftstitel, der unter anderem durch eine eindrucksvolle Leistung des neuen Titelträgers Konstantin Bachor aus Niedersachsen erkämpft wurde. £ Sven Rohrmoser AK 22

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PERSONALIEN

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Ernennungen Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf dieser Seite stehen im Internet leider nicht zur Verfügung! Einige Informationen auf

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e t i e S r e s die f u a ! n g e n n u o g i t ü f a r Ve orm r f u n I z t e h g i c i n i n E r e d i e l t e n ter n I m i n e steh

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Arndt, Herbert (PHM i. R.) im Alter von 80 Jahren, PD 421 Burmeister, Ingeborg (Masch.-Schr. i.R.) im Alter von 90 Jahren, PD 227 Busch, Richard (KOK i. R.) im Alter von 76 Jahren, KK 25 Daniel, Helge (PK i. R.) im Alter von 78 Jahren, FD 9401 Doll, Willi (EPHK i. R.) im Alter von 94 Jahren, PRW 18 Ehlert, Ernst (KHK i. R.) im Alter von 91 Jahren, FD 732 Ewerbeck, Helmut (POK i. R.) im Alter von 88 Jahren, PR 17 Geisler, Heinz (PHM i. R.) im Alter von 92 Jahren, FD 950 Gertjejanßen, Ronald (KHK) im Alter von 56 Jahren, LKA 72 Graaf, Gerhard (RS i. R.) im Alter von 78 Jahren, PD 211 Huber, Jürgen (PHM i. R.) im Alter von 67 Jahren, PR 27 Kleinau, Walter (PHM i. R.) im Alter von 89 Jahren, LPD 022 Knutzen, Hans-Herbert (PHK i. R.) im Alter von 71 Jahren, KK 23

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Krüger, Hans-Peter (KHK i. R.) im Alter von 77 Jahren, KK 42 Lessau, Peter (KHK i. R.) im Alter von 73 Jahren, LKA 132 Lührs, Hans-Werner (PHM i. R.) im Alter von 87 Jahren, LPV 2202 Mathiesen, Klaus (POK i. R.) im Alter von 71 Jahren, PK 45 Matthias, Werner (ROI i. R.) im Alter von 74 Jahren, LBV 30 Matuschak, Franz-Wilhelm (VA i. R.) im Alter von 70 Jahren, PD 411 Mauschick, Alfred (PHK i. R.) im Alter von 87 Jahren, FD 911 Meinke, Hubertus (PHM i. R.) im Alter von 72 Jahren, PK 27 Münchow, Niklas (PKA) im Alter von 21 Jahren, AK 41/A Nehls, Reiner (Hausmeister i. R.) im Alter von 74 Jahren, LPS 112 Nehmzow, Karl (LPD i. R.) im Alter von 76 Jahren, WSPL Olert, Paul (POK i. R.) im Alter von 78 Jahren, PD 421 Reitz, Angelika (RHS'in i. R.) im Alter von 61 Jahren, LPV 1333

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Rotetzki, Kurt (PHM i. R.) im Alter von 91 Jahren, LPV 2122 Rüschen, Hans (PHM i. R.) im Alter von 79 Jahren, FD 93 Scharnweber, Carl-Heinz (PHM i. R.) im Alter von 82 Jahren, LPV 2223 Scheel, Otto (PK i. R.) im Alter von 84 Jahren, WSR 2 Schmieder, Helmut (PHM i. R.) im Alter von 93 Jahren, WSR 5 Schönenberger, Klaus (PHM i. R.) im Alter von 75 Jahren, LPV 2402 Siebert, Jens (KOK i. R.) im Alter von 76 Jahren, KK 41 Sieck, Rudolf (RHS i. R.) im Alter von 89 Jahren, PS 11 Strehse, Friedrich (PHM i. R.) im Alter von 87 Jahren, FD 512 Unbehaun, Uwe (KOK i. R.) im Alter von 78 Jahren, LKA 511 Vietz, Ernst-August (POK i. R.) im Alter von 80 Jahren, LPD 042 Visser, Anke (Masch.-Schr. i. R.) im Alter von 76 Jahren, LKA 6011 Wiese, Wolfgang (KOK i. R.) im Alter von 92 Jahren, FK 35

Quellen: PERS 22, PERS 322 und PERS 42 · Stand: 1. September 2014 · Fotos: LKA 38

Die Polizei gedenkt ihrer Verstorbenen

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