August 23, 2017 | Author: Elizabeth Acker | Category: N/A
1 ZKZ Gerüstet für die Zukunft Neue Ideen rund um den Stallbau Foto: Gertrud T. Bloch, Helm Bloch Werbemedien ...
Foto: T. Gertrud Bloch, Helm Bloch Werbemedien
AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH – Porschestraße 2 – 87437 Kempten (Allgäu) PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt ZKZ 84291
198 kg mehr Milch in der MLP
Rekord-Ergebnis Neue Ideen rund um den Stallbau
Gerüstet für die Zukunft 01 | 2015 ZKZ 84291
Impressum
Impressum Herausgeber
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Landeskuratorium
Martina Wlotkowski
der Erzeugerringe für
Tel.: 0831 / 57 142 -43
tierische Veredelung
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Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle
KKW-Druck GmbH Heisinger Str. 17, 87437 Kempten
Verlags- und Objektleitung
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Dr. Harald Ströhlein
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Kempten/Allgäu
Dr. Gertrud Helm Tel.: 089 / 54 43 48 -37
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©
2015
by AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über.Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an der Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden. Aus telefonisch aufgegebenen Anzeigen kann keine Garantie für Richtigkeit gegeben werden.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Editorial
Liebe Landwirte, Partner und Freunde, das vergangene Jahr war wirtschaftlich gesehen eines der besten, das die Tierhalter je hatten. Für manche war im letzten Jahr das größte Problem die Einkommenssteuer. Diese Stimmungslage ist verflogen - Skepsis, ja Sorge hat sich breit gemacht. Die Preise, Stimmungsbarometer Nummer Eins, sind stark gefallen und momentan ist kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Uwe Gottwald Geschäftsführer LKV Bayern e. V.
Was tun? Sparen? Die Produktion zurückfahren, um Liquidität zu sichern? Die Produktion ausweiten, um Festkosten zu verringern? Ein weiteres Standbein aufbauen? Fragen über Fragen. Die richtige Antwort lautet: Es kommt drauf an. Jeder Betrieb muss seine eigenen Reaktionen überlegen und vor allem muss er rechnen, bevor aus dem Bauch heraus eine falsche Entscheidung getroffen wird. Eine Reaktion, die immer richtig ist, heißt: Die Produktionstechnik muss optimal sein, denn Mittelmaß reicht nicht mehr in Zeiten niedriger Preise. Wer auf der EuroTier in Hannover war, hat einen nachhaltigen Eindruck davon bekommen, wohin die Reise in der Tierhaltung geht: Professionalisierung, Automatisierung, Wachstum. Für mich erstaunlich war die positive Stimmung der Aussteller und ihre Zufriedenheit mit den gemachten Abschlüssen – noch wird investiert. Für das LKV bedeutet das neue Jahr: Ausweitung unseres Dienstleistungsangebots, Vernetzung und Nutzbarmachung verschiedenster Daten aus unterschiedlichen Quellen. Einiges von dem, was Bayerns Tierhalter beschäftigt und beim LKV los ist, lesen Sie in diesem Heft. Für das noch junge Neue Jahr wünscht Ihnen das LKV alles Gute, viel Erfolg im Stall, steigende Preise und weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem LKV Bayern. Viel Freude beim Lesen Ihr
LKV JOURNAL 1 | 2015
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Ihren Betrieb passt.
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Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt über die LKV-Haltungsberatung bei, nutzen sie die Gelegenheit. Die LKV-Haltungsberatung gibt es mit Zufriedenheitsgarantie.
LKV JOURNAL 1 | 2015
Inhalt News, Stellenangebote, SeminarTermine 4
Stellenangebote
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Aktuelles und Seminartermine
Milch 10
Ausstieg aus der Milchquote
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Kuhkomfort im wachsenden Betrieb
16
Auch Trockensteher haben Ansprüche
19
Selbstfanggitter der neuen Generation
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Neue Möglichkeiten der Stallbauförderung
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Sicher und schnell – der Trächtigkeitstest über die Milchprobe
26
Gesunde Kühe mit Pro Gesund
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Gesunde Klauen tragen die Milch
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Rekordergebnis: Das Milchleistungsjahr 2013/14
Beratung 37
LKV online – Von Klick zu Klick mehr Überblick
Fleisch 40
Lämmermast – Ökologisch wertvoll, ökonomisch schwierig
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Die „Bayernration“ – Fütterung im Schweinestall
LKV Leben
LKV JOURNAL 1 | 2015
2
Impressum
48
Die Leberwurst ist an allem schuld
50
Firmennachrichten
5
Beratung
LKV-Profiseminare Verwaltungsstelle Ansbach Tel.: 0981 / 85453, Fax: 0981 / 85441 • 17. Feb. Rothaurach: Kälberseminar mit Baulösungen, Referenten: Reiner Schemm, Jörg Rupp, FZ Rinderhaltung, AELF Roth, Anmeldeschluss: 10. Februar • 27. Feb. Melkseminar: „Den Zellen auf der Spur – Interpretation der LKV Zellzahlergebnisse“, Referent: Christoph Naser, Anmeldeschluss: 16. Februar
Verwaltungsstelle Töging Tel.: 08631 / 14863, Fax: 08631 / 379554 • 5. Feb. Lengdorf: Kälberseminar • 26. Feb. Mettenheim: Kälberseminar „Praxislösungen rund um die Kälberfütterung und Kälberaufzucht“, Referent: Thomas Folger, Anmeldeschluss: eine Woche vorher • 3. März Oberbierbach: Fütterungsseminar „Trockensteher- und Transitfütterung“, Referent: Thomas Folger, Anmeldeschluss: 25. Februar • 12. März Töging: MLP-Onlineseminar für Anfänger „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, Anmeldeschluss: 2. März • 17. März Töging: MLP-Onlineseminar für
Verwaltungsstelle Kempten Tel.: 0831 / 13807, Fax: 0831 / 5127275
Fortgeschrittene „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, Anmeldeschluss: 2. März
• 3. März Kaufbeuern: MLP-Onlineseminar • 5. März Kempten: MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Michael Gabler, Anmeldeschluss: 19. Februar
• 19. März Neubergkirchen: AMS Orientierungsseminar „Passt ein Melkroboter zu meinem Betrieb?“, Referent: Otto Kirmaier, Anmeldeschluss: 05. März • 24. März Erding: MLP-Onlineseminar für Anfänger „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, Anmeldeschluss: 2. März
Verwaltungsstelle Weilheim Tel.: 0881 / 9095305, Fax: 0881 / 9095307 • 4. Feb. Dettenschwang: Kälberseminar
• 26. März Erding MLP-Onlineseminar für Fortgeschrittene „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, Anmeldeschluss: 16. März
• 25. Feb. Fuchstal-Leeder: Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Alfred Beer, Anmeldeschluss: eine Woche vorher
Verwaltungsstelle Passau Tel.: 0851 / 70291, Fax: 0851 / 70292 • 20. Feb. Passau: MLP-Onlineseminar • 21. Feb. Straubing: MLP-Onlineseminar
Verwaltungsstelle Wertingen Tel.: 08272 / 98737, Fax: 08272 / 98738
„Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Hubert Weigand, Anmeldeschluss: eine Woche vorher
• 27. Jan. Augsburg: MLP-Onlineseminar
6
• 26. März Neukirchen vorm Wald:
• 28. Jan. Nördlingen: MLP-Onlineseminar
LKV & LKP Grundfutterseminar
• 30. Jan Wertingen: MLP-Onlineseminar
• 31. März Grafenau, Haus im Wald:
• 6. Feb. Krumbach: MLP-Onlineseminar
LKV & LKP Grundfutterseminar
„Perfektes Herdenmanagement – Gesunde
„Grünlandoptimierung –
Kühe und gute Leistung mit RDV4M“,
Weniger Verluste von der Wiese bis zum Stall“
Referenten: Manuel Spaun oder Michael
Referenten: Hermann Heindl und Michael
Heigmeir, Anmeldeschluss: 23. Januar
Beimler, Anmeldeschluss: eine Woche vorher
LKV JOURNAL 1 | 2015
Beratung
Verwaltungsstelle Miesbach Tel.: 08025 / 7487, Fax: 08025 / 281847
Verwaltungsstelle Landshut Tel.: 0871 / 67880, Fax: 0871 / 61033
• 10. Februar: MLP-Onlineseminar
• 25. März Mallersdorf - Pfaffenberg:
„Vom aktuellen Probemelkergebnis zur
LKV & LKP Grundfutterseminar
gesunden Kuh“, Referent: Johannes Rutz,
• 26. März Neukirchen vorm Wald:
Anmeldeschluss: 29. Januar
LKV & LKP Grundfutterseminar • 27. März Roßbach-Thanndorf: LKV & LKP Grundfutterseminar • 31. März Grafenau, Haus im Wald: LKV & LKP Grundfutterseminar „Grünlandoptimierung –
Verwaltungsstelle Pfaffenhofen Tel.: 08441 / 18878, Fax: 08441 / 760246
Weniger Verluste von der Wiese bis zum Stall“ Referenten: Hermann Heindl und Michael Beimler, Anmeldeschluss: eine Woche vorher
• 18. März Pfaffenhofen: MLP-Onlineseminar für Anfänger „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Franz Bauernfeind, Anmeldeschluss: 16. März •2 5. März Pfaffenhofen: MLP-Onlineseminar für Fortgeschrittene „Vom aktuellen Probe-
Verwaltungsstelle Schwandorf Tel.: 09431 / 721180, Fax: 09431 / 721181 • 25. Feb. Tirschenreuth: Kälberseminar
melkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent:
„Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent:
Franz Bauernfeind, Anmeldeschluss: 16. März
Josef Auburger, Anmeldeschluss: 19. Januar
1,1 Milliarden für umweltschonende Bewirtschaftung – das neue Kulturlandschaftsprogramm Ab 7. Januar können die Landwirte in Bayern ihre An-
Blühflächen und Streuobst. Vielfältige Kombinations-
träge für das neue bayerische Kulturlandschaftspro-
möglichkeiten sorgen dafür, dass maßgeschneiderte Lö-
gramm (KULAP) stellen. Landwirtschaftsminister Hel-
sungen für die unterschiedlichsten Betriebstypen mög-
mut Brunner betont, das KULAP sei mit Abstand das
lich sind. Darüber hinaus sind zahlreiche Angebote auf
größte und am besten ausgestattete Agrarumweltpro-
die für alle Direktzahlungen künftig zu erbringenden
gramm in Deutschland. Rund 1,1 Milliarden Euro stellt
ökologischen Vorrangflächen anrechenbar. „Das macht
der Freistaat dafür in der bis 2020 laufenden Förderpe-
das KULAP noch attraktiver für unsere Landwirte und
riode bereit – so viel wie nie zuvor. „Die Angebote, die
kommt damit direkt dem Gewässerschutz und der Ar-
wir unseren Landwirten in Sachen umweltschonende
tenvielfalt zugute“, so Minister Helmut Brunner. Derzeit
Bewirtschaftung unterbreiten, sind einzigartig in ganz
nehmen rund 70.000 Bauern im Freistaat am KULAP
Europa“, sagte der Minister.
teil. Sie sorgen damit laut Brunner dafür, „dass unsere
Um den gesellschaftlichen Herausforderungen Rech-
Heimat attraktiv, abwechslungsreich und lebenswert
nung zu tragen, hat Brunner das Programm noch ge-
bleibt“.
■ PM
zielter auf Gewässer-, Boden- und Klimaschutz, auf Biodiversität und auf den Erhalt der Kulturlandschaft
Informationen zum neuen KULAP und den verschiede-
ausgerichtet. Unter anderem bietet das neue KULAP
nen Maßnahmen gibt es im Internet unter www.land-
deutlich höhere Öko- und Weideprämien sowie attrakti-
wirtschaft.bayern.de, Menüpunkte „Förderwegweiser“,
ve Angebote zur Förderung von artenreichem Grünland,
„KULAP“.
LKV JOURNAL 1 | 2015
7
Aktuelles
Gebührenanpassung beim LKV Das LKV Bayern muss seine Gebühren in der Leistungsprüfung und Beratung anpassen. Es handelt sich um eine moderate Erhöhung, die der allgemei-
Wachablösung an der Spitze des Fleischerzeugerrings Oberfranken
nen Kostensteigerung entspricht. Die neuen Sätze finden Sie auf unserer Homepage unter www.lkv. bayern.de. Mehr dazu erfahren Sie selbstverständlich auch bei unseren Mitarbeitern draußen vor Ort oder in Ihrer LKV-Verwaltungsstelle.
Angemerkt
Wir sind dabei! Kommen auch Sie auf die Regio-Agrar nach Augsburg! Vom 10. bis 12. Februar präsentiert die Fachmesse Regio-Agrar in der Schwabenhalle in Augsburg auf mehr als 8.000 Quadratmetern die neuesten Trends der Agrarbran-
Anlässlich der Fachtagung für Ferkelerzeuger des Flei-
che. Neben der Fachausstellung wird auch ein
scherzeugerrings Oberfranken wurde der langjährige
umfangreiches Vortragsprogramm angeboten.
Vorsitzende Rolf Rosenbauer (2. v. l.) von seinem Nach-
Mit dabei ist natürlich auch das LKV Bayern.
folger Jan Schrijer (2. v. r.) verabschiedet.
Dort stehen unsere Spezialisten für Ihre Fra-
Jan Schrijer, 56 Jahre alt, lenkt seit 11. September 2014 als
gen zur Verfügung,
neuer Vorsitzender die Geschicke des Fleischerzeuger-
Halle 1, Stand 1.403.
rings. Geboren und aufgewachsen ist er in den Niederlanden. Er heiratete nach Ottowind im Landkreis
Veranstaltungsort:
Coburg in einen landwirtschaftlichen Betrieb ein und
Messe Augsburg
siedelte einen Zuchtsauenstall aus, vor zwei Jahren ist er
Am Messezentrum 5
auch in die Schweinemast eingestiegen. Ihm liegt eine
86159 Augsburg
fundierte Beratung, basierend auf exakten Leistungsdaten am Herzen.
Öffnungszeiten: Dienstag 10. bis
Nötig war die Neuwahl des Vorstands, weil Rolf Rosen-
Donnerstag 12. Februar 2015
bauer zum Ersten Bürgermeister der Gemeinde Unter-
von 13 bis 22 Uhr
siemau gewählt wurde. Er war federführend an der Fusion der beiden Ringe Coburg und Bayreuth zum FER
Eintrittspreise:
Oberfranken beteiligt. In seine Zeit als Vorsitzender fiel
Erwachsene 10 Euro
auch die Umsetzung des Agrarwirtschaftsgesetzes, die
Rentner, Schüler und Studenten
eine Vielzahl von Gebührenänderungen bedingte. Die
(mit Ausweis) 5 Euro
Einführung verschiedener Spezialberatungen wie Lüf-
Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei.
tung, Fruchtbarkeit und Wasser wurden von ihm vorangetrieben und unterstützt. Rolf Rosenbauer war als
Mitglieder des Bayerischen Bauernverbandes
Ausschussmitglied des LKV Bayern an vielen weitrei-
sowie höchstens drei weitere Familienmit-
chenden Entscheidungen beteiligt.
glieder zahlen einen ermäßigten Preis von je 5
■ T. Schwarzmann,
Euro unter Vorlage ihres Mitgliederausweises.
8
Fachberater Fleischerzeugerring am Fachzentrum für Schweinezucht und Haltung Coburg
LKV JOURNAL 1 | 2015
Aktuelles
Noch bequemer und übersichtlicher – unsere neue Homepage Wir haben unseren Internetauftritt neu gestaltet. Jetzt finden Sie unsere Angebote noch leichter und schneller. Denn die neue Homepage ist viel übersichtlicher geworden und nun auch für Smartphones und Tabletts ausgerichtet. Auf unserer Internetseite können Sie die Angebote des LKV kennenlernen und zu jedem Thema detaillierte Hintergrundinformationen finden. Sie gibt einen tiefen Einblick in unsere Arbeit und unsere Produkte. Auf der Startseite finden Sie aktuelle Meldungen und eine komplette Übersicht über alle Bereiche des LKV Bayern. Unter den Menüpunkten „Leistungsprüfungen Milch“, „Leistungsprüfung Fleisch“, „Beratung“, „Futteruntersuchung“, „Tierkennzeichnung und Registrierung“ gelangen Sie zu allen wichtigen Informationen. Alle Seiten passen sich dem Bildschirm an, auf dem sie angezeigt werden, egal ob Sie mit dem PC, einem Tablett oder einem Smartphone arbeiten. Wie funktioniert die Navigation? Auf einem Klappmenü unter der Kopfzeile finden Sie noch einmal die Übersicht über die einzelnen Bereiche. Wir bieten Ihnen auf jeder Seite viele Informationen, die Sie ohne langes Suchen schnell erreichen. Aussagekräftige »
Überschriften zeigen auf einen Blick, worum es geht, ein Mausklick auf den Doppelpfeil nach unten
blendet den
↑ Inhalt ein. So können Sie die Aspekte auswählen, die Sie speziell interessieren. Der weiße Pfeil auf blauem Grund xx
sorgt für einen Sprung an den Seitenanfang oder ↓ an das Seitenende. Wenn Sie etwas ausdrucken möchten Die Browser übermitteln an einen Drucker nur die Inhalte, die aktuell auf einer Seite lesbar sind. Damit Sie nicht alle Inhalte einzeln einblenden müssen, wenn Sie eine komplette Seite ausdrucken möchten, beinhaltet die Fußzeile einen Link „Alle Texte zum Drucken ausklappen“, der Ihnen diese Arbeit abnimmt. Neugierig? Klicken sie doch mal rein: www.lkv.bayern.de
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LKV JOURNAL 1 | 2015
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Foto: T. Bloch, Bloch Werbemedien
Milcherzeugung
Das Ende der Quotenregelung
Überleben nur noch die Großen? Nein! Überleben werden die Unternehmer – die Profis, die Schnellen, die ihr Handwerk und ihre Hausaufgaben gut machen. Es heißt, schwierige Zeiten sind Unternehmerzeiten – allerdings sind auch gute Zeiten Unternehmerzeiten. Nur zeigt sich in den schwierigen Zeiten viel klarer, wer damit zurecht kommt und wer nicht. Die letzten Jahre in der Milchviehhaltung waren von Extremen gekennzeichnet – extremen Preisschwankungen, Konflikten, Veränderungen, Strukturwandel und Flächenknappheit. In letzter Zeit wurde viel investiert und – es wurde Gas gegeben, denn die Quote läuft ja aus. Unter den Milchviehhaltern in den USA gibt es ein Sprichwort: „Was tut man, wenn der Milchpreis hoch
10
LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
ist? Mehr Milch produzieren. Und was tut man, wenn
ausgesetzt, auf die die Betriebsleiter keinen Einfluss
der Milchpreis niedrig ist? Mehr Milch produzieren!“
hatten. Zur Schlüsselqualifikation eines Unternehmers
Das könnte bei uns genauso laufen, aber bei uns wird
aber gehört, dass er sich nicht mit den Dingen beschäf-
möglicher Weise ein Teil der Milchviehhalter nach dem
tigt, auf die er keinen Einfluss hat, sondern mit denen,
Quotenende mit dem Ausstieg spekulieren. Nachdem
die er beeinflussen kann.
sich vor fünf Jahren die Hoffnungen auf dauerhaft hohe
Worauf warte ich als Unternehmer?
Milchpreise für alle auflösten, und mittlerweile jeder realisiert hat, dass die Quotenregelung 2015 unwiederbringlich ausläuft, war unter vielen Milchviehhaltern Frust ausgebrochen. Die letzten Jahre liefen aber recht
Jeder darf sich selbst fragen: „Was macht mich als Un-
ordentlich und es konnte in der Milchviehhaltung auch
ternehmer aus? Bin ich hauptsächlich damit beschäf-
Geld verdient werden.
tigt, zu warten? Zu warten, dass die Politik sich um meine Situation kümmert? Zu warten, dass ein Verband es
DEr Unternehmer beschäftigt sich Mit dingen, auf die er Einfluss hat
schafft, die EU-Beschlüsse von 2003 zu kippen? Zu warten, dass die Chinesen die ganze Milch wegtrinken und dann der Milchpreis von alleine steigt? Zu warten, dass alles irgendwie von alleine wieder besser wird?“
Bis vor einigen Jahren waren wir in der Milchviehhaltung vor krassen Schwankungen verschont geblieben.
Auf einer Lehrfahrt, bei der ein größerer Milchviehbe-
Doch es gab auch vorher schwierige Zeiten – nur zur
trieb besichtigt wurde, sagte ein Teilnehmer „Also das
Erinnerung: Die Einführung der Kontingentierung, die
ist ja kein Bauer mehr, das ist ja ein Unternehmer“ –
BSE-Krise, die Agrarreform, Hochzinsphasen, steigen-
ich nickte verständnisvoll, musste allerdings gleich an-
de Energiepreise, explodierende Quotenkosten. Auch
schließend realisieren: „Moment mal, das bist Du auch.
in diesen Zeiten war die Milchviehhaltung Einflüssen
Auch Du bist Unternehmer – selbst wenn oder gerade
Individual Cow Monitoring
Rund um die Uhr präzise... ...nur am Bein der Kuh Die Nutzungsdauer der Hochleistungskühe erhöhen Ruhezeiten und Vitälität einer Kuh überwachen Lahme Kühe mit DPP-Differential-Präzisionspedometern frühzeitig erkennen Automatisierte Tierbeobachtung und Brunsterkennung erhöhen die Trächtigkeitsraten Mastitiserkrankungen frühzeitig erkennen Optimierung der Futterration durch permanente Inline-Milch-Analyse während jeder Melkung
Just do it for your cows
Den Abkalbetermin vorhersagen Ketosen, Azidosen und andere Stoffwechselstörungen frühzeitig erkennen
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Könner melken mit Verstand...
...denn es geht um mehr, als nur um die Milch.
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Milcherzeugung
weil Du Bauer bist!“ Jeder Landwirt ist Unternehmer –
und Seele Bauer sind und bleiben wollen, die mit Begeis-
egal wie groß sein Betrieb ist, auch wenn dein Bauern-
terung Milchviehhaltung im Vollerwerb betreiben wol-
hof nur 20 Kühe und 15 Hektar Grund hat. Denn Unter-
len, bringen ein großes Handicap mit: Die Generation
nehmer ist man nicht erst dann, wenn man im feinen
vor ihnen hat stagniert. Und dann stehen diese Burschen
Anzug wichtige Geschäftsreisen unternimmt, sondern
da mit ihrer Begeisterung, aber einer tragischen Erb-
in dem Moment, in dem man verantwortlich ist für die
last: Ein alter Stall, ein altes Haus, kein Milchkontingent
Führung eines Betriebes.
und kein Geld. Diese Kombination kann auch mit noch so viel Begeisterung kaum mehr wettgemacht werden.
Nicht Investieren verbaut die Zukunft der Nachfolger
Und dann wird es schwierig mit dem Traum von der
Wie schmerzvoll das „Nicht-Investieren“ sein kann, er-
Überleben werden nur die Profis
professionellen Milchviehhaltung im Haupterwerb.
leben Lehrer an Landwirtschaftsschulen immer wieder bei einzelnen Schülern. Junge Burschen, die mit Leib
Unsere Betriebe werden sich entwickeln. Die Milcherzeuger, die ihr Handwerk gut machen, die kostengünstig produzieren und eine gewisse Menge Milch verkaufen,
Was zeichnet einen guten Unternehmer aus?
werden überleben – auch bisher waren die Naturgesetze in der Milchviehhaltung nicht anders. Wer keine professionelle Produktionstechnik hat, wer jeden Tag
1. Er trifft Entscheidungen. Und zwar nicht nach
möglichst schnell aus dem Stall kommen möchte, um
Stimmungslage des Stammtisches, sondern
Schlepper zu fahren, der ist langfristig falsch in der
nach nüchternen Überlegungen und Beobach-
Milchviehhaltung. Eine hohe Grundfutterleistung, eine
tungen der Umstände und des Marktes.
gute Milchleistung, Fruchtbarkeit und gesunde Kühe
2. Er kennt seinen Betrieb, kennt die Zahlen, die
kommen nicht von alleine, und das erfordert in wach-
Erzeugungskosten, die Renditen, die Zielgrö-
senden Herden die Anwesenheit des Betriebsleiters zu-
ßen, und weiß, an welchen Stellen er Reserven
erst im Stall – und nicht nur auf dem Feld.
hat. 3. Er kümmert sich darum, diese Reserven zu re-
Auch das Kostenmanagement ist in vielen Betrieben
alisieren, das heißt, er weiß nicht nur, was zu
noch ein weithin unbestelltes Feld. Häufig kennen Be-
tun ist – er tut es auch. Das ist der schwierigste
triebsleiter ihre eigenen Erzeugungskosten nicht und
Teil.
produzieren auf der Kostenseite im Blindflug. Auch hier
4. E r beherrscht die Produktionstechnik. In der
besteht Nachholbedarf.
Milchviehhaltung heißt das: Die Fütterung, die
Bayern hat gute Voraussetzungen für die Milcherzeugung
Fruchtbarkeit, die Leistungen liegen über dem Durchschnitt. 5. E r entwickelt seinen Betrieb und bleibt nicht stehen. Das heißt nicht „Wachstum um jeden
Wer diese „Naturgesetze“ beherzigt, kann zuversichtlich
Preis“. Es heißt sicherlich auch nicht „wachsen,
in die Zukunft sehen, denn echte Unternehmer sind
wachsen, wachsen“. Aber es bedeutet, seinen
auch unverbesserliche Optimisten. Die Pessimisten mö-
Betrieb von Zeit zu Zeit weiterzuentwickeln
gen recht behalten, aber die Optimisten verdienen das
und auch Wachstumsschritte zu tun. Leider
Geld. Echte Unternehmer wissen, dass sie keine Garan-
ist es mittlerweile fast etwas Unanständiges,
tie dafür haben, dass ihre Unternehmungen erfolgreich
wenn ein Betrieb wächst, so als ob die Kleinen
sind, aber wer auf diese Garantie wartet, wird warten
die Guten und die Großen die Bösen wären.
bis er schwarz wird.
Ob es uns gefällt oder nicht – Betriebe wachsen und andere scheiden aus und die Quelle für
Bayern hat hervorragende Voraussetzungen für eine
Flächenwachstum ist immer ein anderer, der
rentable Milchviehhaltung. Wer sich dem stellt, hat gute
aufgibt. Das weiß zwar jeder, es auch auszu-
Chancen, auch in Zukunft dabei zu sein, wenn es darum
sprechen aber wird als verwerflich betrachtet.
geht, mit Kühen Geld zu verdienen – auch ohne Quote.
12
■ U. Gottwald
LKV JOURNAL 1 | 2015
Fotos: Innovationsteam Ch. Brandes
Milcherzeugung
Stallbau
Kuhkomfort im wachsenden Betrieb Der Kuhstall von heute orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen der Tiere. Die Kuh muss sich wohl fühlen und hohe Leistungen erbringen. Das heißt, der Stall muss eine stressarme Umwelt und viel Komfort für die Tiere bieten und gleichzeitig effizient zu bewirtschaften sein. Christiane Brandes hat den „Kuhkomfort“ in Deutschland bekannt gemacht. Sie stellt uns vor, wie der Stall von heute aussehen soll. Es ist eigentlich ganz einfach: Ich nenne es gerne das ABC des Kuhkomforts. Dabei steht „A“ für „Air“, der englische Begriff für Luft, „B“ für „Bunk“, das ist der Futtertisch, und „C“ für „Cow Comfort“, also Kuhkomfort. Was heißt das jetzt für die Praxis?
LKV JOURNAL 1 | 2015
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Milcherzeugung
C – Kuhkomfort Beim Kuhkomfort geht es vor allem um die Liegebox. Die Kuh sollte mehr als zwölf Stunden täglich in ihrer Liegebox ruhen. Das tut sie nur, wenn dort alles passt. Kühe mögen im Stall Bedingungen, wie sie sie auf der Weide vorfinden: Weich, trocken und gut belüftet. Das heißt, je weicher die Liegefläche ist, desto länger liegt die Kuh in der Box. Das muss bei der Liegeflächengestaltung und Boxenform berücksichtigt werden. Deshalb raten wir seit über 15 Jahren zur Tiefbox. Der Erfolg der Milchviehhalter gibt uns einfach recht, weil die Kühe sich darin wohler fühlen, die Liegeboxen gerne annehmen und weniger Gelenkverletzungen aufweisen. Wenn man sich einfach in die Kuh hineinversetzt, ihr zuschaut und die Kuh wählen lässt, fällt die Viel Licht und frische Luft, breite Laufgänge, um leicht Futter und Wasser zu erreichen, und bequeme Liegeboxen sind der Schlüssel zu mehr Tierkomfort im Stall.
A – Luft und Licht
Entscheidung schnell. Die Kühe wählen die Tiefbox, die weiche Fläche, die sich verformt beim Ablegen. Wasserbetten mögen Kühe übrigens nicht. Wer das ABC des Kuhkomforts berücksichtigt, wird mit
Kühe brauchen jede Menge frische Luft im Stall, sie kön-
hohen Leistungen und mehr Tiergesundheit belohnt.
nen gar nicht genug davon bekommen. Auch viel Licht
Denn neben der Milchleistung geht es natürlich auch
braucht die Kuh. Was sie nicht mag, ist Wärme. Des-
darum, Schäden am Tier zu vermeiden und die Langle-
halb bauen wir die Ställe auch ohne Lichtplatten, weil
bigkeit der Kuh zu fördern. Sie beeinflusst die Wirt-
die Lichtplatten die Liegeboxen erwärmen und die Kühe
schaftlichkeit der Milchproduktion.
dem ausweichen. In Zukunft werden wir sicher auch nicht ohne zusätzliche Belüftungssysteme auskommen,
Wirtschaftlich Milch erzeugen
Ventilatoren, die einfach für ein besseres Stallklima sorgen. Weil unsere Sommer immer wärmer werden.
Ein wesentlicher Faktor beim Stallbau ist natürlich auch die Wirtschaftlichkeit. Das heißt, Sie sollten für
Im Stall ist es der Kuh also eher zu warm als zu kalt.
den Komfortstall nicht mehr Geld ausgeben als un-
Denn Tiere haben ein anderes Temperaturempfinden
bedingt notwendig. Wir halten uns an das Konzept:
als wir Menschen. Wir fühlen uns bei 22 Grad wohl, die
schlicht und einfach bauen, viel weglassen und der Kuh
Hochleistungskuh braucht sieben bis maximal 15 Grad.
nur das geben, was sie wirklich braucht. Das heißt, wir
Je höher ihre Leistung steigt, desto mehr Wärme produ-
planen die Ställe möglichst einfach und haben genug
ziert eine Kuh und desto kühler muss es im Stall sein. Wer
Beispiele, dass das der Weg ist, der zum Erfolg führt.
also etwas Gutes für seine Tiere tun will, reißt Fenster und Türen auf und lässt frische Luft in den Stall. Frische
Bedarfsgerecht Bauen
Luft fördert die Milchleistung und die Tiergesundheit. Ein einziges Stallgebäude für alles reicht nicht mehr. Be-
B – Futter und Wasser
darfsgerecht bauen heißt, für jeden Bereich ein eigenes Gebäude schaffen.
Die Kuh braucht ständig Zugang zu Futter und Wasser. Breite Lauf- und Fressgänge garantieren die unge-
Bei uns steht an erster Stelle die Kuh. Sie ist im Produk-
hinderte Bewegung der Tiere zum Futtertrog und zur
tionsstall untergebracht. Der ist hoch funktionell, hell
Tränke. Wenn das Futter leicht zu erreichen ist, wird
und luftig. Der Melker dagegen braucht eher einen Be-
viel mehr gefressen. Viel Fressen ermöglicht auch hohe
reich, in dem er sich als Mensch wohl fühlt, es muss also
Leistungen. Frostsichere Kipptränken garantieren eine
wärmer sein. Dazu wird ein kleineres Gebäude errichtet,
optimale Wasserversorgung. Übrigens, eine Hochleis-
das ich beheizen kann, das Melkhaus. Schließlich brau-
tungskuh braucht rund 120 Liter Wasser am Tag.
che ich – und das wird mit wachsender Herdengröße
14
LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
Das LKV Bayern lädt Sie ein zum Fachseminar mit Christiane Brandes.
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immer wichtiger – einen großen so genannten Repro-
Dafür ist der Reproduktionsstall da. Dort gibt es keine
duktionsstall. Gemeint ist damit ein separater Bereich
festen Liegeboxen, sondern große Boxen mit Einstreu.
für Kühe, die gerade abgekalbt haben, sich in den ers-
So haben die Kühe die Chance, losgelöst von den Liege-
ten Laktationstagen befinden oder auch mal krank sind.
boxen sich auch einmal auf die Seite zu legen und sich
Eine kranke Kuh kann sich nur erholen, wenn sie Ruhe
zu regenerieren.
hat, abseits vom Tagesgeschehen der großen Herde.
■ Ch. Brandes
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LKV JOURNAL 1 | 2015
15
Milcherzeugung
Transitmanagement
Auch Trockensteher haben Ansprüche
Wie die Praxis zeigt, muss auch während der Trockenstehphase das Haltungsmanagement stimmen. Foto: Zieger
Die Bedeutung der Rationsgestaltung im so genannten
liegen, wenn ein Tier frisst, wollen alle anderen auch
Transitmanagement wird überschätzt – so die Kernaus-
fressen. Man spricht dann vom so genannten „Mach-
sage von Prof. Ken Nordlund, Universität Madison, USA.
Mit Verhalten“. Bei einem eingeschränkten Fress-
Ein viel zitierter Versuch der Universität Vancouver war
platzangebot bedeutet das, dass rangniedrige Tiere we-
Anlass, sich die Fressplatzgestaltung in der Trocken-
niger fressen. Die Belegungsdichte beeinflusst somit die
stehphase näher anzusehen. Die Wissenschaftler aus Canada stellten fest, dass Kühe, die nach der Abkalbung eine Metritis, eine Entzündung der Muskelschicht der Gebährmutter, bekamen, bereits drei Tage vor der Geburt bis zu vier Kilogramm weniger Futter aufgenom-
Die fünf SchlüsselgröSSen für ein gutes Transitmanagement
men haben. Die Versuchsanstellung sah vor, dass für jedes der 20 Tiere im Versuch eine Liegebox vorhanden war, aber es
1. Fressplatzangebot in der Transitphase, wichtig ab 21 Tage vor der Geburt
gab nur zwölf Wiegetröge, mit denen die Futteraufnah-
2. Liegeboxengestaltung, Sand in der Tiefbox ist
me gemessen wurde. Daraus lässt sich mutmaßen, dass
besser als eine Gummiauflage in der Hochbox
vermutlich die Tiere ohne „eigenen Wiegetrog“ weniger
3. Maße der Liegeboxen
gefressen haben.
4. Umstallungszeitpunkt und Verbleib in der
Ein wesentlicher Grund dafür ist das natürliche Verhalten, denn Kühe sind Herdentiere und in einer Herde wollen die Tiere immer das Gleiche tun. Wenn ein Tier
Abkalbebox 5. Verhalten und der Umgang der betreuenden Personen mit den Trockenstehern
in der Liegebox liegt, wollen alle anderen Tiere auch
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
Es ist nachgewiesen: Das Herdenmanagement während der Trockenstehphase ist nur mit großräumigen Boxen erfolgreich.
Der verfügbare Fressplatz je Kuh während der Transitperiode gilt als größter Risikofaktor. Fotos: Archiv
Futteraufnahme entscheidend und das vor allem auch
Groß dimensionierte Tiefboxen mit viel Einstreumate-
vor der Kalbung.
rial haben ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf
Früher haben sich die meisten Forschungen über die
den Erfolg des Transitmanagements. Beobachtet man
Trockenstehphase auf Fütterung und Immunologie
eine Kuh beim Aufstehprozess in einer Hochbox mit
konzentriert, aber mit dem TransitionCowIndex (TCI-D)
Gummiauflage, fällt auf, dass die Kuh ihr komplettes
können in Praxisbetrieben die Schlüsselfaktoren be-
Gewicht auf der Klauenspitze, die auf der Gummimat-
stimmt werden, die Einfluss auf das Transitmanage-
te aufliegt, hochdrücken muss. Anders ist das in der
ment und damit auf die spätere Milchleistung und Ge-
Tiefbox, wo die Kontaktfläche der Klaue zur Unterlage
sundheit der Kühe haben.
deutlich größer ist. In älteren Untersuchungen wurde
Der größte Risikofaktor ist der verfügbare Fressplatz pro
festgestellt, dass die Kühe keine Verhaltensänderungen
Kuh während der Trockenstehperiode. Die Empfehlung
bei unterschiedlichem Locomotion Score (Lahmheiten-
liegt bei mindestens 75 Zentimeter pro Kuh, jeweils in
bewertung) in Tiefboxen zeigen, wohl aber in Hochbo-
der Anfütterungs- und Frischmelkergruppe. Zusätzlich
xen: Kühe mit einem LS 3 stehen über vier Stunden in
sollte der gesamte Stallbereich so bemessen sein, dass er
der Liegebox, liegen weniger, fressen weniger und ha-
etwa 130 bis 140 Prozent der durchschnittlichen Anzahl
ben weniger soziale Interaktion als Kühe mit einem LS 1.
Kühe in dem Bereich entspricht, so dass auch in Spitzen-
Im Vergleich dazu ändert sich die Stehzeit bei Tiefboxen
zeiten eine Überbelegung vermieden wird.
nicht.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
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17
Milcherzeugung
Jeder Gruppenwechsel bringt die Herdenhierarchie
Futteraufnahme und Metritis
durcheinander und Rangkämpfe nehmen zu. Besser ist deshalb die Bildung von stabilen Gruppen, die gemein-
TM Aufnahme (kg/d)
20
sam 20 bis 60 Tage vor der Geburt in die Gruppenabkalbebox eingestallt werden, dort so auch zusammenblei-
16
ben und abkalben, ohne dass ständig neue Tiere in die
12
Gruppe integriert werden. Auch die Methoden zur Früherkennung von kranken
8 4
gesund mittlere Erkrankung schwere Erkrankung
Kühen stehen in signifikanter Verbindung zum Erfolg
Klinische Anzeichen einer Infektion
des Transitmanagements. Das regelmäßige Fieber messen bei den Frischabkalbern führt oft nur zu durch-
0 -13 -10 -7
-4
-1
2
5
8
11 14
schnittlichen Ergebnissen. Größeren Erfolg verspricht
17 20
die tägliche Kontrolle der Tiere auf allgemeines Verhalten und auf Appetit, auffällige Tiere werden dann
Die Maße der Liegeboxen sind ein weiterer wichtiger
genauer untersucht. Tiere, die einen „stressfreien Um-
Aspekt für gutes Transitmanagement. Die Liegeboxen
gang“ mit dem Betreuungspersonal haben, kommen
für Trockensteher sollten 1,30 Meter breit, die gegen-
besser durch die Transitperiode, als Tiere, die Angst vor
ständigen Boxen 5,20 Meter lang sein, um den Tieren ge-
Menschen haben.
nügend Abstand zueinander zu gewähren.
Fazit
Die herkömmliche Praxis, Kühe innerhalb von drei bis sieben Tagen in Gruppenabkalbeboxen umzustallen, ist ein weiterer Risikopunkt im Transitmanagement. Bes-
Der optimale Transitstall sollte für jede Kuh zu jeder
sere Ergebnisse erzielt man, wenn die Kuh erst ein bis
Zeit eine Fressplatzbreite von mindestens 75 Zentime-
zwei Tage vor der Geburt umgestallt wird. In großen Be-
tern vorhalten. Jede Kuh muss eine trockene, weiche
trieben werden die Kühe „unter der Geburt“, also wenn
Tiefbox oder eine freie Liegefläche haben. Eine sozi-
die Füße bereits zu sehen sind, in eine Abkalbebox ge-
al stabile Gruppe, die während der gesamten Trocken-
bracht. Jeder Gruppenwechsel bedeutet für die Kuh eine
stehzeit zusammen bleibt, ist von Vorteil. Generell ist
Reduktion in der Futteraufnahme. Grundsätzlich fährt
die Überbelegung zu vermeiden. Diese Faktoren haben
die Kuh etwa drei Tage vor der Geburt ihre Futterauf-
einen entscheidenden Einfluss auf das Gelingen eines
nahme zurück. Wenn jetzt die Kühe bereits zehn Tage
guten Transitmanagements, der Einfluss der Fütterung
vor der Geburt umgestallt werden, wird der Zeitpunkt
ist im Vergleich dazu eher unbedeutend.
der verminderten Futteraufnahme noch verlängert.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
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Milcherzeugung
Mehr Arbeitssicherheit und Arbeitserleichterung
Mit „SFFG“ einfach und sicher fixieren Selbstfangfressgitter sind laut, teuer und reduzieren die Futteraufnahme von Hochleistungskühen, so die Meinung vieler Berater und Milchviehhalter. Doch die Fanggitter der neuen Generation sind viel besser als ihr Ruf. Seit dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit liegt auf vielen Betrieben das Selbstfangfressgitter (SFFG) wieder im Trend. Hat die Krankheit doch gezeigt, wie wichtig Fixiereinrichtungen in Form eines Fangfressgitters sind. Nur so kann praktisch eine ganze Rinderherde bei Blutabnahmen oder Impfungen gleichzeitig fixiert werden. Auch wenn nicht jeder Kuh ein Fressplatz zur Verfügung steht, etwa bei Überbelegung oder in dreireihigen Boxenlaufställen, kann der Einbau eines SFFG trotzdem sinnvoll sein, denn so kann zumindest der Großteil der Herde sicher fixiert werden. So nützlich eine Selektionseinrichtung mit Behandlungsstraße zum Behandeln von Einzeltieren oder Kleingruppen in der Milchviehhaltung auch ist, ein Blutproben- oder Impfungsmarathon ist damit ohne Stress für Mensch und Tier kaum zu bewerkstelligen. Die Fixierung im SFFG kann dagegen den Stress für beide Seiten deutlich mindern. Außerdem wurden die Selbstfangfressgitter der neuen Generation systematisch weiterentwickelt und verbessert.
LKV JOURNAL 1 | 2015
19
Milcherzeugung
Kuh von anderen Kühen besprun-
Darauf ist beim Einbau eines SFFG zu achten:
gen wurde, während sie im Selbstfangfressgitter stand. Da konnte es
• das SFFG muss möglichst geräuscharm sein
auch vorkommen, dass die besprun-
• eine Einzeltierfixierung muss möglich sein
gene Kuh das Gleichgewicht ver-
•e in Einfädelschutz muss vorhanden sein und auf Dauer funktio-
lor und stürtzte. Mit alten Fanggit-
nieren
tern konnte sie sich dann meistens
•Ö ffnungen, die nicht mit dem Fangmechanismus zu tun haben,
nicht mehr selbst befreien und wie-
müssen sicher abgedeckt sein, das gilt besonders wenn bei der
der aufstehen. Wenn in einem sol-
Mutterkuhhaltung Kälber im Stall sind
chen Fall der Tierhalter nicht blitz-
• wählen Sie beim Einbau immer nur ein Sicherheits-SFFG
schnell zur Stelle war und das SFFG
•d er Fangbügel muss in der Ruhestellung immer in Offenstellung
sofort auseinander geschraubt oder
stehen
manchmal sogar auseinander ge-
•d er Fixiermechanismus muss so angebracht und abgesichert sein, dass die Tiere nicht selbst den Schließmechanismus auslösen
schnitten hat, ist die am Boden festliegende Kuh regelrecht erstickt.
können Die Fressgitter der neuesten Generation sind anders konstruiert. Solche Würgegriffe können nicht mehr Durch punktgenau platzierte Gummipuffer oder gum-
passieren. Durch die Abwinkelung eines Metallrohres
miummantelte Metallrohre wird ein Gegeneinander-
im unteren Bereich des SFFG kann nun ein hingefalle-
schlagen von Metallteilen verhindert – moderne SFFG
nes, im Fanggitter eingesperrtes Tier leicht befreit wer-
verursachen keine Geräusche mehr.
den. Bei einer nun so festliegenden Kuh kann der Fang-
Kein Hängenbleiben mehr
bügel zur Seite ausweichen, das Tier mit seinem Kopf aus dem Selbstfangfressgitter nach hinten entweichen und wieder aufstehen.
Früher ist es immer wieder vorgekommen, dass Rinder mit Halsbändern – zum Beispiel bei der Transponder-
Selbstfangfressgitter mit diesem Mechanismus nennt
fütterung – sich am unteren Ende des Fangrohres ein-
man Sicherheits-SFFG. Diese Konstruktion hat noch
fädeln konnten. Das war zwar für das Tier nicht wei-
einen weiteren Vorteil: Im geöffneten Zustand kann
ter schlimm, doch die Befreiungsaktion war meistens
sich das Fixierrohr freier bewegen. Das ermöglicht
ausgesprochen mühsam. Oft musste das ganze Selbst-
dem Tier auch eine größere Bewegungsfreiheit bei der
fangfressgitter auseinandergeschraubt werden. An den
Futteraufnahme.
Fanggittern heute kann sich keine Kuh mehr einfädeln. Je nach Bauart wurde ein Bügel aufgeschweißt oder am unteren Ende des Fangrohres ein frei bewegliches PVC-
GEringere Futteraufnahme mit SFFG?
Rohr angebracht, um das Einfädeln zu verhindern. Immer wieder wird behauptet, dass in Ställen mit In Selbstfangfressgittern älterer Generation haben vor
Selbstfangfressgittern die Futteraufnahme reduziert
allem Jungtiere aus Neugierde auch immer wieder den
wird. Gerade für Hochleistungskühe kann ein Rück-
Kopf in Öffnungen gesteckt, die nichts mit dem Fang-
gang der TM-Aufnahme einen Teufelskreis bedeuten,
mechanismus zu tun hatten. Leider konnten sich die
der zu empfindlichen Leistungseinbußen oder gar zu
Tiere meistens nicht mehr selbst befreien. Nur durch
Krankheiten wie Stoffwechselstörungen oder Frucht-
das Auseinanderschrauben des Fressgitters ließen sich
barkeitsproblemen führen kann.
die Tiere wieder aus ihrer misslichen Lage erlösen. An
Es gibt eine Reihe von Studien aus den USA, die sich ge-
modernen SFFG sind heute solche Öffnungen verdeckt.
nau diesem Thema widmeten. In der Tat gibt es Er-
Außerdem stehen die Fangbügel durch einen Federme-
gebnisse, die in Versuchsgruppen einen Rückgang der
chanismus immer in Offenstellung, damit sich kein
TM-Aufnahme in der „SFFG-Gruppe” gegenüber der
Tier mehr unbeabsichtigt festsetzen kann.
„Nackenriegelgruppe” hatten. Jedoch blieb in diesen
Es kam auch immer wieder vor, dass eine rindernde
Untersuchungen die Milchleistung und auch die
20
LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
BCS-Einstufung – also die Kondition der Milchkühe – in beiden Gruppen gleich. Die Versuchsansteller nahmen an, dass die Kühe in der „Nackenriegelgruppe” trotz höherer Futteraufnahme nicht mehr Futter gefressen hatten, sondern das Futter aufgrund von mehr Kopffreiheit in den Fressgang schleuderten und es so verschwendeten. In anderen Studien hingegen konnte kein Unterschied bei der TM-Aufnahme in der „SFFG-Gruppe” im Vergleich zur „Nackenriegelgruppe” festgestellt werden. In einem 2006 veröffentlichten Bericht wurden die Betriebsdaten von sechs sehr erfolgreichen Hochleistungsherden im Bundesstaat Wisconsin/USA verglichen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass hohe TM-Aufnahmen von bis zu 26,5 Kilogramm und hohe Milchleistungen von bis zu 14.178 Kilogramm pro Kuh und Jahr Herdendurchschnitt auch in Ställen mit Fangfressgittern möglich sind. Entscheidend für eine hohe TM-Aufnahme
Auch Mastbullen kann man im Selbstfangfressgitter halten. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass man heute besonders für Mastbullen das Sicherheits-SFFG einsetzt.
sind deshalb wohl eher: • die Gewöhnung von Rindern an das SFFG, bereits im
Und der Preis
jungen Alter, besonders aber von tragenden Rindern • die Vorlage von frischem, schmackhaftem Futter • das mehrmals tägliche Anschieben des Futters
Sicher, die Kosten sind gerade in wirtschaftlich schwie-
• die Bereitstellung von Fressplätzen in ausreichender
rigen Zeiten immer ein wichtiger und ernstzunehmender Faktor. Wer jedoch aus Kostengründen auf den
Zahl
Einbau eines SFFG verzichtet, spart vielleicht am falDie vorliegenden Resultate zeigen, dass es derzeit keine
schen Ende. Bei Baukosten in der Milchviehhaltung von
ernstzunehmenden Beweise gibt, die den Rückgang der
etwa 4.000 bis 5.000 Euro pro Kuhplatz fällt der zusätz-
Futteraufnahme beim Einbau eines Selbstfangfress-
liche Kostenaufwand von etwa 65 Euro pro SFFG-Platz
gitters belegen.
kaum ins Gewicht. Deutlich aber kommen die Vorteile
Deshalb bauen vielen Betriebsleiter in den USA auch in
in punkto Arbeitssicherheit und Arbeitserleichterung
großen Milchviehanlagen Selbstfangfressgitter ein.
zum Tragen.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
21
Milcherzeugung
Einzelbetriebliche Investitionsförderung
Staatliche Unterstützung garantiert Die Bayerische Staatsregierung will auch 2015 wieder Baumaßnahmen in der Landwirtschaft großzügig unterstützten. Gerhard Brandmaier aus dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium stellt uns die wichtigsten Eckpunkte für die neue Agrarförderung vor.
Mit dem im November 2014 neu aufgelegten Bayerischen
Baubetreuung. Für bestimmte, ausgewählte Schwer-
Sonderprogramm Landwirtschaft (BaySL) können bauli-
punkte wie etwa die erstmalige Umstellung kleiner
che Investitionen zur Verbesserung der Haltungsbedin-
Milchviehbestände auf Laufstallhaltung sowie für In-
gungen von Nutztieren gefördert werden. Hierzu zählen
vestitionen in die Zuchtsauenhaltung wird Bayern den
zum Beispiel befestigte Ausläufe oder ausgewählte Inves-
nach den Vorgaben der EU und des Bundes maximal
titionen im Rahmen der Tierwohlinitiative. Außerdem
möglichen Beihilferahmen ausschöpfen. Neu ist ein
werden notwendige Anpassungsinvestitionen in der
von der EU-Kommission verbindlich vorgeschriebenes
Tierhaltung bei Öko- und Umstellungsbetrieben finan-
Auswahlverfahren. Dies macht Auswahlrunden erfor-
ziell unterstützt. Ein weiterer Programmschwerpunkt
derlich, bei denen die Förderanträge anhand eines Kri-
ist die Förderung der Errichtung von Heutrocknungsan-
terienkatalogs mit Punkten bewertet werden. Für den
lagen auf Basis regenerativer Energien. Das ausschließ-
praktischen Fördervollzug bedeutet das, dass Anträge
lich aus Landesmitteln finanzierte Programm gewährt
künftig nur noch in Tranchen bewilligt werden können.
einen einheitlichen Fördersatz von 25 Prozent für In-
Pro Jahr sind mehrere Auswahlrunden vorgesehen. Um
vestitionen bis maximal 100.000 Euro. Das Mindest-
an einer Auswahlrunde teilnehmen zu können, müs-
investitionsvolumen beträgt 5.000 Euro.
sen die Anträge zum jeweiligen Stichtag vollständig mit allen erforderlichen Unterlagen – dazu zählt auch die
Für umfangreiche Stallneubauten oder Modernisierun-
baurechtliche Genehmigung – beim Landwirtschaft-
gen steht in Kürze wieder das Agrarinvestitionsförder-
samt eingereicht sein und alle Fördervoraussetzungen
programm (AFP) zur Verfügung. Die Programminhalte
erfüllen.
■
G. Brandmeier
stehen allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission. Gefördert werden künftig ausschließlich Ställe, die die baulichen
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22
LKV JOURNAL 1 | 2015
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Trächtigkeitstest über die Milchprobe
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Trächtig oder nicht, das verrät Ihnen in Zukunft Ihre Milchprobe. Denn die Firma IDEXX hat einen Test entwickelt, der Auskunft gibt, ob Ihre Kühe trächtig sind oder nicht – und das ohne jeden Aufwand. Seit Oktober ist es soweit. Der so genannte PAG-Test aus Milch – PAG heißt Pregnancy-Associated Glycoprotein –
Schneller Überblick über MLP-Online
zur Feststellung der Trächtigkeit bei Kühen in der Milch wurde erfolgreich in der Labor-Routine des Milchprüfrings eingeführt. Damit können MLP-Betriebe jetzt im Rahmen der Milchleistungsprüfung zusätzlich ihre Milchproben auf Trächtigkeit untersuchen lassen.
Kein Mehraufwand für den Landwirt Der Ablauf ist für den Landwirt ganz einfach und ohne zusätzlichen Aufwand. Der Probenehmer kennzeichnet auf dem Probemelkblatt die Tiere, bei denen der Trächtigkeitstest durchgeführt werden soll. Der LOP übermittelt die gekennzeichneten Milchproben elektronisch an die EDV-Zentrale des LKV Bayern. Von dort wird über In-
Die Ergebnisse aus der Trächtigkeitsuntersuchung werden vom Labor automatisch an die EDV-Zentrale des LKV Bayern übermittelt. Die Trächtigkeitsuntersuchung kann aus organisatorischen Gründen bis zu einer Woche länger dauern als die reguläre Untersuchung auf Fett- und Eiweißgehalt im Rahmen der Milchleistungsprüfung. Deshalb erhält der Landwirt die Ergebnisse der Trächtigkeitsuntersuchung separat per Post. Gleichzeitig werden die Ergebnisse auch in die LKV-Datenbank übernommen. Das heißt, der Landwirt kann sofort im Internet über LKV-Online den Trächtigkeitsstatus seiner untersuchten Kühe abfragen.
98-prozentige Sicherheit
ternet der Untersuchungsauftrag an den Milchprüfring weitergeleitet. Im Labor des Milchprüfrings schließlich erfolgt dann automatisch über EDV die Weiterleitung der Milchprobe von der Routineuntersuchung auf Milchinhaltsstoffe zur Trächtigkeitsanalyse.
24
Der PAG-Test aus Milch reagiert auf Glycoproteine in der Milch, die von der Gebärmutter ausschließlich in der Trächtigkeit gebildet werden. Nach einer Kalbung oder einem Abort sind sie noch rund 60 Tage lang in der
LKV JOURNAL 1 | 2015
Milch nachweisbar. Daher muss für ein aussagekräftiges Ergebnis die letzte Kalbung mindestens 60 Tage zurückliegen, die Besamung mindestens 28 Tage. Dann liefert der Trächtigkeitstest aus der Milch Ergebnisse mit 98-prozentiger Sicherheit. Der Test gibt drei Antworten: Das Ergebnis heißt entweder trächtig oder nicht trächtig oder es liegt ein unklares Ergebnis vor. Der Test aus der Milchprobe ist eine wichtige Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten, vor allem weil bei dieser Trächtigkeitsuntersuchung die Tiere nicht belastet werden. Er soll und kann aber nicht das Fachwissen und die diagnostischen Fähigkeiten eines Tierarztes oder Besamungstechnikers ersetzen.
Schon 6.000 Proben getestet Die Nachfrage nach dem PAG-Test aus Milch ist groß. Seit Beginn im Oktober wurden rund 6.000 Milchproben auf Trächtigkeit untersucht. Das Ergebnis: Positiv auf Trächtigkeit getestet wurden 4.494 Proben. Negativ auf Trächtigkeit getestet wurden 1.210 Proben. Bei 234 Proben war das Ergebnis unklar. Demnächst wird es möglich sein, Untersuchungen mit dem PAG-Test aus Milch auch unabhängig vom Probemelken zu machen. Der LOP stellt interessierten Landwirten dafür spezielle Proberöhrchen zur Verfügung. Diese müssen auf dem Postweg zusammen mit dem Untersuchungsantrag an den Milchprüfring geschickt werden. Die Mitteilung der Ergebnisse erfolgt dann so wie beim Probemelken durch das LKV Bayern.
Untersuchung zum Selbstkostenpreis Die Trächtigkeitsuntersuchung aus der regulären LKV-Milchprobe im Rah-
Trächtig— oder nicht?
men der Milchleistungsprüfung kostet 5,50 Euro je Tier plus Mehrwertsteuer. Für die Mitteilung der Ergebnisse per Post kommt noch eine Gebühr von einem Euro dazu, unabhängig von der Anzahl der untersuchten Tiere. Für Untersuchungen außerhalb des Probemelkens wird aufgrund des Mehraufwandes eine Gebühr von 6,50 Euro pro Tier plus Mehrwertsteuer anfallen.
■ Dr. J. Duda
Schema Ablauf PAG-Test in der MLP Betrieb
LOP-PC-Gerät Antragstellung
Probemelken Versand Probenflaschen
LKV-Datenbank Ergebnisbericht/ Mitteilung im RDV-4-M Internet
Auftrag mit Barcodenummern
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Datenübertragung
EDV-Verarbeitung
Ergebnisse
Untersuchung PAG-Test
Kennzeichnung Kühe zur Untersuchung
MPR-Datenbank Aussteuerung der Proben
Neuer Test über Blut oder Milch. Schon ab 28 Tagen nach Besamung. Die Trächtigkeitstests von IDEXX bieten eine komfortable Zusatzmethode zur routinemäßigen Palpation und Ultraschalluntersuchung. Sie ermöglichen zusätzliches und häufigeres Testen über Blut oder Milch und somit einen frühzeitigeren Trächtigkeitsnachweis (schon ab 28 Tagen nach Besamung) und eine bessere Zuchtleistung.
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Probeneingang
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Milcherzeugung
Pro Gesund
Gesundheit auf einen Blick
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
Über 610 Betriebe haben sich bisher bayernweit bei Pro Gesund angemeldet. Sie nutzen das Programm für das Gesundheitsmanagement ihrer Herde. Andreas Steidele aus dem Oberallgäu ist seit Beginn an mit Überzeugung dabei. Bei der Zusammenarbeit mit seinen Tierärzten durften wir ihm über die Schulter blicken.
Der Öschle See ist Teil der Oberallgäuer Seenplatte.
Auch das Fruchtbarkeitsmanagement lässt sich über Pro Gesund genau verfolgen.
Direkt am See liegt der kleine Weiler See. Der Fremdenverkehr ist zwar für viele landwirtschaftliche Betriebe im Oberallgäu ein wichtiges Standbein, aber ihr Haupteinkommen verdienen sie dennoch in der Milchwirtschaft mit ihren Kühen. Auch bei Andreas Steidele ist das nicht anders, neben der Beherbergung von Feriengästen und dem Betrieb einer kleinen Biogasanlage stehen 60 Milchkühe und 50 Stück Jungvieh im 1993 erbauten Boxenlaufstall. Seit 20 Jahren arbeitet Steidele mit seinem Tierarzt Dr. Michael Bartmann zusammen. Zum Tierärzteteam von Dr. Bartmann gehört auch die junge Tierärztin Dr. Martina Bechter. Martina Bechter ist gleichzeitig am Institut für Tierzucht an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub als Projektmitarbeiterin für die Entwicklung von Pro Gesund verantwortlich. Der direkte Bezug zur Praxis half ihr
Direkt nach der Behandlung werden die Diagnose-Codes auf dem Abgabebeleg eingetragen. Den Eintrag in das System übernimmt dann der LOP.
dabei, so manchem Landwirt die Vorteile von Pro Gesund zu vermitteln. Auch ihr Chef konnte dazu natürlich nicht Nein sagen. Bartmann bereut diesen Schritt nicht: „Für uns Tierärzte ist Pro Gesund ein wertvolles Hilfsmittel, um das Gesundheitsgeschehen in der Herde zu beobachten.“ Euter-, Klauenerkrankungen, Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen und die Gesundheit der Nachzucht und der Kälber stehen oft in engem Zusammenhang mit der Fütterung und dem Betriebsmanagement im Allgemeinen. „Pro Gesund eröffnet dem Tierarzt die Möglichkeit, auf betriebsspezifische und tiergesundheitsrelevante Informationen aus dem LKV, vom Tiergesundheitsdienst (TGD) und der HIT-Datenbank zurückzugreifen und diese für eine Bestandsbetreuung zu nutzen.“ Denn Zellgehalt, Milchinhaltsstoffe, Harnstoffwerte und das Laktationsstadium liefern Tierarzt Bartmann dabei wichtige Informationen. Seit Kurzem
LKV JOURNAL 1 | 2015
Andreas Steidele kann jederzeit über eine App den Gesundheitsstatus seiner Herde abrufen.
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Milcherzeugung
für das Auswerten, Einpflegen und Interpretieren der Betriebsdaten und damit die Einführung einer rein tierärztlichen Bestandsbetreuung im Oberallgäu einzuführen, kann sich Bartmann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorstellen. Aktive Pro Gesund-Werbung betreibt Bartmann deshalb in seiner Praxis vorerst nur selektiv. „Überall dort, wo wir ein Bestandsproblem vermuten, kann uns Pro Gesund wertvolle Informationen liefern. Nach einer Sanierung oder Managementumstellung erleichtert Pro Gesund das Monitoring und zeigt uns die Rückfallquote sicher auf.“ Martina Bechter kann die Bedenken ihres Chefs ausräumen: „Gerade für Betriebe mit niedrigen Tierarztkosten ist der Pro Gesund Einstieg einEin erfolgreiches Team, wenn es um die Gesundheit der Milchkühe geht (v.l.n.r.): Tierarzt Dr. Michael Bartmann, seine Assistenzärztin Dr. Martina Bechter und Landwirt Andreas Steidele.
gibt es auch eine Verknüpfung mit dem TGD, die erlaubt eine Übersicht über den betriebsindividuellen Einsatz
fach und nicht aufwändig. Diese Betriebe haben dann ein funktionierendes Monitoring System an der Hand und können sich laufend mit
Pro Gesund auf einen Blick
von Medikamenten. Hierdurch kann gezielter, schneller und effektiver be-
Was ist Pro Gesund?
handelt werden, denn gerade in Bezug auf den Medika-
Grundlage für Pro Gesund ist die Erfassung und
menteneinsatz gerät die Landwirtschaft immer stärker
Auswertung von tierärztlichen Diagnosen in
unter eine Art Generalverdacht.
bayerischen Rinderherden. Durch die kontinuierliche Erfassung von Erkrankungen beim Rind
Vorbeugen statt heilen
erhalten die Betriebe wichtige Informationen über den Gesundheitsstatus ihrer Herde.
In Pro Gesund sieht Bartmann eine wichtige Argumentationshilfe: „Die Ursachensuche und Bekämpfung soll-
Ziele von Pro Gesund?
te heute für einen Tierarzt genauso wichtig sein, wie
1. Verbesserung der Tiergesundheit in bayeri-
die Behandlung der Krankheitssymptome. Pro Gesund
schen Milchviehbeständen
liefert hier gute Ansätze.“ Doch das sind für den Tier-
2. Etablierung der so genannten integrierten
arzt nicht die einzigen Vorteile: „Gerade wenn unspe-
tierärztlichen Bestandsbetreuung (ITB)
zifische Krankheitsbilder gehäuft auftreten, hilft mir
3. Schätzung von Gesundheitszuchtwerten baye-
die gesundheitsrelevante Dateneinsicht, um ein bes-
rischer Zuchtbullen, um die Rindergesundheit
seres Bild der Gesamtsituation und der möglichen Ur-
langfristig züchterisch zu halten und weiter zu
sachen zu erhalten. Die Dokumentation der Beobach-
verbessern und Krankheiten vorzubeugen.
tungen der Landwirte selber und aller bisher gestellten tierärztlichen Diagnosen lassen oft für die momentane
Wer kann teilnehmen?
Situation auf dem Betrieb wichtige Rückschlüsse zu.
Teilnehmen können alle praktischen Tierärzte
Alles in allem erleichtert mir Pro Gesund die tierärztli-
in Bayern und alle bayerischen Milchviehhalter,
che Betreuung meiner Betriebe.“ Allerdings befürchtet
die Mitglied beim LKV Bayern sind. Landwir-
Tierarzt Bartmann auch einen großen Aufwand bei der
te wenden sich mit der ausgefüllten Teilnah-
Bestandsbetreuung. „Die Informationen und Auswer-
meerklärung an ihren LOP oder faxen sie an
tungen, die mir Pro Gesund mit Hilfe des LKV liefert,
ihre LKV-Verwaltungsstelle. Die Teilnahme ist
müssen auch gelesen, interpretiert und am Betrieb um-
kostenfrei.
gesetzt werden. In einer normalen Tierarztpraxis stößt
Quelle (LfL Bayern)
man da schnell an Grenzen.“ Einen eigenen Assistenten
28
LKV JOURNAL 1 | 2015
Natürliche
anderen Betrieben vergleichen. Gerade diese Sensibi-
Enthornungsgeräte...
te Garant dafür, die Gesundheit der Herde dauerhaft zu sichern.“ Dem kann Landwirt Andreas Steidele nur zustimmen: „Gerade der horizontale Betriebsvergleich hilft mir, die eigenen Ergebnisse richtig einzuordnen. Schon wenn die Ampel von Grün auf Orange springt,
VOLLBLUT Pp 10/167044
Rave x Imposium x Rosenherz PP Interessanter hornloser Jungbulle mit Top-Euterzuchtwert
werde ich hellhörig und kann zusammen mit meinem Tierarzt reagieren.“
Datensicherheit ist garantiert Wichtig bei der Entscheidung für Pro Gesund war Steidele und Bartmann, dass die Daten Dritten nicht zugänglich sind. Grundlage ist die Erfassung und Auswertung von tierärztlichen Diagnosen. Bei Pro Gesund interessiert nicht, welche Behandlungsstrategie der Tierarzt verfolgt und welche Medikamente er einsetzt. Es geht allein darum, die Häufigkeit von Diagnosen zu erfassen und damit Trends beim Einzeltier und der gesamten Herde abzuleiten. Dies stellt auch die Basis für die Einführung von Gesundheitszuchtwerten bayerischer Zuchtbullen dar, damit die Landwirte in Zukunft
VIKING Pp 10/344870
Vigoray x Huray x Samar Pp Nutzungsdauer, Fitness und Exterieur auf höchstem Niveau
auch in der Tierzucht auf die Gesundheit schauen können. Dass alle Betriebsdaten dabei anonym erfasst und ausgewertet werden, ist eine zwingende Vorgabe des Programmes. Milcherzeuger Andreas Steidele weiß dies zu schätzen: „Wir sehen Pro Gesund als Hilfsmittel, um unsere Herde besser beobachten zu können. Es ergänzt die bisher schon monatlich erfassten Probemelkdaten um tierärztliche Diagnosen und eigens gemachte Beobachtungen und gibt uns die Sicherheit, dass wir nichts übersehen.“ Der bürokratische Mehraufwand hält sich dabei für ihn in Grenzen. Auf dem Abgabebeleg wird der jeweilige Diagnoseschlüssel notiert und vom LOP in das System eingegeben. Über eine App kann Steidele jederzeit den Gesundheitsstatus per Smartphone abrufen und auch gesundheitsrelevante Beobachtungen selbst
FANTANO Pp 10/796080
Fanatic x Mitey P x Mr.Sam Nutzungsdauer-Spezialist mit pos. Inhaltsstoffvererbung
in das System eingeben.
Kopf frei machen Steidele hat Pro Gesund längst als Dienstleistungsangebot für seinen Betrieb verstanden. „Das Programm hilft mir, nicht nur den Gesundheitsstatus unserer Herde zu überwachen, es unterstützt mich auch beim Management. Listen werden auf Knopfdruck erstellt und zeigen
HOLSTEIN BRAUNVIEH FLECKVIEH
lisierung für die eigenen Ergebnisse ist doch der bes-
mir, welche Kühe zur Besamung anstehen, welche auf Trächtigkeit untersucht oder trockengestellt werden müssen, das spart Arbeit und hält mir den Kopf für andere wichtige Aufgaben frei.“
LKV JOURNAL 1 | 2015
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29
Milcherzeugung
Klauengesundheit
Gesunde Klauen tragen die Milch Eine Feldstudie belegt: Die Klauengesundheit beeinflusst unmittelbar die Milchleistung.
„Gesunde Klauen tragen die Milch” – diesen altbekann-
Die Hauptursache ist in 90 Prozent aller Lahmheitsfälle
ten Spruch kennt jeder Landwirt. Auch viele inter-
im Bereich der Klauen zu lokalisieren. Neben dem
nationale Studien berichten von einem deutlichen
Aspekt der Tiergesundheit kommt der Klauengesund-
Milchleistungsabfall
Abhängig
heit somit auch eine erhebliche wirtschaftliche Be-
vom jeweiligen Schweregrad der Lahmheit und dem
deutung zu. Welchen Einfluss aber nimmt die Klauen-
Zeitpunkt des Auftretens innerhalb der Laktation
gesundheit auf die Milchleistung unserer bayerischen
reichen die angegebenen Verluste dabei von 160
Fleckviehkühe und wie beeinflusst das Haltungssystem
Kilogramm
die Klauengesundheit und dessen Auswirkungen?
bis
zu
lahmer
870
Milchkühe.
Kilogramm
Milch
pro
Standardlaktation.
Abb. 1: Vorkommen von diagnostizierten Klauenkrankheiten
auf Tierebene in Lauf- und Anbindestall (Laufstall n = 766; Anbindestall n = 669)
30
n = absolute Zahlen der betroffenen Tiere, % = Anteil der Gesamtpopulation der jeweiligen Haltungsgruppe, Horn = Krankheiten des Klauenhorns, Haut = Krankheiten der Klauenhaut, RE = Klauenrehe, WLD = Weiße-Linie-Defekt, WD = Wanddefekt, DS = Doppelsohle, STG = Steingalle, RSG = Rusterholz’sches Sohlengeschwür, KSG = Klauensohlengeschwür atypischer Lokalisation, SSG = Sohlenspitzengeschwür, HS = Hornspalt, DD = Dermatitis Digitalis, BF = Ballenfäule, LI = Limax, DID = Dermatitis Interdigitalis, PH = Phlegmone
LKV JOURNAL 1 | 2015
Abb. 2: Mittlere 305-Tage-Leistung klauengesunder und hochgradig klauenhorn- bzw. klauenhautkranker Laufstallkühe in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Diagnosestellung
DIM = Laktationstag (day in milk) zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, Gesund = mittlere Leistung klauengesunder Tiere, Horn max. SG 3 = mittlere Leistung klauenkranker Tiere mit hochgradig ausgeprägter Klauenhornkrankheit, Haut max. SG 3 = mittlere Leistung klauenkranker Tiere mit hochgradig ausgeprägter Klauenhautkrankheit
Um dies zu untersuchen, führten die Höchstädter Klauenpflege, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, das LKV Bayern und die Klinik für Wiederkäuer Oberschleißheim von Frühjahr bis Sommer 2012 eine umfassende Feldstudie durch. An dem Projekt nahmen 35 Betriebe mit Lauf- und Anbindeställen aus dem Höchstädter Kundenstamm teil. Im Rahmen der regulären Klauenpflege wurde die Klauengesundheit von insgesamt 1.435 Fleckviehkühen erfasst. Die Beurteilung erfolgte nach dem allgemein gültigen Diagnoseschlüssel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG),
KlauenKlauengesunde gesunde Kühe Kühe sind sind leistungsleistungsbereiter! bereiter!
die Milchleistung wurde anhand der Milchleistungsergebnisse ermittelt. Bei 72 Prozent aller untersuchten Tiere konnte mindestens eine Klauenerkrankung diagnostiziert werden. Das bestätigt, dass die Klauengesundheit auch in bayerischen Fleckviehbetrieben eine wichtige Rolle spielt. Der Prozentsatz der klauenkranken Tiere war dabei unter Laufstalltieren mit 79,3 Prozent deutlich höher als unter den Tieren in Anbindehaltung mit 62,6 Prozent. Auch für einzelne Klauenkrankheiten wurden stets höhere Prävalenzen für Laufstalltiere ermittelt (siehe Abb. 1). Einzige Ausnahme stellte das Rusterholz’sche Sohlengeschwür dar, das durch falsche Belastungsverhältnisse bei zu langen, so genannten Stallklauen entsteht. Es wurde öfter bei Tieren in Anbindehaltung festgestellt. Während die Klauengesundheit in Anbindehaltung hauptsächlich durch den fehlenden Abrieb negativ beeinflusst wird, nehmen im Laufstall erheblich mehr Faktoren Einfluss. Neben der Beschaffenheit der Lauf- und Liegeflächen sind dies auch die Herdengröße, der Infektionsdruck und die Intensität der Einzeltierbeobachtung. Zwei Drittel aller Klauenerkrankungen waren lediglich geringgradig ausgeprägt. Diese Beobachtung bestätigt den positiven Effekt einer regelmäßigen
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LKV JOURNAL 1 | 2015
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Milcherzeugung
renden Verlust innerhalb der gesamten Laktation. Der Grund für die geringere Leistung sind wahrscheinlich
Schmerzen,
unter denen betroffene Tiere beim Gehen und Stehen,
beim
Ablegen
und
Aufstehen
leiden.
Ein
verändertes
Liege-
verhalten
lahmer
Tie-
re und reduzierte Fresszeiten führen zu einer geringeren Aufnahme von Trockenmasse und Energie. In Folge dessen reduziert sich letztendlich Die Untersuchungen zeigen, dass der Prozentsatz klauenkranker Tiere in Laufställen höher lag als in Anbindeställen.
auch die Milchleistung. Zusätzlich hemmen die bei Schmerzen freigesetz-
und fachkundig durchgeführten Klauenpflege. Da in
ten Stresshormone die Ausschüttung von Oxytocin, das
allen teilnehmenden Betrieben rund alle sechs Mona-
für das Einschießen der Milch in die Milchzisterne ver-
te eine funktionelle Klauenpflege durchgeführt wird,
antwortlich ist. Die eingeschränkte Mobilität, der kom-
wurden
entdeckt
binierte Funktionsbereich von Ruhen und Fressen und
und konnten so bereits im Anfangsstadium behandelt
der geringere Sozialstress bei Tieren in Anbindung er-
werden.
klärt umgekehrt, warum die Auswirkungen einer Klau-
Klauenerkrankungen
rechtzeitig
Mehr Schmerzen – weniger Milch
enerkrankung in der Gruppe Anbindestall weniger deutlich ausfielen.
Pflege rechnet sich
Für klauenkranke Laufstalltiere konnte eine deutlich geringere Milchleistung festgestellt werden als für klauengesunde Vergleichstiere. Zwar führten geringgradi-
Die beobachteten, recht beachtlichen Milchverluste im
ge Klauenerkrankungen noch zu keinen wesentlichen
Krankheitsfall zeigen, wie sensibel die Milchleistung
Veränderungen der Milchleistung, da sie vom Tier ver-
bei Fleckvieh auf Klauenerkrankungen reagiert. Umso
mutlich noch gut ertragen und sozusagen weggesteckt
bedeutender ist die fortwährende Verbesserung der
wurden, bei mittel- bis hochgradiger Klauenerkran-
Klauengesundheit im Betrieb.
kung aber konnten durchschnittliche Verluste
von
Vor allem eine regelmäßig durchgeführte Klauenpflege
680 bis zu 950 Kilogramm Milch pro 305-Tage-Leistung
senkt das Risiko schwerer Klauenerkrankungen und
registriert werden.
schützt so vor finanziellen Einbußen durch Milchverluste. Was der Landwirt dadurch einspart, macht die
Der größte Rückgang der Milchleistung wurde bei Tie-
Kosten der Klauenpflege schnell wett. Können in einem
ren beobachtet, bei denen eine Klauenerkrankung in
60-Kuh-Betrieb nur zwei Tiere mit hochgradigen Klau-
der Startphase der Laktation – vom ersten bis zum 60sten
enerkrankungen durch regelmäßige Klauenpflege ver-
Laktationstag – festgestellt wurde. Bei diesen Tieren war
hindert werden, hat sich die Klauenpflege allein durch
nicht nur die 100-Tage-Leistung deutlich verringert,
den vermiedenen Milchverlust schon gerechnet.
auch die 305-Tage-Leistung unterschied sich um bis zu
Allen teilnehmenden Betrieben ein herzliches Danke-
2.080 Kilogramm von der gesunder Tiere. Eine Klauen-
schön, ohne Ihre Kooperationsbereitschaft und Ihr Ver-
erkrankung
trauen hätte diese Studie nicht durchgeführt werden
zum
Zeitpunkt
des
Laktationshöhe-
punktes führt demnach nicht nur zu einem Ausblei-
können.
ben der Spitzenleistungen, sondern zu einem fortwäh-
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■ Mag. med. vet. H. Reßler, Dr. med. vet. M. Hanemann
LKV JOURNAL 1 | 2015
Würmer fressen Milch! Auch bei Ihren Kühen.
f
rie Steckb r: Errege stertagi Ostertagia o
men: Vorkom dgebieten In Grünlan tschland u e D z n a g in ngen: u k ir w s Au g1 n u t is le h c il der M Minderung stik: Diagno hproben, c il m k n a T LISA Ostertagia-E tengünstig kos schnell und O
1
A
-ELIS
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Der Praktische Tierarzt 95, Heft 8 (2011)
FÜR TIERE. FÜR DIE GESUNDHEIT. FÜR SIE.
lung: Behand Würmer n e g e g t a r a p Aufgussprä auf Milch it e z e t r a W mit 0 Tage
Milcherzeugung
Das Milchleistungsjahr 2013/2014
Rekord Leistung Vorausschätzungen ließen es zwar bereits erahnen, aber dass das Ergebnis so ausfällt, mit dem war nicht zu rechnen. Die Milchbauern im Freistaat haben Rekordergebnisse im Stall erzielt und auch die bayerischen Milcherzeuger halten jetzt mehr Kühe pro Betrieb.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Milcherzeugung
Am 30. September ist das „Milchleistungsjahr“ 2013/14
Der größte Anstieg der Kuhzahl wurde in den Milcher-
abgelaufen. Der Termin ist Stichtag für die Jahresleis-
zeugerringen Passau, Ansbach und Regen festgestellt.
tung und die kann sich sehen lassen. Die Milchleistung
Mittelfranken wieder ganz vorn
der bayerischen Kühe ist um 198 Kilogramm auf durchschnittlich 7.539 Kilogramm pro Kuh und Jahr gestiegen. Damit konnte die Stagnation aus dem letzten Prüfungs-
Auch die Leistung ist in allen Regionen gestiegen, be-
jahr wettgemacht werden. Die Milchinhaltsstoffe sind
sonders deutlich zugelegt haben die Kühe in Oberbayern,
stabil geblieben.
Auch die Kuhzahl stieg an Auch die durchschnittliche Kuh-
Zahl und Durchschnittsleistung der geprüften Kühe in den einzelnen Regierungsbezirken: Regierungsbezirk
Jahr
Milch kg
Fett %
Eiweiß %
Anzahl Betriebe
Anzahl Kühe
Oberbayern
2014
7.502
4,15
3,51
7.677
299.954
2013
7.233
4,09
3,46
7.906
295.023
2014
7.445
4,17
3,52
3.064
120.065
2013
7.209
4,16
3,50
3.165
118.711
2014
7.604
4,22
3,54
2.792
120.516
2013
7.510
4,22
3,53
2.875
118.521
2014
7.519
4,21
3,53
1.749
78.372
2013
7.497
4,24
3,53
1.839
77.157
2014
7.708
4,17
3,51
2.177
97.607
2013
7.569
4,20
3,51
2.280
95.595
2014
7.660
4,11
3,48
618
26.442
2013
7.515
4,14
3,48
649
26.219
2014
7.525
4,16
3,53
5.503
234.425
2013
7.293
4,17
3,51
5.732
233.079
zahl ist angestiegen. Mit
977.380
Kühen
stehen
Niederbayern
12.000 Kühe mehr in
der
Milch-
Oberpfalz
leistungsprüfung als im Jahr zuvor.
Allerdings
Oberfranken
war am Ende des Prüfungsjahres auf
Grund
Mittelfranken
der
angespannten Milchpreissitua-
Unterfranken
tion ein merklicher Abbau der Kuhbestände spürbar.
Schwaben
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LKV JOURNAL 1 | 2015
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Milcherzeugung
Niederbayern und Schwaben. Die höchste Steigerung
Kilogramm Milch pro Kuh erzeugt, in Oberbayern 7.502
weisen die oberbayerischen MLP-Betriebe mit 269 Kilo-
und in Niederbayern 7.445 Kilogramm.
gramm mehr Milch auf. Die höchste Leistung auf regionaler Ebene erbrachten die Kühe im Milcherzeugerring
Zellzahlen gingen zurück
Mühldorf mit 289 Kilogramm mehr Milch. Die höchste durchschnittliche Milchleistung insgesamt
Neben der Leistung gibt es natürlich auch noch andere
wurde mit 7.708 Kilogramm wieder in Mittelfranken
Parameter, die im Rahmen der Milchleistungsprüfung
gemolken, gefolgt von Unterfranken mit 7.660 Kilo-
erfasst und ausgewertet werden. Ein wichtiger Indika-
gramm, der Oberpfalz mit 7.604 Kilogramm und Schwa-
tor für die Eutergesundheit ist die Zellzahl. Erfreuli-
ben mit 7.525 Kilogramm. In Oberfranken wurden 7.519
cherweise konnte auch dieser Wert verbessert werden, er ging auf 182.000 zurück. 59 Prozent der Zellzahlergebnisse
Der Blick auf die einzelnen Milcherzeugerringe:
liegen unter einem Wert von 100.000. Durch die Teilnahme
Erzeugerring
Jahr
Milchleistung
Anzahl Kühe
Ansbach
2014
7.708
97.607
kann eine nachhaltige Verbes-
2013
7.569
95.595
serung der Tiergesundheit si-
2014
7.660
26.442
2013
7.515
26.219
2014
7.519
78.372
2013
7.497
77.157
2014
7.544
71.975
2013
7.337
71.313
2014
7.517
162.450
2013
7.274
161.766
2014
7.459
62.106
2013
7.214
62.081
2014
7.407
80.792
2013
7.109
79.413
2014
7.716
73.903
Betriebe mit über 100 Kühen
2013
7.427
72.655
stieg auf 882. In diesen Betrie-
2014
7.669
27.550
2013
7.384
26.862
2014
7.531
35.737
2013
7.297
35.680
2014
7.213
30.408
2013
7.042
29.768
2014
7.604
120.516
2013
7.510
118.521
2014
7.511
49.581
Alle Rassen konnten die Leis-
2013
7.271
49.152
tung steigern. Fleckvieh hat ei-
2014
7.339
59.941
2013
7.090
59.023
Würzburg
Bayreuth
Wertingen
Kempten
Landshut
Miesbach
Mühldorf
Passau
Pfaffenhofen
Regen
Schwandorf
Traunstein
Weilheim
36
an Pro Gesund (s. auch S. 26)
cher gestellt werden.
Die Kuhzahl pro Betrieb steigt Die Zahl der Milchkuhbetriebe ging weiter zurück. Am Ende des
Prüfungsjahres
standen
nur noch 22.856 Betriebe unter Leistungsprüfung, 707 weniger als im Jahr zuvor. Der durchschnittliche MLP-Betrieb hatte eine Herdengröße von rund 43,3 Kühen, das bedeutet wieder einen Anstieg von 1,6 Kühen pro Betrieb. Die Zahl der
ben stehen bereits 11,7 Prozent aller bayerischen MLP-Kühe. Fast 1.300 Betriebe in der MLP arbeiten mit dem Melkroboter. Auch da geht der Trend zum größeren Betrieb, weil immer mehr Landwirte eine Mehrboxenanlage fahren.
Und die Rassen?
nen Anteil von 75 Prozent. Führend bei der Lebensleistung ist das Braunvieh.
■ J. Jungwirth
LKV JOURNAL 1 | 2015
Beratung
MLP-online-Seminar
Von Klick zu Klick mehr Überblick Sie wollen mit wenigen Mausklicks ihren Betrieb managen? Kein Problem, mit RDV-4-M, dem LKV-online-Portal, haben Sie alle wichtigen Daten rund um ihre Milchviehherde auf einen Blick. Sie können mit den Daten arbeiten und den Betriebsablauf steuern. Für alle, die mit der Nutzung unseres Online-Portals noch nicht vertraut sind, gibt es jetzt zum Einstieg unsere LKV-Profi-Seminare. Wir haben das „LKVonline-Seminar – vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“ in Bamberg besucht.
Treffpunkt ist der Computer-Raum an der Landwirtschaftsschule in Bamberg. Zwölf Frauen und Männer sitzen neugierig vor den PCs. Sie haben sich einen Tag frei genommen, um LKV-Online kennen zu lernen. Seminarleiter Robert Lochmüller ist sozusagen der
LKV JOURNAL 1 | 2015
37
Beratung
Robert Lochmüller hilft, den Pop-up-Blocker auszuschalten. Je nach Browser gibt es dafür eine einfache Anleitung. Dann geht alles ganz leicht.
In LKV-Online werden die Informationen über die Herde in anschaulichen Grafiken dargestellt. Das gibt einen schnellen Überblick.
Chauffeur auf der Datenautobahn. Er kennt das mulmi-
geöffnet wird. Eine ausführliche Anleitung dazu fin-
ge Gefühl vieler Landwirte vor dem Einstieg in das On-
den die Teilnehmer auch in ihren Seminarunterlagen.
line-Portal. Denn für den Neueinsteiger ist die Datenflut
Nach dem Öffnen des Programms geht alles ganz leicht.
zunächst fast schon ein wenig beängstigend. Doch Loch-
Robert Lochmüller erklärt alle Möglichkeiten, die
müller kann seine Kursteilnehmer beruhigen. Wenn
LKV-Online bietet. Wie sieht der Gesundheitsstatus
sie nach wenigen Mausklicks mittendrin sind, sinkt die
meiner Herde aus? Welche Kühe stehen als nächstes
Hemmschwelle schnell.
zum Abkalben an, welche müssen belegt werden? Mit ein paar Mausklicks verschafft sich der Landwirt einen
Das Gute an MLP-Online ist das immense Datenvolu-
schnellen Überblick über die wichtigen Kenngrößen
men, das von vornherein da ist, ohne dass der Landwirt
seiner Herde in den einzelnen Laktationsgruppen. Da-
viel dazu tun muss. Anders als in externen Manage-
mit gewinnt er Zeit und hat den Blick frei für Wesent-
ment-Programmen sind bei LKV-Online dank Rinder-
liches. Mit anschaulichen Grafiken wird aufgezeigt, wie
datenverbund – RDV-4-M heißt „ Rinderdatenverbund
hoch zum Beispiel die Versorgung mit Eiweiß und Ener-
für Mitglieder“ – alle Tierdaten wie die Abstammung,
gie in den einzelnen Laktationsgruppen ist. Auf einen
die Besamung oder die Ergebnisse aus der Milchleis-
Blick ist zu erkennen, ob die Versorgung der Frischmel-
tungsprüfung bereits vorhanden. Der Landwirt muss
kenden unter dem optimalen Wert liegt oder ob die Alt-
nicht erst alles mühsam eintippen. Er kann die Infor-
melkenden möglicherweise überversorgt sind.
mationen sofort nutzen und ganz nach seinen Wünschen und Anforderungen sortieren, anschauen oder
LKV-Online bietet noch mehr Möglichkeiten als der Er-
ausdrucken.
gebnisbericht
„Wie komme ich ins Programm?“
auf
Pa-
pier. Mit der Internetanwendung kann der Landwirt seine Kühe in
Für Neueinsteiger erscheint der Einstieg ins Programm
einzelne Gruppen sor-
auf den ersten Blick ein wenig schwierig, weil so ge-
tieren und alle Ergebnis-
nannte Pop-up-Blocker den Zugang verwehren. Diese
se zurückverfolgen. Er
Pop-up-Blocker sorgen dafür, dass der Rechner nicht mit Werbung überschwemmt wird. Mit ein paar Klicks sind sie leicht zu überwinden, erklärt Robert Lochmüller den Seminarteilnehmern und zeigt ihnen wie die Pop-up-Blocker ausgeschaltet und das Programm
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Robert Lochmüller ist Fütterungsberater an der Verwaltungsstelle Bayreuth, Er betreut rund 130 Betriebe in den Landkreisen Forchheim und Kulmbach.
LKV JOURNAL 1 | 2015
Warum haben Sie das Seminar besucht?
„Ich wollte das LKV-online endlich kennen lernen, weil ich bisher noch nicht viel damit zu tun hatte. Für mich sind die Aktionslisten das Wichtigste und dann natürlich die Auswertungen, um einen schnellen Überblick über die Herde zu haben“
Gesunde Tiere durch gesunde Weiden!
ANDREAS FRANZL Anwendungsberater
für Bayern T 08086 946116 M 0175 2237 828
„Ich möchte das einfach kennen lernen, damit ich mir Zeit spare. Ich möchte unsere Tiere besser kennen und das hier ist eine sehr komprimierte Art, um so gezielt Probleme angehen zu können.“
„Bisher habe ich in diesem Programm immer nur ein wenig herumgestöbert, gearbeitet habe ich noch nicht damit. Jetzt bin ich hierher gekommen aus Neugierde und Lust aufs Programm. Man muss an praktischen Sachen immer rausholen, was geht.“
„Meine Empfehlung: Düngen Sie die Weiden im Frühjahr mit 300 bis 400 kg/ha PERLKA. Das fördert die wertvollen Untergräser, drängt unerwünschte Arten zurück und sorgt für mineralstoffreiches Futter. Willkommener Zusatzeffekt: Bessere Weidehygiene durch Dezimierung der Parasitenlarven!“
Die Wirkung macht den Unterschied! bekommt einen Überblick über die ganze Historie seiner Herde. Und kann sich auch gezielt Informationen holen, etwa wie seine Kühe auf die Hitzeperiode oder auf die Öffnung des zweiten Silos reagiert haben. Nach dem theoretischem Teil und der Mittagspause geht es los. Jetzt loggen sich alle selbst ein und holen Ihren eigenen Betrieb auf den Bildschirm. Das macht richtig Spass, die eigene Herde nach den verschiedenen Kriterien zu betrachten und sich das Gesamtergebnis anzuschauen. Plötzlich hat man es schwarz auf weiß, was im Grunde immer schon als Bauchgefühl vorhanden war: Die grafische Darstellung des Milchmengenverlaufs zeigt nur zu deutlich, aus der Herde wäre mehr herauszuholen. Denn zuerst setzt die Milchleistung voll ein, doch sie bleibt nicht auf hohem Niveau, sondern sackt ab, weil die Energieversorgung nicht mehr stimmt. Und die so genannten Aktionslisten begeistern sowieso. Die Drucker rattern, jeder geht zufrieden nach Hause. Jetzt heißt es allerdings dran bleiben und das Erlernte zu festigen. Es ist wie beim Führerschein, erst die Übung macht die Anwendung zur Routine.
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■ G. Helm
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Fleischerzeugung
Lämmermast
Ökologisch wertvoll, ökonomisch schwierig Mit einem Selbstversorgungsgrad von 46 Prozent deckt die Lämmermast in Deutschland bei weitem nicht den Bedarf an Lammfleisch. Billige Importe aus England, Irland und Neuseeland setzen dennoch dem heimischen Markt seit Jahren massiv zu. Schäfer Robert Lechner aus Markt Berolzheim in Mittelfranken trotzt diesen schwierigen Bedingungen. Wir haben ihn und seine Herde besucht.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Fleischerzeugung
Damit ein Teil der Mutterschafe im Winter ablammen kann, hat Robert Lechner 2012 in einen neuen Schafstall investiert.
Das Altmühltal ist etwas für Romantiker, gesäumt von
abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Weil sich die
kleinen Dörfern mit schmucken Fachwerkhäusern
trockenen und steinigen Jura-Lagen an den Talhängen
fließt die Altmühl ruhig und gemächlich durch eine
für Ackerbau und Viehzucht nicht eignen, sind sie seit Jahrhunderten das Refugium der Schäfer. Doch was viele Touristen nicht wissen, der Beruf des Schäfers hat mit Romantik wenig zu tun. Nirgendwo sonst ist der Wettbewerb so hart wie auf dem Markt für Lammfleisch. Die Margen sind extrem gering, Schafwolle ist wertlos und der Druck aus dem Ausland ist riesig. Seit 300 Jahren wird der Schäferberuf in der Familie Lechner aus Markt Berolzheim vererbt. Robert Lechners Vorfahren waren angestellte Gemeindeschäfer mit Eigenviehhaltung. Erst seit 1960 wird die Schäferei als selbstständiger Familienbetrieb geführt. Die Verbundenheit zu den wolligen Vierbeinern hat mit Familientradition, Leidenschaft und vor allem mit viel Können zu tun.
Kontinuierliches Angebot Von Mitte April bis Mitte Dezember betreibt Robert Lechner auf 70 Prozent seiner 200 Hektar großen Betriebsfläche Hütehaltung. Die meisten dieser Flächen sind nicht sehr ertragreich, es sind Mager- und Trockenrasen. Auf den übrigen 60 Hektar werden Winterweizen und Wintergerste für den Futtertrog und Grassilage, Heu, Silomais und Luzerne angebaut. Lechner hat 2012 in einen neuen Stall investiert und seine Herde von 600 auf 900 Mutterschafe aufgestockt. „Es gibt Schäfer, die sich einen teuren Stall sparen und mit ihrer Herde auch im Winter weitestgehend im Freien arbeiten, dafür haben sie aber oft nur im Frühjahr Lämmer und das ist ein Problem“. Robert Lechner fährt über das Jahr verteilt drei Lammzeiten. Seine Mutterschafe lammen im Winter von Dezember bis Januar, im Frühjahr von März bis April und im Spätsommer von August bis September. „Wenn wir Lämmer zu einigermaßen akzeptablen Schlachtpreisen vermarkten wollen, müssen wir diese
LKV JOURNAL 1 | 2015
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Fleischerzeugung
Der neue Stall bietet Platz für 600 Mutterschafe.
unseren Kunden kontinuierlich über das ganze Jahr
und Silomais bekommen die Lämmer in dieser Phase
hinweg anbieten. Würden hingegen alle Lämmer zeit-
auch Kraftfutter zugefüttert. Das schlägt pro Lamm mit
gleich im Frühjahr lammen, hätten wir punktuell mit
20 bis 25 Euro zu Buche. Die Endmast der Lämmer sorgt
einem massiven Überangebot zu kämpfen und die Prei-
auf dem Betrieb Lechner aber nicht nur für bessere Qua-
se rutschen ganz in den Keller“.
lität, sondern vor allem auch für mehr schlachtreife Tiere. Weil seine Lämmer nach drei Monaten abgesetzt wer-
Qualität zählt
den, können die Mutterschafe wieder schneller trächtig werden. So sind drei Lammungen in zwei Jahren mög-
Aber nicht nur die kontinuierliche Verteilung des Ange-
lich. Insgesamt werden auf dem Betrieb rund 1.200 Läm-
bots ist entscheidend, auch die Qualität zählt. Robert
mer pro Jahr erzeugt.
Lechner: „Der Markt will ganzjährig junge vollfleischige Lämmer mit 18 bis 22 Kilogramm Schlachtgewicht und
„Altmühltaler Lamm“
hellem Fleisch. Lämmer, die im März zur Welt kommen, dann den ganzen Sommer auf der Magerweide fressen,
Nach der Endmast im Stall gehen 20 Prozent der Läm-
erfüllen diese Ansprüche kaum“. Schäfer Lechner über-
mer in die Direktvermarktung. Eine Schlachterei in der
lässt die Qualität seiner Lämmer nicht dem Zufall. Diese
Nähe wird dafür einmal pro Woche beliefert. Stolz er-
werden im Alter von rund drei Monaten von ihren Müt-
zählt Robert Lechner, dass er am Qualitätsprogramm
tern getrennt und im Stall sechs bis acht Wochen lang
„Altmühltaler Lamm“ teilnimmt. Dieses ist ein Gemein-
ausgemästet. Neben dem Grundfutter aus Silage, Heu
schaftsprojekt der Landkreise Donau-Ries, Eichstätt,
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Fleischerzeugung
Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen, Neumarkt, Roth
unseren Schäfern ihr Auskommen“. Dennoch ist die
und Weißenburg-Gunzenhausen. Unterstützt werden
Qualität der Lämmer letztlich eine wichtige Größe, die
die Schäfer im Naturpark Altmühltal durch die Land-
jeder Schäfer selbst beeinflussen kann und sie entschei-
schaftspflegeverbände, die Untere Naturschutzbehörde
det über Gewinn und Verlust. Nur die absoluten Profis
und die Fachberatung im Landwirtschaftsamt. Die Ge-
verdienen hier Geld. Doch trotz der oft schwierigen Si-
samtkoordination hat der Landschaftspflegeverein Kel-
tuation kommt Aufhören für Robert Lechner aus Markt
heim übernommen. Gefördert wird das „Altmühltaler
Berolzheim im Altmühltal nicht in Frage: „Meine Fami-
Lamm“ mit Mitteln des Bayerischen Umweltministeri-
lie ist seit 300 Jahren Schäfer. Bei allen Schwierigkeiten,
ums und der Europäischen Union. Für das Projekt ha-
mit denen wir hier zu kämpfen haben, liebe ich meinen
ben sich engagierte Schäfereibetriebe, Direktvermark-
Beruf zu sehr. Leidenschaft schließt Leidensfähigkeit
ter, Metzger und Gastronomen aus den Landkreisen des
eben auch mit ein.“
■ G. Metz
Naturparks Altmühltal zusammengeschlossen. Sie vermarkten seither unter einem gemeinsamen Markennamen. Alle Schäfer verzichten dabei auf den Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel. Robert Lechner vermarktet 200 Lämmer direkt an gewerbliche Abnehmer, weitere 200 weibliche Tiere benötigt er für die eigene Bestandsergänzung und die restlichen 800 Lämmer verkauft er an die Erzeugergemeinschaft
Bayerischer
Schafhalter lebend ab Stall.
Dienstleister LKV Die Gewichts- und Qualitätskontrolle leistet der Erzeugerring für Mastlämmer, ein Mitglied des LKV Bayern. Ringberater Martin Ziegler verwiegt die Lämmer bei jedem Abholtermin und übernimmt die Qualitätsprü-
Nur die Lämmer erhalten auf dem Betrieb Lechner Kraftfutter. Ein bis eineinhalb Kilogramm am Tag sorgen für Tageszunahmen von 380 bis 400 Gramm.
fung. Auch Ziegler weiß, worauf es ankommt und kennt auch die Probleme, in der viele Betriebe stecken: „Aufgrund der niedrigen Erlöse müssen die Schafhalter ihre Kosten senken wo immer es geht, gleichzeitig fordert der Markt junge Lämmer bester Qualität und mit guter Ausschlachtung. Der Grat zwischen Aufwand und Nutzen, auf dem sich viele Schäfer bewegen, ist extrem schmal“. Sein Resümee ist ernüchternd: „Aufgrund der niedrigen Fleischpreise ist die Lämmermast in Bayern eigentlich nicht wirtschaftlich zu betreiben, nur die Dienstleistung als Landschaftspfleger und die damit verbundenen Ausgleichszahlungen aus den Naturschutzprogrammen sichern
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Lechner trennt die Mutterschafe nach der Lammung einige Tage von der Herde, damit den Müttern in der großen Herde die Lämmer nicht verloren gehen.
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Fleischerzeugung
Schweinefütterung
Wie werden Bayerns Schweine gefüttert? Wo stehen wir in der Schweinehaltung? Wieviel Futterfläche brauchen wir? Lassen sich die Güllenährstoffe kreislaufneutral unterbringen? Antwort auf diese und viele andere Fragen gibt die Fütterung im Schweinestall, vorausgesetzt, man weiß genau, was im Futtertrog landet. In einer gemeinsamen Beratungsaktion wollten die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, die Fleischerzeugerringe und das LKV Bayern herausfinden, wie die Schweine in bayerischen Ställen wirklich gefüttert werden.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
Fleischerzeugung
Um herauszufinden, was letztendlich im Schweinestall
Schweinefutters in der „Bayernration“ wächst rund um
gefüttert wird, wurde die Fütterungsstrategie aus 258
den Stall – regionaler und heimischer geht es nicht.
Ferkelerzeuger- und 199 Mastbetrieben unter die Lupe genommen. Aus den anonymisierten Daten dieser Be-
Beim Blick auf die Hauptfutterkomponente, das Getrei-
triebe wurde dann ein Modellbetrieb geschaffen, der so
de, sieht es ähnlich aus (Abb. 1): Die Hauptgetreidearten
genannte Bayernbetrieb mit einer bayerischen Durch-
sind mit 45,2 Prozent die Gerste und mit 29,5 Prozent der
schnittsration, der „Bayernration“, und dem dafür erfor-
Weizen. Weit dahinter rangieren Triticale und Maispro-
derlichen Futterbedarf. Die Produktion und die Leistung
dukte. Roggen und Hafer haben nur eine geringe Bedeu-
dieser ausgewählten Betriebe decken sich gut mit den
tung. Hinter den Getreidenebenprodukten verbergen
durchschnittlichen Jahresergebnissen aller LKV-Betrie-
sich Komponenten wie Weizengrießkleie, Futtermehle,
be von 2013.
Haferflocken, Backabfälle.
Der „Bayernbetrieb“ ist ein Kombibetrieb mit Ferkelerzeugung und Ausmast. Als Datengrundlage dien-
Bleibt noch der Blick auf die Eiweißversorgung (Abb. 1).
ten
Futteraufzeichnungen,
Hier wird die überragende Rolle von Sojaschrot deut-
der Futterverbrauch und die Futterkosten für die
lich, er macht 92,5 Prozent des Eiweißfutters aus. Die
Wirtschaftlichkeitsberechnung.
restlichen Eiweißfutter teilen sich auf in Rapsproduk-
unter
anderem
die
te, Leguminosen, Fischmehl und Bierhefe. Als Rapsprodukt wird fast ausschließlich Rapsextraktionsschrot
„Die Bayerische Durchschnittsration“
eingesetzt. An Leguminosen werden rund ein Drittel Ackerbohnen und zwei Drittel Erbsen verfüttert. Die dritte Säule der Futtermischung ist das Mineralfut-
Der „Kombinierte Bayernbetrieb“ fütterte im Wirt-
ter. Es ergänzt die fehlenden Aminosäuren, Mineral-
schaftsjahr 2012/13 insgesamt 65 von rund 500 mögli-
stoffe und Vitamine. Aufgegliedert in die Hauptnut-
chen verschiedenen Futterkomponenten. Eindeutig hat
zungsrichtungen werden in Bayern etwa 14 Prozent
sich gezeigt: Bayern ist ein „Selbstmischerland“. Es wur-
Ferkelmineral-, acht Prozent Tragemineral-, sieben Pro-
den bei 98 Prozent der Betriebe hofeigene Mischungen
zent Säugemineral-, 57 Prozent Anfangsmastmineral-
eingesetzt.
und 15 Prozent Endmastmineralfutter verbraucht.
Die
Abbildung
1
zeigt,
den
Hauptanteil
des
Schweinefutters nimmt im „Kombibetrieb Bayern“ das
Beim Faserfutter nehmen den Hauptanteil die Faser-
hofeigene Getreide mit rund 78,2 Prozent ein, gefolgt
mixe ein, gefolgt von Grascobs, Weizenkleie, Trocken-
von Eiweißfutter mit 16,5 Prozent und Mineralfut-
schnitzel, Sojaschalen. Abgeschlagen aber nicht unbe-
ter von drei Prozent. Das heißt, rund 80 Prozent des
deutend sind Maissilage und Grassilage.
Im kombinierten „Bayernbetrieb“ werden hauptsächlich hofeigene Mischungen verfüttert. 80 Prozent des Schweinefutters wächst rund um den Stall.
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Fleischerzeugung
ABB. 1: „Die bayerische Durchschnittsration“ anHand von Praxisdaten
Fazit: Die „bayerische Durchschnittsration“ spiegelt die
wurde in den letzten Jahren immer effizienter. So wur-
landwirtschaftlichen
wider.
den zum Beispiel vor zehn Jahren noch rund zehn
Was regional auf dem Feld „gut“ wächst und güllever-
Standortgegebenheiten
Kilogramm mehr Sojaschrot pro Mastschwein ver-
träglich ist, wird angebaut und verfüttert. Die Nähr-
braucht als heute, der Phosphoreinsatz ging um 15 Pro-
stoffe, die zusätzlich in den Betriebskreislauf kommen
zent zurück.
– zum Beispiel über Soja – werden als Ferkel oder Mastschweine wieder verkauft. Der Schlüssel zum ausgegli-
Soviel Futter wird gebraucht
chenen Nährstoffhaushalt ist die Fütterung. Aktuell liegt der Selbstversorgungsgrad für Schweine-
Was lässt sich noch verbessern?
fleisch in Bayern bei 80,5 Prozent. Dafür werden geschätzt rund 2,2 Millionen Tonnen Schweinefutter
Die Modellration kommt dem Optimum schon recht
benötigt – knapp 1,7 Millionen Tonnen in der Mast,
nahe, aber natürlich lässt sich auch noch etwas
o,5 Millionen Tonnen in der Ferkelerzeugung. Das be-
verbessern:
deutet 1,73 Millionen Tonnen Getreide, 0,37 Millionen
• Beim Eiweißfutter liegt das Einsparpotential bei rund
Tonnen Eiweißfutter, 67.000 Tonnen Mineralfutter und
zehn Prozent, beim Mineralfutter könnten bis zu 15
51.000 Tonnen Faserfutter und Öle.
Prozent eingespart werden. Das heißt, mit einer bes-
Für das Futtergetreide werden bei einem Durchschnitt-
seren Nutzung der Phasenfütterung wäre noch genü-
sertrag von 85 Dezitonnen pro Hektar rund 204.000 Hek-
gend Spielraum zur Futterkostensenkung, Umweltent-
tar Anbaufläche benötigt. Das entspricht zehn Prozent
lastung und Ressourcenschonung. Im Gegenzug dazu
der bayerischen Ackerfläche. Auf dieser Fläche lässt
könnte oder müsste der Getreideanteil in der Ration
sich auch die anfallende Güllemenge der bayerischen
erhöht werden.
Schweine umweltverträglich unterbringen. Im Modell-
• Auch innerhalb der Mineralfuttermittel bietet sich
betrieb liegt der Tierbesatz bei zwei GV pro Hektar. In
eine Futterkostenersparnis an durch die Verschiebung
der Realität liegt er im Schnitt weit unter zwei GV, es
hin zu billigeren Typen. So müsste das Tragemineral-
wäre also noch Luft nach oben.
futter mengenmäßig weit mehr ausmachen als das
Vom Eiweißfutter werden insgesamt 367.000 Tonnen
Säugemineralfutter. Der Anteil des Endmastminerals
verbraucht, davon 339.700 Tonnen Sojaextraktions-
bei den Mastrationen ist noch stark ausbaufähig.
schrot. Aus diesen Ergebnissen lassen sich nun ver-
• Der Faserfutteranteil müsste wegen der überragenden Bedeutung für die Darmstabilisierung und zur Förderung der Tiergesundheit und des Tierwohls etwas hö-
schiedene Szenarien errechnen:
Szenario 1: nur heimisches Eiweiss
her liegen. • Es könnten noch mehr heimische Eiweißfutter statt
Was passiert, wenn Bayerns Schweinehalter ihre
„Importsoja“ in den Futtertrog wandern. Dazu müssten
Schweine ausschließlich mit bayerischem Eiweißfut-
die entsprechenden Mengen und Qualitäten aber erst
ter füttern?
einmal auf dem Markt sein. Außerdem darf die Quali-
Die Landwirte müssten dafür zusätzlich auf 100.000
tät der Schweine nicht beeinträchtigt werden.
Hektar Ackerfläche Erbsen, Ackerbohnen oder
Eines zeigt die Modellration auch: Die Schweinefütterung
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Soja-
bohnen oder auf 110.000 Hektar Raps – bei einem Drittel
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Fleischerzeugung
statt Soja wird das fehlende Futtergetreide importiert. Daran ist nicht zu denken, schließlich ist Bayern ein Land mit den weltweit höchsten Getreideerträgen.
Szenario 3: Ökoproduktion Was wäre, wenn Bayerns Schweinehalter ihre Schweine „öko“ füttern: Dann müsste der Tierbesatz pro Flächeneinheit halbiert werden. Bei 80 Prozent Selbstversorgungsgrad müssten mehr als 400.000 Hektar Fläche – das sind 20 Prozent des Um das Futtergetreide für die „Bayernration“ bereitzustellen, werden derzeit rund zehn Prozent der bayerischen Ackerfläche benötigt.
bayerischen Ackerlandes – als Futter- und Gülleflächen bereit gestellt werden.
Rapsschrot in der Ration – und Leguminosen – bei zwei
Szenario 4: Wie bisher, aber Umweltfreundlich
Drittel Sojaschrot in der Ration – anbauen. Hinzu kommen noch zehn Prozent zusätzlich benötigte Gülleflächen, da heimische Eiweißfutter, wie Rapsschrot, Erbsen und Ackerbohnen mehr Stickstoff- und Phosphordruck
Und was ist, wenn Bayerns Schweinehalter ihre Schwei-
machen.
ne so wie jetzt füttern – mit Blick auf die Umwelt-
Für die jetzige Schweineproduktion wären insgesamt
belastung?
rund 330.000 Hektar, also 16 statt zehn Prozent der
Die „Bayerische Durchschnittsration“ bestimmt den
Ackerfläche notwendig. Hier böte sich eine Futter- und
Feldanbau. Das heißt, bei einem Getreideertrag von 85
Nährstoffallianz mit den Ackerbaubetrieben der Region
Dezitonnen pro Hektar ergeben sich Nährstoffabfuh-
an: Der eine Partner dieser Allianz, der „Veredler“, be-
ren von durchschnittlich 148 Kilogramm Stickstoff und
zieht sein Futter und auch sein Eiweiß vom umliegen-
65 Kilogramm Phosphor. Über die Schweinegülle kom-
den Ackerbaubetrieb, der Partner „Ackerbauer“ bezieht
men im Schnitt 136 Kilogramm Stickstoff und 65 Kilo-
die Güllenährstoffe vom nahen Veredlungsbetrieb. Das
gramm Phosphor pro Hektar. Das heißt, die Bilanz geht
Ganze System ist in sich abgestimmt und vertraglich
bei Stickstoff gut, bei Phosphor genau auf.
festgemacht, innerhalb der gleichgelagerten Erzeugungsregion, kreislaufneutral, heimisch, klimascho-
Fazit: Bayerns Schweinebauern füttern ihre Schweine
nend und wirtschaftlich.
vorwiegend mit Getreide aus der Region. An den teuren Zukaufsfuttern wird gespart, so weit es eine be-
Szenario 2: EiweiSS von der eigenen Fläche
darfsdeckende,
umweltschonende
und
tiergesund-
heitsfördernde Fütterung zulässt. Der Schlüssel dazu ist die Stickstoff- und Phosphorreduzierte Phasen-
Was wäre, wenn Bayerns Schweinehalter ihre Schwei-
fütterung basierend auf hochwertigen Futterkom-
ne mit bayerischem Eiweißfutter von der eigenen Flä-
ponenten. Gleichzeitig stellt sich damit die wirt-
che füttern?
schaftlichste
Dann müssten bei einem Selbstversorgungsgrad von 80
Schweinefleischproduktion ein. Zur Steuerung der
Prozent irgendwoher 1,1 Millionen Tonnen Getrei-
Fütterung hält die Ringberatung Instrumente wie
de kommen. Denn der eigene Anbau der Eiweißfutter
das
würde den Futtergetreideanbau verdrängen. Das geht
suchung der Aminosäuren, das so genannte Amino-
aber nur, wenn auf Weizenexporte oder den Getreide-
NIR oder die online-Futterdatenbank webFuLab parat.
anbau zur Energiegewinnung verzichtet und statt des-
sen preiswertes Futtergetreide angebaut wird. Oder
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und
umweltverträglichste
„Stärken/Schwächen-Profil“,
die
Form
der
Schnellunter-
■ Dr. H. Lindermayer und E. Brunlehner , LfL
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Foto: Landmetzgerei Dorer, Furtwangen
Die Leberwurst ist an allem schuld Chemiker sind es gewohnt, täglich mit neuen Meldungen über umwelt- und ernährungsbedingte Risiken informiert zu werden. Aus der Chemie-Stadt Basel erreichte die Redaktion die neueste Botschaft.
In vollem Bewusstsein der Verantwortung, die ich dabei auf mich nehme, trete ich vor die Öffentlichkeit, um vor einer großen, bis jetzt unbekannten Gefahr zu warnen. Lange habe ich gezögert. Mir war sofort klar, dass ich damit zwar unzählige Menschen vor großem Leid und Schaden bewahren kann, dass ich aber damit auch gleichzeitig die Gaumenfreuden vieler zerstören werde. Doch es muss sein; die Menschheit muss gewarnt werden.
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LKV JOURNAL 1 | 2015
LKV Leben
Seit Jahren beobachte ich den stetigen Anstieg an Todesfällen, an Krankheiten, Verkehrsunfällen, Kri-
1. Fast alle Personen, die in Europa während des
minalität, Scheidungen, Drogenmissbrauch und vie-
letzten Jahres gestorben sind, haben in ihrem
lem Schrecklichem mehr. Ich war zwar besorgt, aber
Leben einmal Leberwurst gegessen.
der Gedanke an einen kausalen Zusammenhang
2. Fast jeder, der in einen Autounfall verwickelt
kam mir nie, bis zu dem denkwürdigen Tag im letz-
war, hat Leberwurst gegessen. Man überlege:
ten Dezember.
Eskimos, die keine Leberwurst essen, sind selten in Autounfälle verwickelt.
Es war spätabends. Ich war auf dem Heimweg von einem sehr erfreulichen Schlachtfestbesuch. Etliche
3. V iele Kommunisten essen Leberwurst (das galt/ gilt ebenso für die Nazis)
delikate, saftige, fette Leberwürste hatte ich genuss-
4. Es ist schockierend, aber alle, die zwischen den
voll verzehrt. Dazu hatte es natürlich auch einige
Jahren 1840 und 1890 Leberwurst gegessen ha-
verdauungsfördernde Schnäpse gegeben. Alles in
ben, sind heute tot!
allem war es ein gelungener Abend gewesen. Viel-
5. Fast jeder, der zwischen 1920 und 1950 Leber-
leicht wurde alles ausgelöst durch ein leicht ungutes
wurst gegessen hat, ist heute gezwungen, eine
Gefühl im Magen, vielleicht schlummerte auch der
Brille zu tragen.
Verdacht in meinem – als Wissenschaftler durch-
6. Alle, die zwischen 1930 und 1980 Leberwurst ge-
trainierten – Gehirn schon lange im Unterbewusst-
gessen haben, müssen zur Zeit mindestens ein-
sein; wie es auch immer gewesen sein mag, wie ein
mal im Jahr zum Zahnarzt. Ist es nicht auffällig,
Blitz kam die Erleuchtung: Es ist die Leberwurst!
dass Kleinkinder, die normalerweise Leberwurst
Leberwurst tötet, Leberwurst ist die Ursache aller
hassen, nur selten zum Zahnarzt müssen?
Krankheiten, der Kriminalität, der Unfälle, von al-
7. Die meisten Menschen, die durch eine Lawine
lem Übel.
getötet wurden, haben in ihrem Leben Leber-
Fast wie im Traum lief ich heim. Schockiert. Meine
wurst gegessen. Bemerkenswerterweise werden
Frau ahnte es sofort, als ich ins Zimmer taumelte:
Araber, die bekanntlich auch keine Leberwurst
„Was ist passiert? Wie du wieder aussiehst, schau
essen, sehr selten durch Lawinen getötet.
dich doch mal im Spiegel an!“ Ja, ich wusste nun, was
8. Ein großer Prozentsatz derjenigen, die von Heu-
meine Pflicht war. Als Wissenschaftler, der gewohnt
schnupfen geplagt werden, isst Leberwurst.
war, kausale Zusammenhänge sofort zu erkennen,
Bemerkenswert auch hier wieder, dass Heu-
war ich es der Menschheit schuldig, die Gedanken
schnupfen bei Eskimos und Arabern praktisch
konsequent durchzudenken und zu verfolgen bis
nicht vorkommt.
zum bitteren Ende. Und ich bin mir sicher. Die Tat-
9. Viele Drogenabhängige haben Leberwust geges-
sachen liegen klar auf der Hand, aber ich überlasse
sen. In der Arktis und Antarktis, wo, wie schon
es dem Leser, die gleichen Schlussfolgerungen wie
gesagt, nicht viel Leberwurst gegessen wird,
ich zu ziehen, nämlich: „Die Leberwurst ist an allem
findet man interessanterweise auch kaum
schuld!“
Drogenabhängige. 10. Das Waldsterben ist ein Phänomen, das eben-
Man könnte lange so weiter argumentieren, aber ich
falls nur in Kulturen vorkommt, in denen Le-
glaube, dass die Beweise überwältigend sind. In die-
berwurstgenuss an der Tagesordnung ist. Auch
sem Zusammenhang ist es übrigens interessant,
hier genügt der Hinweis auf Arabien oder die
dass das „Volk“ beim Gedanken an die Leberwurst
Arktis, wo dieses Phänomen nahezu völlig un-
doch schon immer ein ungutes Gefühl hatte. Jeder
bekannt ist.
von uns kennt doch den Hinweis auf die „beleidig-
11. Auffallend ist auch, dass in einer gescheiterten
te“ Leberwurst. Sprachforscher werden das sicher
Ehe meist mindestens einer der Partner Leber-
(noch) bestätigen, dass sich im Lauf der Jahrhunder-
wurst gegessen hat.
te dieses Wort von „beleidigende“ in „beleidigte“ Leberwurst gewandelt hat.
12. Es ist wohl auch kein Zufall, dass jeder Europäer, der einmal Leberwurst gegessen hat, auch schon einen Sonnenbrand hatte. Auch hier mache ich
Meine Botschaft ist also klar: Nur noch ein Waghal-
auf die Tatsache aufmerksam, dass Araber sel-
siger wird in Zukunft, und das aus selbstzerstöreri-
ten einen Sonnenbrand haben.
scher Absicht heraus, Leberwurst essen.
LKV JOURNAL 1 | 2015
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Firmennachrichten
Leberegel-Gefahr senken
die Zwischenwirte des Leberegels, die Zwergschlammschnecken. Diese leben bevorzugt in nassen Bereichen der Weide, zum Beispiel in Mulden, Gräben, an Wasserstellen sowie in Fahr- und Trittspuren. Das Düngemittel
Der Befall durch Leberegel verursacht bei der Weidehal-
Kalkstickstoff ist für die winzigen Schnecken aufgrund
tung von Rindern enorme wirtschaftliche Schäden.
seiner ätzenden Wirkung nicht verträglich. Werden die
Die Parasiten lassen sich laut AlzChem AG nur in den
Weiden im Frühjahr, etwa zur Zeit der Forsythienblüte,
Griff bekommen, wenn die Bekämpfung im Tier mit
mit Kalkstickstoff gedüngt, vernichtet der Dünger einen
Medikamenten parallel durch Hygienemaßnahmen
Großteil dieser Schnecken. Der Infektionskreislauf des
auf der Weide begleitet wird. Ansatzpunkt sind dabei
Leberegels wird so unterbrochen. Bei starker Verseuchung kann im Laufe des Sommers eine zweite Kalkstickstoffdüngung erfolgen, wiederum flankiert von einer Entwurmung. Neben den Leberegelschnecken dezimiert das Düngemittel Kalkstickstoff auch die Infektionslarven von Magen-Darm- und Lungenwürmern auf der Weide. Dies wurde erst unlängst wieder von Dr. Leopold Podstatzky in Versuchen der Versuchsanstalt Gumpenstein in Österreich nachgewiesen. Nach der Kalkstickstoff-Düngung sollte bis zur Beweidung eine Wartezeit von 14 Tagen eingehalten werden,
Eine Kalkstickstoff-Düngung unterstützt die Leberegelbekämpfung wirksam. Foto: Werkfoto
damit der Dünger im Boden zu Pflanzennährstoffen abgebaut werden kann.
Bessere Eutergesundheit
Schonendes Melken
Auf der EuroTier 2014 in Hannover stellte Intervet Deutschland
Mit seinem bahnbrechenden Design sorgt der
GmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit, im Rah-
DeLaval CloverTM Zitzengummi von DeLaval
men einer Pressekonferenz die neue kostenfreie App Euter-
während des Melkens für einen festen Halt
Safe Farm für Milchbetriebe vor. Die App kann Milchbetriebe
und eine optimale Anpassung an die Zitze.
durch individuelle Trockensteher-Konzepte dabei unterstüt-
Dieses Design ermöglicht die richtige Stel-
zen, die Milchproduktion zu erhöhen, die Eutergesundheit zu
lung des Zitzengummis, gewährleistet eine
erhalten und zu verbessern und den Antibiotika-Verbrauch zu
schonende Massage der Zitzen und bietet
verringern. Die neue App basiert auf zwölf Fragen, die die be-
der Kuh maximalen Komfort während des
triebsspezifischen und tierindividuellen Gegebenheiten abklä-
Melkvorgangs.
ren. Aufgrund dieser Informationen gibt das Programm eine für das Einzeltier maßgeschneiderte Empfehlung für die Länge der Trockenstehperiode und, falls erforderlich, den gezielten Einsatz von antibiotischen Trockenstellern und Zitzenversieglern. Die wissenschaftlichen Hintergründe des Programms erläuterte Prof. Dr. Rolf Mansfeld von der Ludwig-Maximilians-Universität, München. Prof. Dr. Volker Krömker von der Hochschule Hannover zeigte auf, welche Anforderungen Betriebe erfüllen sollten, um das Programm erfolgreich umzusetzen. Die neue App steht kostenfrei im App Store oder bei Google Play zum Download bereit.
50
Die einzigartige Form des DeLaval CloverTM Zitzengummis bietet ein schonendes Haftvakuum im Kopf und eine schonende Behandlung der Zitzen. Dadurch wird die Eutergesundheit verbessert und ein exzellentes Melkergebnis gewährleistet. Foto: Werkfoto
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Firmennachrichten
Gegen Wurminfektion Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen erkennt man
sind besonders zur Entwurmung von Milchkühen
bei Milchkühen die Wurminfektion äußerlich kaum.
geeignet.
Tankmilchtests sind bestens geeignet, Infektionen mit
Die größte Steigerung der Milchleistung kann laut
dem Braunen Magenwurm nachzuweisen. Die Tank-
Zoetis durch eine Behandlung während der Trocken-
milchtests sind laut Zoetis eine schnelle, zuverlässige
stehperiode mit dem Pour-On-Verfahren erzielt werden.
und kostengünstige Nachweismethode. Ab einem Mess-
So starten Milchkühe „wurmfrei“ in die Laktation und
wert von 0.5 Optical Density Rate kommt es zu Milchver-
schöpfen ihr Leistungspotential von Beginn an voll aus.
lust und wirtschaftlichen Einbußen für den Betrieb. Zur Entwurmung der Milchkühe stehen unterschied-
Moxidectin gelangt beim Pour-On-Verfahren über das
liche Wirkstoffe und Behandlungsmethoden zur Aus-
Körperfett in den Blutkreislauf der Milchkühe. Diesem
wahl. Das Pour-On-Verfahren mit Moxidectin ist weit
Verfahren verdanken einige Pour-On-Präparate ihre
verbreitet und stellt eine zeit- und kostengünstige
lange Wirkdauer von bis zu sechs Wochen. Es erhöht die
Methode
Durchlässigkeit spezifischer Parasitenzellen und entfal-
zur
wirksamen
Behandlung
dar.
Die
Pour-On-Präparate mit Null Tage Wartezeit auf Milch
tet so seine Wirkung bei vielen Parasiten.
Innovative Neuheiten des MixFeeder Pro sind der optimierte Neigungswinkel der Behälterwände sowie die vertikal ausgerichtete Mischschraube. Foto: Werkfoto
Precision Farming noch präziser Lemmer-Fullwood präsentiert zahlreiche Neuheiten
und
Weiterenwicklungen:
Zu
den
Top-Neuheiten gehört beispielsweise das neue VarioFlow Milkmeter. Hierbei handelt es sich um ein modernes Messsystem, welches automa-
Fokus auf Systemlösungen
tisch die Erfassung von Milchmenge und Leit-
GEA Farm Technologies hat seinen Fokus noch stärker auf
lin View handelt es sich um ein neues Dash-
die Entwicklung von Systemlösungen für alle Bereiche der
board-System
Nutztierhaltung ausgerichtet.
me, welche alle relevanten Informationen aus
GEA integriert die Dairymanagement-Software DairyNet
den Prozessen der Milchviehhaltung benut-
als Nachfolger seiner bewährten Software DairyPlan C21
zerfreundlich darstellt. Als Top-Neuheit stellt
in die Betriebsmanagement-Software 365-FarmNet vom
Lemmer-Fullwood auch die neueste Generati-
gleichnamigen, anbieterunabhängigen Unternehmen für
on des Herdenmanagement Systems FULLEX-
softwarebasierten Service. Damit kann der Landwirt erst-
PERT vor, die sich durch zahlreiche Weiter-
malig seine Betriebsprozesse aus Pflanzenbau und Rinder-
entwicklungen auszeichnet. Neu ist auch ein
haltung in einer einzigen Software abbilden, dokumentie-
Postpartum Krankheitsmonitoring. Damit wer-
ren, auswerten und steuern.
den metabolische Erkrankungen aufgrund der
Der neue GEA MixFeeder Pro mischt nicht nur Futter und
durchschnittlichen, täglichen Ruhezeit von fri-
legt vor – er sorgt mit seiner einzigartigen Misch- und Kipp-
schlaktierenden Kühen besser als bisher er-
technologie zudem für beste Futterverwertung. Das Futter
kannt. Das neue Feed Monitoring bei FULLEX-
wird bereits beim Befüllen gemischt. Auch GEA Conductive
PERT erlaubt eine Rationskontrolle. So ist es
Cooling steht für ein innovatives Konzept zum Tierkomfort
zum Beispiel möglich, das Raufutter- und Misch-
im Liegebereich der Kühe. Unter den Liegeflächen in Frei-
futterverhältnis zu beurteilen, die Futtereffizienz
laufställen sind Wärmetauscher mit einem dazu gehörigen
zu bestimmen und das Risiko von Stoffwechsel-
geschlossenen Wasserkreislauf angeordnet.
störungen als Alarm auszugeben.
LKV JOURNAL 1 | 2015
wert während der Melkzeit ermöglicht. Die innovative Bauweise garantiert exakte Messwerte, die beispielsweise nicht von der Schaumbildung der Milch beeinflusst werden. Beim neuen Merfür
automatische
Melksyste-
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DeLaval Clover™ Zitzengummi Melken - ohne Ecken und Kanten
Der neue Clover™ Zitzengummi ist einzigartig. Die besondere Form des Schafts (Kleeblatt) in Kombination mit dem speziellen Kopf vereint schnelles, komplettes Ausmelken mit einem absoluten Plus im Hinblick auf Eutergesundheit.
DeLaval GmbH 040 / 303344-100 ∙
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