Galerie Pendel / Museum 2006

August 29, 2016 | Author: Michaela Meyer | Category: N/A
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1 Galerie Pendel / Museum 2006 Kuratorin: Dr. Theresia Hauenfels Verein Kunstbank Ferrum Kulturwerkstätte zur F&ou...

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Galerie Pendel / Museum 2006

Kuratorin: Dr. Theresia Hauenfels [email protected] , www.kulturpendel.at

Verein Kunstbank Ferrum Kulturwerkstätte zur Förderung von Kunst und kultureller Entwicklung ZVR 656760738

Unterer Stadtplatz 8, 3340 Waidhofen T: 07442/53611-0, Fax: 07442-53611-4, I: http://kunstbank.waidhofen.at E: [email protected] Bankverbindung: Konto. Nr. 03400-022228, Sparkasse NÖ Mitte West AG, BLZ 20256

Christof Aigner und Uwe Hauenfels

3 – 26. Februar 2006

Licht als gestalterisches Element war Thema der Gegenüberstellung des Waidhofner Bildhauers und des Wiener Fotografen. Auf Basis eines strengen geometrischen Musters strahlen bei Uwe Hauenfels Leuchtstoffröhren in unterschiedlich farbigen Segmenten auf den umliegenden Raum. Die Positionierung im Raum spielt mit der Variation von horizontalen und vertikalen Linien. Je nachdem, wo sich der Betrachter befindet, bilden die Lichtbalken zueinander neue Muster. Unterschiedliche Lichtquellen stehen bei Christof Aigner im Mittelpunkt. Indem er die strahlenden Gase und Metalle festhält, werden diese zu eigenständigen Lichtkörpern. Das transparente Medium Glas, aber auch gefrorene Wasser fangen Licht ein und machen es darstellbar. Durch die reale Beleuchtung der fotografischen Arbeiten entsteht doppeltes Strahlen. Wenn Christof Aigner etwa Licht aus einem glänzenden Nirokasten strahlen lässt, das einerseits durch Milchglas andererseits durch ein Dia mit der Abbildung einer Eisplatte gefiltert wird, macht er den Betrachter auf all jene Aggregatzustände aufmerksam, die das Licht durchdringen muss, damit es für das menschliche Auge sichtbar wird.

Christof Aigner, Lichtobjekt

Uwe Hauenfels, Lichtobjekt

Heidrun Anger und Thomas Hof

3. – 19. März 2006

Die beiden Künstler haben unterschiedliche Mittel und Wege gefunden, ihre Auseinandersetzung mit dem „Tango Argentino“ auf Bildebene festzuhalten. Der Wiener Maler Thomas Hof befasst sich mit den Tanzenden selbst. In unterschiedlichen farblichen Grundstimmungen eines imaginären Raumes bewegen sich Paare eng umschlungen über die Bildoberfläche aus Leinwand oder Papier. Heidrun Anger wiederum nähert sich dem Thema auf abstrakter Ebene. Die Rhythmische Struktur, die dem Tango innewohnt, findet sich in der Begegnung von Farbe und Form wieder. Hier tanzen nicht Mann und Frau, sondern es sind Farbstrukturen, die aufeinander zugehen und sich wieder voneinander entfernen. In Werkgruppen, die durch ihre farbliche Grundstimmung die spannungsgeladene, innige oder melancholische Stimmung des Tangos widerspiegelt, werden die Arbeiten von Heidrun Anger und Thomas Hof einander gegenübergestellt.

Heidrun Anger

Thomas Hof

Herbert Petermandl

24. März – 16. April 2006

Mit großer Ironie nähert sich Herbert Petermandl all seinen Sujets. In der Serie der Tonfiguren befasst er sich der Darstellung von Allegorien. Da wäre etwa „Die Versuchung“, eine männliche Figur, die links und rechts von weiblichen Formen bedrängt wird, eine Anspielung an den Heiligen Antonius. Oder die Figur des Heiligen Florian, mit geschwärzter Lasur, schließlich ist er Patron in Feuersgefahr. Mit der Darstellung dieses Heiligen gedenkt der Künstler einer bemerkenswerten regionalen Persönlichkeit, denn bis zu seinem Märtyrertod lebte der hl. Florian als römischer Beamter in Cetium (St. Pölten). In der Figur des Heiligen wird auf ein magisches Thema der Jetztzeit verwiesen: Feuer und Erde. Aus Ton erschaffen, mit Russ geschwärzt, begleitet die Heiligenfigur die rituellen Vorbereitung für größere Ausstellungsweihen der Stadt Waidhofen. Die Behandlung der Oberfläche spielt bei den ausgestellten Tonfiguren generell eine besondere Rolle. Die farbliche Fassung erfolgt jedoch nicht durch Glasur, sondern das feine Auftragen durchlässiger Farbschichten, die dem Ursprungsmaterial ein luftiges Aussehen verleihen und den spontanen Ausdruck, der den Figuren innewohnt, noch verstärkt.

Ausstellungsansicht Herbert Petermandl, 2006

Herbert Petermandl, s Heidi

Sini Coreth

Museum

30. März 2006

Als Auftaktveranstaltung zum Jahresthema der Rathausgalerie - die Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Schrift und Bild“ in der bildenden Kunst - fand ein Themenabend über das Bildverbot in der islamischen Welt statt. Wolfgang Anger hielt einen einführenden Vortrag über die Bedeutung der Schrift in der islamischen Kultur. Im Anschluss wurde ein Video von Sini Coreth, die seit vielen Jahren Kunstprojekte im Oman umsetzt, gezeigt: „Tears are my friends“, in dem eine verhüllte Frau über einen Strand geht. In den Sand ist ein Gedicht des Autors Sama Issa geschrieben. Das Video wurde 2004 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. In einem Performance-Akt führte Sini Coreth im Waidhofner Museum vor, wie Frauen ihre Hüllen anlegen, wenn sie sich dem öffentlichen Blick entziehen. Im Anschluss diskutierten Sini Coreth mit den Historikern Wolfang Anger und Eva Zankl über das Bildverbot und seine Ausformungen in der christlichen sowie islamischen Kultur.

Sini Coreth, Video Tears are my friends, 2004

Type Faces

Museum

21. April – 7. Mai 2006

„Die Kuratorinnen der Ausstellung, Silvie Aigner und Theresia Hauenfels zeigen in der Ausstellung „Type Faces“, wie vielfältige Spuren das Thema der Sprache in der Kunst bzw. das Verhältnis der Sprache zur Kunst innerhalb einer Auswahl österreichischer Gegenwartskunst hinterlassen hat. Man kann beim Gang durch die Ausstellung aber auch feststellen, dass trotz dieser Vielfalt Themenblöcke existieren, dass also neben den Unterschieden auch Verbindungen zwischen den einzelnen Positionen erkennbar sind.“ … (Zitat Dr. Rainer Fuchs)

Ausstellungsansicht Type Faces, 2006

Buchobjekte

22. April – 7. Mai 2006

Parallel zur Ausstellung „Type Faces“ im Waidhofner Museum wurden in der Galerie Pendel Buchobjekte von Babsi Daum, Pia Steixner und Andrea Kalteis gezeigt. Die Positionen von Pia Steixner und Andrea Kalteis verbindet die Thematik von Hülle und Innenleben. Pia Steixner benützt Bücher als Ausgangsmaterial für ihre Objekte. Stapelweise in Holzkuben verpackt, offenbaren sie über den Buchrücken den Grund der Zusammenstellung, die mehr aus formalen Gründen, etwa durch die Gestaltung des Umschlags, als durch inhaltliche Bedeutung der Buchtitel erfolgt. Dennoch sind die Buchskulpturen auch Zeugen der Auseinandersetzung der Künstlerin mit zeitgenössischer Kunst und Architektur. In äußerst reduzierter Form präsentiert Pia Steixner gebündelte Kulturgeschichte. Andrea Kalteis, die selbst die Technik des Buchbindens beherrscht, setz eigens erzeugte Bücher in mit Siebdruck überzogene Kartonschachteln Die Buchdeckel sind in grellem Pink und Neongrün gehalten. Erkenntnis stiftende Selbstbezüglichkeit charakterisiert Babsi Daums Arbeit, wenn sie lauter Daumenkinos gestaltet, in denen man die Verwandlung der Buchstaben in Wörter selbst hervorrufen und beobachten kann. Sprache zeigt sich hier als etwas dynamisch Veränderliches und erinnert daran, dass auch beim Sprechen ständig einzelne Zeichen verknüpft, transformiert und ausgelöscht werden, um Sinn hervorzubringen.

Babsi Daum, Daum’kino

Pia Steixner, Buchobjekt

Andrea Kalteis, Buchobjekt

Karl Dobida

13. Mai – 4. Juni 2006

Bei der Auseinandersetzung mit dem grafischen Element des Zebrafells interessiert Karl Dobida weniger das Tier per se, sondern vielmehr dessen typische Musterung in allen Variationen. Das grafische Element des Schablonenhaften wird mit malerischen Elementen kombiniert. Zudem schimmern immer wieder Textausschnitte von Zeitungspapier durch, das entweder achtfach verleimt als Malgrund dient, oder vor den Übermalungen auf der Leinwand angebracht wurde. Die Polarisierung zwischen Schwarz und Weiß der Zebrastreifen hebt der Künstler in manchen Bildern auf und setzt das Fell in Brauntöne. Mit dem Phänomen des Musters beschäftigt sich Dobida auch in seinen Blumenbildern, von denen er für Waidhofen die Serie „Edelweiß“ auswählte. Die Annäherung an Blüten erfolgt bei Karl Dobida durch Makro-Darstellungen, die dann in monochrome Farbflächen aufgelöst werden und dadurch als Referenz an die Pop-Art der 60er à la Warhol zu verstehen sind. Das mitunter Liebliche des Blumenbildes durchbricht der Künstler durch den leicht ironischen Unterton bei der Darstellung des Edelweiss, das schlechthin als „die“ typische Blume der Alpenrepublik Österreich gilt. So verwundert es wenig, dass auf manchen Edelweiss-Bildern auch noch ein Hirschgeweih thront, das mit farbigem Glitzerstaub überzogen wurde und bewusst mit dem Phänomen „Alpenkitsch“ spielt.

Karl Dobida, Zebra

Karl Dobida, Edelweiss

Michael Kos / Ahmet Oran

Museum

11. Juni – 23. Juli 2006

Mit Michael Kos wurde ein wesentlicher Aspekt der Beziehung von Bild und Text, jener der Doppelbegabungen aufgezeigt. D.h. es gibt neben dem bildnerischen Werk noch ein unabhängig davon existierendes schriftstellerisches Oeuvre, das im Fall von Michael Kos 2003 mit dem Anerkennungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich ausgezeichnet wurde. Persönliche Einblicke in den künstlerischen Werdegang von Michael Kos gab Eröffnungsredner und langjähriger Freund des Künstlers, Martin Traxl (ORF). Ausstellungskuratorin Silvie Aigner setzte die Steinarbeiten von Michael Kos in einen Dialog mit der Malerei von Ahmet Oran. Dessen Art der reinen Malerei ist ebenso von hoher Sensibilität für das Material geprägt wie die Skulpturen von Michael Kos. Ähnlich wie der Bildhauer im Stein, zielt auch der Maler Oran auf das Ausloten, dessen was das Material in diesem Fall die Farbe vermag. Definiert Malerei über die Malerei selbst, das durch die Monochromie und Dichte des vielschichtigen Farbauftrages eine absolute Präsenz erhält. Die Materialität und Körperlichkeit der Malerei Ahmet Orans rückt seine Bilder in die Nähe des Objekthaften. Beide künstlerischen Ansätze zeigen eine große Raumpräsenz, erzielen durch die Reduktion und der Tendenz auf einfache Formen ihre Wirkung.

Michael Kos/Ahmet Oran, Ausstellungsansicht, 2006

Michael Kos/Ahmet Oran, Ausstellungsansicht, 2006

Arnold Reinisch

23. Juni – 16. Juli 2006

Die Beschäftigung mit strukturellen Musterungen zieht sich durch das Werk des Grazer Künstlers Arnold Reinisch, etwa wenn in verschiedenen Fotoserien Muster in seriellen Variationen über Häuserfassaden gelegt werden. Auch in einem Film lässt der Grazer Künstler Häuserfassaden wie ein Chamäleon Farbe und Muster ändern. Eröffnungsredner Marcus Nitschke (ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich) verwies auf die Thematik „Haut in der Architektur. Die Ausstellung zeigte jedoch nicht nur die Schnittstelle in der Auseinandersetzung mit Architektur, sondern auch jene Werkserie, die Ausgangspunkt für „surfaces and skins“ war: Bilder, deren Muster in intensiven Farben gleichzeitig geometrisch komponiert, als auch in der Umsetzung malerisch gehalten sind. Die glänzende Oberfläche der Bilder erinnert an Email und gewinnt damit eine eigene Ausdrucksform, die stark im Bereich des Spiels mit Materialität liegt.

Arnold Reinisch, Wohnquadrat, 2005

Ausstellungsansicht Arnold Reinisch, 2006

Anita Schneider und Norbert Zagler

5. – 27. August 2006

Trouvaillen aus der Ybbs – Steine mit einem besonderen Innenleben – werden von Norbert Zagler seit Jahren in einem speziellen Steinschliffverfahren bearbeitet. Aus den natürlichen Formen, die im Schnitt entstehen, hat Anita Schneider eine Werkserie entwickelt, die darauf basiert, das „Sein im Stein“ zu entdecken und eigenständige Figuren und Landschaften aus der Musterung der Steine erwachsen zu lassen. Durch die technische Umsetzung mit Plexiglas als Bildträger entsteht genau jener Effekt, der an die geschliffene Oberfläche der Ybbssteine von Norbert Zagler erinnert. In erdigmineralischen Farben gehalten, führt das dynamische Eigenleben der Steinmusterung zu einer ausdrucksstarken Komposition. Steine und Bilder wurden einander gegenübergestellt.

Anita Schneider

Norbert Zagler, Ybbsstein

Harald Gfader

9. September – 1. Oktober 2006

Keiner vordergründig nachvollziehbaren Ordnung unterliegt der „Stern-Haufen“ von Harald Gfader aus dem Jahr 2004, die der Künstler im September 2006 in der Galerie Pendel als Installation errichtete. Die Arbeit ist als intertextueller Bezug zu Tintorettos Gemälde „Ursprung der Milchstraße“ (1582, National Gallery London) zu verstehen. Die myhtologische Erzählung dahinter handelt von dem Versuch Jupiters, dem kleinen Hercules, dessen Mutter Alcmene eine Sterbliche war, Unsterblichkeit zu verleihen. Der Gott hielt das Kind an die Brust der schlafenden Juno, die beim Erwachen in ihrer Abwehrbewegung mit ihrem Milchstrahl die Milchstraße erzeugte. Harald Gfaders „Stern-Haufen“ aus bemalten und beschrifteten Holzpaletten, setzt dem Mythos von der Milchstraße eine Installation entgegen, die im Kontext mit der Rauminstallation selbstleuchtender Gazeobjekte, die wie Sterne Licht abgeben, einen sinnlich nachvollziehbaren Textfluss ergibt. Dass im Jahr 2004 auch ein Buch entstand, das den Titel „Die Erfindung der Milchstraße“ trägt, zeigt, wie stark konzeptuell die Arbeit – die auch alleine durch ihre lyrische Begrifflichkeit in der Malerei zur Wirkung kommt – angelegt ist.

Harald Gfader; Flug, Celest, Klangtisch

Fria Elfen

Museum

9. September – 1. Oktober 2006

Buchstaben, Wörter, Satzfragmente und Zeichen bilden die Bausteine der subtilen Bilderwelt Fria Elfens. Die 1934 geborene, in Breitenbrunn/ Burgenland lebende Künstlerin begann bereits in den frühen Sechzigerjahren im Kontext der konkreten Poesie die Welt der Buchstaben für ihre künstlerische Arbeit zu adaptieren. Erste Stempeldrucke entstanden, wobei der Buchstabe zunächst der semantischen Aufgabe enthoben und als formalästhetische Struktur eingesetzt wurde. Die eigentliche Wortbedeutung findet mit den monochromen Texten der Siebzigerjahre Einzug in Fria Elfens Gestaltungen und gewinnt in den Satzfragmenten der Achtzigerjahre zusehends an Gewicht. Die Schrift erscheint damit als dialektisches Phänomen der Differenz. Die Kombination des Schriftbildes mit dem Materialien Plexiglas, Licht und Fotoprints ab den späten Achtzigerjahren integriert Qualitäten wie die Immaterialität von Licht und Schatten, die Transparenz von Glas und die Opakizität des Abzugs und bedeutet eine konsequente Erweiterung ihres stringenten künstlerischen Konzepts. Dieses kreist im formalen wie inhaltlichen um die Fokussierung von „Zwischenräumen“: Dem Raum zwischen Schriftbild und Wortsinn, dem Raum zwischen Materiellen und Immateriellen.

Fria Elfen, absurd

Fria Elfen, Aus und Ein, 1996

Emi R. Denk

Rathaus

10. – Oktober 2006

Die Frauenthematik tritt bei Emi R.-Denk in Form der Darstellung selbiger wie auch modischer Objekte auf, immer aber unter Vermeidung inhaltsschwerer Aussagen. Wenn also eine Frau mit Gesichtsverhüllung einen Ball, der aus Rosenornament besteht, kraftvoll mit dem Fuß wegschießt, ist dies nicht als Akt der weiblichen Selbstbefreiung von den Fesseln des Islams zu verstehen. Vielmehr geht es Emi R.-Denk um die Struktur, die durch die Rosen entsteht, und in einem anderen Bild als Rosenzeile auftreten kann. Einzig wenn sie das Bild dann „Gül“ nennt, dem türkischen Wort für Rose und zugleich ein gängiger Name, outet sie sich mit der interkulturellen Anspielung, die auch nicht mehr als genau jenes sein will. Das Rosenmuster tritt in einem weiteren Bild als Kleid auf. Emi R.Denk, die besonderen Wert auf die Wahl ihrer Bildtitel legt, spielt mit poetischen Strukturen, auf Wortwie auch Bildebene.

Emi R. Denk, Rathaus, 2006

Emi R. Denk, Ausstellungsansicht Rathaus, 2006

Japanische Künstlerinnen

Museum

10. – 27. Oktober 2006

Die japanischen Künstlerinnen Kyoko Adaniya-Baier, Takako Matsukawa, Hiromi Miyamoto und Hisako Sugiyama widmen sich der Fragestellung nach geometrischer Ordnungen und ihrer Durchbrechung. Die beiden in Wien lebenden Künstlerinnen Takako Matsukawa und Kyoko AdaniyaBaier, waren bei der Eröffnung anwesend. Hiromi Miyamoto und Hisako Sugiyama wurden durch die Wiener Galeristin Silvia Grossmann (Atrium ed Arte) vertreten. Die Bild- bzw. Objektstruktur zeigt sich im sanften Aufeinanderprallen der Formen in den Bildern von Takako Matsukawa, der Unterlegung eines Frauenaktes mit asiatischen Schriftzeichen bei Hiromi Miyamoto, der organische Struktur der Kimonos von Kyoko Adaniya-Baier oder der ruhenden Strenge der Skulpturen von Hisako Sugiyama. Zum japanischen Abend wurde den Besucherinnen und Besuchern ein traditioneller Japanischer Imbiss serviert: Soba und Sake.

Hiromi Miyamoto, Vibration II, 2005

Japanische Künstlerinnen

Museum

10. – 27. Oktober 2006

Für die Wahl des Ausstellungstitels „Poetische Strukturen“ bei der Schau vier japanischer Künstlerinnen im Waidhofner Museum Oktober 2006 war ein Beitrag von Hiromi Miyamoto ausschlaggebend. Bei der Lithografie, die in reduzierter Form einen weiblichen Körper zeigt, liegt eine Textstruktur mit asiatischen Schriftzeichen unter der Zeichnung, die einen alten Text wiedergibt. Das Muster der Schriftzeichen fungiert als Bestandteil des Bildtärgers – Koreapapier. Der Frauenakt in Rot und Grün überschreibt dessen poetische Struktur.

Hiromi Miyamoto, Vibration II, 2005

Elfi Stummer

20. Oktober – 12. November 2006

Die Waidhofner Künstlerin hat eine eigene Werkserie zu Liedern des Komponisten Hugo Wolf (18601903) geschaffen. Hugo Wolf, dem auch eine eigene Straße in Waidhofen gewidmet ist, verfasste einige seiner Lieder bei einem kurzen Sommeraufenthalt in der „Stadt der Türme“. In der Vertonung von Gedichten, etwa von Goethe, hat Hugo Wolf der Lyrik mit der der Musik neue Ausdruckskraft verliehen. Im Nachspüren des Zusammenklangs von Musik und Text sind Werke entstanden, die sowohl der Gefühlswelt der Lieder in Farbstimmungen nachgehen, als auch im grafischen Bereich Bezug auf die Texte der Lieder nehmen. Immer wieder gelingt es der Künstlerin, für die Inhalte passende Ausdrucksmittel zu finden. Dem „Feuerreiter“, einem Lied, das Hugo Wolf am 10. Oktober 1888 komponierte, widmet Elfi Stummer eine Kupfertafel. Das Leuchten des Materials im Bildträger aus Metall allein nimmt schon das Feuer, gegen den der geheimnisvolle Reiter kämpft, vorweg. In archaischer Bildsprache lässt sie den Feuerreiter zur Erscheinung werden.

Elfi Stummer, Der Feuerreiter

Ausstellungsansicht Elfi Stummer, 2006

Klaudia Stöckl

16. Dezember 2006 – 14. Jänner 2007

Die aktuelle Werkserie von Klaudia Stöckl zeigt Ausblicke in die Mostviertler Landschaft. Dabei ist das Fenster oder die Tür immer auch Teil der Komposition. Architektur und Natur werden in der Malerei zu einer Einheit. Die Farbwerte reichen von einem satten Türkis bis zu sanftem Rosa und sind in den Wolken ebenso zu finden, wie im violetten Grundton eines Fensterrahmens. Zugleich geben die Farben dem Naturraum seine Tiefe und verstärken den intensiven Eindruck der gemalten Landschaft. Grafische Studien, bei denen die Hügel und Wälder in manchen Fällen einer starken Abstraktion unterliegen, ergänzen die Tafelbilder. Klaudia Stöckls Schaffen ist aber nicht allein der Landschaft, sondern auch der Figur und abstrakten Kompositionen gewidmet.

Klaudia Stöckl

Klaudia Stöckl

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