Flucht vor Krieg und Not

February 11, 2016 | Author: Klemens Böhm | Category: N/A
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14. Jahrgang · Nummer 12 19. September 2015 www.verdi-news.de ver.di vereinte dienstleistungsgewerkschaft

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Flucht vor Krieg und Not

immer noch ...

migration – Weltweit suchen 50 Millionen Menschen Zuflucht fern von ihrer Heimat

Weltweit mehr als 50 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Krieg und Not. Die meisten von ihnen verlassen ihre Heimat, bleiben aber in ihrem Land. Doch immer mehr Flüchtlinge kommen nach Europa. Die Bundesregierung rechnet damit, dass dieses Jahr 800 000 von ihnen nach Deutschland kommen. Bisher gelingt die Aufnahme der Flüchtlinge einigermaßen, auch dank des Einsatzes von unzähligen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Doch das Netzwerk aus Zivilgesellschaft und Trägern der freien Wohlfahrtspflege braucht einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst, um humane Bedingungen für die Aufnahme von Flüchtlingen zu schaffen. Neben Unterkunft und Verpflegung zählen dazu auch psychosoziale Betreuung, frühkindliche und schulische Bildung, Sozialarbeit sowie die zügige Bearbeitung der Asylanträge. „Eigentlich hätten die Kommunen ideale Voraussetzungen, solch komplexe Hilfesituation mit einem breit gefächerten Spektrum professionell handelnder Beschäftigter unterschiedlicher Berufsgruppen zu bewältigen“, heißt es in einer Stellungnahme des ver.di-Bundesfachbereichsvorstands Gemeinden. Allerdings räche sich jetzt der enorme Personalabbau der vergangenen Jahre. Außerdem müsse es auch darum gehen, gesundheitsgefährdende Potenziale der aktuellen Arbeitsbedingungen abzubauen und Schutzmaßnahmen gegen anhal-

„Geld genug ist da, um die notwendigen Ausgaben für die Flüchtlinge zu finanzieren“, heißt es in der aktuellen Ausgabe von „Wirtschaftspolitik aktuell“, herausgegeben vom Bereich Wirtschaftspolitik beim ver.di-Bundesvorstands. Ein hoher Haushaltsüberschuss und der Wegfall des Betreuungsgeldes hätten die finanziellen Spielräume vergrößert. Deshalb sei es Unsinn zu behaupten, wegen der Kosten für die Flüchtlinge fehle es an Geld für die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste. Arbeitgeberverbände versuchen, mit Verweis auf die Flüchtlinge so-

eu-parlament Menschenrecht auf Wasser Abstimmungserfolg für Europäische Bürgerinitiative seite 2

post 4500 Beschäftigte entfristet Entgeltsystem bleibt erhalten und hat Perspektive seite 4

callcenter Den freien Sonntag sichern ver.di sammelt Unterschriften seite 3

tende Überforderung durch Überstunden, psychischen Druck und persönliche Angriffe zu ergreifen. morgenluft für billiglöhne?

barometer Innovationen rückläufig Mangelnde Zeitressourcen und hoher Leistungsdruck seite 5

ziale Standards wie den Mindestlohn auszuhebeln. Für sie solle er nicht gelten, damit ihre Integration schneller möglich sei. Sie verschweigen allerdings dabei, dass viele von ihnengutbisausreichendqualifiziert sind. Deswegen macht ver.di sich dafür stark, dass für sie die gleichen Bedingungen gelten wie für deutsche Beschäftigte und solche aus EU-Ländern. Heike Langenberg ver.di-Bundeskongress Auchaufdemver.di-Bundeskongress wird die Situation der Flüchtlinge sicherlich zum Thema. Er findet vom 20. bis 26. September 2015 auf dem Messegelände in Leipzig statt. Dort willdassächsischeInnenministerium in einer weiteren Halle bis zu 2000 Flüchtlinge unterbringen. www.verdi.de/ueber-uns/bun deskongress-2015 prüf mit Die Mischung macht’s ver.di sucht laufend neue Prüfer/innen seite 7

buchtipp Eine Annäherung an Kuba Hans Modrow über seine Biografie und zwei Staaten seite 8

... kommen Flüchtlinge nach Deutschland, auch wenn an deutschen Grenzen mittlerweile Einreisende kontrolliert werden. Der ver.di-Bundesvorstand ruft alle Gewerkschaftsmitglieder dazu auf, sich an örtlichen Aktionen zu beteiligen oder selbst welche auf die Beine zu stellen. Dazu zählen Spendensammlungen ebenso wie Hilfen bei Behördengängen. Interessenvertretungen können sich dafür einsetzen, dass der Arbeitgeber Flüchtlingen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze anbietet. Ebenso kann ver.di Räumlichkeiten für Deutschkurse zur Verfügung stellen. Gute Ideen gibt es viele. Damit andere sie übernehmen können, bittet der ver.diBundesvorstand um Informationen über solche Aktionen. Bitte mailen an bundesvorstandsbue [email protected]. hla

Neues Gesetz „Ich bin sicher, wir werden hier auch bald ein Einwanderungsgesetz beraten.“ Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles ,SPD, in der Haushaltsdebatte im Deutschen Bundestag

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l e s e t i p p Die möglichen Auswirkungen von TiSA (hla) Neben den Freihandelsabkommen TTIP und CETA ist das Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, englisch: Trade in Services Agreement (TiSA), etwas ins Hintertreffen geraten. Die öffentliche Aufmerksamkeit konzentriert sich mehr auf die beiden Abkommen zwischen der EU und den USA bzw. Kanada. Der Bereich Politik und Planung beim ver.di-Bundesvorstand hat jetzt einen Überblick über die möglichen Auswirkungen von TiSA erstellt. Die Verhandlungen dazu sind geheim und finden statt zwischen den EU-Mitgliedern und weiteren rund 20 Staaten. Dass man auch aussteigen kann aus den Verhandlungen, hat jüngst Uruguay gezeigt. Von den Folgen eines möglichen Abkommens wären nahezu alle Branchen betroffen, denn die Prinzipien des uneingeschränkten Marktzugangs und der Gleichbehandlung von in- und ausländischen Anbietern sollen auf das gesamte Abkommen angewendet werden. Nur wenn Bereiche, in denen inländische Anbieter weiter bevorzugt werden, bereits im Abkommen ausdrücklich erwähnt werden, können sie von der automatischen Liberalisierung ausgenommen werden. Das – gemessen an den Folgen des Abkommens – recht kurze ver.di Papier zeigt eindrucksvoll, welche Gefahren drohen. der überblick kann kostenlos aus dem internet heruntergeladen werden unter http://tiny url.com/psu54j2

Menschenrecht auf Wasser eu-parlament – Abstimmungserfolg für die Europäische Bürgerinitiative

(ml/pm) Wasser ist keine Handelsware, Wasser ist ein Menschenrecht. So sieht es auch die Mehrheit im Europäischen Parlament. Am 8. September hat die Mehrheit der Abgeordneten die EU-Kommission aufgefordert,einenkonkretenVorschlag zu unterbreiten, das Menschenrecht auf Wasser gemäß den UN-Richtlinien in der europäischen Gesetzgebung zu verankern. Das Votum des EU-ParlamentsgehtimWesentlichen aufdieentsprechendenForderungen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Wasser ist Menschenrecht – right2water“ zurück. In Deutschland hatte ver.di die EBI koordiniert.

„Das öffentliche Gut Wasser gehört in die öffentliche Hand und darf nicht zur Handelsware werden“, erklärt Andreas Scheidt, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands. Nach dem Votum des Europäischen Parlaments seijetztdieEU-Kommissiongefordert. Außerdem dürfe die Entscheidung der Abgeordneten nicht an anderer Stelle unterlaufen werden: Die EUKommission müsse ab sofort verbindlich erklären und sicherstellen, dassdieWasserver-und-entsorgung von den Verhandlungen zu Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA und TiSA ausgenommen werden, betonte Scheidt.

Konservative hatten im Parlament vor der Abstimmung einen Alternativbericht und Änderungsanträge eingereicht, unterlagen aber damit. Der Berichtsentwurf des Umweltausschusses setzte sich mehrheitlich durch – mit den Stimmen aller Abgeordneten der Grünen/EFA-, sozialdemokratischen und linken Fraktionen im Europäischen Parlament. Die Initiative „Wasser ist Menschenrecht – right to water“ kündigte an, sie werde so lange weiterarbeiten, bis die Europäische Union die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung endgültig als Menschenrecht anerkannt hat.

Großdemo gegen TTIP und CETA in Berlin freihandelsabkommen – Noch Plätze in Sonderzügen und Bussen frei

(hla) Für den 10. Oktober rufen ver.di und andere DGB-Gewerkschaften gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen bundesweit zu einer Großdemonstration gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP d i e

und CETA auf. Sie beginnt um 12 Uhr amBerlinerHauptbahnhof.Anschließend zieht ein Demonstrationszug zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Für die Anreise haben die Veranstalter fünf Sonderzüge

organisiert. Außerdem gibt es auf ihrerWebsiteaucheineMitfahrbörse, bei der sowohl Plätze in Bussen und Bahnen als auch in privaten Pkw angeboten werden. http://ttip-demo.de

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NichtjedesBildsagtmehralstausend Worte, aber manch eines eben doch: zum Beispiel das Foto von dem toten Flüchtlingsjungen am Strand von Bodrum in der Türkei. Es ist Anfang September um die ganze Welt gegangen. Die „Bild“-Zeitung hat es groß abgedruckt, die „Süddeutsche Zeitung“ hat darauf verzichtet. Die Medien hatten ihr Thema: Dürfen sie solche Bilder zeigen, um das Publikum aufzurütteln? Oder verletzen die damit die Würde des kleinen Menschen? Es spricht vieles für die Veröffentlichung von eindrücklichen Bildern, mit denen die Medien Menschen erreichen, denen das Lesen von tausend Worten schwerfällt oder die auf visuelle Eindrücke emotionaler reagieren als auf geschriebene oder erzählte Informationen. Darüber lässt sich trefflich streiten. In der „Süddeutschen“ schreibt Stefan Plöchinger „in eigener Sache“: „Zeigen oder nicht? Ist es tatsächlich so, dass Menschen dem Tod erst ins Auge sehen müssen, um das tödliche Potenzial politischer Entscheidun-

gen zu verstehen? Reichen nicht Worte wie zu Beginn dieses Artikels, um begreifbar zu machen, was vor jenem Strand passiert ist, was an vielenOrtengeradevielenMenschen passiert?“ Soweit, so vornehm. „bild“ zeigt die wahrheit: gegen harte widerstände Und was macht „Bild“, die den Vorrang des visuellen Eindrucks vor dem gesprochenen und dem geschriebenen Wort bereits im eigenen Namen betont? Sie macht – wie aus allem – ein Geschäft: „Warum ‚Bild‘ heute keine Bilder druckt!“ Diese Titelschlagzeile lockt am 8. September Käufer/innen, die ansonsten dankend am Zeitungskiosk vorbeigehen. Statt der geplanten Bilder kleine und große graue Flächen mit und ohne Rahmen, aber mit Texten, die beschreiben, was dort eigentlich zu sehen sein sollte. Im Kleingedruckten aber auch gleich der Hinweis: „Eine Ausgabe ganz ohne redaktionelle Fotos.“ Also

bebilderte Anzeigen schon, die bringen schließlich schönes Geld ein. Und weiter im Text: „In der Zeitung und in unseren digitalen Kanälen verzichtenwiraufBilder.“Allerdings: Spätestens um 12.35 Uhr war es auf www.bild.de dann auch schon wieder vorbei mit ohne Fotos. Und insgesamt kommen sie einfach nicht aus ohne ihren „Bild“-eigenen Größenwahn und verkaufen dabei auch den dreijährigen Aylan, der ertrunken ist: Sein Bild „sorgte für BestürzenundMitgefühl,rüttelteMillionen Menschen wach.“ Und jetzt: „Darum steht ‚Bild‘ immer wieder für die Veröffentlichung umstrittener Fotos ein – oft gegen harte Widerstände. Die Welt muss die Wahrheit sehen, um sich zu verändern.“ Da dürfen sie sich nicht wundern, wenn diese Geschäftsidee in einem Fachmagazin auf Sarkasmus stößt: „Jetzt noch auf Text verzichten, dann könnte man glatt von einer Qualitätsoffensive sprechen“, kommentiert ein „User“ auf www.meedia.de. Henrik Müller

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Den freien Sonntag sichern

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callcenter – ver.di startet Unterschrienaktion bei den Beschäigten

(hla) Im vergangenen Jahr hat das Bundesverwaltungsgericht die hessische Bedarfsgewerbeordnung in Teilen für nichtig erklärt. Damit setztedasGerichtderSonntagsarbeit in dem Bundesland wieder engere Grenzen. So darf z. B. in Callcentern nicht mehr uneingeschränkt am Sonntag gearbeitet werden („ver.di news“ berichtete). Jetzt hat ver.di eine Unterschriftensammlung gestartet, die sich in erster Linie an die Beschäftigten der Branche richtet. Damit fordert ver.di ein Nein zur Ausdehnung der Sonntagsarbeit. Es dürfe keine Ausnahmeregelung von einem generellen Verbot der Sonn- und Feiertagsarbeit in Callcentern geben. Damit will der zuständige ver.diFachbereich Besondere Dienstleistungen seine eigene Position darstellen, bevor der Gesetzgeber – unter Umständen sogar noch in diesem Herbst – eine Regelung vorlegt. „Es entsteht immer mehr Druck, dass auch sonntags gearbeitet werden soll“, berichtet Christian Szepan.

ugesundheitswesen – Unterschrien zählen mit für E-Petition

Sollte sich die Sonntagsarbeit in Callcentern ausweiten, werde das ulrich beiderwieden auch in anderen Bereichen Begehrist im ver.di-bundeslichkeiten wecken, zum Beispiel im fachbereich besondere Handel. Bei „buw“ in Münster ardienstleistungen für beiteten mittlerweile viele Frauen, callcenter zuständig die oft auch das Familienleben organisieren müssen: „Da muss es doch einen Tag in der Woche geben, i n t e r v i e w an dem die Familie gemeinsam frei hat“, meint Szepan. Verbot muss Der ver.di-Bundesfachbereich argumentiert, dass die regelmäßige weiter gelten oder gelegentliche Sonntagsarbeit Brauchen wir neue gevon 17,6 Prozent im Jahre 1991 auf setzliche Regelungen 26,2 Prozent 2012 gestiegen ist. Insfür die Sonntagsarbeit besondere in Callcentern werde der in Callcentern? Sonntag immer häufiger als normaler Arbeitstag angesehen. Wenn Aus unserer Sicht und im Beschäftigte an diesem Tag arbeiten Interesse der Beschäftigmöchten, liege an den niedrigen ten in dieser Branche ein Löhnen, die in der Branche gezahlt deutliches Nein. Das gewerden. Da werden auch geringe nerelle Verbot der SonnZuschläge gerne genommen, um und Feiertagsarbeit muss das Einkommen aufzubessern. erhalten bleiben. BeMehr Informationen finden sich triebsräte aus Callcenauf der Website des ver.di-Fachbetern berichten uns, dass reichs Besondere Dienstleistungen: in den letzten Jahren die http://besondere-dienste.verdi.de „schleichende Umwandlung“ des Sonntags zu einem regulären Arbeitstag teilweise massive Züge angenommen hat.

(hla/pm) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft kämpft für eine gesetzliche Personalbemessung in den Krankenhäusern. Denn nach einer ver.di-Umfrage fehlen 162 000 Vollzeitstellen bundesweit, allein 70 000 in der Pflege. Nachdem sich im Juni 162 000 Kolleg/innen in der Mittagspause vor ihre Krankenhäuser gestellt haben, um die Masse des fehlenden Personals sichtbar zu machen, hat ver.di jetzt eine Krankenhaus-Petition gestartet. Die Politik hat das Thema zwar schon erkannt, löst es aber in den aktuellen Verhandlungen über ein Krankenhausstrukturgesetz nur unzureichend. Das dort vorgesehene Pflegestellenförderungsprogramm reicht nicht aus, um eine sichere Patient/innenversorgungzugewährleisten. Stattdessen müsse es, so die ver.di-Forderung, eine gesetzliche Personalbemessung im Krankenhaus geben. Die benötigten Stellen sollen zweckgebunden und

sucht, die Qualität der Krankenhausversorgung zu verbessern, ohne den dramatischen Personalmangel gesetzlich zu bekämpfen“, sagte sie. Die Verantwortung für eine sichere Versorgung der Patient/innen liege bei der Bundesregierung. ver.di beteiligt sich mit einer ausführlichen Stellungnahme am Gesetzgebungsverfahren. Begleitet wurde die Anhörung von Protesten in Berlin und in Saarbrücken. Bühler verwies in diesem Zusammenhang auch auf ein Gutachten, das die Gewerkschaft bei Michael Simon von der Hochschule Hannover in Auftrag gegeben hat. Demnach müsse der Arbeitsplatz im Krankenhaus wieder attraktiver gemacht werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Gutachten und die Stellungnahme können im Downloadbereich von „ver.di news“ heruntergeladen werden.

Er ist Mitglied des Bundesfachbereichsvorstands und einer der Initiatoren der Aktion. Er arbeitet sei 15 Jahren in einem Callcenter, ist Betriebsratsvorsitzender am Standort Münster des bundesweit tätigen Callcenter-Dienstleisters„buw“.Szepan hat festgestellt, dass die Arbeitgebergenerellversuchen,immer mehr Aufgaben auf den Sonntag zu verlagern. arbeitgeber wollen immer mehr arbeit an sonntagen So sollen Beschäftigte, die Anrufe zur Sperrung von Kreditkarten entgegennehmen, in anruffreien Zeiten Briefe schreiben. „Wenn die Leute ohnehin da sind, können sie ja auch was tun“, sei die Maxime. Zwar seien Zuschläge für die Sonntagsarbeit üblich, aber oft so gering, dass sie für die Arbeitgeber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Für eine sichere Patientenversorgung außerhalb der Fallpauschalen finanziert werden. Eingereicht hat ver.di dazu einen entsprechenden Text als E-Petition im Deutschen Bundestag. Noch ist diese E-Petition nicht freigeschaltet. Allerdings kann sie dennoch schon jetzt auf Papier unterschrieben werden. Auf der Website http:// der-druck-muss-raus.de stehen entsprechende Unterschriftenlisten, Informationen und Flyer, die heruntergeladen werden können. Selbstverständlichzählenauchdiese Unterschriften mit zu denen für die gleichlautende E-Petition. proteste begleiten anhörung Auch anlässlich der Anhörung zum Krankenhausstrukturgesetz im Deutschen Bundestag hat ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler die ver.di-Position deutlich gemacht. „Die Bundesregierung zielt am Kern des Problems vorbei, wenn sie ver-

Die Kundinnen und Kunden verlangen sonntags insbesondere nach technischer Beratung, behaupten die Arbeitgeber. Muss das wirklich sein? Auch hier ein klares Nein. Erstens wissen wir, dass diese Begründung aus nicht repräsentativen Umfragen stammt. Zweitens sagen wir: Callcenter können bei Bedarf und Nachfrage an sechs Tagen rund um die Uhr erreichbar und tätig sein, insgesamt 144 Stunden. Damit können die Bedürfnisse von Kunden und die geschäftlichen Aktivitäten der Anbieter bestens in Einklang gebracht werden.

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t a r i f & b e t r i e b ver.di news 12 · 19. September 2015··················································································································································

b u c h t i p p Jahrbuch Gute Arbeit 2016 jetzt bestellen (hla) Das Jahrbuch Gute Arbeit ist mittlerweile eine gute Tradition. In diesem Jahr geht es um Trends und Anforderungen der digitalen Arbeitswelt – wobei klar festgestellt wird, dass die deren Konturen schon längst deutlich zu erkennen sind. Doch welche Folgen hat das für die Beschäftigten? Wie werden sich bestehende Berufe verändern? Werden neue entstehen? Auch für Gesundheitsschutz, Qualifizierungsund Sozialpolitik werden die Veränderungen drastische Folgen haben. In sechs Blöcken untersuchen verschiedene Autor/innen die Auswirkungen und betrachten sie auch aus gewerkschaftlicher und politischer Sicht. – ver.di-Mitglieder können das Jahrbuch als Sonderausgabe zum Preis von 8,60 Euro zzgl. Versandkosten erwerben. Ab 25 Exemplaren ist die Lieferung versandkostenfrei. Die Bestellungen müssen bis zum 31. Oktober eingehen. Bestellschein und weitere Informationen zum Buch im Internet unter http://in novation-gute-arbeit.ver di.de/ lothar schröder/hansjürgen (hsg.): jahrbuch gute arbeit ausgabe 2016, digitale arbeitswelt – trends und anforderungen, bundverlag, frankfurt/main, erscheint im dezember 2015, 380 seiten, 39 euro, isbn 978-3766364593

4 500 Beschäftigte entfristet deutsche post ag – Entgeltsystem bleibt erhalten und hat eine Perspektive

(cvz) Vier Wochen nach dem Tarifabschluss, auf den sich ver.di und die Deutsche Post AG Anfang Juli dieses Jahres geeinigt hatten, sind bereits die Arbeitsverträge von 4 500 zuvor befristet Beschäftigten in unbefristete umgewandelt worden. Wer länger als 24 Monate ununterbrochen befristet beschäftigt sei, werde „bei Eignung“ unbefristete bei der Deutschen Post AG weiterbeschäftigt,hießesimTarifabschluss. Diese Ankündigung ist nun umgesetzt worden. Die ver.di-Vize Andrea Kocsis wertete die Entfristungen und die Übernahmegarantie für 1000 Auszubildende als großen Erfolg: „Und zwar

deshalb, weil der Vorstand des Unternehmens seit zwei Jahren erklärt hatte, es werde niemand mehr zu den Bedingungen des gültigen Entgelttarifvertrags übernommen.“ entgeltsystem erhalten Hätte sich der Vorstand mit dieser Position durchgesetzt, würde bei der Deutschen Post AG nur noch zu schlechteren Bedingungen eingestellt. „Wir konnten das bestehende Entgeltsystem erhalten. Mit den vielen nun unbefristet eingestellten Kolleginnen und Kollegen konnten wir ihm zudem eine Perspektive geben.“ Die bundesweiten Streiks, die

öffentliche Aufmerksamkeit und der politische Druck haben gewirkt. Schon seit Herbst 2014 hatte ver.di die hohe Zahl der Befristungen bei der Deutschen Post kritisiert. Mehrere hundert befristete Verträge musste die Post bis Anfang August in unbefristete umwandeln, weil der ver.di-Rechtsschutz erfolgreich aktiv geworden war. „Wir haben allen Kolleginnen und Kollegen bundesweit angeboten, dass der ver.diRechtsschutz ihre Arbeitsverträge überprüft“, berichtet Kocsis. „Die Juristen haben viele Mängel gefunden;dieVerträgewarennichthaltbar und konnten daher in unbefristete umgewandelt werden.“

Schließung trotz gewinnbringenden Geschäfts ibm – Mehr als 100 Beschäigte stehen vor Verlust ihrer Arbeitsplätze

(pm) ver.di protestiert gegen die geplante Schließung der IBM DeutschlandEnterpriseApplicationSolutions GmbH (IBM D EAS GmbH) in Herrenberg/Baden-Württemberg.Damit verbunden ist die Entlassung von mehr als 100 Beschäftigten spätestens zum 31. August 2016. IBM sei in Deutschland gut am Markt plat-

ziert und betreibe ein gewinnbringendes Geschäft. „Die Schließung samt Entlassung der Kolleginnen und Kollegen setzt ein verheerendes Signal für alle anderen Beschäftigten der IBM in Deutschland und für die Kunden des Konzerns“, meint ver.diKonzernbetreuer Bert Stach. ver.di fordert den Arbeitgeber auf, die Pla-

nungen zur Schließung der Gesellschaft zurückzunehmen oder eine Weiterbeschäftigung der Betroffenen in anderen Konzerngesellschaften sicherzustellen, betont Stach. Zudem werde die ver.di-TarifkommissionimIBM-Konzernüberweitere Schritte beraten, um den Verlust der Arbeitsplätze zu verhindern.

t a r i f l i c h e s ······························································································ deutsche welle – (pm) Am 11. September haben die beteiligten Gewerkschaften die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Welle zur Anhebung der Renten ohne Ergebnis abgebrochen. Während die Beschäftigten zum 1. Januar 2015 eine lineare Gehaltserhöhung um 2,95 Prozent erhalten haben, gingen die Rentner/innenleeraus.DieErhöhung ihrer Altersversorgung ist weiter ungeregelt. Die Deutsche Welle will dieSteigerungderRentenbegrenzen, obwohl sie laut Tarifvertrag dazu verpflichtet ist, sie im gleichen Umfang wie die Gehälter anzuheben. Die Gewerkschaften forderten den Arbeitgeber jetzt auf, endlich einen konstruktiven Vorschlag vorzulegen. westdeutscher rundfunk – (pm) Beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) konnten ver.di/dju, der Deut-

sche Journalisten-Verband und die Deutsche Orchester-Vereinigung einen Tarifabschluss erzielen. Die Angestellten erhalten im Dezember einmalig 300 Euro. Hinzu kommen zwei lineare Tariferhöhungen um je 2,0 Prozent zum 1. November 2015 und zum 1. April 2016. Diese werden auf die Renten übertragen. Azubis bekommen zu den genannten Terminen jeweils pauschal 30 Euro mehr, ihre Einmalzahlung beträgt 150 Euro. Für die sogenannten 12aFreien werden die Honorare im November und April um je 2,0 Prozent angehoben, zusätzlich bekommen sie in diesen Monaten einmalig weitere 650 bzw. 375 Euro ausgezahlt. Außerdem wird ein Härtefall-Fonds für freie Mitarbeiter/innen eingerichtet. http://wdr.verdi.de/tarifrunde2015

südwestrundfunk – (pm) Der ver.di-Betriebsverband im Südwestrundfunk (SWR), der Deutsche Journalisten-Verband Baden-Württemberg und die Deutsche Orchestervereinigung haben sich mit dem SWR auf einen Tarifabschluss verständigt. Angestellte erhalten zum 1. November 2015 und zum 1. Juni 2016 jeweils 2,0 Prozent mehr Gehalt. Die Effektivhonorare der freien Mitarbeiter/innen steigen zu diesen Zeitpunkten um 2,1 bzw. 2,3 Prozent. Auch die Honorarfortzahlung im Krankheitsfallwurdegesichert.Hinzu kommen eine Einmalzahlung im Oktober, eine Steigerung der Betriebsrenten sowie Erhöhungen für Volontäre, Auszubildende und DHStudentinnen. Verhindert wurde eine Abkoppelung der Betriebsrenten von der Gehaltsentwicklung. http://rundfunk.verdi.de

t a r i f & b e t r i e b ······································································································· ver.di news 12 · 19. September 2015

Innovationen rückläufig

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ver.di-barometer – Mangelnde Zeitressourcen und hoher Leistungsdruck

Life-Balance auswirken. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass die lothar schröder ist im Ines Roth stellt ausgewählte Ergebnisse Forderung nach Erreichbarkeit auver.di-bundesvorstand des ver.di Innovationsbarometers 2015 in ßerhalb normaler Arbeitszeiten gezuständig für telekomeiner 44seitigen Broschüre vor. Sie kann wachsen sei. Projektarbeit, mobile munikation, informaheruntergeladen werden unter http://in Arbeit und Telearbeit haben zugetionstechnologie und novation-gute-arbeit.verdi.de/innova nommen, ebenso die unsichere Bedatenverarbeitung tion/innovationsbarometer/innovations schäftigung. barometer-2015 Weiteres wichtiges Aufgabenfeld Der ver.di-Bereich Innovation und Gute für die Betriebs- und Personalräte Arbeit hat den Reader „Gute Arbeit und sind gestiegene Qualifikationsan- k o m m e n t a r Digitalisierung. Prozessanalysen und Geforderungen und die zunehmende staltungsperspektiven für eine humane Gefährdung der PersönlichkeitsKeine Zeit für digitale Arbeitswelt“ herausgegeben. rechte. Es zeigte sich aber auch, Er enthält auf 188 Seiten 17 Beiträge von dass in größeren und mittleren UnInnovationen 26 Autor/innen aus Gewerkschaften und ternehmen von einer stärkeren DiWissenschaft. Sie analysieren die ArDas ver.di-Innovationsgitalisierung ausgegangen wird. Im beitsgestaltung unter den Bedingungen barometer gibt Auskunft Dienstleistungsbereich sind besondes digitalen Wandels, berichten über über die Innovationsfäders Banken und Versicherungen ihre Erfahrungen und geben programmahigkeit im Dienstleisbetroffen. Allerdings sind es insgetische Statements dazu ab. Der Reader tungssektor. Dazu wersamt weniger als die Hälfte der Bekann kostenlos heruntergeladen werden den in ver.di organisierte triebe, in denen die Befragten sagen, unter http://innovation-gute-arbeit.ver Betriebs- und Personaldass die Beschäftigten ermutigt di.de/themen/digitale-arbeit. Dann erräte und die entsprebzw. gefördert werden, sich in den scheint auch eine gedruckte Ausgabe. chenden AufsichtsratsInnovationsprozess einzubringen. mitglieder befragt. In Hinzu kommt, dass den Beschäftigdiesem Jahr lag der ten kaum Zeit bleibt, über InnovaZeitressourcen und hohem Leis- tionen nachzudenken und Neues Schwerpunkt auf dem ditungsdruck in ihren Unternehmen. auszuprobieren. Das hemmt sie gitalen Wandel. 54 ProDas bremst ihrer Meinung nach not- ebenso wie hoher Leistungsdruck. zent der Innovationen wenige Innovationen. Deutlich wird Das sind weitere Gründe für den sind durch den Einsatz auch,dasssichdigitaleInnovationen Rückgang der Innovationstätigkeit digitaler Techniken geauf Arbeitsorganisation und Work- im Dienstleistungssektor. prägt, so die Befragten. Für 76 Prozent der befragten Mitbestimmungsträger hat sich durch die Digitalisierung die Notwendigkeit erhöht, innovativ zu sein. report 2015 – Migranten in den besonders gefragten Ausbildungsberufen kaum vertreten Zugleich aber ist der An(cvz) Junge Leute mit Migrations- Exakt 18 627 Azubis aus den 25 Be- bilden den Themenschwerpunkt des teil der Unternehmen, in hintergrund sind hierzulande in den rufen mit den meisten Auszubilden- Reports. Sie finden seltener als andenen in den letzten beibesonders gefragten Ausbildungs- den haben sich dieses Jahr an der dere Jugendliche einen Ausbildungsden Jahren überhaupt berufen kaum vertreten: Unter den repräsentativen Befragung beteiligt, platz in ihrem Wunschberuf. keine Innovationen realiBankkaufleuten oder Mechatroni- gut 27 Prozent von ihnen mit Migrasiert wurden, von 16 Prozent im Jahre 2013 auf kern sind es nur rund 14 Prozent. In tionshintergrund. Ihre Bewertungen unakzeptabler zustand 23 Prozent 2015 gestieBerufen, deren Ausbildungsqualität 13,8 Prozent der befragten jungen gen. Auf die Frage nach insgesamt eher schlecht bewertet den Faktoren, durch die wird, gibt es hingegen überdurch- Benachteiligung wegen Herkunft Migrant/innen erlebten es als schwer oder sogar sehr schwer, überhaupt Innovationen gehemmt schnittlich viele Auszubildende mit oder Staatsangehörigkeit eineStellezufinden–imUnterschied werden, nennen jeweils Migrationshintergrund: bei den bei Azubis mit Migrationshintergrund zu den jungen Leuten ohne Migra91 Prozent der Befragten Zahnmedizinischen Fachangestellhäufig tionshintergrund, bei denen das nur „mangelnde Zeitressourten stellen sie die Hälfte, bei den 3,8% 9,3 Prozent sagen. Als „absolut uncen“ und „hohen LeisFriseur/innen 40 Prozent. Diese akzeptablen Zustand“ bezeichnete tungsdruck“. Weniger InZahlen gehören zu den Ergebnissen manchmal 9,2% 77,6% nie Haggenmiller, dass mehr als 22 Pronovationen durch des DGB-Ausbildungsreports 2015, 9,4% selten zent der befragten Migran/tinnen höheren Arbeitsdruck – den die stellvertretende DGB-Vorschon wegen ihrer Herkunft oder die Wirtschaft produziert sitzende Elke Hannack und DGBihrer Staatsangehörigkeit in der Ausihre eigene InnovationsBundesjugendsekretär Florian Hagbildung benachteiligt wurden. bremse. genmiller Anfang September in www.dgb.de/-/DVg Berlin vorgestellt haben. QUELLE: DGB-AUSBILDUNGSREPORT 2015 (hla) Die Digitalisierung krempelt gerade die Arbeitswelt um. Deswegen standen die Bedeutung und Folgen digitaler Innovationen im DienstleistungssektorimMittelpunkt des ver.di-Innovationsbarometers 2015. Diese Untersuchung gibt ver.di alle zwei Jahre in Auftrag, jeweils zu unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Befragt werden Betriebs- und Personalräte sowie Arbeitnehmervertreter/innen in Aufsichtsräten. Zentraler Befund dieser Ausgabe ist, dass die Innovationsnotwendigkeit zwar steigt, aber die Innovationstätigkeitabnimmt.Allerdings sind Innovationen notwendig, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. ver.di sieht darin eine Chance, um die Arbeitsbedingungen beschäftigtenfreundlicher zu gestalten. Um negative Auswirkungen auf die Beschäftigten zu begrenzen, fordert ver.di-Vorstandsmitglied Lothar Schröder: • eine Qualifizierungsoffensive, • das Recht auf Nichterreichbarkeit • Beschäftigtendatenschutz und • mehr soziale Sicherheit. Doch die Umfrage zeigt aktuell ein anderes Bild. 91 Prozent der Befragten sprechen von mangelnden

Lesetipps

DGB zieht Bilanz der Ausbildungsqualität

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r e c h t & r a t ver.di news 12 · 19. September 2015··················································································································································

b u c h t i p p Neue Verordnung zum Arbeitsschutz (pm) Nachdem zum 1. Juni 2015 die neue Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV ) in Kraft getreten ist, hat der Bund-Verlag einen Basiskommentar dazu herausgebracht. Die Verordnung verfolgt zwei zentrale Ziele: den Arbeitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln durch Beschäftigte zu verbessern und den Schutz anderer Personen beim Betrieb von überwachungsbedürftigen Anlagen zu erhöhen. Von den Änderungen betroffen sind die Anforderungen und Regelungen zur Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung und Instandhaltung wie auch zu den Schutzmaßnahmen selbst. Zu dem Basiskommentar schreibt der Verlag: „Klar, prägnant und verständlich erläutert er die Vorschriften der BetrSichV 2015 und gibt Orientierung bei der konkreten Umsetzung der Verordnung in die Praxis. Ausführlich erklärt sind die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte der Betriebs- und Personalräte.“ Die Änderungen durch die Erste Verordnung zur Änderung der Betriebssicherheitsverordnung vom 13. Juli 2015 seien ebenfalls berücksichtigt. ralf pieper, betriebssicherheitsverordnung, basiskommentar zu sicherheit und gesundheitsschutz bei der verwendung von arbeitsmitteln, bundverlag, frankfurt/main, 234 seiten, kartoniert, isbn 978-3766363428

Mindestlohn für Zeitungszusteller erstritten urteil – DGB-Rechtsschutz setzt gesetzlichen Anspruch vor dem Arbeitsgericht durch (dgb-rz) Zeitungszusteller/innen haben Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro brutto schon vor dem Jahr 2017, jedenfalls dann, wenn sie auch Werbeprospekte zustellen, die nicht in der Druckerei maschinell, sondern zumindest teilweise händisch vom Boten in die Zeitung eingelegt werden. So urteilte jetzt das Arbeitsgericht Nienburg (Weser), wie der DGB-Rechtsschutz mitteilt. Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro brutto pro Stunde gilt seit Januar 2015 – allerdings mit Aus-

nahmen, u.a. für die Zeitungsboten. Im Jahre 2015 darf der Botenlohn 25 Prozent unter dem Mindestlohn liegen, 2016 noch 15 Prozent. Erst ab 2017 sollen auch Zeitungszusteller/innen 8,50 Euro brutto bekommen. Der Arbeitnehmer, der durch die DGB-Rechtsschutz beim Arbeitsgericht Nienburg (Weser) vertreten wurde, trägt an sechs Tagen in der Woche Tageszeitungen und Anzeigenblätter aus. Seine Tätigkeit gestaltet sich so, dass die Werbeprospekte nicht stets bereits in der

Zeitung liegen, wenn sie ihm angeliefert werden. Vielmehr gehört es zuseinenarbeitsvertraglichenPflichten, Werbebeilagen mit der Hand einzulegen.Dafürbekommterbisher einen Stundenlohn von 6,38 Euro erhält. Erstinstanzlich wurde nun entschieden, dass der ZeitungszustellerdengesetzlichenMindestlohn von 8,50 Euro brutto rückwirkend zum 1. Januar 2015 beanspruchen kann. Details zu diesem Verfahren finden sich auf der Website des DGB-Rechtsschutzes unter http://ti nyurl.com/oqkj5f4

Karlsruhe: Urteilsgründe sind nicht maßgeblich

kirchliches arbeitsrecht – ver.di bedauert Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts

(pm) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bedauert die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von Anfang September zu ihrer Verfassungsbeschwerde zum kirchlichen Arbeitsrecht, sieht aber keine negativen Auswirkungen auf das gewerkschaftliche Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen, wie ver.di-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler betonte. Die Entscheidungsgründe des Bundesverfassungsgerichts würden noch eingehend juristisch geprüft. Es sei aber bereits klar, so Bühler, dass damit keine Ein-

schränkungen von Arbeitskämpfen verbunden seien: „Es ist weiterhin möglich, bei Tarifauseinandersetzungen in kirchlichen Einrichtungen als letztes Mittel zum Streik aufzurufen.“ Die von ver.di eingelegte Beschwerde richtete sich gegen die Gründe eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zum sogenannten „Dritten Weg“, konkret: zum Streikverbot des kirchlichen Arbeitsrechts. Vor dem BAG hatte die Gewerkschaft zwar gewonnen, aber ihr Grundrecht auf Streik durch die

Urteilsgründe infrage gestellt gesehen und sich deshalb an das Bundesverfassungsgericht gewandt. Dessen Zweiter Senat hat die Beschwerde Anfang September verworfen, da ver.di vor dem BAG obsiegt habe und nur der entsprechendeTenorderBAG-Entscheidung maßgeblich ist, nicht aber die Begründung. Im ursprünglichen Verfahren hatten mehrere kirchliche Einrichtungen gegen einen Streikaufruf von ver.di im Jahre 2009 geklagt. Aktenzeichen: 2 BvR 2292/13

a k t u e l l e u r t e i l e ······················································································· betriebsrat muss über sämtliche bewerbungen informiert werden – (bs) Der Betriebsrat hat das Recht, vom Arbeitgeber über sämtliche Bewerbungen informiert zu werden – laut Bundesarbeitsgericht auch über jene, bei denen zu vermutenist,dasssienichternstgemeint, sondern nur der Beschwichtigung des Jobcenters geschuldet waren oder der Spekulation auf eine Entschädigung wegen Diskriminierung dienen sollten. Aktenzeichen: 1 ABR 10/13 auch einmalzahlungen können „bezüge“ sein – (bs) Wird eine Betriebsrente entsprechend den „Bezügen“ der aktiv Beschäftigten erhöht, so zählt eine tarifliche Einmalzahlung nicht mit – es sei

denn, damit wäre ein Ausgleich von „Null-Monaten“ linearer Gehaltserhöhungen vorgesehen. So urteilte das Landesarbeitsgericht Düsseldorf. Aktenzeichen: 17 Sa 280/00 nicht verzehrtes wird auch nicht angerechnet – (bs) Eine mit Hartz IV aufstockende Verkäuferin von Wurstwaren, die von ihrem Arbeitgeber für die Mittagspause Speisen bereitgestellt bekommt, muss es nicht hinnehmen, dass das Jobcenter dafür eine monatliche Pauschale anrechnet und ihr von der Aufstockung abzieht. Im konkreten Fall ging es um Summen zwischen 35 und 50 Euro pro Monat. Die Frau wehrte sich mit dem Argument dagegen, dass sie die Speisen gar

nicht verzehren könne. Sie habe stark abgenommen und esse das ihr vom Arbeitgeber angebotene Essen nicht, weil es sich dabei meist um Fleisch, Wurst und Salate mit Mayonnaise handele. Das Sozialgericht Berlin gab ihr jetzt Recht. „Unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechts und der allgemeinen Handlungsfreiheit der Leistungsbezieher” könne eine Anrechnung von Verpflegung nur dann vorgenommen werden, wenn sie auch tatsächlich verzehrt worden sei. Das „Normverständnis“ der Arbeitsbehörde, dass „allein die Bereitstellung“ zu einer pauschalen Anrechnung führe, verletze die Frau in ihrer Selbstverantwortung und Eigenständigkeit. Aktenzeichen: S 175 AS 15482/14)

i n t e r n e s ······································································································· ver.di news 12 · 19. September 2015

Die Mischung macht’s

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prüf mit – ver.di sucht laufend neue Prüfer/innen

triert, können sie sich sich mit Fragen und Problemen immer an clemens piel, 69, aus einen Beraterkreis wenden. Kerstin bayreuth ist seit über 40 Kramer ist eine der Berater/innen. jahren als prüfer aktiv Sie arbeitet als Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur Elmshorn und ist selbst als Prüferin aktiv. Bei den Fragen, die ihre als Mitglied des Be- i n t e r v i e w raterkreises gestellt werden, geht es häufig um neue Anforderungen wie Inklusion in der Prüfung oder Freundlich um rechtliche Rahmenbedingungen. und korrekt Wichtig ist ihr, dass sich die PrüWie hat sich das Prüfenden vernetzen können und mit fungswesen veränihren Fragen nicht alleine sind. dert? Mittlerweile steht in der ver.di bietet auch im kommenden Jahr Ausbildung die Beratung wieder bundesweit verschiedene Seminastärker im Mittelpunkt, re für Prüfer/innen an. Die Anmeldung das spürt man auch im wird in den kommenden Wochen freigePrüfungsgespräch. Früschaltet. Laufend sucht ver.di aber auch her wurden Fragen geneue Prüfer/innen. Rund 300 000 gibt es stellt, heute wird die derzeit in der beruflichen Aus- und WeiPrüfung als ganzheitliterbildung, 40 000 von ihnen sind ver.diches Kunden-FachgeMitglied. Auf der Website können sich spräch geführt. Die auch Interessierte registrieren, um erst Theorie wird eher im einmal nur weitere Informationen zu erschriftlichen Teil der Prühalten. fung abgefragt. Generell www.pruef -mit.de kann man sagen, dass sich das Niveau verbessert hat. Geblieben sind allerdings Aufregung, Stress und Angst der Prüflinge. Darauf muss man als Prüfer eingehen. werbung – In 18 Wochen hat ver.di mehr als 60 000 neue Mitglieder gewonnen Man sollte auf die Prüf(ml) Während der Mitgliederwerbe- Werber/innen und allen neuen Mit- formular wurde für Tablet und Handy linge zugehen, Mensch Aktion „Stark mit Dir“ vom 1. April gliedern wurden zusätzlich weitere überarbeitet und liegt ebenfalls auf sein, nicht kumpelhaft, bis 31. Juli 2015 sind innerhalb von 1 240 Dankeschön-Prämien ausge- derKampagnenseite.Zudemwerden aber immer freundlich 18 Wochen mehr als 60 000 Men- lost. Die zehn erfolgreichsten Wer- dort die zehn wichtigsten Gründe und korrekt schen der Vereinten Dienstleistungs- ber/innen werden beim ver.di-Bun- für eine Mitgliedschaft aufgeführt: Spielt Deine langjähgewerkschaft beigetreten. 37 689 deskongress in Leipzig auf der www.macht-immer-sinn.de rige Erfahrung eine Eintrittserklärungen trugen den Na- großen Bühne geehrt, voraussichtgroße Rolle? men eines Werbers oder einer Wer- lich am 21. September. Aber auch Ich finde es gut, wenn berin.19 000Neumitgliederkommen nach Abschluss der Aktion lohnt ver.di-Bezirke mit den die Prüfungsausschüsse aus den Sozial- und Erziehungsbe- Werben sich nicht nur der Sache meisten Eintritten gemischt besetzt sind, rufen, gut 9 000 aufgrund der Ta- wegen, sondern auch finanziell, Neueintritte vom 1. Januar bis 31. August 2015 nicht nur vom Gerifrunde für die Postdienste und denn es winkt weiterhin für jede Hanau schlecht her, sondern weitere 7 500 aus dem Handel, wo Werbung eine Geldprämie in Höhe 1 689 +7,87% auch vom Alter. So kann im Frühjahr sowohl im Einzel- als von 15 Euro. Rosenheim +6,86% jeder seine Stärken einauch im Groß- und Außenhandel Die Botschaft „ver.di macht immer 2 757 bringen, denn schließlich Tarifrunden stattgefunden haben. Sinn!“ steht im Mittelpunkt einer Oberfranken-West +6,83% 3 714 wollen wir ja keine LüDabei waren in den in den ein- Mitgliederwerbekampagne, die in München cken finden, sondern das zelnen Aktionswochen 26 082 Wer- dieser Woche gestartet ist und spe+6,59% 4 3.817 Wissen herauskitzeln. ber/innen waren erfolgreich unter- ziell für das Internet entwickelt wurSchwarzwald-Bodensee Mich persönlich hält die wegs, 2 781 von ihnen konnten drei de. Auf der Website zeigt ein Film, +6,49% 5 659 Aufgabe fit. Ich bleibe und mehr Kolleg/innen von dem was passiert, wenn jemand nicht auf dem Laufenden und Nutzen einer ver.di-Mitgliedschaft bei ver.di, sondern im Bärengehege 98.937 Eintritte in ver.di insgesamt bis Ende August 2015 erfahre immer wieder überzeugen und dafür eine Extra- landet und warum ver.di immer Neues. Sachprämie auswählen. Unter allen Sinn macht. Das Online-Beitritts- QUELLE: VER.DI-BUNDESVORSTAND

(hla) Heide und Clemens Piel sind auf dem neuesten Stand der Technik Menschen, die man mit allem ge- abzunehmen. Mittlerweile hat er botenen Respekt als „alte Hasen“ seine Berufung bekommen, bereitet im beruflichen Prüfungswesen be- sich in dem ver.di-Seminar auf die zeichnen kann. Beide sind seit mehr neue Aufgabe als Prüfer vor. Viele als 35 Jahren Mitglied in verschie- Gesetze und Verordnungen hat er denen Prüfungsausschüssen der in der Seminarwoche im Sommer Aus- und Weiterbildung im Bereich kennengelernt, in Rollenspielen hat BankenundSparkassenundweiteren er sich gemeinsam mit den anderen kaufmännischen Berufsfeldern. Bei- Seminarteilnehmer/innen auf Prüde haben bei der Sparkasse Bayreuth fungssituationen vorbereitet. gearbeitet, wo sie sich Mitte der 1960erJahrealsAuszubildendekenn- kein kaltes wasser gelernt haben. Auch im beruflichen Ruhestand sind sie immer noch als Die Mischung aus neuen und erfahrenen Prüfer/innen und der AusPrüferin und Prüfer aktiv. Trotz ihrer großen Erfahrung trifft tausch über unterschiedliche Beman sie auch bei ver.di-Seminaren rufsfelder haben für ihn das Seminar für Mitglieder in Prüfungsausschüs- zu einem wichtigen Baustein seiner sen. So bleiben sie immer auf dem gerade beginnenden Prüferlaufbahn Laufenden, zum Beispiel bei Ände- gemacht. Im Winter wird er bei den rungen in den Prüfungsordnungen. ersten Prüfungen dabei sein, erst Bei den Seminaren treffen sie Neu- einmal als Zuschauer. Zwar fühlt er linge wie Michael Kistler, der 2011 sich durch das Seminar gut vorbeseine Ausbildung zum IT-Systeme- reitet, aber „ich lass mich nicht ins lektroniker abgeschlossen hat. An- kalteWasserschmeißen“.Schließlich gesprochen hat ihn eine Kollegin. gehe es ja um die Zukunft anderer. Doch nicht nur in den Seminaren Ihn reizt die Aufgabe, in einem Berufsfeld, in dem die technischen hilft ver.di Mitgliedern in PrüfungsVeränderungen ständig neue An- ausschüssen. Haben sie sich auf der forderungen stellen, die Prüfungen Website www.pruef-mit.de regis-

„Stark mit Dir“: Aktion sorgt für Rekordeintritte

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b u n t e w i e s e ver.di news 12 · 19. September 2015

Eine Annäherung an Kuba

b u c h t i p p – Hans Modrow im Gespräch über seine Biografie und zwei Staaten Volker Hermsdorf, Historische Zeiten in Kuba. Im De- Sozialismus stellt der letzte von der Führung reagiere mit strukturpoliHans Modrow, amboss oder hammer, zember traten US-Präsident Barack SED gestellte Regierungschef der tischen Maßnahmen, die ein Leben gespräche über kuba, Obama und sein kubanischer Amts- DDR, spätere Bundestags- und Eu- auf dem Land auf für jüngere GeVerlag Wiljo Heinen, kollege Raúl Castro gemeinsam vor ropaabgeordnete und heutige Vor- nerationen wieder attraktiv machen Berlin, 429 Seiten, die Kameras, um die Wiederaufnah- sitzende des Ältestenrates der Links- sollen. 16 Euro, me der diplomatischen Beziehungen partei unaufgeregt dar. Während Viele der aktuellen Fragen, auch zu verkünden. Vor wenigen Wochen sich schon in den 1960er Jahren eine zur deutschen und europäischen ISBN 978-3955140205 dann eröffnete US-Außenminister Kluft zwischen DDR-Führung und - Kuba-Politik, beantwortet Modrow John Kerry eine US-Botschaft in Ha- Jugend auftat, hatten Kuba und auf Basis seiner inzwischen 45-jähvanna. Nach mehr als einem halben seine bärtigen Revolutionäre – von rigen Erfahrungen mit dem soziaJahrhundertwehtdasSternenbanner der Obrigkeit mitunter kritisch be- listischen Karibikstaat. Der Reiz des wieder in der Hauptstadt des sozi- äugt gesehen – für die jungen Leute Buches besteht dabei auch in der ver.di news erscheint 14-täglich zwischen Erzgebirge und Ostsee- ambivalenten Rolle des Interviewten alistischen Kuba. herausgeber: Der Band „Amboss oder Hammer – strand Idolcharakter. als Elder Statesman einerseits und vereinte dienstleistungsGespräche über Kuba“ erscheint daDer heute 87-jährige Modrow, der Außenseiter andererseits, der aus gewerkschaft ver.di, mit zu einer Zeit, in der das Interesse Fidel Castro persönlich erstmals 1993, dem politischen Diskurs in Bundesfrank bsirske, vorsitzender chefredaktion: an dem kleinen, aber bedeutenden also nach dem Ende der DDR, traf, deutschland weitgehend ausgedr. maria kniesburges Karibikstaat wieder einmal erwacht erklärt im Gespräch mit dem west- grenzt wird, der zugleich aber, wie redaktion: heike langenberg ist. Und, nein, der 429-Seiten-Band deutschen Autor Volker Hermsdorf er betont, in Politik und Diplomatie (verantwortlich), henrik müller im Softcover kommt nicht zu spät, den kubanischen Sozialismus aus über beste Kontakte verfügt. „Amlayout: helmut mahler infografik: klaus niesen weil er die Annäherung zwischen seiner Geschichte und Gegenwart boss oder Hammer – Gespräche cartoon: hogli Kuba und den USA noch nicht be- heraus. Etwa in der Frage der Rei- über Kuba“ steht damit in einer druck: alpha print medien ag, rücksichtigen konnte. Das Konzept sefreiheit. In der DDR habe der Reihe politischer Interview-Biogradarmstadt ist ein anderes: In elf chronologisch Ausreisedruck gen Westen nicht vor- fien, einem für Deutschland eher adresse: redaktion ver.di news, paula-thiede-ufer 10, geordneten Kapiteln berichtet Hans rangig politische, sondern wirt- unüblichen Genre, das bisher vor 10179 berlin, Modrow über seine persönliche An- schaftliche Gründe gehabt, so Mo- allem von dem französischen Publitel.: 030 / 69 56 1069, näherung an den sozialistischen In- drow. In Kuba gebe es ähnliche zisten Ignacio Ramonet bedient fax: 030 / 69 56 3012 selstaat. Die Unterschiede zum DDR- Entwicklungen. Doch die dortige wurde. Harald Neuber [email protected] www.verdi-news.de

hinweis: die ausgabe 13 erscheint am 03. oktober 2015

www.verdi.de

Europa „Es fehlt an Europa in dieser Europäischen Union und es fehlt an Union in dieser Europäischen Union.“ EU-Kommissionspräsident Jean-ClaudeJuncker in einer Rede zur Flüchtlingskrise

p r e i s ··········································································

t e r m i n e ·······················

Am 25. November 2015 wird in Berlin beim „Schöneberger Forum“ der Deutsche Personalräte-Preis verliehen. Mehr als 50 Bewerbungen waren dazu in diesem Jahr eingegangen. Jetzt sind die Nominierten bekannt gegeben worden, zu ihnen gehören die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung bei der Stadt Wolfsburg, der Gesamtpersonalrat der Lehrer/innen beim Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis, der Gesamtpersonalrat der Stadt Wolfsburg, die Jugendund Auszubildendenvertretung des Universitätsklinikums Essen, der Personalrat Technik und Verwaltung der Hochschule Bochum sowie die Personalräte der Bosch BKK in Stuttgart, der Polizeidirektion Neumün-

Unter dem Motto „Arbeit 4.0 – Betriebsräte gestalten die Zukunft der Arbeit“ steht in diesem Jahr der Deutsche Betriebsräte-Tag. Er findet vom 27. bis 29. Oktober in Bonn statt. Höhepunkt ist die Verleihung des Deutschen Betriebsräte-Preises. Während der Tagung die 14 Praxisbeispiele ausführlich vorgestellt. Mehr Infos: www.betriebsraetetag. de Soziale Ungleichheiten. Was tun gegen die Spaltung der Gesellschaft? fragt das Wirtschaftsund Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung bei seinem Herbstforum am 26. und 27. November in Berlin. Mehr Infos: www.boeckler.de/veranstaltung_60 354.htm

ster, der Stadt Bochum, der Stiftung Europa-UniversitätViadrinainFrankfurt/Oder sowie der Walther-Lehmkuhl- und der Theodor-Litt-Schule in Neumünster. Der Deutsche Personalräte-Preis wird in den Kategorien Gold, Silber und Bronze verliehen. Einen Sonderpreis vergibt außerdem die HUK Coburg; die DGB-Jugend lobt eine Auszeichnung für beispielhafte JAVArbeit und Projekte für jugendliche Beschäftigte und Auszubildende aus. Der Preis ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Der Personalrat“ und wird zum fünften Mal verliehen. Er soll die konsequente und innovative Arbeit der Interessenvertretungen würdigen. Mehr dazu im Internet unter: www.dprp.de

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